Die Matrix Das Universum als Hologramm Zusammengestellt von Ray Harrison
Die Matrix — Das Universum als Hologramm!
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Inhaltsverzeichnis
Das Universum als Hologramm
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Die Welt — ein Hologramm?!
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Lebt die Menschheit in der Matrix?
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Viele Universen, viele Intelligenzler
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Idee mit 2000 Jahre alten Wurzeln
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Haben die Programmierer geschlampt?
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Schöner leben in der „Matrix“"
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Nach der Simulation ist vor der Simulation
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Zitate
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Literatur
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Die Matrix — Das Universum als Hologramm!
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DAS UNIVERSUM ALS HOLOGRAMM
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1982 geschah etwas bemerkenswertes. Ein Forscherteam der Universität Paris unter Führung des Physikers Alain Aspect führte eines der wichtigsten Experimente des 20. Jahrhunderts durch. Sie haben davon nichts in den Abendnachrichten vernommen. Tatsächlich werden Sie nie den Namen Aspect gehört haben, wenn sie nicht üblicherweise Wissenschaftsjournale lesen - und doch gibt es Menschen, die glauben, dass seine Entdeckungen das Gesicht der Wissenschaft verändern könnten. Aspect und sein Team entdeckten, dass unter bestimmten Voraussetzungen subatomare Teilchen, wie zum Beispiel Elektronen, fähig sind, unverzüglich miteinander zu kommunizieren und zwar unabhängig von der räumlichen Distanz, die sie trennt. Es spielt keine Rolle, ob sie 10 Fuß oder 10 Billionen Fuß voneinander entfernt sind. Irgendwie scheint jedes Teilchen genau zu wissen was das andere gerade tut. Das Problem dieses Verhaltens besteht darin, dass es Einsteins so lange bestehenden Grundsatz verletzt, dass keine Art von Kommunikation schneller als mit Lichtgeschwindigkeit erfolgen kann. Da eine schnellere Fortbewegung als das Licht eine Verletzung der Zeitgrenze bedeuten würde, erzeugte diese erschütternde Aussicht bei einigen Physiker den Wunsch, Theorien zu finden, die Aspekts Erkenntnissen gerecht werden. Einige wurden zu weit radikaleren Interpretationen inspiriert. Zum Beispiel glaubt der Physiker David Bohm von der Universität London, dass Aspects Ergebnisse bedeuten, dass es keine objektive Realität gibt, dass das Universum ungeachtet seiner manifesten Erscheinungsweise im Kern eine Art Fantasie darstellt, ein gigantisches und prächtiges, detailliertes Hologramm. Um verstehen zu können, warum Bohm zu dieser erschreckenden Annahme kommt, müssen wir zuerst etwas über Hologramme lernen. Ein Hologramm ist ein dreidimensionales Foto, welches mit Hilfe von Laser-Licht erzeugt wird. Um ein Hologramm zu machen, muss das zu fotografierende Objekt zunächst in Laser-Licht gebadet werden. Dann muss ein zweiter Laser auf das reflektierte Licht des ersten Lasers gerichtet werden. Die hierdurch entstehenden Licht-Interferenz-Muster werden auf einem Film festgehalten. Wenn der Film entwickelt wurde, sieht es so aus, als ob ein bedeutungsloses Gewirr von Licht und Schattenlinien festgehalten wurde. Aber sobald der entwickelte Film mit einem anderen Laser-Strahl beleuchtet wird, entsteht ein dreidimensionales Bild des ursprünglichen Objekts. Die Dreidimensionalität eines solchen Bildes ist nicht die einzige, bemerkenswerte Charakteristik eines Hologramms. Wenn man das Hologramm in zwei Hälften schneidet und diese mit einem Laser bestrahlt, so wird jede Hälfte wieder das ganze Objekt in Erscheinung bringen. Auch bei nochmaligem Teilen der Hälften ändert sich an dieDie Matrix — Das Universum als Hologramm!
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ser Tatsache nichts. Es bleibst immer das ursprüngliche Bild erhalten. Anders als normale Fotografien beinhaltet jedes Teil eines Hologramms alle Informationen, die das ganze Hologramm beinhaltet. Diese „das Ganze in jedem Teil“-Natur eines Hologramms eröffnet uns eine gänzlich neue Art von Verständnis von Gesetzmäßigkeiten und Organisationsarten. Für einen großen Zeitraum der Geschichte hat die westliche Wissenschaft unter der Annahme experimentiert, dass die beste Art um physikalische Phänomene, wie einen Frosch oder ein Atom zu verstehen, wohl darin besteht, es zu zerlegen und seine Bestandteile zu untersuchen. Ein Hologramm lehrt uns, dass es offensichtlich Dinge im Universum gibt, die diesem Vorgehen nicht genügen. Wenn wir versuchen würden, etwas, was holographisch konstruiert ist, in seine Teile zu zerlegen, würden wir keine Bestandteile des Ganzen erhalten, sondern nur kleinere Ganzheiten. Dies scheint auch die Bedeutung einer alten religiösen Sanskrit-Strophe zu sein: „Om Poornamadah Poornamidam Poornaad Poornamudachyate; Poornasya Poornamaadaaya Poornamevaashisyate.“ Übersetzt: „was ganz ist - das ist ganz - was aus dem Ganzen kommt ist auch ganz; wenn das Ganze aus dem Ganzen entnommen wird, bleibt das Ganze ganz.“ Diese Betrachtung ermöglicht Bohm eine andere Art des Verstehens von Aspects Entdeckung. Bohm glaubt, dass der Grund, warum subatomare Teilchen miteinander in Kontakt bleiben können, unabhängig von den sie trennenden Entfernungen, nicht durch den Austausch mysteriöser, hin- und hergeschickter Signale erfolgt, sondern weil ihre so genannte „Getrenntheit“ eine Täuschung darstellt. Er argumentiert, dass auf einer tieferen Ebene der Wirklichkeit solche elementaren Teilchen keine individuellen Wesenheiten (Identitäten) darstellen, sondern tatsächlich Ausdehnungen desselben, fundamental „Etwas“ sind. Um Menschen eine bessere Vorstellung von seinem Ansatz zu vermitteln, bietet Bohm folgende Sichtweise. Stellen Sie sich ein Aquarium vor, in dem ein Fisch schwimmt. Stellen Sie sich ebenfalls vor, dass Sie nicht in der Lage sind, das Aquarium direkt zu sehen, sondern nur indirekt über zwei unterschiedlich positionierte Fernsehkameras, eine auf der Vorderseite des Aquariums, eine auf der Seite des Aquariums. Während Sie nun auf die zwei Fernsehkameras starren, können sie zur Überzeugung kommen, dass der Fisch auf jedem der Bildschirme getrennte Wesenheiten darstellt. Weil die Kameras das Geschehen aus verschiedenen Winkeln aufnehmen, wird auch jedes der Bilder leicht unterschiedlich sein. Aber während sie die „zwei“ Fische weiter beobachten, werden sie entdecken, dass gewisse Beziehung zwischen ihnen herrschen. Wenn ein Fisch sich dreht scheint der andere zwar eine etwas abweichende, aber korrespondierenden Bewegung zu machen. Wenn der eine seine Vorderseite zeigt, zeigt der andere seine Seitenansicht. Wenn sie bezüglich der gesamten Sichtweise der Situation im Ungewissen bleiben, werden sie annehmen, dass beide Fische sich ständig im kommunikativen Austausch befinden müssen - aber das ist tatsächlich nicht der Fall. Die Matrix — Das Universum als Hologramm!
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Dies, so Bohm, ist exakt das, was subatomare Teilchen in Aspects Experiment tun. Nach Bohm ist die scheinbare „schneller-als-das-Licht“-Verbindung eine tiefere Ebene der Realität, an der wir nicht Teil haben, eine komplexere Dimension jenseits unserer eigenen, analog zu unserem tatsächlichen Aquarium. Und - fügt er hinzu - wir erkennen Objekte wie subatomare Teilchen als getrennte Wesenheiten, weil wir nur einen Teil ihrer Realität erkennen können. Solche Teilchen sind keine getrennten Teile, sondern Fassetten einer tiefer liegenden Einheit, die holographisch und unteilbaren aufgebaut ist, wie unser Holo-Bild. Zusätzlich zu seiner phantomartigen Natur würde ein solches Universum andere überragende Fähigkeiten besitzen. Wenn die erscheinende Getrenntheit subatomarer Teilchen eine Illusion ist, bedeutet das auf einer tieferen Ebene der Realität, dass alle Dinge im Universum unbegrenzt miteinander in Verbindung sind: Die Elektronen im Carbon-Atom im menschlichen Gehirn mit jedem Teilchen umher schwimmender Lachse, mit jedem Herz das schlägt, und jedem Stern, der am Himmel leuchtet. Alles durchdringt alles, und wenn auch der Mensch danach trachtet, alles zu kategorisieren, einzuordnen und zu unterteilen, so sind doch alle Aufteilungen naturgemäß künstlicher Natur; die ganze Natur ist letztendlich ein nahtloses Gewebe. In einem holographischen Universum können auch Zeit und Raum nicht länger als fundamentale Größen betrachtet werden. Weil Konzepte wie Lokalität (Örtlichkeit) in einem Universum, in dem nichts wirklich voneinander getrennt ist, zusammenbrechen, können Zeit und dreidimensionaler Raum wie die vermeintlichen zwei Fische unserer TV-Kameras als Projektion einer tieferen Ordnung betrachtet werden. Auf einer tieferen Ebene ist Realität eine Art Superhologramm, in dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft alle gleichzeitig existieren. Dies legt nahe, dass es irgendwann möglich sein wird, mit geeigneten Werkzeugen in diese superholographischen Ebenen eingreifen zu können, um Szenen der lang vergessenen Vergangenheit verfügbar zu machen. Was auch immer ein Superhologramm beinhaltet, ist eine Frage mit offenem Ende. Lassen wir das Superhologramm aus Argumentationsgründen eine Matrix sein, die allem im Universum Leben schenkt, so enthält es letztendlich jedes subatomare Teilchen, dass je existierte oder existieren wird - jedwede Zusammensetzung von Ursächlichkeit und Energie, die möglich ist, von Schneeflocken zu Quasaren, von blauen Waalen zu Gammafeldern. Es muss als ein kosmischer Einkaufsladen von „allem was ist“ betrachtet werden. Bohm gibt auch zu, dass wir keine Möglichkeit haben zu wissen, was noch anderes im Superhologramm verborgen liegt, und wagt doch zu sagen, dass wir keinen Grund zur Annahme haben, dass es nicht noch mehr enthalten könnte. Oder wie er es darstellt: weil die superholographischen Dimensionen der Wirklichkeit eine bloße Bühne darstellen, hinter der eine Unendlichkeit weitere Entwicklungen verbogen ist.
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Bohm ist nicht der einzige Wissenschaftler der glaubt, dass das Universum ein Hologramm ist. Der Stanforder Neurophysiologe Karl Pribram, der unabhängig vom Bohm arbeitet, ist ebenso von der holographischen Natur der Realität überzeugt. Pribram wurde zum holographischen Modell geführt, beim Versuch das Puzzle „wie werden Erinnerungen im Gehirn gespeichert“ zu lösen. Jahrzehnte kamen zahllose Studien zum Ergebnis, dass Erinnerungen nicht an spezifischen Stellen aufbewahrt werden, sondern über das ganze Gehirn verteilt. Während einer Serie von Experimenten erkannte 1920 der Gehirn- Wissenschaftler Karl Lashley, das ganz gleich, welche Gehirnteile er bei Ratten entfernte, er unfähig war, ihr Gedächtnis über komplexe Aufgaben, die sie vorher gelernt hatten, aus zu löschen. Das einzige Problem war, dass niemand in der Lage war, den Mechanismus zur Klärung des kuriosen Effekts „das Ganze in jedem Teil“ in der Natur des Gedächtnisses zu finden. 1960 begegnete dann Pribram dem Konzept des Hologramms und erkannte, dass er eine Antwort gefunden hatte, nach der die Gehirnforscher suchten. Pribram glaubt, dass Erinnerungen nicht in Neuronen verschlüsselt sind oder im kleinen Gruppen von Neuronen, als vielmehr in Mustern von Gehirnimpulsen, die das gesamte Gehirn kreuz und quer durchdringen, in derselben Art und Weise, wie InterferenzMuster von Laser-Licht kreuz und quer die gesamte Fläche eines holografischen Bildes durchqueren. Mit anderen Worten, Pribram glaubt, das Gehirn selbst ist ein Hologramm. Pribrams Theorie erklärt, wie das menschliche Gehirn so viele Erinnerungen auf so geringem Platz speichern kann. Es wird geschätzt, dass das menschliche Gehirn die Kapazität hat, an die 10 Billionen Informations-Bits während eines durchschnittlichen menschlichen Lebens zu speichern (etwa die gleiche Menge an Informationen, die in fünf Ausgaben der Enzyklopädie Britannica enthalten ist). Analog wurde entdeckt, dass ergänzend zu ihren weiteren Fähigkeiten, Hologramme über eine konkurrenzlose Kapazität zum Speichern von Informationen verfügen - einfach durch Veränderung des Winkels, mit den zwei Laser ein Stück belichtbaren Film treffen, ist es möglich, so viele unterschiedliche Bilder auf der selben Oberfläche zu speichern. Es wurde gezeigt, dass ein Kubikzentimeter Film 10 Billionen Bits Informationen beinhalten kann. Unsere unheimliche Fähigkeit, schnell jegliche Informationen abzurufen, die wir von diesem enormen Speicher benötigen, wird verständlicher, wenn das Gehirn gemäß holographischer Prinzipien funktioniert. Wenn Sie ein Freund befragt, was Ihnen ins Bewusstsein kommt, wenn Sie das Wort „Zebra“ hören, müssen Sie nicht umständlich rückwärts in einen gigantischen, alphabetischen Speicher suchen, um die Antwort zu erhalten. Vielmehr erscheinen sofort Assoziationen wie „gestreift“, „pferdeartig“, „afrikanisches Tier“ in ihrem Kopf. In der Tat ist es eine der verwunderlichsten Tatsachen des menschlichen Denkprozesses, dass jedes Stück Information mit jedem anderen in Beziehung steht - eine andere Eigenschaft, die wir von Hologrammen bereits kennen. Wenn jeder Teil im HoDie Matrix — Das Universum als Hologramm!
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logramm unbegrenzt mit jedem anderen Teil verknüpft ist, ist das Gehirn in der Natur das vorzüglichste Beispiel für ein Kreuz-Korrelierendes System. Das Speichern von Erinnerungen ist nicht das einzige neurophysiologische Puzzle, dass Pribrams holographisches Modell so anziehend macht. Ein weiteres ist, wie das Gehirn in der Lage ist, alle über die Sinne lawinenartig einfallenden Frequenzen (Lichtfrequenzen, Klangfrequenzen usw.) in unsere konkrete Welt der Wahrnehmung zu übersetzen. Kodieren und Entkodieren von Frequenzen ist präzise das, was ein Hologramm am besten kann. So wie des Hologramm als eine Art Linse funktioniert, als ein Übersetzungsgerät, dass ein zunächst bedeutungsloses Wirrwarr an Frequenzen in ein konkretes Bild übersetzt, betrachtet Pribram das Gehirn: ebenfalls als eine Linse, die holographische Prinzipien nutzt um die empfangenen Frequenz mathematisch in unserer Welt der Wahrnehmung zu übersetzen. Es spricht viel dafür, dass das Gehirn holographische Prinzipien nutzt, um seine Funktionen zu erfüllen. Pribrams Theorie gewinnt tatsächlich verstärkt an Unterstützung unter Neurophysiologen. Der argentinisch-italienische Forscher Hugo Zucarelli erweiterte kürzlich das holographische Modell auf die Welt der akustischen Phänomene. Verwirrt durch den Effekt, dass Menschen die Quelle eines Klanges ohne Kopfbewegung lokalisieren können, auch wenn sie nur über ein Ohr hören können, entdeckte Zucarelli, dass diese Fähigkeit durch holographische Prinzipien erklärbar wäre. Zucarelli hat eine Technologie des holophonischen Sounds entwickelt, eine Aufhahmetechnik die fähig ist, akustische Situationen zu rekonstruieren, mit einer bisher unerreichte Realitätsnähe. Pribrams Glaube, dass unsere Gehirne die „harte“ Realität mathematisch konstruieren, und zwar aus der Bezugnahme auf Frequenz-Domänen, erfährt ebenfalls gute experimentelle Unterstützung. Es wurde entdeckt, dass jeder unserer Sinne eine viel größere Bandbreite an Frequenzen empfängt, als ursprünglich erwartet. Forscher haben entdeckt, dass zum Beispiel unser visuelles System auch auf KlangFrequenzen reagiert, dass unser Geschmack teilweise abhängig ist von dem, was wir heute osmatische Frequenzen nennen, und das sogar die Zellen unseres Körpers auf ein breites Spektrum von Frequenzen ansprechen. Derartige Erkenntnisse legen nahe, dass es nur die holographische Domäne unseres Bewusstseins sein kann, die derartige Frequenzen ausfiltert und in unserer herkömmliche Wahrnehmung übersetzt. Doch die größte Herausforderung für unseren Verstand ist es, wenn wir die Aspekte von Pribrams holografischen Modell vom Gehirn mit Bohms Theorie kombinieren. Wenn die Konkretheit der Welt nur eine zweitrangige Realität ist, und das, was „dort“ ist, aktuell nur ein Gewirr von Frequenzen darstellt, und wenn das Gehirn ebenfalls nur ein Hologramm ist, welches lediglich einige der Frequenzen aus dem Gewirr ausDie Matrix — Das Universum als Hologramm!
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wählt und mathematisch in unsere sensorischen Wahrnehmungen übersetzt, was wird dann aus unserer objektiven Realität? Einfach ausgedrückt: Sie scheint nur zu existieren. Wie schon die östlichen Religionen lange behaupten, ist die materielle Welt Maya, eine Illusion, und ebenso mögen wir denken, dass wir physische Existenzen sind, die durch eine physikalische Welt wandeln: auch dies ist eine Illusion. Wir sind in Wirklichkeit „Empfänger“, die durch einen kaleidoskopartigen See von Frequenzen schweben, und was wir aus diesem See herausfiltern und in physikalische Realität übersetzen, ist lediglich ein Kanal von vielen, gefiltert aus dem Superhologramm. Dieses überraschende neue Bild der Wirklichkeit, die Synthese von Bohm und Pribram, wird holographisches Paradigma genannt und auch wenn viele Wissenschaftler ihm mit Skepsis begegnen, hat es andere doch angespornt. Eine kleine, aber wachsende Zahl Forscher glaubt daran. Darüber hinaus glauben manche, dass dieses Paradigma einige Geheimnisse erklären könnte, die bisher wissenschaftlich nicht erklärbar waren und die letztendlich paranormale Phänomene als Teil der Natur entlarven werden. Unzählige Forscher, eingeschlossen Bohm und Pribram, sind der Meinung, das parapsychologische Phänomene weit besser an Hand des holographischen Paradigmas verstanden werden können. In einem Universum, in dem individuelle Gehirne in Wirklichkeit unteilbaren Zonen eines größeren Hologramms darstellen und alles unbegrenzt miteinander verknüpft ist, kann Telepathie als Funktion auf der holographischen Ebene verstanden werden. Es ist so offensichtlich viel einfacher zu verstehen, wie Informationen von einem Verstand eines Individuums A zu dem Verstand des Individuums B auch über große Distanzen übertragen werden können. Es wird auch helfen, eine Anzahl ungelöster Puzzle in der Psychologie zu verstehen. Speziell meint Grof, dass das holographische Paradigma ein Modell für die erstaunlichen Phänomene liefern könnte, die Individuen während unterschiedlicher Bewusstseinszustände erfahren. Während er in den fünfziger Jahren die Möglichkeit des Einsatzes von LSD als psychotherapeutisches Werkzeug untersuchte, hatte Grof eine weibliche Patientin, die plötzlich mit der Identität eines weiblichen, prähistorischen Reptils konfrontiert wurde. Während ihrer Halluzination gab sie nicht nur eine im Detail genaue Beschreibung, wie es sich anfühlt, in so einer Form verkörpert zu sein, sondern erkannte auch, dass der geschlechtsspezifische Teil der Anatomie dieser Spezies durch einem bunten Schuppenpanzer an der Kopfseite gebildet wurde. Verblüffend für Grof war, dass die Frau über kein vorheriges Wissen von diese Dingen verfügte und dass eine spätere Besprechungen mit einem Zoologen bestätigte, dass bei bestimmten Reptilien farbige Flächen am Kopf in der Tat eine wichtige Rolle als sexuelle Lockmittel spielten. Die Erfahrungen dieser Frau waren nicht einzigartig. Während seiner Untersuchungen begegnete Grof Beispielen von Patienten, die sich im Rahmen ihrer Regression mit Die Matrix — Das Universum als Hologramm!
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bald jeder Art von Spezies im evolutionären Stammbaum identifizieren konnten (Forschungsergebnisse die mithalfen, die Entwicklungstheorie Affe-Mensch zu bestärken), darüber hinaus stellte er fest, dass diese Experimente zoologische Einzelheiten ans Tageslicht förderten, die sich als zutreffend erwiesen. Regressionen in das Reich der Tiere waren nicht die einzigen psychologischen Phänomene, denen Grof begegnete. Er hatte auch Patienten, bei denen es schien, als ob sie mit einer Art kollektivem oder rassebezogenem Unbewussten in Kontakt gekommen waren. Menschen mit wenig oder gar keiner Bildung gaben plötzlich detaillierte Beschreibungen einer zoroastrischen Begräbnis-Praxis und beschriebenen Szenen hinduistischer Mythologie. In einer anderen Art von Experimenten gaben Menschen überzeugend Auskunft von Reisen außerhalb ihres Körpers, von Vorhersagen für der Zukunft und von Regressionen in vergangene Leben. In späteren Untersuchungen fand Grof die gleichen Ergebnisse in Therapiesitzungen, bei denen keine Drogen zur Hilfe genommen wurden. Da das gemeinsame Element dieser Experimente die Transzendenz des individuellen Bewusstseins hinter den üblichen Grenzen eines Egos oder den Begrenzungen von Zeit und Raum zu sein schien, nannte Grof diese Manifestationen „tranzpersonale Experimente“, und er gründete in den späten Sechzigern einem Zweig der Psychologie, der sich Transpersonale Psychologie nannte. Dieser Zweig der Psychologie wurde sehr angesehen und war schnell im Wachsen begriffen. Über Jahre hinweg konnten weder Grof noch seine Kollegen einen Mechanismus zur Klärung dieser bizarren psychologischen Phänomene liefern. Dies änderte sich mit dem Auftauchen des holographischen Paradigmas. Wie Grof unlängst feststellt, ist der Verstand tatsächlich Teil eines Kontinuums, eines Labyrinths das nicht nur mit jedem anderen existierenden oder ehemals bzw. jemals existierenden Verstand verbunden ist, sondern auch mit jedem Atom, jedem Organismus und jedem Arial in der Unermesslichkeit von Zeit und Raum selber. Eine Tatsache, die es dem Verstand ermöglicht, Ausflüge in dieses Labyrinth zu unternehmen und transpersonale Erfahrungen zu machen. Das holographische Paradigma hat auch Folgen für die sog. harten Wissenschaften wie die der Biologie. Keith Floyd, ein Psychologe am Virginia Intermont College, hebt hervor, dass wenn die Konkretheit der Realität nur eine holographische Illusion ist, es nicht länger wahr sein kann, dass das Gehirn Bewusstsein produziert. Vielmehr ist es das Bewusstsein, welches die Erscheinung des Gehirns ebenso wie die Erscheinung jedes Körpers und aller Dinge um uns herum, die wir als physikalische Wirklichkeit interpretieren, erzeugt. Diese Umkehrung der Art und Weise, wie wir biologische Strukturen erkennen, hat Forscher dazu gebracht, die Medizin und andere Heilungsprozesse ebenfalls unter dem Gesichtspunkt des holographischen Paradigmas zu betrachten. Wenn die gegenwärtige physikalische Struktur unseres Körpers nichts als eine holographische Projektion des Bewusstseins ist, ist klar, dass jeder von uns mehr Verantwortung für seine Gesundheit trägt als die gegenwärtige medizinische Wissenschaft zuDie Matrix — Das Universum als Hologramm!
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gesteht. Was wir derzeit als mysteriöse, spontane Remissionen bei Krankheiten erfahren, mag tatsächlich mit einer Änderung im Bewusstsein zusammenhängen die wiederum diese verändernden Auswirkungen auf das Hologramm des Körpers haben. Ebenso könnten die kontrovers diskutierten, neuen Heilungsverfahren wie Visualisierung funktionieren, weil in der holographischen Domäne der Gedanken Bilder ebenso real sind wie die Wirklichkeit selbst. Ebenso könnten Visionen und Experimente nicht normaler Realitäten mit dem holographischen Paradigma erklärbar werden. In seinem Buch „Gifts of Unknown Things“ beschreibt der Biologe Lyall Watson seine Begegnung mit einer indonesischen Schamanin, die während eines virtuellen Tanzes in der Lage war, einen kompletten Baumbestand spontan sich in Luft auflösen zu lassen. Watson beschreibt wie er und andere erstaunte Betrachter die Frau weiter beobachteten, wie sie das Erscheinen und Verschwinden der Baumgruppe mehrmals hintereinander verursachte. Natürlich ist die gegenwärtige Wissenschaft nicht in der Lage, derartige Ereignisse zu interpretieren, dies gelingt aber umso mehr, wenn die so genannte „harte“ Realität sich lediglich als eine holographische Projektion darstellt. Natürlich stimmen wir darin überein, was „da ist“ oder was „nicht da ist“, weil das, was wir auf der Ebene des menschlichen Unbewussten übereinstimmend als Realität formuliert und festgelegt haben , mit allen Gehirnen verbunden ist. Wenn das zutrifft, ist die wichtigste Schlussfolgerung hinsichtlich des holografischen Paradigmas die, das Erfahrungen wie die von Watson nur deshalb unüblich sind, weil wir bisher unseren Verstand nicht mit diesen Überzeugungen programmiert haben. In einem holographischen Universum gibt es keine Begrenzungen bezüglich des Ausmaßes, wie wir die Realität verändern können. Was wir als Realität wahrnehmen ist lediglich eine Leinwand die darauf wartet, von uns mit jedem Bild unserer Vorstellung versorgt zu werden. Natürlich geraten unsere fundamentalistischen Überzeugungen über die Realität ins Wanken, wenn in einem holographischen Universum, so wie es Pribram beschreibt, auch Ereignisse, die wir sonst als zufällig erfahren, letztendlich tatsächlich determiniert sind, weil sie auf holographischen Prinzipien beruhen.
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DIE WELT — EIN HOLOGRAMM? Marilyn Ferguson
Der Molekulargenetiker Gunther Stent bemerkte 1972, daß gewisse wissenschaftliche Entdeckungen verfrüht gemacht werden. Diese intuitiven oder zufälligen Entdeckungen werden so lange unterdrückt oder ignoriert, bis sie mit bereits bestehenden Ergebnissen in Verbindung gebracht werden können. Sie warten sozusagen auf den richtigen Kontext, in dem sie einen Sinn ergeben. Gregor Mendels Entdeckung der Gene, Michael Polanyis Absorptionstheorie in der Physik sowie Oswald Averys Identifikation der DNA als grundlegende Erbmasse wurden jahrelang, sogar jahrzehntelang ignoriert. Stent gab zu bedenken, daß die Existenz psychischer Phänomene eine ähnlich verfrühte Entdeckung waren, die unabhängig von den Daten, von der Wissenschaft so lange nicht anerkannt würde, bis ein begreifliches Gesamtgefüge erstellt worden wäre. Kürzlich stellte ein Neurowissenschaftler, Karl Pribram vom Stanford Research Institute, ein allumfassendes Paradigma auf, welches die Gehirnforschung eng an die theoretische Physik bindet: es erklärt die normale Wahrnehmung und nimmt gleichzeitig das „Paranormale“ sowie transzendentale Erfahrungen aus dem Bereich des Übernatürlichen heraus, indem es aufzeigt, daß beides Teile der Natur sind. Im Sinne der radikalen Neuorientierung dieser „holographischen Theorie“ ergeben die paradoxen Aussagen der Mystiker plötzlich einen Sinn. Nicht daß Pribram ein Interesse daran gehabt hätte, visionären Einsichten Glauben zu schenken. Er versuchte lediglich, die in seinem Laboratorium am Stanford Institute ermittelten Daten einzuordnen, welche sich aus Untersuchungen von Gehirnfunktionen bei den höheren Säugetieren, insbesondere bei Primaten, ergeben hatten. Zu Beginn seiner Karriere als Gehirnchirurg arbeitete Pribram unter der Leitung des bekannten Karl Lashley, der dreißig Jahre lang nach dem schwer faßbaren „Engramm“ forschte - dem Sitz und der Substanz der Erinnerung. Lashley trainierte Versuchstiere, zerstörte dann selektiv Teile ihres Gehirns, wobei er annahm, daß er irgendwann jene Stelle erwischen würde, wo die Tiere das Gelernte gespeichert hatten. Die Beseitigung einiger Teile des Gehirns verschlechterte zwar in gewisser Weise ihre Leistungen, aber mit Ausnahme tödlich ausgehender Eingriffe war es unmöglich, das zu löschen, was man sie gelehrt hatte. Einmal meinte Lashley scherzhaft, seine Forschung erbringe den Beweis, daß Lernen nicht möglich sei. Pribram war an der Abfassung Lasheys monumentaler Forschungsberichte beteiligt und tauchte tief in das Geheimnis des fehlenden Engramms ein. Wie war es möglich, daß das Erinnerungsvermögen nicht an einer einzelnen Stelle, sondern über das ganze Gehirn verteilt gespeichert wird? Als Pribram sich später dem Studienzentrum für Verhaltenswissenschaft in Stanford anschloß, war er noch immer bemüht, jenes Geheimnis zu lüften, welches ihn zur Gehirnforschung gebracht hatte: Wie erinnern wir uns? Mitte der sechziger Jahre las er einen Artikel im Scientific American, der die erste Konstruktion eines Hologramms zum Thema hatte, eine Art dreidimensionales „Bild“, das durch Photographie ohne Linse erzeugt wird. Dennis Gabor hatte die Holographie im Prinzip bereits 1947 konzipiert - eine Entdeckung, die ihm später einen Nobelpreis einbrachte: die Erzeugung Die Matrix — Das Universum als Hologramm!
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eines Hologramms mußte allerdings die Erfindung des Laserstrahls abwarten. Das Hologramm ist eine der bemerkenswertesten Erfindungen der modernen Physik wirklich furchteinflößend, wenn man es zum ersten Mal sieht. Das geisterhaft projizierte Bild kann aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden, und es scheint im Raum zu schweben. Das Prinzip der Holographie wird von dem Biologen Lyall Watson eindrücklich beschrieben: Wenn man einen Kieselstein in einen See wirft, so wird er eine Serie gleichmäßiger Wellen hervorrufen, die sich in konzentrischen Kreisen nach außen bewegen. Wirft man zwei identische Kieselsteine an verschiedenen Stellen hinein, so wird man zwei Serien ähnlicher Wellen erhalten, die sich aufeinander zubewegen. Wo die Wellen sich treffen, werden sie sich gegenseitig stören. Wenn ein Wellenkamm den Kamm einer anderen Welle trifft, so werden sie zusammenarbeiten und eine verstärkte, doppelt so hohe Welle erzeugen. Wenn ein Wellenkamm mit dem Tal einer anderen Welle zusammentrifft, so werden sie sich gegenseitig aufheben und ein isoliertes Stück ruhigen Wassers erzeugen. Tatsächlich kommen alle möglichen Kombinationen beider Arten vor, und das Resultat ist eine als Interferenzmuster bekannte komplexe Kräuselung der Wasseroberfläche. Lichtwellen verhalten sich in genau derselben Weise. Die reinste Form von Licht, die uns zur Verfügung steht, ist die von einem Laser geschaffene, welcher einen Strahl aussendet, in dem alle Wellen die gleiche Frequenz haben: wie Wellen, die von einem idealen Kieselstein in einem perfekten Teich erzeugt werden. Wenn sich zwei Laserstrahlen berühren, erzeugen sie ein Interferenzmuster von hellen und dunklen Wellen, welches auf einer photographischen Platte aufgezeichnet werden kann. Und wenn einer der Strahlen, anstatt direkt aus dem Laser zu kommen, zuerst von einem Objekt, etwa einem menschlichen Gesicht, reflektiert wird, so wird das resultierende Muster in der Tat sehr komplex sein, kann aber immer noch aufgezeichnet werden. Die Aufzeichnung wird das Hologramm eines Gesichts sein. Licht fällt aus zwei Quellen auf die photographische Platte: vom Objekt selbst und von einem Referenzstrahl, dem mittels eines Spiegels vom Objekt auf die photographische Platte abgelenkten Licht. Die zunächst bedeutungslos erscheinenden Wirbel auf der Platte gleichen dem ursprünglichen Objekt nicht, das Bild kann jedoch durch eine kohärente Lichtquelle, wie einem Laserstrahl, rekonstruiert werden. Das Resultat ist ein, in bestimmtem Abstand von der Platte, in den Raum projiziertes 3D-Bild. Zerbricht man ein Hologramm, so wird jedes beliebige Stück das ganze Bild rekonstruieren. Pribram sah das Hologramm als ein aufregendes Modell dafür, wie das Gehirn möglicherweise Erinnerungen speichert. Wenn das Erinnerungsvermögen eher verteilt und nicht an einen Ort gebunden ist, hat es unter Umständen holographische Eigenschaften. Vielleicht arbeitet das Gehirn mit Wechselwirkungen: vielleicht interpretiert es durch und durch bioelektrische Frequenzen. 1966 veröffentlichte er eine erste Abhandlung, die eine solche Verbindung postulierte. Im Verlauf der folgenden Jahre enthüllten er und andere Wissenschaftler die Kalkulationsstrategien, die das Gehirn zur Wissensgewinnung und Sinneswahrnehmung offenbar anwendet. Zum Sehen, Hören, Riechen, Fühlen und so weiter scheint das Gehirn komplexe Kalkulationen auf den Die Matrix — Das Universum als Hologramm!
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Frequenzen anzustellen, auf denen die Daten, die es aufnimmt, eingehen. Die Eigenschaften hart oder rot, oder der Geruch von Ammoniak, sind nur Frequenzen, wenn das Gehirn ihnen begegnet. Diese mathematischen Prozesse haben zu der realen Welt, wie wir sie wahrnehmen, eine kaum verständliche Beziehung. Der Neurologe Paul Pietsch äußerte: „Vielleicht erklären die abstrakten Prinzipien des Hologramms die am schwierigsten zu erfassenden Eigenschaften des Gehirns“. Das diffuse Hologramm ist mit dem gesunden Menschenverstand ebensowenig zu begreifen wie das Gehirn. In jedem Teil des Mediums Gehirn ist der gesamte Code enthalten. ,,Gespeicherter Geist ist nicht eine Sache. Er besteht aus abstrakten Beziehungen... Im Sinne von Proportionen, Winkeln und Quadratwurzeln ist der Geist Mathematik. Kein Wunder, daß er sich nur schwer ergründen läßt.„ Pribram schlug die Möglichkeit vor, daß die verworrene Mathematik vielleicht mittels langsamer Wellen ausgeführt werde, von denen man weiß, daß sie sich entlang einem Netzwerk feinster Fasern auf den Nervenzellen fortbewegt. Vielleicht dechiffriert das Gehirn gespeicherte Erinnerungsspuren, so, wie ein projiziertes Hologramm das ursprüngliche Bild dechiffriert oder wieder scharf einstellt. Die außerordentliche Leistungsfähigkeit des holographischen Prinzips macht dieses zudem attraktiv. Weil das Muster auf einer holographischen Platte keine Raum-Zeit-Dimension hat, können auf kleinstem Raum Milliarden von Informationseinheiten (Bits) gespeichert werden - genauso, wie auch im Gehirn offensichtlich Milliarden von Bits gespeichert sind. 1970 oder 1971 tauchte jedoch eine beunruhigende und auf das Letzte abzielende Frage auf, die Pribram zu schaffen machte. Wenn das Gehirn tatsächlich weiß, indem es Hologramme zusammenfügt - indem es Frequenzen von “dort draußen“ mathematisch umwandelt -, wer im Gehirn interpretiert dann diese Hologramme? Dies ist eine alte und bohrende Frage. Von der Antike an haben Philosophen über den ,,Geist in der Maschine„ Spekulationen angestellt, über “den kleinen Mann im kleinen Mann„, und so weiter. Wo ist das Ich - die Wesenheit, welche das Gehirn benutzt? Wer vollzieht das eigentliche Wissen? Oder, um mit dem heiligen Franz von Assisi zu sprechen: “Was wir suchen, ist das, was sucht.„ Während eines Vortrags anläßlich eines Symposiums in Minnesota sann Pribram eines Abends darüber nach, daß die Antwort vielleicht im Bereich der Gestaltpsychologie zu finden sei, eine Theorie, die in sich schließt, daß das, was wir “dort draußen„ wahrnehmen, dasselbe ist wie im Gehirn ablaufende Prozesse - daß es mit diesen Prozessen isomorph ist. Plötzlich platzte es aus ihm heraus: “Vielleicht ist die Welt ein Hologramm!„ Er hielt im Sprechen inne, ein wenig verblüfft über die Implikationen dessen, was er gerade gesagt hatte. Waren die Zuhörer Hologramme - Darstellungen und Frequenzen, die von seinem Gehirn und von den Gehirnen anderer gegenseitig interpretiert werden? Wenn die Natur der Wirklichkeit selbst holographisch ist und das Gehirn wie ein Hologramm funktioniert, dann ist die Welt wirklich, wie östliche Religionen es formulieren, Maya: eine magische Show, eine Illusion. Kurz darauf verbrachte er eine Woche mit seinem Sohn, einem Physiker, erörterte mit diesem seine Ideen und suchte nach möglichen Antworten in der Physik. Sein Sohn erwähnte, daß David Bohm, ein Protegé Einsteins, ähnlichen Gedankengängen gefolgt Die Matrix — Das Universum als Hologramm!
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war. Wenige Tage später studierte Pribram Bohms maßgebende Abhandlungen, in denen er eine neue Ordnung in der Physik forderte. Pribram war wie elektrisiert. Bohm beschrieb ein holographisches Universum. Was als stabile, fühlbare, sichtbare, hörbare Welt erscheint, so Bohm, ist eine Illusion. Sie ist dynamisch und bunt durcheinandergewürfelt - nicht wirklich “da„. Was wir normalerweise sehen, ist die explizite oder entfaltete Ordnung der Dinge, so, als sahen wir einen Film. Es gibt jedoch eine darunterliegende Ordnung, die diese Wirklichkeit der zweiten Generation hervorbringt. Er nannte diese andere Ordnung implizit oder eingefaltet. Die eingefaltete Ordnung beherbergt unsere Wirklichkeit, genauso wie die DNA im Zellkern potentielles Leben beherbergt und die Art seiner Entfaltung bestimmt. Bohm beschreibt einen nicht löslichen Tropfen Tinte in Glyzerin. Wenn die Flüssigkeit durch eine mechanische Vorrichtung langsam umgerührt wird, so daß keine Diffusion stattfindet, wird der Tropfen allmählich zu einem feinen Faden gezogen, der durch das gesamte System hindurch verteilt wird, und zwar so, daß er für das bloße Auge nicht mehr sichtbar ist. Wird die Ruhrbewegung dann umgekehrt, so wird der Faden allmählich wieder aufgerollt, bis er sich plötzlich erneut zu einem sichtbaren Tröpfchen vereinigt. Bevor diese Vereinigung stattfindet, kann man sagen, daß das Tröpfchen in die viskose Flüssigkeit “eingefaltet„ wurde, während es nachher wieder entfaltet wird. Als nächstes stelle man sich mehrere Tröpfchen vor, die nacheinander und an verschiedenen Stellen in die Flüssigkeit eingerührt worden sind. Wenn die Tinten tropfen fortwährend und schnell genug umgerührt werden, wird es dem Betrachter so vorkommen, als bewege sich ein einzelner, stets gleichbleibender Tintentropfen kontinuierlich durch die Flüssigkeit. Solch ein Objekt gibt es nicht. Andere Beispiele: Eine Kette abwechselnd aufleuchtender Glühbirnen einer Lichtreklame, die den Eindruck eines dahinschießenden Pfeils vermitteln: oder ein Zeichentrickfilm, der die Illusion kontinuierlicher Bewegung vermittelt. Genauso ist jegliche sichtbare Substanz, jegliche Bewegung eine Illusion. Sie entsteht aus einer anderen, grundlegenderen Ordnung des Universums. Bohm nennt dieses Phänomen Holobewegung. Seit den Tagen Galileis, so Bohm, haben wir die Natur durch Linsen betrachtet: unser Vorgehen des Objektivierens, z.B. mit dem Elektronenmikroskop, verändert das, was wir zu sehen hoffen. Wir wollen die Umrisse eines Objekts finden, wollen, daß es einen Augenblick lang stillhält, wenn doch seine wahre Natur in einer anderen Wirklichkeit ist, einer anderen Dimension, wo es keine Dinge gibt. Es ist, als stellten wir das “Beobachtete„ scharf ein, so als brachte man eine Bild zur Auflösung, allerding stellt das verschwommene Bild die akkuratere Wiedergabe dar. Das verschwommene Bild selbst ist die grundlegende Wirklichkeit. Pribram kam der Gedanke, das Gehirn könne sich, anhand seiner mathematischen Strategien, die Wirklichkeit wie durch eine Linse scharf einstellen. Diese mathematischen Umformungen machen aus Frequenzen Objekte. Sie verwandeln verschwommenes Potential in Klang und Farbe, in Gefühl, Geruch und Geschmack. “Vielleicht ist die Wirklichkeit nicht das, was wir mit unseren Augen sehen„, meint Die Matrix — Das Universum als Hologramm!
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Pribram. “Angenommen, wir hätten diese Linse - die von unserem Gehirn praktizierte Mathematik - nicht, vielleicht erlebten wir dann eine im Bereich von Frequenzen organisierte Welt: ohne Raum, ohne Zeit - einfach nur Ereignisse. Kann die Wirklichkeit in diesem Bereich abgelesen werden?„ Er vermutete, daß transzendentale Erfahrungen - mystische Zustände - uns gelegentlich direkten Zugang zu diesem Bereich eröffnen. Gewiß, subjektive Berichte über solche Zustände klingen oft wie Beschreibungen einer quantenmechanischen Wirklichkeit, eine Überschneidung, die verschiedene Physiker veranlaßt hat, ähnliche Überlegungen anzustellen. Indem wir unseren normalen, einengenden Wahrnehmungsmodus umgehen - Aldous Huxley nannte dies das Reduzierventil -, werden wir möglicherweise auf die Quelle oder die Matrix der Wirklichkeit eingestimmt. Und die neutralen Interferenzmuster des Gehirns, dessen mathematische Abläufe, sind unter Umständen mit dem Urzustand des Universums identisch. Das heißt, unsere geistigen Prozesse sind tatsächlich aus demselben Material gemacht wie das organisierende Prinzip. Physiker und Astronomen äußerten gelegentlich, daß die wahre Natur des Universums immateriell aber geordnet sei. Angesichts dieser Harmonie bekannte sich Einstein zu mystischer Ehrfurcht. Der Astronom James Jeans vertrat die Ansicht, das Universum sei mehr ein einziger großer Gedanke als eine große Maschine. Und der Astronom Arthur Eddington fügte hinzu: “Der Stoff, aus dem das Universum besteht, ist Geistesstoff.„ Vor kurzem beschrieb der Kybernetiker L David Foster “ein intelligentes Universum„, dessen sichtbare Körperlichkeit tatsächlich durch kosmische Daten einer unbekannten organisierten Quelle verursacht werden. Die weiterentwickelte holographische Theorie besagt in wenigen Worten, daß unsere Gehirne harte Realität mathematisch konstruieren, indem sie Frequenzen aus einer Dimension interpretieren, die Zeit und Raum transzendiert. Das Gehirn ist ein Hologramm, das holographisches Universum interpretiert. Wir sind wahrhaftig Teilhabende an der Wirklichkeit; Beobachter, die beeinflussen, was sie beobachten. In diesem Schema sind psychische Phänomene lediglich Nebenprodukte der im wahrsten Sinne allgegenwärtigen Matrix. Jedes einzelne Gehirn ist ein Stück des großen Hologramms. Unter gewissen Umständer haben sie Zugang zu allen Informationen des gesamten kybernetischen Systems. Auch Synchronizität - das Gewebe aus Zufälligkeiten, das einem höheren Zweck oder einer tieferen Verbundenheit zu dienen scheint - läßt sich ebenfalls ohne weiteres in das holographische Modell einbauen. Solch bedeutungsvolle Überschneidungen von Ereignissen rühren von der zweckgerichteten, in Muster zerlegten, organisierenden Natur der Matrix her. Psychokinese, jenes Phänomen, bei dem Geist auf Materie einwirkt, ist vielleicht ein natürliches Resultat von Interaktion auf der ursprünglichen Ebene. Das holographische Modell löst ein langbestehende Geheimnis von Psi: das Unvermögen, den nachweislichen Energietransfer bei Telepathie, Heilungen und Hellsehen instrumentell zu messen. Wenn sich diese Ereignisse in Dimensionen abspielen, die Zeit und Raum transzendieren, besteht für die Energie gar keine Notwendigkeit, von hier nach dort zu reisen. Ein Forscher drückte es so aus: “Dort gibt es kein dort.„ Jahrelang haben jene an den Phänomenen es menschlichen Geistes Interessierten vorausgesagt, daß eine bahnbrechenDie Matrix — Das Universum als Hologramm!
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de neue Theorie zum Vorschein kommen werde, die sich auf die Mathematik berufen werde, um das Übernatürliche als Teil des Naturbildes zu etablieren. Das holographische Modell ist eine solche Integraltheorie, das ganze Spektrum aus Wissenschaft und Spirituellem einzufangen. Wer weiß, vielleicht ist es auch das paradoxe, grenzenlose Paradigma, nach dem unsere Wissenschaft so lange gerufen hat. Die einem solchen Paradigma innewohnenden erklärenden Kräfte erweitern und bereichern die alten Phänomene und werfen gleichzeitig dringliche neue Fragen auf. Die Theorie schließt die Vermutung ein, daß harmonische kohärente Bewußtseinszustände wesentlich näher an den Urzustand der Wirklichkeit reichen, an eine Dimension von Ordnung und Harmonie. Ein solcher Gleichklang wird durch Ärger und Furcht behindert, durch Liebe und Einfühlungsvermögen aber erleichtert. Es bestehen Möglichkeiten der Implikation für Lernfähigkeit, für Environments, Familien, für die Kunst, Religion und Philosophie, für Heilen und Selbstheilung. Was splittert uns in Fragmente auf? Was läßt uns eine Ganzheit werden? Deuten Erfahrungsberichte über ein Gefühl des Fließens, des Kooperierens mit dem Universum - bei schöpferischen Vorgängen, bei außerordentlichen athletischen Leistungen, manchmal sogar im täglichen Leben - auf die Einheit mit der Quelle hin? Solche Erfahrungen, die auf dem Fragebogen der Verschwörung im Zeichen des Wassermanns so häufig berichtet wurde, die Stunden, ja Monate der Gnade“, wenn es schien, als kooperiere man mit der Lebensquelle selbst - waren dies Augenblicke des Einklangs mit dem Urzustand der Wirklichkeit? Millionen Menschen experimentieren mit den vorhandenen Psychotechnologien. Sind sie in der Lage, eine kohärentere resonante Gesellschaft zu schaffen: Eine Gesellschaft, die in das große gesellschaftliche Hologramm Ordnung eingibt wie die ersten Kristalle in einer übersättigten Lösung? Es mag sein, daß dies der geheimnisvolle Prozeß der kollektiven Evolution ist. Das holographische Modell hilft überdies die eigentümliche Macht des geistigen Bildes zu deuten - warum Ereignisse durch das, was wir uns vorstellen, uns bildlich vergegenwärtigen, beeinflußt werden. Visuelle Eindrücke während transzendentaler Zustände könnten unter Umständen in unsere Wirklichkeit übertragen werden. Der Psychologe Keith Floyd vom Virginia Intermont College, erläuterte die Möglichkeiten der Holographie so: „Es könnte im Gegensatz zu dem, was jeder als gegeben ansieht, so sein, daß nicht das Gehirn Bewußtsein hervorbringt... sondern daß das Bewußtsein das Auftreten des Gehirns sowie Materie, Raum, Zeit und alles andere erschafft, was wir so gern als das physische Universum interpretieren.“ Der Zugang zu einem Bereich, der Zeit und Raum transzendiert, mag ebenfalls Aufschluß über altehrwürdige Intuitionen zur Natur der Wirklichkeit geben. Pribram macht darauf aufmerksam, daß der Philosoph und Mathematiker Leibniz im 17. Jahrhundert ein Universum von Monaden postulierte - Einheiten, welche die Information des Ganzen verkörpern. Interessanterweise entwickelte Leibniz die Integralrechnung, welche ihrerseits die Erfindung der Holographie ermöglichte. Er vertrat die Ansicht, daß das vollkommen geordnete Verhalten des Lichts - ebenfalls entscheidend für die Die Matrix — Das Universum als Hologramm!
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Holographie - eine der Wirklichkeit zugrunde liegende fundamentale, in Muster unterteilte Ordnung anzeigte. Historische Mystiker beschrieben die Funktion der Zirbeldrüse (des dritten Auges) auffallend genau, Jahrhunderte bevor dies wissenschaftlich bestätigt werden konnte. Wie konnten solche Auffassungen entstehen, Jahrhunderte bevor wir die Mittel zu deren Verständnis hatten„? fragte Pribram. lm holographischen Zustand, dem Bereich von Frequenzen, heißt vor viertausend Jahren vielleicht dasselbe wie morgen! Ähnlich geäußert hatte sich Bergson im Jahre 1907, als er die Meinung vertrat, daß die letzte Wirklichkeit ein zugrunde liegendes Gespinst aus Verbindungen sei, und daß das Gehirn den größeren Wirklichkeitszusammenhang herausfilterte. 1929 beschrieb Whitehead die Natur als eine umfassende, sich erweiternde Verknüpfung von Ereignissen jenseits der Sinneswahrnehmungen. Wir stellen uns lediglich vor, daß Materie und Geist voneinander verschieden erscheinen, wenn sie in Wirklichkeit tatsächlich ineinander verzahnt sind. Bergson war der Auffassung, daß Künstler, ebenso wie Mystiker, Zugang zum elan vital haben, dem zugrunde liegenden kreativen Impuls. Die Gedichte T. S. Eliots sind voller holographischer Bilder: “Am ruhenden Punkt der kreisenden Welt weder Fleisch noch Geist; weder fort von ihm noch zu ihm hin; am steten Punkt ist der Tanz, doch weder im Einhalten noch in der Bewegung. Und nenn es nicht Stillstand, wo Vergangenes und Zukunft vereint sind. Weder Fortgehn noch Hingehn, weder Steigen noch Fallen. Wäre der Punkt nicht, der ruhende, so wäre der Tanz nicht - und es gibt nichts als den Tanz. Der deutsche Mystiker Meister Eckhart hatte gesagt, daß „Gott entsteht und vergeht“. Der sufistische Mystiker Rumi schrieb: „Der Geist der Menschen nimmt Ursachen zweiter Ordnung wahr, doch nur Propheten nehmen das Wirken von Ursachen erster Ordnung wahr. Emerson war der Meinung, daß wir “mittelbar, nicht unmittelbar„ sehen, daß wir getönte und verzerrte Linsen sind. Vielleicht besitzen unsere “subjektiven Linsen„ kreative Kräfte, meinte er, und es gibt außerhalb unse rer selbst im Universum keine wirklichen Objekte: das Spiel und der Spielplatz der Geschichte sind vielleicht nur Ausstrahlungen unserer selbst. Eine von der Theosophischen Gesellschaft in den dreißiger Jahren veröffentlichte Broschüre beschrieb die Wirklichkeit als eine lebendige Matrix, “bei der jeder mathematisch erfaßte Punkt das Potential des Ganzen enthält...„ Teilhard de Chardin war der Ansicht, daß das menschliche Bewußtsein zu dem Punkt zurückkehren kann, “wo die Wurzeln der Materie sich dem Blick entziehen„. Er äußerte, die Wirklichkeit habe sowohl ein “lnnen„ wie ein “Außen„. In seinen Büchern beschrieb Carlos Castaneda zwei Dimensionen, die sich wie die primäre und sekundäre Dimension der Holographie anhören: das machtvolle nagual, eine unbeschreibliche Leere, die alles enthält, und das tonal, eine mit Ordnung erfüllte Reflektion dieses unbeschreiblichen Unbekannten. In ihrem Buch The Man who gave Thunder to the Earth gibt Nancy Wood Geschichten über das Tao wieder: Die Zweite Welt ist das wahre Zentrum des Lebens, sagte der alte Mann. Dort kann alles geschehen, weil dort alle Dinge möglich sind. Es ist eine Welt von vielleicht und warum nicht. Ein Weg ist immer da und eine Hand ist immer da. Die Zweite Welt ist eine Welt, in der der Knoten gelöst wird... die Welt, in der es keine Die Matrix — Das Universum als Hologramm!
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Namen, keine Anschriften gibt... Es ist dort, wo es keine Antworten gibt, obwohl neue Fragen immer gestellt werden. Arthur Koestler beschrieb “eine Wirklichkeit der dritten Ordnung„, die alle Phänomene enthält, die weder auf einer sinnlichen noch auf einer begrifflichen Ebene verstanden oder erklärt werden können, “und dennoch dringen sie gelegentlich in diese Ebene ein, wie spirituelle Meteoriten den gewölbten Himmel der Urvölker durchdringen“. In einem uralten Sutra von Patanjali heißt es vom Wissen „über das Subtile, Verborgene und das Ferne“, daß es aufträte, wenn man es mit dem pravritti betrachte einem Begriff aus dem Sanskrit mit der Bedeutung „vor der Welle“. Diese Beschreibung entspricht der Auffassung einer sichtbaren konkreten Welt, die durch Interferenzmuster, durch Wellen geschaffen wird. Und diese außergewöhnliche alte Beschreibung einer holographischen Wirklichkeit findet sich in einem hinduistischen Sutra: Man erzählt, im Himmel Indras gibt es ein Perlennetz, welches so angeordnet ist, daß, wenn man eine Perle anschaut, man alle anderen darin reflektiert sieht. Und ebenso ist jedes Objekt in der Welt nicht nur es selbst, sondern schließt alle anderen ein und ist tatsächlich in jedem anderen Objekt. Das Gehirn, mit dem man ihn großgezogen habe, sagte Pribram 1976 in San Diego, war ein Computer, aber „das Gehirn, wie wir es heute kennen, berücksichtigt Erfahrungen im Bereich spiritueller Disziplinen“. Wie die Funktionsweisen des Gehirns verändert werden können, um die direkte Erfahrung im Bereiche der Frequenzen zu erlauben, ist noch immer nur eine Vermutung. Es mag ein uns bekanntes Phänomen der Wahrnehmung einbeziehen - die „Projektion“, die uns den vollen, dreidimensionalen stereophonen Klang zu erfahren ermöglicht, so als strahle der Klang von einem Punkt zwischen zwei Lautsprechern aus anstatt aus zwei unterschiedlichen Tonquellen. Entsprechende Forschung hat gezeigt, daß kinästhetische Sinne in Aktion treten können, wenn man mit einer bestimmten Frequenz auf beide Hände klopft; bei der Versuchsperson stellt sich das Gefühl ein, als befinde sich zwischen den beiden Händen eine dritte Hand. Pribram schlug vor, daß eine tiefliegende Gehirnregion beteiligt sein könnte, die der Sitz pathologischer Unregelmäßigkeiten - von deja vu - gewesen ist und mit dem „Bewußtsein ohne Inhalt“ mystischer Erfahrung in Verbindung zu stehen scheint. Gewisse Frequenzveränderungen und die Beziehungen der Phasen untereinander innerhalb dieser Gehirnstrukturen könnten das Sesam-öffne-dich transzendentaler Bewußtseinszustände sein. Mystische Erfahrungen, so Pribram, sind nicht ungewöhnlicher als viele andere Phänomene in der Natur auch, wie etwa die selektive Depression der DNA, die zunächst ein Organ, dann das nächste ausbildet. „Wenn wir Außersinnliche Wahrnehmungen (ASW) erfahren oder paranormale Phänomene erleben oder Nuklearphänomene in der Physik -, so bedeutet dies nichts anderes, als daß wir in diesen Momenten aus einer anderen Dimension lesen. Im Alltäglichen können wir dies nicht verstehen.“ Pribram anerkennt, daß dieses Modell nicht leicht zu verarbeiten ist; es stürzt auf zu radikale Weise unser früheren Überzeugungen, unsere normalen Auffassungen von Welt, Zeit und Raum. Eine neue Generation wird heranwachsen, die mit dem holographischer Denken vertraut sein wird; und um ihr den Weg zu erleichtern, schlägt Pribram vor, daß Kinder von der Die Matrix — Das Universum als Hologramm!
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Grundschule an mit dem Paradoxen vertraut gemacht werden sollten, da neue wissenschaftliche Ergebnisse immer voller Widersprüche sind. Produktive Wissenschaftler müssen bereit sein, sowohl Geistiges als auch wissenschaftliche Daten zu rechtfertigen. „Dies ist Wissenschaft, wie sie ursprünglich konzipiert wurde: das Streben nach einem Verstand, so Pribram. “Die Tage der hartherzigen, nüchternen Technokraten scheinen gezählt zu sein.„ Pribram gesteht zuweilen in gewinnender Weise ein:“lch hoffe, Sie merken, daß ich nichts von alledem verstehe. „Dieses Eingeständnis löst bei den meiste der wissenschaftlich interessierten Zuhörern im allgemein ein erleichtertes Aufatmen aus. Die umfassende Bedeutung von Pribrams Synthesen seiner Ideen mit jenen David Bohms sowie mit Prigogines Modell hat unter Sozialwissenschaftlern, Philosophen und Künstlern reges Interesse hervorgerufen. Überall im ganzen Land wie auch für Regierungsvertreter in Washington wurden Symposien für interdisziplinäre Gruppen organisiert. Es gibt gewiß eine Botschaft in diesen rasch konvergierenden wissenschaftlichen Revolutionen: in der Physik, bei Psi-Phänomenen, bei der Interaktion von Geist und Körper, im Impuls der Evolution selbst, in den beiden Wissensarten des Gehirns und in seinem Potential transzender Bewußtheit. Je mehr wir über die Natur der Wirklichkeit lernen, desto deutlicher sehen wir die unnatürlichen Aspekte unserer Umgebung - und unseres Lebens. Aus Ignoranz, aus Arroganz haben wir wider die Natur gehandelt. Weil wir die Fähigkeit des Gehirns zur Transformation von Schmerz und Unausgeglichenheit nicht verstehen konnten, haben wir es mit Transquilizern gedampft oder mit allem, was gerade verfügbar war, abgelenkt. Weil wir nicht verstehen konnten, daß ein Ganzes mehr ist als die Summe seiner Teile, haben wir unsere Informationen auf Inseln versammelt, in einem Archipel unzusammenhängender Daten. Unsere großen Institutionen haben sich tatsächlich in gegenseitiger Isolation voneinander entwickelt. Ohne die Erkenntnis, dass sich die Menschheit durch gegenseitige Kooperation entwickelt hat, haben wir uns für den Wettbewerb bei der Arbeit, in der Schule und innerhalb persönlicher Beziehungen entschieden. Ohne die Fähigkeit des Körpers zur Reorganisation seiner inneren Prozesse zu verstehen, haben wir uns betäubt und in bizarre Nebeneffekte hineinmanövriert. Ohne unsere Gesellschaften als große Organismen zu verstehen, haben wir sie mit “Kuren behandelt, die schlimmer waren als die Leiden an sich. Damit die menschliche Gesellschaft sich entwickelt wenn sie überhaupt überleben will -, müssen wir unser Leben auf unser neues Wissen einstellen. Viel zu lange schon haben die beiden Kulturen - die ästhetischen, gefühlsbetonten Geisteswissenschaften und die kühle, analytische Naturwissenschaft - unabhängig voneinander funktioniert wie die rechte und linke Gehirnhemisphäre eines „Split-brain“-Patienten. Wir sind die Opfer unseres kollektiven gespaltenen Bewußtseins gewesen. Lawrence Durrell schrieb in seinem Buch Justine: „lm Herzen jeder Erfahrung ruht eine Ordnung, ein innerer Zusammenhang. Wir könnten sie erkennen, wären wir nur wachsam genug, liebend genug, geduldig genug. Wird dafür noch Zeit sein“? Vielleicht kann die Wissenschaft eines Tages ja zur Kunst sagen. Die Matrix — Das Universum als Hologramm!
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LEBT DIE MENSCHHEIT IN DER MATRIX? Markus Becker
Nur eine nahezu wundersame Verkettung von Zufällen scheint das Leben im Universum zu ermöglichen. Auf der Suche nach einer Erklärung sind Philosophen auf eine bizarre Idee verfallen: Sind wir nur künstliche Wesen in einer gigantischen Computersimulation? Durchaus möglich, glauben selbst renommierte Wissenschaftler. An einen christlichen Gott mochte der „Vater des Urknalls“ nie glauben. Doch Fred Hoyle, der den Begriff von der explosiven Geburt des Alls in die Welt gesetzt hat, hielt einen Zufall bei der Entstehung des Lebens für unmöglich. Wer die Fakten nüchtern betrachte, müsse feststellen: „Eine Super-Intelligenz hat Physik, Chemie und Biologie manipuliert“, Filmszene aus Matrix Reloaded: Sind wir schrieb Hoyle 1954 im Fachblatt „Astrophyalle nur Teil einer Computersimulation? sics Journal Supplement“. Jemand habe die Gesetze der Kernphysik mit Absicht konstruiert, um bestimmte Vorgänge im Innern der Sterne herbeizuführen - insbesondere die Entstehung von Kohlenstoff, der das Leben in der uns bekannten Form erst ermöglicht. Mit dieser Meinung stand der vor drei Jahren verstorbene Hoyle keineswegs allein. Auch andere renommierte Kosmologen und Astrophysiker mögen angesichts der Tatsache, dass die Naturgesetze und -konstanten nahezu ideal auf die Entstehung von Leben ausgerichtet zu sein scheinen, nicht an einen Zufall glauben. Das Problem: Wie erklärt man das Phänomen, ohne einen Schöpfergott ins Weltbild einzubauen?
Viele Universen, viele Intelligenzler Eine Möglichkeit ist die Multiversum-Theorie, 1957 aufgestellt vom US-Physiker Hugh Everett. Demnach ist unser All ist nur eines von unendlich vielen, unter denen sich zwangsläufig auch ein so wohnlicher Weltraum wie der unsere befindet. So weit, so elegant - hätte die Multiversum-Theorie nicht eine bizarre Folge, die von einer zunehmenden Zahl seriöser Philosophen, Mathematiker und Astrophysiker ernsthaft in Betracht gezogen wird: Die Menschen könnten keine Wesen aus Fleisch und Blut, sondern nur Figuren in einer gigantischen Simulation sein. Unter unendlich vielen Universen, so die Anhänger dieser Simulationstheorie, müsste es auch Welten geben, die von technisch hoch entwickelten Zivilisationen bevölkert sind. Und deren Computer verfügen über genügend Rechenpower, um ganze Universen inklusive intelligenter Bewohner zu simulieren. Der britische Mathematiker John Barrow etwa hält das bereits für ausgemacht: „Es ist längst anerkannt, dass technische Zivilisationen, die nur ein wenig weiter entwickelt sind als wir selbst, Universen simulieren könnten, in denen sich denkende Wesen entwickeln und miteinander komDie Matrix — Das Universum als Hologramm!
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munizieren“, schrieb der Wissenschaftler der University of Cambridge in einem Essay.
Britischer Astronom Hoyle: "Eine Super-Intelligenz hat Physik, Chemie und Biologie manipuliert"
Die Zahl der künstlichen Welten würde die der „realen“ in einem solchen Szenario schnell übersteigen, glaubt Barrow. Paul Davies, Astrophysiker an der australischen Macquarie University, bestätigte das gegenüber SPIEGEL ONLINE: „Wenn ein Universum erst einmal eine zu solchen Simulationen fähige Intelligenz beherbergt, wäre die Zahl der simulierten Wesen praktisch grenzenlos.“ Davies, der 2002 mit dem renommierten FaradayPreis ausgezeichnet wurde, zieht eine radikale Schlussfolgerung: Es sei „sehr wahrscheinlich“, dass auch wir nur simulierte Wesen sind.
Idee mit 2000 Jahre alten Wurzeln Die Idee, die ganze Welt könne nur eine Illusion sein, ist keinesfalls neu. Schon vor über 2000 Jahren grübelte der chinesische Philosoph Zhuangzi darüber nach, ob das Leben nur ein Traum sein könne. René Descartes stellte im 17. Jahrhundert ähnliche Fragen, die in seinem berühmten Satz „Ich denke, also bin ich“ gipfelten. Im vorigen Jahrhundert inspirierte der Mathematiker und Philosoph Bertrand Russel zeitgenössische Science-Fiction-Autoren mit dem Gedanken, die Menschen könnten nur Gehirne in Einmachgläsern sein. Dass solche Szenarien zutreffen könnten, glauben unterdessen immer mehr prominente Naturwissenschaftler. „Es gibt nichts in der Quantenmechanik oder in der Relativitätstheorie, das eine solche Matrix ausschließen würde“, sagte etwa Michio Kaku, Mitentwickler der Stringtheorie und einer der weltweit bedeutendsten Physiker. Zu den Freunden der Simulationsthese gehört auch Martin Rees, der nicht nur Fred Hoyles Lehrstuhl an der University of Cambridge geerbt hat, sondern als königlicher Hofastronom auch einen Titel trägt, den schon Isaac Newton innehatte. In einem Multiversum, schrieb Rees im wissenschaftlich-philosophischen Internetforum Edge.org, müsse es Universen mit großem Potenzial für Komplexität geben. Da sei es nur eine „logische Konsequenz“, dass in solchen Welten auch Teile von Universen simuliert werden können.
Astrophysiker Martin Rees: Freund der Simulationsthese
Der Mathematiker und Philosoph Nick Bostrom von der Oxford University hat dem Thema gleich eine ganze Internetseite gewidmet. Dass Menschen über sich selbst sinnieren können, liege nicht daran, dass das Gehirn eine feuchte graue Masse sei, argumentiert Bostrom. Notwendig sei vielmehr eine bestimmte Rechenstruktur - und die
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könne auch in einem Computer erzeugt werden. In seiner Simulationstheorie, erschienen im Fachblatt „Philosophical Quarterly“, dampft Bostrom die Diskussion über das Computer-Universum auf drei Thesen ein. Zumindest eine von ihnen müsse als zutreffend akzeptiert werden: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Zivilisation eine höhere Entwicklungsstufe erreicht als die heutige Menschheit, geht gegen Null - weil sie sich vorher selbst auslöscht; fast keine hoch entwickelte Zivilisation ist daran interessiert, Wesen wie den Menschen im Computer zu simulieren; oder wir leben mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in einer Simulation.
Philosoph Bostrom: "Astronomisch hohe Zahl von simulierten Wesen"
Sollten die ersten beiden Annahmen falsch sein, so Bostrom, würde ein „bedeutsamer Teil“ aller intelligenten Spezies höher hinaus kommen als die Menschheit und zumindest einen Teil ihrer Computerpower dazu benutzen, Wesen wie uns zu simulieren. Bostroms Schlussfolgerung: „Sollten Punkt eins und zwei nicht zutreffen, gäbe es eine astronomisch hohe Zahl von simulierten Wesen, die wie wir sind.“
Das alles bedeute natürlich nicht zwangsläufig, dass die Menschen tatsächlich nur aus Nullen und Einsen bestehen. „Meine These soll nicht beweisen, dass wir in einer Simulation leben“, betonte Bostrom gegenüber SPIEGEL ONLINE. Allerdings gebe es eine „bedeutende Wahrscheinlichkeit“, dass die Menschheit tatsächlich nichts weiter sei als eine Figurensammlung in einer Computersimulation. „Ich schätze, dass sie bei etwa 20 Prozent liegt.“ Möglicherweise könne die Menschheit selbst die Frage beantworten. Sollten die Erdlinge eines Tages in der Lage sein, ihrerseits Universen zu simulieren, wäre das laut Bostrom „ein starkes Indiz“ dafür, dass wir alle nur im Computer existieren. Bis simulierte Universen irdische Realität sind, wird die Suche nach Beweisen für die reale Existenz einer Art „Matrix“ ziemlich knifflig. „Ich glaube nicht, dass es direkte Beweise geben wird“, meint Bostrom. Cambridge-Mathematiker Barrow ist da optimistischer. Die Programmierer etwa wären bei aller Cleverness nicht allwissend oder unfehlbar. „Wenn in einem Disney-Film die Oberfläche eines Sees das Licht reflektiert, werden nicht die Gesetze der Quanten-Elektrodynamik und der Optik benutzt, um die Lichtstreuung zu berechnen“, meint Barrow. „Das würde eine wahnwitzige Rechenkraft verschlingen.“
Haben die Programmierer geschlampt? Stattdessen werde „plausibel über den Daumen gepeilt“, so dass am Ende immer noch ein realistisch aussehendes Ergebnis herauskomme - so lange niemand zu genau hinschaue. Die Komplexität der Simulation wäre dann allerdings beschränkt, was Raum Die Matrix — Das Universum als Hologramm!
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für verräterische Probleme schaffe, mutmaßt Barrow. So könnten sich nach und nach kleine Fehler summieren. Das Resultat wäre ein Crash, der selbst die Programmierer von Microsoft erblassen ließe: Nicht ein einzelner PC, auch nicht ein Firmennetzwerk, nein, das ganze Universum würde abstürzen. Unter anderem deshalb kann Simon White, Direktor am MaxPlanck-Institut für Astrophysik in Garching, der Simulationsthese nichts abgewinnen: „Warum soll es nur kleine Fehler und keine Katastrophe geben?“, fragte sich der Forscher im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Weil die Programmierer hier und da kleine Korrekturen vornehmen, glaubt Barrow oder eine automatische Selbstreparatur-Funktion eingebaut haben, wie sie auch im menschlichen Erbgut existiere. „Das würde zu mysteriösen Veränderungen führen, die anscheinend die Gesetze der Physik verletzen“, schreibt Barrow - wie etwa kleine Verschiebungen in den Naturkonstanten. Der australische Astrophysiker Paul Davies glaubt, dass ein solcher „Schluckauf“ in der kosmischen Simulation möglicherweise schon gefunden wurde.
Schöner leben in der „Matrix“ Ein Team um John Webb von der australischen University of New South Wales hat drei Jahre lang weit entfernte Quasare mit dem Keck-Teleskop auf Hawaii beobachtet. Das überraschende Ergebnis: Die Feinstruktur-Konstante, eine fundamentale Größe in der Physik, verändert sich offenbar mit der Zeit. Eine mögliche Erklärung, meinen sowohl Webb als auch Davies, wäre eine langsame Veränderung der Lichtgeschwindigkeit was nach Einsteins Relativitätstheorie aber unmöglich ist. Das aber muss noch gar nichts bedeuten, wendet der amerikanische Computerforscher Ray Kurzweil ein. „Wenn wir eine offensichtliche Abweichung wie die Veränderung der 13 Milliarden Jahre alte Galaxien, fotograLichtgeschwindigkeit finden, können wir fiert vom Weltraumteleskop Hubble: Alles nicht herausfinden, ob es sich um einen Simunur simuliert? lationsfehler handelt“, sagt Kurzweil im Interview mit SPIEGEL ONLINE. Wahrscheinlicher sei, dass es sich um eine experimentelle Entdeckung handelt, die schließlich ein besseres Modell der Physik nach sich zieht. So hätten etwa Abweichungen von den Newtonschen Gesetzen zu Einsteins Relativitätstheorie geführt. Vielleicht sollten sich die Menschen auch gar nicht so viele Gedanken darüber machen, ob sie nun in einer Simulation leben oder nicht. Der US-Philosoph Hubert Dreyfus etwa sagte über den Actionfilm „The Matrix“, dass es die Menschen in der Die Matrix — Das Universum als Hologramm!
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Kino-Trilogie nicht schlecht hätten und so versklavt gar nicht seien. „Sie können leben, sterben, lieben, arbeiten, treffen Entscheidungen und tun alles, was sie wollen“, sagte Dreyfus. Nur aus der Simulation fliehen könnten sie nicht - aber warum sollten sie auch? Nur, weil sie auf einer anderen Daseinsebene als Batterien benutzt werden? „Sie müssen sich nicht daran stören, weil sie es nicht einmal wissen“, meint Dreyfus.
Nach der Simulation ist vor der Simulation Robin Hanson, Wirtschaftsprofessor an der George Mason Astrophysiker Davies: „Es University im US-Staat Virginia, postulierte im „Journal of ist sehr wahrscheinlich, Evolution and Technology“ gar Regeln, um den Schöpfern dass wir in einer Simulation der Simulation zu gefallen. Sein erlösendes Rezept: Wenileben“ ger auf andere achten, mehr für das Jetzt leben, sich stärker an wichtigen Entwicklungen beteiligen, unterhaltsamer sein - und die vielen berühmten Menschen um einen herum glücklich machen. Wer gut genug ist, glaubt Hanson, werde nach dem Ende seiner Computerexistenz vielleicht nicht gelöscht, sondern in eine andere Simulation oder gar in die reale Welt der Programmierer kopiert. Astrophysiker Davies glaubt, solche Ratschläge solle sich die Menschheit zu Herzen nehmen. Denn zu viel des Nachbohrens führe womöglich zu einem bösen Ende. „Jetzt, da die Programmierer wissen, dass wir ihnen auf der Spur sind, ist das Spiel aus“, argwöhnt der Forscher. „Sie könnten ihr Interesse verlieren und die ’Delete’Taste drücken.“
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ZITATE www.das-leben-spricht.de
Salvador Dalí, Maler: »Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist, als die Welt des Traumes.« John Barrow, Mathematiker: »Es ist längst anerkannt, daß technische Zivilisationen, die nur ein wenig weiter entwickelt sind als wir selbst, Universen simulieren könnten, in denen sich denkende Wesen entwickeln und miteinander kommunizieren.« Arthur Schopenhauer, Philosoph: »Hinter unserm Daseyn nämlich steckt etwas Anderes, welches uns erst dadurch zugänglich wird, daß wir die Welt abschütteln.« Charles Muses, Mathematiker: »Wir leben in einer Welt der Projektionen fest neuro-verdrahteter Hologramme, einer Welt der Scheinbilder. Wir können nicht akzeptieren, daß der Projektionsmechanismus solcher Superhologramme die letzte Realität ist.« David Bohm, Quantenphysiker: »Das Universum ist holographisch geordnet. Alles ist in allem enthalten. Das, was wir sehen und als real erleben, ist im Grunde eine Illusion, vergleichbar einem holographischen Bild. Ihr zugrunde liegt eine tiefere Seinsebene, die sich jenseits von Zeit und Raum erstreckt.« Rumi, sufistischer Mystiker: »Der Geist der Menschen nimmt Ursachen zweiter Ordnung wahr, doch nur Propheten nehmen das Wirken von Ursachen erster Ordnung wahr.« David Foster, Kybernetiker: »Das Universum ist intelligent, seine sichtbare Körperlichkeit werden durch kosmische Daten einer unbekannten organisierten Quelle verursacht. Das Gehirn ist ein Hologramm, das ein holografisches Universum interpretiert. Es konstruiert mathematisch die harte Realität der Objekte, indem sie die Frequenzen aus einer Dimension interpretieren, die Zeit und Raum überschreitet.« Keith Floyd, Psychologe: »Es könnte im Gegensatz zu dem, was jeder als gegeben ansieht, so sein, daß nicht das Gehirn Bewußtsein hervorbringt, sondern daß das Bewußtsein das Auftreten des Gehirns sowie Materie, Raum, Zeit und alles andere erschafft, was wir so gern als das physische Universum interpretieren.« Henri Bergson, Philosoph: »Die Welt besteht aus Bildern, diese Bilder existieren nur in unserem Bewußtsein, und das Gehirn selbst ist eins dieser Bilder.« Franz Kafka, Schriftsteller: »Das Böse ist eine Ausstrahlung des menschlichen Bewußtseins in bestimmten Übergangsstellungen. Nicht eigentlich die sinnliche Welt ist Schein, sondern ihr Böses, das allerdings für unsere Augen die sinnliche Welt bildet.« Karl Pribram, Neurophysiologe: »Wenn wir Außersinnliche Wahrnehmungen (ASW) erfahren oder paranormale Phänomene erleben oder Nuklearphänomene in der Physik –, so bedeutet dies nichts anderes, als daß wir in diesen Momenten aus einer anderen Dimension lesen. Im Alltäglichen können wir dies nicht verstehen.« Die Matrix — Das Universum als Hologramm!
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Lao-Tse, Begründer des Taoismus: »Der Sinn, der sich aussprechen läßt, ist nicht der ewige Sinn. Der Name, der sich nennen läßt, ist nicht der ewige Name. Nichtsein nenne ich den Anfang von Himmel und Erde. Sein nenne ich die Mutter der Einzelwesen. Darum führt die Richtung auf das Nichtsein zum Schauen des wunderbaren Wesens, die Richtung auf das Sein zum Schauen der räumlichen Begrenztheiten. Beides ist eins dem Ursprung nach und nur verschieden durch den Namen. In seiner Einheit heißt es das Geheimnis. Des Geheimnisses noch tieferes Geheimnis ist das Tor, durch das alle Wunder hervortreten.« Fred Hoyle, Mathematiker: »Eine Super-Intelligenz hat Physik, Chemie und Biologie manipuliert.« Platon, Philosoph. Höhlengleichnis: »Auf keine Weise also können diese irgend etwas anderes für das Wahre halten als die Schatten jener Kunstwerke? (...) Hier ist nur trüber Abglanz, dort aber ist strahlende Wirklichkeit.« Padma Sambhava, Begründer des Buddhismus in Tibet: »Alle Erscheinungen sind in Wahrheit nur eigene Vorstellungen, die wie Spiegelungen in einem Spiegel vom Geist selbst erdacht wurden.« Bhagavad Gîtâ, Schrift des Hinduismus: »Mein göttlich Scheinbild dieser Welt, darüber kommt man schwer hinweg! Doch wer mir selbst sich wendet zu, der zwinget dieses Zauberbild. Die Frevler, die Gemeinen und die Toren kommen nicht zu mir; beraubt des Wissens durch den Schein suchen sie bei Dämonen Heil. Unsichtbar bin ich! Nur der Tor kann glauben, dass ich sichtbar ward! Mein höhres Sein, das ewige, das höchste, blieb ihm unbekannt. Nicht jedem bin ich offenbar, weil mich der Mâyâ Schein verhüllt, betört erkennt die Welt mich nicht, den Ungebornen, Ewigen.« Bernard Korzeniewski, Molekularbiologe: »Leben ist ein Netzwerk tiefer stehender negativer Rückmeldungen, das einer höher stehenden positiven Rückmeldung untergeordnet ist.« Hans-Peter Dürr, Physiker: »Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Alls zusammenhält. Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente Kraft noch eine ewige Kraft gibt – es ist der Menschheit nicht gelungen, das heißersehnte Perpetuum mobile zu erfinden – so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewussten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche – denn die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht –, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre!« Crow Dog, Medizinmann: »Ich will Dir das erklären. Schau Dir das an: Das Geschrei und das Getümmel da unten, die Wagen, die Polizei, die Huren und der viele Schmutz – das ist für den Weißen die Realität. Aber die wirkliche Realität ist unter dem Pflaster, ist unter all’ dem. Was du da siehst, ist nur oberflächlich und bedeutet gar nichts. Es bedeutet den Weißen vielleicht alles, aber wir Indianer wissen, daß sich das Wirkliche unter diesem Oberflächlichen befindet, und wenn deine weißen BeDie Matrix — Das Universum als Hologramm!
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kannten da Peyote essen, dann sehen sie zum ersten Mal, daß das Haus nicht das Haus ist, die Straße nicht die Straße, die Lampe auf dem Tisch nicht eine Lampe, sondern etwas anderes. Und das macht sie verwirrt, macht sie ängstlich, wenn sie herausfinden, daß sie in einer falschen Realität gelebt haben.« Parmenides, Philosoph: »Sei, Jüngling, mir gegrüßt! Göttlichen Lenkern gesellt, mit den Intuitionen die Dich trugen, meinem Hause nahend. Kein geringes Geschick, sondern Themis und Dike sandten Dich, diesen Weg zu gehen, der da außerhalb ist der von Menschen betretenen Pfade. So sollst Du denn alles erfahren: der wohlgerundeten Wahrheit nie erzitterndes Herz und das Scheinwesen menschlicher Setzung, die da ohne Verlaß ist und ohne Wahrheit. Aber dennoch sollst Du auch das erfahren, wie das nur nach dem Anschein Gesetzte geltend wird und solche Geltung alles mit ihrem Scheinwesen hat durchdringen müssen.« Michio Kaku, Physiker: »Es gibt nichts in der Quantenmechanik oder in der Relativitätstheorie, das eine solche Matrix ausschließen würde.« Carl Friedrich von Weizsäcker, Physiker: »Die von uns sinnlich wahrgenommene Vielheit der Dinge ist letztlich nicht wahr. Isolierte Objekte bedeuten nur mangelnde Kenntnis der Kohärenz... der Wirklichkeit.« Helmuth von Glasenappp, Religionswissenschaftler: »Die idealistischen Schulen betrachten alle Vielheit als eine Mâyâ, als einen dem all-einen Geist von dem Nichtwissen aufgebürdeten Schein. Für diese Philosophen ist nur das Brahma, der Allgeist, real und jedes Einzel-Ich voll und ganz mit diesem identisch. Für sie gibt es mithin in Wahrheit keine individuellen Geistmonaden, sondern einen universellen Âtman, der sich infolge der täuschenden Verhüllungskraft der Weltillusion in einer Fülle von scheinbaren Einzelpersönlichkeiten widerspiegelt, so wie die eine Sonne in zahllosen Flüssen und Teichen.« Gedanken von Science-Fiction-Autoren: »Wir wissen alle, daß es möglich ist, die Sinne zu verwirren, die Augen zu täuschen. Aber wie können wir uns sicher sein, daß unsere Sinne nicht manchmal oder sogar immer verwirrt werden? Bin ich etwa nur ein Gehirn, irgendwo in einem Tank, zeit meines Lebens von einem verrückten Computer betrogen, den Ereignissen dieser Welt Glauben schenkend? (...) Hattest Du schonmal einen Traum, der dir vollkommen Real erschien? Was wäre wenn Du aus diesen Traum nicht mehr aufwachst? Woher würdest Du wissen was Traum ist, und was Realität?«
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LITERATUR Ray Harrison
Titel: Essenz – Am Anfang war das Wissen, Autor: Martin Hasenpflug, ISBN: 38330-0349-9, Erstveröffentlichung 2003 im Equinox-Verlag, Seiten 184, Hardcover, Format 148 x 210 mm, Preis 24 €. Thema: Die Autoren entdeckten in den Mythologien der alten Völker das verschlüsselte Wissen über das, was Gott ist. Gott ist demnach kein werturteilendes Wesen, sondern eine dem Leben zugrunde liegende Ur-Energie. Die Weisen der alten Kulte wussten diese Essenz des Lebens zu interpretieren und als göttliche Offenbarung uneigennützig niederzuschreiben. In diesem Buch drückt sich die Essenz erneut aus, um das Allzeit-Wissen auch heute zur Verfügung zu stellen. Dabei spricht sie über die verschiedenen Welten, natürliches Sozialverhalten, gesunde Lebensweise, übersinnliche Phänomene, Reinkarnation und vieles mehr. Dieses Wissen ist ein Muss für alle, die die Grenzen materieller Wahrnehmung überschreiten wollen! Aus dem Inhalt: 01. Vorwort, 02. Einleitung, 03. Weltmodell der Essenz, 04. Verfechter der Essenz, 05. Arische Urkultur, 06. Yima – Die personifizierte indo-arische Essenz, 07. Illusionstheorie – Die Matrix, 08. Es gibt keinen Tod, 09. Telepathie lernen, 10. Privater Erfolg, 11. Beruflicher Erfolg, 12. Essenz – Das Leben spricht, 12.1. Wesen der Essenz, 12.2. Essenz erkennen, 12.3. Matrix, 12.4. Tod & Geburt, 12.5. Der irdische Mensch, 12.6. Natur & Gesundheit, 12.7. Prophezeiungen, 12.8. Religion & Glauben, 12.9. Die Menschen des Lichts sprechen. Titel: Essenz contra Matrix – Das Leben spricht!, Autor: Martin Hasenpflug, ISBN: 3-89811-199-7, Erstveröffentlichung 1999 im Ciris-Verlag, Seiten: 196, Format: 120 x 190 mm, Preis: 14.83 €. Thema: Ehemals lebte der Mensch in völligem Einklang mit der Natur und beherrschte ihre magische Kraft, die Essenz. Die Essenz verhalf dem Menschen zu Kraft, Gesundheit und Glück. Der moderne Mensch hat sich von der Natur entfernt, deshalb muß er die täglichen Manipulationen ertragen. Sein heutiges Leben wird durch das Die Matrix — Das Universum als Hologramm!
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Netzwerk von logischen Fehlschlüssen, der Matrix bestimmt. Essenz contra Matrix zeigt auf, wie wir zu Handlangern der Matrix geworden sind und wie wir mit Hilfe der Essenz – wie unsere Vorfahren – wieder unsere Freiheit und Stärke erlangen, und unsere magischen Fähigkeiten beleben können! Autor (alte Beschr.): Mein Name ist Martin Hasenpflug, wohne in Velbert/Rhld. und bin 23 Jahre jung. Seit jeher habe ich ein enges Verhältnis zur Natur, daraus schöpfe ich meine Kraft, Freude und Weisheit. Durch meine natürliche Lebensweise beherrsche ich die Naturkräfte. Das daraus entstandene Wissen habe ich in meinem Buch »Essenz contra Matrix« niedergeschrieben. Um meine Erfahrungen mit Anderen auszutauschen habe ich einen Freundeskreis gegründet, der sich mit Natur, Geschichte und Magie beschäftigt. Leseprobe: Laß das, was Du Leben nennst von Dir abtropfen und erschaue den dahinterliegenden Gedanken. Wenn Du frei wirst von irdischem Denken, Dich im Bewußtsein reinigst und losläßt, dann erkennst Du Dich in Deiner Lichtstruktur. Alle die Äußerlichkeiten, die Dir vorgaukeln, Leben zu sein, sind Schatten, die Dein Auge trüben. Lehne Dich zurück in Dein Selbst und laß das Äußere an Dir vorbeifließen. Erschau das Wasser, den Wind, die Natur, alles fließt, nichts wird festgehalten. Du umgibst Dich mit Werten, die Deinem Denken entspringen, was jedoch ist der wirkliche Wert? Höre auf zu Reden und das Äußere verfällt von selbst.
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