Michael Dumas
Die Verfeinerung Ein Bericht I. Der Mann
Nachdem sie wie verabredet dreimal gegen die Tür geklopft und s...
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Michael Dumas
Die Verfeinerung Ein Bericht I. Der Mann
Nachdem sie wie verabredet dreimal gegen die Tür geklopft und sie dann auf das Zeichen der niedergedrückten Klinke hin langsam geöffnet hatte, trat die Frau ein, drehte sich ohne aufzublicken um, schloß die Tür wieder und blieb mit dem Rücken zum Raum stehen. „Du hast schnell begriffen“, sagte der Mann, „aber du wirst sehen, wie der verbotene Blick deine Empfindlichkeit steigern wird. Was du willst, mußt du dir verschaffen, ohne zu sehen und ohne mich ansehen zu können. Dreh dich um!“ 1
„Du sollst nur deinen Blick senken“, sagte er. „Dein Gesicht will ich jederzeit sehen können. Spreize deine Beine, soweit du kannst.“ Obwohl der enge Rock keine große Spanne zuließ, mußte die Frau, um noch mit der Sohle auftreten zu können, die Fußgelenke etwas nach außen biegen. Die Arme hingen locker neben ihr herab, nur ihren Oberkörper hielt sie starr. „Zieh den Pullover über den Kopf.“ Sie griff mit überkreuzten Armen nach unten und streifte den Pullover hoch. Als er ihr Gesicht verdeckte, sagte der Mann: „Stop“. Ihre Brustwarzen sprangen deutlich vor. Der Mann griff in die gespannte Seide über dem Schritt der Frau und drückte, um ihren Leib zu berühren, so fest gegen den Stoff, daß sie schwankte. Er blieb, die Hand bewegungslos an ihrem Schoß, mit zurückgelehntem Oberkörper stehen und betrachtete die Brüste, den Bauch und den Hals der Frau. Unter der weichen Haut straffte sich ihre Bauchmuskulatur, um die aufrechte Stellung auszubalancieren, ihren Hals überflog eine leichte Röte. Der Mann löste seine Hand, packte mit Daumen und Zeigefinger, als halte er eine Lasche fest, eine Brust und zog die Frau gegen ihren sanften Widerstand, so als verstehe sie die Geste nicht sofort, in die Mitte des Zimmers. Dort begann er, sie langsam zu umkreisen. Ihr Körper wiegte sich zögernd in den Hüften, etwas nach rechts und dann wieder nach links, als wolle sie seinen Bewegungen folgen. Schließlich blieb der Mann seitlich von ihr stehen und legte die Gerte an ihren Bauch. Die Frau wendete sich deutlich dieser Berührung zu. Er führte die Gerte ihren Körper entlang hoch, hielt im Winkel unter ihren Brüsten leicht inne und strich dann über die beiden Brustwarzen. Der dünner werdende Stiel der Gerte, der vorn in einer Lederlasche endete, balancierte nur noch mit seinem Eigengewicht auf der Brust der Frau und der nun geöffneten Handfläche wieder langsam nach unten glitt, schabte durch die Atembewegung der Frau die eckige Seitenkante des Leders über die harten Knötchen der erigierten Warze. „Spürst du, wie pralle Nippel dir dieses Ding macht? Wo es dich berührt, betont es dich“, sagte der Mann, der die Hand wieder um den Griff schloß. Er fuhr mit der kleinen Lederfläche wie streichelnd über die Brust, dann über die Schulter, die Konkave des gestreckten Rückens und die anschließende Wölbung entlang über die Oberschenkel bis zu den 2
Kniekehlen und wieder zurück; besonders strich er über die Kurve von Taille und Hüfte.
Der Mann sprach die ganze Zeit, während er die Linien ihres Körpers in sich aufnahm. „Du bist hierher gekommen, um auszuprobieren, wie es ist, eine Sklavin, zu sein. Und Du wirst es lernen. Das Wort mag jetzt noch albern klingen stör dich nicht daran. Das Gefühl der Albernheit ist nur ein erstes Zurückschrecken. Für dich wird herauskommen, daß du eine LEIBEIGENE, er betonte die Trennung zwischen den Wörtern „bist, unfrei durch die Fesseln und entrechtet durch die Schläge, aber das beschreibt dich nicht vollständig. Die vollständige Beschreibung deiner Situation ist die Beschreibung der Situation deines Herrn: Ich kann mit dir machen, was ich will.“ Mit einem Mal, während der Frau der Atem stockte, drückte er mit der steifen Elastizität der Gerte fest gegen die Brust der Frau und federte die Gerte schließlich in immer größer werdenden Abständen von ihr weg und wieder zurück, wie einen Trommelschlegel, der beschleunigt. Aus diesem lauter werdenden Tätscheln hieb er mit einer Bewegung, die in der Luft pfiff, quer über den Rücken, auf dem sich später eine kurze, rote Strieme zeigte. Wer den Schlag empfängt, ist jenseits irgendeiner Scheu. Wenn du noch nie geschlagen worden bist vor langer Zeit in deiner Kindheit die Wirkung ist auf jeden Fall überraschend. Selbst wenn du Angst hattest, daß es weh tut, ist überraschend, daß es weh tut. Die Demütigung, der Schmerz, die Ohnmacht, dein Wille, die Lust, dein Stolz, ausgelöst durch diesen simplen physischen Akt der Kollision, werden dich überraschen. Es entsteht mehr Ernst, als man in den meisten anderen Spielen erreichen kann. Und du bist gefesselt und kannst dich nicht entziehen. Nein, ich berausche mich nicht lediglich an der Verfügbarkeit deines hingestreckten Körpers, ich bemächtige mich deiner Empfindungen. Und ich kenne deine Empfindungen, weil ich sie alle schon einmal selbst gehabt habe; weil ich ebenso gefesselt war wie du, so geschlagen wurde wie du und fast so penetriert wie du. Wenn du die Erregung und Demütigung durch den ersten und alle weiteren Schläge kennengelernt hast, verfliegt jede Peinlichkeit.“
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Wieder zog er die Gerte durch die Luft, diesmal über ihren Bauch. Die Frau wich einen kleinen Schritt zurück und sog mehrere Male die Luft laut ein und stieß sie schnaubend wieder aus. „Wie schön sich deine Haut unter den Rippenbögen spannt, wenn du so atmest. Ich werde dich vor einen Spiegel stellen und auspeitschen. Später. Zieh deinen Rock hoch!“ Die Frau ließ den Pullover los, dessen weiche Wolle sich langsam über ihren Oberkörper senkte, und verlagerte das Gewicht der Füße, während ihre Arme einen Augenblick neben ihrem Körper hin und herschwangen, bis sie sich bückte, um den Rock beim Saum zu fassen und nach oben zu ziehen. Als sie die Kette bemerkte, die von der Decke herabhing, hob sich einmal kurz ihr Blick. „Höher“, befahl der Mann. Sie mußte sich etwas winden, um den engen, glänzenden Stoff hochstreifen zu können. „Vergiß nicht, die Beine zu spreizen. Weiter, daß es über deinen Hintern spannt wie eine zweite, zu enge Haut.“ Die Füße der Frau ruckten noch einmal etwas über den Boden und balancierten mit gedehntem Spann die Bewegungen, mit denen sie erst den Rock bis knapp unter den Schritt und dann den Pullover wieder über ihren Kopf hob. Der Mann trat auf sie zu und faßte unter den Saum hindurch zwischen ihre Beine: „Na, immerhin, du bist ja schon ein bißchen feucht, ein Zeichen von vorhandener Begabung.“ Er trat zurück und schob die Gerte schräg unter ihren Rock, bis die Lederlasche gegen ihren Schoß drückte. „Ich kann die Wülste deiner Scham spüren, ohne den Stock zu bewegen. Wirst du feuchter?“ „Ja!“ „Ich spüre es“, sagte der Mann. „Aber du antwortest falsch. Sprich nicht zwischen den Zähnen, sondern frei. Und nenne mich: deinen Meister. Das faßt zusammen, was ich mit dir mache: Ich bilde dich zur Sklavin aus.“ Er beschrieb mit der Gerte einen kleinen festen Kreis. „Ja, mein Gebieter“, antwortete die Frau.
„Du lernst schnell“, fuhr der Mann fort. „Ich lehre dich, eine Sklavin zu werden, heißt, du wirst alles geschehen lassen, was ich mit dir machen will 4
und alles tun, was ich dir sage.“ Wieder führte er die kleine, rührende Bewegung aus. „Ja, Meister!“
„Es ist leicht, einen Menschen zu allem zu zwingen, was man sich ausdenken mag. Man muß ihn nur hart genug bestrafen, nur die wenigsten werden dann widerstehen, selbst wenn die Strafe anfangs ihren Trotz noch verstärken sollte. Und mit einem gefesselten Menschen, einem Menschen, der sich nicht wehren kann, zu machen, was man will, ist nur banal. Jeder, dem du dich in die Hand gegeben hast und dem deine Lust egal ist, kann das später mit dir machen. Ich aber will dich dem verfügbar machen, der auch deine Lust von dir will, dein Einverständnis in der Lust. Ich werde dir zeigen, daß du jeden Schmerz annehmen und als Lust interpretieren kannst, wenn du es nur willst. Daß du deine Empfindungen bestimmen kannst, und daß deine Kraft Grenze um Grenze hinter sich lassen wird, wenn du die äußerste Bewußtheit aufbringst und dich gleichzeitig fallen läßt. Ich werde dich nicht schlagen, um dich zu bestrafen oder gar nach einem Gehorsamsritual, also nach irgendwelchen kleinlichen Regeln, deren Verletzung die Schläge rechtfertigen soll. Ich werde dich schlagen, weil ich Lust dazu habe, aus Willkür. Das schließt die Inszenierung von Züchtigungen manchmal ein. Jedoch: Auch wenn du gefesselt bist, wirst du die Initiative behalten. Du kannst dich hingeben oder dich anspannen, kannst versuchen auszuweichen oder dich anbieten, kannst aufbegehren oder dich unterwerfen, ignorieren oder aufmerksam werden, winseln oder schreien oder schweigen. Auch wenn deine Gesten unterbunden und deine Augen verdeckt sind, wirst du einen Strom von Mitteilungen und Signalen ausströmen, deutlich wie nur je. Du wirst sehen. Sei bereit.“ „Ja, Herr“, sagte die Frau, die begonnen hatte, sich leicht gegen die Gerte zu wiegen. Der Mann lachte und ging auf ihren Rhythmus ein; „Du willst es.“
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Sie schwieg. Er zog die Peitsche unter ihrem Rock hervor, holte aus und schlug mit der Rückhand über ihren sich heftig einziehenden Bauch, dorthin, wo er in die untere Wölbung des Brustkorbs überging.
„Du willst es“, wiederholte er im selben festen Tonfall. „Ja, mein Gebieter!“, stieß die Frau aus, bemüht, das Gleichgewicht zu halten. „Zieh deinen Pullover aus.“ Nachdem die Frau den Pullover über den Kopf gezogen hatte, sah sie dem Mann kurz in die Augen. Er lachte freundlich wie vorher. Der Morgenmantel, den er trug, wurde von seinem Penis gebauscht. Die Frau schloß die Augen und lehnte den Kopf in den Winkel, den, ihre hocherhobenen Arme in ihrem Nacken bildeten. „Ich werde sie dir gleich fesseln“, sagte der Mann, „dann ist es leichter für dich.“ Wieder betrachtete er ihre Brüste, bis er schließlich die beiden Warzen mit den spitzen von Gaumen und Zeigefinger faßte, leicht nach außen drehte, losließ und wieder drehte. Dann packte er die Brust so mit seiner ganzen Hand, daß die Warze aus dem Ring seiner Finger hervorstand, beugte sich vor und zog sie sanft zwischen seine Lippen. Er löste die Hand und hielt die Brust mit seinen Zähnen gerade so fest, daß sie in der gleichen, leichten Streckung blieb. Seine Hand schob er in den Schritt der Frau und lachte zwischen den Zähnen. Endlich ließ er los, rieb sein Gesicht zuerst in ihrem Busen, dann seine Nase an ihrem Leib. Wieder stöhnte sie etwas, sei es über sein Loslassen oder über sein Reiben, und wieder lachte der Mann. Seine Hand hielt er still. „Schön bist du“, sagte er zwischen ihren Brüsten. „Und schön ist, daß du spürst, wie deine Brüste mich einbetten.“ Er erhob sich und musterte das Gesicht der Frau, die ihren Blick gesenkt hielt. Lange betrachtete er ihren halbgeöffneten Mund, dessen Schimmer sich mit ihren Atemzügen fortwährend veränderte, trat einen Schritt zurück 6
und hob die Lederschlaufe an ihre Lippen, die sich darüber schlossen und öffneten wie in kleinen Küssen. Schließlich ließ er die Gerte sinken und schob die Kuppe seines Daumens in ihren Mund. Als sie hineinbiß, begann er, ihren Kopf leicht hin und herzuschwenken. Sie folgte dem Kreisen, zu dem er überging, mit einer gewissen Trägheit. Als er den Daumen aus dem Mund der Frau herauszog, gab es einen kleinen Ruck, so fest hatte sie hineingebissen, obwohl ihr Kopf seinem Kreisen schließlich ganz widerstandslos gefolgt war. „Komm mit!“ sagte der Mann und zog die Frau an den Brustwarzen nach vorn auf den kleinen Teppich, der vor dem Messingbett in der Mitte des Raumes lag. Er befahl ihr, sich bäuchlings auf den Teppich zu legen, mit dem Kopf zum Bett. Die Hände mußte sie während des Niederknieens und Hinabgleitens wieder hinter ihren Kopf verschränken. „Du vergißt, die Beine zu spreizen“, sagte der Mann und zog mit der Gerte einen Hieb über ihr Gesäß, das von der schwarzen Seide ganz entblößt lag. Es wölbte sich unter dem Schlag nach oben. Im Niedersinken grätschte sie die Beine, von dem hochgezogenen Rock kaum noch behindert, weit auseinander. Der Mann ging erneut um sie herum und betrachtete sie, wie sie vor ihm lag, den Rücken in den Schultern etwas rund, um die Stirn aufstützen und unter ihren gekreuzten Armen atmen zu können. Zwischen den Oberschenkeln sah man den Schatten ihres Schoßes. Schließlich setzte sich der Mann rittlings auf ihr Gesäß, die Knie angezogen. Er nahm einen ihrer Arme und zog ihn zu sich nach hinten: „Jetzt also einer der Grundbegriffe unseres Spieles: die Fesseln. Zuerst einmal sind sie der Ausdruck und vor allem die Wirklichkeit deiner Ohnmacht, ihre Verkörperung. Auch demütigend können sie sein, vor allem, wenn du in eine erniedrigende Stellung festgezurrt wirst. Und schmerzhaft natürlich, sehr sogar. Die erste Fessel übrigens, die ich dir jetzt anlegen werde, wird beides mischen. Aber du kannst die Verschnürung auch anders erleben, zum Beispiel als die Entledigung von aller Verantwortung, nicht der Verantwortung für dich du mußt ja jeder Erfahrung zustimmen, aber für den Verlauf und Fortgang des Spieles. Du mußt nicht agieren, anmachen, riskieren, tun du kannst einfach geschehen lassen.“
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Der Mann schnallte unterdessen ein breites Lederband um ihr emporgestrecktes Handgelenk fest. Daran hingen einige metallen aufglänzende Ringe und an einem davon ein Haken. „Und ein Instrument der Liebe sind die Fesseln natürlich. Ruft der Liebende: „Du kannst mit mir machen, was du willst“, sollte der Geliebte flugs antworten: „Dann laß dich von mir fesseln“. Und wenn es ernst gemeint war, werden die Fesseln angelegt, aus Leder oder aus Gedanken und Haltung Welche Hingabe, welche Erregung, wenn das Opfer nicht einmal physisch gebunden zu werden braucht, sondern sich willig selbst lähmt. Die Herkunft der Fesselung ist die Liebesbindung. Alles, was du in dieser Nacht erfahren wirst, kennst du aus der Liebe; denn das Beißen, das Kratzen, das Umklammern und Festhalten, das Stoßen, so heftig es geht: was bedeutet das? Aggression ? Quatsch. So heftig, wie sie ficken, lieben sie, das bedeutet es. Ohne Liebe ist es zumindest ein Vertrauensspiel. Denn bist du erst einmal gefesselt, kann nur noch ich dich lösen und alles kann passieren. Geht's gut aus, rechtfertigt sich dein Vertrauen nicht gegen deine Ängste, sondern gerade mit ihnen. Vertrauen ist ja nicht die Abwesenheit von Bedrohung, sondern, daß sich die Drohungen nicht erfüllen. Du wirst erleben, daß die Angst, wie ein Blutschwall in dir hochschießt, wenn du wahrnimmst, wie hilflos du ausgeliefert bist. Und welche Geborgenheit dich durchströmt, wenn du in jeder Steigerung nicht Verletzung oder Zerstörung, sondern immer wieder Lust findest. Nein, das Entscheidende unserer Begegnung wird nicht der Schmerz sein, sondern das Ritual. Na, paß einfach auf, was geschieht, was ich mit dir mache. „Gib mir deine andere Hand!“ Die Frau streckte den Arm aus der Drehung nach oben und mußte das Gesicht auf die Seite legen, um weiter frei atmen zu können. Der Mann fesselte auch dieses Handgelenk und ließ dann den Haken in einen Ring der anderen Manschette gleiten. Auf den Schulterblättern der Frau entstanden kleine, mit Schatten gefüllte Mulden, als er die beiden Arme an der metallenen Verbindung ergriff und nach oben von sich wegdrückte. Sein Mantel hatte sich geöffnet, und sein Glied ragte heraus über ihren Rücken, der sich durch die Verrenkung hoch krümmte. „Halte die Arme gestreckt“ sagte er, richtete sich auf, drehte sich um und setzte sich wieder auf sie. Ihre Hände lehnten starr aus den verdrehten Schultern an seinem Rücken an, sodaß sie die Arme nicht auf ihrer Taille 8
ausruhen lassen konnte. Er winkelte ihre beiden Unterschenkel so weit zu sich, wie es möglich war, ohne die Oberschenkel vom Boden zu biegen, und fesselte die Beine ebenso wie zuvor die Arme. Nun griff er hinter sich, löste die Hände der Frau voneinander, zog sie an den Seiten seines Körpers vorbei zu den Füßen und klickte jeweils ein Bein mit einem Arm zusammen, sodaß er in dem Ring ihrer gebundenen Glieder saß wie in einem Korb. Als er die Gelenke an den Fesseln etwas nach oben drückte, sodaß sich ihr Körper stärker bog, wurde der Schatten ihres Schoßes sichtbar, und der Mann tauchte seine Hand hinein. Die Frau stöhnte. Es hörte sich eher nach Anstrengung an als nach Lust. Er zog seine nassen Finger die Spalte bis zum Anus entlang, benetzte ihn kreisend und stieß dann mit der Spitze des Mittelfingers einige Male durch den Muskelring. Sein Glied lehnte an seinem Handgelenk hoch, seine Hoden streiften ihre Haut. „Bist du schon mal in den Arsch gefickt worden?“, fragte er. „Nein, Herr“, antwortete sie mühsam. „Und willst du es?“ Sie schwieg. Er stieß mit dem Finger tiefer zu. „Also willst du es?“ Sie stöhnte mit einem Ton auf, der mit Widerwillen unterlegt schien, aber auch etwas nach Schluchzen klang. „Du brauchst es nicht einmal selbst zu wollen,“ sagte er, „es wird geschehen, und es wird uns eine Reihe neuer Möglichkeiten eröffnen. Sag, daß du Angst hast!“ „Ich habe Angst, Meister.“ „Sag, daß du Angst hast und ich dich in den Arsch stoßen werde.“ „Du wirst mich in den Arsch ficken, Meister. Ich habe Angst.“ „Sag „ja!“ „Ja, mein Gebieter.“ „Später“, sagte er. Er stand, erst das eine, dann das andere Bein aus den Ringen ihrer Glieder ziehend, auf und fesselte mit den beiden übriggebliebenen Haken ihre Arme und Beine über ihrem Rücken zusammen. Ihr Körper bog sich weiter durch, vor allem, als er sie wie an einem Griff packte und gegen ihre Schwere zu sich hoch zog. Wieder stöhnte die Frau auf, ihr Atem ging 9
heftig, die Lederriemen zerrten an den Gelenken, die spitzen Absätze der Schuhe ragten nach oben: „Ich werde dir jetzt die Augen verbinden, und du wirst einen Schwanz kennenlernen.“ Er setzte sich vor die sich windende Frau auf die Kante des Bettes, bückte sich, schob seine Arme rechts und links unter ihren Oberkörper und zog sie an den Achseln zu sich hoch, bis sie zwischen seinen gespreizten Beinen mit Brust und Schultern gegen den Bettrand lehnte. Daß dabei ihre Knie wieder auf dem Boden auflagen, schien der Frau ihre Stellung zu erleichtern, ihr Körper wirkte weniger angespannt. „Ich werde jetzt zum ersten Mal meinen Schwanz in dich reinstecken, Sklavin“, sagte der Mann. „Du mußt gar nichts tun, nicht lutschen, nicht blasen, nicht saugen, ihn nur widerstandslos aufnehmen.“ Er drängte seine Daumen in ihren Mund, rechts und links zwischen die beiden Zahnreihen und schob dann, seinen Unterleib auf dem Bett nach vorn drückend, das Glied in die entstandene Öffnung. Als er die Daumen wieder herauszog, schlossen sich ihre Lippen über er Hälfte des Schaftes. Ohne sich weiter in ihr zu bewegen, aber zum erstenmal hörbar atmend, strich er die Haare aus dem Nacken der Frau beiseite und legte ihr ein ledernes Halsband, ähnlich den Gelenkfesseln, an. Dann, die Haare wieder zurückkämmend, band er eine schwarze Binde über ihre Augen. „Ich hoffe, du hast vorher noch einen Blick auf den Teil geworfen, der nicht in dir steckt,“ sagte er. Er faßte die Frau an den Schultern und schaukelte sie, die wie in Kufenform rundgeschlossen war, auf und ab, sodaß sich ihre Lippen an seinem Glied entlang schoben. Ihrem Stöhnen hörte man den Knebel an. „Jetzt bist du vollständig gefesselt.“ Er lachte, aber seine Stimme war belegt. Nach einiger Zeit, während ihre Wangen hohl wurden, sich aufblähten und wieder einfielen, lehnte er die Frau erneut an die Bettkante zwischen seinen Beinen und fuhr mit der Spitze der Gerte über ihren Körper. Er mußte sie seitlich halten, um unter dem Knäuel ihrer verschnürten Glieder den Rock von ihrem Gesäß ganz in die Taille schieben zu können. Mit einigem Druck führte er die Lasche vom Rand ihres Schoßes durch die Spalte und wieder zurück. Nachdem er sie so betrachtet hatte, zog er 10
ihren Kopf an den Haaren von seinem Glied, schwang sein Bein hinüber und stand auf. Als er die Haken in der Mitte der Fesselung löste, fielen ihre beiden Gliederbögen federnd ein Stück auseinander. Hinter sie tretend schob er nach einiger Zeit, während derer er ihrem unwillkürlichem, zukkendem Schaukeln zusah, seinen rechten Fuß zwischen ihre Oberschenkel und zwängte ihren Schritt auseinander, biß seine Zehen in den feuchten Schamhaaren der Frau wühlten. Als ihr Stöhnen heftiger wurde, bückte er sich und kippte ihren gekrümmten Leib zur Seite. Da die Beine sich dabei schlossen, nahm der Mann ein kurzes Rundholz, nicht länger als seine Hand, und steckte es zwischen ihre Knie, wo es von selber festklemmte. Dann zog er ihren Kopf an den Haaren in den Nacken, sodaß ihre Kehle die Dehnung ihres Körpers fortsetzte. Der Mann trat vor die Frau und fuhr zuerst mit seinem Fuß, dann mit der Gerte den hart gespannten Meridian ihres Körpers zwischen den Brüsten über den Nabel und den Schamberg bis zu ihren Schoß entlang. Die Gerte zuckte einigemale mit kleinen Tönen auf den Bauch und vor allem auf die Brüste der Frau und legte sich schließlich sanft zwischen ihre geöffneten Lippen, die sich wieder wie im Kuß über dem Leder schlossen. In den Rhythmus ihres Atems mischte sich ein hohes Summen. Schließlich schob der Mann seinen Fuß unter die gefesselten Gelenke und wälzte den Körper auf die Vorderseite zurück. Das Rundholz fiel zu Boden. Er löste die Verschlüsse zwischen Armen und Beinen: „Steh auf, ich werde dich auspeitschen.“ Die Frau stützte sich mühsam hoch und blieb mit zitternden Gliedern, aber erhobenen Hauptes stehen. Er trat vor sie, nahm ihre Hände, führte sie hinter ihren Rücken und hielt sie dort mit der Linken zusammen. Indem er leicht ihre Arme vom Rücken aus nach oben hob, zwang er sie, sich nach vorn zu beugen, bis ihr Kopf auf seiner Schulter ruhte. Während er ihr übers Haar strich, drängte ihr heftiger Atem ihre Brust gegen seine. Sie rieben die Wangen aneinander. Nach einiger Zeit, als ihr Atem ruhiger wurde, schluchzte sie plötzlich auf. Der Mann begann eine Melodie zu summen, zuerst klang sie wie ein Wiegenlied, dann wiederholte er schließlich singend immer von neuem die Zeile: „Ich küsse dich, ich schlage dich, du bist die Königin für mich“ 11
Dann lachte er leise, bis die Frau in sein Lachen einstimmte. Nun löste er sich von ihr, ging einmal um sie herum und blieb vor ihr stehen. Ihre Beine waren gespreizt. Er fesselte die Handgelenke vor ihrem Körper überkreuz zusammen. Dabei streifte sein Handrücken mehrere Male ihre Bauchdecke, die sich mit dem Atem deutlich hob und senkte. An seinen Fingerspitzen haftend wurden einmal einige ihrer Schamhaare entrollt und krümmten sich im sanften Ruck eines unmerklichen, zögernden Übergangs wieder zurück. Schließlich packte er ihre Hände an der Fessel und zog die mit den Füßen vorsichtig tastende Frau bis zu der metallenen Kette, deretwegen sie vorher schon einmal den Blick erhoben hatte. Der Mann hob die Fessel hoch, bis die Frau gestreckt stand, und klickte den Haken in die Kette ein, die in kurzen Wellen nachschwang und kalt die Seite der Frau berührte. Nach langer Betrachtung ihres gefesselten und gereckten Körpers kniete der Mann vor ihr nieder, faßte mit beiden Händen ihre Hüften und schmiegte sein Gesicht an ihren Bauch. Obwohl sie gehalten wurde, geriet ihr Körper aus dem Gleichgewicht und drückte sich durch, bis er sich an der Kette ruckend wieder auffing. Der Mann wendete sein Gesicht hin und her, rieb Nase und Wangen an ihrer Haut und küßte sie. „Du wirst nun die verschiedenen Schläge kennenlernen“, sagte er zwischen seinen Küssen. „Nicht die Wucht, die sie in der Fülle bekommen, sondern nur eine erste Ahnung ihrer verschiedenen Charaktere, die sich mit deinem messen werden wie ein fauchendes, beißendes, geliebtes Tier. Das ist die Gerte die kennst du ja schon als Betonungszeichen dann der Riemen, die Peitsche und der Rohrstock, vielleicht auch die Hand. Aber die Hand ist das komplizierteste Instrument des Schlagens, wie ich dir später einmal zeigen werde. Jetzt muß ich dich so fesseln, daß du den Schlägen von überallher ausgeliefert bist“. Der Mann zog, sich nach hinten neigend, eine runde Holzstange heran und lehnte sie an einem Bein der Frau nach oben. Sie reichte ihr fast bis zur Hüfte. An ihren beiden Enden und in der Mitte waren je eine Öse angebracht. Der Mann klickte den Haken der linken Fußfessel in eine Öse ein und drückte mit Hilfe der Stange das Bein langsam nach außen, während er immer wieder leicht in den Schamhügel der Frau biß und ihn sachte schüttelte. 12
„Ich werde dich rasieren müssen“, sagte er und spuckte ein Härchen aus, das auf seinen Lippen haften geblieben war. Der Winkel der Beine hatte sich inzwischen so weit geöffnet, daß er den Haken der rechten Fußfessel befestigen konnte. Die Stange lag nun auf den Fersen der Frau. Der Mann stand auf, hob die Gerte und ging mehrere Male um die Frau herum, sie mit den Blicken abtastend. Sie drehte sich an der Kette langsam hin und her, um die Druckstellen an ihren Handgelenken zu verlagern und sich abwechselnd mit der einen oder der anderen Fußspitze abzustützen. Infolge der weiten Grätschung hatten ihre Absätze den Kontakt zum Boden verloren. Jedoch richteten diese Drehungen die Vorderseite der Frau immer wieder nach dem Standort des Mannes aus. „Nicht wahr“, sagte er, „Du spürst mich an der Wärme, die mein Körper auf dich ausstrahlt? Oder hörst du, wo ich bin?“ „Ich spüre deine Hitze, mein Gebieter“. „Ich werde dir jetzt mit jedem Instrument fünf Streiche auf verschiedene Stellen deines Körpers versetzen. Kein Schlag wird dabei die Spur des vorangegangenen vertiefen. Die aufsteigende Wirkung gereihter Schläge wirst du später kennenlernen; jetzt geht es um die Natur des einzelnen Schlages, um den Klang der einzelnen Instrumente.“ Noch während er sprach, hatte er die Gerte gehoben und schlug sie, ohne daß sich seine Stimme veränderte, über die rechte Hüfte der Frau. Der zweite Schlag traf quer über die breite Rinne, die sich zwischen den hochgezogenen Schulterblättern furchte. Die Frau sog die Luft in einem kurzen Stoß ein und hauchte sie mit einem Seufzer beim dritten Schlag wieder aus. Dieser hatte zum ersten Mal die Luft mit einem leichten Pfeifen durchschnitten und war auf die rechte Hälfte ihres Gesäßes gefallen. Während der Mann, sorgfältig Maß nehmend, den vierten Schlag auf die Innenseite des linken Oberschenkels und den fünften so unter die rechte Achsel plazierte, daß auch die Brust seitlich getroffen wurde, hatte er seine Erklärungen wieder aufgenommen: „Es gibt eine Einteilung, nach der verschiedene Herren verschiedene Fetische bevorzugen: Zu den Büßern und Richtern gehört demzufolge die Geißel, in die Reihe der Erzieher und Zöglinge die Rute, in die Kategorie 13
von Pascha und Sklave die Peitsche undsoweiter. Wichtig aber ist, daß ihr Verhalten von deinen Reaktionen abhängt. Du wirst einige Schläge angenehmer finden als andere ... Hier war der vierte Schlag auf die dünne Haut des Oberschenkel erfolgt, der die Frau zum Stöhnen brachte. Der Mann hatte ohne Unterbrechung weitergesprochen: „Womit du aber geschlagen wirst und wie heftig, hängt auch davon ab, was du mit den Schlägen anfängt. Nimmst du sie an, integrierst sie und wagst dich immer weiter vor, oder lehnst du sie ab und versperrst dich oder versuchst dein Schicksal durch Verachtung zu überwinden. Die Peitsche wird dich verwandeln, bestimmt, entscheidend aber ist: Du wirst die Schmerzen verwandeln in etwas, was dir eigen ist, so wie jeder sich auch die dunklen Seiten seiner Biographie aneignen muß.“ Fünfter Schlag. „Jenachdem, welchem Herrn du dienst, wird nun der eine gerade deshalb eine bestimmte Züchtigung bevorzugen, weil du sie ablehnst, oder, wenn es ein milder Herrscher ist, weil du sie herbeisehnst. Und so wiederum, wenn du herausgefunden hast, was deinem Herrn gefällt, kannst du die Lust an dem vortäuschen, was du nicht erleiden willst, oder dich sträuben gegen das, was du begehrst oder doch erträglicher findest. Sicherlich, der Herr, der gerade das erregend findet, was du willst, ist der angenehmere, aber nicht unbedingt leichter zu beherrschen und wahrscheinlich nicht der spannendste. Du schaffst dir deinen Gebieter selbst.“ Der Atem der Frau war inzwischen mit einem durchgehenden Wimmern gemischt. Der Mann fuhr mit der Zunge über die rötliche Strieme des letzten Schlages und leckte ihre Achsel aus. Währenddessen legte er seine Handfläche zuerst eine Weile auf die Innenseite ihres Oberschenkels, dann auf ihr Gesäß, zwischen die Schulterblätter und schließlich auf ihre Hüfte, wie um die Wirkung der Schläge zu beruhigen. „Ja“, flüsterte der Mann in ihre Achsel. „ja, stöhne, wimmere, schrei. Komm ganz aus dir heraus. Du kannst nichts verbeißen, wenn du nichts hast, was du verbeißt. Du mußt wählen können. Weine, schwitze, piß, wenn es kommt, zittere, erstarre, krampfe, fall in Ohnmacht, wenn es dir dient. Und rede! Bettele! Feuere an. Fluche, Flehe. Schrei ja und schrei Nein.“
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Er richtete sich auf und hielt mit beiden Händen ihr Becken, das sich vorund zurückschob, um Entlastung zu finden: „Du wirst jetzt die Peitsche kennenlernen. Diese hier hat fünf kurze, relativ breite Riemen, in gewisser Weise ist es also eine Geißel, allerdings ohne Knoten oder gar Bleikugeln an den Enden. Eine gute Sklavin, widerspenstig oder verliebt, ist ein zu kostbarer Besitz, als daß man ihn beschädigen oder gar unbrauchbar machen dürfte. In vielem gleicht die Peitsche der Gerte, sie braucht nicht den Schwung des Riemens und ist nicht so starr wie der Rohrstock. Wie die Gerte kann sie sehr sanft sein und streicheln, aber nicht innehalten und hindeuten. Bei grellerer Wucht saust die Gerte in der Luft und beißt in die Haut du hast ja bisher nur das Pfeifen kennengelernt, die Peitsche dagegen zischt und klatscht auf.“ Er ließ, während er sprach, das Ende, aus dem die Riemen austraten, über ihren Körper gleiten. Die Lederstreifen rollten über ihre Haut. Der erste Schlag, dessen Ansatz man kaum hören konnte, traf mit dennoch deutlichem Klatschen die linke Seite der Taille. Wieder begann ihr Becken zu zucken. Der zweite und dritte Hieb fielen seitlich auf die linke Brust und den Oberschenkel nieder. Die Frau rollte ihren Kopf zwischen den hochgereckten Armen hin und her. „Vier“, zählte der Mann und klatschte quer über das Gesäß, die schwache Spur der Gerte kreuzend. Dann schlug er von unten, aus dem Handgelenk mit geringem Schwung, sodaß die Riemen gerade noch nach oben züngelten, zwischen ihre Schenkel. „Nein“ schrie die Frau auf, mit plötzlicher, erschrockener Wut in der Stimme. „Doch“, sagte der Mann leise und wiederholte den Schlag in ihr Geschlecht. Die Frau schürzte ihre Lippen auf Sie beugte die Knie, soweit es nur ging und versuchte die Oberschenkel zusammenzudrücken. Die Fesseln schnitten in ihre Handrücken, so zerrte sie an der Kette. Der Mann trat zurück und betrachtete sie, die sich wand. „Wie schön du bist.“ Er hob den gestreckten Arm, höhlte seine Hand und drückte sie bewegungslos und weich an die Scham der Frau. Sein Glied stand purpurrot hoch. „Doch, mein Gebieter“.
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Er näherte sich ihr, bis ihre Brustwarzen seinen Oberkörper berührten und küßte sie gierig in den Mund, leckte mit weit eingetauchter Zunge hinter ihren Zähnen entlang und zwängte seine Lippen zwischen die ihren. Laut sog er ihren Atem ein. Sein Penis pulste mit der Spitze gegen ihre Bauchdecke. Noch immer hing die Frau in starker Überdehnung mit leicht angewinkelten Knien. Er löste sich und sagte: „Der Riemen erlaubt kein Streicheln, sondern nur Schläge, die wehtun. Er muß mit Schwung geführt werden, sonst trifft er nicht auf, sondern fällt einfach schlaff herab. Vor allem aber, ähnlich wie die Gerte zeitigt er zweierlei Wirkung. Sein Ende ist flach und glatt und wird scharf beißen, sein Verlauf aber ist geflochten und schlingt sich mit dem Druck einer straff gespannten Schnur um deinen Körper. Aber der Riemen kann auch an deiner Haut zerren und reißen. Und er vermag zu brennen. Von allen Instrumenten macht er die lauteste Musik, bis zum Knall kann er sich steigern und weiß, auf der Haut die Töne der Gerte und die der Peitsche anzustimmen.“ Der Mann spannte ein kurzes Stück des Leders zwischen den Händen straff und strich damit über beide Brustwarzen. „Du spürst, wie rauh das Flechtwerk ist. Diesmal will ich, daß du die Schläge laut und deutlich mitzählst.“ Unmittelbar danach schlug er über ihren Rücken. Der Riemen fuhr um die Taille herum und traf mit einem klatschenden Knall auf den Bauch. „Eins“, rief die Frau mit hoher Stimme. Sie sog die Luft wieder ein und hielt den Atem an, als müsse sie direkt „Zwei“, sagen. Und wirklich traf der Riemen schon in das „Zwei“ hinein, gerade als sie es herauswimmerte. Er klatschte über ihren Rücken und endete auf der Schulter. „Gut“, rief der Mann und holte zum dritten Schlag aus; der Riemen wand sich um ihre Schulterblätter bis zu ihrer linken Brust. „Drei“, schrie die Frau und dann gleich „Vier“, nachdem das Ende des Riemens auf die linke Flanke getroffen hatte. Der schneller werdende Atem des Mannes wurde von dem Keuchen der Frau übertönt, „Fünf“, rief er, und der Hieb schnürte zwischen die Ritze des Schoßes und des Gesäßes und endete mit einem Klaps über dem Rückgrat.
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„Nein“, schrie die Frau auf und noch mehrere Male, nicht mehr mit Wut, sondern mit Tränen in der Stimme. „Fünf“ rief der Mann, „fünf“. Er nahm den Riemen, der sich aus der Spalte gelöst hatte, schlang ihn um ihre Taille und zog die Frau so zu sich heran, daß sein Glied sich an ihrem Geschlecht entlang schob. Den Riemen nur noch mit einer Hand haltend, legte er die andere unter seinen Penis und drückte dessen Schaft zwischen ihre Schamlippen. „Fünf, fünf“ lästerte er ihr ins Ohr, während er sein Gesicht an ihre Wange schmiegte. „Fünf, fünf, fünf“ stammelte sie schluchzend. Dann wurde ihr Atem weicher und sie wiederholte wie mit Kinderstimme „fünf“. „Bitte Herr, mach mich los“, flehte sie mit der gleichen Stimme, jetzt ohne zu schluchzen. „Nur einen Augenblick. Bitte, Herr, schlag mich, aber mach mich vorher los. Es renkt mir die Arme aus, mein ganzer Körper tut weh.“ „Ich halte dich, Sklavin“, erwiderte der Mann und schob die Lederschlinge unter ihr Gesäß. Er bückte sich, preßte die Frau mit Hilfe der Schlinge an sich und hob sie hoch. Ihre Arme entspannten sich und sie drückte ihren Busen an sein Gesicht. „Mach mit mir, was du willst“, flüsterte sie in ihre Achsel hinein und immer wieder wie eine Beschwörungsformel: „Mach mit mir, was du willst“. „Der Rohrstock ist am unangenehmsten, ich benutze ihn nicht gern, fast finde ich ihn unerotisch“ sagte der Mann an ihrem Busen. „Er ist nicht elastisch. Ich liebe die geschmeidigen Instrumente. Er schmiegt sich nicht an. Immer wird der Schlag stärker, als man beim Ausholen denkt, man kann ihn nicht nach Lust und Laune durchziehen, sonst platzt die Haut auf, oder es gibt häßlich stumpfe Geräusche, wenn er auf das magere Fleisch über einem Knochen trifft. Aber ich mag, wie weit man sich entfernen kann und doch mit dem Schlag treffen.“ Er ließ die Frau vorsichtig wieder hinunter und stellte sich an ihre Seite. Beim ersten Mal traf der Bambusstock auf den Bauch der Frau und hinterließ eine kurze Strieme über ihrem Nabel. Den zweiten Schlag führte er leichter. Er tippte gerade über die Oberseite der Brüste. Die Frau reagierte mit einem langgestreckten Stöhnen, als ob sie sich räkele. Der Mann drehte sich um und nahm Maß, indem er den Stock knapp an ihr Gesäß anhielt. Dann holte er aus und hieb das Rohr mit einem scharfen 17
Sausen über ihre Haut und gleich nocheinmal eine Handbreit tiefer und wieder, etwas gedämpfter, über ihre Oberschenkel. Die Frau schrie gellend und hochziehend „Aaaaaaaah.“ Der Mann warf den Stock beiseite, kniete vor ihr nieder und legte die Hände um ihr Gesäß. Mit der Zungenspitze drückte er gegen ihren Kitzler, bis ihr Schrei verlosch. Er schloß seine Lippen über ihr Geschlecht und preßte seinen Atem auf ihre Schleimhäute. Um die Stange von ihren Füßen lösen zu können, mußte er ihre Beine auseinander drücken. Schließlich richtete er sich auf und nahm die Frau fest in seinen Arm. Seine Hand glitt über Brust und Achsel zu ihren Handgelenken und löste dort die Fesseln. Die Frau ließ ihre befreiten Arme über seine Schultern hängen und sank, mit unkontrolliert zitternden Beinen, an seinen Körper. Er umarmte sie. Etwas später nahm er ihre Arme von seinen Schultern, führte sie sanft auf ihren Rücken und fesselte sie wieder. Dann half er der Frau, mit ihm zu Boden zu gleiten und drehte sich behutsam auf den Rücken, sodaß sie auf ihn zu liegen kam. Sie ließ ihren Kopf über seine Schulter sinken, bis er mit der Stirn auf dem Boden auflag, schloß ihre Beine und drängte sie zwischen die des Mannes. Er beugte seine Knie und legte einen Schenkel über ihr Gesäß, den anderen über ihre Kniekehlen. „Fick mich“, flüsterte sie. „Ich muß dich erst vorbereiten.“ „Fick mich, Meister“, flüsterte sie wieder. „Was hättest du davon, was du nicht schon kennst“, lachte er. „Ich brenne“, bat sie. „Du kennst den Witz, wo sich ein Sadist und ein Masochist begegnen, 'Bitte quäl mich', fleht der eine, 'Nein', erwidert grausam der andere. So herzlos möchte ich nicht sein.“ „Ich aber flehe ergebenst, gefickt zu werden.“ „Eben“. Der Mann löste seine Umarmung und streckte sich weit aus, während ihr Körper regungslos auf ihm liegenblieb. »Knie dich neben das Bett, Sklavin“, sagte er nach einiger Zeit. 18
Die Frau drückte sich von der Brust des Mannes ab, um sich trotz ihrer gefesselten Arme erheben zu können und kniete sich schließlich kauernd an seiner Seite. „Laß mich dich lecken, mein Gebieter.“ „Das kann nicht schaden, doch will ich dabei dein Gesicht sehen können. Also zuerst zum Bett“, sagte er mit vor Erregung gepreßter Stimme. „Nein, nicht so“ unterbrach er die Frau, die aufstehen wollte. Er trat hinter sie, spreizte ihre Beine und fesselte ihre Füße wieder an die Stange. Mehrere Male mußte er die Frau stützen, die aus ihrem Gleichgewicht zu stürzen drohte. „Durch den Staub sollst du dorthin kriechen. Hinunter mit dir, Sklavin, auf deinen Bauch!“ Die Frau zögerte, ihren Oberkörper nach vorn auf den Boden fallen zu lassen. Schließlich knickte sie ihre Hüfte zur Seite und ließ sich ungelenk auf ihre rechte Schulter sinken. „Zuerst im Kreis“, befahl der Mann und schlug mit der Gerte in die auseinandergezogenen Ritze ihres Gesäßes, „Laß dich von mir lenken.“ Er drückte den Stiel in den breiten Spalt, und die Frau bäumte sich zukkend auf und robbte und schleifte sich erst im Kreis und dann von der sich unter dem Druck durchbiegenden Gerte genötigt vor das Bett. Er setzte sich vor sie und richtete ihren Oberkörper zwischen seinen Beinen auf. „Fang ihn“, befahl er. Während sie sich, mit noch verbundenen Augen, suchend verneigte, schloß er mit Daumen und Zeigefinger einen Ring um seinen Penis und wippte ihn so hin und her, daß sein Fleisch in ihr Gesicht schlug, auf ihre Wangen, den Mund, das Tuch über ihren Augen, klatschend von rechts und wieder von links. Die Frau ließ ihren Kopf in großen Kreisen suchen, bis sie den Penis mit ihren Lippen fing und in sich aufnahm. Inzwischen hatte der Mann die Gerte unter ihre Achseln geschoben und zog die Frau nun so tief zu sich herunter, daß sich ihr Mund um den ganzen Phallus schloß. Sich auf das Bett zurücklegend, griff er in ihre Haare und bewegte ihren Kopf, als masturbiere er sich mit einem Gegenstand, heftig auf und ab. Als 19
er von ihm abließ, fiel ihr Kopf zur Seite, und das Glied wurde bis zur Eichel aus ihrem Mund gezogen. An ihren Wangen sah man, daß ihre Zunge immer noch um die Spitze kreiste. „Jetzt bist du offen genug, um geöffnet zu werden“, sagte der Mann und zog sein Glied heraus. Er nahm ihr Gesicht vorsichtig in beide Hände, bückte sich hinunter und fuhr mit der Zunge im Kreis über die Innenseiten ihrer Lippen. Dann stand er auf und schob eine Hand von hinten unter ihren Bauch. Ihr Geschlecht in seiner Armbeuge, drückte er die Frau ein Stück über das Bett und wölbte ihr Gesäß nach oben, bis sich ihre Beine streckten, während er mit der anderen Hand ihren Rücken nach unten preßte. Als er zurücktrat, sank ihr Unterleib wieder hinunter. „Streck dich“, rief er und hieb mit der Peitsche von unten in ihren Schoß, der von der Bettkante halb verdeckt war. Als das Gesäß nach oben zuckte, bot sich ihr Geschlecht dem zweiten Schlag ohne Hindernis dar. Sie stöhnte auf, hielt sich aber gestreckt. Er stützte sich mit dem Knie auf die Bettkante zwischen ihren Oberschenkeln, stemmte sich mit dem anderen Bein vom Boden, schob seinen Arm von der Seite unter ihren Bauch hindurch und hob ihren Unterleib seinem Glied entgegen. Mehrere Male rieb er seine Eichel zwischen den Schamlippen auf und ab, bis sie gegen den Vaginamuskel drückte und innehielt. Dann befeuchtete er seinen Daumen mit Speichel und legte ihn auf den Anus der Frau. „Nein“, rief die Frau. „Sei still, Sklavin“, herrschte der Mann sie an und stieß sein Glied von oben in ihren Schoß hinein, sodaß sie aufstöhnte. „Ich will mich spüren.“ Er blieb ohne Bewegung in ihr und drückte mit seinem Daumen ihren Schließmuskel auseinander. Zuerst ließ er nur das obere Glied des Daumens hineingleiten und drehte die Hand etwas hin und her, dann schob er den Daumen ganz hinein. „Spürst du, wie ich mich in dir spüre?“ fragte er keuchend, so wie die Frau keuchte. „Ja.“ „Wie bitte?“
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„Ja, Meister“, antwortete sie. „Dann paß auf“, rief er und begann sein Becken vor und zurück zu stoßen. „Ich halte es nicht aus!“, schrie die Frau. „Fick mich, fick mich!“ „Ich ficke dich, da-mit du es aus-hältst!“, entgegnete der Mann im Rhythmus seiner Stöße. „Spürst du, wie der Ring meiner Eichel immer wieder gegen meine Daumenkuppe rührt, und wie sich dazwischen die Gewebe deiner beiden Futterale reiben? Ich spüre mich in dir.“ Die Frau antwortete nicht, sondern stöhnte nur noch im Rhythmus der von oben in ihren Unterleib erfolgenden Stöße. Beide schrieen nun, wenn der Bauch des Mannes auf ihr Gesäß traf und nahmen stöhnenden Anlauf zu diese Schreien, wenn den Abstand ihrer Körper der bis über die Eichel herausgezogene Penis naßglänzend überbrückte. „Ich brauche meine beiden Hände an dir“, sagte der Mann und zog gegen das Hineinschlagen seines Gliedes den Daumen heraus. Er nahm eine schwarze Kerze von derselben Dicke, die mehrere ringförmige Einkerbungen aufwies, und steckte deren Spitze in den Anus der Frau. Dann trieb er sie mit seiner Bauchdecke Ring für Ring hinein. Beide schrieen wie kurz vor einem Höhepunkt. Als nur noch das glatte schwarze Ende herausragte, packte er die Frau bei den Hüften, verlagerte seinen Schwerpunkt nach unten und zog sie immer wieder heftig auf seinen Penis hinunter, während er seine Stöße beschleunigte. Ihre Schreie wurden durchdringender. Später, als Geräusche und Bewegungen des Paares einen gleichbleibenden Rhythmus gefunden hatten, nahm der Mann den geflochtenen Lederriemen und hieb der Frau, nach rechts und links ausholend, über den Rücken. Da schlang er den Gürtel um ihren Bauch, hielt beide Enden mit einer Hand über ihrem Gesäß fest, griff mit der anderen die Gerte, die noch immer zwischen ihren Achseln steckte und zog daran ihren Oberkörper nach oben. Nun hielt er sein Becken ruhig und schlug mit Hilfe der beiden Griffe den Körper der Frau immer wieder über sein Glied. Als sich ihre Schreie zu überschlagen begannen, hielt er abrupt inne. „Warte“, sagte er leise keuchend, „warte“. „Nein“, schrie die Frau und drängte sich gegen ihn.
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„Doch, doch, doch“, lachte er, zog sein Glied in einer Bewegung heraus, stand auf und schnappte gegen das Ende der Kerze. Der Gürtel rutschte von den Hüften. „Nun du so heiß bist“, sagte der Mann, noch immer keuchend, „werd' ich dich eine andere Hitze spüren lassen.“ „Was machst du?“, rief die Frau, während er aus seinen ausgebreiteten Gerätschaften eine rote Kerze hervorholte, die in einem kleinen Ständer steckte, und sie anzündete. „Was machst du mit mir?“, rief die Frau wieder, „Fick mich doch, fick mich, beschäle mich, reiß mich auf, stoße, stoß weiter. Was machst du?“ „Still, Sklavin“, sagte der Mann wie für sich, hielt die brennende Kerze mit ausgestrecktem Arm in die Höhe und ließ einen Tropfen Wachs auf ihr Gesäß fallen, der als blaßrote Schuppe auf der weißen Haut erstarrte. Die Frau verstummte. Nur ihr Körper zuckte, und die Beine zuckten an den klirrenden Fesseln, wenn die neuen Tropfen auf ihren Körper trafen und sich zunehmend schwärzten, weil der Mann den Rand der Kerze in die rußende Flamme hielt, um genügend Wachs zu erhitzen. „Ich bestimme deine Lust“, sagte er mit wieder gefaßter Stimme. „Ich zähle dir die Stöße ab, ich bin das Maß deiner Steigerung und deines Niedergangs. Und nicht einmal das zählt, sondern nur meine Willkür.Er setzte sich neben die Frau auf das Bett, packt mit der freien Hand die schwarze Kerze, die halb herausgedrückt worden war, und stieß sie im langsamen Takt der aus immer geringerer Höhe immer heißer auftreffende Tropfen die Einkerbungen hinauf und hinunter. „Nicht ich, nicht ich“, hauchte die Frau bei jedem Stoß, und wie um der Kerze zu entgehen, rutschte sie mit starr gespreizten Beinen am Bettrand hinab, bis sie durchgebogen halb auf dem Boden lag, während ihre Brust sich gegen das Polster drückte. Der Mann, der hinübergebeugt der Bewegung der Frau gefolgt war, packte wieder die Gerte unter ihren Achseln und bog damit ihren Oberkörper so weit nach oben, daß er das Wachs nun Tropfen für Tropfen auf die weiße Haut der Brüste fallen lassen konnte. Einige Spritzer der schnell erstarrenden Tropfen trafen auch die Warzen. „Nicht ich, nicht ich, fick mich, fick mich, nicht ich“, stöhnte die Frau leise. Der Mann richtete sich auf und lehnte ihren Oberkörper gegen seine Beine. Er erstickte ihre geflüsterte Litanei mit seinem Glied, zog es aber 22
keuchend bald wieder aus ihrem Mund heraus. „Wart's nur ab“, stieß er hervor, als er ihre Fußfesseln löste und die Frau knieend umarmte, „wart's nur ab.“ Die Frau schloß die Beine, ließ sich zusammensinken, bis ihr Gesäß auf ihren Fersen ruhte, legte ihren Kopf auf seinen Schoß und umfaßte sein Glied mit ihren Lippen. Der Mann löste das Tuch von ihren Augen und starrte auf ihr Gesicht, das sich sanft auf seinem Oberschenkel wiegte. „Du bist meine Sklavin“, sagte er mit belegter Stimme. „Ja, du bist meine Sklavin. Komm.“ Er half ihr aufzustehen, löste ihre Fesseln und führte sie zu einem niedrigen quadratischen Tischchen. Sie hielt inne, umarmte ihn und flüsterte: „Ich höre und gehorche“ Er streichelte ihr über den Rücken. „Komm!“, sagte er schließlich. Die Frau mußte sich mit dem Rücken auf den kleinen Tisch legen, der ihr eine Unterlage nur von den Schultern bis zur Hüfte bot. Ihr Kopf fand nach hinten keinen Halt, ihre Beine standen abgewinkelt zu Boden, die Füße stützten sich gegen die des Tischchens. Ihre Handgelenke befestigte er an Haken, die an den Stempeln angebracht waren, ihre Beine grätschte er, indem er wieder die Fesselstange anlegte, über die Tischbreite hinaus. Die Kerze war während der Fesselungen aus dem Anus der Frau geglitten und zu Boden gefallen. Der Mann kniete sich neben den Kopf der Frau, nahm ihn sanft in die Hände und küßte die Frau lange. Als er losließ, fiel der Kopf wieder nach hinten. Der Mann befeuchtete seinen Finger im Mund der Frau und zog dann langsam eine Linie über ihr Kinn, ihren durchgebogenen Hals und den Meridian ihres gewölbten Körpers entlang bis zu ihrem Schoß. Dort ließ er ihn mit leichtem Kreisen liegen, bis er zwischen ihre Beine getreten war, sich hinunterbeugte und mit der Spitze seiner ausgestreckten Zunge die feuchte Stelle umkreiste, die sein Finger gestreichelt hatte. Die Frau stöhnte mit einem hellen, langezogenem „mmmmh“. Währenddessen nahm er eine Gerte zur Hand, deren Griff eine Verdikkung aufwies. Diese drückte er tastend gegen den Anus der Frau und schob sie hinein, den geflochtenen Überzug entlang, nicht ganz bis zum Ansatz der Handschlaufe. Nun leckte er mit steifer Zunge, den Kopf aus dem Nacken bewegend, über die Schamlippen, abwechselnd rechts 23
und links, auch über die Wulst, zu der ihr Anus durch den dünnen Pfahl aufgeworfen wurde, und drängte schließlich sein Gesicht in das rot klaffende Geschlecht. Das Stöhnen der Frau vertiefte sich. Die Gerte sank hinunter und berührte mit ihrer Spitze den Boden. Heftig atmend, tauchte der Mann hoch, streifte die Halteschlaufe der Gerte über sein Glied und rammte es mit einem Stoß in das weit geöffnete Innere. Er mußte sich in die Knie beugen, um von unten hochstoßen zu können. Sein Bauch drängte sich wie ein Keil zwischen den Winkel ihrer Beine. In dieser Haltung griff der Mann, sich zurücklehnend, den elastischen Stock der Gerte und versetzte ihn in wellenförmige Schwingungen. Die Frau wand sich in ihren Fesseln und schrie, sie zerberste, die Därme würden ihr rausgesogen, ihr Körperinneres. „Soweit wird's nicht kommen“, lachte er auf, „höchstens die Scheiße.“ „Ich falle auseinander“, schrie sie, „halte mich doch, komm rein, komm rein, stoß doch zu, stoß dein Fleisch in mich rein, bitte, hör auf, stoß doch, stoß doch, bitte, ich gehöre dir, Herr, mein Gebieter, Meister, bitte.“ Und dann, nach einem kleinen Zögern, als habe sie danach gesucht. „Erbarmen, Erbarmen, Erbarmen, Erbarmen!“ „Alles zu seiner Zeit“, erwiderte er. „Spür doch, wie die Schwingungen deines Körpers in dem Pfahl zusammenlaufen, mit dem ich dich festspieße, Sklavin.“ Abrupt zog er sich aus ihr zurück. Die Gerte blieb in ihr stecken. Er hob die Beine der Frau an der Spreizungsstange vom Boden auf und fädelte durch deren mittlere Öse und die Öse des Halsbandes eine Schnur, die er dann zusammenzog, bis sich Kopf und Becken der Frau nach oben hoben und die Knie fast ihre Schultern berührten. Als ihr Körper sich kaum noch stärker zusammenkrümmen ließ, knotete der Mann die Schnur mit einer Schleife fest. Die Stange drückte von hinten gegen die Fußgelenke, die Unterschenkel ragten hoch und übertrugen ihr Zittern auf die spitzen Absätze der Schuhe, die in kleinen Bewegungen hinund herzuckten. Geschlecht und Gesäß waren geöffnet in einer Ebene dargelegt. Feucht glänzend spannte sich der Damm zwischen Scheide und Anus, aus dem die Gerte schräg und bebend nach oben stak. 24
Nur noch gepreßt atmete die Frau aus ihren beengten Lungen. Der Mann nahm die Peitsche mit den flachen, kurzen Riemen zur Hand, trat um den Tisch herum hinter die Frau und packte mit der anderen Hand die Stange. Er zog sie soweit zu sich heran, daß der Kopf der Frau sich wieder genügend nach hinten neigte, um das Glied des Mannes mit dem Mund aufnehmen zu können. Nun ließ der Mann die Peitsche von oben immer wieder auf den Damm, das Gesäß, die Schamlippen und die Oberschenkel der Frau fallen. Die Schläge trafen um das Zentrum herum, das die Gerte in der Mitte des dargebotenen Unterleibs bildete. Manchmal wickelte sich ein Riemen um den herausstehenden Griff und ruckte ihn in verschiedene Winkel. Wenn der Mann die Fesselstange in unterschiedliche Richtungen zog und drückte, um seinen Schlägen eine bestimmte Stelle auszuliefern, so schoben sich die Lippen der Frau mal weiter über sein Glied, mal rutschten sie wieder zurück auf seine Eichel. Schließlich warf die Frau ihren Kopf hin und her, bis der Penis hinausglitt, und rang nach Luft. Das Gesäß der Frau verfärbte sich rötlich, an der Innenseite des Oberschenkels rannen Schweißtropfen hinab, der eine glänzende Bahn zog. „Jetzt“, rief die Frau, „jeetzt, jeetzt, jeetzt!“ Es klang wie ein Klageruf. „Ja“, sagte der Mann, „jetzt.“ Er griff mit der Rechten in Venushügel und Scheide der Frau und knetete Fleisch und Haare zusammen mit der Griffschlaufe der Gerte zwischen seinen Fingern. Man hörte ein leises Schmatzen, wenn der Handballen sich zwischen die Schleimhäute drückte und wieder von ihnen löste. Zwei Finger spreizte er über den Damm, legte sie an den Griff der Gerte, die ein Stück aus dem Anus herausgeglitten war, und wippte sie in großen Bögen hin und her, bis sie ganz hinausfiel. Dunkel glänzte der geflochtene Lederüberzug; der Mann nahm ihn so in die Faust, daß nur noch ein kurzes Stück mit der leichten Knaufverdikkung herausstak. Dieses Ende drückte er gegen den Anus der Frau, bis es eindrang, und schlug es dann bis zum Heft seiner Faust, die immer wieder auf den Damm auftraf, in großer Geschwindigkeit rauf und runter. Als das Klagen der Frau sich zu einem Heulen steigerte, das immer noch das „Jetzt“ trug, ließ der Mann los. Die Frau hielt den Atem an, als der Mann die Gerte an ihrem dünnen Ende faßte sind sie langsam gegen das elastische Ausweichen des Stiels hineinschob, bis der Lederüberzug nicht 25
mehr zu sehen war und der Ansatz der Handschlaufe gegen den Muskelring schabte. Da stieß die Frau die angehaltene Luft in einem dumpfen Schrei aus, und mit flehender Stimme bettelte sie, sie sei bereit und geöffnet, ihr Meister solle sie jetzt nehmen, „Jetzt, jetzt, jetzt“. „Wie soll ich dich nehmen?“, fragte der Mann. „Fick mich.“ „Genauer!“ „Fick mich, bitte.“ „Genauer!“ „Fick mich, mein Gebieter, schlag mich, quäl mich, stoß mich, erbarme dich...“ Er unterbrach sie: „Du wirst bekommen, was du willst, du mußt nur daß Richtige sagen.“ „Was denn noch?“, schluchzte sie. „Was du wirklich willst. ausgesprochen hast.“
Was du immer gewollt hast, was du nie
„Nein, nein, es tut so weh, du wirst mich zerreißen, dein Ding ist so viel dicker als der Stock, es wird mich zerreißen.“ „Unsinn“, sagte der Mann. „Aber wenn du dazu gezwungen werden willst, bitte.“ Während des Wortwechsels war er zur Seite getreten und nahm nun ein kleines Fläschchen zur Hand. Als er den Verschluß abschraubte, verbreitete sich der durchdringende Geruch eines Parfums, mit dem der Mann die Spitze seines Zeigefingers benetzte. Die Frau streckte sich abwechselnd in ihrer Fessel und krümmte sich wieder zusammen, sodaß die Schnur zwischen Holzstange und Halsband mal sich straffte, mal sich ein wenig lockerte.
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Das Zittern der hochragenden Beine hatte sich zu einem unkontrollierten Schütteln verstärkt. Der Mann trat neben die Frau, wiederholte, er werde sie zwingen, und legte seinen Finger leicht auf ihren Kitzler. Sogleich schrie sie gellend auf. Als sie wimmernd die Luft einsog, beugte er sich hinunter und leckte den brennenden Tropfen von ihrem Kitzler auf. „Wovor fürchtest du dich? Hab keine Angst. Du brauchst keine Angst zu haben“, flüsterte er beruhigend. „Ja“, weinte die Frau. „In den Arsch“. „Du hast mich in der Hand. Du kannst mit mir machen was du willst. In den Arsch. Fick mich in den Arsch, mein Gebieter, bitte. Stoß deinen Mast in meinen Bauch, in meine Eingeweide.“ Ihr Weinen verflachte, doch ihre Stimme erhob sich zu einem immer deutlicherem Drängen, bis ihr Rufen wie ein Anfeuern klang, unterbrochen nur durch das heftige Aufstöhnen, das der Ruck ihr entriß, mit dem der Mann die Gerte herauszog, den Anus mit dem Knauf kurz nach außen stülpend. Und während der Mann hörbar Speichel sammelte, sich niederkniete, den Mund auf die auseinandergezogene Spalte des Gesäßes drückte und den Damm bis zur Scheide benetzte, indes er die Frau an den Hüften packte und sie langsam auf und ab schaukelte während er sie leckte, wie ein Tier eine Wunde leckt, stammelte sie immer noch weiter: „Pfähle mich, mein Gebieter, dring durch meinen Arsch, dring durch meine Votze bis zu meinem Herzen, reiß mich auf, rammle mich, beschäle mich, tu mir weh, verschließ mich mit deinem Fleisch, heile mich, bind mich fest, fick mich durch, oh mach, oh mach, oh mach, erbarme dich, benedeie mich, mein Herr, verbrenne mich, peitsch mich aus, lösch mich, küss mich, fick mich“. „Ja, jetzt bist du geöffnet“, flüsterte der Mann. Seine Zunge spielte um die malträtierten Öffnungen, schlüpfte in den Anus und drang mit kreisenden Bewegungen tiefer, bis die Wortkaskaden der Frau in ein hohes Gurren übergingen. Da stand der Mann auf, nahm sein Glied und drückte die Glans gegen den nassen Schließmuskel. Mit beiden Daumen zog er ihn auseinander, bis die Eichel endlich Einlaß gefunden hatte. 27
„Ja, es tut weh“, rief die Frau klagend, als er in sie eindrang und ihr Anus sich hinter der Eichel zusammenzog. „Deshalb doch, Sklavin, deshalb doch“, erwiderte der Mann und sah gebannt auf sein Glied, das sich langsam immer weiter in die Frau hineinschob. Endlich, während ihr Wehgeschrei immer schriller wurde, war das Glied ganz in sie eingedrungen, und preßte sich der Leib des Mannes gegen ihr Gesäß und ihren Damm. „Es wird dich nicht zerreißen“, sagte der Mann, rieb mit dem Daumen über ihren Kitzler und ließ den Mittelfinger in ihre Scheide gleiten. „Es zerreißt dich nicht“, wiederholte er. „Spürst du, ich könnte mir in dir selber einen wichsen. Wie dicht du mich umschließt. Du hättest ungefähr die Rolle einer dieser aufblasbaren Gummipuppen für Matrosen. Wie eng du bist. Nichteinmal ficken müßte ich, nur mit dem Finger deine Schleimhäute an meinem Köpfchen hinund herschieben. Wie mich dein Arschloch umklammert. Freilich bist du ungleich raffinierter gebaut. Die vielfach gefältelten Häute deiner Organe, die hundert Sorten Schleim, der warme Schmodder und das heiße pulsierende Blut. Die Säfte, in denen die Lästerzungen schmoren sollen. Die Peristaltik, die mich rauschmeißen will, meinen reingepfropften Pint, und ihn doch nur leckt. Wie eine Jungfrau eng bist du und sperrig und hältst doch fest. Die Höhlen überund untereinander, die Dunkelheit, das Rauschen deines Blutes hinter den Schleimgängen. Das unterirdische Grollen deines Atems. Ich sprenge den ganzen Berg, wenn ich mit meiner Maschine dahinein fahre. Oh ja, winde dich mein süßes Arschloch, du treibst nur mehr hinein, was du verdrängen willst ... „Immer atemloser war der Mann geworden, schließlich riß ihm ein Stöhnen das Wort ab und er begann sich zu bewegen, zuerst vorsichtig, kaum daß das Glied sichtbar wurde, dann mit immer tieferen Stößen. Plötzlich riß er es heraus, streckte sich hoch, stützte sich mit den Händen auf die Sohlen ihrer Schuhe, sodaß die Frau noch mehr zusammengedrückt wurde, und zielte auf die Öffnung ihrer Vagina.
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„Eins“, rief er und stieß hart in sie hinein. „Ja“, schrie die Frau und stöhnte, „ja, ja, ja.“ Und der Mann zog sich wie in Zeitlupe heraus, bis das Loch sich eben schloß, und, „zwei“, schlug er hinein und so fort bis „fünf“. Mit den gleich Bewegungen drang er dann in ihren Mund, die Faust in ihren Haaren; nicht mehr zu verstehen die Zahlen, von eins bis fünf, wahrzunehmen nur noch als Modulation seines gierigen Stöhnens. Ging wieder um sie herum. Hob die Peitsche auf. Und schiebt seinen Penis in ihr Rektum und eins, zwei, drei, vier, fünf, mit größter Wucht hinein bis zum Anschlag und wieder eins, zwei, drei, vier, fünf, daß sie stöhnt wie von Sinnen, und schlägt die Peitsche über ihre Seiten, daß sie schreit wie von Sinnen, und gleitet eine Öffnung hoch und eins, zwei, drei, vier, fünf, und dann abwechselnd in das eine und das andere, ein Schleim auf der Rutsche, Schweiß, die Beine hinunter und seinen Bauch, ein Schleim der Damm, doppelt gezählt, eins, eins, zwei, zwei, drei, drei, vier, vier, und fünf und fünf. Geht herum und zählt seine fünf in alle Öffnungen, immer wieder und schneller, und endlich ja komm komm komm komm ungezählt in den Schoß komm ja ja ja jetzt jetzt die Peitschenriemen knallen auf ihren Bauch und seinen auf die Schenkel treffen sie zugleich und seinen Penisschaft und ihre Scham ja komm aufbäumend brüllt ja er sie brüllt rauh brüllen heiser trifft beide Gesäße die Peitsche schneidet ins Fleisch feucht klatscht in die Hitze den Saft komm krampft er krumm und zieht raus spritzt weiß dick über die Frau hoch. Und Stille. Und schreit sein letztes.
II. Die Frau Sie hatte ihn an dem Halsband auf die Zehenspitzen gezogen und den Haken in die Kette geklinkt, seine gefesselten Hände nur wenig darüber.
Ihm den Rücken kehrend, lag sie nun schon seit geraumer Zeit auf dem Bett, zusammengekrümmt wie sie in seiner Umarmung gelegen hatte, nachdem sie von ihm losgebunden und zum Bett getragen worden war. Manchmal zogen sich ihre Schultern hoch, und es ging ein Schütteln durch ihren Körper, als ob sie lache oder weine. Ohne festen Stand drehte sich 29
der gereckte Körper des Mannes ab und zu mit der Torsion der Kette ein wenig hin und her. Der Halsring zwang ihn, sein Kinn anzuheben. Sein Glied, das sich während des Anlegens der Fesseln - obwohl er gezwungen war, sich unter ihrem Blick die Bänder selbst umzuschnallen - hoch aufgerichtet hatte, war mit der Zeit hinuntergesunken. Er räusperte sich mehrere Male. „Du bist dran, Herrin“, sagte er schließlich. Als er keine Antwort bekam außer einem unwilligen Schnauben, versuchte er vergeblich, seine Hände zu befreien. Seine Augen waren verbunden, sein Bauch spannte sich flach unter den Rippen. Plötzlich brach die Frau in Gelächter aus, erhob sich und setzte sich ihm gegenüber auf. Lange betrachtete sie ihn ohne deutbare Regung. Dann stand sie auf und löste das Tuch von seinen Augen. „Schau mich an“, befahl sie, als er den Blick senkte. Er grinste, während sie weiter ernst blieb und ihn musterte. Erst als sein Glied sich zu versteifen begann, lachte sie. „Ja, ja“, sagte sie, „ich weiß, Herr, ich weiß.“ „Sklave“, antwortete er. „Ich weiß, Sklave. Aber es spielt jetzt keine Rolle.“ „Aber du hast mich wie deinen dreckigen Sklaven hier aufgehängt!“ Seine Stimme war zornig. Er zog die Brauen hoch und blickte der Frau in die Augen. Sie wandte sich ab, ohne jedoch ihren Gesichtsausdruck zu verändern, nahm die Gerte, holte weit aus und ließ sie sausend auf seinen Brustkorb treffen. Beinahe schrie der Mann auf, verbiß sich dann jedoch den Schmerz; daß seine Füße über den Boden schabten, konnte er nicht verhindern. „Widersprich mir nicht“, sagte sanft die Frau und drehte ihn am Kinn zu sich, „Schau mich an.“ Beide musterten sich nun, sie aufmerksam und forschend, er eher unwillig. Als sie die Strieme des ersten Hiebes, die sich schnell rot färbte, zwischen Daumen und Zeigefinger rollte, wechselte seine Miene flüchtig von Ausdruck zu Ausdruck. Schließlich bückte sie sich und berührte die wunde Haut mit ihren Lippen. „Widersprich mir nicht“. Der Atem des Mannes beruhigte sich unter den Küssen, mit denen sie die Stelle benetzte.
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Sie setzte sich wieder auf das Bett, zog die Beine hoch und ließ ihre Finger sachte über ihren Schoß kreisen. „Nicht wahr, es hat weh getan?“ fragte sie. Der Mann brummte nur, starrte aber in ihren Schoß, der sich unter ihren Fingern manchmal rötlich und schimmernd öffnete. „Die Wahrheit! Sklave.“
Oder, wenn du das besser verstehst: die Wahrheit,
„Ja, es hat weh getan.“ - „Herrin“, fügte er hinzu. „Flüchte nicht in diese Formel. Schmerzt es immer noch?“ - „Ja, es schmerzt immer noch. - Herrin.“ „Nicht“, sagte sie leise, stand auf und schlug ihn - diesmal mit der Peitsche, als habe sie nicht extra gewählt - mit mehreren Hieben so heftig auf sein Gesäß und seinen Rücken, daß er aus dem Gleichgewicht geriet. Sie prügelte ihn. Wieder verbiß er sich seine Schreie, jetzt mit deutlicher Anstrengung. Als er jedoch nicht mehr unterdrückbare Anzeichen machte, den Schlägen auszuweichen, hörte sie auf, hielt aber die Peitsche weiter zum Schlag bereit. „Hat es weh getan?“, fragte sie wütend. „Ja, verdammt!“ Er konnte nicht verhindern, endlich zu schreien, jedoch im Ton der Wut statt des Schmerzes. Noch einmal öffnete er den Mund, hielt aber dann inne und holte laut Luft. „Ich weiß nicht, ob deine Wut wirklich größer ist als deine Schmerzen. Nicht wahr, du überlegst, deine Formeln erstmal aufzusparen, statt weitere Schläge zu riskieren. Noch ist ja nichts verloren, du wirst dich wieder fangen. Erstmal wartest du ab, was passiert. Nun gut, du mußt nicht gleich zu Anfang aufgeben. So denkst du doch?“ Er zögerte. Sie schlug mit dem dicken Stiel der Peitsche auf seine Hüfte, dumpf prallte er auf. „Nicht wahr?“ sagte sie leise und nahm sein Glied in die Hand. Der Mann war atemlos. „Nicht wahr?“ „Ich weiß es nicht“, stieß er hervor. „Zeige Gefühle, meinetwegen andere als du hast, das wird nicht lange vorhalten, selbst falsche Gefühle werden nackter sein als deine Formeln 31
mit „Herr“ und „Gebieter“ und dem ganzen Getue. Ich will deine Gefühle bis in die verstecktesten. Du wolltest meine Empfindungen, ich will deine Gefühle. - Es hat weh getan?“ Als sie sich auf ihre kurze, gemeinsame Vergangenheit bezog, starrte der Mann wie ungläubig oder erschrocken in ihr Gesicht. jetzt zögerte er. Endlich, noch bevor die Peitsche ihn traf, stieß er „Ja“ hervor. Immer noch rang er um das Gleichgewicht und nach Luft. Sein Gesicht hatte sich verzerrt, unentscheidbar ob vor Selbstbeherrschung oder vor Wut. „Nicht wahr, es hat weh getan?“ „Ja, verflucht weh, du Mistvieh!“ schrie der Mann. „Gut“, sagte die Frau strahlend. „Ganz wunderbar. Du schaffst deiner Wut die Oberhand. Ich mag, wie stark du bist.“ Sie kniete nieder, umfaßte seinen Hintern mit beiden Händen und liebkoste sein Glied mit ihrem Mund. „Du wirst ein starkes Abenteuer bis zur Wahrheit abgeben. Starke Hindernisse machen die Schätze kostbarer, die sie verbergen. Mich macht geil, wie wunderbar stark du bist. Aber - hier ließ sie sein Glied hinausgleiten, schaute an ihm hoch und wechselte von dem kosenden zu einem freundlichen, sachlichen Ton: „Aber du wirst natürlich einsehen, daß ich mir nicht gefallen lassen kann, von dir beschimpft oder gar beleidigt zu werden. Außerdem könntest du solche Herabsetzungen vielleicht einmal als Hintertür gebrauchen. Ich muß dich also bestrafen“. Sich aufrichtend stimmte sie einen litaneiähnlichen Sprechgesang an: „Ich werde dir jetzt mit verschiedenen Instrumenten die verschiedensten Stellen deines Körpers streichen, fiedeln und trompeten. Aber wisse“- ihre Melodie stieg - „das komplizierteste aller Instrumente ist die menschliche Hand; nicht einmal ich beherrsche sie.“ Ihre Stimme fiel ab, als sie mit der flachen Hand auf Gesäß und Oberschenkel schlug, klatschend und das feste Fleisch noch einmal zwischen den Fingern knetend, wenn sie auftraf. „Nicht wahr, du siehst ein, daß du geschlagen werden mußt.“ Der Mann schwieg. Das Schlagen unterbrechend, sagte sie: „Ich glaube, am meisten erschrickt dich nicht die unverhoffte Wucht meiner Prügel - damit wirst du noch fertig werden, warte, gleich hast du dich eingeholt -, was dich wirklich
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er- schreckt, ist, daß ich dich meine. Ich zitiere dich, so sehr meine ich dich. Daß die Realität des letzten Spiels in dieses eindringt, das ist dir zu viel Welt in unserem Spiel, zuviel wirkliches Leben. Das ist dir zu viel Wahrheit. Nicht wahr?“ „Leck mich am Arsch, du Hure! Laß mich runter, du Dreckshure!“, brüllte der Mann, da aber die Frau an ihm hinabglitt, ihr Gesicht zwischen seine Hinterbacken drängte und dort heftig und hörbar leckte und saugte, schwieg er. Seine Füße, die nicht gebunden waren, hoben sich durch die Grätschung so, daß er fast nur noch von seinen Handfesseln gehalten wurde - und allerdings von ihrem Gesicht. „Soll ich dich wirklich freilassen? Willst du wirklich?“, fragte sie schmatzend. „Nein, du ... „ - er fand keinen Namen - „Nein.“ „Siehst du, ich wußte, du bist stark genug, es auszuhalten, du bist doch kein Spielverderber, oder?“ Sie tauchte hoch, nahm sein Kinn in die Hand und drehte seinen Kopf, damit der Mann ihr in die Augen sah. „Habe ich nicht auch dein Spiel mitgespielt bis in jeden Winkel deines Willens? War ich nicht die Ängstliche und habe mich gesträubt, wie du es wolltest? Habe ich nicht gebettelt und angefeuert, wie es deinen Wünschen entsprach?“ Der Mann hob das Kinn aus ihrer Hand und löste seinen Blick von ihrem. „Es wird dich nicht zerreißen“, sie ahmte den Tonfall nach, mit dem er das gesagt hatte. „Aber du wirst einsehen müssen - auch wenn du mir jetzt nicht ganz folgen kannst, wirst du später logisch finden, daß ich dich erstmal bestrafen muß.“ Sie nahm sein Glied auf ihre flache Hand und schlug es, allerdings außerordentlich sachte, mit der Peitsche. „Ist meine Strafe nicht gleichzeitig süß?“ fragte sie ihn lächelnd. Sie fuhr mit der Hand über seinen Damm und spielte mit dem Finger um seinen Schließmuskel. „Ja, du bist süß“, stöhnte der Mann, und in seine Lust mischte sich nun der aufgestaute Schmerz.
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„Aber es ist so nicht gut“, fuhr sie fort. „So kann ich dich nicht auf den Pimmel schlagen, wie ich gerade will. Wir müssen ihn irgendwie schützen, Ich möchte dich nicht verletzen, ihn jedenfalls nicht. „Warte mal ... ja, ich hab's. Hast du einen Apfel hier?“ „In der Küche.“ Bald darauf kam sie zurück und höhlte mit einem Messer einen großen Apfel aus, immer wieder an dem Penis Maß nehmend. „Wo hast du Creme?“, fragte sie, als sie fertig war. Sie holte sie aus dem Bad und schmierte die Öffnung dick damit ein. Als sie versuchte, den Apfel über sein Glied zu schieben, war die Öffnung zu eng, und sie mußte noch einmal nachbessern. Schließlich konnte sie den Apfel so auf den Penis stecken, daß sich die Eichel, die dicker war als der Ausschlupf, vorne herausdrückte. Sie trat zurück, um ihr Werk zu betrachten. Der Penis baumelte, von dem Gewicht beschwert, nach unten. „Guck mal, damit kannst du dir ja einen wichsen, falls es dir einmal an all den schönen Schleimhäutchen mangeln sollte.“ Sie schob den Apfel so lange auf dem Penis hin und her, bis er in die Waagerechte schwang; die Creme glitschte hörbar. Dann schlug sie mit der Peitsche nach ihm. Ein Riemen schlang sich um das freigebliebene untere Stück des Schafts, die anderen prallten von der Oberfläche des Apfels ab. „Siehst du, wie gut es funktioniert“, freute sie sich und schlug noch einige Male fester zu. „Ja“, stöhnte der Mann. Dann begann er zu röcheln und bat, losgemacht zu werden, er bekomme keine Luft mehr. „Oh, du Armer“, unterbrach die Frau ihre Begeisterung, „Das sollst du nicht.“ Sie löste das Halsband von der Kette und fing den Stolpernden in ihren Armen auf. „Komm, ruh dich aus, mein Tapferer, laß dich hätscheln“, flüsterte sie ihm mit zärtlicher Stimme ins Ohr und zog ihn mit zum Lager, wo er sich auf den Boden kauerte und an ihre Beine lehnte. Sie bettete seinen Kopf auf ihren Schoß und streichelte ihm begütigend über Gesicht und Haare. Zuerst klang ein Murren in dem Stöhnen des Mannes an, dann versenkte er sein Gesicht in ihren Schoß und an den Bewegungen seines Kopfes sah man, daß er sie dort innen leckte. „Jah, jah“, flüsterte sie in der Stimme, mit der man Kinder tröstet, und wiegte ihn mit ihren Knien. Über ihn gebeugt, griff sie zu dem Apfel und rollte ihn langsam in ihrer Hand. 34
Als sein Atem ruhiger und tiefer geworden war und sein Zittern verebbte, als sein Lecken gieriger wurde, hieß sie ihn aufstehen. Sein Glied schwenkte den Apfel in kleinen Kreisen, ein durch die Schwere verlangsamtes Zucken. Sie nahm den Mann an beiden Händen und drehte ihn vor sich herum, wie man ein Kind dreht, um sein Kleidchen zu bewundern. Er hielt ihren Blick fest: „Willst du dich rächen?“ „Ich werde ein Bild aus dir machen mit meinen Spuren. Wie dich das Rot meiner Schläge ziert. Und wie auf deiner Brust mein fettes Mal prangt.“ Sie ließ ihren Blick über seine Haut wandern. „Wofür soll ich mich rächen? findest du, du hast Strafe verdient?“ „Also, willst du dich rächen?“
„Nein, mein kleiner, herrlicher Ficker, mein schönes Besitztum. Wofür denn? Ich muß deine Haut empfindlicher machen, dann kann ich dich leichter quälen. Solche Schläge sind zu anstrengend. Komm her, mein schönes Fleisch, mein strammer Prengel, leg dich über meine Knie.“ Sie spreizte die Beine etwas und zog ihn an den Händen zu sich heran. Als er mit dem Bauch über ihren Oberschenkeln lag, die Arme gestreckt, in einem weiten Bogen, nötigte sie ihn, die Beine zu spreizen, indem sie ihre Faust in seinen Schritt zwängte. Dann begann sie mit der flachen Hand auf seinen Hintern und die Oberschenkel, auf die leichten Striemen der Peitsche und die undeutlichen Abdrücke ihrer Hand zu schlagen. „Wofür soll ich mich rächen?“, fragte sie eindringlich, während seine Haut sich langsam rötete, „habe ich nicht alles selbst gewollt? Und auch wenn ich es nicht wollte - und du hast mich verdammt an die Grenze gebracht, mein lieber Herr -, selbst wenn ich mir von dir Dinge antun und gefallen ließ, von denen ich mir niemals hätte vorstellen können, mit ihnen ein- verstanden zu sein“ - wie unbewußt waren ihre Schläge härter geworden - , „so hast du mich zu zwingen gewußt, sie zu wollen. Nein, ich finde keinen Tadel an dir, ich räche mich nicht, nicht für das, was du mir gezeigt hast. Aber es gibt etwas an dir, was mich interessiert.“ Sie war dabei angekommen, seinen Rücken zu schlagen. „Nein“, unterbrach sie sich, „das ist nicht gut. Mit der Hand läßt sich nur auf das volle Fleisch schlagen. Ich nehme den Riemen.“ 35
Um an ihn zu gelangen, mußte sie sich, von der Last des Mannes beschwert, über das Bett recken. Sie faßte den Riemen doppelt und ließ nur ein kurzes Stück aus ihrer Hand heraushängen. „Siehst du“, rief sie, als sie begonnen hatte, auf die Kehrseite des Mannes zu schlagen, von den Schulterblättern Stück für Stück hinauf über den niederhängenden, zuckenden Rücken bis zur Hüfte, „siehst du, du hattest Unrecht, so großen Schwung braucht der Riemen gar nicht, man muß ihn nur kürzer fassen. Nicht wahr, mein kleiner Techniker?“ Er schwieg. Sie schlug fest zwischen seine Beine. „Au“, schrie er auf, mit einem Laut aus purem Schmerz, erschrockenem, bloßen Schmerz. Erschrocken auch sie, hielt sie inne und fragte hastig, was sei. „Du hast meine Eier getroffen, verflucht“, sagte der Mann. Es tut schweinisch weh.“
„Das wollte ich nicht. Ich bin noch nicht so vertraut mit allem“. Tröstend griff sie zwischen seinen Beinen hindurch und bewegte den Apfel über sein Glied. „Ja, du bist noch immer steif genug, ihn zu halten. Du bist ein wunderbarer Sklave. Ich spüre, wie dieser Klöppel manchmal an meine Oberschenkel schlenkert. Also, mein wunderbarer Ficker, deine technischen Erklärungen hatten doch eine Lücke, oder?“ „Ja und?“, rief der Mann zornig. „Was willst du?“ „So, für deine Rückseite soll das genügen, jetzt die Vorderseite. Dreh dich um!“ Sich auf Händen und Füßen stützend, schaffte der Mann es, sich zu wenden ohne aufzustehen. Sein Glied war mit der Bewegung nachgeschwungen und mit dem Apfel auf seinen Bauch gefallen, der in der Brücke-Dehnung seines Körpers ganz flach wurde. Sie hielt es mit der einen Hand hoch, während sie mit der anderen auf seinen es gespannten Bauch und die Schenkel schlug wie vorher auf sein Gesäß.
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„Hast du den Eindruck, daß ich dich verspotte, oder warum antwortest du so widerwillig? Sag!“ Sie war dazu übergegangen, ihn wieder mit dein kurzen Riemen zu schlagen. „Was willst du?“ rief er. „Ich stelle hier die Fragen, vergiß das nicht, du selbst hast die Regeln beschrieben, eindeutiger, als es mir je gelingen würde. Also: fühlst du dich verspottet?“ „Ja.“ „Wieso?“ „Weil du mich verspottest!“ „Nein, das ist falsch, und ich bin sicher, meine Stimme klingt weder ironisch noch sonst verächtlich. Glaub mir.“ Sie streichelte mit zwei Fingerkuppen, die sie vorher mit ihrem Speichel befeuchtete, über die aus dem Apfel herausragende Spitze seines Gliedes, mischte ihren Speichel mit dem Gemenge aus Körpersäften und Creme, schlug aber weiter mit dem Leder, jetzt die Seite seines Körpers von der Achsel bis zur Flanke, bis auch sie mit der je nach den Schlägen gefleckten Röte überzogen war. „Nein, nein. Auch wenn ich auf dich unerwartet und vielleicht sogar fremd wirken muß - aber bedenke, wie fremd du mich behandelt hast.“ - „Nicht doch“, fügte sie schnell hinzu, als sich sein Körper verspannte, „nicht, daß ich mich beschwere, es mußte sein, oder konnte jedenfalls so sein, und du hast deine Sache sehr gut gemacht. Dein Spiel war eine Möglichkeit, und du hast deine Sache sehr gut und überzeugend gemacht. - Nein, nein, in dir selber liegt der Grund, mir zu mißtrauen.“ Sie lachte. „Ich kenne euch Männer. Zwei Überlegungen gehen dir durch den Kopf und hindern dich daran, dich mir ganz auszuliefern. Erstens, daß du vielleicht doch zu weit gegangen bist - na, mag sein, daß das nicht jeden Mann im Nachhinein beschäftigen wurde. - Es sei denn, er hätte Grund, Angst vor Rache zu haben, so wie du Grund dazu hast. - Zweitens, ob ich denn nun einen Orgasmus hatte oder doch. Hast du sie nun befriedigt bekommen und aufgelöst oder nicht? Steh auf.“ „Und?“, fragte der Mann.
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Sie lachte. „Na warte, beinahe hätte ich ja etwas vergessen.“ Sie nahm die Gerte, die vordem in ihrem Körper gesteckt hatte, zog seinen Unterleib etwas hoch und schob sie bis hinter den Griffüberzug in seinen Anus. Die Schlaufe streifte sie nach einigen Versuchen, während derer die Gerte hin und her gekantet wurde, über den Apfel bis an die Wurzel des Gliedes. Jetzt hält sie gut in dir fest“, sagte und stieß die Gerte so heftig immer wieder in ihn hinein, daß das Glied durch die Griffschlaufe mit auf und abgezerrt wurde. „Steh auf!“ Befahl sie, sein gleichzeitig wollüstiges und schmerzerfülltes Stöhnen unterbrechend. Der Mann rollte sich von ihren Knien zu Boden, richtete sich auf und mußte sich einigemale um sich selbst drehen, währenddessen sie die Wirkung ihrer Schläge begutachtete. „Ja, jetzt glüht deine Haut am ganzen Körper, jetzt wird jede Berührung Feuer für dich sein. Komm.“ Sie fesselte seine Handgelenke an die Öse des Halsringes in sein Genick und führte ihn zu der Kette, die einen Schritt vor dem Bett herunterhing. Dort nahm sie sein linkes Bein hoch und befestigte es mit Hilfe der Fußfessel an die Kette, fast in Hüfthöhe. Der Mann war gezwungen, auf dem rechten Bein zu hüpfen, um Stand zu finden. Sie kniete sich vor ihm nieder und schmiegte ihre Wange an seinen Bauch, leckte über das vom Apfel freigelassene Stück seines Penisschaftes und biß sanft hinein, stieß die Gerte in seinen Körper hinauf und leckte an ihr vorbei durch die Spalte und über die Backen seines auseinandergezogenen Gesäßes. „Wie heiß du bist“, flüsterte sie, „wie du brennst, wie vollkommen ich dich vorbereitet habe, fürwahr deiner würdig, mein Herr und Sklave.“ Sie versenkte ihre Hand zwischen ihre Beine und hauchte ihren erregten Atem gegen die Haut des Mannes, der erschauerte. Schließlich stand sie auf, nahm sich den langen Rohrstock und setzte sich auf das Bett, die Hand wieder auf ihrem Schoß. „Laß mich dich ficken“, rief der Mann, der sich hüpfend, da das andere Bein von der Kette hochgezerrt wurde, zu ihr hingewandt hatte und auf die Bewegungen ihrer Finger starrte. Sie sah ihm in die Augen. „Ja“, sagte sie langsam, ihren schnellen Atem zurückhaltend, „hierin wird dich wohl kein anderer Mann übertreffen“. Sie rutschte nach vorne, als wolle sie von dem Bett wieder aufstehen. „Laß mich dich ficken“, wiederholte der Mann mit einer Mischung von Festigkeit und Betteln in der Stimme. 38
„Nein“, sagte sie nachdenklich und wie abwesend, und dann wieder bestimmt: „Nein“. „Das stimmt doch, oder?“, fragte sie nach einer Pause, während sie auf die Finger schaute, die zwischen ihren Schamlippen hin und her glitten. „Was?“ „Daß dich vor allem beschäftigt, ob du es mir gezeigt hast“. Sie hob den Blick und stieß aus dem Handgelenk mit der Spitze des Stocks gegen seinen Bauch. Der Mann sog laut die Luft ein. „Und?“, unterbrach er sie. „Sei nicht so frech.“ Sie schlug gegen die linke Seite seines Brustkorbs. „Denn, wenn ich sie befriedigt hätte, denkst du, könnte sie sich nicht rächen wollen oder gar über mich spotten. Denkst du das?“ „Du weißt doch viel besser als ich selber, was ich denke!“ Wieder schlug sie ihn, fast auf die gleiche Stelle. „Denkst du es? Ich will es wissen“. „Jetzt denke ich darüber nach, du hast mich darauf gebracht.“ „Und vorhin, als wir auf dem Bett lagen, und davor, als ich dich gefesselt und dir weh getan habe, hast du dich das nicht gefragt?“ Sie schlug gegen die Innenseite seines Standbeines. Er verlor fast das Gleichgewicht, sein gefesseltes Bein verrenkte sich in der Hüfte. „Ja, unter anderem hab ich mich auch das gefragt“. Er schnappte nach Luft. „Und hast du eine Antwort gefunden?“ „Ich bin nicht sicher.“ „Nicht sicher, ob du eine Antwort gefunden hast, oder ob deine Antwort richtig ist?“
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„Nicht sicher, ob du gekommen bist.“ „Wäre es wichtig für dich?“ Er schwieg und wand sich unter der Spitze des Stocks, die weiter gegen seine Haut stocherte, vor allem unter die Achseln und einige Male in den Bauch, besonders zwischen Nabel und Geschlecht. Sie stand auf und hieb aus der vollen Länge der Rute heraus über sein Gesäß. „Mach es mir nicht so unbequem“, sagte sie und setzte sich wieder zurück, „Ja, ich würde es gerne wissen“, schrie er, aber es klang nicht mehr nach Wut. „Wäre es wichtig für dich?“ „Ja, es ist wichtig für mich.“ „Merkwürdig“, sann sie, ohne ihn weiter zu quälen. „Dabei ist doch alles genauso abgelaufen, wie du es geplant hattest, auch du hast genauso funktioniert, wie du es geplant hattest. Und da ich deine Sklavin war, mußte dich meine Befriedigung doch gar nicht kümmern, wenn es - das waren doch deine Worte - nur um deine Willkür ging. Was scheren den Herrn schließlich die Gefühle seiner Sklaven? Ein Herr muß sich nicht rechtfertigende.“ „Ich habe doch alles gesagt, es ging mir um deine Empfindungen. Ich habe dich doch für den präpariert, der auch deine Lust von dir will. Hast du das denn vergessen, oder hast du mir in der Situation nicht ganz folgen können?“ „Wie ungezogen du bist. Aber dein Ständer schrumpft, gleich wird er den Apfel verlieren.“ Sie schlug mit der Hand in das Fleisch seines Gesäßes, die Backen bei jedem Schlag knetend und mit den Fingern in den Haaren der Spalte wühlend. Die Gerte wäre hinausgeglitten, hätte sie nicht mit der Schlaufe im Winkel zwischen Bauch und Penis gehangen und in das Fleisch eingeschnitten. Die Frau faßte sie und stieß sie in kleinen schnellen Schüben nach oben, bis sie wieder tief feststak. Das Glied richtete sich pendelnd auf.
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„Irgendwie muß man deine Nervenenden unter dauerndem Beschuß halten, damit du da bist“, sagte sie. „Hast du nicht irgendwo Wäscheklammern?“ „Wie bitte?“ stieß der Mann ärgerlich hervor. „Na, du wirst doch Wäscheklammern haben? Oder welche Sklavin besorgt dir die Wäsche?“ „Soll ich jetzt hier über meinen Waschsalon parlieren?“ „Reg dich nicht so auf, ich weiß, wie du das Zeremoniell liebst. Peinlichst jede Banalität meidend und doch in ein Sammelsurium von Zubehör und Banalitäten verstrickt. Sei doch nicht gleich wieder beleidigt, mir hat's doch gefallen. ich benutze sogar deine Gerätschaften, sieh doch“ - Sie schlug ihn mit dem kurz gefaßten Rohrstock und bewegte gleichzeitig die Gerte in seinem Körper - „glaub mir, ich will nur das Repertoire erweitern. Frag deinen Schwanz, zu welcher Raffinesse Küchengegenstände taugen. Also wo sind welche?“ „Welche was?“, stöhnte der Mann. „Wäscheklammern.“ „Im Keller vielleicht, da wirst du doch jetzt nicht hingehen wollen?“ Aber er mußte den Schlüssel beschreiben, den Weg und den Ort, zusehen, wie sie sich seinen Morgenmantel überwarf, und warten, bis sie, zurück an der Tür, etwas atemlos rief: „Stell dir vor, die Tür wär zugefallen. Dann wärst du wirklich übel gefangen gewesen, geradezu ausweglos. Na, jetzt ist Mütterchen ja wieder da. Und wie schöne Klammern es für dich mitgebracht hat. Gleich wirds dein Pimmelchen wieder hochpäppeln.“ Sie riß sich den Morgenmantel vom Körper. „Rote, gelbe, grüne, blaue, welche aus Holz, welche mit glatten Kneifern, welche mit Rillen und sogar welche mit Zähnchen. Die werden dir mit ihren kleinen Bissen die Wahrheit aus der Haut ziehen und sie schön zusammenhalten.“ Sie kniete sich vor ihm nieder, nahm die Eichel in den Mund und schob mit den Lippen den Apfel zurück. Mit den Fingern beider Hände rollte sie eine Hautfalte aus der Innenseite des hochgezogenen Oberschenkels und steckte sie mit den Wäscheklammern vom Knie zum Damm hin ab. Der
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Mann knurrte zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen. Sie ließ sein Glied los. „Zwei Fragen also“, fuhr sie fort, stand auf und suchte sich eine Linie von seinem Oberarm, entlang der Achsel zur Hüfte. Sie rollte die entstandene Falte mit dem Hebel der Klammerreihe hin und her, daß einmal die Spitzen, einmal die in die Haut gebissenen Enden zu ihr gerichtet waren. „Eins: Wie strikt hast du dich an ein vorgefaßtes Schema gehalten? Zwei: Weshalb war dir so wichtig, daß die Sklavin einen Orgasmus bekam?“ Sie klemmte zwei Klammern in seine Weiche; ihre Spitzen tippten gegen die Haut des Hodens. „Du beantwortest zwar meine Fragen mit Zitaten aus deinen Reden, aber alle diese Reden waren nur Bestandteil der Inszenierung, die du ohne Zögern durchgezogen hast. Ist dir eigentlich bewußt, daß du kaum je gezögert hast?“ „Nein“, knurrte er, „das ist mir nicht bewußt.“ Sie steckte weiter die Klammern an seinen Leib, jetzt in einem Ring um eine Brustwarze herum. „Sicher, du hast dich oft zurückgezogen, wenn meine Erregung sich zu überschlagen begann, hast mich etwas gequält - oder wolltest vielleicht verhindern, daß du selbst zu schnell mit deinem Spiel zu Ende kommst. Aber von Verlangsamungen oder Einschüben abgesehen, glaube ich nicht, daß du auch nur eine Sequenz deines Spielplans verändert oder gar aufgegeben hast. So war es doch?“ Als sie an den unteren Rippen die Haut über den Bauch herauf und am Brustkorb hinabzog, sprangen infolge der Straffung einige Klammern aus den Ringen um die Warzen mit klickenden Geräuschen ab. „Ja“, antwortete der Mann. „Ich habe alles getan, was ich mir vorgestellt hatte. Na und?“ „Nichts und. Es war eine wunderbare Aufführung. Sie war durchdacht, raffiniert, gut gespannt, zielstrebig ... balancierte sehr genau auf der Grenze zum Unannehmbaren, schockierend und besänftigend. Du warst virtuos ...“ „Ah ja, die Leier kenne ich. >Es war phantastisch, aber leider zu perfekt, Es war perfekt, aber leider zu perfekt.< „Beinahe.“ 42
„Und jetzt soll ich also weniger perfekt werden! Soll ich, zwischendrin mal patzen? Würde dir das besser gefallen? - Kämst du dann?“ Aber du bist nur perfekt Entweder bist du vor einiger Zeit auseinandergebrochen, und übrig blieb die perfekte Maschine, mit der du einfährst in den Berg, oder deine Perfektion hat sich verselbständigt und schlenkert sperrig und fremd an dir wie ein aufgepropftes Glied.“ „Willst du meine Therapeutin werden?“ „Gott bewahre, laß uns nicht über den Sinn des sexuellen Kunsthandwerks streiten. Weißt du, es gibt Sprünge in deinem Stück, zum Beispiel zwischen deinen Reden und dem, was du tust, genauer: mit welcher Haltung du es tust. So schön deine Reden sind und so wahr sie klingen, du glaubst ihnen nicht ganz, du machst sie nicht wahr. Sie sind die schönen Spiegel in einer Kulisse, die du gar nicht mehr verschieben kannst. Du siehst nichts darin; so wie du in meinem Körper nicht mich, sondern nur eine Geste gesehen hast, die von dir gemacht wurde und nur dir galt. Ja, du hast mich in den Rausch der Demütigung eingeweiht, sanft und lustvoll - jedenfalls empfand ich Lust dabei - , aber du hast mich nicht erkannt, du bliebst abstrakt, als sei...“ „Quatsch“, rief der Mann dazwischen, „die Sklavin bejammert sich, und das auch noch im Nachhinein.“ „Hör doch erst zu!“, erwiderte sie und fuhr ruhig fort, seine Haut zu raffen und zu spannen. „So hast du ganz richtig vorausgesehen, daß ich eine Flut von Mitteilungen ausströmen werde, gerade in den Fesseln, und du hast recht gehabt, ich habe gespürt, wie sie aus mir herausfloß. Nur hast du sie nicht verstanden.“ „Du warst meine Sklavin.“ „Sicher, diesen Teil der Signale hast du verstanden, - und wie gut du ihn verstanden hast. Aber nicht den Teil meiner Phantasie. Befangen in deiner Planung, hast du diese Schichten deiner Wirkung gar nicht wahrgenommen. Es ist dir etwas entgangen.“ „Ich weiß jedes Zittern von dir, jedes Zögern und Stocken deines Atems. Ich kann sie dir alle aufzählen!“
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„Weißt du, es war ein bißchen so, als habest du einen Film drehen wollen, so, als sei eine versteckte Kamera gelaufen. Ein großartiger Film, ohne Zweifel - dich ärgern meine Eindrücke immer, weil du denkst, ich wolle den Inhalt des Stücks kritisieren. Ganz und gar nicht. Aber es war eben nur ein Film, und daran ändert auch nichts, daß du sein einziges Publikum bist. Du bist wie dein Regisseur, dein Schauspieler und dein Zuschauer. Nehmen wir an, du könntest so kunstvoll schreiben wie du fickst oder manchmal redest. Ich könnte mir vorstellen, du ließest das Ficken sein zugunsten des Beschreibens von Ficken, jedenfalls, wenn du keine Zeit für beides hättest und wählen müßtest. Vielleicht ist ja das übrigens der Grund für dein Interesse an meinem Höhepunkt: er ist die Pointe.“ „Jetzt verstehe ich“, sagte der Mann nach einiger Zeit. „Auch du hast ein Schauspiel abgegeben. Ich weiß, daß die Schläge in der Luft nach mehr klingen, als sie Schmerzen auf der Haut verursachen. Du aber hast deine Schreie diesem Luftgeräusch angepaßt, und wir beide wußten es. Jetzt wird mir klar, wie sehr du dich verstellt hast, wie weit dein Mitspiel ging. In der Tat, es ist genauso, wie du es eben selbst gesagt hast: du warst fürwahr kein Spielverderber. Du warst kein Spielverderber' Alle Regeln hast du eingehalten und genau die vorgesehene Rolle erfüllt, selbst in deinem Sträuben. Gerade wenn du dich sträubtest! Jetzt wird es mir klar: Jede Formel hast du angewandt, jede Zeremonie befolgt, und es war doch gar nicht dein Spiel.“ Sie hatte sich, während er stockend sprach, seinem Gesicht genähert und es schließlich in ihren Händen gehalten. Beider Augen waren geweitet und ihre Blicke wanderten unruhig über das Gesicht des Gegenübers. Jetzt küßte sie ihn, und immer wieder, zärtlich und saugend und innig. „Aber natürlich war es mein Spiel“, hauchte sie an sein Gesicht. „Ich war doch deine Sklavin. Ich habe mich dir doch ganz hingegeben. Du warst mein Gebieter und mein Herr..“ „Du kannst alles mit mir anstellen“, sagte der Mann und schloß die Augen. „Mach mit mir, was du willst. Frag mich, was du willst.“ Seine Lider zuckten, in ihrem Spalt glänzte es feucht.
Als die Frau sich von ihm löste, fielen wieder einige Klammern ab, gegen die ihr Körper sich gepreßt hatte. Sie bückte sich langsam und hob sie auf. 44
In der Hocke verharrend, streckte sie ihren Arm und fuhr mit den Fingernägeln sanft über die freien Stellen seines Gesäßes und seines angespannten Bauchs. Schließlich erhob sie sich und ergänzte die Lücken, die in den gereihten Mustern durch die abgesprungenen Klemmen entstanden waren. Mit den Händen strich sie über diese Kämme, daß der Mann stöhnte, und befestigte die losen Klammern neu. Zuletzt bückte sie sich noch einmal, um an der Haut des Dammes und um den Gliedansatz herum soviele anzubringen, wie es möglich war. „Weißt du, was von allem das Beste war?“ „Ja. Daß ich alle deine Neins erobert habe.“ „Ja“, sagte sie leise, „du hast sie alle verwandelt.“ „Und deine Phantasien?“, „Darüber kann ich in Sprache nicht reden. Das kannst du nur - ... Dazu müßtest du mit mir zusammensein.“ Sie setzte sich mit hochgezogenen Knien aufs Bett und streichelte sich, während ihr Blick über ihn glitt, und der Mann sich vor ihr in den Hüften etwas drehte, wie um sich zu zeigen. Vielleicht suchte er auch nur Erleichterung. „Aber ich habe eben getan, was ich gesagt habe, mich interessierten nur deine Empfindungen, nicht deine Gefühle, du warst mein Besitz, du warst doch nur meine Sklavin.“ „Eben. Aber ich war nur eine Sklavin, du hast versäumt mich zur Sklavin zu machen.“ „Hätte ich das denn bis in deine Phantasien hinein tun können?“ „Das weiß ich nicht, du hast sie ja gar nicht wahrgenommen. Es sind ja auch keine beschreibbaren Bilder. Man kann darüber keinen Film machen.“ „Weißt du eigentlich, was du sagst?“ „Sei ruhig jetzt.“ Er schloß die Augen, sein Glied stand noch immer erregt nach oben. Sie nahm nach einiger Zeit den Rohrstock und strich die Klammerreihen an seinem Körper entlang, zuerst rechts und links die Achseln und seine Seiten hinunter über die Hüften, dann mit der Spitze des Stocks über die Bögen der Brust, und brachte schließlich die Ringe um seine Warzen und 45
dann den dichten Behang um sein Geschlecht und zwischen seinen Beinen zum Aneinanderklirren. Wo sich eine Klemme löste, blieben zwei kleine, jetzt das Stück der vorher eingekniffenen Haut auseinanderliegende, dunkelrote Druckstellen. Die Frau begann, gezielt nach einzelnen Klammern zu stoßen, die fester saßen. Wenn sie absprangen, seufzte der Mann.auf. Er hielt die Augen noch immer geschlossen. Sie blinzelte, als wolle sie genauer zielen. „Wenn du mich aber nur benutzt hast, weshalb hätte ich dann einen Orgasmus haben sollen?“ „Ich habe doch oft genug vorher aufgehört“, antwortete er wie nebenbei. „Ja, ja“, lachte sie. „Aber nur, damit dir für den Schlußakkord noch etwas übrigblieb.“ „Weil ich Spaß dran hatte, es dir zu besorgen!“ „Vielleicht. Aber warum hat es dich so beschäftigt, einer Sklavin gegenüber?“ „Es hat mich nicht beschäftigt!“ Sie schlug mit einem Hieb über die Reihe, die sich von seinem linken Oberarm herunterzog, so daß ein Großteil der Klammern absprang, eine kleine Kaskade von Klickgeräuschen. „Du lügst!“ Der Mann keuchte und zerrte an der Kette. „Du mußt es ja wissen“, stieß er hervor. „Aber du mußt doch auch etwas derber wissen.“ Sie drückte den Stock an der Klammerreihe der anderen Körperseite entlang, diesmal von unten nach oben, eine Klammer nach der anderen absprengend. Plötzlich zog der Mann erschreckt die Luft zwischen den Zähnen ein; eine Klammer hatte sich nur kurz gelöst und war - mit einem winzigen Stück der dünnen Innenhaut des Oberarms im Biß hängengeblieben. Die Frau mußte mehrere Male mit dem Stock zustoßen, um sie zu entfernen. „Wenn ich's dir besorge, wirst du dich auch übermorgen wieder in meine Hand geben“, preßte der Mann heraus. „Übermorgen?“
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„Ich werde dich in der Nacht anrufen, und du wirst kommen und dich von mir auspeitschen lassen, wenn ich Bock dazu habe.“ Seine Stimme wurde lauter, unterbrochen durch die Seufzer, welche die fortgestoßenen Klammern auslösten. Er blickte ihr in die Augen. „Bevor ich dich dann wieder wegschicke, wirst du mir einen lutschen, damit ich ruhig weiter schlafen und in den Traum zurück kann, aus dem mir nach dir verlangt hat. Ich werde dich am Freitagabend bestellen und dich auf das Kopfende meines Bettes fesseln. Dann schlafe ich mit meinem Kopf auf deinem Bauch und schiebe meine Hand in deine Fotze, wie man sie unter ein Kissen schiebt; mit der Linken knautsche ich deine Brust gleich einem Zipfel. Morgens werde ich dich liegen lassen und in die Stadt gehn, gehe essen, während du dich in deinen Fesseln krümmst, und gehe mit einer Freundin ins Kino, während dir die Pisse und die Scheiße die Beine runterlaufen. Nein, damit du nichts dreckig machst, werde ich dich auf dem blanken Boden festbinden, den ganzen Tag über. Und dich bis aufs Blut züchtigen, wenn ich heimkommen und dich rauswerfen.Die Frau hatte sich auf die Knie aufgerichtet und federte leicht auf dem Bett, die Beine gespreizt für die Hand, mit der sie die Haare in ihrem Schoß kraulte. Mit dem Rohrstock fuhr sie rechts und links um die Klammern, die um sein Geschlecht klöppelten und seine Haut in Laschen zerrten. Dabei traf sie die Innenseiten der Oberschenkel, die von einer Reihe der dunklen Male gesäumt waren. Wenn der Stock gegen den Apfel stieß, ging ein Zittern durch den Penis. „Ah ja“ sagte sie. Der Mann öffnete die Augen und sah gleichzeitig, starr aber auch wie triumphierend, in ihre. Er wurde lauter „Wenn ich reisen muß, werde ich dich bei der Abfahrt mit einem Befehl im Zug festhalten und mit mir ins WC sperren. Dort wirst du dich über das kleine Waschbecken beugen, mit dem Gesicht an den Spiegel gedrückt, daß du ihn mit deinen gequetschten Lippen verschmierst. Und ich werde deinen Rock hochschlagen, dir den Arsch rot hauen und dich von hinten nehmen. Und während du niederkniest um mich sauber zu lecken, wasche ich meine Hände über deinen Kopf hinweg und richte mir die Haare. Und nachdem du auf diese Weise gekommen bist und also wieder kommen wirst, wenn ich dich rufe, setze ich dich an der nächsten Station raus.“ Nun hing nur noch ein Rest der Klammern fest, und die letzten Schläge galten nicht weniger seiner Haut als dessen Entfernung. Stöhnend und den Blick der Frau in Bann, fuhr er fort:
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„Ich werde dich auf meine nächste Fete bestellen, und während wir alle trinken und stinken, wirst mittendrin du auftauchen: mit Lederstiefeln bis über die Knie, einem Strumpfhalter über deinem nackten, weißen Hintern und einem gestärkten Kellnerinnenschürzchen. Deine Brust drückt sich mit rosa gepuderten Höfen aus dem Mieder, und um den Hals und die Gelenke trägst du die Fesseln. Auf einem Tablett reichst du Getränke von Gast zu Gast. Zuerst wird ein kleiner Aufstand durch die Reihe meiner Freunde - und vor allem der Freundinnen - gehen, dann ein großer, und dann wird man mich ansprechen: „Hör mal, was soll das?“ einer nach dem anderen. Eine der Frauen setzt bestimmt den moralischen Höhepunkt: „Du, das find ich aber jetzt nicht gut.“ Das kann man nicht widerlegen, ein ganz wunderbares Argument. Sie werden alle ihre liberalen und humanen Gründe haben, daß so etwas nicht geht, und sie mir mit bewundernder Mißilligung vortragen. „ch weiß auch nicht“ werde ich antworten, vielleicht ein mißlungener Geburtstagsscherz. Aber er muß verdammt teuer gewesen sein. Die hartnäckigsten Einwender fängst du in einiger Entfernung ab, auch die Frauen, führst sie nacheinander freundlich in eine Ecke, bietest ihnen die Peitsche an, die dort liegt, und machst ihnen den Vorschlag, sie sollten dich ruhig bestrafen, wenn ihnen dein Auftritt Unrecht zufüge, im übrigen seiest du nur ein Geschenk, das zu gefallen hoffe. Nein, man könne sich natürlich dazu zurückziehen und auch die Fesseln seien schon bereit, wie man sehe. Haben Sie denn keine Lust, mich zu schlagen? fragst du, wenn jemand zögert. Wollen Sie mich lieber ficken? Aber dazu müssen Sie mich erst schlagen, ich brauche das, Sie müssen sich nicht scheuen, Sie tun mir einen Gefallen damit.Und schließlich: „Haben Sie denn so oft Gelegenheit, jemanden auszupeitschen, daß Sie auf diese so leicht verzichten können?“ Wenn es wirklich jemand tun will - aber die meisten werden dich diskret nach der Adresse fragen oder schlicht verstummen, die Wortgewaltigen alle, die sich belügen, wie die Bourgeois es immer getan haben mit ihren heimlichen Kebsen und ihren unheimlichen oder vergessenen Träumen, wenn aber einer gleich zur Sache kommen will, dann nimm ihn mit in dies Zimmer und mach mit ihm, was du willst. Du mußt ja nur die sexuellen Bedingungen erhöhen. Das werd ich mit dir tun. Zu allem aber ist die Voraussetzung, daß ich´s dir besorge. Hab ich dir´s besorgt?“ Die Frau zog reibend und drehend den Apfel vom Glied des Mannes und nahm es in die Hand. Sie lehnte sich an ihn und küßte die Male, die die 48
Klammern in seine Haut gequetscht hatten. Ihre Augen waren flirrend geschlossen, ihre Wangen gespannt wie bei hoher Erregung. „Weiter“, flüsterte sie, „erzähl weiter. Es gibt doch noch mehr. Ja, ich werde Bilder von dir machen und sie herumzeigen. Oder besser noch, einen Film. Oder noch besser: ich werde es aufschreiben, ja, ich schreibe einen Roman über die Stellungen und Posen, zu denen ich dich zwinge. Fotos könnten sie noch weglegen, einen geschriebenen Text müssen sie sich anschauen, Schrift ist Kultur. Ich werde ein Pseudonym benutzen, ein weibliches am besten, und vorgeben, mit der Autorin befreundet zu sein. Sie werden etwas Lunte riechen, aber unsicher bleiben, ob ich es nicht doch selber geschrieben habe, zutrauen würden sie's mir. Und wenn ich es selber war, wird sie natürlich noch viel mehr die Frage beschäftigen, ob ich es denn auch in Wirklichkeit so treibe, oder ob es nur eine literarische Idee ist. „Findest du so was denn geil?“, werden sie mich fragen. „Ja natürlich, sonst würde ich's dir doch nicht zeigen. Aber ich muß zugeben, der Text irritiert mich; ich dachte bis dahin nicht, daß mich so etwas antörnt“, antworte ich. Eine goldene Brücke baue ich ihnen: Teilgeständnisse gegen Beichten. Und dann natürlich, unvermeidlich, Geilos die sie sind: „Hast du das denn schon mal selber gemacht?“ „Gott bewahre“, sage ich. Und wenn sie zweifeln, gehe ich zum Angriff über: „Aber stell dir vor“, sage ich, „du würdest in so was verwickelt. Könntest du denn für dich garantieren?“ „Ehrlich gesagt, ich bin mir nicht mehr so sicher“, sage ich in dem Ton, mit dem man verkündet, was gerade gesellschaftlich Thema ist und angesagt. „Selbst die Frauenbewegung diskutiert über so was“, sage ich. Und dann sage ich: „Es ist einfach eine Frage von Macht und Kontrolle.“ Politisch sensibel, wie sie sind, respektieren sie solche Formulierungen. Stell dir vor, historische und gesellschaftliche Umstände hätten dich in den Besitz von Sklaven gesetzt. Zum Beispiel als römischen Patrizier oder als griechischen Demokraten oder als Farmer in den Südstaaten. „Na, dann wäre ich natürlich ein anderer“, werden sie antworten, denn sie sind ja gewitzt. „Ja natürlich“, sage ich. Aber stell dir vor, du selbst, so wie du jetzt hier sitzt, würdest in eine solche Position versetzt, nehmen wir an durch eine Zeitmaschine.“ „Du mußt nicht in die Ferne schweifen“ unterbrach ihn die Frau, „auch im guten deutschen Alltag kannst du dir jederzeit ein Thaimädchen kaufen. Für fünftausend Mark, glaube ich.“ Der Mann schien nicht gehört zu haben. „Du hättest Sklavinnen, die zu benutzen dir freistellt, nicht nur straflos, sondern ohne daß jemand dein 49
Verhalten auch nur mißbilligte. Könntest du für dich garantieren? Übrigens habe ich das schon mal jemanden gefragt, und, anstatt zu antworten, sagt er doch tatsächlich (und das auch noch in der Gegenwart seiner Freundin, die ihm so die Stange hielt, daß er begann, sich selbst seinen faden Senf zu glauben): „Das wäre doch sexuelle Ausbeutung!“ Leider habe ich auch noch zu diskutieren begonnen, aber er verstand nicht einmal, als ich schließlich zusammenfaßte, wenn ich schon eines Herren Sklave sein müsse - so doch bestimmt nicht eines solchen, der von sich selbst keine Ahnung habe. - Aber einige meiner Freunde wären natürlich an einer solchen Stelle auch noch gewitzt genug, mitzubekommen, daß sie jetzt mit ihrer Gewitztheit verdammt vorsichtig sein müssen. An ihnen aber würde ich belauschen, wie kliggediklick der Lesekopf über ihre Festplatte ratscht. Als Bericht werde ich das ausschreiben, so cool wie möglich, und der Titel wird sein: Die Versuchung. Und alles, was ich jetzt gesagt habe, werde ich reinschreiben, wie von einem Tonband, nicht am Anfang, wo es eine Warnung sein könnte, sondern irgendwo in die Mitte. Und die den Trick durchschauen, werden amüsiert lächeln, Kenner, die sie sind; die aber auf eine solche Frage nicht gefaßt waren, werden stutzen - und amüsiert lächeln. Und alle werden sich sicher sein, daß ich das jetzt geschrieben habe und gemacht - oder nicht. Einige aber begreifen vielleicht sogar, daß der Titel nicht von der Versuchung der Frau handelt der Versuchung zur Unzucht etwa, oder was? - sondern von der Versuchung ihrer selbst. Spätestens jetzt begreifen sie's. Oder nie.“ Der Mann machte die Augen auf und sah zu der Frau, die auf dem Bett lag, einen Arm unter ihrem Nacken, die Beine übereinandergeschlagen. Sie rauchte eine Zigarette, und blickte dem Rauch nach, der sich als schwebende Decke aus Nebel zwischen ihr und dem Mann spannte. Von dem Gefesselten hatte sie sich zurückgezogen, als er unter ihren Küssen nicht mehr weiter erschauerte und auch das Zucken seines Gliedes in ihrer Hand erloschen war. Nur noch kleine Bewegungen zum Erhalt seines schwierigen Gleichgewichts, das einige Male durch die zunehmende Heftigkeit seines Redens gefährdet schien, gingen durch seinen Körper. Sie rekelte sich: „Sprich weiter, es ist schön. Ich höre dir zu. Es ist wie eine Gutenachtgeschichte, wie wenn man etwas vorgelesen bekommt. Erzähl weiter.“ „Nur daß mein Pimmel das auch als eine Gutenachtgeschichte auffaßt“, lachte der Mann. „Hör mal, kannst du mich nicht losmachen, es kugelt mir 50
noch die Hüfte aus.“ „Was erlaubst du dir?“ – „Sklave“, folgte sie nach eine kleinen Pause hinzu. „Ich habe mir schon überlegt, dein Bein höher zu recken, damit du bei Bewußtsein bleibst. Al so versuche nicht meine Gnade. Erzähl weiter, weißt du, so ein bißchen um dein Leben wie Scheherezade.“ „Du aber, meine Prinzessin einer Nacht, wirst mir den Stoff meines Berichtes liefern, du wirst den Posen Model stehen, die ich von deinem gefesselten und geschlagenen Körper abziehen werde. „Warte“, unterbrach sie ihn. „Was du über die Versuchung gesagt hast, ist unrecht. Nicht unrecht deinen Freunden gegenüber - wie grimmig du übrigens von ihnen sprichst, stell dir vor, sie lesen es heraus aus deinem Roman und beziehen es auf sich - sondern unrecht mir gegenüber. Es ist wirklich eine Versuchung für mich. Es ist wie meine ... Übrigens werden deine Freunde an der Stelle ja vielleicht nur denken, „was bildet er sich ein“, überleg's dir lieber. Hast du außerdem nicht die Befürchtung, daß gerade dieser kleine Irrgarten, den du um dich herum anlegst, auf dich aufmerksam machen wird?“ „Nun, das kommt darauf an. Denn entweder werden sie sagen, er will ja nur von sich ablenken; es ist zu offensichtlich, daß er sich selbst beschreibt, oder sie werden sagen, er will sich nur interessant machen und prahlen, auch das trauen sie mir zu.“ „Welch ein Aufwand. Es ist, als wollest du dein coming out erzwingen und gleichzeitig verhindern. Na, es ist ja dein Problem. Erzähl jetzt lieber weiter.“ „Was immer mir abenteuerliches einfallen wird, werde ich an dir auf seine anatomische - und psychische Richtigkeit untersuchen. Du wirst die Materie sein, aus deren Verrenkung und Streckung die Erzählung entsteht.... ...die aber in Wirklichkeit nur die Windungen deiner eigenen Phantasie widerspiegelt“, fügte sie ein. „Ja. ja. Ja“, sagte der Mann laut, „so ist es und so soll es sein. So bin ich und so bleibe ich, so bin am ganzen Leibe ich!“ „Ist ja schon gut. Was weiter wirst du mit mir und unserer Geschichte machen ?“ „Ich werde mir einen Zeichner suchen, oder besser noch eine Frau. Sie wird mein Buch illustrieren. Sie wird, nachdem sie den Text gelesen hat, 51
hierher kommen, während du schon nackt und gefesselt wartest, und wir werden die Szenen nachstellen, die sie malen soll. Wir werden uns vor deinen Ohren über die Eignung gerade dieses Modells unterhalten; sie wird deine Haut befühlen und dein Fleisch, wird dich, wenn du krumm geschlossen bist, Zurechtrücken, um dein Geschlecht besser hervorzuheben, und wird, wenn es nicht so schimmert, wie sie es haben will, von ihrem Zeichenbrett aufstehen, den Bleistift noch in der Hand, und dir reibend in den Schoß fassen, oder auch kurz zur Peitsche greifen und dir einige Schläge versetzen, damit du noch feuchter wirst. Wenn sie aber fragte, wie ich dich denn so gut dressiert bekommen habe, würde ich antworten: „Ich besorg's ihr halt ab und zu., Aber sie wird nicht mal fragen, sondern dich wie selbstverständlich für ihre Arbeit benutzen.“ „Bilder, nichts als Bilder. Du versuchst, mich in diesen Bildern verschwinden zu lassen“, sagte die Frau. Sie war aufgestanden, noch immer rauchend, und nahm den Penis, der wieder dick geworden war, in die Hand. Ab und zu schob sie die Vorhaut über die Eichel und wieder zurück. Der Mann stöhnte und drängte seinen Unterleib, obwohl sein Bein dadurch höher gereckt und er noch mehr gespreizt wurde, ihrer Hand entgegen. Die Gerte, die immer noch in ihm steckte, kam mit der Spitze auf dem Boden auf und bog sich etwas durch.
„Bilder aber, die sprechen werden, die Wirkungen haben werden. Ich werde sie als Köder benutzen, um mir andere Frauen zu unterwerfen. So wie man die wilden Tiere durch das zahme ihrer Art fängt, werde ich dich benutzen, um noch andere Frauen zu besitzen.“ „Ah ja“, sagte die Frau. Sie ging zum Aschenbecher, um ihre Zigarette auszudrücken, setzte sich auf die Bettkante und zog den Körper des Mannes an den Hüften zu sich heran, so daß er sein Glied in ihren Mund schieben konnte. „Erzähle weiter“, befahl sie und hielt seinen Stößen still. „Frauen gegenüber werde ich mich als der Autor entdecken. Und sie dann ein bißchen raten lassen, ob ich das denn alles schon selbst erlebt halte. Sie werden den Körper ihrer Geschlechtsgenossin spüren in meinem Text, deinen Körper, dessen Linien die Erzählung nachfährt. Und sie werden die Bilder sehen, die Bilder der Malerin, also die Gefühle einer Frau. Sie werden dich sprechen hören in deinen Texten und werden sagen, „Nein, das würde ich mir nicht antun lassen“, aber schon darüber nachdenken, ob es denn überhaupt physisch möglich wäre. Nein, ich kann es mir nicht vorstellen, ruft sie dann aus. Einiges fand sie beim Lesen sogar erregend, ein bißchen feucht geworden ist sie schon. Doch, 52
wenigstens spannend das meiste, aber doch auch vieles fremd, akrobatisch sogar, irgendwie fast mechanisch. „Ja“, bestätige ich verständnisvoll und etwas zerknirrscht. „Aber es ist auch verdammt schwer zu schreiben. Beschreiben Sie mal die achtzehn Schläge im ersten Kapitel, wie sie ausgeführt werden, wie sie auftreffen, in der Luft klingen und auf der Haut. Wie die Frau reagiert, wie der Mann reagiert, achtzehn mal. Das Detaillierte klingt mechanisch, man muß es vor sich sehen, dann wird daraus eine Geste.“ „Aber weshalb beschreiben Sie nicht die Gefühle der beiden. Wer sind sie? Wo bleiben ihre Persönlichkeit, ihre Charaktere? Was haben sie für eine Beziehung zueinander?“ Womit sie meint: lieben sie sich? „Tja, welche Gefühle hat man bei so etwas. Ich denke, jeder Mensch ein anderes. Was denken Sie? Welche Gefühle können Sie sich vorstellen?“ „Nein, das meiste kann ich mir nicht vorstellen.“ Sie meint natürlich, sie kann sich nicht vorstellen, es selbst zu tun. „Aber was nicht, ich habe doch alles genau und präzise beschrieben?“, wieder etwas zerknirscht. Und so werden wir Szene für Szene besprechen und sie wird es schließlich für möglich halten, dann für wahrscheinlich und schließlich es probieren wollen, „nur probieren“. Bei den letzten Sätzen, hatte der Mann sich immer stärker im Mund der Frau bewegt. Sein Bein wurde von der Kette nach hinten und hoch gereckt, den Rücken hatte er durchgedrückt, um mit den verschränkten Armen ein Gegengewicht zu seinen Stößen zu schaffen. So spannte sich sein Leib zu einem Bogen, aus dessen Mitte das Glied wie die Spitze eines Pfeils in den Mund der Frau zielte. Sie unterbrach ihn, indem sie ihn an den Hüften festhielt und sich von seinem Glied löste. „Nein, mein Ficker, du bist noch lange nicht am Ziel. Aber ich werde dich losmachen. Du bist ja ganz erschöpft. Sie bog seinen Penis nach unten, um den Handgriff der Gerte abstreifen zu können, zog sie langsam heraus, klickte sein Bein von der Kette los und hieß ihn, sich aufs Bett zu legen. Er kauerte sich mit angezogenen Beinen darauf zusammen - nur die gefesselten Arme ragten aus dem Ring seines Körpers - und schluchzte. „Gleich mußt du weiter erzählen“, sagte sie sanft. Sie verließ das Zimmer, kehrte aber bald wieder zurück. Das Schluchzen des Mannes hatte sich verstärkt, jetzt schüttelte es seinen ganzen Leib. 53
Die Frau setzte sich neben ihn und strich besänftigend über seine Haare und seinen Rücken. Schließlich schob sie eine Hand unter sein Kinn und hob sein Gesicht. Aufmerksam sah sie ihm in die Augen, während sein Schluchzen nachließ. Er weinte keine Tränen. Sie küßte ihn auf die Lider. Erneut begann er zu schluchzen. Die Frau löste die gefesselten Hände von dem Halsband, ließ ihn auf den Rücken gleiten und band die Arme auseinandergezogen an dem Messinggestänge fest. Als sie sich dazu nach vorne beugte, streiften ihre Brüste sein Gesicht, und er warf seinen Kopf zwischen ihnen hin und her. Endlich hockte sie sich über seine Körpermitte, führte sein Geschlecht mit der Hand in ihren Schoß ein und senkte sich langsam darüber. Hoch stöhnte der Mann auf. Als sie sich wieder hob, bis sein Penis herausglitt, ihn erneut umschloß und langsam an dem Schaft hinunterrutschte, begann der Mann, sich heftig in ihr Inneres zu drängen. Sie griff nach hinten und versuchte, indem sie ihren Daumen in seinen Anus senkte, seinen Unterleib nach unten zu drücken und festzuhalten. Als dies nicht gelang, stand sie abrupt auf, ging um das Bett herum und fesselte auch seine Füße an den Ecken fest, bis der Mann ausgestreckt dalag, weiter noch durch die Kissen auseinandergezogen, die sie ihm unter Gesäß und Rücken schob. Wieder nahm sie sein Glied in ihren Schoß auf.
„Also“, sagte sie. „Was willst du weiter mit mir machen, wenn du mich befriedigt hast, wirklich wirklich befriedigt hast, und ich dir deshalb hörig bin? Das hab ich doch richtig verstanden, oder?“ „Und?“, fragte er und blickte zu ihr, die hoch über ihm kniete, auf. „Ach, mein Orgasmus. Was du dir vorstellst. Glaubst du, daß es bei Frauen auch so eindeutige Definitionen gibt, wie du sie auf dich als Mann anwendest? Daß irgendeine fixierbare, körperliche Reaktion als Marke dienen könnte, um die Frage nach dem Höhepunkt eindeutig zu beantworten, ein für allemal und jedesmal von vom? Nur bei den Frauen etwas mehr nach innen verlagert? Gleichsam, als ob sie auch abspritzten, aber eben mehr nach innen. Schau, selbst bei dir ist es doch komplizierter - und zugleich einfacher.“ „Gerede. Ja oder nein?“ „Was du dir vorstellst. So kann ich nicht antworten, ein ja würde dich genauso auf den Holzweg führen wie ein Nein. Dir kann ich nicht antworten.“ 54
„Weißt du es denn wenigstens für dich selbst?“ „Ja, natürlich weiß ich es, nicht nur für mich selbst sondern in mir selbst. Du warst deutlich genug, mein Gebieter. Der Mann sah zu ihr hinauf. Wie auf einem Thron sitzt du über mir. Ich bin dein Thron. Als habest du dir deinen Thron aus den Leibern deiner Feinde gefertigt.- Als säße ich auf der Blüte des Leibes meines Herrn. Du warst dabei, dir andere Frauen zu unterwerfen. Da mach weiter.“ „Ich werde szenische Lesungen mit dir veranstalten. Ich werde anderen Frauen, die neugierig sind, aber sich nicht trauen, an deinem Leib bestimmte Passagen vorspielen. Dazu werden sie deine Rolle vorlesen und ab und zu selbst Hand anlegen, auch Fußnoten und Kommentare auf dem Bildschirm deines Körpers einfügen. Und wenn sie beginnen, ihre eigene Geschichte auf deine Haut zu schreiben, werde ich mittendrin meinen Schwanz von hinten in dich reinstecken und sagen, wie schön sich ihr sonnengebräunter Arsch neben dem deinen ausnähme, dieser weißen Frucht der Nacht. Wenn sie sich über die Kante knien, ziehe ich meinen Jonny aus dir raus und ficke ihn gleich in sie hinein. Ich befehle dir, deiner Herrin eine Freude zu machen, und du mußt dich unter sie winden und sie lecken, während ich sie ficke. Ab und zu werde ich herausgleiten aus ihrer Möse in deinen Mund und umgekehrt. Irgendwann wird sie kommen, durch die Frau oder durch den Mann, aber da ist sie schon in Fesseln und unter der Sonnenbräune glühen rot die Striemen.“ „Und dann ist sie auch hörig, nicht wahr?“ „Ja. Du kannst sie benutzen, wenn du willst. Ich biete dich als Sklavin an und du verläßt das Spiel als Herrin.“ „Und so bist du bald der Oberpascha eines ganzen Harems von Sklavinnen/Herrinnen.“ Der Mann hielt das Stöhnen zurück, welches die sanften und tiefen Bewegungen der Frau immer wieder bei ihm hervorriefen, und sagte ganz langsam: „Ich werde auf andere zurückgreifen können, wenn ich auf dich keine Lust habe.“ Die Frau schob ihren Unterleib nach vorn, so daß der Penisstamm auf seine eigenen Schamhaare gepreßt wurde und spannte und löste schnell hintereinander die Muskeln ihres Gesäßes, um ihr Geschlecht über ihn zu reiben. „Du meinst, du kannst mich ersetzen?“ 55
Der Mann schwieg und sah sie an. „Du überlegst, ob du tatsächlich eine andere Sklavin findest, die sich so bereitwillig deinen Vorstellungen unterordnet, wie ich es tue. Du stellst Qualitätskriterien zusammen die sich beschreiben ließen. Und du weißt daß keine Beschreibung und Regieanweisung aus einem schlechten Schauspieler einen - wie hast du gesagt - begabten machen kann.“ „Ich küsse dich, ich schlage dich“, sang der Mann. „Werden diese Frauen denn auch dieses Gespräch lesen?“ „Gut!“ lachte er. „Natürlich werden sie es lesen.“ „In verteilten Rollen?“ „Ja, sie lesen deine Passagen.“ „Vorher oder hinterher?“ „Währenddessen natürlich, wo denkst du hin?“ Wieder lachte er, stöhnend unter dem heftigen Reiben. „Ich werde mich als Vorleser für Paare bei erotischen Stunden anbieten. Und nachdem ich den ersten Teil vorgelesen und vergnügt Auskünfte über seinen Realitätsgehalt und mein Sexualleben gegeben habe, werde ich vorschlagen, ihnen eine Sklavin zuzuführen, an der könnten sie dann ihrer Phantasie und Neugier freien Lauf lassen. Während des Lesens hat der Mann sich mehr versperrt als die Frau, er liefe sonst auch Gefahr, eifersüchtig zu werden; hätte eine Frau gelesen, wäre es vielleicht umgekehrt gekommen. So aber ist es die Frau, die sich dem Dichter - und eventuellem Erfüller - solcher Kühnheiten öffnet, so, wie sie ihren Körper während der Umarmung und der Spiele mit ihrem Partner den Blicken des Beobachters darbietet. Dem Angebot wiederum, leibhaftig über eine Sklavin verfügen zu können, kann am wenigsten der Mann widerstehen, auch wenn er dem Inhalt des Textes gegenüber seine Vorbehalte hatte. Man wird sich also verabreden und die Regieanweisungen befolgen, das heißt, dir die Augen verbinden, nachdem du eingetreten bist und dich fesseln vor allem aber das Wort nicht an dich richten, sondern nur an mich: „Sag ihr, sie soll sich hinknien und meine Füße lecken“, - hab ich vorher selbst angeregt, das zu verlangen -, „Ich will, daß sie mir einen lutscht“ und so weiter. Na, sie 56
werden etwas mit dir rumspielen. Wenn sie erstmal befriedigt sind, werden sie gerne das nächste Kapitel aus dem Buch hören. Als das zweite benenne ich dann dieses hier, in dem du die Regie führst das werden sie als einen angemessenen Perspektivenwechsel begrüßen. Die Idee, es als szenische Lesung vorzuführen, mit mir als gefesseltem Demonstrationsobjekt, wird sie begeistern. Du spielst dann die Handlungen der Frau, mit dem Buch in der Hand, und liest die Erzählung, die Dialoge jedoch werden von dem Paar vorgetragen. Passagen, die du selbst nicht lesen kannst, weil du zum Beispiel beide Hände brauchst, soll das Paar abwechselnd vorlesen. Es muß wie die Probe zu einem Theaterstück vor sich gehen, das heißt, die Werktreue zwar gewahrt bleiben, aber Möglichkeiten zum Eingreifen geben. Und so wird es zu Unterbrechungen kommen, kleinen Diskussionen und Variationen, Wiederholungen auch, während ich an der Kette hänge und die Verdoppelung meines Körpers in eurem Spiel und die Verdoppelung meines Textes an meinem Körper verfolge.“ „Geil, geil, geil, geil“, rief die Frau und betrachtete seinen Oberkörper, der unter den Wachstropfen zuckte, die sie während der Erzählung auf ihn fallen ließ, besonders auf die zusammengezogenen Höfe seiner Warzen. „Fürwahr, du bist ein wirklicher, wirklicher Dichter. Und während ich dann deine Haut versenge, so wie jetzt, und während ich Wäscheklammern an deine verbrannten Warzen pitsche, so wie jetzt, und daran ziehe, daß sie von den Rippen gezerrt werden, so wie jetzt, während du stöhnst, werden sie an die Stelle kommen, die sie beschreibt, das Publikum. So wie jetzt. Und dann?“ „Und dann?, wirst du den fragen, der jetzt wirklich zögert. Weiter, wird er sagen, denn das liest er ja gerade ab.“ „]Dann muß jetzt auch ich Weiter sagen, falls die Frau zögert.“ „Weiter!“ Sie warteten. „Glaubst du, es klappt?“ „Weshalb nicht?“ „Du spielst ein ziemlich übles Spiel mit ihnen.“
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„Findest du? Kein anderes Spiel, als sie spielen wollten; dein Spiel mit mir hat ihnen doch bisher auch gefallen. Was ist denn ihnen schon geschehen, sie sind Teil einer Geschichte, die sie hören wollten.“ „Glaubst du nicht, daß sie jetzt das Spiel abbrechen werden?“ „Das ist eine Frage des Humors und des Spielvermögens. Sind sie dieser Wendung wert, werden sie sie genießen.“ „Ah, du ermutigst sie, bei der Stange zu bleiben; jetzt also der Bissen Zuckerbrot. - Übrigens mußt du das streichen, das war vielleicht die eine Bemerkung zuviel.“ „Ja, das streiche ich. Es ist ja nur die Generalprobe.“ „Generalprobe, schreibst du aber wiederum auf, nicht wahr?“ „Nein.“ „Und der Sinn dieser Verdrehungen?“ „Das Schicksal und die Selbsterkenntnis einer Person werden eine Wendung bekommen. Es wird eine neue Varietät geboren werden. Die Frau wird sich fesseln und schlagen lassen; über deine und meine Versklavung wird sie sich selbst als Sklavin entdecken.“ „Wird sie das lesen?“ „Sie soll nicht überrumpelt werden, sondern die Wendung selbst wollen und zwar unter der Bedingung des schärfsten Bewußtseins.“ „Die Warnung als Verführung. - Auch der Mann wird es lesen.“ „Selbst wenn er etwas nach Luft schnappt, er gewinnt doch.“ Der Mann unterbrach sie: „,Aber das ist gut, schau jedoch nicht mich an, sondern blicke von deinem Thron stumm zu dem Mann hinüber, wenn etwas über ihn vorgelesen wird von ihm selbst oder seiner Frau.“ „Aber er wird befürchten, - Du sagst, er neige zur Eifersucht ... – „Das hat er selbst von sich behauptet. Aber er behält seine Freundin doch und kann sie intensiver nutzen als zuvor. Was immer von mir in ihr übrigbleiben wird, kann er doch bequem und lustvoll aus ihr rausprügeln.“ „Moment - Das hat er selbst von sich behauptet -, heiß das, Du kennst
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dieses Paar schon? Du sprichst gar nicht von einer Phantasie, dieses Paar gibt es.“ Die Frau hatte aufgehört, sich zu bewegen und griff, sich zur Seite beugend, nach der Peitsche, ließ sie dann aber wieder fallen. Sei Glied war noch in ihrem Schoß. „Ich habe den beiden sogar schon das erste Kapitel vorgelesen“, lachte der Mann. „Was denn? Das, was du eben erst mit mir gemacht hast?“ „Mehr oder weniger. Sagen wir, soweit es ging.“ „Was zwischen uns geschehen ist, kann ich also nachlesen?“ „Sicher. Aber natürlich nur den Teil, bei dem ich bestimmt habe. Was du machen würdest, wußte ich ja nicht. Nichts von mir als ... als lediglich die Herrin? sollte ich, du warst ja nicht berechenbar, jetzt bist du es um so weniger.“ „Du meinst, für alle nächsten Episoden kannst du den Text schon vorher machen, auch den, der von mir handelt.“ „Was ist mit dir? Hör doch zu. Das Gegenteil habe ich gesagt. Natürlich kann ich das nicht. Von Mal zu Mal weniger würde ich das können.“ „Und was heute passiert ist, könnte ich wortgetreu nachlesen, und zwar jetzt auf der Stelle?“ „So weit es meine Initiative beschreibt, wie gesagt.“ Die Frau verstummte und stieg von dem Mann herunter. Er stöhnte auf, „Nein, nicht“, als sein Glied aus ihrer Scheide auf seinen Bauch schnellte. Sie ging im Zimmer auf und ab. „Wo ist es?“, fragte sie. „Die Blätter auf der Kommode.“ Sie blickte hinüber, kehrte aber wieder zu ihm um und löste seine Fesseln. „Du scheinst es zu lieben, wenn alles Kopf steht“, sagte sie und trat zu der Kette. „Komm.“ Als er vor ihr stand, verlangte sie, von ihm geküßt zu werden, legte ihren Kopf in den Nacken, schloß die Augen und bot ihm ihr Gesicht. ]Der Mann 59
verschränkte seine Arme auf dem Rücken, näherte nur seinen Mund dem ihren, so daß keine andere Berührung stattfand als die der Lippen, und küßte die Frau behutsam und mit angehaltenem Atem. „So zärtlich also küssen Ungeheuer“, sagte sie, als sie sich schnell aus der Vereinigung löste. Sie befahl ihm, einen Kopfstand zu machen, „Das wird gerade dir nicht schwerfallen“, fesselte seine Beine mit Hilfe der Stange und klickte deren mittlere Öse an die Kette. Der Mann barg seinen Kopf zwischen seinen Armen, indem er die Hände im Nacken verschränkte. Als er die ganze Länge der Unterarme auf den Boden aufstütze, straffte sich sein Körper. Die Fußfesseln zerrten leicht an den Gelenken. „Ich habe ja so etwas gespürt“, sagte sie, als die Fesselung nach einiger Arbeit fertig und der Mann mit seiner Vorderseite zum Bett hin ausgerichtet war, und ging zu der Kommode. „Aber so weit reichte meine Phantasie nicht. jedenfalls mein Argwohn reicht nicht in ein solches Labyrinth. Tatsächlich, es ist alles so, wie du es beschrieben hast. CAMILE SHADOM – „Wie feinsinnig, wie international. Denkst du an Übersetzungen in fünf Sprachen, multikulturelle Versklavungen in den fünf Hautfarben?“ „Du kennst mich nicht“, unterbrach sie der Mann. „Kennst du dich denn selbst? Schweig. ... Sogar ein Motto hast du ausgesucht, Dichter, der du bist. Kafka: ... lege ich eine Zeichnung bei. Es sind vier Pfähle, durch die zwei mittleren werden Stangen geschoben, an denen die Hände des Delinquenten befestigt werden; durch die zwei äußern schiebt man Stangen für die Füße. Ist der Mann so befestigt, werden die Stangen langsam weiter hinausgeschoben, bis der Mann in der Mitte zerreißt. An der Säule lehnt der Erfinder und tut mit übereinandergeschlagenen Armen und Beinen sehr groß, so als ob das Ganze eine Originalerfindung wäre, während er es doch nur dem Fleischhauer abgeschaut hat, der das ausgeweidete Schwein vor seinem Laden ausspannt. Briefe an Milena. „Schau an, was so ein kleiner Pornograph alles aufstöbert in der Weltliteratur. Sogar eine Zeichnung ist dabei....“ „Leider ist das Lizenzrecht zu kompliziert, um sie zu kopieren“, warf der Mann ein. „Halt die Schnauze“, sagte die Frau und las weiter: Nachdem sie wie verabredet dreimal gegen die Tür geklopft hat - tatsächlich, so war es verabredet, auch die Kleidung.... Die Drehung auf den Stöckeln, die steifen Brustwarzen, das Schwanken, selbst das Zögern, sehr fein getroffen. Ein Protokoll.“ 60
Sie blätterte weiter. „Das hier ist riskant. Wie, wenn ich zu erkennen gegeben hätte, daß ich doch schon in den Arsch gefickt worden bin. Auch dieses Geständnis hättest du mir entreißen können, statt des verzweifelten Neins, das du hören wolltest. ... Wie ich dir in allem folgsam war, hier steht es. Aber tatsächlich nichts, gar nichts darüber, was in deinem Opfer vor sich geht. Nicht einmal was in dir vor sich geht, beschreibst du. Ach ja, ich vergaß, du hast es ja selbst erklärt, tja, welche Gefühle hat man bei so etwas, gnädige Frau. ... Das hier habe ich nicht gesagt, ... nein, und das ging mir dann beim besten Willen nicht über die Lippen ....“ Sie wurde lauter und blätterte in den Seiten hin und her. „Überhaupt die vielen Nein, Nein, Nein. Das bin ich nicht, dieses Gejammer, - flehte sie händeringend, während ihr Gesicht tränenüberströmt seine Nähe suchte, sie wolle ihm die Füße lecken - und noch mehr Tränen und Geringe.-“ „Das bin ich nicht, das bin ich nicht, das bin ich nicht“, schrie sie auf und warf die Papiere zu Boden. Sie griff die Peitsche und schlug ohne zu zielen auf den kopfüber an die Kette gefesselten Mann. jedesmal, wenn sie ausholte, schrie die Frau „Das bin ich nicht.“ Die Schmerzensschreie des Mannes wurden zu einem einzigen. „Hat dir dieses Stück denn auch einen geleckt wie ich? Hat sie von sich aus ihm einen blasen wollen nach der Auspeitschung?“ Als sie von ihm abließ, weinte sie. Sie schniefte etwas, las das Papier vom Boden auf und setzte sich aufs Bett. Bald erhob sie sich wieder und verließ den Raum. Man hörte in der Küche Wasser fließen. Als sie zurückkam, trocknete sie sich mit einem Handtuch das Gesicht ab. „Siehst du“, sagte sie, „jetzt hast du mich doch tränenüberströmt gesehen. Aber da ich kein Bild von dir hatte, habe ich mich auch nicht in dir täuschen können. Du bist verloren. Dich wird niemand und nichts mehr erreichen. ... Also weiter. Wie still du bist, wenn jemand deine Werke sichtet.“ Vom Bett aus tippte sie mit dem Fuß gegen sein Geschlecht. Was bedeutete ihr diese Geste? Gab es Einwände, die sie vergessen hatte? Die sie nicht hatte vorhersehen können? Sie blätterte. „Da, sie hat ihm tatsächlich von sich aus angeboten, ihm einen zu blasen, sogar mit dieser Vokabel, na ja, mit einer ganzen Menge Vokabeln, allerdings später als ich. Was soll's, das bin ich so ungeheuer wenig und so ungeheuer viel, wie ich es als deine Sklavin war. Was rege ich mich auf. Es war eben dein Spiel, und es blieb nichts weiter als dieses 61
Spiel. Muß ja nicht überraschen: wovon Männer eben so träumen. Es blieb bei dem, was hier steht. Was soll's.“ „So kannst auch du es nachlesen, es ist dir gewidmet“, sagte der Mann mit plötzlichem Eifer. Seine Stimme klang fremd von unten hoch, wo sich sein kopfüber gereckter Körper auf seinem Schädel und seinen Unterarmen abfing. „Wem gewidmet, mir? Du kennst mich nicht, du hast mich nicht gehabt! Du hast hier nur deine Gier exekutiert. Die Gier nach deiner Selbstdarstellung und auf das Urteil durch meinen Orgasmus oder durch dein Publikum, egal. Das ist nicht einmal ein Labyrinth, das ist eine Schmierenkomödie der Eitelkeit. „Du hast sie mitgespielt, das hast du selbst zugegeben. Du selbst hast doch gemimt und getan. „Daß du dich nicht entblödest ... Wie du alles verzerrst. Nein, ich habe keine Selbstdarstellung zelebriert, hast du denn nicht verstanden: ich wollte dir gefallen; ich wollte dich nicht beeindrucken, sondern, so wie eine Sklavin sich die Gnade ihres Gebieters wünscht, wollte ich dir gefallen.“ „Deshalb ist es dir gewidmet“, sagte der Mann. „ Ah ja, laß uns doch nachlesen. Da ist es; wie ich's mir dachte, wovon du so träumst: ..schrie wie rasend, ... zerrte an ihren Fesseln, ... in einem Strahl und funkelnd sprang die Pisse aus ihrem Leib, - na darauf bin ich tatsächlich nicht gekommen, da hättest du mir schon einen deutlicheren Hinweis geben müssen... nein, nein, nein und endlich, mit einem letzten Aufbäumen schrie sie Jaaaaaaah, bis ihr Atem versiegte, und ihr Körper zuckend und weiß in den Fesseln hing - undsoweiter. Aber jetzt kommt's: halb in der Ohnmacht - da muß es ja die Wahrheit sein - erster Orgasmus, noch nie vorher, Erlösung, so gewaltig, ertrunken, na, du hältst sie in deinen Armen, der Retter ist da. ... So macht man also die Weiber hörig.“ „Wir werden es verändern. Laß es uns zusammen zu Ende schreiben.“ „Es genügt“, sagte sie und erhob sich, „Dies ist mein Spiel. - Oder? Was passiert eigentlich noch nach ihrer Ohnmacht? Die feierliche Anbetung?“ Sie blätterte zum Ende des Skripts. Noch ein Mal erschrak sie und hielt inne, bis sich ihr Atem beruhigt und sie ihre neuerlichen Tränen mit dem Handtuch getrocknet hatte. „Du hast also tatsächlich alle deine Reden über meine Hörigkeit und wie du sie einsetzen willst, vorfabriziert. Hier stehen 62
die Notizen säuberlich in acht Abschnitten, von der Wochenend-Bettrolle über die Malerin, die du offensichtlich noch suchst, sonst wäre es ja schon illustriert - aber vielleicht fehlt dir auch nur das M~ dell -, über die Fete bis zur Planung deines Besuches als Vorleser. Eine Meisterleistung, und sei es nur eine des Memorierens. Ich hoffe, du mußtest nicht zu lange warten, deine Geschichten los zu werden.“ „Deine Wahrheitssuche.“ Der Mann sprach wie mit schwerer Zunge. „Du hast die Wahrheit hören wollen. Ich hatte sie aufgeschrieben, die Wahrheit.“ „Was du dir da ausgedacht hast, soll die Wahrheit sein?“ „Sie war es. Jetzt weiß ich es nicht mehr.“ „Aber es ist doch so eingetroffen, wie du es vorhergesehen hast“. Sie schrie ihn an: „Du mußt es doch wissen.“ Der Mann schwieg. Die Frau trat zu ihm und versuchte, indem sie sich auf die Zehenspitzen hob und mit einer Hand an der Kette festhielt, sein Glied in ihre Scheide zu führen. Da sie aber nicht heranreichte, löste sie die Stange von der Kette, ließ das Gewicht der Beine langsam mit beiden Händen herab und befestigte sie erneut. Der Rücken des Mannes hatte sich unter seinem niedersinkenden Körper gekrümmt, sein Kinn preßte sich auf seine Brust. Sie zog ihn an den Schultern etwas von der Kette weg, so daß sein Körper sich schräg streckte. Ihr Schoß war nun höher als sein Penis, und als sie die Beine über ihn spreizte, konnte sie ihn leicht in sich aufnehmen. Sie lehnte ihren Oberkörper an das rechte Bein des Mannes, griff, sich abstützend, in das Fleisch seines Gesäßes und beugte und streckte ihre Knie, so daß sie sich an seinem Glied auf und ab schob. „Also, du Hellseher, wie war es denn?“ „Aber ich habe nicht dich vorhergesehen. Schon, als ich noch alles in der Hand hatte und alles so geschah wie von mir selbst vorhergesagt, war es anders, ich weiß nicht wie. Aber viel mehr noch veränderte dein Auftritt die Szene.“ Der Mann konnte, da sein Atem durch seine Stellung behindert war, nur stockend sprechen. „Aber auch da hast du nur auf dein Stichwort gewartet?“ „Nein!“ „Was denn sonst?“ fragte leise die Frau und wiegte sich sanft in den Knien. „Was denn sonst. Du hast dies und das von mir geschluckt und 63
hingenommen, bis dein Stichwort kam. Alles, was ich getan habe, hast du als Einsatz für deine Reden benutzt. Ich hatte es sogar gespürt. Ich hatte es dir sogar auf den Kopf zugesagt. Ich habe dir gesagt, daß du einen Film durchziehst. Wie muß dich das angegeilt haben, eine bessere Einleitung konntest du dir gar nicht wünschen.“ „Nein“, sagte der Mann. Sein Körper schaukelte zwischen ihren Oberschenkeln leicht hin und her, die Kette verdrehte sich mit der Bewegung der Stange. „Nein, ich wußte doch das Stichwort gar nicht. Lies es doch nach. Es sind nur die Geschichten, keine Begründungen, keine Voraussetzungen, keine Hörigkeit, keine Orgasmusdiskussion. Das waren doch deine Themen. Kein Mal das Wort Hörigkeit.“ Er ächzte unter der Verrenkung, die die Frau ihm zufügte, als sie sich zur Seite nach den Papieren bückte. Während sie las, hob und senkte sie sich wieder über sein Geschlecht. Ihr Gesäß berührte seinen eingeknickten Bauch. „In welche Spielvariante laufe ich, wenn ich dir glaube, in welche, wenn ich dir nicht glaube?“ „Aber ich habe doch nur die Wahrheit gesagt!“ schrie er. „Du hast doch die Wahrheit aus mir rausgeprügelt. Da steht sie doch. Es ist doch die Wahrheit. Ist es denn weniger Wahrheit, nur weil da diese Geschichten stehen? Was willst du denn noch von mir? Diese Skizzen sind wahr, und was ich gesagt habe, ist wahr.“ „Dann bist du lediglich ein Muster.“ „Ich bin ich.“ „So bin ich und so bleibe ich, so bin am ganzen Leibe ich. Ja, so bleibst du. Du bleibst immer nur du. Es hat keinen Zweck.“ Sie begann, sich stärker zu bewegen. Der Mann stöhnte vor Erregung. Noch immer blätterte sie in dem Papier. „Ah, das hier hast du vergessen zu rezitieren: „Weißt du, was mein nächstes Buch wird? Noch ein Protokoll, ein Protokoll über Moral, Anstrengung und Heuchelei im wilden Zeitalter. Ich muß nur aufschreiben, was die Leute über dieses hier sagen, meine Freunde, die schon immer alles wissen, die Frauen, die ich mit diesem hier ficke, die Lektoren, die dieses hier ablehnen, die Richter, die es verbieten. Keine Vorüberlegungen mehr, keine verschlungenen Prophezeiungen, die sich selbst erfüllen und widerlegen, keine eigene Anstrengung, nur stur die 64
Kamera auf ihre Kommentare gehalten, gerade noch ein paar Fragen, standardisiert: was denn ihre eigenen Erfahrungen sind mit den Schmerzen in der Liebe? Wie hältst du es denn mit der Heftigkeit der Lust, dem Beißen, dem Kratzen, dem Krallen, dem Stoßen, daß es weh tut? Und was bedeutet es dir? Und sie werden sich Mühe geben mit der Antwort, weil sie gewarnt worden sind: diese Stelle hier ist die Warnung. Na, wie gut, daß ich's vorlese, sonst hättest du deine Warnung vor der peinlichen Befragung durch den Autor glatt vergessen, übrigens ja nur die Wiederholung deiner Warnung. – „Und gerade ihre Mühe wird das wahre Sittenbild ihrer Zeit offenbaren.> Na, das ist ja geradezu alttestamentarisch, da wird dich aber bestimmt keiner mehr von der Seite anmachen. Zusammengefaßt, benutzt du mich also, um ein Buch zu schreiben, das du benutzen willst, ein anderes Buch zu schreiben, das davon ablenken soll, wozu du dich selbst und in welch grotesken Konstellationen benutzt.“ „Fick weiter“, sagte der Mann. „Wart's nur ab, es wird dir noch Hören und Sehen vergehen, wenn ich dich ficke, Sklave. Alles zu seiner Zeit. Ich ficke, wann ich ficke, und nicht schon den übernächsten Fick im Voraus und Hinterdrein. Diese Vorlesergeschichte, Abschnitt acht deiner ´Skizzen ´, - das Pärchen gibt's also wirklich?“ „Ich habe alles gesagt“, schnaubte der Mann. „Nur eins noch interessiert mich: Wenn ich wirklich mit dir dort hinginge, welcher Text läge dann auf der Kommode? Der hier? Das Protokoll von jetzt? Derselbe, der vorgelesen wird? Leere Seiten, weil ich ihn dann schon in der Hand halte? Tausche ich mein Exemplar gegen das auf der Kommode?“ Sie ließ das Papier zu Boden gleiten und zog sich an den Beinen des Mannes höher. „Und du willst wirklich noch einmal alles von vorn hören, immer und immer wieder? Und du bist sicher, daß, bis ich mit dir fertig bin, nichts passiert, was du nicht bereit wärest als ´szenische Lesung´ zu wiederholen?“ „Mach“, rief der Mann. „Dann also“, lachte die Frau. „Auch dir wird der Richter einmal mangelnde Gegenwehr vorhalten, wenn du dich über deine Vergewaltigung beklagst. Du glaubst nicht, daß du vergewaltigt werden kannst? Du glaubst nicht, daß überhaupt ein Mann vergewaltigt werden kann?“ Immer noch lachend, 65
beugte sie sich nach rechts, um die Reitgerte mit dem verdickten Knauf vom Boden aufzuheben. Sie mußte den Mann dazu noch mehr an der Kette zur Seite zerren als sie es getan hatte, um an das Papier zu kommen. Erst, als sie sich wieder aufgerichtet hatte, ließ sie sein Glied los und streifte die Handschlaufe darüber. Dann drückte sie den Griff so tief in seinen Darm; daß die Gerte schräg zu der Kette hochwies. Sie führte den gegen die Schlaufe spannenden Penis erneut in ihre Scheide, beugte sich etwas nach vorne, breitete die Arme aus und faßte die Fußfesseln an der Stange, die die Beine des Mannes gespreizt hielten. Wenn sie den Rücken durchdrückte, berührten ihre Brüste den Stiel der Gerte. Langsam begann sie sich auf dem Glied des Mannes auf und ab zu bewegen. Der Mann stemmte sich aus den Schultern ihrem Geschlecht entgegen und stöhnte. „Ich weiß, wie du das Verzögern und Quälen liebst“, sagte sie ernst und beschleunigte ihre Bewegungen. Wenn das Stöhnen des Mannes zu einem langgezogenen Heulen anstieg, hielt sie inne und rührte in langsamem Takt die Gerte in seinen Körper, als stampfe sie etwas Weiches in einem Mörser. „Ich stoße dich“, flüsterte sie in das leise Schmatzen, das aus ihrer beider Mitte aufstieg, wenn sie sein Glied entblößte und wieder in sich barg. Ihr Atem wurde flacher, und wie durchsichtig schimmerte die Haut ihrer Wangen. „Ich spüre, wie es sich in dir sammelt.“ Sie zog sich mit ihren Händen an der Stange hoch und schlug mit durchgedrücktem Rücken immer wieder und schneller ,und schneller und juchzend ihren Unterleib über sein Glied. „Komm“, rief sie, „komm in mich rein.“ Der Mann hatte zu brüllen begonnen, wie zuvor einmal, unterbrochen durch ein hohes Wehklagen, wenn die Frau innehielt und horchte. Ms sein Körper sich reckte und sich zu schütteln begann, und seine Hinterbacken sich kehlten und spannten, stoppte sie plötzlich und ließ von ihm ab. „Nein“, schrie der Mann auf, langgezogen und voll Schrecken, „nein“. „Doch“, rief sie. „Du wirst kommen, aber nicht in den weichen, nassen, heißen Schoß des Weibes. In die Trockenheit wirst du abspritzen wie bei einer Vergewaltigung, hart zwischen meinen Händen, gezwungen wie bei einer Vergewaltigung, schmerzhaft wie bei einer Vergewaltigung.“ Während sie sprach, laut wie in einem Streit, hatte sie mit dem Handtuch, mit dem sie vorher ihr Gesicht getrocknet hatte, seinen Penis und ihre Hände abgewischt. Mit der rechten umfaßte sie das purpurne Glied und rieb schnell und fest ihre Faust darüber. 66
Der Mann hatte seinen Atem stöhnend in seine Kehle gepreßt, jetzt öffnete er seinen Mund und brüllte, wie er in ihrem Schoß gebrüllt hatte, doch deutlich auch voll Schmerz. „Komm“, rief sie und mit dem Rhythmus ihrer Faust kurz und hart „komm, komm, komm, komm! Ich werde dich prügeln, bis du kommst.“ Ihre Linke schlug die Peitsche über Bauch und Seiten, daß die Riemen bis in den Rücken knallten. Sein Körper wurde hin- und hergeworfen, nur das Glied auf der Stelle gehalten von der auf und ab schlagenden Faust. „Ich weiß, daß du kommst“, schrie die Frau, „ich gebe dir, was du brauchst.“ Der Körper des Mannes hatte sich in eine Gerade versteift, so daß nur seine Schultern und Arme den Boden berührten, da war der erste Strahl über ihn gespritzt. Das Brüllen hatte ausgesetzt. Der zweite Strahl war noch bis auf die Brust geschleudert worden, ein Fetzen gar in sein Gesicht. Fest hielt die Faust den Penis gequetscht. In langen Tropfen war der weiße Saft auf den Bauch und die Schamhaare gewabert. Beide atmeten heftig, der Mann sog die Luft laut in die Lungen. Noch immer hielt die Frau sein Glied, sein Körper war aus dem hochgereckten Bogen herabgesunken und hing mit rundem Rücken. Die Frau löste schließlich die Stange von der Kette und ließ seine Beine zu Boden sinken, halb daß sie fielen. Der Brustkorb des Liegenden hob und senkte sich mit seinem Atem. Er krümmte sich, soweit die mit der Stange gefesselten Beine es zuließen, zur Seite und legte beide Hände auf sein Geschlecht. Einmal wischte er mit der Hand durch sein Gesicht. Seine Beine zitterten. Die Frau säuberte mit dem Handtuch ihre Hände. Dann zündete sie sich eine Zigarette an und ging, den Rauch flach inhalierend und hörbar wieder ausblasend, im Zimmer auf und ab. „Mach mich los“, sagte der Mann. Sie antwortete nicht. Ms er seine Augen öffnete und sah, daß sie nicht einmal zu ihm hinblickte, richtete er seinen Oberkörper auf und versuchte, die Fesseln von seinen Fußgelenken zu lösen. Die Frau legte ihre Zigarette ab, trat mit einem schnellen Schritt zu ihm und zog ihn an den Haaren wieder zu Boden. Sie packte die Stange an einem 67
Ende und richtete sie senkrecht auf, so daß seine Beine gegen die Achse des Körpers geschert wurden. Noch ehe der Mann sich ernsthaft wehren konnte, kippte sein Körper durch diesen Hebel auf die Vorderseite, und die Frau setzte sich sofort auf seinen Rücken. Es entspann sich ein kurzer Ringkampf, bis sie seine Hände mit Hilfe der Haken an die Öse des Halsbandes in den Nacken gefesselt hatte. „Du meinst, mit deinem Orgasmus ist das Spiel zu Ende“, sagte sie, keuchend von der Anstrengung. „Das meint ihr Männer doch.“ „Hör mit der Scheiße auf“, schrie der Mann, „mach mich los, du Idiot.“ Wieder begann sie im Zimmer auf und ab zu gehen. Ms sich ihr Atem von der Anstrengung beruhigt hatte - die Zigarette hatte sie, ohne weiter zu rauchen, ausgedrückt -, nahm sie einen Stuhl, setzte sich vor die Stange zwischen seinen Beinen und hob sie so auf, daß sein Körper sich auf die Seite drehte, ein Bein in die Luft gereckt, die Lenden auseinandergezogen. „Fällt dein Gemächte zusammen“ - sie schnippte gegen das zur Seite hängende Glied - „so wohl auch.... „ „Du willst doch jetzt nicht weiter machen!“ schrie der Mann und starrte sie an. „Ist es denn schon zu Ende?“ fragte sie erstaunt. „Fällt dein Gemächte zusammen, so wohl auch deine Verwandlungskraft. Wie hast du das genannt, die Integrationskraft. Geht denn deine ´äußerste Bewußtheit´ nur von deinem Schwanz aus?“ „Hör jetzt mit der Scheiße auf.“ Sie bückte sich und leckte einige Male über sein Glied. „Hör auf“, sagte der Mann und versuchte erfolglos sich zu entziehen. „Aber laß mich doch deine Wunden versorgen. War die vollständige Beschreibung deiner Situation denn nicht die Beschreibung der Situation deiner Besitzerin, daß ich mit dir machen kann, was ich will? Und das hier ist deine Grenze, über die du nicht mehr hinaus kommst? Ist das das Geheimnis deines Höhepunkts - der Zusammenbruch? Oder hat dir tatsächlich die Vergewaltigung die Laune verdorben?“ Sie ließ ihn wieder auf den Bauch gleiten, stand auf und verließ den Raum. Nach einiger Zeit 68
kam sie zurück und rollte ein flaches Stück Fleisch in ihren Händen zusammen. „Schau mal, ein Steak. Wolltest du mich zwischendurch bekochen? Du bist süß, manchmal.“ Sie kniete sich neben ihn nieder und rieb mit der Rolle vorsichtig über seinen Körper. „Ich habe dich arg geschunden“, sagte sie, während sie das Fleisch flach ausbreitete und damit über die Striemen auf Hintern und Hüften tupfte. Der Mann stöhnte einige Male leise auf, sein Atem wurde jedoch ruhiger, obwohl er noch immer ab und zu unwillig schnaubte und seinen Körper wegzudrehen versuchte. Sie strich dann lindernd mit der anderen Hand seine Seite entlang und murmelte tröstend die Silben, mit denen sie ihn nach der ersten Auspeitschung besänftigt hatte. „Bist du schon einmal vergewaltigt worden?“ fragte sie, während sie ihn pflegte. „Quatsch!“ „Aber du hast schon einmal vergewaltigt?“ „Hör mit der Spinnerei auf, mach mich los.“ „Aber beabsichtigt hast du es schon einmal?“ „Halte zu Gnaden, daß es doch nun gleichgültig sei, was ich getan oder nicht getan, schon einmal vorgehabt oder nicht schon einmal vorgehabt haben mag. Sag doch einfach und auf den Kopf zu, daß ich ein Vergewaltiger bin, einfach so als Hauptwort. Denn der nicht vergewaltigt, hat es lediglich bisher noch nicht getan.“ „Bist du ein Vergewaltiger?“ „Du bist die Richterin.“ „Dann antworte! Hast du es schon einmal tun wollen?“ „So spricht die heilige Inquisition: Bei allem frage dich: Wie oft>?“ Sie warf das Fleisch weg, griff nach der Peitsche und sprang auf. „Verflucht, antworte! Hast du schon einmal eine Frau vergewaltigt?“ Sie schlug über seinen Rücken.
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„Nein, verdammt nochmal!“ schrie er wütend. „Es schon einmal gewollt?“ „Ja, natürlich!“ „Natürlich?“ „Ja sicher natürlich!“ „Gegen ihren Willen?“ „Natürlich nicht!“ „Also vergewaltigt, aber nicht gegen ihren Willen.“ „Nein. ... Doch. ... Teilweise.“ „Die Wahrheit, die Wahrheit, die Wahrheit.“ Sie sprach leise, hieb aber dreimal nach unten über sein Gesäß. Obwohl der Mann an seinen Fesseln rüttelte, erreichte er nur, daß sein Körper über den Boden schlingerte. Während sie das Steak wieder aufnahm, kippte sie ihn mit der Stange erneut auf die Seite, legte den Fleischlappen als Schutz über seine Hoden und sein immer noch weiches Glied, und schlug mit der Peitsche fünfmal fest zwischen seine Beine. Er schrie auf. „Was denn nun?“ fragte sie, ohne sich um seinen Protest zu scheren und wackelte an der Stange, daß der Mann hin und her geschüttelt wurde. „Laß sein, ich werde antworten“, keuchte er. „Damit du deine Ruhe hast!“ „Es ist mir egal, weshalb du antwortest. Ich kann die Prügel sein lassen, wenn sie dich daran hindern, dich zu konzentrieren. Und es ist mir völlig gleich, ob du erregt bist oder nicht erregt bist, wenn ich dich schlagen will.“ Wieder hieb sie fünfmal in die Kerbe seines Hinterns. „Also?“ „Was also?“ „Nein, doch oder teilweise?“ Dreimal pfiffen die Riemen über seine Brust. „Ich wollte sie nur überrumpeln.“ „Zu was überrumpeln, zur Vergewaltigung?“ „Sie überrumpeln, sie mir dann aber willig zu machen.“ „Das habe ich nicht verstanden. Nochmal!“ 70
„Ich ging davon aus, sie willig zu machen, wenn ich sie überrumpelte.“ „Du gingst davon aus. Warst du sicher?“ „Nein, verdammt noch mal, ich hab's doch gar nicht versucht!“ „Und weshalb wolltest du sie vergewaltigen, statt sie eben willens zu machen? Glaubst du, Vergewaltigung ist Verführung mit anderen Mitteln?“ „Quatsch. Ich wußte nicht, was sie wollte.“ „Und da dachtest du, vielleicht will sie ja einfach nur vergewaltigt werden.“ „Ja, ich dachte, verdammte Scheiße, ich zermarterte mir das Hirn, ob sie nun vergewaltigt werden will oder was?“ „Wieso?“ „Weil sie beteuerte ... Sie sagte, sie liebt mich.“ „Und das hieß für dich, sie...“ „Sie sagte, sie liebe mich. Aber sie faßte mich nicht an.“ Der Mann verstummte. Die Frau wartete, bis er seine Erinnerung wieder aufnahm. „Durch sie war ich Ich geworden, eine erwachsene menschliche Person, die auf ihrer Existenz besteht. In ihrem Schoß hatte ich die Geburt meiner Einheit aus Herz und Kopf und Bauch und Geschlecht gefunden.“ Wieder hielt er inne. Sein Gesicht zu Boden wendend murmelte er: „Und süße Früchte werden aus den herben und fallen nachts wie tote Vögel nieder und liegen wenig Tage und verderben.“ „Ja“ sagte die Frau. „Weiter.“ „Sie hatte mir das Diesseits gezeigt und wer ich sein kann. Und ich ihr. Und jetzt faßte sie mich nicht mehr an, aus dem Paradies war eine graue, kalte Staubwüste geworden, wirr beleuchtet von den Gewittern, die zwischen uns tobten. Von uns schienen nur noch Fratzen auf, höhnisch zusammengeklebt aus den Fetzen des anderen Gesichts.
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Je mehr wir gegen diese Verwüstung ankämpften, umso heftiger riß es unsere Gestalten auseinander. Wenn sie beteuerte, mich zu lieben, rief es furchtbare Echos in diesem Alptraum hervor, aber sie faßte mich nicht mehr an. Und sie ließ sich nicht anfassen. Ich lag neben ihr und meine Eier taten mir so weh, daß ich meinen Kopf gegen die Wand schlug, um in einen anderen Schmerz zu entkommen. Sie wurde wach davon und merkte sofort, was los war. Vielleicht hatte sie gar nicht geschlafen. Sie weinte - und ließ sich nicht anfassen, und alles wurde nur noch schlimmer. Je mehr ich mich beherrschte, umso schlimmer wurde es. Denn sie bemerkte natürlich, daß ich mich beherrschte und verzweifelt war.“ Er starrte der Frau in die Augen. „War sie deine Frau?“ fragte sie. Er schloß die Augen. „Nein, es war eine Frau.“ „Die Seele tat mir weh und ich spürte es bis in die Eier“, sagte er nach einiger Zeit, als habe er ihre Frage vergessen. Dann lachte er. „Aber mir fällt eine andere Geschichte ein.“ Noch ein Mal hielt er inne, und sein Lachen brach ab. Sie streichelte ihn. „Es wird mir nie wieder so gehen, ich habe gewählt.“ „Was?“ „Ich habe die Kunst gewählt, die kunstvolle Verflechtung von Lust und Schmerz. Sie dringt fast bis zur Seele vor und sie hat einen verläßlichen Wumm. Mit einiger Klugheit und Kultur kann man ihn organisieren. Hör dir Mozart an, und du verstehst, was ich meine: die Verfeinerung.“ Er überlegte und begann wieder zu lachen. „Du meinst, das beantwortet die Frage deiner Leserinnen?“ „Ja. Es geht um Leidenschaft, nicht um Liebe. Es geht um klare Gesten, nicht um verworrene Gefühle. Die Gesten, die ich beschrieben habe, sprechen aus sich selbst heraus, deutlich wie eine Zeitlupe, Gefühle verstehen nicht einmal die Beteiligten. Ich beschreibe ein Glück, das sich fassen läßt und festhalten, denn ich komponiere Kadenzen von Gebärden. Mag sein, daß das Glück dadurch arg gefleddert wird, aber ein Glück, das es nicht verträgt, aufgeschrieben zu werden - was ist das für ein Glück.“ „Das kann nur einem Mann einfallen: organisierte Leidenschaft.“ 72
„Also die andere Geschichte: Es war auf einer Fete. Ich war etwas angegeilt, wollte mir aber keine Mühe machen. Es war schon spät; die Frauen, auf die ich scharf war oder hätte werden können, waren weg. Da kam ein Pärchen rein. Sie setzte sich auf das breite Bett, das da stand, er sich zu uns, die übrig geblieben waren, auf den Boden. Man merkte, daß sie sich erst am Abend kennengelernt und begonnen hatten, sich gegenseitig zu checken, einigermaßen positiv. Irgendwie kam ich in das Gespräch rein - ich hatte gar kein Interesse an der Frau, sie war mir zu alt -, und sie begann, mit mir zu flirten. Ich spielte mit, und sie wurde heftiger. Schließlich zog sie mich einfach zu sich aufs Bett hoch. Die Direktheit und gleichzeitige Koketterie, mit der sie das anstellte; wie unbedenklich sie den anderen Typ plötzlich abschiffen ließ, machten mich konkret scharf. Sie fing wie wild an zu fummeln, quetschte mir die Eier und hängte mir die Zunge zwischen die Zähne, war aber auch schnell wieder draußen. Als die anderen merkten, was abging, ließen sie uns allein, der Typ verabschiedete sich sogar noch von ihr. Ich war schon so geil, ich wollte direkt über sie her. Sie kokettierte hier und schelmte da, und ich dachte, o.k., wenn sie's so haben will. Aber es ging nicht von der Stelle. Bis ich sie endlich ausgezogen hatte, war mir klar, in welche Falle ich mich aufgespießt hatte, mit voller Wucht, aber es machte mich verdammt nur noch geiler. Ich tat alle Schwüre von der Schönheit bis zur Liebe und ich glaubte sie mir alle. Ich bot ihr für diese Nacht mein Herz an und alles, wer ich bin, und glaubte daran. Ich fand sie atemberaubend begehrenswert. Sie war nicht unbeeindruckt, trotzdem ließ sie sich das Höschen nicht ausziehen. Ich zwängte meine Hand mit Gewalt zwischen ihre Beine, sie schlug mit dem ganzen Unterleib aus, es hatte etwas Spastisches, aber ich kam dazwischen, einen Moment hielt sie still, dann sprang sie fast aus dem Bett. Obwohl ich schlimm am Frust würgte, war ich nun schon verzweifelt geil. Der Schlüpfer war noch immer drauf. Auch den toten Mann spielte ich, um sie von sich aus kommen zu lassen, und richtig, knuddelte sie nach einiger Zeit an meinen Brustwarzen rum, aber es kam nichts hinterher. ´Hör mal´, habe ich gesagt, ´wie oft kommst du in eine Situation, wo sich dir ein Mann zu Füßen legt, wie ich es tue. Du spürst doch, daß du alles von mir haben kannst, ich lüge nicht. Wie oft kriegst du das noch in deinem Alter, daß du dir leisten kannst, das hier zu verschmähen? Worauf wartest du noch?´ Ich 73
weiß nicht einmal mehr, was sie geantwortet hat, aber ich habe es verdammt genauso gemeint. „ „Und so sahst du dich endlich im Recht, sie zu vergewohltätigen. Wie häßlich du erzählen kannst.“ Sie hatte ihn auf den Rücken gleiten lassen, er starrte zur Zimmerdecke. „Quatsch Recht. Es war mein letzter Versuch. Sie wurde ernsthaft zickig, jetzt war's schon wie Irrenhaus im Spätprogramm, ich gab auf, es wäre auch körperlich unmöglich gewesen, da hätte ich ihr schon die Knochen brechen müssen. Ich war mit einem Schlag down und so fertig, daß ich mich entschuldigte. ´Aber du hast gerade versucht, mich zu vergewaltigen.´ ´Quatsch, ich habe dir eine Vergewaltigung angeboten, es war nur ein Angebot. Ich habe dich doch losgelassen, du hast doch sogar dein Höschen noch an.´ Sie mußte schließlich zugeben, daß ich sie beim ersten ernsthaften Schrei freigegeben hatte, mit geöffneten Händen und Entschuldigungen. Allerdings verlangte sie mir am anderen Morgen ab, einzugestehen, daß man zusammensein kann, auch ohne direkt genital zu werden. Sogar in die Augen mußte ich ihr dabei gucken. ... Ja, tatsächlich am anderen Morgen, denn ich war so neunmalgut, sie noch in meinen Armen übernachten zu lassen.“ „Wirklich? Weshalb?“ „Ich hatte mich wirklich für eine Nacht in sie verliebt. Irgendwie noch immer deshalb.“ Sie schwiegen beide. „Die alte Geschichte“, sagte die Frau schließlich. „Die Frau hat es provoziert.“ „Wenn ich Scheiße erzählen wollte, hätte ich mir was anderes ausgedacht als ausgerechnet diese Story, oder?“ „Ist ja schon gut. Und so war das immer?“ „Wie?“ „Daß du dich provoziert fühltest.“
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„Ach, provoziert“, sagte der Mann. „Ich war eben geil. Ich war verzweifelt geil.“ Sie schwiegen wieder. Nach einiger Zeit hob die Frau die Peitsche. „Nein, warte“, sagte der Mann. „Es gibt doch noch eine andere Geschichte. Allerdings war ich da ein Kind. Pubertät, glaube ich, vielleicht aber auch schon sechzehn, jedenfalls noch unberührt. Die Ferien, verbrachte ich manchmal bei meinem Onkel. Seine Tochter war im gleichen Alter wie ich und schlief im Nebenzimmer Wand an Wand mit mir. Wir hatten uns nicht viel zu sagen, als Kinder hatten wir einige Male Doktor zusammen gespielt. Aber sie hatte halt diesen Körper, diesen Körper, dessen Haut und Wärme die Linderung für die Qualen meiner kindlichen Einsamkeit darstellte. Ich träumte damals von gesichtslosen Frauen, die mich von dem Wummern in meiner Lymphe befreien, Reigen von Frauen. Aber der einzig konkrete Körper lag da einen Raum nebenan und ich brauchte ihn so dringend wie eine lebensrettende Medizin. Es mußte dazu kommen, mir auszudenken, wie ich seiner habhaft werden könne. Anspielungen auf frühere Zeiten nahm sie nicht zur Kenntnis, mehr traute ich mich nicht. Also überlegte ich mir, sie bei der nächsten Gelegenheit, wenn ihre Eltern weg wären, in ihrem Bett zu überfallen, festzubinden und mit ihr zu spielen. Nicht mal vögeln, ich wollte keine Katastrophe provozieren, aber die Hände an ihrem Geschlecht entlang tauchen, wie ich es als Kind schon getan und dabei bis in die Schultern hatte schaudern müssen. Und zum ersten Mal in meinem Leben das Fleisch und die Haut von Brüsten in der Hand halten und an der Wange spüren. Die Knöpfchen auf den Brüsten. Auch wilde Sachen, ein bißchen schlagen sogar, wo sie schon gefesselt war. Vielleicht gefiel es ihr ja. Sonst müßte ich mich eben entschuldigen, so schlimm war es ja auch wieder nicht. Ich sammelte in meinem Zimmer alle möglichen Schals und Gürtel, mit denen sie sich fesseln ließe. Ist nie was draus geworden. Na Gott sei Dank, ich sehe meine Cousine noch heute ab und zu.“ „Weshalb nicht?“ „Ich weiß nicht, Schiß vor Arger, übrigens auch vor Gewissenspein danach, war mir doch mulmig. Aber wenn ich mit meinem wehen Steifen durch ihr Zimmer stürmte, um alles vorzubereiten, schwor ich mir, es zu tun. Wenn ich wieder Blut genug im Kopf hatte, über alles nachzudenken, war mir klar, wie leicht es schief gehen konnte, und wie großen Arger ich 75
mir einhandeln würde. Es war wie ein Fieber. Überhaupt war Sex damals ein Fieber aus Schmerz und Sehnsucht.“ „Und deine Eltern?“ „Was ´meine' Eltern´? Willst du wissen, ob ich nicht nur ein Vergewaltiger sondern auch ein potentieller Mutterficker bin? Oder kommt jetzt die Psychologie dran? Meine Eltern sind tot, und ich lebe. Und es geht mir verdammt gut mit dem, wofür sie sich abgerackert haben. Also Schwamm drüber. Ich sollte es einmal besser haben als sie, das ist ihnen trotz allem - gelungen. Laß sie also.“ „Weshalb?“ Der Mann unterbrach sie: „Bist du schon einmal vergewaltigt worden?“ „Ja. Weshalb ist das so bei dir? Hast du Angst vor Frauen?“ „Weniger als diese ganzen Schnellspritzer. - Du bist schon einmal vergewaltigt worden?“ „Ich sage doch: ja. - Willst du besitzen? Willst du die Frauen so verfügbar machen, daß du sie nicht mehr überzeugen mußt?“ „Und weiter?“ „Es war widerlich. - Hast du diesen Frauen gegenüber das Gefühl gehabt, eine Art von Besitzrecht beanspruchen zu können, abgeleitet aus der Stärke deines Begehrens?“ „Wenn du so willst. Es ist doch nur eine Interpretation“, antwortete der Mann gelangweilt. „Fandest du, daß sie dir gegenüber irgendwie zum Sex verpflichtet waren?“ „Ja. Bis auf die Cousine. Wenn jemand, der in langen Gesprächen dein Freund war, dir plötzlich nicht mehr antwortete, was würdest du tun? Schweigen?“ „Könntest du denn für dich garantieren?“ „Was garantieren?“ 76
„Du sagst, du wollest lieber eines anderen Herren Sklave sein, als der eines Moralisten, der von sich selbst keine Ahnung habe. Du schimpfst über deine Freunde, sie könnten nicht für sich garantieren, die Situation, Sklaven zu haben, nicht auszunutzen. Du, der du deine Sexualität so zugelassen und studiert hast, könntest du für dich garantieren? Angenommen, dir fiele eine Sklavin anheim, die du schön fändest und begehrtest, könntest du ihr die Freiheit geben, wenn es das wäre, was sie als einziges von dir wollte?“ Der Mann dachte nach. „Ich hoffe es.“ „Könntest du sie in Ruhe lassen?“ „Nein“, antwortete der Mann.
III. Der Freund
"Komm rein, Peter, gut, daß du gekommen bist. Wärst du nicht im Atelier gewesen, hätte ich es bei dir zu Hause versucht." "Du bist doch verrückt, weißt du, wie spät es ist? Übrigens wohne ich nicht mehr zu Hause." "Habt ihr euch getrennt?" "Nein, nicht unbedingt." "Ein ander Mal. Komm erst mal rein. Du mußt mir helfen." Er nahm den Freund beim Arm und öffnete die Tür zu dem Zimmer. Gleichzeitig begann die Frau, "Nein," zu schreien, sie wolle das nicht, so sei es nicht verabredet. "Du mußt nicht gleich theologisch werden", der Mann ließ Peter unter der Tür stehen und trat auf die Frau zu. Sie stand in der Mitte des Raumes, die Beine durch die Stange weit gespreizt, nach vorne gebeugt. Die Haltung wurde dadurch erzwungen, daß ihre Arme hinter dem Rücken gefesselt waren und, von der Kette hochgezogen, ihren Oberkörper nach unten drückten. Ihr Gesäß zuckte, während sie schrie, nach rechts und links, 77
doch erreichte ihre Auflehnung nur, daß die verdrehten Arme noch mehr an den Schultergelenken zerrten. In ihrem Gesäß, das zur Tür hin wies, stak die schwarze Kerze. "Mach mich los, du Schinder. Wage nicht, mich auszuliefern, elender Tyrann! ich gehöre nur dir, du darfst mich nicht aushändigen", schrie die Frau. Der Mann tätschelte über ihre Hüfte: "Schau, was ein schönes Stück Fleisch.," "Wer ist das?", fragte Peter. "Sie ist ein benedeit schönes Stück Fleisch." "Du bist wirklich verrückt", Peter schüttelte den Kopf und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. "Ich kann dir ein Gutachten vorlegen, das behauptet das Gegenteil." Peter löste sich von seinem Platz, ging um die Frau herum und bückte sich, um in das Gesicht der noch immer Protestierenden zu sehen. Es war durch die Augenbinde halb verhüllt. Während er sich wieder aufrichtete, zögerte er kurz, und sein Blick blieb einen Moment an den frei hinunter hängenden Brüsten haften, die, durch die Gegenwehr der Frau bewegt, hin- und her schwangen. Wieder rieb er mit der Hand sein Gesicht und knetete seinen Mund. "Mach sie los, das ist ja unerträglich", brummte er. "Stört dich das Gekeife?", Der Mann schlug mit der Gerte sausend über das zuckende Gesäß. "Ich kann sie knebeln, wenn dir das angenehmer ist." "Soll ich dich losbinden?", fragte Peter die Frau. "Ja, befreie mich von diesem Ungeheuer. Hab Mitleid mit mir. Er peinigt mich, wie er will." Ihre Stimme schrillte nicht mehr wie bei seinem Eintritt, klang aber noch immer laut und drängend. Peter hob unschlüssig die Hand zu den Haken an der Kette. "Laß dich von ihrem Theater doch nicht verrückt machen. Hörst du denn nicht, daß es Theater ist?" Der Mann schlug mit der Gerte von unten gegen ihren Leib. "Du Folterer, du Henkersknecht, an einer wehrlosen Frau vergreifst du dich!"
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"Hör auf mit diesem Unsinn! Schlag sie nicht!", rief Peter. Aber er ließ die Fesselhaken los und rieb sich mit den Handballen die Augen. "Nein, du träumst nicht", lachte der Mann. "Am besten, du trinkst erst einen Kaffee. Setz dich. Hier hast du eine Peitsche; züchtige sie, wenn sie frech wird." Abwehrend streckte Peter die Hände von sich. "Ist ja gut, ich hol dir den Kaffee. Guck sie dir inzwischen in Ruhe an, du wirst zugeben müssen, daß sie ein zartes Fleisch ist. Und hör nicht auf ihr Gezeter, sie kann auch anders klingen, winselnd und stöhnend, wenn du willst." Er packte die Kerze und rührte sie in ihrem Rektum: "Hörst du?" Peter setzte sich, als der Mann den Raum verlassen hatte, auf das Bett und stützte die Hände neben sich. Die Frau hatte zu schreien aufgehört. Ihr Körper schaukelte an der Kette, die leise klirrte, hin und her. Als der Fremde aufstand, schrie sie auf: "Fassen Sie mich nicht an! Gehn Sie! Gehn Sie weg!" "Bestimmt nicht", antwortete er beschwichtigend und setzte sich erneut. Er ließ sich auf den Rücken fallen und starrte nach oben. "Bestimmt nicht", sagte er nach einiger Zeit, "ich kenne doch meinen Freund." Dieser kam zurück und stellte die Kaffeetasse, aus der ein dünner Dampffaden hochstieg, auf der Kruppe der Frau ab. Ihre Schuhe zuckten hörbar über den Boden, aber die Tasse blieb stehen. "Brav." Er trat lachend zu Peter und zog ihn an den Händen hoch. Peter nahm die Tasse mit dem Unterteller auf und ging um die Frau herum, das Gesicht verziehend, wenn er den heißen Kaffee schlürfte. Manchmal neigte er seinen Oberkörper, um sie besser betrachten zu können. "Das Fuder Champagner", sagte er plötzlich. "Richtig." "Bei einer Quote von eins zu hundert ,Eins zu zehn.," "Es war eine theoretische Wette." "Willst du sie annehmen? Wir sind mitten in der Theorie." "Du weißt, daß mich so etwas nicht reizt?"
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"Ich weiß, nicht einmal deine Phantasien handeln davon. Dennoch wirst du es ausprobieren, wenn nicht aus Habgier, dann aus Neugier. Auch wenn du keine Lust hast, - dir ist klar, daß du dir die Gelegenheit nicht entgehen lassen kannst. Zumindest die Theorie reizt dich." Peter lachte: "Stimmt. Was aber wäre bewiesen, wenn ich hier mitspielte?" "Daß jeder die Situation ausnutzen wird, auch du, selbst wenn du keine sadistischen Neigungen hast." "Nein, das beweist es nicht. Sie ist keine richtige Sklavin, sie ist doch, wenn ich alles richtig verstanden habe, einverstanden. Es wäre keine Ausbeutung." "Ich bin nicht einverstanden", gellte die Frau. Der Mann nahm einen Lederriemen, der in der Mitte zu einem Bällchen verknotet war. Er schob die Verdickung in den weit geöffneten Mund der Schreienden und zog die beiden Enden um ihren Hinterkopf zusammen. Als er sie mittels eines Druckknopfes aneinander befestigte, zogen die Riemen die Mundwinkel der Frau auseinander. "Da sie einverstanden ist, wäre also nichts bewiesen." "Hast du eine Zigarette?" Peter setzte sich, sein Blick war weiter auf die Frau gerichtet, die sich noch immer in ihren Fesseln wand und den Kopf schüttelte, als könne sie dadurch den Knebel abstreifen. "Laß doch diese blöde Wette. Du mußt mir helfen!" Der Mann zog seinen Morgenmantel aus und drehte sich nackt ein Mal um seine Achse. Sein Rücken und Gesäß waren streifig gerötet, über seinen Körper zogen Linien kleiner, dunkelroter Flecke. Eine lila verfärbte Strieme war an der Seite des Brustkorbs aufgeschwollen, auf seiner Hüfte hatte sich ein blauer Fleck gebildet. "Weißt du noch, wie ich dich damals gebeten habe, mir zu helfen?" "Ecce homo. - ja natürlich weiß ich das noch. Angelika und Gabi, du warst etwas überfordert. Selbst zu zwei und zwei hat es uns erschöpft. Eine wunderbare Nacht. - Sag mal, dafür, daß sie deine Sklavin ist, hat sie dich ganz schön zugerichtet." "Wenn es nur das wäre. Allein krieg ich diese zurechtgestoßen, ich will, daß du sie windelweich fickst."
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Hexe
nicht
Peter sah von dem Freund zu der Frau hinüber. Inzwischen hing sie still und bewegungslos in ihrer Fesselung. "Und wenn sie doch nicht einverstanden ist? Wie willst du das bemerken, wenn sie geknebelt bleibt?" "Ich habe die Verantwortung für sie. Glaubst du denn, ich war einverstanden?" "Ja natürlich glaube ich das", lachte Peter. "Also gut. Ihr müßt es ja wissen." "Danke für deine Toleranz." "Nun sei nicht gleich eingeschnappt. Als du eben rausgegangen warst, saß ich hier in dieser Szenerie und überlegte, was ich tun würde, wenn wir nicht schon so lange befreundet wären." "Und?" "Das weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich das gleiche." Sie lachten beide. "Such dir aus, wie du sie ficken willst: in den Arsch, in den Mund, ins Loch, wie du willst. Fick sie in den Mund, und ich helfe mit der Peitsche nach, daß sie sich bewegt." "Ich bin doch nicht wahnsinnig. Abbeißen wird sie ihn mir!" "Bestimmt nicht. Sie ist zahm wie nur irgendein abgerichtetes Tier." "Weil sie Angst hat?" "Die? Die hat keine Angst, nicht vor so was. Oder, schlimmer noch, sie hat Angst, aber sie schreckt vor nichts zurück. Schau mich an. Nein, eine Hündin ist ihrem Herrn nicht aus Angst gehorsam. Sodomiere sie; schau, wie gut ich sie vorbereitet habe." Er zog die Kerze fast bis zur Spitze heraus und stieß sie mehrere Male in die Frau hinein, die ihr Gesäß den Stößen entgegenwölbte und aufstöhnte. "Du kannst den Bolzen auch drin lassen und sie in die Möse vögeln. Hast du das schon mal gemacht?" "Nein, so noch nicht."
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"Es ist, als würde sich dein Schwanz verdoppeln, mit jedem Stoß fickst du sie zweifach. Probier's." "Langsam, langsam. Ich weiß gar nicht, ob ich sie überhaupt ficken will." Peter war aufgestanden und hatte eine Brust der Frau in die Hand genommen. Zwischen seinen Fingern hielt er noch immer die Zigarette. "Du meinst, du hast noch keinen stehen? Soll sie dir einen hochlutschen? Brauchst du ein Vorspiel, dann schlag sie doch. Wenn die Peitsche all die schönen Sachen zu Zappeln bringt, die du da siehst und in Händen hältst, wirst du dich schon für sie erwärmen." "Hör doch mal auf damit!" Peter drückte seine Zigarette aus. "Na, dann benutze sie doch wie eine Hure. Sie wird ihre Sache besser machen als welche, die du dafür bezahlst, und die ebenso unaufmerksam wie gleichgültig sind. Was ist an ihr schlechter als an einer Hure?" "Was ich bezahlt habe - teuer genug -, ist mir nicht gleichgültig." "Na na, aber wer die Hure ist, ist doch egal." "Das ist nur ein störender Nebeneffekt. Du aber spielst mit der Gleichgültigkeit als sexuellem Mittel. Da kann ich nichts mit anfangen." "Die Gleichgültigkeit ist die Bedingung der Möglichkeit der Verlangsamung. Der Reiz des Spiels ist die Zeitlupe. Alle Gesten kannst du dir wieder und wieder herholen wie mit dem Rücklaufknopf am Video. Es ist eine Art zu philosophieren. - Diese da," er wandte sich zu der Frau, "sie ist mehr als eine Hure, sie ist sogar mehr als eine Geliebte, sie ist eine Sklavin. Sag, was du von einer Hure willst, und sie wird es tun, jedoch mit Hingabe. - Nicht wahr, das wirst du doch?" Er hieb mit der Peitsche über ihr Gesäß. Die Frau schüttelte heftig den Kopf und wiederholte mehrfach eine Silbe, die wegen des Knebels nicht als ja oder Nein zu erkennen war. "Du wirst!" rief der Mann und schlug von unten zwischen ihre Beine. Die Frau zuckte zusammen. Dann wurde ihr Körper von einem erstickten Schluchzen geschüttelt. "Es geht nicht", sagte Peter, "du siehst es doch." 82
"Na gut, ich binde sie los, wenn's dich so abfuckt. Es geht auch anders." Er löste die Fesseln von der Kette, half der Frau, die immer noch schluchzte, sich aufzurichten, und schob seine Hand zwischen ihre gegrätschten Beine. Als sie ruhiger wurde, sich gegen ihn lehnte und begann, ihr Geschlecht an seiner Hand zu reiben, ermahnte er sie, die Augen geschlossen zu halten, und knotete die Binde auf. Ihre Lider zuckten, waren aber trocken. Vielleicht hatte das Tuch die Tränen aufgesogen. "Ja, sie ist schön", sagte Peter und setzte sich auf das Bett. "Nicht wahr?" Der Mann umfaßte sie von vorn, verschränkte fest seine Arme in ihrem Rücken und hob die Frau etwas an. Sie mußte die Beine anwinkeln, und er ließ sie auf ihre Knie niedergleiten, die Vorderseite zum Bett hin ausgerichtet. So kniete sie vor seinem Freund, der sich vorbeugte und in ihren Schoß faßte: "Hat es weh getan?" Die Frau rührte sich nicht; weder versuchte sie, der fremden Hand zu entgehen, noch drängte sie sich ihr entgegen. "Na, was soll sie darauf antworten, mit dem Knebel im Mund?" sagte der Mann. "Und gesetzt, sie sagte ja oder Nein, welche Bedeutung hätte es? Ich werde den Knebel entfernen, und du wirst ihr die Antworten vorschreiben können. Such dir aus, ob du lieber ja oder Nein von ihr gesagt haben willst oder was sonst. Die Antworten einer Sklavin sind immer nur Lügen. Eine brauchbare Wahrheit ist lediglich die Glitsche zwischen ihren Beinen, die aber spürst du. Und das hier ist eine verläßliche Auskunft" - er schlug mit der Reitgerte über die Brüste der Frau - "das erhärtet die Wahrheit; der Doppelpunkt auf dem Satz, der dir so zu gefallen scheint, bedeutet die Wahrheit.- Er tätschelte die Warzen mit der Lederlasche, und tatsächlich zogen sie sich zusammen. Peter unterbrach ihn, indem er die Gerte beiseite schob, und legte seine Hände um die Brüste, ihre Brustwarzen je zwischen Daumen und Zeigefinger. Hatte die Frau unter den Schlägen noch gestöhnt, erstarrte sie jetzt wieder und, in den Knebel beißend, gab sie keinen Laut mehr von sich. "Du gefällst ihm, Sklavin", sagte der Mann zu ihr, "freue dich, du gefällst ihm." 83
"Ja, sie ist schön", sagte Peter und knetete sanft ihr Fleisch. "Ich will ihre Augen sehen." "Warte. Erst muß ich sie noch etwas vorbereiten. Am besten legst du dich hin, dann soll sie dich verwöhnen." Peter legte sich auf die Seite, stützte seinen Kopf in eine Hand und beobachtete die Frau. Der Mann hatte sich hinter sie, zwischen ihre gespreizten Beine gekniet und sie genötigt, sich vornüber auf alle Viere zu beugen. An den Haaren zwang er ihren Kopf nach oben, damit der Freund ihr Gesicht sehen konnte. Nun zog er die Kerze halb aus dem Anus heraus, drei der sechs eingekerbten Ringe, legte mit der Hand seinen Penis an ihre Vulva und rührte mit ihm durch die Schamlippen. Als die Frau zu girren begann, schob er ihn von unten langsam ganz in sie hinein. Bald stöhnte die Frau in dem gleichmäßigen Takt, mit dem der Mann sich in ihr bewegte. Plötzlich trieb er mit dem Daumen die Kerze tiefer in ihr Rektum, zog sie weit heraus und drängte sie mit kleinen Stößen wieder hinein, und wieder von vorn, in ganz anderem, schnelleren Rhythmus, als sein Penis in ihrer Vagina weiter auf- und abglitt. Während der Knebel ihre Schreie erstickte und sie heftig durch die Nase atmete, schlug die Frau die Augen auf und sah, noch immer an den Haaren gehalten, in die Augen des Fremden. Der setzte sich vor ihr auf, nahm ihr Gesicht in seine Hände und erwiderte ihren Blick.
"Doch", sagte er, "ich will mit ihr ficken. Aber ohne das ganze Drumherum." "Aber ohne das Drumherum, Peter, weshalb sollte sie da mit dir ficken?" Weiter stieß er in langsamem Takt sein Glied und in unregelmäßigem Stakkato die Kerze in der Frau auf und ab. "Ich bin stolz auf dich, Sklavin", sagte der Mann, als sein Freund nicht antwortete, sondern wortlos in die unbewegten Augen der Frau starrte. "So, wie man auf ein Geschenk stolz ist, wenn es Bewunderung auslöst, bin ich auf dich stolz. Ich will, daß du ihm gefällst, denn auch darin bin ich dein Besitzer: dich zu verschenken und auszuliefern, wie ich will, gleichgültig gegen deine Zustimmung oder Ablehnung, so wie in allem. 84
Zeige, wozu ich dich abgerichtet habe! Erweise dich als die Liebessklavin, die du bist und werden willst!" Peter hatte inzwischen ihren Knebel gelöst und strich mit dem Daumen über ihre Lippen. Während sie nach Luft rang und unter den Stößen des Mannes stöhnte, ohne etwas zu sagen, hatte sie den Blick gesenkt. "Ich will, daß sie mich auszieht und leckt", sagte Peter, "sie soll dafür sorgen, daß ich prall werde." "Hörst du?" der Mann stieß stärker zu. "Antworte, Sklavin!" Er klatschte mit der Peitsche heftig über ihren Rücken. Zwar biß die Frau die Zähne zusammen, und mischten sich ihr Stöhnen und ihre Schmerzenslaute zu einem Wimmern, aber sie sagte nichts; auch nicht, als der Mann ihren Kopf so weit in den Nacken zerrte, daß sich ihr Rücken bog, und sie sich fast aufrichten mußte; auch nicht, als der Mann ihre Seite peitschte und die Riemen auf Bauch und Brust trafen; und nicht einmal, als er die Peitsche beiseite legte und mit einer Wäscheklammer an ihrer Brust herumzwickte und drehte und zerrte, bis er sie am Warzenhof hängen ließ, sagte die Frau etwas. Da riß er Kerze und Glied mit einem Ruck heraus und trieb seinen Penis in ihren Anus hinein; mit der linken Hand wühlte er in ihrem Geschlecht. "Ja, ich höre!", schrie sie auf. "Und weiter?" "Ich höre und gehorche." Er stieß heftiger zu. "Ich höre und gehorche, mein Gebieter, ich tue alles, was zu willst. " "Brav, meine Schöne, mein Schatzstück. Tu also, was er sagt!" So weinend, daß die Tränen zu Boden fielen, richtete sie sich halb auf, um die Hände frei zu bekommen. Der Mann ließ sich mit dem Gesäß auf seine Fersen sinken und folgte ihren Bewegungen nur, so weit es nötig war, um in ihr zu bleiben. Peter hatte sich auf den Rücken ausgestreckt und die Arme hinter seinen Kopf verschränkt. Die Frau knöpfte sein Hemd auf und begann die Gürtelschnalle zu lösen.
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"Nein, so nicht", sagte leise der Mann hinter ihr. "Hast du denn nicht verstanden? Zärtlich sollst du sein." Er befreite sie von der Wäscheklammer, näßte zwei Finger mit seinem Speichel und streichelte lindernd über ihre Brust. Obwohl die Frau immer noch weinte, fuhr sie daraufhin mit den Fingernägeln durch das dichte Vlies auf Peters Brust und schließlich sacht um seine Brustwarzen herum. Ms sie erigierten, beugte sie sich vor und knabberte an ihnen, während sie ihre linke Hand über seinen Bauch unter den Hosengürtel schob. Peter räkelte sich. Sie leckte und küßte durch seine Achsel, rieb ihre Wangen an seiner Brust und blies durch die Haare, spielte mit der Zunge in seinem Nabel und öffnete währenddessen mit einer Hand Gürtel und Reißverschluß seiner Hose. Da der Mann, dessen Glied noch immer bewegungslos in ihrem Rektum steckte, ihren Oberkörper an den Brüsten hielt und hochstützte, konnte sie Peters Hose mit beiden Händen herunterstreifen. Die Unterhose ließ sie ihm, faßte sein Becken, das er hochgedrückt hatte, um das Auskleiden zu erleichtern, und preßte ihren Mund auf den weißen Stoff, der sich über dem Glied spannte. Als sie schließlich auch die Unterhose herunterzog, war diese vorn ganz naß, und das Glied schnellte prall unter dem Bund hervor auf seinen Bauch. Peter stützte sich auf seine Unterarme hoch, um zuzusehen, wie die Frau sein Geschlecht liebkoste. Der Freund, der sich an ihren Rücken schmiegte und über ihre Schulter sah, bemerkte seine Absicht und hielt ihre Haare am Hinterkopf zusammen. Die Frau streifte die Vorhaut über die Eichel und fuhr mit der Zunge über die Rundung, kraulte die Schamhaare und strich von der Penisbasis mit dem Rücken der Fingernägel zum Ring ihrer Lippen hoch. Sie wechselte, indem sie das Glied zwischen ihren Fingerspitzen hielt, sie sanft um die Glans kreisen ließ und von den Weichen und Hoden immer wieder mit breiter Zunge hochschlotzte wie ein Hund, der Wasser aufleckt. Peter schob seine Hände unter sein Gesäß und hob ihr sein Becken entgegen. Es sah aus, als seien seine Arme unter seinen Rücken gefesselt. Als Peter zu stöhnen begann, zog der Mann den Kopf der Frau an den Haaren hoch und drückte ihn dann über den Penis hinunter, bis ihre Lippen 86
Peters Schamhaare berührten. Er ließ los und stieß einige Male sein Glied in ihrem Gesäß auf und ab. Die Bewegung setzte sich bis zu ihrem Mund fort und schob ihn auf dem anderen Glied hinauf und hinunter. Die Frau knetete mit einer Hand das Fleisch um Peters Brustwarze, mit der anderen, die sie zwischen seine Beine geschoben hatte, die Hinterbacken. Mit immer stärkeren Beckenbewegungen, unterstützt durch seine Arme und ihre Hand, schlug Peter sein Glied in ihren Mund. Der Mann hinter ihr hatte aufgehört, sich zu bewegen, sondern seinen Penis etwas aus ihr herausgezogen, und beobachtete nun, wie ihr Körper, von seinem Freund gebeutelt, immer wieder über sein passives Glied rammte. Als Peter sich aufbäumte, warf die Frau, obwohl er die Arme unter seinem Rücken hervorzog und sie an den Haaren zu packen versuchte, ihren Kopf in den Nacken, weit genug, daß der erste weiße Strahl, so hoch er auch spritzte, an ihr vorbei ging und auf Peters Bauch zurückfiel. Noch drei Mal drang Samen aus der Spitze seines Gliedes, zuletzt nur noch als dünner Fluß, der über die Eichel auf die Hand der Frau lief. Als sie losließ, war es schon erschlafft und platschte in die Samenpfütze. "Daß du dich erdreistest, Hure!" knurrte der Mann und drückte ihr Gesicht auf das feuchte Glied. "Auflecken wirst du, was du angerichtet hast!" "Ich konnte es nicht. Verzeih mir. Ich wollte dir zu Gefallen sein, aber plötzlich konnte ich es nicht. Erbarmen, Herr." Sie hatte ihr Gesicht zur Seite gedreht. Als er ihren Kopf hochzerrte, weil Peter sich abwandte und seine Beine an seinen Körper zog, war ihre Wange ganz verschmiert. "Ich werde dich bestrafen, elendes Weibsstück. Deine Hexenseele wird dich nicht davor bewahren, um Gnade zu winseln, so werde ich dich bestrafen. Rausprügeln werde ich dir deinen Ungehorsam. Ich werde dir helfen, zu können, was du sollst." Er nahm ihre Arme, fesselte sie hinter ihren Rücken und stieß die Frau von sich, daß sie gegen das Bett fiel und sein Glied aus ihrem Körper verlor. Den Teppich, auf dem sie bisher gekniet hatten, zog er weg und ließ die Frau zu Boden gleiten. Bäuchlings, mit gespreizten Beinen lag sie auf dem blanken Parkett. Er setzte sich auf den Bettrand, stellte die Füße auf ihr Gesäß, sie hin und her wippend, und wandte sich Peter zu: "Alles klar?"
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"Laß sie doch in Frieden." Peter drehte sich auf den Rücken und sah ihn an. "Soll sie dich sauber lecken?" "Hör auf mit der Show! Es genügt." "Aber sie muß bestraft werden." "Hörst du denn nicht, ich will nicht mehr, du bist ja wie besessen." "Was sein muß, werde ich tun." Der Mann stand auf, nahm eine Schnur, bückte sich und schlang sie um die Ellenbogen der Gefesselten. Dadurch wurden ihre Arme so zusammengezwungen, daß sich ihre Schultern vom Boden hoben. Er setzte sich auf das Bett und rollte mit seinen Füßen ihren Oberkörper hin und her; ihre Beine blieben flach liegen, da die Fesselstange ein Mitrollen verhinderte. Der Freund hatte nicht einmal zugesehen, wie der Mann mit der Frau verfuhr; als sie aufstöhnte und um Gnade bat, rief er jedoch dazwischen, er habe genug von der Hektik. "Laß sie doch in Ruhe, sie ist doch das geringste Problem. Merkst du denn nicht, was wirklich los ist?" "Du meinst deine kleine Präcox." "Dafür willst du doch nicht sie bestrafen?" "Weshalb nicht?" "Weil es meine Sache ist." "Na und. Deshalb können wir sie doch auspeitschen." „Weißt du, als ich eben erregt war, fand ich das ganze Spiel ja noch einigermaßen spaßig. Jetzt ist es nur noch bizarr.“ „Ich weiß, der leere Raum zwischen der Welt vor und der Welt nach dem Orgasmus. Nur mißachtest du damit die, die gekrümmt und gespreizt da unten liegt. Aber wenn es dein Gefühl für Gerechtigkeit beruhigt: Es geht nicht um deinen vorzeitigen Abgang, sondern darum, daß sie sich geweigert hat, es zu schlucken.“ „Aber sie kennt mich nicht. Allein die hygienischen Komplikationen.“ 88
„Das war doch geklärt.“ Peter sah seinen Freund an und zog die Augenbrauen hoch: „Deshalb also neulich das Gespräch über Infektionen, Tests und Prophylaxe... Du hast also vorher gewußt, daß du mich hier reinziehen wirst.“ „Nein.“ „Na komm.“ „Nein, wirklich nicht. Mit dem Gedanken gespielt, ja. Aber nicht gewußt, daß ich dich wirklich anrufen werde, vor allem nicht gewußt, unter welchen Umständen ich dich anrufe.“ „Er hat es geplant!“ rief die Frau dazwischen. „Bestimmt sind Sie schon irgendwo zu Papier gebracht, schauen Sie nur nach in den Stapeln, die er hier verstreut hat.“ „Aber Sklavin“, lachte der Mann. „Nicht einmal Satan - bist du auch mit ihm im Bunde - kann dir eine solche Kühnheit verleihen.“ Er bückte sich und schlug mit der flachen Hand auf ihr Gesäß, daß es klatschte. „Stop“, rief Peter. „Was bedeutet das? Ich will sie hören.“ „Wie du willst.“ Der Mann stand auf und zerrte die Frau auf die Knie hoch. Peter setzte sich vor sie und sah ihr ins Gesicht. „Er hat alles aufgeschrieben“, ächzte die Frau. „Ich verstehe kein Wort.“ „Alles, was in dieser Nacht geschieht.“ „Woher weißt du das?“ „Ich habe es gelesen. Er hat es mir zu lesen gegeben.“ „Lüg nicht!“ rief der Mann und schlug mit der Gerte über ihre zusammengezogenen Schultern. „Hast du das hier gelesen?“ Er zog sie an den Haaren zurück, daß sich ihr Oberkörper nach hinten bog und schlug 89
von oben über ihre Brust. „Die Wahrheit, die Wahrheit, die Wahrheit!“ Dreimal sauste die Gerte auf sie nieder. „Stop, stop, stop“ schrie Peter dazwischen, „das ist ja ein Tollhaus.“ Er stand auf, nahm dem Mann die Gerte ab, trat hinter die Frau und löste ihre Fesseln: die Schnur um die Ellenbogen, die Haken zwischen den Handgelenken und, mit einiger Mühe, die Stange zwischen ihren Füßen. Die Frau kauerte sich auf die Knie und bedeckte ihre Brüste mit den Händen. Der Mann hatte sich auf einen Sessel gesetzt und eine Zigarette angezündet. „Wenn du glaubst, daß es der Wahrheitsfindung dient, verhöre sie ohne Fessel“, sagte er ruhig. Peter machte eine abwehrende Handbewegung. „Hast du das hier gelesen?“ fragte er die Frau. „Das hier nicht.“ „Also was nun.“ „Alles, was er mit mir gemacht hat, und alles, was er gesagt hat, als er mein Sklave war.“ „Wie bitte?“ „Dort vorne liegt der Text.“ „Steht etwas über mich darin?“ „Ich weiß es nicht. Ich habe nicht alles gesehen. Aber ich bin sicher, daß ein Kapitel über Sie existiert. Über alles gab es Kapitel.“ „Aber du hast es nicht gesehen.“ „Nein. Aber ich habe Ihren Freund kennengelernt.“ „So kommen wir nicht weiter.“ Er ging zu dem Mann hinüber und zündete sich ebenfalls eine Zigarette an. Die Frau schleppte sich auf den Teppich, legte sich auf die Seite, zog ihre Knie hoch und umklammerte sie. 90
„Zutrauen würde ich's dir“, sagte Peter. „Und wenn?“ „Du hättest mich belogen. Womit du mich aus dem Bett in dieses Tollhaus gelockt hast, war ein Hilferuf.“ „Ich habe nicht gelogen...“ „Das Gespräch über AIDS, der ganze Zirkus hier... Hast du nicht einmal vor Jahren versucht, einen Porno zu schreiben? Warte mal, war das nicht zur gleichen Zeit wie die Wette?“ „Ich habe immer pornographisch geschrieben. Du hast es ja nicht gelesen.“ „Weil du nie fertig geworden bist.“ „Jetzt werde ich fertig.“ Peter lachte lauthals. „Komme ich also doch darin vor?“ „Jetzt ja.“ „Wegen der Präcox?“ „Quatsch. Ihretwegen.“ „Ja“, sagte Peter und blickte zu der Frau hinüber, die in sich verschlossen auf dem Teppich lag. „Ja, das verstehe ich. In der Tat ist sie einer Beschreibung wert.“ Beide rauchten sie und schwiegen. „Aber die Wette“, hob Peter wieder an. „Du inszenierst hier deine Wette.“ „Hast du den Eindruck?“ „Jedenfalls hast du sie gewonnen. Wie du gesagt hast: „Ich habe das ganze Drumherum akzeptiert, nur um sie ficken zu können.“ „Ja, die Wette hast du verloren. Aber nur in Wirklichkeit, im Gleichnis hast du gewonnen.“ „Was soll´s. Mach damit, was du willst. Durch dein Arrangement habe ich immerhin etwas über mich erfahren. Weiß der Teufel - aber ich glaube, nicht einmal mein Therapeut wüßte es -, wozu ich einer Frau gegenüber in der Lage wäre, wenn ich sicher sein könnte, daß es keine Folgen für mich 91
hätte. Und übrigens sicher, daß niemand etwas davon erführe. Daran wirst du dich doch halten?“ „Ja sicher. Du selbst wirst dich nicht wiedererkennen. Wenn dich einer fragt, sag Nein; er hat nur blind herumgestochert.“ „Da werden einige stochern.“ „Na und?“ „Es ist mir unangenehm.“ „Ist es mir auch. Du glaubst nicht, welche Verrenkungen ich einbaue, damit nicht ich zum Thema werde.“ „Dein Problem. Aber mich ,halte gefälligst da raus.“ „Wie du willst. Es geschieht alles, wie du es willst.“ Beide lachten. „Und wie geht es jetzt weiter?“ fragte Peter nach einiger Zeit. „Ganz wie du willst. Aber du mußt nochmal einen hoch kriegen, sie ist noch nicht fertig gefickt.“ „Dann sag, was jetzt in deinem Roman kommt.“ „Die schlimmstmögliche Wendung. Aber dazu mußt du in einen anderen Zustand kommen. Was würdest du im Puff machen, wenn du das Mädchen für die ganze Nacht bezahlt hättest?“ „Mich massieren lassen. Oder mit ihr baden, wenn es ein guter Puff wäre.“ „Wie gesagt, er ist erstklassig.“ Der Mann stand auf und stieß die Frau mit dem Fuß an. „Steh auf, Sklavin! Ich will, daß du meinen Freund massierst.“ Sie rührte sich nicht. Er bückte sich und zwängte seine Hand zwischen ihre Beine. „Zwing mich nicht, dich wieder zu schlagen. Komm, steh auf.“ Sie nahm seine andere Hand und zog ihn zu sich herab, bis sich ihre Körper berührten. Ms er sie halb aufrichtete, kuschelte sie sich an ihn und barg ihr Gesicht an seiner Brust. Ihr über den Nacken streichelnd, sagte er zärtlich: „Steh auf, es wird auch dir gut tun. Du wirst baden.“
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Peter war hinzugetreten, und beide Männer zogen sie vom Boden hoch. Sie lehnte sich an ihren Herrn, der sie sanft zu seinem Freund schob. So gingen sie zusammen ins Badezimmer, wo der Mann ein üppiges Schaumbad einließ, während Peter die Frau, die sich an ihn schmiegte, mit dem Arm um die Schulter gefaßt hielt. Die Frau mußte sich als erste in die Wanne setzen und Peter vor sich nehmen, so daß er zwischen ihren Beinen mit dem Rücken an ihrer Brust lag. „Ich komme gleich wieder“, sagte der Mann, „tu ihm gut, meinem Freund, Sklavin!“ Peter war mit der Frau allein. Sie streichelte mit trägen Bewegungen über seinen Körper, während er schweigend und mit geschlossenen Augen an ihr lehnte. Schließlich renkte er seinen Kopf nach hinten und versuchte, sie zu küssen. Sie wich ihm nicht aus, kam ihm aber auch nicht entgegen, rieb zwar ihre Wange an seiner und strich sanft mit ihren Lippen über sein Gesicht und seine geschlossenen Lider, öffnete sich aber nicht seinem suchenden Mund. „Ja“, lachte Peter, „so ist es auch im Puff.“ „Das habe ich mal in Bangkok erlebt“, rief der Mann fröhlich, als er mit einer Luftmatratze und einem Blasebalg zurückkam. „Es ist das größte: massage without arms.“ Während er die Matratze aufpumpte, beobachtete er Peters Bemühungen, einen Kuß zu bekommen, ohne sie zu kommentieren. Ms er fertig war, schlug er mit der Hand in einer Plastikschüssel einen dichten Badeschaum, schöpfte die Hälfte auf die Matratze, die dadurch ganz glitschig wurde, und forderte Peter auf, sich darauf zu legen. Der Frau befahl er, den Rest Schaum auf Peters Rücken zu verteilen, sich auf ihn zu legen, und mit ihrem ganzen Körper zu massieren. Sie stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab und schob sich und schlingerte über Peter, der die Beine spreizte und wohlig brummte. Das Federn der Luftmatratze verstärkte die Bewegungen. Die Frau stemmte sich etwas hoch und ließ ihre Brüste, schließlich nur noch die erigierten Spitzen, über Peters Haut kreisen, schob sich tiefer, daß sie über die Hinterbacken glitten und durch die Spalte dazwischen, knetete sein Gesäß mit beiden Händen und streckte sich wieder nach oben, daß ihre Arme zwischen seinem und ihrem Körper eingezwängt wurden, lud ihr ganzes Gewicht auf ihn, indem sie die Unterschenkel hochzog, und krallte sich in das Fleisch seines Gesäßes, um nicht abzurutschen. „Bist du soweit?“ fragte der Mann. Peter seufzte nur.
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„Soll ich sie schlagen, damit sie voran macht?“ „Nein, es ist ideal“, sagte Peter. Gleichzeitig rief die Frau:„Bitte nicht, Herr.“ Sie lachten alle drei. „Sie soll mir die Schulter massieren“, sagte Peter nach einiger Zeit. Die Frau setzte sich schaukelnd auf sein Gesäß, rieb ihres darauf und knetete mit den Händen erst sacht, dann fester Genick, Schultern und Rücken, während der Mann sich auf den Rand der Wanne setzte und rauchte. „Weshalb bist du zu früh gekommen?“ fragte er. „Ja.“
„Ist es dir peinlich? Wir müssen nicht darüber reden, wenn du nicht willst.“ „Doch, doch, ich denke selbst darüber nach.“ „Ist es dir peinlich?“ „Nein, nicht aufregend peinlich jedenfalls. Ich war ja überrumpelt. ... Das ist ein Grund: Ich habe die Situation nicht hergestellt, sondern war überrumpelt. Sozusagen noch mitten im Schlaf.“ „Na, wenn du eine Erklärung hast.“ „Es gab ähnliche Situationen.“ „Für die du Erklärungen hattest?“ Peter stöhnte auf, als die Frau in eine harte Stelle unter seinem Schulterblatt massierte. „Ich weiß nicht genau. Ich glaube, es passiert mir, wenn von der Frau keine Antwort kommt. Ich fange an zu ficken und schraube mich langsam hoch und denke, ich zieh sie mit, und dann spüre ich, daß der Faden zwischen uns gerissen ist, daß ich allein da oben bin und ohne Halt, daß ich nichts über sie weiß und niemals wissen werde. Dann stürze ich ab. 94
Eine Präcox ist eine Bruchlandung.“ „Sie ist eine Sklavin, du mußt sie nicht mit hochziehen.“ „Na sowas. Wie soll einer ficken können bei so viel Gedöns.“ „Aber du gehst in den Puff. Was ist schlechter an ihr als an einer Hure? Der Vorteil ist doch: Du mußt sie nicht mehr überzeugen, dir zu willen zu sein, du kannst es ihr befehlen. Befehlen reicht weiter als bezahlen.“ „Das klingt überhaupt nicht korrupt, eher nach toter Hose. - Ja, da, zwischen den Schulterblättern!“ stöhnte Peter auf. „Dein Therapeut wird sagen, daß du Angst vor Frauen hast. Das sagen sie immer.“ „Mein Therapeut wird sagen, daß ich Angst vorm Fliegen habe. Und ich antworte: Kein Wunder, wenn aus einem Flugzeug, das nur von zweien geflogen werden kann, der Kopilot aussteigt.“ Die Frau hatte aufgehört zu massieren und sich auf Peters Rücken geschmiegt, indem sie seine Hände genommen, ihre Finger mit seinen verflochten und ihre und seine Arme nach unten gestreckt hatte. Die beiden Körper schaukelten auf dem Luftkissen hin und her und glänzten naß von Seife und Wasser. „Dein Therapeut wird außerdem sagen, Sadismus bedeute den Versuch, der Angst vor Frauen Herr zu werden, indem man sie wehrlos macht.“ „Du liest zuviel“, brummte Peter. „Er soll sich entscheiden. Entweder bedeutet die Präcox Angst oder der Sadismus Angst. Wie kann einer vorzeitig kommen, ausgerechnet bei der Sklavin?“ „Ist ja gut, ich werd's ihm vortragen. Sag deiner Sklavin, sie soll mich umdrehen.“ Der Mann reagierte nicht. Die Frau stieg von Peters Rücken hinunter, kniete sich neben ihn, faßte ihn an der Seite und wippte ihn hin und her, bis Peter in der Seifenglitsche auf seinen Rücken kippte. „Na, wenigstens hast du einen stehen“, sagte der Mann.
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„Und ob“, lachte Peter. „Lutsch ihn, Hure, oder was immer du darstellst.“ Die Frau blickte zu dem Mann hoch, der noch immer saß und rauchte. Er nickte, und sie beugte sich über Peters Glied. „Ist das alles, was du willst? Das kannst du auch im Puff haben.“ „Mach einen Vorschlag.“ Peters Atem ging schneller. „Die Bestrafung steht noch aus.“ „Ach, wir sind doch hier auch ohne das so schön beisammen.“ „Komm, Sportsfreund, noch ein Versuch. Gönn dir die Chance, auch noch im Gleichnis zu verlieren.“ Der Mann befahl der Frau, Peter abzutrocknen. Der protestierte erst, stand dann aber auf, grätschte die Beine und streckte die Arme von sich, damit die Frau jede Stelle erreichen konnte. „Du bleibst so!“ sagte der Mann zu der Frau. Sie senkte den Blick und blieb aufrecht stehen. Er ließ die Handgelenkfesseln hinter ihrem Rücken ineinander schnappen und hob die Arme daran hoch, so daß ihr Oberkörper nach vorne gebeugt wurde. „Und jetzt?“ fragte Peter. „Komm mit“, sagte der Mann. „Wir werden sie auspeitschen, aber mit Effet.“ Sie gingen in das große Zimmer zurück, die Frau durch den Hebelgriff gebückt. Dort löste der Mann die Fessel und hieß die Frau, sich rücklings über den kleinen Tisch zu legen. Sie gehorchte und mußte sich einige Male zurechtrücken, bis sie das Gleichgewicht fand, das der Mann in der ersten Episode mit ihrem Körper hergestellt hatte: ihr Bekken ab den Hüften über die Tischkante ragend, die Beine auf den Zehenspitzen aufgestützt neben den Füßen des Tischchens, die Arme um die anderen Stempel geschlungen und ihr Kopf ohne Halt nach hinten gestreckt, so daß ihr Körper, glänzend von der Seife, eine Brücke bildete. Peter, dessen Glied hoch aufgerichtet stand, glitschte mit der Hand über ihren flachen Bauch und fuhr immer wieder über die erigierten Warzen. „Fick dir einen kleinen Vorgeschmack, wenn du willst“, sagte der Mann, „aber paß auf, damit dir für den Hauptgang noch genügend Appetit bleibt.“
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„Es ist nicht zu fassen. Wie schön sie ist....und wie zugänglich.“ „Bestimmt liege ich in meinem Bett und träume.“ „Nicht wahr. - Du solltest etwas über das Schlagen lernen, bevor wir mit der Züchtigung beginnen. Ich glaube, du hast falsche Vorstellungen über den Zusammenhang zwischen Geräusch und Wirkung eines Schlages. Er klingt immer nach mehr, als er ausmacht.“ „Muß das sein? Laß sie uns doch einfach durchficken, schwanzgerecht, wie sie hier angerichtet ist.“ „Das kannst du noch, soviel du willst. Das kannst du immer, und hast du immer so gemacht. Laß es uns wenigstens etwas würzen, laß sie uns heiß machen, special hot.“ Peter war während des Wortwechsels dauernd um die Frau herumgegangen, mit der Hand über ihren Körper fahrend, ihren Leib, ihre Brust, ihre Kehle, zwischen den Beinen entlang. Jetzt blieb er zwischen ihnen stehen, nahm links und rechts ihre Oberschenkel hoch, um ihren Unterleib zu lüpfen, und ließ sein Glied in den Schoß gleiten. Der Mann nahm die Peitsche mit den kurzen Riemen und schlug mit großer Wucht über den Bauch der Frau. „Aua“, schrie Peter auf, gleichzeitig mit der Frau und mit dem Ruck, der durch ihren Körper ging. Das Glied rutschte aus der Scheide. „Wach auf, du Narr!“ rief der Mann, „Das sind doch Kinkerlitzchen.“. „Dieser Schlag?“ „Dann guck dir doch die Wirkung an. Du darfst nicht auf die Lautstärke hören, weder der Peitsche noch der Sklavin. Du selbst hast geschrien, ohne daß es dir weh tat. Was siehst du auf ihrer Haut: mit Mühe einige rosa Streifen. Und du weißt nicht einmal, ob sie wirklich von diesem Schlag herrühren.“ „Ja“, bestätigte Peter, der sich über den Bauch der Frau gebeugt hatte und die Haut betastete. „Also, was ist? Willst du nun das Experiment zu Ende führen oder dich abspritzen und nach Hause gehen?“ 97
„O.K.“ Der Mann hielt ihm den Griff der Peitsche hin. Wie beim ersten Mal schreckte Peter zurück. „Denn unbedingt auf die Vorderseite?“ „Wie du willst. Dreh dich um, Sklavin!“ Die Frau erhob sich und legte sich mit dem Bauch über das Tischchen. „Den Arsch hoch!“ Der Mann zog die Frau an den Schultern nach vorn, bis ihr Oberkörper ganz nach unten hing, und sie fast mit dem Kopf den Boden berührte. Die Tischkante verlief durch ihre Leistenbeuge und verhinderte, daß die Frau vollends hinunter rutschte. Die Beine ragten schräg über die Tischplatte hinweg. „Faß ihr in die Möse, wenn du Kraft brauchst!“ Peter nickte, nahm die Peitsche, griff mit der Linken in die Schamhaare der Frau und ließ die Riemen über ihr Gesäß fallen. Es gab kaum ein Geräusch. Die Frau hatte den Atem angehalten, jetzt stieß sie ihn aus und rief: „Machen Sie doch. Sie machen ja alles nur noch schlimmer. Weshalb lassen Sie zu, daß ich so gequält werde.“ Diesmal holte Peter weiter aus, zögerte aber vor dem Auftreffen des Schlages. Trotzdem konnte man es klatschen hören. Gleich ließ er den nächsten Schlag folgen und sofort wieder den nächsten, hielt aber inne, als die Riemen in der Luft zu zischen begannen. Der Mann nahm ihm die Peitsche aus der Hand. „Du hast wirklich keine Vorstellung.“ Er legte eine Hand an Peters Wange und küßte ihn auf den Mund. „Paß auf, ich zeig dir´s, bück dich etwas.“ Er schlug ihn so geräuschlos, wie Peters erster Schlag gewesen war. „Hast du etwas gespürt?“ „Kaum.“ Der zweite Hieb pfiff in der Luft und traf klatschend auf, ebenso wie bei Peters letztem Versuch. „Hat es weh getan?“ „Ein bißchen, nicht nennenswert.“ 98
„Siehst du, es sind eher Gesten als Schmerzen, - jedenfalls in diesem Stadium. Laß es dir von der Sklavin zeigen.“ Er hieß die Frau aufstehen, vor Peter niederknien und sein Glied wieder aufrichten. Während sie gehorchte, schlug der Mann dem Freund vor, sich sei nerseits über das Tischchen zu bücken und sich von der Frau schlagen zu lassen. Die Streiche sollten an Heftigkeit zunehmen, bis er sie unangenehm fände und Stop riefe. Peter war einverstanden, zog aber vor, sich aufgerichtet an der Kette festzuhalten. Es geschah wie besprochen, und sie gingen alle Schlaginstrumente durch, die Gerte, die Peitsche, den Riemen und den Rohrstock. Die Frau schlug vor allem auf Gesäß und Rücken, aber auch auf Beine und Vorderseite. Anfangs rieb sie noch sein Glied mit der linken Hand, während sie mit der rechten schlug, bückte sich auf Geheiß eines der Männer auch einige Male und nahm es in den Mund, schließlich aber erübrigte die bleibende Erektion diese Unterbrechungen, und Peter nahm Schläge hin, die nicht minder laut klangen als die, welche die Frau bei der ersten Auspeitschung empfangen hatte, wenn sie auch auf empfindlichere Stellen erfolgt waren. Peter reagierte zwar mit einigen Schmerzensschreien, bevor er eine Reihe abbrach, bestätigte aber, daß der Schmerz geringer gewesen sei als angenommen, ihn teilweise sogar erregt hätte. „Na, dann können wir ja endlich zur Züchtigung schreiten“, sagte der Mann. „Es wird höchste Zeit. Was dich so wider Erwarten erregte, hat meine Sklavin ziemlich abgekühlt. Sie braucht eine Abreibung, damit ihre Geilheit den alten Schimmer zurückgewinnt.“ Die Frau warf sich vor dem Mann zu Boden, faßte seinen Fuß und setzte ihn sich ins Genick. „Bitte nicht mehr quälen, Herr. Nehmt mich doch, wie ich hier vor euch liege, oder nehmt mich auf dem Bett.“ Sie drehte sich auf den Rücken, setzte sich den Fuß auf die Brust und schlängelte sich unter ihm entlang, bis er auf ihrem Schoß ruhte. „Ihr könnt mich nehmen, wie ihr wollt, mein Gebieter; spür doch, wie feucht ich für euch bin.“ „Siehst du“, sagte der Mann zu Peter, „allein die Drohung macht sie geil.“ „Nein, Herr, ich bin so geil, wie ihr es wollt. Bitte quält mich nicht. Hab ich nicht alles getan, was ihr verlangt habt?“ „Nicht ganz. Aber das spielt ohnehin keine Rolle, denn nach all der 99
schmerzhaften Übung, muß mein Freund nun sein Debüt bekommen. Also auf den Bock, Sklavin!“ Nachdem die Frau sich wieder rücklings über den Tisch gestreckt hatte, mußte sie die Beine vom Boden heben und an ihren Körper ziehen. Sie ließ die Stempel los und faßte mit den Händen ihre Kniekehlen, um die Beine oben zu halten. Der Mann korrigierte ihre Lage auf der kleinen Fläche, damit sie nicht hinunter kippte. Er wies seinen Freund darauf hin, daß sie in dieser Haltung die Beine ganz von selbst spreize, jedoch nicht lange verharren könne. Stecke man aber den Penis in ihre Vagina oder in ihr Rektum und lehne sich mit seinem Gewicht auf ihre Oberschenkel, so werde ihr die Anstrengung, sich selbst zu krümmen, abgenommen, vor allem, wenn man sich ihre Knie über die Schultern lege. Peter unterbrach ihn, das sei eine normale Stellung und auch ihm bekannt. „Wir aber werden es mit ihr auf die Spitze treiben“, erwiderte der Mann und forderte Peter auf, sich vor allem ihres Mundes zu bedienen, da er gleich nicht mehr zur Verfügung stehe. Er selber habe noch etwas zu besorgen. Nachdem der Mann den Raum verlassen hatte, fragte Peter die Frau, ob sie es noch aushalte. Sie atmete wie erleichtert aus und ließ ihre Beine los und zu Boden sinken. „Nein, nein“, sagte Peter, „so war das nicht gemeint.“ Als sie mit den Händen an die Seitenkanten griff, um sich hochzuziehen, trat er hinter ihren Kopf und hielt ihn fest, um sein Glied in ihren Mund zu stecken. Sie wendete ihr Gesicht zur Seite, hatte sich aber auch schon so weit aufgerichtet, daß Peter sie mit Gewalt hätte niederdrücken müssen, um in sie einzudringen. Er lachte, bückte sich nach der Peitsche und trat mit einem schnellen Schritt zwischen ihre noch immer gespreizten Beine. Sie sah ihn an. „Bitte, bedienen Sie sich.“ Sie schob die Hände bis neben ihre Hüften auf den vorderen Rand des Tischchens und richtete sich weiter auf. Ihr Oberkörper lehnte eben so weit nach hinten, daß er den Mann vor ihr nicht berührte, die Spreizung der Beine nahm gerade die Breite von Peters Oberschenkeln ein. Peter hob die Peitsche, fand aber, weil die Frau direkt vor ihm saß, keine 100
Möglichkeit, über ihre Brust zu schlagen. Der Hieb über ihren Rücken hatte wenig Schwung. „Wenn Sie mir weh tun wollen, müssen Sie von unten zwischen meine Beine hauen. Mein Gesäß ist von der Kante nur halb verdeckt. Möchten Sie aber richtig ausholen, müßten Sie zurücktreten.“ „Es geht auch anders, kleine Hure.“ Peter warf die Peitsche weg, ging ein wenig in die Knie, schob seine Hände unter ihre Oberschenkel und hob das Gesäß von dem Tischchen hoch. Er schob sein Glied in ihre Scheide. „Gut“, sagte die Frau und schlang ihre Beine um seine Hüften. Mit versteiften Armen stemmte sie ihren Oberkörper hoch, streckte sich und ließ ihren Kopf nach hinten fallen. Jeder Stoß Peters wiegte sie in den Schultern vor und zurück, ein langsam schwingender Pendel. „Ihr Glied ist größer - als das meines Herrn - noch tut es mir weh - wenn Sie es - bis zum Widerrist - in mich - reindrängen.“ Sie sprach im Rhythmus seiner Stöße. „Ich bin - gerne - Ihre Hure - gerne - Ihre Hure.“ Der Mann faßte sie bei den Hüften, um sie besser halten zu können (die Spreizung ihrer Beine verminderte sich dadurch weiter), und schnappte mit den Lippen eine Warze der auf und ab wippenden Brüste. „Ja, Sie Ficker“, stöhnte die Frau. „Sie sind - ein so - zärtlicher - Mann. Nur - Ihr Schwanz - ist ein - Ungetüm.“ Plötzlich begann sie heftiger zu stöhnen und schüttelte ihren Oberkörper hin und her, so daß Peters Mund stärker an ihrer Brust rupfte. Der Mann war wieder eingetreten. Er blieb auf halber Strecke stehen und beobachtete das Paar. „Genug jetzt, oder?“ sagte er nach einer Weile. Peter ließ von der Frau ab und half ihr, sich auf den Tisch zurückzulegen. Er keuchte. „Man sieht daran“, sagte der Mann, „welche Anstrengung schon die gewöhnlichen, geschlechtlichen Verrichtungen erfordern. Nimm deine Stellung ein, Sklavin!“ Als sie die Beine wieder hochgezogen hatte, so daß Geschlecht und Anus in einer Ebene lagen, trat er an sie heran. „Nicht wahr, du spürst, wieviel Energie es bedarf, eine solche Stellung 101
beizubehalten, wenn du nicht durch meine Fesseln unterstützt wirst. Als welche Erleichterung erscheint jetzt die Fesselstange und vor allem die Schnur, die ich zwischen ihr und deinem Halsband festgezogen habe, bis dein Körper so geschlossen wurde, wie du ihn nun selber krümmen mußt. Nicht wahr?“ „Ja, Herr.“ „Soll ich dich fesseln?“ „Bitte hilf mir, Herr, fessele mich.“ Der Mann steckte die Kerze bis zur vorletzten Einkerbung in ihren Anus hinein. „Hast du sie in den Arsch gefickt?“ fragte er Peter. „Schade“, sagte er, als der verneinte, „dein Schwanz ist dicker als meiner, sie hätte bestimmt ihre Freude dran gehabt.“ Er legte einen dünnen Zwirn mit einer Schlaufe um die freie Furche der Kerze und führte ein Ende des Fadens um den Nacken der Frau. Sie mußte sich zusammen krümmen, so weit sie konnte, dann knotete er das andere Ende mit dem ersten zusammen. Jetzt verlief der Faden vom Nacken der Frau zu der Kerze in ihrem Anus und zum Nacken zurück und spannte sich, sobald sie ihren Körper auch nur ein wenig streckte. Der Mann erklärte ihr, sie müsse sich fünf Minuten so halten, ohne den Faden zu zerreißen. Sie könne die Zeit an der Uhr, die er hier aufstelle und die er extra wegen ihres lauten Tickens besorgt habe, aber auch an seiner Zigarette ablesen. Im übrigen sei ihr jede Bewegung erlaubt, ob sie das Kinn auf die Brust drücke, so wie jetzt, die Beine spreize oder schließe, an den Kniekehlen ihren Unterleib heranziehe - was er für das praktischste halte -, oder sich auf dem Tischchen abstütze, gar sich auf die Seite oder in eine andere Lage zu drehen suche, - alles sei ihr freigestellt, so lange der Faden ganz bleibe. Während der fünf Minuten erhalte sie fünf Schläge auf das Tableau ihres Hinterns; Brust, Bauch und sogar das Geschlecht seien ja durch den Faden gegen Schläge geschützt, wenigstens gegen Schläge, nicht gegen andere Eingriffe. Sprenge sie die Fessel aber vor der Zeit, würden ihr fünfzig aufgezählt in jeder beliebigen Stellung und auf jede beliebige Stelle. „Jetzt“ sagte der Mann und stellte eine große Uhr auf die Rücklehne eines Sessels.
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Nach dem ersten Zug an seiner Zigarette schlug er mit dem Rohrstock quer über ihr Gesäß, knapp neben die Kerze. Die Frau zuckte zusammen und schrie auf. „Das ist ja furchtbar“, rief Peter. „Die fünfzig werden schlimmer.“ Der Mann zog sich einen Stuhl heran, setzte sich umgekehrt darauf, die Rückenlehne zwischen seinen Beinen, stützte sich auf und beobachtete die Frau. Ein Tabakkrümel war auf seiner Unterlippe haften geblieben. Er nahm ihn mit der Zungenspitze auf und entfernte ihm mit Daumen und Zeigefinger. „Willst du den zweiten Schlag?“ fragte er Peter, der die Frau umkreiste. Peter nickte. „Aber richtig“, ermahnte der Mann ihn. „Warte noch etwas, bis sie anfängt zu schlottern.“ Peter nahm die Peitsche auf. Zuerst hatte die Frau die Beine so an sich gezogen, daß die Oberschenkel ihre Brüste berührten. Nach dem Stockschlag bedeckte sie mit den Händen die sich schnell abzeichnende Strieme. Die Beine schlossen sich und die Knie drückten gegen ihre Augen. Der Faden schnitt in ihr Genick. „Wenn ich jetzt zuschlage, treffe ich ihre Hände statt ihren Arsch“, sagte Peter. Er war hoch erregt. Der Mann stand auf, nahm sanft die Hände der Frau und hielt sie im Winkel zwischen Tischplatte und Becken fest. Ihr Unterleib wurde dadurch - auch mit Hilfe seiner Hände hochgedrückt, die Beine fielen etwas auseinander. „Weißt du woran es mich erinnert?“ Er sprach mit der Zigarette im Mund.
„Ja“, sagte Peter. „Als Junge habe ich alle möglichen Verrenkungen angestellt, um mir selber einen zu lutschen. Ich hätte was drum gegeben,
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es zu können. Das da ist die kürzeste Entfernung zwischen Zunge und Schwanz.“ „Fühl mal, was sie macht.“ Peter strich mit dem Daumen zwischen ihren Schamlippen hindurch und berichtete, sie sei ganz naß. Mit der Kuppe kreiste er um ihren Kitzler, bis die Frau stöhnte, aber so verhalten, als wolle sie den Faden nicht einmal durch einen Laut gefährden. Ihre Beine hatten zu zittern begonnen. „Jetzt“, sagte der Mann, und Peter schlug mit Wucht zu. Die Frau knickte so zusammen, daß er Zwirn die Spannung verlor, erst dann schrie sie. Peter tauchte zwei Finger bis zu den Knöcheln in die Scheide. „Schade, daß man sie jetzt nicht ficken kann.“ „Es wäre unfair. Selbst um sie in den Mund zu ficken, müßtest du so an ihr zerren, daß die Fessel durch deine Einwirkung reißen würde.“ „Ja und?“ „Du kommst langsam drauf. Aber wir können auch so unseren Spaß mit ihr haben. Gleich werden wir sie noch etwas quälen.“ Ms er ihre Hände losließ, verschränkte sie die Unterarme hinter ihre Kniekehlen. „Hast du schon einmal darauf geachtet, wie lange eine Minute dauert: Jetzt beginnt sie. Eins, zwei, drei .... eine Ewigkeit, sechzig Sekunden, acht neun, zehn nicht einmal die Hälfte dreißig, für sie steht am Ende ein neuer Schmerz - noch immer muß sie warten - jetzt geht sie zu Ende, zehn, neun, acht, sieben - so lange. Von den 35 bis 40 Millionen Minuten ihres Lebens wird sie diese in Erinnerung behalten.“ Die Frau hielt sich inzwischen an ihren Zehen fest, konnte das Zittern aber trotzdem nicht beherrschen. Ihre Beine waren wieder stärker gespreizt und ließen den Blick auf ihren eingezwängten Leib frei. Peter trat vor ihr Gesäß und schlug, daß es klatschte, ohne Rücksicht darauf, daß die Riemen auch den Faden trafen und zwischen den beiden Strängen den Damm. „Ich will sie ficken“, rief er und schlug gleich wieder zu. „Gleich“, sagte der Mann, der die rote Kerze angezündet hatte. Er ließ Wachs auf die Brust der Frau träufeln. Peter sah gebannt zu, wie sie zuckte und schrie, gellend und ohne abzubrechen laut nach den beiden 104
Schlägen. Ms Peter, nicht achtend, daß auch er getroffen wurde, seine Hände in die Brüste grub und sie knetete, daß die roten Tropfen über die Haut verschmierten und die schon erstarrten Plättchen absplitterten, ließ der Mann das flüssige Wachs um den Pflock herum, der den Faden hielt, auf den Anusring fallen. Die Frau versuchte die Beine zu schließen und gleichzeitig mit den Händen ihr Genital zu schützen, da zerriß der Faden. „Nein“, schrie die Frau und begann zu schluchzen. „Ich kann nichts dafür. Ihr habt ihn zerrissen. Ihr habt euch nicht an die Ankündigung gehalten.“ Vergeblich versuchte sie sich aufzurichten. Die Männer hielten sie niedergedrückt bis Arme und Beine hinunter hingen. Peter trat vor ihren Schoß, besann sich aber, als der Mann ihm zurief, doch ihr Rektum zu benutzen. Er hob ihre Beine hoch, zog die Kerze heraus und drang mit dem Glied in ihren Anus. Die Klagen der Frau verschliffen zu einem schmerzerfüllten Stöhnen, das von Peters Brunst noch übertönt wurde. Der Mann hielt stützend den Kopf der Frau und sah ihr von oben in die Augen, während sein Freund immer schneller zustieß und sich endlich in ihr entlud. Die beiden Männer beugten sich vor, bis sie sich berührten - ein Giebel über dem Körper der Frau -, und rieben ihre Wangen aneinander. „Oh, mein Gott“, stammelte Peter. „Ja“, sagte der Mann. Er hob den Kopf der schluchzenden Frau an sein Glied und drückte es in ihren Mund. Wie Peters Körper nachschwang, teilte sich ihm über ihren Mund mit und an seiner Wange. „Oh, mein Gott“, stammelte Peter. „Ja“, wiederholte der Mann. Wie auf ein Zeichen zogen sie sich aus den Öffnungen zurück und nahmen die Frau auf ihre Arme. Sie wiegten sie und trugen sie zu Bett, gaben ihr zu trinken und leckten ihre wunden Brüste, ihren Schoß und ihr Gesäß, salbten sie und betteten sie zwischen ihre heißen Körper. Sie weinten mit ihr, bis sie eingeschlafen schien. Ms ihr Atem gleichmäßig ging und ihr Zittern aufhörte, stützten die Männer sich auf und sahen sich an. „Ich weiß nicht mehr genau, was ich getan habe“, sagte Peter nach einiger Zeit. „Ich weiß.“ 105
„Ja, du hast recht, ich habe es getan. Ich habe sie geschlagen und genommen wie eine, eine, eine Sklavin.“ „Wie eine Sklavin.“ „Kommst du dir versaut vor?“ „Ich weiß nicht“ „Kommst du dir versaut vor?“ „Ich glaube.“ Sie schwiegen und sahen an dem Körper der Frau hinunter, der glänzte vor Schweiß oder Salbe. „Jetzt also die fünfzig“, sagte der Mann.
„Du bist verrückt.“ „Du meinst: pervers. Aber du hast es provoziert. Sie hätte durchgehalten.“ „Ich kann nicht mehr.“ „Sie wird es schon richten, daß du kannst.“ „Ich weiß, sie wird mich geil machen, aber ich kann sie nicht wieder schlagen.“ „Sie wird es schon richten, daß du kannst. Wir können sie dazu zwingen.“ Peter schwieg. - „Hast du das immer so gemacht?“ fragte er nach einiger Zeit. „Als du mir damals von dem Porno erzähltest, dachte ich wirklich, es sei ein Gedankenexperiment.“ „Willst du ein bißchen reden?“ „Jedenfalls lieber als etwas anderes. Und einschlafen kann ich jetzt auch nicht.“
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„Dann laß es uns wenigstens etwas komfortabler einrichten. Steh auf, Sklavin!“ Die Frau maunzte schläfrig. Der Mann stand auf, nahm die Peitsche und ließ die Riemen über die Haut rollen, an der er gerade gelegen hatte. „Steh auf, mein Tierchen.“ Gegen Peters halbherzigen Protest zwang er sie, sich zu erheben, fesselte ihre Arme in ihr Genick und hieß sie, sich quer über das Kopfende des Bettes auszustrecken, den Rücken halb an das Messinggitter gestützt. Einen ihrer Oberschenkel band er mit einer Schnur an der Verstrebung fest. Peter hatte sich so aufgesetzt, daß die neuerliche Fesselung sich hinter seinem Rücken abspielte. Ms der Mann den Raum verließ, weil er - wie er angab - im Keller noch einen feinen Roten liegen habe, blieb Peter steif so sitzen. Die Frau hatte die Augen geöffnet. „Es tut mir leid“, sagte er. Sie schloß die Augen und rückte sich etwas zurecht, um ihre Arme zu entlasten. „Ich habe mich vergessen, ich wollte Ihnen nicht weh tun.“ Weiterhin schwieg sie. Peter drehte sich halb um und sah in ihr Gesicht. „Wollen Sie, daß ich mich entschuldige?“ Und als sie immer noch schwieg: „Soll ich dich schlagen, du Hure, ist es das?“ „Nein“, sagte sie, ohne die Augen zu öffnen. „Jetzt wäre es nicht echt. Vorhin haben Sie sich vergessen und wollten mir weh tun.“ „War es schlimm?“ „Natürlich war es schlimm. Deshalb sind wir alle hier. Und überhaupt auf Erden.“ „Damit es schlimm ist?“
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„Damit etwas geschieht und die Wahrheit herauskommt, Schicht für Schicht durch alle Episoden der Geschichte.“ „Sie reden wie mein Freund.“ „Nein, ich spreche nur in seinem Auftrag.“ „Wie bitte?“ „Natürlich war es schlimm - aber doch für Sie! Sehen Sie, ich bin die Sklavin, und nichts anderes ist mit mir geschehen. Aber Sie! Sie hätten gehen sollen. Ich habe Ihnen gesagt, Sie sollten gehen.“ „In seinem Auftrag?“ Sie schlug die Augen auf und sah ihn an. „Sie begreifen nicht. Er wird mich auspeitschen, weil ich Sie gewarnt habe; mein Auftrag beginnt jetzt: Wenn ich Sie dazu verführt habe, mich als Sklavin anzunehmen und zu tun, was Sie getan haben, soll ich Ihnen, während er in den Keller geht, eine Flasche Wein zu holen, Rotwein, der schon lange im Zimmer stehen müßte, - in der Zeit, die er uns alleine läßt, soll ich Ihnen folgendes anbieten: Bestimmen Sie einen Ort und eine Zeit, in der Sie mich alleine haben können. Ich werde kommen als Ihre Magd, und Sie können mit mir machen, was Sie wollen.“ Peter lachte. „Jetzt haben Sie den Auftrag nicht erfüllt sondern verraten, so dumm bin ich nicht. Wieder haben Sie mich gewarnt.“ „Passen Sie auf, daß Sie nicht sowohl im Gleichnis wie in Wirklichkeit verlieren. Mein Gebieter hat mir auferlegt, Ihnen dieses Geschenk - das Wort soll ich unbedingt gebrauchen - in eben dieser Form zu machen.“ „Ihr seid einfach nur verrückt.“ „Sie meinen: pervers. Schön und gut, schön widernatürlich und gut abartig. Nun legen Sie sich doch etwas zurück, und machen Sie sich´s bequem. Er hat mich doch extra hier angebunden, damit Sie ihren Kopf ausruhen können. Schauen Sie, Sie hatten gerade einen Höhepunkt und sind also nicht sehr empfänglich im Moment, natürlich. Aber es wird der Abend kommen und die Nacht, da Sie allein sind und geil und sich wünschen werden, mit mir vorlieb nehmen zu können. Rufen Sie ihn an, und er wird mich schicken. Die Wette hat er doch lange gewonnen.“
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„Und was soll das alles?“ Peter war aufgestanden und ging im Zimmer auf und ab, sah, wenn er fragte, zu der Gefesselten hin und senkte nachdenklich den Kopf, wenn sie antwortete. Sie hielt fortwährend den Blick auf ihn geheftet. „Es steht mir nicht zu, meinen Herrn zu interpretieren. Ich vermute, er will die Geschichte zu Ende bringen, an der er schreibt. Vielleicht aber reizt es ihn auch, mich wie einen Gegenstand auszuleihen.“ „Du meinst, du mußt ihm alles erzählen, was geschieht, wenn wir allein sind?“ „Mein Herr hat mich darauf hingewiesen, daß Sie das befürchten werden. Deshalb soll ich Ihnen Stillschweigen versprechen.“ „Und daran wirst du dich dann halten. Bis zu seinem nächsten Hinweis.“ „Darüber entscheide nicht ich. Das ist etwas zwischen Ihnen und ihm.“ „Du weißt, daß ich auch über dich einiges erzählen könnte, was dir Prügel einbringt.“ „Sie verstehen nicht. Ich bin seine Sklavin. Es ist egal, was ich tue, er schlägt mich so oder so, Sie haben es doch erlebt. Wenn Sie so wollen, ist das meine Freiheit. Nicht einmal die Züchtigung hat mich gerettet, obwohl Sie beide vereitelt haben, daß ich sie durchstehe. Sie sind sein Freund.“ „Sie verlangen von mir, die nächste Prügelorgie zu verhindern, die fünfzig?“ „Ich bin schon ganz wund.“ „Haben Sie ihn wirklich so verdroschen, wie er geklagt hat?“ „Er hat mich dazu gezwungen.“ „Wie lange bist du eigentlich seine Sklavin?“ „Diese Nacht.“ Peter blickte auf.
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„Was hat er von seiner Generosität, wenn er nicht einmal erfährt, wie's gelaufen ist?“ „Sie meinen zwischen uns? Wie gesagt, das kann nur er entscheiden. Auf jeden Fall wird eine neue Seite der Geschichte aufgeschlagen.“ „Wenn er sie aber gar nicht zu lesen bekommt?“ „Kann er sie sich ausdenken. Er sagt, wenn er weiß, daß es stattfindet, kann er es schreiben.“ „Mein Gott, was für ein Irrgarten.“ „Ich sage: eine Schmierenkomödie der Eitelkeit. Auch davor habe ich Sie gewarnt und sogar Schläge dafür kassiert. Er ist wirklich pervers. Nicht weil er Fesseln und Schläge liebt - Sie ahnen gar nicht, ein wie tiefes Vergnügen er mir gemacht hat. Er, er ahnt es, aber darüber hinaus wird er nicht kommen, nicht einmal, wenn ich ihm diene. – Aber weil er sie als Ersatz benutzt, ist er pervers. Er vertauscht Erregung mit Aufregungen, Sinnlichkeit mit Sensationen.“ „Abgesehen davon, daß Sie ihn jetzt doch interpretieren, weshalb sind Sie dann noch hier?“ „Nun, er ist aufregend, und er ist sensationell. Und du vergißt: ich bin seine Sklavin. Übrigens ist die Zeit um - auch dazu dient die Uhr -, gleich wird er hier und der Wein wohltemperiert sein. Kommen Sie, legen Sie sich hin. Gehen Sie weg oder legen Sie sich hin und entspannen Sie sich.“ Peter blieb stehen und sah unschlüssig zu der Frau hinüber. „Bitte“, sagte sie. „Ich werde ihn einiges zu fragen haben.“ „Sie können selber entscheiden, was von unserem Gespräch Sie Gegenstand werden lassen. Von sich aus wird er es nicht ansprechen, unter Umständen nicht einmal etwas davon wissen, damit Sie freie Bahn haben. Kommen Sie doch, betten Sie Ihren Kopf auf meinen weichen Bauch und entspannen Sie sich.“ Peter folgte ihrem Rat. Als er lag, schloß er die Augen.
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„Schlaft ihr?“ fragte der Mann, als er kurz darauf eintrat. 4ch wußte, daß ich ihn habe, aber ich mußte etwas suchen. Ein Grand Cru aus St. Emilion, 1982, ein irrer Jahrgang. Hoffentlich ist er nicht zu kalt.“ Er schenkte ein und setzte sich so, daß er an der Brust der Frau lehnte. Auch Peter setzte sich hoch. Ihre Seiten berührten sich. „Prost.“ „Er ist wirklich etwas kalt“, sagte Peter. „Aber großartig, ein großer Wein für eine große Nacht, oder?“ lachte der Mann. „Er wird noch warm werden. Hier, meine Hündin, dir wärme ich ihn mit meinem Blut.“ Er nahm einen großen Schluck, wälzte ihn im Mund, drehte sich um und gab ihn der Frau über seine Lippen zu trinken. „Wie ist es?“ fragte er Peter. „Hast du dich erholt? Lange genug weg war ich ja. Ich dachte schon, du hättest zwischendurch noch mal schnell an ihr genascht.“ „Fürwahr“,, antwortete Peter, legte den Kopf zurück und gurgelte mit dem Wein. „Mach Platz“, sagte der Mann, nachdem er der Frau noch mehrere Male aus seinem Mund zu trinken gegeben hatte. „Hast du dir zu den fünfzig schon was einfallen lassen?“ „Ich nehme an, du hast es schon aufgeschrieben.“ „Ach herrje, hat sie dich wieder belatschert?“ „Hör mal, hast du hier ein Tonband laufen oder was?“ „Sollte ich? Kann ich mich nicht auch so an alles erinnern? Und sie auch? Und du auch? Was ist los?“ „Mir ist noch immer unklar, welche Rolle ich für dich spiele.“ „Fühlst du dich mißbraucht?“ „Nun...“
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„Jetzt hör mal zu: Sie war gefesselt und wehrlos, sie haben wir geschlagen und gebumst, mißhandelt haben wir sie, du hast gefickt und nicht zu knapp.“ „Und alles für deinen Notizblock.“ „Du führst dich auf wie ein Wilder, der Angst vor der Kamera hat, weil er glaubt, sie entwende ihm die Seele.“ „Na und, hat er nicht recht?“ „Quatsch, Aberglaube, Quatsch.“ „Du darfst ihn also einfach fotografieren?“ „Und wenn ich eine Spiegelkamera nehme mit einem Objektiv, das um die Ecke schießt? Er merkt es nicht einmal.“ „Es sei denn, du läßt ihm das Objektiv vorher erklären.“ „Na, wenn er die Erklärung versteht, ist er ohnehin für die Wildnis verloren.“ „Wie fändest du, wenn ich mich mit deiner Freundin verabredete?“ „Willst du mich eifersüchtig machen?“ Der Mann lachte und schob seine Hand unter Peters Rücken hindurch in den Schritt der Frau. „Du mit deinem dicken Schwanz. Weshalb habe ich dich überhaupt eingeladen. Denkst du, mir war nicht klar, daß ich eifersüchtig würde, wenn ich dich um Hilfe bäte?“ Er faßte in das Geschlecht der Frau, daß sie sich aufbäumte. Peters Kopf wurde hochgeworfen und fiel auf ihren Bauch, sein Nacken lag nun auf dem Arm des Mannes. „Meine Freundin! Es gibt nur diese Nacht, jetzt und hier, hier und jetzt. Mach, was du willst, hörst du, hier und jetzt macht jeder, was er will.“ „Außer ihr.“ „Weißt du's? Im übrigen ist das so, wenn jeder macht, was er will. Laß uns trinken, Peter.“ Sie prosteten sich zu.
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„Also, du willst das alles aufschreiben und veröffentlichen?“ fragte Peter. „Davon war die Rede. Hat sie dir nicht das Manuskript aufgedrängt, als ich weg war? Es liegt doch hier rum.“ „Aber weshalb, du riskierst deinen Namen.“ Der Mann erklärte ihm, er brauche das Geld, das zur Zeit mit Pornographie zu verdienen sei. Da erreichten Bücher, die explizit antipornographisch gemeint und auch verfaßt seien, bergehohe Auflagen. Aber doch bestimmt nicht, weil die Käufer endlich einmal, endlich nochmal die endlich fällige Kritik des Patriarchats lesen wollten, sondern vielmehr, weil sie hofften, gegen alle Kunstfertigkeit der Autorin selbst darin eine Stelle zum Suhlen zu finden. Er aber lade zum Suhlen ein, literarisch verblendet und intellektuell aufgemotzt, damit auch der Zeitgeistige es sich erlauben könne. Selbst eine Publikumsbeschimpfüng habe er eingebaut, um den Sündenfall zu erleichtern. Einer Sünde zu widerstehen, die nicht einmal Vergnügen verspreche, sei schließlich eine armselige Sache. Er erklärte, daß seine anderen Bücher sich durchzusetzen hätten gegen die neuesten Nobelpreisträger und die letzten Werke der Alten, für Obszönitäten aber bestehe ein Spezialinteresse, das die Konsumenten auf einem anderen Buch-ZeitKonto verrechneten. Geilheit sei ein zuverlässiges Spezialfach, das belegten die Leute immer zumal dort so viel Schund existiere und so wenig Literatur, die einer Endzeit-Zivilisation auf ihrem satten Höhepunkt halbwegs angemessen sei. Wenn er nicht bald zu Geld komme, werde nie etwas aus seiner Robinsonade, die er schon seit langem mit sich herum trage, und für die er zwei störungsfreie Jahre brauche. „Aber selbst, wenn es dir gelingt, einen potentiellen Bestseller zu schreiben, - wie kriegst du ihn verkauft?“ wandte Peter ein. Der Mann legte dar, es bedürfe nur einer Werbekampagne, punktgenau auf die Voyeure gezielt, die auch schon mal ein Buch kauften. Diese nämlich fände man über die Kontaktanzeigen der Stadtillustrierten gebeugt, nicht um selbst eine Annonce aufzugeben oder zu beantworten, sondern um sich die Splitter fremden Lebens anzueignen, das sich dort lächerlich und anrührend und geil auf je fünf bis zehn Zeilen äußere. Ein erklecklicher Teil der Stadtmagazine werde nur auf diese Inserate hin gelesen: Kontakte allgemein, W/M, M/W, W/W, M/M und so weiter. Auf den entsprechenden Seiten firmierten zwar auch Geschäfte, sogar
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sortiert, bei den Kontakten aber nur Cafes und Restaurants, auch mal ein Fahrradladen oder Weinhändler. „Und nun stell dir vor“, sagte der Mann, „mittendrin steht der Buchtitel, so etwa:
Das kostet 300,-DM und erreicht mehr als die Großinserate an den Rändern der Feuilletons.“ Der Mann war aufgestanden, um das gemeinte zu skizzieren. „Mein Gott“, sagte Peter, der trank und rauchte, während er sich an den Körper der Frau lehnte, „und dazu also der ganze Aufwand, in den du mich hier reingezogen hast.“ „Ich kann ja noch >ehrlich> darunter schreiben. Aber hör zu: Zwei Nummern hindurch diese Anzeige, sind 600,-DM, mal 7 Illustrierte, also 4.200,-DM, und dann wird's noch viel billiger: im dritten Monat brauche ich nur noch ein oder zwei private Kleinanzeigen, kosten 5,-DM, >Suche Gesprächskreis zu dem Buch „Die Versuchung“, Chiffre: S.M.?“> „Verarschung.“ „Nein, hier in Köln kenne ich zwei Frauen, die je einen Lesekreis übernehmen würden. Mles ganz reell. Übrigens sucht die eine von den beiden das Gespräch über solche Dinge, weil sie erfahren hat, daß ihr Mann einer ähnlichen Situation, wie ich sie an dir beschreibe, nicht widerstehen konnte. Sie war so fasziniert und angeekelt, daß sie mehr darüber wissen will.“ „Aber in den anderen Städten?“ „In das Buch werde ich eine Aufforderung einrücken, solche Anzeigen aufzugeben. Manche, die es lesen, werden ein Bedürfnis danach haben und müssen nur ermuntert werden. Also zum Beispiel: >Bin nach der Lektüre von „Versuchung“ verwirrt über meine eigenen Impulse. Wem ging es ähnlich? Würde gerne darüber reden. Chiffre: Körperbilder.> Einige werden den Inhalt sogar ausprobieren wollen; ich habe genügend viele Gebrauchsanleitungen gegeben, aber man muß zum Beispiel die Geräte beschaffen, die selbst in einschlägigen Geschäften nicht gleich bereitliegen.
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Also: >Suche..., die eine „Versuchung“ körpernah erleben wollen. Habe alles zusammen. Chiffre: Szenische Lesung.“> Peter gähnte: „So gesehen, verrichtest du geradezu eine soziale Großtat. Die armen Sados und Masos führst du aus ihrer Einsamkeit zu Partnerschaft und Hingabe.“ „Ja. Auch mir selber werde ich die Gaben dieser Mildtätigkeit zukommen lassen. Denn außerdem werde ich anregen, sich einfach an die Quelle zu klemmen und folgendes zu annoncieren: >Autor von „Die Versuchung“ sucht Kontakte. Wer macht meine Dichtung wahr? Chiffre: Die Wirklichkeit.“> „Wer, denkst du, gibt so einen Unsinn auf?“ „Der Autor!“ „Was soll das?“ „Na, ich will nicht nur Geld durch die Veröffentlichung bekommen sondern wirklich gerne ausprobieren, was ich beschrieben habe. Aber stell dir vor, wie albern es für mich wäre eine solche Anzeige zu formulieren. - Es sei denn, das machten mehrere, dann wäre es schon witzig: wer ist der echte?“ „Da werden dir also einige in die Quere kommen. Oder, da niemand wissen kann, ob wirklich der Autor dahintersteckt, wird niemand antworten.“ „Nein man machte sich doch lächerlich, würde die Anmaßung schon bei der allerersten Begegnung, schon bei der Rückantwort entdeckt. Der einzige, der diese Anzeige aufgeben kann, bin ich, der Autor.“ „Weshalb erzählst du das alles?“ „Aber es muß doch hier stehen, an dieser Stelle, die gerade gelesen wird.“ „Sodaß die Albernheit deiner Annonce verdeckt wird, weil es eben auch andere probieren könnten.“ „Die aber nicht an der Quelle sitzen.“ Wieder gähnte Peter: „Undsoweiter. Ich sehe, du hast an alles gedacht.“ 115
„Man muß immer an alles denken.“ Der Mann hatte sich in Eifer geredet. „Diese ganzen Wichser, die behaupten, das Denken und Planen zerstöre den Genuß. Im Gegenteil.“ „Schön, schön. Nur - du verplanst alle und alles.“ „Hast du dich nicht vergnügt?“ „Wenn du das Vergnügen nennen willst. Das Vergnügen! Weißt du, für einen wie dich genügt es bald, sich eine Frau ins Wohnzimmer zu hängen, ihre Brustwarzen mit einem Eiswürfel steif zu machen und sich dann zu freuen, wie geil das aussieht.“ Der Mann legte sich auf das Bett zurück, mit dem Kopf an die Oberschenkel der Frau. „Dann nenn ich es Erkenntnis. Als ich dir damals von der Porno-Idee erzählt habe, und du diese Klischees über den SadoMasochismus zum besten gabst, hast du unter anderem behauptet, in der letzten Konsequenz könne er - anders als die Liebe - nur im Tod münden; ganz logisch: Unterwerfung, Zerstörung, Tod. Heute nacht beweise ich dir das Gegenteil.“ „Du warst schon immer ein Rechthaber.“ „Du hast sogar Oshimas >Im Reich der Sinne> zitiert, dabei handelt der gar nicht von S.M., sondern von der Liebe.“ „Ist ja gut.““ „Aber ich habe recht: Würde ein Sadist ein solches Opfer, wie sie es ist, zerstören? Eher würde ein Geizhals sein Geld verbrennen.“ „Frauen kann man ersetzen.“ „Quatschkopf.“ Der Mann nahm Peters Hand, flocht beider Finger ineinander und schob sie auf die Brust der Frau. „Komm“, sagte er, „es hat dir doch gefallen, sie hat dir doch gefallen, ihre Titten machen dich doch ganz verrückt. Wenn du in ihnen rumbaggern kannst, so wie jetzt, und wenn sie steif werden, und ihre Knübbelchen durch deine Finger kullern, dafür schlägst du sie doch nochmal, oder? Sag ihm, Sklavin, daß du immer ganz harte Knübbelchen bekommst, wenn du ordentlich gequält wirst!“
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Die Frau antwortete nicht. Der Mann löste seine Finger, zwängte sie zwischen ihre Oberschenkel und wühlte - den Handballen auf ihrer Scham - zwischen ihren Gesäßbacken. „Komm, sag die Wahrheit, nichts als die Wahrheit. Was machen deine Knöpfe, wenn man dich ordentlich dazwischen nimmt?“ „Sie werden hart, Herr.“ „Ja, sie werden hart, und sie kugeln und kullern wie Kirschen auf deinen Pfirsichen. Komm, Peter, laß sie uns hart rannehmen. Beiß rein in die Frucht dieser Nacht, morgen schon ist alles verdorben und ein Matsch und trostloser Sumpf unter der Sonne, blubbernd und unfruchtbar. Der Saft soll uns um die Lefzen klatschen, daß wir uns satt saufen bis übermorgen „Denn der Kater ist schon bestellt und wird uns die Krallen noch überübermorgen durchs Hirn ziehen.“ Der Mann drehte sich um und schlürfte laut und schmatzend im Schoß der Frau. Mit der Linken tastete er über Peters Körper nach dessen Glied. Prustend beugte er sich hoch, als er es gefaßt hatte: „Du hast deinen Rüssel ja schon halb ausgerollt. Hast du schon mal einen 82er Magdelaine aus ST. Emilion, grand cru, aus einer Möse geschlürft? Häng deinen Rüssel rein, wir werden die Kelter drehen fünfzigmal im Kreis bis zum letzten Tropfen.“ „Hör auf mit dem Quatsch!“ Peter fuhr hoch und schüttelte die Hand seines Freundes ab. „Ja, ich weiß, schon damals warst du weder schwul noch geil genug, um mit mir zu ficken. Aber ich hab eine Frau für dich, so, wie wir damals zusammen gefickt haben mittels einer Frau. Oder ist dir der Appetit auf Frauen vergangen? Übersättigt scheinst du jedenfalls nicht.“ „Da bin ich ja lieber verheiratet, als mir dauernd die Vorspeisen reinzuziehen. Meinst du, ich will enden wie du? Du wolltest schon damals immer nur verliebt sein, statt jemals zu lieben.“ „Du meinst heiraten, Kinder kriegen, Lebensversicherungsprämien bezahlen. Und jetzt gebricht's dir selbst am Abendmahl.“ „Mir erbricht's an gar nichts mehr. Ich hab alles ausgekotzt, und nie mehr werd ich mich überfressen: keinen Sechszylinder, italienische Klamotten, Hungermahlzeiten beim Franzosen, Jets zur Dominikanischen Repubilk, 117
Sex mit Nutten und nach Kneipenschluß. Schluß. Aus. Ausgekotzt und hinter mir.“ „Unter dir.“ „Leck mich am Arsch.“ „Dann bück dich. Oder soll sie dich lecken? Wie du willst.“ „Ich gehe.“ „O.k.“ Der Mann hob die Hände, die offenen Handflächen zu Peter gekehrt. „O.k.“ Peter stand auf. „Nur eins noch. Noch ein Bild. Ein Bild, verstehst du“, sagte der Mann. „Weil du es bist“, seufzte Peter und setzte sich zurück auf die Bettkante. Er schenkte sich Wein nach. Der Mann löste die Frau von dem Messinggestell und befahl ihr aufzustehen. Sie mußte zu ihm kommen, in die Mitte des Raumes, sich umdrehen, mit dem Gesicht zu Peter, ihre Arme auf den Rücken legen und die Beine spreizen. Er schob seinen linken Arm zwischen ihre Schulterblätter und Oberarme, drückte ein Knie in ihren Rücken und zog ihren Kopf an den Haaren nach hinten. So ging sie halb in die Knie und wölbte ihre Vorderseite Peter zu. Als der Mann ihre Haare losließ, streckte sie den Kopf nach hinten auf seine Schultern. „Schau sie dir an“, sagte er. Mit den gespreizten Fingern der rechten Hand fuhr er über ihre harten Brustwarzen, die jedesmal, wenn ein Finger sie passiert hatte, ein Stückchen hoch schnellten. Es war, als könne man ein Geräusch hören. „Ja“, seufzte Peter, „ich weiß.“ „Eine Frau, wie man sie sich wünscht für den Trost nach der Folterung.“ „Aha.“
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„Ist es denn so schlimm, wie du sagst? Habt ihr euch getrennt?“ „Nicht einmal das.“ „Bleib bei uns“, sagte der Mann. Peter trank in kleinen Schlucken. Seine Blicke wanderten über den gebogenen Körper der Frau. „Sag es ihm“, befahl ihr der Mann. „Bleiben Sie“, bettelte die Frau, als er sein Knie fester in ihren Rücken drückte. „Und dann?“ Auf ein Zeichen des Mannes hin kroch die Frau zu Peter, schmiegte sich zwischen seine Beine und nahm sein Glied, das ohnedies halb aufgerichtet stand, in den Mund. „Eine Nacht vor deinem großen Fasten“, sagte der Mann zu Peter. „Eine Nacht auf unsere Jugend und tiefer, nach der Liebe und vor dem Nichts.“ „Ja“, antwortete Peter, legte seinen Oberkörper zurück und ließ die Frau an seinem Glied nuckeln. Das Glas hielt er noch in der Hand, sein Penis war inzwischen steif. Der Mann trat hinter die Frau und zog sie in die Haltung hoch, in der er sie Peter gerade präsentiert hatte. „Wir wollen, daß du dich wehrst. Jetzt wirst du vergewaltigt. Schlag sie, Peter, schlag sie.“ Peter war aufgeschreckt, als ihr Mund von seinem Glied gehoben wurde, jetzt stand er auf und schüttete den letzten Schluck aus seinem Glas gegen ihr Gesicht. „Wie ihr wollt.“ Der Rotwein tropfte noch auf ihre Brust, da hattc er den Riemen genommen und schlug aus ganzem Arm, vor und zurück, rechts und links über ihren Körper, der sich vergeblich wand im Hebelgriff des Mannes. „Hör auf“, rief der, als sie zu schreien begann. „Du hast ja schon zehn; fick sie, fick sie, ich halt sie dir fest!“ „Eure Zahlen“, schrie Peter zurück, ließ aber den Riemen fallen, griff ihre Oberschenkel und hob sie, unterstützt durch den Freund, so an, daß er sein Glied in ihren Schoß rammen konnte. Mit jedem Stoß wurde ihr Kopf 119
über die Schulter des Mannes nach hinten geschleudert. Der Mann biß ihr in den Nacken. Plötzlich gelang es ihr, die Umklammerung zu sprengen. Peter rutschte aus ihr heraus, fast fiel sie zu Boden. „Fessle ihr die Arme“, rief der Mann, umklammerte von hinten ihre Taille und hob sie hoch. Trotzdem gelang es Peter nicht, ihre beiden Arme zusammen zu zwingen, so wehrte sie sich. Der Mann kippte sie zu Boden, auf den Rücken, schwang sich auf ihren Bauch und zerrte ihre Arme über ihren Kopf. Peter klickte die Fesseln ineinander, und beide zugleich ließen sie die Frau los. Peter nahm den Riemen, der Mann die Peitsche. Die Frau drehte sich auf den Bauch, als die Schläge auf sie fielen, und versuchte mit ihren gefesslten Händen weg zu kriechen. Schließlich kauerte sie sich zusammen, und die Männer peitschten ihren Rükken und ihr Gesäß, bis sie schrie: „Ihr Schweine, ihr elenden Schweine.“ Da drückte Peter sie flach auf den Boden, während sein Freund ihre Arme nach vorne zog, zwang ihre Beine auseinander, drang mit seinem Glied in ihren Hintern und stieß so heftig zu, wie er konnte. „Dreh dich mit ihr um, damit ich sie schlagen kann“, rief der Mann. „Laß mir diesen Arsch“, antwortete Peter, dessen Bauch immer wieder auf das runde Gesäß federte. Dann aber umfaßte er sie und versuchte, sich mit ihr auf den Rücken zu wälzen. Als sie auf die Seite kippten, trafen die Peitschenhiebe des Mannes Bauch und Oberschenkel der Frau, aber auch Peters Hände, die sich um ihre Brüste gekrallt hatten. „Scheiße, das Aas hat mich rausflutschen lassen“, rief Peter, sprang auf und hieb mit dem Riemen von oben auf die Frau ein, auf ihr Gesäß, wenn sie sich auf den Bauch, - und über die Hüften, wenn sie sich auf die Seite drehte. Als sie nur noch wimmerte, fiel der Mann seinem Freund in den Arm und rief dessen Namen. „Mach sie nicht kaputt“, sagte er. „Mach sie nicht kaputt. Laß uns noch etwas Spaß haben.“ Erschreckt ließ Peter den Riemen fallen und suchte schwer atmend, die Umarmung seines Freundes, machte sich aber wieder los und stieß mit dem Fuß gegen die Frau die sich zusammengekauert hatte, die gefesselten Hände zwischen den Beinen. ja“, sagte er, „du hast recht, verzeih. Laß uns ficken. Komm, wir tragen sie auf den Tisch.“ Die Männer hoben die Frau auf und legten sie rücklings über das Tischchen. Peter drang sofort in ihren Schoß ein, der Mann versenkte sein Glied in ihren Mund und legte seine Arme ausgestreckt über Peters Schultern. 120
„Wenigstens brauch ich sie nicht zu knebeln“, sagte er. Er begann zu stöhnen: „Schlag sie, schlag sie!“ „Wie denn“, rief Peter, der mit beiden Händen ihre Hinterbacken hielt. „So“, antwortete der Mann und wischte mit den Fingern über ihre Brust. Peter drückte die Beine der Frau nach oben, bis ihre Fußgelenke hinter seinem Nacken verschränkt waren. Der Mann half ihm, die Fesseln ineinander gleiten zu lassen. Jetzt klatschte Peter mit der flachen Hand auf ihr Gesäß, der Mann auf ihre Seite, und so abwechselnd einer nach dem anderen. „Hör mal auf zu ficken“, sagte der Mann. „Halt dich still und achte darauf, wie die Erschütterungen durch die Schläge über deinen Pint schwappen.“ Weiter schlugen sie abwechselnd mit der flachen Hand und verglichen die Wirkungen, bis das Zappeln der Frau so stark wurde, daß der Mann sein Glied aus ihrem Mund verlor. „Nicht mehr“, flehte sie atemlos, „nicht mehr schlagen!“ „Hat sie recht?“ fragte der Mann. Aber Peter schlug stärker zu, als er die Frau hörte, und stieß in ihren Schoß, fester als vor dem Stillhalten. Die Frau wimmerte mit dünner, hoher Stimme. „Peter!“ rief der Mann. „Es ist genug. Komm zur Besinnung!“ Mit einem Mal hielt Peter inne. „Oh mein Gott“, murmelte er, „oh, mein Gott.“ Er rieb sich mit dem Handballen die Augen und zog sich, nachdem der Mann die Fußfesseln der Frau gelöst hatte, aus ihr zurück. Die Frau rollte sich vom Tisch und kauerte sich auf dem Boden zusammen. „Das ist nichts für mich“, sagte Peter kopfschüttelnd. „Aber offensichtlich etwas für dein Gepränge, das ragt immer noch mächtig.“
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„Für dich und deine Schreiberei muß es ja ein Festessen sein. Du hast recht bekommen und Stoff, soviel du nur willst.“ „Ja“, sagte der Mann. „Du bist ein Leckerbissen. Laß jetzt gut sein“, fügte er hinzu, „laß uns friedlich zu Ende vögeln.“ „Ja?“ fragte Peter. „Natürlich“, antwortete der Mann. „Ich kann mich nicht mehr retten“, sagte Peter, „ich muß ihn loswerden.“ „Natürlich“, wiederholte der Mann. Sie stützten die Frau auf und führten sie zum Bett. Sie glänzte vor Schweiß. Der Mann legte sich auf den Rücken und hieß die Frau über ihn zu kommen. Peter half ihr, sich auf den Mann zu schieben und dessen Glied in ihrem Schoß aufzunehmen, die Knie angezogen, daß sie schließlich über ihm kauerte. Der Mann streichelte sie, und sie bewegte sich unwillkürlich langsam auf und nieder. Peter versuchte, obwohl sie sich ihm entgegenwölbte, vergeblich, in ihren Anus einzudringen. Erst als der Mann mit ihr bis zur Bettkante rutschte, sodaß seine Beine hinunterhingen, und als Peter sich halb auf den Boden kniete, gelang es ihm. Er bejahte, als der Mann ihn fragte, ob er dessen Glied spüre. Sie warteten beide und küßten und streichelten die Frau, bis sie sich wieder zu bewegen begann, erst zögernd und unsicher, dann gleichmäßig und fließend, und schließlich rollend und schwingend zwischen den beiden Männern hin und her. Da begannen auch sie sich zu bewegen, immer heftiger, und Peter zog ihren Oberkörper hoch und schmiegte sich an ihren Rücken, und der andere Mann folgte ihr und schmiegte sich von vorn und hielt sich mit seinem Freund umarmt und mit ihr, sie zwischen ihnen, und schwitzten Tropfen ihre Körper hinunter, und sie verdrehte sich nach hinten und küßte Peter, lange ineinander, und küßten sich zu dritt, ein Mund, ihr Körper naß zwischen den Freunden, hielten sie sich umklammert und rollten im Kreisen ihrer Geschlechter, und die Pisse floß aus ihrem Leib, und mit einem letzten Aufbäumen schrie sie Jaaaaaah bis ihr Atem 122
still stand und ihr Leib zitternd und weiß zwischen den zuckenden Körpern der Männer hing.
Die Stille und die Bewegung
AUSSEN IST VIELES ANDERS GEWORDEN. ICH WEISS NICHT WIE. ABER INNEN UND VOR DIR, MEIN GOTT, INNEN VOR DIR, ZUSCHAUER: SIND WIR NICHT OHNE HANDLUNG? WIR ENTDECKEN WOHL, DASS WIR DIE ROLLE NICHT WISSEN, WIR SUCHEN EINEN SPIEGEL, WIR MÖCHTEN ABSCHMINKEN UND DAS FALSCHE ABNEHMEN UND WIRKLICH SEIN. ABER IRGENDWO HAFTET UNS NOCH EIN STÜCK VERKLEIDUNG AN. DAS WIR VERGESSEN. EINE SPUR ÜBERTREIBUNG BLEIBT IN UNSEREN AUGENBRAUEN, WIR MERKEN NICHT, DASS UNSERE MUNDWINKEL VERBOGEN SIND. UND SO GEHEN WIR HERUM EIN GESPÖTT UND EINE HÄLFE.. WEDER SEHENDER NOCH SCHAUSPIELER. Rainer Maria Rilke: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
ES hatte einiger Mühen bedurft, bis er so gefesselt war, wie sie es wollte. Zuerst hatte sie ihm befohlen, sich bäuchlings aufs Bett zu legen, hatte seine Hand- und Fußgelenke gebunden und sie zu den je höchsten Punkten der Messinggestänge gezogen, dann jedoch befunden, das Gestell am Fußende sei zu niedrig, er liege ja mehr als er hänge. Durchhängen solle er aber, durchhängen wie die Beute, die - um einen starken Ast gefesselt - von zwei Eingeborenen geschultert würde, um sie demnächst über einem Feuer zu schwenken; aber nicht mit dem Rücken nach unten wie irgendein Faultier aus dem Eukalyptus, sondern gebunden wie ein Mensch, der ein Bild abgibt und dann ein Fressen. „Du also wirst das Feuer sein“, hatte er geantwortet, und sie hatte ihm eine Ohrfeige ins Gesicht gegeben, das zwischen den hochgereckten Armen nach unten hing.
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Der Mann war losgemacht und gezwungen worden, das Bett durch den Raum zu wuchten, bis das Fußende an die Kette klirrte. Die Frau hatte ihm bei der Arbeit über seinen gebeugten Rücken und um die Beine geschlagen und ihn angetrieben wie einen Kuli. Dann hatte sie seine Hände an das Bettgestell gebunden wie zuvor seine Beine aber mit der Stange gespreizt, nach oben gestemmt und an dem höchsten mit ihrer Kraft erreichbaren Kettenglied befestigt. Noch immer war sie unzufrieden: „Du sollst so hoch hängen, daß nicht einmal dein tiefster Punkt, die Spitze deines ausgestreckten Gemächtes, das Bett berührt.“ Daraufhin war von dem Mann selber der dritte Versuch vorgeschlagen worden: Sie solle seine Hände noch einmal losbinden, dann könne sie wenn sie ihn zum Mitmachen zwinge - seine Beine so hoch strecken, wie sie wolle. Danach erst müßten seine Hände an das Kopfgestell gefesselt werden, dahin werde er sich schon hangeln. Ihre Idee sei gut und richtig, nur die Reihenfolge verkehrt gewesen. „Sei ruhig“, hatte die Frau ihm befohlen, „ich will nicht mehr schlagen.“ Als aber geschah wie beschrieben, hatte die Frau den Mann mit einigen Stockhieben bis auf die Spitze getrieben. Nun stützte sich nur noch ein Teil seines Unterleibs auf das Bett, Brust und Glieder waren im Bogen nach oben gezerrt, Gesäß und Schenkel hochgespannt. Die Frau ließ den Rohrstock mehrere Male über die Beine und die Arme bis zum tiefsten Punkt des Rückens rollen. „Ficken kann ich so nicht“, sagte der Mann. „Eben“, erwiderte die Frau.
„Eine Carezza“, sagte die Frau. „Für einen Rammler wie dich muß eine Carezza eine ziemliche Zumutung sein. Wage nicht, dich zu bewegen.“ Sie nahm die Gerte mit dem runden Knauf, schob sie in sein Gesäß und rührte darin. Der Mann spannte sich so an, daß tatsächlich nur noch sein Glied das Laken berührte. „Bleib so“, befahl die Frau und schob sich von der Seite her unter ihn. Nachdem sie sein Glied eingeführt hatte, löste der Mann seine Anspanung. Der Körper der Frau hatte den Abstand zwischen Hängen und Aufliegen verringert: die Oberschenkel des Mannes lagen den ihren an, 124
sein Bauch ruhte auf ihrem Bauch und sein Oberkörper berührte noch ihre Brüste. „Hältst du es aus?“ fragte sie und strich mit den Fingernägeln an seinen Seiten entlang. „Ja.„ „Bleib so in mir drin; beweg dich nicht; bleib einfach rund und dick in mir drin.“ „Ja.“ „Ich will dich nicht mehr schlagen, hörst du.“ Sie stützte sich hoch und küßte ihn. „Es soll dir nicht weh tun.“ Sein Unterleib zuckte. „Nein“, sagte sie sanft und hielt ihn an den Hüften fest, „nicht. Bleib einfach rund und dick in mir drin, bis ich dein Pochen spüre, nichts als dein Pochen.“ Sie blieben einige Zeit bewegungslos. „Es pocht nicht“, sagte er. „Ruhig“, murmelte sie und strich mit einer Hand über sein Gesäß zu der Gerte hin. Sachte drückte sie den Griff tiefer hinein und bewegte ihn behutsam auf und ab. „Mach die Augen zu.“
Sie legte die Hand zurück auf seine Hüfte. Ihre Brustwarzen versteiften sich. „Spürst du es?“ fragte sie. „Ja.“ „Hast du Schmerzen?“ „Meine Arme werden taub, die Schultern.“ „Aber dein Blut pocht in mir.“
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„Ja.“ „Und deine Haut an meinen Brüsten glüht.“ „Ja“, sagte der Mann, „ich spüre deine Brüste. Deinen weichen Bauch. Das Widerlager meiner Schwere: die Muschelwölbung.“ „Ja.“ „Das Pochen deines Schoßes.“ „Das Pochen deines Gliedes.“ „Ich reise durch ein fremdes Land“, hob die Frau nach einiger Zeit an mit flacher, summender Stimme, „versengte Steppen und dampfende Wälder. Seit Tagen folge ich einem deutlichen Pfad, habe aber keinen Menschen gesehen, niemanden, der den Weg angelegt hat. Vor einem Wald führt er mich zwischen großen Felsen hindurch, rund wie Kiesel, aber von Flechten überzogen ganz schwarz und grau. Und schon von weitem sehe ich dort vor dem Wald, in den der Weg eintritt wie durch ein Tor, etwas Helles auf dem letzten Stein liegen wie eine Kappe. Ich kann nicht erkennen, was es ist, aber ich weiß, es ist ein Artefakt, ein Zeichen. Näherkommend sehe ich, da ist der Körper eines Mannes über den Stein gespannt, mit dem Rücken über die schwarze Kuppe, Arme und Beine auseinandergezogen und mit Bast an Pflöcke aus Holz gebunden, dicht über der Erde. Der Körper eines schönen weißen Mannes, dein Körper, aber gerade in umgekehrter Krümmung. Weit sichtbar hebt er sich ab von dem dunklen Stein und vor dem düsteren Eingang des Waldes. Auch als ich vor ihm stehe und ihn zögernd berühre, bleibt er ohne Regung. Aber seine Haut ist warm, ob von der Sonne oder von Leben, und aus dem Scheitelpunkt seines Bogens ragt hoch sein Glied. Ich lege meine Kleider ab und klettere hinauf, stütze mich mühsam und zitternd über diesen Körper und senke meinen Schoß über ihn, an seinem Glied hinab bis auf den Grund.“ Die Frau hielt inne. Nach einiger Zeit sagte der Mann: „Und du hilfst ihm nicht?“ „Ich zerstöre nicht das Zeichen.“
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„Ich bin ja fremd in diesem Land“, fügte sie hinzu, als der Mann schwieg. Sie öffnete die Augen. „Wie geht es dir? Hältst du es noch aus?“ „In mir rollt eine Kugel auf und ab, rollt vom Nacken zu den Lenden und hinauf bis zu den Knien und wieder zurück, wie in einem Trog. Eine Kugel aus Stein, groß wie eine Faust, hart und schwer. Und dann wieder ist es ein Ball aus heißem Gas, das aus deinem Schoß aufsteigt und durch meinen Körper nach oben perlt und sich sammelt.“ Die Frau schloß die Augen. „Ja“, sagte sie. „Diese Röhre zwischen uns“, stöhnte der Mann. „Ihr Inneres ist geschmolzen, und ich spüre das Pulsieren der zusammenrinnenden Säfte, wie sie sich verdicken und aufglühen und brodeln und sich stauen mit schweren, trägen Wellen gegen das Wehr. Wie unsere Hitze zu diesem Punkt flutet, zu der bebenden Gallertkugel, die bersten wird und eine Fontäne emporschleudern aus Quecksilber und Schaum.“ „Ich bin ein Bär“, flüsterte sie. „Ein Panda. Eine Pandabärin. Ich habe deine Witterung aufgenommen und trolle mich aus ihr hinaus wie gegen die Haut einer Blase. Immer tiefer breche ich durch den Bambuswald, die Stangen streichen an meinem Fell entlang. Wenn ich sie auseinander drücke, schnellen sie zurück, peitschen über meinen massigen, gelenkigen Körper, gerben den Geruch aus meinem Fell, rollige Geile, die hängen bleibt an den Schäften und scharfen Blättern. Wie in einer Glocke eingefangen bin ich in deinem Dunst und spüre schon den Klöppel ausholen zum dröhnenden Schlag. Da, an der dichtesten Stelle des Dickichts halte ich an, die Rohre knarren im Wind, da, rings um mich herum brechen die Stangen und splittern, und es wird licht zwischen ihnen, bis dein Schatten auf mich fällt, und ich drehe mich im Kreis deiner Verfolgung, werfe mich herum in den splittrigen Stümpfen, du aber richtest dich auf und fällst auf mich herab, begräbst mich unter dir, beißt mir in den Nacken, fest in den Widerrist, und hältst mich dort unten, stößt mich tiefer, tiefer stößt du mich. Die schwankenden Wände des Kessels, in dessen Grund du mit mir rollst, verschwimmen zu den schimmernden Wänden der Höhle, schließen sich über uns, du schließt mich ein in deinen Berg von warmem Fleisch und Fell, und was von dir in mir ist, rollt wie eine Kugel auf und ab.“ Die Frau bäumte sich auf, daß sich ihr Becken vom Bett hob, hielt einen erstarrten Moment das Gewicht des Mannes auf der Brücke ihres Körpers
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und fiel zurück. Ihr Körper zitterte, mit Armen und Beinen umfing sie den Mann und preßte sich an ihn. „Eine Kugel bin ich“, stieß sie hervor. „Zu einer Kugel verwachsen und noch immer ein Mensch. Ich treibe auf dem Meeresgrund, warm in der tiefsten Nacht, hin und her schwerelos, hin und her, schwerelos und träge in den Malströmen und Strudeln. Eine durchbrochene Kugel, geöffnet den Tangbändern aus Schleim und Leben, die durch meinen Schoß ziehen, sich winden, durch meinen Körper winden, hinaus aus meinem Mund und hinauf in die flachen Gezeiten unter den Sternen. Durch alle Körperöffnungen wächst es in mich hinein, durch den Darm, durch die Nase die Ohren sogar. Meine Achseln lösen sich auf zu Löchern saugende Eingänge, und über meine Augen wuchert das glatte, bleiche Gestrüpp, wie fremde Tränen kühl. In mir aber ballt es sich zusammen, ein Knäuel aus tanzenden Bändern, kreisend, immer wieder, rund und rund und rund und wächst. Die Meeresfauna entsteht in mir und zerreißt mich, zerreißt mich, bricht durch mich durch, Myriaden glitzernder Schwärme aus meinem Dunkel...“ Wieder bäumte die Frau sich auf und krümmte sich um den Körper des Mannes. Sie schrie. Der Mann stöhnte bis die Frau die Umklammerung löste. Nach einiger Zeit räusperte er sich, dann aber deklamierte er wie in einem Atemzug: „Wie die Innentasche des Glücks gefüttert ist dein Schoß, sanft und glatt und weich, und darinnen such und hasche ich ein Stück Erinnern, groß und weit und matt; sogleich nach tausend Überwintern noch vertraut, wie feucht er ist und warm. Und leise umschmiegt er mein Geschlecht und mich. Deines runden Hinterns weiße Haut leuchtet hell und drängt an meinen Bauch. Ich kreise eingewiegt von dir und Nächte nur hinein in dich.“ Er lachte. „Woher hast du das?“ fragte sie. „Das war vor ungefähr drei Wiedergeburten.“ „Hast du noch mehr davon?“ „Ich steckt ihr rein den Pimmel und fühlt mich gleich im Himmel. Ich stieß in ihrer Hölle in einen Schlund Gewölle. Ins Fegefeuer stieß ich ihr meinen Pint wie ein Klistier 128
und spritzte rein das Feuchte, das ihr Erlösung deuchte. So half in großer Hitze ihr meine Pimmelspritze.“ „Du hast wirklich eine Begabung. Und sowas wie das erste?“ „Wie denn noch Liebesoden singen zu einer Zeit, da ich nicht weiß, ob .otze geschrieben wird mit vau oder mit eff. Und hat ein el oder hat zwei el die Nachtiga..? Ficken - Efotze? Vögeln - Vauotze? Alles schweiget, Nachtigallsüß Tränen Schwermut klagt in den nimmermüden Tag.“ „Und das erste?“ fragte die Frau, „war das damals als Liebesode gemeint?“ „Jedenfalls hat es mich damals bei ihr weitergebracht. Oh ja, an ihren Hintern erinnere ich mich, und beinahe an das Gefühl in ihrem Schößchen - ich denke, es war ähnlich wie jetzt.„ Er spannte seinen Körper an, um auf und ab zu stoßen. Sie unterbrach ihn und verlangte, er solle weiter erzählen. „Wahrlich, ihren Arsch weiß ich noch“, fuhr er fort, „weiß und rund und weich. Letzten Endes zählt nur, woran man sich überhaupt erinnert, egal, ob es beschissen war oder überirdisch. Dreimal, nachdem schon alles zu Ende war bin ich noch zu ihr gegangen, mitten in der Nacht, um meinen Bauch an diesen Arsch zu drängen und meinen Pint in dieses süße Vötzchen.“ „Und sie hat's dir gewährt?“ „Gebettelt und gelogen habe ich. ... Die Wahrheit, die Wahrheit, die Wahrheit. Damals waren mir Erinnerungen verschwommen und verloren, heute besitze ich sie, deutlich und klar. Eine Nacht ist wahr, sonst nichts. Eine Fotografie kann schlechter lügen als ein Gemälde, und ein gemaltes Portrait ist körperlicher als eine Beschreibung, die Linie eines Körpers aber ist unzweifelhaft wahr, wenn du in der Nacht mit der Hand an ihr entlang streichst.“ „Aber auch diese Linie wird zerschrumpeln und verfallen“, sagte die Frau.
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„Ja, eine Nacht. Der Schlag und die Strieme sind Rede und Antwort, hiebund stichfest. Ich weiß, wie die Frage beim Jüngsten Gericht lauten wird. ER wird eine einzige Frage stellen: >Kannst du lieben?< Und ich werde antworten: >Wenn du mich liebst, auch wenn ich dich schlage, werde ich glauben, denn ich bin, der ich bin.“< Der Mann unterbrach sich. Als er sich etwas beruhigt hatte, fuhr er fort: „Daß ich ausgespannt bin über dir und mein Fleisch in deinem steckt und eins ist, ist wahr, sonst nichts. Und was sonst noch gäbe es denn auch? Ich bin ausgespannt über dir, so weit, daß ich an die Himmel rühre über der Erde. Von fern her reicht der Bogen, dessen Pfeil in die Erde dringt. Ihre Krümmung wölbt sich der meinen entgegen. Wo sie sich berühren, stößt mein Schwanz in den alten Planeten wie in warmen Modder, und aufgeschlämmt spritzen die Sedimente aus Glück und Niedertracht empor, die Ablagerungen aller Nächte aller Liebenden und dicht darauf ihre Verzweiflung, die verwesten Versprechen und die Smegmen der Lust, die Geysire der Verführung und das zähe Öl der Demütigung. Sie zieht mich in sich hinein, die brodelnde Erde, wie ein Sumpf, schon stülpt sie sich um meinen Rücken und macht mich ihrer Krümmung gleich. Ausgebreitet liege ich auf dem Erdball, schwindlig wird mir von seinem Rotieren und ich kralle mich fest; wie eine Säule aus Eisen ankert mein Pint; sie kann mich nicht abschleudem wie einen Flecken Rotz.“ „Halt ein, halt ein“, sagte die Frau, als der Mann sich spannte. Durch seinen Körper ging ein Schütteln. „Wie Ikarus bin ich aufgehängt zwischen meine reißenden Flügel und die Winde, die an mir zerren, ungehindert. Nackt, der Hitze des Glücks ausgesetzt, aus irdischem Fleisch mit unirdischen Flügeln, treibe ich alter Mann daher. Erst wird die Sonne meine Fittiche verbrennen, ich aber werde fallen und eintauchen in die kalten Wasser der Erde.“ „Ein Blatt“, flüsterte die Frau, „das sich von einer Blüte löst, hoch oben, und in die Tiefe schaukelt, aufgebogen im Fallwind.“ „Ausgespannt zwischen den Himmeln und nackt. Die Haut hat man mir abgezogen, und ich bin nackt bis auf mein Fleisch; und durch das Fleisch hindurch bin ich nackt bis auf meine Nerven und Adern. Und meine Adern sind durchsichtig. Man kann das Blut darin strömen sehen und hinter den 130
Kapillaren das Auf- und Absteigen der Lymphe. Und alles ist gläsern und spürt sich im Schmerz und weiß die entfernteste Verwandtschaft in einem Zusammenhang.“ „Eine Nacht, sonst nichts. ... Wie Blei in Blei ist mein Schwanz in dich eingeschmolzen, untrennbares Amalgam von Gleichem, Philemons Eiche und Baucis´ Buche ein Holz, zusammengewachsen zu einem Fleisch, einem Puls.“ „Ich sinke ein in warme Melasse, wie Heilschlamm schließt sie sich um meinen wehen Körper.“ „Ja, wie Hirsebrei schlägst du über mir zusammen, Töpfchen koche, über den Rand hinaus, immerzu, als wollt's die ganze Welt satt machen, ich weiß das Wort nicht, und ist die größte Not, schlägt in mich hinein und über, über meinen Rand hinaus, ... das Wort.“ Die beiden Körper spannten sich einander entgegen.
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WAS IST DIE KUNST? PROSTiTUTION. Charles Baudelaire: Mein entblößtes Herz
Hinter den Fenstervorhängen war es hell geworden. Eine Amsel, die schon seit einiger Zeit aufgeregt und durchdringend getickt hatte, begann, laut und klirrend zu singen. Die Frau gähnte. Jetzt nach durchfickter Nacht Straßenbahn zu fahren und geschunden und mit wunden rote Lidern sich aneinander zu schmiegen inmitten des grauen Sklavenheeres, das gleich die gewaltige Maschine anwerfen wird, welche den Glitter und die Müdigkeit über die Stadt wirft.“ „Wirst du alles aufschreiben?“ Sie räkelte sich. 131
„Ja“, sagte er. „Wir sind vom Theater zur Poesie vorgestoßen es waren schöne Worte. Ja, ich werde alles aufschreiben.“
ANHANG
Mein Dank gilt den Frauen und Männern, Freunden und Unbekannten, die mir Einblicke in ihre sexuellen Vorlieben gewährt, vor allem aber den beiden Liebenden, die die „technischen“ Aspekte korrigiert und präzisiert haben. Ohne sie hätte ich manche Möglichkeiten, vor allem aber hätte ich manche Bedeutungen dieser Spielart der Liebe nicht verstanden. Zu zeigen, daß ihre Art der Begegnung ebenso menschlich und vielschichtig ist wie die aller anderen, die sich den Risiken der Liebe öffnen, ist eine der Absichten dieses „Berichts“. So wie man aus Dankbarkeit Partei ergreift, widme ich ihnen auch die im Vorliegenden enthaltene Beschimpfung eines bigotten Publikums als meinen Dank. Köln, Frühjahr und Sommer 1989 M. D. „Er ist wirklich pervers. Nicht weil er Fesseln und Schläge liebt - Sie ahnen gar nicht, ein wie tiefes Vergnügen er mir gemacht hat. Ei; er ahnt es, aber darüber hinaus wird er nicht kommen, nicht einmal, wenn ich ihm diene. Abei; weil er Küsse und Schläge als Ersatz benutzt, ist er pervers. Er vertauscht Erregung mit Aufregungen, Sinnlichkeit mit Sensationen. „ „Abgesehen davon, daß Sie ihn jetzt doch interpretieren - weshalb sind Sie dann noch hier?“ „Nun, er ist aufregend, und er ist sensationell.“
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