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FREIZEITFÜHRER
Einfach mehr Leben.
BERLIN CITY Kultur & Genuss VON WOLFGANG KLING
pmv 1. Auflage Frankfurt am Main 2010 PETER MEYER VERLAG
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DIE HISTORISCHE MITTE
Die tapferen Frauen der Rosenstraße
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KIEK MAL IM KIEZ
Blockade und Luftbrücke
79
6
Vorwort
8
Kurze Geschichte Berlins
15
BERLINS ALTE UND NEUE MITTE
15
Neue und alte Viertel
17
Ab durch die Mitte: Rundgänge
17
Unter den Linden
21
Rundgänge im Osten
25
Was man gesehen haben muss
25
Sakrales
29
Architektur
37
Straßen & Plätze
37
Unterm Pflaster liegt der Sand
48
Orte der Kultur
48
Die Museumsinsel
51
Besondere Veranstaltungsorte
57
SEHENSWERTES IN DEN BEZIRKEN
57
Der Kiez stellt sich vor
57
Viertel & Spazierwege
63
Rundgänge
75
Was man gesehen haben muss
75
Sakralbauten & architektonische Denkmäler
80
Urbane Geschichte und Geschichten
80
Straßen & Plätze
86
Orte der Kultur
86
Schloss und Schlosspark Charlottenburg
88
Museen und mehr
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ENTDECKUNGEN IM, AM & AUF DEM WASSER
93
Museen & Technikdenkmäler
93
Besichtigungen
93
Wasserwelten
95
Orte für den Sonnenauf- und -untergang
97
Strandbars
97
Die andere Sicht auf die Dinge
101
Schifffahrt
101
Sportlich, sportlich
103
Wanderungen & Spaziergänge
103
Baden und Saunieren
107
DIE BERLINER MAUER
111
Mauerspaziergang
BERLIN AM WA S S E R
MAUERJAHRE
112
Spurensuche
112
Straßen & Plätze
114
Orte der Erinnerung
116
Museen & Gedenkstätten
116
Freilichtmuseen
119
Technikdenkmale
122
Wo das Leben sprüht
125
Parks & Gärten
125
DAS GRÜNE BERLIN
129
Stille Ruhestätten
129
Friedhöfe
129
Natur- und Tierparks
137
Knut, Knautschke & Co.
137
Botanische Gärten
141
Natur aktiv
146
Wanderungen & Spaziergänge
146
Große und kleine Parks
147
O A S E N , PA R K S & GÄRTEN
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MUSEEN A – Z Ticket-Tipps
159
157
GEBALLTE LADUNG KUNST & KULTUR
Alte Nationalgalerie, Museumsinsel 157 | Altes Museum, Museumsinsel 158 | Anne Frank Zentrum 160 | Berlinische Galerie 160 | Blindenwerkstatt Otto Weidt 161 | Bode-Museum, Museumsinsel 161 | Brecht-Weigel-Gedenkstätte 163 | Deutsches Historisches Museum (DHM) 164 | Deutsches Technikmuseum Berlin (DTMB) 165 |
Filmmuseum Berlin 166 | Gemäldegalerie Kulturforum 166 | Hanfmuseum 167 | Jüdisches Museum 168 |
Kreuzberg Museum: Geschichte wird gemacht! 170 | Märkisches Museum 171 | Museen Dahlem: Die drei großen Museen der Kulturen der Welt 172 | Museum für Gegenwart im Hamburger Bahnhof 174 | Museum für Kommunikation 175 | Naturkundemuseum 176 | Neue Nationalgalerie 177 | Neues Museum, Museumsinsel 179 | Pergamonmuseum, Museumsinsel 180 | Polizeihistorische Sammlung Berlin (PHS) 182 | Schinkelmuseum in der Friedrichswerderschen Kirche 183 | Schwules Museum 184 | Werkbundarchiv – Museum der Dinge 185 | Zille Museum 186
AUSGEHEN & VERGNÜGEN
Feste & feste Termine
4
206
189
KULTUR ZUM SEHEN UND HÖREN
189
Auf Bühne und Brettern
189
Theater
194
Leichtes & Lustiges
196
Tanztheater
198
Hier gibt’s was auf die Ohren
198
Leseorte
201
Musik modern & klassisch
208
Musik in Clubs, Bars und Tanzlokalen
208
Feine Adressen für guten Jazz
210
Musikkneipen
211
Clubs & Bars
215
Kultur kultig
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DAS SHOPPING-MEKKA DER REPUBLIK
219
Konsumtempel
220
BUMMELN & KAUFEN
Märkte & Flohmärkte
222
Natur- und Feinkostläden
225
Orte für Leseratten & Ohrwürmer
227
Andere Geschäfte
229
BERLINER SPEZIALITÄTEN
235
Kuchen schon zum Frühstück
235
CURRYWURST & HUMMER
Alt-Berliner Lokale & Kneipen
237
Das Romanische
Essen edel & prominent
241
Café
Currywurst & Döner
244
Biergärten & Gartenlokale
247
INFOS & VERKEHR IN DER STADT
250
Glossar
256
Register
258
Stadtplan mit U- & S-Bahnlinien Berlin
264
Unsere Inhalte werden ständig gepflegt, aktualisiert und erweitert. Für die Richtigkeit der Angaben übernimmt der Verlag jedoch keine Haftung. | © 1. Auflage 2010 Umschlag- und Reihenkonzept, insbesondere die Kombination von Griffmarken und Schlagwort-System auf dem Umschlag, sowie Text, Gliederung und Layout, Karten, Tabellen, Piktogramme und Illustrationen sind urheberrechtlich geschützt. | Abdruck und Einspeisung in elektronische Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags | Druck & Bindung: AZ Druck, Kempten; www.az-druck.de | Umschlaggestaltung: pmv, Agentur 42, Mainz, www.agentur42.de | Fotos: Wolfgang Kling. Wenn nicht anders angegeben, alle Rechte beim Verlag, siehe Nachweis beim jeweiligen Bild. Wir danken allen Unterstützern. | Karten: kontur GbR/Edition Terra, Berlin | Lektorat & Layout: Annette Sievers Bezug: über Prolit, Fernwald-Annerod, oder über den Verlag,
[email protected], ✆ 069/49 44 49 ISBN 978-3-89859-313-7 Klimaneutral und auf umweltfreundlich hergestelltem FSC-Papier gedruckt.
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KARTEN & REGISTER
IMPRESSUM
Wir freuen uns über Korrekturen und Anregungen: pmv Peter Meyer Verlag Schopenhauerstraße 11 60316 Frankfurt a.M. www.PeterMeyerVerlag.de
[email protected] 5
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VORWORT
Der Berliner Verleger Wolf Jobst Siedler: »In Berlin verzehrt jede Epoche die vorausgegangene. Die Stadt denkt sich alle 30 Jahre neu und entwirft sich anders«.
6
Die Stadt ist nicht gerade eine Schönheit, eher – wie der Schriftsteller Peter Schneider rühmend formulierte – »von einer wohl nicht mehr aufhebbaren Hässlichkeit, aber es ist eine Hässlichkeit von großem Charakter«. Sozusagen sind es die inneren Werte der Stadt, die ihr das besondere Flair und ihre Ausstrahlung verleihen. Kultur als pulsierendes Dauerfestival: Es gibt schier unzählige Museen und Theater, gleich drei Opernhäuser, die weltberühmte Philharmonie und viele andere Konzertsäle, hunderte vielfältige Galerien, quirlige Märkte, hippe Strandbars am Ufer der Spree und verrauchte Kiezkneipen, exklusive Gourmet-Restaurants, eine extravagante Club- und Partyszene, die Ihresgleichen in der Welt sucht und – nicht zu vergessen: 62 Seen! Die Stadt mit dem wohlklingenden Beinamen »SpreeAthen« aus der klassizistischen Stilepoche vibriert wieder im besten Sinne des Wortes, wie zuletzt vielleicht in den legendären 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als Berlin zum heftig schlagenden kulturellen Herzen Europas wurde. Damals entstand durch den Zusammenschluss von 8 Städten und 59 Landgemeinden Großberlin mit 3,85 Mio Einwohnern. Wenige Jahrzehnte zuvor, im Reichsgründungsjahr 1871, hatte sich Friedrich Engels in einem Brief aus England ehrlich gefreut, »dass es Berlin, diesem Unglücksnest, endlich gelingt, Weltstadt zu werden.« Die Worte träfen auch auf das heutige Nachwendezeit-Berlin zu, nachdem das »tausendjährig« wähnende Nazireich nur noch eine traurige Trümmerwüste hinterlassen hatte und die Reichshauptstadt gleich danach politisch und geografisch zur geteilten Provinz degradiert worden war. Aber schließlich – wie ein altes Sprichwort besagt – ist Berlin nicht, sondern Berlin wird. Eine Stadt in ewiger Mauser, mit vielen temporären und oft spektakulären Provisorien. Doch nicht nur deshalb zählt das wiedervereinte und von der Betonzwinge befreite Ber-
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lin heute gewiss zu den aufregendsten und spannendsten Metropolen Europas. Schauen Sie doch mal rein! Viel Vergnügen auf den Entdeckungstouren wünscht Ihnen Wolfgang Kling
Berlin im Baukastensystem ≥ Dieses Buch gliedert die Berliner City in 2 geografische und 7 thematische Kapitel. Im geografisch geordneten Teil können Sie mit Spaziergängen und Besichtigungen sofort loslegen. Er beginnt ganz klassisch mit Berlins historischer Mitte zwischen Brandenburger Tor und Alexanderplatz. In Sehenswerte Bezirke werden das alte Westberliner Zentrum rund um den Kur fürstendamm sowie die angesagtesten Viertel von Charlottenburg über Kreuzberg bis Friedrichshain mit ihren Sehenswürdigkeiten vorgestellt. Die thematischen Griffmarken beginnen mit Berlin am Wasser. Hier können Sie sich inspirieren lassen: Soll’s eine Spreerundfahrt sein, der Besuch eines Aquariums oder einer Galerie im Wasserspeicher? Aufschlussreich sind die Besichtigungsvorschläge im Kapitel Mauerjahre, das Sie am Grenzstreifen entlang und zu Museen und Gedenkstätten der DDR-Zeit führt. Oasen, Parks und Gärten beinhaltet Tierparks, botanische Gärten und die schönsten Prominentenfriedhöfe der Metropole. Kulturbeflissene werden als Erstes das Kapitel Museen & Galerien aufschlagen, Theaterfans und Tanzwütige konzentrieren sich auf das abendliche Ausgehen & Vergnügen. Shoppen steht bei Berlinbesuchern hoch im Kurs, die besten Zentren und (Floh-)Märkte sowie extraordinäre Adressen finden Sie in Bummeln & Kaufen. Um die Wurst bzw. Hunger und Durst geht’s bei Currywurst & Hummer.
Über den Autor: Wolfgang Kling kam 1977 aus dem hessischen Marburg zur Fortsetzung seines Studiums der Philosophie, Germanistik und Ev. Theologie an die Spree. Geplant hatte er zwei Jahre. Nun sind schon über 30 vergangen und der spannende Großstadtdschungel ist längst seine Heimat geworden, über die der Sprachdozent mehrere Bücher verfasste.
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Post bitte an: Peter Meyer Verlag – Berlin – Schopenhauerstraße 11 60316 Frankfurt a.M.
[email protected] www.PeterMeyerVerlag.de
KURZE GESCHICHTE BERLINS
1443 Grundsteinlegung einer Zwingburg, dem späteren Stadtschloss.
1542 Der Kurfürstendamm wird als Dammweg zum Jagdschloss Grunewald angelegt. 1647 Aus einem Reitweg wird der Boulevard Unter den Linden. 8
Gemäß dem ökologischen Leitgedanken des Verlags ist stets die Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln aufgeführt, die leidige Parkplatzsuche sollten sich Ortsfremde ohnehin sparen. Das Grundwissen für Ihre Anreise und Fortbewegung in der Stadt finden Sie in Info & Verkehr, woran sich ein Kartenteil mit den Verkehrslinien anschließt. Öffnungszeiten sowie konkrete Preise und Ermäßigungen sind für einen guten Reiseführer selbstverständlich. Da sich diese Daten jedoch beständig ändern, bitten Autor und Verlag um Nachsicht, falls mal etwas nicht stimmen sollte. Wir freuen uns über Ihre (neuen) Tipps und Anregungen!
Mittelalter 1237 Die Fischersiedlung Cölln auf der Spreeinsel wird erstmals urkundlich erwähnt. Sie bildet sich um die Petrikirche, die dem Schutzheiligen der Fischer geweiht ist. 1244 Berlin am Nordufer der Spree findet erste urkundliche Erwähnung, dem Schutzheiligen der Kaufleute ist die Nikolaikirche am Alten Markt geweiht – das heutige Nikolaiviertel. 1432 Der Handelsplatz Berlin schließt sich mit Cölln zu einer Stadt zusammen. 1415 – 1688 Residenzstadt der Kurfürsten 1539 Kurfürst Joachim II. führt die Reformation an, Berlin wird protestantisch. 1640 – 1688 Friedrich Wilhelm I., der Große Kurfürst, lässt die im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Stadt wieder aufbauen. Berlin wird zur Festungsstadt. Mit dem Edikt von Potsdam 1685 gewährt er den französischen Protestanten, den Hugenotten, Asyl.
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1688 – 1871 Königlich-preußische Hauptstadt 1713 – 1740 Der »Soldatenkönig« Friedrich Wilhelm I. hält viel von spartanischer Zucht, er lässt die Stadtplätze zum Exerzieren erweitern und vergrößert das Heer. Berlin wird mit einer 14 km langen Mauer umgeben, um die Zollkontrollen zu verbessern und die zahlreichen Desertionen zu verhindern. Berlin hat jetzt 60.000 Einwohner, jeder Dritte ist französischer Herkunft. 1740 – 1786 Friedrich II., Friedrich der Große oder Alter Fritz genannt, wandelt sich vom aufgeklärten musisch-philosophisch inspirierten Prinzen zum unnachgiebigen Machtpolitiker. Tuch- und Seidenmanufakturen machen Berlin zur größten Textilstadt in Deutschland. Berlin zählt 100.000 Einwohner. 1786 – 1797 Unter Friedrich Wilhelm II., dem sinnenfrohen »dicken Willem«, entwickelt sich Berlin zur Stadt der Aufklärung, eine rege Bautätigkeit setzt ein.
Um 1750 Beginn der klassizistischen Epoche.
1791 Das Brandenburger Tor wird gebaut. Stadt, Land, Fluss: Stich von 1737
9
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Unter den Linden: Die Universität mit Wilhelmvon-Humboldt-Denkmal
1894 Das Reichstagsgebäude wird fertiggestellt.
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1797 – 1840 Unter Friedrich Wilhelm III., Mustergatte der vom Volk verehrten Königin Luise, erstrahlt Berlin vor allem durch die Bauten Karl Friedrich Schinkels in klassizistischer Noblesse. Die Berliner Universität wird 1810 unter Mitwirkung von Wilhelm von Humboldt gegründet. Geistige Koryphäen wie Hegel, Fichte und Schleiermacher halten Vorlesungen, unter den Hörern sind Karl Marx und Friedrich Engels. 1840 – 1861 Unter Friedrich Wilhelm IV., dem kunstsinnigen Romantiker auf dem Thron, begehrt das zunehmend selbstbewusste Bürgertum gegen die absolute Königsherrschaft auf. Es kommt 1848 zur Märzrevolution, bei den Barrikadenkämpfen werden 183 Bürger und Arbeiter von Soldaten erschossen. Die Presse- und Versammlungsfreiheit kann durchgesetzt werden. Das Dreiklassen-Wahlrecht wird eingeführt.
1871 – 1918 Kaiserliche Reichshauptstadt 1861 – 1888 Unter Kaiser Wilhelm I. führen die hohen französischen Reparationszahlungen aus dem verlorenen Krieg 1870/71 zu einem wirtschaftlichen Boom der Gründerjahre, gleichzeitig entstehen armselige Mietskasernen für die Arbeiter. Berlin wird Hauptstadt des in Versailles gegründeten Deutschen Reiches. 1888 – 1918 Kaiser Wilhelm II. wird zum Inbegriff für preußische Ruhmessucht. Wilhelminische Prachtbauten entstehen. 1902 er folgt die Einweihung der ersten U-Bahnstrecke. Berlin hat 1,9 Mio Einwohner.
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1919 – 1933 Weimarer Republik 1918 Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs dankt der Kaiser ab, der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann ruft im Reichstag die Republik aus. 20er-Jahre Berlin wird in den Goldenen 20er-Jahren zum Zentrum glamouröser Unterhaltung und Kunst, zur Vergnügungsmetropole Europas. Große soziale Kontraste führen zu instabilen politischen Verhältnissen. Die Weltwirtschaftskrise 1929, Inflation und hohe Arbeitslosigkeit radikalisieren große Teile der Bevölkerung. Anfang 1932 werden in der 4-Millionen-Metropole 603.000 arbeitslose Menschen registriert. 1933 – 1945 Nationalsozialistische Reichshauptstadt 30. Jan 1933 Machtübernahme Adolf Hitlers: Bücherverbrennung, Boykott jüdischer Geschäfte, Verfolgung Andersdenkender und Deportationen in KZ, Angriff auf Polen und Beginn des Zweiten Weltkriegs (1. Sep 1939). Die Wannseekonferenz beschließt 1942 den systematischen Massenmord an Europas Juden. 20. April 1945 Die Rote Armee erreicht Berlin, in der Nacht zum 9. Mai 1945 unterschreibt Generalfeldmarschall Keitel in Berlin-Karlshorst die bedingungslose deutsche Kapitulation.
Alfred Döblin: Berlin
BAlexanderplatz, dtv
1995. Der Roman erzählt die Geschichte des Transportarbeiters Franz Biberkopf im Berlin der 1920er-Jahre.
August 1936 Adolf Hitler eröffnet die XI. Olympischen Sommerspiele in Berlin.
1945 – 1989 Geteilte Stadt 1945 Berlin wird in 4 Sektoren aufgeteilt, den sowjetischen im Osten, den amerikanischen, englischen und französischen im Westen der Stadt. 1948/49 Die Sowjetunion versucht, mit der BerlinBlockade die gesamte Stadt unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Westalliierten reagieren mit einer Luftbrücke und versorgen die Westberliner monatelang mit Lebensmitteltransporten per Flugzeug. 1949 Ostberlin wird Hauptstadt der neu gegründeten DDR. 11
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1969 Einweihung des Fernsehturms.
Mit einer Fläche von 891 qkm ist Berlin 9 x größer als Paris. In ost-westlicher Richtung sind es 45 km, in nord-südlicher 38 km. Für die Stadtumrundung muss man 234 km zurücklegen.
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17. Jun 1953 Sowjetische Panzer walzen den Arbeiteraufstand in Ostberlin nieder. Immer mehr Bürger der DDR flüchten in den Westen, Arbeitskräftemangel belastet zunehmend die DDR-Wirtschaft. 13. Aug 1961 Die Nationale Volksarmee und die Volkspolizei riegeln die DDR ab: Bau der Berliner Mauer. Die Mauerinsel Westberlin entwickelt sich einerseits zum Glitzerschaufenster des freien Westens und andererseits zum brodelnden Siedetopf der protestierenden Jugend und Studenten sowie zu einem Biotop für alternative Lebensformen. 1987 Das 750-jährige Stadtjubiläum feiern Westund Ostberlin getrennt.
Die Wende 7. Okt 1989 Bei den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Gründung der DDR kommt es zu ersten Demonstrationen der DDR-Opposition in Ostberlin. »Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben«, mahnt der Ehrengast und sowjetische Parteichef Michail Gorbatschow die DDR-Oberen. Es folgen Massenprotestkundgebungen. 9. Nov 1989 Die Grenzübergänge in der Stadt werden überraschend geöffnet. 10./11. Nov 1989 Jubelnde Berliner aus Ost und West feiern gemeinsam das Ende der Teilung ihrer Stadt. 20. Juni 1991 Nach der Wiedervereinigung des geteilten Deutschlands wird Berlin Regierungshauptstadt der Bundesrepublik. 2001 Die 23 Berliner Bezirke werden zu 12 Großbezirken fusioniert. 2010 Baubeginn des Berliner Stadtschlosses mit Humboldt-Forum.
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DIE HISTORISCHE MITTE
DIE HISTORISCHE MITTE KIEK MAL IM KIEZ B E R L I N A M WA S S E R MAUERJAHRE O A S E N , PA R K S & G Ä R T E N MUSEEN A – Z AUSGEHEN & VERGNÜGEN BUMMELN & KAUFEN CURRYWURST & HUMMER KARTEN & REGISTER
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Neue und alte Viertel
BERLINS ALTE UND NEUE MITTE
b
Bahn/Bus: aus Richtung Westen
U55, S1, 2, 25 bis Brandenburger Tor. Anfahrt von Osten U2, 5, 8, S5, 7, 9, 75 bis Alexanderplatz.
Der Bezirk Mitte ist heute so groß wie nie zuvor, denn bei der Verwaltungsreform 2001 wurden die ehemaligen Bezirke Mitte, Tiergarten und Wedding zum Super-Bezirk zusammengeschlossen.
Das Regierungsviertel am Spreebogen Gehzeit: Brandenburger Tor – Hbf rund 1,5 Std. Bahn/Bus: U55, S1, 2, 25 Brandenburger Tor, Ziel: S5, 7, 9, 75, M41, M85, TXL, 120, 123, 147, 240, N20, N40 Hbf.
≥ In unmittelbarer Nachbarschaft des symbolträchtigen ➚ Brandenburger Tores und des ➚ Reichstags befinden sich am Spreebogen die wichtigsten Regierungsgebäude der Bundesrepublik. Das moderne Ensemble zieht sich spangenartig von Westen nach Osten und wird »Band des Bundes« genannt. Das 2001 fertiggestellte Bundeskanzleramt entstand nach Entwürfen von Axel Schulte und Charlotte Franke. Das 18 m hohe Haus mit 350 Räumen ist ein wenig klotzig geraten und wird deshalb oft von den spöttischen Berlinern als »Bundeswaschmaschine« tituliert. Die Plastik Berlin vor dem Portal soll die 15
DIE HISTORISCHE MITTE
Berlins alte und neue Mitte, während der Mauerzeit Grenzbezirk der DDR-Hauptstadt, ist nach der Wende wieder zum Zentrum, zum pulsierenden Herzen der Gesamtstadt geworden. Hier kreuzen sich die alten Berliner Flaniermeilen Unter den Linden und Friedrichstraße, hier stehen die prächtigsten historischen Gebäude und mit dem Brandenburger Tor auch das Symbol sowohl der Trennung als auch der Wiedervereinigung von Stadt und Staat. Und hier, wo sich jährlich Millionen von Besuchern neugierig umschauen, Kultur hautnah in den Museen, Theatern und Opern erleben, waren vor rund 8 Jahrhunderten direkt an der Spree die Siedlungen Berlin und Cölln entstanden. Hohe, monotone Gebäude prägen heute die Fischerinsel, wo einst Cölln seinen Anfang nahm. Unmittelbar gegenüber, am Ostufer der Spree, wuchs zur gleichen Zeit der Handelsplatz Berlin mit der ➚ Nikolaikirche und dem Molkenmarkt heran.
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„
Ein herrlicher Fußund Radweg ver-
läuft vom Hauptbahnhof direkt an der Spree entlang zum ➚ Bode-Museum auf der ➚ Museumsinsel, ca. 2 km.
r
Zollpackhof, Elisabeth-Abegg-Straße
deutsche Einheit symbolisieren, sie ist eine Arbeit des 2002 verstorbenen Künstlers Eduardo Chillida. Im Paul-Löbe-Haus von Stephan Braunfels am inneren Spreebogen befinden sich die Abgeordnetenbüros und die Sitzungssäle für die Ausschüsse. Es ist durch eine Brücke mit dem ➚ Marie-ElisabethLüders-Haus (Braunfels, 2002) verbunden, das die Parlamentsbibliothek beherbergt, die weltweit drittgrößte ihrer Art. Schon in Sichtweite befindet sich der 2006 eingeweihte neue ➚ Hauptbahnhof.
1, Mitte. ✆ 030/33099Täglich 10 – 24 Uhr.
Spandauer Vorstadt und Scheunenviertel
Gegenüber dem Kanzler-
Bahn/Bus: S1, 2 Oranienburger Straße, Ziel: S5, 7, 9, 75
amt und direkt an der
Hackescher Markt. Infos: Rundgang: ➚ Kunst und Kom-
Spree. Österreichische
merz an der Oranienburger Straße.
Küche. Großer, schattiger
≥ Viel gab’s da noch nicht, im 17. Jahrhundert. Ein
Biergarten. Fast eine
paar Schäfereien, eine kurfürstliche Meierei, Ziegelhöfe. Chausseen nach Pankow, Neuruppin und Spandau. Diese Gegend zwischen Alexanderplatz und Oranienburger Tor lag damals und noch bis 1735 außerhalb des städtischen Festungsgrabens und war kaum besiedelt. Der Name Spandauer Vorstadt bürgerte sich ein, da sich das Terrain nördlich des Spandauer Tors der mittelalterlichen Stadtmauer befand. 1672 er folgte der kur fürstliche Erlass, dass sämtliche Scheunen mit brennbarem Material vor die Stadttore verlegt werden mussten. Ein neues Quartier in der nordöstlichen Spandauer Vorstadt entstand, in dem fortan bis 1945 die Ärmsten der Armen in elenden Behausungen vegetierten: das Scheunenviertel. 1737 befahl der preußische König allen besitzlosen Juden, in dieses Viertel zu ziehen. Später kamen Tausende ostjüdische Einwanderer hinzu. Das Scheunenviertel wurde zum Judenghetto mit Handwerkern und Kleinhändlern aus Polen und Russland, in dem sich in den 1920er-Jahren die Berliner Unterwelt breit machte. Berüchtigt waren die Kellerkaschemmen, in denen Kleinkriminelle, Hehler,
720. www.zollpackhof.de.
dörfliche Idylle mitten in der Stadt.
Die ersten Juden, 50 aus Wien vertriebene Familien, kamen 1671 nach Berlin. Rund 160.000 Juden lebten bis 1933 in der Stadt: Die meisten im Scheunenviertel, begüterte Juden im bürgerlichen Teil der Spandauer Vorstadt. Die Hälfte konnte bis 1939 auswandern, 55.000 wurden in Konzentrationslagern ermordet. Heute besitzt die jüdische Gemeinde Berlins etwa 12.000 Mitglieder.
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Unter den Linden Vom Brandenburger Tor zur Friedrichstraße
l
Bonbonmacherei Kolbe & Stecher,
Oranienburger Straße 32, Mitte. ✆ 030/44055243. www.bonbonmacherei.de. Mi – Sa 12 – 20 Uhr. Kellerladen in den Heckmann Höfen neben der Neuen Synagoge. Bonbons mit Leckergarantie, Schauküche.
DIE HISTORISCHE MITTE
Zuhälter und ihre Dirnen verkehrten. Schon in dieser Zeit kam es zu ersten antijüdischen Ausschreitungen gegen die »Galizier«, wie die Ostjuden genannt wurden. Der weitgehend noch latente Antisemitismus brach mit Hitlers Machtübernahme schließlich schlagartig und offen aus. In der DDR-Zeit verfiel, was nach dem Krieg noch übrig geblieben war. Gleich nach der Wende etablierte sich hier ein alternatives Szeneviertel, das sich mittlerweile zum trendigen Yuppie-, Designer- und Galeristenquartier verwandelt hat. Doch seit einigen Jahren entwickelt sich rund um die Oranienburger Straße allmählich wieder ein Zentrum jüdischen Lebens mit Kultureinrichtungen, Gebetshäusern und einigen Café-Restaurants mit koscheren Speisen.
AB DURCH DIE MITTE: RUNDGÄNGE
Gehzeit: rund 45 Min. Bahn/Bus: U55, S1, 2, 25 Brandenburger Tor, Ziel: U6, S1, 2, 5, 7, 9, 25, 75 Friedrichstraße sowie RE von Ostbf.
≥ Trotz der vielen Bauvorhaben und Sanierungen seit der Wende ist der westliche Teil der Lindenallee noch immer recht trist. Hier steht die russische Botschaft, die 1837 aus dem Kurländischen Palais, in dem die Herzogin Dorothea von Kurland residierte, hervorgegangen ist. Der heutige Bau wurde erst nach dem Krieg im typisch wuchtigen Stil der Stalinära errichtet, die legendäre Leninbüste im Vorgarten verschwand 1994. Die ➚ ˝ Komische Oper an der Behrenstraße entstand 1947 aus dem 1891 erbauten Musiktheater, das als Metropol-Theater vor allem ab 1901 unter seinem Kapellmeister Victor Hollaender die Berliner Revue etablierte. Die vielleicht berühmteste Straßenecke Berlins war und ist die Ecke, wo sich Friedrichstraße und Unter 17
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m
Deutsche Guggenheim, Unter den
Linden 13/15, Mitte. ✆ 030/202093-14. www.deutsche-guggenheim.de. Täglich ab 10 – 20, Do bis 22 Uhr. Wech-
den Linden kreuzen, im 19. Jahrhundert als DreiCafé-Eck bekannt: ➚ Café Kranzler, Café Bauer und Café Victoria. Heute befindet sich dort das h Westin Grand Hotel und ein Geschäft der ➚ l Königlichen Porzellan Manufaktur (KPM). Ein paar Schritte weiter: Die Deutsche Bank wieder an traditioneller Stelle mit der m Deutschen Guggenheim Berlin.
selnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Mo
Wo das Wissen wohnt
freier Eintritt, sonst 4 fi.
Staatsbibliothek und Humboldt-Universität, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Unter den Linden 6, 10117 Berlin-
Im Foyer der Uni prangt in goldenen Lettern der berühmte Marx-Spruch: »Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kömmt darauf an, sie zu verändern«.
100, 200 Staatsoper, U6 Französische Straße. Info: 13 Mio Druckwerke und Handschriften, auch Karten und Zeitungen, können in der Staatsbibliothek ausgeliehen oder in Lesesälen eingesehen werden.
≥ Den gesamten Block zwischen Charlotten- und Universitätsstraße nimmt die eindrucksvolle m Staatsbibliothek (Haus 1) von 1914 ein. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut, wird die Generalsanierung und grundlegende Modernisierung des neobarocken Gebäudes mit seinen sechs Innenhöfen noch bis 2011 andauern. Das Hauptgebäude der Humboldt-Universität, wie sie seit 1949 heißt, folgt im nächsten Straßenblock. Das Gebäude diente 1766 bis zu seinem Tod 1802 Prinz Heinrich, dem jüngeren Bruder Friedrichs II., als repräsentative Wohnstatt. Als die Berliner Universität 1810 gegründet wurde, kamen sogleich Liberale und fortschrittliche Wissenschaftler von Rang © Humboldt-Universität, Foto: Heike Zappe
Belebte Uni: Am Haupteingang Unter den Linden
Mitte. ✆ 030/2093-0, www.hu-berlin.de, Bibliothek ✆ 266-0. http://staatsbibliothek-berlin.de. Bahn/Bus: Bus
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und Namen, so etwa Fichte, Leibniz, Hufeland, Feuerbach sowie die Brüder Humboldt. Auch aus der Studentenschaft ging manch berühmter Name hervor. So studierte hier 1836 – 1841 Karl Marx Jura und Heinrich Heine hörte zwischen 1821 und 1823 Vorlesungen des Philosophen Hegel. Vor dem Hauptgebäude sitzen die beiden Humboldts in Marmor verewigt auf hohen Sockeln, Wilhelm links, Alexander rechts.
Wilhelm von Humboldt (1767 – 1835) wirkte als Sprachwissenschaftler, Alexander (1769 – 1859) revolutionierte die Geografie als empirische Wissenschaft.
Das Forum Fridericianum Unter den Linden/Bebelplatz. Bahn/Bus: Bus 100, 200
≥ Vor der Humboldt-Universität reitet Friedrich II. seit 1851 (mit einigen Unterbrechungen) auf seinem Lieblingspferd Condé auf dem Mittelstreifen des Boulevards Unter den Linden in Richtung Schloss, angetan mit Krönungsmantel, Dreispitz, Stulpenstiefeln und Krückstock. Das fast 14 m hohe Meisterwerk stammt von Christian Daniel Rauch und zeigt zahlreiche Persönlichkeiten am Sockel unter dem Reiter: Lieblingsgeneräle des Königs und andere Militärs, hinten unter dem Schwanz des Pferdes – was Anlass zu vielen Deutungen gab – preußische Künstler und Denker aus der Zeit des Alten Fritz. Das Forum Fridericianum ist ein bereits 1740 von Friedrich dem Großen selbst und seinem Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff geplanter Ort der Aufklärung, der letztlich aber nur Fragment blieb. Dazu sollten außer dem Prinz-Heinrich-Palais (1766, jetzt Universität) alle Gebäude am heutigen Bebelplatz gehören. Natürlich auch die hochbarocke Alte Bibliothek von 1780 an der Westseite, die auf Entwürfe des Wiener Baumeisters Johann Bernhard Fischer von Erlach zurückgeht. Aufgrund ihrer abwechselnd konkav und konvex geschwungenen Fassade wurde sie »Kommode« genannt und steht als solche in manchem Stadtplan. In ihr befindet sich die Juristische Fakultät. Die Ostseite des Bebelplatzes domi-
DIE HISTORISCHE MITTE
Staatsoper, U6 Französische Straße.
Denker und Dichter unterm Pferdeschwanz
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Bebelplatz mit St.-Hedwigs-Kathedrale: Erinnerungsveranstaltung zum 10. Mai 1933
Mitten auf dem Bebelplatz warfen Studenten im Braunhemd am 10. Mai 1933 20.000 Bücher »wider den deutschen Geist« ins Feuer. Seit 1995 erinnert die Versunkene Bibliothek von Micha Ullmann an dieses Autodafé – durch ein Fenster im Fußboden schaut man in einen darunter liegenden Raum mit leeren Bücherregalen.
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niert die ➚ d Deutsche Staatsoper, Friedrichs Demonstration der kulturellen Überlegenheit und finanziellen Potenz Preußens trotz des Krieges gegen Österreich um Schlesien. Doch der große Entwur f zur Platzgestaltung konnte nicht mehr zu Ende ausgeführt werden. Die Wohnhäuser an der Frontseite des Platzes wurden erst später durch den stattlichen Gebäudekomplex ersetzt, in dem 1889 – 1945 die Direktion der Dresdner Bank ihren Sitz hatte und jetzt das luxuriöse h Grand Hotel de Rome eingezogen ist. In der Südostecke steht die katholische ➚ St.-Hedwigs-Kathedrale, die zumindest noch aus Friedrichs Zeiten stammt. Dahinter lugen die roten Backsteintürme der Friedrichwerderschen Kirche mit dem ➚ m Schinkelmuseum hervor, Schinkels Bauakademie von 1836 daneben ist bisher nur als Muster- und Schaufassade wieder errichtet.
Von der Staatsoper zur Museumsinsel Unter den Linden. Länge: ca. 200 m Humboldt-Universität – Museumsinsel. Bahn/Bus: Bus 100, 200 Staatsoper, Ziel: S5, 7, 9, 75 Hackescher Markt.
≥ Das Prinzessinnenpalais neben der Staatsoper – hier zogen 1811 die drei Töchter Königs Friedrich Wilhelms III. ein – dient heute als gastronomisches Zentrum r Opernpalais mit exquisiten Restaurants und einer Bar. Im barocken Kronprinzenpalais von 1732 direkt daneben wurde 1859 der Kronprinz und spätere (und letzte) deutsche Kaiser Wilhelm II. geboren. Das
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r
Opernpalais, Unter den Linden 5,
Mitte. ✆ 030/202683. www.opernpalais.de. Täglich 8 – 24 Uhr. Frühstücksbuffet, große Kuchenauswahl, Feiertags-Jazz-Brunch, Sommerterrasse.
Rundgänge im Osten Das Marienviertel rund um den Fernsehturm Panoramastraße 1A, 10178 Berlin-Mitte. ✆ 030/247575-
Alte und neue Spitze: Marienkirche und Fernsehturm bilden einen reizvollen Kontrast
0, Fax 247575-37. www.tv-turm.de.
[email protected]. Bahn/ Bus: U2, 5, 8, S5, 7, 9, 75 Alexanderplatz. Zeiten: März – Okt täglich 9 – 24, Nov – Feb täglich 10 – 24 Uhr. Preise: Auffahrt mit dem Lift 10 fi; Kinder bis 3 Jahre Eintritt frei, bis 16 Jahre 5,50 fi.
≥ Der Fernsehturm war 1969 fertiggestellt, gebaut als Symbol für sozialistische Stärke und Leistungsfähigkeit der DDR – mit Panoramaetage und r Telecafé, das sich zwei Mal in der Stunde um die eigene Achse dreht. 80 km Weitblick hat man aus schwindelerregenden 207 m Höhe! Nachmittags zeichnet die Sonne ein Kreuz auf die Kugel des Fernsehturms. Der Volksmund spöttelte noch zu DDR-Zeiten von »St. Walter« (nach dem Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht) und vom »Kreuz des Ostens«, andere sahen hierin eher das »Plus des Sozialismus«. 21
DIE HISTORISCHE MITTE
Haus hat man nach seiner Zerstörung in den 1960erJahren rekonstruiert. In der Kommandantur mit der Hausnummer 1 residierte seit 1799 der Stadtkommandant, heute der Medienkonzern Bertelsmann. Auf der anderen Straßenseite entwarf Schinkel 1816 die Königswache, besser bekannt als ➚ Neue Wache. Das ehemalige ➚ Zeughaus (Waffenarsenal) daneben ist schon aufgrund seines üppigen Fassadenschmucks und den 12 großen Figurengruppen auf der Dachbalustrade der bedeutendste erhaltene Barockbau Berlins. Die monumentale quadratische Anlage ist Sitz des ➚ m Deutschen Historischen Museums. Die sich anschließende Schlossbrücke von 1824 mit den Schinkel-Skulpturen aus Carrara-Marmor bildet den Abschluss des Boulevards. Sie führt auf die ➚ Museumsinsel.
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r
TV Turm Alexanderplatz Gastronomie-
gesellschaft mbH, Panoramastraße 1A, Mitte. ✆ 030/247575-0. www.tv-turm.de. Öffnungszeiten wie Fernsehturm. Gehobene Gastronomie. In der Bar auf »nur« 203 m Höhe Cocktails für 6 fi.
Dem Spott der Touristen ausgesetzt: Marx-EngelsDenkmal
Fast wie Spielzeug mutet westlich des Fernsehturms die schlichte ➚ Marienkirche an, ein gotischer Backsteinbau aus dem späten 13. Jahrhundert. Das ➚ Rote Rathaus, Sitz des Regierenden Bürgermeisters, orientiert sich an der norditalienischen Hochrenaissance. Nebenan, östlich des Rathauses, verbinden die ➚ l Rathauspassagen, ehemals wichtigstes Geschäftszentrum Ostberlins, Shopping mit Freizeitmöglichkeiten, einmal im Monat wird zum »Talk im Turm« mit Sport- und Filmsstars eingeladen. Zwischen Kirche und Rathaus ist nach wie vor eine große Freifläche, die die Bomben des Krieges schuf. Wo einst im Mittelalter die Stadt gewachsen war, wird nun eine Rekonstruktion des Marienviertels kontrovers diskutiert. Einer der schönsten Brunnen Berlins, der Neptunbrunnen von Reinhold Begas von 1888, kam erst 1969 vom Schlossplatz hierher. Stolz schaut der Meeresgott auf seine vier üppig geformten Begleiterinnen, die Rhein, Elbe, Oder und Weichsel symbolisieren. Aus sicherer Entfernung begutachten Karl Marx und Friedrich Engels auf dem Marx-Engels-Forum die Szenerie des Umbruchs und der Transformation. Hinter ihren überdimensionalen Rücken klafft eine Leere, seit der sozialistische Palast der Republik verschwunden ist, ➚ Humboldt-Forum.
Spurensuche im Klosterviertel Lage: Vom Alexanderplatz ca. 400 m Richtung Klosterstraße. Bahn/Bus: U2, 5, 8, S5, 7, 9, 75 Alexanderplatz, U2 Klosterstraße. 22
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Bei der Klosterruine finden im
Sommer SkulpturenausDIE HISTORISCHE MITTE
≥ Hinter dem ➚ Roten Rathaus liegt rund um den U-Bahnhof Klosterstraße das sehr interessante, aber seit Jahrzehnten verwaiste ehemalige Klosterviertel. Nur noch Ruinen stehen von der im letzten Krieg zerstörten gotischen Franziskanerkirche von 1249, die Klostergebäude sind verschwunden. 1574 zog das erste Berliner Gymnasium in die Räume des »Grauen Klosters« (nach der Farbe der Franziskanerkutten so benannt). Berühmte Zöglinge dieser Eliteschule waren unter anderen Schinkel, Schleiermacher, der deutsche Turnvater Jahn und Bismarck. Hier befand sich zudem ab 1571 die erste Berliner Druckerei, gegründet von Leonhard Thurneysser. Die nahe barocke Parochialkirche von 1703 stammt von Johann Arnold Nering und Martin Grünberg. Sie diente zu DDR-Zeiten als Möbellager. Bald soll sie wieder ihren markanten schlanken Turm mit dem Glockenspiel von 1715 bekommen. Hinter der ➚ rLetzten Instanz, der ältesten erhaltenen Wirtschaft der Stadt, erhebt sich das monumentale Stadtgericht von 1904, das der urigen Kneipe ihren Namen gab. Der Justizpalast im Jugendstil besitzt ein überaus prächtiges Treppenhaus, das man sich unbedingt ansehen sollte. Davor sind noch spärliche Reste der mittelalterlichen Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert erhalten.
stellungen statt, www.klosterruineberlin.de.
Neues altes Nikolaiviertel Gehzeit: ca. 1 Stunde. Bahn/Bus: Bus 248 Berliner Rathaus, U2 Klosterstraße, Spittelmarkt und Alexanderplatz.
≥ Vier Häuser und die Ruine der Nikolaikirche waren alles, was hier vom Krieg verschont blieb. Die Wiege Berlins war zur traurigen Bahre geworden. Rechtzeitig zur 750-Jahr-Feier Berlins 1987, als man in Ost und West das Stadtbild für das Publikum prestigeträchtig aufpolierte, war das alte Viertel mit historisierenden Gebäuden und sprödem Charme nach Plänen des DDR-Architekten Günter Stahn auferstanden. Seitdem drängen sich im Sommer die Touristen in Scha-
„
Nur einen Steinwurf entfernt: Ber-
lins historischer Hafen mit einer einzigartigen Sammlung von mehr als 20 historischen Binnenschiffen. Ausstellung und kleines Schiffsrestaurant. 23
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Beliebtes Ziel der Touristen aus aller Welt: Das Attrappen-Viertel Nicolai
m
Knoblauchhaus, Poststraße 23,
10178 Berlin-Nikolaiviertel. ✆ 030/24002171, www.knoblauchhaus.de. Di, Do – So 10 – 18, Mi 12 – 20 Uhr. Eintritt frei.
m
Ephraimpalais, Poststraße 16,
✆ 24002121, Di – So 10 – 18 Uhr, Eintritt 5 fi.
r
Zum Nussbaum, Am Nussbaum 3,
Mitte. ✆ 030/2423095. Täglich 12 – 2 Uhr. Rustikale Stube, kleine Sommerterrasse, lieblose Berliner Küche. 24
ren am erhöhten Spreeufer, wohin nun auch die eindrucksvolle Reiterstatue des Drachentöters Heiliger Georg umplatziert wurde; der Bildhauer August Kiss hatte sein Kunstwerk 1853 für den Berliner Schlosshof geschaffen. Über grobes Pflaster stolpern die Besucher durch die verkehrsfreien Gassen zur wiederaufgebauten Nikolaikirche, dem ältesten Sakralbau Berlins, der heute als Ausstellungs- und Konzertraum genutzt wird. Das älteste Bürgergebäude im Nikolaiviertel ist das m Knoblauchhaus von 1759, jetzt ein Museum mit 7 Zimmern, in denen Möbel und Gemälde aus der Biedermeier-Zeit zu sehen sind. Es ist nach dem Seidenfabrikanten Johann Christian Knoblauch benannt. Gemütlich ist das Restaurant r Historische Weinstuben im Parterre des Knoblauchhauses, täglich ab 12 Uhr, ✆ 030/2424107. Ebenfalls museal genutzt wird das Prachtstück des Viertels, das m Ephraimpalais von 1766 mit seinen graziös geschmiedeten Balkongittern. Es war das Wohnhaus des Münzpächters und Hofjuweliers Nathan Ephraim, 1983 hat man das stattliche Rokokogebäude rekonstruiert. Eine Rekonstruktion ist auch das Wirtshaus r Zum Nussbaum aus dem 16. Jahrhundert. Es stand ursprünglich ein paar 100 Meter weiter, Stammgäste waren die legendäre Sängerin Claire Walldoff sowie
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die Maler Otto Nagel und Heinrich Zille. Einige seiner berühmten Milljöh-Studien kann man gleich um die Ecke im ➚ m Zille-Museum anschauen.
Sakrales St.-Hedwigs-Kathedrale Dompfarramt, Hinter der Katholischen Kirche 3, 10117
WAS MAN GESEHEN HABEN MUSS
Berlin-Mitte. ✆ 030/2034810, Fax 2034878. www.hedwigs-kathedrale.de.
[email protected]. Bahn/Bus: Bus 100, 200 Staatsoper, Bus 147 Werderscher Markt, U2 Hausvogteiplatz, U6 Französische Straße. Zeiten: Mo – Sa 10 – 17, So 13 – 17 Uhr. Gottesdienst
schofssitz Berlin erhoben – wurde 1773 geweiht, aber erst nach 30 Jahren Bauzeit 1778 von Johann Boumann d.Ä. nach Entwürfen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff fertiggestellt. Als architektonisches Vorbild diente das Pantheon in Rom. Mit diesem merkwürdigen runden Gebäude und seiner imposanten Kuppel – 40 m im Durchmesser – wollte Friedrich der Große seine Religionstoleranz demonstrieren, schließlich waren Berlin und Preußen strikt protestantisch. Aber nach den drei schlesischen Eroberungskriegen zwischen 1740 und 1763 kamen auch mehr und mehr katholische Schlesier in die Stadt. Und der in den Kriegen gedemütigte schlesische Adel, der zum preußischen Kriegsgegener Österreich hielt, sollte fester an Preußen gebunden werden. Grund und Boden spendierte der König, der Bau selbst wurde von katholischen Spendern aus ganz Europa bezahlt. Finanzierungsprobleme sowie die Kriege erklären die lange Bauzeit. Beim Wiederaufbau ab den frühen 1950er-Jahren – 1944 brannte die Kirche vollständig aus – erhielt der Innenraum eine moderne, meditative Gestaltung. Die Krypta wurde in eine Unterkirche umgewandelt, aus
d
30 Min Orgelmusik jeden Mi um 15 Uhr
und jeden 1. So im Monat um 19.30 Uhr, Eintritt frei; Konzerte www.hedwigschor-berlin.de.
25
DIE HISTORISCHE MITTE
täglich 8 und 18 (Sa 19 Uhr), So 10 Uhr Hochamt.
≥ St. Hedwig – 1929 zur Kathedrale für den Bi-
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der die Altarinsel emporwächst. Die Unterkirche besitzt acht radial angeordnete Kapellen mit zahlreichen kostbaren Ausstattungsstücken. In der Marienkapelle zum Beispiel befindet sich eine Kopie der Pietà Michelangelos. Gleich daneben liegt das Grab des ehemaligen Dompropstes von St. Hedwig: Bernhard Lichtenberg (1873 – 1943), der sich öffentlich gegen Judenverfolgung und das »Euthanasieprogramm« der Nazis gewandt hatte, starb auf dem Transport in das KZ Dachau, er wurde 1996 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. In der St.-Hedwigs-Kapelle ist eine Schnitzfigur der Heiligen aufbewahrt, eine schlesische Arbeit um 1720/30. Die große Orgel aus der Bonner Werkstatt Klais stammt aus dem Jahre 1978.
St. Marienkirche Karl-Liebknecht-Straße 8, 10178 Berlin-Mitte. ✆ 030/
d
Orgelmusik zur Mit-
2424467, www.marienkirche-berlin.de. buero@marienkir-
tagszeit: Do und Fr
che-berlin.de. Bahn/Bus: Bus TXL Spandauer Straße/Mari-
13.30 Uhr, Konzert So
enkirche, U2 Klosterstraße, U2, 5, 8, S5, 7, 9, 75 Alexan-
16.30 Uhr; Orgelführun-
derplatz. Zeiten: April – Sep Mo – Sa 10 – 21, So 12 – 21
gen jeden So im
Uhr, Okt – März Mo – Sa 10 – 18, So 12 – 18 Uhr. Infos:
Anschluss an den Gottes-
Hauptgottesdienst So 10.30 Uhr, zahlreiche Sondergottes-
dienst.
dienste.
≥ Die zweitälteste Berliner Kirche mit drei Schiffen und fünfseitigem Ostchor wurde erstmals 1292 als Pfarrkirche der Berliner Neustadt am Neuen Markt erwähnt, ihre heutige Gestalt stammt aber vornehmlich vom Ende des 14. Jahrhunderts. Der Westturm ist noch rund 100 Jahre jünger, der 1790 von Carl Gotthard Langhans aufgesetzte Turmhelm ist eine Stilmischung aus Gotik und Klassizismus. Bemerkenswert ist das bronzene Taufbecken im Chor von 1437 und die 1703 geschaffene barocke Alabasterkanzel von Andreas Schlüter. Der schöne Orgelprospekt ist von 1722. Die ein wenig merkwürdig schräge Platzierung der Kirche als Solitär inmitten vielgeschossiger Neubau26
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Totentanz: Wenn der Schnitter zum Tanz auffordert, sind alle dabei DIE HISTORISCHE MITTE
ten erinnert noch daran, dass das Marienviertel am ehemaligen Neuen Markt bis Kriegsende dicht mit Wohnhäusern bebaut war. Hier lag der historische Kern Berlins. Erst 1860 entdeckte man bei Restaurierungsarbeiten in der Turmhalle ein 22,6 m langes und 2 m hohes Wandgemälde, ein TotentanzFresko aus dem Pestjahr 1484. Es zeigt in einer Abfolge von 28 Szenen geistliche und weltliche Ständevertreter im Schreittanz mit jeweils einer Totengestalt. Der Sensenmann fasst jeden an, egal ob Franziskanermönch, Fürst, Adelsfrau, Kaufmann oder Bauer. Die plattdeutschen Reime, die älteste Berliner Dichtung, erläutern die einzelnen Gruppen. In ihnen jammert ein jeder, warum der Tod ihn noch ein wenig verschonen soll. Wahrscheinlich wurde das Kunstwerk in der Reformationszeit mit Kalk übertüncht und daher beinahe verblasst.
Berliner Dom Am Lustgarten, 10178 Berlin-Mitte. ✆ 030/202691-28, 20269-136 (Konzertkasse), www.berlinerdom.de.
[email protected]. Bahn/Bus: Bus 100, 200 Lustgarten, S5, 7, 9, 75 Hackescher Markt. Zeiten: Mo – Sa 9 – 20, So 12 – 20 Uhr, Okt – März bis 19 Uhr; Kuppelumgang 9 – 20, Okt – März bis 17 Uhr. Preise: 5 fi, mit Audioguide 8 fi; Kinder
d
Herausragend sind die Orgelkonzerte
bis 14 Jahre Eintritt frei; Schüler, Studenten, Erwerbslose,
auf der berühmten Sauer-
Zivil- und Wehrdienstleistende 3 fi, mit Audioguide 6 fi.
Orgel und die Konzerte
Infos: Führungen können unter ✆ 030/20269119 ange-
der Berliner Chöre. Orgel-
meldet werden. Es gibt einen Behindertenaufzug. Berlin-
sommer jährlich von
Shop.
Anfang Juli bis Ende
≥ Der Dom mit seiner charakteristischen Kuppel er-
August (10 fi, erm 6 fi,
hebt sich am Spreeufer neben dem Lustgarten und
Kinder bis 14 Jahre frei). 27
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Von allen Seiten imposant: Der Berliner Dom
Pompös: Altarraum des Doms
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dem ➚ m Alten Museum. Er ist die Hofund Grabkirche der Hohenzollern, die 1905 nach Plänen von Julius Raschdorff vollendet war. Sein Vorgängerbau wurde vollständig abgerissen. Die nach schweren Kriegsschäden 1975 – 1993 rekonstruierte Hauptkirche des preußischen Protestantismus ist ein bombastischer Neorenaissancebau und typisch für die Regierungszeit Wilhelms II. Nach dessen Willen sollte er die protestantische Antwort auf den Petersdom in Rom sein. Das kleine m Dommuseum im Inneren zeigt die Geschichte der Kirche anhand von Modellen, Bauplänen und Gemälden. Das monumentale Altarbild, Die Ausgießung des heiligen Geistes, stammt von Carl Begas, der Altar aus hellem Marmor von Friedrich August Stüler, der Marmortaufstein von Christian Daniel Rauch. Alles Arbeiten aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Rund 90 Sarkophage und Grabstätten gekrönter Häupter aus vier Jahrhunderten können in der Hohenzollerngruft besichtigt werden, darunter die Prunksarkophage des Großen Kurfürsten, von König Friedrich I. und seiner Gattin Sophie Charlotte – beides barocke Schöpfungen von Andreas Schlüter. Der Bauherr »SM«, also Seine Majestät Wilhelm II., wurde im holländischen Exil Doorn begraben. Vom Kuppelumgang aus hat man einen fantastischen Ausblick auf die Mitte Berlins.
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Architektur Brandenburger Tor: Symbol der deutschen Trennung und Wiedervereinigung Bahn/Bus: U55 Brandenburger Tor, Bus 100 Reichstag,
≥ Die Göttin auf der Quadriga, dem vierspännigen Streitwagen, ist, genauer betrachtet, ein ausgenommen attraktives Weibsbild. Züchtig umhüllt mit einem Chiton lenkt sie den Wagen in Richtung Berliner Schloss. Ursprünglich war die schöne Eirene, Tochter des Zeus und Göttin des Friedens, wie in den klassischen Vorlagen völlig nackt und hätte die Stadtbesucher also mit ihrem blanken Hinterteil begrüßt. Friedrich Wilhelm II. ließ die Dame daher zur Einweihung erst mal ankleiden. Schon kurz darauf, 1806, wurde die Quadriga in 12 große Kisten verpackt: Napoleon entführte sie als Siegestrophäe nach Paris. Aber bereits 1814 konnte sie nach den erfolgreichen Befreiungskriegen von Marschall Blücher wieder zurück an die Spree geholt werden. Fortan trug die Göttin das von Karl Friedrich Schinkel entworfene Eiserne Kreuz im Lorbeerkranz, auf dem der preußische Adler sitzt. Aus Eirene wurde nun Viktoria, die Siegesgöttin. Die Entwürfe sowohl zur Quadriga als auch zu den Reliefs in den Tordurchfahrten stammen von Johann Gottfried Schadow, dem bedeutendsten deutschen Bildhauer des Klassizismus. Das Brandenburger Tor entstand in den Jahren 1788 – 1791 nach Plänen von Carl Gotthard Langhans. Als Vorbild dienten ihm nichts Geringeres als die Propyläen, der Eingangsbereich der Athener Akropolis. Die frühklassizistische Anlage mit doppeltem Portikus und jeweils sechs dorischen Säulen ist 20 m hoch, 65 m breit und 11 m tief. Der mittlere und breiteste Durchgang war den Equipagen des Königs vorbehalten. Heute darf man das Berliner Wahrzeichen nur noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad passieren. Das Postament, auf dem die Quadriga steht,
Da das Tor auf Ostberliner Seite stand, sich die Gussformen der Quadriga aber im Westen befanden, wurde die Wiederherstellung der zerstörten Quadriga ab 1950 zum Gemeinschaftsprojekt von Ost und West. Den Siegesschmuck bekam die Göttin allerdings erst wieder zu ihrem 200. Geburtstag 1991.
Dem Potsdamer Kupferschmied Emanuel Jury, der das 6 m hohe Götter-Standbild ausführte, stand die junge Rieke Modell, eine der 12 Töchter seines Onkels.
m
Madame Tussauds, Unter den Linden
74, ✆ 0180/5-545800, www.madametussauds. com/berlin. Täglich 10 – 18 Uhr, Eintritt 19 €, Kinder bis 14 Jahre 14 €. Einstein, Elvis oder Claudia Schiffer in Wachs. 29
DIE HISTORISCHE MITTE
TXL, S1, 2 25 Unter den Linden.
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r
Theodor Tucher, Pariser Platz 6a,
Mitte. ✆ 030/22489464. www.thementeam.de. Täglich 9 – 1 Uhr. Kaffeehaus und Leselounge mit Blick aufs
schmückt das Relief Zug der Friedensgöttin. Die Attika und die Durchfahrten zeigen die Taten von Herkules auf Reliefs. Die beiden seitlichen Torhäuser dienten ursprünglich der Stadtwache und dem Steuereinnehmer. Ein echter Fluchtweg aus dem Großstadttrubel ist für manchen Touristen der Raum der Stille im nördlichen Anbau des Tores.
Brandenburger Tor. Berliner Küche, Currywurst mit
Das Holocaust-Mahnmal
literarischer Überra-
Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas
schung.
e.V., Ebertstraße/Wilhelmstraße, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/26394311 (Geschäftsstelle), 280459-60 (Förderkreis), Fax 26394320 (Geschäftsstelle). www.holocaustdenkmal-berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: Bus 248 Ebertstraße, U55, S1, 2, 25 Brandenburger Tor, U2, S1, 2, 25 Potsdamer Platz. Zeiten: Stelenfeld frei zugänglich; Ort der Information April – Sep Di – So 10 – 20, Okt – März 10 – 19 Uhr. Mit Wartezeiten rechnen. Preise: Eintritt frei. Infos: Öffentliche Führung Sa, So 11, 14 Uhr, 3 fi, ermäßigt 1,50 fi, weitere unter ✆ 030/ 26394336,
[email protected].
Labyrinth der versteinerten Seelen: HolocaustMahnmal
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≥ Südlich des Brandenburger Tores erstreckt sich seit 2005 das 19.000 qm große Gelände des Holocaust-Mahnmals. Die Pläne des Mahnmals für die 6 Millionen ermordeten Juden Europas stammen von dem New Yorker Architekten Peter Eisenman. Vor allem die Größe und die Form der Gedenkstätte wurden kontrovers diskutiert. Das von allen Seiten begehbare Labyrinth aus 2711 verschieden hohen grauen Betonstelen bildet von oben betrachtet eine riesige wellenbewegte Fläche. Nach Eisenman ist es ein Ort der Hoffnung, in dem man die Stim-
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men der Opfer hören solle. Täglich besuchen Tausende Menschen aus aller Welt diese Gedenkstätte. Informativ, aber auch schockierend ist die Dokumentation im Untergeschoss. Hier, am m Ort der Information werden u.a. die Lebens- und Todesgeschichten zahlreicher Holocaust-Opfer sicht- und hörbar dargestellt. An der Ostseite des Mahnmals, an der Cora-Berliner-Straße, befinden sich etliche Bistros.
Tipp: Gegenüber am Tiergarten steht seit 2008 ein Denkmal für die 50.000 von den Nazis verfolgten oder ermordeten Homosexuellen. Es nimmt durch seine kubische Form Bezug auf die Mahnmals und besitzt ein
Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland
Innenleben – durch ein
für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, Unter den
Fenster sieht man einen
Linden 4, 10117 Berlin-Mitte. Bahn/Bus: Bus 100, 200,
kurzen Film mit 2 sich
TXL Staatsoper. Zeiten: Täglich 10 – 18 Uhr.
küssenden Männern.
≥ Die Neue Wache, die bis 1918 als Königswache diente, war das erste Bauwerk Karl Friedrich Schinkels in Berlin. Erbaut 1816 – 1818 nach altgriechischem Vorbild mit dorischem Säulenportikus, ersetzte der monumentale Wehrbau die alte Artilleriewache im Kastanienwäldchen. Die Viktorien am Fries über den Säulen stammen von Johann Gottfried Schadow, der frisch restaurierte plastische Schmuck des Giebels stellt allegorisch Flucht und Niederlage, Kampf und Sieg dar. Das Gebäude diente den königlichen Wachen, die die gegenüber liegenden Palais zu schützen hatten, als Wachstube und Arrestzelle. In DDR-Zeiten wurde die Neue Wache zum Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus mit ewiger Flamme und stündlicher Wachablösung im Stechschritt. Seit 1993 ist sie Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland mit einer überlebensgroßen Nachbildung der Pietà »Trauernde Mutter mit totem Sohn« von Käthe Kollwitz unter der kreisrunden Deckenöffnung.
B
Schinkel in Berlin ist ein Audioguide,
der durch das klassizistische Berlin mit CD und Buch führt. 978-3940825-11-7, 19,80 fi, Verlag Kunst+Reise.
r
Cum Laude, Universitätsstraße 4,
Mitte. ✆ 030/2082883. www.cum-laude.info. Täglich 9 – 23 Uhr. Direkt an der Humboldt-Universität, recht elegantes Interieur
Zeughaus
mit täglich wechselnder
Deutsches Historisches Museum, DHM, Unter den Linden
Karte, Mensa de luxe,
2, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/20304-0, -444 (ständige
sehr gemischtes Publi-
Ausstellung), Fax -543. www.dhm.de.
[email protected].
kum, günstig. 31
DIE HISTORISCHE MITTE
Stelen des Holocaust-
Neue Wache
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Bahn/Bus: Bus 100, 200, TXL Staatsoper. Zeiten: Täglich 10 – 18 Uhr. Preise: 5 fi; Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre Eintritt frei.
≥ Nach Friedrich Nicolai (1733 – 1811), Verlags-
Mit gezücktem Schwert: Kriegsgöttin auf der barocken Waffenkammer, dem Zeughaus
© dzt, Foto: Jochen Keute
Erweiterungsbau von I.M. Pei: Das Deutsche Historische Museum vereint Barock und Moderne
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buchhändler, Schriftsteller und Kritiker im Berlin der Aufklärung, war das Zeughaus »eines der schönsten Gebäude Europas«. Ganz sicher ist das größte erhaltene Bauwerk des ersten preußischen Königs auch der schönste Barockbau der Stadt. Und sicherlich ist dieses oft als Mutterhaus des preußischen Stils bezeichnete Gebäude eines der wichtigsten Zeugnisse für die Genialität des Bildhauers und Bauleiters Andreas Schlüter (1659 – 1714). Das älteste Gebäude Unter den Linden entstand in den Jahren 1695 – 1731, Architekten waren Johann Arnold Nering, dann Martin Grünberg und schließlich Andreas Schlüter sowie Jean de Bodt. Anfangs diente der monumentale Bau als Waffenkammer, das militärische »Zeug« für die brandenburgisch-preußische Armee wurde noch bis 1876 hier verwahrt. Im Revolutionsjahr 1848 versorgte sich das aufgebrachte Volk aus dem königlichen Depot mit Pistolen und Gewehren. Am Ende siegten aber die Bajonette der 14.000 Soldaten Friedrich Wilhelms IV. Nach der Reichsgründung 1871 verwandelte sich das Zeughaus nach und nach in eine Ruhmeshalle des preußischen Militärs. Unter den Nazis fanden in seinem Lichthof Totengedenkfeiern und Propagandaaufmärsche statt. Die DDR nutzte das Zeughaus zur Selbstdarstellung und nannte es »Museum für Deutsche Geschichte«. Nach der Wende entwickelte sich daraus das ➚ m Deutsche Historische Museum mit vielfältigen Sammlungen zur Kultur-, Politik- und Alltagsgeschichte der beiden deutschen Staaten. Die doppelgeschossige Anlage basiert auf einem quadratischen Grundriss von 90 m Seitenlänge und umschließt einen rechteckigen Innenhof. Das Hauptportal wird von 4 allegorischen Frauengestalten flankiert, sie verherrlichen die Feuerwerks- und Inge-
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Residenz des Regierenden Bürgermeisters: Das Rote Rathaus
Ieoh Ming Pei, 1917 in China geboren, Ausbildung in den USA. Der »Meister des Lichts« gilt als einer der bedeutendsten Architekten der Gegenwart. Von ihm ist auch die Glaspyramide des Louvre.
Ausdrucksstark: Maske eines sterbenden Kriegers von Andreas Schlüter
Rathausstraße 15, 10173 Berlin-Mitte. ✆ 030/90260, Fax 9026-2417 (Infodienst des Landes Berlin). www.berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: Bus 248 Berliner Rathaus, Bus TXL Spandauer Straße/ Marienkirche, U2 Klosterstraße, U2, 5, 8, S5, 7, 9, 75 Alexanderplatz. Zeiten: Mo – Fr 9 – 18 Uhr.
≥ Der gewaltige Block aus roten Ziegelsteinen wurde 1861/69 an der Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus nach Plänen Hermann Friedrich Waesemanns errichtet. Der 74 m hohe Turm überragte damals sogar das alte Stadtschloss und sorgte für Verstimmung bei den Hohenzollern. Heute sitzen hier der Berliner Senat sowie der Regierende Bürger33
DIE HISTORISCHE MITTE
nieurskunst, die Arithmetik und die Geometrie. Im Giebelfeld befindet sich Minerva, die Göttin der Weisheit, der Kriegskunst (und des Friedens). Die 12 Figurengruppen auf der Dachbalustrade stammen von Guillaume Hulot, die plastischen Kriegerhelme der Blendarkade von Schlüter. Ein ganz besonderer Ort der Ruhe ist der von dem Chino-Amerikaner Ieoh Ming Pei mit einer Glas-Stahl-Konstruktion überdachte Innenhof, der das Zeughaus mit dem hochgelobten modernen Ausstellungsanbau dahinter verbindet - ebenfalls ein Werk Peis. Im Innenhof findet man den bedeutendsten bauplastischen Schmuck des Barockgebäudes: Die 22 Köpfe sterbender Krieger von Schlüter. Bei dieser Arbeit ließ er sich wohl von Bernini und Michelangelo inspirieren, deren Werke er während einer Italienreise kennen gelernt hatte. Sie wurden 1696 als Schlusssteine für die Rundbogenfenster des Erdgeschosses gefertigt. Schmerz, Verzweiflung, Grauen stehen in ihren Gesichtern. Einzigartig ist ihre Ausdruckskraft durch die aufgerissenen Augen, verzerrten Münder, die verkrampften oder angespannten Muskeln sowie durch stürmisch bewegte Haare.
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Rot nur wegen des Backsteins: Das Rote Rathaus mit Detail
„
Die zeitlich erste Tafel ist in der Gus-
tav-Böß-Straße an der Ecke zur Spandauer Straße angebracht. Hier beginnt die chronologische Darstellung bei einer Rathaus-Umrundung entgegen dem Uhrzeigersinn. www.berlin.de, Virtueller Rathausrundgang.
meister, der große Wappensaal wird für offizielle Empfänge genutzt. Seit 2001 ist der 1953 in Berlin geborene Jurist Klaus Wowereit von der SPD Regierender Bürgermeister und in Doppelfunktion Ministerpräsident des Landes Berlin. Die bemerkenswerten Terrakottareliefs rings um das Gebäude in Höhe des ersten Obergeschosses spiegeln die Geschichte Berlins seit dem 12. Jahrhundert wider. Sie zeigen preußische Könige, den Aufstieg der Stadt, die Zeit der Industrialisierung sowie Szenen aus dem Leben der Bevölkerung: Landarbeit, Gerichtsbarkeit, Handel, kirchliches Leben, Wochenmarkt, im Wirtshaus. Der gesamte 200 m lange Fries mit insgesamt 36 Tafeln entstand zwischen 1876 und 1879 und ist als »Steinerne Chronik« bekannt.
Das Humboldt-Forum Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Staatliche Museen zu Berlin, www.smb.museum.
[email protected]. Bahn/Bus: Bus 100, 200 Lustgarten. Infos: Partner des
i
http://berliner-
Humboldt-Forums sind die Staatlichen Museen zu Berlin
schloss.de ist die
smb, die Humboldt-Universität und die Zentral- und Landes-
Webseite vom Förderver-
bibliothek Berlin.
ein Berliner Schloss e.V.,
≥ SED-Chef Walter Ulbricht ließ 1950 die Ruine der
der sich für den Aufbau
aus ideologischen Gründen verhassten »Feudalburg der Hohenzollern« abreißen, obwohl die Wiederher-
des Schlosses einsetzt. 34
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Am 9. Nov 1918 wurde die deutsche Republik gleich zweimal ausgerufen: Zuerst durch Philipp Scheidemann unter bürgerlich-demokratischen Vorzeichen, kurz darauf rief der Führer des Spartakusbundes, Karl Liebknecht, die sozialistische Republik aus, was zu schweren Unruhen in Berlins Straßen führte.
Virtuelle Architektur: Die Humboldt gewidmete Kulturstätte wird erst gebaut
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DIE HISTORISCHE MITTE
stellung problemlos gewesen wäre. Statt dessen errichteten die DDR-Architekten 1976 den damals modernsten Kulturkomplex Europas, den Palast der Republik. Dieser diente nicht nur als Regierungsgebäude, sondern auch als öffentlich zugängliches Kulturzentrum. Eine Synthese von Staat und Volk – während der Parlamentsdebatten saß das Volk in den integrierten Gaststätten, kegelte auf der volkseigenen Kegelbahn oder saß im Theater. Wo sich aber der Berliner Dom noch vor wenigen Jahren fotogen im Glaspalast der DDR-Republik gegenüber spiegelte, wächst nun auf bracher Fläche Gras über die weitflächigen Narben. Der teure Abriss des asbestverseuchten Kulturtempels dauerte fast 3 Jahre. Bald wird hier mit dem Bau des HumboldtForums, nach Entwür fen von Franco Stella, wieder barocker Glanz hochgezogen. Das Lustgartenportal des Hohenzollern-Schlosses konservierte die DDR, es verziert das ehemalige Staatsratsgebäude schräg gegenüber. Es soll in den Neubau integriert werden. Vom Balkon des Portals rief Karl Liebknecht 1918 die »freie sozialistische Republik Deutschlands« aus. In diesem Haus werden heute zukünftige Topmanager ausgebildet. Am Rande des Schlossplatzes steht seit 2008 die White Cube genannte temporäre Kunsthalle – bis voraussichtlich Ende 2010. In dieser Zeit soll die Halle ein attraktives Schaufenster der jungen, internationalen Kunst sein. Ebenfalls auf dem Baugelände des zukünftiges Humboldt-Forums und auch nur vorübergehend: Die HumboldtBox® als Präsentationsplattform mit Aussichtsterrasse und Café; www.humboldt-box.info.
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Der Reichstag Deutscher Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 BerlinMitte. ✆ 030/227-0, Fax 227-30027. www.bundestag.de.
[email protected]. Lage: Westportal rechter Eingang (West B). Bahn/Bus: U55 Bundestag, S1, 2, 25 Brandenburger Tor. Zeiten: Täglich 8 – 24 Uhr, letzter Ein-
r
Dachgartenrestau-
lass 22 Uhr. Preise: Eintritt frei. Infos: 1-stündige Teilnah-
rant Käfer, Platz
me an einer Plenarsitzung nach schriftlicher Voranmeldung
der Republik 1. ✆ 030/
möglich in den Sitzungswochen Mi 13 – 16, Do 9 – 22,
22629933. www.bundes-
Fr 9 – 14 Uhr. Westportal linker Eingang (West A) für »ange-
tag.de. Täglich 9 – 16.30,
meldete Besucher«.
18.30 – 24 Uhr. Das Res-
≥ Der Reichstag wurde – nachdem Berlin 1871 Hauptstadt des Deutschen Reiches geworden war – zwischen 1884 und 1894 nach Plänen Paul Wallots erbaut. Wallot, inspiriert von Architekten wie Gottfried Semper und dem Franzosen Charles Garnier, errichtete das ehrgeizigste Bauprojekt der wilhelminischen Ära, ein 137 m langes und 97 m breites Gebäude im Stil der italienischen Hochrenaissance. Kaiser Wilhelm II. war von diesem »Gipfel der Geschmacklosigkeit« überhaupt nicht angetan und spielte damit nicht nur auf die Architektur, sondern vor allem auf die Institution an. Für ihn war’s schlicht das »Reichsaffenhaus«. Die Inschrift über dem Portikus »Dem deutschen Volke« wurde daher immer wieder verzögert und erst 1916 angebracht – von der Berliner Bronzegießerei Loevy. (Die jüdische Familie wurde später von den Nazis verfolgt, enteignet und in Konzentrationslagern ermordet.) 1918 rief der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann von einem Fenster des Reichstagsgebäudes die Republik aus, während Wilhelm II. abdankend in die Niederlande floh. Während der Weimarer Republik (1918 – 1933), benannt nach dem Ort der Verabschiedung ihrer Verfassung, musste sich die junge Demokratie dem Druck radikaler Kräfte von Links und Rechts erwehren. Ohne Erfolg. Kaum war Hitler zum Reichskanzler ernannt, da brannte am 28. Feb 1933 der Reichstag. Der Führer der NSDAP schob
taurant befindet sich östlich der Kuppel und bietet einen beeindruckenden Blick auf das historische Berlin. Der Zugang erfolgt über den Eingang rechts unterhalb des Westportals, wenn Sie reserviert haben.
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Unterm Pflaster liegt der Sand
Mit dem Ermächtigungsgesetz von 1933 durfte die Reichsregierung fortan Gesetze ohne Zustimmung des Reichstages und ohne Gegenzeichnung durch den Reichspräsidenten beschließen. Hitler konnte dadurch seine Diktatur festigen.
DIE HISTORISCHE MITTE
den Anschlag den Kommunisten in die Schuhe und hatte damit einen geeigneten Vorwand für sein Ermächtigungsgesetz und die Abschaffung der Demokratie. Zwölf Jahre später hissten sowjetische Soldaten triumphierend die Fahne der UdSSR auf dem steinernen Symbol als Demonstration der Niederlage des deutschen Faschismus. Der schwierige und teure Wiederaufbau der Ruine durch die BRD – unmittelbar an der Ostseite des Gebäudes verlief die Berliner Mauer – dauerte von 1957 bis 1972 und wurde von der Ausstellung »Fragen an die deutsche Geschichte« begleitet. Heute befindet sich die Ausstellung in abgewandelter Form unter dem Namen »Wege, Irrwege, Umwege« im Deutschen Dom am ➚ Gendarmenmarkt. Ein Spektakel war 1995 die lange vorbereitete Verhüllung des Reichstags durch Christo und Jeanne-Claude. Kurz danach baute der englische Architekt Sir Norman Foster das Gebäude zum Sitz des Deutschen Bundestages aus und bekrönte das Haus mit einer wunderbaren Glaskuppel, die über eine spiralförmige Rampe bis zur Aussichtsplattform mit fantastischem Weitblick begehbar ist.
Transparenter als die Politik darunter: Die Reichstagskuppel
STRASSEN & PLÄTZE
Unter den Linden: Geschichte der Allee Länge: 1,5 km. Gehzeit: Für den ganzen Weg vom Brandenburger Tor über Forum Fridericianum bis zur Museumsinsel ca. 2 – 3 Std. Bahn/Bus: S1, 2, 25 Brandenburger Tor, Bus 100, 200 Unter den Linden. 37
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≥ Ein sandiger Reitweg führte im 16. Jahrhundert
Um den Schein zu wahren, wollte manch einer auf der Flaniermeile seine Liebste nicht mehr kennen. »Blamier mich nicht, mein schönes Kind und grüß mich nicht unter den Linden. Wenn wir nachher zu Hause sind, wird sich schon alles finden«, spöttelte in diesem Sinne Heinrich Heine 1827.
Im Geist der Aufklärung: Klassizistische Staatsoper Unter den Linden
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von Berlin hinaus in den Tiergarten und den Grunewald. 1647 ließ Kurfürst Friedrich Wilhelm in sechs Reihen Linden und Nussbäume pflanzen, die den herrschaftlichen Reitern auf dem Weg zu ihren Jagden Schatten spenden sollten. Die Nüsse wollten nicht recht gedeihen, und so blieben die Linden als künftige Namensgeber der Chaussee. Noch im 18. Jahrhundert war die Allee nicht gepflastert, mit dem Bau des ➚ Brandenburger Tors entwickelte sich der 1475 m lange und 60 m breite, staubige Boulevard aber allmählich zur Flaniermeile des Adels, auch zur militärischen Paradestraße und zur Hauptachse zwischen dem Berliner Schloss und dem ➚ Tiergarten. Neben den drei Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, Andreas Schlüter und Johann Gottfried Schadow formte im 19. Jahrhundert vor allem Karl Friedrich Schinkel das Bild des Boulevards. Er gestaltete ihn zur Siegesallee mit Denkmälern preußischer Heer führer und Reformer sowie klassizistischen Neu- und Umbauten von Herrschaftsgebäuden. Prachtbau an Prachtbau. Die Flaneure damals waren Herren mit Zylinder, Damen in farbigen Reifröcken, Offiziere hoch zu Ross, aber auch der einfache Berliner, Handwerker und Hausfrauen. Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelten sich »die Linden« zu einem Zentrum des Geistes und der Aufklärung. Die Berliner Universität wurde gegründet und von Geistesgrößen belebt, in den Konzertsälen gastierten Musiker wie Mozart, Liszt und Mendelssohn-Bartholdy. Salons, Konditoreien und Kaffeehäuser öffneten ihre Pforten. Nach der Reichsgründung 1871 wandelte sich der Boulevard zur schicken Geschäftsstraße, neureiche Börsenspekulanten und Ban-
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r
Einstein Unter den Linden, Unter den
Linden 42. ✆ 030/ 2043632. www.einsteinudl.com. Täglich 7 – 1 Uhr. Kaffeehaus mit hauseigener Patisserie, regelmäßig Fotoausstellungen renommierter Fotografen, internationale Presse, beliebt bei Touristen und vielen Promis.
DIE HISTORISCHE MITTE
kiers ließen sich nun hier nieder. Großbürgerlich und monarchisch gleichermaßen ging es am Ende jenen Jahrhunderts Unter den Linden zu: Die Einen wedelten mit ihren Geldscheinen und der olle Kaiser Wilhelm I. winkte täglich pünktlich um 12 Uhr vom Eckfenster des 1837 extra für ihn erbauten Alten Palais seinen Untertanen zu. Doch neue Zeiten kündigten sich an. Gleich zwei Attentaten entging der Monarch auf seinem geliebten Boulevard. Ein paar Jahrzehnte später, 1933, holzten die Braunhemden die alten Linden ab, zogen mit Fackeln durchs Brandenburger Tor und verbrannten auf dem damaligen Opernplatz, dem heutigen ➚ Bebelplatz, das Beste der deutschen Literatur. Auf der heute ins Pflaster eingelassenen Gedenktafel stehen Heinrich Heines bemerkenswerte Worte von 1820: »Wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen«. 1945 standen noch 13 der ehemals 69 Lindengebäude. Die einst schönste Straße Berlins wurde für die nächsten Jahrzehnte zur breitesten Sackgasse der nun geteilten Stadt. Seit der Wende entwickelt sich die alte Prachtstraße allmählich wieder zum belebten Boulevard, jedenfalls tagsüber.
Die Friedrichstraße Bahn/Bus: S1, 2, 5, 7, 9, 25, 75, U6 Friedrichstraße, U6 Französische Straße.
≥ »Was heißt hier Querstraße? Ein anständiger Name muss es sein, der meinige!« Sprach’s und befahl’s. So bekam die Querstraße zur Lindenallee (Unter den Linden) 1691 ihren Namen von Kur fürst Friedrich III., dem späteren ersten preußischen König. Fast 3,5 km zieht sich die Straße schnurgerade von der umtriebigen Gegend am Oranienburger Tor bis zum noch immer etwas schmuddeligen Mehringplatz in Kreuzberg. Um 1900 bot die Friedrichstraße mit ihren Bars, Theatern und Tanzlokalen geballtes Amüsement. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Teilung 39
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r
Dinea (in der Galeria Kaufhof), Ale-
xanderplatz 9. ✆ 030/ 24743-0. Mo – Mi 9.30 – 20, Do – Sa 9.30 – 22 Uhr. Direkt am Alex. Blick von der 4. Etage auf Ale-
Deutschlands schnitt die Mauer 1961 die Straße am ➚ m Checkpoint Charlie in zwei Teile, der Bahnhof Friedrichstraße wurde zur alleinigen Verbindung für Fern-, Stadt- und U-Bahn in und aus Ostberlin heraus. Der Volksmund taufte das Abfertigungsgebäude daneben in Anlehnung an die vielen privaten Tragödien, die sich zu DDR-Zeiten dort abspielten, wenn Ostler ihren Besuch aus dem Westen verabschiedeten, ➚ Tränenpalast. Inzwischen ist die lange Straße zur belebten l Shoppingmeile geworden. Gleich 1990 begann man mit ihrem Neuaufbau, in wenigen Jahren entstanden mehrere Quartiere in äußerlich monotoner Blockbebauung mit pingelig genormten Traufhöhen, Passagen, Bistros, Restaurants, Edelboutiquen und Kaufhäusern. Höhepunkte, auch für Touristen, sind die luxuriös ausgestattete ➚ l Galeries Lafayette, das ➚ l KulturKaufhaus Dussmann, der altehrwürdige ➚ ˝ Admiralspalast von 1874, das hochberühmte ➚ ˝ Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm, wo Bertolt Brecht Theatergeschichte schrieb, und natürlich der postmoderne ➚ ˝ Friedrichstadtpalast von 1984.
xanderplatz und Rotes Rathaus. Frühstücksbuf-
Rund um den Alexanderplatz
fet, Mittags- und Abend-
Gehzeit: Alexanderplatz – Marx-Engels-Forum 20 – 30 Min.
tisch.
Bahn/Bus: U2, 5, 8, S5, 7, 9, 75 Alexanderplatz.
Haus des Lehrers: Kultur-, Bildungsund Informationszentrum der DDR, heute Bürogebäude. Geblieben: Die umlaufende, 125 m lange »Bauchbinde«, ein 7 m hoher Fries mit Motiven aus dem Leben der DDR.
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≥ Im 17. Jahrhundert war das Georgentor im nordöstlichen Festungsring – ungefähr da, wo jetzt das Haus des Lehrers neben dem Berliner Congress Centrum steht – das wirtschaftlich bedeutendste Stadttor Berlins. In seiner Nähe entstand ein kleiner Platz, auf dem Vieh gehandelt wurde. Aus diesem Ochsenmarkt erwuchs ein Exerzierplatz, den man 1805 nach dem russischen Zaren Alexander benannte, und der sich 100 Jahre später schließlich zu einem Hauptverkehrsknotenpunkt der Stadt entwickelte. Tabula rasa machten die Stadtplaner der DDR mit den Kriegsresten des Platzes. Die ehemalige Geschäftig-
keit mit Börse und Kaufhaus Nathan Israel waren dahin, seine legendäre Verruchtheit mit seinen Ganoven und Dirnen sowieso. Nun ließ man breite Straßen am Platz vorbeiführen und baute in die Höhe: Zum Beispiel das 150 m hohe Interhotel, heute h Park Inn, und den 368 m hohen ➚ Fernsehturm. Zu beliebten Treffpunkten der Ostberliner wurden der Brunnen der Völkerfreundschaft und vor allem Erich Johns Weltzeituhr von 1969, auf der man, wie gespottet wurde, wenigstens sehen konnte, wie spät es dort war, wo man nicht hinfahren durfte. Am 4. Nov 1989 versammelten sich rund 700.000 DDR-Bürger auf dem Platz, um gegen ihre Regierung zu demonstrieren. Mittlerweile ist der Alex wieder einer der belebtesten Plätze Berlins und an
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Unter der Weltzeituhr begegnen sich mitunter Welten
≥ Am 28.2.1943 wurden rund 2000 jüdische Männer und Jugendliche von der Gestapo in das Gebäude Rosenstraße 2 – 4 gebracht. Bis zu diesem Tag waren sie vom Transport in die VerDIE TAPFEREN nichtungslager verschont geblieben, weil sie FRAUEN DER nichtjüdische Ehefrauen oder Mütter hatten. ROSENSTRASSE Man setzte sie stattdessen zur Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie ein. Mit der sogenannten Fabrik-Aktion sollte Berlin endgültig »judenfrei« gemacht werden. Der lautstarke, beharrliche und bedingungslose Protest der arischen Mütter und Frauen gegen die Verhaftungen führte nach sechs Tagen zur Freilassung der Inhaftierten. Erst 1995 wurde mit der Skulpturengruppe Block der Frauen der Bildhauerin Ingeborg Hunzinger dem mutigen Protest ein Denkmal gesetzt. Auch der Film »Rosenstraße« (2003) der Regisseurin Margarete von Trotta mit der Schauspielerin Katja Riemann erinnert an die tapferen Frauen aus der Spandauer Vorstadt. ≤ Info: Spandauer Vorstadt. Lage: Vom Hackeschen Markt ca. 300 m in Richtung Alexanderplatz/Fernsehturm. Bahn/Bus: S5, 7, 9, 75 Hackescher Markt.
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Unsicht-Bar Dunkelrestaurant, Gor-
der Weltzeituhr trifft sich jetzt der vereinigte Berliner zum Rendezvous.
mannstraße 14, Mitte. ✆ 030/243425-00. www.unsicht-bar-berlin.de.
Der Pariser Platz am Brandenburger Tor
Mi – So 18 – 24 Uhr.
Bahn/Bus: U55, S1, 2, 25 Brandenburger Tor, Bus 100,
Nahe U8 Weinmeister-
200 Unter den Linden.
straße. Gönnen Sie Ihren
≥ Der quadratische Platz vor dem ➚ Brandenburger Tor, unter »Soldatenkönig« Friedrich Wilhelm I. als Quarrée angelegt, wurde gleich nach den Befreiungskriegen gegen Frankreich 1814 in Pariser Platz umbenannt und im 19. Jahrhundert zur feinsten Adresse der Stadt. Hier wohnten wohlhabende Bürger und viel Prominenz aus Politik, Militär und Kunst. Mit »wenn Se rinkommn in Berlin, gleich links« pflegte der impressionistische Maler Max Liebermann seine bevorzugte Adresse anzugeben. Bis zur Machtübernahme durch die Nazis war die Akademie der Künste an der südlichen Seite des Platzes das Zentrum der Berliner Kunstszene. Hier zog 1937 Hitlers Chefbaumeister Albert Speer ein und plante eifrig an der Welthauptstadt Germania. Daneben entstand 1907 das berühmteste Hotel Berlins, das prunkvolle h Adlon mit 325 luxuriösen Zimmern. Da logierten die Weltstars, der Zar von Russland ebenso wie Charlie Chaplin, Caruso, John Rockefeller – eben »Menschen mit angeborenem oder erworbenen Talent zu Wohlleben und Luxus«, wie es der Hotelgründer Lorenz Adlon ausdrückte. Am Ende des Krieges war auch dieser Platz völlig ruiniert, 1961 wurde er zum militärischen Sperrgebiet und das Brandenburger Tor zum gespenstig ummauerten Un-Tor. Die Rekonstruktion des Platzes nach der Wende basierte vorwiegend auf der klassizistischen Gestaltung durch die Schinkel-Schule um 1840. Etwas festungsartig wirken da sowohl die französische als auch die amerikanische Botschaft auf der Nord- bzw. Südseite des Platzes. Interessant ist neben dem Adlon der Neubau der Akademie, hier wurde der histo-
Augen eine Pause: Das Dinner im stockfinsteren Gastraum lässt Sie die anderen vier Sinne intensiv erleben. Das blinde Personal platziert die Gäste an den Tischen, 6 Menüs ab 40 fi können im Dunkeln gegessen werden.
Die drei Plätze Quarreé, Oktogon und Rondell, die Friedrich Wilhelm I. anlegen ließ, sind heute als Pariser, Leipziger und Mehringplatz wichtige Verkehrsknotenpunkte.
Schick ist der neue Bahnhof Brandenburger Tor der »Kanzlerbahn« U55 zwischen Hbf und Pariser Platz. Schriftbänder, LEDbeleuchtete Illustrationen, zweisprachige Texte und Screens informieren über die Stadtgeschichte.
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rische Seitenflügel des Vorgängerbaus spektakulär in den neuen Gebäudekomplex integriert. Sehenswert ist der vom kalifornischen Architekten Frank Gehry gestaltete Innenhof mit einer gigantischen Stahl-Skulptur in der sich anschließenden Deutschen Zentral-Genossenschaftsbank. Nach Plänen von Josef Paul Kleinhues ist 1998 das m Haus Liebermann an alter Stelle wiedererstanden, hier finden nun interessante Wechselausstellungen statt.
m
Haus Liebermann, Pariser Platz 7.
✆ 030/22633030. www.stiftung.brandenburgertor.de. Mo, Mi – Fr 10 – 18, Sa, So, Fei 11– 18 Uhr. Eintritt je nach Ausstellung um 5, ermäßigt 3 fi.
Der Gendarmenmarkt Hugenottenmuseum im Französischen Dom, 10117 BerlinMitte. ✆ 030/2291760, ✆ & Fax 20649922 (Büro). www.franzoesischer-dom.de. ffk-oeffentlichkeitsarbeit@
Domturm Di – Sa 12 – 17, So 11 – 17 Uhr. Aussichtsplattform im Sommer täglich 10 – 19.30 Uhr, sonst bis zur Dämmerung. Preise: 2 fi (Museum), 2,50 fi (Aussichtsplattform); Kinder und ermäßigt 1 fi (Aussichtsplattform). Infos: Regelmäßig finden Konzerte im Französischem Dom statt, Di – Fr um 12.30 Uhr ca. 20-minütige Orgelandacht.
≥ Von der einst als schönster Platz Deutschlands gepriesenen Anlage blieb nach den Bomben des Krieges nur noch eine Trümmerlandschaft, aus der im Laufe der Nachkriegsjahrzehnte schaurig-schön Gestrüpp und Birken wucherten. Erst mit Blick auf die 750-Jahr-Feier Berlins begann man in der Hauptstadt der DDR Anfang der 80er-Jahre den Platz und die Gebäude zu rekonstruieren. Seitdem erstrahlt er mit dem grandiosen Schinkelschen ➚ ˝ Schauspielhaus wieder im Glanz des Klassizismus.
Nicht mehr wegzudenken: Ziviles Leben auf dem Gendarmenmarkt
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DIE HISTORISCHE MITTE
t-online.de. Bahn/Bus: U6, Bus 147 Französische Straße, U2 Stadtmitte oder Hausvogteiplatz. Zeiten: Museum und
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Lutter & Wegner, Charlottenstraße
56. ✆ 030/202954-0. www.l-w-berlin.de. Täglich 11 – 2 Uhr. Seit 1811, schon immer beliebt bei Künstlern und Politikern, hier entstand 1825 die Wortschöpfung »Sekt«. Beeindruckende Weinauswahl, gute deutsch-österreichische Küche.
m
Dauerausstellung im Deutschen
Dom, Di – So 10 – 18 Uhr, freier Eintritt: Wege, Irrwege, Umwege – die historische Entwicklung des liberalen parlamentarischen Systems in Deutschland.
Seinen Namen erhielt der einstige Marktplatz nach dem königlichen Kürassier-Regiment, den Gens d’Armes (etwa die »Bewaffneten«), die zur Zeit des Soldatenkönigs hier ihre Pferdeställe hatten. Schon zwischen 1701 und 1705 durften die bis dahin 6000 aus Frankreich nach Berlin geflüchteten (protestantischen) Hugenotten ein eigenes Gotteshaus bauen, später Französischer Dom genannt. Er beherbergt heute das m Hugenottenmuseum, das die Geschichte der Hugenotten und Refugiés (Flüchtlinge) in Berlin aufzeigt. Der m Deutsche Dom entstand kurz darauf gegenüber für die preußisch-lutherische Gemeinde in der 1688 neu angelegten, nach dem preußischen König benannten Friedrichstadt, die damals eine selbstständige Vorstadt zu Berlin bildete. Die beiden 70 m hohen und gleich gestalteten barocken Kuppeltürme mit klassizistischen Säulenvorhallen – das französische Wort »dome« bedeutet Kuppel – kamen erst 1785 hinzu und dienen ausschließlich der ästhetischen Prachtentfaltung. Auf ihnen thronen allegorische Figuren: Auf dem Deutschen Dom die Siegende Tugend, auf dem Französischen die Triumphierende Religion. Schöne Aussichten hat man von der 2009 wieder eröffneten Aussichtsplattform des Französischen Doms. Sein Glockenspiel ertönt tagsüber alle zwei Stunden.
Potsdamer Platz Aussichtsplattform Panoramapunkt, Kollhoff-Tower, Potsdamer Platz 1, 10117 Berlin-Tiergarten. ✆ 030/25294Der Potsdamer
B
372, Fax 25294-371. www.panoramapunkt.de. kontakt@
Platz ist ein Audio-
panoramapunkt.de. Eingang Alte Potsdamer Straße.
guide, der »Die neue
Bahn/Bus: U2, S1, 2, 26, Bus M41, 123, 148, 200 Pots-
Stadt in der Mitte Berlins«
damer Platz. Zeiten: Täglich 11 – 20 Uhr. Preise: 5 fi;
in 21 Stationen und mit
Schüler, Studenten, Rentner 4 fi. Infos: Weitere Infos zum
einem Booklet begleitet
Quartier unter www.potsdamerplatz.de.
vorstellt. ISBN 978-3-
≥ Anfang des 18. Jahrhunderts lag der Platz noch au-
940825-16-2, 12,95 fi,
ßerhalb der Stadtmauer. Er wurde bald zum Verkehrsknotenpunkt, an dem fünf Straßen aufeinander
Verlag Kunst+Reise. 44
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1945 wurde aus dem westlichen Teilstück der Reichsstraße 1 (R1) zwischen Aachen und der polnischen Grenze bei Küstrin die heutige Bundesstraße 1 (B1).
Unerwartet: Butterblumen am Potsdamer Platz
k
Sommerkino auf der Piazetta des
Kulturforums: Vor der Kulisse des nächtlich beeindruckend illuminierten Potsdamer Platzes können die Besucher auf 1000 Liegestühlen bei angesagten Arthouse-Filmen relaxen, tägl. Mai – Sep, 7 fi, ermäßigt 6 fi. 45
DIE HISTORISCHE MITTE
trafen, darunter auch die Reichsstraße 1, die von Aachen bis nach Königsberg in Ostpreußen führte. Nach der Errichtung des Potsdamer Fernbahnhofs 1838 entstanden dort neben berühmten Hotels auch das legendäre Künstler-Café Josty und Deutschlands größter Amüsierpalast, das Haus Vaterland. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der einst verkehrsreichste Platz Europas nahezu ausradiert, durch die alliierten Bomben, aber auch durch die Abrisswut der Nachkriegszeit. Zwei einsame Gebäude blieben stehen: das r Weinhaus Huth und das ehemalige Grand Hotel Esplanade. Beide hat man nach der Wende in die Neubauten integriert, ganz spektakulär 1996 den Kaisersaal des ehemaligen Hotels ins Sony Center. Dieser wurde mit Hilfe einer Luftkissenkonstruktion 75 m verschoben! Während der Mauerjahre, 1961 – 1989, war der Platz trostloses Grenzland, in das mit großen Touristenbussen die Besucher Westberlins zum obligatorischen Ost-Watching gekarrt wurden, damit sie vom hölzernen Ausguck über die Mauer, auf patrouillierende Soldaten mit Wachhunden und auf emsig herumhoppelnde Kaninchen blicken konnten. Nach dem Mauer fall wurde schnell die Bebauung dieser Wüste beschlossen. Auf rund 550.000 qm Fläche konzipierten Stararchitekten wie Renzo Piano, Hans Kollhoff und Richard Rogers eine Stadt in der Stadt. In den 90er-Jahren war hier die größte Baustelle Europas, das erste Teilstück konnte 1998 eingeweiht werden. Auf dem historischen Areal ragen nun wie hervorgezaubert Hochhäuser in die Höhe, bezahlt von und benannt nach großen Konzernen, es gibt ein l Shoppingcenter mit 130 Geschäften, Kinos, Hotels, Restaurants und Cafés, ein Musicaltheater, eine Spielbank und ein ➚ m Filmmuseum. Seit 2000 wird am Marlene-Dietrich-Platz der rote Teppich für die Stars und Sternchen der Berlinale ausgerollt. Die enorme Anziehungskraft, die das Quartier – ohne eine rechte Anbindung an seine Um-
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gebung – ausstrahlt, überraschte wohl die meisten, vor allem die Kritiker. Doch womöglich lebt der neue Potsdamer Platz trotz seiner Architektur, nicht wegen ihr. Bis zu 100.000 Menschen besuchen täglich allein die Potsdamer-Platz-Arkaden. Bewundert wird das überdimensionierte Zeltdach im Sony-Center, ein Werk von Helmut Jahn. Das vielleicht markanteste Gebäude ist der rote Klinkerturm von Hans Kollhoff: Der Kollhoff-Tower besitzt den schnellsten Fahrstuhl Europas, heißt es. Einzigartig ist der Panoramablick von ganz oben, aus 100 m Höhe!
Das Leben im Hinterhof: Hackesche Höfe und nebenan Rosenthaler Straße 40/41, 10178 Berlin-Mitte. ✆ 030/ 280980-10, Fax 280980-50. www.hackesche-hoefe.com.
[email protected]. Bahn/Bus: S5, 7, 9, 75 Hackescher Markt, U8 Weinmeisterstraße. Müssen auch 7 Leben haben: Die 7 Hackeschen Höfe haben alle Zeitenwenden überlebt
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≥ Mit seinen insgesamt acht Höfen zählt das Ensemble zu den größten Hofkomplexen Deutschlands. Die labyrinthisch anmutende Anlage mit zwei Zugängen in der Rosenthaler und der Sophienstraße wurde 1907 erbaut und nach der Wende Anfang der 90er aufwändig saniert. Seit Jahren sind die Hackeschen Höfe eine bedeutende touristische Attraktion. Das ursprüngliche Konzept, Wohnen, Arbeiten und Vergnügen lokal zu verbinden, konnte wiederbelebt werden. Es gibt zahlreiche Läden, Restaurants, ein Kino und das sehr vergnügliche ➚ ˝ Varieté Chamäleon. Sehenswert ist besonders der erste Hof mit der von August Endell (1871 – 1925) geschaffenen Art-DécoFassade mit blau-, grün- und goldfarbigen Glasursteinen. Die Hackeschen Höfe sind mit den Rosenhöfen verbunden, auch hier gibt es zahlreiche Geschäfte. Sie führen zur Ro-
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Das Haus Schwarzenberg wird von
einem Verein verwaltet, der um Spenden zum Erhalt des Ensembles bittet, www.haus-schwarzenberg.org.
C
Café Cinema, Rosenthaler Straße
39. ✆ 030/2806415. Täglich ab 12 Uhr, open end. Überbleibsel aus den letzten Tagen der DDR, trotz der zentralen Lage angenehm unprätentiös, handtuchschmal, dunkel, Kaffeekarte,
Jüdische und revolutionäre Erinnerungen: Zum Handwerkervereinshaus
Biere, kleine Gerichte, Tische im schmalen Hof.
Hackescher Markt, Große Hamburger Straße, Spandauer Vorstadt. Gehzeit: 15 Min. Bahn/Bus: U8 Weinmeisterstraße, S5, 7, 9, 75 Hackescher Markt.
≥ Auf jüdische Vergangenheit, aber auch jüdische Gegenwart trifft man in der interessanten Großen Hamburger Straße. Das Haus Nr. 27 war ab 1905 – wie noch auf der Fassade zu lesen – Knabenschule der jüdischen Gemeinde, 1942 haben es die Nazis geschlossen. 1993 wurde hier die Jüdische Oberschule gegründet, in der liberal-jüdischen Tradition des Philosophen Moses Mendelssohn. Er wurde 1786 gleich nebenan auf dem ältesten jüdischen Friedhof Berlins begraben. Die kleine Anlage, 1943 zerstört, ist heute sehr unscheinbar, zu sehen sind nur noch einige barocke Grabplatten und ein neuer Grabstein für Mendelssohn. In unmittelbarer Nachbarschaft befand sich das jüdische Altersheim, das von der Gestapo zu einem Deportationssammellager umfunktioniert wurde. Heute erinnert dort ein Gedenkstein
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Sowohl von der Sophienstraße als
auch von der Rosenthaler Straße aus sind die ➚ Hackeschen Höfe zugänglich.
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DIE HISTORISCHE MITTE
senthaler Straße. Sehenswert ist da im Vorderhaus die grandiose, vergoldete Wendeltreppe. Wer von unten das Treppenhaus hinaufschaut, weiß, was Kunsthistoriker ein »barockes Auge« nennen. Gleich daneben, in der Rosenthaler Straße 39, steht das Haus Schwarzenberg in einem langen Hofschlauch. Das alternative Künstlerzentrum mit Ateliers, Galerien, Kino, der Bar C Kaffeekaschemme und dem C Café Cinema im Vordergebäude ist eine der letzten unsanierten Ecken in Mitte. Im Seitenflügel beschäftigte und versteckte der Bürstenfabrikant Otto Weidt von 1939 bis 1945 blinde jüdische Arbeiter und schützte sie so vor der Deportation. Die sehr bescheidenen Räume und einiges Mobiliar sind erhalten und werden museal genutzt, ➚ m Museum Blindenwerkstatt. Im Quergebäude befindet sich das ➚ m Anne Frank Zentrum.
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Sophien 11, Sophienstraße 11.
✆ 030/2832136. www.sophien11.de. Mo – Fr ab 17, Sa, So ab 16 Uhr, open end. Lokal ohne modische Attitüde, gute altberlinische Küche, romantischer Hofgarten.
ORTE DER KULTUR
an die Opfer der Transporte in die Ghettos und Vernichtungslager. Die abseits gelegene barocke Sophienkirche von 1712 hat den Krieg fast unbeschadet überstanden. Auf dem Kirchhof befinden sich die Gräber des Historikers Leopold von Ranke (1795 – 1886), des Goethe-Freundes und Leiters der Singakademie Carl Friedrich Zelter (1758 – 1832) und der ersten deutschen Frau, die von ihrer literarischen Tätigkeit lebte: Anna Louise Karsch, genannt die Karscherin (1722 – 1791). Schon zum Stadtjubiläum 1987 wurde die Sophienstraße fein herausgeputzt. Interessant ist hier das schmuckreiche Handwerkervereinshaus von 1864, früher oft als »Bildungsstätte für heranwachsende Revolutionäre« bezeichnet, da der Arbeiterverein eine maßgebliche Rolle bei der Revolution von 1848 spielte. Das große, H-förmige Gebäude diente Schulungszwecken und als Versammlungsort, an dem Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht vor revolutionären Linken Ansprachen hielten. Im Handwerkervereinshaus befinden sich heute u.a. die ➚ ˝ Sophiensaele.
Die Museumsinsel Hellenisch-preußische Tempel der Künste – Weltkultur am Spreeufer Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Staatliche Museen zu Berlin, Stauffenbergstraße 41, 10785 Berlin-Mitte. ✆ 030/266424242, Fax 266422290. www.museumsinselberlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: Tram 13, 52, 53 Am Kupfergraben, Bus 100, 200, 348 Lustgarten, S5, 9, 75 Hackescher Markt, U6, S1, 2, 5, 9, 75 Friedrichstraße. Preise: Standortkarte Museumsinsel 14 fi; Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre freier Eintritt; Standortkarte Museumsinsel 7 fi für Schüler, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende, Erwerbslose und Schwerbehinderte. Infos: Fotografischer Rundgang: www.museumsinselberlin.de;
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interaktives Bilderbuch der UNESCO: www.schaetze-derwelt.de/denkmal.php.
≥ Auf der Spreeinsel, auf der auch das Berliner Schloss lag, sollte laut Kabinettsbeschluss von 1810 ein Museum für »hohe Kunst« entstehen. Damit erhielten die Berliner endlich ihr erstes öffentliches Museum und die Stadt schloss zu den berühmten Sammlungen von London und Paris auf. Karl Friedrich Schinkels entwar f das Alte Museum und als Friedrich Wilhelm IV. 1841 verfügte, in unmittelbarer Nachbarschaft dazu eine »Freistätte für Kunst und Wissenschaft« anzulegen, begann bereits ein Jahr später der Hofarchitekt Friedrich August Stüler mit der Umsetzung dieser Idee. Bald folgten das ➚ m Neue Museum und die ➚ m (Alte) Nationalgalerie. Das heutige ➚ m Bode-Museum und das ➚ m Pergamonmuseum wurden erst nach der Reichsgründung 1871 gebaut. Allen Museen gemeinsam ist die Konstruktion auf Holzpfählen im Berliner Urschlamm. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 raffte fortan eine Handvoll Wissenschaftler und Diplomaten einen archäologischen
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Schönes Motiv: Altes Museum auf der Museumsinsel
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Museumsinsel Ber-
Blin – Fünf Häuser
und ihre Schätze, Deutscher Kunstverlag, ISBN 978-3-422-06879-7. Mit den wichtigsten Exponaten hervoragend bebildertes A4-Heft. 14,80 fi.
Masterplan von 1641: Die Spreeinsel mit Schloss und Lustgarten
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Schatz von Weltrang für die Reichshauptstadt zusammen. Durch die von den Nazis initiierte Aktion »Entartete Kunst«, durch Auslagerungen und vor allem durch den Bombenhagel im Zweiten Weltkrieg entstand ein unersetzlicher Schaden. Über 70 % der fünf Museen waren zerstört, die Sammlungen stark dezimiert und – wie Deutschland und Berlin selbst – in Ost und West aufgeteilt. Zu DDR-Zeiten wurde zum Teil wieder aufgebaut und Bausubstanz gesichert, die Eingangshalle zum Pergamonmuseum kam neu hinzu, aber Brachen blieben. Schon gleich nach der Wiedervereinigung begann man, ein Sanierungs- und Neugestaltungskonzept für die Museumsinsel auszuarbeiten. 1999 beschloss der Stiftungsrat schließlich ein gigantisches Vorhaben, den Masterplan 2015: Für 1,5 Milliarden Euro soll eine zusammenhängende Bildungslandschaft, das weltgrößte Universalmuseum entstehen. Noch im selben Jahr wird die Museumsinsel auf die Liste des zu schützenden Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Am Kupfergraben neben dem Pergamonmuseum wird bis 2012 die James-Simon-Galerie, das Eingangsgebäude zu allen Schatzhäusern der Museumsinsel, entstehen. Damit soll der steinreiche und kunstsinnige »Baumwollkönig« James Simon aus der Kaiserzeit geehrt werden, dem die Berliner Museen so manches Milliönchen Reichsmark verdanken. Von diesem Entrée werden die Besucher zu den Höhepunkten des Hauptrundganges im Pergamonmuseum geleitet, das einen vierten gläsernen Westflügel erhält. Hier werden die »sieben Weltwunder Berlins« vorgestellt – vom altägyptischen Säulenhof des Sahure-Tempels über die 30 m lange Prozessionsstraße aus dem legendären Babylon bis zum
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Pergamonaltar. Eine Archäologische Promenade wird mit Ausnahme der Alten Nationalgalerie alle vier weiteren Museen unterqueren, der Betrachter an 18 Stationen vorbeischreiten mit Menschheitsthemen wie Tod, Zeit, Chaos, Kosmos, Gott und Götter, Schrift und Verklärung – 6000 Jahre Zivilisations- und Kulturgeschichte. Aus der Unterwelt der Museumsinsel wird man erst unter der Großen Kuppel des Bode-Museums wieder auftauchen.
Besondere Veranstaltungsorte Neue Synagoge – Centrum Judaicum DIE HISTORISCHE MITTE
Stiftung Neue Synagoge – Centrum Judaicum, Oranienburger Straße 28/30, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/88028300, Fax 88028-483. www.cjudaicum.de.
[email protected]. Bahn/Bus: Bus 240 Tucholskystraße, S1, 2 Oranienburger Straße. Zeiten: Täglich ab 10 Uhr, Sa geschlossen, April – Sep So, Mo bis 20, Di – Do bis 18, Fr bis 17 Uhr; März und Okt So, Mo bis 20, Di – Do bis 18, Fr bis 14 Uhr; Nov – Feb So, Mo bis 18, Di – Do bis 18, Fr bis 14 Uhr. Preise: 3 fi; Kinder, Schüler, Studenten, Arbeitslose, Zivil- und Wehrdienstleistende 1,50 fi. Infos: Die Kuppel ist während der Öffnungszeiten des Museums zugänglich, 1,50 fi, ermäßigt 1 fi, März – Okt Führungen So 14 und 16, Mi 16 Uhr.
≥ Der einst schönste jüdische Sakralbau Europas wurde 1866 nach Plänen von Eduard Knoblauch und Friedrich August Stüler im orientalischen Stil mit zwei minarettartigen Seitentürmchen errichtet. Dabei hat man die strengen Elemente der Schinkel-Schule mit maurisch-verspielten Formen verbunden. Die Synagoge bot 3000 Menschen Platz. In der Reichspogromnacht im November 1938 geplündert und geschändet, aber noch kaum zerstört, wurde der wunderbare Hauptraum 1943 zerbombt und später abgetragen. Mit dem Wiederaufbau des Eingangsbereichs und der kuppelgekrönten Fassade begann die
Glänzt in der Sonne: Kuppel der Neuen Synagoge
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Dauerausstellung »Tuet auf die Pfor-
ten« in historischen Räumen der Neuen Synagoge. 51
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Beth-Café, Tucholskystraße 40.
✆ 030/2813135. Unregelmäßige Öffnungszeiten, meist So – Do 11 – 20, Fr 11 – 17 Uhr. Nahe Neue Synagoge, koschere und vegetarische Speisen, Beth-Café-Teller mit
DDR 1988, 1995 konnte hier das Centrum Judaicum eingeweiht werden. In der Neuen Synagoge werden heute keine Gottesdienste mehr abgehalten, da die Synagogenhalle nicht wieder errichtet wurde. Das jüdische Gotteshaus wird dafür als Kultur-, Dokumentations- und Veranstaltungszentrum genutzt. Der Grundriss der einstigen Hauptsynagoge ist auf der Freifläche gekennzeichnet und lässt ihre frühere Dimension erahnen.
Hummus, Tahin, Auberginen und Falafel, im Sommer Hofterrasse.
Musik, Kunst & Bücher: Das Kulturforum Matthäikirchplatz 1, 10117 Berlin-Tiergarten. www.kulturforum-berlin.com.
[email protected]. Bahn/Bus: Bus M48 Kulturforum, Bus 200, 347 Philharmonie, Bus M29 Potsdamer Brücke, Bus M41, S1, 2, 25, U2 Potsdamer Platz.
≥ Spätestens mit dem Mauerbau war das alte kultu-
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Staatsbibliothek zu Berlin (Haus 2),
Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin-Tiergarten. Lesezeiten, Ausleihen und Information Mo – Fr 9 – 21, Sa 9 – 17 Uhr. Führungen jeden 3. Sa eines Monats um 10.30 Uhr, Treff: Eingangshalle/Verkaufsstand, Dauer: ca. 90 Min, kostenlos. 52
relle Zentrum Berlins vom Westteil der Stadt abgetrennt. Das Brachland zwischen Tiergarten und dem wüsten Potsdamer Platz bot sich an, um ein adäquates Pendant im Westen zu schaffen. So entstand ab den 60er-Jahren vorwiegend nach Plänen des Architekten Hans Scharoun (1893 – 1972) ein Konglomerat exzentrischer Gebäude zu wachsen, alle um die nun zierlich wirkende Matthäuskirche von Friedrich August Stüler aus dem Jahre 1846 herum. Als erster Großbau des Kultur forums wurde zwischen 1960 und 1963 die asymmetrische und zeltförmige ➚ d Philharmonie errichtet. 1989 kam die d Kleine Philharmonie, der Kammermusiksaal, hinzu. Der Flachbau der rundum verglasten ➚ m Neuen Nationalgalerie von Ludwig Mies van der Rohe war 1968 fertig. Die monströse B Neue Staatsbibliothek mit dem umfangreichsten Buchbestand Deutschlands wurde 1976 eingeweiht – ein wunderbar lichtdurchflutetes Gebäude mit optimalen Arbeitsmöglichkeiten. Seit 1995 werden die Bestände der Alten Staatsbibliothek, Unter den Linden 8, und die der
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Café Estrade, Matthäikirchplatz,
Tiergarten. April – Okt täglich 11 – 21 Uhr. Überdachtes Café-Kiosk vor der Gemäldegalerie mit Blick auf die Philharmonie und die Hochhäuser am Potsdamer Platz.
Kunst und Kommerz: Arthouse Tacheles Oranienburger Straße 54 – 56a, 10117 Berlin-Spandauer Vorstadt. ✆ 030/282-6185, Fax -3130. http://super.tacheles.de.
[email protected]. Gehzeit: Oranienburger Straße – Hackescher Markt gut 45 Min. Variante: Spaziergang vom Tacheles zu Clärchens Ballhaus ca. 30 – 45 Min. Bahn/Bus: S1, 2 Oranienburger Straße, Ziel: S5, 7, 9, 75 Hackescher Markt. Infos: Theaterkarten unter
[email protected].
Hier entsteht Kultur von unten: Arthouse Tacheles
≥ Zum Zentrum der Ostberliner AlternativBewegung in der Nachwendezeit wurde das Kunsthaus Tacheles am westlichen Ende der Oranienburger Straße nahe der ➚ Neuen Synagoge mit der auffallenden goldenen Kuppel. Junge Künstler aus Ost und West besetzten 1990 die gewaltige Kriegsruine im 53
DIE HISTORISCHE MITTE
Neuen Bibliothek zusammengeführt. Insgesamt verfügen beide Häuser der Staatsbibliothek über einen Bestand von rund 9 Mio Büchern. Weitere Bestandteile des Kultur forums sind: ➚ m Gemäldegalerie, ➚ m Kunstgewerbemuseum, ➚ m Musikinstrumentenmuseum und ➚ m Kupferstichkabinett. Ein neuer Masterplan für das Areal des Forums – unübersehbar durch die verkehrsreiche Potsdamer Straße durchschnitten – soll in den kommenden Jahren auf der Grundlage der Scharounschen Ideen stärker eine städtebauliche Anbindung der doch recht monotonen »Stadtlandschaft« zum Tiergarten herausstellen und die großen freien Flächen durch Läden, Restaurants und Cafés urbaner und lebendiger gestalten.
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Die jiddische Redewendung Tacheles ist ein ironischer Hinweis darauf, dass Künstler der DDR-Zeit nicht offen Klartext reden durften.
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Zur Architektur
h
Eine gute Möglich-
➚ www.postfuhr-
amt.de.
keit, in der Nähe
des Postfuhramtes zu übernachten bietet das architektonisch interessante Apartment Hostel Singer109, www.singer109.com.
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Schwarzwaldstuben, Tucholsky-
straße 48. ✆ 030/ 28098084. www.schwarzwaldstuben-berlin.de. Täglich ab 9 Uhr, open end. Schwäbisch bis unter die Decke: Schäufele, Rothaus Tannenzäpfle Bier, aber moderne Musik, täglich wechselnde Mittagsangebote. 54
Zyklopenstil und retteten damit den wertvollen Rest der einstigen Prunkpassage von 1908 vor dem Abriss. Der auch ruinös noch eindrucksvolle Kaufpalast verband die Oranienburger mit der Friedrichstraße. Ab 1928 hieß er Haus der Technik, weil ihn die AEG nutzte. Nach der Kriegszerstörung wurde er zur Filmkulisse, danach zum Offkulturhaus mit spontan-kreativer Vitalität, blühendem Chaos, Ateliers, dem C Café Zapata, ungewöhnlichen Veranstaltungen und steter Bedrohung durch Immobilienhändler. Nun steht das inzwischen denkmalgeschützte Tacheles endgültig zum Verkauf, der alternative Charakter des Hauses soll aber auch künftig erhalten bleiben. Ein paar Schritte weiter thront geradezu der majestätische Klinkerbau des ehemaligen Postfuhramts von 1881 mit farbigen Terrakotten am hohen Eingangstor. Hier führt die Tucholskystraße mitten rein ins Herz der Vorstadt. Es wird schnell deutlich: Wo in den 90er-Jahren »kreativ sein« noch die Lebenseinstellung vieler Neubewohner des Viertels bezeugte, ist das Credo zur lukrativen Einkommensquelle geworden. In den schmalen Gassen reihen sich in den sanierten Gebäuden nun schicke Boutiquen an Architekturbüros, hippe Modedesigner an coole Geschäfte und Galerie an Galerie. Berlin-Mitte besitzt mittlerweile die größte Galeriendichte der Welt! Die hohen Gewerbemieten haben den gewöhnlichen Kleinhandel an die Peripherie des Viertels vertrieben, in die Münz- und Torstraße. Auch in der Auguststraße 69 findet man heute moderne Kunst: In eine ehemalige Margarinefabrik eingezogen ist das KW, das Insitute for Contemporary Art, mit dem ➚ C Café Bravo und einem hübschen Hof. Das KW zeigt zeitgenössische Kunst und ist der traditionelle Ausstellungsort der berlin biennale. Ein paar Schritte vom KW entfernt hat eine Berliner Institution alle Zeitenwechsel und Moden der letzten 100 Jahre überlebt: ➚ d Clärchens Ballhaus.
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KIEK MAL IM KIEZ
DIE HISTORISCHE MITTE KIEK MAL IM KIEZ B E R L I N A M WA S S E R MAUERJAHRE O A S E N , PA R K S & G Ä R T E N MUSEEN A – Z AUSGEHEN & VERGNÜGEN BUMMELN & KAUFEN CURRYWURST & HUMMER KARTEN & REGISTER
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Mit dem Mauerbau 1961 wurden mehrere Westberliner Bezirke an den neuen Stadtrand, der nun quer durch die Stadt verlief, gedrängt. Der Fernsehturm war zum Greifen nah, aber für Westberliner nur mit Visum und Grenzkontrolle zu erreichen. Die Gegend um den Kur fürstendamm wurde zum Zentrum Westberlins, gepusht von der offiziellen Mauerstadt-Werbung. Mit dem Fall der Mauer 1989 rückten die alten Bezirke urplötzlich wieder ganz nahe ans alte Zentrum: Wedding, Kreuzberg, der nordöstliche Teil Neuköllns. Auch Friedrichshain und der Prenzlauer Berg liegen mittenmang.
SEHENSWERTES IN DEN BEZIRKEN
Der Kiez stellt sich vor
VIERTEL & SPAZIERWEGE
Friedrichshain
Kiez leitet sich vom slawischen Wort chyza ab, was Hütte bedeutet. In Berlin steht der Begriff für ein kleines Wohngebiet, ein Viertel, in dem man sich kennt und wohlfühlt.
≥ Im 16. Jahrhundert wurde hier zwischen Prenzlauer Berg und Spree noch Wein angebaut. Wie der schmeckte, ist aber nicht überliefert. Damals lag der Hain mit seinen Weiden, Äckern und Blumengärten jwd, also janz weit draußen. Erst der preußische Soldatenkönig bezog das Gebiet 1735 in die Stadt ein, indem er östlich davon eine Palisade errichten ließ. Alles, was man in der Innenstadt nicht haben wollte, wurde hierher verlegt: die Wollmanufakturen, die Holzplätze, die Richtstätte und die Barackenlager für die Arbeiter. Gut 100 Jahre später wurden die Baracken abgerissen, Friedrichshain wurde zur Mietskasernenstadt. Der Zweite Weltkrieg zerstörte große Teile des Bezirks, zu DDR-Zeiten entstanden dann riesige Wohnsilos und die alte Bausubstanz in den Straßen um den ➚ l Boxhagener Platz herum gammelte vor sich hin. Dorthin zog es gleich nach der Wende Teile der Kreuzberger Hausbesetzerszene. Friedrichshain avancierte zum neuen Avantgarde-
Die Palisadenstraße nördlich der Karl-Marx-Straße erinnert an die alte Stadtgrenze, an deren Eingangstoren und -brücken Zoll erhoben wurde.
In der alten West-City und den Stadtvierteln gibt es viel Sehens- und Liebenswertes: Weltkugelbrunnen am Breitscheidplatz mit der Kaiser-WilhelmGedächtniskirche dahinter 57
KIEK MAL IM KIEZ
Bahn/Bus: S3, 5, 7, 9, 75 Ostbf. Infos: ➚ Rundgang Rund um den Boxhagener Platz.
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Yack Fou Shop, Gabriel-Max-Straße
21, Friedrichshain. ✆ 030/84114534. www.yackfou.com. Täglich
und Protestbezirk, 1990 kam es in der Mainzer Straße zu bürgerkriegsähnlichen Straßenschlachten zwischen Hausbesetzern und einer Übermacht an Polizei. 2001 wurden Friedrichshain und Kreuzberg zum Doppelbezirk vereinigt.
11 – 20 Uhr. T-Shirts, Hoodies, Streetwear mit
Hip und in: Der Prenzlauer Berg
originellen und frechen
Bahn/Bus: U2, S8, 41, 42, 85 Schönhauser Allee. Infos:
Grafiken.
➚ Rundgang Vom Kollwitzplatz zum Helmholtzplatz.
≥ Mitte des 19. Jahrhunderts drehten sich auf den
Der höchste Punkt im Kiez ist ein 91 m hoher Schutthaufen aus der Nachkriegszeit. Die Bezeichnung »Berg« können also nur Flachländer nachvollziehen. Dass einst am Nordtor eine Allee ins 100 km entfernte Prenzlau führte, gab dem Bezirk seinen Namen (B109).
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sanft geschwungenen Anhöhen vor dem Nordtor der Stadt noch die Flügel zahlreicher Windmühlen, die das aufstrebende Berlin mit Mehl versorgten. Als jedoch in der Gründerzeit die Reichshauptstadt aus allen Nähten platze, mussten die Mühlen hässlichen Mietskasernen weichen. Ein neuer Stadtbezirk war 1920 geboren: der Prenzlauer Berg, auch Prenzlberg genannt. Mehr als 3000 Menschen drängten sich damals auf 1 qkm, ein trauriger Rekord. Die hygienischen Verhältnisse waren katastrophal. Vom Krieg weitgehend verschont, brodelte es in den 70er- und 80er-Jahren hinter den maroden Mauern des Altberliner Milieus. Die neugotische Gethsemanekirche in der Stargarder Straße wurde zum Zentrum der Ostberliner Opposition, hier fanden im Herbst 1989 Protestveranstaltungen und Fürbittgottesdienste statt. Nach der Wende erfolgte ein ungeheurer Umwälzungsprozess: Zehntausende verließen auf der Suche nach besseren Wohnbedingungen den heruntergekommenen Bezirk, ebenso viele, meist junge Leute aus dem Westen Berlins, zogen hierher um. Der Prenzlberg wurde zum neuen Szenekiez. Was wenige Jahre später einsetzte, nennt man neudeutsch Gentrifizierung: Die Sanierung der Häuser und die studentisch-künstlerische Subkultur werteten das Quartier auf, Investoren, besser gestellte Singles und junge Akademikerfamilien wurden angelockt, der ungezähmte Hort der kreativen Querdenker bekam ein neubürgerlich-alternatives Gesicht mit
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hohen Mieten. Doch der Kiez zwischen Kastanienallee im Westen und Prenzlauer Allee im Osten birgt manche Überraschung für den Spaziergänger.
Mythos Kreuzberg Bahn/Bus: K61: U7 Mehringdamm, Gneisenaustraße, Südstern, U6 Platz der Luftbrücke, K36: U1 Kottbusser Tor, Görlitzer Bf, Schlesisches Tor. Infos: Rundgang K61 ➚ Vom Platz der Luftbrücke zum Südstern, K36 ➚ Vom Kottbusser Tor zum Görlitzer Bf und ➚ Wrangel-
≥ Während viele Berliner Bezirke vor ihrer Eingemeindung selbstständige Orte gewesen waren, entstand Kreuzberg 1920 aufgrund einer reinen Bürokratenidee, die Teile der alten Luisenstadt, von Friedrichstadt und Tempelhofer Vorstadt verwaltungstechnisch verknüpfte. Namensgeber war das Kreuz von Schinkels ➚ Nationaldenkmal auf dem höchsten innerstädtischen – naja – Berg Berlins. Als Kreuzberger verstanden sich die Bewohner dieses neuen Bezirks, vornehmlich Handwerker, Angestellte, ehemalige kaiserliche Offiziere, Pensionäre und Kriegswitwen, aber keineswegs. Genau genommen gibt es bis heute keinen inneren Zusammenhang und kein erkennbares Zentrum. Ganz im Gegenteil. Wo einst die alte südliche Stadtmauer Berlins mit dem Halleschen, dem Kottbusser und dem Schlesischen Tor verlief, teilt die U1 als Hochbahn den Bezirk in zwei Teile, die sich auch sozial und weltanschaulich als K61 und K36 unterscheiden. Nach dem Zweiten Weltkrieg sah die Stadterneuerungspolitik für Kreuzberg eine einfache Lösung vor:
K61 ist die umgangssprachliche, auf den alten Postzustellungsbezirken SW61 und SO36 fußende Bezeichnung für den größeren, eher bürgerlichen Teil Kreuzbergs westlich der Hochbahn U1, im Gegensatz zum kleineren K36 östlich davon. Er ist der ehemals von drei Seiten der Mauer umschlossene Teil, in dem sich eine bunte Alternativkultur entwickelte. 59
KIEK MAL IM KIEZ
kiez.
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1978 komponierte Beppo Pohlmann mit den Gebrüdern Blattschuss einen der größten Berlin-Hits: »Kreuzberger Nächte sind lang«.
Kreuzberg-Friseur: Solarium, Gemüseeinkauf, Tasse Kaffee und Schwatz gehören dazu
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Totalabriss der von den Bomben verschonten Altbauten der Gründerzeit und Bau von anonymen Hochhaussiedlungen! Im Sinne eines autogerechten Wegesystems sollte die Gegend um den Oranienplatz in ein gigantisches Straßenkreuz mit der Autobahn »Osttangente« verwandelt werden. Als Kreuzberg 1961 aus dem Zentrum gemauert und dadurch zum abgeschiedenen Hinterhof Westberlins wurde, folgte die völlige Vernachlässigung. Immobilienspekulanten ließen vollkommen intakte Häuser verfallen. Eine bis dahin ungewöhnliche Mischung der Einwohner entstand zwangsläufig: Arme, alte Berliner einerseits, türkische Einwanderer andererseits sowie (Lebens-) Künstler, Abenteurer, Studenten und BundeswehrFlüchtlinge aus Westdeutschland wurden Nachbarn, mit gemeinsamer Toilette auf halber Treppe. Vor allem das östliche Kreuzberg (K36) verpuppte sich in den Mauerjahren zum Dorf in der Großstadt, zu einer Insel auf der Insel mit einem spezifischen Kreuzberger Lebensgefühl, mit endlos langen Nächten und mit Multi-Kulti-Image. Subkultur statt Hochkultur, ein Experimentierfeld für neue Lebensformen.
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»Keine Macht für Niemand« stammt von Rio Reiser und der Kultband der Besetzerszene Ton Steine Scherben, 1972.
Böhmische Dörfer: Wie aus Rixdorf Neukölln wurde 12043 Berlin-Neukölln. Bahn/Bus: U7 Rathaus Neukölln, Karl-Marx-Straße. Infos: Rundgang ➚ Neukölln: Durch das alte Rixdorf.
≥ 1360 gründeten die in Tempelhof ansässigen Tempelritter das Bauernnest Richardsdorp, dessen Name sich zunächst in Rieksdorf und schließlich in Rixdorf wandelte. Die Richardstraße und der Richardplatz erinnern noch an diese frühen Zeiten. 1732 kamen die ersten größeren Gruppen böhmischer Protestanten, die wegen der Rekatholisierung ihres Landes auswandern mussten, nach Rixdorf. Die Glaubensflüchtlinge waren Friedrich Wilhelm I. äußerst willkommen, schließlich hatte der Dreißigjährige Krieg die Bevölkerung stark dezimiert. Daher stellte er den Bauern und den meist sehr qualifizierten Handwerkern bereitwillig Kolonistenhäuser und Land zur Verfügung. So entstand neben dem alten deutschen Rix-
Hier hat’s angefangen: Richardstraße und Kirchgasse markieren das alte Rixdorf
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»Keine Macht für Niemand«. Man nahm sich, was man dringend brauchte: Wohnraum. Leer stehende Häuser wurden »instandbesetzt«, zeitweise waren es mehr als 170. Anfang der 80er-Jahre schaukelten sich die Besetzungen zu einem offenen und organisierten Häuserkampf hoch, es kam zu schweren Krawallen mit der Polizei, die sich stets zum 1. Mai verschärften und später auch ritualisierten. Ausgerechnet in diesem hoffnungslos verfahrenen Kampffeld kam 1987 mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) ein geradezu revolutionäres Umdenken. Die neue Planungskultur hieß jetzt behutsame Stadtsanierung statt Kahlschlag. Etliche Besetzer wurden nun zu ordnungsgemäßen Mietern, andere spülte die Armut in die Wagenburgen. In K61 ist heute längst der Zeitgeist des Kommerzes eingezogen, in K36 wehrt sich die alte Szene noch hartnäckig dagegen und feiert nun weitgehend krawallfrei den 1. Mai mit einem familienfreundlichen ➚ MyFest.
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Museum im Böhmischen Dorf, Kirch-
gasse 5, Neukölln. ✆ 030/6874880. www.museumimboehmischendorf.de. Do 14 – 17, jeden 1. und 3. So im Monat 12 – 14 Uhr. Informiert wird über die Geschichte und die Siedlungsstruktur des Böhmischen Dorfes, außerdem werden Traditionen, Glauben und Arbeit seiner Bewohner dargestellt.
dorf ein weitgehend eigenständiges Dorf: Böhmisch Rixdorf. Im 19. Jahrhundert wuchs Rixdorf zu einer impulsierenden Vorstadt im Süden Berlins an. Ihr Ruf war damals sprichwörtlich: In Rixdorf is Musike – hier befanden sich die großen Vergnügungsetablissements, Rixdorf war der Inbegriff für frivole Unterhaltung. Der Kaiser und die Stadtväter beschlossen deshalb 1912 die Umbenennung des »Sündenpfuhls« in Neukölln, um auch »anständige« Steuerzahler anzulocken. 1920 erfolgte die Eingemeindung nach GroßBerlin. Heute ist das alte Neukölln der nördliche und namensgebende Ortsteil des Berliner Bezirks, seine über 300.000 Einwohner kommen aus über 150 verschiedenen Ländern – ein kunterbunter Schmelztiegel von Nationalitäten, allerdings mit gravierenden sozialen Problemen.
Das Liebesnest: Charlottenburg 14059 Berlin-Charlottenburg. Bahn/Bus: U7 Richard-Wagner-Platz, U2 Sophie-Charlotte-Platz, Bus 145, 309. Infos: ➚ Rundgang Vom Schloss Charlottenburg zum Savignyplatz und Kurfürstendamm.
Die hochgebildete Sophie Charlotte schuf das Musterbeispiel eines barocken Musenhofes, indem sie ihre Vorlieben für Musik, Konversation und Philosophie in den Dienst absolutistischer Repräsentation stellte. Sie gründete die Königliche Akademie und berief unter anderem den Philosophen Johann Gottfried Leibniz an ihren Hof. 62
≥ Es war einmal ein verliebtes Fürstenpaar, Sophie Charlotte und Friedrich mit Vornamen. Die entschlossen sich, in ländlicher Gegend ein feines Lustschlösschen zu bauen. Das Dorf ihrer Wahl hieß Lietzow und lag unweit einer Stadt. Es klingt wie im Märchen, die preußische Lovestory hatte aber ein tragisches Ende. Kaum war der kleine Sommerpalast zu einer repräsentativen Anlage erweitert worden, verstarb die Gemahlin unverhofft. Der traurige Gatte, gerade erst zum ersten preußischen König gekrönt, taufte in Erinnerung an seine geliebte Frau 1705 ➚ Schloss und Siedlung Charlottenburg. Das kleine Nest bekam bald das Stadtrecht und wurde so zur Residenzstadt. Aus ein paar Dutzend Bauernhöfen und Scheunen entwickelte sich in knapp 200 Jahren eine Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern, nur einen Steinwur f von Berlin entfernt. So baute
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man 1905 ein neues Rathaus mit einem 88 m hohen Turm, der die Kuppel des Schlosses überragt und demonstrierte damit stolz bürgerliches Selbstbewusstsein. 1920 wurde dann aber auch Charlottenburg in das neu geschaffene Groß-Berlin eingegliedert und Teil des so genannten Neuen Westens von Berlin.
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Wellis, Schlossstraße 45, Charlotten-
burg. ✆ 030/3420400. Di – Sa 12 – 23, So 12 – 20 Uhr. In Schlossnähe, internationale Küche für ernährungsbewusste Esser. In der Küche: Michelin-Stern-Koch Die-
Rundgänge
ter Hummer.
Entdeckungen am Prenzlberg: Vom Kollwitzplatz zur Kastanienallee 10435 Berlin-Prenzlauer Berg. Gehzeit: Kollwitzplatz – Helmholtzplatz ca. 1,5 Std. Bahn/Bus: U2 Senefelderplatz,
≥ Vom U-Bahnhof Senefelderplatz führt die lange Kollwitzstraße am 1827 angelegten ➚ jüdischen Friedhof vorbei direkt zum Kollwitzplatz. Auf ihm hat man der Namensgeberin ein Bronzedenkmal gesetzt. Überlebensgroß blickt die berühmte Grafikerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz (1867 – 1945), die Zeichenkohle in der Hand, auf die herausgeputzten Wohnhäuser aus der Gründerzeit. Über 50 Jahre, bis 1943, wohnte die engagierte Künstlerin zusammen mit ihrem Mann, dem Armenarzt Karl Kollwitz, gleich um die Ecke. Das Haus brannte 1943 aus. Auf den breiten Bürgersteigen rund um den von Kastanien und Linden gesäumten Platz stehen die Tische der vielen Cafés und Restaurants, sobald sich die ersten Sonnenstrahlen am Frühlingshimmel
Alois Senefelder (1771 – 1834) war der Erfinder der Lithografie.
Kiez-Leben: Die ersten Sonnenstrahlen in selbst gemalter Idylle genießen
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Ziel: U2 Eberswalder Straße.
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Wahrzeichen des Viertels: Die Backstein-Wassertürme dienen heute der Kunst
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Synagoge in der Rykestraße 53,
✆ 030/88028316, www.synagoge-rykestrasse.de. Do 14 – 16, So 13 – 15 Uhr, Eintritt 3 fi, ermäßigt 2 fi.
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zeigen. Dann herrscht hier am Kolle ein fast südländisches Flair. Der große, massige und der ältere, dünne Wasserturm auf dem Mühlenberg nebenan sind die Wahrzeichen des Bezirks. Der denkmalgeschützte große Turm stammt aus dem Jahre 1877 und ist seitdem – um den zentralen Wasserspeicher herum – bewohnt. Man gab ihm den Spitznamen »Dicker Hermann«, da die SA 1933 auf Veranlassung von Hermann Göring aus den unterirdischen Wasserbehältern eine Folterstätte machte. In diesem Underground befindet sich heute die ➚ m Hörgalerie Singuhr. Im Hof der nahen Rykestraße 53 überstand die neoromanische m Synagoge von 1904 Nazis und Krieg, seit 1978 wird sie Friedenstempel genannt. Auf der nördlichen Seite des Kollwitzplatzes, an der traditionsreichen ➚ r Restauration 1900, beginnt die Husemannstraße. Sie wurde in den 80er-Jahren als Vorzeigestraße der DDR-Hauptstadt für die internationalen Besucher der 750-Jahr-Feier Berlins etwas putzig aufgehübscht. Honeckers »Honnywood im Prenzlberg« witzelte damals der Kiez. Die Wohnungen blieben unsaniert. Die heute aufgrund der zahlreichen Lokale sehr belebte Straße endet an der breiten Danziger Straße. Nördlich davon beginnt das LSD-Viertel rund um den ebenfalls sanierten Helmholtzplatz, benannt nach den Anfangsbuchstaben von Lychener, Schliemannund Dunckerstraße. Auch hier fällt der bemerkenswerte Wandel in den letzten Jahren auf: Die frühere Schmuddelgegend, Schmelztiegel der Subkultur, wurde zum angepassten Refugium einer gemütlich-urbanen Lebenskultur, zum weitgehend gesitteten Ausgehquartier, aber mit durchaus noch schrägen und kreativen Facetten. Über die Pappelallee mit dem interessanten Friedhofspark kommt man rasch zur U-Bahnstation Eberswalder Straße. Hier, wo der Berliner Currywurstkönig ➚ r Konnopke seine legendäre Bude unter der
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Hochbahn hat, zweigt die l Kastanienallee ab, eine der mittlerweile angesagtesten Flaniermeilen Berlins. Neben der volkstümlichen Terrassenwirtschaft ➚ r Prater herrscht ein betont lässiger Öko-FashionLifestyle. Das brachte der Allee die Beinamen LatteMacchiato-Strich bzw. Casting-Allee ein, weil die Filmbranche hier schon so manches Nachwuchssternchen in den Designerläden aufspürte. Aber zusammen mit der Oderberger Straße ist dieser westliche Teil des Prenzlauer Bergs gewiss eine der spannendsten Bummelgegenden in Zentrumsnähe.
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Wohnzimmer, Lettestr. 6, Prenzlauer
Berg. ✆ 030/4455458. www.wohnzimmer-bar.de. Täglich 10 – 4 Uhr. CaféBar am Helmholtzplatz. Kiezkneipe mit Polstermöbeln und Retrotapeten. Guter Kaffee und Kuchen. Entspannte Atmosphäre. Gehwegterrasse.
Auf den Kreuzberg und durch die Bergmannstraße bis zum Südstern Platz der Luftbrücke, 10965 Berlin-Kreuzberg 61. Gehzeit: Platz der Luftbrücke – Südstern knapp 3 Std. Bahn/Bus: U6 Platz der Luftbrücke, Ziel: U7 Südstern. ➚ Zentralflughafen Berlin-Tempelhof weg – am wunderbaren ➚ l Antiquariat Tode vorbei – rechts die Treppen hinauf zum Viktoriapark mit dem herrlich gelegenen Biergarten ➚ r Golgatha. Die Parkanlage entstand ab 1888 am ziemlich steilen Hang des Kreuzbergs. Seine Wiesen werden im Sommer zum Revier zahlreicher Sonnenanbeter, im Winter zur Piste der Rodler. Hauptattraktion ist der künstliche Wasserfall in der Achse der Großbeerenstraße. Die Miniaturnachbildung des Heynfalls im Riesengebirge plätschert über äußerst naturalistisch gestaltete Felsformationen nach unten. »Der seltene Fang« heißt die interessante Skulptur am Fuße des Wasserfalls: Ein Fischer in Bronze hievt eine attraktive Nixe aus seinem Netz. Wahrzeichen des Kreuzbergs ist das neogotische ➚ Nationaldenkmal auf seinem 6600 cm hohen Gipfel.
Mit allen Wassern gewaschen: Das grüne Kreuzberg am Nationaldenkmal
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≥ Die Dudenstraße führt in westlicher Richtung vom
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»Berlin Chamissoplatz«, 1980, ist eine Liebesgeschichte von Rudolf Thome, im Thriller »Flight Plan«, 2005, wandelt Jodie Foster über den künstlich verschneiten Chamissoplatz.
Hartgesottene hereinspaziert: Wilheminisches Pissoir am Chamissoplatz
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Steile Pfade, gesäumt von mächtigen Platanen, führen zur Kreuzbergstraße hinunter, die am breiten Mehringdamm in die berühmte l Bergmannstraße mündet. Noch vor wenigen Jahren machten um die 20 Antiquitäten-, Secondhand- und Ramschläden diese Straße zur absoluten Trödelmeile Berlins. Mittlerweile haben die hohen Gewerbemieten die geschäftlichen Strukturen und den Bergmann-Kiez umgekrempelt. Aus der einst eher beschaulichen Einkaufsstraße ist eine aufgemotzte Shopping-Meile geworden, ein internationaler touristischer Laufsteg mit elegant gestylten Geschäften, schicken Boutiquen, Schmuckgalerien, Sushi-Bars und Healthfood. Dazwischen haben ein paar Kiez-Dinos – Cafés und Kneipen – die (Straßen-)Wende überlebt. Oberhalb der Bergmannstraße breitet sich zwischen Arndt- und Willibald-Alexis-Straße der Chamissoplatz quadratisch aus. Mit seinen herrlich stuckverzierten, sanierten Gründerzeithäusern, dem alten Kopfsteinpflaster, den Schinkellaternen, der Wasserpumpe und gusseisernen Pinkelecke, den haushohen Linden und Birken ist er ein wahres urbanes Schmuckstück. Kein Wunder, dass sich etliche Regisseure den Platz als ideale Kulisse für Filme aus dem alten Berlin ausgeguckt haben. Noch einige Meter den Hang hinauf hat der rote Klinkersteinbau des Wasserturms von 1908 die Zeiten überlebt und überragt die gesamte Gegend. Die nahe, unscheinbare Schenkendorfstraße war im Februar 1975 in allen deutschen Gazetten präsent: Damals hatten Mitglieder der Bewegung 2. Juni den Spitzenkandidaten der Berliner CDU, Konrad Lorenz, entführt und im Keller des Hauses Nr. 7 sechs Tage lang eingekerkert. Sie forderten die Freilassung inhaftierter RAF-Terroristen, die schließlich nach Jemen ausgeflogen wurden. Gleich um die Ecke steht die ➚ l MarheinekeMarkthalle mit internationalem Spezialitätenange-
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Typisches Bergmann-Flair: Knofieria mit Außenbestuhlung
bot. Gegenüber, in der Passionskirche, finden neben Gottesdiensten auch regelmäßig anspruchsvolle Musikveranstaltungen statt. Bis zum 300 m entfernten Südstern, wo jährlich an Pfingsten der spektakuläre Karneval der Kulturen vorübertanzt, ist die Bergmannstraße nun verhältnismäßig unbelebt, nicht nur wegen der drei Friedhöfe. Etwas merkwürdig erscheint am Südstern, dass nur wenige Meter voneinander entfernt gleich zwei große Gotteshäuser stehen. Das lag aber keineswegs an der ungewöhnlichen Frömmigkeit der hiesigen Bevölkerung gegen Ende des 19. Jahrhunderts, ganz im Gegenteil: Sie entstanden als Garnisonskirchen für die evangelischen und katholischen Soldaten Kaiser Wilhelms II., die in Zweierreihen von den riesigen Kasernen am Tempelhofer Feld heranmarschiert kamen. Die heutige Sankt-Johannes-Basilika ist offizieller Sitz des katholischen Bischofs dieser Diözese und sonntags stets brechend voll von polnischen Gläubigen. Im Neubau daneben residiert der Nuntius, der Botschafter des Vatikans bei der Bundesregierung. Und noch ein Haus weiter, an der Ecke mit dem Fahrradladen, fällt eine Gedenktafel auf. Sie erinnert daran, dass in diesem Gebäude Arwild Harnack und seine amerikanische Frau wohnten – beide
Bewegung 2. Juni: In den 1970er-Jahren aktive terroristische Stadtguerilla. Sie nannte sich nach dem Datum des 1967 bei dem Schahbesuch in Westberlin erschossenen Studenten Benno Ohnesorg. Der Täter war der Polizeibeamte Karl-Heinz Kurras, dessen Tätigkeit als Inoffizieller Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit erst 2009 bekannt wurde.
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Barcomi’s, Bergmannstraße 21,
Kreuzberg 61. ✆ 030/ 6948138. www.barcomis.de. Mo – Sa 8 – 21, So 10 – 21 Uhr. Kaffeerösterei & Deli, köstlicher Kaffee, leckerer Kuchen, franko-italienisches und vegetarisches Frühstück, Frischkäsebagels, warme Cinnamon-Rolls. 67
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waren Mitglieder der Widerstandsorganisation Rote Kapelle. An Weihnachten 1942 wurden sie in Plötzensee geköpft. Am Südstern treffen sich Gneisenaustraße und Hasenheide, die zum ➚ Volkspark Hasenheide führt.
Durchs K36: Vom Kottbusser Tor zum Görlitzer Bahnhof Gehzeit: ca. 2, mit Verlängerung durch den ➚ Wrangelkiez 3 Std. Bahn/Bus: U1 Kottbusser Tor, Ziel: U1 Görlitzer Bf.
≥ Ein Schmuckstück ist er nicht gerade, der Platz am
Gemeinsame Döner-Vorbereitungen: Multikulti ist im K36 kein soziologisches Neudeutsch, sondern Lebensgefühl
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Kottbusser Tor. Die Kiezbewohner nennen ihn trotzdem liebevoll »Kotti«. Er gehört einfach zum Viertel, und nicht nur, weil es hier zweifellos die besten Dönerbuden der Stadt gibt. Von hier führt die Adalbertstraße mit ihren zahlreichen türkischen Cafés zunächst am ➚ m Kreuzberg Museum vorbei und dann zur l Oranienstraße, der szenig-bunten Einkaufsund Amüsiermeile von Kreuzberg 36 – benannt nach den Hugenotten, die Ende des 17. Jahrhunderts aus dem französischen Orange hierher geflüchtet waren. Multikulti bestimmt eindeutig das Straßenbild: Junge türkische Frauen mit grell farbigen Kopftüchern schlendern da zwischen Altpunks, Anarchos, kauzigen Typen mit schrägen Outfits zwischen Studenten, alten Urberlinern, türkischen und arabischen Jugendlichen sowie Touristen. Wo in den 80er-Jahren Häuserkampf und Straßenschlachten tobten, findet sich in den stuckverzierten Gründerzeit-
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Bateau Ivre, Oranienstraße 18,
Kreuzberg. ✆ 030/61403659. Täglich 9 – 3 Uhr. Am quirligen Heinrichplatz, benannt nach einem Gedicht von Artur Rimbaud. Das »trunkene Schiff« ist eine gelungene Mischung aus Kneipe am Abend und Frühstückscafé bis zum späten Nachmittag. Leckere Kuchen und Tapas.
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bauten eine quietschbunte Palette von Geschäften, Bars und vielen Restaurants. Zwar ist auch dieses Areal, eines der wichtigsten des Berliner Nachtlebens, edler geworden. Aber es hat das echte Kreuzberg-Feeling weitgehend behalten, penibel passt die politische Szene auf, dass SO36 (so die alte postalische Kennzeichnung) nicht zum Klischee seiner selbst verkommt. Inmitten der »O-Straße« steht die älteste Einrichtung des alternativen Quartiers, die Blindenanstalt von 1902. Unter dem Label ➚ l Die Imaginäre Manufaktur (DIM) wird hier das alte und aussterbende Handwerk des Besen- und Bürsteneinziehens bewahrt. Einen Steinwur f entfernt hat die Ikone der Punk- und Besetzerzeit die Jahrzehnte überdauert, das legendäre ➚ d SO36. »Das Esso« ist bis heute Kultstätte für außergewöhnliche Konzerte und abgefahrene Veranstaltungen. An ihrem Ostende stößt die Oranienstraße auf die Hochbahn der U1 und den Görlitzer U-Bahnhof. Die Region zwischen hier und dem Schlesischen Tor ist als ➚ Wrangelkiez bekannt.
Der Wrangelkiez: Vom Görlitzer Bahnhof zum Schlesischen Tor Gehzeit: 1 Std, als Verlängerung von ➚ Durchs K36 3 Std. Bahn/Bus: U1 Görlitzer Bf, Ziel: U1 Schlesisches Tor. Info: www.marien-liebfrauen.de.
≥ Auf der östlichen Seite der U1-Hochbahn und der Skalitzer Straße liegt der Wrangelkiez. Von hier bis zum Schlesischen Tor entstand am Ende des 19. Jahrhunderts der Wilhelminische Mietskasernengürtel mit feuchten, dunklen Hinterhöfen. Ganze Straßenzüge dieser Häuserblocks blieben erhalten. Der riesige klassizistische Görlitzer Bahnhof von 1867 wurde dagegen trotz minimaler Kriegsschäden und Protesten aus der Bevölkerung in den 60er-Jahren abgerissen, 1990 legte man auf dem freien Terrain den Görlitzer Park an. Genau genommen ist er eher eine staubige Steppe mit ein paar Wiesen, von de69
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Alles für alle, und das umsonst: Studentenparty im Görlitzer Park
Eisdiele Aldemir,
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Falckensteinstraße
7, Kreuzberg. ✆ 030/ 6118368. Täglich 10 – 24, Nov – März 12 – 21 Uhr. Super Eis, Shakes, Saft und Smoothies. 70
nen an Sommerwochenenden dicke Rauchschwaden Hunderter grillender türkischer Familien über das weite Gelände wehen. Doch die leicht hügelige Steppe hat urbanes Flair. Großartig chillig ist die Sommerterrasse der LoungeBar C Das Edelweiss am nordwestlichen Eingang zum Park, auch wenn man da auf den vor sich hin bröselnden Pamukkale-Brunnen guckt. Die gesamte Gegend – nach der Wrangelstraße Wrangelkiez genannt und tatsächlich noch Kreuzberg unplugged – ist heute wie einst oft erste Station für Zugezogene mit schmalem Portemonnaie. So kamen um 1900 viele Katholiken aus Schlesien und Polen hierher. Für sie hat man 1906 die monströse neoromanische Sankt-Marien-Liebfrauenkirche eingeweiht, »Mariendom« heißt sie im Kiezjargon. Sie wurde nach dem Vorbild des Klosters Maria Laach in der Eifel erbaut und in die Straßenflucht eingegliedert. Nur ein paar Schritte daneben, an der Ecke zur Fal-
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ckensteinstraße, bauten jüngst türkische Einwanderer ein islamisches Kulturzentrum mit der Fatih Moschee. In der selben Straße, dort, wo im Sommer die Kinder mit ihren Eltern Schlange stehen, gibt’s das beste Eis weit und breit. Die Eisdiele heißt nach dem Besitzer C Aldemir.
Neukölln: Durch das 650 Jahre alte Rixdorf Gehzeit: 1,5 – 2 Std, Start und Ziel am Rathaus Neukölln. Bahn/Bus: U7 Rathaus Neukölln.
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www.richardkiez.de und www.in-rixdorf-
ist-musike.de informieren über Kultur-Events, die Kneipenszene, kleine Flohmärkte, die VolxKüche, Hippes und Trashiges im Richardkiez. Außerdem kann man sich da an der Rixdorfer Polka erfreuen – im unnachahmlichen O-Ton des beliebten Volksschauspielers Willi Rose (1902 – 1978).
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≥ »Komm, Karlinecken, komm – wir woll’n nach Rixdorf gehn, da ist es wunderschön.« und »In Rixdorf is Musike, da tanz ick mit der Rieke« sang man um 1900. Die Rixdorfer Polka ist verklungen und das alte Rixdorf gibt’s auch nicht mehr – es wurde 1912 in Neukölln umbenannt. Geblieben ist eine Fülle einzigartiger urbaner Gegensätze. Die überaus geschäftige l Karl-Marx-Straße zieht sich über Kilometer mitten durch den Bezirk, der mit seinen weit über 300.000 Einwohnern eine Stadt in der Stadt bildet. Vor gut 150 Jahren standen hier noch Windmühlen und reetgedeckte Häuser. Heute bestimmen zig Schuhgeschäfte, Billigläden, Obstund Gemüsestände, türkische Kebab- und arabische Falafelimbisse die Szene. Auf dem imposanten Rathaus Neukölln von 1909 thront in luftigen 65 m Höhe die Glücksgöttin Fortuna, die »Rieke uff’m Rathausturm«. Mit ihrem Arm zeigt sie an, woher der Wind weht. Wenige Schritte südwärts – in der Ganghoferstraße – steht das berühmte ➚ S Stadtbad Neukölln, ein wilhelminisches Prachtexemplar mit Säulen und Marmor. Die Richardstraße führt von da aus in eine nahezu dörflich anmutende Umgebung, in ein »fast deplatziertes Idyll in der Großstadt«, wie der rasende Reporter Egon Erwin Kisch in den 20er-Jahren das »Böhmische Dor f« beschrieb. Die meisten Wohngebäude von Böhmisch-Rixdorf (im Gegensatz zu Deutsch-Rixdor f) verbrannten 1849, die einstö-
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Unter dem Motto »In Rixdorf is Musi-
ke« bietet »StattReisen« Führungen durch das alte Neukölln an, www.stattreisen.de.
Das kommt einem böhmisch vor: Dorfidylle mitten in unserer Hauptstadt
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Regelmäßig finden in der Dorfschmie-
de Musikveranstaltungen statt, www.rixdorferschmiede.de. 72
ckigen Häuschen in der Richardstraße, die verwinkelten Höfe und alten Scheunen entstanden kurz danach. Von dem großen Brand verschont blieb der Kirchsaal der evangelisch-reformierten Gemeinde (Nr. 97). Bemerkenswert ist die Dachkonstruktion aus Krummholz, am Südostgiebel verweist das Gestell für die Schulglocke auf die Funktion des Gebäudes als Schulhaus. Auf der Brandmauer des benachbarten Hinterhauses hat die Künstlergruppe Ratgeb ein Wandbild geschaffen, das Geschichte und Gegenwart des Böhmischen Dorfes umreißt. Unter den zeitgenössischen Personen sieht man auch Hausbesetzer von 1981. Der Comeniusgarten (Eingang Nr. 35) wurde 1995 angelegt. Als Lehrgarten der Natur soll er die Lebensphilosophie des Pädagogen, Theologen und Philosophen Jan Amos Comenius (1592 – 1670) symbolisieren. Über grobes Kopfsteinpflaster biegt man schräg gegenüber in die Kirchgasse ein. Hier steht das bronzene Denkmal für Friedrich Wilhelm I., das dankbare Nachkommen der böhmischen Einwanderer 1912 errichteten. Gleich daneben, im Haus Nr. 5, befand sich das Schulund Anstaltshaus der Brüdergemeinde, 1753 erbaut. Der Kelch im Giebel zeigt das Sinnbild der hussitischen Bewegung. Mitten auf dem nahen und von einer unglaublich gemischten Baustruktur geprägten Richardplatz steht die alte m Dorfschmiede, erstmals 1624 erwähnt. Die heutigen zwei Gebäude stammen von 1850. Der Schmiedehammer schlägt noch immer das glühende Eisen, jedenfalls sonntags zur Vorführung 14 – 17 Uhr.
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Villa Rixdorf, Richardplatz 6,
Neukölln. ✆ 030/68086000. www.villa-rixdorf.com. Mo – Sa 11 – 1, So 10 – 1 Uhr. In einem anderthalbgeschossigen Landhaus von 1870, gute internationale Küche, Sommerterrasse, wunderschöner teilüberdachter Innenhof.
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An der Ostseite des Platzes wurde schon Anfang des 15. Jahrhunderts – rührend klein – die Bethlehemskirche gebaut, die man im Laufe der Zeit mehrfach baulich veränderte. Links neben der Dorfkirche stehen zwei mit spätklassizistischen Schmuckelementen versehene Gebäude von 1877, die fast wie Gutshäuser aussehen. Und wieder links daneben ragen hohe Mietshäuser aus der Gründerzeit auf. Winzig und wie aus einem alten Kurbad hierher versprengt, wirkt da der Imbisspavillon mit einem Säulengang davor. Ein paar Meter weiter, am Karl-Marx-Platz, liegt eingeklemmt zwischen zwei Häusern der Eingang zum Böhmischen Gottesacker, der ab 1751 von den drei böhmischen Gemeinden benutzt wurde (Mo – Fr 9 – 12 Uhr). Im Bereich der evangelischen Brüdergemeinde liegen die Grabsteine flach auf den Gräbern und Männer und Frauen sind getrennt beigesetzt. An der Karl-Marx-Straße geht’s rechts zurück zum Ausgangspunkt. Unterwegs passieren Sie den Saalbau Neukölln von 1876, heute ein Kulturzentrum mit dem großartigen Kieztheater ˝ Heimathafen und dem elegant im historischen Ballsaal eingerichteten d Café Rix. In der Passage wenige Häuser weiter hat die viel beachtete ➚ d Neuköllner Oper ihre Spielstätte.
Vom Schloss Charlottenburg zum Savignyplatz und Kurfürstendamm Länge: ca. 4 km, Gehzeit 3 – 4 Std. Bahn/Bus: U7, S41, 42 Jungfernheide, dann M45 Luisenplatz/Schloss Charlottenburg oder U2 Sophie-Charlotte-Platz, dann Bus 309 Schloss Charlottenburg. Endpunkt U2 Zoologischer Garten, U9 Kurfürstendamm, U1 Uhlandstraße.
≥ Gegenüber ➚ Schloss Charlottenburg stehen zwei sehr markante und völlig identische Eckgebäude. Diese ehemaligen Garde du Corps-Kasernen der königlichen Leibwache korrespondieren mit der Hauptfront des Schlosses und wurden 1851 – 1859 nach 73
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Herrschaftszeiten: Schloss Charlottenburg ist Ausgangspunkt für den Spaziergang zum Kurfürstendamm
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Wilmersdorfer Arcaden an der Wil-
mersdorfer Straße 46: Seit 2007 auf der ältesten Berliner Fußgängerzone, rund 125 Fachgeschäfte, Dienstleister und gastronomische Betriebe; Mo – Sa 8 – 22.30 Uhr, So 13 – 18 Uhr.
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Plänen des SchinkelSchülers August Stüler erbaut. Im westlichen Gebäude residieren ➚ m Museum das Berggruen und das ➚ m Bröhan-Museum; im östlichen Stülerbau zeigt die m Sammlung Scharf-Gerstenberg seit 2008 fantastische und surrealistische Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Die 60 m breite Schlossstraße mit repräsentativen noblen Stadthäusern und mehreren Reihen Kastanien wurde bereits zur Zeit Sophie Charlottes angelegt. Auf dem Mittelstreifen klicken im Sommer die Boulekugeln, zur Bierpause sitzen die Spieler in der traditionsreichen Kneipe ➚ r Zur weißen Kastanie. Die Allee stößt auf die Bismarckstraße, von dort laufen Sie knapp 600 m östlich, bis die geschäftige l Wilmersdorfer Straße quert. Der wichtigsten Einkaufsmeile des Bezirks nach rechts folgend, gelangen Sie zur Kantstraße mit zahlreichen internationalen Restaurants, Cafés und Geschäften. Auf ihr rund 700 m in östlicher Richtung gehend, erreichen Sie den Savignyplatz, 1887 nach dem Rechtsgelehrten und preußischen Justizminister Friedrich Carl von Savigny benannt. Der rechteckige Platz wird zwar von der viel befahrenen Kantstraße durchschnitten, hat aber zumindest in den wärmeren Monaten mit seinen Sitzlauben und Blumenbeeten richtig lauschige Ecken. Drumherum liegen mehrere schicke Läden, Restaurants, renommierte Galerien und Buchhandlungen. Die berühmten Kneipen und netten Cafés vor allem im angrenzenden engen ElseUry-Bogen, sind eine Hommage an durchdiskutierte studentische Nächte in den 60er und 70er-Jahren
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und die ehemalige intellektuelle West-Boheme. Hier am nördlichen Savignyplatz, in der Nr. 5, wohnte nach seiner Rückkehr aus dem amerikanischen Exil der Maler und Grafiker George Grosz, Mitbegründer der Berliner Dada-Bewegung. Er starb 1959 nach einem Sturz, den er sich auf dem Heimweg von seinem nahen Stammlokal r Diener zugezogen hatte. Nur einen Katzensprung entfernt: der ➚ Kurfürstendamm.
r
Diener – Tattersall, Grolmanstraße 47,
Charlottenburg. ✆ 030/ 8815329. www.diener-tattersall.de. Täglich 18 – 3 Uhr. Uriges Traditionslokal und Künstlerkneipe. Begründet von dem legendären Boxer Franz Diener. An den Wänden hängen die Porträts der gesamten Berliner Prominenz, die hier über die Jahrzehnte Gäste waren oder es noch sind. Deftige deutsche Küche, gute
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Weine.
Die grüne Mitte: Die Savignyplatz-Oase
Sakralbauten & architektonische Denkmäler Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
WAS MAN GESEHEN HABEN MUSS
Breitscheidplatz, 10789 Berlin-Wilmersdorf. ✆ 030/2185023, www.gedaechtniskirche-berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U1, 2, 3 Wittenbergplatz, U2, 9, S5, 7, 9, 75, M45, 46, 49 Zoologischer Garten, Bus 100, 200 Breitscheidplatz. Zeiten: Kirche täglich 9 – 19, Gedenkhalle Mo – Sa 10 – 16 Uhr. Infos: Führungen durch die Gedenkhalle Mo – Sa 13.15, 14 und 15 Uhr.
≥ Von dem neoromanischen Gotteshaus von 1895 blieb nach dem Krieg nur noch der 63 m hohe Westturm stehen, der »hohle Zahn«, dem der Karlsruher Architekt Egon Eiermann 1961 einen 53 m hohen, modernen sechseckigen Turm und einen oktogona-
Statt eines von den Berlinern vehement abgelehnten Neubaus schuf der Funktionalist Eiermann einen Kompromiss: »Das Neue nimmt das Zerstörte in die Mitte. Keiner der Neubauten berührt die Ruine«. 75
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Hohler Zahn und Lippenstift: Die Gedächtniskirche aus der Vogelperspektive vom Hochhaus Hardenbergplatz 2 aus. Der Hohenzollernfries zeigt einen Bildzyklus aus dem Leben Wilhelm I.
len flach gedeckten Neubau zu beiden Seiten stellte – im Volksmund »Puderdose« und »Lippenstift« genannt. Die Kirche, die ursprünglich an Glanz und Glorie des ersten deutschen Kaisers erinnern sollte, wurde so zum Mahnmal für Frieden und Versöhnung. Dafür hat man 1987 auch die Gedenkhalle im alten Turm eingerichtet, die Fotos und Überreste der alten Kirche zeigt: Beeindruckende Mosaikteile des Hohenzollernfrieses, die beschädigte Christusfigur vom ehemaligen Altar, aber auch ein zu Frieden mahnendes Nagelkreuz der Kathedrale von Coventry, die 1940 durch einen deutschen Bombenangriff völlig zerstört wurde. Das Glockenspiel im alten Turm ertönt zu jeder vollen Stunde mit einer Melodie von Louis Ferdinand Prinz von Preußen, dem Enkel des letzten Kaisers.
Die Siegessäule – Symbol der deutschen Einigung im 19. Jahrhundert Großer Stern mit Siegessäule, Denkmälern und Torhäusern, Straße des 17. Juni, 10787 Berlin-Tiergarten. Lage: Im Tiergarten. Bahn/Bus: Bus 100 Großer Stern, U9, Bus 106 Hansaplatz. Zeiten: April – Okt Mo – Fr 9.30 – 18.30, Sa, So 9.30 – 19 Uhr, Nov – März Mo – Fr 10 – 17, 76
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Sa, So 10 – 17.30 Uhr. Preise: 2,50 fi; Schüler, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende, Erwerbslose 1,50 fi.
≥ Genau 285 Stufen im Inneren der Säule muss er-
Friedrich Drake (1805 – 1882) schuf die dralle, 8,50 m große Viktoria nach dem Modell seiner Tochter Margarethe.
Da schwebt sie, die Goldelse: Die Siegessäule im Tiergarten
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steigen, wer von der Aussichtsplattform der Siegessäule aus 50 m Höhe auf den ➚ Tiergarten blicken möchte. Nördlich geht der Blick über die Spree und das Hansaviertel bis nach Moabit, nordöstlich und ganz nah steht das Schloss Bellevue – der Sitz des Bundespräsidenten – und dahinter in der Ferne sieht man den ➚ Reichstag sowie das Regierungsviertel. Gut 35 t wiegt die geflügelte Siegesgöttin Viktoria, die komplett vergoldet, mit wehendem Gewand durch die Lüfte schreitet. Ihr Helm wird vom preußischen Adler bekrönt, in den Händen hält sie Lorbeerkranz und Feldzeichen. Die »Goldelse« (Volksmund), der eherne Schutzengel in Wim Wenders’ Kultfilm Der Himmel über Berlin, schwebte ursprünglich über dem Platz der Republik vor dem Reichstag, 1939 hatte sie Hitler an den Großen Stern im Tiergarten versetzen lassen. 1873 in Anwesenheit Kaiser Wilhelms I. und des Reichskanzlers Bismarck eingeweiht, sollte das Monument an die siegreichen preußischen Feldzüge gegen Dänemark (1864), Österreich (1866) und Frankreich (1870/71) erinnern, jeweils symbolisiert durch einen Säulenring. Nach dem Vorbild antiker römischer Denkmäler umgab der Architekt Heinrich Strack die Säule mit einer runden Säulenhalle; in ihr ist auf einem Mosaik die Gründung des deutschen Reichs dargestellt. Die Halle wiederum steht auf einem wuchtigen Sockel aus rotem Granit, an dessen vier Seiten Szenen aus den drei Kriegen in Bronze gegossen sind. Die Nazis erhöhten die Säule 1940 nach ihrem Sieg über Frankreich nochmals um einen 8 m hohen 4. Ring. Für die Franzosen war im Nachkriegsjahr 1946 die Säule mit der nach Westen blickenden Siegesgöttin ein ungeheuerliches Symbol deutschen Militarismus’ und wollten sie schleifen lassen. Das konnte der alliierte Kontrollrat gerade
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r
Konditorei und Café G. Buchwald,
Ursula Kantelberg, Bartningallee 29, Tiergarten. ✆ 030/3915931.
noch verhindern. Inzwischen dient die Säule den Ravern und der Berliner Schwulenszene als Identifikationsobjekt, und wenn der amerikanische Präsident gerade mal in der Hauptstadt vorbeischaut, wird die Goldelse gar zum globalen Medienstar.
www.konditorei-buchSo, Fei 10 – 18 Uhr. Nahe
Das Nationaldenkmal auf dem Kreuzberg
Schloss Bellevue, ehema-
Viktoriapark, Kreuzbergstraße, 10965 Berlin-Kreuzberg
liger königlicher Hofliefe-
61. Bahn/Bus: U6, 7 Mehringdamm, Bus 140 Yorkstra-
rant, Spezialität: Baumku-
ße/Großbeerenstraße, U6 Platz der Luftbrücke.
chen nach Cottbusser
≥ Aus heimischem Gusseisen schuf Karl Friedrich Schinkel 1821 das mit dem Eisernen Kreuz bekrönte vaterländische Denkmal auf dem Tempelhofer Berg, der danach in Kreuzberg umbenannt wurde. Das 19 m hohe neogotische Monument erinnert an die Hauptschlachten der Befreiungskriege gegen Napoleon 1813 – 15. In seinen Nischen stehen 12 Statuen von Heer führern und Angehörigen der preußischen Königsfamilie, darunter ist auch die 1810 jung verstorbene Königin Luise, die hier als Siegesgöttin von Paris posiert. Die eindrucksvollen und zum Teil engelsgleichen Figuren stammen von den klassizistischen Bildhauern Daniel Rauch, Ludwig Wichmann und Christian Friedrich Tieck.
wald.de. Mo – Sa 9 – 18,
Art. Wunderbare Kaffeehausatmosphäre.
Signal eines starken Preußens: Vom Nationaldenkmal auf dem Kreuzberg schweift der Blick weit über Berlin. Ein kleines Bistro öffnet im Sommer neben dem 8 m hohen polygonalen Sockelbau des Denkmals
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Der Zentralflughafen Tempelhof Tempelhofer Damm 1 – 7, 12101 Berlin-Tempelhof. www.tempelhofer-feld.de. Bahn/Bus: U6 Platz der Luftbrücke.
≥ Genau genommen beginnt die Geschichte des Tempelhofer Flughafens 1909. Damals führte der Flugpionier Orville Wright auf dem alten preußischen Exerziergelände des Tempelhofer Feldes sein spektakuläres Motorflugzeug vor. Das jetzige monumentale Flughafengebäude, das noch heute das drittgrößte Flächengebäude weltweit ist, schuf Ernst Sagebiel 1936 – 1941. Die Gesamtlänge des bogen-
Als der Franzose Hubert Latham kurz nach O. Wright den ersten »Überlandflug« wagte – vom Tempelhofer Feld nach Berlin Johannistal – verdonnerte die Berliner Polizei ihn zu 150 Mark Strafe wegen »groben Unfugs«.
≥ In der Nacht vom 23. auf den 24. Juni 1948 gingen in Westberlin die
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Lichter aus. Die Sowjets hatten das Großkraftwerk Zschornewitz in Sachsen-Anhalt, das Westberlin seit JahrzehnBLOCKADE UND ten mit Strom versorgt hatte, kurzerhand abLUFTBRÜCKE geschaltet. Noch am gleichen Tag stoppten sie den gesamten Versorgungsverkehr auf Straße, Schiene und Wasser zwischen Westberlin und den Westzonen. Die Westberliner konnten allerdings weiterhin in Ostberlin Lebensmittel oder Kohle einkaufen. Durch die Blockade wenige Tage nach der Währungsreform und der Einführung der DM in Westdeutschland und den westlichen Sektoren Berlins sollten die Westmächte gezwungen werden, auf die geplante Gründung eines deutschen Weststaates zu verzichten. Auf die Blockade antwortete die USA auf Initiative des Militärgouverneurs Lucius D. Clay mit der spektakulären Luftbrücke: In 277.264 Flügen zwischen dem 24. Juni 1948 und dem 12. Mai 1949 transportierten die »Rosinenbomber« mehr als 1,8 Mio Tonnen Lebensmittel, Kohle und andere Güter zum Flughafen Tempelhof, auf den Rückflügen nahmen sie die in der blockierten Stadt produzierten Waren mit. 1951 wurde auf dem großen Vorplatz des Flughafens Tempelhof das von Eduard Ludwig geschaffene Luftbrückendenkmal enthüllt. Die drei Streben der »Hungerharke« – so der Berliner Jargon – symbolisieren die drei Flugkorridore nach Hamburg, Hannover und Frankfurt am Main. Im Sockel des Denkmals sind die Namen der Piloten, Co-Piloten, Funker und Transportarbeiter verzeichnet, die bei der Luftbrücke ums Leben kamen. ≤
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Hungerharke und Rosinenbomber: Die Berlin-Blockade hat die InselStadt zusammengeschweißt
förmigen Gebäudes mit seinen bollwerkartigen Treppentürmen beträgt 1,2 km! Die Front zum Halbrundplatz und die 100 m lange Abfertigungshalle in strenger funktionaler Ästhetik entstanden danach im typischen Kolossalstil der NS-Zeit, während bei Sagebiel durchaus noch dessen Herkunft aus dem Baubüro von Erich Mendelsohn erkennbar ist. Den Befehl Hitlers nach Sprengung des Zentralflughafens verweigerte ein Major kurz vor Kriegsende. Bis zur Eröffnung des Airports Tegel 1975 diente Tempelhof als Zivilflughafen Westberlins. Ab 1990 wurden vor allem Inlandflüge abgewickelt. Nun ist die »Mutter aller Flughäfen« nach dem Volksentscheid von 2008 endgültig geschlossen, nach und nach soll ab 2010 das innerstädtische Riesenfeld – es ist so groß wie die gesamte historische Mitte Berlins! – zu einem Landschaftspark umgestaltet werden.
URBANE GESCHICHTE UND GESCHICHTEN
Straßen & Plätze Die Straße des 17. Juni 10245 Berlin-Friedrichshain. Bahn/Bus: S5, 7, 9, 75 Tiergarten, U9 Hansaplatz. Infos: O-Töne www.17juni53.de.
≥ 1953, Ostberlin. Der DDR-Ministerrat beschließt: Die Arbeitsproduktivität muss gesteigert werden. Sprach’s und löste damit wachsenden Unmut unter 80
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Der in der DDR lebende Dramatiker Bertolt Brecht machte sich seinen eigenen Reim darauf und schrieb »Die Lösung«: »Nach dem Aufstand des 17. Juni ließ der Sekretär des Schriftstellerverbandes in der Stalinallee Flugblätter verteilen auf denen zu lesen war, dass das Volk das Vertrauen der Regierung verscherzt habe und es nur durch verdoppelte Arbeit zurückerobern könne. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?«
Ein Boulevard fürs Proletariat: Die einstige Stalinallee Karl-Marx-Allee, 10245 Berlin-Friedrichshain. Länge: bis U-Bahnstation Weberwiese und zurück ca. 3 km, Gehzeit 2 Std. Bahn/Bus: U5 Schillingstraße. 81
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den Arbeitern aus. Denn faktisch bedeutete die neue »Arbeitsnorm« eine 10-prozentige Lohnkürzung! Gleichzeitig herrschte überall Mangel, die Preise waren hoch, das Leben auf Lebensmittelkarte war eng, wer konnte, wanderte nach Westberlin ab. Im Arbeiter- und Bauernstaat gärt es von unten. Im Juni ist aus dem Protest längst ein Aufstand geworden, der rasch auf andere Schichten der Bevölkerung und viele Städte der DDR übergreift. An der Großbaustelle Stalinallee, der »ersten sozialistischen Straße Deutschlands«, streiken die Bauarbeiter, die die Normerhöhung besonders hart trifft. Am 17. Juni gibt es einen Sternmarsch aus dem Umland nach Ostberlin, die Demonstranten – 25.000 nach Angaben der Ost-, 60.000 nach Schätzung der West-Polizei – fordern freie Wahlen und den Rücktritt der Regierung. Daraufhin verhängt die sowjetische Militärkommandantur den Ausnahmezustand und lässt ihre Panzer mitten in die Menge rollen. Es gibt erste Tote. Westberlin, durch das ebenfalls Arbeiter ziehen, ist machtlos. Offiziell starben 55 Menschen, doch bis heute gibt es ungeklärte Todesfälle. Am Ende des Tages ist der Aufstand blutig niedergeschlagen, die »Rädelsführer« werden hingerichtet. Das Zentralkomitee (ZK) der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) nimmt die Normerhöhungen schließlich doch zurück. In der BRD wird der 17. Juni zum Nationalfeiertag (bis 1991) und die Westberliner Straße zwischen Brandenburger Tor und Großem Stern bekommt einen neuen Namen: Straße des 17. Juni. In der DDR spricht man von einem »faschistischen Putschversuch«.
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Stalingotik: Sie ist hauptsächlich monumental
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Café Sibylle, KarlMarx-Allee 72,
Friedrichshain. ✆ 030/ 29352203. www.cafesibylle.de. Mo – Sa 9 – 22, So 12 – 20 Uhr. In der früheren DDR-MilchTrinkhalle, original 50erJahre-Wandbemalung, Ausstellung über die Geschichte der Karl-MarxAllee. Außerdem: AudioGuides für Hörspaziergänge durch Friedrichshain. Infos hierzu auch unter www.stadt-im-ohr.de, ✆ 030/20078841. 82
≥ Über die Große Frankfurter Straße, Hauptachse nach Osten, heute Karl-Marx-Allee, kam 1945 die Rote Armee in die Stadt. Nach der Schlacht um Berlin lagen auch hier die Mietskasernen in Schutt und Asche. Das nationale Aufbauprogramm der DDR sah daher eine großzügige Neubebauung im Rahmen eines ersten sozialistischen Boulevards vor. 1949 wurde er – als Geburtstagsgeschenk für den sowjetischen Diktator – unter dem Namen Stalinallee eingeweiht. Die 2,3 km lange und 125 m breite Allee galt als Symbol für den Wiederaufbau Ost-Deutschlands, eine Vorzeigestraße mit architektonischen Anleihen aus dem Berliner Klassizismus (wegen des »historischen Erbes«) und der sogenannten Stalingotik. Zuckerbäckerstil ist die landläufige Bezeichnung dafür. Der Architekt war Hermann Henselmann (1905 – 1995). Im Gegensatz zu den damals im Westen modernen Stadtinseln im Grünen (z.B. Hansaviertel) plante Henselmann »Paläste für die Arbeiter«. Und tatsächlich besaßen die 10-stöckigen Gebäude mit ihren gefliesten Fassaden für die damalige Zeit schier puren Luxus: Die Wohnungen waren geräumig, hell, es gab fließend Warmwasser, gekachelte Bäder, Parkettfußboden, teilweise sogar schon Telefonanschluss, Aufzüge und Müllschlucker! Neben Beamten und Professoren wohnten hier auch Bauarbeiter und Trümmerfrauen. Die sozialistische Prunkstraße mit ihren breiten Gehwegen diente als Schauplatz der großen Manifestationen am 1. Mai, dem internationalen Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus, und am 7. Oktober, dem Gründungstag der DDR, sowie anderer Jubelparaden. Ausgerechnet von hier aus nahm der Volksaufstand im Juni 1953 seinen Lauf. 1961 fiel im Rahmen der Entstalinisierung in den sozialistische Staaten das große Standbild Stalins und die Straße wurde in Karl-Marx-Allee bzw. im östlichen Teil in Frankfurter Allee umbenannt. 1989, zum 40. Jahrestag der DDR, winkte Erich Ho-
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Legendäres Überbleibsel aus den
60er-Jahren ist das Kino International, Karl-MarxAllee 33. Das einstige Premierenkino der DDR ist der Inbegriff eines Lichtspieltheaters, einige Räumlichkeiten dienen regelmäßig stattfindenden Partys, www.kinointernational.com.
Der Kurfürstendamm 10719 Berlin-Wilmersdorf. Länge: 3,5 km, Gehzeit 3 Std. Bahn/Bus: U1, 9 Kurfürstendamm.
≥ Wie der Name schon sagt: Der Kurfürstendamm war ursprünglich ein Dammweg für die »Churfürsten«, 1542 in sumpfigem Gelände angelegt, um das Berliner Stadtschloss der Hohenzollern auf trockenem Weg mit dem Jagdschloss Grunewald zu verbinden. Erst 1886 wurde auf Anregung Otto von Bismarcks der alte Knüppeldamm nach dem Vorbild der Pariser Champs-Élysées und dem New Yorker Broadway zur Prachtstraße ausgebaut. Pompöse Gebäude mit riesigen Wohnungen, Marmoraufgängen, Türmchen, viel Stuck, Simsen und Säulen entstanden, der 3,5 km lange und 56 m breite Kurfürstendamm wur83
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necker an der Seite von Gorbatschow hier ein letztes Mal seinen Untertanen zu, die längst schon Glasnost und Perestroika in ihren Köpfen trugen. Seit der Wiedervereinigung steht die Allee unter Denkmalschutz. Viel wurde seitdem renoviert, aber so richtig städtisches Leben ist in die breiteste und verkehrsreichste Straße Berlins noch immer nicht eingezogen. Allerdings haben sich vor allem auf der nördlichen Straßenseite zwischen dem k Kino International und dem Strausberger Platz bereits etliche nette Restaurants und Cafés etabliert. Besonders schön wirkt die Magistrale, wenn die hinter der Glaskugel des Fernsehturms untergehende Sonne lange Schatten wirft und die Konturen der durchaus prächtigen Wohnkästen allmählich im Dämmerlicht verschwimmen.
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Die 13 m hohe »Uhr der fließenden Zeit« im Europa-Center. Mit Hilfe des Flüssigkeitsstandes in 12 großen und 30 kleinen Glaskugeln gibt der Chronometer des Franzosen Bernard Gitton seit 1982 der Zeit ein Gesicht.
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Café Kranzler, Kurfürstendamm 18,
Charlottenburg. ✆ 030/ 8871839-25. www.cafekranzler.de. Täglich 8.30 – 20 Uhr. Seit 1958 Nachfolger-Etablissement des legendären Café des Westens (Café Größenwahn). Verkörpert die Kaffeehausgeschichte Berlins schlechthin, die Terrasse ist der Logenplatz am Ku’damm. Reichhaltiges Büfett, süße Schlemmereien. 84
de schnell zur vornehmsten Wohnadresse des »Neuen Westens« der Stadt. Zwischen den Weltkriegen löste die prächtige Straße die Lindenallee (Unter den Linden) als Boulevard ab. Mit ihrem Mix aus Wohnen, Arbeiten und Vergnügen war sie das Schaufenster und der Salon der Hauptstadt, außerdem Bühne der bürgerlichen Selbstdarstellung und Ort des kulturellen Aufbruchs in den Goldenen 20ern. Legendär wurde in dieser Zeit das ➚ Romanische Café, wo Lebenskünstler und Intellektuelle ihre Tage und Nächte verbrachten. Kabaretts, Varietés, elegante Revuen, Kinos und frivole Bars öffneten, im Nelson-Theater bewegte Josephine Baker unnachahmlich ihre langen braunen Beine. Nach dem Ende der Nazi-Diktatur war der Kur fürstendamm – das »größte Kaffeehaus Europas« – ausgebrannt. In den 50er-Jahren begann der Wiederaufbau, für viele die eigentliche Zerstörung der Straße! In gesichtlose Gebäude zog der Kommerz ein, die einstige Extravaganz wurde zur Banalität. Der berühmte Boulevard spielte nun die Rolle des Glitzerschaufensters des reichen und freien Westens. Der (West-)Berliner liebte seinen Ku’damm aber weiterhin. Hildegard Knef hauchte in die Mikrofone: »Ich hab so Sehnsucht nach dem Kurfürstendamm«, während Günter Grass in den Straßencafés vorwiegend »kuchenfressende Pelztiere« wahrnahm. Nach dem Fall der Mauer konzentrierte man sich auf die historische Mitte Berlins, der Ku’damm verlor seine Boulevardqualität und wandelte sich zur exklusiven l Einkaufsstraße mit Edelboutiquen, Luxusläden, noblen Schmuckgeschäften. Dazwischen lugen einige Reminiszenzen aus alten Zeiten zwischen Hochhäusern und anderen Neubebauungen hervor: Das neu erstandene C Café Kranzler mit seiner traditionellen Rotonde und rot-weiß gestreifter Markise, die ˝ Schaubühne im expressiven Stil der 20er-Jahre am Lehniner Platz, die ˝ Komödie und das ˝ Theater am Kurfürstendamm, die unter Denk-
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malschutz stehende Verkehrskanzel am Joachimsthaler Platz, das h Kempinski Hotel Bristol und natürlich die Ruine der ➚ Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Gleich daneben liegt der 1983 zur Fußgängerzone gestaltete Breitscheidplatz vor dem Europa-Center, stets belebt von Skateboardern, Straßenkünstlern und Touristen. Der Weltkugelbrunnen mit Bronzefiguren von Joachim Schmettau, auch »Wasserklops« genannt, ist umgeben von Cafés, die ihre Stühle weit auf den Platz stellen.
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Kinski, Kulturverein Kinski e.V., Friedel-
straße 28, Neukölln. ✆ 030/62409137. www.kinskiclub.de. Di –
Die Sonnenallee
Do 20 – 1, Fr und Sa ab
12045 Berlin-Neukölln. Bahn/Bus: U7, 8 Hermannplatz.
21 Uhr. Schräger Szene-
≥ Schöner Name, übler Ruf. Doch mittlerweile hat
und Künstlertreff im
sich Neuköllns 4,9 km lange und recht dröge Sonnenallee zumindest in Hermannplatz-Nähe gemausert und entwickelt sich zusehends zu einer lebendigen Straße. »Gazastreifen« ulkt der Volksmund nun über die durch die Komödie von Leander Haußmann (1999) berühmt gewordene Allee mit ihren schnörkeligen Schriftzeichen an den Geschäften, den orientalischen Wohlgerüchen aus den vielen Bäckerei-
Grenzgebiet Kreuzkölln, skurrile Gäste, kunstbesessene Nachtfalter und Hobby-Djs, Live-Konzerte, Filmabende, Lesungen. Rund 10 Min von der Sonnenallee in Richtung Landwehrkanal. 85
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Legendär unter KalorienJunkies: Café Kranzler mit unschöner Fremdwerbung davor
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en und Falafel-Imbissläden. Und längst hat hier die Shisha-Pfeife auf den Trottoirtischen das Bierglas verdrängt. Sehenswert!
ORTE DER KULTUR
Schloss und Schlosspark Charlottenburg Spandauer Damm 10 – 22, 14059 Berlin-Charlottenburg. ✆ 030/320911, www.spsg.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U7, S41, 42 Jungfernheide, dann M45 Luisenplatz/ Schloss Charlottenburg oder U2 Sophie-Charlotte-Platz, dann Bus 309 Schloss Charlottenburg. Zeiten: Altes Schloss April – Okt Di – So 10 – 18 Uhr, Nov – März 10 – 17. Neuer Flügel April – Okt Mi – Mo 10 – 18, Nov – März 10 – 17, Sa, So 10 – 16 Uhr. Belvedere April – Okt Di – So 10 – 18 Uhr, Nov – März 12 – 16 Uhr. Preise: 10 fi (Altes Schloss), 6 fi (Neuer Flügel); Schüler, Studenten, Zivil- und Wehrdienstleistende, Erwerbslose, Rentner 7 fi (Altes Schloss), 5 fi (Neuer Flügel). Infos: Nur Erdgeschoss barrierefrei.
≥ Die Schlossanlage an der Spree ist nicht nur die
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Zur weißen Kastanie, Schlossstraße
22, Charlottenburg. ✆ 030/3215034. www.quappendorf.de. Täglich 10 – 2 Uhr. Alteingesessene Gastwirtschaft, Stammkneipe der Boulespieler, die fast ganzjährig auf dem Mittelstreifen der Schlossstraße ihre Kugeln platzieren. Schöner Biergarten, hausgemachte Suppen, guter Wein. 86
größte Hohenzollernresidenz Berlins, sie ist sicher auch eine der glanzvollsten Beispiele höfisch-barocker Baukunst im nördlichen Europa. Die Anfänge mit dem sehr majestätisch wirkenden Mittelbau gehen auf Johann Arnold Nering zurück, der 1695 mit seinen Arbeiten begann. Der dominierende 48 m hohe Kuppelturm, auf dem eine vergoldete Fortuna tanzt und sich als Wetterfahne dreht, kam erst 1713 hinzu. Im 18. Jahrhundert wirkten hier zur Schlosserweiterung die Baumeister Eosander von Göthe, Knobelsdorff, Langhans und später auch Schinkel, der 1825 den Neuen Pavillon am Osteingang zum Park als Abbild der Villa Chiamonte in Neapel entwar f. Unter Friedrich dem Großen wurde das Alte Schloss zwischen 1740 und 1746 um den Neuen Flügel an der östlichen Seite erweitert, die Große Orangerie an der westlichen Seite, in der Kunstausstellungen stattfinden, entstand schon 1713. Im ehemaligen
© SPSG, Foto: Murza
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Volle Breitseite: Der Neue Flügel von Schloss Charlottenburg
Das Museum für Vor- und Frühgeschichte mit den wertvollen Altertumssammlungen der Hohenzollern ist Ende 2009 ins ➚ Neue Museum auf der Museumsinsel gezogen.
Königin Luise genoss schon zu Lebzeiten eine außergewöhnliche Popularität: Sie war schön und sehr lebenslustig, offen, charmant und wenig gebildet. Eine preußische Diana. Da war selbst Napoleon hingerissen. 2010, ihr 200. Geburtsjahr, sind ihr mehrere Ausstellungen gewidmet. 87
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Schlosstheater von Langhans war bis 2009 das Museum für Vor- und Frühgeschichte untergebracht. Das imposante barocke Reiterstandbild des Großen Kur fürsten im Ehrenhof ist ein Werk von Andreas Schlüter. 1700 gegossen, stand es zunächst vor dem Berliner Stadtschloss, im Zweiten Weltkrieg versank es auf der Flucht vor den Bomben im Tegeler Hafen, 1952 wurde es schließlich hier aufgestellt. Das zerstörte Schloss konnte nach dem Krieg mit Bundesmitteln rekonstruiert werden. So sind heute im Obergeschoss des Neuen Flügels auch wieder die prächtigen Gemächer König Friedrich II. zu besichtigen. Der am Ende des 17. Jahrhunderts von Simeon Godeau angelegte französische Barockgarten mit Brunnen und Fontäne im Zentrum wurde ein halbes Jahrhundert später von Peter Joseph Lenné um einen englischen Landschaftsgarten erweitert. Einem dorischen Tempel nachempfunden ist das Mausoleum im westlichen Teil des Parks. Hier hat Christian Daniel Rauch die beliebte preußische Königin Luise, Gattin Friedrich Wilhelms III., formschön in Marmor verewigt. Nördlich davon und zwischen Spree und Karpfenteich steht das dreistöckige Belvedere von Langhans, 1790 als Teepavillon vollendet. Hier sind Berliner Porzellane des 18. und 19. Jahrhunderts ausgestellt.
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Museen und mehr Zimmermeister Brunzel baut ein Mietshaus – Bauen und Wohnen im Prenzlauer Berg um 1900 Dunckerstraße 77, 10437 Berlin-Prenzlauer Berg. ✆ 030/ 4452321, Fax 50595032. www.mitundfuereinander.de.
[email protected]. Bahn/Bus: S8, 41, 42, 85 Prenzlauer Allee. Zeiten: Mo – Sa 11 – 17 Uhr. Preise: Eintritt frei.
≥ 1895 kaufte ein Zimmermeister namens Brunzel mit einem Darlehen das 914 qm große Grundstück in der heutigen Dunckerstraße 77 und begann sofort mit den Bauarbeiten für ein Wohnhaus. Wie eine kleinbürgerliche Familie damals um 1900 wohnte, zeigt die kiezbezogene Dauerausstellung in der ersten Etage mit Einblicken und Exponaten aus einer längst vergangenen Zeit.
Tipp: Die nahe Pariser
The Story of Berlin Kurfürstendamm 207 – 208, 10719 Berlin-Wilmersdorf.
Straße mit dem lauschi-
✆ 030/88720100, www.story-of-berlin.de. info@story-of-
gen, grünen Ludwigkirch-
berlin.de. Bahn/Bus: U1 Uhlandstraße. Zeiten: Täglich
platz besticht durch die
10 – 20 Uhr, letzter Einlass 18 Uhr. Preise: 10 fi; Kinder
zahlreichen Kneipen,
5 – 13 Jahre 5 fi; Schüler, Studenten, Arbeitslose, Rentner,
Cafés, Bars, Discos und
Wehr- und Zivildienstleistende 8 fi, Gruppenermäßigungen.
Restaurants.
Infos: Führung durch den Atomschutzbunker zu jeder vollen Stunde abwechselnd auf Deutsch und Englisch.
m
Bröhan-Museum,
≥ Erlebnisausstellung durch 800 Jahre Stadtge-
Landesmuseum für
schichte in 23 Themenräumen, ausgestattet mit moderner Multimediatechnik und begehbaren Kulissen. Besichtigung eines originalen Atomschutzbunkers aus der Zeit des Kalten Krieges.
Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus, Schlossstraße 1a, Charlottenburg. ✆ 030/ 32690600. www.broe-
Museum Berggruen
han-museum.de. Di – So
Staatliche Museen zu Berlin, Schlossstraße 1, 14059 Ber-
sowie Fei 10 – 18 Uhr.
lin-Charlottenburg. ✆ 030/34357315, Fax 32695819.
Erw 6 fi, erm. 4 fi, unter
www.smb.spk-berlin.de.
[email protected]
18-Jährige frei.
lin.de. Bahn/Bus: U7, S41, 42 Jungfernheide, dann M45
88
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Luisenplatz/Schloss Charlottenburg oder U2 Sophie-Charlotte-Platz, dann Bus 309 Schloss Charlottenburg. Zeiten: Di – So 10 – 18 Uhr. Preise: 8 fi; Schüler, Studenten, Zivilund Wehrdienstleistende, Erwerbslose 4 fi. Infos: Führun-
rühmtesten Galeristen und Kunstsammler weltweit. Allein 100 Arbeiten von Pablo Picasso, mit dem Berggruen freundschaftlich verbunden war, sind in seiner Sammlung, die er 1996 seiner Heimatstadt schenkte, zu bewundern. Dazu gehören Gemälde der Rosa und Blauen Periode, aber auch Exponate aus Kubismus und Klassizismus. Ein weiterer Schwerpunkt im Museum Berggruen bildet die Paul-KleeSammlung neben Werken von Henri Matisse und Alber to Giacometti.
© bpk Berlin; Foto: Jens Ziehe
gen erfragen unter ✆ 030/2663666.
≥ Heinz Berggruen, 1914 – 2007, war einer der be-
Museum Berggruen: Gegenüber Schloss Charlottenburg, nebenan das Bröhan-Museum und die Sammlung Scharf-Gerstendorf
Bookcrossing im Bücherwald U2 Senefelder Straße.
C
Anna Blume, Kollwitzstraße 83,
≥ Da entpuppt sich bei genauerem Hinsehen eine
Prenzlauer Berg. ✆ 030/
Holzskulptur auf dem Trottoir in der Prenzlberger Sredzkistraße als Bücherregal. Dieser Bücherwald ist seit 2008 der offizielle Anlaufpunkt für Bookcrosser auf öffentlichem Straßenland in Berlin, gefördert von dem Programm »Forschung für nachhaltige Waldwirtschaft«. Leser stellen ein paar Bücher aus ihrem Bestand zur Ver fügung und bedienen sich selbst. Gleich neben dem Straßenregal kann man sich im C Café Anna Blume niederlassen und sich dem neuen Buch widmen.
44048749. www.cafeanna-blume.de. Täglich 8 – 2 Uhr. Mitten im Prenzlberger Kollwitz-Kiez. Im Sommer spielt sich das Leben fast gänzlich vor der Cafétür auf dem breiten Trottoir ab. Frühstück – vom Croissant bis zur dreistöckigen Frühstücksetagere – gibt es
Singuhr-Hörgalerie
bis 17 Uhr. Riesiges
Danziger Straße 101, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.
Kuchenangebot. Leckeres
✆ 030/24724465, Fax 24724465. www.singuhr.de.
Eis.
[email protected]. Lage: In den Wasserspeichern am Wasserturm Prenzlauer Berg. Großer Wasserspeicher Eingang Belforter Straße, Kleiner Wasserspeicher Eingang Diedenhofer Straße. Bahn/Bus: U2 Senefelder Platz, M2 Met89
KIEK MAL IM KIEZ
Sredzkistraße, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg. Bahn/Bus:
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zer Straße. Zeiten: Mai – Okt Mi – So 14 – 20 Uhr. Preise: 3 fi; Schüler, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende, Erwerbslose 2 fi.
r
Poulette, Knaackstraße 30 – 32,
Prenzlauer Berg. ✆ 030/44038012. www.poulette.de. Täglich 10 – 2 Uhr. Täglich wechseln die beiden französischen Meisterköche ihre Drei-Gänge-Menüs, beeindruckende Weinkarte, gehobene Preisklasse.
≥ Seit 2007 dienen die beiden Wasserspeicher des alten Wasserturms aus dem 19. Jahrhundert – dem Wahrzeichen des Bezirks Prenzlauer Berg – renommierten Künstlern für ihre innovative Klanginstallationen. Besonders aufgrund der phänomenalen Akustik in den Tiefbehältern und inmitten der großartigen Architektur des Industriedenkmals ein einzigartiges Spektakel! Der große Wasserspeicher fasst 7000 Kubikmeter Wasser und besteht aus fünf tonnengewölbten Kreisgängen, der Kleine fasst 3000 Kubikmeter Wasser und besteht aus einer Pfeilerhalle mit Rundbögen. Stolpersteine Koordinierungsstelle »Stolpersteine«, Stauffenbergstraße
Gleich 11 Gedenksteine liegen in der Reichenberger Straße vor dem Haus Nr. 181, aus dem 1943 drei jüdische Familien deportiert und in Auschwitz ermordet wurden.
90
13 – 14, 10999 Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg. ✆ 030/ 263989014, www.stolpersteine.com.
[email protected]. Bahn/Bus: ➚ Kreuzberg 36. Infos: Nähere Auskünfte dazu gibt das ➚ Kreuzberg-Museum.
≥ Mal unterwegs aufs Trottoir gucken! Der Kölner Bildhauer Günter Demnig hat seit 1996 gut 2000 Stolpersteine auf Berlins Bürgersteigen und viele Tausend weitere in mittlerweile über 300 deutschen Städten und Gemeinden verlegt – 10 x 10 cm große, aus Beton gegossene Steine mit eingelassener Messingtafel, in die Namen, Jahrgang, Datum der Deportation und Todestag von Menschen eingraviert sind, die von den Nazis ermordet oder in den Freitod getrieben wurden. Die Erinnerungssteine sind jeweils vor den letzten selbst gewählten Wohnorten der Opfer platziert. Allein in der Kreuzberger Oranienstraße liegen 51 dieser golden blinkenden Steine, die durchaus betreten werden sollen, damit die metallische Oberfläche blank und das Gedenken an die Naziopfer erhalten bleibt.
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BERLIN AM WASSER
DIE HISTORISCHE MITTE KIEK MAL IM KIEZ B E R L I N A M WA S S E R MAUERJAHRE O A S E N , PA R K S & G Ä R T E N MUSEEN A – Z AUSGEHEN & VERGNÜGEN BUMMELN & KAUFEN CURRYWURST & HUMMER KARTEN & REGISTER
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Exakt 51,7 qkm Wasserfläche besitzt Berlin, das sind fast 7 % des Stadtgebietes. Darunter viele Seen (übrigens mit fast durchweg hervorragender Wasserqualität), die Flüsse Spree, Havel, Dahme und Panke, zahlreiche Kanäle, insgesamt 180 schiffbare Wasserstraßen-Kilometer. Und – kaum zu glauben – Berlin hat weit mehr Brücken als Amsterdam oder Venedig, um die 1700 wurden gezählt. Gewiss, nicht alle führen übers Wasser, aber die 400 Brücken der Adriastadt übertrumpft die Spreemetropole lässig.
ENTDECKUNGEN IM, AM UND AUF DEM WASSER
Museen & Technikdenkmäler
BESICHTIGUNGEN
Jagdschloss Grunewald am Grunewaldsee Hüttenweg 100, 14193 Berlin-Grunewald. ✆ 030/8133597, Fax 81497348. www.spsg.de. besucherzentB E R L I N A M WA S S E R
rumspsg.de. Bahn/Bus: Bus 115, X10 oder X83 bis Clayallee, Ecke Königin Luise Straße, von dort 15 Min Fußweg. Zeiten: April – Okt Di – So 10 – 18, Nov – März Sa, So, Fei nur mit Führung 11, 13, 15 Uhr, Jagdzeugmagazin: Sa, So, Fei 10 – 16 Uhr. Preise: 5 fi mit Führung, 4 fi ohne Führung, Jagdzeugmagazin 2 fi; Kinder, Jugendliche, Schüler und Studenten, Zivil- und Wehrdienstleistende 4 fi, ohne Führung 3 fi, Jagdzeugmagazin 1,50 fi. Infos: Café.
≥ Es ist das älteste Schloss der Stadt, Caspar Theiß erbaute es 1542 unter Kurfürst Joachim II. Damals war es noch ein Wasserschloss mit Graben und Brücke. Wegen seiner Lage trug es den Namen »Zum grünen Wald«, aus dem später der Name Grunewald wurde. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts veranlasste Friedrich I. die barocke Umgestaltung durch Johann Arnold Nering und Martin Grünberg. Bis 1918 nutzte die kaiserliche Familie das Schloss. Im Innern befindet sich Berlins einziger erhaltener Renaissancesaal, dessen bemalte Kassettendecke erst 1973 zum Vorschein kam.
Capital Beach: Vorm neuen Hauptbahnhof hat sich bereits eine lockere Szene eingefunden
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Forsthaus Paulsborn, Hüttenweg
90, Grunewald. ✆ 030/8181910. www.mosaik-services.de. Di – Sa 11 – 23, So 9 – 23 Uhr. Höchstpersönlich vom Kaiser 1871 als Gasthaus eingeweiht, wurde es 1905 im Neorenaissancestil umgebaut. Bleiverglaste Fenster, Säulen und Geweihlampen in den historischen Räumlichkeiten, schattige Terrasse, u.a. Wildgerichte, edel, mit Hotel.
Nach gründlicher Sanierung wird in der Großen Hofstube im Erdgeschoss und im ehemaligen königlichen Schlafzimmer über die Geschichte des Schlosses und seiner musealen Nutzung informiert. Das Jagdschloss beherbergt seit 1932 eine m Gemäldesammlung mit rund 200 Werken deutscher und niederländischer Meister des 15. bis 19. Jahrhunderts, darunter Gemälde von Peter Paul Rubens, Barthel de Bruyn und Lucas Cranach d.Ä. Zu sehen sind Herrscherporträts des Großen Kur fürsten und seiner Nachfolger, Gelehrten- und Künstlerbildnisse der Berliner Aufklärung, Bilder von Reitern und Jagdgesellschaften bis zur Kaiserzeit. Das m Jagdzeugmagazin besitzt historische Waffen und beachtliche Geweihe, ausgestellt sind Dokumente zur Jagd-, Bau- und Ausgrabungsgeschichte des Schlosses.
Unbeachtete Poesie: Gertraude und die Eckmaus Gertraudenbrücke, Gertraudenstraße/Friedrichsgracht, 10178 Berlin-Nikolaiviertel. Lage: Vom Spittelmarkt Richtung Fischerinsel. Bahn/Bus: U2 Spittelmarkt.
≥ Gertraude, die Schutzheilige der Reisenden, steht
Mausart, die gern angefasst wird: Gertraudenbrückenfigur
in Bronze am Geländer der nach ihr benannten Brücke am Rande des Nikolaiviertels. Sie labt einen jungen Burschen, während Mäuse den Sockel umlaufen. An der linken Sockelecke putzt sich eine, ihr Köpfchen ist blank gegriffen von jenen, die sich von der Berührung Glück erhoffen. Das Standbild schuf 1896 der Bildhauer Rudolph Siemering. In Sichtweite an der Friedrichsgracht: Die Jungfernbrücke von 1798, die letzte erhaltene Klappbrücke der Stadt.
Die Oberbaumbrücke Skalitzer Straße/Oberbaumbrücke, 10999 Berlin-Kreuzberg 36. Bahn/Bus: U1, S3, 5, 7, 9, 75 Warschauer Straße.
≥ Der Landwehrkanal am Ende der Wiener Straße mündet am Osthafen in die Spree. Hier haben in den 94
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Alt und neu: Die neugotische Oberbaumbrücke ist alt und die drei MolekülMänner sind neu
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letzten Jahren am Flutgraben neue Szenekneipen eröffnet, hier liegt auch das beliebte ➚ S Badeschiff an der Arena, und hier symbolisieren die Molecule Men des Amerikaners Jonathan Borofsky – drei überdimensionale Lochmenschen auf der Spree – das Zusammentreffen der ehemaligen Ostbezirke Treptow und Friedrichshain mit dem Westbezirk Kreuzberg. Ein paar Schritte westlich, am Schlesischen Tor, verbindet die elegante neugotische Oberbaumbrücke von 1896 seit der Wende wieder Ost und West. Hier herrschte 29 Jahre lang für die U-Bahn-Linie 1 »Endstation Sehnsucht«, seit 1995 fährt sie nun wieder über die Spree. Ganz nah: der ➚ Treptower Park.
Wasserwelten AquaDom & Sea Life Berlin Spandauer Straße 3, 10178 Berlin-Mitte. ✆ 030/99280-0, Fax 99280-27. www.sealife.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U2, 5, 8, S5, 7, 9, 75 Alexanderplatz. Zeiten: Ganzjährig täglich 10 – 19, letzter Einlass 18 Uhr. Preise: 16,95 fi; Kinder 3 – 14 Jahre 11,95 fi; Ermäßigungsberechtigte 15,95 fi, Gruppenpreise für Schulklassen, ✆ 01805/666901-01 (14 ct/Min). Infos: Barrierefrei. Fütterungszeiten ➚ Internet. 95
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© AquaDom
≥ Das Berliner Sea Life entstand 2003 mitten im DomAquarée, einem neuen Gebäudekomplex nahe der Museumsinsel und gegenüber dem Berliner Dom. Hier sind auf 1800 qm in 35 kleineren und größeren Aquarien rund 3000 Fische und andere Meerestiere in 80 Arten zu sehen. In den Süß- und Salzwasserbecken tummeln sich Fische aus der Spree, dem Wannsee, der Havel und Elbe, Fische von der deutschen Nordseeküste und der norwegischen Küste. Hauptattraktion ist der 25 m hohe AquaDom, der von der Hotellobby des h Radisson SAS aus kostenlos zu besichtigen ist. Die Zahlen des größten Zylinderaquariums der Welt sind beachtlich: 1 Mio Liter Salzwasser, 1500 Fische, 2000 Tonnen Gewicht auf 6 qm Standfläche, 22 cm dicke Acrylscheiben, ein künstliches Korallenriff.
Gigantische Glastrommel: Mitten durch die Aquariumssäule fährt in sieben Minuten ein gläserner, doppelstöckiger Fahrstuhl
Aquarium im Zoologischen Garten Hardenbergplatz 8, 10787 Berlin-Tiergarten. ✆ 030/ 25401-0, Fax 25401-255. www.aquarium-berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U2, 9, S5, 7, 9, 75 Zoologischer Garten oder U9, 15 Kurfürstendamm. Zeiten: Täglich 9 – 18 Uhr, 24. Dez bis 14 Uhr. Preise: Nur Aquarium 12 fi, mit Zoo 18 fi; Kinder 5 – 15 Jahre, Hartz IV-Empfänger, Schwerbehinderte und Begleitung 6,50 bzw. 9 fi; Schüler, Studenten, Erwerbslose, Wehr- und Zivildienstleistende, 9 bzw. 14 fi; Kleines Familienticket (1 Erw, 3 Kinder) 20 bzw. 30 fi; Großes Familienticket (2 Erw, 3 Kinder) 32 bzw. 45 fi. Gesonderte Gruppentarife ➚ Internet. Infos: Koi-Streichelbecken und andere tolle Angebote für Kids.
≥ Das von Alfred Brehm gegründete »Aquarium Unter den Linden« war 1874 bis 1910 der Vorläufer des Berliner Zoo-Aquariums. Unter dem Glasdach des »bedeutendsten Schauaquariums Deutschlands« findet man heute nicht nur viel Wasser, in dem Fische und andere Meeresbewohner hautnah zu sehen sind, 96
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Strandbars Bundespressestrand Kapelle-Ufer 1, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/28099119, Fax 28099120. www.derbundespressestrand.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U55 Bundestag, S5, 7,
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r
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Straße des 17. Juni 114, Charlottenburg. ✆ 030/ 31505015. www.capt. schillow.de. Mo – Fr 12 – 24, Sa, So 10 – 24 Uhr. Speisen auf wankenden Planken, an einer Kanalgabelung am Landwehrkanal, rund 20 Gehmin vom Zoo entfernt. Regionale Küche. Gastraum mit Bullaugen und Oberdeck.
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B E R L I N A M WA S S E R
sondern auch einen Urwald voller Reptilien. In den Terrarien und Aquarien leben insgesamt über 9000 Tiere aus fast 800 Arten. Auf 3 Etagen wird ein Querschnitt durch die Tierklassen der Fische, Niederen Tiere, Reptilien, Amphibien und Gliedertiere verwahrt. Kernstück des fast 100 Jahre alten, modernisierten Hauses bildet seit seiner Eröffnung die Krokodilhalle, wo die Besucher über eine Brücke und in sicherer Entfernung zu den gefräßigen Tieren spazieren können. Berühmt ist die einzigartige Quallenzucht, interessant auch das Insektarium. Mehrere Tiere wie Welse, Schlangen und Skorpione werden erst munter, wenn es dunkel wird. Daher er freuen sich Nachtführungen mit der Taschenlampe, aber auch mehrgängige Candle Light Dinners, umgeben von Rochen, Haien und Kardinalfischen, besonderer Beliebtheit. Frühzeitige Anmeldung ist notwendig.
9, 75 Hbf. Zeiten: Täglich ab 10 Uhr. Preise: Selbstbedienung, nicht billig.
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pastrand.de. Bahn/Bus: S5, 7, 9, 75 Hackescher Markt, S1, 2, 25, Bus M1, M6, Tram 1 Oranienburger Straße. Zeiten: Nur Sommermonate, täglich ab 10 Uhr.
≥ An der Monbijoubrü-
Oase nach (Bode-)Museumstour: Mit Blick auf die hehre Kunst lässt’s sich doppelt gut entspannen
cke gegenüber dem Bode-Museum. Café mit Liegestühlen auf Sand zwischen Palmen, Oleandersträuchern und Blick auf die Ausflugsdampfer, die im Minutentakt vorbei rauschen. Dahinter liegt das wunderbare ˝ Hexenkessel Hoftheater, das in der Tradition der Commedia dell’Arte in einem Amphitheater unter freiem Himmel spielt. d Im Sommer Mo – Fr ab 20.30 Uhr Tanz: Tango, Salsa, Walzer …
Gestrandet an der Jannowitzbrücke Rolandufer, 10179 Berlin-Mitte. ✆ 030/6455716, Fax 6451658. Handy 0151/50629893. www.gestrandet-in-berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: S5, 7, 75 Jannowitzbrücke, U8 H.-Heine-Straße. Zeiten: Täglich ab 10 Uhr.
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[email protected]. Eingang neben dem Autohändler. Bahn/Bus: Bus 147, N65 Michaelkirchstraße oder Köpenicker Straße/Adalbertstraße, U8 Heinrich-Heine-Straße. Zeiten: Mai – Herbst Mo – Sa ab 14, So ab 12 Uhr, open end. Preise: 1 fi Eintritt. Infos: Techno, Electro, Big Beat, Funk, Soul. 98
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≥ Gut 100 m langer Strand am südlichen Spreeufer. Zum 1 ha großen Areal gehört auch die ehemalige Halle für die Patrouillenboote der DDR-Grenzer, nun zum Club umfunktioniert. Aussichtsterrasse mit Sitzelementen auf dem Dach. Recht bizarre Szenerie: Kronleuchter hängen in den Bäumen, ein Poolbillard steht mitten in einem Rubinienwäldchen, Hängematten. Exquisiter Grill, Livemusik. Gleich daneben befindet sich das Gelände des d Wagenplatz/Schwarzer Kanal, wo an lauen Sommerabenden und -nächten auf Megapartys harte Technorhythmen über die Spree hämmern. Gegenüber – am Friedrichshainer Spreeufer – liegt das große Gelände der 2009 wegen der geplanten lukrativen Mediaspreeprojekte geschlossenen C Bar 25. Nun scheint sicher, dass der berühmte, kultige Zufluchtsort für Feiertouristen und Hedonisten im Sommer 2010 doch noch einmal aufersteht.
Tipp: Der Wagenplatz/Schwarzer Kanal ist ein kultureller, politischer und sozialer Anlaufpunkt mit Konzerten, Performances, Solipartys, Queervarietés, Volksküche.
Christian Schulz, Mühlenstraße 24 – 26, 10243 BerlinFriedrichshain. ✆ 030/2838558-8, Fax 2838558-9. www.oststrand.de.
[email protected]. Bahn/Bus: S3, 5, 7, 9, 75 Ostbf, Bus 347 Oberbaumbrücke. Zeiten: Täglich ab 10 Uhr, open end.
≥ Strandurlaub mitten in der Stadt. Am Spreeufer und hinter der ➚ m East Side Gallery. Begehrte Plätze auf dem alten Lastkahn Agnes von 1907, nicht nur wegen des romantischen Sonnenuntergangs, den man vom Wasser aus genießt. Gemischtes Publikum. Gleich neben dem Oststrand: Die hip gestylte Strandbar C Strandgut mit bequemen Liegebetten und viel feinkörnigem Sand.
r
Strandgut, Mühlenstraße 61 – 63,
Friedrichshain. ✆ 030/ 70085566. www.strandgut-berlin.com. Täglich ab 10 Uhr, open end. Grillgerichte. WLAN vorhanden.
Capital Beach Ludwig-Erhard-Ufer, 10557 Berlin-Mitte. Handy 0163/ 5654123. www.capitalbeach.de.
[email protected]. Bahn/Bus: S5, 7, 9, 75 Hbf. Zeiten: Täglich ab 10 Uhr. 99
B E R L I N A M WA S S E R
Oststrand
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r
Freischwimmer,
Infos: Verhältnismäßig teuer, Cocktail des Tages 5 fi. Sani-
Vor dem Schlesi-
täre Anlagen vorhanden.
schen Tor 2a, Kreuzberg. ✆ 030/61074309. www.freischwimmer-berlin.de. Juni – Aug Mo – Fr ab 12, Sa, So ab 10 Uhr,
≥ Direkt an der Spree mit Blick auf den Glaspalast des Hauptbahnhofs, aber ohne Strand. Hunderte von Liegestühle stehen Spalier auf dem Rasen am Ufer, auf der Spree tuckern die Ausflugsdampfer vorüber. Über 60 Cocktails und Longdrinks.
Sep, Okt wetterabhängig, sonst nur Sa 11 – 15, So
Club der Visionäre
Büfett 11 – 16 Uhr.
Am Flutgraben 1, 12435 Berlin-Treptow. ✆ 030/695189-
Gegenüber dem ➚ Club
42, Fax 695189-43. www.clubdervisionaere.com.
der Visionäre. Entspan-
[email protected]. Bahn/Bus: U1 Schlesisches
nung pur direkt am Kanal
Tor, S8, 9, 41 Treptower Park. Zeiten: Mo – Fr ab 16, Sa,
bei einem ausgiebigen
So ab 12 Uhr, open end; im Winter geschlossen. Infos: 250
Frühstück, hausgemach-
Plätze im Freien, 150 Plätze überdacht.
tem Kuchen und duften-
≥ Ehemaliges Bootshaus an einem Seitenarm des
dem Kaffee. Kajakverleih.
Landwehrkanals kurz vor der Mündung in die Spree. Sommerliches Lieblingsplätzchen der Berliner Partyszene, Naturidylle unter Trauerweiden mit elektronischem Dauergewitter. Begehrt: die Liegestühle auf der Wasserterrasse. d Endlossausen an lauen Sommerwochenenden.
Beliebte Szene-Treffs: Der Club der Visionäre und dahinter der Freischwimmer
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Schifffahrt Mit dem Dampfer durch die City
DIE ANDERE SICHT AUF DIE DINGE
Reederei Riedel GmbH, Planufer 78, 10967 Berlin-Kreuzberg 36. ✆ 030/6913782, Fax 6942191. www.reedereiriedel.de.
[email protected]. Bahn/Bus: S5, 7, 9, 75 Hackescher Markt, Bus 100, 200 Lustgarten. Zeiten: Mitte März – Nov täglich ab 10.15 Uhr jede Sunde. Letzte Abfahrt 19.15 Uhr (Hochsaison), sonst nachmittags. Preise: 8,50 fi; Kinder 6 – 14 Jahre 50 % ermäßigt.
≥ Links und rechts am Spreeufer liegen die absolu-
Dampferfahrten ab Treptower Park Stern und Kreisschifffahrt, Puschkinallee 15, 12435 Berlin-Treptow. ✆ 030/536360-0, Fax 536360-99. www.sternundkreis.de.
[email protected]. Bahn/Bus: S8, 9, 41,
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Klipper, Restaurantschiff, Bulgari-
42, 85 Treptower Park. Infos: Barrierefrei.
sche Straße, Treptow.
≥ Die Stern und Kreisschifffahrt bietet von ihrem gro-
✆ 030/ 53216490.
ßen Hafen am ➚ Treptower Park mehrere interessante Tagestouren auf der Spree an: Spreerundfahrt in die Innenstadt, 4 Std über Nikolaiviertel, Museumsinsel, Regierungsviertel, Schloss Charlottenburg, 17,50 fi. Rund um die Müggelberge, 5 Std über Köpenick, Großer Müggelsee, Ausflugsgaststätte Rübezahl, Grünau, 16 fi. Spreefahrt zum Müggelsee, 3 Std über Köpenick und Friedrichshagen, 12 fi. Tagesfahrt zum Möllensee durch die idyllische Löcknitz, 8 Std über den Großen Müggelsee, durch die Müggelspree mit Neu Venedig, über den Dämeritz-
www.klipper-berlin.de. Täglich 10 – 1 Uhr. Das Segelschiff von 1890 wurde nach seinem Einsatz im holländischen Wattenmeer hier fest vertäut. Die Küche im einstigen Laderaum bietet 40 Personen Platz, große Frühstücks-, wechselnde Tageskarte, internationale Küche aus marktfrischen Zutaten. 101
B E R L I N A M WA S S E R
ten Sehenswürdigkeiten der historischen Mitte Berlins. Der Ausflugsdampfer passiert sie alle: Nikolaiviertel, Mühlendammschleuse, Berliner Dom, Museumsinsel, Tränenpalast, ARD-Hauptstadtstudio, Reichstag, Regierungsviertel, Hauptbahnhof, Moabiter Werder. Fahrzeit: 1 Stunde. Ab/an Alte Börse, Anleger gegenüber der Alten Nationalgalerie (Museumsinsel).
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see zur Löcknitz, Werlsee und Peetzsee im Köpenicker Umland, 19,50 fi. Zur Woltersdorfer Schleuse, 7 Std über Köpenick und Erkner mit 90 Min Aufenthalt in Woltersdorf, 19 fi.
Historische Stadtrundfahrt per Schiff Stern und Kreisschifffahrt GmbH, Puschkinallee 15, 12435 Berlin-Treptow. ✆ 030/536360-0, Fax 536360-99. www.sternundkreis.de.
[email protected]. Bahn/ Bus: Bus 248, M48 Nikolaiviertel, U2 Klosterstraße. Zeiten: Mitte März – Ende Nov ab 10.30 Uhr alle 30 Min. Letzte Abfahrt: 19 Uhr (Hochsaison), sonst 16.30 Uhr. Preise: 9,50 fi; Kinder unter 6 Jahre (max 3) frei, bis 14 Jahre 50 %; bis 18 Jahre 15 %. Infos: Barrierefrei.
Der Kanal ist voll: Auf dem Wasser und auf den Booten herrscht stets großes Getümmel
≥ Bei dieser Wassertour führen Sie die Dampfer zu allen Highlights in der historischen Mitte der Hauptstadt: Mühlendammschleuse, Berliner Dom, Museumsinsel, Reichstag, Regierungsviertel, Bundeskanzleramt, Haus der Kulturen der Welt. Fahrzeit: 1 Stunde. Ab/an Nikolaiviertel. Berliner Geschichtswerkstatt Goltzstraße 49, 10781 Berlin-Schöneberg. ✆ 030/2154450, Fax 21544-12. www.berliner-geschichtswerkstatt.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U55 Bundestag. Zeiten: So 11, 15, 19.30 Uhr. Preise: 15 fi, Abendfahrt 18 fi; bis 14 Jahre frei; Mitglieder der Geschichtswerkstatt 10 fi.
≥ Historisch und thematisch ausgerichtete Schiffsrundfahrten. Sunset in Berlin, alle 14 Tage im Som102
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mer sonntags dreistündige Abendfahrten über Spree und Landwehr. Ab/an Paul-Löbe-Haus, Kronprinzenbrücke/Reichstag, Regierungsviertel.
Wanderungen & Spaziergänge
SPORTLICH, SPORTLICH
Kreuzberg vom Ufer aus Bahn/Bus: U1 Prinzenstraße. Schiffs-Charter: Van Loon, A&K Sahner und M. Simunovic GbR, An der Baerwaldbrücke, Carl-Herz-Ufer, 10961 Berlin-Kreuzberg 36. ✆ 030/ 692293, www.vanloon.de.
[email protected]. Zeiten: Fahrten mit der Philippa ganzjährig, mit der Josephine Ostern –
r
Bootsrestaurant Van Loon, An der
Mitte Okt mit Buffet; Reservierung erforderlich. Brunch-
Baerwaldbrücke, Carl-
fahrt Sa 12 – 15, So 10 – 13.30 Uhr, 27,50 fi; Abendfahrt
Herz-Ufer, Kreuzberg 36.
mit Buffet Mo – Fr 19 – 22.30, 32,50 fi.
✆ 030/692293.
≥ Eine wunderbare Alternative für einen Kreuzberg-
www.vanloon.de. Täglich
bummel ist der Uferweg am Landwehrkanal entlang. Knapp 3 km sind es vom Flutgraben via Paul-LinckeUfer mit zahlreichen Cafés und teils noblen Restaurants bis zum interessanten Urbanhafen. Dort, wo sich heute die Promenade und der Poelzig-Bau des Urbankrankenhauses befinden, waren bis 1964 die Ladezonen eines einst wichtigen Umschlagplatzes, dessen Bedeutung durch größere Hafenanlagen verschwand. Im Sommer dösen hier an den Ufern sonnenhungrige Kiezbewohner, füttern die vielen Schwäne und feiern abends den Sonnenuntergang an der Admiralsbrücke.
10 – 1 Uhr. Wechselnde Tageskarte auf dem festB E R L I N A M WA S S E R
liegenden Restaurantschiff.
Rund um den Orankesee und zum Miesvan-der-Rohe-Haus Orankestraße, 13053 Berlin-Hohenschönhausen. Länge: 1,3 km, Gehzeit 30 – 45 Min. Bahn/Bus: Vom ➚ Alexanderplatz mit Tram 4 Richtung Hohenschönhausen Buschallee.
≥ Ein wenig abgelegen, ruhig, schön und grün, vom Rest Berlins gern unterschätzt: Hohenschönhausen, vor allem zwischen Buschallee und Konrad-Wolf-Straße. Hier liegt der 4 ha große idyllische Orankesee, 103
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Hübsche Abwechslung vom Großstadtgetümmel: Orankesee
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Mies-van-der-RoheHaus, Obersee-
straße 60, Weißensee. ✆ 030/97000618. www.miesvanderrohehaus.de. Di – So 11 – 17 Uhr. Eintritt frei. Wechselnde Ausstellungen moderner Künstler. 104
der zusammen mit dem Obersee, dem Faulen See und dem Weißen See zu einer eiszeitlichen Seenkette gehört, die sich vom oberen Barnim bis zum Berliner Urstromtal erstreckt. Der Seename leitet sich vom slawischen Wort roderanke ab, was zwar soviel wie rotbrauner See bedeutet, aber keineswegs auf eine schlechte Wasserqualität schließen lässt, die ist nämlich ausgezeichnet. Das ➚ S Strandbad Orankesee eröffnete 1929. Etwa zur gleichen Zeit begann man mit der gärtnerischen Gestaltung des Uferbereichs, ein schöner Weg führt seitdem am See entlang, vorbei an kleinen Liegewiesen, schilfigen Winkeln und meist im Schatten alter Bäume. Auch um den mit dem Orankesee verbundenen kleineren Obersee verläuft ein Uferweg, zum Teil als schmaler Trampelpfad. Das Areal um den Orankesee wurde erst spät erschlossen, 1892 hat man es parzelliert. Zunächst entstand eine Villenkolonie, kleine Familienhäuser kamen hinzu, später auch Plattenbauten. Nach dem Krieg war das Gebiet um den See herum bis 1957 Sperrgebiet, hier hatten sowjetische Kommandanten und Angehörige des Ministeriums für Staatssicherheit ihre Wohnungen. In der nahen Oberseestraße, südlich des Orankesees, steht ein architektonisches Kleinod, das m Mies-van-der-Rohe-Haus, das der Bauhausarchitekt als letztes Wohnhaus vor seiner Emigration 1938 entwar f. L-förmig, die Seite zum Obersee hin bildet eine reine Fenster front. Nach 1945 nutzte zunächst die Rote Armee das Gebäude, danach die Stasi. Heute beherbergt das denkmalgeschützte Haus eine Galerie.
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Spaziergang am Lietzensee Berlin-Wilmersdorf. Gehzeit rund 1 Std. Bahn/Bus: U2 Kaiserdamm oder Sophie-Charlotte-Platz, S4, 45 Witzleben.
r
Stella am Lietzensee, Witzlebenplatz
1, Charlottenburg. ✆ 030/30127781. www.stella-alpina.de. Täglich 11 – 22 Uhr, Nov – März nur Sa, So 11 – 17 Uhr. 2009 neu errichtetes Café im Bootshausstil mit toller Sommerterrasse am Lietzensee und freiem Blick auf den Funkturm. Selbstbedienung. Kaffee, Kuchen, Eis, kleine Gerichte.
r
Gaststätte Engelbecken, Witzle-
benstraße 31, 14057 Berlin-Charlottenburg, ✆ 030/6152810, Fax 61401225, www.engelbecken.de, Mo – Fr 17 – 1, So 12 – 1 Uhr. Nahe Lietzensee. Hervorragende alpenländische Küche, einfach eingerichtet, Trottoirterrasse.
105
B E R L I N A M WA S S E R
≥ Der innerstädtische Lietzensee hat eine Fläche von 6,5 ha und ist nach dem ehemaligen Dorf Lietzow benannt, das 1719 zu Charlottenburg eingemeindet wurde. Sichelförmig krümmt er sich im dicht besiedelten Ortsteil Witzleben vom Kaiserdamm bis zur Suarezstraße. Seit 1904 ist der See durch einen für die Neue Kantstraße aufgeschütteten Damm zweigeteilt, aber seit 1954 durch eine Unterführung miteinander verbunden. Geologisch ist der Lietzensee das nördlichste Gewässer der Grunewaldseenkette. Die erste Parkanlage am Seeufer ließ der preußische Staats- und Kriegsminister Job von Witzleben ab 1820 anlegen. Einige der wunderschönen großen Platanen wurden womöglich schon damals gepflanzt. 1840 machte der Kunstgärtner Ferdinand Deppe den Park mit einer Rosen- und Dahlienzucht zu einer öffentlichen Attraktion. Nach dem Ersten Weltkrieg legte der berühmte Charlottenburger Gartenbaudirektor Erwin Barth Grünanlagen um den See im Jugendstil an. Aus dieser Zeit stammen die Große Kaskade am Südende des Sees, die Kleine Kaskade am Nordwestufer und das Parkwächterhaus. Ab 1905 wurden die vornehmen Bürgerhäuser am Ostufer gebaut. Dort steht auch das Medienhaus, in dem sich 1950 – 1953 die Notaufnahmestelle für Flüchtlinge aus der DDR befand. Auf seiner Gartenseite zum See hin wölbt sich eine schöne Liegewiese. Die Spazierwege durch den Park liegen auf der unverbauten Westseite. Dort trifft man auf mehrere interessante Skulpturen, etwa den »Sandalen lösenden Knaben« von 1909 aus dem Nachlass des Bildhauers Fritz Röll, der »Speerträger« von Bernhard Bleeker aus dem Jahre 1940 und die »Vogeltränke mit zwei Seelöwen« von Rosemarie Henning von 1955.
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Am Grunewaldsee Hüttenweg, 14193 Berlin-Grunewald. www.hundeinberlin.de. Gehzeit: 45 – 60 Min auf Waldweg. Bahn/Bus: Bus X83, 115, 183 Clayallee/ Pückler Straße, dann etwa 20 Min Fußweg.
≥ Der Grunewald, ein na-
Trotz vieler Besucher schön: Am Grunewaldsee
106
türlich gewachsener Mischwald und früher Jagdrevier der Hohenzollern, liegt im Westen des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf. Er ist 32 qkm groß und mit den Havelseen Wannsee, Schlachtensee, Krumme Lanke und dem Grunewaldsee das wichtigste Naherholungsgebiet der Berliner. Der Grunewaldsee mit einer Fläche von 750.000 qm gehört zur eiszeitlichen Rinne der Grunewaldseenkette. Der See ist in gewissem Sinne der berlinischste von allen. Schließlich liebt der Berliner sowohl seine vierbeinigen Hausgenossen als auch die Freikörperkultur. Wenn jedoch beides auf engstem Raum aufeinander trifft, kann das nicht gut gehen. Nun ist der Grunewaldsee einerseits das beliebteste Berliner Auslaufrevier für Hunde mit eigenem Sandstrand und Wurstbude (für die Zweibeiner), andererseits aber auch eine traditionelle Fkk-Adresse mit Sandstrand, aber ohne Imbissbude – Bullenwinkel genannt. Beide Strände liegen sich haarschar f gegenüber, der Interessenskonflikt ist also vorgezeichnet. Während auf der Hundeseite wild getobt, gespielt und geplantscht wird, müssen seit 2003 die Nackten wegen zu hoher Schadstoffbelastungen auch noch auf das Badevergnügen verzichten. Trotzdem ist der See nicht auf den Hund gekommen, richtig schön ist der Waldpfad um ihn herum. Am westlichen Ufer schwingt er sich sogar zu einem verwurzelten Höhenweg auf, mit Blick auf das ➚ Jagdschloss Grunewald.
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Baden und Saunieren Sultan Hamam: Orientalisches Dampfbad Bülowstraße 57, 10783 Berlin-Schöneberg. ✆ 030/ 21753375, Fax 21750545. www.sultan-hamam.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U2 Bülowstraße, U7, S1, 2, 25 Yorckstraße, Bus 119 Dennewitzplatz. Zeiten:
Tipp: Badeschlappen
Täglich 12 – 23 Uhr, Frauen Di – Sa, Männer Mo, Familien-
nicht vergessen.
tag So. Preise: 3 Std 16 fi, 5 Std 21 fi, orientalisches Einseifen 13 fi; 3 – 14 Jahre 9 bzw. 11 fi; Studenten, Rentner und Erwerbslose 14 bzw. 18 fi.
≥ Vom Großstadtdschungel direkt in den Orient. Außen hässlich, Innen schön, behaglich und höchst entspannend: orientalische Einseifung nebst Massage, Bio-Sauna, Hamam-Lounge, Vitamin-Bar. Neuer Wellnesstrend und schon Kult.
Ganghoferstraße 3, 12043 Berlin-Neukölln. ✆ 030/68249812, 01803/102020 gebpfl. Service-Hotline, Fax 78732640. www.berlinerbaederbetriebe.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U7 Rathaus Neukölln oder Karl-Marx-Straße, Bus 104 Rathaus Neukölln. Zeiten: Mo
Im Westen der Stadt liegt der Halensee, ein innerstädtisches Gewässer, in das man sommers auch textilfrei eintauchen kann. Große Liegewiese
14 – 17, Di – Fr 6.30 – 8 Uhr, außerdem Di 14 – 16, Mi 14 – 17, Do 14 – 22.30, Fr 14 – 18.30, Sa, So 9 – 22.30 Uhr. Preise: 4 fi; 2,50 fi; Schüler, Studenten, Zivil- und Wehrdienstleistende, Erwerbslose 2,50 fi, Familienkarte für 3 Pers, davon min. 1 Erw und 1 Kind 7 fi, jedes weitere Kind 1,50 fi. Infos: Barrierefrei.
≥ Bei seiner Eröffnung 1914 zählte das Stadtbad zu den modernsten und schönsten Hallenbädern Europas. Nach längerer Sanierung ist das spätwilhelminische Bad 2009 in alter Pracht auferstanden. Die Architekten Reinhold Kiehl und Heinrich Best orientierten sich bei ihrem Entwur f an antiken Thermenanlagen, die beiden Hallen sind mit Travertinsäulen, Mosaiken, Bildhauerarbeiten und Wandelgängen geschmückt. Eine Augenweide mit Badespaß und Saunabereich. 107
B E R L I N A M WA S S E R
Stadtbad Neukölln
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r
Hoppetosse, Club-
Badeschiff an der Arena
und Restaurant-
Eichenstraße 4, 12435 Berlin-Treptow. ✆ 030/5332030,
schiff, Eichenstraße 4,
Fax 5337142. www.badeschiff.de.
[email protected].
Treptow. ✆ 030/
Bahn/Bus: U1 Schlesisches Tor, S3, 41, 9, Bus 147, 265
533203-40. www.ms-hop-
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petosse.de. Di – Fr ab 12,
Uhr, Ende Okt – April Mo – Do 12 – 24, Fr 12 – 3, Sa 14 –
Sa ab 14, So ab 11 Uhr.
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Club Do – So ab 22 Uhr.
im Winter mit Sauna 12 fi für 3 Std, jede weitere Std 2 fi;
Neben dem Badeschiff.
Kinder bis 14 Jahre Tageskarte nur Schwimmen 3 fi, im
Sowohl Fisch als auch
Winter 8 fi für 3 Std, jede weitere Std 1,50 fi.
Fleisch, dazu romantische
≥ Anknüpfend an die urberliner Tradition der Badehäuser in der Spree: Die beliebteste Badewanne der Stadt ist ein in der Spree versenkter Pool, leicht auf und ab wogt das am Ufer vertäute 32 m lange und 8 m breite Schwimmbecken. Im Winter verwandelt sich das Badeschiff zu einer Saunalandschaft mit Pool und Panoramablick.
Sonnenuntergänge.
Im Januar findet das traditionelle Winterbaden der abgehärteten Berliner Seehunde statt.
Strandbad Orankesee Bernd Barnewski, Gertrudstraße 7, 13053 Berlin-Lichtenberg. ✆ 030/9864032, Fax 78732999. www.strandbadorankesee.de.
[email protected]. Bahn/Bus: Tram 13, 18 bis Stadion Buschallee/Surmondstraße. Über Augustastraße Richtung Süden, rechts in Gertrudstraße. Zeiten:
r
Oranke am See,
Mai – Sep 9 – 19 Uhr. Preise: 4 fi; Kinder ab 2 Jahre, Schü-
Orankestraße 41,
ler, Studenten, Erwerbslose, Zivil- und Wehrdienstleistende
Weißensee. ✆ 030/
2,50 fi; ab 17 Uhr halber Preis.
2140022. www.oranke-
≥ Das traditionsreiche Strandbad Orankesee bietet
am-see.de. Anfang April –
astreinen feinkörnigen Ostseesand aus Ahlbeck, das war schon 1929 so, als das Bad eröffnete. Obwohl der Orankesee nicht über natürliche Zu- und Abflüsse verfügt, ist sein Wasser klar und sauber. Regelmäßig wird schmutziges Wasser abgeleitet und sauberes Grundwasser zugeführt. An Land sorgen ein Spielplatz und im Wasser je eine Rutsche im Nichtschwimmer- und im Schwimmerbereich für Spaß. Angenehme Kühle und Schatten spenden die hohen Bäume entlang dem Wanderweg rund um den See.
Mitte Sep, Mo – Sa 14 – 23, So, Fei ab 10 Uhr. Große Bierterrasse unter alten Kastanien, Strandkörbe und Buddelkiste, Sitzmüde können sich auf stabilen Betten auch flach legen. Pizza, Kuchen, günstige Preise, barrierefrei. 108
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MAUERJAHRE
DIE HISTORISCHE MITTE KIEK MAL IM KIEZ B E R L I N A M WA S S E R MAUERJAHRE O A S E N , PA R K S & G Ä R T E N MUSEEN A – Z AUSGEHEN & VERGNÜGEN BUMMELN & KAUFEN CURRYWURST & HUMMER KARTEN & REGISTER
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DIE BERLINER MAUER
MAUERJAHRE
»Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten« fistelte DDR-Generalsekretär Walter Ulbricht wenige Wochen bevor er am 13. August 1961 den Befehl zum Mauerbau gab. Mauern wurden in der Weltgeschichte schon viele errichtet, aber die Berliner Mauer war die erste, die mitten durch eine Metropole führte und ihren westlichen Teil abschnürte. Bis zum Bau dieser Mauer arbeiteten 50.000 Ostberliner im Westen, 12.000 Westberliner im Osten der Stadt. Man wechselte die Grenze zum Einkaufen, zum Kinobesuch, zum Studieren, zum Treffen mit Freunden. Als die stetige Abwanderung von Ostbürgern in den Westen zur massenhaften Auswanderung wurde, zog die DDR mit dem Bau der Mauer die Notbremse, Westberlin wurde zur Enklave. Das triste Bauwerk existierte exakt 28 Jahre, 2 Monate und 27 Tage. Es wurde viermal erneuert und perfektioniert. Bei der vierten Generation hatte jedes L-förmige Segment der Vorderlandmauer ein Gewicht von 2,6 t, war 3,60 m hoch und wurde durch eine Betonröhre, die Mauerkrone, abgeschlossen. Ein bis zu 100 m breiter Grenzstreifen lag – von Westen aus gesehen – hinter dieser Mauer und besaß 11 unterschiedliche Hinderniszonen, u.a. Alarmgitter, einbetonierte Stahlspitzen, Hundelaufanlagen, über 300 Wachtürme, fast 50 Bunker. Danach folgte die Hinterlandmauer, die den Abschluss im Osten bildete. Sie war 3 m hoch. Der Mauerring um Westberlin hatte eine Gesamtlänge von 155 km. Auf Ostberliner Gebiet wurden 13 U-Bahnhöfe zu »Geisterbahnhöfen«, an denen die Bahnen ohne Halt vorüberfuhren. Die Versorgung mit Gas, Wasser und Elektrizität musste auf beiden Seiten der Mauer neu organisiert werden. An der von den DDR-Oberen »antifaschistischer Schutzwall« genannten Mauer starben 239 Menschen. Am 17. August 1962 verblutete der 18-jährige Peter Fechter schwer verletzt durch Schüsse der DDR-Grenzsoldaten und vor laufenden Kameras qual-
Irgendwo findet sich immer noch ein Stückchen Mauer: Im Mauerpark Prenzlberg ist Sprayen sogar erwünscht 111
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Am 9. Nov 1989 um 18.53 Uhr fiel die Mauer endgültig, als der Berliner SED-Chef Günter Schabowski auf einer Pressekonferenz radebrechte, dass »Privatreisen nach dem Ausland ohne Vorliegen von Voraussetzungen« möglich seien und zwar nach seiner Kenntnis »sofort, unverzüglich«. Um 22.30 Uhr wird am Grenzübergang Bornholmer Straße die Schranke geöffnet, Tausende drängen vom Prenzlauer Berg wie im Freudentaumel nach Wedding. Ost meets West, Sektkorken knallen, Freudentränen fließen, Weltgeschichte wird geschrieben.
voll im Todesstreifen an der Kreuzberger Zimmerstraße. Eine Gedenkstele dort erinnert daran. Der Abriss der Mauer verlief in rasantem Tempo: Sie wurde zu 65 mm großen Bröckchen zertrümmert, die man nun beim Straßenbau nutzt. So liegt genau genommen die Berliner Mauer heute als Splitt unter den Straßen der neuen Bundesländer. Apropos Mauer: Am 17. Juni 2009 bekam Berlin eine neue Mauer – ein Stück der Danziger Werftmauer, über die im August 1980 Lech Wał¸sa kletterte, um den Streik zu organisieren, dessen historische Wirkung letztlich die Einigung Europas und den Fall der Berliner Mauer ermöglichte. Das Denkmal aus rotem Backstein steht an der Ostseite des Reichstagsgebäudes, nur wenige Schritte von der Stelle entfernt, an der die Mauer die Stadt einst teilte.
SPURENSUCHE
Mauerspaziergang Vom Potsdamer Platz zum Checkpoint Charlie 10117 BerlinMitte. Gehzeit: ca. 1 Std. Bahn/Bus: U2, S1, 2 Potsdamer Platz; Ziel: U6 Kochstraße.
„
Geführte Spaziergänge auf den
Spuren der Berliner Mauer bietet u.a. »StattReisen« an, www.stattreisenberlin.de.
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≥ Bis zur Kriegszerstörung war der ➚ Potsdamer Platz der verkehrsreichste Platz Europas. Danach blieb eine ungeheuere Ödfläche von 480.000 qm, zerteilt von der Berliner Mauer. Heute ragen dort Hochhaustürme in den Berliner Himmel und es herrscht wieder quicklebendiges Leben. Vor dem Beisheim-Center hat man als Reminiszenz an vergangene Zeiten 6 Mauersegmente, hübsch bunt be-
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Am Potsdamer Platz: Information und Nepp liegen oft nah beieinander …
Buchhandlung
BKönig im MartinGropius-Bau, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, ✆ 030/23003470. www.buchhandlung-walther-koenig.de, Mi – Mo 10 – 20 Uhr. Große Auswahl an Büchern zu Kunst, Architektur, Fotografie, Design und Berlin.
Mauerspechte nannte man diejenigen, die in der Wendezeit die Mauer mit Hammer und Meißel bearbeiteten, um Stücke als Souvenirs herauszubrechen. 113
MAUERJAHRE
malt, am Originalplatz aufgestellt. Die Mauer zog sich von dort an der Südseite der Niederkirchner Straße entlang und trennte den Preußischen Landtag von 1898, in dem heute das Berliner Abgeordnetenhaus tagt, vom m Martin-Gropius-Bau. Dieses prächtige Gebäude im Stil der italienischen Renaissance, geschmückt mit bemerkenswerten allegorischen Mosaiken an der Fassade, entstand 1881 nach Plänen von Martin Gropius, einem Großonkel des berühmten Bauhaus-Architekten Walter Gropius. Es beherbergte ursprünglich das ehemalige Kunstgewerbemuseum und dient heute wechselnden Großausstellungen. Daneben steht das mit rund 300 m längste erhaltene Stück der Vorderlandmauer, 1990 unter Denkmalschutz gestellt, aber da schon löchrig wie ein Schweizer Käse und nun mit einem Zaun vor Mauerspechten geschützt. Auf der Südseite dieses Mauerabschnitts liegen die gekachelten Kellerreste des nach dem Krieg abgetragenen Prinz-Albrecht-Palais mit der sehr informativen Open-Air-Ausstellung ➚ m Topographie des Terrors. An der Breitseite der Wilhelmstraße erstreckt sich der Kolossalbau des Bundesfinanzministeriums, zu DDR-Zeiten diente er als Haus der Ministerien und unter den Nazis beherbergte das Gebäude mit seinen fast 2000 Räumen das Reichsluftfahrtministerium Hermann Görings. Unter Denkmalschutz steht
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wie der gesamte Häuserblock im Norden auch der Fries aus Meißner Porzellan um die Ecke an der Leipziger Straße. Er zeigt Sonnenscheinmotive aus der glücklichen Arbeiter- und Bauernwelt während des realen deutschen Sozialismus. Unübersehbar ist der Heliumballon an der Kreuzung Wilhelm- und Zimmerstraße. Von seiner Gondel aus in 150 m Höhe hat man einen weiten Überblick über das Terrain. Wenige Schritte weiter liegt, meist von Touristen umströmt, der Checkpoint Charlie in der Friedrichstraße mit dem ➚ m Mauermuseum und einem Geschichtszaun, auf dem Fotos und Texte den historischen Ort dokumentieren.
Straßen & Plätze Osmans Baumhaus Mit Deutschland-Wimpel: Osman bekennt sich offen für die Zweistaatlichkeit, deutsch und türkisch
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Bethaniendamm, 10179 Berlin-Kreuzber 36g. Bahn/Bus: U1 Kottbusser Tor, U8 Heinrich-Heine-Straße.
≥ Der aus Anatolien stammende Osman Kalin begann 1983 direkt an der Berliner Mauer und nahe der eleganten St. Thomaskirche ein recht kühn gezimmertes Baumhaus aufzubauen. In seinem kleinen Garten gediehen bald Knoblauch, Zwiebeln, Sonnenblumen und drei Kirschbäume. Osman gärtnerte zwar von Westberlin aus, rechtlich gesehen befand sich seine Sommerresidenz aber auf dem Territorium der DDR, die die »Guerillahütte« allerdings
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duldete. Nach dem Mauerfall lag das drollige Anwesen urplötzlich im Zentrum der Stadt. Das rief die Ämter auf den Plan. Doch seit 2004 akzeptiert das traditionell Anarchie gewohnte Kreuzberg Osmans Reich als bezirkliche Skurrilität mit »illegaler Sondernutzung«.
r
Café am Engelbecken, Michael-
kirchplatz, Kreuzberg. ✆ 030/28376816. www.cafe-am-engelbecken.de. Täglich 10 – 24 Uhr. Wunderbare Lage mit
Kontrollpunkt C: Checkpoint Charlie
Wasserblick, große Som-
10969 Berlin-Kreuzberg 36. Gehzeit: ca. 1 Std. Bahn/Bus:
merterrasse. Eine echte
U6 Kochstraße.
Oase inmitten der Stadt.
≥ Der berühmteste Kontrollpunkt an der Berliner
ICAO = Internatio-
nale ZivilluftfahrtOrganisation.
Attrappe: Am Checkpoint Charlie wehte früher selbstverständlich nur die US-amerikanische Flagge
115
MAUERJAHRE
Mauer verband den sowjetischen mit dem US-amerikanischen Sektor sowie die Stadtbezirke Kreuzberg (West) und Mitte (Ost). Er konnte nur von alliierten Militär- und Botschaftsangehörigen, DDR-Funktionären und Ausländern benutzt werden. Nach dem dritten Buchstaben der ICAO-Buchstabiertafel bekam er seinen Namen: Checkpoint Alpha nannten die Amerikaner den Grenzübergang bei Helmstedt, Checkpoint Bravo den bei Dreilinden und Charlie war der dritte alliierte Kontrollpunkt. Am 27. Okt 1961 standen sich hier sowjetische und amerikanische Panzer gefechtsbereit gegenüber und brachten die Welt an den Rand eines neuen Krieges. Im Juni 1963 bestieg der amerikanische Präsident John F. Kennedy hier den Hochstand, um nach Osten zu blicken. Seitdem nannte man den hölzernen Nach-drüben-Gucker »Kennedy-Podest«. Die Präsidenten Nixon, Carter und Bush d.Ä. taten es ihm gleich. Am 22. Juni 1990 wurde der Kontrollpunkt schließlich abgebaut und ins Dahlemer Alliierten-Museum gebracht. Der originalgetreue Nachbau der Grenzbaracke ist
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Asia Snack, Kochstraße 65, Kreuz-
berg. ✆ 030/25942825. Täglich 11 – 22 Uhr.
ORTE DER ERINNERUNG
heute ein begehrtes Fotomotiv an diesem historischen Platz, an dem sich eine Mischung aus Jahrmarkt und Panoptikum mit burleskem touristischem Treiben etabliert hat: Auf farbigen Bretterzäunen wird die Geschichte des Checkpoints dargestellt, Straßenhändler bieten russische Fellmützen und sowjetische Orden an, junge Männer in Grenzsoldaten-Grau stempeln fiktive Ausreisepapiere.
Museen & Gedenkstätten DDR-Museum Karl-Liebknecht-Straße 1, 10178 Berlin-Mitte. ✆ 030/ 84712373-0, Fax 84712373-9. www.ddr-museum.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U2, 5, 8, S5, 7, 9, 75 Alexanderplatz oder S5, 7, 9, 75 Hackescher Markt, Bus 100, 200 Lustgarten, Tram M4 – M6 Spandauer Straße. Zeiten: Mo – So 10 – 20, Sa 10 – 22 Uhr. Preise: 5,50 fi; Kinder ab 6 Jahre 3,50 fi; Schüler, Studenten, Erwerbslose, Zivil- und Wehrdienstleistende 3,50 fi. Infos: Führungen unter ✆ 030/84712373-9.
≥ Wenn Sie zum Beispiel gerne mal einen Trabi starten möchten oder nicht wissen, was ein Lipsi ist, dann sind Sie im 2006 eröffneten DDR-Museum richtig. Die Ausstellung ist in verschiedene Themenbereiche unterteilt, um das Alltagsleben des vergangenen Staates aufzuzeigen bzw. selbst zu entdecken. Denn das Museum direkt an der Spree will die Alltagskultur im realen Sozialismus spielerisch und interaktiv, also hautnah erlebbar machen. So kann man es sich beispielsweise in einem authentischen DDR-Wohnzimmer gemütlich machen, im Gewürzregal in der Küche schnuppern oder einfach der Gruppe Karat lauschen. Auch Fußballfans kommen auf ihre Kosten: Am Kickertisch stehen sich DDR und BRD noch einmal wie bei der WM ’74 gegenüber. Darüber hinaus ist das Museum aber nicht nur unterhaltsam, sondern auch richtig informativ. 116
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Museum Haus am Checkpoint Charlie Friedrichstraße 43 – 45, 10969 Berlin-Kreuzberg. ✆ 030/ 253725-0, Fax 2512075. www.mauer-museum.com.
[email protected]. Bahn/Bus: U6, Bus M29 Kochstraße oder U2 Stadtmitte. Zeiten: Täglich 9 – 22 Uhr. Preise: 12,50 fi; Kinder 7 – 10 Jahre in Begleitung Erw 5,50 fi; Schüler, Studenten 9,50 fi. Gruppen ab 20 Pers 7,50 fi pro Pers (ohne Voranmeldung). Schulklassen 5,50 fi pro Pers. Infos: Audioguide 3,50 fi, Führungen, Vorträge zu den Ausstellungsthemen. Eingeschränkt barrierefrei.
ehemaligen innerstädtischen Grenzübergang zeigt 6 Dauerausstellungen: Die Mauer – Vom 13. August 1961 bis heute; Es geschah am Checkpoint Charlie; Flucht macht er finderisch; Maler interpretieren die Mauer; Berlin – von der Frontstadt zur Brücke Europas; Von Gandhi bis Wał¸sa – gewaltfreier Kampf für Menschenrechte. Zum Thema Flucht werden spektakuläre Flucht-Hilfsmittel ausgestellt, vom Mini-U-Boot bis zum Heißluftballon. Zudem wird die Geschichte der Befreiungsbewegungen Mittel- und Osteuropas bis hin zur DDR-Opposition und zum Mauerfall dokumentiert. Beschriftet sind die Objekte auf Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch. Der Spielfilm »Mit dem Wind nach Westen« erzählt von einer abenteuerlichen Ballonflucht (Delbert Mann, 1981). Auch Billy Wilders legendäre Komödie »Eins, zwei, drei« (1961), die im Nachkriegs-Berlin spielt, ist zu sehen.
Der Fernsehfilm »Die Frau vom Checkpoint Charlie« mit Veronika Ferres in der Hauptrolle erzählt von einer Aktivistin, deren Töchter in der DDR festgehalten werden, während sie in den Westen abgeschoben wurde.
MAUERJAHRE
≥ Das schon 1963 eröffnete private Museum am
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen Genslerstraße 66, 13055 Berlin-Hohenschönhausen. ✆ 030/986082-30, Fax 986082-34. www.stiftung-hsh.de.
[email protected]. Bahn/Bus: S8, 41, 42 Landsberger Allee, Tram 6, 7, 17 Genslerstraße. Zeiten: Führung für Einzelpersonen ohne Voranmeldung Mo – Fr 11 – 13, März – Dez zusätzlich 15, Sa, So, Fei stündlich 10 – 16 Uhr. Preise: 4 fi, Gruppen bis zu 12 Pers 48 fi; Studenten, Azubis, Senioren, Schwerbehinderte, Sozial117
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B
Jürgen Fuchs: Ver-
hilfeempfänger, Erwerbslose, Wehr- und Zivildienstleisten-
nehmungsprotokol-
de 2 fi, Schüler 1 fi. Infos: Die Besichtigung des ehema-
le (Nov 1976 – Sep
ligen Stasi-Gefängnisses ist nur im Rahmen einer Führung
1977), beklemmender
möglich. Nicht barrierefrei.
Text über das Funktionie-
≥ Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf dem Ge-
ren des DDR-Verfolgungs-
lände einer ehemaligen Großküche zunächst ein sowjetisches Speziallager errichtet, in dessen Keller 1946 das zentrale sowjetische Untersuchungsgefängnis für Ostdeutschland entstand. Von den 20.000 Inhaftierten starben schätzungsweise 3000. 1951 übernahm das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) dieses Gefängnis, erweiterte es 1961 und nutzte es bis 1989 als zentrale Untersuchungshaftanstalt der DDR, hermetisch durch einen militärischen Sperrbezirk von der Außenwelt abgeriegelt. Das Innere war ebenso gut abgeschirmt. Etliche Gefangene mussten in Isolation ausharren, manche wussten noch nicht einmal, dass sie in Berlin waren. In dieser Haftanstalt waren fast sämtliche bekannten DDR-Oppositionelle und Tausende andere politisch Verfolgte inhaftiert, darunter die Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley, der Schriftsteller Jürgen Fuchs und der Dissident Rudolf Bahro. Seit 1994 befindet sich auf dem Gelände des Stasigefängnisses eine Gedenkstätte. Am authentischen Ort kann man sich über die politische Justiz und die Haftbedingungen in der DDR informieren, zu besichtigen sind die
apparats, Jaron Verlag, 2009, ISBN 978-389773-607-8, 14,90 fi.
Die Gedenkstätte wird jährlich von rund 250.000 Menschen besucht.
Wie ein Riss: Die Mauer teilte die Stadt
118
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Zellen und Vernehmungsräume, die Freigangzellen, das Haftkrankenhaus und der sogenannte GrotewohlExpress, wie die Gefangenensammeltransporte mit der Deutschen Reichsbahn genannt wurden.
Freilichtmuseen East Side Gallery Mühlenstraße, 10243 Berlin-Friedrichshain. Lage: An der Spree zwischen Oberbaumbrücke und Ostbahnhof. Bahn/Bus: U1 Schlesisches Tor oder Warschauer Straße, S3, 5, 7, 9, 75 Ostbahnhof.
≥ Auf Anregung des schottischen Galeristen Chris
Sozialistischer Bruderkuss: Der Schmatzer zwischen Breschnew und Honecker ist eins der bekanntesten Graffitis der East Side Gallery (1991)
r
Floating Lounge auf dem Hostel-
schiff Eastern Comfort, Mühlenstraße 73 – 77, Friedrichshain. ✆ 030/
Topographie des Terrors
66763806. www.eastern-
Dokumentationszentrum, Niederkirchnerstraße 8, 10963
comfort.com. Di – Fr 16 –
Berlin-Kreuzberg. ✆ 030/254509-50, Fax 254509-55.
23, Sa, So ab 14 Uhr. An
www.topographie.de.
[email protected]. Bahn/Bus: S1,
der Oberbaumbrücke
S2, 26 Anhalter Bf, Bus 347 Leipziger/Wilhelmstraße. Zei-
unterhalb der East Side
ten: Mai – Sep täglich 10 – 20, Okt – April 10 – 18 Uhr bzw.
Gallery, Mi Language
bis Sonnenuntergang. Preise: Eintritt frei. Infos: Führung
Party mit internationaler
nach Vereinbarung.
Tanzmusik. 119
MAUERJAHRE
Mac-Lean entstand 1989/90 die größte Freiluftgalerie der Welt, die sogenannte East Side Gallery: Auf der 1316 m langen und vom Abriss – wohl wegen ihrer damals wenig störenden Lage – verschonten Hinterlandmauer an der Mühlenstraße gestalteten 118 Künstler aus 21 Ländern ein buntes Graffiti-Kunstwerk mit 106 Gemälden. Zu den bekanntesten Motiven zählt Birgit Kinders Test the Best mit dem durch die Mauer brechenden Trabbi und der sozialistische Bruderkuss zwischen Honecker und Breschnew des russischen Künstlers Dmitrif Vrubel. Seit 1992 steht die Berliner Wallstreet unter Denkmalschutz. Mittlerweile bröckelte der Beton, der Stahl rostete, die Bilder waren verblasst. Deshalb stand 2009 eine Totalsanierung an, bei der die Künstler ihre Mauerwerke neu malten.
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Topographie des Terrors: Die Freiluftausstellung, die auch ein langes Stück Originalmauer mit einbezieht, wird im Mai 2010 in das neu erbaute Dokumentationszentrum integriert
In Sichtweite: Am heutigen Nordbahnhof stand einst der Stettiner Bahnhof, von dem ab 1842 Züge an die Ostsee fuhren. Den Krieg überlebte der Bahnhof nicht, und mit dem Mauerbau wurde das Terrain zum berüchtigten Todesstreifen umgerüstet. Der Zufall wollte es, dass an dieser Stelle der Westen im Osten lag und der Osten im Westen.
120
≥ In der Dauerausstellung auf der Freifläche zwischen der Wilhelmstraße und ➚ m Martindem Gropius-Bau wird an die Gräueltaten der Nazis erinnert. Die Gedenkstätte befindet sich auf dem Gelände, wo sich einst das Prinz-Albrecht-Palais, das Hotel Prinz Albrecht und eine Kunstgewerbeschule befanden. In diese drei Gebäude zogen während der Nazizeit der Sicherheitsdienst der SS mit Reinhard Heydrich, das Hauptquartier der Gestapo und Heinrich Himmlers Reichssicherheitshauptamt. Hier wurden in 33 Zellen die Gefangenen der Gestapo systematisch gefoltert, die Konzentrationslager geplant und die Einsätze von SS und Polizei koordiniert. Nach dem Krieg riss man die beschädigten Gebäude ab. Die Stiftung Topographie des Terrors brachte in den erst 1987 freigelegten Kellerräumen eine beeindruckende Foto-Dokumentation unter. Auch Reste der Berliner Mauer, die genau am Kellerrand verlief, hat man in die Open-Air-Ausstellung einbezogen. Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße Stiftung Berliner Mauer, Bernauer Straße 111, 13355 Berlin-Wedding. ✆ 030/4679866-66 (Besucherinfo), Fax 4679866-77. www.berliner-mauer-dokumentationszentrum.de.
[email protected]. Bahn/ Bus: Tram M10 Gedenkstätte Berliner Mauer, U8 Bernauer Straße, S1, 2 Bus 245 Nordbahnhof. Zeiten: April – Okt 10 – 18, Nov – März 10 – 17 Uhr. Preise: Eintritt frei. Infos: Barrierefrei.
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Kühne Fahnenflucht: Conrad Schumann springt Geteilte Welt: Vorderlandund Hinterlandmauer an der Bernauer Straße
MAUERJAHRE
≥ Hier an der Bernauer Straße spielten sich im August 1961 dramatische Szenen ab: Bewohner seilten sich aus ihren Häusern, die zum Ostsektor gehörten, auf die bereits im Westteil der Stadt liegenden Bürgersteige ab. Manche sprangen aus den Fenstern und in den Tod. Erster Flüchtling war ausgerechnet der Volkspolizist Conrad Schumann. Seinen Sprung über eine Stacheldrahtrolle in den Westen fotografierte Peter Leibing – das Bild ging um die Welt. Die Gedenkstätte dokumentiert die Fluchtversuche aus der DDR, Ziel ist die Bewahrung historischer Orte und authentischer Spuren dieses Land und Leute trennenden Bauwerks. Die Dauerausstellung m Berlin, 13. August 1961 informiert über die Zeit der deutschen Teilung. Vom Turm des Dokumentationszentrums blickt man seit 1999 auf erhaltene Teile der Grenzanlage mit Resten der Vorderlandund Hinterlandmauer, aber auch auf ein Imitat: Ein Stück Mauergerippe hat man mit Spritzbeton wieder in seinen Urzustand zurückversetzt. Die Kapelle der Versöhnung, ein ovaler 9 m hoher Lehmbau, wurde am 9.11.2000 an der Stelle errichtet, wo das DDR-Regime 1985 die im Todesstreifen vor sich hin ver fallende wilhelminische Versöhnungskirche zur »Sicherheit im Mauerbereich« sprengte. Daneben informieren Ga-
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r
Mauercafé, Bernauer Straße 115 –
118, Wedding. ✆ 030/ 46705245. www.mauercafe.de. Mo – Fr 9 – 17.45, Sa, So 14.14 – 18 Uhr. Snacks, Kaffee und Kuchen, Büfett, Terrasse.
leriewände über die Nachkriegshistorie der Bernauer Straße. Bis 2011 soll ein authentisches Gedenkareal entlang der Bernauer Straße entstehen, das auch die erhaltenen, doch schwer zugänglichen Mauerreste am Friedhof der Sophienkirchgemeinde einbezieht. Herzstück der künftigen Ausstellung wird das Fenster der Erinnerung sein, ein Gedenkort, an dem neben der erschossenen »Republikflüchtlingen« auch der getöteten Grenzsoldaten gedacht wird. Ergänzend soll das Leben getrennter Nachbarschaften und Familien im Schatten der Mauer dargestellt werden. Seit Dez 2009 ist das neue Besucherzentrum an der Bernauer Straße 119 für die Öffentlichkeit zugänglich.
Technikdenkmale Tauschplatz der Spione: Die Glienicker Brücke Königstraße 36, 14109 Berlin-Wannsee. www.glienickerbruecke.de. Lage: Im Westen Richtung Grunewald und Frei begehbar: Die geschwungene Eisenkonstruktion lässt heute wieder den Blick über die Havel zu
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Potsdam. Bahn/Bus: Bus 316 Schloss Glienicke.
≥ »Auf Grund von Vereinbarungen zwischen den USA und der BRD sowie der UdSSR, der SSR, der VRP und der DDR fand am Dienstag, den 11.2.1986 ein Austausch von Personen statt, die durch die jeweiligen Länder inhaftiert worden waren. Darunter befanden sich mehrere Kundschafter.« Mit diesen kargen Worten berichtete das Neues Deutschland, Parteiorgan der SED, über den spektakulärsten Agenten-
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Normalerweise fanden Austauschaktionen zwischen der BRD und der DDR am Grenzübergang Herleshausen/Wartha statt.
r
Goldener Greif, Königstraße 36,
Wannsee. ✆ 030/ 80540000. www.schlossglienicke.de. Di – So ab 12.30 Uhr. Im Schloss Klein Glienicke, mehrere elegante Säle, Sommerterrasse im Innenhof, gehobene internationale Küche. Das Schloss selbst und sein Park sind sehenswert.
Berlin von unten Berliner Unterwelten e.V., Brunnenstraße 105, 13355 Berlin-Wedding. ✆ 030/499105-18 (Infotelefon), Fax 49910519. www.berliner-unterwelten.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U8, S1, 2 Gesundbrunnen. Zeiten: Tour 1: ganzjährig Do – Mo 12, 14, 16 Uhr sowie Di, Mi 12 und 14 Uhr. Tour 2: April – Okt Do, Fr 12, 14 und 16 Uhr, Sa, So 11, 13, 15 Uhr (Jugendliche ab 14 Jahre nur in Begleitung 123
MAUERJAHRE
austausch, der auf der Glienicker Brücke stattfand. Insgesamt gab es lediglich drei Übergaben – 1962, 1985 und 1986 – doch wegen des filmreifen Schauplatzes und dieser letzten Freilassung des sowjetischen Bürgerrechtlers Anatolij Schtscharanski ist sie als Agentenbrücke in die Geschichte eingegangen. Bereits im 17. Jahrhundert verband eine Holzbrücke die Havelufer zwischen Berlin und Potsdam; über sie durften einzig der Kurfürst und seine Jagdgäste reiten. Ab 1753 ging an der Brücke im wörtlichen Sinne die Post ab. Als der Kutschverkehr zunahm, plante Karl Friedrich Schinkel 1834 eine breitere Steinbrücke, von der heute nur noch die Säulenstempel erhalten sind. 1907 errichtete man schließlich die stählerne, 140 m lange Glienicker Brücke, die 1950 nach ihrer Zerstörung im Krieg rekonstruiert wurde und von der DDR den Namen »Brücke der Einheit« bekam – auch wenn sie nun am trennenden Schnittpunkt zweier Welten stand. Kurioserweise lag ihre westliche Hälfte im »Osten« und ihre östliche Hälfte im »Westen«. Genau in der Mitte verlief eine weiße Markierungslinie, an der CIA und KGB ihre inhaftierten Agenten austauschten. Seit dem 10. Nov 1989 wird die Brücke ihrem Namen doch noch gerecht: Jetzt kann man wieder ungehindert besuchen, was das herrliche Havelpanorama verheißt. Denn: »Der Blick von der Glienicker Brücke wetteifert mit den schönsten Punkten der Welt«. Der weit gereiste Alexander von Humboldt muss es ja wissen.
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der Eltern). Tour 3: ganzjährig Do – So 12, 14 und 16 Uhr. Tour D: ganzjährig Do 11 und 14 Uhr. Tour F: ganzjährig Sa, So 11 und 13 Uhr. Tour M: ganzjährig Sa, So 11 Uhr. Preise: 9 fi; Tour 1, 3 und M Kinder bis 11 Jahre in Begleitung der Eltern frei; Schüler, Studenten, Erwerbslose, Zivil- und Wehrdienstleistende 7 fi. Infos: Dauer der Führungen: jeweils ca. 90 Min (nur Tour M 120 Min), sie sind nicht barrierefrei, fotografieren nicht erlaubt.
Die Mauer ist geduldig: Auch Kitsch findet Platz auf ihr
m
Ausstellung im S-Bahnhof Nord-
bahnhof (Gartenstraße, Zwischengeschoss): Grenz- und Geisterbahnhöfe im geteilten Berlin. Gezeigt wird ein besonderer Aspekt der Teilung Berlins: Die Züge der U6 und U8 sowie die NordSüd-Bahn der S-Bahn durften nicht mehr auf den abgedunkelten und streng bewachten Bahnhöfen in Ostberlin halten, sie wurden daher als »Geisterbahnhöfe« bezeichnet. Geöffnet während der Betriebszeiten des S-Bahnhofs, freier Eintritt. 124
≥ Die Gesellschaft zur Erforschung und Dokumentation unterirdischer Bauten bietet mehrere Untergrundführungen an: Tour 1: Dunkle Welten – Bunkeranlagen am U-Bahnhof Gesundbrunnen. Tour 2: Vom Flakturm zum Trümmerberg – Nordseite des Geschützturms im Volkspark Humboldthain. Tour 3: U-Bahn, Bunker und Kalter Krieg – die unterirdische Grenze zur Zeit der Berliner Mauer. Eine Führung zur vermeintlichen Sicherheit im »Ernstfall«. Tour D: Auf den Spuren der U-Bahnlinie D – Geisterbahnhöfe und vergessene Tunnel entlang der heutigen U8. Tour F: Gasometer-Bunker Fichtestraße – Gasometer, Bunker, Gefängnis und Senatsreserve. Der Gasometer in Kreuzberg aus dem Jahre 1884 besitzt die größte noch erhaltene Bunkeranlage des Zweiten Weltkriegs in Berlin. Tour M: Mauerdurchbrüche – Unterirdische Fluchten von Berlin nach Berlin. Insgesamt wurden 70 Tunnel gegraben, um nach Westberlin zu flüchten. Rund 300 Personen gelang das. Besucht werden authentische Schauplätze, berichtet wird über verratene, gescheiterte und er folgreiche Fluchttunnelprojekte. Es gibt noch einige weitere interessante Führungen, die aber nicht regelmäßig angeboten werden, z.B. Tour G: Was von »Germania« übrig blieb, ein oberirdischer Stadtrundgang auf den Spuren des »Dritten Reiches«.
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Parks & Gärten Das Parlament der Bäume
WO DAS LEBEN SPRÜHT
Konrad-Adenauer-Straße, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/ 3926049, Handy 0171/1517121. www.benwagin.de. Bahn/Bus: S5, 7, 9, 75 Hauptbahnhof. Zeiten: Mauermahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus Fr – So 11 – 17 Uhr. Preise: Eintritt frei. Infos: Baumpaten Verein e.V., Joesph-Haydn-Str. 1, 10557 Berlin, Spendenkonto 99651700 00, BLZ 10020000, Berliner Bank.
Ben Wagin, Jahrgang 1930, berufsloser Vielarbeiter, seine Berufung: Baumpate, Aktionskünstler, Theatermacher, Lehrer, Mensch, Gewissen, Kämpfer für Mensch und Natur.
Im Regierungsviertel: Das Parlament der Bäume mahnt zu Frieden und Naturschutz
125
MAUERJAHRE
≥ Unmittelbar nach dem Bau der Mauer 1961 schufen einige Künstler auf der Grünfläche zwischen der ehemaligen Kongresshalle und dem Reichstag eine Skulpturenwiese als »Mauer aus Kunst wider alle Mauern der menschlichen Tyrannei«. Diese Idee weiter führend, legte im Wendejahr 1990 der Berliner Künstler Ben Wagin auf dem Niemandsland des Grenzstreifens nördlich der Spree einen Gedenkort für die Toten an der Berliner Mauer an, den er Das Parlament der Bäume taufte. Die Installation aus Bäumen, 40 Originalsegmenten der Hinterlandmauer, alten Grenzanlagen, Texten und Bildern pflegt der engagierte Mann mit der Kappe gemeinsam mit Schülern der Neuköllner Regenbogenschule. Auf Granitplatten sind die Namen aller Mauertoten genannt, »Ben« erinnert aber auch an die vielen sowjetischen Soldaten, die am 30. April 1945 auf ihrem Rückweg vom Reichstag von einer SS-Einheit hinterrücks erschossen wurden. Seit langem hofft Ben Wagin, dass sein »Parlament« unter Denkmalschutz gestellt wird, auch aus Kostengründen. Inzwischen liegt das künstlerisch verfremdete Grenzstück längst mitten im Regie-
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Marie Elisabeth Lüders, 1878 – 1966, liberale Sozialpolitikerin, engagierte Vertreterin der deutschen Frauenbewegung.
rungsviertel, zwischen dem Haus der Bundespressekonferenz und dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus des Bundestags, in dem 2005 ein weiteres Mauermahnmal der Öffentlichkeit übergeben wurde: Stephan Braunfels, der Architekt des Hauses, lässt hier Mauersegmente dem ursprünglichen Verlauf der Mauer folgen.
Graffitikunst und Karaokespektakel: Der Mauerpark Eberswalder Straße/Schwedter Straße, 10437 BerlinPrenzlauer Berg. www.mauerpark.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U8 Bernauer Straße.
f
Sowohl der Berliner Mauerweg als
auch der Radfernweg Berlin – Usedom verlaufen mitten durch den Park.
r
Mauersegler, Bernauer Straße 64,
Prenzlauer Berg. ✆ 030/97880904. www.mauerseglerberlin.de. Mo – Sa 14 – 2, So 10 – 2 Uhr. Am Mauerpark, Kiezkneipe mit großer Bierterrasse, Cocktailbar, Grill, Livemusik. 126
≥ Dort, wo einst der Kopfbahnhof der Preußischen Nordbahn seine Gleise ausbreitete, erstreckt sich heute der Mauerpark. Wurden auf dem alten Nordbahnhof in den 1960ern ohnehin nur noch Güter umgeschlagen, verlor er mit dem Mauerbau 1961 seine Funktion gänzlich: Die Mauer trennte das alte Bahngelände, der Bezirk Wedding westlich der Mauer gehörte zum französischen Sektor, der Bezirk Prenzlauer Berg östlich der Mauer zum sowjetischen Sektor. Gleich nach dem Mauerfall 1989 entstand auf dem ehemaligen Grenzstreifen der Mauerpark als grüne Brücke zwischen Ost und West. Die erhaltene Hinterlandmauer auf der mit schlanken Pyramidenpappeln bestandenen Dammkrone am Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark steht unter Denkmalschutz und ist für die Graffitikunst freigegeben. Entsprechend bunt präsentiert sie sich. Der Park ist längst zu einem lebendigen Treffpunkt junger Leute geworden, hier tummeln sich Freizeitmusiker, Jongleure, Boulespieler und sonntagnachmittags wird am großen Amphitheater das KaraokeMikrofon zu schrägen Laien-Shows und schiefen Tönen weiter gereicht. Jährlich am 30. April: Große Walpurgisnacht mit Musik, Tanz und Feuer bis zum Sonnenaufgang. Highlight der Woche ist der große sonntägliche ➚ l Flohmarkt.
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OASEN, PARKS & GÄRTEN
DIE HISTORISCHE MITTE KIEK MAL IM KIEZ B E R L I N A M WA S S E R MAUERJAHRE O A S E N , PA R K S & G Ä R T E N MUSEEN A – Z AUSGEHEN & VERGNÜGEN BUMMELN & KAUFEN CURRYWURST & HUMMER KARTEN & REGISTER
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Berlin ist grün. Wie wohl in keiner anderen Metropole dieser Größe wachsen Forste bis an die City heran, sind die Uferstreifen der zahlreichen Wasserstraßen fast durchweg bepflanzt und ein Großteil der Straßen mit Bäumen gesäumt. Nur etwa die Hälfte des Stadtgebiets ist besiedelt oder wird für den Verkehr genutzt. Rund 15 % der Stadt besteht aus öffentlichen Grünflächen. Dazu gehören auch die alten zauberhaften Friedhöfe, melancholische Orte der Stille. Berlin ist gewissermaßen das Zentrum einer einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft, die sich im Märkischen mit seinen Wäldern, sanften Hügeln und Seen fortsetzt und über Jahrhunderte die preußischen Herrscher dazu inspirierte, die einst sumpfige »Jejend« in eine unvergleichliche Park- und Schlösserlandschaft zu verwandeln. Das preußische Arkadien, aber auch die grünen Oasen im Stadtgebiet und im Kiez dienen heute der Erholung gestresster Großstadtmenschen. Die Berliner achten penibel darauf, dass das auch so bleibt bzw. ihre Stadt noch grüner wird.
DAS GRÜNE BERLIN
Friedhöfe
STILLE RUHESTÄTTEN
»Mein Mann is ooch sehr for’t Jriene. Bloß er hat nischt Rechtes davon, er is immer jleich blau.« Adolf Glaßbrenner (1810 – 1876)
O A S E N , PA R K S & G Ä R T E N
Friedhöfe am Halleschen Tor
Mehringdamm 21, 10965 Berlin-Kreuzberg 61. www.stiftung-historische-friedhoefe.de.
[email protected]. Haupteingang Mehringdamm 21, Nebenzugang an der Zossener Straße. Bahn/Bus: U7 Mehringdamm. Zeiten: Täglich ab 8 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit. Infos: Am Haupteingang steht eine Infotafel mit dem Lageplan der überaus zahlreichen Ehrengräber.
≥ Oasen der Stille im Trubel der Großstadt sind die drei miteinander verbundenen Friedhöfe am Halleschen Tor gegenüber der wehrhaften Dragonerkaserne im Tudorstil, dem heutigen Kreuzberger Finanzamt. Sie gingen aus einem schon 1735 angelegten Armenfriedhof hervor. Dort finden sich u.a. die Grab-
Mitten in der Stadt sind sie Oasen der Stille: Parks, Gärten und Friedhöfe 129
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C
Kirchencafé HeiligKreuz-Kirche, Zos-
sener Straße 65, Kreuzberg 61. ✆ 030/ 81492590. www.heiligkreuzpassion.de. Mi – So 15 – 20 Uhr. Behagliches Kiez-Café, selbst gebackener Kuchen und Secondhand-Bücher.
Tipp: In unmittelbarer Nachbarschaft: Die eindrucksvolle »rote« HeiligKreuz-Kirche von 1888 und die Amerika-GedenkBibliothek (AGB) am gegenüberliegenden Blü-
stätten der Dichter Adelbert von Chamisso (gest. 1838), E.T.A. Hoffmann (gest. 1822) und des Berliner Satirikers Adolf Glaßbrenner (gest. 1876), des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (gest. 1847) und dessen Schwester und Schwager Fanny (gest. 1847) und Wilhelm Hensel (gest. 1861). Unter einfachen Marmortafeln ruhen der Diplomat Karl August Varnhagen von Ense (gest. 1858) und seine berühmte Ehefrau Rahel (gest. 1833), zur Zeit der Romantik Muse und Mittelpunkt der Berliner Salonszene, verehrt von Heinrich Heine und vielen anderen. Zwei ganz große Künstler des 18. Jahrhunderts liegen nahe am Eingang an der Zossener Straße: Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (gest. 1753), der Architekt von Sanssouci und Schloss Rheinsberg, sowie Antoine Pesne (gest. 1757), Hofmaler Friedrich des Großen. Ihre Namen stehen auf zwei mickrigtraurigen Grabsteinen.
cherplatz, eine der größten Buchverleihstellen der
Die Friedhöfe an der Bergmannstraße
Stadt. Mo – Fr 10 – 20,
Bergmannstraße 39 – 47, 10961 Berlin-Kreuzberg 36.
Sa 10 – 19 Uhr.
www.stiftung-historische-friedhoefe.de.
[email protected]. Drei Eingänge an der Bergmannstraße zwischen Marheinekeplatz und Südstern. Bahn/Bus: U7
r
Diwan, Bio-Café-
Südstern. Zeiten: Täglich ab 8 Uhr bis Einbruch der Dunkel-
Restaurant, Berg-
heit. Infos: An allen drei Eingängen hängen Lagepläne der
mannstraße 59, Kreuz-
Ehrengräber.
berg 36. ✆ 030/
≥ In Kreuzberg, an der Bergmannstraße, wurden zwi-
4921283. www.bio-
schen 1825 und 1844 drei evangelische Friedhöfe nebeneinander angelegt. Sie sind miteinander verbunden und besitzen herausragende Grabkunst. Als Blickfang dient das ägyptische Mausoleum der Familie von Oppenfeld von 1828, das sich in der den Hang hinauf führenden Achse im DreifaltigkeitsKirchhof II befindet. Das gusseiserne Monument für die Fürstin von Osten-Sacken nebenan entwarf 1827 Karl Friedrich Schinkel. Die Ruhestätte des Malers Adolph von Menzel (gest. 1905) ziert eine Bildnisbüste, sie stammt von dem Neobarockkünstler Rein-
diwan.de. Täglich ab 9 Uhr, open end. Direkt bei den Friedhöfen an der Bergmannstraße, konsequent biologisch, Mittagstisch mit vegetarischen Gerichten, Sonntagsbrunch, freitags ab 19 Uhr Klaviermusik, Trottoirterrasse. 130
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Nur einen Steinwurf entfernt, am Columbiadamm, befindet sich der alte Türkische, heute Islamische Friedhof neben der S ¸ehitlik-Moschee
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In »Italien – Autofreie Urlaubsorte«
wird Capri und sein Nymphäum unter 37 weiteren 100 autofreien Urlaubsorten beschrieben. pmv, ISBN 978-3-89859-152-
Jüdischer Friedhof an der Schönhauser Allee
2. Prämierter Reiseführer.
Schönhauser Allee 23 – 25, 10432 Berlin-Prenzlauer Berg. Bahn/Bus: U2 Senefelderplatz. Zeiten: Mo – Do 8 – 16, Fr 8 - 13 Uhr, ebenso das angegliederte Lapidarium.
≥ 1827 lag der »neue« zweite jüdische Friedhof noch außerhalb, heute liegt er mitten in der Stadt. Auf 5 ha befinden sich über 22.000 Grabstätten, viele davon sind mit einem grünen Efeuteppich überwuchert. Die z.T. sehr prächtigen Grabsteine spiegeln die aufsteigende Emanzipation und Weltzugewandheit des erstarkten jüdischen Bürgertums wider. Statt einfacher Steine mit hebräischen Inschriften erlaubte man sich nun deutsche Worte auf repräsen-
Der Schriftsteller Rolf Schneider: »Er ist der toteste, der traurigste, der rührendste Friedhof, den ich kenne«. 131
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hold Begas, dem Schöpfer des Berliner Neptunbrunnens. Auch der aufgeklärte Romantiker, Theologe, Philosoph und Pädagoge Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher (gest. 1834), der Maler Carl Blechen (gest. 1840), der Kaufhausgründer Georg Wertheim (gest. 1939), der liberale Historiker Theodor Mommsen (gest. 1903) und der Dichter Ludwig Tieck (gest. 1853) sind hier begraben. Ebenso der aus Schlesien stammende August Kopisch (gest. 1853). Er war Historienmaler, Dichter und ein exzellenter Schwimmer: 1826 wiederentdeckte er schwimmend die Blaue Grotte auf Capri, das antike Nymphäum. In Neapel war Kopisch als Don Augusto Prussiano ein bekanntes Original. Auf dem Grabstein der mit Schiller befreundeten Schriftstellerin Charlotte von Kalb (gest. 1843) stehen die schönen Zeilen: »Ich war auch ein Mensch, sagt der Staub! Ich bin auch ein Geist, sagt das All!« Die Grabstätte des Politikers und Friedensnobelpreisträgers Gustav Stresemann (gest. 1929) im Kirchhof I nahe dem Südstern wurde von Hugo Lederer gestaltet. Außerdem: Zahlreiche interessante und seltene Wandgräber aus der Gründerzeit und im Jugendstil, wie etwa das Erbgrab von Gustav Eltschig mit einer großen sitzenden Engelsgestalt.
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Verwunschener Seelengarten: Die jüdischen Grabstätten werden traditionell der Natur überlassen
Der mit 40 ha Fläche größte jüdische Friedhof Europas befindet sich in Weißensee, etwa 115.000 Menschen sind hier begraben. Auch er ist leicht verwildert und wirkt schon deshalb besonders melancholisch. Er wird bis 2012 saniert und soll danach in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen werden.
tativen Grabmalen und sogar vereinzelt Bildnisse der Verstorbenen. Hier finden sich die Gräber des Komponisten Giacomo Meyerbeer (gest. 1864) und des Malers Max Liebermann (gest. 1935). Seine Witwe Martha ging 85-jährig freiwillig in den Tod, als man sie 1943 ins KZ Theresienstadt bringen wollte. Sie durfte aber nicht an der Seite ihres Mannes beigesetzt werden, sondern wurde auf dem Friedhof in Weißensee bestattet und erst nach Kriegsende umgebettet. Im Lapidarium am Eingang, das 1990 als Stelenhalle errichtet wurde, sind um die 60 restaurierte Grabsteine aus dem 19. und 20. Jahrhundert zu sehen. Gegenüber bekommen männliche Friedhofsbesucher die obligatorische Kippa, die jüdische Kopfbedeckung.
Alter St.-Matthäus-Kirchhof Großgörschenstraße 12 – 14, 10829 Berlin-Schöneberg. ✆ 030/258185340, Fax 258185339. www.stiftung-historische-friedhoefe.de.
[email protected]. Bahn/Bus: S1, U7 Yorckstraße/Großgörschenstraße. Zeiten: Täglich ab 8 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit. Infos: Lageplan der Ehrengräber am Eingang.
≥ Sehr beschaulich ist der 1856 angelegte Alte St.-Matthäus-Kirchhof in Schönebergs ehemaligem Geheimratsviertel. Er gehört zu den stadtgeschichtlich und kunsthistorisch bedeutendsten Friedhöfen Berlins, zahlreiche Grabarchitekturen, Skulpturen und Grabgitter besitzen ein hohes künstlerisches Ni132
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r
Café Finovo, mit Blumenladen Roter
Mohn, Großgörschenstraße 12 – 14, Schöneberg. ✆ 030/20615520. www.cafe-finovo.de. Täglich 10 – 20, im Winter bis 17 Uhr. Direkt am Eingang zum Kirchhof, behaglicher Kieztreff. Kaffee, selbst gebackener Kuchen, Eintöpfe, gemütliche Terrasse vorne und hinten mit Friedhofsblick. »Gemeindevorsteherin« ist die Schwulenaktivistin und Profi-Tunte Ichgola Androgyn.
Märchenhaft: Elfen tanzen in geziemendem Abstand zu den Grimm-Gräbern
Dahlemer St.-Annen-Friedhof Königin-Luise-Straße 55 – 57, 14195 Berlin-Dahlem. Bahn/Bus: U3 Dahlem-Dorf. Zeiten: Täglich ab 9 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit.
≥ Nahe der trutzigen Dahlemer Dor fkirche, in der Pfarrer Martin Niemöller für die Bekennende Kirche predigte, bevor er ins KZ Sachsenhausen verschleppt wurde, liegt der stille St.-Annen-Friedhof. Dort ist der revolutionäre Humanist Rudi Dutschke begraben. Er starb 1979 im dänischen Aarhus an 133
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veau und stammen von renommierten Bildhauern und Architekten wie etwa August Kiss (gest. 1865) und Alfred Messel (gest. 1909), die beide auch hier begraben sind. Unter den Nazis kam es 1938/39 zu Zerstörungen der Anlage, weil nach den Plänen Albert Speers hier eine monumentale Nord-Süd-Achse durch die Reichshauptstadt »Germania« hindurchführen sollte. Neben dem Pädagogen Adolf Diesterweg (gest. 1866) und dem Mediziner und Politiker Rudolf Virchow (gest. 1902) fanden auf diesem Begräbnisort mit seiner malerischen Hanglage zum Beispiel auch der legendäre Milchgroßhändler Bolle (gest. 1910), die Frauenrechtlerin Minna Cauer (gest. 1922) und die Sprachwissenschaftler und Publizisten Jakob (gest. 1863) und Wilhelm Grimm (gest. 1859) ihre letzte Ruhestätte. In ihrer unmittelbaren Nachbarschaft steht seit ein paar Jahren ein großer und formschöner weiblicher Akt. Überhaupt sind hier moderne und nonkonfessionelle Grabstellen sehr zahlreich und gewiss nicht uninteressant.
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„
Auf dem Dahlemer Waldfriedhof am
Ostrand des Grunewalds (U3 Oskar-Helene-Heim) liegen die Politiker Otto Suhr (gest. 1957), Ernst
Reuter (gest. 1953) und Willy Brandt (gest. 1992), die Schauspielerin und Sängerin Hildegard Knef (gest. 2002) und der ein-
den Spätfolgen des Attentats von 1968 auf dem Kurfürstendamm. Als man eine Begräbnisstätte für Rudi Dutschke suchte, meinte Martin Niemöller: »Er kann mein Grab haben. Ich habe ja Verwandtschaft in Westdeutschland, die werden für mich schon einen Platz finden.« So kam es, dass Dutschke neben dessen Sekretärin begraben liegt. Die Grabrede hielt der Theologe Helmut Gollwitzer, Freund und politischer Wegbegleiter Dutschkes. Auch er ist mittlerweile hier beerdigt, seit 1993. Niemöller starb 1984 und fand ein Grab in Wiesbaden.
zigartige Kabarettist Wolfgang Neuss (gest. 1989).
Der Sozialistenfriedhof
Außerdem: Ehrengräber
Zentralfriedhof Friedrichsfelde, Gudrunstraße, 14532 Ber-
von Gottfried Benn (gest.
lin-Friedrichsfelde. ✆ 030/909264224 (Friedhofsverwal-
1956), Harald Juhnke
tung), www.sozialistenfriedhof.de. foerderkreis-friedrichsfel-
(gest. 2005), Erich Müh-
[email protected]. Bahn/Bus: U5, S5, 7 Lichtenberg, Bus 193
sam (gest. 1934), Karl
Zentralfriedhof. Zeiten: Täglich ab 8 Uhr bis Einbruch der
Schmidt-Rottluff (gest.
Dunkelheit.
1976), Erwin Piscator
≥ Als erste nichtkonfessionelle kommunale Begräbnisstätte wurde 1881 der Zentralfriedhof Friedrichsfelde angelegt, besser bekannt als »Sozialistenfriedhof«. Seit der Ermordung der Revolutionsführer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg 1919 findet jedes Jahr am 2. So im Januar unter großer Beteiligung des Volkes und linker Politiker der Gedenktag der Sozialisten statt. Es ist die größte Berliner Gedenkstätte für die Widerstandskämpfer gegen die Nazidiktatur und deren politischen Opfer. Auf den Gedenkplatten am zentralen Rondell sind unter anderem folgende Namen zu lesen: Ernst Thälmann (erm. 1944), Franz Mehring (gest. 1919), Walter Ulbricht (gest. 1973), Otto Grotewohl (gest. 1964) und Wilhelm Pieck (gest. 1960).
(gest. 1966) und seiner Ehefrau, der Tänzerin Maria Ley (gest. 1999).
Promi-Begräbnisstätte: Dorotheenstädtischer Friedhof Chausseestraße 126, 14532 Berlin-Mitte. www.stiftung-historische-friedhoefe.de. Bahn/Bus: U6 Oranienburger Tor, 134
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Zinnowitzer Straße. Zeiten: Täglich 8 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit. Infos: Lageplan der Ehrengräber am Eingang.
≥ Auf Veranlassung Friedrichs des Gro-
Halten Abstand: Die Grabsteine Weigels und Brechts sind schmucklos. Die Grabstele Schinkels dagegen ist von einer Paradiesfigur gekrönt
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ßen wurde 1762 der Dorotheenstädtische Friedhof gegründet und rund 20 Jahre später um die Begräbnisstätte für die Französisch-Reformierte Gemeinde erweitert. Er ist der wohl bekannteste Prominentenfriedhof der Stadt. Hier liegen zahlreiche bedeutende Gelehrte, Poltiker, Industrielle, Künstler und Schriftsteller wie Bertolt Brecht (gest. 1956, großer Stein) und Helene Weigel (gest. 1971, kleiner Stein), Hanns Eisler (gest. 1962), John Heartfield (gest. 1968), Anna Seghers (gest. 1983), Heinrich Mann (gest. 1950), Arnold Zweig (gest. 1968) und Heiner Müller (gest. 1995), ganz bescheiden die Gräber der Philosophen Hegel (gest. 1831) und Fichte (gest. 1814) sowie des Jahrhundertarchitekten Karl Friedrich Schinkel (gest. 1841). Prunkvoll dagegen die Totenvillen der Großindustriellen Louis Schwartzkopff (gest. 1882) und August Borsig (gest. 1854). Auch der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau (gest. 2006) und der Erfinder der Werbesäule, Ernst Theodor Litfaß (gest. 1874), sind an der Chausseestraße begraben. In seinem Lied vom Hugenottenfriedhof hat Wolf Biermann den wohl preußischsten Gottesacker Berlins eindrucksvoll besungen: »Wie nah sind uns manche Tote, doch wie tot sind manche, die leben …« Gleich nebenan und nur durch eine Kalksteinmauer getrennt, befindet sich der Französische Friedhof mit
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Wie allabendlich ging Ludwig Devrient irgendwann im Jahre 1825 mit Kollegen nach der Vorstellung ins Weinlokal ➚ r Lutter & Wegner am Gendarmenmarkt. Da er zuvor den Falstaff gemimt hatte, zitierte und bestellte Devrient aus dieser Rolle: »A cup of sack! Ist keine Tugend mehr auf Erden?« Nun war bei Shakespeare damit ein Sherry gemeint, doch serviert wurde, wie üblich, ein moussierender Wein. Die Presse griff sofort gierig das Bonmot auf und ein neues Wort war geboren: der Sekt.
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Waldschänke Stahnsdorf, Wann-
seestraße 21, Stahnsdorf. ✆ 03329/62033.
www.waldschaenkestahnsdorf.de. Täglich 11 – 23 Uhr. Traditionelles Ausflugslokal, regionale Spezialitäten, Biergarten, rund 1,5 km vom Friedhof entfernt. 136
den Grabstätten des Rokokomalers und Kupferstechers Daniel Chodowiecki (gest. 1801), der Berliner Salondame Madame Du Titre (gest. 1827) und des genialen Schauspielers Ludwig Devrient (1784 – 1832), Trinkgeselle E.T.A. Hoffmanns.
Ein Denkmal der letzten Ruhe: Südwestkirchhof Stahnsdorf Bahnhofstraße, 14532 Berlin-Stahnsdorf. ✆ 03329/ 62315, Fax 614107. www.suedwestkirchhof.de. info@ suedwestkirchhof.de. Lage: Westlich von Stahnsdorf zwischen Potsdam und Teltow. Bahn/Bus: Von U3 Krumme Lanke und U9, S1 Rathaus Steglitz mit Bus 623, 117 nach Stahnsdorf Waldschänke. Rad: Von Kleinmachnow am Südufer des Teltowkanals entlang. Zeiten: April – Sep täglich 7 – 20, Okt – März täglich 8 – 17 Uhr. Infos: Am Eingang gibt es einen Lageplan der Ehrengräber.
≥ Um 1900 hatte Berlin die 2-Mio-Marke fast erreicht und die Kirchengemeinden suchten dringend neues Bestattungsgelände. Daher entstand 1909 im Südwesten der Stadt einer der größten Friedhöfe europaweit. Bis zum Mauerbau 1961 besaß er sogar einen eigenen S-Bahn-Anschluss; die 4,4 km lange Strecke hieß im Volksmund »Leichen-« oder »Witwenbahn«. Auf der Gesamtfläche von 206 ha ist das europäische Berlin des beginnenden 20. Jahrhunderts präsent, es gibt auch italienische und englische Kriegsgräber aus dem Ersten Weltkrieg. Aufgrund seines Waldcharakters sowie der ungewöhnlichen Vielzahl kunsthistorisch wertvoller Grabmäler und anderer Bauwerke stellt die Nekropole eine der wichtigsten Park- und Landschaftsdenkmäler im Berliner Großraum dar. Sehens- und besuchenswert ist die Holzkapelle, die der Kirchenbaumeister Gustav Werner 1911 nach dem Vorbild norwegischer Stabkirchen, vor allem der berühmten Kirche Wang im Riesengebirge, errichtete. Zu den Persönlichkeiten, die hier begraben sind, gehören zum Beispiel der sozialkritische Karikaturist
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des Berliner Milljöhs Heinrich Zille, der Firmengründer Werner von Siemens (gest. 1892), der Sprachlehrer und Verlagsgründer Gustav Langenscheidt (gest. 1895) und Elisabeth Baronin von Ardenne (gest. 1952), die Theodor Fontane als Vorbild für seine »Effi Briest« diente.
Nordisches Schmuckstück: Die Stabkirche auf dem Südwestkirchhof
Knut, Knautschke & Co.
NATUR- UND TIERPARKS
Der artenreichste Zoo der Welt: Zoologischer Garten Zoologischer Garten Berlin AG, Hardenbergplatz 8, 10787 Berlin-Tiergarten. ✆ 030/25401-0, Fax 25401-255. www.zoo-berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U2, 9, S5, 7, 9, 75 Zoologischer Garten oder U9, 15 Kurfürstendamm. Zeiten: Ende März – Mitte Sep 9 – 19.30 Uhr, in der übrigen Zeit 9 – 17 Uhr, Kassenschluss 30 Min vorher. Preise: Nur Zoo 12 fi, mit Aquarium 18 fi; Kinder 5 – 15 Jahre, Hartz IV-Empfänger, Schwerbehinderte und Begleitung 6,50 bzw. 9 fi; Schüler, Studenten, Erwerbslose, Wehr- und Zivildienstleistende 9 bzw. 14 fi; Kleines Fami-
Bärliner Schnauze: Tach, ist hier irjendjemand, der mich nich kennt?
lienticket (1 Erw, 3 Kinder) 20 bzw. 30 fi; Großes Familienticket (2 Erw, 3 Kinder) 32 bzw. 45 fi. Gesonderte Gruppentarife ➚ Internet. Infos: Kostenloser Rollstuhlservice, ✆ 030/25401-270.
≥ Superstar Knut, am 5.12.2006 geboren, ist längst ausgewachsen und hat sein Knuddelaussehen eingebüßt. Aus dem tapsigen Teddy ist ein kraftstrot137
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Die Filmdiva Marlene Dietrich holte ihren letzten Koffer 1992 in Berlin ab und liegt seitdem auf dem 1881 angelegten Friedhof in Friedenau. Die Grabsteinaufschrift lautet: »Hier steh ich an den Marken meiner Tage«.
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Putzig auch er: Braunbär im Berliner Zoo
Tipp: Fütterungszeiten: 10.30 Uhr Eisbären, Seelöwen, 11 und 13.30 Uhr Seehunde, Seebären, 11.30 und 15 Uhr Pandabären, 12, 14 und 16 Uhr Tropenaffenhaus, 13.45 Uhr Königspinguine, 14 Uhr Wölfe, Wildhunde, Nasen- und Braunbären, 14.15 Uhr Flusspferde, 14.30 Uhr Kormorane und Menschenaffen, 14.30 Uhr außer Mo und Do Raubtierhaus. 138
zender Eisbär geworden, der sich mittlerweile von seiner italienischen Gespielin Gianna verwöhnen lässt. Trotzdem pilgern noch immer Scharen von Eisbärjüngern regelmäßig zu Knuts Gehege. Doch Publikumslieblinge hatte der Zoo eigentlich schon immer: Legendär waren die beiden Flusspferde Knautschke und Tochter Bulette, Berühmheiten auch heute noch die Gorillas Bobby und Knorke sowie der Pandabär Bao Bao. Bobby (1935 gestorben) und das Kriegskind Knautschke hat man sogar in Bronze gegossen und vor ihren ehemaligen Wohnsitzen aufgestellt. Keimzelle des Zoos war die Menagerie auf der Pfaueninsel. Dort hatte Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. ab 1825 einen stattlichen Privatzoo aufgebaut – ausgestattet mit großem Vogelhaus, Bärengrube, Hirschen und Wasserbüffeln sowie Gehegen für Lamas und Kängurus. Sein Sohn und Nachfolger, der von den exotischen Inselbewohnern nicht viel hielt, stimmte wohl gerne zu, die Tiere dem geplanten Berliner Zoo anzuvertrauen. 1844 war es dann soweit, der erste Zoologische Garten Deutschlands eröffnete in einem Teil der königlichen Fasanerie am Rande des Tiergartens. Hauptinitiatoren waren der Naturforscher Alexander von Humboldt und der Zoologe Hinrich Lichtenstein, der erste Direktor des Zoos. Nicht erst seit Knut gehört der Zoo zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Berlins, um die 3 Mio Besucher durchschreiten jährlich das große Elefantentor am Eingang Budapester Straße oder das Löwentor am Hardenbergplatz. Auch die Berliner selbst lieben ihren Zoo über alles. Gern und stolz weist man da-
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r
Groß, aber nicht gerade billig ist das
gastronomische Angebot: 2 Restaurants, 4 Imbisse, 1 Cafeteria und 6 Eiswagen.
Markenzeichen: Das orientalische Elefantentor
Tierpark Friedrichsfelde Am Tierpark 125, 10319 Berlin-Friedrichsfelde. ✆ 030/ 51531-0, Fax 5124061. www.tierpark-berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U5, Tram M17, 27, Bus 296, 396 Tierpark. Zeiten: Täglich März – Sep 9 – 19, Sep – Okt 9 – 18, Okt – März 9 – 17 Uhr; Kassenschluss 1 Std vor Schließung. Schlossbesichtigung nur mit Führung. Im Sommer Di – So um 13, 14, 15 und 16 Uhr. Im Winter Di – So um 11, 12, 13 und 14 Uhr. Preise: Tageskarte 11 fi, Schlossführung 2 fi; Kinder bis 15 Jahre, Schwerbehinderte ab 80 % plus Begleiter, Hartz IV-Empfänger 5,50 fi, Stu139
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© Senat Berlin
rauf hin, dass der 35 ha große Zoo mit seinen fast 14.000 Tieren aus 1400 verschiedenen Arten die bedeutendste Tiersammlung der Welt besitzt. Und das Vogelhaus ist immerhin das größte Europas. Am Ende des Zweiten Weltkriegs war die tierische Pracht fast vollständig zerstört. Von den damals insgesamt 3715 Tieren überlebten nur 91. Auf dem Kurfürstendamm will man damals obdachlose Krokodile und Löwen gesehen haben. Den verwaisten Klein-Knautschke päppelten die Berliner mit Kohlspenden wieder auf. Fast ein Wunder: Bereits am 1. Juli 1945 standen schon wieder die ersten Käfige mit Tieren auf dem verheerten Gelände. Zur wichtigsten Organisatorin des Neubeginns wurde die bis 1956 wirkende Zoodirektorin Katharina Heinroth. Sie ließ auch die großen Tierhäuser renovieren oder neu aufbauen, wie etwa das Antilopenhaus und das neue Elefantenhaus. In den 50er-Jahren wurde das orientalisch anmutende Giraffenhaus wieder aufgebaut und man begann mit der Zucht seltener oder vom Aussterben bedrohter Tiere, darunter Przewalskipferde und Spitzmaulnashörner. Als 1989 die Mauer fiel, stand die neue, alte Hauptstadt plötzlich mit zwei Zoos da. Um keine doppelte Tierhaltung zu pflegen, wurden daher z.B. lauffreudigere Tiere in den ➚ Tierpark Friedrichsfelde umgesiedelt. Gut für Knut, ist ihm die ungeteilte Aufmerksamkeit doch sicher.
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m
Schloss Friedrichs-
denten, Azubis, Arbeitslose, Wehr- und Zivildienstleistende,
felde, Am Tierpark
Schüler ab 16 Jahre 8 fi. Die Schlossbesichtigung ist für
125, Friedrichsfelde.
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei; Kleines Familien-
✆ 030/66635035.
ticket (1 Erw, 3 Kinder) 18 fi, Großes Familienticket (2 Erw,
www.stadtmuseum.de.
3 Kinder) 29 fi. Jahreskarte 55, 25, 40 fi, Kleines Familien-
Eintritt nur mit gültigem
ticket 70 fi, Großes Familienticket 177 fi mit allen Kindern.
Tierpark-Ticket und mit
Gruppen: 10 fi pro Person, Schüler aus Berlin-Brandenburg
Führung Di – So um 11,
2,50 fi pro Person, Kita-Gruppen Berlin-Brandenburg (bis
12, 13 und 14 Uhr. Das
10 Kinder) 10 fi (eine Begleitperson frei). Infos: Das
hübsche Lustschlösschen
➚ Schloss Friedrichsfelde kann nur mit einem gültigen Tier-
im frühklassizistischen
park-Ticket besichtigt werden. Schlossführung (90 Min)
Stil besitzt eine wunder-
100 fi, Führung mit Blick hinter die Kulissen (60 Min)
bare Gartenanlage im
150 fi.
Lennéschen Stil. Im
≥ Der Tierpark wurde 1955 als Ostberliner Gegenstück zum West-Zoo im Park von m Schloss Friedrichsfelde eröffnet. Im Westen spottete man damals recht gehässig über den »volkseigenen Zoo BerlinOst«. Doch mit seinen 160 ha Fläche ist er nicht nur der größte Tierpark in Europa, sondern heute leben hier rund 8000 Tiere in 1000 Arten mit etlichen »rübergemachten« Westartgenossen friedlich zusammen. Die Freigehege sind artgerecht und äußerst weitläufig. Das Bärenschaufenster am Südeingang öffnet den Blick auf eine großzügige Felsanlage mit Kamtschatkabären. In der Tropenhalle sind neben Pflanzen und Vögeln auch indische Riesenflugfüchse zu bestaunen. Das Dickhäuterhaus mit Nashörnern, Seekühen und Elefanten sowie das Kolibri-Krokodil-Haus eröffneten erst 1989. Affen tollen und klettern im Primatenhaus. In der Schlangenfarm wird eine der umfangreichsten Sammlungen an Giftschlangen präsentiert. Großes Gewusel herrscht immer in der hinreißenden Wohnstatt der kleinsten Zoogenossen, im Mäusehaus. Besonders begehrt ist das AlfredBrehm-Haus, mit den Raubkatzen. Täglich, außer freitags (da wird gefastet), kann man um 15 Uhr miterleben, wie die Löwen, Tiger und Leoparden gefüttert werden.
Schloss sind bildende und angewandte Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts, Schmuckstücke, Adelsporträts, Möbel und drei Räume mit bemalten Stofftapeten zu besichtigen. Es bietet zudem regelmäßigen Konzerten einen festlichen Rahmen.
Der Zoologe Alfred Brehm (1829 – 1884) war ein weitgereister Wissenschaftler. Seine Reisen brachten ihm den Spitznamen Chalihl Effendi ein. Richtig berühmt wurde er durch sein mehrbändiges Lexikon »Brehms Tierleben«, in dem er populärwissenschaftlich und spannend Tierbeobachtungen veröffentlichte.
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Botanische Gärten Botanischer Garten und Museum Königin-Luise-Straße 6 – 8, 14191 Berlin-Dahlem. ✆ 030/ 838-50100, Fax 838-50186. www.botanischer-garten-berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: S1, Bus 148 Botanischer Garten oder X83, 101 Königin-Luise-Platz. Zeiten: Garten täglich ab 9 Uhr bis zur Dämmerung. Botanisches Museum täglich 10 – 18, Sonderführungen meist So 13 Uhr. Preise: 5 fi, nur Museum 2 fi; Kinder 6 – 14 Jahre und ermäßigt 2,50 fi, nur Museum 1 fi; Familienkarte (2 Erw, 1 Kind) 10 fi. Besucher in Gruppen ab 12 Pers 2,50 fi pro Person, Schulklassen 1 fi pro Person, Führungen 36 fi pro Std plus Eintritt. Infos: Führungen unter 838-50133 oder
[email protected]. Fast durchweg barrierefrei, außer Treppenanlagen in den Gewächshäusern. Juli – Okt kostenlose Pilzberatung.
seum der Lustgarten erstreckt, liegt gewissermaßen die Keimzelle des Botanischen Gartens. Dort wurde nämlich im 16. Jahrhundert ein Garten angelegt, um die »Küchennothdur ft«, also den Kräuterbedar f der Schlossbewohner zu befriedigen. Wenig später pflanzte man dort bereits Exoten an und ab 1649 die ersten Kartoffeln, deren Anbau im ganzen Preußenlande der Alte Fritz 1756 verordnete. Der Große Kurfürst gründete 1679 einen Hof- und Küchengarten am heutigen Kleistpark, aus dem sich allmählich eine große botanische Sammlung entwickelte. Anfang des 19. Jahrhunderts erwuchs daraus schließlich der Königliche Botanische Garten, 1897 zog er auf das hiesige Gebiet in Dahlem um. Die Anlage schuf der Gartenarchitekt Alfred Koerner (1849 – 1926) in den Jahren 1897 bis 1903 im Stil eines englischen Landschaftsparks. Von ihm stammen auch die Pläne für einige Gewächshäuser und
Glasgotik: Gewächshaus im Botanischen Garten mit Türmchen
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≥ Wo sich heute an Schinkels ➚ Altem Mu-
© Senat Berlin
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Riesenblüten und kleine Überlebenskünstler: Der Botanische Garten hegt und pflegt sie alle
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Landhaus, Christine Krüger, Unter
den Eichen 5 – 10, Dahlem. ✆ 030/8328560. www.berlinevents.de. Täglich ab 9 Uhr bis zur Dämmerung. Direkt am Eingang, internationale Büfetts, sehr schöne Sommerterrasse.
vor allem für das Große Tropenhaus von 1907. Bei einer Länge von 60 m, einer Breite von 29 m und einer Höhe von 26,5 m zählt es noch heute zu den größten und imposantesten freitragenden Gewächshäusern der Welt. Das Wahrzeichen des Botanischen Gartens ist seit Ende 2009 nach mehrjähriger und sehr aufwändiger Sanierung wieder zugänglich. Ein Spaziergang durch den 43 ha großen Park führt über geschwungene Wege an Staudenbeeten, Teichen und Wasserbecken, an einsam stehenden Baumriesen und verwunschenen Kletterrosenspalieren vorbei. Über 22.000 Pflanzenarten sind insgesamt zu sehen. Ein Traum aus tropischen und exotischen Gewächsen empfängt den Besucher in den 16 Schauhäusern: Meterhohe Mimosenbüsche in strahlenden Farben, Azaleen, riesige Palmen, Kakao- und Kaffeebäumchen, hohe Bananenstauden, Pfeffersträucher, Vanillepflanzen, prächtige Seerosen, außergewöhnliche Kakteen. Ebenfalls interessant und lehrreich: Der Arzneipflanzengarten hat die Form des menschlichen Körpers und zeigt rund 250 Heilpflanzen und -kräuter. Man erfährt, bei welchen Beschwerden und Krankheiten sie Linderung verschaffen und wie sie angewendet werden. Im Duft- und Tastgarten dür fen die Pflanzen angefasst und beschnuppert werden. Auf den Schildern stehen die Infos außer in Buchstaben auch in Blindenschrift. Im m Botanischen Museum kann man sein Wissen über die Pflanzenwelt vertiefen. Zahlreiche, meist stark vergrößerte Modelle zeigen Feinstrukturen, die mit bloßem Auge an der echten Pflanze nicht zu erkennen sind. Vegetationstypen werden anhand verkleinerter Modelle in Dioramen dargestellt.
Britzer Garten in Neukölln Sangerhauser Weg 1, 12349 Berlin-Neukölln. ✆ 030/ 700906-0, 7041421 (Kasse Mohriner Allee, für kostenlosen Rollstuhlverleih und -schiebedienst), Fax 700906-70. www.gruen-berlin.de.
[email protected]. Mehrere Ein142
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gänge: Sangerhauser Weg, Trauernallee, Buckower Damm, Massiner Weg, Mohriner Allee, Blütenachse. Bahn/Bus: Bus 181 Buckower Damm und Mohriner Allee, U6, Bus 179 Alt-Mariendorf. Zeiten: Täglich ab 9, Nov – Feb bis 16, März bis 17.30, Okt bis 18 Uhr. April, Sep 9 – 19, Mai – Aug bis 20 Uhr. Preise: 2 fi, während der Tulpenschau 3 fi; Kinder 6 – 14 Jahre 1 fi, Tulpenschau 1,50 fi; Schwerbehinderte 1 fi. Jahreskarte gültig für den Britzer Garten, die Gärten der Welt im Erholungspark Marzahn und den NaturPark Schöneberger Südgelände Erw 20 fi, Kinder und Schwerbehinderte 10 fi. Infos: Eisenbahnfahrt: 1 Station Erw 1, Kinder bis 12 Jahre 0,50 fi; 3 Stationen Erw 2,50,
Solange die Westberliner während der Mauerzeit nicht zum traditionellen Blütenfest in Werder an der Havel ausschwärmen konnten, war der Britzer Obstgarten zur Kirschblütenzeit ein beliebtes Ausflugsziel.
Kinder 1 fi; Rundfahrt (5 Stationen, etwa 50 Min) Erw 3,50, Kinder 2 fi. Je Erw ist ein Kind unter 4 Jahre frei.
schau von 1985 hervor. Wegen seiner gärtnerischen Vielfalt, der großartigen Seenlandschaft, die von drei bis zu 19 m hohen Aussichtshügeln umgeben ist, seinen Sport- und Gesundheitsangeboten und den zahlreichen Konzerten gilt er als Berlins reizvollster Erholungspark. Für manchen gehört er zu den Top Ten der schönsten Gärten Deutschlands! Herrlich sind die teilweise direkt am Wasser gelegenen gastronomischen Einrichtungen wie etwa das beliebte C Café am See in einem futuristisch anmutenden Gebäude und mit großer Terrasse.
Die einen genießen still, die anderen mit der Linse vorm Auge: Tulpenpracht im Britzer Garten
143
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≥ Der 90 ha große Park ging aus der Bundesgarten-
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r
Britzer Mühle, Buckower Damm
130, Neukölln. ✆ 030/ 6041819. www.britzermuehle.de. Täglich 9 – 1 Uhr. Internationale und regionale Gerichte, So Brunch-Bufett 10 – 14, Mo Livemusik ab 20 Uhr. Führungen April – Okt So, Fei 11 – 16 Uhr zur vollen Stunde, Erw 3 fi, Kinder 1,50 fi, ✆ 6042057, www.windmill.de, Brotverkauf Fr 12 – 17, Sa, So, Fei 11 – 16 Uhr.
Zu den gärtnerischen Attraktionen gehören die Sondergärten, die zu bestimmten Jahreszeiten in voller Pracht stehen: Der Hexengarten ist ein mittelalterlicher Burg- und Kräutergarten, im Tulipan berauschen im April und Mai Zehntausende Tulpen in allen erdenklichen Farben, danach lockt der Rosengarten mit 250 verschiedenen Arten, schließlich entbrennt im September das Dahlienfeuer. Wege führen an den Seen und Bächen, an Quellen und Wiesen, Gehölzgruppen und bunten Blumenrabatten vorüber. In den Sommermonaten kann man sich auch mit der Museumsbahn rund um das große Gelände fahren lassen. Nicht nur für Kinder interessant sind das Tiergehege mit Eseln, Schafen und Ziegen sowie das Bienenhaus und diverse Umweltpfade. Am Ostrand und inmitten eines weitläufigen Obstgartens steht die 20 m hohe r Britzer Mühle von 1865, wo sich heiratswillige Liebespaare »vermehlen« lassen können. In der Windmühle kann zudem der Weg des Korns bis zum Mehl verfolgt werden.
Gärten der Welt: Erholungspark Marzahn Eisenacher Straße 99, 12685 Berlin-Marzahn. ✆ 030/ 7009066-99, Fax -10. www.gruen-berlin.de.
[email protected]. Lage: 2 Eingänge: Eisenacher Straße und Blumberger Damm. Bahn/Bus: S7 Mehrower Allee, Bus X69 (Blumberger Damm); S7 Marzahn, U5 Hellersdorf, Bus
r
Die beiden gastro-
195 Erholungspark Marzahn (Eisenacher Straße). Zeiten:
nomischen Einrich-
Täglich ab 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit. Preise:
tungen im Chinesischen
3 fi; Kinder 6 – 14 Jahre 1,50 fi; Schwerbehinderte 1,50 fi.
Garten sowie die Imbiss-
Jahreskarte gültig für den Britzer Garten, die Gärten der
Cafés Aux Fleurs und Aux
Welt im Erholungspark Marzahn und den Natur-Park Schö-
Jardins sind nur in den
neberger Südgelände Erw 20 fi, Kinder und Schwerbehin-
Sommermonaten geöff-
derte 10 fi. Infos: Die Anlage ist zum größeren Teil barriere-
net.
frei, Fahr räder sind nicht erlaubt. Führungen unter ✆ -55.
≥ Berlin-Marzahn? Nichts als triste Bettenburgen, eintönige Platte, Beton, alles grau! Von wegen! Marzahn ist noch immer ein Ort, den viele zu kennen 144
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Typisch Marzahn: Aus den umliegenden Hochhäusern hat man die schönste Aussicht auf die Gärten der Welt
r
Marzahner Krug, Alt Marzahn 49,
Marzahn. ✆ 030/ 5400560. www.marzahner-krug.de. Täglich ab 11.30 Uhr. Historisches Landgasthaus ca. 5 Gehminuten vom Erholungspark. Rustikale, gemütliche Einrichtung, Fischund Wildspezialitäten, Kaffee, Kuchen, Eis. 145
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meinen, aber noch nie gesehen haben. Wer hat schon das romantische Wuhletal oder die Ahrensfelder Berge gesehen? Und im Millenniumjahr 2000 hat Marzahn eine neue, grüne Attraktion bekommen, die großartigen Gärten der Welt. Seitdem werden authentische Gärten aus verschiedenen Kulturkreisen in den weiten Erholungspark Marzahn gebaut. Den Anfang machte der Chinesische Garten im Rahmen der Städtepartnerschaft Berlin – Peking. Der von chinesischen Fachleuten geplante und ausgeführte »Garten des wiedergewonnenen Mondes« - eine Anspielung auf die Wiedervereinigung Deutschlands – ist mit 2,7 ha der größte seiner Art in Europa. Hier gruppieren sich Pagoden und das Teehaus mit dem lyrischen Namen »Berghaus zum Osmanthussaft« um einen großen See. Sein Wasser bildet mit den übrigen 6 Elementen Erde, Himmel, Steine, Häuser, Lebewesen und Pflanzen eine harmonische Einheit. Der chinesische Philosoph Konfuzius steht stoisch am Eingang des Komplexes. Danach entstanden der Japanische Garten, der in tiefer Beziehung zum Zen-Buddhismus steht und eine friedvolle Ruhe ausstrahlt, der Balinesische Garten mit tropischen Pflanzen und Blumen, der Orientalische Garten mit der Bautradition der islamischen Gartenkultur und der Koreanische Garten »der Freude im Einklang mit der Natur«, ein Geschenk der Stadt Seoul an Berlin. 2008 kam schließlich ein Renaissancegarten hinzu. Hier kann man sich ins spätmittelalterliche Italien entführen lassen, sofern man die nahen Plattenbauten hinter den Terrakotten, antiken Skulpturen und Brunnen einfach mal konsequent übersieht. Der Garten liegt verborgen hinter dichtem Gehölz, dem Bosco. Zum Hauptgarten gelangt man über eine Terrassenanlage mit überdachter Loggia. Zwischen den Gärten liegen ein grüner Irrgarten, das Blumentheater, ein Quell- und Sprudelgarten, der Karl-Foerster-Staudengarten und ein kleiner Märchenweg. Alles eine einzigartige Augenweide!
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NATUR AKTIV
Wanderungen & Spaziergänge Natur-Park Schöneberger Südgelände Priesterweg (Eingang Ostseite vom S-Bahnhof), 12103 Berlin-Schöneberg. ✆ 030/7560-3780, www.gruen-berlin.de.
„
[email protected]. Bahn/Bus: S2 Priesterweg, Bus
Station Priesterweg wird
bis Einbruch der Dunkelheit, Führung durch den BUND Ber-
entlang dem Bahndamm
lin e.V. im Sommer So 9 Uhr, www.bund-berlin.de. Preise:
im Hans-Baluschek-Park
1 fi (Automat), Führung 5 fi; Kinder bis 14 Jahre frei, Füh-
gejoggt und geskatet, z.T.
rung bis 12 Jahre frei; Jahreskarte gültig für den Britzer
noch darüber hinaus bis
Garten, die Gärten der Welt im Erholungspark Marzahn und
Ab Bahnhof Südkreuz bis S-Bahn-
zum Insulaner.
170, X76 und M76 Am Prellerweg. Zeiten: Täglich 9 Uhr
den Natur-Park Schöneberger Südgelände Erw 20 fi, Kinder und Schwerbehinderte 10 fi. Infos: Barrierefrei, 2 behindertengerechte Rundwege à 2,7 und 1 km. Fahrräder und Hunde nicht erlaubt. Am S-Bhf Priesterweg Sommer-Biergarten.
≥ Wahrzeichen des Natur-Parks ist der 50 m hohe Wasserturm, rostig braun lugt er am Eingang über das 18 ha große Gelände, das einst Teil des Rangierbahnhofs Berlin-Schöneberg war. Der Wasserturm von 1927 lieferte das für den Antrieb der Dampfloks nötige Wasser; ein schönes Exemplar dieser alten Lokomotiven steht gleich hinter dem Turm. Auf dem 1952 stillgelegten Bahngelände stößt man auf eine interessante Mischung aus verfallenden Industrieanlagen und wuchernder Vegetation. Der Besucher bewegt sich über eine stegartige Stahlkonstruktion, um das Natur- und Landschaftsschutzgebiet nicht zu betreten. Man läuft an der alten Lokomotivhalle vorbei, an Lichtmasten, einer seltenen Drehscheibe, an Wasserkränen und Schienensträngen, auf denen längst Birken, Gräser und Blumen wachsen. Wie eine Arche Noah beherbergt der Natur-Park eine Vielzahl höchst seltener und sogar vom Aussterben bedrohter Tiere und Pflanzen. Es gibt 30 Brutvogel-, 57 Spinnen-, 95 Wildbienen-, 15 Heuschrecken- und 350 Pflanzenarten sowie 49 Großpilze! 146
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Bürgerinitiativen leisteten Anfang der 1980er-Jahre erfolgreich Widerstand gegen den geplanten Neubau des Güterund Rangierbahnhofs (www.bi-suedgelaende.de). Fachgutachten hatten damals bereits den ungeheuren Naturreichtum auf dem seit Jahrzehnten brach liegenden Gelände nachgewiesen. Im Jahre 2000 wurde der Natur-Park dann endlich der Öffentlichkeit übergeben. In den Sommermonaten werden regelmäßig Naturführungen angeboten, Infos dazu gibt es bei der Brückenmeisterei nahe dem Eingang.
Ausgebremst: Birken versperren schon lange die Weiterfahrt auf dem Schöneberger Südgelände
Treptower Park Am Treptower Park, 12435 Berlin-Treptow. www.treptowerpark.de.
[email protected]. Lage: Zwischen Puschkinallee und Am Treptower Park. Bahn/Bus: S8, 9, 41, 42, 85 Treptower Park; Bus 104, 166, 167, 194 Puschkinallee/ Elsenstraße. Zeiten: Durchgehend geöffnet, Zugänge am
f
Dem Park gegenüber liegt zwi-
schen Spree und Rum-
S-Bf Treptower Park und an der Puschkinallee. Preise: Ein-
melsburger See die
tritt frei. Infos: Verschiedene ➚ Dampferfahrten beginnen
Halbinsel Stralau. An
hier: Spreerundfahrten, zu den Müggelbergen und -see,
ihren Ufern führt ein wun-
Möllersee und der Woltersdorfer Schleuse.
derbarer rund 3 km langer
≥ Nachdem Mitte um 1850 die Bevölkerung Berlins
Radweg entlang, vorbei
durch die Industrialisierung geradezu explosionsartig angewachsen war, beschlossen die Stadtoberen, neben den Parks Humboldthain in Gesundbrunnen und ➚ Friedrichshain einen weiteren Park zur Volkserholung anzulegen, den Treptower Park im Südosten der Metropole. 1876 – 1888 legte der städtische
an der Dorfkirche aus dem 15. Jahrhundert und einem Karl-Marx-Denkmal. Der Student Marx wohnte hier vorübergehend. 147
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Große und kleine Parks
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Dienstfrei: Im Treptower Park erholt sich das Volk mit Kind und Kegel
˝
Figurentheater Grashüpfer: Pusch-
kinallee 16, 12435 Treptow. ✆ 030/53695150, www.theater-grashuepfer.de. Ganzjährig, Preise je nach Veranstaltung. 148
Gartendirektor Gustav Meyer auf dem 88,2 ha großen Gelände lange Alleen an, geschwungene Spazierwege, dichte Gehölzpflanzungen, Baum- und Strauchgruppen, Spielanlagen und weitläufige Grasflächen. Diesen Rasen, ansonsten im ganzen Stadtgebiet ein streng geschütztes Naturheiligtum, durften die frischluftsuchenden Familien nun bedenkenlos betreten und darauf ihre Decken zum Sonntagspicknick ausbreiten. 1896 fand im Treptower Park eine rasant schnell aufgebaute, bis heute spektakuläre Gewerbeausstellung statt, wo sich in einem knappen halben Jahr 7 Mio Besucher in Wandelhallen, Moscheen, an Gondelhäfen, auf Aussichtstürmen und riesigen Pyramiden sowie durch eine Kolonialausstellung mit original nachgebauten Dörfern samt Originalureinwohnern drängten. Am Ende verschwand die exotische Wunderwelt ebenso schnell wieder – nur die Archenhold-Sternwarte blieb als eindrucksvolles Relikt der Nachwelt erhalten. Dass 1919 abermals Tausende im Treptower Park zusammenströmten, wurde von der Obrigkeit eher misstrauisch beobachtet, kamen sie doch diesmal um den Arbeiterführern Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg zuzujubeln. Die verschiedenen Sondergärten wie der beliebte Rosengarten mit Plastiken und Springbrunnen sowie der Sommerblumengarten kamen erst in den 1960erJahren hinzu. Das nicht nur bei Kindern beliebte ˝ Figurentheater Grashüpfer an der Puschkinallee zeigt Stücke mit Marionetten, Schatten- oder Stabpuppen sowie traditionellen Handpuppen.
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Eierschale Haus Zenner, Alt Treptow
14 – 17, Treptow. ✆ 030/5337370. www.eierschalezenner.de. Mo – Do 10 – 24, Fr, Sa 10 – 5, So 9.30 – 24 Uhr. Restaurant, Imbiss, Bar, Disco. Im Sommer Unterhaltungsprogramm auf der großen Bierterrasse, Jazzsonntage.
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Der gestalterische Höhepunkt der alten Meyerschen Anlage war der künstlich angelegte Karpfenteich, dessen Aushub zu einer wallartigen Erdtribüne wurde und später, nach dem Zweiten Weltkrieg, dann als herausragender Platz für die 12 m hohe Bronzestatue des Sowjetischen Ehrenmals diente. Es steht auf einem Mausoleum und stellt sehr pathetisch einen sowjetischen Soldaten mit Schwert dar, der ein deutsches Kind schützend in seinem Arm hält. Die kleine Swetlana Kotikowa, Tochter des sowjetischen Stadtkommandanten, saß dafür Modell. Unter den Steinplatten der insgesamt 100.000 qm großen Gedenkstätte sind 5000 im Kampf um Berlin gefallene Soldaten der Roten Armee beigesetzt. Das Material der gigantischen Anlage ist schwedischer Granit, den die Nazis für spätere Prachtbauten und Denkmäler siegesgewiss bereits gekauft hatten. Der schönste Parkspazierweg führt über rund 2 km direkt am Spreeufer entlang: Vorbei an der schon 1821 von Langhans d.J. erbauten Traditionsgaststätte Zenner mit einer der größten Bierterrassen Berlins führt die Uferpromendade zur Bogenbrücke auf die Insel der Jugend (Abteiinsel) und weiter in den Plänterwald. Hier liegt das originelle Restaurantschiff ➚ r Klipper.
Volkspark Friedrichshain Landsberger Allee, 10249 Berlin-Friedrichshain. www.berlinfriedrichshain.com.
[email protected]. Bahn/Bus: Bus 200, 240 Am Friedrichshain; S8, 41, 42 Landsberger Allee, dann M5, 6, 8 Landsberger Allee; U5 Strausberger Platz.
≥ Anlässlich des 100. Thronjubiläums Friedrichs II. wurde 1840 in der durch die beginnende Industrialisierung schon recht dicht besiedelten Georgen- oder Königsvorstadt die erste kommunale Parkanlage Berlins errichtet. Sie war mit ihren 49 ha das östliche Gegenstück zum Tiergarten. Für die Gestaltung sorgte der Berliner Gartendirektor und Lenné-Schüler 149
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Der Friedhof wurde für die Opfer der Barrikadenkämpfe der Märzrevolution vom 18. März 1848 angelegt. Nach der Novemberrevolution 1918 bestattete man hier auch die ersten Berliner Gefallenen dieses Aufstands.
Das beliebte Märchenbrunnenfest findet jährlich Anfang Sep statt.
Naiv: Die Märchenfiguren wirken wie aus dem … Märchen entsprungen
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Gustav Meyer, 1848 konnte die Anlage eingeweiht werden. Im gleichen Jahr entstand dort der Friedhof der Märzgefallenen. Das erste städtische, heute denkmalgeschützte Hospital von 1874 steht am Rande des Parks und stammt von den Architekten Martin Gropius und Heino Schmieden. Der 1913 nach Entwürfen von Ludwig Hoffmann fertiggestellte Märchenbrunnen nahe am südwestlichen Eingang zum Hain Friedrichs ist vielleicht die schönste Brunnenanlage Berlins. Wasserspeiende Frösche in einem 54 m langen Wasserbecken sind da umringt von Rotkäppchen, Dornröschen, Hans im Glück & Co. Am Rande gibt es eine kleine Kuriosität zu entdecken: Wohl als Hommage an den berühmten Berliner Maler Adolf Menzel hat man den Künstler – unverwechselbar seine Gesichtszüge samt Brille und Bartkrause – auf Schneewittchens Schoß platziert. Im Zweiten Weltkrieg wurde der 100-jährige Baumbestand fast gänzlich vernichtet. Auf den beiden gesprengten Flakbunkern wuchsen durch 2,1 Mio Kubikmeter Kriegstrümmer und -schutt zwei bis zu 78 m hohe künstliche Anhöhen, die längst begrünten Monts Klamott, von Wolf Biermann besungen: »Die Tauben und die Spatzen/ Die ersten Knospen platzen/ auf Trümmern und auf Schrott …/ Wir saßen auf dem Kehricht/ Vom letzten großen Krieg/ Die Dicke sprach von Frieden/ Ich hörte zu und schwieg …« Heute ist der Volkspark eine wunderbare schattige Grünanlage mit großem Ententeich und allerlei Sport- und Spielmöglichkeiten: Es gibt u.a. Tennis- und kostenlose Beachvolleyballplätze, eine Halfpipe und ein Rundkurs für Skater, einen Boulderhügel zum Free-
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climben, eine Rodelbahn und natürlich schöne Wege zum Joggen oder einfach Spazierengehen. Für Kultur sorgt im Sommer die Freiluftbühne. Und eine schöne r Bierterrasse gibt’s auch noch.
r
Schönbrunn, CaféRestaurant, Im
Volkspark, Friedrichshain. ✆ 030/46793893. www.schoenbrunn.net.
Der Große Tiergarten, Berlins grüne Lunge
Täglich ab 10 Uhr. Pavil-
Straßen- und Grünflächenamt, Straße des 17. Juni, 10785
anlässlich der Weltfest-
Berlin-Tiergarten. ✆ 030/9018-33101, Fax 9018-33100.
spiele eröffnet.
lon mit Biergarten, 1972
www.berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: S3, 5, 7, 9, 75 Bellevue, Tiergarten, U9 Hansaplatz. Infos: Aus Naturschutzgründen besteht Leinenzwang für Hunde.
≥ Die Anfänge der ältesten, bedeutendsten und mit
Die Redewendung »bis in die Puppen« für »sehr lange« stammt aus dieser Zeit – schließlich brauchten die Berliner von zu Hause bis ins Zentrum des Tiergartens eine halbe Ewigkeit, um sich dort über die steinernen Götter zu amüsieren! Der Kaiser ergänzte die Reihe um 32 Skulpturen ruhmreicher Preußen. Die »Puppenallee« wurde weltweit belacht, nach dem Krieg verbuddelte man die Figuren beim Schloss Bellevue! Seit 2009 aber werden sie restauriert. 151
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212 ha größten Berliner Parkanlage gehen bis in das 16. Jahrhundert zurück. Damals ließen die brandenburgischen Kurfürsten das Waldgebiet weit vor den Toren der Cöllner Stadtmauer einzäunen, um Wild für ihre herrschaftlichen Jagden auszusetzen. Mit dem stetigen Anwachsen der Stadt verkleinerte sich das Jagdrevier jedoch nach und nach. Ende des 17. Jahrhunderts schließlich ließ Friedrich I., damals noch Kur fürst Friedrich III., eine breite Schneise in den Tiergarten schlagen, als Verbindung zwischen dem Berliner und dem Charlottenburger Schloss. Zur gleichen Zeit wurde der Große Stern mit acht zulaufenden Alleen angelegt. Er war mit 16 Schmuckstatuen verziert, die die Berliner »Puppen« nannten. Unter seinem Sohn, Friedrich dem Großen, der die Jagd nicht besonders schätzte, erfolgte die Umgestaltung zu einem Lustpark für die Bevölkerung. Ganz nach dem Geschmack der Zeit gestaltete Fritzens Hofarchitekt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff einen feinen Barockgarten – mit Blumenbeeten, Labyrinthen und streng geometrisch angeordneten Spalieren, mit von Hecken eingefassten Plätzen sowie Zierteichen und Spazierwegen. Erfrischungszelte, Vorläufer heutiger Imbissbuden, wurden aufgestellt. Der Straßenname »In den Zelten« erinnert noch daran.
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Tipp: Grillen erlaubt! An manchen Sommertagen ist Berlins grüne Lunge und der Blick zum Schloss Bellevue daher so vernebelt, dass man vermuten möchte, hier würden ganze Lämmer geröstet.
Bismarck auf der Höhe der Verehrung: Sein Denkmal wurde allerdings erst 1901 errichtet – 10 Jahre nach seinem (allgemein begrüßten) Rücktritt vom Reichskanzleramt
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Zunächst durch den Hofgärtner Sello, dann vor allem durch Peter Joseph Lenné verwandelte sich der spätbarocke Lustpark allmählich in einen englischen Landschaftspark mit weiten Rasenflächen, Seen samt Inselchen, Brücken, Alleen, Lichtungen und Reitwegen. Spazierwege und markante Punkte bilden dabei Sichtachsen. Zahlreiche Standbilder nationaler Berühmtheiten wurden im Verlauf des 19. Jahrhunderts aufgestellt: Königin Luise in Blickkontakt mit ihrem Gemahl Friedrich Wilhelm III., ganz pompös Richard Wagner, ganz heroisch Fürst Bismarck, von Geist durchdrungen Goethe, Lessing, Fontane und schließlich das Komponistendenkmal mit Mozart, Beethoven und Haydn – wegen seiner eigenwilligen Rokokoform »Musikerofen« genannt. Unweit des C Neuen Sees überspannt seit 1838 die überaus fotogene und leicht schwingende Löwenbrücke eine stille Wasser fläche. Zwei gusseiserne, auf hohen Steinsockeln sitzende Löwenpaare halten Stahlbänder in ihren Mäulern, an denen die kleine Holzbrücke aufgehängt ist. Der prunksüchtige Kaiser Wilhelm II. ließ (sich) 1895 eine Art Wallfahrtsstraße anlegen, die 700 m lange Siegesallee, und die Nazis verbreiterten die damalige Charlottenburger Chaussee zur kolossalen OstWest-Achse durch den Tiergarten von 27 auf 53 m. Aus der Flaniermeile wurde eine städtische Hauptverkehrsader. Ab 1943 zersplitterten Bomben die Bäume des Tiergartens. Was am Ende des Krieges stehen blieb, holzte die frierende Bevölkerung ab. Von ehemals 200.000 Bäumen überlebten nur 700. Auf den Freiflächen gediehen in den Nachkriegsjahren Kartoffeln und Gemüse. 1949 pflanzte der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter feierlich den ersten neuen Baum. Langsam erwuchs aus dem zerstörten Park wieder eine Naturoase mitten in der Stadt. 1953 wurde ihre Hauptachse in ➚ Straße des 17. Juni umbenannt. Von 1996 bis 2006 fand hier jährlich im Sommer das Massenspektakel der Love
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Parade mit weit mehr als 1 Mio Technobesessenen statt, wodurch die ökologische Belastbarkeit des Parks arg strapazierte wurde. Denn tatsächlich nisten hier Nachtigallen und Fuchs und Igel sagen sich Gute Nacht.
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➚ Café am Neuen See.
Der Volkspark Hasenheide 10965 Berlin-Neukölln. ✆ 030/68093530 (Info Center Rathaus Neukölln), www.volkspark-hasenheide.de.
[email protected]. Lage: Zwischen Hasenheide und Columbiadamm. Bahn/Bus: Bus 104 Sommerbad Neukölln, 104, 167 Fontanestraße/Flughafenstraße, U7 Südstern, Hermannplatz, U8 Hermannplatz. Infos: Mai – Aug täglich Freiluftkino, www.freiluftkino-hasenheide.de.
Cölln – weidete einst das Rindvieh der Bauern aus den umliegenden Dörfern, bis eines Tages im Jahre 1678 ein Oberjägermeister namens Lüderitz Im Auftrag des Kurfürsten das rund 100 ha große Gelände einzäunen und – eingedenk des leiblichen Wohles – mit Hasen bevölkern ließ. Den Rindviechern und kurfürstlichen Langohren folgten knapp 200 Jahre später preußische Soldaten, um das Totschießen zu üben. Gleichzeitig trieb es auch Berliner Ausflügler in die Heide, schließlich hatten sich hier im Grünen mittlerweile erste Wirtshäuser, Cafés und Tabagien, wo endlich das Rauchen öffentlich erlaubt war, etabliert. Während ab 1844 Turnvater Jahn in der Heide mit seinen Sportkameraden »frisch, fromm, fröhlich, frei« um die deutschen Eichen herumturnte, schwangen vergnügungssüchtige Großstädter ungehemmt das Tanzbein. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs auf der Heide ein richtiger Berg, die 69 m hohe Rixdorfer Höhe, aus 700.000 Kubikmetern Kriegsschutt und Trümmern. Heute drehen Jogger hier ihre Runden, rhythmisch bewegen sich Trommler und Capoeira-Tänzer, es gibt ein Freilichtkino, einen Abenteuerspielplatz, einen Streichelzoo, lauschige Plätzchen auf den Liegewiesen und ein Biotop, wo die Frösche
Am großen Rad gedreht: Der Volkspark Hasenheide dient auch als Rummelplatz und bietet dann vom Riesenrad eine tolle Aussicht
Überlebensgroß und nicht ohne Stolz blickt der in Bronze gegossene Turnvater auf seinen ersten Turnplatz von 1811. Die zahlreichen internationalen Ehrensteine zu seinen Füßen stammen alle aus dem 19. Jahrhundert.
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≥ Hier – weit außerhalb der Doppelstadt Berlin-
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Hasenschänke, Neukölln. Im Som-
mer von 10 Uhr – Sonnenuntergang. Im Park nahe
aufgeregt quaken. Wie eine Filmkulisse lugen die marmorweißen 33 m hohen Minarette der wunderschönen S˛ehitlik-Moschee südwestlich hinter der Hasenheide hervor.
Freilichtkino: Traditionsimbiss mit expressiv
Körnerpark
geschwungenem Beton-
Schierker Straße 8, 12051 Berlin-Neukölln. ✆ 030/6809-
dach in Nierenform.
2876, www.körnerpark.de.
[email protected].
Würstchen, Kaffee, lecke-
Bahn/Bus: U7, S4, 45, 46, 86 Neukölln. Zeiten: Di – So
rer Kuchen, kaltes Bier.
10 – 18 Uhr. Preise: Eintritt frei. Infos: Galerie im Körner-
Große Terrasse mit meist
park, Di – So 10 – 18 Uhr, ✆ 030/68092876.
streng bezirksinternem
≥ Der nur 2,4 ha große Körnerpark ist eine Oase in-
Publikum.
mitten Neuköllns und darf zu den schönsten Parkanlagen der Stadt gezählt werden. Kurioserweise liegt er 7 m unter dem Niveau der umliegenden Wohnstraßen, sodass man durchaus an ihm vorbeifahren kann, ohne ihn gesehen zu haben. Er präsentiert sich so, als sei er im Begriff, im märkischen Sand zu versinken. Bis 1910 lag hier nämlich noch eine tiefe Kiesgrube, bis ihr Besitzer Franz Körner beschloss, sein nicht mehr ganz so gewinnträchtiges Gelände an die Stadt zu verkaufen. Er machte allerdings zur Auflage, dass dort ein Park mit seinem Namen angelegt werde. Seit der grundlegenden Wiederherstellung der verwahrlosten Anlage in den 80er-Jahren erstrahlt sie nun wieder im französischen Gartenbaustil und bezaubert – streng axial angelegt – mit ihren herrlichen Platanen, Zierpflanzen und den reizenden Wasserkaskaden. Für die anspruchsvolle Sanierung gab es 2004 schließlich den renommierten Gustav-Meyer-Preis. Die ehemalige Orangerie beherbergt eine der profiliertesten Galerien Berlins für zeitgenössische Kunst. Überaus beliebt sind die sommerlichen d Konzerte im Park mit Klassik, Jazz und Ethno.
r
Café im Körnerpark, Schierker
Straße 8, Neukölln. ✆ 030/89752523. www.cafe-im-koernerpark.uwefeindt.de/cafe/. Mo 15 – 23, Di – So 11 – 23 Uhr. Kleine Speisen, Kaffee-Spezialitäten, Kuchen, Eis, schöne Sommerterrasse mit exotischen Pflanzen.
d
Die Konzertreihe »Sommer im Park«
findet Mitte Juni – Aug jeden So um 18 Uhr auf dem Vorplatz der Galerie statt.
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MUSEEN A – Z
DIE HISTORISCHE MITTE KIEK MAL IM KIEZ B E R L I N A M WA S S E R MAUERJAHRE O A S E N , PA R K S & G Ä R T E N MUSEEN A – Z AUSGEHEN & VERGNÜGEN BUMMELN & KAUFEN CURRYWURST & HUMMER KARTEN & REGISTER
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Die Berliner Museumslandschaft ist gigantisch, ungeheuer vielfältig und reicht von den großen Museumskomplexen auf der Museumsinsel und den Museen in Dahlem über das Schloss Charlottenburg, den vielen kulturgeschichtlichen Museen, spektakulären naturkundlichen Ausstellungen und höchst renommierten Privatsammlungen bis hin zu kleinen, spannenden Ausstellungen in Rathäusern, Galerien, Cafés und Galerie-Kneipen. Die Museen sind nicht nur ein wichtiger Bestandteil des Berliner Kulturlebens, sie sind auch ein Kaleidoskop der Berliner Geschichte und seiner Gegenwart. Von den nahezu 200 Museen in der Stadt kann im Folgenden nur eine kleine, repräsentative Auswahl gegeben werden.
GEBALLTE LADUNG KUNST & KULTUR
Alte Nationalgalerie | Museumsinsel Staatliche Museen zu Berlin, Bodestraße 1 – 3, 10178 Berlin-Mitte. ✆ 030/20905577, Fax 2663660. www.smb.spk-berlin.de.
[email protected]. Lage: Museumsinsel. Bahn/Bus: Bus TXL Staatsoper, 100, 200 Lustgarten, U6, S1, 2, 5, 7, 9, 25, 75 Friedrichstraße. Zeiten: Di – So 10 – 18, Do 10 – 22 Uhr. Preise: 8 fi; Kinder Wehr- und Zivildienstleistende, Erwerbslose und Schwerbehinderte 4 fi. Infos: Museumsbuchhandlung und Espresso© Staatliche Museen zu Berlin, Foto: Bildarchiv Lehnartz, 2000
bar, ✆ 030/20905836.
≥ »Der deutschen Kunst« ist das Gemäldemuseum gewidmet. So steht es hoch oben auf dem Giebel. Architekt des stattlichen Gebäudes war Johann Heinrich Strack, 1876 war es vollendet, pünktlich zum Geburtstag Kaiser Wilhelms I. Der zweite Wilhelm wachte mit nationalem Kunstverstand akribisch darüber, dass in diesen Tempel fürs Vaterland ja keine gemalte Ästhetik aus dem Land des Erbfeindes Frankreich einzog. Als dies um die Jahrhundertwende mit mehreren französischen Impressionisten doch geschah, musste der Museumsdirektor Hugo von Tschudi alsbald seinen Hut nehmen. Nach der Gene-
Der tempelartige Bau mit monumentaler Außentreppe, 1876 von Johann Heinrich Strack nach Plänen von Friedrich August Stüler gebaut, beherbergt eine der schönsten Sammlungen mit Kunst desselben Jahrhunderts.
Die Museumsinsel von oben: Unten an der Spitze das Bode-Museum 157
MUSEEN A – Z
und Jugendliche bis 16 Jahre frei; Schüler, Studenten,
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Der Deutschen Kunst: So lautet das Programm der Alten Nationalgalerie
ralsanierung des Hauses 1995 – 2001 zählen gerade diese Werke wieder zu den Hauptattraktionen der nationalen Galerie. Die ständige Ausstellung wird auf drei Geschossen gezeigt. Im 1. Geschoss findet man klassizistische Skulpturen, Gemälde unter anderem von Adolph Menzel und Franz Krüger sowie Kunst der Gründerzeit. 2. Geschoss: Neubarocke Skulpturen, Historienmalerei und Salonidealismus. Neben Max Liebermann und Fritz von Uhde werden Gemälde zahlreicher französischer Impressionisten gezeigt, darunter Paul Cézannes »Mühle an der Couleuvre«, Claude Monets »St. Germain« und Edouard Manets berühmtes Bild »Im Wintergarten«. 3. Geschoss: Johann Gottfried Schadow und die Kunst um 1800, Goethezeit, Gemälde des Klassizismus und der Romantik u.a. von Karl Friedrich Schinkel und Caspar David Friedrich sowie Carl Blechen.
Altes Museum | Museumsinsel Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin, Am Lustgarten 1, 10178 Berlin-Mitte. ✆ 030/20905577, www.smb.spk-berlin.de.
[email protected]. Lage: Museumsinsel. Bahn/Bus: U6, S1, 2, 5,
Highlights u.a.: Fisch von Vettersfelde (aus Gold, skythisch um 500 v.Chr.), Teller mit Darstellung eines Lanzenkämpfers (griech. um 520 v.Chr.), Amphora mit Darstellung einer Ringerschule von Andokides (Italien um 530 v.Chr.), Perikles mit hoch geschobenem Helm (röm. Kopie um 430 v.Chr.), …
158
7, 9, 25, 75 Friedrichstraße, Bus 100, 200 Lustgarten. Zeiten: Täglich 10 – 18, Do bis 22 Uhr. Preise: 8 fi; Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre freier Eintritt; Schüler, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende, Erwerbslose und Schwerbehinderte 4 fi.
≥ Wie ein – allerdings splitternackter – Empfangschef streckt ein schöner Jüngling dem Besucher mit einladendem Gestus seine Hände entgegen. Der »Betende Knabe« ist zwar schon uralt, macht aber immer noch eine gute Figur. Geboren wurde er auf Rhodos rund 300 v.Chr. In den letzten Jahrhunderten hat der Bronzeknabe eine unglaubliche Odyssee hinter sich gebracht. 1958 kehrte er schließlich aus der Sowjetunion nach Berlin ins Alte Museum zurück, wo er schon in Schinkels Neubau von 1830 seinen fes-
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Ticket-Tipps Die Drei-Tage-Karte »SchauLUST-MuseenBERLIN« kostet 19 fi, Schüler und Studenten 9,50 fi, und gilt für rund 70 Museen, darunter auch die Häuser der Staatlichen Museen zu Berlin. Die Standortkarte Museumsinsel kostet 14 fi, ermäßigt 7 fi und gilt für Alte Nationalgalerie, Altes Museum, Bode-Museum, Neues Museum (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Museum für Vor- und Frühgeschichte) und Pergamonmuseum, Info-✆ Museumsinsel 030/2090-5577.
Tipp: Jeden Do ist der Eintritt 18 – 22 Uhr in folgenden Museen frei: ➚ Neue Nationalgalerie, ➚ Gemäldegalerie, ➚ Pergamonmuseum, ➚ Alte Nationalgalerie, ➚ Altes Museum, ➚ Bode-Museum, Museum für Fotografie.
Highlights weiter: Geflügelter Steinbock (aus Silber, Persien 4.Jh. v.Chr.), griech. Glasamphora (Schwarzes Meer ca. 100 v.Chr.) – das weltweit größte überlieferte Glasgefäß dieser Zeit, Berliner Athlet (röm. Kopie einer griech. Bronzestatue um 315 v.Chr.), Kentaurenmosaik (aus der Villa Adriana in Tivoli um 120 – 130 n.Chr.). 159
MUSEEN A – Z
ten Platz in der Andachtshalle der Kunst und der Schönheit hatte. Diese Rotunde mit ihrer von Kassettenfeldern geschmückten Kuppel, Skulpturen antiker Götter und korinthischen Säulen ist eindrucksvoll dem Pantheon in Rom nachempfunden. Das von Karl Friedrich Schinkel erbaute Museum war das erste Gebäude auf der Museumsinsel. Der Meister schwärmte ausnahmsweise mal selbst von seinem Werk und nannte es seine »beste Arbeit«. Es zählt auch gewiss zu den bedeutendsten Bauwerken des Klassizismus. Der monumentale Bau bezieht sich auf die griechische Antike und ist 87 x 55 m groß. Er besteht aus einem flach gedeckten kubischen Baukörper, der nach außen durch eine Vorhalle mit 18 ionischen Säulen abschließt. Die auf dem Fries angebrachte lateinische Weihinschrift lautet übersetzt: »Friedrich Wilhelm III. hat zum Studium der Altertümer jeder Art sowie der freien Künste 1828 dieses Museum gestiftet«. An der Freitreppe stehen zwei große Reiterstandbilder, die einige Jahre nach der Einweihung des Museums aufgestellt wurden: der »Löwenkämpfer« von Albert Wolff nach einem Entwurf von Christian Daniel Rauch und die »Kämpfende Amazone« von August Kiss. Das Museum beherbergt die Antikensammlung mit Kunstwerken der Griechen und Römer: Skulpturen
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sowie Ton- und Bronzeplastiken, Friese, Vasen, Goldund Silberschätze. Das Herzstück der Sammlung, die Kunst der Etrusker, kann erst wieder nach der grundlegenden Sanierung im Jahr 2015 gezeigt werden.
Anne Frank Zentrum Rosenthaler Straße 39, 10178 Berlin-Mitte. ✆ 030/ 2888656-00, Fax 2888656-01. www.annefrank.de. zenAnnes Tagebuch
B
[email protected]. Lage: Im Haus Schwarzenberg.
gab ihr Vater nach
Bahn/Bus: S5, 7, 9, 75 Hackescher Markt, U8 Weinmeis-
dem Krieg heraus, es
terstraße. Zeiten: Di – So 10 – 18 Uhr. Preise: 5 fi, 10 fi
wurde bisher in 55 Spra-
Familienkarte; Kinder bis 10 Jahre freier Eintritt; Schüler,
chen übersetzt, Fischer
Studenten, Zivil- und Wehrdienstleistende 2,50 fi. Infos:
(Tb), Frankfurt am Main
Barrierefrei.
2006. ISBN 978-3-596-
≥ Im Mittelpunkt der Ausstellung »Anne Frank, hier &
15277-3, 7,95 fi.
heute« stehen das weltberühmte Tagebuch und die Lebensgeschichte des jüdischen Mädchens aus Frankfurt am Main, das im März 1945 im Alter von 15 Jahren im KZ Bergen-Belsen an Typhus starb.
Berlinische Galerie Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Alte Jakobstraße 124 – 128, 10969 Berlin. ✆ 030/78902600, Kreuzberg, Fax 78902700. www.berlinischegalerie.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U6 Kochstraße, U1, 6 Hallesches Tor. Zeiten: Täglich außer Di 10 – 18 Uhr. Preise: 6 fi; Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei; Studenten und Arbeitslose 3 fi. Infos: Museumsshop, Café Dix.
≥ Das Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur wurde 1975 als privater Verein gegründet, 2004 zog es in ein ehemaliges Kreuzberger Glaslager in unmittelbarer Nähe zum ➚ m Jüdischen Museum. Zu sehen sind u.a. Werke der Jungen Wilden um Rainer Fetting, Vertreter der Neuen Sachlichkeit wie George Grosz und Otto Dix, Expressionisten wie Ernst Ludwig Kirchner und Erich Heckel oder Arbeiten der Sezessionisten und der Dadaistin Hannah Höch. Weitere Themen sind: Avantgarde in Architek160
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tur und Fotografie, Berlin unterm Hakenkreuz, Russen in Berlin.
Blindenwerkstatt Otto Weidt Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Rosentha-
„
Die Ausstellung »Stille Helden –
ler Straße 39, 10178 Berlin-
Widerstand gegen die
Mitte. ✆ 030/28599407,
Judenverfolgung« ist in
Fax 25762614. www.blindes-
der 1. Etage im Vorder-
vertrauen.de. info@museum-
haus.
blindenwerkstatt.de. Lage: 1. Hof, Eingang links. Bahn/ Bus: S5, 7, 9, 75, U8 Weinmeisterstraße. Zeiten: Täglich 10 – 20 Uhr. Preise: Eintritt frei; öffentliche Führung So
Otto-Weidt-Werkstatt: In den engen Räumen lebte die Zivilcourage
15 Uhr. Infos: Führungen nach Anmeldung ab 9 Uhr.
≥ Die Dependance der ➚ Gedenkstätte Deutscher Wi-
B
Inge Deutschkron: Ich trug den gelben
Stern, dtv, ISBN 978-3423-30000-1, 8,90 fi.
Bode-Museum – Die Schätze der preußischen Könige | Museumsinsel Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin, Bodestraße 1 – 3, 10178 Berlin-Mitte. ✆ 030/220905601, Fax 20905602. www.smb.spk-berlin.de.
[email protected]
C
Unmittelbar gegenüber die Entspan-
lin.de. Lage: Museumsinsel, Eingang Monbijoubrücke.
nungsoase ➚ Strandbar
Bahn/Bus: S5, 7, 9, 75 Hackescher Markt, S1, 2, 25, Bus
Mitte. 161
MUSEEN A – Z
derstand erzählt die Geschichte des Kleinfabrikanten Otto Weidt (1883 – 1947). Der beschäftigte während des Zweiten Weltkriegs blinde und gehörlose Juden, die bei ihm in drei bis heute erhaltenen kleinen Zimmern Bürsten und Besen herstellten. Als ihre Deportation drohte, konnte der überzeugte Nazigegner einige in seinen Räumen verstecken und vor dem Tod in den Vernichtungslagern retten. Zu ihnen zählt die heute berühmte deutsch-israelische Schriftstellerin Inge Deutschkron. Fotos, Postkarten, Bilder und Briefe erinnern an diese schreckliche Zeit. Postum wurde Otto Weidt als Gerechter unter den Völkern geehrt.
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M1, M6, Tram 1 Oranienburger Straße. Zeiten: Täglich 10 – 18, Do 10 – 22 Uhr. Preise: 8 fi; Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre frei; Schüler, Studenten, Erwerbslose, Wehrund Zivildienstleistende 4 fi. Infos: Café und Buchshop, barrierefrei.
≥ Wie ein Schiff schiebt sich das Bode-Museum zwi-
Schön, erotisch, elegant: Die Tänzerin von Antonio Canova, 1812
„
Kindergalerie im Bode-Museum:
Interaktive Ausstellung, inszeniert eine kindgerechte Baustellenatmosphäre wie im 6. Jahrhun-
schen Spree und Kupfergraben. Als Kaiser-FriedrichMuseum wurde es 1904 eröffnet, Generaldirektor war damals der leidenschaftliche und respektvoll »Museumsgeneral« genannte Kunsthistoriker und -sammler Wilhelm von Bode, 1845 – 1929. Der Architekt Ernst Eberhard von Ihne baute ein wilhelminisch neobarockes Gebäude, das durchaus einem Schloss ähnelt. Ein Palast für die deutsche nationale Kunst sollte es auch werden. Und natürlich ebenso eine Ruhmeshalle des Kaiserhauses. Entsprechend pompös wurde die Einweihungsfeier inszeniert. Tatsächlich war es ein Museum ganz neuen Typs, denn Bildwerke, Gemälde, Skulpturen, die dekorative Kunst und die Architektur selbst sollten ein Gesamtbild der jeweiligen Stilepoche entstehen lassen. Nach einer langen Umbauphase konnte das schon zu DDR-Zeiten in Bode-Museum umgetaufte Haus 2006 wiedereröffnet werden. In Anlehnung an das ursprüngliche Konzept Bodes schuf der Architekt Heinz Tesar ein harmonisches Zusammenspiel von Kunst,
dert. Gibt u.a. spannende Einblicke in die Technik der Herstellung von
Das Flaggschiff von außen: Gewichtig schiebt sich sein Bug in die Spree 162
© Staatliche Museen zu Berlin, SMB
Mosaiken.
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Licht und der Gestaltung der Wände und Fußböden. Der von zwei Kuppeln gekrönte Dreiecksbau ist nun Standort für byzantische und nachbyzantinische Kunst vom 3. bis zum 19. Jahrhundert, er besitzt ein wertvolles Münzkabinett mit 500.000 Exponaten, eine großartige Skulpturensammlung vom frühen Mittelalter bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert mit einem Schwerpunkt auf Italien und deutsche Gotik sowie ausgewählte Exponate der berühmten Gemäldegalerie, einer seit Beginn des 20. Jahrhunderts im Bode-Museum beheimateten Sammlung alter Meister.
Brecht-Weigel-Gedenkstätte
Flotter Hüftschwung: Jesus-Figur der Barockzeit
Akademie der Künste, Chausseestraße 125, 10115 BerlinMitte. ✆ 030/20057-1844, www.adk.de.
[email protected]. Auf der Homepage der AdK unter Archiv, Gedenkstätten. Bahn/Bus: U6, Tram 12, Bus 240 Oranienburger Tor, Bus 245 Zinnowitzer Straße. Zeiten: Di – Fr 10 – 11.30, Di 14 – 15.30, Do 17 – 18.30, Sa 12 – 15.30, So 11 – 18 Uhr, Besichtigung nur mit Führung (max. 8 Pers), 20 Min. Preise: 5 fi; Rentner, Arbeitslose, Schüler und Studenten 2,50 fi, Schülergruppen je Pers 1,50 fi.
B
Zu den wichtigsten Stücken des Erfin-
ders des Epischen Theaters gehören u.a. die Dreigroschenoper sowie Mutter Courage und ihre Kinder. Bekannt sind auch seine Lieder wie Alabama-Song und die Moritat von Mackie Messer.
163
MUSEEN A – Z
≥ Die 1978 eröffnete Brecht-Weigel-Gedenkstätte mit den Arbeits- und Wohnräumen der beiden Künstler befindet sich im Seitenflügel des Brecht-WeigelHauses, unmittelbar neben dem Französischen und dem ➚ Dorotheenstädtischen Friedhof, wo beide ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Der Dramatiker Bertold Brecht, 1898 – 1956, wohnte hier in der 1. Etage von 1953 bis 1956, die österreichische Schauspielerin Helene Weigel, 1900 – 1971, in der 2. Etage von 1953 bis zu ihrem Tode. Für Brecht war vor allem die Nähe zu seinem Theater, dem ➚ ˝ Berliner Ensemble am Schiffsbauerdamm, wichtig, an dem Weigel seit 1949 Intendantin war. Die ruhige Wohnung hatte zudem »anständige Maße«, also genügend Platz für viele Arbeitstische (allein 7 Tische stehen im großen südlichen Zimmer!) und Raum für
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r
Kellerrestaurant im Brecht-Weigel-
Haus, Chausseestraße 125, Mitte. ✆ 030/ 2823843. www.brechtkeller.de. Täglich ab 18 Uhr. Gemütliche einfache Einrichtung, viele historische
Gespräche mit seinen Schülern und Freunden. Die Gedenkstätte beherbergt auch Brechts Nachlassbibliothek mit rund 4000 Bänden. Sie stehen Benutzern des Bertolt-Brecht-Archivs zur Verfügung. Die jeweils drei Zimmer beider Wohnungen sind im Originalzustand erhalten. Im Erdgeschoss befinden sich Küche, Bad und Weigels Wintergarten, der erst nach Brechts Tod angebaut wurde.
Fotos an den Wänden, Wiener Küche nach Art
Deutsches Historisches Museum (DHM)
Helene Weigels, erlesene
Unter den Linden 2, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/20304-
Weine, regelmäßig Veran-
444, Fax 20304-543. www.dhm.de.
[email protected].
staltungen, Terrasse im
Bahn/Bus: U6, S1, 2, 5, 7, 9, 25, 75 Friedrichstraße, Bus
Innenhof.
100, 200, TXL Staatsoper. Zeiten: Täglich 10 – 18 Uhr. Preise: 5 fi für alle Ausstellungen, Audioführungen (Deutsch, Englisch und Spanisch) 3 fi; Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre frei. Infos: Café im Zeughaus täglich 10 – 18 Uhr, ✆ 20642744, Wechsel- und Sonderausstellungen im von Ieoh Ming Pei entworfenen modernen Anbau.
≥ 2000 Jahre deutsche Geschichte, um die 8000
Das DHM stellt Fragen wie »Deutschland – wo liegt es? Woran glaubten die Menschen? Wovon lebten sie? Wer herrschte, wer gehorchte? Was führt zum Krieg, wie macht man Frieden?«, die sich die Besucher am Ende selbst beantworten (können) sollen.
164
aus dem DHM-Fundus ausgewählte Exponate auf rund 8000 qm Fläche – da ist der interessierte Besucher gut und gerne einen halben Tag unterwegs, wenn nicht länger. Zu sehen sind Dokumente, Bücher, Plakate, Möbel, Textilien und Ausrüstungen, Bilder und Gemälde, Skulpturen, Maschinen, Alltagsgegenstände, viele Multimedia-Elemente, Modelle und museumsdidaktische Stationen und noch vieles mehr. Möglicherweise empfiehlt es sich, thematische Schwerpunkte auszuwählen. Die Ausstellung im Erd- und Obergeschoss des ehemaligen ➚ Zeughauses ist in 9 Zeitabschnitte eingeteilt: 1. Jahrhundert v.Chr. bis 1500, Reformation und Dreißigjähriger Krieg, Vormacht und deutscher Dualismus in Europa (1650 – 1789), Französische Revolution bis zum zweiten deutschen Kaiserreich, Kaiserreich und Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, NS-Regime und Zweiter Weltkrieg, Deutschland unter alliierter Besatzung und schließlich Geteiltes
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Deutschland und Wiedervereinigung. Dabei ist die Absicht der Konzeption von 2006, nicht ein deutschlandzentriertes, sondern ein Bild von deutscher Geschichte im europäischen Kontext zu zeichnen, wohl weitgehend gelungen.
r
Tadschikische Teestube, Am Fes-
tungsgraben 1, Mitte. ✆ 030/2041112. Mo – Fr 17 – 24, Sa, So 15 – 24 Uhr. Im Palais am Fes-
Deutsches Technikmuseum Berlin (DTMB)
tungsgraben, gleich am
Trebbiner Straße 9, 10963 Berlin-Kreuzberg. ✆ 030/
nal Teestube aus Tadschi-
90254-0, Fax 90254-175. www.dtmb.de.
[email protected].
kistan, ein Geschenk an
Bahn/Bus: U1, 7 Möckernbrücke oder U1, 2 Gleisdreieck.
die DDR aus dem Jahre
Zeiten: Technikmuseum und Spectrum: Di – Fr 9 – 17.30,
1974, mit dicken Teppi-
Sa, So 10 – 18 Uhr, Oldtimer Depot und Museumsstraße:
chen, Diwans, verzierten
Di – Fr 10.30 – 17.30, Sa, So 11 – 18 Uhr. Museumspark:
Säulen und warmen Far-
Di – So 10 – 16 Uhr. Preise: Gemeinsamer Eintritt am sel-
ben. Verschiedene Teeze-
ben Tag für DTMB, Oldtimer Depot und Spectrum 4,50 fi;
remonien, Pelmeni, Pirog-
Kinder bis 14 Jahre 2,50 fi, Kinder und Jugendliche bis 18
gen. Sehr entspannend!
DHM um die Ecke. Origi-
Jahre ab 15 Uhr freier Eintritt; Schüler, Studenten, Zivil- und Wehrdienstleistende, Erwerbslose 2,50 fi, Gruppen ab 10 Pers 3 fi, ermäßigt 1,50 fi. Infos: Barrierefrei.
≥ Das Museum mit dem amerikanischen Rosinen-
Interaktiv: Vor dem Technikmuseum schwebt ein Rosinenbomber, drinnen geht’s richtig zur Sache MUSEEN A – Z
bomber über der vorderen Glasfassade wurde 1982 gegründet und steht in der langen Tradition vieler technik-historischer Sammlungen Berlins, die hier eine neue Heimat gefunden haben. Es befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Anhalter Güterbahnhofs. Museum: Auf 25.000 qm werden in 14 Abteilungen Exponate zur Geschichte der Textilverarbeitung, Papier- und Druck-, Rechen- und Automations-, Nachrichten-, Film- und Fototechnik, zur Schifffahrt sowie eine große Sammlung von Schienenfahrzeugen im Historischen Lokschuppen aus-
165
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Das Science Center Spectrum (Eingang Möckernstraße 26) ist ein Museum zum Anfassen und Experimentieren! Schwindelerregend ist der Besuch im Hexenhaus.
r
Kutscherstübchen, Trebbiner Straße 9,
Kreuzberg. ✆ 030/ 90254247. www.fiona-
gestellt. Im Oldtimer Depot stehen 70 Automobile, Motorräder und Kutschen aus zwei Jahrhunderten. Der Museumspark zeigt Wind- und Wasserrad, Turmund Bockwindmühle, Wasserturm, Hammerschmiede, Solarstromanlage, Mühle und Brauerei aus dem Jahre 1910. An den Sommerfesten wird der Park zur Freilichtgalerie. Eine Dauerausstellung informiert über Luft- und Raumfahrt. Zum Staunen: Der erste moderne Computer der Welt (Z3), 1941 erdacht und konstruiert von dem Berliner Ingenieur und Erfinder Konrad Zuse (1910 – 1995). Er nimmt fast ein halbes Zimmer ein. Zum Erholen zwischendurch: Lauschige Picknickterrasse neben dem Historischen Brauhaus.
rotter.de. Di – Fr 9 – 17.30, Sa, So 10 – 18
Filmmuseum Berlin
Uhr. Sehr nettes Muse-
Deutsche Kinemathek, Potsdamer Straße 2 (Filmhaus im
umslokal mit Sommerter-
Sony-Center), 10785 Berlin-Tiergarten. ✆ 030/30090310,
rasse und Tischen im Ein-
Fax 30090377. www.filmmuseum-berlin.de. info@deut-
gangsbereich, kleine
sche-kinemathek.de. Bahn/Bus: Bus 148, 200, M41 Pots-
Gerichte, Kuchen.
damer Platz und Varian-Fry-Straße, U2 Potsdamer Platz, S1, 2, 25 Potsdamer Platz. Zeiten: Di – So 10 – 18, Do bis 20 Uhr. Preise: 6 fi; Familienticket (2 Erw mit Kindern) 12 fi, Kleines Familienticket (1 Erw mit Kindern) 6 fi; Schüler 2 fi, 4,50 fi Gruppentarif ab 10 Pers.
r
Empfehlenswert in
≥ Kurzweilige Zeitreise durch die deutsche Filmge-
der Nähe ➚ Facil
schichte: Die ständige Ausstellung widmet sich in thematischen Rundgängen der Pionierzeit des Kinos, den Stummfilm-Diven, den Filmen in der Weimarer Republik und unter den Nazis, Marlene Dietrich, dem Exil in Hollywood, dem Nachkriegsfilm und dem deutschen Gegenwartskino. Sonderausstellungen widmen sich einzelnen Filmgrößen oder Spezialthemen. Nicht nur für Cineasten spannend!
im The Mandala Hotel.
Gemäldegalerie Kulturforum Staatliche Museen zu Berlin, Stauffenbergstraße 40, 10785 Berlin-Tiergarten. ✆ 030/266-2951, 266-424001 (Sekretariat), Fax 266-2103. www.gemaeldegalerie166
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berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: Bus M29 Potsdamer Brücke, Bus M48 Kulturforum, Bus 200, 347
m
Gedenkstätte Deutscher Wider-
Philharmonie, Bus M41, U2, S1, 2, 25 Potsdamer Platz.
stand, Stauffenbergstra-
Zeiten: Di – So 10 – 18, Do bis 22 Uhr. Preise: 8 fi; Kinder
ße 13 – 14, Tiergarten.
und Jugendliche bis 16 Jahre frei; Schüler, Studenten,
✆ 030/269950-00.
Wehr- und Zivildienstleistende, Erwerbslose und Schwerbe-
www.gdw-berlin.de. Mo –
hinderte 4 fi; Do ab 18 Uhr Eintritt frei.
Mi und Fr 9 – 18, Do 9 –
≥ Die Galerie besitzt eine der bedeutendsten Samm-
20, Sa, So 10 – 18 Uhr.
lungen europäischer Malerei vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. Im 1998 eröffneten Neubau wurden die Bestände verschiedener Berliner Sammlungen vereint. In 72 Sälen und Kabinetten, die man in einem 2 km langen Rundgang besichtigen kann, werden 1400 Gemälde präsentiert. Sammlungsschwerpunkte bilden die deutsche und italienische Malerei des 13. bis 16. Jahrhunderts sowie die niederländische Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts mit Werken von Dürer, Baldung Grien, Witz, Cranach, Holbein, Caravaggio, Botticelli, Raffael, Brueghel, Vermeer, Rubens und van Eyck. Der berühmte Saal mit 16 Rembrandt-Gemälden ist schon durch seine zentrale Lage hervorgehoben. In sechs Räumen werden Meisterwerke der deutschen, italienischen und englischen Malerei des 18. Jahrhunderts gezeigt, darunter Werke von Canaletto, Watteau, Gainsborough und Pesne.
Eintritt und Führungen kostenlos. Nur wenige Schritte entfernt, Eingang über den Ehrenhof. Die Gedenkstätte befindet sich im Bendlerblock, im ehemaligen Oberkommando des Heeres, dem Zentrum des Umsturzversuches um Claus Schenk Graf von Stauffenberg vom 20.7.1944. Die ständige Ausstellung dokumentiert die Motive, Methoden und Ziele des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus.
Hanfmuseum Fax 40042751. www.hanfmuseum.de.
[email protected]. Bahn/Bus: Bus 248, M48 Nikolaiviertel, U2, 5, 8, S5, 7, 9, 75 Alexanderplatz ca. 10 Min, U2 Klosterstraße 5 Min zu Fuß. Zeiten: Di – Fr 10 – 20, Sa, So, Fei 12 – 20 Uhr. Preise: 3 fi; Kinder bis 10 Jahre freier Eintritt.
≥ Das 1994 gegründete Hanfmuseum am Rande des Nikolaiviertels ist das einzige seiner Art in Deutschland. In mehreren kleinen Ausstellungsräumen wird über die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten dieser uralten Kulturpflanze informiert, schließlich eignet sie sich zu viel mehr als nur zum Kiffen. Dokumen-
l
Allerlei Hanfprodukte – naja, außer
Haschisch – bekommt man im Museumsshop, Kaffee und Tee gibt’s im Lesecafé eine Treppe tiefer. 167
MUSEEN A – Z
Mühlendamm 5, 10178 Berlin-Mitte. ✆ 030/2424827,
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tiert werden Botanik, Anbau und Ernte, Vorverarbeitung und die verschiedenen Endprodukte. Interessant ist auch die großartige Meerschaumpfeifensammlung in einigen Vitrinen.
Jüdisches Museum Lindenstraße 9 – 14, 10969 Berlin-Kreuzberg. ✆ 030/ 25993-300, Fax 25993-409. www.juedisches-museumberlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: Bus 240 Am Jüdischen Museum, Bus 129 Oranienstraße/Lindenstraße, Bus 341 Blücherplatz, U1, 6, 15 Hallesches Tor, U6 Kochstraße. Zeiten: Mo 10 – 22, Di – So 10 – Zackig: Der aufgebrochene Davidstern fährt wie ein Blitz durch die Fassade
20 Uhr, letzter Einlass 1 Std vor Schluss. An den jüdischen Feiertagen Rosch ha-Schana und Jom Kippur im Sep, am 14. Nov und 24. Dez geschlossen. Preise: 5 fi; Kinder ab 6 Jahre 2,50 fi; Schüler, Studenten, Erwerbslose sowie Zivil- und Wehrdienstleistende 2,50 fi, Familienticket (2 Erw, 4 Kinder) 10 fi. Infos: Führungen unter ✆ 030/
Daniel Libeskind, 1946 in Polen geboren und seit 1965 USamerikanischer Staatsbürger, setzt sich in seiner Architektur stets kritisch mit Geschichte und oft mit der deutschjüdischen Vergangenheit auseinander. Er bedient sich dazu einer expressiven Formensprache.
168
25993305,
[email protected].
≥ Das Museum in der Kreuzberger Lindenstraße, 2001 eröffnet, verbindet den barocken Altbau des Kollegienhauses mit dem zickzackförmigen Neubau des Stararchitekten Daniel Libeskind. Sein spektakulärer dekonstruktivistischer Entwur f machte das Gebäude schon vor der Eröffnung zu einer viel besuchten Attraktion Berlins. Der Zickzack-Grundriss stellt einen zerrissenen Davidstern dar, die bizarr schrägen Fenster scheinen die charakteristische Zinkhaut des Museums zu zerschneiden. Nach dem Betreten des Neubaus trifft man auf drei sich kreuzende schiefe Achsen: die
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Im Memory Void liegt eine Installation des israelischen Bildhauers Menashe Kadishman bestehend aus 10.000 StahlblechScheiben, in die Gesichter mit offenen Mündern gestanzt sind. Der Besucher kann sich entscheiden, ob er die knirschende Fläche betreten will – was vom Künstler gewünscht wird, um den Namenlosen eine Stimme zu verleihen.
d
Im Sommer jeden So 11 – 13 Uhr:
Jazz in the Garden, im Museumsgarten, bei schlechtem Wetter im Glashof. Eintritt frei.
MUSEEN A – Z
Kippot-Bestaunen: Ob sie passen würden?
© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Sönke Tollkühn, Berlin
Achse der Kontinuität, die an einer steilen zur Dauerausstellung führenden Treppe endet, die Achse des Holocaust und die Achse des Exils. Letztere führt aus dem Gebäude hinaus in den Garten des Exils, in dem 49 Betonstelen auf schiefem Grund stehen. Ölweiden, Symbol für Frieden und Hoffnung, wachsen aus ihnen heraus. Die Natur überwächst den Tod und das Verbrechen an der Menschlichkeit, ohne das Geschehene zu verstecken oder zu vergessen. Dieser Exilgarten leitet über zum heiteren Paradiesgarten hinter dem Museum. Es gibt mehrere vollkommen leere Räume, die sich vom Keller bis zum obersten Geschoss erstrecken. Sie heißen Voids und sollen an die brutale Vernichtung der Juden während der NSDiktatur und an die leeren Stellen erinnern, die der Holocaust in Deutschland hinterlassen hat. Die Achse des Holocaust endet am Holocaust-Turm. Dieser fensterlose, 24 m hohe Gedenkraum der Stille und des Schweigens besitzt nur eine enge Spalte, durch die Tageslicht und die Geräusche von draußen eindringen können. Das Museum beherbergt eine sehr lebendig und anschaulich aufbereitete Ausstellung zur 2000-jährigen deutsch-jüdischen Geschichte und Kultur. Sie ist in 15 Stationen gegliedert und führt den Besucher durch alle Epochen von Kaiser Konstantin über das Mittelalter bis zur Gegenwart. Anschaulich aufbereitete Themenblöcke wie zum jüdischen Alltag oder dem Familienleben geben tiefen Einblick in die Kultur. Im Rafael Roth Learning Center stehen 20 Computerstationen bereit, wo man sich über die deutsch-jüdische Geschichte und Kultur gezielt informieren oder sich auch vom multimedialen Angebot leiten lassen kann.
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Restaurant Liebermanns, im Jüdi-
schen Museum, Lieber-
2007 stellte Libeskind einen neuen Anbau fertig, einen Glashof von 600 qm, der Gruppeneingang und Veranstaltungsort ist.
mannstraße 9 – 14, Kreuzberg. ✆ 030/ 25939760. www.lieber-
Kreuzberg Museum: Geschichte wird gemacht!
manns.de. Täglich 10 –
mit Druckerei Otto Schneider, Adalbertstraße 95a, 10999
17 (Snackbar), Mo 10 –
Berlin-Kreuzberg. ✆ 030/505852-33, 505852-34 (Archiv),
22, Di – So 10 – 20 (Res-
Fax 505852-58. www.kreuzbergmuseum.de. info@kreuz-
taurant), Mo 18 – 22 Uhr
bergmuseum.de. Bahn/Bus: U1, 8 Kottbusser Tor. Zeiten:
(orientalisches Büfett).
Mi – So 12 – 18, Druckvorführungen Mi 12 – 16 Uhr.
Frische, hausgemachte
Preise: Eintritt frei. Infos: Führungen nach Absprache, bar-
Speisen, wöchentlich
rierefrei (Lift). Gruppenführungen nach Terminabsprache
wechselndes Hauptge-
möglich, bis 25 Teilnehmer 100 fi, ermäßigt 75 fi, Schüler
richt, üppiges Büfett, zum
50 fi.
Teil koscher.
≥ Das Museum neben dem potthässlichen Kreuz-
„
Bei der Führung X-Berg-Tag zeigen
5 junge Kreuzbergerinnen ihr »Klein-Istanbul« und gehen mit Ihnen türkisch essen; max 25 Pers 135 fi plus 5,50 fi fürs Mittagessen.
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berg Center am Kottbusser Tor dokumentiert auf 3 Stockwerken Sozialgeschichte und Stadtentwicklung des berühmten Berliner Bezirks mit seinen unterschiedlichen Lebensstilen, Kulturen und Nationalitäten. Im Hochparterre des ehemaligen Fabrikgebäudes befindet sich die historische Druckerei Otto Schneider, die 1928 eröffnet und noch bis 2001 betrieben wurde. Hier kann man sich zu Kursen anmelden, in denen die alten Maschinen, die historischen Bleischriften, der Heidelberger Tiegel, alte Ornamente und Messinglinien noch einmal aktiviert werden. »Geschichte wird gemacht!« heißt die Ausstellung im 1. Stock. Sie handelt von der mittlerweile schon legendären Kreuzberger Protestbewegung um die Stadtsanierung in den 80er-Jahren. In der 2. Etage werden unter dem friderizianischen Motto »Jeder nach seiner Fasson« 300 Jahre Zuwanderung in das heutige Gebiet des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg dokumentiert – von den böhmischen und hugenottischen Einwanderern bis zu den Arbeitsmigranten seit den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts, den heutigen Asylanten und den Zugezogenen aus Westdeutschland. Im Angebot des Museums stehen au-
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ßerdem thematische Führungen durch die Ausstellungen sowie interessante historische Stadtführungen und lehrreiche Kiez-Spaziergänge. Das Heimatmuseum besitzt ein großes, lokalgeschichtliches Archiv und eine Bibliothek. Regelmäßig Sonderausstellungen in der 3. Etage. Dem Museum angegliedert ist die original erhaltene Fontane-Apotheke im ehemaligen Diakonissenkrankenhaus Bethanien am Kreuzberger Mariannenplatz 2. Hier war der spätere Dichter Theodor Fontane als studierter »Apotheker 1. Klasse« von 1848 bis 1849 anderthalb Jahre tätig. Der historische Raum kann durch eine Glasscheibe besichtigt werden.
Möbel-Olfe, Rei-
r
chenberger Straße
177/Eingang an der Dresdner Straße, Kreuzberg. ✆ 030/23274690. www.moebel-olfe.de. Di – So ab 18 Uhr. Am Kotti im Plattenbau. Urige KiezKneipe mit Livemusik. Besonders am Wochenende oft rappelvoll. Gemischtes Publikum. Beliebt: Polnischer Wodka und polnische Biere. Am
Märkisches Museum – Stadtgeschichte mit Bärenzwinger
Montag erholen sich die Olfen.
Stiftung Stadtmuseum Berlin, Am Köllnischen Park 5, 10179 Berlin-Mitte. ✆ 030/30866215, 24002-162 (Infoline), www.stadtmuseum.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U8, S5, 7, 9, 75 Jannowitzbrücke. Zeiten: Di, Do – So 10 – 18, Mi 12 – 20 Uhr. Preise: 5 fi; bis 18 Jahre freier Eintritt; ermäßigt 3 fi; jeden 1. Mi im Monat Eintritt frei. Infos: Nur teilweise barrierefrei. Führung jeden Mi 15 Uhr 3 fi, ermäßigt 2 fi.
ist ein eindrucksvoller Gebäudekomplex im historistischen Stil aus dem Jahre 1908. Er vereinigt charakteristische Stilelemente berühmter Bauwerke der Mark Brandenburg: Der markante Backsteinturm ist dem der Burg von Wittstock nachempfunden, die gotischen Giebel denen der Katharinenkirche in Brandenburg/Havel. Eine Kopie
An der Spree gelegen: Das Märkische Museum
MUSEEN A – Z
≥ Das Stammhaus der Stiftung Stadtmuseum Berlin
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In der Nähe das Fischlokal ➚ Mari-
nehaus.
Hörstelle: Interessant ist z.B. der Situationsbericht vom Potsdamer Platz in den ersten Stunden des Mauerbaus am 13.8.1961. Außerdem: O-Töne von Walter Ulbricht, Willy Brandt u.a.
der Rolandsfigur zu Brandenburg steht vor dem Eingang. In rund 40, etwas unübersichtlich angelegten Schauräumen wird über die Geschichte Berlins von den Anfängen bis zur Gegenwart informiert. Zu sehen sind u.a. Möbel, Urkunden, Münzen, Waffen, Fotos, Plakate, Stadtansichten und -modelle. Ausgewählten Tondokumenten zur Geschichte der Berliner Mauer kann man an einer Hör- und Infostelle neben dem Museum lauschen. Hier stehen auch einige bemalte Mauersegmente und ein paar Schritte weiter eine wunderbare Zille-Skulptur von 1965. Hinter dem Museum liegt der etwas enge Zwinger für die beiden Berliner Braunbären Schnute und deren Tochter Maxi. Gleich daneben: Liegewiesen und ein hierher umgesetzter Rest der Stadtmauer aus dem frühen 18. Jahrhundert. Ein schönes verborgenes Fleckchen Berlin und ganz nah am Zentrum.
Museen Dahlem: Die drei großen Museen der Kulturen der Welt Staatliche Museen zu Berlin, Lansstraße 8, 14195 BerlinDahlem. ✆ 030/8301438, Fax 8301500. www.smb.spk-
r
Ganz in der Nähe
berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U3, X11, X83
das Ausflugslokal
Dahlem-Dorf oder Bus X83 Museen Dahlem. Zeiten: Di – Fr
➚ Café Luise.
10 – 18, Sa, So 11 – 18 Uhr. Preise: 6 fi; Kinder bis 16 Jahre frei; Schüler, Studenten, Erwerbslose sowie Wehrund Zivildienstleistende 3 fi, Do ab 14 Uhr frei. Infos: Im Museum: Café-Restaurant Esskultur, ✆ 030/68089344.
≥ Der riesige Dahlemer Museumskomplex umfasst mehrere Museen: Das Ethnologische Museum, seit 2005 das Museum Europäischer Kulturen sowie das Museum für Asiatische Kunst. Gemäß der Leitidee des geplanten ➚ Humboldt-Forum im neuen Stadtschloss, die Welt in die Mitte Berlins zu bringen, werden mit dessen Fertigstellung 2014 die außereuropäischen Sammlungen dorthin verlegt. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg plante Wilhelm von Bode im Südwesten Berlins einen Museumskomplex 172
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Nachdenklich: Holzfigur im Ethnologischen Museum
Verführerisch: Laxmi, indische Göttin des Glücks MUSEEN A – Z
für außereuropäische Kulturen, schließlich hatten die brandenburgischen Kur fürsten seit dem 17. Jahrhundert auf ihren Reisen eine beachtliche Sammelleidenschaft entwickelt. Der Architekt Bruno Paul begann 1914 mit dem ersten Museumsbau in der Arnimallee, die übrigen Gebäude im Stil der Neuen Sachlichkeit entstanden zwischen 1969 und 1973 in der nahen Lansstraße, also erst nach der Teilung der Stadt. Das Ethnologische Museum, Museum für Völkerkunde, umfasst die Altamerika- und die Südseeabteilung sowie die ständigen Ausstellungen Kunst aus Afrika, Indianer Nordafrikas und Volkskunst aus Japan. Inzwischen besteht die Sammlung aus über 500.000 Exponaten sowie 100.000 musikethnologischen Tondokumenten. Sie gehört damit zu den bedeutendsten ihrer Art weltweit. Es finden sich eindrucksvolle Zeugnisse aus allen Kontinenten und Epochen. Eine der Hauptattraktionen ist die große Bootshalle als Teil der Südseeabteilung. Aus Indien und Indonesien stammen Kultmasken, aus Thailand, Java und Bali Schattenspielfiguren. Aus den mittel- und südamerikanischen Kulturen der Azteken und Maya präkolumbianischer Zeit beeindrucken Gold, Silber, Skulpturen und Textilien. Im Museum für Asiatische Kunst, das man 2006 aus dem Museum für Ostasiatische Kunst und dem Museum für Indische Kunst gebildet hat, bestechen Kunstwerke aus Korea, Kambodscha, Japan und China aus dem 4. vorchristlichen Jahrhundert bis zur Gegenwart. Herzstück der Ausstellung ist die weltberühmte Turfan-Sammlung, benannt nach den vier königlich-preußischen Expeditionen 1904 – 1914, die in die Region Turfan, einem Knotenpunkt der Seidenstraße, führten. Die Sammlung zeigt Wandmalereien, Textil- und Papierbilder, Lehm- und Holzskulpturen aus dem 3. – 13. Jahrhundert, die vorwiegend aus buddhistischen Höhlentempeln stammen. Die indische Kunst ist fast ausschließlich religiös geprägt
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und den drei Hauptreligionen Hinduismus, Buddhismus und Jinismus zuzuordnen. Das Museum Europäischer Kulturen in der Arnimallee 25 – auch zugänglich über die Lansstraße – besitzt rund 270.000 Objekte zur europäischen Kulturgeschichte.
Tipp: Das Museum für Europäische Kulturen ist wegen Umbaus bis Ende 2010 geschlossen!
Museum für Gegenwart im Hamburger Bahnhof © Staatliche Museen zu Berlin, SMB
Staatliche Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kul-
Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb der 1874 erbaute Hamburger Bahnhof im Niemandsland zwischen Ost und West ungenutzt. 1987 ging er an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz über
r
Sarah Wiener, Invalidenstraße 50/51,
Wedding. ✆ 030/ 70713650. www.sarahwiener.de. Di – Fr 11 – 18, Sa 11 – 20, So 11 – 18 Uhr. Im Hamburger Bahnhof. Lichtdurchflutetes Interieur, grandiose internationale und österreichische Gerichte, 3,50 – 15 fi. 174
turbesitz, Invalidenstraße 50/51, 10557 Berlin-Wedding. ✆ 030/39783411, Fax 39783413. www.hamburgerbahnhof.de.
[email protected]. Bahn/Bus: Bus 245, 240, 120, 123, 147 Invalidenpark, U6 Zinnowitzer Straße. Zeiten: Di – Fr 10 – 18, Sa 11 – 20, So 11 – 18 Uhr. Preise: 12 fi, Do 14 – 18 Uhr Eintritt frei; Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre freier Eintritt; Schüler, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende 6 fi.
≥ Nach längerem Umbau durch den auf Museumsbauten spezialisierten Architekten Josef Paul Kleinhues wurde der einstige Kopfbahnhof, von dem die Züge Richtung Hamburg abfuhren, 1996 als Museum für moderne Kunst der Gegenwart eröffnet. Das Gebäude stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und beeindruckt durch seine neoklassizistische und von zwei Türmen flankierte Fassade. Während man die große Industriehalle im Eingangsbereich und die beiden Ehrenhofflügel restauriert hat, wurde der Ostflügel im Stile einer Grande Galerie neu errichtet. Das Museum beherbergt zur Zeit die private Sammlung Marx mit bedeutenden Arbeiten von Joseph Beuys, Andy Warhol, Anselm Kiefer und Cy Twombly, die Sammlung Marzona mit 600 Arbeiten zur Konzeptkunst der Jahre 1965 bis 1978 sowie die Friedrich Christian Flick Collection mit 2000 Werken von rund 150 Künstlern aus dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts.
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Museum für Kommunikation Leipziger Straße 16, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/ 20294-0, Fax 20294-111. www.museumsstiftung.de.
[email protected]. Bahn/Bus: Bus 347 Leipziger Straße, U2, Bus 200 Mohrenstraße, U2, 6 Stadtmitte. Zeiten: Di 9 – 20, Mi – Fr 9 – 17, Sa, So und Fei 10 – 18 Uhr. Preise: 3 fi; Kinder und Schulklassen frei, Jugendliche ab 16 Infos: Anmeldung zu Führungen unter ✆ 030/20294204, barrierefrei, Café und Museumsshop.
≥ Allein schon das prunkvolle Museumsgebäude aus wilhelminischer Zeit ist eine Sehenswürdigkeit und einen Besuch wert. »Gut! Reiner und einfach würdiger Styl!« urteilte der deutsche Kaiser, als er 1898 das Reichspostmuseum als erstes seiner Art weltweit eröffnete. Den Anstoß für dieses Museum gab Generalpostmeister Heinrich von Stephan bereits 1872. Ganz oben mühen sich drei 6 m hohe Giganten, die Last der Weltkugel – hier Symbol für die globale Funktion von Post und Telekommunikation – zu tragen. Das Herzstück des 1996 – 2000 renovierten Museums ist der prachtvolle, von Tageslicht durchflutete Lichthof. Nachts erstrahlt das Haus eindrucksvoll von innen heraus wie ein blauer Kristall. Auf vier Stockwerken werden die ständigen Ausstellungen gezeigt. Informiert wird über die Herkunft, die Entwicklung und die Zukunftsperspektiven der Informationsgesellschaft. Das Museum versteht sich als Ort der Begegnung, im Vordergrund stehen die grundlegenden Fragen des Einflusses der Medien auf die Lebens- und Arbeitswelt. Im Erdgeschoss mit dem
Museumsreif: Installation von Stefan Sous zum Thema Kommunikation
Die in Einzelteile zerlegte Postkutsche nannte der aus Aachen stammende Künstler »Berliner Luftpost«.
r
Das Kaffeehaus, Sarah Wiener, Leip-
ziger Straße 16, Mitte. ✆ 030/20076560. www.sarahwiener.de. Di 11 – 20 Uhr, Mi – So, Fei 11 – 17 Uhr. Neues CaféRestaurant der Kultköchin im Seitenflügel des Museums. Wiener Kaffeehausstil, Terrasse im Innenhof. 175
MUSEEN A – Z
Jahre 1,50 fi; Schüler, Studenten, Arbeitslose 1,50 fi.
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Die Blaue und Rote Mauritius wurden 1847 in der britischen Kronkolonie Mauritius mit jeweils 500 Exemplaren in Umlauf gebracht und trugen fälschlicherweise den Aufdruck »Post Office« statt des im Königreich üblichen »Post Paid«. Das machte vor allem die Blaue 2-Pence-Marke außerordentlich berühmt. 1903 gelangte ein Brief mit einer Blauen Marke, die die Königin Victoria zeigt, in den Besitz des deutschen Reichspostmuseums.
Lichthof kommunizieren drei Roboter mit den Besuchern, verschiedene Grundlagen der Kommunikation kann man auf der Galerie spielerisch erkunden. Im 1. Obergeschoss führt die Themengalerie in zentrale Fragestellungen der Kommunikationsgeschichte. Die Installation einer hängenden Postkutsche des Künstlers Stefan Sous symbolisiert die Themen Reisen und Beschleunigung. Die Rolle der Massenmedien in der modernen Gesellschaft wird im 2. Obergeschoss thematisiert. Hier können die Besucher auf Computern schreiben, chatten, surfen und kommunizieren. In der geheimnisvoll verdunkelten Schatzkammer im Untergeschoss sind die Kostbarkeiten des Museums zu sehen. An 17 Vitrinen-Stationen, die sich beleuchten, sobald man sich ihnen nähert, werden Geschichten zu diesen Pretiosen erzählt. Hier sind die ersten Telefone von Philipp Reis zu bewundern, außerdem Fernsehröhren aus der Zeit vor der Fernsehära sowie die berühmtesten Briefmarken der Welt: die Blaue und die Rote Mauritius!
Naturkundemuseum Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung Hier wird nicht gegähnt! Das Naturkundemuseum ist nämlich sehr spannend
an der Humboldt-Universität zu Berlin, Invalidenstraße 43, 10115 Berlin-Mitte. ✆ 030/2093-8591, Fax 2093-8561. www.naturkundemuseum-berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: Bus 123, 147, 240, 245 Invalidenpark, U6, Bus 245, Tram 12 Naturkundemuseum (früher Zinnowitzer Straße). Zeiten: Di – Fr 9.30 – 18, Sa, So und Fei 10 – 18 Uhr. Preise: 5 fi, Sonderausstellung 6 fi; Kinder ab 7 Jahre 3 bzw. 3,50 fi; Arbeitslose, Wehr- und Zivildienstleistende, Schüler und Studenten 3 bzw. 3,50 fi. Infos: Kostenloses akustisches Führungssystem, Museumsshop.
≥ Gleich am Eingang zur Ausstellung muss man seinen Hals weit nach oben recken, um das weltweit größte Saurierskelett in seinem ganzen Ausmaß zu er fassen: Der Brachiosaurus brancai war exakt 13,27 m hoch und 23 m lang und hat daher einen Eintrag im Guinessbuch der Rekorde! Das Skelett 176
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Das ist scharf: Die Dino-Ferngläser lassen aus nackten Skeletten lebendige Saurier werden! Das Naturkundemuseum hat für die Juraskope genannte Animation den Deutschen Multimedia Award 2008 erhalten.
Neue Nationalgalerie Staatliche Museen zu Berlin, Potsdamer Straße 50, 10785 Berlin-Tiergarten. ✆ 030/2664245-10, Fax 2664245-45. www.smb.spk-berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: Bus M48 Kulturforum, Bus 200, 347 Philharmonie, Bus M41, U2, S1, 2, 25 Potsdamer Platz. Zeiten: Di – Fr 10 – 18, Do 10 – 22, Sa, So 11 – 18 Uhr, variiert bei Sonderausstellungen. Preise: 8 fi; Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre freier Eintritt; Schüler, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende, Erwerbslose und Schwerbehinderte 4 fi. Infos: Café im Museum, ✆ 030/2614597.
Auf der weitläufigen Terrasse der Neuen Nationalgalerie sind Plastiken von Barnett Newman, Henry Moore, Alexander Calder und die beweglichen Quadrate von George Rickey zu sehen. 177
MUSEEN A – Z
wurde von 1907 bis 1912 im ostafrikanischen Tansania geborgen und nach Berlin gebracht. Da waren die Knochen schon 150 Mio Jahre alt. Aber auch noch andere Saurier haben in diesem riesigen Saal ihre letzte Ruhestätte gefunden. Juraskope lassen die Dinosaurier zumindest virtuell wieder zum Leben erwachen. Erstmalig ist das originale Exemplar des Urvogels Archaeopteryx lithographica zu bewundern, geschützt unter dickem Sicherheitsglas. Es ist wohl das berühmteste Fossil der Welt. Das älteste Objekt des Museums aber ist mit 4,6 Milliarden Jahren ein Meteorit. Nicht minder interessant sind zahlreiche andere, wenn auch kleinere und jüngere Exponate. Zum Beispiel die sich anschließende Ausstellung mit Präparaten von Huftieren und Vögeln. Eindrucksvoll ist die große Mineraliensammlung mit vielen wertvollen Stücken, die Alexander von Humboldt in Russland sammelte. Die Ausstellung zur Menschwerdung (»Evolution in Aktion«) gibt einen spannenden Einblick in die naturhistorische Entwicklung des Menschen. Lucy lag 3 Mio Jahre unter afrikanischer Erde, bis sie nach Berlin umzog. Das knapp 1 m große Skelett zeigt Merkmale von Menschenaffe und Mensch; Lucy ging fast schon aufrecht. Auch die weitere Entdeckungsreise durch die Welt unserer Natur kann nur wärmstens empfohlen werden.
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Ludwig Mies van der Rohe (1886 – 1969) gilt als Vater des Bauhausstils. Sein Credo: »Architektur beginnt, wenn zwei Backsteine sorgfältig zusammengesetzt werden. Architektur ist eine Sprache mit der Disziplin einer Grammatik, man kann Sprache im Alltag als Prosa benutzen, und wenn man gut ist, kann man ein Dichter sein.«
der Rohe entwarf diesen »lichten Tempel aus Glas«, der 1968 eingeweiht wurde – ein grandioses Monument der Nachkriegsmoderne. Der Museumsbau, der zum Komplex des ➚ Berliner Kulturforums gehört, ist ein perfekt proportionierter Glaspavillon mit acht Stützen auf einem Sockel. Schon die Aufrichtung der gewaltigen Dachplatte aus Stahl in einem Stück war eine Sensation. Durch die riesigen Glasfronten entstand ein lichtdurchfluteter Raum. »Haut- und Knochenarchitektur« nannte Mies selbst seine geniale Konstruktion, die in Sichtweite der Mauer gebaut wurde und heute mitten in Berlin steht. In Anlehnung an sein Vorbild K.F. Schinkel ist das Gebäude von radikaler Strenge und apollinischer Klarheit. Die Dauerausstellung im Souterrain besteht aus Meisterwerken des 20. Jahrhunderts vom Kubismus und Expressionismus über Bauhaus und Surrealismus bis zur Pop Art. Zu sehen sind Arbeiten von Max Beckmann, Otto Dix, Max Ernst, George Grosz, Paul Klee, Edvard Munch, Oskar Kokoschka, Ernst Ludwig Kirchner, Lyonel Feininger und Pablo Pi-
© Staatliche Museen zu Berlin, SMB
Elegante Schöhneit: Die Neue Nationalgalerie
≥ Der in Aachen geborene Architekt Ludwig Mies van
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casso. Die zeitgenössische Moderne ist mit Werken des Informell vertreten sowie mit amerikanischer Kunst seit 1960 wie z.B. Frank Stella, Mark Rothko, Barnett Newman und Jackson Pollock. Nach der Wiedervereinigung wurden zudem Werke der DDR integriert, angeführt von Werner Tübke und Bernhard Heisig. Furore machten in den letzten Jahren auch die glanzvollen Wechselausstellungen. Etwa die Gastausstellung des New Yorker Museum of Modern Art, MOMA, die Besucher in Massen anlockte.
Neues Museum: Nofretete & Helios laden ein | Museumsinsel Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Staatliche Museen zu Berlin, Bodestraße 1 – 3, 10178 Berlin-Mitte. ✆ 030/266424242, Fax 26642-2290. www.neues-museum.de.
[email protected]. Lage: Museumsinsel. Bahn/Bus: U6, S1, 2, 25 Friedrichstraße, S5, 7, 9, 75 Hackescher Markt, Bus 100, 200 Lustgarten. Zeiten: Mo – Mi und So 10 – 18, Do – Sa 10 – 20 Uhr. Preise: 10 fi nur mit Zeitfenster, Kombiticket: Eintritt plus Führung (1,5 Std) 14 fi; Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre kostenlos; Schüler, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende, Erwerbslose und Schwerbehinderte 5 fi, mit Führung 9 fi. Infos: Audioguide kostenlos. Architekturführer: Adrian von Buttlar, Neues
Berliner Schönheit mit Migrationshintergrund: Nofretete
Museum Berlin, Deutscher Kunstverlag 2010, ISBN 978-3-
schichte und der Antikensammlung sind im Oktober 2009 nach 70 Jahren auch wieder das Ägyptische Museum und Papyrussammlung an ihren angestammten Ort zurückgekehrt, natürlich in Begleitung der schönsten Berlinerin: der 3300 Jahre alten Nofretete. Ihr wurde im herrlichen Nordkuppelsaal ein zentraler und würdiger Platz reserviert. Ihren Blick richtet die Königin – vielleicht nicht zufällig – auf ein stattliches Mannsbild, auf den knapp 100 m entfernten Helios, den Sonnengott aus Alexandria. No-
Nofretete hat zwei Gesichter! Diese spektakuläre Entdeckung machten Berliner Wissenschaftler durch moderne Röntgentechnologie: Ein dem äußeren Gesicht sehr ähnlicher Rohling verbirgt sich im Innern. 179
MUSEEN A – Z
422-06979-4, 12 fi.
≥ Neben den Sammlungen für Vor- und Frühge-
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Museumshighlights u.a.: Sammlung der Amarna-Kunst und ägyptische Papyrussammlung, der 3000 Jahre alte Berliner Goldhut, der Schädel des Neandertalers von Le Moustier, Schliemanns Sammlung Trojanischer Altertümer, die Waffen aus dem sagenhaften Goldland Punt (1500 v.Chr.), die römischen Götterstatuen aus Alexandria (1500 v.Chr.) sowie die je nach Zustand rekonstruierten oder wunderbar konservierten Säle selbst.
fretete (altägyptisch: »Die Schöne ist gekommen«) war die Hauptfrau des Pharaos Echnaton und nach dessen Tod möglicherweise selbst Pharaonin. Vermutlich diente die Büste aus Kalkstein und Gips als Vorlage für weitere Büsten, sie hat daher die Werkstatt des Bildhauers Thutmosis nie verlassen – bis sie 1912 unter der Aufsicht des Grabungsleiters Ludwig Borchardt in der Wüste von Amarna entdeckt und 1913 nach Berlin gebracht wurde. Die rätselhafte Diva mit ihrem angedeutetem Lächeln, majestätischkühlem Antlitz und markantem Helm blieb zunächst im Besitz des Berliner Grabungsfinanziers James Simon, erst ab 1923 wurde sie dem Publikum gezeigt. Der Wiederaufbau des im Krieg besonders stark beschädigten Museums gab Anlass zu einem heftigen Streit zwischen Traditionalisten und Neuerern. Der britische Architekt David Copperfield sah dabei von einer Original-Rekonstruktion ab und machte das 1855 nach Plänen von Friedrich August Stüler fertiggestellte Gebäude stattdessen zu einem Ort der Erinnerung, in dem sich Kriegsschäden und Gegenwartsgestaltung zu einer eindrucksvollen Ästhetik verbinden. So bleiben im Treppenhaus, das einst riesige Wandfresken von Wilhelm von Kaulbach schmückten, die Narben der Vergangenheit sichtbar, während andere hier lieber die Auferstehung des pompösen Gestern gesehen hätten. Trotzdem ist der Reichtum der historischen Ausstattung beeindruckend. Allein die unvergleichliche Atmosphäre der historischen Tiefenräume macht den Besuch zum sinnlichen Erlebnis. Eingeweiht wurde das Neue Museum im Oktober 2009 durch eine Tanzperformance von Sasha Waltz, ➚ ˝ Sophiensaele.
Pergamonmuseum | Museumsinsel Antikensammlung, Museum für Islamische Kunst, Vorderasiatisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin, Am Kupfergraben 5, 10178 Berlin-Mitte. ✆ 030/209055-77, 180
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Fax -66. www.smb.spk-berlin.de.
[email protected]. Lage: Museumsinsel. Bahn/Bus: Tram M1, M12 Am Kup-
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Pergamonkeller, Am Kupfergraben
fergraben, Bus 100, 200 Lustgarten, U6, S1, 2, 5, 7, 9,
6, Mitte. ✆ 030/
25, 75 Friedrichstraße. Zeiten: Mo – So 10 – 18, Do bis 22
20623757. www.pergam-
Uhr. Preise: 10 fi einschließlich Sonderausstellung; Kinder
onkeller-berlin.de. Täglich
bis 16 Jahre frei; Schüler, Studenten, Wehr- und Zivildienst-
10 – 20, Do bis 22 Uhr.
leistende, Erwerbslose und Schwerbehinderte 5 fi. Infos:
Gegenüber Pergamon-
Audioguides in mehreren Sprachen, Führungen ✆ 030/
museum. Deutsche
2663666, Buch-Shop, Café Pergamon, bedingt barrierefrei.
Küche, Mittagstisch. Ein
≥ »In Pergamon ist ein großer marmorner Altar, 40
paar Tische draußen auf
Fuß hoch, mit ansehnlichsten Skulpturen – er hält zudem auch eine Gigantomachie eingeschlossen«, schrieb der Römer Lucius Ampelius im 4. Jahrhundert. Pergamon war in vorchristlicher Zeit ein wichtiges griechisches Zentrum für Kultur, Kunst und Wissenschaft, gelegen an der Westküste der heutigen Türkei. Der berühmte Altar war ein elementarer Bestandteil der Akropolis der Stadt, auf der sich auch Königspaläste, ein Theater, eine Bibliothek und ein Athena-Tempel befanden. Erbaut wurde dieser monumentale Säulenaltar in der Zeit der Herrschaft König Eumenes II. und seines Nachfolgers, ungefähr zwischen 165 und 156 v.Chr. Sehr wahrscheinlich ist er Zeus gewidmet, möglicherweise aber auch dem Göttervater und Athena zusammen. Zentrales Thema der Skulpturengruppen auf dem 120 m langen Fries ist der Kampf der Giganten gegen die Götter (Gigantomachie). Wissenschaftler schließen daraus, dass Eumenes II. den Altar als Dank für seine Siege gegen die kleinasiatischen Galater errichten ließ. 1878 wurde mit der Freilegung der anti-
dem Trottoir.
MUSEEN A – Z
Monumental: Altar für den Göttervater Zeus
181
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In 900 Kisten kam das babylonische Ischtartor – um 600 v.Chr. zur Zeit König Nebukadnezars II. erbaut – Anfang des 20. Jahrhunderts nach Berlin. Nun musste das 14 m hohe Puzzle zusammengesetzt werden. Das gelang erst, als Kulissenmaler der Berliner Oper die Stiere und Drachen als Vorlage originalgetreu gemalt hatten.
ken Stadt begonnen. Ausgrabungsleiter war der deutsche Straßenbauingenieur Carl Humann. Er wurde von dem Berliner Museumsdirektor Alexander Conze unterstützt. Die neue Führungsriege nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 war stark daran interessiert, im kulturellen Leben Europas eine dominierende Rolle zu spielen. Nachdem mit der türkischen Regierung Verträge abgeschlossen waren, gelangten die Altarteile von der Akropolis an die Spree. Ein erstes Museum für den Altar erwies sich bald als zu klein und baufällig, sodass 1930 ein größeres Gebäude dafür errichtet wurde, das heutige Pergamonmuseum. Es ist heute das meistbesuchte Museum Berlins und beherbergt zahlreiche weitere Schätze: Zum Beispiel das Markttor von Milet, das Ischtartor mit babylonischer Prozessionsstraße, die Mschatta-Fassade eines Kalifenschlosses oder das Aleppo-Zimmer eines christlich-orientalischen Wohnhauses aus dem 17. Jahrhundert. Das riesige Gebäude besitzt drei Abteilungen: die Antikensammlung, das Vorderasiatische Museum und das Museum für Islamische Kunst. Bei der Fülle an Kunstschätzen empfiehlt es sich, die Ausstellung mit Führung zu besuchen oder zumindest einen Audioguide auszuleihen.
Polizeihistorische Sammlung Berlin (PHS) Platz der Luftbrücke 6, 12101 Berlin-Tempelhof. ✆ 030/ 994762, Fax 994798. www.phs-berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U6 Platz der Luftbrücke. Zeiten: Mo – Mi 9 – 15 Uhr. Preise: 2 fi; Kinder und Ermäßigungsberechtigte 1 fi. Infos: Führungen für Gruppen 25 fi plus Eintritt.
≥ »Onkel Dagobert« lässt grüßen – einige der raffinierten technischen Tüfteleien, mit denen der Kaufhaus-Erpresser Dagobert alias Arno Funke Ende der 1980er und Anfang der 90er-Jahre die Polizei narrte, sind hier ebenso ausgestellt wie geknackte Stahlschränke und ein hölzerner Tunnel, in dem drei pfif182
KBer_inArbeit_NEU_Qx8_KBer_inArbeit_2010-01 01.02.10 16:56 Seite 183
fige Bankräuber gewissermaßen unter den ahnungslosen Polizisten hindurch davonkrabbelten. Sie wurden dann doch geschnappt. Die 1988 eröffnete Sammlung informiert über die spektakulärsten Fälle der Berliner Kriminalgeschichte und zeigt Tatwaffen und -werkzeuge, alte Polizeiuniformen, ein historisches Waffenarsenal, preußische Offiziershelme und und und. Die ausgewiesenen Exponate reichen von A wie Abzeichen über K wie Knebelkette, R wie Richtschwert (ein Mordsding am Eingang) bis zu Z wie Zivilfahnder.
Staatliche Museen zu Berlin, Werderscher Markt, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/2081323, 266-42-4242 (Besucherdienst), Fax 26642-2290. www.smb.spk-berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U2 Hausvogteiplatz, Bus 100, 200 Staatsoper. Zeiten: Täglich 10 – 18 Uhr. Preise: Eintritt frei, Spende erbeten.
≥ Im Emporengeschoss der Kirche informiert eine Dokumentation über Leben und Werk des preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel. Das Bauwerk selbst, die Friedrichwerdersche Kirche, gilt als das wohl authentischste Gebäude Schinkels, da er hier klassizistisches Formempfinden mit deutscher Gotik verbunden und fortentwickelt hat. Das 1824
Schinkel (1781 – 1841) war zu seiner Zeit der preußische Stararchitekt. Mit seinen klassizistischen Bauwerken prägte er das Gesicht Berlins, von ihm stammen u.a. die Neue Wache, das Alte Museum und das Schauspielhaus am Gendarmenmarkt.
Dem Wahren, Schönen, Guten: Schinkel-Kirche und -Museum MUSEEN A – Z
Schinkelmuseum in der Friedrichswerderschen Kirche
183
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r
Coffee-Shop im Auswärtigen Amt,
Werderscher Markt 1, Mitte. ✆ 030/1888171725. www.the-coffeeshop.de. Mo – Fr 8 – 18 Uhr. Im Lichthof, exzellenter Kaffee, Ciabattas, Bagels, Blechkuchen.
bis 1830 in gotischen Formen erbaute Gotteshaus ist das seit dem Mittelalter erste große Gebäude mit sichtbaren Ziegelwänden und begründete damit die Backstein-Neugotik im brandenburgischen Preußen. Bis zu seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg war die Kirche Teil der geschlossenen Bebauung um den Friedrich-Werderschen Markt, den es mit seiner blockhaften Doppelturmfassade dominierte. Sie wurde bis 1987 rekonstruiert. Im hohen Kirchenschiff mit wunderbarem Kreuzgewölbe stehen heute Skulpturen des frühen 19. Jahrhunderts, die locker im Raum gruppiert sind – eine beeindruckende Schau klassizistischer Bildhauerei! Dazu gehören der Originalgips für die Marmorgruppe der »preußischen Prinzessinnen« von Johann Gottfried Schadow, der kriegsbedingt teils zerstörte, aber trotzdem faszinierende Torso »Bacchantin auf dem Panther« von Theodor Kalides sowie einige Werke von Christian Friedrich Tieck und Christian Daniel Rauch. Von Tieck stammt auch die gusseiserne Eingangstür mit Rundmedaillons unter der Figur des Erzengels Michael.
Schwules Museum Mehringdamm 61, 10961 Berlin-Kreuzberg 36. ✆ 030/ 69599050, Fax 61202289. www.schwulesmuseum.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U7 Mehringdamm. Zeiten: Mi – Mo 14 – 18, Sa bis 19 Uhr. Preise:
r
Melitta Sundström, Mehringdamm 61,
5 fi; Schüler, Studenten, Arbeitslose 3 fi. Infos: Führungen nach Anmeldung möglich.
Kreuzberg 36. ✆ 030/
≥ Das weltweit vielleicht einzige Museum, das sys-
6924414. Täglich ab
tematisch Geschichte, Alltag und Kultur von Homosexuellen erforscht und seit Mitte der 80er-Jahre in Ausstellungen dokumentiert, hat 2004 in einem Kreuzberger Hinterhaus neue Räumlichkeiten gefunden. Unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (»Ich bin schwul und das ist gut so«, 2001) wurde damals die ständige Ausstellung »Selbstbewusstsein und Beharrlichkeit«.
13.30 Uhr bis zum letzten Gast. Im Vorderhaus des Schwulen Museums, einfache Einrichtung, kleine Bibliothek, Zeitungen und Zeitschriften, Trottoirterrasse. 184
KBer_inArbeit_NEU_Qx8_KBer_inArbeit_2010-01 01.02.10 16:56 Seite 185
Sie gibt einen Überblick über 200 Jahre Geschichte der Homosexuellen in Deutschland und stellt die Vielfalt homosexueller Lebensentwürfe vor. Sonderausstellungen widmen sich vor allem einzelnen Künstlern, ästhetischen und politischen Fragen. Die Bibliothek und das Archiv mit Nachlässen, Filmen, Schallplatten, Fotos und Kostümen steht allen Interessierten offen.
Werkbundarchiv – Museum der Dinge
Tipp: Jeden So 14 Uhr:
921063-11, Fax 921063-12. www.museumderdinge.de.
Ding-Erklärer stehen für
[email protected]. Lage: 3. Stock. Bahn/Bus:
Auskünfte zu einzelnen
M29 Oranienstraße, U1, 8 Kottbusser Tor. Zeiten: Fr – Mo
Objekten und zur Ausstel-
12 – 19 Uhr. Preise: 4 fi; Kinder unter 12 Jahren frei; Schü-
lung zur Verfügung. Jeden
ler, Studenten, Erwerbslose, Zivil- und Wehrdienstleistende
2. Fr im Monat 13 – 14
2 fi. Infos: Barrierefrei. Führungen für Blinde und Sehbehin-
Uhr: Begutachtung und
derte nach Voranmeldung.
Bewertung von Designob-
≥ Konsum ist immer auch Kultur: Mit dem Warenum-
jekten und Kunstwerken.
lauf zirkulieren sowohl Geldwerte als auch Identitäten, Gefühle, Attitüden, Bedeutungen, Symbole, Fantasien. Jedes Ding hat seine Zeit. Und jede Zeit hat ihre Dinge, ihre stummen Diener in der Alltagskultur. Der Deutsche Werkbund strebte Anfang des 20. Jahrhunderts eine »Lebensreform« an, die der zunehmenden Entfremdung von Produzenten und Verbrauchern einerseits und den industriell und massenhaft gefertigten Produkten andererseits entgegenwirken wollte. Qualität, Funktionalität, Nützlichkeit und Langlebigkeit der Gebrauchsgüter sollten das Leben der Menschen erleichtern, statt es als eigenmächtige und verführen-
MUSEEN A – Z
Oranienstraße 25, 10999 Berlin-Kreuzberg. ✆ 030/
Formschön: Vasen und Kannen im Museum der Dinge
185
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r
Nebenan ist das gemütliche ➚ Café
Smyrna.
de Warenfetische zu dominieren. Gut 20.000 Dinge des Alltags hat das Museum gesammelt, fast alle stammen aus dem letzten Jahrhundert. So wird für so manchen Besucher der Gang durch die Räume zum aufregenden Spaziergang durch seine Kindheit und die bizarre Welt der Nachkriegsmoderne im elterlichen Wohnzimmer. Ausgestellt sind wohlproportionierte Gegenstände mit schlichten und unverzierten Formen ebenso wie Geschmacklosigkeiten und »Hausgreuel«, Markenwaren und No-Name-Produkte, individuell gestaltete Notprodukte und künstlerische Entwür fe, Kitsch und anheimelnd Asymmetrisches wie etwa die »Schwangere Louise«, eine formschöne Vase mit Bauch aus den Fifties.
Zille Museum Heinrich Zille Gesellschaft Berlin e.V., Propststraße 11, 10178 Berlin-Mitte. ✆ 030/24632500, Fax 24632502. www.zillemuseum-berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: Bus 143, 148 und TXL Nikolaiviertel, U2, 5, 8, S5, 7, 9, 75 Alexanderplatz, U2 Klosterstraße. Zeiten: Täglich 11 – 19, im Winter bis 18 Uhr. Preise: 5 fi, Führungen nach Voranmeldung 35 fi; Kinder ab 7 Jahre 4 fi; Schüler, Studenten, Wehrdienst- und Zivildienstleistende 4 fi.
Kenner des kleinen Milljöhs: Zille karikierte seine Mitmenschen mit liebevollem Blick
»Vater? Haben Brombeer’n Beene?« - »Nee!« - »Na, dann hat Frida eben zwee Mistkäfer jefressen!«
186
≥ Das 2002 auf private Initiative der Heinrich Zille Gesellschaft gegründete Museum im Nikolaiviertel widmet sich dem Leben und Werk des Fotografen, Grafikers und Zeichners Heinrich Zille (1858 – 1929). In drei Räumen werden Arbeiten des außergewöhnlichen Künstlers des »Berliner Milljöhs« gezeigt, die den hintergründigen Humor Zilles deutlich machen. Sie zeigen das Berlin »von unten«, Menschen, die in feuchten Wohnkellern, engen Gassen und lichtlosen Hinterhöfen leben. Aus diesem Milljöh kam auch er. Sein wichtigster Förderer war der Maler Max Liebermann, auf dessen Vorschlag wurde Zille – in Berlin auch als »Pinselheinrich« bekannt – zwei Jahre vor seinem Tod ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Künste.
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AUSGEHEN & VERGNÜGEN
DIE HISTORISCHE MITTE KIEK MAL IM KIEZ B E R L I N A M WA S S E R MAUERJAHRE O A S E N , PA R K S & G Ä R T E N MUSEEN A – Z AUSGEHEN & VERGNÜGEN BUMMELN & KAUFEN CURRYWURST & HUMMER KARTEN & REGISTER
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Überall Theater – klassisch, kreativ oder avangardistisch: Spätestens mit der Wiedervereinigung ist Berlin wieder zur glanzvollen Kulturmetropole geworden mit weltberühmten Opernhäusern, erstklassigen Bühnen, anspruchsvollen Tanztheatern, Show- und Musikhallen, Komödien und Kabaretts sowie schrägen, kleinen Spielstätten in den Kiezen.
KULTUR ZUM SEHEN UND HÖREN
Theater
AUF BÜHNE UND BRETTERN
Berliner Ensemble (BE) Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/ 28408-0, 28408-155 (Kasse), www.berliner-ensemble.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U6, S1, 2, 5, 7, 9, 25, 75 Friedrichstraße. Preise: 5 – 30 fi; Schüler, Studenten, Arbeitslose, Rentner, Wehr- und Zivildienstleisöffentliche Kantine (Mo – Sa 9 – 24, So 9 – 16 Uhr), im
≥ Das Theatergebäude am Schiffbauerdamm wurde
1892 als »Neues Theater« eröffnet. Hier fanden drei Inszenierungen statt, die Theatergeschichte schrieben: Die Uraufführung von Gerhart Hauptmanns Die Weber 1893, Max Reinhardts Sommernachtstraum von 1905 und die Uraufführung der Dreigroschenoper 1928, die das künstlerische Gespann Brecht/ Weill weltberühmt machte. Nach 15 Jahren Exil kehrten Bertolt Brecht und seine Frau Helene Weigel 1948 nach Berlin zurück und gründeten 1949 das Berliner Ensemble. Ein theatergeschichtliches Ereignis wurde noch im gleichen Jahr die Aufführung der Mutter Courage und ihre Kinder (Musik von Paul Dessau) am Deutschen Theater mit Helene Weigel in der Hauptrolle. Erst 1954 konnte Brecht mit seinem Ensemble das Theater am Schiffbauerdamm beziehen. Er war künstlerischer Leiter des Theaters, Weigel Intendantin. Der heutige Intendant Claus Peymann versteht sich in der Nachfolge Brechts und will »Thea-
Musik liegt in der Luft: Als preußischer Schupo verkleidet steht der Leierkastenmann auf der großen Straßenbühne
Sommer kleiner Biergarten im Hof des BE.
Bertolt Brecht (1898 – 1956) begründete das moderne epische Theater. Er hoffte, das Publikum durch seine Stücke zum kritischen Denken anregen zu können. Seine Frau Helene Weigel (1900 – 1971) studierte Dramaturgie bei Max Reinhardt und spielte zahlreiche Hauptrollen in großen Dramen.
189
AUSGEHEN & VERGNÜGEN
tende und Asylbewerber 7 fi. Infos: Empfehlenswerte
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terspielen gegen den Zeitgeist, verbunden durch eine gemeinsame politische und ästhetische Idee«. Allerdings setzt er bevorzugt auf zeitgenössische Autoren wie George Tabori, Peter Handke oder Elfriede Jelinek, Brecht-Klassiker stehen aber weiterhin regelmäßig auf dem Spielplan. Der Meister sitzt seit 1988 steinern draußen vor der Tür und schaut sinnend auf die vorüber tuckernden Ausflugsdampfer.
Deutsches Theater & Kammerspiele Schumannstraße 13a, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/284410, 28441-225 (Kasse), 28441-221 (Besucherservice), Fax Da sitzt er und kann nicht anders: Brecht-Figur vorm BE-Theater
r
2824-117. www.deutschestheater.de.
[email protected]. Bahn/Bus: Bus 147 Deutsches Theater; TXL Karlsplatz, S 1, 2, 5, 7, 9, 25, 75, U6 Friedrichstraße, Tram
Brechts, Am Schiff-
M1, 6, 12, Oranienburger Tor, ausgeschildert. Zeiten: Mo –
bauerdamm 6 – 7.
Sa 11 – 18.30, So, Fei 15 – 18.30 Uhr (Kasse), Abendkas-
✆ 030/28598585.
se 1 Std vor Spielbeginn. Preise: 6 Preisgruppen in A – D
www.brechts.de. Täglich
abgestuft 4 fi (VI D) – 45 fi (I A); Einheitspreis für Schüler,
11.30 – 1 Uhr. Stilvoll ein-
Studenten, Azubis, Arbeitslose, Wehr- und Zivildienstleis-
gerichtet, gute österrei-
tende 9 fi, Berlinpass-Inhaber 3 fi, Gruppen. Infos: Sonder-
chische Küche, Terrasse
preise für DT Freunde, dem Förderkreis.
am Wasser. Gehobene
≥ In dem 1850 erbauten klassizistischen Theater-
Preise.
haus voller Pracht in Weiß, Rot und Gold und mit einem kreisförmigen Zuschauerraum wurden zunächst Possen und Lustspiele aufgeführt. Mit der Inszenierung von Schillers »Kabale und Liebe« 1883 begann unter Adolph L’Arronge eine neue, anspruchsvolle Ära, die mit dem Engagement von Max Reinhardt ihren künstlerischen Höhepunkt erreichte. Reinhardt, Wegbereiter des naturalistischen und sozial engagierten Dramas, wirkte von 1905 bis zur Enteignung 1933 als Regisseur an der Bühne in der ehemaligen Friedrich-Wilhelm-Stadt. Zum Ensemble gehörten damals Stars wie Fritz Kortner, Adele Sandrock und Marlene Dietrich. Schon 1906 hatte man einen benachbarten Ballsaal zu einem weiteren Theater, den Kammerspielen, umgebaut. Seitdem sind es zwei Theater in einem Haus.
1989 beteiligten sich auch Schauspieler des DT, z.B. Ulrich Mühe, an den Protesten, die schließlich zum Fall der Mauer führten.
C
Die große BarLounge im Club-Stil
im Foyer des DT wird auch zu Lesungen genutzt. 190
Nach 1945 pflegte Wolfgang Langhoff die Reinhardtsche Tradition weiter. Seit Sommer 2009 setzt Ulrich Khuon die Schwerpunkte auf eine moderne Dramatik, starke Regiehandschrift und ein gutes Ensemble. So arbeiten an dem nach der Wende behutsam renovierten und modernisierten DT – es wurde 2005 und 2008 als Theater des Jahres ausgezeichnet – und an der intim wirkenden Kammerspiel-Bühne durchweg erstrangige Schauspieler wie etwa Nina Hoss, Ulrich Matthes und Samuel Finzi. Das Repertoire reicht von Komödie über Klassiker à la Tschechow bis Modern à la Heiner Müller oder Elfriede Jelinek. Daneben: Open Air oder Poetry Slam, (links-) politische Diskussionsrunden und Lesungen.
© Drama Berlin, Foto: Iko Freese
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DT at its best: Samuel Finzi in Gogols Tagebuch eines Wahnsinnigen
Maxim Gorki Theater 129 (Besucherservice), 20221-115 (Karten & Infos), Fax
r
Restaurant im Deutschen Thea-
20221-128 (Besucherservice). www.gorki.de. ticket@
ter, Schumannstraße
gorki.de. Bahn/Bus: Bus 100, 200 Humboldt-Universität,
13a, Mitte. ✆ 030/
U6, S1, 5, 7, 9, 75 Friedrichstraße. Zeiten: Mo – Sa 12 –
25762976. Die ehema-
18.30, So 16 – 18.30 Uhr (Kasse). Preise: Großer Saal
lige »Kantine« im Keller
16 – 32 fi, Studio 12 – 16 fi, Foyer 10 – 12 fi; Schüler, Stu-
des DT hat sich zum Res-
denten, Erwerbslose sowie Wehr- und Zivildienstleistende
taurant mit modernem
5 – 27 fi.
Speiseangebot zu mode-
≥ Das Stadttheater nahe ➚ Unter den Linden weist
raten Preisen gemausert.
einen breit gefächerten Spielplan auf. Thematisiert werden Berliner Stoffe, inszeniert Stücke der Klassiker sowie Dramatiker des 20. Jahrhunderts. Intendant ist der Regisseur und Dramatiker Armin Petras, der seine Theaterkarriere am Frankfurter TAT startete und sozialkritische Stücke bevorzugt. In dem 1827 erbauten schmucken Schinkel-Bau befand sich früher die von Carl Friedrich Zelter bereits 1791 gegründete Singakademie. Zu DDR-Zeiten standen vor allem russische und sowjetische Dramen auf dem Spielplan. Man war dem sozialistischen Realismus verpflichtet, daher der Theatername.
Die Aufrufe zum Theaterbeginn sind über Lautsprecher zu hören.
Maxim Gorki (1868 – 1936), russischer Schriftsteller. Werke u.a.: Die Mutter, Ein Sommer, Sommergäste. 191
AUSGEHEN & VERGNÜGEN
Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/20221-
KBer_inArbeit_NEU_Qx8_KBer_inArbeit_2010-01 01.02.10 16:56 Seite 192
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Linienstraße 227, 10178 Berlin-Mitte. ✆ 030/24065-5,
Ebenfalls am Platz steht das Karl-Liebknecht-Haus, von 1926 bis 1933 Sitz des Zentralkomitees der KPD. Heute Parteibüro von »Die Linke«.
Markante Fassade: Theater des Westens
24065-777 (Kasse), Fax 24065-642. www.volksbuehneberlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U2 Rosa-Luxemburg-Platz. Zeiten: Täglich 12 – 18 Uhr (Kasse). Preise: 10 – 25 fi; Schüler, Studenten, Zivil- und Wehrdienstleistende, Erwerbslose 6 – 12,50 fi.
≥ In der Volksbühne, 1913 von der sozialdemokratischen Volksbühnenbewegung erbaut, wurde aufgeführt, was die kaiserliche Zensur missbilligte. Der erste Intendant war 1915 – 1918 Max Reinhardt. Sein Nachfolger, der Theaterreformer Erwin Piscator, wurde zum Begründer des politischen Theaters. 1992 übernahm Frank Castorf die künstlerische Leitung. Die Bühne zählt seitdem zu den innovativsten und experimentierfreudigsten Theatern der Stadt mit etlichen Ausnahme-Schauspielern. Für Konzerte, Lesungen und Partys gibt es den Grünen und Roten Salon.
Theater des Westens Kantstraße 12, 10623 Berlin-Charlottenburg. ✆ 030/31903-0, Fax 31903-188. www.stage-entertainment.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U2, 9, S5, 7, 9, 75 Zoologischer Garten. Zeiten: Ganzjährig außer während der Sommerferien. Kasse täglich 12 – 18.30 Uhr. Preise: ab 40 fi.
≥ Renommierte
Traditionsbühne, 1896 im Stil des wilhelminischen Historismus mit Komponenten von Renaissance bis Jugendstil von Bernhard Sehring erbaut. Seitdem wird in der »Zuckerdose« gesungen, getanzt, gejodelt und gesteppt. Das Theater des Westens ist die Musicalbühne Berlins schlechthin. Hier traten und treten Legenden des ShowBiz und des klassi192
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schen Gesangs auf: Caruso, die Callas, Richard Tauber, Josephine Baker, Freddy Quinn und Ute Lemper.
Neuköllner Oper Karl-Marx-Straße 131 – 133, 12043 Berlin-Neukölln. ✆ 030/688907-77, Fax -89. www.neukoellneroper.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U7 Rathaus Neukölln
r
Hofperle, Karl-MarxStraße 131, Neu-
oder Karl-Marx-Straße. Zeiten: Di – Fr 15 – 19 Uhr, bei Vor-
kölln. ✆ 030/568294-
stellungen auch Sa und So (Kasse). Preise: A Reihen ab
29. www.cafe-hofperle.de.
15 fi, B Reihen ab 12 fi; Schüler, Studenten und Arbeitslo-
Mo 12 – 1, Di – Sa 9 – 1,
se 9 fi. Infos: Ganzjährig, bis zu 11 Produktionen pro Jahr.
So 10 – 1 Uhr. Kiezcafé
≥ Die Neuköllner Oper residiert seit 1988 in einem
bei der Neuköllner Oper
alten Ballsaal. Gerne als »Berlins 4. Opernhaus« bezeichnet, brilliert die Bühne vor allem durch ihre engagierte, undogmatische, witzige und kreative Spielauffassung. Gespielt wird für ein breites Publikum jenseits modischer Nischen. Oft Mischung aus Oper und anspruchsvollem Musiktheater.
mit Bühne und Livemusik, So ab 10 Uhr JazzBrunch.
GWSW – Prime Time Theater Müllerstraße 163b, 13353 Berlin-Wedding. ✆ 030/49907958, Fax 49907960. www.primetimetheater.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U6 Wedding. Zeiten: 20.15 Uhr. Preise: 10 fi; Schüler, Studenten und Arbeitslose 7 fi. Infos: Mit Theaterbar.
Schräg und kultig: Szenenbild aus dem GWSW AUSGEHEN & VERGNÜGEN
≥ Theaterleiter Oliver Tautorat, Impressario und Hansdampf in allen Gassen sowie in mannigfaltigen Kostümierungen, begrüßt jeden einzelnen seiner Gäste mit Handschlag – im Foyer der weltweit ersten Theater-Sitcom. Seit 2004 bringt das Prime Time Theater alle drei Wochen eine neue Folge mit jeweils abgeschlossener Geschichte und viel humoristischem Weddinger Lokalpatriotismus auf die Bühne, die Texte stammen großteils von Tautorats Ehefrau 193
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Constanze. Die Protagonisten der Episoden sind eigenbrötlerische, charmante und meist verrückte Charaktere mit und ohne Migrationshintergrund aus dem heutigen Wedding. Sehr witzig und unterhaltsam!
Leichtes & Lustiges Admiralspalast Admiralspalast Produktions GmbH, Friedrichstraße 101/ 102, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/3253-3130, 47997499 (Ticket- & Infohotline), Fax 3253-3139. www.admiralspalast.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U6, S1, 2, 5, 7, 9, 25, 75 Friedrichstraße. Zeiten: Mo – Sa 12 – 19, So 12 – 17 Uhr (Kasse). Preise: je nach Veranstaltung 15 –
Im Admiralspalast schlossen sich 1946 SPD und KPD zur SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) zusammen. Der Beschluss erfolgte durch Handschlag zwischen Wilhelm Pieck (KPD) und Otto Grotewohl (SPD).
100 fi.
≥ Der Admiralspalast ist einer der wenigen erhaltenen traditionsreichen Vergnügungsstätten Berlins aus dem frühen 20. Jahrhundert. Er begann 1910 als erster Eispalast der Welt, ein Lichtspieltheater und ein großer Bädertrakt kamen bald hinzu. Nach Plänen von Oskar Kaufmann und Richard Wolffenstein erfolgte 1922 der Umbau zum Varieté im Art-DécoStil. Im Nationalsozialismus verlagerte sich der Schwerpunkt des Repertoires auf Operetten, der junge Johannes Heesters spielte hier den Danilo aus der Lustigen Witwe. Als 103-jähriger stand er bei der Aftershowparty zur Neueröffnung des Palastes 2006 wieder auf der Bühne. Neben dem 1750 Zuschauer fassenden Theater haben hier mittlerweile auch kleinere Spielstätten wie das ˝ Studio und das ˝ 101 aufgemacht. Alles in Allem: Ein wieder auferstandener Kulturtempel für anspruchsvolle Unterhaltung. Chamäleon Rosenthaler Straße 40/41, 10178 Berlin-Mitte. ✆ 030/ 400059-30, Fax 400059-33. www.chamäleonberlin.de. info@chamäleonberlin.de. Lage: 1. Hackescher Hof, Aufgang links. Bahn/Bus: U8 Weinmeisterstraße, S5, 7, 9, 75
194
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„
Hackescher Markt. Zeiten: Mo – Fr 10.30 – 20, Sa 10.30 –
Der Hackesche
22, So 12 – 19 Uhr (Kasse). Preise: 31 – 42 fi; Schüler,
Markt schräg
Studenten, Arbeitslose, Rentner und Behinderte 25 – 29 fi.
gegenüber verwandelt
≥ Seit 1991 wird im Jugendstilsaal der ➚ Hacke-
sich im Sommer in einen
schen Höfe Varietétheater mit Musik, Artistik, Comedy und Slapstick geboten. Oft kopiert, noch nicht erreicht.
quicklebendigen Platz mit zahlreichen Cafés und Restaurants.
Bar jeder Vernunft Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf. ✆ 030/
[email protected]. Bahn/Bus: U3, 9 Spichernstra-
Tipp: 2002 wurde das
ße. Zeiten: Mo – Sa 12 – 19, So 15 – 19 Uhr (Kasse). Prei-
TIPI-Zelt am Kanzleramt
se: In der Regel 25 fi; Studenten und Erwerbslose 12,50 fi.
als zweiter und größerer
≥ Bar jeder Vernunft ist meist auch das Programm,
Veranstaltungsort der
im positivsten Sinne: Innovative, intelligente, anspruchsvolle Unterhaltungskunst in den Genren Chanson, Revue, Kabarett, Comedy, Musical-Musik, Literatur. Extravagant ist die Räumlichkeit, ein Jugendstil-Spiegelzelt von 1912. Platz haben 250 Zuschauer. Gastronomie mit Biergarten ist vorhanden. Neben der Bar jeder Vernunft und mit gleicher Adresse: Das Haus der Berliner Festspiele, das ehemalige Theater der Freien Volksbühne, an dem der Altmeister des politischen Theaters Erwin Piscator bis zu seinem Tode 1966 wirkte. Es ist heute die Haupt-
Bar-Betreiber eröffnet.
r
TIPI-Zelt am Kanzleramt, Große Quer-
allee, Tiergarten. ✆ 030/3906650. www.tipi-das-zelt.de. Di – Sa ab 18, So ab 17 Uhr. Vorwiegend MusikveranAUSGEHEN & VERGNÜGEN
staltungen und Kabarett, Biergarten.
© Tipi am Kanzleramt, Foto: Stefan Klonk
© Tipi am Kanzleramt, Foto: Michael Haddenhorst
8831582, Fax 88569275. www.bar-jeder-vernunft.de.
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spielstätte für das jährliche Berliner Theatertreffen, www.berlinerfestspiele.de
Tanztheater Friedrichstadtpalast
Max Reinhardt (1873 – 1943), österreichischer Theaterregisseur, Intendant und Theatergründer. Vorreiter des modernen Musiktheaters durch gezieltes Zusammenwirken von Musik, Tanz, Sprache und Bühnenbild. Nach der Machtergreifung der Nazis arbeitete er zunächst in Österreich, dann in den USA.
[email protected]. Bahn/Bus: U6 Oranienburger Tor oder U6, S1, 2, 5, 7, 9, 25, 75 Friedrichstraße. Zeiten: Mo – So 10 – 18 Uhr (Kasse), Mo – Sa 9 – 20, So, Fei 10 – 18 Uhr (Servicezeiten Call Center). Preise: mehrere Preiskategorien, können je nach Programm variieren, 17 – 150 fi; Kinder bis 16 Jahre, Schüler, Studenten, Azubis, wehr- und Ersatzdienstleistende 25 % Ermäßigung, Senioren 5 fi Nachlass jeweils in den Preiskategorien I – IV; Arbeitslose mit Berlin-Pass 3 fi. Infos: Zu allen Preisen kommen 2 fi »System-« und evtl. VVK-Gebühren! Rollstuhlplätze vorhanden.
≥ Der alte Friedrichstadtpalast ging aus einer Markthalle hervor, die seit 1868 neben der Weidendammer Brücke stand. Auf Betreiben des legendären Theaterregisseurs Max Reinhardt wurde das Gebäude 1919 zum Großen Schauspielhaus umgestaltet. Im Krieg stark beschädigt, schloss man den mittlerweile modrigen Palast 1980 und riss ihn 1985 ab. Der neue Palast wurde 1984 schräg gegenüber eröffnet – in aserbeidschanischem Betonbarock und mit einzigartiger technischer Ausstattung: Eins der per fektesten Revuetheater Europas, ehemals Tempel und Glitzerwelt der DDRAbendunterhaltung, © Friedrichstadtpalast, Foto: Stephan Gustavus, xix
Weißt du wie viel Beine tanzen: Szene aus dem glamourösen »Winterträume«-Programm
Friedrichstraße 107, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/23262-0, Fax 23262323 (Tickets). www.friedrichstadtpalast.de.
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berühmt für seine Mischung aus Musik, Artistik und Tanz, ein Hingucker bis heute das Ballett der 64 langen Beine. 600.000 Besucher pro Jahr.
Staatsballett Berlin Unter den Linden 7, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/20354282, 206092630 (Tickets), Fax 20354-637. www.staatsballett-berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: Bus 100, 200, TXL Staatsoper, U6 Französische Straße. Preise: 30 – 90 fi. Infos: 2010 wird die Staatsoper Unter den Linden saniert, die Aufführungen finden dann nur in der ➚ Deutschen Oper statt.
≥ Das Staatsballett wurde 2004 aus den Ensembles der drei Berliner Opern gegründet. Der Spielplan orientiert sich vorwiegend am klassischen Repertoire, ergänzt durch Werke der klassischen Moderne. Alle zwei Jahre wird eine Ballettwoche mit anderen Compagnien veranstaltet, das International Dance Summit Berlin. Intendant und Erster Solotänzer ist der bekannte Ballett-Künstler Vladimir Malakhov. Die lange Ballett-Tradition Berlins geht auf das Jahr 1742 zurück, als der preußische König Friedrich II. die Ballett-Compagnie an seiner Hofoper gründete.
AUSGEHEN & VERGNÜGEN
Sophiensaele Sophienstraße 18, 10178 Berlin-Spandauer Vorstadt. ✆ 030/2835266, Fax 2835267. www.sophiensaele.com.
[email protected],
[email protected]. Bahn/Bus: U8 Weinmeisterstraße, S5, 7, 9, 75 Hackescher Markt. Preise: 13 – 15 fi; 8 – 10 fi für Schüler, Studenten und Erwerbslose. Infos: Die Sophiensaele sind zusammen mit dem Theater Hebbel am Ufer (HAU) und dem Theaterdiscounter Austragungsstätte des jährlichen Festivals »100° Berlin«, einem wichtigen Forum der Berliner Performance-Szene.
≥ Die Sophiensaele innerhalb des ➚ Handwerkervereinshauses sind seit 1996 Spielstätte für freie Theaterhäuser. Die viel beachteten zeitgenössischen Tanz- und Theateraufführungen dort wurden vor al197
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lem durch die ambitionierte Arbeit der mittlerweile weltweit als »Entgrenzerin des Tanztheaters« gefeierten Choreografin und Tänzerin Sasha Waltz berühmt.
HIER GIBT’S WAS AUF DIE OHREN
Leseorte Buch- und Kunstantiquariat Tode Dudenstraße 36, 10965 Berlin-Kreuzberg 61. ✆ 030/ 7865186, www.zvab.com.
[email protected]. Bahn/Bus: U6 Platz der Luftbrücke. Zeiten: Mo – Fr 13 – 20, Sa 12 – 16 Uhr.
≥ Der Wahlspruch der Brüder Riewert Quedens und
B
Die Gebrüder Tode bessern antiquari-
sche Bücher aus!
Harboe Mini Tode ist »Mit Büchern leben«. Und das tun sie ganz idealistisch und dem Zeitgeist trotzend seit 1973, obwohl ihr Ladengeschäft am Fuße des ➚ Viktoriaparks schon von so mancher ökonomischer Depression gebeutelt wurde. In den beiden mit anspruchsvollen Büchern überladenen Räumen kann man bestens stöbern, irgendetwas Interessantes findet sich immer. Integriert ist die Kleine Galerie am Kreuzberg, mehrmals jährlich gibt es Autorenlesungen und auch Weinproben eines rheinhessischen Weinguts.
Literaturforum im Brecht-Haus Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte. ✆ 030/2822003, Fax 2823-417. www.lfbrecht.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U6 Oranienburger Tor oder Zinnowitzer Straße, Bus 240 Torstraße/Oranienburger Tor, Tram 12, M6, M8 Zinnowitzer Straße. Zeiten: Mo – Fr 9 – 15 Uhr. Preise: Lesung u.Ä. meist 5 fi; ermäßigt 3 fi.
Tipp: Jährlich im Februar veranstaltet das Literaturforum die einwöchigen Brecht-Tage (Erdgeschoss des Vorderhauses). 198
≥ Das Literatur forum ist gewissermaßen das OstPendant zum Charlottenburger ➚ B Literaturhaus in der Fasanenstraße. Es besteht seit 1992 in der Trägerschaft des Vereins Gesellschaft für Sinn und Form e.V. Das Forum bietet eine Skala von Veranstaltungen, die das Werk Bertolt Brechts reflektieren. Es finden aktuelle Buchpremieren, Diskussions- und
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Filmabende statt. Es gibt auch literarisch-musikalische Abende.
Literaturhaus Berlin 887286-0, Fax 887286-13. www.literaturhaus-berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U9 Kurfürstendamm, U1 Uhlandstraße. Zeiten: Mo – Fr 10 – 17 Uhr. Preise: Veranstaltungen 5 fi; Studenten, Schüler und Arbeitslose 3 fi.
≥ In der noblen Fasanenstraße wurde das Literaturhaus 1986 – kurz vor dem Mauerfall – noch als zentrale literarische Einrichtung Westberlins gegründet. Das spätklassizistische Backsteingebäude von 1889 nahe dem Kurfürstendamm gehört mit den zwei benachbarten Gründerzeitvillen zum sogenannten Wintergarten-Ensemble aus wilhelminischer Zeit – die drei schmucken Häuser sind durch einen kleinen Skulpturengarten miteinander verbunden. Ohne den tatkräftigen Einsatz einer Bürgerinitiative wäre der Gebäudekomplex für einen Zubringer zur Stadtautobahn der Spitzhacke zum Opfer gefallen. Die ansehnliche Stadtvilla war zunächst Kapitänswohnung, dann Lazarett, später war hier der Sitz der Humboldt-Gesellschaft, dann diente das feine Haus auch als Edelbordell. Heute finden in den großzügigen Räumen Lesungen, Ausstellungen und Autorenbegegnungen statt und es werden Filme gezeigt. Jährlich gibt es
In der Villa Grisebach (Nr. 25) befindet sich seit 1986 ein großes Auktionshaus. Im Haus Nr. 24 wurde im gleichen Jahr das KätheKollwitz-Museum eröffnet. Die ständige Ausstellung zeigt über 200 Arbeiten der Künstlerin (täglich 11 – 18 Uhr).
Lauschig: Garten des Lausch- und Lesehauses
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Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Wilmersdorf. ✆ 030/
199
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C
Wintergarten, Café-Restaurant,
Fasanenstraße 23, Wilmersdorf. ✆ 030/ 887286-0. www.literaturhaus-berlin.de. Täglich 9.30 – 1 Uhr. Im Parterre
um die 80 Veranstaltungen. Das Programm des Literaturhauses spiegelt die Geschichte der literarischen Moderne wider, es geht um literaturpolitische und ästhetische Fragen der internationalen Gegenwartsliteratur. Unten im Souterrain findet sich die Buchhandlung Kohlhaas & Company, oben das schöne C CaféRestaurant Wintergarten.
des Literaturhauses, sehr angenehme Atmosphäre
Literarisches Colloquium Berlin (LCB)
mit Ledersofas, Designer-
Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee. ✆ 030/
sesseln, stuckverzierten
816996-0, Fax 816996-19. www.lcb.de.
[email protected].
Decken, auch attraktive
Bahn/Bus: S1 Wannsee. Preise: je nach Veranstaltung
Gartenterrasse. Frische
frei oder meist um die 6 fi; ermäßigt die Hälfte.
Bistroküche. Umfangrei-
≥ Das Literarische Colloquium Berlin wurde nach dem Mauerbau 1961 von Walter Höllerer gegründet, um der kulturellen und literarischen Verödung Westberlins vorzubeugen. Bald zog das LCB in das seit Kriegsende leer stehende und 1885 erbaute »Schloss Wannsee«. In diesem etwas düster wirkenden Gebäude mit Türmen und Türmchen, das in den 20er-Jahren Carl Zuckmayers Onkel gehört hatte, schrieb der Dichter 1926 den Fröhlichen Weinberg. Zuckmayer fand den »Kasten« insgesamt zwar »grässlich«, sein Arbeitszimmer im achteckigen Turm liebte er jedoch. Später tagten hier zunächst die Schriftsteller der Gruppe ’47, dann wurde die Villa Gäste- und Arbeitshaus für Autoren, Übersetzer, Theaterleute und Filmemacher. Wim Wenders, George Moorse und Peter Lilienthal erarbeiteten hier ihre Drehbücher, es entstanden Filme von Wolf Gremm, Helma Sanders und Christian Ziewer. Heute versteht sich das LCB als moderner und zielgruppenorientierter Dienstleister im Bereich Literatur. Es finden regelmäßig Lesungen, Autorentreffen und Veranstaltungen zur aktuellen Literatur statt, es gibt Autorenund Übersetzerförderungen, Literaturpreise werden vergeben und man präsentiert die deutsche Literatur im Ausland.
ches Zeitungssortiment.
Walter Höllerer (1922 – 2003) war Lyriker, Literaturkritiker, Herausgeber der literarischen Zeitschrift »Akzente« und Autor zahlreicher Lyrik-Anthologien.
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Musik modern & klassisch Die Waldbühne Glockenturmstraße 1, 14053 Berlin-Charlottenburg. ✆ 030/81075-0, 250025 Tickets bei Berlin Tourismus, www.waldbuehneberlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: S9, 75 Pichelsberg, U2 Olympiastadion. Preise: Je nach Konzert 30 – 90 fi.
≥ Die Waldbühne westlich des Berliner Olympiastadions gilt als eine der schönsten Freilichtbühnen in Europa. Sie wurde 1936 anlässlich der Olympischen Spiele in einem Kessel der Murellenschlucht errichtet. Die Anlage orientiert sich am antiken griechischen Amphitheater in Epidauros, die Sitzränge steigen mit der Entfernung von der Bühne zunehmend an. Das kommt der Qualität der Akustik zugute. Die Bühne mit dem charakteristischen Zeltdach bietet heute 22.000 Zuschauern Platz. In den Sommermonaten finden regelmäßig hochkarätige Klassik-, Rock- und Popkonzerte statt.
Legendär wurden die Konzerte von Bob Marley 1980 sowie der Auftritt der Rolling Stones 1965, bei dem die emotionalisierten und wegen der Kürze des Konzerts aufgebrachten Beatfans die Bühne kurz und klein schlugen.
Deutsche Staatsoper Unter den Linden Unter den Linden 7, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/20354-0, -438 (Besucherservice), Fax -4483. www.staatsoper-berBus 100, 200 Staatsoper, U6 Französische Straße, U2 Hausvogteiplatz, S2 Brandenburger Tor. Preise: 5 – 160 fi; 50 % Preisnachlass erhalten Kinder und Jugendliche bis 16
Tipp: Während der
Jahre, Schüler und Studenten, Erwerbslose sowie Wehr-
Sanierung der Staatsoper
und Zivildienstleistende. Infos: Telefonischer Kartenservice
Unter den Linden ab Juni
030/20354555, Mo – Sa 10 – 20, So, Fei 14 – 20 Uhr.
2010 wird das Schiller
≥ Als Königliche Hofoper entstand das Haus nach
Theater für drei Jahre
dem Vorbild eines korinthischen Tempels 1741 – 1743 unter der Leitung von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff. Es war die erste freistehende, von einem adligen Palais gelöste Oper Deutschlands, für die damalige Zeit ein revolutionärer Umstand, da Musik dadurch öffentlich zugänglich gemacht wurde. Ein »entzückendes Zauberschloss« sollte die Oper nach
Spielstätte der Staatsoper Unter den Linden: m Schiller Theater, Bismarckstraße 110, 10625 Berlin-Wilmersdorf, U2 Ernst-ReuterPlatz. 201
AUSGEHEN & VERGNÜGEN
lin.org.
[email protected]. Bahn/Bus:
© Deutsche Staatsoper, Foto: Max Lautenschläger
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Backstage: Perückenlager der Deutschen Staatsoper
Andrea di Pietro della Gondola, genannt Palladio (1508 – 1580), war der bedeutendste Architekt der Renaissance in Norditalien, sein Vorbild war die römische Antike. Der Palladianismus gewann großen Einfluss auf den Klassizismus in Westund Nordeuropa, Großbritannien und den USA.
Friedrichs II. Gusto werden und künstlerischer Mittelpunkt seines ➚ Forum Fridericianum. Ein Meisterwerk des frühen Klassizismus ist es geworden. Drinnen dominiert dagegen verspielte Rokoko-Eleganz im Hauptsaal und dem festlichen Apollosaal. Auffallend ist die palladianische Front zu den Linden hin, sie zeigt einen Portikus mit ornamentiertem Giebeldreieck. Die Längsseite am heutigen Bebelplatz ist klar gegliedert und wird durch einen vorspringenden, mit angedeuteten Säulen geschmückten Mittelrisaliten akzentuiert. Auf seinem Abschlussgesims stehen schmückend große Steinfiguren. Der Zugang durch das Hauptportal mit Auffahrt war zu Lebzeiten Friedrichs allein dem König vorbehalten, die Zuschauereingänge befanden sich an den Längsseiten. Eine Hoch-Zeit erlebte das Haus nach den Befreiungskriegen im frühen 19. Jahrhundert. Damals leitete der weltberühmte Italiener Gaspare Spontini das Haus und Karl Friedrich Schinkel entwarf Bühnenbilder. Hier dirigierten Meister wie Felix MendelssohnBartholdy, Giacomo Meyerbeer, Wilhelm Furtwängler und Herbert von Karajan. Hier sang Enrico Caruso, tanzte Fanny Elßler, wirkte Richard Strauß als Generalmusikdirektor – der Maestro Daniel Barenboim hat dieses Amt heute auf Lebenszeit inne. Auch das grandiose Musiktheater wurde im Krieg zerstört und bis 1955 unter der Leitung des DDR-Architekten Richard Paulick im Sinne des Knobelsdorffschen Originals wieder aufgebaut.
Komische Oper Behrenstraße 55 – 57, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/ 479974-00, Fax -90. www.komische-oper-berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U6 Französische Straße, S1, 2, 25 Brandenburger Tor. Zeiten: Mo – Sa 11 – 19, So 13 – 16 Uhr (Kasse). Preise: Musiktheater 10 – 62 fi, Sinfoniekonzert 12 – 32 fi; Schüler bis 16 Jahre 8 fi.
≥ Äußerlich 1966 eher nüchtern neu gestaltet, präsentiert sich der Innenraum des kleinsten der drei 202
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Opernhäuser Berlins noch in prächtigstem Neobarock, 1891 – 1894 nach Plänen der Wiener Stararchitekten Hermann Helmer und Ferdinand Fellner erbaut. Unter dem Namen »Metropoltheater« kam das Haus als Operettenbühne zu Weltruhm. Die Gründung der Komischen Oper erfolgte 1947, Gründer und Regisseur war bis zu seinem Tode 1975 der legendäre Walter Felsenstein. 2007 wurde die Komische Oper Berlin zum Opernhaus des Jahres ernannt und Chefdirigent Kirill Petrenko mit dem Titel Dirigent des Jahres geehrt. Ihn löste mittlerweile Carl St. Clair als neuer Dirigent des Hauses ab.
Eine Besonderheit der Komischen Oper war und ist das Credo Felsensteins, alle Opern nur in deutscher Sprache aufzuführen, um die Wirkungskraft dem Zuhörer gegenüber zu verstärken.
Konzerthaus am Gendarmenmarkt Gendarmenmarkt, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/203092330, Fax 20309-2209. www.konzerthaus.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U6, Bus 147 Französische Straße, U2 Hausvogteiplatz. Zeiten: Mo – Sa 12 – 19 Uhr, So, Fei 12 – 16 Uhr (Kasse), Abendkasse jeweils 1 Std vor Konzertbeginn. Preise: Konzerte im Großen Saal: 13 – 99 fi, Orgelkonzerte 10 – 13 fi; Schüler, Studenten, Erwerbslose sowie Wehrdienst- und Zivildienstleistende
≥ Den Höhepunkt des Gendarmenmarktes bildet das alles dominierende einstige Schauspielhaus mit seiner weitläufigen Freitreppe, die von musizierenden Genien auf Löwe und Panther flankiert wird. Davor steht das Schillerdenkmal von Reinhold Begas (1831 – 1911); die vier Frauengestalten zu Füßen des Dichters symbolisieren die Dramatik, Lyrik, Geschichte und Philosophie. Auf dem Giebeldach des Hauses verkörpert Apoll mit seinem Greifengespann von Christian Daniel Rauch die künstlerische Bestimmung des Gebäudes, das Karl Friedrich Schinkel 1817 im klassizistischen Stil errichten ließ, nachdem der Vorgängerbau von 1802 während einer Aufführung von Schillers »Die Räuber« abgebrannt war.
d
Jährlich im Juli dient der Gendar-
menmarkt als stimmungsvolle Kulisse für die beliebten klassischen Konzerte von Classic Open Air.
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AUSGEHEN & VERGNÜGEN
25 % Ermäßigung. Infos: Ticketreservierung über 030/ 20309-2101 Mo – Sa 9 – 20 und So, Fei 12 – 20 Uhr.
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Festlich: Kronleuchterpracht im Konzerthaus
Ursprünglich stand an gleicher Stelle die Französische Komödie, aus der das Königliche Schauspielhaus hervorging. Zwischen 1934 und 1945 war der »Apollotempel« die Wirkungsstätte des Regisseurs und Schauspielers Gustaf Gründgens. Da heute keine Dramen mehr aufgeführt werden, heißt das elegante Gebäude mit seinen vier Sälen und dem vornehmen Foyer nun offiziell Konzerthaus. Über 1500 Zuschauer fasst der piekfeine Große Saal mit seiner riesigen Orgel an der Stirnseite. Sie besitzt 74 klingende Register mit insgesamt 5811 Pfeifen und wurde 1985 von einem Dresdener Orgelbauer geschaffen. Hier ertönte Beethovens Neunte beim offiziellen Festkonzert zur deutschen Wiedervereinigung unter der Leitung von Leonard Bernstein.
Die Deutsche Oper Berlin Bismarckstraße 35, 10585 Berlin-Charlottenburg. ✆ 030/ 3438401 (Zentrale), 34384343 (Karten), Fax 34384232 (Zentrale). www.deutscheoperberlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U2 Deutsche Oper. Zeiten: Mo – Sa 11 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn, So 10 – 14 Uhr (Kasse). Preise: 14 – 120 fi; KinderMusikTheater 6 fi; Studenten, Azubis und Erwerbslose 25 % Rabatt. Begleitpersonen von Behinderten haben freien Eintritt. Infos: Bar-
Am 2. Juni 1967 wurde der Student Benno Ohnesorg in der Krummen Straße neben der Oper bei der AntiSchah-Demonstration von dem Kriminalobermeister und 2009 als Stasispitzel enttarnten Karl-Heinz Kurras erschossen.
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rierefrei.
≥ Die Geschichte des Hauses beginnt 1912, als in der Charlottenburger Bismarckstraße das Deutsche Opernhaus mit Beethovens Fidelio eröffnet wurde. Die damals noch selbstständige preußische Stadt Charlottenburg – reich und bürgerlich – wollte ein eigenes Opernhaus, wohl als Gegenentwur f zur konservativ-monarchischen Hofoper Unter den Linden. 1943 wurde das Operngebäude zerbombt, erst 1961 konnte der sehr nüchterne Neubau nach Plänen von Fritz Bornemann mit Mozarts Don Giovanni wieder in Betrieb genommen werden.
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Die Deutsche Oper ist mit ihren fast 2000 Sitzplätzen das weitaus größte Opernhaus Berlins, ihre Akustik ist vom Feinsten. Erste Frau auf einem Berliner Opernchefsessel ist seit 2004 die Intendantin Kirsten Harms.
Philharmonie: Von Karajan bis Sir Rattle Herbert-von-Karajan-Straße 1, 10785 Berlin-Tiergarten. ✆ 030/25488-132, -301, Fax -323. www.berliner-philharmoniker.de.
[email protected]. Bahn/Bus: Bus 100, 200, 347 Philharmonie, Bus 148 Kulturforum, S1, 2, 25, U2 Potsdamer Platz. Zeiten: Mo – Fr 15 – 18 Uhr, Sa, So 11 – 14 Uhr (Kasse). Preise: 7 fi (Stehplatz) - 150 fi; Schüler und Studenten bekommen
m
Musikinstrumenten-Museum, Tier-
30 % Preisnachlass. Infos: 030/25488-999 (Karten), Füh-
gartenstraße 1, Tiergar-
rungen durch die Philharmonie täglich um 13 Uhr, ✆ 030/
ten. ✆ 030/25481178.
254880.
www.mim-berlin.de. Di,
≥ Einem goldgelb schimmernden riesigen Zirkuszelt
Mi, Fr 9 – 17, Do 9 – 22,
ähnelt diese Konzerthalle. »Zirkus Karajani« nannten ihn daher die Berliner nach dem langjährigen Chefdirigenten Herbert von Karajan (1908 – 1989). In diesem spektakulär expressionistischen Gebäude des Architekten Hans Scharoun von 1963 wird die Musik sowohl optisch als auch klanglich in den Mittelpunkt gestellt. Das Orchester spielt in der Mitte des Saals, die Emporen mit 2200 Sitzplätzen steigen terrassenförmig um das Podium auf, die Akustik ist hervorragend. Zusammen mit dem 1988 errichteten Kammermusiksaal daneben und dem m Musikinstrumenten-Museum bildet die Philharmonie eine Art Insel der klassischen Musik. Das Berliner Philharmonische Orchester, weltberühmt nicht erst seit Karajan, besteht schon seit 1882 und hat auf dem einstigen Nachkriegs-Brachland eine optimale Heimstatt bekommen, vielleicht »eine der großen Schöpfungen unseres Jahrhunderts«, wie der Schriftsteller Max Frisch über diesen ungewöhnlichen Raum schwärmte. Sir Simon Rattle ist der heutige Leiter des Orchesters.
Sa, So 10 – 17 Uhr, 4 fi, ermäßigt 2 fi. Von den 3200 archivierten Instrumenten aus dem 16. – 21. Jahrhundert sind gut 800 im Museum zu AUSGEHEN & VERGNÜGEN
sehen.
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FESTE & FESTE TERMINE Januar:
Februar: März:
Mai:
Pfingsten:
Juni:
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Mitte Jan: Grüne Woche: international bedeutendste Messe für Ernährungswirtschaft, Landwirtschaft und Gartenbau auf dem Gelände am Messedamm, seit 1926, www.gruenewoche.de. Ende Jan/Anfang Feb: Sechstagerennen: legendäres Radrennen mit Volksfestcharakter im Velodrom, www.sechstagerennen-berlin.de. Lange Nacht der Museen: Nacht der offenen Museumstüren mit Rahmenprogramm, www.lange-nachtder-museen.de. Berlinale: Internationale Filmfestspiele mit großem Starrummel, 2010 zum 60. Mal, www.berlinale.de. Internationale Tourismusbörse (ITB): weltgrößte Reisemesse am Internationalen Congress Centrum (ICC), www.itb-berlin.de. 1. Mai: Kreuzberg: Myfest: Kiezfest rund um die Oranienstraße, eindeutiger Trend: Party statt Randale. Treptow, Treptower Hafenfest. Kreuzberg, Südstern, Karneval der Kulturen: Multikulti-Festival mit internationalem Musikprogramm und exotischem Flair. DFB-Pokalfinale: nationales Fußballfest mit 70.000 Zuschauern und zwei Mannschaften. So Anfang Juni: Berliner Fahrradsternfahrt. Die größte Fahrraddemo weltweit endet am Brandenburger Tor. Charlottenburg groovt: 3 Tage lang Jazz am Savignyplatz, Musikevent mit Kunsthandwerksständen und kulinarischen Spezialitäten. Sa 2. Junihälfte: Christopher Street Day: große Schwulen- und Lesbendemo, endet am Brandenburger Tor, www.csd-berlin.de. Fr – So Mitte Juni: Berlin lacht, internationales Straßentheater-Festival in Kreuzberg auf dem Mariannenplatz mit Clowns, Jongleuren, Equilibristen, Pantomimen, Stelzenläufern und guter Stimmung.
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August:
September:
November:
Dezember:
AUSGEHEN & VERGNÜGEN
Juli:
Mitte Juni – Mitte Juli: Deutsch-Französisches Volksfest in Reinickendorf auf dem Festplatz nahe Volkspark Jungfernheide. Ende Juni: Kreuzberg jazzt: 3-tägiges Bergmannstraßenfest, Off-Theater, Comedians, Gourmetzelt am Chamissoplatz. Mitte: 1 Woche lang Classic Open Air am Gendarmenmarkt, www.classicopenair.de. Ende Juli – Mitte Aug: Deutsch-Amerikanisches Volksfest am Hüttenweg, Zehlendorf, 3 Wochen. Ende Aug: Lange Nacht der Museen, Sommerausgabe. Anfang Sep: Jüdische Kulturtage mit Musik, Theater, Lesungen an verschiedenen Orten, 1 Woche, www.juedische-kulturtage.org. Internationale Funkausstellung: Unterhaltungs- und Elektronikmesse auf dem Messegelände am Funkturm. Internationales Literaturfestival: 10 Tage mit Autorenlesungen, Events, Gesprächen und Diskussionen über das geschriebene Wort, verschiedene Orte, www.literaturfestival.de. Märchenbrunnenfest an einem Samstag im Volkspark Friedrichshain. Letztes Wochenende: Berlin-Marathon mit über 30.000 Teilnehmern, www.berlin-marathon.com. Anfang Nov: Jazzfest Berlin, seit Langem eine feste Institution mit internationalen Jazzgrößen, 1 Woche lang in mehreren Clubs, www.jazzfest-berlin.de. Berliner Märchentage, eines der größten Märchenfestivals der Welt, 17 Tage lang an über 300 verschiedenen Orten. Adventsmarkt in der Domäne Dahlem. Weihnachtsmärkte u.a. am Gendarmenmarkt, in der Spandauer Altstadt, in Neukölln (Richardplatz), rund um die Gedächtniskirche, auf dem Alexanderplatz und in Alt-Tegel.
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MUSIK IN CLUBS, BARS UND TANZLOKALEN Tipp: Der neue Som-
In Berlin geht das Nachtleben zwar sehr spät los, dafür dauert es aber umso länger. In den meisten Clubs, Bars und Discos wird gefeiert und getanzt, bis der Morgen dämmert. Die Hauptstadt gilt längst als das Mekka der Clubs, und das weltweit. Die Vielfalt ist riesig, von Schickimicki bis zur alternativen Location, von exklusiv bis exzentrisch.
mertrend sind die chilligcoolen Strandbars! Natur-
Feine Adressen für guten Jazz
gemäß liegen sie an den Ufern der Spree, daher
b-flat
➚ Berlin am Wasser.
Rosenthaler Straße 13, 10119 Berlin-Mitte. ✆ & Fax 030/2833123. www.b-flat-berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U8 Rosenthaler Platz oder Weinmeisterstraße. Zeiten: Konzerte täglich ab 21 Uhr, geöffnet bis 2 Uhr, Fr, Sa open end. Preise: 8 – 10 fi, Mi Eintritt frei.
≥ Seit 1995, hohe Präsenz der arrivierten Berliner Jazzszene, vorwiegend Modern Jazz, Vocal Jazz und Latin Jazz. Recht kühles Design. Auch Tangoabende und Flamencokonzerte.
Quasimodo Kantstraße 12a, 10623 Berlin-Charlottenburg. ✆ 030/ 312-8086, Fax 312-2439. www.quasimodo.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U2, 9, S3, 5, 7, 9, 75 Zoologischer Garten. Zeiten: Konzerte fast täglich ab 22, Café mit Ter-
r
AnnaLee Restaura-
rasse im Erdgeschoss ab 11 Uhr. Preise: ab 15 fi.
tion, Bleibtreustra-
≥ Die renommierteste und älteste Jazz-Adresse der
ße 17, Charlottenburg. ✆ 030/886271982. www.annalee-berlin.de.
Stadt: Vor allem Modern Jazz, auch Blues, Funk, Latin und Soul. Im westlichen Kellerbereich des ➚ ˝ Theater des Westens.
Mo – Sa 9 – 24, So 10 – 22 Uhr. Weine, Biere, Kaf-
A-Trane
fee, kleine Speisen,
Bleibtreustraße 1, 10625 Berlin-Charlottenburg. ✆ 030/
Bücher und mehr in reprä-
3132550, www.a-trane.de.
[email protected]. Bahn/Bus:
sentativer Gründerzeitum-
S5, 9 Savignyplatz, Bus 149 Bleibtreustraße. Zeiten: Täg-
gebung und Jugendstil-
lich 21 – 2 Uhr, Fr, Sa open end. Preise: Mo und zur Late-
Interieur.
Night-Jamsession frei, sonst ab 10 fi. Infos: Barrierefrei.
208
KBer_inArbeit_NEU_Qx8_KBer_inArbeit_2010-01 01.02.10 16:45 Seite 209
≥ Kleiner, engagierter Jazzclub mit Live-Konzerten mehrmals die Woche. Bei Sedal Sardan treffen sich hochkarätige Musiker, die Creme de la Creme der Berliner Jazzszene. Beswingte Atmosphäre, schicke Aufmachung, per fekte Studiotechnik, erstklassige Cocktails. Jeden Samstag nach Mitternacht LateNight-Jamsession. Vorwiegend Modern Jazz, auch Funkjazz und Vocal Jazz.
A-Trane ist kein Schreibfehler, sondern eine fantasiereiche Kombination aus Duke Ellingtons »Take the A-Train« und dem Namensende der Jazzikone John Coltrane.
Jazzclub-Restaurant Badenscher Hof Badensche Straße 29, 10715 Berlin-Wilmersdorf. ✆ 030/8610080, Fax 85729281. www.badenscher-hof.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U7 Blissestraße oder Berliner Straße, Bus 104 Landhausstraße. Zeiten: Mo – Fr ab 16, Sa ab 18 Uhr, So und Fei geschlossen. Konzerte Di, Mi, Fr und Sa ab 21 Uhr. Preise: Livemusik 3 – 5 fi. Infos: Classic – Modern – Latino Jazz, Blues, Bebob, World Music.
≥ Beste Black-Music der Stadt, hochkarätige Jamsessions, Piano-Bar. Italienische, schwäbische und Cajun-Food-Gerichte (traditionelle Speisen aus New Orleans). Begrünter Vorgarten.
Yorckschlösschen 2158070, 3128086 (Tischreservierung Café), www.yorck-
Wenn’s die Gäste von den Stühlen reißt: Live-Atmosphäre im Jazz-Club
schloesschen.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U7, 6 Mehringdamm, M19 Yorckstraße/Großbeerenstraße. Zeiten: Täglich 17 – 3 Uhr, Café und Konzertkasse Mo – Fr ab 16, Sa, So ab 13 Uhr; Einlass bei Veranstaltungen 21 Uhr. Preise: 4 fi, Mi Eintritt frei.
rauchgeschwärzte große Saal mit der Theke dürfte sich seitdem kaum verändert haben. Kiez- und Künstlertreff, eine Kreuzberger Institution! Jeden So ab 14 Uhr sowie Sa und Mi ab 21 Uhr Dixieland, Jazz, Funk oder Blues live. Große Sommerterrasse. Der Wirt verspricht eine »artgerechte Gasthaltung«.
© Annette Sievers
≥ Weit über 100 Jahre alte Eckkneipe, der urige,
209
AUSGEHEN & VERGNÜGEN
Yorckstraße 15, 10965 Berlin-Kreuzberg 61. ✆ 030/
KBer_inArbeit_NEU_Qx8_KBer_inArbeit_2010-01 01.02.10 16:45 Seite 210
Musikkneipen Clärchens Ballhaus Auguststraße 24, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/2829295, Fax 28385589. www.ballhaus.de.
[email protected]. Bahn/Bus: S5, 7, 9, 75 Hackescher Markt. Zeiten: Täglich ab 10 Uhr, open end. Infos: Italienische und deutsche Küche.
≥ Es ist kein schönes Gebäude, aber in diesem Haus
d
Täglich wechselndes Tanzprogramm
ist Vergangenheit bis in die kleinste Ecke zu spüren. Seit 1913 wird hier das Tanzbein geschwungen, geschwoft, getrunken, angebandelt und sich verliebt. Wild gemischt ist die Gästeschaft, die sich unter der Discokugel trifft: Alte Stammkunden im schwarzen Anzug oder in gestärkter Rüschenbluse, gestylte Mitte-Hipster, Otto und Lieschen von nebenan in Jeans, der Tourist mit Fotoapparat. Noch zu Vorwendezeiten trafen sich hier fast ausschließlich die Einwohner des damals noch recht ärmlichen Kiezes. Für ganz besondere Anlässe gibt’s noch den stuckverzierten Spiegelsaal ein Geschoss darüber.
in Clärchens Ballhaus ab 21 Uhr, von Tango über
Pfefferberg
Salsa und Swing bis Cha-
Schönhauser Allee 176, 10119 Berlin-Prenzlauer Berg.
Cha-Cha, So mit Live-Tanz-
✆ 030/44383342, Fax 44383310. www.pwag.net.
kapelle (Eintritt 3 fi),
[email protected]. Bahn/Bus: U2 Senefelder Platz. Zei-
Sonntagskonzerte im
ten: Restaurant im Haus 14 täglich ab 17.30, Mittagstisch
Spiegelsaal (10 fi).
Mo – Fr 11.30 – 15.30. Sommergarten täglich ab 11 Uhr, open end, ✆ 030/44383404,
[email protected].
≥ 1841 eröffnete der bayrische Braumeister Joseph Pfeffer vor den Toren Berlins eine Bierbrauerei, die 1921 aus Unwirtschaftlichkeit stillgelegt werden musste. Während des Zweiten Weltkriegs wurden auf dem Gelände Zwangsarbeiter beschäftigt, 1951 rich210
KBer_inArbeit_NEU_Qx8_KBer_inArbeit_2010-01 01.02.10 16:45 Seite 211
tete die sowjetische Militäradministration hier eine Großküche für die Arbeiterversorgung ein. Nach der Wende entstand im Industriedenkmal ein soziokultureller Treff mit großem Programmangebot, das sich momentan zu einem Zentrum für Kunst und Kultur mit sozialen Einrichtungen entwickelt. Veranstaltungen und Partys finden im frisch renovierten Haus 13 statt. Im Kunst- und Atelierhaus Meinblau befinden sich Ateliers von 16 Berliner Künstlern, die Galerie Mikael Anderson im Haus 4 und die Akira Ikeda Gallery in den Häusern 7 und 9 zeigen internationale zeitgenössische Kunst. Haus 6 beherbergt das h Pfefferbett Hostel. Großer Sommergarten im üppig mit Linden und Kastanien begrünten Innenhof, beliebter Ort für Konzerte, Events und Feste.
h
Pfefferbett Hostel, Schlafsaal ab 12 fi,
4-Bett-Zimmer ab 20 fi, DZ ab 32 fi sowie Apartments; ✆ 030/ 93935858,
[email protected].
r
Tauro, Schönhauser Allee 176,
Prenzlauer Berg. ✆ 030/ 40056048. www.tauroberlin.de. Täglich 9 – 1 Uhr. Der Prenzlberg ist
Cassiopeia
seit Ende 2009 um eine
Revaler Straße 99, 10245 Berlin-Friedrichshain. ✆ 030/
kulinarische Attraktion rei-
29362966, www.cassiopeia-berlin.de. info@cassiopeia-ber-
cher. Auf 3 Etagen am
lin.de. Bahn/Bus: U1, S3, 5, 7, 9, 75 Warschauer Straße.
Pfefferberg: Tapasbar mit
Zeiten: Mo, Di und Do ab 21, Mi ab 22, Fr, Sa ab 23 Uhr
Feinkostladen, spani-
(Club), Mo – Fr ab 16, Sa, So ab 14 Uhr (Sommergarten).
sches Restaurant, Cock-
Preise: 3 – 5 fi.
tailbar mit Lounge.
Areal des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerks (RAW), abwechslungsreiches Programm, Konzerte, Reggae- und HipHop-Partys. Außerdem auf dem Gelände: Skaterhalle, Kletterkegel an einem alten Bunker, Freiluftkino, Künstlerwerkstätten, Café, Biergarten.
Tipp: Friedrichshain: Das magische Dreieck für Nachtschwärmer besteht aus 3 Clubs, die nahe beieinander und wie an einem Dreieck liegen:
Clubs & Bars
➚ Cassiopeia, ➚ Yaam und ➚ Berghain.
Yaam Stralauer Platz 35, 12043 Berlin-Friedrichshain. ✆ 030/6151354, www.yaam.de.
[email protected]. Bahn/ Bus: S3, 5, 7, 9, 75 Ostbf. Zeiten: Mo – Sa ab 11, So ab 14 Uhr. Preise: So 3 fi. Infos: Reggae, Black Music. 211
AUSGEHEN & VERGNÜGEN
≥ Soziokulturelles Projektzentrum auf dem riesigen
KBer_inArbeit_NEU_Qx8_KBer_inArbeit_2010-01 01.02.10 16:45 Seite 212
f
Fahrradverleih:
≥ Beachclub an der Spree gegenüber dem Ostbahn-
City Bike 5 fi/2
hof, wichtigste Location der Berliner Reggae-Szene, junges tanzfreudiges Publikum, Partys bis in die Puppen. Breites Sportprogramm, afrikanisch-karibischer Markt, schließlich bedeutet die Abkürzung yaam »young african art market«. Livemusik, Summerfeeling pur.
Std, ganzer Tag 10 fi. ✆ 0178/ 8049754, www.yaambike.de.
Berghain – Panoramabar Friedrichshain Am Wriezener Bahnhof, 12043 Berlin-Friedrichshain. www.berghain.de.
[email protected]. Bahn/Bus: S3, 5, 7, 9, 75 Ostbf, U5 Weberwiese. Zeiten: Do ab 23, Fr, Sa ab 24 Uhr, im Sommer wird zusätzlich So ab 12 Uhr der große Garten mit Bar und DJ-Musik geöffnet. Preise: 8 – 12 fi, So 5 fi (nur Garten). Infos: Techno.
≥ Tempel des Techno: Gigantischer Saal in stillgelegtem Heizkraftwerk aus sozialistischer Zeit, der Dancefloor des industriellen Kastenbaus ist 18 m hoch. In der Panoramabar ertönen House und Minimal Techno.Tanzende Massen, ausgeflippte Stimmung. 2009 wurde der Club vom britischen TechnoMagazin »DJ Mag« zum besten Technoclub der Welt gekürt! Internationale DJ-Szene von Rang und Namen. Strenge Gesichtskontrolle und oft lange Wartezeiten am stählernen Eingang. Bei alldem wundert es nicht, dass selbst der Türsteher Sven Marquardt schon zur Kultfigur geworden ist.
Cookies Friedrichstraße/Unter den Linden, 10117 Berlin-Mitte.
d
Disco auf zwei
✆ 030/2808806, www.cookies-berlin.de. Bahn/Bus: U6,
Dancefloors Di, Do
S1, 2, 5, 7, 9, 25, 75 Friedrichstraße. Preise: 8 fi. Infos:
ab 22.30 Uhr.
Deep House, House, Dub, Techno.
≥ »Nur für Freunde« steht am Eingang. Da darf man sich also willkommen fühlen, vorausgesetzt man hat den Türsteher auf seiner Seite. Beim 5. Ortswechsel in 15 Jahren hat Heinz Gindullis seine Party-Legende nun mittenrein in Berlin-Mitte platziert, in die Räumlichkeiten des ehemaligen französischen Kulturinsti212
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tuts. Der richtige Style – betont lässige Eleganz – bedeutet hier alles. Zur aktuellen elektronischen Musik Tanzorgie die ganze Nacht hindurch, aber nur an 2 Werktagen.
Kaffee Burger
B
Uwe Schilling, GF, Torstraße 60, 10119 Berlin-Prenzlauer
Wladimir Kaminer,
Berg. ✆ 030/28046495, Fax 28046808. www.kaffeebur-
Russendisko, Gold-
ger.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U2
mann Verlag, 978-3-442-
Rosa-Luxemburg-Platz, Bus 240, Tram M8 Torstraße. Zei-
54175-1, 7,95 fi.
ten: Mo – Do ab 20, Fr, Sa ab 21, So ab 19 Uhr, open end. Preise: Eintritt 1 – 5 fi, So – Do ab 23 Uhr frei. Infos: Je nach Abend Britpop, Indie & Hypes, Electro & Retro oder
Kult: Wenn Wladimir auflegt, steppt der Berliner Bär
White Trash Fast Food Schönhauser Allee 6 – 7, 10119 Berlin-Prenzlauer Berg. ✆ 030/50348668, Fax 50348669. www.whitetrashfastfood.com.
[email protected]. Bahn/Bus: U2 Rosa-Luxemburg-Platz. Zeiten: Mo – Fr ab 12, Sa, So ab 18 Uhr, open end. Preise: Eintritt programmabhängig, Party 6 fi. Infos: Punk, FR.
≥ Auf zwei Ebenen Livebands, ausgelassene Stimmung und die besten Burger der Stadt – schwören manche. Kein Klamottenzwang, immer voll, getanzt wird bis zum Morgengrauen. Hier lässt sich gern auch so mancher Promi im Getümmel blicken.
l
Mit Tattoo-Shop NoPainNoBrain,
Mo – Sa 12 – 20. 213
AUSGEHEN & VERGNÜGEN
≥ Berühmte und später auch (von Staats wegen) berüchtigte Künstlerkneipe in der DDR der 70er und frühen 80er-Jahre. Nachdem Uta Burger 1999 den Laden u.a. an den Lyriker Bert Papenfuß-Gorek verkauft hatte, wurde daraus peu à peu ein Kultclub, in den auch mal Madonna beim Berlinbesuch absteigt. Vor allem die 14-tägig stattfindende Russendisko mit dem 1967 in Moskau geborenen Wladimir Kaminer machte die Tanzwirtschaft über die Grenzen Berlins bekannt. Jeden Abend ab 23 Uhr steppt der Bär, wenn die DJ-Größen ihre Scheiben auflegen. Außerdem: Lesebühne und Kulturprogramm.
© Angelika Rahmsdorf
New Soul, Soul, Funk.
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Tresor
r
Lutter & Wegner,
Köpenicker Straße 70, 10179 Berlin-Mitte. ✆ 030/
Alte Potsdamer
21238190, www.tresorberlin.com.
[email protected].
Straße 5. ✆ 030/
Bahn/Bus: U8 Heinrich-Heine-Straße. Zeiten: Mi, Fr, Sa ab
25294350. www.l-w-ber-
23 Uhr. Preise: Mi ab 5 fi, Fr 10 – 12 fi, Sa 10 – 15 fi.
lin.de. Täglich 11 – 24
Infos: Techno.
Uhr. Im erhaltenen Haus
≥ Die Technolegende lebt! Seit 2007 in einem still-
Huth von 1912, urgemüt-
gelegten Heizkraftwerk in Spreenähe. Mittwochs läuft der Benito House Club, Fr und Sa hämmert Techno im Keller wie einst gleich nach der Wende, als der Tresor in der unterirdischen Stahlkammer des im Krieg zerstörten Kaufhauses Wertheim an der Leipziger Straße erstmals neural-kybernetische Extasen jenseits von Raum und Zeit erzeugte.
lich, Weinlokal und Restaurant, Spezialität: Sauerbraten.
40seconds Potsdamer Straße 58, 10785 Berlin-Tiergarten. ✆ 030/ 890642-41, Fax 890642-11. www.40seconds.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U2, S1, 2, Bus M29, M48 Potsdamer Platz. Zeiten: Fr, Sa ab 23 Uhr. Preise: Eintritt 10 fi. Infos: R’n’B, House & Dance Music.
≥ Ziemlich genau 40 Sekunden braucht der Lift bis
Lutter & Wegner am Gendarmenmarkt: Hier sntstand die Wortschöpfung »Sekt«, ➚ Ludwig Devrient
zum Penthouse in der 8. Etage. Sehr nobel sind die 3 Lounges, auf ein hip-gestyltes Outfit der jungen Gäste wird Wert gelegt, schon am Eingang. Gehobene Partyatmosphäre. Musik: House und Disco. Stars wie Leonardo DiCaprio und Jennifer Lopez sollen hier auch gern bis zum Morgengrauen Party machen. Das soll niemanden abschrecken, denn schon allein der 360-Grad-Blick von den 3 Dachterrassen auf Berlin und den Potsdamer Platz ist einfach grandios.
Spindler & Klatt Köpenicker Straße 16/17, 10997 Berlin-Kreuzberg. ✆ 030/69566775, Fax 69518275. www.spindlerklatt.com.
[email protected]. Bahn/Bus: U1 Schlesisches Tor. Zeiten: Mi – Sa 20 – 1, Clubbetrieb Fr, Sa ab 23 Uhr. Preise: Veranstaltungen um 10 fi. Infos: Hip-Hop, Funk, House und Elektro. 214
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≥ Früher Kornspeicher der Heeresbäckerei, heute auf 1000 qm eine Kombination aus Club und exklusivem Restaurant. Direkt an der Spree, große Sommerterrasse mit Blick auf die Oberbaumbrücke. Drinnen eine weiße Bettenlandschaft, auf der man es sich bequem machen kann. Die monatliche LiveDEMO lockt Hip-Hop-Fans nicht nur aus der Stadt an.
r
Spindler & Klatt: Schickes Ambiente,
Speisen 6 – 18 fi, Drinks ab 3 fi.
Kultur kultig SO36 Oranienstraße 190, 10999 Berlin-Kreuzberg. ✆ 030/ 61401306, Fax 61609268. www.so36.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U8 Moritzplatz. Zeiten: jeden So 19 – 2 Uhr Café Fatal; jeden 2. Di im Monat (außer Juni – Sep) ab 19 Uhr Kiezbingo; monatlich an einem Mi Nachtflohmarkt ab 20 Uhr; jeden Fr oder Sa ab 22 Uhr Karaokemonster; jeden
Das Esso soll leben: Jubiläumslogo 30 Jahre SO36
letzten Sa im Monat ab 23 Uhr Gayhane. Preise: Konzerte 5 – 25 fi, Kiezbingo und andere regelmäßige Veranstaltungen 3 fi, Nachtflohmarkt kostenlos. Infos: Info-Telefon Partybereich 030/61401307.
Bingo, Nachtflohmarkt, Gayhane für türkische und arabische Schwule und Lesben. Fraglich ist, wie lange das SO36 bestehen bleibt – die Kündigung ist bereits eingegangen, weil man eine fehlende Schallschutzmauer für 80.000 fi nicht installieren konnte. Die Betreiber bleiben optimistisch, konstruktive Gespräche mit der Hausverwaltung finden statt und die Spendentrommel wird auch weiter kräftig gerührt.
KulturBrauerei
Tipp: Der Hof des
Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Gebäudeensembles wird
✆ 030/443151-52, 405047310 (Veranstaltungsanfrage),
im Winter zur malerischen
Fax 443151-53. www.kulturbrauerei.de. info@kulturbraue-
Kulisse für den Lucia
rei.de. Bahn/Bus: U2 Eberswalder Straße. Zeiten: Rund
Weihnachtsmarkt. Ab
um die Uhr. Preise: Preise variieren je nach Veranstaltung.
Ende Nov, täglich 15 – 22
Infos: Im Soda Club Party: Di, So Salsa mit Tanzanleitung
Uhr. 215
AUSGEHEN & VERGNÜGEN
≥ Kulturelle Vielfalt: Techno- und Electro-Partys, Kiez-
KBer_inArbeit_NEU_Qx8_KBer_inArbeit_2010-01 01.02.10 16:45 Seite 216
ab 20 bzw. 19 Uhr, Fr House und Soul ab 23 Uhr, Sa HighFidelity Club ab 23 Uhr, 5 – 8 fi.
≥ Das multikulturelle Zentrum wurde 1991 auf dem
Kunst zur Begrüßung: In der Kulturbrauerei Prenzlberg
r
frannz Restaurant, Schönhauser Allee
36, Prenzlauer Berg. ✆ 030/726279360. www.frannz.de. Mi – So ab 18 Uhr. 1970 – 1997
ehemaligen Areal der großen Berliner SchultheissBrauerei gegründet. Ein beeindruckendes Zeugnis der Industriearchitektur von 1853! In dem riesigen Ensemble roter, trutzburgartiger Backsteingebäude mit charakteristischem hohen Eckturm, in der Vorkriegszeit »Bierkirche« genannt, ist immer etwas los: Im Kesselhaus finden anspruchsvolle Konzerte statt, im alten Pferdestall und in der Schlosserei wird Theater gespielt und Literatur von Laien vorgetragen. Es gibt ein großes Kino, verschiedene Clubs, im Soda wird ausgelassen auf Black Music getanzt und immer wieder montags, am Hungry Monday, wird spät abends ein üppiges Büfett in der Alten Kantine aufgebaut mit anschließender Tanznacht. Für das leibliche Wohl sorgt das r frannz mit großem Sommergarten auf dem weiten, gepflasterten Hof. Beliebt sind Stadtführungen mit dem Rad, die vom Hofgelände aus starten ➚ Berlin on bike. Über 1 Mio Besucher zählt das Kulturzentrum pro Jahr!
befand sich hier der legendäre Franz-Club, wo
ufa Fabrik
sich die Szene Ostberlins
Viktoriastraße 10 – 18, 12105 Berlin-Tempelhof. ✆ 030/
traf. Das neue frannz ist
75503-0, Fax -110. www.ufafabrik.de.
[email protected].
Club, Snackbar und
Bahn/Bus: U6 Ullsteinstraße, Bus 170, 246 Friedrich-Karl-
Lounge zugleich.
Straße und Attilaplatz. Zeiten: Mo – Sa 10 – 19, So 14 – 19 Uhr (Info-Zentrale). Preise: Je nach Veranstaltung, meist 12 – 18 fi; ermäßigt 8 – 17 fi.
≥ Autofreie, selbstverwaltete Kultur- und Öko-Oase
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Café Olé, Viktoriastraße 10 – 18,
Tempelhof. ✆ 030/ 75503120. Mo – Fr 11 – 22, Sa, So ab 10 Uhr. Reichhaltiges Frühstück, Sommergarten, jeden 1. Mo im Monat Jazz live. 216
auf 18.566 qm. Seit 1979 betreibt die rund 40-köpfige Kommune um den Impressario Hans-Josef Becher alias Juppy mit dem legendären spanischen Zirkushütchen erfolgreich und ohne Profitstrategie das internationale Zentrum mit riesigem Kulturprogramm: Musik, Theater, Varieté, Kinderzirkus, Nachwuchsförderung. Biobäckerei, Kinderbauernhof, Sommerterrasse, nettes C Theater-Café Olé.
KBer_inArbeit_NEU_Qx8_KBer_inArbeit_2010-01 01.02.10 16:45 Seite 217
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DIE HISTORISCHE MITTE KIEK MAL IM KIEZ B E R L I N A M WA S S E R MAUERJAHRE O A S E N , PA R K S & G Ä R T E N MUSEEN A – Z AUSGEHEN & VERGNÜGEN BUMMELN & KAUFEN CURRYWURST & HUMMER KARTEN & REGISTER
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Kilometerlange Geschäftsstraßen, Einkaufsarkaden mit eleganten Läden und insgesamt 60 mehr oder minder gesichtslose Shopping-Malls und -center, wie es sie in allen europäischen Metropolen gibt, machen Berlin zu einem Shopping-Mekka. Bemerkenswert in der deutschen Hauptstadt ist dabei die überaus große Anzahl von Einkaufsmeilen. Das liegt hauptsächlich daran, dass mehrere Bezirke noch bis 1920 selbstständige Städte mit eigenen Zentren bildeten. Und das hat sich im Stadtbild bis heute weitgehend so erhalten. Nicht zuletzt deshalb gibt es neben den großen, traditionellen Einkaufsstraßen und -zentren in der historischen Mitte Berlins – in der ➚ l Friedrichstraße, am ➚ l Alexanderplatz und nun auch wieder am ➚ l Potsdamer Platz – ebensolche in den meisten anderen Bezirken:
DAS SHOPPINGMEKKA DER REPUBLIK
Einkaufsstraßen in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf: Kurfürstendamm, die noble Fasanenstraße, Tauentzienstraße, Wilmersdorfer Straße, Kantstraße. Steglitz-Zehlendorf: Schlossstraße mit dem Shoppingtempel Das Schloss, Hauptstraße. Prenzlauer Berg: Schönhauser Allee, Kastanienallee, Boxhagener Platz. Kreuzberg: Bergmannstraße mit der MarheinekeMarkthalle, Oranienstraße, Kottbusser Damm. Schöneberg: Alle Straßen rund um den Winterfeldplatz. Wedding: Müllerstraße. Tempelhof: Tempelhofer Damm mit dem neuen Shoppingcenter am Historischen Hafen, samt Hafenpromenade und Bootsanlegestelle. Neukölln: Karl-Marx-Straße und die Johannisthaler Chaussee mit den Gropius-Passagen, dem größten Einkaufscenter Berlins mit mehr als 180 Geschäften.
l
Wirklich authentisch und span-
nend zeigt sich die Stadt eher in den kleineren Straßen und den vielen abseits gelegenen Läden, die Kunsthandwerk, Ausgefallenes und ganz Spezielles anbieten, sowie auf den vielen Kiezplätzen, wo die Märkte darüeigene Atmosphäre ausstrahlen.
Nicht nur für Kinder faszinierend: Im SchokoladenHimmel Fassbender & Rausch am Gendarmenmarkt 219
BUMMELN & KAUFEN
ber hinaus eine ganz
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Konsumtempel KaDeWe Tauentzienstraße 21 – 24, 10789 Berlin-Schöneberg. ✆ 030/2121-0, Fax 2121-1156. www.kadewe.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U1, 2, 3 Wittenbergplatz, Bus 100, 200 Breitscheidplatz. Zeiten: Mo – Do 10 – 20, Fr 10 – 21, Sa 9.30 – 21 Uhr.
≥ »Die Euphorie ist riesig, die Neugier groß, der An-
Am laufenden Meter: Torten-Theke im KaDeWe
Interessant: Das KaDeWe ist nach dem Brandenburger Tor und dem Reichstagsgebäude die am dritthäufigsten von Touristen besuchte Sehenswürdigkeit Berlins!
220
drang kaum zu bremsen: Punkt 11 Uhr wird das Kaufhaus des Westens wieder eröffnet«, heißt es in einer Tageszeitung vom 3. Juli 1950. Das machte den Berlinern Hoffnung, auch wenn die meisten das »KaDeWuppdich« vor dem Krieg nur zur Inspizierung betreten hatten. Aber man nahm die Wiedereröffnung als ein kleines Wunder, schließlich hätte wohl kaum ein Berliner 1943, als ein amerikanischer Bomber auf das Warenhaus fiel und es vollständig ausbrannte, auch nur einen Sechser für das Gebäude am Wittenbergplatz gegeben. Nun war Leben zurückgekehrt. So ähnlich euphorisch wird das öffentliche Interesse und Gedränge auch im Jahre 1907 gewesen sein, als der jüdische Kaufmann Adolf Jandorf sein im neoklassizistischen Stil erbautes Warenhaus mit 5 Etagen und 120 Abteilungen eröffnete. Der Mann ahnte, dass diese Gegend eine merkantile Hoffnungslandschaft war, denn alles, was aufstrebte, befand sich seit der Reichsgründung 1871 plötzlich im Neuen Westen der Stadt, während man Kaiser, Schloss und die Kunst gerne dem alten Berlin überließ. So lag es auf der Hand, dass Jandorf seinem Konsumtempel den Namen Kaufhaus des Westens gab und ihm prompt ganz in amerikanischer Manier ein werbewirksames Kürzel verpasste. Mit der Übernahme des Hauses 1927 durch Hermann Tietz, also Hertie, begann dann die eigentliche Blütezeit: Das KaDeWe wuchs nach Harrods in London zum größten Warenhaus in Europa. Die Nazis enteigneten Tietz 1933 und setzten einen »arischen« Geschäftsführer ein.
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Noch euphorischer war der Andrang unmittelbar nach der Wende. Am 10. November 1989 bestaunten fast 200.000 DDR-Bürger die paradiesische Warenwelt im Westen und legten den Verkauf weitgehend lahm. Die 100 DM Begrüßungsgeld werden daran wohl nicht schuld gewesen sein. Auch wenn das Service-Angebot 2006 um einen Wellness-Bereich und 4 Beauty-Lounges (3. Etage) erweitert wurde, ist der Hauptanziehungspunkt vieler Kaufhausbesucher wie ehedem die legendäre Feinschmeckeretage. Da muss man den am Haupteingang postierten Portier mit Livree und grauem Zylinder, der in 7 Sprachen parlieren kann, normalerweise auch nicht nach dem Weg fragen. Die echten Gourmets treffen sich, nachdem sie Auto und Hund im Untergeschoss abgegeben haben, natürlich in der 6. Etage! Sage und schreibe 500 Angestellte sind allein hier beschäftigt, davon sind 110 Köche und 40 Konditoren. In dieser kulinarischen Abteilung gibt es mehr als 34.000 verschiedene Artikel, allein um die 1000 sollen Käse sein. Da wird sich doch was finden lassen …
r
LeBuffet, Tauentzienstraße 21 – 24,
Schöneberg. ✆ 030/ 2121-2623. www.lebuffet.de. Mo – Do 10 – 20, Fr 10 – 21, Sa 9.30 – 21 Uhr. Im Wintergarten unter der Glaskuppel im 7. Stock speisen mit einzigartigem Blick auf Berlin.
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Galeries Lafayette Friedrichstraße 76 – 78, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/20948-0, Fax -102. www.galerieslafayette.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U6 Französische Straße. Zeiten: Mo – Mi 10 – 20, Do – Sa 10 – 21 Uhr. BUMMELN & KAUFEN
≥ Die einzige Auslands-Dependance der berühmten Pariser Galeries Lafayette ist sowohl eine touristische Attraktion – schon wegen der außergewöhnlichen Innenarchitektur des Stararchitekten Jean Nouvel! – als auch eine der Berliner Topadressen für internationale Mode und französische Spezialitäten: Schlemmen wie Gott in Frankreich in der Delikatessenabteilung im Untergeschoss. 221
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Altes Textilkaufhaus Boxhagener Straße 93, 10245 Berlin-Friedrichshain. ✆ 030/66763760, 0163/5539171, Fax 66763762. www.altestextilkaufhaus.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U5 Samariterstraße. Zeiten: Mo – Fr 11 – 19, Sa 11 – 15 Uhr.
≥ Seit 2003. Das »Altex« ist ein Gemeinschaftsprojekt von jungen Künstlern, Designern und anderen Kreativen. Breite Palette an außergewöhnlichem Modedesign, Schmuck und anderen Accessoires bis hin zu Filzhausschuhen auf zwei Etagen.
Märkte & Flohmärkte Marheineke-Markthalle Marheinekeplatz, 10961 Berlin-Kreuzberg 36. ✆ 030/ 3989610, www.meine-markthalle.de. Bahn/Bus: Bus 248 Marheinekeplatz, U7 Gneisenaustraße, Südstern. Zeiten: Mo – Fr 8 – 20, Sa 8 – 18 Uhr.
≥ Die 1892 eröffnete Markthalle, nach dem Krieg
r
Slumberland, Goltzstraße 24/Winter-
feldtplatz, Schöneberg. ✆ 030/2165349. Mo – Fr 17 – 4, Sa 11 – 4, So 16 – 2 Uhr. Ältester Szenetreff der Umgebung, an
wieder aufgebaut, wurde 2007 grundlegend modernisiert, was ihr nach Meinung vieler Kiezbewohner den leicht morbiden Charme nahm. Nun ist alles in lichtem Ambiente übersichtlich unter einem Dach: Biobäcker, Biofleischer, Fischhändler, Blumen- und Buchhändler sowie Spezialitäten-Imbissse von griechisch und spanisch über italienisch und chinesisch bis zu französisch und arabisch. Und echt Berlinisches gibt s natürlich auch. Richtig schön: Die breite Sommerterrasse auf der Südseite.
Markttagen wird das Lokal zum Schaufenster auf das Geschehen draußen, drinnen steht, trinkt und schwoft man in Dreierreihen am langen Tresen, aus den Boxen dröhnen Reggae und Latin. 222
Berliner Wochenmärkte Schöneberg: Winterfeldtmarkt, Winterfeldtplatz, U1 Nollendorfplatz. Vielfältiges Angebot, reichlich Naturkost, Backwaren, italienische, portugiesische und türkische Spezialitäten, Gemüse und Obst aus dem Berliner Umland, Töpferwaren aus Brandenburg, Blumen, die kurz vor Marktschluss
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Farbenspiel: Auf dem »Türkenmarkt« am Maybachufer buhlen schöne Dinge um die Gunst der Käuferinnen BUMMELN & KAUFEN
spottbillig abgegeben werden, großer Szenetreff. Mi 8 – 14, Sa 8 – 16 Uhr. Charlottenburg: Markt am Karl-August-Platz, U7 Wilmersdorfer Straße, zu Füßen der neugotischen Trinitatiskirche. Selbst gemachte Nudeln, französische Patisserie, griechische Spezialitäten und viele andere Delikatessen, Eis-Michel und Braten-Max. Mi 8 – 13, Sa 8 – 14 Uhr. Prenzlauer Berg: Ökomarkt am Kollwitzplatz, U2 Senefelderplatz. Viel Bio, Fisch, Fleisch, leckere Feinkost, sehr niveauvolles Angebot und nicht gerade billig. Sa 8 – 16, Do 12 – 19 Uhr. Kreuzberg: Markt am Maybachufer, U8 Schönleinstraße. Der Markt liegt in Kreuzkölln, wie die Grenzlage zwischen den beiden Bezirken heute gern genannt wird. Da kommt fast Urlaubsstimmung auf: türkische Basaratmosphäre, super frisches Gemüse und Obst, Berge von Fladenbroten, Stoffe aller Art, Schale an Schale mit duftenden Gewürzen, orientalische Küchenausrüstungen, buntes Gemisch an Publikum, pittoreske Lage am Landwehrkanal. Di, Fr 11 – 18.30 Uhr. Einkehr ➚ r Ankerklause. Kreuzberg: Ökomarkt am Chamissoplatz, U6 Tempelhofer Damm, frisches Gemüse und Obst direkt vom Feld, Fleisch, Käse und Milch von artgerecht gehaltenen Tieren, Blumen, Imbiss, Kundschaft aus dem Kiez, klein und ruhig mit Gründerzeitambiente. Sa 8 – 14 Uhr.
Berliner Flohmärkte ≥ An den Wochenenden öffnen in den Berliner Bezirken mehr als 50 Floh- und Trödelmärkte. Hier kann man Nippes und Kitsch, Unsägliches und Müllreifes 223
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Fundgrube: Auf Trödelmärkten kann man sein Lieblingsstück finden
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Enoteca Bacco, Marheinekeplatz
15, Kreuzberg 36. ✆ 030/6929813. Mo – So 11 – 23, Sa ab 10 Uhr, Okt – März So geschlossen. An der Marheineke-Markthalle. Gemütliches Öko-Weinlokal mit mediterraner Bio-Küche. Helmut Hahne kredenzt biologische Weine, auch Cognac, Whisky und Grappa. Große Sommerterrasse. 224
ebenso erstehen und erhandeln wie Elegantes, Edles und fast Neuwertiges. Schnäppchen lassen sich sowieso fast immer finden. Charlottenburg: Trödelmarkt am 17. Juni, Straße des 17. Juni, S5, 7, 9, 75 Tiergarten. Seit 1973 und damit ältester Flohmarkt Berlins, viele professionelle Händler, Edel-Antiquitäten, Gründerzeitmöbel, viele Touristen und eher teuer. Sa, So 10 – 17 Uhr. Pankow: Kunst- und Trödelmarkt in der Alten Schultheiß-Brauerei, Berliner Straße 80 – 82, U2 Tram 23, 24, 50, 52, 53 Vinetastraße. Auch Euroflohmarkt genannt, sehr interessantes und auch ungewöhnliches Mobiliar. Täglich 10 – 18 Uhr. Mitte: Großer Trödelmarkt am Arkonaplatz, U8 Bernauer Straße, Bus 247 Wolliner Straße, Tram 12 Schwedter Straße. Vorwiegend junges Publikum, Alltagsgegenstände, DDR-Nostalgisches, diverses Mobiliar, Bücher, Tonträger. So 10 – 17 Uhr. Mitte: Kunst- und Nostalgiemarkt, Am Kupfergraben, U2, 5, 8, S5, 7, 9, 75 Alexanderplatz. Rund 60 Händler bieten direkt neben dem Bode-Museum Bücher, Schallplatten, CDs und Kunsthandwerk feil. Sa, So 10 – 17 Uhr. Mitte: Kunstmarkt am Zeughaus, Unter den Linden, am Lustgarten auf der Museumsinsel, U2, 5, 8, S5, 7, 9, 75 Alexanderplatz. Sehr touristisch, viele interessante und hochwertige Angebote für Geschenke und Mitbringsel, auch Bücher. Sa, So 10 – 17 Uhr. Kreuzberg 61: Trödelmarkt Bergmannstraße/Marheinekeplatz, U7 Gneisenaustraße. Nachbarn unter sich als Verkäufer und Käufer, u.a. Bücher, Schmuck, Klamotten, Spielzeug, Fahrräder, buntes Allerlei. Sa 9 – 16 Uhr, im Sommer auch So, im Dez an gleicher Stelle Weihnachtsmarkt. Prenzlauer Berg: Trödel am Mauerpark, Bernauer Straße 63 – 64, U8 Bernauer Straße. Melting pot der Nationalitäten und Sprachen. Großer, sehr
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quirliger Markt, Gelegenheitshändler, Hausrat, Klamotten, Fahrräder, meist sehr günstig. So 7 – 17 Uhr. Friedrichshain: Großer Antikenmarkt am Ostbahnhof, Erich-Steinfurth-Straße. S3, 5, 7, 9, 75 Ostbf. Angenehm beschaulich, Antiquitäten, Bücher, Kunsthandwerk, enorme Imbissbudenvielfalt. So 9 – 17 Uhr. Reinickendorf: Trödelmarkt am Märkischen Viertel, Königshorster Straße 1, Bus 124, M21, N8 Königshorster Straße. Entwickelt sich mehr und mehr zum Geheimtipp. So 8 – 15 Uhr.
r
Matzbach, Restaurant-Bar-Hotel, Mar-
heinekeplatz 15, Kreuzberg. ✆ 030/61202312. www.matzbach-berlin.de. Täglich 9 – 1 Uhr. An der Markthalle, im Sommer stehen die Tische auf der großen Terrasse um einen plätschernden Brunnen herum und samstags fast bis in den angrenzenden Flohmarkt hinein. Badisch-elsässi-
Natur- und Feinkostläden
sche Küche.
Fassbender & Rausch Jürgen Rausch, Charlottenstraße 60, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/20458443, Fax 20458445. www.rausch-schokolade.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U6 Stadtmitte. Zeiten: Mo – Sa 10 – 20, So ab 11 Uhr.
markt mit der längsten Trüffel- und Pralinentheke Deutschlands. Süße Köstlichkeiten aus Plantagenschokolade und Edelkakao. Zur Touristenattraktion sind die Schoko-Nachbauten der Titanic und berühmter Gebäude avanciert. Das erste Schokoladenrestaurant Europas in der oberen Etage bietet allerlei Süßes in der Tasse und auf dem Teller.
r
Fassbender & Rausch, Charlotten-
straße 60 (am Gendarmenmarkt), Mitte. www.fassbenderrausch.de. Mo – So 11 – 20 Uhr. Reservierung: 0800/7578810. Feine Speisen und schokoladi-
Vineria del Este
ge Köstlichkeiten, Scho-
Bänschstraße 41, 10247 Berlin-Friedrichshain. ✆ 030/
koladen-Dinner-Shows mit
42024943, Fax 42021285. Bahn/Bus: U5 Samariterstra-
4 Gängen ab 80 fi.
ße. Zeiten: Mo – Sa ab 10, So ab 15 Uhr.
≥ Hier kommt einem alles Spanisch vor – aber wahrhaftig. Sehr gemütliches Ambiente, gute Weine, TopTapas, alle hausgemacht. Der köstliche SerranoSchinken im warmen Brot heißt Boquadillo de Jamón.
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BUMMELN & KAUFEN
≥ Tradition seit 1863. Chocolatiers am Gendarmen-
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Rogacki Wilmersdorfer Straße 145/146, 10585 Berlin-Charlottenburg. ✆ 030/3438250, Fax 34382566. www.rogacki.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U7 Wilmersdorfer Straße. Zeiten: Mo – Mi 9 – 18, Do, Fr 8 – 19, Sa 8 – 16 Uhr.
≥ Schlemmergeschäft mit Stehtischen. Über die Theke gehen Austern, Garnelen, Sekt, 1a-Weine, Käse, frischer Fisch, Fleisch, Backwaren. Rarität des alteingesessenen Familienbetriebs: Fleisch vom KobeRind, dem teuersten Hausrind der Welt – 1 kg Fleisch dieser japanischen Rasse kostet 250 fi.
Confiserie Mélanie Goethestraße 4, 10623 Berlin-Charlottenburg. ✆ 030/ 3138330, Fax 31015067. www.bei-melanie.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U7 Richard-Wagner-Platz. Zeiten: Mo – Mi, Fr 10 – 19, Sa 10 – 14 Uhr, Do, So geschlossen.
≥ Seit 1953, liebevoll eingerichtetes kleines Geschäft. Leckere, selbst gemachte Pralinen, köstliche Schokoladen, außerdem: Konfitüren, Trüffel, Mandeln, Gewürze, Cremes, Fondues und, und, und.
Knofi
Am südlichen Hang des Kreuzbergs liegt das nördlichste Weinanbaugebiet Europas! (Auf Sylt sollen allerdings auch ein paar Reben stehen, na ja …). Schon seit 1435 wird hier Wein angebaut, rund 600 Flaschen können pro Jahr mit Riesling gefüllt werden. Der rote und weiße Kreuz-Neroberger ist Jubilaren oder Gästen des Senats vorbehalten.
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Bergmannstraße 98, 10961 Berlin-Kreuzberg 36. ✆ 030/ 6945807, Fax 69564430. www.knofi.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U7 Gneisenaustraße oder Mehringdamm. Zeiten: Mo – Fr 9.30 – 20.30, Sa 9.30 – 18 Uhr.
≥ Wie direkt aus dem Orient an die Spree entführt! Wunderbarer Laden mit riesigem und buntem Angebot: Weine, Öle, Kaffees, Tees, Käse, Oliven, Weinblätter, selbst gemachte Pasten, Teigtaschen, vegetarische Bouletten und vieles mehr; Partyservice, Präsentkörbe. Schräg gegenüber: r Knofi-Bistro mit leckeren Kuchen, Snacks, Suppen, ➚ Kiek mal im Kiez.
Kropp Karl-Marx-Straße 82, 12043 Berlin-Neukölln. ✆ 030/ 6231090, Fax 6232053. www.kropp-feinkost.de.
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[email protected]. Bahn/Bus: U7 Rathaus Neukölln. Zeiten: Mo – Fr 9.30 – 19, Sa 9 – 15 Uhr.
≥ Hier kauft und isst das Auge mit: Frischfisch und Räucherfisch, Garnelensalat, hausgemachte Salate, Wildspezialitäten. Imbissecke, umfangreicher Partyservice. Familientradition seit über 75 Jahren.
Orte für Leseratten & Ohrwürmer Kulturkaufhaus Dussmann Friedrichstraße 90, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/20251111, Fax -2425. www.kulturkaufhaus.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U6, S1, 2, 5, 7, 9, 25, 75 Friedrichstraße. Zeiten: Mo – Sa 10 – 24 Uhr. Infos: Café und Internet-Terminals, Kinderabteilung mit Spielecke.
chern aller Art auf mehreren Etagen, große Taschenbuchabteilung, Hörbücher, fremdsprachige Literatur, Berlinbücher, regelmäßig Kulturveranstaltungen wie Lesungen, Verkostungen und Livemusik. Reichhaltige Auswahl an Jazz-, Rock- und Pop-CDs. Die Klassik-CD-Abteilung soll nach eigener Aussage die größte weltweit sein.
Platten Pedro Susanne Patzek, Tegeler Weg 102, 10589 Berlin-Charlottenburg. ✆ 030/3441875, www.platten-pedro.de.
[email protected]. Lage: Nahe Schlosspark Charlot-
Das Museum im Büchertempel: Seit 2007 ist die Sphinx-Statue der Königin Hatschepsut, erschaffen 1475 v.Chr., als Dauerleihgabe des Ägyptischen Museum Berlins im Atrium des DussmannHauses zu sehen
tenburg. Bahn/Bus: U7 Mierendorffplatz, Bus 109 Schlossbrücke. Zeiten: Mo – Fr 10.07 – 17.52, Sa 9.59 – 13.87 Uhr.
≥ Vinyl und Schellack bis zur Decke. Insgesamt besitzt Platten Pedro nach eigenen Angaben Pi mal Daumen 131.473 Scheiben von Volksmusik über Pop bis 227
BUMMELN & KAUFEN
© Kulturkaufhaus Dussmann
≥ Riesiges Sortiment an Bü-
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Hardrock. Außerdem 768 Schellacks. Viele Raritäten und Kuriositäten. Kurios ist auch der Laden selbst.
Antiquariat Herold Hagelberger Straße 15, 10965 Berlin-Kreuzberg 61. ✆ 030/78992795, www.zvab.com. antiquariat-herold@ t-online.de. Bahn/Bus: U6, 7 Mehringdamm. Zeiten: Mo – Fr 14 – 18, Sa 11 – 15 Uhr und nach Vereinbarung.
Gut verwahrt: Im Antiquariat Herold stehen die Kostbarkeiten in antiken Möbeln
r
Il Pane Quotidiano, Kreuzbergstraße
≥ Wo die Chefin Helga Herold heute mehr als 10.000 antiquarische Bücher aufgestellt hat, lagerten früher Kaffee, Tee, Zigarren, Salz und Zucker. Der Laden gehörte in den frühen Nachkriegsjahrzehnten dem Kolonialwarenhändler Ernst Rank. Sein mit mannigfaltigen filigranen Schnitzereien geschmücktes Geschäftsregal aus dunkler Eiche wird wohl damals selbst einer schnöden Tüte Erbsen Glanz verliehen haben, ganz so, wie es heute den Charme der alten Bücher extra adelt. Um die 4 m ist es hoch, das denkmalgeschützte Eichenregal, für das sich sogar das Deutsche Historische Museum interessierte. Mittlerweile ist aber selbst das riesige Regal für den Bestand zu klein geworden, die schöne Literatur stapelt sich auch auf Tischen und Kisten. Höchster Stöberfaktor.
15, Kreuzberg 61. ✆ 030/81828750. Täg-
Hammett Krimibuchhandlung
lich 8 – 20 Uhr. Gegen-
Christian Koch, Friesenstraße 27, 10965 Berlin-Kreuzberg
über dem Kreuzberger
61. ✆ 030/6915834, Fax 6933565. www.hammett-kri-
Wasserfall. Italiener mit
mis.de.
[email protected]. Lage: Ecke Bergmann-
ausgezeichneten Nudel-
straße. Bahn/Bus: U7 Gneisenaustraße, Bus 248 Friesen-
gerichten, gutes Früh-
straße. Zeiten: Mo – Fr 10 – 20 Uhr, Sa 9 – 18 Uhr.
stück, gemütliche Einrich-
≥ Alles rund um den Krimi, deutsch und englisch,
tung, kleine Terrasse,
neu und antiquarisch. Sehr stöberfreundlich.
großes Sortiment an Tageszeitungen.
NiK – Noten in Kreuzberg Friesenstraße 7, 10965 Berlin-Kreuzberg 61. ✆ 030/ 6945575, Fax 6945307. www.nik-noten.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U7 Gneisenaustraße, Bus 248 Friesenstraße. Zeiten: Mo – Fr 10 – 19, Sa 10 – 16 Uhr.
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≥ Die letzte kleine Musikalienhandlung in Kreuzberg. Johannes Sauer und Torsten Wendorf, zwei vielseitige und engagierte Musiker, führen das schmucke Lädchen seit 1992. Breit gefächertes Sortiment an neuen und alten Noten, Unterrichts- und Musikbüchern. Auch Schallplatten, CDs, Videos. Kompetente Beratung.
B
Sven Regener: Herr Lehmann,
Eichborn, Frankfurt am Main 2001, ISBN 978-38218-0705-9. KreuzbergStory kurz vor der Wende. Teile des Geschehens spielen übrigens im ➚ r Weltrestaurant
Andere Geschäfte
Markthalle.
KPM Königliche Porzellan Manufaktur Unter den Linden 35, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/2064150, Fax 39009-299. www.kpm-berlin.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U6 Französische Straße. Zeiten: Mo – Fr 10 – 20, Sa 10 – 19 Uhr. Infos: Weitere KPM-Galerien: Kurfürstendamm 27, ✆ 030/88627961, Mo – Sa 10 – 13 und 13.30 – 18 Uhr, Wegelystraße 1 (nahe S-Bf Tiergarten), ✆ 030/39009215, Mo – Sa 10 – 18 Uhr.
≥ Exklusive Kostbarkeiten aus Porzellan. Das weiße
BUMMELN & KAUFEN
Gold aus Berlin wird heute noch in Manufaktur hergestellt, alle Geschirrteile und Zierporzellane sind also Unikate. Die Gründung der KPM geht auf das Jahr 1761 zurück, als der Unternehmer Johann Ernst Gotzkowsky eine Porzellanmanufaktur in Berlin eröffnete. Ihm gelang es damals mit königlicher Beihilfe, wichtige Künstler und Handwerker aus Meißen abzuwerben – schließlich war Sachsen in der Zeit des Siebenjährigen Krieges (1757 – 63) praktisch in der Hand des preußischen Königs Friedrichs II.
Teddy’s Propststraße 4, 10178 Berlin-Mitte, Nikolaiviertel. ✆ 030/ 2478244, Fax 2478244. www.teddy-laden.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U2 Klosterstraße, Bus M48 Nikolaiviertel. Zeiten: Mo – Fr 10 – 18.30, Sa, So 11 – 18 Uhr.
≥ Gegenüber vom Bärenbrunnen im Nikolaiviertel: Hier dreht sich alles um die kuscheligen Verwandten des Berliner Wappentiers. Mehr als 2000 bärige Ge229
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Warten auf die Fans: Berlin-Bären und Knuts
sellen vom preiswerten Plüschtier bis zu hochwertigen Markenrepliken sind in diesem Lädchen aufgereiht. Echt bärig!
Rodan Lederdesign Kurfürstendamm 29, 10719 Berlin-Charlottenburg. ✆ 030/8815687, Fax 88629117. www.rodan.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U1 Uhlandstraße. Zeiten: Kontakt über Telefon oder eMail, Atelier und Shop befinden sich am Kurfürstendamm 73.
≥ Daniel Rodan, so heißt es, zaubert Haute Cou-
l
Modeshop Sgt. Peppers, Kasta-
nienallee 91/92, Prenzlauer Berg. ✆ 030/ 4481121. www.sgt-peppers-berlin.de. Mo – Sa
ture – natürlich aus edelsten Ledervariationen. Show-Outfits, Dessous, Mieder, Korsagen und außergewöhnliche Abendgarderobe nicht nur für Rockerbräute. Da schauen schon mal Showgrößen wie Tina Turner, Nena, Udo Lindenberg, die Skorpions oder die Bee Gees vorbei.
11 – 20 Uhr. Coole Secondhand-Klamotten
Lunamaro
und Retro Fashion, also
Bergmannstraße 105, 10961 Berlin-Kreuzberg 61.
alles, was Papi und Mami
✆ 030/69401397, Fax 69401398. www.lunamaro.de.
in den 60er-Jahren so tru-
[email protected]. Bahn/Bus: U6 Platz der Luftbrücke,
gen.
Mehringdamm. Zeiten: Mo – Sa 10 – 20 Uhr.
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KBer_inArbeit_NEU_Qx8_KBer_inArbeit_2010-01 01.02.10 16:45 Seite 231
≥ Origineller Geschenkeladen mit liebevoller Ausstattung. Prächtiger Hinterhof. Von Lederwaren, Decken, Kissen, Gewürzregalen über Hängematten, Glaslaternen aus Marokko, Terrakotta aus Mexiko bis hin zu Seiden-Lampions und -Kimonos aus Japan. Paul Knopf Zossener Straße 10, 10961 Berlin-Kreuzberg 36. ✆ 030/ 6921212, Fax 6941500. www.paulknopf.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U7 Gneisenaustraße. Zeiten: Di, Fr 9 – 18, Mi, Do 14 – 18 Uhr.
≥ Ein Laden wie eine Knopfsteinhöhle. Hier bekommen Sie Knöpfe aller Art, vom Herzchen aus Kunststoff über polierte Kokosnussknöpfe bis hin zu Büffelhornknöpfen. Kunstvolle Eigenkreationen und Manufaktur von Knöpfen. Historische Raritäten, auch Kurzwaren, Schnallen, Ösen, Nieten.
Linkle Stitch’n Bitch Wrangelstraße 80, 10997 Berlin-Kreuzberg 36. Handy 0152/01375225. www.linkle.de.
[email protected].
Nicht Jim, sondern Paul: Muss der große Bruder vom kleinen Knopf sein
Bahn/Bus: U1 Schlesisches Tor. Zeiten: Di – Fr 13 – 22, Sa 13 – 20 Uhr, So nach Vereinbarung.
≥ Kaufen, nähen, tratschen. Sie können hier hausei-
BUMMELN & KAUFEN
gene Textilkreationen wie etwa abgefahrene Badeanzüge erstehen, aber auch selbst Hand anlegen. Motto: Hast du Stoff, bist du kreativ? Dann können Sie hier an einer der Nähmaschinen für ein paar Euro loslegen, das Personal hilft mit.
Die Imaginäre Manufaktur (DIM) Oranienstraße 26, 10999 Berlin-Kreuzberg 36. ✆ 030/ 285030121, Fax 285030115. www.union-sozialer-einrichtungen.de.
[email protected]. Bahn/Bus: U1 Görlitzer Bf, 5 Min Fußweg. Zeiten: Mo – Fr 10 – 19, Sa 11 – 16 Uhr.
≥ Der Laden verkauft von Designern entworfene und von Sehbehinderten produzierte Korbwaren und Bürsten in zum Teil sehr originellem Look.
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Rund um den Boxhagener Platz
r
Kurhaus Korsakow,
10245 Berlin-Friedrichshain. Gehzeit: ca. 1 Std. Bahn/Bus:
Grünberger Straße
U5 Frankfurter Tor oder Samariterstraße, U1, S3, 5, 7, 9,
81 (am Boxhagener
75 Warschauer Straße.
Platz), ✆ 030/547377-
≥ Es gibt zahlreiche Läden, meist liebevoll ein- und
86. www.kurhaus-korsa-
kreativ ausgerichtet, sowie eine ungeheure Kneipendichte, die auch viele jüngere Touristen abends und in der Nacht hierher ziehen lässt. Vor allem in der Simon-Dach-Straße mit ihren frisch herausgeputzten Fassaden scheint kaum ein Haus kneipenlos. Urbaner Schmuddelcharme: Neben aufgesprühten Politparolen an den Häuserwänden sind die Stühle und Tische der Coffeeshops lässig auf die Gehwege gerückt, man macht es sich am allerliebsten draußen bequem. Lässig erscheinen auch die Kreationen einiger Geschäfte besonders in der Wühlischstraße, eine Querstraße zur Simon-Dach-Straße, die sich zu einer alternativen Modemeile gemausert hat. Schickimicki ist anderswo. Hier ist nichts glatt gebügelt und schon gar nicht die bunt gemischte Kiezkultur. Off-Projekte sind angesagt, egal, ob es sich um Klamotten, Musik der Elektroszene, neue Wohnformen wie im Hausprojekt Grünberger 36 oder um Einrichtungskram und Papierwaren für Kreative handelt. Lebhaft geht’s meist auf dem Boxhagener Platz zu, nicht nur weil hier zwischen Liegewiese und dem eisernen grünen Pinkelhäuschen aus wilhelminischer Zeit gleich zwei Spielplätze sind – von einem Babyboom biblischen Ausmaßes unken da schon einige. Traditionelle Kiezhöhepunkte sind der l Wochenmarkt am Samstag und vor allem der sonntägliche l Flohmarkt, Szenetreffs unter freiem Himmel und natürlich alles wohltuend unkonventionell.
kow.de. Di – Fr ab 17, Sa, So ab 9 Uhr. Berliner Küche: Gut, üppig, günstig. Wechselnde Tagesgerichte. Frühstück am Wochenende. Hier starten im Sommer geführte Kiezrundgänge.
Die Boxhagener Straße nennen die Kiezbewohner »Boxe«, den Boxhagener Platz »Boxi«. Man hört und sieht es: Die Leute mögen ihren Kiez und identifizieren sich mit ihm. Alter Schick: Auf dem Flohmarkt
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CURRYWURST & HUMMER
DIE HISTORISCHE MITTE KIEK MAL IM KIEZ B E R L I N A M WA S S E R MAUERJAHRE O A S E N , PA R K S & G Ä R T E N MUSEEN A – Z AUSGEHEN & VERGNÜGEN BUMMELN & KAUFEN CURRYWURST & HUMMER KARTEN & REGISTER
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BERLINER SPEZIALITÄTEN
m
Currywurstmuseum, Schützen-
straße 70 (nahe Checkpoint Charlie), Mitte. ✆ 030/ 88718647. www.currywurstmuseum.de. Täglich 10 – 22 Uhr. Erw 11, Kinder 6 – 13 Jahre 7 fi, Schüler, Studenten, Behinderte, Senioren 8,50 fi. Seit Sommer 2009. Geschichte und Geschichten rund um die scharfe Berliner Wurstspezialität. Da darf man auch mal in einer Originalbude Wurstmaxe spielen …
Kuchen schon zum Frühstück Kaffeehaus Kuchenrausch Simon-Dach-Straße 1, 10245 Berlin-Friedrichstraße. ✆ 030/55953855. www.kuchenrausch.de. Bahn/Bus: U1, 8 Kottbusser Tor. Zeiten: Täglich ab 9, Fr, Sa, So bis 2 Uhr.
≥ Der Name ist Programm, es gibt auch warme Gerichte. Große Terrasse.
Höfliche Gäste aus Nippon: Sie haben alles probiert, was im griffbereiten Reiseführer aufgezählt wird: Berliner Weiße (rot und grün), Leber mit Röstzwiebeln und Püree … »Ja, es schmeckt« 235
CURRYWURST & HUMMER
Es geht um die Wurscht, jedenfalls oft und gern. Bockwurst, Bratwurst, Knackwurst, Jagdwurst, Blutwurst. Und natürlich die Currywurst – vielleicht die Berliner Delikatesse schlechthin. Als Erfinderin dieser zivilisatorischen Revolution der Berliner Esslust gilt Herta Heuwer, die 1949 in ihrer Imbissbude am Stuttgarter Platz erstmals ihre Brühwürste mit einer raffinierten Soßenmischung aus Tomatenmark, Worcester und ordentlich Currypulver veredelte. Als das neue Wurstrezept boomte, ließ sie es sofort patentrechtlich schützen. Die dankbaren Berliner haben ihr mittlerweile am Haus Kantstraße 101 eine Gedenktafel gewidmet. »Mit oder ohne?« heißt die gängige Frage, wenn man sich eine Currywurst bestellt – mit oder ohne Darm (Pelle)! Auf den ersten Blick könnte der neu in der Stadt eingetroffene Besucher wohl vermuten, dass der Berliner ausschließlich im Stehen isst. Aber zum Eisbein setzt auch er sich. Die fette Spezialität aus dem Schienbein des Schweins bekam übrigens seinen Namen, weil man früher aus diesem Knochen Schlittschuhe schnitzte. Die große Palette der Berliner Delikatessen hat sich in den letzten Jahrzehnten internationalisiert, neben Klassikern wie der Boulette oder dem Rollmops ist längst der Döner-Kebab heimisch geworden. Schließlich wurde seine deutsche Variante mit einer Joghurt- oder Knoblauchsoße 1972 in Kreuzberg erfunden …
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≥ Das große romanische Eckgebäude mit dem legendären Kaffeehaus stand ungefähr dort, wo sich seit 1965 das 22-geschossige Europa-Center am Breitscheidplatz erhebt. DAS ROMANISCHE CAFÉ Das Romanische Café wurde in den 20er-Jahren weltberühmt, als es die Literaten und Künstler zu ihrem Stammsitz erkoren. Hier war die ganze Epoche des Geistes versammelt, allerdings schön hierarchisch getrennt: Links vom Eingang saßen die Arrivierten mit dem Stammtisch von Max Slevogt, im sogenannten Nichtschwimmerbecken all die, die noch keiner kannte. Schriftsteller wie Thomas und Heinrich Mann, Else Lasker-Schüler, Franz Werfel, Robert Musil, Joseph Roth, Kurt Tucholsky, Egon Erwin Kisch, Gottfried Benn, Wolfgang Koeppen, Theaterleute wie Max Reinhardt und Bertolt Brecht trafen sich mit Dadaisten, Expressionisten, Surrealisten, Anarchisten und Revolutionären, Schnorrern, Nachtvögeln und Exzentrikern – bis die Nazis kamen und sich die Gäste des Cafés in alle Welt zerstreuten, plötzlich in Lagern saßen, getötet wurden oder sich selbst umbrachten. Der Krieg tat sein Übriges. ≤
r
Balthazar, Restaurant, Kurfürsten-
Anita Wronski Knaackstraße 26, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg. ✆ 030/
damm 160, Charlotten-
4428483. Bahn/Bus: U2 Senefelderstraße. Zeiten: Täg-
burg. ✆ 030/89408477.
lich ab 9, Küche bis 23, Frühstück 9 – 17 Uhr.
www.balthazar-restau-
≥ Café-Institution am Prenzlberger Wasserturm. Üppige Frühstücksportionen. Sommerterrasse. Tageszeitungen.
rant.de. Täglich ab 11.30, Küche bis 23 Uhr. Nahe Adenauerplatz. RisottoWeltmeister Holger Zur-
TeeTeaThé
brüggen kreiert Metro-
Goltzstraße 2, 10781 Berlin-Schöneberg. ✆ 030/217522-
politan Kitchen mit
40. www.teeteathe.de. Bahn/Bus: U7 Eisenacher Straße.
deutschen und mediter-
Zeiten: So, Fei 10 – 20 Uhr, Okt – März Mo – Sa 9 – 22,
ranen Wurzeln. Erlesene
April – Sep Mo – Sa 9 – 20 Uhr.
Weine, dezent elegante
≥ Mix aus Laden und gemütlicher Teestube. Der Na-
Einrichtung.
me ist Programm: An die 200 Sorten Tee stehen zur Auswahl! Sehr zu empfehlen ist das südliche Frühstück mit Rührei, Parmaschinken, Avocado … für 8,50 fi. Brunchbuffet am Sonntag. Kinderspielbereich drinnen und draußen.
236
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Café Smyrna Oranienstraße 27, 10999 Berlin-Kreuzberg. ✆ 030/61107181. Zeiten: Täglich 9 – 2 Uhr.
„
Empfohlene Einkehr nach einem
≥ Traditionelle Kaffeehauseinrichtung, wunderbare
Besuch im ➚ m Werk-
Auswahl an türkischen Moccas, Tees, Nüssen und Trockenfrüchten, türkischem Honig in Wür felform, getrockneten Apfelringen. Entweder gleich vor Ort probieren oder kaufen und mit nach Hause nehmen.
bundarchiv – Museum der Dinge.
Morena Wiener Straße 60, 10999 Berlin-Kreuzberg. ✆ 030/6113578. www.cafe-morena.de. Bahn/Bus: U1, 8 Kottbusser
l
Spelonca di Bacco, Lilienthal-
Tor. Zeiten: Täglich 9 – 2, Frühstück 9 – 17 Uhr.
straße 2, Kreuzberg 61.
≥ Kaum schlagbar: 20 Länder frühstücke am Wochenende. Günstig und gut. Große Sommerterrasse auf dem Bürgersteig. Nebenan ➚ Görlitzer Park.
✆ 030/ 69598329. Mo – Sa 10 – 19 Uhr. Der Spezialitätenladen am Südstern von Isidoro Puccia-
Schwarzes Café
relli ist kaum 2 m breit,
Kantstraße 148, 14059 Berlin-Charlottenburg. ✆ 030/
hinten in der guten Stube
3138038. www.schwarzescafe-berlin.de. Bahn/Bus: S5, 7,
stehen die Weinregale. In
9, 75 Savignyplatz. Zeiten: Di – So durchgehend, Regene-
die Lücke zwischen Tür
rationszeit Mo 4 – 10 Uhr.
und Minivorgarten passt
≥ Eine Berlin-Institution! Frühstück rund um die Uhr,
gerade ein Tischchen, wo
Kaffee, Kuchen, Bio-Häppchen, sehr gemischtes Publikum, szenige kontaktfreudige Atmosphäre.
der Espresso serviert wird
Zur letzten Instanz Waisenstraße 14 – 16, 10179 Berlin-Mitte. ✆ 030/2425528. www.zurletzteninstanz.de. Bahn/ Bus: U2 Klosterstraße. Zeiten: Mo – Sa 12 – 1 Uhr.
≥ Eine der ältesten Wirtschaften Berlins und schon längst selbst eine Sehenswürdigkeit. Im Jahre 1621 wurde sie als Branntweinstube gegründet, seinen Namen bekam das 2-stöckige Lokal wegen seiner Nähe zum Stadtgericht. Riesenportionen. Für viele Gäste obligatorisch: Eisbein mit Sauerkraut oder Blutwurst.
Auf dem 200 Jahre alten MajolikaKachelofen neben dem Tresen soll schon Napoleon gesessen haben. 237
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Alt-Berliner Lokale & Kneipen
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Zur Gerichtslaube Poststraße 28, 10178 Berlin-Mitte. ✆ 030/2415697, 2415698. www.gerichtslaube.de. Bahn/ Bus: U2 Klosterstraße. Zeiten: Täglich ab 11.30 Uhr.
≥ Im Nikolaiviertel. Berliner und märkische Küche. Drei Räume, besonders attraktiv ist die Ratsherrenstube im Obergeschoss mit Kreuzrippengewölbe. Große Bierterrasse. Viele Touristen.
Dicke Wirtin Der Geist der Dicken Wirtin: Hier kann man sich wie bei Muttern fühlen
Uwe Drees, Carmerstraße 9, 10623 Berlin-Charlottenburg. ✆ 030/3124952. www.dicke-wirtin.de. Bahn/Bus: S5, 9, 75 Savignyplatz, U2, 9, S5, 7, 9, 75 Zoologischer Garten. Zeiten: Täglich ab 12 Uhr, open end.
≥ Gelbliches Blümchenkleid, die Zigarette lässig im Mundwinkel, davor ein Gläschen Schnaps, ihr praller Busen hängt weit über den Tresen – Anna Stanschek, die dicke Wirtin, lebt schon lange nicht mehr. Am Eingang erinnert das Konter fei noch an die stadtbekannte Institution in den 70er-Jahren, schäkernde Kneipenmutter vieler durstiger Studenten aus den nahen Hochschulen. Noch wie früher: das dunkel-urige Innere, voll gepflastert mit dekorativem Trödel und Plakaten, das bunt gemischte Publikum und die deftigen Berliner Spezialitäten auf der Speisekarte.
E. & M. Leydicke
Fast so berühmt wie das Brandenburger Tor: Die Berliner Weiße, ein spritziges obergäriges Schankbier, das bereits 1680 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Getrunken wird es »rot« oder »grün« – mit Himbeer- oder Waldmeistersirup.
238
Raimon Marquardt, Mansteinstraße 4, 10783 Berlin-Schöneberg. ✆ 030/2162973, www.leydicke.com. Bahn/ Bus: S1, U7 Yorckstraße. Zeiten: Täglich 18 – 1, Sa ab 16 Uhr. Infos: Partys mit R’n’B, Funk, Soul, New Orleans Jazz.
≥ Die Brüder Emil und Max Leydicke gründeten 1877 eine Weinprobierstube mit einer Likörfabrik im Keller. Dort werden noch heute um die 20 Weine und Liköre destilliert, darunter der unumstrittene Publikumsliebling Kirschwein. So richtig berühmt wurde die Bar mit der langen Theke durch Lucie Leydicke, die 1980 verstorbene Oma des heutigen Besitzers. Die thronte stoisch und mürrisch auf einem Holzstuhl
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hinter dem Tresen und beschimpfte alle Gäste, die zu wenig tranken!
Heidelberger Krug Arndtstraße 15, 10965 BerlinKreuzberg 61. ✆ 030/ 69566633, www.heidelberger-krug.de. Bahn/Bus: U7 Gneisenaustraße, U6 Platz der Luftbrücke, Bus 248 Jüterboger Straße oder Marheinekeplatz. Zeiten: So – Fr 16 – 3, Sa ab 11 Uhr. Infos: Raucherkneipe, erst ab 18 Jahre.
≥ Die älteste Wirtschaft am Chamissoplatz hat schon gut 100 Jahre auf dem Buckel. Irgendwann in den späten 70ern kamen Studenten, Künstler, Trödelhändler und die Kreuzberger Boheme um den Malerpoeten Kurt Mühlenhaupt auf der Suche nach günstigen Wohnungen und dem alternativen Leben hierher und machten aus dem Krug ihre Disputierstube. Da flossen viel Bier und Wein. Im Großen und Ganzen ist das bis heute so geblieben. Gute Berliner und fränkische Tapas: Buletten, Kartoffelsalat, Weißwürste. Südterrasse auf dem Trottoir.
Das Wohnzimmer und das Laster mit anderen teilen: Im Heidelberger Krug darf geraucht werden
Ankerklause 6935649, www.ankerklause.de. Bahn/Bus: U8 Schönlein-
Im Donnerstags-
d
club der Ankerklau-
straße. Zeiten: Mo 16 – 3, Di – So 10 – 3 Uhr.
se wird ab 21 Uhr das
≥ Kneipenurgestein mit Hafenatmosphäre, Terrasse auf dem Trottoir, Geranien geschmückter Balkon über dem Wasser des Landwehrkanals, Musikbox, warme Küche bis 16 Uhr, beliebt und begehrt: das Rollmopskaterfrühstück Ahoi.
Tanzbein geschwungen.
Max & Moritz Michael Kuhlmann und David Ryan, Oranienstraße 162, 10969 Berlin-Kreuzberg. ✆ & Fax 030/69515911. 239
CURRYWURST & HUMMER
Kottbusser Damm 104, 10967 Berlin-Schöneberg. ✆ 030/
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Witwe Bolte kennt man aus »Max und Moritz« von Wilhelm Busch. Die Hühner der Witwe wurden von den bösen Buben fies gemeuchelt. Die Schlachteplatte ist nun die Antwort auf die Freveltat …
d
www.maxundmoritzberlin.de. Bahn/Bus: U8 Moritzplatz, M29 Oranienplatz. Zeiten: Mo – Sa 18 – 2, So 12 – 3 Uhr.
≥ Original Alt-Berliner Gasthaus seit 1902 mit Jugendstilelementen. Serviert werden handfeste Berliner Delikatessen wie Eisbein mit Molle und Korn oder die Spezialität des Hauses: Witwe Boltes Schlachteplatte. Ein Mikrokosmos aus Gastronomie und Kultur – »iss lokal, denk global« ist der Leitspruch der Wirtschaft, familiäre Atmosphäre.
Privatclub, im Kel-
Weltrestaurant Markthalle
ler des Weltrestau-
Pücklerstraße 34, 10997 Berlin-Kreuzberg. ✆ 030/
rants Markthalle, www.pri-
6175502. www.weltrestaurant-markthalle.de. Bahn/Bus:
vatclub-berlin.de. Konzert
U1, 15 Görlitzer Bf. Zeiten: Täglich 10 Uhr bis spät.
ab 20, Party ab 23.30
≥ Kreuzberger Kiez-Klassiker, fundamentales Früh-
Uhr; ab 5 fi. Alle Richtun-
stück bis 16 Uhr, deftige Gerichte: Schweinebraten, Sauerbraten, Gulasch. Schlichte, angenehme Einrichtung, gemischtes Publikum, internationale Presse. Musikclub eine Etage tiefer. Im 2003 verfilmten Roman »Herr Lehmann« lässt der Autor Sven Regener seinen Protagonisten in dieser Kneipe Bier zapfen, Schweinebraten mit dicker Kruste servieren und sich auch noch verlieben.
gen: Indiepop, Alternative, Britpop, Neo Garage, New Rave, Electronic, aber auch Reggae, Afro, Latin, French Pop, Real Soul & Funk, Psychedelic Beats …
Henne
r
Zur kleinen Markthalle, Legiendamm
32, ✆ 030/6142356.
Leuschnerdamm 25, 10999 Berlin-Kreuzberg. ✆ 030/ 6147730, www.henne-berlin.de. Bahn/Bus: M29 Oranienplatz, U8 Moritzplatz, U1 Kottbusser Tor. Zeiten: Di – Sa ab
www.zur-kleinen-markthal-
19, So ab 17, Küche bis 24 Uhr.
le.de. Mo – Fr ab 16, Sa,
≥ Rauchgeschwärzter hoher Raum, einfache Holz-
So, Fei ab 12 Uhr. Schräg
tische, dicker Bollerofen in der Mitte, urgemütlich. In das traditionsreiche Alt-Berliner Wirtshaus von 1907 – 28 Jahre lang direkt an der Mauer gelegen – kommen die Stammgäste neben der nostalgischen Atmosphäre aus einem Grund: Das klassische Milchmasthähnchen ist nirgends knuspriger und saftiger, wahre Gourmet-Broiler. Sommerterrasse. Sehr gemischtes Publikum. Reservierung unbedingt notwendig (ab 18 Uhr).
gegenüber der Henne: In dem rustikalen Gasthaus in der ehemaligen Markthalle von 1888 werden ebenfalls wunderbar kross gebratene Hähnchen sowie knusprige Grillhaxen serviert.. 240
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Kolk Hoher Steinweg 7, 13597 Berlin-Spandau. ✆ & Fax 030/ 3338879. www.kolk.im-netz.de. Bahn/Bus: U7 Altstadt Spandau. Zeiten: Täglich 11.30 – 24 Uhr.
≥ Wunderbare Lage an einem kleinen Spreearm und im ältesten Teil Spandaus. Deutsche, schlesische, hugenottische und ostpreußische Spezialitäten bis 15 fi. Schöne Sommerterrasse.
Extra-Karte mit kohlenhydratreduzierten Speisen nach dem Glyx-Prinzip im Kolk.
Essen edel & prominent Borchardt Französische Straße 47, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 030/ 81886262. www.gastart.de. Bahn/Bus: U6 Französische Straße. Zeiten: Täglich ab 11.30, Küche 12 – 24 Uhr.
≥ Ein Klassiker der gehobenen Berliner Gastroszene direkt am Gendarmenmarkt. Beeindruckendes Ambiente mit hohen Decken, bunten Mosaiken und markanten Säulen. Französische und regionale Gerichte, berühmt ist das Wiener Schnitzel. Hoher Sehen-undgesehen-werden-Faktor. Daher oft anzutreffen: Politiker, Schauspieler und prominente Sportler. Im Sommer geräumiger Hofgarten.
Märkisches Ufer 48 – 50, 10179 Berlin-Mitte. ✆ 030/ 2793246. www.marinehaus.de. Bahn/Bus: U8, S5, 7, 9,
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Historischer Dampfeisbrecher
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42 fi/Pers für 2 Std
≥ Drinnen Fischernetze, Schiffsplanken, Navigations-
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instrumente, draußen die Spree mit Schiffsanlegestelle, auf dem Teller maritim geprägte Speisen sowie Schnitzel oder Berliner Haxenpfanne bis 15 fi. Weinbar. Terrasse. Nahe ➚ m Märkischem Museum.
r
Speisen & Spreefahrt: Hafenbarkas-
se Libelle, 15 – 28 Plätze, 42 fi pro Pers für 2
Gugelhof
Std Fahrtzeit.
Knaakstraße 37, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg. ✆ 030/ 4429229. www.gugelhof.com. Bahn/Bus: U2 Eberswalder Straße. Zeiten: Mo – Fr 16 – 1, Sa, So 10 – 1 Uhr. 241
CURRYWURST & HUMMER
Marinehaus
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Kann man nicht auslassen: Café Einstein
te Adresse unter den Spitzenrestaurants Berlins. Die mehr fach ausgezeichnete Wirkungsstätte von Karl Wannemacher glänzt mit frischen, leichten Gerichten der französischen Küche.
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herumwuselnden Kellnerinnen Kleiner Brauner ebenso serviert wie Vierspänner, Melange oder authentisches Wiener Schnitzel. Ruhiger Garten mit Pavillon und Außenbar hinter der Villa. Viel Prominenz aus Politik und Showbiz.
d
Cocktailbar Lebensstern, Café
Einstein, Obergeschoss, ✆ 030/26391922. Ab 19 Uhr. Cocktails und Hochprozentiges bei Blues,
Facil
Funk, Jazz, Swing.
Potsdamer Straße 3 (im The Mandala Hotel), 10785 BerlinTiergarten. ✆ 030/59005-1234. www.facil.de. Bahn/ Bus: U2, S1, 2, 26, Bus M41, 123, 148, 200 Potsdamer
h
The Mandala Hotel, Potsdamer
Platz. Zeiten: Mo – Fr 12 – 15 und ab 19 Uhr.
Straße 3, ✆ 030/59005-
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0000, www.themanda-
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Vox Marlene-Dietrich-Platz 2, 10785 Berlin-Tiergarten. ✆ 030/ 25531772. www.vox-restaurant.de. Bahn/Bus: S1, 2, 25,
C
Vox Bar, im Hotel Grand Hyatt, Mo –
U2 Potsdamer Platz. Zeiten: Mo – Fr 6.30 – 10.30, 12 –
Sa ab 22 Uhr. Cocktail
14.30, 18.30 – 24 Uhr, Sa 6.30 – 11 und ab 18.30 Uhr,
Bar, Whiskey-Paradies,
So 6.30 – 14 und ab 18.30 Uhr.
Livemusik aus Soul und
≥ Eines der Top-Restaurants der Stadt, kreative in-
Blues.
Sale e Tabacchi Rudi-Dutschke-Straße 23, 10969 Berlin-Kreuzberg. ✆ 030/25295003. www.sale-e-tabacchi.de. Bahn/Bus: U6
C
Café Springfeld, Axel-Springer-Stra-
Kochstraße, U2 Spittelmarkt. Zeiten: Täglich 10 – 2 Uhr.
ße 39, Kreuzberg.
≥ Kurioses gleich in der Nähe vom ➚ Checkpoint
✆ 030/2514812. Mo –
Charlie, wo sich am historischen Zeitungsviertel der Vorkriegszeit allmählich ein modernes Medienquartier etabliert: Das hätte man sich auch nicht träumen lassen, dass die großen Kontrahenten der 68er-Bewegung einmal auf diese Weise zusammentreffen –
Fr 11 – 17 Uhr, Mittagstisch. Kleine, idyllische Terrasse im Hinterhof, mediterrane Speisen unter 10 fi. 243
CURRYWURST & HUMMER
ternationale Gerichte mit regionalen Produkten, offene Showküche, Sushibar, sehr modern gestyltes Ambiente. Vor allem zur Berlinale geben sich hier Filmstars und andere Promis die Klinke in die Hand.
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Tipp: Nebenan: Mediencafé der taz: Tapas, Kuchen, Öko-Espresso, WLAN. www.taz.de
seit 2008 stößt die kleine Axel-Springer-Straße auf die längere Rudi-Dutschke-Straße! Wie es dazu kam, ist auf www.dutschkestrasse.de zu lesen. Im architektonisch interessanten Rudi-DutschkeHaus befindet sich nicht nur die taz-Zentrale, sondern auch das hoch gelobte Sale e Tabacchi: Wunderschöner hoher Gastraum, reizend bepflanzter Hof, beste italienische Küche. Internationale Presse.
Currywurst & Döner Currywurst & Coffeeshop Knaackstraße 98, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg. Handy 0171/2891768. www.currywurst-coffeeshop.de. Bahn/ Bus: U2 Eberswalder Straße. Zeiten: Täglich 10 – 7 Uhr.
≥ Ein neuer Trend macht sich breit: Zur Currywurst einen italienischen Milchkaffee. Jeder eingefleischte Currywurst-Fan kriegt da wohl das Grausen, doch bekanntlich geht Probieren über Studieren. Direkt an der ➚ d KulturBrauerei. Biers 195 Kurfürstendamm 195, 10707 Berlin-Wilmersdorf. ✆ 030/ 8818942. Lage: nahe Bleibtreustraße. Bahn/Bus: U1 Uhlandstraße. Zeiten: Mo – Sa 11 – 5, So 12 – 5, Fr, Sa Ständiger Begleiter: Kaum eine Currywurst ohne Pommes
11 – 6 Uhr.
≥ Kultbude exklusiv: Knackige, scharfe Currywürste auf Porzellantellern, dazu eine Flasche Schampus für 61 fi zum Runterspülen! Da können Promis gar nicht weit sein. Etliche dieser Spezies haben sich denn auch an der Wand verewigt. Steh- und Sitzplätze drinnen und draußen. Spezialität: Die hausgemachte scharfe Soße mit einer beachtlichen Menge Curry.
Witty’s Organic Food Wittenbergplatz 5, 10789 Berlin-Schöneberg. ✆ 030/ 2119496. www.wittys-berlin.de. Bahn/Bus: U1, 4 Wittenbergplatz. Zeiten: Täglich 11 – 1 Uhr. 244
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≥ Am KaDeWe. Alles Bio mit Qualitätssiegel: Würste, Pommes Frites, Soßen. Immer frisch. 1a-Geschmack. Fast-Food de Luxe. Preisgekrönt.
r
Witty’s am Gendarmenmarkt, Tauben-
straße 14. www.wittysberlin.de. Noble
Curry 36
Wurst-Snacks gluten- und
Mehringdamm 36, 10961 Berlin-Kreuzberg 36. ✆ 030/
laktosefrei zwischen Gen-
2517368, www.curry36.de. Bahn/Bus: U7 Mehringdamm.
darmenmarkt und Fried-
Zeiten: Mo – Fr 9 – 4, Sa 10 – 4, So 11 – 3 Uhr.
richstraße.
≥ Lecker und berühmt, obligatorisches Schlangestehen zu den Berliner Imbiss-Stoßzeiten – also fast immer. An manchen Tagen spucken dicke Busse ihre Touristenschar direkt vor dem beliebten Steh-Etablissement aus. Knackig ist die Version mit Darm. Auf die Frage »Wie scharf bist du denn?« darf man den Schärfegrad selbst dosieren.
Krasselt’s Steglitzer Damm 22, 12169 Berlin-Steglitz. Bahn/Bus: U9, S1 Rathaus Steglitz, S25 Südende. Zeiten: Täglich 9.30 –
B
Uwe Timm: Die Entdeckung der
1 Uhr.
Currywurst, dtv, ISBN
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978-3-423-08394-2,
Soße ist eine Offenbarung und längst Kult, das Rezept streng geheim. Hohe Qualität.
8,90 fi.
Konnopke’s Imbiss Waltraud Ziervogel, Schönhauser Allee 44a, 13088 BerlinPrenzlauer Berg. ✆ 030/4427765. www.konnopkeimbiss.de. Bahn/Bus: U2 Eberswalder Straße. Zeiten:
≥ Eindeutig die Kult-Imbissbude Berlins und seit
Tipp: Menü weiß:
1930 in Familienbesitz. Bei Konnopke wird die Currywurst prinzipiell ohne Darm angeboten, beträufelt mit einem besonders leckeren Currypulver. Die Ostberliner Band Silly hat dem Imbiss 1983 mit dem Lied »Heiße Würstchen« ein Denkmal gesetzt und ExKanzler Gerhard Schröder hat sich öffentlich geoutet, ein Konnopke-Fan zu sein. Es gibt sogar Sitzplätze – im mit Geranien geschmückten Zeltanbau unter dem Viadukt der laut vorüber ratternden U-Bahn,
Currywurst mit Ketchup und Mayo. Extras: Essiggurken, scharfe Zwiebeln.
245
CURRYWURST & HUMMER
Mo – Fr 6 – 20, Sa 12 – 19 Uhr.
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rechts und links eingezwängt vom lärmenden Straßenverkehr.
Ali Baba Danziger Straße 2, 10439 Berlin-Prenzlauer Berg. Bahn/ Bus: U2 Eberswalder Straße. Zeiten: So – Do 11 – 4, Fr, Sa 12 – 6 Uhr.
≥ Großartiger Chicken-Döner, gemütliche Atmosphäre. Portionen für Hungrige.
Orient Eck Mahmut Kuzay, Reichenberger Straße 176, 10999 BerlinKreuzberg. ✆ 030/21468391, Bahn/Bus: U1, 8 Kottbusser Tor. Zeiten: Täglich 7 – 24 Uhr.
≥ Kleines Restaurant mit Terrasse auf dem Gehweg direkt am Kottbusser Tor. Bei Mahmut Kuzay gibt’s einen der besten Döner der Stadt, immer frisch. Kunden sind vor allem türkische Familien. Bagdad Schlesische Straße 2, 10997 Berlin-Kreuzberg. ✆ 030/6126962. Bahn/ Bus: U1 Schlesisches Tor. Zeiten: Täglich 24 Std.
≥ Kenner sind sich einig:
Alle Welten: Abend- und Morgenland im Kreuzberger Bagdad
Hier an der Hochbahn vor der ➚ Oberbaumbrücke gibt’s den besten Döner der Stadt! Oft kopiert, seit 1983 nicht erreicht. Angegliedert ist das gleichnamige orientalische Restaurant, auch klasse. Fr und Sa Bauchtanz!
Tipp: Weitere Hasir-
Restaurant Hasir
Filialen gibt es in Mitte,
Adalbertstraße 10, 10999 Berlin-Kreuzberg. ✆ 030/
Schöneberg, Spandau
6142373. www.hasir.de. Bahn/Bus: U1 Kottbusser Tor.
und Wilmersdorf.
Zeiten: Rund um die Uhr.
246
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≥ Hier er fand Anfang der 70er-Jahre der türkische Einwanderer Mehmet Aygün die Fast-Food-Version des Döner Kebab (im Fladenbrot mit Soße). Seitdem wurde das Lokal nicht mehr geschlossen! Beste Qualität, sehr beliebt: Traditionelle Gerichte nebenan vom Holzkohlengrill, die r Ocakbasi.
r
Hasir Ocakbasi, Adalbertstraße 12,
Kreuzberg. ✆ 030/ 61659222. Rund um die Uhr. Wie in den legendären Sultansküchen: Gerichte vom Holzkohlen-
Balli
grill und aus der Pfanne,
Moritzstraße 2, 13597 Berlin-Spandau. ✆ 030/339797-
Fischspezialitäten, haus-
58, Bahn/Bus: U7 Rathaus Spandau. Zeiten: Täglich
gemachte Süßspeisen.
9.30 – 24 Uhr.
Kleine Gehwegterrasse.
≥ Die große Nachfrage entspricht der hohen Qualität des Döners, gehört zu den Besten der Stadt. Nahe Rathaus Spandau.
Biergärten & Gartenlokale Prater Berliner Prater Garten GmbH, Kastanienallee 7 – 9, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg. ✆ 030/4485688. www.pratergar-
d
Bastard Club (im Prater), Kastanien-
12 Uhr, Biergarten April – Sep täglich 12 – 24 Uhr. Infos:
allee 7 – 9, Prenzlauer
Keine Kreditkarten, keine Reservierung im Biergarten.
Berg. ✆ 030/44049669.
≥ Urgestein der Berliner Biergärten, seit 1837! Mit
So – Do ab 22, Fr, Sa ab
Restaurantgebäude im typischen Berliner Rundbogenstil. Hier sang schon der »Barrikaden-Tauber« Ernst Busch seine revolutionären Lieder, Rosa Luxemburg und August Bebel hielten vor dem Proletariat des Arbeiterbezirks flammende Reden. Heute ist es ruhiger geworden, entspannte Atmosphäre unter schattigen Kastanien, hausgemachte Berliner Küche, rund 600 Sitzplätze im großen Biergarten. Das angrenzende Theater ist die zweite Spielstätte der ➚ ˝ Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz: Aufführungen, Konzerte, Ausstellungen, Performances.
23 Uhr. Disco neben dem Haupteingang des Praters, beliebter Studententreff.
˝
Volksbühne im Prater, www.volks-
buehne-berlin.de, Kastanienallee 7 – 9. ✆ 030/ 24065-777. 247
CURRYWURST & HUMMER
ten.de. Bahn/Bus: U2 Eberswalder Straße, Tram M1, M12 Kastanienallee. Zeiten: Gaststätte Mo – Sa ab 18, So ab
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Tipp: Café und Boots-
Café am Neuen See Lichtensteinallee 2, 10787 Berlin-Tiergarten. ✆ 030/
verleih, Lichtensteinallee
2544933-0. Bahn/Bus: U2, 9, S5, 7, 9, 75 Zoologischer
2, ✆ 030/2544930. Täg-
Garten. Zeiten: Täglich 10 – 23 Uhr.
lich 10 – 20.30 Uhr, 1
≥ Am Rande des Tiergartens, hinterm Zoo. Das be-
Std kostet 10 fi.
kannteste Ausflugslokal im Westen Berlins wird vor allem zur warmen Jahreszeit von Einheimischen und Touristen überschwemmt. Großer Biergarten am Seeufer. Draußen Selbstbedienung, Leberkäs und Pizza, gutes Bier. Drinnen internationale Küche, Reservierung ratsam. Ruderbootverleih.
Golgatha Dudenstraße 48 – 64, 10965 Berlin-Kreuzberg 61. ✆ 030/ 7852453. www.golgatha-berlin.de. Bahn/Bus: U6 Platz der Luftbrücke. Zeiten: April – Ende Sep täglich ab 10 Uhr, open end. Infos: Eintritt frei.
≥ Ruhige Lage im Kreuz-
Welch ein Kreuz: Der Gang ins Golgatha fällt nicht schwer
berger ➚ Viktoriapark. Moderner, schattiger Biergarten, sonnige Dachterrasse. Kaffee, Bier, Cocktails, Grillwürstchen. Nachts Disco. Livemusik.
Café Luise Königin-Luise-Straße 40 – 42, 14195 Berlin-Dahlem. ✆ 030/8418880. www.luise-dahlem.de. Bahn/Bus: U3 Dahlem-Dorf. Zeiten: Täglich 10 – 1 Uhr. Freilichtmuseum
≥ Seit 1904 beliebtes Ausflugslokal nahe den
Domäne Dahlem,
➚ m Museen Dahlem: Familien, Künstler, Studenten der nahen FU genießen Pizzen und Grillspezialitäten im großen, schattigen Biergarten. Gegenüber befindet sich das m Freilichtmuseum Domäne Dahlem.
m
www.domaene-dahlem.de. Hofladen Mo – Fr 10 – 18, Sa 8 – 13 Uhr. 248
KBer_inArbeit_NEU_Qx8_KBer_inArbeit_2010-01 01.02.10 16:45 Seite 249
KARTEN & REGISTER
DIE HISTORISCHE MITTE KIEK MAL IM KIEZ B E R L I N A M WA S S E R MAUERJAHRE O A S E N , PA R K S & G Ä R T E N MUSEEN A – Z AUSGEHEN & VERGNÜGEN BUMMELN & KAUFEN CURRYWURST & HUMMER KARTEN & REGISTER
KBer_inArbeit_NEU_Qx8_KBer_inArbeit_2010-01 01.02.10 16:45 Seite 250
INFOS & VERKEHR IN DER STADT
Wer sich in einer 3,5-Mio-Stadt zurechtfinden will, braucht einen Stadtplan mit Straßenverzeichnis. Stadtpläne gibt es ab 5 fi in Buchläden, an Kiosken und in Kaufhäusern. Achten Sie beim Kauf auf das Erscheinungsjahr. Außerdem hängen an vielen Bushaltestellen sowie an fast allen U- und S-Bahnhöfen Übersichtspläne, die die Orientierung in der unmittelbaren Umgebung erleichtern. Auch die Info- und Notrufsäulen auf den Bahnsteigen stehen für Auskünfte zur Verfügung. Bei den BVG-Infostellen an den verschiedenen U- und S-Bahnhöfen oder bei den Touristinformationsstellen bekommen Sie kostenlos einen kleinen gefalteten Plan.
Berlin Tourismus Marketing GmbH Am Karlsbad 11, 10785 Berlin-Tiergarten. ✆ 030/ 250025, 264748-0 (Geschäftsstelle), Fax 25002424. www.berlin-tourist-information.de.
[email protected].
i
Vorab können Sie
Zeiten: Infostelle im südlichen Torhaus des Brandenburger
unter www.visitber-
Tors täglich 9.30 – 20 Uhr; im EG des Alexa Shopping Cen-
lin.de Infomaterialien zu
ters Mo – Sa 10 – 20 Uhr; im Neuen Kanzler Eck, Ku’damm
Berlin allgemein, 20
21, Passage, Mo – Sa 10 – 20, So 10 – 18 Uhr; im Hbf,
Jahre Mauerfall, Kinder
Ebene 0, Eingang Europaplatz täglich 8 – 22 Uhr. Preise:
und Familien, Berlin exklu-
SchauLust 19 fi; Schüler, Studenten 9,50 fi.
siv … für 3 fi bestellen
≥ Hier erhalten Sie Informationen zur Anfahrt nach
oder das 7-Tage-Pro-
Berlin und zu aktuellen Veranstaltungen vor Ort. Spontane können außerdem ihre Unterkunft buchen oder Tickets für Veranstaltungen kaufen, bis zu 50 % ermäßigt am Tag der Vorstellung. Die Berlin WelcomeCard oder den Museumspass SchauLust gibt’s hier ebenfalls, auch Stadtrundfahrten und -rundgänge können vorab gebucht werden.
gramm »Berlin to go« downloaden. Außerdem gibt es dort weitere, günstige Pauschalangebote der Berlin Tourismus Marketing GmbH.
Vergünstigungen: Der 3-Tage-Museumspass SchauLust gilt für rund 70 Berliner Museen und Sammlungen, allerdings nicht für Sonderausstellungen. Er kann mit der Berlin WelcomeCard kombiniert werden (gültig im Tarifbereich AB, 48 Std für 34,50, 72 Std für 40 oder 5 Tage für 47,50 fi, gültig im Tarifbe-
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reich ABC 48 Std für 36,50, 72 Std für 43 oder 5 Tage für 52,50 fi; ➚ VBB. Der Museumspass Museumsinsel, der freien Eintritt in alle Häuser der Museumsinsel ermöglicht (Sonderausstellungen ausgeschlossen), kann nur in Kombination mit der Berlin WelcomeCard erworben werden (gültig im Tarifbereich AB, 48 Std für 24,50 fi, 72 Std für 30 fi).
Tipp: Stadtrundfahrten
Stadtrundfahrten mit dem BVG-Bus
am Wasser
mit dem Schiff ➚ Berlin BVG Stadttouristik, Müllerstraße 80, 13349 Berlin-Wedding. ✆ 030/256255-56, Fax 256255-66. www.bvg.de.
[email protected]. Bahn/Bus: ➚ Brandenburger Tor.
fahrten an. Los geht’s z.B. am Café Kranzler, Ku’damm 18/19 oder am Brandenburger Tor. Top-Tour Berlin: Mitte April – Okt täglich 10 – 17 Uhr alle 30 Min (im Winter eingeschränktes Angebot), Dauer 2 Std. Mit offenem Doppeldecker, Stopps an 15 Sehenswürdigkeiten, wo man die Fahrt nach Belieben unterbrechen kann, mit den nächsten Bussen fährt man dann weiter. Erw 20, Kinder 6 – 14 Jahre 10 fi. Zille-Bus-Tour: Ostern – Herbst, je nach Wetterlage, weil mit offenen Doppeldecker-Droschken aus den Jahren 1916 – 1928 gefahren wird. Dauer 75 Min, Start am Brandenburger Tor. Erw 10 fi, Kinder bis 14 Jahre frei. Tickets beim Busfahrer. Kann mit einer einstündigen Fahrt mit dem Museumsdampfschiff Kaiser Friedrich von 1886 verbunden werden (9,50 fi); ab Nikolaiviertel Mi – So 10.30, 12, 13.30, 15, 16.30 Uhr.
„
Die preiswertesten Varianten heißen
Linie 100 (Hardenbergplatz/Bf Zoo – Reichstag – Brandenburger Tor – Unter den Linden – Alexanderplatz) und Linie 200 (Zoo – Potsdamer Platz – Prenzlauer Berg). Die beiden öffentlichen Doppeldeckerbusse fahren an allen innerstädtischen Sehenswürdigkeiten vorbei.
Mit dem Doppeldecker BCT Berlin City Tour GmbH, Bessemerstraße 84, 12103 Berlin-Steglitz. ✆ 030/68302641, Fax 68302642. www.berlin-city-tour.de.
[email protected]. Zeiten: Täglich 10 – 16.30 Uhr alle 30 Min. Preise: 15 fi; 6 – 12 Jahre 5 fi; Studenten, Senioren 12 fi. Rabatt mit WelcomeCard 251
KARTEN & REGISTER
Zeiten: Rundfahrt-Saison 1. April – Okt.
≥ Die BVG Stadttouristik bietet verschiedene Rund-
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f
Call a Bike der DB, ✆ 07000/
5225522 (ab 6 Ct/Min), www.callabike.de. Leihgebühr 8 Cent/Min im Normaltarif, max 9 fi/24 Std,
36 fi/7 Tage. Rabatt mit div. BahnCards. Per
≥ Die Berlin City Tour ist mit seinen Doppeldeckerbussen gut 100 Min zwischen Kurfürstendamm und Unter den Linden alle 30 Min unterwegs. Stationen zum Einsteigen sind: Tauentzienstraße 16/EuropaCenter, am Potsdamer Platz/Historische Ampel, am Roten Rathaus beim Haupteingang, Brandenburger Tor vor Madame Tussaud und beim Hauptbahnhof am Washingtonplatz.
Handy registrieren lassen und dann eins der 1650
Stadterkundung mit dem Rad
CallBikes mit 8-Gang-
Berlin on Bike, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer
Schaltung mieten. Sie
Berg. ✆ 030/43739999, www.berlinonbike.de. anmel-
stehen in der ganzen
[email protected]. Bahn/Bus: U2 Eberswalder Straße.
Stadt verteilt, vor allem
Preise: 13 fi zzgl. 5 fi fürs Leihrad. Mietrad ohne Tour 10 fi
an markanten Punkten
pro Tag, 50 fi für 1 Woche.
wie Sehenswürdigkeiten,
≥ Verschiedene empfehlenswerte City-Radtouren 4 –
an Bahnhöfen und großen
6 Std sind: Winter-Radtour, Nov – März, 11 Uhr ab Kulturbrauerei mit Aufwärmpause zwischendurch. 13 km, 4 Std, Anmeldung er forderlich. Ab März: Mauer-Tour, täglich 10, Mo, Mi, Sa 15 Uhr. 15 km, 4 Std; Berlin im Überblick, täglich 10, Fr, Sa, So 15 Uhr. 15 km, 4 Std; Kreuzberg und Spreeufer, Di, Fr, Sa 15 Uhr. 19 km, 4 Std; Osten ungeschminkt, Mo, Mi, Fr, Sa 10 Uhr. 22 km, 6 Std; Oasen der Großstadt, Do, Sa, So 15 Uhr. 14 – 19 km, 4 Std und Nightseeing-Tour, Mi, Fr, Sa 20 Uhr. 12 km 4 Std mit Einkehrschwung.
Straßenkreuzungen. Blinkt das Schloss des CallBikes grün, kann es entliehen werden. Bei Fahrpausen bleibt der Öffnungscode gültig. Sie können die Räder nach Gebrauch innerhalb des S-Bahn-Rings wieder abstellen.
Anreise mit Bahn & Bus Deutsche Bahn AG Mobilitätsservicezentrale, 10117 Berlin-Mitte. ✆ 0180/ 5512512 gebpfl., Fax 5159357. www.db.de.
[email protected]. Bahn/Bus: ICE, IC, CNL, EC, IRE, RE, RB. Zeiten: Mo – Fr 8 – 20, Sa 8 – 16 Uhr. Infos: Verlustmeldungen kostenlos unter
[email protected].
Berliner Hauptbahnhof: Europaplatz, Tiergarten, www.hbf-berlin.de. Er liegt im Zentrum Berlins, in un252
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h
Mit der DB-Agentur Ameropa lässt sich
ein Berlin-Trip preiswert gestalten. So kosten 2 Tage mit Anreise und Unterkunft in einem zentral gelegenen 4-SterneHotel ab 100 fi pro Person, mit BahnCard günstiger. www.ameropa.de.
Tipp: Brandenburg-Berlin-Ticket: 27 fi (im Internet und Automat), 29 fi (am Schalter). Der Fahrschein gilt bis zum polnischen Stettin und dort für den innerstädtischen Verkehr.
Tipp: Brandenburg-Berlin-Ticket Nacht: 20 fi (im Internet und Automat), 22 fi (am Schalter), gültig täglich 18 – 6 Uhr des Folgetags.
253
KARTEN & REGISTER
mittelbarer Nähe zum Regierungsviertel anstelle des Lehrter Bahnhofs. Hier können Sie täglich bis 22 Uhr alles mögliche einkaufen. Am Hauptbahnhof, dem 2006 in Betrieb genommenen Glasturmbau, kreuzt sich der Ost-West- (Gleise oben) und Nord-Süd-Fernverkehr (Tiefebene). Zu Letzteren (Tiergartentunnel) gehören die Linien Hamburg – Berlin – Leipzig – München, Hamburg – Berlin – Dresden – Prag und Stralsund – Berlin – Er furt. Auf der Ost-West-Strecke (Stadtbahn) verkehren die Linien Köln – Hannover – Berlin, Basel/Stuttgart – Frankfurt – Berlin und Berlin – Osnabrück – Amsterdam/Münster. Ostbahnhof: Straße der Pariser Kommune, Friedrichshain. Er befindet sich in der östlichen Innenstadt und ist mit der S-Bahn Richtung Friedrichstraße, Alexanderplatz oder Bahnhof Zoo verbunden. Hier starten die Züge Richtung Polen bzw. über Hbf im Stundentakt nach Hannover – Köln und im Zweistundentakt nach Frankfurt und München. Bahnhof Zoologischer Garten: Hardenbergplatz, Charlottenburg. Der ehemalige West-Bahnhof ist heute der wichtigste Busbahnhof Berlins für alle innerstädtischen Buslinien sowie die Nachtbuslinien. Bahnhof Südkreuz: Suadicanistraße, Schöneberg. Über den neuen Fernbahnhof, ehemals Bahnhof Papestraße, läuft der Verkehr in Nord-Süd-Richtung, so nach Frankfurt am Main – München sowie Kiel/Hamburg – B-Südkreuz – Nürnberg – München. Der EC27 aus Stralsund fährt hier über Dresden nach Prag – Wien – Budapest. in dem Turmbahnhof kreuzen sich zudem der S-Bahn-Ring (Gleise oben) mit den S-Bahnlinien in Nord-Süd-Richtung nach Blankenfelde und Teltow, nach Hennigsdorf und Bernau (Gleise unten). Die meisten RB-Züge fahren zudem die auf der Strecke liegenden Regionalbahnhöfe Friedrichstraße und Alexanderplatz an. Berlin-Gesundbrunnen: Hier halten Züge des Fernund Regionalverkehrs nach Stettin, Stralsund, Rostock und Schwedt.
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Anreise mit dem Bus ZOB, Masurenallee 4 – 6, 14057 Berlin-Charlottenburg. www.iob-berlin.de. Bahn/Bus: Eurolines, BLB. U2 Kaiserdamm, S41, 42, 45, 46, 47 Messe Nord/ICC oder Bus X34, X49, 104, 139, 149, 218, 349, N4, N49 Messedamm/ZOB/ICC. Infos: Busreisen und Stadtrundfahrten unter www.zob-reisebuero.de, ✆ 030/ 3010380.
≥ Wer per Bus nach Berlin reist, kommt am Zentralen Omnibusbahnhof für den nationalen und internationalen Reisebusverkehr an. Er befindet sich gegenüber dem ICC, am Messegelände. BerlinLinienBus fährt 350 Ziele hauptsächlich in Deutschland und dem nahen Ausland an, so z.B. die Hauptstädte der Nachbarländer. Berlin – Frankfurt am Main einfach kostet 87 fi, www.berlinlinienbus.de.
Innerstädtischer Verkehr VBB-Infocenter: S- & U-Bahn
i
Die Fahrplantabel-
VBB Verkehrsgemeinschaft Berlin-Brandenburg GmbH,
len der gewünsch-
Hardenbergplatz 2, 10623 Berlin-Charlottenburg. ✆ 030/
ten Linien kann man sich
25414141, Fax 25414145. www.vbbonline.de.
unter www.vbbonline.de
[email protected]. Bahn/Bus: S5, 7, 9, 75, U2, 9 Zoologi-
herunterladen und aus-
scher Garten. Zeiten: Mo – Fr 8 – 20, Sa, So 9 – 18 Uhr.
drucken.
≥ Zur Verkehrsgemeinschaft Berlin-Brandenburg (VBB) haben sich 44 regionale Verkehrsunternehmen zusammengeschlossen. Der VBB-Tarif gilt damit nicht nur für Berlin und das unmittelbare Umland, sondern für Berlin und ganz Brandenburg. Es gibt drei Tarifbereiche: A Innenstadt Berlin, B bis zur Stadtgrenze, C 15 km breiter Gürtel rund um Berlin. Zusätzlich haben die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg auch drei Tarifbereiche (ABC). Fahrausweise können für zwei benachbarte Tarifbereiche (AB, BC), für die drei Tarifbereiche ABC und für ABC plus einen oder zwei Landkreise gelöst werden. Die
254
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Tipp: Freie Fahrt haben Kinder bis 6 Jahre (auf Fähren bis 3 Kinder), Begleiter von Schwerbehinderten, Rollstühle, Kinderwagen und Gepäck oder Hund.
Tipp: Inhaber der WelcomeCard können ein Fahrrad anstelle von Gepäck oder eines Hundes kostenlos mitnehmen. 255
KARTEN & REGISTER
folgende Übersicht versucht etwas Struktur in das Tarifsystem zu bringen. Kurzstrecke: 1,30 fi, ermäßigt 1 fi. Einzelfahrt: AB 2,10 fi, ermäßigt 1,40 fi, BC 2,50 fi, erm. 1,70 fi. Umsteigen in derselben Richtung möglich. ABC 2,80 fi, ermäßigt 2 fi, Umsteigen und Fahrtunterbrechung in derselben Richtung möglich. Tageskarte: AB 6,10 fi, ermäßigt 4,40 fi, BC 6,30 fi, erm. 4,60 fi, ABC 6,50 fi, erm. 4,80 fi. Gilt nach Entwertung bis 3 Uhr früh des Folgetages. Gruppentageskarte: AB 15,90 fi, BC 15,40 fi, ABC 16,10 fi. Für bis zu 5 Pers oder Eltern mit allen Kindern, gilt 1 Tag. Gruppentageskarte für Schüler: AB 2,60 fi, ABC 3 fi. Gilt ab 10 Pers. 7-Tage-Karte: AB 26,20 fi, BC 27 fi, ABC 32,30 fi, ABC plus ein Landkreis 38,70 fi, ABC plus 2 Landkreise 47,80 fi. Gültigkeit endet nach Entwertung am 7. Kalendertag um 24 Uhr. Citytourcard 48 Std: AB 15,90 fi, ABC 17,90 fi. Hat nach der Entwertung 48 Stunden Gültigkeit, gilt für 1 Erw und bis zu 3 Kinder (6 – 14 Jahre). Berlin WelcomeCard 48 Std: AB 16,50 fi, ABC 18,50 fi. Berlin WelcomeCard 72 Std: AB 22 fi, ABC 25 fi. Berlin WelcomeCard 5 Tage: AB 29, 50 fi, ABC 34,50 fi. Im Tarifbereich AB gilt die Berlin WelcomeCard für 1 Erw, in ABC für 1 Erw und bis 3 Kinder unter 15 Jahre. Außerdem erhalten Inhaber Ermäßigungen bei zahlreichen Veranstaltungen. Die WelcomeCard kann mit verschiedenen Museumspässen kombiniert werden. Fahrradmitnahme: in RB und S-Bahn sowie auf Fähren ganztägig, in der U-Bahn Mo – Fr 9 – 14 und ab 17.30 Uhr sowie Sa, So ganztägig erlaubt. Bei U- und S-Bahn dar f mit Rad nicht in den 1. Wagen eingestiegen werden. Es muss Fahrschein zum ermäßigten Tarif (Kurzstrecke 1) gelöst werden.
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Forster, Sir Norman (* 1935) Architekt, Glaskuppel Reichstag Franke, Charlotte (* 1959) ArchiAdlon, Lorenz (1849 – 1921) tektin, Bundeskanzleramt, ReGründer des Hotels Adlon gierungsviertel Arnim, Ferdinand von (1814 – Friedrich, Caspar David (1774 – 1866) Architekt, Jagdschloss 1840) Maler Glienicke Gehry, Frank (* 1929) Architekt Barenboim, Daniel (*1942) Diri- Gontard, Carl Friedrich von gent, Pianist 202, 260 (1764 – 1839) Architekt, Berggruen, Heinz (1914 – 2007) Gorbatschow, Michail (*1931) Kunstsammler Generalsekretär der KPdSU Bismarck, Fürst Otto von Grimm, Jacob (1785 – 1863) (1815 – 1898) Reichskanzler und Wilhelm (1786 – 1859) Bodt, Jean de (1670 – 1745) ArSprachwissenschaftler chitekt, Parochialkirche Gropius, Martin (1824 – 1880) Boumann d.Ä., Johann (1706 – Architekt, Martin-Gropius-Bau 1776) Architekt, St.-Hedwigs- Grünberg, Martin (1655 – Kathedrale 1706/07) Architekt 23, 32, Brandt, Willy (1913 – 1992) So93, 258 zialdemokrat 134 Hegel, Georg Wilhelm Friedrich Brecht, Bertolt (1898 – 1956) (1770 – 1831) Philosoph Dichter, Theaterregisseur Heine, Heinrich (1797 – 1856)
Glossar
40, 81, 135, 163, 164, 189, 198
Breschnew, Leonid Iljitsch (1906/07 – 1982), sowjetischer Staatsmann, Parteichef der KPdSU 119 Borofsky, Jonathan 95 Castorf, Frank (*1951) Theaterregisseur Chamisso, Adelbert von (1781 – 1838) Dichter Christo (* 1935) und Jean-Claude (1935 – 2009) Verhüllung des Reichstags Dietrich, Marlene (1901 – 1992) Schauspielerin 137, 190 Dutschke, Rudi (1940 – 1979) Sozialist 133, 134, 243,
Schriftsteller
19, 38, 114,
130
Hoffmann, E.T.A. (1776 – 1822) Dichter Hoffmann, Ludwig (1852 – 1932) Architekt, Altes Stadthaus Honecker, Erich (1912 – 1994) Generalsekretär der DDR 82, 119, 259
Humboldt, Wilhelm (1767 – 1835) und Alexander (1769 – 1859) Wissenschaftler 10, 12, 18, 19, 20, 31, 34, 35, 138, 176, 191, 199
Knoblauch, Eduard (1801 – 1865) Architekt, Neue Synagoge Knut (* 2006) Eisbär 137 Kollhoff, Hans (* 1946) Architekt, Kollhoff-Tower Kollwitz, Käthe (1867 – 1945) Bildhauerin, Pietà in der Neuen Wache 31, 63 Langhans, Carl Gotthard (1732 – 1808) Architekt, Brandenburger Tor 26, 29, 86, 87, 131, 149
Lenné, Peter Joseph (1789 – 1866) Gartenbauarchitekt 87, 152
Libeskind, Daniel (* 1946) Architekt 168 Liebermann, Max (1947 – 1935) Maler 42, 43, 132, 158, 186
Liebknecht, Karl (1871 – 1919) Sozialist 26, 35, 48, 116, 134, 148
Luxemburg, Rosa (1817 – 1919) Sozialistin 48, 134, 148, 192, 213, 247
Malakhov, Wladimir (*1968) Tänzer 197 Marx, Karl (1818 – 1883) Philosoph, Ökonom 10, 18, 19, 22, 40, 82, 107, 147, 226
Mendelssohn, Moses (1729 – 1786) Philosoph der Aufklärung Menzel, Adolph (1815 – 1905) Maler Meyer, Johann Heinrich Gustav (1816 – 1877) Gartenarchitekt 148, 150 Mies van der Rohe, Ludwig (1886 – 1969) Architekt, Neue Nationalgalerie 52,
Hunzinger, Ingeborg (1915 – 2009) Bildhauerin, Block der Frauen 244, 259 John, Erich (* 1932) Künstler, Eiermann, Egon (1904 – 1970) Weltzeituhr am AlexanderArchitekt, Kaiser-Wilhelm-Geplatz 178 dächtniskirche Kiss, August (1802 – 1865) Bild- Mühlenhaupt, Kurt (1921 – Eisenmann, Peter (* 1932) Arhauer, Rossbändiger am Alten 2006) Kreuzberger Millieuchitekt, Holocaust-Mahnmal Museum 24, 133, 159 Maler Endell, August (1871 – 1925) Ar- Knef, Hildegard 134 Nering, Johann Arnold (1659 – chitekt, Hackesche Höfe Knobelsdorff, Georg Wenzeslaus 1695) Architekt, GendarmenEngels, Friedrich (1820 – 1895) von (1699 – 1753) Architekt, markt, Schloss CharlottenPhilosoph & Politiker Forum Fridericianum, St. Hedburg Fichte, Johann Gottlieb (1772 – wigskathedrale, Opernhaus Neuss, Wolfgang (1923 – 1989) 1814) Philosoph 19, 25, 38, 86, 130, 151, 201 Kabarettist, Schauspieler 134
256
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159, 184, 203
Reinhardt, Max (1873 – 1943) Theaterregisseur 190, 192, 196
Rogers, Richard (* 1933) Architekt, Schabowski, Günter (*1929) Politiker 112 Schadow, Johann Gottfried (1764 – 1850), Bildhauer, Quadriga 29, 31, 38, 158, 184
Scharoun, Hans (1893 – 1972) Architekt, Philharmonie, Kulturforum Scheidemann, Philipp (1865 – 1939) Sozialdemokrat 11, 35, 36
Schinkel, Karl Friedrich (1781 – 1841) Architekt, Altes Museum, Neue Wache, Friedrichwerdersche Kirche, Kreuzbergdenkmal Schleiermacher, Friedrich (1768 – 1834) Theologe und Philosoph Schlüter, Andreas (1659 – 1714) Architekt, Zeughaus, Berliner Schloss 26, 28, 32, 33, 38, 87
Schmieden, Heino (1835 – 1913) Architekt, Kunstgewerbemuseum
Schneider, Peter (*1940) Schriftsteller Schultes, Axel (* 1943) Architekt, Kanzleramt Siemering, Rudolf (1835 – 1905) Bildhauer Speer, Albert (1905 – 1981) Architekt, Großbauten für das Nazireich Stalin, Joseph (1878 – 1953) Generalsekretär der KPdSU Stauffenberg, Claus Graf Schenk von (1907 – 1944) Hitlerattentäter Stella, Francesco (* 1943) Architekt, Humboldt-Forum Strack, Heinrich (1805 – 1880) Architekt, Siegessäule, Brandenburger Tor Stüler, Friedrich August (1800 – 1865) Architekt, Neues Museum 28, 49, 51, 52, 74, 180 Tieck, Christian Friedrich (1776 – 1851) Bildhauer 78, 131, 184
Ulbricht, Walter (1893 – 1973) Staatsratsvorsitzender der DDR Unger, Georg Christian (1743 – 1799) Architekt, Deutscher und Französischer Dom Varnhagen von Ense, Rahel (1771 – 1833) Schriftstellerin mit Salon 130 Waesemann, Hermann Friedrich (1813 – 1879) Architekt, Rotes Rathaus Wagin, Ben (*1930) Aktionskünstler 125 Wallot, Paul (1841 – 1912) Architekt, Reichstag Waltz, Sasha (*1963) Tänzerin
Preußische Herrscher (mit Lebenszeit) Friedrich Wilhelm, gen. Großer Kurfürst (1620 – 1688) Friedrich III., später König Friedrich I. (1657 – 1713) Sophie Charlotte von Braunschweig und Lüneburg (1668 – 1705), Gemahlin Friedrichs I. Friedrich Wilhelm I. (1688 1740), gen. der Soldatenkönig Friedrich II. gen. Friedrich der Große (1712 – 1786), der »Alte Fritz« Friedrich Wilhelm II. (1744 – 1797) Friedrich Wilhelm III. (1770 – 1840) Luise von Mecklenburg-Strelitz (1776 – 1810), Gemahlin Friedrich Wilhelms III. Friedrich Wilhelm IV. (1795 – 1861), der Romantiker auf dem Thron Wilhelm I. (1797 – 1888), erster deutscher Kaiser Friedrich III. (1831 – 1888), »99Tage-Kaiser« Wilhelm II. (1859 – 1941), letzter deutscher Kaiser
180, 198
Weidt, Otto 161 Weigel, Helene (1900 – 1971) Schauspielerin, Theaterintendantin 135, 163, 189 Wowereit, Klaus (* 1953) Regierender Bürgermeister 34, 184
Zille, Heinrich (1858 – 1929) Milljöh-Maler 25, 137, 172, 186
257
KARTEN & REGISTER
Nofretete (14. Jh. v.Chr.) Pharaonin 179 Pei, Ieoh Ming (* 1917) Architekt, Zeughaus 32, 33, 164 Persius, Ludwig (1803 – 1845) Gartenbauarchitekt, Park Glienicke Pesne, Antoine (1683 – 1757) Maler Peymann, Claus (*1937) Theaterregisseur Piano, Renzo (* 1937) Architekt, Potsdamer Platz Raschdorff, Julius (1823 – 1914) Architekt, Berliner Dom Rattle, Sir Simon (*1955) Dirigent 205 Rauch, Christian Daniel (1777 – 1857) Reiterstandbild König Friedrich II. 19, 28, 78, 87,
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Berghain 212 Bergmannstraße
Register
65, 66, 130,
207, 219
A A-Trane 208 Admiralspalast 40, 194 Ägyptische Museum 179 Airport Tegel 80 Akademie der Künste 42, 163 Akira Ikeda Gallery 211 Alexanderplatz 40, 207, 219 Alte Bibliothek 19 Alte Nationalgalerie 49, 157, 159
Alter St.-Matthäus-Kirchhof 132 Altes Museum 28, 158, 159 Altes Textilkaufhaus 222 Amerika-Gedenk-Bibliothek 130
Anne Frank Zentrum 47, 160 Antikensammlung 158, 179, 180, 182
Antiquariat Herold 228 Antiquariat Tode 65, 198 AquaDom 95 Aquarium 96 Archäologische Promenade 51
Arena 108 Arthouse Tacheles 53 Arzneipflanzengarten 142 Auguststraße 54 Aussichtsplattform Panoramapunkt 44
B b-flat 208 Badenscher Hof 209 Badeschiff an der Arena
95,
108
Bahnhof Brandenburger Tor 42
Bahnhof Südkreuz 254 Bahnhof Zoologischer Garten 254
Balinesischer Garten 145 Bar jeder Vernunft 195 Bärenzwinger 171 Barockgarten 87 Bastard Club 247 Bauakademie 20 Baumhaus 114 Bebelplatz 20, 39 Belvedere 87
258
Berlin on Bike 253 Berlinale 45, 206 Berliner Dom 27 Berliner Ensemble (BE)
40,
163, 189
Berliner Festspiele 195 Berliner Geschichtswerkstatt 102
Berliner Mauer 120 Berliner Stadtschloss 49, 83 Berliner Unterwelten e.V. 123 Berlinische Galerie 160 Bernauer Straße 120 Bewegung 2. Juni 66 Bismarckstraße 74 Blindenanstalt 69, 231 Blindenwerkstatt Otto Weidt 161
Block der Frauen 41 Blockade 79 Bode-Museum 49, 159, 161 Böhmisch Rixdorf 62 Böhmischer Gottesacker 73 Bolle 133 Bonbonmacherei 17 Bookcrossing 89 Bootsverleih 248 Bornholmer Straße 112 Botanischer Garten 141 Botanisches Museum 142 Botschaft, amerikanische 42 Botschaft, russische 17 Boxhagener Platz 57, 219,
C Café Bauer 18 Café Victoria 18 Call a Bike 253 Cassiopeia 211 Centrum Judaicum 51 Chamäleon 194 Chamissoplatz 66, 223 Charlottenburg 62, 73, 86, 88, 192, 201, 204, 208, 219, 223 – 227, 230, 237, 238, 242, 255 Checkpoint Charlie 40, 112, 114, 115 Chinesischer Garten 145 Clärchens Ballhaus 54, 210 Classic Open Air 203 Cölln 15 Comeniusgarten 72 Confiserie Melanie 226 Cookies 212 Currywurstmuseum 235
D Dahlem 133, 134, 141, 172 Dahlemer Waldfriedhof 134 Dampfeisbrecher Anna 241 Dampferfahrt 101 Danziger Straße 64 DDR-Museum 116 Deutsche Bahn 253 Deutsche Guggenheim 18 Deutsche Historische Museum 32
Deutsche Kinemathek 166 Deutsche Oper Berlin 204 232 Deutsche Staatsoper Unter den Brandenburger Tor 15, 17, 29, Linden 20, 201 42 Deutsche Zentral-GenossenBrecht-Weigel-Gedenkstätte schaftsbank 43 163 Deutscher Bundestag 36 Breitscheidplatz 85 Deutscher Dom 27, 44 Britzer Garten 142 Deutsches Historisches MuseBritzer Mühle 144 um (DHM) 21, 31, 164 Bröhan-Museum 74, 88 Deutsches Technikmuseum BerBruderkuss 119 lin (DTMB) 165 Brunnen der Völkerfreundschaft Deutsches Theater 190 41 Die Imaginäre Manufaktur Buchhandlung König 113 (DIM) 69, 231 Bundesfinanzministerium 113 Die Waldbühne 201 Bundeskanzleramt 15 Dokumentationszentrum 119 Bürgermeister, Regierender 34 Domäne Dahlem 207, 248 BVG 252 Dommuseum 28
KBer_inArbeit_NEU_Qx8_KBer_inArbeit_2010-01 01.02.10 16:51 Seite 259
17, 39, 219,
221, 235
Friedrichwerdersche Kirche
134, 135
Dreifaltigkeits-Kirchhof 130 Druckerei Otto Schneider 170 Dudenstraße 65 Duft- und Tastgarten 142
E–F East Side Gallery 99, 119 Else-Ury-Bogen 74 Ephraimpalais 24 Erholungspark Marzahn 144 Ermächtigungsgesetz 37 Ethnologische Museum 172, 173
40seconds 214 Fanny 130 Fatih Moschee 71 Fenster der Erinnerung 122 Fernsehturm 21, 41 Figurentheater Grashüpfer
20, 183
G Galerie Mikael Anderson 211 Galeries Lafayette 40, 221 Gärten der Welt 144 Gedächtniskirche 207 Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen 117 Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße 120 Gedenkstätte Deutscher Widerstand 161, 167 Gedenkstätte für die Widerstandskämpfer gegen die Nazidiktatur 134 Gemäldegalerie 53, 159 Gemäldegalerie Kulturforum 50, 166
Gendarmenmarkt
148
Filmmuseum Berlin
Friedrichstraße
243
Flohmarkt 126, 223 Flughafen 79, 80 Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas e.V. 30 Forum Fridericianum 19, 202 Frankfurter Allee 82 Franziskanerkirche 23 Französischer Friedhof 135 Freilichtmuseum Domäne Dahlem 248 Friedhof 47, 63, 122, 131,
Gertraudenbrücke 94 Gesundbrunnen 254 Glienicker Brücke 122 Glockenspiel 76 Golgatha 65, 248 Görlitzer Bahnhof 68, 69 Görlitzer Park 69 Grand Hotel de Rome 20 Gropius-Passagen 219 Große Hamburger Straße 47 Große Orangerie 86 Großer Stern mit Siegessäule, Denkmälern und Torhäusern
132, 133, 135, 163
Friedhof der Märzgefallenen 150
Friedhof Friedenau 137 Friedhöfe am Halleschen Tor
43, 203,
207
45, 166,
76, 151
Großer Tiergarten 151 Grunewald 93, 106 Grunewaldsee 93, 106 GWSW 193
129
Friedhöfe an der Bergmannstraße 130 Friedrich Christian Flick Collection 174 Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark 126
Friedrichsfelde 134, 139 Friedrichshain 57, 80, 81, 119, 149, 211, 212, 222, 225, 232 40, 196
Friedrichstadtpalast
H Hackesche Höfe 46, 47, 195 Hackescher Markt 47, 195 Hallesches Tor 129 Hamburger Bahnhof 174 Hammett Krimibuchhandlung 228
Handwerkervereinshaus 47, 48 Hanfmuseum 167 Hans-Baluschek-Park 146 Hasenheide 153
Hauptbahnhof 16, 253 Haus des Lehrers 40 Haus Liebermann 43 Haus Schwarzenberg 47 Heilig-Kreuz-Kirche 130 Heimathafen 73 Heinrich Zille Gesellschaft Berlin e.V. 186 Heliumballon 114 Helmholtzplatz 64 Hexenkessel Hoftheater 98 Hinterlandmauer 111 Hohenschönhausen 103, 117 Hohenzollerngruft 28 Holocaust-Mahnmal 30 Holzkapelle 136 Hörgalerie Singuhr 64 Hotel Adlon 42, 260 Hotel Esplanade 45 Hotel Grand Hyatt 243 Hugenottenmuseum 43, 44 Humboldt-Box® 35 Humboldt-Forum 34, 172 Humboldt-Universität 18 Hungerharke 79 Husemannstraße 64
I–J Imaginäre Manufaktur (DIM) 69, 231
Internationalen Bauausstellung 61 Irrgarten 145 Ischtartor 182 Jagdschloss Grunewald
83,
93, 106
Jagdzeugmagazin 94 James-Simon-Galerie 50 Jannowitzbrücke 98 Japanischer Garten 145 Jazz 169, 207, 208 Jazz in the Garden 169 Johannisthaler Chaussee 219 Jüdischer Friedhof 47, 131 Jüdisches Museum 160, 168
K K36
59, 68, 94, 130, 184, 226, 230, 231, 245 K61 59, 65, 78, 129, 198, 224, 228, 239 KaDeWe 220
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche 75, 85
259
KARTEN & REGISTER
Dorfschmiede 72 Dorotheenstädtische Friedhof
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Kammermusiksaal 205 Kammerspiele 190 Kantstraße 74, 219 Kanzleramt 97, 195 Kapelle der Versöhnung 121 Karl-August-Platz 223 Karl-Marx-Allee 73, 81, 82 Karl-Marx-Straße 71, 73, 219 Kastanienallee 63, 65, 219 Kempinski Hotel Bristol 85 Kiez 57 Kindergalerie 162 Kino, Sommer- 45 Kino International 83 Kirchgasse 72 Kirchhof I 131 Kirchsaal 72 Kleine Philharmonie 52 Kleistpark 141 Klosterviertel 22 Knoblauchhaus 24 Kollhoff-Tower 46 Kollwitzplatz 63, 223 Komische Oper 17, 202 Kommandantur 21 Komödie 84 Königliche Porzellan Manufaktur 229 Königswache 21 Konzerte im Park 154 Konzerthaus am Gendarmenmarkt 203 Koordinierungsstelle »Stolpersteine« 90 Köpenick 102 Koreanischer Garten 145 Körnerpark 154 Kottbusser Tor 68 KPM 229 Kreuzberg 59, 65, 78, 90, 101, 103, 114 – 119, 165, 168, 170, 185, 206, 214, 215, 219, 222, 223, 228, 231, 237, 239, 240, 243, 246 Kreuzberg Museum 68, 170 Kronprinzenpalais 20 Krumme Lanke 106 Ku’damm 84 KulturBrauerei 215, 244 Kulturforum 52, 166
Kulturkaufhaus Dussmann 40, 227
Kunstgewerbemuseum
260
53
Kupferstichkabinett 53 Kurfürstendamm 73, 75, 83, 219 KW 54
L Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur 160 Landwehrkanal 100 Leibniz-Institut für Evolutionsund Biodiversitätsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin 176 Lietzensee 105 Linie 100 252 Linie 200 252 Linkle Stitch'n Bitch 231 Literarisches Colloquium Berlin (LCB) 200 Literaturforum im Brecht-Haus 198
Literaturhaus Berlin 199 Love Parade 152 Löwenbrücke 152 LSD-Viertel 64 Luftbrücke-, -denkmal 79 Lustgarten 27, 141
Memory Void 169 Mies-van-der-Rohe-Haus Mitte
18, 21 – 51, 116, 125, 134, 157 – 167, 171, 175, 176, 179, 180, 183, 186, 189 – 198, 201 – 214, 221, 224 – 229, 237, 241, 253 Mobilitätsservicezentrale 253 Molecule Men 95 Möllensee 101 Morena 237 Müggelberge 101 Müggelsee 101 Museen ➚ auch unter dem Namen direkt Museen Dahlem 172, 248 Museum Berggruen 74, 88, 89, 260 Museum Blindenwerkstatt 47 Museum der Dinge 185, 237
Museum Europäischer Kulturen 172, 174
Museum für Asiatische Kunst 172, 173
Museum für Fotografie 159 Museum für Gegenwart im Hamburger Bahnhof 174 Museum für Indische Kunst
M Madame Tussauds 29 Märchenbrunnen 150, 207 Marheineke-Markthalle 66,
173
Museum für Islamische Kunst 180, 182
Museum für Kommunikation
222
Marie-Elisabeth-Lüders-Haus 16, 126
Marienkirche 22 Marienviertel 21 Märkisches Museum 171 Markt am Maybachufer 223 Marlene-Dietrich-Platz 45 Martin-Gropius-Bau 113, 120 Marx-Engels-Forum 22 Marzahn 144 Masterplan 2015 50 Matthäuskirche 52 Mauermahnmal 126 Mauermuseum 114 Mauerpark 126 Mauerspecht 113 Mausoleum 87 Maxim Gorki Theater 191 Mehringplatz 39 Meinblau 211
103,
104
175
Museum für Ostasiatische Kunst 173 Museum für Vor- und Frühgeschichte 87, 179 Museum Haus am Checkpoint Charlie 117 Museum im Böhmischen Dorf 62
Museumsinsel
20, 48, 157, 158, 161, 179, 180
Musikinstrumenten-Museum 53, 205
N Nationaldenkmal 65, 78 Natur-Park 146 Naturkundemuseum 176 Neptunbrunnen 22 Neue Museum 49
KBer_inArbeit_NEU_Qx8_KBer_inArbeit_2010-01 01.02.10 16:51 Seite 261
52, 159,
177
Neue Synagoge 51 Neue Wache 31 Neuer See 152 Neues Museum 179 Neukölln 61, 62, 71, 85, 107, 142, 153, 154, 193, 219, 226
Neuköllner Oper 73, 193 NiK 228 Nikolaiviertel 23, 94, 229 NoPainNoBrain 213 Nordbahnhof 120, 124
O–P–Q Oberbaumbrücke 94 Oderberger Straße 65 Ökomarkt 223 Opernpalais 20 Orangerie 154 Oranienburger Tor 39 Oranienstraße 68 Orankesee 103, 108 Orgelmusik 25, 26, 27 Orientalischer Garten 145 Orientalisches Dampfbad 107 Ort der Information 31 Osmans Baumhaus 114 Ostbahnhof 254 Osthafen 94 Palast der Republik 22, 35 Palisadenstraße 57 Palladio 202 Pankow 224 Pappelallee 64 Papyrussammlung 179 Pariser Platz 42 Park Inn 41 Parlament der Bäume 125 Parochialkirche 23 Passionskirche 67 Paul Knopf 231 Paul-Klee-Sammlung 89 Paul-Löbe-Haus 16 Pergamonmuseum 49, 159, 180, 182
Pfaueninsel 138 Pfefferberg 210 Pfefferbett Hostel 211 Philharmonie 52, 205 Piano 45, 258 Plänterwald 149 Platten Pedro 227 Platz der Luftbrücke 65
Polizeihistorische Sammlung Berlin (PHS) 182 Postfuhramt 54 Potsdamer Platz 44, 112, 219 Potsdamer-Platz-Arkaden 46 Prater 65, 247 Prenzlauer Berg 58, 63, 88, 89, 126, 131, 210, 213, 215, 219, 224, 236, 241 – 247 Prenzlberg 58, 63 Primetimetheater 193 Prinz-Albrecht-Palais 120 Prinz-Heinrich-Palais 19 Prinzessinnenpalais 20 Privatclub 240 Prominentenfriedhof 135 Puppenallee 151 Quadriga 29 Quasimodo 208
R Radisson SAS 96 Raschdorff 28, 258 Rathaus Neukölln 71 Rathauspassagen 22 Raum der Stille 30 Reederei Riedel GmbH 101 Regierungsviertel 15, 97 Reichsstraße 1 45 Reichstag 15, 36, 77 Reinickendorf 207, 225 Renaissancegarten 145 Richardplatz 61, 72, 207 Richardstraße 61, 71 Rixdorf 61, 71 Rixdorfer Höhe 153 Rodan Lederdesign 230 Rogacki 226 Rogers 45, 258 Romanische Café 84, 236 Rosa-Luxemburg-Platz 192 Rosenhöfe 46 Rosenstraße 41 Rote Rathaus 22, 33 Roter Mohn 133 Russendisko 213
S ¸Sehitlik-Moschee 131 Saalbau Neukölln 73 Sammlung Marx 174 Sammlung Marzona 174 Sammlung Scharf-Gerstenberg 74
Sammlungen für Vor- und Frühgeschichte 179 Sankt-Johannes-Basilika 67 Sankt-Marien-Liebfrauenkirche 70
Savignyplatz 73, 74 Schaubühne 84 SchauLUST-MuseenBERLIN 159, 251 Schauspielhaus 43 Schenkendorfstraße 66 Scheunenviertel 16 Schiller Theater 201 Schinkelmuseum 20, 183 Schlachtensee 106 Schlesisches Tor 69 Schloss Charlottenburg 62, 73, 86
Schloss Friedrichsfelde 140 Schloss Klein Glienicke 123 Schlosspark Charlottenburg 86
Schlossbrücke 21 Schlossstraße 74 Schmieden 150, 258 Schöneberg 102, 107, 132, 146, 219, 220, 222, 236, 238, 239, 242, 244 Schöneberger Südgelände 146 Schönhauser Allee 131, 219 Schwules Museum 184 Science Center Spectrum 166 Sea Life Berlin 95 Senefelderplatz 63 Sgt. Peppers 230 Siegesallee 152 Siegessäule 76 Singuhr-Hörgalerie 89
Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Münzkabinett 161 SO36 59, 69, 215 Sonnenallee 85 Sony-Center 46 Sophienkirche 48 Sophiensaele 48, 180, 197 Sophienstraße 48 Sowjetisches Ehrenmal 149 Sozialistenfriedhof 134 Spandau 241, 247 Spandauer Vorstadt 16, 41, 47, 197
Spree 15, 49, 101, 102 St. Marienkirche 26
261
KARTEN & REGISTER
Neue Nationalgalerie
KBer_inArbeit_NEU_Qx8_KBer_inArbeit_2010-01 01.02.10 16:51 Seite 262
St.-Annen-Friedhof 133 St.-Hedwigs-Kathedrale 20, 25 St.-Matthäus 132 Staatliche Museen zu Berlin 166, 172, 174, 183
Staatsballett Berlin 197 Staatsbibliothek 18 Staatsbibliothek, Neue 52 Stadtbad Neukölln 71, 107 Stadtgericht 23 Stadtrundfahrt 102, 252 Stahnsdorf 136 Stalinallee 81 Standortkarte Museumsinsel 159
Steglitz 219, 245 Stern und Kreisschifffahrt 101, 102
Stettiner Bahnhof 120 Stiftung Berliner Mauer 120 Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand 161 Stiftung Neue Synagoge - Centrum Judaicum 51 Stiftung Preußischer Kulturbesitz 34, 48, 166, 172, 174, 183
Stiftung Stadtmuseum Berlin 171 Stolpersteine 90 Stralau 147 Strandbad Orankesee 104, 108
Straße des 17. Juni 80, 152 Strausberger Platz 83 Studio 194 Südstern 65, 67 Südwestkirchhof Stahnsdorf 136 Sultan Hamam 107 SW61 59 Synagoge 53, 64
T Tacheles 53 Tauentzienstraße 219, 220 Teddy’s 229 TeeTeaThé 236 Tegel 80 Tempelhof 79, 182, 216, 219 Terrakottarelief 34 Test the Best 119 The Mandala Hotel 243 The Story of Berlin 88 Theater 101 194
262
Theater am Kurfürstendamm
Wilmersdorfer Arcaden 74 Wilmersdorfer Straße 74 Theater des Westens 192, 208 Winterfeldtmarkt 222 Tiergarten 44, 52, 76, 137, Wochenmärkte 222 151, 166, 177, 205, 214, 243, Woltersdorfer Schleuse 102 248, 251 Wrangelkiez 69 Tierpark Friedrichsfelde 139 Topographie des Terrors 113, X–Y–Z 119 Yaam 211 Totentanz-Fresko 27 Yack Fou Shop 58 Tourismus Marketing 251 Yorckschlösschen 209 Tränenpalast 40 Zehlendorf 207, 219 Treptow 101, 102, 108, 147 Zentrale Gedenkstätte der BunTreptower Park 95, 101, 147 desrepublik Deutschland für Tresor 214 die Opfer von Krieg und GeTropenhaus 142 waltherrschaft 31 Tucholskystraße 54 Zentralflughafen Berlin-Tempelhof 65, 79 U–V Zentralfriedhof Friedrichsfelde ufa Fabrik 216 134 UNESCO 49, 50, 132 Zeughaus 21, 31 Unter den Linden 17, 37 Zille Museum 25, 186 Varieté Chamäleon 46 Zille-Bus-Tour 252 VBB-Infocenter 255 Zimmermeister Brunzel 88 Verkehrskanzel 85 ZOB 255 Versunkene Bibliothek 20 Zoologischer Garten 96, 137 Viktoriapark 65, 78, 198 Villa Grisebach 199 Volksaufstand Juni 1953 82 Cafés, Clubs, Volksbühne am Rosa-LuxemKneipen & burg-Platz 192, 247 Restaurants Volksbühne im Prater 247 40seconds 214 Volkspark Friedrichshain 149, A-Trane 209 84
207 Adlon 42 Volkspark Hasenheide 68, 153 Aldemir 70, 71 Vorderasiatisches Museum Ali Baba 246 180, 182 Alt Luxemburg 242 Vorderlandmauer 111, 113 Anita Wronski 236 Ankerklause 223, 239 W Anna Blume 89 Waldbühne 201 AnnaLee Restauration 208 Wannsee 106, 122, 200 Asia Snack 116 Wasserturm 64, 66 Aux Fleurs 144 Wedding 120, 123, 174, 193, Aux Jardins 144 219 Badenscher Hof 209 Weinhaus Huth 45 Bagdad 246 Weißensee 132 Balli 247 WelcomeCard 251, 256 Balthazar 236 Weltzeituhr 41 Bar 25 99 Werkbundarchiv 185, 237 Bar jeder Vernunft 195 White Cube 35 Bar-Lounge im DT 190 White Trash Fast Food 213 Barcomi’s 67 Wilmersdorf 75, 83, 88, 105, Bateau Ivre 69 195, 199, 209, 219, 244 Berghain 211, 212
Beth-Café 52 Biers 195 244 Borchardt 241 Brechts 190 Britzer Mühle 144 Bundespressestrand 97 Café am Engelbecken 115 Café am Neuen See 153, 248 Café am See 143 Café Bravo 54 Café Cinema 47 Café Einstein Stammhaus 242 Unter den Linden 39 Café Estrade 53 Café Finovo 133 Café G. Buchwald 78 Café im Körnerpark 154 Café Kranzler 18, 84 Café Luise 172, 248 Café Olé 216 Café Rix 73 Café Sibylle 82 Café Smyrna 186, 237 Café Springfeld 243 Café Zapata 54 Capital Beach 99 Capt’n Schillow 97 Cassiopeia 211 Clärchens Ballhaus 54, 210 Club der Visionäre 100 Cocktailbar Lebensstern 243 Coffee-Shop im Auswärtigen Amt 184 Cum Laude 31 Curry 36 245 Currywurst & Coffeeshop 244 Dachgartenrestaurant Käfer 36
Das Edelweiss 70 Das Kaffeehaus 175 Dicke Wirtin 238 Diener – Tattersall 75 Dinea 40 Diwan 130 Dunkelrestaurant 42 Eastern Comfort 119 Eierschale Haus Zenner 149 Engelbecken 105 Enoteca Bacco 224 Facil 166, 243 Fassbender & Rausch 225 Floating Lounge 119 Forsthaus Paulsborn 94
Frannz 216 Freischwimmer 100 Gestrandet an der Jannowitzbrücke 98 Goldener Greif 123 Golgatha 65, 248 Grand Hyatt 243 Gugelhof 241 Hafenbarkasse Libelle 241 Hasenschänke 154 Hasir Ocakbasi 247 Heidelberger Krug 239 Henne 240 Hofperle 193 Hoppetosse 108 Il Pane Quotidiano 228 Kaffeeburger 213 Kaffeekaschemme 47 Kellerrestaurant im BrechtWeigel-Haus 164 Kempinski 85 Kiki Blofeld 98 Kinski 85 Kirchencafé Heilig-KreuzKirche 130 Klipper 101, 149 Knofi-Bistro 226 Kolk 241 Konnopke’s Imbiss 64, 245 Krasselt’s 245 Kuchenrausch 235 Kurhaus Korsakow 232 Kutscherstübchen 166 Landhaus 142 LeBuffet 221 Leydicke 238 Lutter & Wegner 44, 136, 214 Marinehaus 172, 241 Marzahner Krug 145 Matzbach 225 Mauercafé 122 Mauersegler 126 Max & Moritz 239 Mediencafé der taz 244 Melitta Sundström 184 Möbel-Olfe 171 Morena 237 Opernpalais 20, 21 Oranke am See 108 Orient Eck 246 Oststrand 99 Panoramabar Friedrichshain
Pergamonkeller 181 Pfefferberg 210 Poulette 90 Prater 65, 247 Quasimodo 208 Radisson SAS 96 Restaurant Hasir 246 Restaurant im DT 191 Restaurant Liebermanns 170 Restauration 1900 64, 242 Sale e Tabacchi 243 Sarah Wiener 174, 175 Schönbrunn 151 Schwarzer Kanal 99 Schwarzes Café 237 Schwarzwaldstuben 54 Slumberland 222 SO36 59, 69, 215 Sophien 11 48 Spindler & Klatt: 215 Stella am Lietzensee 105 Strandbar Mitte 97, 161 Strandgut 99 Tadschikische Teestube 165 Tauro 211 TeeTeaThé 236 Telecafé 21 The Mandala Hotel 166, 243 Theodor Tucher 30 TIPI-Zelt am Kanzleramt 195 TV Turm Alexanderplatz 22 Unsicht-Bar 42 Van Loon 103 Villa Rixdorf 73 Vox 243 Wagenplatz 99 Waldschänke Stahnsdorf 136 Weinhaus Huth 45 Wellis 63 Weltrestaurant Markthalle 240 Wintergarten 200 Witty’s Organic Food 244 am Gendarmenmarkt 245 Wohnzimmer 65 Yaam 211 Yorckschloesschen 209 Zollpackhof 16 Zum Nussbaum 24 Zur Gerichtslaube 238 Zur kleinen Markthalle 240 Zur letzten Instanz 23, 237 Zur weißen Kastanie 74, 86
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Park Inn
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pmv
PETER MEYER VERLAG
© pmv, Foto: Wolfgang Kling »Im Naturkundemuseum Berlin«
Boah! »Mit diesem Buch im Gepäck haben Eltern mit Kindern leichtes Spiel. Nutzt man die Ideen und Tipps, dürften die Quengeleien gegen null tendieren.« Der Tagesspiegel »Vor die Haustür, fertig – los!« Mit dieser großen Auswahl an Ausflügen und Aktivitäten sowie den praktischen Informationen können Familien mit Kindern zwischen 3 und 13 Jahren jederzeit auch spontan je nach Lust und Wetter aufbrechen. Die pmv Reihe »… mit Kindern« wurde bereits 3 x mit dem ITB BuchAward ausgezeichnet. BERLIN UND UMGEBUNG MIT KINDERN 1001 Aktivitäten und Ausflüge mit S & U von Ina Kalanpé 2. aktualis. Auflage, 14,95 Euro ISBN 978-3-89859-422-6 www.PeterMeyerVerlag.de
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