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DZn_^jZg_f_pdh]hyaudZ DJ:LDB?HQ?JDBIHBKLHJBB=?JF:GBB F_lh^bq_kdb_mdZaZgbyihg_f_pdhfmyaudm ^eyklm^_glh\dmjkZbklhjbq_kdh]hnZdmevl_lZ \lhjh_ba^Zgb_
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Literaturverzeichnis Deutsche Geschichte. Ein Überblick. (1989): Bertelsmann-LexikonVerlag, Gütersloh. Themen. Lehwerk für DaF. (1990): Max Heuber Verlag, Ismaning Moment mal. Lehrwerk für DaF (1997): Langenscheidt Verlag, Berlin, München u.a.
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LEKTION 1. Die Anfänge Die Entstehung des deutschen Volkes war ein Prozess, der Jahrhunderte dauerte. Das Wort „deutsch“ ist erst im 8. Jh. aufgekommen. Zunächst bezeichnete es nur die Sprache, die im östlichen Teil Frankreichs gesprochen wurde. Dieses Reich entfaltete seine größte Macht unter Karl dem Großen. Es umfasste Völkerschaften, die teils germanische, teils romanische Dialekte sprachen. Nach Karls Tod (814) brach das Reich bald auseinander. Im Laufe verschiedener Erbteilungen entstanden ein West- und ein Ostreich. Die politische Grenze fiel annähernd mit der Sprachgrenze zwischen Deutsch und Französisch zusammen. Die Bezeichnung „deutsch“ wurde im Ostreich von der Sprache auf das Wohngebiet (Deutschland) übertragen. Die deutsche Westgrenze wurde verhältnismäßig früh fixiert und blieb stabiel. Die Ostgrenze war jahrhundertelang fließend. Um 900 verlief sie an den Flüssen Elbe und Saale. In den folgenden Jahrhunderten wurde das deutsche Siedlungsgebiet weit nach Osten ausgedehnt. Das geschah durch kriegerische Eroberung, später durch Ansiedlung deutscher Bauern und Handwerker in den slawischen Gebieten. Diese Bewegung wurde von den Historikern als „Ostkolonisation“ bezeichnet. Texterläuterung das Erbe – gZke_^kl\h Aufgaben zur Gammatik I. GZc^bl_\l_dkl_bijhZgZebabjmcl_ij_^eh`_gbykhkdZam_fuf \ Imperfekt $NWLY GZah\bl_ ljb hkgh\gu_ nhjfu ]eZ]heh\ I_j_\_^bl_wlbij_^eh`_gbygZjmkkdbcyaud II. GZc^bl_ \ l_dkl_ b ijhZgZebabjmcl_ ij_^eh`_gby kh kdZam_fuf \ Imperfekt 3DVVLY GZah\bl_ ljb hkgh\gu_ nhjfu kfukeh\uo]eZ]heh\I_j_\_^bl_wlbij_^eh`_gbygZjmkkdbcyaud III Ij_h[jZamcl_ ij_^eh`_gby kh kdZam_fuf \ Imperfekt $NWLY \ ij_^eh`_gbykhkdZam_fuf\Imperfekt Passiv. Muster: Ich analysierte die Grammatik. – Die Grammatik wurde von mir analysiert. 1. Das Wort „deutsch“ bezeichnete nur die Sprache. 2. Das Reich umfasste germanische und romanische Völkerschaften. 3. Die Historiker bezeichneten diese Bewegung als „Ostkolonisation“. 4. Dieses Reich entfaltete seine größte Macht unter Karl dem Großen.
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,9KhklZ\vl_ij_^eh`_gbybake_^mxsbokeh\bkeh\hkhq_lZgbckh kdZam_fuf\Imperfekt Aktiv. 1. sprechen, germanische und romanische Dialekte, Völkerschaften. 2. bald, das Reich, auseinanderbrechen. 3. übertragen auf etw. (Akk.), die Bezeichnung «deutsch», man, das Wohngebiet. 4. man, die deutsche Westgrenze, fixieren. 5. sich ausdehnen, das deutsche Siedlungsgebiet, nach Osten. V. GZc^bl_ \ l_dkl_ b ijhZgZebabjmcl_ keh`ghih^qbg_ggu_ ij_^eh`_gbykijb^Zlhqgufbhij_^_ebl_evgufb VI. Ij_h[jZamcl_ ^Zggu_ ij_^eh`_gby \ keh`ghih^qbg_ggu_ ij_^eh`_gbykijb^Zlhqgufbhij_^_ebl_evgufb Muster: Ich analysierte die Grammatik. Die Grammatik war schwer. – Die Grammatik, die ich analysierte, war schwer. 1. Das war der Prozess der Entstehung des deutschen Volkes. Der Prozess dauerte Jahrhunderte. 2. Das Wort „deutsch“ bezeichnete zuerst nur die Sprache. Diese Sprache wurde im östlichen Teil Frankreichs gesprochen. 3. Das Reich umfasste viele Völkerschaften. Diese Völkerschaften sprachen germanische und romanische Dialekte. 4. Die Ostgrenze verlief an den Flüssen Elbe und Saale. Diese Grenze war jahrhundertelang fixiert. 5. Die Ausdehnung des deutschen Siedlungsgebiets nach Osten geschah durch kriegerische Eroberung. Man bezeichnete diese Bewegung als „Ostkolonisation“. Aufgaben zum Referat I. Ausgangsangaben Der Text ist dem Buch „Deutsche Geschichte. Ein Überblick“ entnommen. Das Buch wurde im Verlag „Bertelsmann Lexikon“ in Berlin im Jahre 1989 veröffentlicht. II. Thema: „Die Entstehung des deutschen Volkes“ J_q_\u_debr_ Hier handelt es sich um …jmdn./etw. (Akk.) Im Text geht es um … jmdn./etw. (Akk.) Im Artikel ist die Rede von … jmdm./etw. (Dat.) Der Autor befasst sich mit … jmdm./etw. (Dat.) Der Text informiert uns über … jmdn./etw. (Akk.) Der Verfasser behandelt … jmdn./etw. (Akk.)
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Die Historiker betrachten … jmdn./etw. (Akk.) Im Buch wird … jmd./etw. (Nom.) erläutert. Im Mittelpunkt steht … jmd./etw.(Nom.). Besondere Aufmerksamkeit schenkt der Autor … jmdm./etw.(Dat.) Der Hauptgedanke des Textes ist folgender: … Mihlj_[bl_ ©die Entstehung des deutschen Volkesª \h \k_o j_q_\uo debr_ Muster: Im Text handelt es sich um die Entstehung des deutschen Volkes. III. Bestätigungsmaterial Der Text besteht aus zwei Teilen. Der Hauptgedanke des ersten Absatzes ist folgender: Das Übertragen der Bezeichnung „deutsch“ von der Sprache auf die Sprecher und ihr Wohngebiet. Im zweiten Absatz ist die Rede von den deutschen Grenzen. Mihlj_[bl_^Zgguch[jZa_p\jZaebqguoj_q_\uodebr_ VI. Schlußfolgerung Zum Schluss erläutert der Verfasser, daβ die Ansiedlung deutscher Bauern und Handwerker in Ostgebieten „Ostkolonisation“ bezeichnet wurde. Früher wohnten in diesen Gebieten slawische Völker. V. Referat des Textes „Die Anfänge“. Der Text ist dem Buch „Deutsche Geschichte. Ein Überblick“ entnommen. Das Buch wurde im Verlag „Bertelsmann Lexikon“ in Berlin im Jahre 1989 veröffentlicht. Der Verfasser befasst sich mit der Frage der Entstehung des deutschen Volkes. Der Text besteht aus zwei Teilen. Der erste Abschnitt informiert uns über das Übertragen der Bezeichnung „deutsch“ von der Sprache auf die Sprecher und ihr Wohngebiet. Im achten Jahrhundert bezeichnete das Wort „deutsch“ nur die Sprache. 814 starb Karl der Große. Nach seinem Tod brach das Reich bald auseinander. Es entstanden ein West- und ein Ostreich. Die Bezeichnung „deutsch“ wurde im Ostreich auf die Sprecher und ihr Wohngebiet übertragen. Im zweiten Absatz ist die Rede von den deutschen Grenzen. Die Westgrenze war stabiel und die Ostgrenze – fließend. Zum Schluss schenkt der Autor besondere Aufmerksamkeit der Frage der Ansiedlung deutscher Bauern und Handwerker in den Ostgebieten. Der Verfasser erläutert, dass hier früher Slawen wohnten. Der Historiker nennt diese Bewegung „Ostkolonisation“.
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LEKTION 2. Das Hochmittelalter Den Übergang vom ostfränkischen zum deutschen Reich setzt man gewöhnlich mit dem Jahre 911 an. Der Frankenherzog Konrad I. wurde zum König gewählt. Er gilt als der erste deutsche König. (Der offizielle Titel war „fränkischer König“, später „römischer König“; der Reichsname lautete seit dem 11. Jahrhundert „Römisches Reich“, seit dem 13. Jahrhundert „Heiliges Römisches Reich“; im 15. Jahrhundert kam der Zusatz „Deutscher Nation“ auf.) Das Reich war eine Wahlmonarchie. Der König wurde vom hohen Adel gewählt. Daneben galt das „Geblütsrecht“: Der neue König sollte mit seinem Vorgänger verwandt sein. Dieser Grundsatz wurde mehrfach durchbrochen; wiederholt kam es auch zu Doppelwahlen. Eine Hauptstadt besaß das mittelalterliche Reich nicht, der König regierte im Umherziehen. Es gab keine Reichssteuern. Seinen Unterhalt bezog der König vor allem aus „Reichsgütern“, die er treuhänderisch verwaltete. Zum wirklichen Herrscher des Reiches machte sich Otto I. Seine Machtfülle fand Ausdruck darin, dass er sich 962 in Rom zum Kaiser krönen ließ. Seither hatte der deutsche König Anwartschaft auf die Kaiserwürde. Der Idee nach war das Kaisertum universal und verlieh seinem Träger die Herrschaft über das gesamte Abendland. Texterläuterung die Anwartschaft – ijblyaZgb_ijZ\h das Geblütsrecht – jh^kl\_ggh_ijZ\h das Abendland – ?\jhiZKlZjucK\_l Konrad I. – Konrad der Erste Otto I. – Otto der Erste die Treuhand – mijZ\e_gb_ qm`bf bfms_kl\hf ih ihjmq_gbx ^h\_jbl_eyhi_dZ Aufgaben zur Grammatik I. GZc^bl_ \ l_dkl_ b ijhZgZebabjmcl_ \k_ keh`ghih^qbg_ggu_ ij_^eh`_gbyHij_^_ebl_lbiijb^Zlhqgh]hij_^eh`_gby II. H[jZamcl_ ijb^Zlhqgu_ ^hihegbl_evgu_ < dZq_kl\Z ]eZ\gh]h ij_^eh`_gbymihlj_[bl_ke_^mxsb_dhgkljmdpbb: Ich weiß, … Er weiß nicht genau, … Ich meine, … Ich bin der Meinung, … Ich glaube (auch), … Ich bin der Ansicht, …
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Ich denke, … Ich finde (aber), … Wissen Sie nicht, …? Ich bin überzeugt, … Muster: Wie heißt der Text? - Ich weiß nicht, wie der Text heißt. 1. Das Reich war eine Wahlmonarchie. 2. Der König wurde vom hohen Adel gewählt. 3. Der neue König sollte mit seinem Vorgänger verwandt sein. 4. Eine Hauptstadt besaß das mittelalterliche Reich nicht. 5. Wann ließ sich Otto I. zum Kaiser krönen? III. Ihjy^dh\u_bdhebq_kl\_ggu_qbkebl_evgu_ 2 Texte - zwei Texte in 2 Texten - in zwei Texten Muster: 2.Text - zweiter Text im 2.Text - im zweiten Text 1. Der 1. König – zum 1. König – ein (1) König – für einen (1) König 2. Das 3. Jahrtausend – im 3. Jahrtausend – 3 Jahrtausende – nach 3 Jahrtausenden 3. Das 15. Jahrhundert – im 15. Jahrhundert – 15 Jahrhunderte – vor 15 Jahhunderten 4. Die 27. Seite – auf der 27. Seite – 27 Seiten – auf 27 Seiten 5. Der 10. Staat – im 10. Staat – 10 Staaten – in 10 Staaten 6. Der 31. Dezember – am 31. Dezember – 31 Dezember – in 31 Dezembern IV. IjhqblZcl_ke_^mxsb_^Zlu Muster: im Jahre 814 – im Jahre achthundertvierzehn 900, 711, 962, 1111, 1327, 1503,1648, 1799, 1800, , 1917, 1995, 2000 Aufgaben zum Referat KhklZ\vl_ ieZg b gZibrbl_ ih^jh[guc j_n_jZl l_dklZ ©'DV +RFKPLWWHODOWHUª bkihevamy ijb wlhf j_q_\u_ debr_ \lhjh]h aZ^Zgbyi_j\h]hmjhdZ
LEKTION 3. Wirtschaft und Gesellschaft im Mittelalter Deutschland war im Mittelalter ein Bauernland. Die Lebensgrundlage war die Landwirtschaft. Handwerk und Handel spielten noch keine große Rolle. Neun Zehntel der Bevölkerung waren Bauern. Zum großen Teil waren sie unfrei. Sie waren von adligen Grundherren abhängig, die ihnen Schutz gewährten. Grad und Art der Abhängigkeit waren von Ort zu Ort
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sehr verschieden. Neben den unfreien gab es auch freie Bauern, die unabhängig ihr eigenes Land bebauten. Über den Bauern standen Adel und Geistlichkeit. Die Schicht des Adels wies viel Abstufungen auf, von den Herzogen bis zu den Ministerialien. Die einzelnen Glieder dieser Hierarchie waren durch Vassalen- oder Lehnsverhältnis verbunden. Oberster Lehnsherr war der König. Er bildete die Spitze einer „Lehnspyramide“. Das Lehen blieb Eigentum des Lehnsherrn und fiel an ihn zurück, wenn der Vassal starb. Die Geistlichkeit war in ihren höheren Rängen eng mit dem König verbunden. Bischöfe und Äbte wurden vom König für Aufgaben der Reichsverwaltung herangezogen. Texterläuterung Neun Zehntel – ^_\ylv^_kyluo Aufgaben zur Grammatik I. GZc^bl_ \ l_dkl_ kdZam_fu_ k ]eZ]heZfb ©VHLQª b ©werden». < dZdhc nmgdpbb b \ dZdhf \j_f_gb mihlj_[e_gu \ l_dkl_ ^Zggu_ ]eZ]heuGZah\bl_ljbhkgh\gu_nhjfuwlbo]eZ]heh\ II.Ij_h[jZamcl_ij_^eh`_gbykhkdZam_fuf\$NWLY\ij_^eh`_gby khkdZam_fuf\=XVWDQGVSDVVLY\khhl\_lkl\mxs_f\j_f_gb Muster: Der Student schreibt ein Referat. – Das Referat ist (vom Studenten) geschrieben. 1. Die freien Bauern bebauteten das Land. 2. Das Lehnsverhältnis verbindet die einzelnen Glieder dieser Hierarchie. 3. Man verband die Geistlichkeit mit dem König. 4. Der König zog Bischöfe und Äbte für Aufgaben der Reichsverwaltung heran. 5. Man gewährt den Schutz. Aufgaben zum Referat KhklZ\vl_ ieZg b gZibrbl_ ih^jh[guc j_n_jZl l_dklZ «Wirtschaft und Gesellschaft im Mittelalterª bkihevamy ijb wlhf j_q_\u_debr_\lhjh]haZ^Zgbyi_j\h]hmjhdZ
LEKTION 4. Kultur im Mittelalter Von der großen Bedeutung für die kulturelle Entwicklung Deutschlands im Mittelalter waren die zahlreichnen Klöster. Jahrhundertlang waren sie
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die einzigen Stätte, wo gelehrte Bildung gepflegt wurde. Hier wurden erstmals Teile der Bibel ins Deutsche übersetzt. Hier wurden die Werke antiker Dichter und Philosophen gesammelt und abgeschrieben. Dabei entwickelte sich eine hohe Kunst des Schreibens und der Buchmalerei. Im 12. Jahrhundert verloren die Geistlichen ihr Bildungsmonopol. Eine neue Bildungsschicht entstand im niederen Adel, die Ritterschaft. Dazu trug bei, dass die Ritter in den Kreuzzügen die Welt des Orients mit ihren ganz anderen Lebensformen kennenlernten und so ihr Blickfeld ungeheuer erweiterten. Von der ritterlichen Kultur jener Zeit zeugen große epische und lyrische Dichtungen. Das 12. und 13. Jahrhundert gelten als die erste Blütezeit der deutschen Literatur. In den Anfängen seiner Geschichte war Deutschland ein Land ohne Städte. Erst seit 11. Jahrhundert führten die Bedürfnisse des Handels zur Entstehung städtischer Siedlungen. Sie kristalliesierten sich um Bischofssitze, Königspfalzen und Klöster. Es gab auch planmäßige Stadtgründungen an verkehrsgünstigen Stellen. Texterläuterung die Pfalz – g_ihklhyggZyj_ab^_gpbyg_f_pdbodZca_jh\kem`ZsZy f_klhfijh\_^_gbykm^Z der Kreuzzug – dj_klh\ucihoh^ der Orient – \hklhqgu_kljZgu Aufgaben zur Grammatik I.H[jZamcl_hlke_^mxsbo]eZ]heh\ljbhkgh\gu_nhjfu pflegen, übersetzen, sammeln, abschreiben, entwickeln, verlieren, entstehen, beitragen, kennenlernen, erweitern, gelten, führen, kristallisieren, geben Hij_^_ebl_ \j_fy \ dhlhjhf ^Zggu_ ]eZ]heu mihlj_[e_gu \ l_dkl_ II. GZc^bl_ \ l_dkl_ b ijhZgZebabjmcl_ ij_^eh`_gby kh kdZam_fuf \ Imperfekt 3DVVLY GZibrbl_ ^Zggu_ ij_^eh`_gby \h \k_o\j_f_gZo3DVVLY Aufgaben zum Referat KhklZ\vl_ieZgbgZibrbl_ih^jh[gucj_n_jZll_dklZ©Kultur im Mittelalterª bkihevamy ijb wlhf j_q_\u_ debr_ \lhjh]h aZ^Zgby i_j\h]hmjhdZ
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LEKTION 5. Das Spätmittelalter und die frühere Neuzeit Mit Rudolf kam erstmals ein Habsburger auf den Thron. Die Grafen von Habsburg waren am Oberrhein ansässig und hatten damals schon asgedehnten Landbesitz. Die Goldene Bulle Karls IV. 1356, eine Art Reichsgrundgesetz, verlieh sieben Kurfürsten das ausschließliche Recht zur Königswahl. Während die kleinen Grafen, Herren und Ritter allmählich an Bedeutung verloren, gewannen die Städte dank ihrer wirtschaftlichen Macht an Einfluß. Sie profitierten von der stetigen Zunahme des Handels. Vor allem der Fernhandel wurde zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Die Handwerker in den Städten waren traditionell in Zünften zusammengeschlossen. Aber in Textilgewerbe und im Bergbau entstanden Wirtschaftsformen, die schon frühkapitalistische Züge trugen. Weitere Stärkung erfuhren die Städte durch den Zusammenschluß zu Bünden. Der wichtigste dieser Städtebünde, die Hanse, wurde im 14.Jh. zur führenden Macht des Ostseeraums. Seit 1438 war die Krone praktisch erheblich im Hause Habsburg. Im 15.Jh. erhoben sich zunehmend Forderungen nach einer Reichsreform. Es entwickelte sich ein Dualismus von „Kaiser und Reich“: dem Reichsoberhaupt standen die Reichsstände – Kurfürsten, Fürsten und Städte – gegenüber. Die Macht der Kaiser wurde durch „Kapitulation“ begrenzt und zunehmend ausgehöhlt. Im 14.Jh. wurden auf dem Boden des Reiches nach italienischem und französischem Vorbild die fünf ersten deutschen Universitäten gegründet: 1348 Prag, 1365 Wien, 1386 Heidelberg, 1388 Köln, 1392 Erfurt. Weitere neun Universitätsgründungen folgten im 15.Jh. Das neue Weltgefühl der Renaissance und die Ideen des Humanismus erfaßten auch Deutschland. Texterläuterung die Goldene Bulle – (bkl ahehlZy[meeZihkeZgb_jbfkdh]hiZiu) die Zunft (Pl. die Zünfte) – KhxagZijj_f_ke_ggbdh\ die Hanse – =ZgaZ die Ostsee- ;Zelbckdh_fhj_ Aufgaben zur Grammatik I. H[jZamcl_ hl ke_^mxsbo ]eZ]heh\ ljb hkgh\gu_ nhjfu Hij_^_ebl_ \j_fy \ dhlhjhf ^Zggu_ ]eZ]heu mihlj_[e_gu \ l_dkl_
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kommen, verleihen, verlieren, gewinnen, zusammenschließen, entstehen, erfahren, erheben II. Fgh]hagZqghklv]eZ]heZ„werden“ . 1. Ein Plan wird Wirtklichkeit. Er wird Lehrer. („Werden“ ist hier ein Vollverb und bedeutet, daß jmnd. einen bestimmten Beruf erlernt, ein Ziel erreicht.) 2. Er wird zu einem der reichsten Männer der Welt. („Werden zu jmdm./etw. (Dat.)“ ist hier ein Vollverb und bedeutet, daß jmnd. oder etw. einen bestimmten Status erreicht, sich zu etw. entwickelt.) 3. Wir werden diesen Text übersetzen. („Werden“ ist hier ein Hilfsverb. Man verwendet es, um Futur zu bilden) 4. Dieser Text wird übersetzt. („Werden“ ist hier ein Hilfsverb. Man verwendet es, um Passiv zu bilden) IjhZgZebabjmcl_ agZq_gb_ ]eZ]heZ „werden“ \ ke_^mxsbo ij_^eh`_gbyo 1. Die Städte sind stark geworden. 2. Die Grafen von Habsburg werden zu Königen. 3. Den Kurfürsten wurde das Recht zur Königswahl verliehen. 4. Neue Wirtschaftsformen werden im Bergbau entstehen. 5. Deutschland wurde durch das neue Gefühl der Renaissance erfasst. 6. In Klöstern wurde gelehrte Bildung gepflegt. IjhZgZebabjmcl_agZq_gb_]eZ]heZ„werden“ \l_dkl_ Aufgaben zum Referat KhklZ\vl_ ieZg b gZibrbl_ ih^jh[guc j_n_jZl l_dklZ ©Das Spätmittelalter und die frühere Neuzeitªbkihevamyijbwlhfj_q_\u_ debr_\lhjh]haZ^Zgbyi_j\h]hmjhdZ
LEKTION 6. Das Zeitalter der Glaubenspaltung Die schwelende Unzufriedenheit mit der Kirche entlud sich, vor allem durch das Auftreten Martin Luthers seit 1517, in der Reformation, die sich rasch ausbreitete. Ihre Folgen reichten weit über das Religiöse hinaus. Das ganze soziale Gefüge geriet in Bewegung. 1522/23 kam es zum Bauernkrieg, der ersten größeren revolutionären Bewegung der deutschen Geschichte. Beide Erhebungen scheiterten oder wurden blutig
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niedergeschlagen. Hauptnutznießer der Reformation waren die Landesfürsten. Nach wechselvollen Kämpfen erhielten sie im Augsburger Religionsfrieden 1555 das Recht, die Religion ihrer Untertaten zu bestimmen. Die protestantische Konfession wurde als gleichberechtigt mit der katholischen anerkannt. Die religiöse Spaltung Deutschlands war damit besiegelt. Auf dem Kaiserthron saß zur Zeit der Reformation Karl V. (1519-1556) Zur Zeit des Augsburger Religionsfriedens war Deutschland zu vier Fünfteln protestantisch. Der Kampf zwischen den Konfessionen war damit jedoch nicht beendet. In den folgenden Jahrzehnten konnte die katholische Kirche viele Gebiete zurückgewinnen (Gegenreformation). Die konfessionellen Gegensätze verschärften sich; es kam zur Bildung von Religionsparteien, der protestantischen Union (1608) und der katholischen Liga (1609). Ein lokaler Konflikt in Böhmen löste dann den Dreißigährigen Krieg aus, der sich im Lauf der Jahre zu einer europäischen Auseinandersetzung weitete. Dabei wurden zwischen 1618 und 1648 weite Teile Deutschlands verwüstet und entvölkert. Im Westfälischen Frieden von 1648 mußten Gebiete an Frankreich und Schweden abgetreten werden; das Ausscheiden der Schweiz und der Niederlande aus dem Reichsverband wurde bestätigt. Texterläuterung Böhmen - ;h]_fby Der Hauptnutznießer - q_eh\_d ba\e_dZxsbc ihevam \u]h^m ba q_]h-eb[hgZ`b\ZxsbckygZqëf-eb[h Aufgaben zur Grammatik I. H[jZamcl_ hl \k_o ]eZ]heh\ \ l_dkl_ ljb hkgh\gu_ nhjfu Hij_^_ebl_ \j_fy \ dhlhjhf ^Zggu_ ]eZ]heu mihlj_[e_gu \ l_dkl_ II. GZc^bl_ \ l_dkl_ b ijhZgZebabjmcl_ ij_^eh`_gby kh kdZam_fuf \ 3DVVLY H[jZamcl_ Infinitiv Passiv hl ^Zgguo ]eZ]heh\ GZibrbl_^Zggu_ij_^eh`_gby\h\k_o\j_f_gZo3DVVLY ,,,KhklZ\vl_ij_^eh`_gbybake_^mxsbokeh\bkeh\hkhq_lZgbckh kdZam_fuf\ujZ`_gguf„Modalverb+ Infinitiv Passiv”. 1. Die protestantische Konfession, anerkennen, müssen 2. Die religiöse Spaltung Deutschlands, besiegeln, müssen 3. Die Macht der Kaiser, begrenzen, müssen 4. Die Werke antiker Dichter und Philosophen, sammeln, müssen
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5. Bischöfe und Äbte, für Aufgaben der Reichsverwaltung, heranziehen, müssen GZc^bl_ \ l_dkl_ b ijhZgZebabjmcl_ ij_^eh`_gby khkdZam_fuf \ujZ`_gguf„Modalverb+ Infinitiv Passiv”. IV. GZc^bl_ \ l_dkl_ b ijhZgZebabjmcl_ \k_ keh`ghih^qbg_ggu_ ij_^eh`_gbyHij_^_ebl_lbiijb^Zlhqgh]hij_^eh`_gby 9GZc^bl_\l_dkl_bijhZgZebabjmcl_\k_ij_^eh]bBkihevamcl_ ijbwlhf^ZggmxlZ[ebpm lokale Bedeutung Wo? Wohin? Woher?
temporale Bedeutung Wann? Seit wann? Wie lange?
sonstige Bedeutung Wo+(r)+Präposition? Präposition wem? Präposition wen?
Aufgaben zum Referat KhklZ\vl_ ieZg b gZibrbl_ ih^jh[guc j_n_jZl l_dklZ ©Das Zeitalter der Glaubenspaltungª bkihevamy ijb wlhf j_q_\u_ debr_ \lhjh]haZ^Zgbyi_j\h]hmjhdZ
LEKTION 7. Das Zeitalter des Absolutismus Die souveränen Territorialstaaten übernahmen als Regierungsform nach französischem Vorbild den Absolutismus. Er verlieh dem Herrscher schwankenlose Macht und ermöglichte den Aufbau einer straffen Verwaltung, die Einführung geordneter Finanzwirtschaft und die Aufstellung stehender Heere. Viele Fürsten hatten den Ehrgeiz, ihre Residenz zu einem kulturellen Mittelpunkt zu machen. Sie zogen Theatertruppen und Orchester an ihren Hof. Manche Fürsten legten Kunstsammlungen an, andere gründeten Bibliotheken. Hervorragende Architekten, Bildhauer und Maler waren damit beschäftigt, den Herrschern prunkvolle Schlösser zu bauen und auszuschmücken, entweder mitten in der Hauptstadt, wie in Berlin und Dresden, oder – nach dem Vorbild von Versailles – außerhalb der Stadtgrenzen, wie in Nymphenburg bei München und Ludwigsburg bei Stuttgart. Das Zeitalter des Absolutismus war die große Zeit des Barock. Manche dieser Fürsten – Vertreter des „aufgeklärten Absolutismus“ - förderten Wissenschaft und kritisches Denken. Mehrere Akademien und Universitäten wurden damals gegründet.
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Die Wirtschaftspolitik des Merkantilismus ließ die absolut regierten Staaten auch ökonomisch erstarken. So konnten Länder wie Bayern, Brandenburg (das spätere Preußen), Sachsen und Hannover zu eigenständigen Machtzentren werden. Österreich wehrte die angreifenden Türken ab und erwarb Ungarn sowie Teile der bisher türkischen Balkanländer. So stieg es zur Großmacht auf. Im 18.Jh. erwuchs ein Rival in Preußen, das unter Friedrich dem Großen (1740-1786) zu einer Militärmacht ersten Ranges wurde. Beide Staaten trieben europäische Großmachtpolitik. Texterläuterung der Rival - khi_jgbd Aufgaben zur Grammatik I.KhklZ\vl_ij_^eh`_gbykaZ\bkbfufbgnbgblb\hf(zu + Infinitiv). Muster: Ich habe vor, fliegen zu lernen. Ich habe vergessen, … -zu eigenständigen Machtzentren Man fängt an, … werden; Ich habe keine Lust, … -Deutsch lernen; Ich hatte keine Zeit, … -europäische Großmachtpolitik Man versucht, …. treiben; Es besteht die Möglichkeit, … -zur Großmacht aufsteigen; Es ist möglich, … -die Einführung geordneter Es hat leider nicht geklappt, … Finanzwirtschaft ermöglichen; -die italienische Oper pflegen; -ganz still sein; -ein Referat vorbereiten; GZc^bl_ \ l_dkl_ b ijhZgZebabjmcl_ ij_^eh`_gby k aZ\bkbfuf bgnbgblb\hf(zu + Infinitiv). I_j_\_^bl_wlbij_^eh`_gby II. Fgh]hagZqghklv©]Xª . 1. Ich habe Lust, Musik zu hören. («Zu» - Konjunktion in Verbindung mit einem Infinitiv und abhängig von Wörtern verschiedener Wortart, besonders von Verben.) 2. Die ganze Welt wird zu einem Irrenhaus. («Zu» – Präposition mit Dativ, kann lokale, temporale und sonstige Bedeutung haben.) 3. Der Text ist zu leicht. («Zu» kennzeichnet ein hohes oder geringes Maß, das nicht mehr angemessen oder akzeptabel erscheint.) 4. Ich höre dem Gesang der Vögel zu. («Zu» – trennbares Präfix) IjhZgZebabjmcl_agZq_gb_©]Xª\ke_^mxsboij_^eh`_gbyo 1. Der erste Preis fällt dem Finnen zu.
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2. Gehst du auch zu diesem Fest? 3. Du kommst leider zu spät. 4. Ich gebe zu, daß ich mich geirrt habe. 5. Das Gesetzt tritt zum 1.Jahnuar in Kraft. 6. Das Buch ist zu teuer. 7. Ich habe keine Zeit, zu dir zu kommen. IjhZgZebabjmcl_agZq_gb_©]Xª \l_dkl_ III. H[jZamcl_ hl \k_o ]eZ]heh\ \ l_dkl_ ljb hkgh\gu_ nhjfu Hij_^_ebl_ \j_fy \ dhlhjhf ^Zggu_ ]eZ]heu mihlj_[e_gu \ l_dkl_ IV. GZc^bl_ \ l_dkl_ b ijhZgZebabjmcl_ ij_^eh`_gby kh FdZam_fuf\3DVVLYH[jZamcl_ Infinitiv Passiv hl^Zgguo]eZ]heh\ V. GZc^bl_ \ l_dkl_ b ijhZgZebabjmcl_ \k_ keh`ghih^qbg_ggu_ ij_^eh`_gbyHij_^_ebl_lbiijb^Zlhqgh]hij_^eh`_gby Aufgaben zum Referat KhklZ\vl_ ieZg b gZibrbl_ ih^jh[guc j_n_jZl l_dklZ ©Das Zeitalter des Absolutismusª bkihevamy ijb wlhf j_q_\u_ debr_ \lhjh]haZ^Zgbyi_j\h]hmjhdZ
LEKTION 8. Das Zeitalter der Französischen Revolution 1789 brach in Frankreich die Revolution aus. Unter dem Druck des Bürgertums wurde die feudale Gesellschaftsordnung beseitigt, Gewaltenteilung und Menschenrechte sollten die Freiheit und Gleichheit aller Bürger sichern. Der Versuch Preußens und Österreichs, mit Waffengewalt in die Verhältnisse im Nachbarland einzugreifen, scheiterte kläglich und führte zum Gegenstoß der Revolutionsarmeen. Unter dem Ansturm der Heere Napoleons brach das Reich endgültig zusammen. Durch das Gesetz von 1803 wechselten rund 4 Mio Untertaten den Landesherrn. Die Mittelstaaten waren die Gewinner. Die meisten von ihnen schlossen sich 1806 unter französischem Protektorat zum „Rheinbund“ zusammen. Im selben Jahr legte Kaiser Franz II. die Krone nieder. Damit endete das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Das Mutterland der Revolution, Frankreich, trat den Deutschen als Gegner und Besatzungsmacht gegenüber. Aus dem Kampf gegen
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Napoleon erwuchs vielmehr eine nationale Bewegung, die schließlich in den Befreiungskriegen gipfelte. Deutschland blieb aber von den Kräften des gesellschaftlichen Wandels nicht unberührt. Zunächst wurden in den Rheinbundstaaten, dann in Preußen (dort verbunden mit Namen wie Stein, Wilhelm von Humboldt) Reformen eingeleitet. Sie sollten die feudale Schranken endlich abbauen und eine freie, bürgerliche Gesellschaft schaffen: Aufhebung der Leibeigenschaft, Gewerbefreiheit, städtische Selbstverwaltung, Gleichheit vor dem Gesetz, allgemeine Wehrpflicht. In jenen Jahrzehnten, die von politischem Niedergang und sozialer Unrast gekennzeichnet waren, erreichte das kulturelle Leben Deutschlands eine seither unübertroffene Höhe. Die größten deutschen Philosophen, Kant und Hegel, und die größten deutschen Dichter, Goethe und Schiller, wirkten in dieser Zeit. Das Bürgertum nahm die geistigen Anregungen dankbar auf, es entstand eine breite bürgerliche Bildungsschicht.
LEKTION 9. Der deutsche Bund Nach dem Sieg über Napoleon regelte der Wiener Kongreß 1814/15 die Neuordnung Europas. Die Hoffnungen vieler Deutscher auf einen freien, einheitlichen Nationalstaat wurden nicht erfüllt. Der Deutsche Bund war ein loser Zusammenschluß der souveränen Einzelstaaten. Einziges Organ war Bundestag in Frankfurt, kein gewähltes Parlament, sondern ein Gesandtenkongreß. Handlungsfähig war der Bund nur, wenn die beiden Großmächte Preußen und Österreich übereinstimmten. Seine Hauptaufgabe sah er in der Niederhaltung aller auf Einheit und Freiheit gerichteten Bestrebungen. Presse und Publizistik unterlagen einer scharfen Zensur, die Universitäten wurden überwacht, eine politische Betätigung war so gut wie unmöglich. Inzwischen hatte eine moderne wirtschaftliche Entwicklung eingesetzt, die diesen reaktionären Tendenzen entgegenwirkte. 1834 wurde der deutsche Zollverein gegründet und damit ein einheitlicher Binnenmarkt geschaffen. 1835 wurde die erste deutsche Eisenbahnstrecke in Betrieb genommen. Die Industrialisierung beschleunigte sich. Mit den Fabriken entstand die neue Klasse der Fabrikanten. KhklZ\bl_eb GZlZevy B\Zgh\gZ =hjh`ZgbgZ LZlvygZ E_hgb^h\gZ @_jeudbgZ J_^Zdlhj: LZfZjZ >fbljb_\gZ ;mgbgZ