Manfred Jakob
Auf dem Dach von Afrika
Tagebuch einer Trekking-Tour zum Kilimanjaro und einer Serengeti-Safari
Manfred Jakob: Auf dem Dach von Afrika Tagebuch einer Trekking -Tour zum Kilimanjaor
Erschienen Februar 2001 bei 2
Inhaltsverzeichnis Danksagung...............................................4 Die Idee......................................................5 Vorbereitungen.........................................5 Ankunft in Afrika.....................................7 Arusha – vor dem Aufsteig....................10 Marangu-Gate: Der Aufstieg beginnt...16 Von Mandara bis Horombo..................23 Aufstieg auf den Mawenzie-Sattel.........31 Aufstieg zur Kibo-Hütte.........................36 Gipfelsturm..............................................44 Nach Arusha............................................58 Organisieren in Arusha..........................73 Auf Safari.................................................85 Fahrt zur Serengeti.................................94 Serengeti Game Drive...........................105 Im Ngorongo-Krater.............................110 Rückfahrt...............................................120 Rückblick...............................................128
3
Danksagung: Mein besonderer Dank gilt meiner Frau Gudrun, meinen Söhnen Michael und Thomas, die viele Stunden und Tage, die ich für das Training, während der Reise und zuletzt am PC verbracht habe, auf mich verzichten mussten (ich gelobe Besserung!) Mein Dank gilt aber auch Frank Heinbach, der uns als 'kleiner Bergführer' taktisch klug und mit medizinischer Unterstützung auf den Kili geführt hat; Frank Spieth, der mit seiner Videokamera einen tollen Film gedreht und mir wertvolle Ideen zu diesem Beitrag gelie fert hat; Axel Schneider, der uns mit seiner fröhlichen, optimistischen Art immer wieder überrascht und aufgeheitert hat. Ich danke aber auch den Familien der drei, dass sie auf ihre Männer bzw. Väter wäh rend der Reise verzichtet haben. Mein Dank gilt auch Edwin und John Minja sowie der ganzen Crew, die uns als Mountain-Guides den Berg hinaufgeführt haben. Vielen Dank an Paul Kanyambo, der uns sicher durch jedes Schlammloch und über die Schotterpisten Tanzanias gefahren hat und der uns auf sehr fachkundige Art die Sehenswürdigkeiten der Nationalparks von Tanzania nähergebracht hat. Dank sagen möchte ich auch der Firma Roy Safaris Ltd., Arusha, die die Touren exze llent geplant und ausgeführt hat. Nicht vergessen möchte ich Theofilo Mbise, der mit seinem breiten Grinsen die Ve rhandlungen im Office der Firma begleitet hat. Viele wertvolle Informationen habe ich aus dem Buch 'Tanzania Kilimanjaro' von Peter Rotter entnommen, das uns die ganze Tour über begleitet hat.
4
Die Idee Der Kilimanjaro als einer der 'Seven Summits'
aus Siegen.
Vorbereitungen
und mithin der höchste
Die Idee zu dieser
Berg Afrikas, die Seren-
Reise
geti als größter Natio-
gentlich einer Bierlau-
nalpark Tanzanias, der
ne: „Wir könnten ja
Ngorongoro Krater als
einmal einen der Se-
atemberaubende Natur-
ven Summits bestei-
kulisse und der Tarangi-
gen“
re Nationa lpark gelten als absolute Besuchermagneten, die es auch uns angetan haben.
entsprang
sagte
Heinbach
zu
ei-
Frank mir.
„Wie wäre es mit dem Kilimanjaro? Das ist immerhin ein fast 6-
Wir, das sind Frank
Tausender.“
Heinbach (Arzt), Axel Schneider (Arzt), Frank
Und bereits in den
Spieth
(selbständiger
nächsten Wochen be-
Unternehmer) und Man-
sorgten wir uns In-
fred Jakob (kaufmänni-
formationsmaterial
scher Angestellter), alle
und Reiseprospekte. 5
burg im März 2000 und Die angebotenen Pau-
bei der Kili-Besteigung
schalreisen waren uns
entschieden wir uns für
allerdings
teuer
Roy Safaris Ltd., Arus-
beschlossen
ha. Die Wahl dieser
wir die komplette Rei-
Firmen sollte sich als
und
so
zu
se von Deutschland aus direkt mit afrikanischen
Tour-
Operators zu planen.
hervorragende
Lösung
herausstellen.
Im März 2000 begannen dann auch unsere Vorbereitungen zur Erlangung
Dies war im Sommer
der körperlichen Kond i-
1999. Die ersten Ange-
tion für ein solches Un-
bote hatten wir bereits
ternehmen.
im Herbst 1999 vorliegen. Alsbald meldeten
Jeder hatte da seine ei-
auch Frank Spieth und
gene individuelle Me-
Axel Schneider ihr In-
thode. Im wesentlichen
teresse an dieser Reise
bestand die Vorberei-
an. Den Flug buchten
tung aus Fahrradfahren,
wir bei der Firma Kara-
Joggen,
Wanderungen
wane Reisen, Ludwigs6
im schönen Siegerland sowie
Karatetraining
Ankunft in
und Gymnastik. Außerdem
informierten
uns
über
Afrika
wir
notwendige
Am 24.11.2000 ist es
Impfungen sowie Mala-
dann soweit. Morgens
ria-Prophylaxe. Für die
um 07.00 Uhr startet
Einreise nach Tanzania
unser Flieger von Köln-
ist übrigens eine Gelb-
Bonn nach Amsterdam.
fieberimpfung unbedingt In Amsterdam haben wir
vorgeschrieben.
einen
zweistündigen
Außerdem empfiehlt es
Aufenthalt,
sich, die folgenden Imp-
schließlich gegen 10.40
fungen sofern noch nicht
Uhr mit dem Flieger
geschehen,
sich
nach Afrika weitergeht.
ergehen zu lassen: Dip h-
Gegen 21.00 Uhr Orts-
terie,
Polio,
zeit (die
sowie
bung beträgt + 2 Stun-
Typhus. In den meisten
den) treffen wir auf dem
Fällen reicht eine Auffri-
Kilimanjaro-Airport, der
schungsimpfung aus.
zwischen
über
Tetanus,
Hepatitis
A+B
bis
es
Zeitverschie-
Arusha
und
Moshi liegt, ein. 7
vorzulegen. Als wir aus dem Flugzeug aussteigen, emp-
Axel ist der letzte und
fängt uns ein warmer
hat das Pech, dass die
Wind und der Tanzani-
Schalterbeamtin ein lok-
sche Zoll. Das in Afrika
keres Gespräch mit einer
die Uhren etwas langsa-
Kollegin anfängt und so
mer laufen, zeigt sich
dauert seine Abfertigung
sofort
Zoll-
etwas länger: „Hakuna
Abfertigung, die insge-
Matata“, wie der Afrika-
samt etwa eine Stunde
ner zu sagen pflegt.
bei
der
dauert. Der Flughafen am KiliZunächst unsere
müssen
wir
manjaro ist ein kleiner
internationalen
Airport, der von Europa
Impfpässe
für
den
aus nur von vier Flugge-
Nachweis der Gelbfie-
sellschaften angeflogen
berimpfung
vorlegen.
wird: KLM, Ethiopian
Danach heißt es, sich in
Air, Gulf Air und Air
der nächsten Schlange
France. Die meisten Ge-
anzustellen, um den Re i-
sellschaften machen hier
sepass und das Visum
einen
Zwische nstopp, 8
um anschließend weiter
Dusche
zu
nach Dar es Salaam zu
muss
fliegen.
durch die total verbaute
Wir sind von dem la n-
und kleine Toilette klet-
gen Flug etwas geschafft
tern. Klettern
und müde. Ein Fahrer
wir ja – aber nicht im
von Roy Safaris wartet
Hotel! Für 80,- US$ hät-
auf uns in der Flugha-
te ich eigentlich mehr
fenhalle, lädt unser Ge-
erwartet. Aber was solls!
päck auf das Dach des
Wir sind jedenfalls froh,
Range-Rover und fährt
erst einmal eine Schlaf-
uns direkt ins Hotel nach
gelegenheit für die erste
Arusha.
Nacht zu haben und der
man
gelangen rege lrecht,
wollten
Preis für das Hotel ist im Die
beiden
Doppel-
Angebot eingeschlossen.
Zimmer, die wir dort erhalten, sind allerhöch-
Wir treffen uns noch im
stens mittelklasse, aber
Restaurant, um ein ein-
immerhin mit einer min-
heimisches Bier (Kili-
destens 30 Jahre alten,
manjaro
schmutzigen
Dusche
Lager sind die bekannte-
ausgestattet. Um in die
sten) zu trinken, bevor
sowie
Safari
9
wir uns ins Bett legen.
zin mit seinem Morge n-
Zuvor haben wir die
gebet über die genau auf
mitgebrachten Moskito-
unser Zimmer gerichtete
netze über den Betten
Lautspreche ranlage aus
angebracht.
das
dem Schlaf reisst. Der
Moskitonetz muss sich
Tag fängt ja gut an, den-
Frank H. erst noch ge-
ke ich bei mir und kann
wöhnen.
nicht mehr einschlafen.
An
Die Andacht dauert ca. Mitten in der Nacht wird
20 Minuten.
Frank S. aus dem Schlaf gerissen und sieht, wie
Arusha – vor dem
Frank H. einen furchter-
Aufstieg
regenden
Kampf
mit
seinem Zelt führt. Ein Wunder, dass das Ding nicht zusammenbricht!
Die erste Nacht in Afrika
verläuft
ansonsten
ruhig, bis uns gegen 5.00 Uhr morgens der Mue z-
Nach einem kurzen und etwas Frühstück
spartanischen -
lediglich
Kaffee, ein Fruchtsaft und ein paar Früchte sind im Preis inbegriffen - werden wir gegen 8.00 Uhr von einem Fahrer abgeholt. 10
Gepäckstücke: 1 ReiseDer Fahrer begrüsst uns
tasche für die Safari und
mit dem typischen afri-
1 Rucksack bzw. 1 See-
kanischen
Handschlag:
sack für die Bergbestei-
Handgeben, Daumenum-
gung. Danach werden
fassen
wieder
wir ebenfalls zum Office
Handgeben. Die erste
von Roy Safaris gefa h-
Begrüßung
ren.
und
geht
daneben, weil ich viel zu spät dieses Begrüßungs-
Auf der Fahrt zum Of-
ritual begreife. Bei der
fice kommen wir an der
zweiten Begrüßung im
einzigen Sehenswürdig-
Office
keit
geht
es
dann
der
Stadt,
Tower,
dem
schon besser und danach
Clock
vorbei.
perfektioniere ich diesen
Ein beeindruckend häss-
Gruß immer mehr.
licher 5 m hoher Betonklotz. Er ist uns nicht
Der Fahrer lädt zunächst
einmal ein Photo wert.
nur unser Gepäck ein und bringt es zum Office
Im Zentrum von Arusha
des Tour-Operators. Je-
wimmelt es nur so von
der von uns hat 2 große
kleinen Büros mit Ge11
sellschaften, die Safaris
schwarzer Afrikaner mit
oder
breitem
Bergbesteigungen
anbieten.
Grinsen
und
Weswegen
einer auffälligen Zahn-
man auch gelegentlich
lücke namens Theofilo
der Stadt den Spitzna-
Mbise, der uns total ü-
men Dar es Safari gege-
berschwenglich
mit
ben hat.
„Jambo,
be-
Jambo“
grüßt, sowie eine kleine Das Office ist ein klei-
Afrikanerin,
die
uns
nes Büro in dem jede
kaum registriert sondern
Menge Bilder von Berg-
weiterhin irgendwelche
besteigungen und wilden
Daten in ihren PC ein-
Tieren an den Wänden
gibt. Hinter der Theke
hängen. Der Leitspruch
befindet sich ein kleines
des
Unternehmens
mit Glasscheiben abge-
prangt an einer Wand:
grenztes Büro, welches
„We go through every
dem Direktor gehört.
measure to give you wild pleasur!“
Der Direktor, ein Weißer offensichtlich ind ischer
Hinter
einer
kleinen
Theke sitzen ein großer
Abstammung
begrüßt
uns und bittet uns in sein 12
kleines Büro. Der Direk-
günstigen Kurs umge-
tor geht mit uns ein kur-
rechnet. In einem klei-
zes Briefing bzgl. der
nen Nebenzimmer des
Kilimanjaro-Besteigung
Büros
in einwandfreiem Eng-
Reisetaschen
für
die
lisch durch und fordert
Safari aufbewahr t
bis
uns danach auf, den ver-
wir wieder zurückkom-
einbarten Preis zu beza h-
men.
werden
unsere
len. Der Preis kommt mir komisch und eigent-
Nach dem alle Formali-
lich viel zu niedrig vor.
täten erledigt sind, stellt
Ich frage noch einmal
uns der Direktor die
nach und erhalte den
zwei Führer, den Koch
gleichen Preis als Ant-
und einen bei der Ge-
wort. Wir bezahlen mit
sellschaft
unseren
Träger, der auf unsere
Traveller-
Cheques.
Sachen aufpassen soll, vor.
Axel Cheques
hat
angestellten
Travellermit
DM-
Werten, bekommt diese
Weitere
Träger
werden in Marangu für die Bergbesteigung angeheuert.
aber zu einem relativ 13
Unser erster Führer heißt
bringen soll. Während
Edwin und ist erst 27
wir nochmals bestätigen,
Jahre alt. Ich bin etwas
dass die bereits auf dem
erstaunt darüber, dass
Dach des Wagens ver-
wir uns einem so jungen
brachten
Mann anvertrauen sol-
bzw. Seesäcke auch die
len. Ich frage mich, ob
sind, die mit auf den
der genug Erfahrung als
Berg sollen, werden wir
Guide hat. Der zweite
von den ersten Straßen-
Führer heißt John und ist
händlern
der jüngere Bruder von
uns Batiken, Zeitschrif-
Edwin, wie wir später
ten bzw. Speere und
erfahren. Der Koch ist
andere Dinge offerieren.
schätzungsweise
noch
Das ganze ist sehr lästig
keine 20 Jahre alt und
und man hat Mühe den
heißt
Den
Händlern klar zu ma-
Namen des Trägers habe
chen, dass man nichts
ich leider vergessen.
kaufen möchte.
Wir gehen hinaus zu
Endlich geht es los. Wir
dem Wagen, der uns
fahren durch die von
zum
Menschen
Zacharias.
Marangu-Gate
Rucksäcke
umringt,
und
die
Safari 14
Autos wimmelnde Stadt.
rand.
Außerhalb
von
Es ist schon erstaunlich,
Arusha
befahren
wir
wie viele Menschen, in
eine der wenigen geteer-
Deutschland würde man
ten Straßen in Richtung
sagen, auf der Straße
Marangu. Es geht vorbei
herumhängen.
Offe n-
am Kilimanjaro-Airport
sichtlich gehört das hier
und durch Moshi. Es
in Afrika zum täglichen
sind etwa 120 km bis wir
Leben.
bei Himowie links Ric htung Marangu abbiegen.
Dabei registrieren wir auch zum erstenmal den
Kurz vor dem Gate ha l-
zweithöchsten Berg des
ten wir an und Edwin,
Landes den 4.566 m
unser Guide kauft „fri-
hohen Mount Meru, der
sches Fleisch“ bei einem
Arusha mit seinen be-
Metzger, der sein Ge-
grünten Flanken über-
schäft in einer winzigen
ragt. Es geht vorbei an
Bretterbude
kleinen bunten Geschä f-
Fleisch hängt an Haken
ten, Bretterbuden, kle i-
von der Decke und wird
nen Hütten und schrott-
von vielen hundert Flie-
reifen Autos am Weges-
gen umschwärmt. Frank
hat.
Das
15
Spieth ereilt ein komi-
kurze Zeit später stehen
sches Gefühl bei diesem
sie in Verkaufsverhand-
Anblick und dem Ge-
lungen mit einem her-
danken, dieses Fleisch
beigeeilten Händler. Da
irgendwann während des
beide unbedingt einen
Aufstieges
zu
Hut benötigen (die Son-
müssen. Während wir
ne steht hier in Äquator-
warten, diskutieren wir
nähe immer senkrecht),
über Verdauungsstörun-
erwerben
gen, Kühlkette und BSE.
Hut mit Sicherheit zu
Die Tatsache, dass BSE
einem überhöhten Preis.
essen
beide
einen
hier kein Thema ist, stimmt uns dann doch
Wir setzen unsere Fahrt
zuversichtlich.
fort zum Marangu-Gate.
Man
kann halt allem etwas
Das
Diesel-Fahrzeug
positives
abgewinnen.
quält sich dabei im zwei-
Wir werden gefragt, ob
ten Gang die steiler wer-
wir noch irgendwelche
dende Straße den Berg
Dinge benötigen. Frank
hinauf.
H. und Axel sagen, dass sie noch jeder einen Safarihut
benötigen
und
Marangu-Gate: Der Aufstieg beginnt 16
Das Marangu-Gate be-
quipment
findet sich auf einer Hö-
Rucksäcke
he von 1.840 m, wie
Träger darf höchstens 18
einige
kg tragen, dies wird mit-
Hinweisschilder
und um.
unsere Jeder
tels einer Waage am
angeben.
Beginn des Trails überAuf großen Tafeln ste-
prüft.
hen Routena ngaben aber und
Edwin geht mit uns zum
Warnungen. Auf dem
Gate-Office. Er erledigt
Parkplatz warten schon
einige Formalitäten und
die von Edwin angehe u-
wir müssen uns in einem
erten Träger. Die genaue
Buch registrieren. Die
Zahl der Träger weiß ich
beabsichtigte
nicht mehr. Zum Schluß
haltsdauer wird ebenfalls
erhalten 14 Träger ein
festgehalten.
auch
Hinweise
Aufent-
Trinkgeld obwohl ich glaube, dass es nur 13
Von Zacharias erhalten
Träger waren.
wir jeder 1,5 l Wasser und ein kleines Lunch-
Die Träger packen Le-
Paket. Frank H. packt
bensmittel,
die mitgebrachten Dia-
Küchene-
17
mox- Tabletten aus und
Hütte führt. Der Weg
wir nehmen jeder eine
führt uns durch dichten
Tablette mit viel Wasser.
Urwald. Riesige Farne
Zusammen mit John, der
und
mit seinem eigenen gro-
Urwaldriesen
ßen
einer
unseren Weg. Durch den
großen Petroleumlampe
Regenwald begleitet uns
und
kleinen
ein ewiges Zirpen und
Blecheimer, gefüllt mit
hin und wieder einige
rohen Eiern in Säge-
unbekannte
mehl, beladen ist, gehen
Hin und wieder sehen
wir über einen schmalen
wir einige Affen durch
Pfad
das Dickicht streifen.
Rucksack,
einem
hinauf
Richtung
moosbewachsene säumen
Tierlaute.
Mandara-Hütte. Eine
am
Wegesrand
hängende Liane nutzen wir, um Fotos von unseUnterwegs zum Gipfel Es ist jetzt etwa 12.00
rem ‘Tarzan’ Frank H. zu schießen.
Uhr mittags. Die Träger benutzen die breite Fahrstraße, die ebenfalls zur
Ich fange ein Gespräch mit John an und erfahre, 18
dass er 24 Jahre alt und
langsam. Dies haben wir
unverheiratet ist. Einmal
vorher besprochen. Wir
pro Monat steht er auf
wollen unsere Kräfte für
dem
Gipfel
den Gipfeltag aufsparen.
Afrikas. Aufgewachsen
John kann sich sein „Po-
ist er in Marangu. Über
le, Pole“, auf Deutsch
diese Aussage bin ich
„langsam,
etwas
die
dass er den meisten To u-
Guides haben trotz ihres
risten empfiehlt, sparen.
jungen
Etwa nach der Hälfte der
höchsten
erleichtert,
Alters
einige
Erfahrung.
Strecke
langsam“,
und
ca.
1,5
Stunden Gehzeit führt Axel
vereinbart
mit
uns
John
über
eine
John, ihm einige deut-
Holzbrücke zu einem am
sche Worte beizubrin-
Fahrweg
gen, wenn er im Gege n-
Picknickplatz mit Toilet-
zug Nachhilfe in Suaheli
ten (etwa in 2.280 m).
angelegten
erhält. Von John und Edwin erhält Axel den
Hier machen wir eine
Spitznamen „Papa“.
kurze Rast und essen die mitgebrachten
Wir gehen sehr sehr
Lunch-
Pakete. Auf dem einen 19
Sandwich ist der Schin-
trocken.
ken so dick und zäh, dass man ihn kaum es-
Bald begegnet uns ein
sen kann.
amerikanisches Pärchen von oben. Beide sehen
Jetzt gesellt sich auch
gut durchtrainiert und
Edwin zu uns und geht
gesund aus. Wir fragen,
mit uns den restlichen
ob sie den Gipfel er-
Weg zur Mandara-Hütte
reicht haben. Sie ant-
weiter, während die Trä-
worten: „Yes, it's hard,
ger den Fahrweg benut-
but it can be done.“ Sie
zen.
raten uns, viel zu trinken (das wissen wir schon)
Wir sind bester Laune.
und sagen, dass sie eben-
Auf den letzten Metern
falls
durch den Urwald vor
nommen
den
wünschen
Mandara-Hütten
Diamox haben. uns
eingeWir „Good
fängt es laut Buchbe-
luck“ und setzen unseren
schreibung oft an zu
Weg fort.
regnen.
Wir
haben
Glück und bleiben auf
Der Weg ist leicht an-
der
steigend, die Witterung
gesamten Strecke
20
schwül und feucht. Wir
dorthin fängt es leicht an
kommen ins Schwitzen.
zu regnen. Am Krater hört der Regen wieder
Plötzlich auf einer hüge-
auf.
ligen Lichtung sehen wir die
Mandara-Hütten.
Es geht vorbei an gelb
Wir befinden uns jetzt
und rot blühenden Fak-
auf 2.675 m Höhe. Bei
kellilien,
den Hütten handelt es
Strohblumen und erika-
sich
ähnlichen Gewächsen.
um
norwegische
blühenden
Zeltdachhäuser, die mit Entwicklungshilfe
ge-
baut wurden.
Der Maundi Krater liegt inmitten einer reizvollen Vulkanlandschaft. Man
Es ist jetzt 15.00 Uhr.
hat einen tollen Ausblick
Wir beziehen unsere 2x3
auf Rift-Valley. Nach
m große Hü tte, die für 4
unserem
Personen ausgelegt ist
geben wir unsere Was-
und machen nach einer
serflaschen ab, die für
Stunde eine kleine Wan-
den nächsten Tag mit
derung
Trinkwasser gefüllt wer-
zum
Maundi
Krater. Auf dem Weg
Spaziergang
den. 21
men. Die restlichen FlaDas
Trinkwasser
hat
schen werden in einen
eine
gelblich
braune
Eimer gefüllt und Edwin
Färbung und schmeckt
sagt, dass er den Trägern
widerlich.
lösen
die Flaschen zukommen
mitgebrachten
lassen wird. Ich bin da
unsere
Wir
Vitamintabletten
im
etwas skeptisch und fra-
Wasser auf, damit es
ge mich, ob die Flaschen
genießbarer
und
auch da angekommen
bilden uns ein, die Farbe
sind, wo sie hin sollten?!
käme von den Tabletten.
Das Bier schmeckt nicht
wird
besonders. Wir nehmen Nach dem Abendessen
an, dass das am Diamox
wollen wir unseren Gui-
liegt. Obwohl ich seit
des und Trägern ein Bier
Februar wegen der Kili-
ausgeben. Beim Hütten-
Besteigung
wirt bezahlen wir für 20
Rauchen aufgehört habe,
Flaschen (eine Flasche
frage ich Frank S., ob er
Bier kostet 2 US$). Die
mir eine Zigarette geben
beiden Guides und der
kann. Ich paffe die Ziga-
Koch trinken ihre Fla-
rette nur und eigentlich
schen mit uns zusam-
schmeckt sie mir gar
mit
dem
22
nicht.
H. und Axel gehen zwar nicht so oft aber mehr-
Gegen 20.30 Uhr gehen
mals nach draußen. Bei
wir zu Bett.
mir bleibt der große Harndrang aus. Wir ma-
Frank S. war scho n et-
chen Witze über Prosta-
was früher in die Hütte
ta-Probleme. Die ganze
gegangen und berichtet,
Nacht über schlafe ich
dass das Diamox eine
kaum und wenn dann
kolossale Wirkung auf
nur sehr oberflächlich.
seinen Harndrang hat.
Frank S. geht es ähnlich
Innerhalb einer Stunde
wie mir.
geht er 3- mal Wasser lassen. Er denkt jedes-
Von Mandara bis
mal ernsthaft darüber
Horombo
nach, draußen zu blei-
Am nächsten Morgen
ben, denn in spätestens 20 min. muss er sowieso wieder gehen. Während der Nacht muss er noch 6 oder 7 mal die Hütte verlassen. Auch Frank
nutzen
wir
an
einer
Wasserstelle die Möglichkeit, uns zum letzten Mal die Haare zu waschen. Ein gutes Gefühl mit frisch gewaschenen 23
Haaren, dies wird in den
von den Mandara zu den
nächsten 5 Tagen anders
Horombo-Hütten
werden.
etwa 11 km lang und
Morgens bekommen wir
führt bis auf eine Höhe
von unserem „Dealer“
von 3.725 m. Wir benö-
Frank H. wieder unser
tigen für diese Strecke
Diamox, gehen in der
fast 6 Stunden.
ist
großen Hütte frühstükken und erha lten von
Gleich hinter den Hütten
Zacharias unsere Lunch-
geht der Weg hinein in
Pakete.
den tropischen flechtenbehangenen Regenwald
Gegen ca. 9.30 Uhr ge-
und weiter durch eine
hen wir los in Richtung
tropisch
Horombo-Hütten.
Auf
Senke. Schließlich errei-
dem Weg dorthin muss
chen wir die Baumgren-
auch ich genau wie die
ze des Urwaldes.
bewachsene
anderen mehrmals Wasser lassen. Doch keine
Und weiter führt der
Prostata-Probleme!
Weg über große Wiesenflächen. Hin und wieder
Die Etappe des 2. Tages
können wir den Mawen24
zi-Gipfel
erkennen,
Unterwegs sehen wir ein
wenn die Wolken ihn
Chamäleon. Edwin hat
freigeben.
es auf einen Stock laufen
Wir haben wieder Glück
lassen. Unsere Fotoappa-
mit dem Wetter. Wäh-
rate klicken.
rend des Aufstieges fällt kein einziger Tropfen
Wir erinnern uns an
Regen. Der Trail wird
„Hermann Anlauf“, der
jetzt etwas eintöniger.
ebenfalls
Unterwegs überholt uns
Studien am Wegesrand
eine 8-köpfige deutsche
betrieb. Hermann An-
Gruppe mit Guide. Alle
lauf, der Mann mit dem
gehen im Gänsemarsch
Diplom aus dem Herz-
hintereinander mit ihren
Echo-Labor,
Wanderstöcken in sehr
Hauptdarsteller in dem
schnellem Tempo. Wir
Film „Der Berg ruft“,
schütteln den Kopf über
einer SWR3 Reportage
die Geschwindigkeit und
über die Besteigung des
die Art zu wandern und
Kilimanjaro. Frank S.
lassen uns nicht beirren,
kennt den Film fast aus-
in
Tempo
wendig und wir belachen
weiter bergauf zu gehen.
uns über einige Szenen,
langsamen
biologische
ist
der
25
die er unterwegs nach-
nem Text lese ich zum
stellt.
Schluss: „...und er erwartet ein gutes Trink-
Bei einer kurzen Rast
geld!“ Aha, denke ich
am Wegesrand und einer
bei mir und weiß, warum
Zigarettenpause
(auch
er mir unbedingt dieses
ich rauche eine Zigaret-
Buch zeigen wollte. Spä-
te...) zeigt mir Edwin ein
ter in Arusha werde auch
Buch, indem einige sei-
ich ihm einen Text in
ner
sein Buch schreiben.
Klienten
positive
Berichte niedergeschrieben haben. Sie berichten
Auf ca. 3.480 m befindet
über Edwin und die To u-
sich ein Picknickplatz
ren die sie mit ihm ge-
mit einigen Tischen und
macht haben. Alle Texte,
Holzbänken. Die „Gän-
meistens
Englisch
semarsch-Gruppe“ zieht
verfasst, sind voll des
als wir ankommen gera-
Lobes über Edwin und
de weiter.
seine Guide.
in
Fähigkeiten
als
Darunter
sind
In einigem Abstand von
auch 2 deutsche Grup-
den
Bänken
befindet
pen mit Bildern. In ei-
sich auch ein Toiletten26
häuschen
(Plumpsklo).
mit aufsteigen. Sie will
Frank S. verspürt den
versuchen, den Gipfel
Drang, die Toilette zu
alleine zu erreichen. Die
benutzen, gibt sein Vor-
Frau erzählt uns, dass sie
haben jedoch auf, nach-
in Dar es Salam als Ärz-
dem er feststellt, dass er
tin in einem Kranken-
nicht alleine ist. Eine
haus gearbeitet hat. Am
‘riesige’ Ratte wollte das
Flughafen hat man ihr
‘stille Örtchen’ mit ihm
die Handtasche mit ihren
teilen.
hatte
Papieren, Geld, Fotoaus-
Frank aber nun wirklich
rüstung und dem Dia-
keine Lust.
mox geklaut. Ein ‘hilf-
Darauf
reicher’
Zeitgenosse
Wir essen unser Pick-
hatte ihr angeboten, die
nick-Lunch-Paket
und
Tasche zum Wagen zu
unterhalten uns mit ei-
bringen. Nicht gesagt hat
nem deutschen Pärchen,
er, dass er die Tasche zu
das ebenfalls auf dem
seinem
Weg nach oben ist. Er ist
Frank H. bietet ihr einige
schwer erkältet und wird
Tabletten an, aber sie
wahrscheinlich nur bis
lehnt ab und wird versu-
zu den Horombo-Hütten
chen auch ohne Diamox
Wagen
trägt!
27
aufzusteigen.
‘Hermann-AnlaufSzene’
zum
besten.
Nach einer halben Stun-
“Kinder, von hier habe
de brechen wir wieder
ich Filme gesehen; Men-
auf. An jeder Brücke
schen mit Regenschir-
müssen wir einen kurzen
men...” Und dann folgt
Halt zum Fotografieren
Axels
machen. Wir scherzen,
“Ist das herrlich!” oder
dass
vielen
“Toll...”. Seine liebens-
Brücken unser Filmma-
werte positive Ausstrah-
terial kaum ausreichen
lung steckt uns an. Wir
wird.
sind bester Laune.
Hin und wieder geben
Schließlich gegen 15.00
die Wolken den Kibo
Uhr erreichen wir die
frei. Kurz vor den Ho-
Horombo-Hütten
rombo-Hütten kommen
3.725 m Höhe. Wir sind
wir an einigen Riesen-
wie immer die letzten
Kreuzkräutern
Ankömmlinge:
bei
den
vorbei.
obligatorisches
in
„Pole,
Anlässlich einer kurzen
Pole“. Die Hütten sind
Rast am Wegesrand gibt
im gleichen Stil wie die
Axel dann auch eine
Mandara-Hütten
als 28
Zeltdachhäuser
gebaut.
Die
Horombo-Hütten
In dieser Höhe wird es
sind genau wie die Man-
abends schon empfind-
dara-Hütten mit Solaran-
lich kalt.
lagen ausgerüstet. Diese sorgen für Licht in den einzelnen Häusern.
Die Toilettenanlage beTrekking-Hütten am Kili-
findet sich in einem erbärmlichen
manjaro
Einige
Zustand.
Touristen,
Überraschenderweise
den
kann ich hier oben mit
Plumpsklos
dem Handy nach Hause
wohnt sind, haben voll
telefonieren. Die Ver-
daneben gezielt. Sche i-
bindung
ist
zwar
ße, im wahrsten Sinne
schlecht
und
bricht
des Wortes und kein
zusammen,
fließendes Wasser, um
aber es geht. Die drei
den Schaden zu behe-
anderen rufen ebenfalls
ben. Wer hier nicht trifft,
zu Hause an.
hat schlechte Karten.
mehrmals
Umgang
die
nicht
mit ge-
29
Edwin fragt uns an die-
die uns überhaupt nicht
sem Abend mehrfach,
schmeckt.
wie es uns geht, ob wir
meine 4. oder 5. Zigaret-
Kopfschmerzen
oder
te und Frank S. schmun-
andere Probleme haben.
zelt, weil er beobachtet,
Es geht uns ausgeze i-
dass
chet. Nur das permane n-
nicht mehr nur paffe
te Wasserlassen geht uns
sondern einige Lunge n-
auf den Keks; aber wir
züge mache. Gegen 8.00
trinken kräftig weiter.
Uhr geht es ab in unsere
ich
Ich
rauche
mittlerweile
Hütte. Das Essen, welches Zacharias
bereitet,
Es beginnt zu regnen.
schmeckt nicht schlecht
Ich kann wieder nicht
und variiert von Tag zu
einschlafen und Frank
Tag. Es gibt wie jeden
H. gibt uns vorsorglich
abend
Wasser,
jedem eine Schlaftablet-
um damit Tee, Kakao
te und sagt: „Die macht
oder Kaffee zuzuberei-
einen sauberen 4 bis 5
ten. Bevor wir zu Bett
Stunden Schlaf.“ Frank
gehen trinken wir noch
H. erzählt von einigen
jeder eine Flasche Bier,
Filmen: „Hast du den
heißes
30
schon gesehen?“ oder
Für den nächsten Tag ist
„Da hat doch Robert de
ein
Niro
Ruhetag angesagt. Kurz
mitgespielt.“
Er
Akklimatisierungs-
erzählt uns die Handlung
nach
von „Wag the dog“ und
haben wir einen fantasti-
wir müssen über den
schen Blick auf den Ki-
Film-Song „Old brown
bo, den Mawenzi und
Shoe“
„Courage
die Ebene, weit unter
Mum“ herzhaft lachen.
uns. Der Kibo ist weiß.
Auch die Filmhandlung
Es hat über Nacht ge-
des
schneit.
oder
„Wüstenplaneten“
Sonnenaufgang
fällt uns wieder ein. Frank S. und Axel wun-
Unser Frühstück nehmen
dern sich über Frank's
wir erst gegen 8.30 Uhr.
Filmgedächtnis.
Gegen
Axel freut sich schon auf
11.00 Uhr nehme ich
das speziell für ihn zube-
meine
und
reitete
schlafe eine halbe Stun-
eklige
de später ein.
wie Frank S. findet. Er
Tablette
Porrege.
Eine
Schleimsuppe,
schüttelt sich. Aber auch
Aufstieg auf den
Frank H. findet dieses
Mawenzie-Sattel
glibberige Zeug wenig 31
appetitlich. “Sieht aus
ren, dass man von einer
wie Eiter,” äußert er
Maus
ganz trocken. “Das ist ja
wird. Edwin kommt in
erbaulich.”
den
Vernehme
angeknappert
Speisesaal,
fragt,
ich vom Nachtisch. Wir
wie es uns geht und sagt,
wollen uns he ute viel
dass wir einen kleinen
Zeit lassen und ein we-
Ausflug über die Upper-
nig ausruhen. Während
Route zum Mawenzie-
wir zum Frühstückstisch
Sattel machen werden.
schlurfen, sehen wir wie die
„Wanderstock-
Wir treffen uns gegen
Gruppe“ zu einem Aus-
9.30 Uhr. Der Weg führt
flug aufbricht.
hinter den Hütten zunächst einen sehr steilen
Wir haben viel Zeit und
Weg bergan. Schon bei
philosophieren
weiter
den ersten Metern spüre
über Musik und Filme.
ich die Höhe und meine
Im
Atmung wird schneller.
Speiseraum
des
Haupthauses laufen ge-
Ich
verspüre
leichte
streifte Mäuse hin und
Kopfschmerzen, die aber
her. Wenn man die Füße
nach kurzer Zeit nach-
stillhält, kann es passie-
lassen. Frank H. geht es 32
ähnlich wie mir. Wäh-
Rocks
rend der Tour fängt es an
Der Regen hört wieder
zu regnen.
auf, aber es ist sehr kalt. Die Vegetation nimmt
An
den
Zebra-Rocks
immer mehr ab und es
machen wir eine kurze
gibt nur noch vereinzelte
Rast. Wir fragen Edwin
heidekrautartige Büsche.
wie die Streifen von den Felsen zu erklären sind.
Wir gehen weiter, zum
Die Erklärung die er uns
Teil steigt der Weg steil
gibt, scheint uns nicht
an. Axel geht in einem
plausibel.
gleichmäßigen aber rela-
Entstanden
sind die Streifen, wie ich
tiv
später nachlese, durch
bergauf. Wir hegen den
Sinterungen. Wir sind
Verdacht,
jetzt auf etwa 4.000 Me-
‘Turbo’ irgendetwas mit
ter Höhe. So hoch war
Porrege zu tun haben
noch keiner von uns.
muss. Nach einiger Zeit
schnellem
dass
Tempo
Axels
schickt Edwin John hinter Axel her, um ihn einzufangen. Rast an den Zebra33
Schließlich erreichen wir
einquartiert. Frank H.
den Mawenzie-Sattel in
macht sich über ihre 8
4.345 m Höhe. Wir keh-
bandagierten Knie lustig.
ren um und erreichen gegen 13.30 Uhr wieder
Am nächsten Tag treten
die Horombo-Hütten.
alle 4 den Rückmarsch an, ohne auch nur den
Nach dem Lunch ziehen
Gipfel gesehen zu ha-
wir uns in unsere Hütte
ben.
zurück, um ein wenig zu schlafen. Frank H. misst
Auf dem Weg zum A-
Axel den Puls und stellt
bendessen treffe ich mit
überrascht
einem
fest,
dass
Mitglied
der
Axels Puls unregelmäßig
„Gänsemarsch-Gruppe“
geht. Wir machen uns
zusammen. Er fragt, ob
große Sorgen um Axel.
wir Bergerfahrung ha-
Soll er mit diesem Puls
ben. Mit so großen Hö-
weiter aufsteigen? Wir
hen haben wir natürlich
verschieben
keine
die
Ent-
Erfahrung
aber
scheidung bis zur Kibo-
viel gelesen über Hö-
Hütte. In der Nachbar-
henkrankheit
hütte sind 4 Finninnen
damit verbundenen Pro-
und
die
34
bleme. Ich frage ihn
gehen wir früh zu Bett.
nach
Kopfschmerzen
Ich höre noch etwas Mu-
und er schaut mich ver-
sik und wir philosophie-
wundert
„Wieso
ren wieder über einige
Kopfschmerzen? Wovon
Filme. Frank S. erinnert
soll ich Kopfschmerzen
sich an die Zeit als Ju-
kriegen?“
gendlicher und seinen
an.
Ich
erkläre
ihm ein wenig über Hö-
Fussballverein.
henkrankheit. „Na klar,
hatten da einen Trainer,”
habe ich darüber gele-
sagt er zu uns, “das war
sen. Aber man kann ja
ein richtiger Motivati-
auch nicht alles beha l-
onskünstler. Hat er zu-
ten,“ ist seine Antwort.
mindest
Er fragt mich, ob wir
jedem Spiel stand der
ihm ein paar Schmerzta-
mit hochrotem Kopf und
bletten abgeben können.
Schweissperlen auf der
Ich gebe ihm 2 Aspirin
Stirn vor uns und brüllte:
und gehe zum Essen.
‘...da müsst ihr giftig
gedacht.
“Wir
Vor
sein wie die Spinne... Im
Speisesaal
warten
und stechen wie die
schon wieder die Mäuse
Hornisse! Da muss et
auf uns. Nach dem Essen
knaaalllllen!” Vor allem 35
Frank H. lacht sich ka-
der weiten Ebene unter
putt über die Wortwahl
uns sieht man Gewitter
und an den nächsten
mit
Tagen motiviert er uns
aufziehen.
kräftigen
Blitzen
immer wieder, bei jeder passenden und unpas-
Aufstieg zur Kibo-
senden Gelegenheit mit
Hütte
diesen Worten. Diesmal
Am nächsten morgen
kann ich ohne Schlaftablette einschlafen. Aber vorher macht Frank S. noch
Videoaufnahmen
von mir, wie ich in Unterhose, T-Shirt und klobigen
Wanderschuhen
vor der Hütte Wasser lasse. Die Kamera hat tatsächlich Nachtsichteigenschaften!
Während der Nacht regnet es wieder und über
bekommen wir wie immer zwei Schüsseln und ein Schälchen mit Seife zu unserer Hütte gebracht, um unsere Morgentoilette durchzufü hren. Das Wasser ist zwar wie immer heiß, aber 2x250 ml ist nicht gerade viel für vier stinkende Männer!
Mittlerweile
sind meine Haare schon total fettig und kaum mehr zu bändigen. 36
Ein komisches Gefühl ist Die beiden Waiter, die
das schon, wenn man
uns auch das Essen brin-
sieht, wie andere zum
gen, gehen wieder zu-
Teil schmächtig, dünne
rück. Einer von beiden
Burschen unser Gepäck
trägt immer einen langen
den Berg hoch schlep-
blauen Kittel und eine
pen. Man darf allerdings
weiß, rote Nike-Mütze.
nicht vergessen, dass ein
Der andere trägt über
Träger für den Lohn und
einer langen schwarzen
das
Unterhose
Tour, seine Familie für
eine
bunte
Bermuda-Shorts.
einen
Trinkgeld
ganzen
einer
Monat
ernähren kann. Es gibt So oder ähnlich sind
außerdem
auch die anderen Träger
schrift, die besagt, dass
gekleidet. Während der
jeder Tourist, der auf
Tour tragen die meisten
den Kilimanjaro geht,
die Gepäckstücke
mindestens
auf
eine
zwei
Vor-
ein-
dem Kopf und gehen
heimische Personen für
wesentlich schne ller als
die Besteigung anheuern
wir von Hütte zu Hütte.
muss.
37
Axel misst seinen Puls.
Nach
Er geht wieder absolut
geht es gegen 8.30 Uhr
regelmäßig.
Trotzdem
weiter in Ric htung Kibo-
raten wir ihm, nach un-
Hütte. Wieder hält sich
serer Tour zum Arzt zu
an diesem Tag das Wet-
gehen.
ter und wir haben unter-
Beim
Packen
seines Seesackes stellt er
dem
Frühstück
wegs kaum Regen.
fest, dass er seine Funktionsunterwäsche,
die
Diesmal steigen wir über
lange
und
die Lower-Route auf, die
seine Handschuhe in der
etwas länger aber dafür
Safari-Tasche vergessen
nicht ganz so steil wie
hat. Dafür hat er sein
die Upper-Route ist. Die
Moskitonetz eingepackt.
Vegetation geht immer
Macht nix. Von Frank S.
mehr zurück. Es gibt nur
bekommt
er
Fließ-
noch
strümpfe
als
Hand-
krautartige Pflanzen und
Unterhose
niedrige
heide-
schuhersatz und von mir
Moospolster,
die
den
bekommt er eine Jog-
ersten Teil des Weges
ginghose als lange Un-
säumen. Kibo und Ma-
terhose.
wenzie sind beide wo lkenverhangen und nur 38
selten geben die Wolken
und geht weiter bergab.
den oberen Teil des Ki-
Frank S. erzählt mir spä-
bo frei.
ter, dass diese Bege g-
Auf
endlosen
langen
nung sehr wichtig für
Wegen vor uns zieht
ihn war. “Wenn die es
sich der Trail, auf dem
bis Gilman’s Point ge-
wir die Träger mit den
schafft hat, dann können
Lasten auf dem Kopf
wir das auch,” sagt er.
sehen. Wir bege gnen der Medizinerin,
die
den
Die bestimmt aus 30
Akklimatisationstag
Personen
bestehende
ausgelassen hat und sich
Amerikaner-Gruppe, die
nun auf dem Rückweg
ebenfalls am Vortag zum
vom Gipfel befindet.
Gipfel
aufgebrochen
sind, begegnet uns einSie ist bis Gillman's
zeln auf unserem Weg
Point gekommen. We-
nach oben. Bei einigen
gen ihrer schmerzenden
Amerikanern,
Knie sei sie nicht mehr
sagen, dass sie oben wa-
zum Uhuru-Peak gega n-
ren, sind wir skeptisch,
gen, sagt sie uns. Sie
ob sie es wirklich ge-
wünscht uns viel Glück
schafft haben. Einer von
die
uns
39
ihnen, mit großem Übergewicht,
holt.
antwortet
genervt auf unsere Fra-
An einer Stelle des We-
gen. Er sieht krank aus
ges, nach einem sehr
und hat es eilig nach
steilen
unten zu kommen. “Der
Frank S. eine „Hermann
hat den Gipfel garantiert
Anlauf
nicht geschafft. Das war
Frank H. filmt die Sze-
glatt gelogen,” denke ich
ne. “Hermann Anlauf,
bei mir.
Klappe, die Erste,” ruft
Anstieg
spielt
Szene“ nach.
er uns zu. Wir lachen Wir erreichen die wü-
und scherzen über die
stenähnliche Hochfläche
Szene. Es geht uns aus-
zwischen Kibo und Ma-
gezeichnet. Keine Kopf-
wenzie. Der Weg zieht
schmerzen oder irgend-
sich unendlich lang vor
welche Anzeichen von
uns dahin. Die Luft wird
Höhenkrankheit.
hier oben schon spürbar
liegt mit Sicherheit an
dünner. Wir gehen wei-
Diamox und den Men-
terhin sehr sehr langsam
gen an Flüssigkeit, die
und werden wieder von
wir zu uns genommen
anderen Gruppen über-
haben.
Das
40
men wir an der KiboAuf dieser Hochfläche
Hütte auf 4.700 m Höhe
bekommen die meisten
gelegen an. Wir be-
Wanderer mit den ersten
kommen ein Zimmer mit
Erscheinungen der Hö-
10 Betten für uns alleine
henkrankheit zu tun.
zugewiesen. Die Hütte ist ein kalter Betonbau,
Auf ca. 4.500 m Höhe
der wegen der Gitter vor
treffen Upper- und Lo-
den Fenstern an ein Ge-
wer-Route
fängnis erinnert.
zusammen.
Hier gibt es nur noch vereinzelte Flechten auf den Steinen. Ansonsten ist das hier oben eine endlos
scheinende
Steinwü ste. Axels Puls,
An der Kibo-Hütte
den er ständig kontrolliert,
ist während des
gesamten
Aufstieges
normal.
Mittlerweile hat es zu schneien angefangen. Es ist eisig kalt hier oben. Wieder
Gegen 12.30 Uhr kom-
machen
wir
Hermann-Anlauf41
Scherze, wie: “In dieser
genseitig auf. Zunächst
Höhe ist nichts normal.”
will das Feuerzeug gar
Oder “Hier lacht keiner
nicht angehen. Ist ja
mehr!” Ab der Kibo-
auch klar, der Sauer-
Hütte ist der Mann mit
stoffgehalt der Luft be-
dem Diplom aus dem
trägt
Herz-Echo-Labor wieder
60%.
höchstens noch
nach unten abgestiegen. Die
„Gänsemarsch-
Gegen 13.00 Uhr erha l-
Gruppe“ ist neben uns
ten
kleine
einquartiert. Wir erfa h-
und
ren, dass es einigen, be-
wir
eine
Mahlzeit (Suppe)
legen uns hin, um auszu-
sonders
ruhen.
wieder
Frauen nicht sehr gut
müssen wir nach drau-
geht. Wir treffen beide
ßen in die Kälte um
auf dem Flur. Auf seine
Wasser zu lassen.
bekannte und besonders
Immer
den
diplomatische
beiden
Weise
Frank S. und Frank H.
spricht Frank H. die bei-
rauchen vor der Hütte
den an: „Sagt mal. Wel-
ihre letzte Zigarette und
cher Schwachmane hat
nehmen sich dabei ge-
euch denn erklä rt, mit 42
Wanderstöcken
so
Axel beschließt darauf-
schnell den Berg rauf zu
hin, nicht weiter mit
gehen? Das war doch
aufzusteigen. Für ihn ist
wohl
das
grundverkehrt!“
„Unser
Guide
wird
eine
ungeheuer
schwierige
Entsche i-
schon wissen, was er
dung. Wir sind erleic h-
macht,“
tert, dass er selbst die
gibt die eine
von sich und wir mer-
Entscheidung
trifft.
ken, dass beide keine
Gleichwohl beeindruckt
Lust auf weitere Gesprä-
mich diese richtige und
che haben. Das kann
mutige Entscheidung.
Frank H. überhaupt nicht verstehen.
Wir anderen fühlen uns ganz
Mittlerweile
hat
Axel
seinen Puls wieder ge-
wohl.
Leichtes
Kopfweh, das aber immer wieder weg geht.
messen und bittet Frank H. darum, noch mal zu
Gegen 17.00 Uhr brin-
messen.
gen die beiden Waiter
Mit
ernstem
Gesicht stellt Frank H.
unser
Abendessen:
fest, dass der Puls wie-
Spaghetti
der unregelmäßig geht.
Frank S. lässt uns im
Bolognese.
43
Unklaren,
warum
die
ren
5-Stunden-Schlaf
Bolognese Sauce nicht
und le gen uns in unsere
sein Ding ist. Vielleicht
Schlafsäcke. Wenn ü-
weil das Fleisch vor fast
berhaupt schlafe ich nur
einer Woche die Haken
sehr oberflächlich.
einer
Bretterbude
am
Marangu Gate geziert
Gipfelsturm
hat. Wir essen alle nicht
Gegen 23.30 Uhr wer-
sehr viel, trinken aber mindestens zwei große Thermoskannen
heißen
Tee.
den wir geweckt. Draußen ist alles weiß. Es hat wieder kräftig geschneit. Wir machen uns fertig für den Aufstieg. Es gibt
Es gibt viele Wanderer, die hier oben gar nichts mehr zu sich nehmen können. Der Magen verdaut in dieser Höhe nicht
noch einmal heißen Tee und Kekse. Ich bin sehr aufgeregt, aber ich denke, den anderen geht es ähnlich.
mehr. Wir legen unsere Sachen für den Aufstieg zurecht, entscheiden uns für Dealer Franks saube-
Gegen 0.30 Uhr beginnen wir mit dem Aufstieg. Wir sind mal wie44
der die letzten. Ein letz-
zieht sich endlos lang
tes mal, sagt uns Frank
wie Kaugummi. Ich star-
H.
re nur auf die Füße mei-
seinen
Lieblings-
spruch, der sich im end-
nes Vordermannes.
effekt auch bewahrhe iten sollte: „Erst am mor-
Beim ersten Schritt atme
gen werden die Schafe
ich ein und beim näch-
gezählt!
sten wieder aus. Dabei
Denn
nachts
kommt der Wolf!“
denke mich mir im gleichen Rhythmus die fo l-
Wir schalten unsere Ta-
gende Litanei, die mich
schenlampen
den ganzen Weg nach
ein
und
gehen ganz langsam im
oben
Gänsemarsch durch das
schaff
zunächst
aber
Schritt nach vorne; ein-
ständig steiler werdende
atmen; „Ich bin stark!“;
Geröllfeld. Vor uns er-
anderer Fuß nach vorne;
kennen wir mindestens
ausatmen.
flache
begleitet: den
„Ich
Gipfel!“;
drei Gruppen in einer Lichterprozession
den
Edwin geht vorne weg
Berg in Serpentinen hi-
und bestimmt das Te m-
naufsteigen. Der Weg
po. Bereits im ersten 45
Drittel überholen wir die
sind riesig enttäuscht, da
„Gänsemarsch-Gruppe“,
ihre Uhren mindesten
die immer wieder wegen
150 Meter mehr anze i-
Höhenkrankheitssym-
gen. Sie justieren ihre
ptomen anhalten müs-
Uhren zurück. Das ist
sen. Frank H. kann es
nicht so einfach, mal
ich beim vorbeigehen
eben 150 Höhenmeter in
nicht
sein
diesem steilen Gelände
„Mor-
zu verlieren. Ich habe
gens werden die Schafe
Gott-sei-dank erst später
gezählt!“ auszusprechen.
davon erfahren.
Wir erreichen Mayer's
Im nächsten Teil des
Cave in etwa 5.200 m
Aufstieges, der immer
Höhe und machen hier
steiler und anstrengender
eine kleine Rast. Ir-
zu
gendwo auf dem Weg
kommen wir an einer
kurz
ein
jungen Frau und ihrem
Schild mit der Höhena n-
Guide vorbei. Die Frau
gabe 5.000 Meter.
hat sich gerade überge-
verkne ifen,
obligatorisches
vorher
lag
werden
scheint,
ben und sieht auch nicht Frank H. und Frank S.
gesund aus. Ich weiß 46
nicht, ob sie weiter gegangen ist.
Vor uns ziehen nur noch zwei kleine Gruppen den
Wir steigen jedenfalls
Berg hinauf. Deutlich an
weiter
absoluter
ihren Lampen zu erken-
umgeben
nen. Edwin und John
auf. Über uns nur ein
stimmen immer wieder
sternenklarer
Himmel.
Lieder an, die sie singen
Immer wenn ich mal
oder summen, um uns
nach
schaue,
etwas abzulenken und
komme ich sofort aus
den Berg ‘gnädig’ zu
meinem Rhythmus und
stimmen.
ich drohe, das Gleic h-
reden wir nur sehr we-
gewicht
nig. Jeder ist mit sich
von
Dunkelheit
oben
zu
verlieren.
Deshalb starre ich wie-
Ansonsten
selbst beschäftigt.
der auf die Schuhe meines
Vordermannes...
Mein Puls, den ich hin
Schritt vor... Einatmen...
und wieder messe, ist
„Ich schaff den Gip-
permanent zw ischen 120
fel!“... Anderer Fuß nach
und 140.
vorne... Ausatmen... „Ich bin stark!“.
Nach
dem
Geröllfeld 47
beginnt
eine
leichte
Gipfeltafel, dem gege-
Felskletterei. Jetzt müss-
nüberliegenden Mawen-
te doch bald Gillman's
zie-Gipfel und dem gi-
Point
gantischen Kibo-Krater.
kommen!
Man
glaubt, gleich hat der Weg ein Ende, da erhebt
Frank H. nimmt schon
sich aus der Dunkelheit
die
ein
Schatten.
Tablette und macht vor
Schließlich, pünktlich zu
der Kamera Werbung für
Sonnenaufgang,
Bayer.
neuer
errei-
zweite
Aspirin-
chen wir Gillman's Point auf genau 5.715 m Hö-
Rechts können wir den
he.
Stufengletcher erkennen und auf der anderen Seite des Kraters sehen wir Uhuru-Peak. Ein Katzensprung, denke ich.
Gilman’s Point
Aber vorsicht, das sind noch ca. 180 HöhenmeDer Sonnenaufgang ist fantastisch. total
Wir
sind
euphorisch
und
ter.
Erstaunt stellen wir fest,
machen Bilder von der 48
dass das Wasser in unse-
nun mit Ihnen durch den
ren Flaschen gefroren
Schnee weiter. Der Weg
ist. Ich trinke trotzdem
fällt zunächst etwas ab,
und
Stück
bevor er hinter Stella-
Schokolade. Das war ein
Point wieder leicht berg-
Fehler, wie sich später
auf geht.
esse
ein
herausstellen sollte. Verdammt, diese SteiZur Zeit geht es uns al-
gung spüre ich enorm.
len gut und wir be-
Jede Steigung in dieser
schließen, weiter zum
Höhe verlangt von mir
Uhuru-Peak
mar-
das letzte ab. Ich atme
letzter
schwer durch den Mund
Blick über die Aufstiegs-
ein und aus und muss
route nach unten. Ich
mehrfach stehenbleiben
erkenne
und mich auf meine Stö-
schieren.
zu Ein
die
„Gänse-
marsch-Gruppe“
weit
cke stützen.
unten marschieren. Dann geht es weiter.
Nach einer halben Stunde treffen wir auf zwei
Ich habe meine Stöcke
Amerikaner, die offe n-
ausgezogen
sichtlich über eine ande-
und
gehe
49
re Route aufgestiegen
Dann geht es weiter.
sind. Sie beenden gerade
Links von uns erhebt
ihre Pause und gehen
sich eine gewaltige Eis-
hinter uns.
wand, die sich bis zum Uhuru-Peak
hinzieht.
Wir kommen zum vor-
Gigantisch! Tolle Foto-
letzten längeren Anstieg
motive.
(Scharte). Hier muss ich eine Pause machen und ich merke, dass Frank S. ebenfalls schwer atmet
Eislandschaft in Afrika
und über die Pause ganz froh ist. Frank H. will
Auf dem letzten Teil-
unbedingt weiter. Er hat
stück bege gnen wir zwei
hier bereits stärker wer-
weiteren
dende
die
Kopfschmerzen,
Amerikanern,
bereits
auf
dem
wie ich später erfahre.
Rückweg sind. Der eine
Mein Kopfweh hält sich
deutet an, dass es nur
in
trotzdem
noch 60 m hinter der vor
nehme ich noch eine
uns liegenden Felsen-
Aspirin zu mir.
gruppe sind.
Grenzen,
50
Als
wir
jedoch
die
schwer zu beschreiben.
Felsengruppe passieren,
Mir wird klar, dass ich
stellen wir fest, dass es
jedes
noch mindestens 200 m
kann, wenn ich will. Das
sind auf einem immer
tut dem Selbstbewußt-
noch leicht ansteigenden
sein unheimlich gut. Für
Pfad. Ich atme schwer
mich ist nichts unmö g-
ein und aus und denke,
lich! Gleichzeitig weiß
'das nimmt gar kein En-
ich, dass schafft nicht
de mehr'. Die beiden
jeder. Aber es steckt ja
anderen
auch eine ganze Menge
Amerikaner
Ziel
und
erreichen
sind ebenfalls wieder auf
Arbeit
Vorberei-
dem Rückweg.
tungszeit darin. Ich spüre den Puls des Lebens!
Gegen 8.05 Uhr erreichen wir den Gipfel. Ich bin völlig erschöpft und bekomme Tränen in die Augen.
Auf dem Gipfel
Frank S. filmt mich da-
Unmittelbar kommt mir
bei. Meine Gefühle sind
der Gedanke, dass ich ja 51
auch wieder hier runter muss.
Viel später in Arusha lese ich einen Text, den
Ein
langer
Rückweg
liegt noch vor uns. Mei-
Frank S. auf einige Postkarten geschrieben hat:
ne Kopfschmerzen ne hmen zu. Ich nehme wie-
„Wir haben the Roof of
der eine Aspirin.
Afrika bestiegen! Unsere Körper mussten unvor-
Der Ausblick über den
stellbare
Reuschkrater
ertragen,
und
ein
Schmerzen aber
ebenso
weites Wolkenmeer un-
unvorstellbar schön, war
ter uns ist fantastisch.
der Moment, als wir mit
Diese Augenblicke am
Tränen in den Augen
höchsten Punkt Afrikas
den Gipfel erreichten.
werden wir in unserem
Hier in Tanzania ist alles
ganzen Leben nie wieder
anders: halt back to ba-
vergessen. Wir tragen
sic.“
uns ins Gipfe lbuch ein, machen ein paar Fotos
Er drückt das aus, was
und gehen wieder zu-
auch ich denke. Noch
rück.
heute, da ich diese Ze i52
len schreibe, beschleicht
eigentlich, wenn einer
mich bei dem Gedanken
von uns nicht mehr wei-
an diese Minuten ein
ter kann?” “Dann holen
gigantisches Gefühl der
wir den Rettungsdienst,”
Freiheit und Zufrieden-
bekommt er zur Ant-
heit.
wort. “Und wie lange dauert das?” fragt er besorgt weiter. “Och, die steigen ziemlich schnell auf. So in ungefähr 5
Abstieg vom Gipfel
Stunden können die hier sein,” sagt Edwin. Tolle
Der
Abstieg
verlangt
Aussichten, denke ich.
von mir, noch einmal die letzten Reserven freizu-
Meine
Kopfschmerzen
setzen. Ich denke, nur
werden
nicht hier oben liege n-
nehme wieder eine Aspi-
bleiben. Hier holt dich
rin. Mehrmals versuche
keiner mehr ab.
ich, durch tiefe Atemzü-
stärker.
Ich
ge Luft zu holen, aber Frank S. fragt Edwin:
hier ist halt viel zu we-
“Sag mal, was macht ihr
nig Sauerstoff in der 53
Luft. Alle meine Mus-
Guides, vor allem Ed-
keln und Organe schrei-
win, müde sind. Immer
en nach Sauerstoff. Ich
wieder, wenn wir anha l-
will so schnell wie mö g-
ten setzt er sich hin und
lich runter. Frank H. ist
wartet, bevor er uns wei-
bereits
ter folgt. John ist bereits
Wegen
vorgegangen. seiner
starken
vorgegangen und beglei-
Kopfschmerzen versucht
tet Frank H. auf seinem
auch er so schnell wie
Abstieg.
möglich nach unten zu kommen. Immer wieder
Mir wird übel! Ich hätte
halte ich an, um Luft zu
die
holen, aber auch um auf
essen dürfen, denke ich.
Frank S. zu warten, der
Mein Mund ist trocken,
immer wieder anhällt,
ich brauche Wasser, aber
um seinem Körper mö g-
meine Vorräte sind er-
lichst viel von dem we-
schöpft.
Schokolade
nicht
nigen Sauerstoff zuzuführen.
Frank S. gibt mir von seinen Flaschen ab. Kurz
Ich habe den Eindruck,
hinter Gillman's Point,
dass auch unsere beiden
noch in der Felsengrup54
pe, muss ich mich fürch-
stoff aufzunehmen.
terlich übergeben. Später, als es uns wieder
Der Weg zieht sich un-
besser geht, lachen wir
endlich
darüber
Schließlich sehen wir die
und
sprechen
lange
wo
hin.
von einem 'Entleibungs-
Kibo-Hütte,
uns
erlebnis' (hat nichts mit
Axel bereits mit „Con-
Reinhold Messners Ent-
gratulations“ empfängt.
leibungserlebnis am K2 zu tun!).
Wir sind beide total fertig. Frank H. sitzt auf
Sofort danach geht es
seinem Bett, lehnt seinen
mir besser und wir ge-
Kopf an ein Kissen und
hen durch das Geröllfeld
möchte am liebsten vor
nach
Diesmal
den stechenden Kopf-
jedoch nicht in Serpenti-
schmerzen weg la ufen.
nen
Auch sein Gesicht verrät
unten.
sondern
schnur-
stracks nach unten. Das
die
Anstrengung.
Ich
geht ganz schön in die
lege mich sofort in mei-
Unterschenkel.
Immer
nen Schlafsack. Ich habe
wieder halten wir an, um
fürchterliches Sodbren-
auszuruhen und Sauer-
nen. Kein Wunder – 55
nach soviel Aspirin!
abgegebene
Verspre-
chen, kein Risiko einzuHinter mir liegen die
gehen, nicht immer so
anstrengensten Stunden
ganz eingeha lten.
meines Lebens. In den letzten 26 Stunden haben
Nach einer Stunde gegen
wir höchstens 4 Stunden
12.00 Uhr bringen uns
geschlafen,
17
die Waiter eine he iße
Stunden auf- bzw. abge-
Suppe. Ich kann nur we-
stiegen und haben 2.200
nig essen. Mir ist wieder
Höhenmeter
schlecht und ich habe
sind
gemacht.
Axel erzählt uns, dass
Kopfschmerzen.
man den „Kopfschmer-
sind ziemlich gereizt und
zen-Mann“
verspüren
aus
der
Wir
überhaupt
„Gänsemarsch-Gruppe“
keine Lust, bereits zwei
den Berg hinuntergetra-
Stunden nach der Rück-
gen hat. Auch die beiden
kehr vom Gipfel, den 11
Mädels
km langen Abstieg zur
seien
schwer
höhenkrank.
Horombo Hütte anzutreten.
Zweifellos haben auch wir das unseren Frauen
Gegen 13.00 Uhr bre56
chen wir auf. Nach etwa
gekommen ist. Aber zu
200 m habe ich schon
welchem Preis? Er geht
wieder ein 'Entleibungs-
aufgestützt
erlebnis'. Auch diesmal
Träger
geht es mir sofort da-
weiter. Sein Gesicht ist
nach viel besser.
aufgequollen, die Lippen
auf
ganz
einen langsam
sind blau, er ist kreideWir gehen relativ lang-
bleich und man sieht
sam den Trail weiter
ihm an, dass er sich
nach unten. Unterwegs
quält.
fängt es an, leicht zu
ihm noch alles gute und
regnen. Frank H. und
gehen weiter.
Wir
wünschen
Axel gehen weit vor uns und
sind
bald
außer
Sichtweite.
Gegen 16.00 Uhr erreichen wir die HoromboHütten. Frank S. legt
Nach 20 min. überholen
sich sofort zum schlafen
wir den „Kopfschmer-
hin, während wir noch
zen-Mann“.
dem
eine kle ine Mahlzeit zu
Daumen nach oben deu-
uns nehmen. Ich kann
tet er uns an, dass er bis
wieder nicht viel essen.
auf
Mit
Gillmann's
Point 57
Zacharias kommt und
und beginnt damit, einen
fragt, ob uns das Essen
Teller mit Essen für ihn
nicht geschmeckt
hat.
zusammenzustellen und
Ich sage ihm, zum x-ten
bringt ihm das Essen in
Mal, dass ich mich wun-
die Hütte. Frank S. hat
dere, wie er bei diesen
Mühe zu erklären, dass
Umständen solch 'exqui-
er nichts essen kann.
site' Mahlzeiten (natür-
Schließlich einigt man
lich total übertrieben)
sich auf eine Tasse Tee,
auf den Tisch zaubert.
die ihm einer der Waiter
„Das Essen war wie
in die Hütte bringt.
immer super, aber wir hatten nicht viel Hun-
Mit Edwin ve reinbare
ger,“ sage ich und erklä-
ich, dass einige Träger,
re ihm, dass Frank S.
die uns morgen früh
nichts essen wollte und
verlassen
sich bereits zum Schla-
Trinkgeld erhalten. Wir
fen hingelegt hat. Im
gehen alle früh zu Bett
selben
und
Moment
sieht
werden,
schlafen
ihr
vor
Zacharias Frank S. durch
Erschöpfung sofort und
die
ohne Schlafmittel ein.
Fensterscheibe
in
Richtung Toilette gehen 58
Nach Arusha Am nächsten Morgen stehen wir sehr früh auf und packen zum letzten Mal unsere Rucksäcke.
Gegen 6.30 Uhr gibt es Frühstück.
Das
Früh-
stück fällt deutlich bescheidener aus, da wir alle Vorräte an Kaffee,
Vor der Hütte machen wir wieder unsere morgendliche
Katzenwä-
sche. Ich kämme meine Haare. “Daraus willst du auch
noch
was
ma-
chen?” fragt Axel. “Pass mal auf, wie das gleich aussieht,” gebe ich zurück. “Von hinten siehst du ja schon mal ganz toll
Tee, Kakao und Milchpulver bereits auf der Kibo-Hütte aufgebraucht haben. Der Tee, den uns Zacharias
ersatzweise
besorgt hat, muss durch ein Sieb gefiltert werden. Wir freuen uns jetzt schon alle auf unser Hotel und eine Dusche in Arusha.
aus,” sagt Frank S. und filmt mich dabei. Doch der Versuch, die fettigen Haare zu bändigen, geht völlig daneben.
Noch vor dem Frühstück deute ich Edwin an, dass er die Träger zu unserer Hütte bringen soll, de59
nen ich das Trinkgeld
ist. Er erzählt, dass ins-
geben will. Er deutet an,
gesamt 14 Träger mit
dass wir die Geldüber-
nach
gabe an einer anderen
sind. Ich glaube aber, es
Stelle hinter der großen
waren nur 13. Deshalb
Hütte machen wollen.
versuche ich mir die
oben
gegangen
Kleidung und die GeIch sage ein paar schöne
sichter der vier Träger
Worte: „Sehr zufrieden,
genau zu merken, damit
blablabla, schwere Ar-
ich später am Gate bei
beit, blablabla...“, gebe
der Bezahlung der restli-
jedem Träger die Hand
chen Träger nicht noch
und 10,- US$. Es sind
mal
insgesamt vier Träger
muss, der bereits sein
gekommen. Edwin sagt
Geld erhalten hat. Die
mir, dass ein weiterer
Träger bedanken sich bei
Träger bereits nach un-
mir und wir gehen wie-
ten gegangen sei und ich
der auseinander.
einen
bezahlen
ihm dafür das Geld geben soll. Ich gebe ihm
Später beim Frühstück
das Geld und weiß ge-
kommt Edwin in den
nau, dass das gelogen
Speiseraum und fragt, ob 60
er mit mir reden kann.
Tage gedauert und wir
Ich frage ihn was los sei.
seien ja auch wegen ih-
Er sagt mir, die Träger
nen bis zum Uhuru-Peak
fühlten sich 'unhappy'
gekommen.
wegen
des
geringen
Trinkgeldes, das sie von
Ich sage ihm, dass ich
mir erhalten hätten. Ich
nun etwas 'unhappy' sei,
sage: „Lass uns vor die
weil erstens das Trink-
Tür gehen und weiterre-
geld eine freiwillige Sa-
den.“ Ich möchte nicht,
che sei und wir uns
dass die anderen Touris
zweitens genau nach der
unser Gespräch mitbe-
Höhe des Trinkgeldes
kommen.
erkundigt
haben.
Ich
sage ihm, dass wir BüDraußen frage ich ihn,
cher gelesen haben, im
warum sich die Träger
Office gefragt haben und
'unhappy' fühlen. Er sagt
mit anderen Touristen
mir, dass sie ein deutlich
darüber gesprochen ha-
höheres Trinkgeld er-
ben, so dass ich genau
wartet hätten. Die Tour
weiß, was normalerwei-
hätte immerhin 6 Tage
se an Tipp bezahlt wird.
und nicht wie üblich 5
Außerdem sage ich ihm, 61
dass wenn die Träger
Nach
dem
Frühstück
mehr Geld bekommen
rauchen wir unsere obli-
sollten, dieses Geld bei
gatorischen Frühstücks-
der Bezahlung der Gui-
zigaretten
des fehle, weil wir nur
Frage mehr...) und ma-
einen Gesamtbetrag für
chen uns auf den Weg
Trinkgelder zur Verfü-
nach unten.
(gar
keine
gung haben. Er argumentiert noch etwas mit
Diesmal gehen wir alle
mir und wir einigen uns
sehr schnell. Wir wollen
auf 15 US$ pro Träger,
duschen!
aber ich verweise noch mal auf den Gesamtbe-
Weiter unten im Rege n-
trag der Trinkgelder, der
wald treffen wir eine
jetzt deutlich reduziert
Gruppe Wanderer, die
sei. Er sagt nichts mehr
im Aufstieg begriffen
und zieht mit den Do l-
sind. Wir trauen unseren
lar-Noten von dannen.
Augen kaum: “Die haben ja hier schon die
Dieses Gefeilsche geht
Gamaschen
mir auf den Keks.
ruft Frank H. aus. Seine weitern
angelegt!”
Kommentare 62
will ich mir an dieser
den
breiten
Fahrweg.
Stelle ersparen.
Die Straße ist 'under construction'. Alle drei
Nach etwa 2,5 Stunden
bis 400 Meter stehen 5
erreichen wir die Man-
oder 6 Schwarze Bauar-
dara-Hütten. Kurz vor
beiter, die dabei sind
den Hütten macht Frank
Wälle aufzuwerfen, die
H.
Video-
das während der Rege n-
Aufnahmen von Affen,
zeit vom Berg kommen-
die durch die Bäume
de Wasser von der Stra-
klettern.
ße ableiten sollen. Einer
einige
von den Arbeitern ist Wir leisten uns jeder
beschäftigt, während die
eine Flasche Bier für 2
anderen
US$. Das Bier schmeckt
und zuschauen. Anson-
wieder! Und nach einer
sten gibt es von unserem
halben Stunde gehen wir
Weg nach unten nicht
weiter.
mehr viel zu berichten.
Diesmal gehen wir nicht
Gegen 12.30 Uhr, min-
den schmalen schöneren
destens eine Stunde frü-
Touristen-Trail, sondern
her als geplant, erreichen
umherstehen
63
wir Marangu-Gate. Am
zeigt, den frage ich auf
Office müssen wir uns in
jeden Fall auch nach
ein Buch eintragen, wel-
seinem Gipfelfoto. Ich
ches den Nachweis dar-
tausche noch einige Do l-
über führt, dass wir an
lar-Noten
Uhuru-Peak waren.
Scheine für die Trink-
in
kleinere
gelder um. Am Vortag sind mindestens
25
Amerikaner
In einiger
Entfernung
eingetragen. Naja, ob die
vom Office an einem
aber alle oben waren?
kleinen
Im Gipfelbuch waren gar
bringt
nicht so viele Eintragun-
unser Lunch-Paket und
gen am Vortag! Wer
für jeden eine Flasche
seinem
Coca-Cola.
Guide
genug
Picknick-Platz uns
Zacharias
Geld bietet, erhält auch die Bestätigung, dass er
Edwin stellt uns die Gip-
oben war.
fel- Urkunden aus. Wir vereinbaren
Wenn
mir
mit
ihm,
zukünftig
dass er, sein Bruder John
einer seine Urkunde von
und Zacharias abends ins
der
Hotel kommen und von
Gipfelbesteigung
64
uns zum Essen eingela-
Frank S. „und bleib ganz
den werden. „Aber bitte
ruhig.“ Die beiden Wai-
kein Wort davon zum
ter erhalten jeder 20
Direktor,“ sagt er zu uns.
US$,
Zacharias
be-
kommt 50 US$, John 60 Anschließend
erstehen
US$ und Edwin erhält
wir noch einige Postkar-
70 US$. Edwin bedankt
ten in dem kleinen Sou-
sich nochmals bei uns
venirladen. Die Welt soll
und fordert uns auf, in
ja wissen, dass wir ‘o-
den Wagen einzusteigen,
ben’ waren.
der uns zum Office zurückbringen soll. Vorher
Danach geht die Proze-
verschenkt
dur mit der Trinkgeld-
noch seine Bergschuhe
zahlerei weiter. Ich sage
und
Edwin, dass die Träger
Fleece (...die ist ja nur
nun zur Übergabe des
von 'Mc. Kinley'!).
Trinkgeldes
seine
Frank
Jacke
H.
mit
kommen
sollen. Mit den vielen
Da blitzt wieder seine
Dollar-Noten komme ich
unnachahmliche
durcheina nder.
„Mach
auf, wenn er uns über
sagt
Produkte von Mc. Kin-
mal
langsam,“
Art
65
ley aufklärt. Wer bei
für Doxyciclin entschie-
Frank H. schlechte Kar-
den. Doxyciclin ist ein
ten hat, der bekommt mit
Antibiotikum und muss
100%’iger
einen Tag vor Einreise
Sicherheit
sein Fett weg – und Mc.
in
das
Malariagebiet
Kinley hat bei ihm ver-
eingenommen werden.
dammt schlechte Karten! Ich habe mich nach la nNach fast zwei Stunden
gem hin und her und
erreichen wir Arusha.
'auf-die-Nerven-gehen
Wir halten vorher noch
meiner Freunde' (...man
an einer Apotheke, da
kann sich auch über-
Axel
Prophylaxe-
informieren...) für 'Mala-
Mittel kaufen möchte. In
rone' entschieden. 'Mala-
der Apotheke erfährt er,
rone' ist in Deutschland
dass es für Prophylaxe
zur
mit 'Artenam' zu spät ist.
zugelassen aber wesent-
Er kauft trotzdem eine
lich besser verträglich
Packung 'Artenam' als
als 'Lariam'. In den USA
Stand-by. Frank H. und
und in mehreren anderen
Frank S. haben sich bei
Ländern der Welt ist
der Malaria-Prophylaxe
'Malarone' auch als Pro-
ein
Prophylaxe
nicht
66
phylaxe-Mittel zugelas-
sen sich ins Hotel fa h-
sen. Ich habe keinerlei
ren, während Frank S.
Probleme mit dem Mit-
und ich mit den anderen
tel.
ins Office fa hren um unsere
Reisetaschen
Über den Lautsprecher
abzuholen. Ich bin froh,
der Funkanlage in unse-
dass Frank mitkommt
rem Auto me ldet sich
und ich nicht alleine mit
der Direktor von Roy-
dem Direktor verhandeln
Safaris und möchte, dass
muss.
wir nochmals im Office erscheinen. Wir stimmen
Theofilo Mbise begrüßt
uns kurz ab und sind uns
uns wie immer mit brei-
sicher, dass ihm der Feh-
tem Grinsen (Zahnlücke
ler mit den Geldbeträgen
nicht vergessen) und mit
(nach meinen Berech-
den Händen in der Luft
nungen haben wir nur
wedelnd. Der Direktor
für drei und nicht für
begrüßt uns und bittet
vier Personen bezahlt)
uns Platz zu nehmen. Er
aufgefallen ist.
lässt Lulu eine Cola für uns holen. Danach fragt
Axel und Frank H. las-
er, wie die Tour war und 67
wie es uns gefallen hat.
Personen sondern nur 3
Wir loben Edwin uns
Personen bezahlt haben.
seine Crew über den
Dabei wiederholt er sich
grünen Klee und zeigen
mehrmals in seiner Er-
uns sehr zufrieden. Da-
klärung und fragt uns
nach erscheint ein weite-
mehrmals, ob wir ver-
rer Mitarbeiter von Roy-
standen haben.
Safaris im Office und der Direktor zieht sich
Wir haben längst vor
mit ihm in sein kleines
seinen
'Glas-Office' zurück. Es
verstanden.
gibt einige Diskussionen
dass er kein Geld mehr
zwischen
beiden.
von uns fordern kann,
Danach kommt der Di-
appelliert aber an unsere
rektor zu uns und erklärt
Moral als
uns, dass einem seiner
Wir können natürlich auf
Mitarbeiter
(komisch,
einmal etwas schlechter
ich dachte ihm!) ein
Englisch als vorher und
Fehler unterlaufen sei.
verstehen nur die Hälfte
Er braucht mindestens
von dem, was er sagt.
15 Minuten um zu erklä-
Wir sagen ihm aller-
ren, dass wir nicht 4
dings, dass wir verstan-
den
Ausführungen Er betont,
Gentleman.
68
den haben und auch be-
dass sein Safari-Angebot
reit sind über die ganze
nicht zu unserem Nach-
Sache nachzudenken. Da
teil ausfa llen wird.
wir jetzt kein Geld ha-
Wir fahren mit Edwin
ben, sagen wir ihm, dass
zurück ins Hotel und
wir am nächsten Morgen
verabreden uns mit ihm
wiederkommen wollen.
um 19.00 Uhr. Es ist
Außerdem deuten wir
jetzt 15.30 Uhr.
ihm an, dass wir ja auch noch an einer Lodge-
Axel und Frank H. ha-
Safari über 5 Tage inter-
ben in der Zwischenzeit
essiert sind. Vielleicht
ein Appartement (Block
kann er uns bis zum
B2) bezogen, dass deut-
nächsten Tag ein günsti-
lich besser ist, als unsere
ges Angebot ausarbeiten.
zwei Doppelzimmer in der ersten Nacht. Hier
Ich glaube, dass der Di-
lässt es sich aushalten.
rektor in dieser Nacht schlecht schläft, da 865
Wir erzählen den ande-
US$
Roy-
ren beiden die Geschic h-
Safaris kein Pappenstiel
te aus dem Office und
sind. Wir wissen genau,
gehen duschen. Tut das
auch
für
69
gut! Danach hole ich die beiden
mitgebrachten
Plastikboxen
aus
der
Außerdem wo llen wir zwei
weitere
Tour-
Reisetasche und bei gu-
Operator aufsuchen, um
ter Musik einer Flasche
Vergleichsangebote
Bier, die uns der Ober
Roy-Safaris einzuholen.
aus dem Restaurant ge-
Den restlichen Tag wo l-
bracht hat, beraten wir
len wir nutzen um Ge-
was wir weiter unter-
schenke zu kaufen.
für
nehmen. Ob das alles klappt, was Wir beschließen, unse-
wir uns für den nächsten
ren für Samstag gepla n-
Tag vorgenommen ha-
ten Rückflug auf Mitt-
ben? Axel zeigt sich wie
woch umzub uchen, da
immer
wir nach der Safari so
„Das ist doch kein Pro-
schnell
möglich
blem. Wir buchen den
nach Hause wollen. In
Flug einfach um und
Arusha oder Dar es Sa-
buchen die Safari. Das
lam in Hotels rumzu-
wird bestimmt
hängen bringt gar nichts.
Toll, ach ist das herr-
Also ab nach Hause.
lich,“ fügt er wie immer
wie
optimistisch:
schön.
70
an.
„Abwarten.“
sagt
seine Aussage, sage aber
Frank S. Ich rufe bei
nicht, dass der Geruch
KLM an und wahrha ftig
von mir ausgeht. Ich
können wir den Flug auf
habe
Mittwoch umbuchen.
Repellant
als
Mücken'Sanzarine'
benutzt. Wir müssen am nächsten Tag in das KLM-Büro in
Wir lassen Edwin, John
Arusha kommen. Das
und Zacharias eine ¼
Hotel-Appartement bu-
Stunde
che ich für eine weitere
gehört sich hier so,“ er-
Nacht.
klärt uns Frank S., „die
warten.
„Das
sollen ruhig merken, wer Wir haben uns ausge h-
hier wem was zu sagen
fertig gemacht und rie-
hat.“
chen wieder besser, als auf dem Trail zum Kili.
Wir treffen alle drei im
Nur Frank S. meint:
Restaurant.
„Hier riecht alles immer
haben sich umgezogen
so komisch in Afrika!
und geduscht. Wir be-
Irgendwie ranzig oder
grüßen uns und verein-
muffig.” Ich registriere
baren im Hotel zu blei-
Auch
sie
71
ben und hier zu essen.
cher,
Zeitungen
Edwin sagt uns, dass es
Vortag
nicht so gut wäre, wenn
Unsinn; immer zu total
wir als Weiße in Arusha
überhöhten Preisen.
und
vom
sonstigen
nach Einbruch der Dunkelheit
spazierengehen
Das ist absolut lästig und
würden.
Ta nzania
sei
wir sind immer bemüht,
zwar viel friedlicher als
auf unsere Wertsachen
Kenia, aber nur tagsüber
aufzupassen.
könne man sich als Weißer auf den Straßen frei
Wir bestellen das Essen;
bewegen.
für die drei eingeladenen bestimmt ein Festessen,
Naja, frei bewegen kön-
was sie nicht alle Tage
nen wir uns bisher nicht.
bekommen. Das Steak,
Überall, wo der Wagen
dass ich bestelle, ist wie
von Roy-Safaris geparkt
immer zäh, dafür garan-
wird, sind sofort mehre-
tiert BSE- frei. Zacharias
re Straßenhändler da, die
hat Mühe, mit Messer
uns umringen und aller-
und Gabel zu essen und
lei Dinge anbieten: Bati-
bekleckert sich mehr-
ken, Speere, Wörterbü-
fach. Wir erzählen und 72
erzählen
den
ganzen
Abend. An dem Film
Wir verabreden uns auch
von
für 14.00 Uhr des näch-
der
Gipfelbestei-
gung, den Frank S. mit seiner
sten Tages.
Video-Kamera
zeigt sind alle drei sehr
Bevor wir auseinander-
interessiert.
Besonders
gehen tauschen wir noch
John, der uns viel sym-
die e-Mail- Adressen aus
pathischer ist als Edwin,
und versprechen Fotos
zeigt sich sehr interes-
bzw. Videos zu schik-
siert. Sogar einige Be-
ken.
dienungen aus dem Restaurant kommen hinzu
Als die drei gegangen
und schauen sich den
sind, trinken wir noch in
Film an.
aller Ruhe ein Kilimanjaro-Bier bevor wir in
Edwin ist nur daran ge-
unsere
mit
legen, am nächsten Tag
Netzen
einen Termin mit uns zu
Betten gehen.
Moskito-
überspannten
vereinbaren, um mit uns einige Geschenke einzukaufen.
Organisieren in Arusha 73
Am nächsten Morgen
gen haben, bestellen wir
habe ich Glück. Die
jeder ein Rührei, am
Lautsprecher-Anlage des
besten
Muezzin ist genau auf
'spanische Rührei' mit
das Zimmer von Frank
allerlei Gemüse.
schmeckt
das
S. und Frank H. geric htet. Unser Zimmer liegt
Gegen 8.00 Uhr bestel-
im Innenhof der Hotel-
len wir ein Taxi. Bevor
Anlage.
wir mit dem Taxi losfa hren, muss der Preis ver-
Ich muss grinsen, wie
handelt werden. Ich setz-
Frank
voller
te mich auf den Vorder-
Grauen von den mor-
sitz und erkläre dem
gendlichen Weckritualen
Fahrer, dass wir ihn und
berichtet.
sein Gefährt bis etwa
S.
mir
12.00 Uhr mittags brauGegen 7.30 Uhr sitzen
chen um verschiedene
wir am Frühstückstisch,
Adressen in der Stadt
um wieder das karge
anzufahren.
Frühstück zu uns zu
ihm dafür 5 US$.
Ich
biete
nehmen. Damit wir wenigstens etwas im Ma-
Er lacht und verlangt 30 74
US$. „So ein Quatsch,“ sagt Frank H. „dann ge-
Unsere erste Adresse ist
hen wir eben zu Fuß.“
das KLM-Büro mitten in
Es dauert etwa eine ha l-
Arusha. Das KLM-Büro
be Stunde bis wir uns bei
ist ein modernes gut
15 US$ einig werden.
klimatisiertes
Office.
Wir werden von einem Davor rechnet der Fahrer
Angestellten der Gesell-
mehrmals den Preis auf
schaft bedient. Das Um-
seiner Handfläche (dies
buchen der Flüge ist gar
habe ich mehrfach in
kein Problem und kostet
Afrika beobachtet)
jeden von uns 100,- DM.
in
Tanzania-Schilling um. Das wiederum ist ein Wir setzen uns ins Taxi
Problem, da nicht jeder
und los geht die Fahrt.
von uns DM dabei hat.
Ich bemerke, dass die
Aber schließlich können
Lenkung des Fahrzeugs
wir auch das regeln.
einen
Defekt
Rechtskurven
hat;
in
quietscht
Wieder zurück im Taxi
und kreischt irgend et-
fahren wir die nächste
was ganz furchtbar.
Adresse an, eine angeb75
lich laut Buch alteinge-
seine Visitenkarte über-
sessene
gibt. Er macht uns ein
Reisegesell-
schaft in Arusha. Der
Angebot
Fahrer kennt die Adresse
tägige Safari in mittel-
nicht und so fahren wir
klasse Lodges zum Preis
zum Informations-Office
von 1.075 US$ pro Per-
für Touristen. Auch hier
son. Ich denke, wir hät-
ist die Adresse nicht
ten ihn noch auf 1.000
bekannt.
suchen
US$ pro Person herun-
wir die nächste Adresse
terhandeln können. Er
auf: die State-Travell-
zeigt uns voller Stolz
Agency, die staatliche
den Wagenpark der Fir-
Tanzanische
ma, alles Range-Rover-
Also
Reisege-
sellschaft.
für
Fahrzeuge,
eine
die
5-
man
während einer solchen Im Büro des Geschäfts-
Safari
führers hängt ein Kopf
Bevor wir sein Büro
einer
Antilo-
verlassen, müssen wir
penart. Der Geschäfts-
uns alle noch in das Gä-
führer ist ein sehr rede-
stebuch der Firma ein-
gewandter
tragen. Vermutlich er-
riesigen
aalglatter
Afrikaner, der uns sofort
halten
auch
wir
benötigt.
zukünftig 76
einige Werbesendungen
niger anstrengend ist.
von der Gesellschaft. Jetzt lassen wir uns ins Der Fahrer des Taxis
Office von Roy-Safaris
wartet bereits auf uns.
fahren. Ich bin schon auf
Wir lassen uns zur näch-
unsere Diskussion ge-
sten Bank fahren, um
spannt. Zuerst fährt uns
einige Dollar in Schil-
der Fahrer zu dem inter-
ling umzutauschen.
nen Office, findet aber bald den Weg zum ric h-
Während die anderen in
tigen Büro, wo uns wie-
die Bank gehen, bleibe
der Theofilo mit Zahn-
ich im Wagen sitzen und
lücke
unterhalte mich mit dem
fängt.
grinsend
emp-
Fahrer. Er erklärt mir, dass er in Marangu ge-
Der Direktor begrüßt uns
boren sei und noch vor
und erläutert uns, dass er
fünf Jahren als Guide
eine
auf den Kilimanjaro ge-
Lodge-Safari
wandert sei. Der Job als
beitet hat. Er erklärt uns
Taxifahrer gefällt ihm
die Reiseziele: Tarangi-
viel besser, weil er we-
re, Serengeti und Ngo-
schöne
5-tägige ausgear-
77
rongoro-Krater.
Hört
Nun kommt der span-
sich schon mal fanta-
nendere Teil der Ver-
stisch an. Als er uns den
handlungen.
kalkulierten Preis nennt,
kommt auf die Nachza h-
muss ich an mich halten,
lung der Kili- Tour zu
dass ich nicht sofort ja
sprechen.
Frank
S.
dazu sage. Er nennt uns 635,- US$ als sein äu-
„Ich bin froh, dass Sie
ßerstes
und
von sich aus darauf zu
geht später noch auf
sprechen kommen,“ er-
625,- US$ herunter.
klärt er uns. Wortreich
Angebot
erläutert ihm Frank S. in Wir besprechen uns kurz
Englisch, dass wir seine
und sind uns einig, sein
fatale Situation verste-
Angebot
anzunehmen.
hen, aber nicht bereit
Die Lodges, die er für
sind, den vollen Betrag
uns ausgesucht hat, ge-
zu zahlen.
hören zu den Spitze nlodges in Tanzania.
„Wieviel?“ fragt er und Frank S. bietet ihm die
Wir erklären ihm, dass
Hälfte des Preises an.
wir die Safari buchen.
Ich merke, wie ihm die 78
Kinnlade herunterklappt.
beschließen weiter zu
Damit hat er nicht ge-
verhandeln. Er geht wie-
rechnet und angesichts
der telefonieren und bit-
des angebotenen Safari-
tet mich, ans Telefon zu
Preises wissen wir auch,
kommen.
dass das zu viel ist. Aber Preise verhandeln gehört
Susan, die Besitzerin der
zum Tagesgeschäft in
Firma, ist am Telefon.
Afrika. Er geht telefo-
Sie erklärt mir lange und
nieren und kommt wie-
breit die Situation und
der, um uns zu erklären,
appelliert an uns als
dass
Gentlemen, das Angebot
das
inakzeptabel
sei.
anzunehmen. Zwische ndurch bricht die Tele-
Wieder beginnt er uns
fonverbindung
zusam-
seine Situation zu erklä-
men. Wir beschließen,
ren. Nach vielem hin
50,- US$ zu verlangen.
und her bietet er uns an,
Ich gebe das an Susan
auf die 35,- US$ pro
weiter. Wieder fängt Sie
Person (Mehrpreis für
von vorne an, mit mir zu
die Umbuchung) zu ver-
diskutieren.
zichten. Wir beraten und
schließlich zu und wir
Ich
sage
79
werden uns bei 35,- US$
Fahrer wieder zurück ins
einig.
Hotel fahren und beza hlen die vereinbarten 15,-
Aus meiner Sicht ist das
US$.
ganze ein tolles Ergebnis. Wir sind uns einig,
Gegen 14.00 Uhr kommt
dass das ein überaus
Edwin ins Hotel. Wir
erfolgreicher Tag war.
lassen ihn wieder die
Wir bezahlen die Safari
obligatorischen 15 min.
und beha lten 165,- US$
warten. Er erklärt uns,
bis
endgültigen
dass er ein Taxi organi-
nach
der
siert hat. Den Preis hat
Wir
er auch schon verha n-
zur
Bezahlung Safari
zurück.
bekommen das ausgear-
delt: 5.000,-
beitete Tour-Programm
sche Schillinge.
Tanzani-
ausgehändigt. Am
nächsten Morgen
Wir fahren zum Stadt-
soll uns ein Fahrer von
rand von Arusha. Dort
Roy-Safaris am Hotel
gibt es eine noble To uri-
abholen. Alles läuft so
steneinkaufsfirma
wie geplant. Wir lassen
mens Kultural Heritage.
uns
Hier gibt es alles zu kau-
von
dem
Taxi-
na-
80
fen:
Holzschnitzereien,
der Schwarze zu mir. Ich
Bilder, Batiken, T-Shirts
muss nachdenken, aber
usw. Mehrere dunkel-
viel Zeit dazu lässt er
häutige
verschmitzt
mir nicht. „Das ist eine
dreinblickende Verkäu-
gute Qualität und alles
fer empfangen uns und
Handarbeit,“ sagt er. Ich
fragen uns nach unseren
biete ihm 10,- US$ und
Wünschen. Sie erklären
bin
uns, dass alle Preise
schon an meinem äußer-
Marktpreise
sten Angebot. Das war
sind
und
jeder Preis verhandelbar
damit
eigentlich
schon ein Fehler.
sei. „Willst du mich ruinieBei einem kleinen Holz-
ren?“ fragt er vorwurfs-
elefanten, den ich auf
voll und nennt 50,- US$
höchstens
DM
als sein äußerstes Ange-
schätze, nennt der Ver-
bot. Ich biete 20. Er sagt,
käufer den Preis von 80,-
er
US$. Ich stutze und sage
halten und kommt zu-
gar nichts. „Nenn mir
rück mit 40 $. Ich sage
deinen Preis und eröffne
ihm, dass das viel zu
die Verhandlung,“ sagt
teuer sei und ich nicht
20,-
muss
Rücksprache
81
mehr
interessie rt
bin.
Das kann er gar nicht
Den anderen geht das
glauben und redet auf
genauso. Frank H. und
mich ein, weiter zu bie-
Axel kaufen einige Kle i-
ten.
nigkeiten und wir verlassen den Laden wieder.
Ich schaue mich nach
Draußen
erklärt
mir
anderen Dingen um und
Frank S.:“Weißt du, was
jedesmal ist es das glei-
der mir angeboten hat?
che Spiel: Ein total ü-
Mach die Tasche auf
berzogener
Marktpreis,
und nimm die Elefanten
ein zu niedriges Gege n-
und zahl mir einen nied-
angebot, Fragen an der
rigeren Preis ohne an der
Kasse oder Rechnen auf
Kasse
der Handfläche und wie-
„Und, was hast du ge-
der das ganze von vorne.
macht?“ frage ich. „Ich
vo rbeizugehen.“
habe natürlich nein geFür mich ist das frustrie-
sagt, oder glaubst du ich
rend. Eigentlich brauche
will hier ins Gefängnis
ich gar nichts, denke ich
wandern.“
bei mir und halte mich
Frank S. Verkäufer, die
zurück.
in die eigene Tasche
antwortet
82
wirtschaften!
lich“ sagt Frank S., der neben mir geht. „Ist dir
Edwin und der Fahrer
eigentlich mal aufgefal-
warten schon auf uns.
len, dass ich so rieche?“
Wahrscheinlich ist Ed-
frage ich ihn. „Du bist
win über seine Provision
das! Setz dich bloß heute
wegen der paar Kleinig-
abend nicht neben mich“
keiten, die wir gekauft
bekomme ich zur Ant-
haben enttäuscht, aber
wort.
das ist uns egal. Wir fahren zurück zum Hotel
Das
Repellant
riecht
und verabschieden uns
zwar unmöglich, aber
von Edwin.
dafür hält es jedes Moskito (und wie ich jetzt
Abends gehen wir im
weiß, nicht nur Moski-
Restaurant des Hotels
tos) davon ab, auch nur
essen. Ich habe mich
in meine Nähe zu kom-
wieder
Sanzarine
men. Ich beschließe, am
eingeschmiert. „Irgend-
nächsten Tag ein anderes
wie riecht hier in Afrika
Mittel
alles immer gleich ko-
weil
misch, igittigitt, so süß-
Einsam!
mit
auszuprobieren, Sanzarine
macht
83
ich, „mit 5 Kugeln in An diesem Abend wer-
einem 6-schüssigen Re-
den wir von einer jungen
volver!“ Alle lachen.
hübschen
Afr ikanerin
bedient. Sie scheint ein
Ein Ober kommt an un-
Auge auf Axel geworfen
seren Tisch und fragt, ob
zu haben. Ich probiere
er eine Zigarette haben
Hühnchen in Currysoße.
kann. Frank H. gibt ihm
Geschmacklich ist das
eine. Er nimmt das auf
ganz gut, aber es befin-
dem Tisch liegende Feu-
den sich fast nur Kno-
erzeug, geht ein paar
chen auf meinem Teller.
Schritte weg, tut so, als
Frank H. liest in Axels
ob er die Zigarette an-
Reiseführer. „Hier steht,
macht und bringt das
dass in Afrika über
80
Feuerzeug wieder. Wir
Prostituierten
können deutlich erken-
Aids-positiv sind. Wenn
nen, dass die Zigarette
du dich mit so einer ein-
gar nicht an ist. „Die
lässt, ist das wie 'Rus-
verkauft er jetzt irgend-
sisch-Roulette,“ erzählt
wo.“ sagt Axel und wir
er uns. „Aber Russisch-
müssen lachen.
%
aller
Roulette anders,“ sage 84
Nach dem Essen gehen
''Rührei-Toast-Früchte“-
wir schlafen.
Frühstück holt uns Paul, der Guide und Fahrer während unserer Safari,
Auf Safari
am Hotel ab.
Heute morgen hat keiner von uns das Gequäke aus dem Lautsprecher des Muezzin (man kann sich an alles gewöhnen) gehört. Wir sind froh, dass das die letzte Übernachtung
in
unserem
'Luxus-Hotel' ist. Vor allem Frank S. kann den Sanzarine-Geruch,
den
ich auch in unserem Hotel
Zimmer
verbreitet
habe, nicht mehr rie-
Paul ist ein kleiner, gedrungener
und
tief-
schwarzer Afrikaner. Zu seiner
dunkel-braunen
Wollhose mit passender Weste trägt er ein blütenweißes Hemd. Nur an seine babyblauen Mokkasin-Schläppchen
an
seinen Füßen muss sich unser Auge erst gewö hnen. Er ist uns auf Anhieb sehr sympathisch.
chen. Wir stellen uns der Re iNach
einem
erne uten
he nach vor. „Manfred, 85
how are you?“ sage ich.
meinen Job zu Hause.
„Hallo, my name is A-
Wir vier passen halt sehr
xel,“ stellt sich Axel vor.
gut
„Frank,“ sagt Frank S..
trägt mal irgendwie zur
„Frank, also“, sagt Frank
Belustigung bei und wie
H. Paul hat aber nicht
sagt schon Heinz Er-
'also' (englisch gespro-
hardt: „Wer den Schaden
chen)
hat, spottet jeder Be-
sondern
'Otto'
verstanden und fortan
zusammen.
Jeder
schreibung“.
heißt Frank nicht mehr nur
Frank
'Frank-Otto'
sondern für
Unsere erste Fahrt geht
Paul.
zum Office von Roy-
Wir lassen ihn in dem
Safaris, wo unsere Berg-
Glauben und amüsieren
rucksäcke
uns wiedermal köstlich.
wahrung abgeben werden
zur
Aufbe-
(Theofilo
Mbise
Überhaupt ist die ganze
muss ich ja nicht mehr
Reise für mich von vie-
erwähnen, obwohl er uns
len kleinen Anekdoten
mal wieder, mit den
und Witzen geprägt. Ich
Händen haarscharf unter
verschwende
der
keinen
einzigen Gedanken an
hölzernen
Decke
wedelnd, begrüßt). 86
Auf Safari
Und jetzt geht's los. Das ganze gestaltet sich als
Der Tarangire Nationa l-
das
Gege nteil
park, der 1970 einge-
unserer ersten Tour: Lu-
richtet wurde, ist 2.600
xus
qkm groß und ist wie
krasse
pur!
Aber
dazu
auch die anderen Parks
komme ich noch.
Teil eines viel größeren Gegen 9.00 Uhr verlas-
Landes in dem das Wild
sen wir Arusha über eine
im
der wenigen geteerten
Wechsel zu den Weide-
Straßen des Landes in
plätzen wandert.
jahreszeitlichen
Richtung Dodoma. Bei biegen
Die Landschaft gestaltet
wir auf eine Schotterpi-
sich offen und flach und
ste links ab in Richtung
liegt in etwa 1.100 m
Tarangire Nationalpark.
Höhe. Es gibt einige
Kwa-Kuchinja
wenige kleinere Hügel. Auffällig sind die großen Affenbrotbäume,
auch
Baobabs genannt. Ansonsten sieht man viele Akazien. Einige Bäume 87
sehen aus, als ob an ih-
Nach ein paar Minuten
nen Würste hängen. Paul
kommen mehrere Busse
erklärt uns, dass dieser
mit ganzen Schulklassen
Baum
an. Die Kinder im Alter
'Sausage-tree'
genannt wird.
zwischen 5 und 10 Jahren steigen aus den Bus-
Gegen 10.30 Uhr errei-
sen aus und gehen in
chen wir das Gate. Paul
Reih und Glied an uns
muss
obligatori-
vorbei zur Toilette. Alle
schen Papierkram erle-
tragen Schuluniformen.
digen und wir machen
Die Kinder sind fröhlich
eine kurze Rast. Die
und grinsen uns an. Ei-
Sonne brennt uns aufs
nige grüßen uns über-
Haupt. Wir tragen alle
schwenglich
Hüte oder Kappen und
machen Fotos.
den
und
wir
sind dick mit Sonne ncremes
eingeschmiert.
Dann geht es hinein in
Gottseidank, für Frank
den Park. Den Eingang
S., habe ich heute ein
bildet eine etwa 1,8 m
anderes
hohe Betonmauer, auf
benutzt.
Mückenspray
der uns, wie an einer Perlenkette
aufgereiht, 88
diverse Elefanten- und Büffelschädel begrüßen.
In der Ferne sehen wir
In die Mitte der Mauer
einige
ist ein Eisentor eingelas-
Giraffen. Sogar einen
sen. Ein Uniformierter
Leoparden, der in einer
mit einem riesigen Ge-
Entfernung von 50 m
wehr öffnet es uns. Un-
zum
ser erstes 'Game-drive'
Baum liegt, können wir
kann beginnen.
bewundern. Er hat eine
Elefanten
Auto
in
und
einem
Antilope gerissen, die Wir sehen die ersten
direkt vor uns in einem
Antilopen und Dik-Diks.
Gebüsch liegt.
Paul hält den RangeRover jedesmal an und
Paul erklärt uns, dass die
erklärt uns die Eigenhe i-
Antilope zu schwer ist.
ten der einzelnen Spe-
Der Leopard wird sie bei
zies.
Einbruch der Dunkelheit zerteilen und die Teile mit auf den Baum ne hmen um sie zu verze hren. Auf dem Weg zur Lodge fahren wir über
Ein Leopard im Park
89
den
ausgetrockneten
Apartments gebracht.
Tarangire Fluss und beobachten eine Pavian-
Die Apartments sind in
Familie, die in nächster
kleinen runden Hütten,
Nähe an unserem Auto
jeweils
vorbeiwandert.
und eines im Unterge-
eins im Ober-
schoss
untergebracht.
Gegen 13.00 Uhr errei-
Ich nehme ein Zimmer
chen wir die Tarangire
mit Axel zusammen. Die
Sopa Lodge. Wow! Eine
Apartments bestehen aus
Lodge der Superklasse!
einem
In
Ein-
raum mit Minibar, einem
gangshalle werden wir
großen Schlafraum mit
mit kühlen feuchten Tü-
zwei Doppelbetten und
chern und einem Begrü-
einem Badezimmer. Ü-
ßungsdrink empfangen.
ber
Wir tragen uns ins Gä-
Moskito-Netze
stebuch ein und unser
bracht.
der
riesigen
größeren
den
Betten
Vor-
sind ange-
Gepäck wird von vier in bunten
afrikanischen
Nachdem wir uns frisch
Gewändern gekleideten
gemacht haben
gehen
Angestellten zu unseren
wir zum Lunch. Hinter 90
den
Apartmenthütten
Axel und wir stimmen
befindet sich ein kleiner
ihm zu. Nach dem Essen
Swimming-Pool und ca.
gehen wir in unsere A-
10 große mit runden
partments und legen uns
Strohdächern überdachte
für eine Stunde ins Bett.
Picknick
Plätze.
Vor
dem Küchenhaus ist das kalt-warme Buffet auf-
Axel schläft sofort ein.
gebaut.
Ich lese noch in meinem Reiseführer
und
höre
Wir nehmen an einem
dazu Musik. Draußen
etwas abseits gelegenen
regnet es in Strömen.
Picknick-Schirm
platz,
Gegen 15.00 Uhr gehen
bestellen die Getränke
wir wieder zum Emp-
und gehen zum Buffet.
fang, wo uns Paul zum
Das Essen ist hervorra-
nachmittäglichen 'Game
gend. Als Nachtisch gibt
drive' bereits erwartet.
es noch Obstsalat und Kaffee.
Wir
genießen
Es hat aufgehört zu reg-
den Luxus nach unserem
nen. Frank H. hat eine
Kili- Trip. „Das ist ja
kurze Hose angezogen.
super toll hier“, sagt
Ich erzähle ihm von den 91
hier
vorkommenden
Tse-Tse-Fliegen,
die
zwar keine Schlafkrank-
Wir bekommen immer mehr Routine in der Fliegenjagd.
heit, dafür aber große rote Flatschen auf der
Einmal denke ich, jetzt
Haut
Er
geht die Scheibe des
zieht sich um und riecht
Wagens kaputt, als Axel
fürchterlich nach Nel-
mit der Faust eine Fliege
kenöl.
erledigt.
Wir fahren wieder los
Wir fahren vo rbei an
und schon bald machen
mächtigen Bao-babs und
wir Jagd auf die ersten
Sausage-trees.
Tse-Tse-Fliegen,
die
wegs sehen wir viele
man an den gekreuzten
Vogelarten, die Paul alle
Flügeln auf dem Rücken
kennt und beim Namen
leicht erkennt. Vor allem
nennt. Ein sehr fachkun-
Frank S. schlägt wie
diger Guide. Aber uns
wild im Fahrzeug um
interessieren
sich. Die Biester sind
mehr die großen Tiere.
ganz schön zäh und las-
An diesem Nachmittag
sen sich kaum erlegen.
sehen wir allerdings kei-
hinterlassen.
Unter-
eigentlich
92
ne mehr.
und nachdem wir unsere Getränke (natürlich Ki-
Um 18.30 Uhr kehren
limanjaro Bier) bestellt
wir wieder zur Lodge
haben, erhalten wir die
zurück. Axel lädt Paul
Speisekarte. Wir können
auf ein abendliches Bier
zwischen 2 Vorspeisen,
ein. Der lehnt jedoch
2 Suppen und 4 Haupt-
sofort ab. Dies scheint
gerichten, sowie 2 Nach-
nicht üblich zu sein, im
tischen wählen.
1st class Restaurant. Wir verabreden uns am näch-
Wir trauen uns hier auch
sten morgen um 8.00
Fisch, natürlich aus dem
Uhr.
Viktoriasee, zu wählen. Das
Essen
schmeckt
Ab 19.00 Uhr gibt es im
hervorragend. Nach dem
großen Speisesaal Din-
Essen gehen wir noch
ner. Vorher gehen wir
zur Bar. Es gibt hier
duschen und ziehen uns
'Tamutapi', einen Long-
um. Gegen 19.30 Uhr
drink, der in großen Be-
treffen wir uns im Spei-
chern in Massaischnitze-
sesaal. Ein Tisch ist be-
rei serviert wird. Wir
reits für uns reserviert
genießen das Luxusle93
ben und schwärmen ge-
nen Plane ab, die er mit
genseitig von den noch
Gummibändern
vor uns liegenden Ta-
andergeknotete Fahrrad-
gen.
schläuche) befestigt. Das
Wir sind wie immer hier
Fahrzeug ist so konzi-
in Afrika früh müde und
piert, dass man zwei
gehen gegen 23.00 Uhr
Klappen
zu Bett. Die Moskitonet-
öffnen kann und wäh-
ze sind ausgebreitet und
rend des Game-Drive
das ganze Zimmer ist
fotografieren kann.
des
(ane in-
Daches
mit Mückenmittel eingesprüht. Wir schlafen alle
Wir begrüßen Paul, wie
schnell ein.
jeden morgen mit afrikanischem
Handschlag
Fahrt zur Serengeti
und einigen freundlichen
Um 7.30 Uhr gibt es ein
Worten.
tolles Frühstücksbuffet. In der Zwischenzeit lädt Paul unser Gepäck auf das Dach des RangeRover und deckt die Taschen mit einer grü-
Um 8.00 Uhr geht es los. Gegen 9.30 Uhr verlassen wir den Tarangire Nationalpark und fahren zurück
bis
Makuyuni 94
und biegen dann Rich-
der
Kirche
kommend
tung Nordwesten in die
unterwegs sind.
Piste zur Serengeti ein. Es beginnt eine Fahrt
Viele kleine Geschäfte
über eine fürchterliche
in denen Frischobst oder
Schotterpiste.
Souvenirs verkauft werden
Wir fahren durch den
säumen
unseren
Weg.
Ort MtoWaMbu, was so viel heißt wie 'Mücken-
Wir fahren weiter durch
fluss'.
das Great Rift Valley, den
ostafrikanischen
Die Hauptstraße ist we-
Grabenbruch,
gen Bauarbeiten gesperrt
riesige fast 1.000 Meter
und so fahren wir durch
hohe Rift Valley Wall,
einige
die weithin sichtbar ist,
Das durch
Seitenstraßen. Fahrzeug die
Schlammlöcher
holpert
auf
die
zu.
vielen vorbei
Es geht vorbei am Gate
an vielen Menschen, die
zum Lake Manyara Na-
in ihren Sonntagsklei-
tionalpark und hinein in
dern auf den Straßen von
die steile Auffahrt der 95
Rift Valley Wall.
Kleinigkeiten, natürlich wie immer von schweren
Am oberen Rand ange-
Preisverhandlungen be-
kommen hält Paul das
gleitet, und setzen unse-
Fahrzeug an einem Aus-
re Fahrt in Richtung
sichtspunkt an und wir
Ngorongoro-
haben
Conservation
einen
fantasti-
fort.
Es
schen Ausblick über Rift
geht vorbei über die
Valley und die Wall.
staubige Piste an einzel-
Paul klärt uns wie immer
nen Dörfern durch die in
fachkundig
2.000 Metern Höhe ge-
über
alles
Wissenswerte auf. Dabei
legene Mbulu Ebene.
wird er von Frank S. gefilmt.
Gegen 12.00 Uhr erreichen wir die Einfahrt in
Paul wird zum Entertai-
die
ner. Wie aus dem Nichts
Conservation
tauchen mehrere Souve-
schließen, unsere Pause
nirverkäufer
Sie
etwas später zu machen.
bieten uns kleine Schnit-
Axel kauft sich im To u-
zereien und Ketten an.
rist Center einige schöne
Wir kaufen ein paar
Übersichtskarten
auf.
Ngorongoround
be-
von 96
den Nationalparks.
nen. Alles ist grün, weil es drei Wochen vor un-
Nach einer ¼ Stunde
serer Ankunft begonnen
erreichen
wir
einen
hat, zu regnen.
wunderschönen
Aus-
Der Krater des erlosche-
sichtspunkt
über
Ngorongoro-Krater.
den
nen
Vulkans
umfasst
Es
eine Gesamtfläche von
ist etwas diesig gewor-
260 qkm und ist schüs-
den, trotzdem bietet sich
selförmig
uns eine atemberauben-
Paul erklärt uns, dass im
de
Krater ca. 20.000 Tiere,
fast
unwirkliche
Landschschaftskulisse.
ausgeprägt.
darunter auch die Big Five leben.
Der
steile
Kraterrand
zieht sich in einer Höhe
Die Big Five sind Ele-
von 2.300 Metern um
fant, Löwe, Büffel, Leo-
eine gewaltige Caldera,
pard und natürlich auch
deren Boden fast 600 m
das Nashorn.
tiefer liegt. In seiner Mitte können wir den
Auf einem Gedenkstein
leuchtenden
Sodasee
können wir den Namen
(Lake Magadi) erken-
Michael Grzimek lesen, 97
der bei einem Flugzeug-
ken. Draußen regnet es
absturz, im Alter von nur
in Strömen.
25 Jahren, ums leben kam.
Paul erzählt uns, dass er
Wir setzen unsere Fahrt
40 Jahre alt ist. Er ist am
fort über die mit rotem
Viktoriasee geboren und
Sand ausgebaute Piste.
wohnt jetzt mit seiner
Große Caterpillars repa-
Familie in Arusha. Er
rieren die Piste. Es hat
hat drei Kinder von de-
zu regnen begonnen.
nen das jüngste offe nsichtlich behindert ist.
Gegen 14.00 Uhr hält Paul erneut an und wir
Wir unterhalten uns über
packen
Lunch
die Unterschiede, Weih-
Pakete aus der Sopa
nachten in Europa und
Lodge aus.
Weihnachten in Afrika
unsere
überrascht
Der Inhalt uns
ange-
zu feiern. Wir steigen
nehm. Wir lassen uns
aus dem Auto aus und
Hähnchenschenkel,
stellen uns unter einem
Sandwiches, Wasserme-
Vordach eines Gebäudes
lone, Kuchen und andere
unter und rauchen die
Köstlichkeiten schmek-
obligatorische
Lunch 98
Zigarette. Paul schwärmt
fort und nach einer ha l-
davon, wie es ist, wenn
ben Stunde lässt der Re-
er nach Hause zum Vik-
gen nach. Gegen 15.00
toria See kommt.
Uhr
Es gibt dann immer Ba-
Ngorongoro Conservati-
nanen-Bier.
on und Paul macht eine
Axel
ist
verlassen wir die
total angetan von der
kurze
Idee, mit Paul ein paar
Frank S. filmt mich wie-
Glas Bananen-Bier zu
der mal dabei. Paul lacht
probieren.
be-
sich kaputt angesichts
schreibt uns, wie groß
dieser Szene. Frank S.
sein Kopf am nächsten
zeigt ihm die Szene auf
ist, nach dem Genuss
der Kamera. Paul bittet
dieses Bieres. Nach sei-
Frank S. ihn bei seiner
ner Beschreibung passt
Erklärung über die Se-
man durch keine Tür
rengeti zu filmen. Er
mehr. „Das ist mir ganz
wird immer besser als
egal“, schwärmt Axel,
Showmaster.
„das muss ich unbedingt
ßend lässt er sich seinen
einmal probieren“.
Filmauftritt zeigen und
Paul
Pinkel
Pause.
Anschlie-
ist begeistert. Wir setzen unsere Fahrt 99
Vor uns liegt ein endlo-
hinter uns, rechts und
ses Land. Man glaubt,
links der Piste: Millio-
man kann die Erdkrüm-
nen von Gnus; bis zum
mung
Horizont,
erkennen.
Der
Name Serengeti kommt
soweit
das
Auge blicken kann!
aus der Massai-Sprache, ist abgeleitet aus dem Wort 'Sirin Geti' und bedeutet 'weites Land'.
Gnus in der Serengeti
Treffender kann die Beschreibung nicht sein.
Paul erklärt uns, dass die Gnus im jahreszeitlichen
Wir
entdecken
einige
Punkte
am
Beim
Näherkommen,
erkennen
Horizont.
wir
riesige
Gnu Herden. Bald sind wir umgeben von Gnus und dazwischen immer wieder
einige
Zebras.
Der Anblick ist unbeschreiblich.
Vor
uns,
Wechsel in einem bestimmten
Rhythmus
wandern; immer auf der Suche nach Weideflächen. Anfang November zu Beginn der kleinen Regenzeit wandern die Gnus in die Serengeti. Ein unvergessliches Erlebnis. 100
punkt, wo sie Bilder Die Serengeti ist wohl
machen und einen un-
Afrikas
glaublichen
berühmtestes
Ausblick
Wildgebiet, nicht zuletzt
genießen.
durch das Wirken und
Die Serengeti ist eine
die
von
brettebene Steppe, ge-
Prof. Grzimek (ich erin-
prägt von Akazien, Sa-
nere mich gut an sein
vannengras und den so-
‘...dieses kleine posierli-
genannten 'Kopjes'. Das
che Tierchen...’, dass er
Wort 'Kopjes' entstammt
oft im Fernsehen zum
der Burensprache und
besten gab). 'Serengeti
bezeichnet kleine Stein-
darf nicht sterben!'.
hügel, die aus glatten
Filmbeiträge
Granitsteinen bestehen. Wir erreichen das Naabi Hill Gate, welches in
Inmitten einer solchen
einer kleinen Hügelland-
Felsgruppe liegt die Se-
schaft liegt. Paul erledigt
ronera Wildlife Lodge,
den
und
die wir nun ansteuern.
Axel und Frank H. ma-
Auf der Fahrt dorthin
chen sich auf den Weg
sehen wir an der Straße
zu
eine Gruppe von Jung-
Papierkram
einem
Aussichts-
101
löwen. Sie liegen faul in der
Nachmittagssonne,
Er gibt Gas und steuert
mitten auf der Straße.
das Fahrzeug gekonnt
Sie sind zum Greifen
durch
nah. 4 oder 5 weitere
„Da oben ist er! Ich kann
Safari Fahrzeuge stehen
ihn sehen!“ ruft Frank H.
direkt neben der Gruppe.
Der Gepard, ein wunder-
Filmkameras
klicken
schönes Tier liegt auf
Videokamera
einen kle inen Sandhügel.
und
die
surrt.
die
Grasfläche.
Als die Safariautos näher kommen, steht er auf und geht auf eine kleine Fläche mit Tümpeln zu. Wir machen tolle Auf-
Löwen am Wegesrand
nahmen. Die Fahrzeuge immer hinterher.
Plötzlich startet Paul den Wagen. „Cheetah!“ ruft
Nach 45 min. verlassen
er uns zu. Er hat über
wir den Geparden und
Funk gehört, wie ein
die
anderer
einen
kehren zurück auf die
Geparden mitten in der
Piste in Richtung Sero-
Fahrer
Savanne
wieder,
Savanne ausgemacht hat. 102
nera
Wildlife
Lodge.
Wir kommen vorbei an
Die Zimmer sind so an-
einem kleinen Flughafen
gelegt, dass man aus den
und dem Serengeti Wild-
Fenstern auf die Savanne
life
schauen kann. Tiere zie-
Research
Unterwegs
Institut.
sehen
wir
einen Sekretärsvogel am
hen an unserem Fenster vorbei.
Wegesrand und einige Hyänen,
In unserem Zimmer geht kein Licht. Ich dusche
die die Straße kreuzen.
trotzdem fast im dunkeln
Wir erreichen die Lodge.
während Axel an der
Sie ist schon etwas älter
Rezeption Bescheid gibt.
und nicht so luxuriös
Ein Elektriker erscheint
wie die Sopa Lodges,
wenige Minuten später
dafür wunderschön an-
und tauscht die defekte
gelegt. Wir tragen uns
Sicherung aus. Wir ha-
ins Gästebuch ein, ver-
ben wieder Licht.
abschieden uns von Paul und verabreden uns für
Um 19.30 Uhr treffen
7.30 Uhr des nächsten
wir uns im Restaurant
Tages.
zum Dinner. An diesem 103
Abend habe ich mir in
einmal anhatte. Es riecht
den Kopf gesetzt, mit
nach Sanzarine! Er setzt
Axel ein schönes Glas
sich auf die andere Seite
Rotwein zum Essen zu
des Tisches. Das Dinner
trinken. Ich suche einen
besteht aus einer Vor-
südafrikanischen
aus.
suppe und einem war-
Laut Ober ein trockener
men Buffet. Nicht so gut
Wein. Er kostet 25.000
wie in der Sopa Lodge,
tanzanische
aber immerhin besser als
Schillinge,
das sind ungefähr 31,-
Zacharias Killi Menüs.
US$! und schmeckt überhaupt
nicht.
Der
Anschließend gehen wir
Wein ist allenfalls halb-
noch an die Bar. Hier
trocken und falsch tem-
läuft ein Film über die
periert. Was solls! Ab da
Serengeti.
bleibe ich lieber wieder
20 Touris glotzen in den
beim Kilimanjaro Lager
Fernseher.
Mindestens
Bier. Frank S. rümpft schon wieder die Nase!
Wir wundern uns darüber,
denn
immerhin
Ich habe ein Hemd an,
können die das hier doch
dass ich schon vorher
auch Life erleben. Wir 104
trinken noch ein Bier,
will. Wir finden seine
Axel bestellt einen Hen-
Idee hervorragend. Er
nessy Cognac. So lässt
fährt uns zum Grumeti
es sich leben!
Fluss. Auf der Fahrt dorthin beobachten wir
Serengeti Game
einige Nilpferde in einem Wasserbecken.
Drive Nach dem Frühstück geht es gegen 8.00 Uhr wieder los. Paul hat bereits die Wagendächer geöffnet. Der Wagen ist blitzblank geputzt, und getankt hat er auch. Wir hatten uns schon Gedanken darüber gemacht. Die
Tankanzeige
war
bereits am Vortag auf Reserve.
Paul sagt, dass er uns heute Krokodile zeigen
„Die Hippos verlassen ihre Wasserstelle gegen Einbruch der Dunkelheit und wandern zu ihren Schlafplätzen in der Savanne. Dabei legen Sie einige Kilometer zurück. Ansonsten
halten
sie
sich den ganzen Tag im Wasser auf.“ erklärt uns Paul.
Kurz hinter dem HippoPool verlässt Paul das 105
Fahrzeug und geht in
Geländewagen an und
den Busch. Er hat zuviel
bittet uns auszusteigen.
gegessen, sagt er uns,
Ich denke, ich höre nicht
und bittet uns aufzupas-
richtig. Steige aber mit
sen, das keine Löwen
den anderen aus dem
kommen. Da wäre ich
Auto.
doch nicht ausgestiegen! Es geht weiter Richtung
Mir ist etwas mulmig,
Grumeti. Wir kommen
als wir hinunter zum
an einer Löwengruppe
Fluss gehen. Im Fluss
vorbei, die in einiger
halten sich wieder eine
Entfernung
der
Gruppe von Hippos auf
Straße in der Sonne lie-
und in einiger Entfer-
gen.
nung können wir drei
von
Krokodile auf den FelUnterwegs
sehen
Giraffen, schweine
und
wir
sen entdecken. Glückli-
Warze n-
cherweise sind sie zu
einige
weit weg.
Affen. Wir kommen zu einer eben von vielen
Paul erklärt uns, dass die
Fahrzeugen
befahrenen
Krokodile bis zu 12 Me-
Fläche. Paul hält unseren
tern lang werden können 106
(im Lexikon steht 10 m) und hält uns einen minu-
Wir gehen noch zu einer
tenlangen Vortrag über
anderen Stelle des Flus-
das Zusammenleben von
ses, aber es sind keine
Hippos und Krokos.
Krokodile
dort.
Paul
mahnt uns, leise zu reUnsere Aufmerksamkeit
den und tut sehr ge-
gilt allerdings vielmehr
heimnisvoll.
all
‘posierlichen
scheinlich will er uns
Tierchen’ um uns her-
noch mehr Angst ma-
um. Mental jedenfalls
chen. Komisch ist das
waren wir jede Sekunde
schon, so einfach durch
zur Flucht bereit. Eine
die Serengeti zu laufen.
den
Wahr-
Herde von Gnus überquert in der anderen
Wir steigen wieder in
Richtung den Fluss. Ein
das Fahrzeug, sind au-
gefährliches
genblicklich
Unterfa n-
sehr
er-
gen. Ich erinnere mich
leichtert und fahren im-
an eine Szene aus einem
mer in Flussnähe zurück
Afrika Film über Kroko-
zur Lodge. Die Wege
dile, wie sie gerade ein
sind sehr schlammig und
Gnu reißen.
mehrmals glauben wir, 107
dass der große Range
geht nicht mehr. In der
Rover
Lodge
stecken
bleibt,
angekommen
aber Paul steuert das
kaufe ich noch eine neue
Fahrzeug mit einer un-
Batterie für die Kleinig-
glaublichen Sicherheit.
keit von umgerechnet 50 DM. Aber auch das hilft nichts. Naja, muss ich halt ohne auskommen. Und so beschränke ich
Wasserbüffel
mich ab hier auf mein mitgebrachtes Fernglas.
Wir sehen noch einige Giraffen und Wasserbüf-
Wir gehen zum Lunch
fel. Während der Fahrt
und legen uns anschlie-
geht mein Fotoapparat
ßend aufs Ohr.
kaputt.
Verdammter
Mist!
Ausgerechnet
Um 15.00 Uhr erwartet uns Paul wieder. Vor der
jetzt!
Lodge filmt Frank S. Ich versuche die ganze
eine
Zeit
verdammte
Paul fährt uns zunächst
Ding zu reparieren. Er
zum Serengeti Wildlife
das
Mungo-Familie.
108
Research
Institut.
Es
Paul erwartet uns am
beginnt wieder zu reg-
Auto. Der Nachmittag
nen während uns ein
verläuft ruhig und wir
junger
die
sehen kaum Tiere. Wir
Tiere und die Pflanzen
sind schon verwöhnt und
der
lassen Antilopen, Dik-
Afrikaner
Serengeti
näher-
bringt.
Diks,
Warze nschweine
und Affen links liegen. Auf einem Felsen sitzen
Paul sagt uns, dass er
einige
nun wieder zurückfahren
Murmeltiere.
Nach der Führung geben
werden.
wir dem jungen Mann einige Do llars und er
„In
welche
Richtung,
geleitet uns noch in ei-
glaubt ihr liegt die Lod-
nen kleinen Laden mit
ge?“ fragt er uns. Frank
Souvenirs, wo Axel ein
H. zeigt in Fahrtric h-
paar
handgeschnitzte
tung. „Falsch!“ trium-
Tiere für seinen Sohn als
phiert Paul und deutet
Mitbringsel kauft.
uns an, dass die Lodge in der entgegengesetzten
Es hat bereits wieder
Richtung liegt. Wir ha-
aufgehört zu regnen und
ben jegliche Orientie109
rung verloren.
Taschen aufs Autodach und los gehts. Wir fa h-
Wir kommen an der
ren vorbei an großen
Lodge an, gehen du-
Büffelherden, Geiern die
schen und anschließend
sich über einen Kadaver
zum Dinner. Nach einem
hermachen und sehen
Kilimanjaro Lager und
viele Vogelarten, darun-
einem doppelten Hen-
ter auch einige Adler.
nessy geht es ins Bett. Paul hat ein großes Buch
Im Ngorongoro-
über Vögel im Fahrzeug,
Krater
dass er jedesmal hervor-
Um 8.00 Uhr wartet
kramt und uns die Arten
Paul schon am Fahrzeug. Wir holen noch unsere Lunch Pakete ab und Paul
erklärt
mir
das
'Asante' Danke und 'Karibu' Bitte auf Suahely heißt.
Er verlädt wieder unsere
im Buch zeigt.
Wir kommen wieder zu der Stelle, wo wir am Vortag
den
gesehen tatsächlich
Geparden
haben. sehen
Und wir
einige Safari Fahrzeuge in der Sava nne. Paul 110
steuert darauf zu. Es ist 10.50 Uhr und die Erei-
Wir setzen unsere Fahrt
gnisse
überschlagen
über die Serengeti Piste
sich. Vor uns geht der
fort. Die Straße wird
Gepard auf Jagd, er hat
repariert und über Kilo-
zwei Dik-Diks gewittert,
meter liegen Erdha ufen
und
unserem
auf der Piste, die noch
Fahrzeug 'dünkt' Axel
von Caterpillars verteilt
die Serengeti! Er hat es
werden
nicht mehr ausgehalten
werden wieder einmal
und muss aussteigen um
ordentlich
sein Geschäft zu verric h-
telt.
hinter
müssen.
Wir
durchgerüt-
ten. In einiger Entfernung
stehen
mehrere
Schließlich
erreichen
Fahrzeuge und aus den
wir wieder das Serengeti
Dächern beobachten die
Gate. Hier verzehren wir
Touristen die Szenerie.
die mitgebrachten Lunch
Was sie dabei mehr in-
Pakete und gehen zum
teressiert, bleibt ihr Ge-
Aussichtspunkt.
heimnis. Axel jedenfalls ist
die
Erleichterung
anzumerken.
Wir sehen Massen von Gnus, dazwischen Ze111
bras
und
ein
endlos
Höhe angebracht sind,
scheinendes Land. An-
ergibt sich für den Be-
schließend nutzen wir
trachter vom Wegesrand
die Gelegenheit für ei-
ein
nen Gang zur Toilette.
Anblick: man sieht die
Um die mit Strohdä-
Beine der Benutzer etwa
chern bedeckten kleinen
bis zum Knie und man
runden
zu
sieht alles, aber auch
man
wirklich alles, was der
etwa acht Stufen empor-
Erdanziehungskraft zum
steigen.
Opfer fällt!
Der Boden dieser Be-
Gegen 14.00 Uhr errei-
dürfnisanstalt
chen wir den Krater.
Häuschen
erreichen,
muss
befindet
atemberaubender
sich also ziemlich genau
Über
in Augenhöhe der auf
schlechte Straße geht es
dem
gehenden
hinunter.
Da
die
uns, dass es nur zwei
Schwingtüren der schüs-
Straßen gibt, eine führt
sellosen Kabinen (ledig-
hinein und eine zweite
lich ein Loch ist im Erd-
wieder heraus.
Weg
Menschen.
eine
Paul
schmale
erklärt
reich) erst in etwa 40 cm 112
Wir halten in unmittel-
Kraters. Es ist fanta-
barer Nähe von einigen
stisch und wir können
Wasserbüffeln.
Wieder
uns gar nicht satt sehen.
hat Axel ein dringendes
In der Mitte erkennen
Bedürfnis. Er öffnet be-
wir den Salzteich mit
reits die Tür, als Paul ihn
tausenden von Flamin-
anfährt
und
verbietet
gos, die sich wie ein
auszusteigen.
Wasser-
rosarotes Band zwischen
büffel sind äußerst ge-
Himmel und Erde dahin-
fährliche und angriffslu-
ziehen.
stige Tiere. Wir amüsieren uns wieder einmal köstlich über diese Szene. Flamingos im Ngorongo
Er steuert das Fahrzeug einige
hundert
Meter
Der Ngorongoro Krater
weiter und hält an einem
ist
mit
dichtbewachsenen
gro-
Parks nicht zu verglei-
ßen Baum an. Wir stei-
chen. Er ist in jedem Fall
gen alle aus und genie-
der Höhepunkt unserer
ßen den Anblick des
Safari. Ein unvergleic hliches
den
anderen
Naturschauspiel. 113
Ohne dass man weit
Und wahrhaftig, schon
fahren muss, bieten sich
bald erkennen auch wir
immer neue Fotomotive
die beiden weißen Nas-
und alle Tierarten Afri-
hörner. Es ist eine Mut-
kas.
ter mit ihrem Jungen.
Durch das Fernglas beo-
Schon frühzeitig macht
bachten
Paul den Motor aus und
Safari
wir
mehrere
Fahrzeuge
vor
uns. Paul nimmt das
lässt den Wagen näher rollen.
Fernglas und sieht sofort, dass sich in der Nähe Nashörner aufhalten.
„You
are
lucky
men!“ sagt er zu uns. „So now, you have seen
Nashörner – ein seltener Anblick
the 'Big Five' of Africa! Yaaaaaah!“ Er beendet
Der Wagen stoppt! Die
fast jeden Satz mit die-
beiden stehen in einer
sem langgezogene n von
Entfernung von höch-
„Yeah“
stens 40 Metern von uns.
abgewandelten
„Yaaaaaaah“.
Ein unglaublicher Anblick! Der schönste bisher! Wir sind wirklich 114
'lucky men' und verweilen eine eine Stunde, um
Wir fahren weiter an
die beiden zu beobach-
einem Akazienwald vor-
ten und zu fotografieren.
bei, in dem wir eine Gruppe Elefanten aus-
Und mein Fotoapparat
machen
ist defekt! Ich werde auf
sehen schon bald unser
die Bilder von Frank H.
drittes Nashorn.
zurückgreifen
können,
und
müssen,
der mit seinem 'alten Schätzchen',
einer
Olympus mit Teleobjektiv viel bessere Bilder
Elefanten-Familie
machen kann, als ich mit meiner kleinen Kamera.
Es ist ein graues Nashorn und vermutlich ein
Und natürlich auf den
Männchen,
Film von Frank S. bin
erklärt.
wie
Paul
ich gespannt, der uns schon vorher mit tollen
Es gibt hier im Krater
Videofilmen überrascht
jede Menge von Was-
hat.
serbüffeln und auch ver115
einzelte
Gnus.
Einige
von dem Kadaver zu
Gnus bleiben für immer
machen. Der Kopf ist
hier im Krater, während
deutlich
andere durch den Krater
der Rest sind nur noch
hindurchwandern.
Knochen. Es stinkt ent-
Gegen Ende des Tages,
setzlich.
zu
erkennen,
wir haben noch Unme ngen von Tierbeobach-
Wir fahren weiter und
tungen machen können,
erreichen die Lodge. Es
fährt Paul das Safari
ist wieder eine von den
Fahrzeug durch einen
Spitzenklasselodges mit
ziemlich ausgedorrt wir-
einem überwältigenden
kenden
Blick in den Krater. Die
Akazienwald
bergauf zur Sopa Lodge.
Lodge befindet sich in etwa 2.400 m Höhe auf
Unterwegs hinter einer
dem
Kraterrand.
Kurve fahren wir über
werden
einen Büffelkadaver, der
feuchten Tüchern und
mitten auf der Straße
einem Fruchtsaft in der
liegt. Frank S. bittet Paul
Eingangshalle
noch einmal zurück zu
gen, während Paul unser
fahren, um Aufnahmen
Gepäck auslädt.
wieder
Wir mit
empfa n-
116
zwei Scha ukelstühle, in Eine mindestens aus 20
denen wir den beginne n-
Personen
den
bestehende
Gruppe Amerikaner ist
Sonnenuntergang
betrachten können.
gerade vor uns angekommen. Das Einchek-
Ich dusche mich und
ken dauert deshalb etwas
ziehe mich um.
länger. Danach treffen wir uns Wir genießen erst einmal
mit
Fotoapparat
den Blick von der Ter-
Videokamera
rasse in den Krater. Die
Terrasse des Hotels.
auf
und der
Apartments sind wieder in
einzelnen
Häusern
Frank S. erzählt mir,
abseits vom Hauptge-
dass er und Frank H.
bäude untergebracht.
bereits eine Tasse Kaffee mit Kuchen im Kamin-
Wir gehen auf die Zim-
zimmer getrunken ha-
mer. Jedes Apartment
ben. Er filmt mich dabei.
hat ein großes Fenster
„Du siehst aber wieder
mit Blick auf den Krater.
gut
Vor dem Fenster stehen
und gestriegelt.“ sagt er
aus.
Geschniegelt
117
zu mir. „Das war aber jetzt: 'Manni sieht gut
Bei dieser Gelegenheit
aus' die fünfte, oder so.“
erhalten wir auch Erklä-
sagt Frank H. Wir gehen
rung für die vielen Tier-
am
blauschimmernden
kadaver, die wir im Ngo-
Swimmingpool der An-
rongoro Krater bemerkt
lage vorbei zum Rand
haben. “Es hat hier 18
der Terrasse. Leider ist
Monate nicht mehr ge-
es sehr diesig geworden
regnet,” erklärt er uns,
und so wird es nichts mit
“Viele Tiere haben ums
Sunset-Aufnahmen.
Überleben gekämpft und einige
haben
diesen
Wir treffen den Ge-
Kampf verloren. Erst vor
schäftsführer der Anla-
14 Tagen erreichte uns
ge. Er ist Schotte und
der langersehnte Regen.
lebt seit über 30 Jahren
Nun ist alles wieder
in Afrika. Er erklärt in
grün. Darüber sind wir
einwandfreiem Oxford-
mehr
Englisch alles wissens-
fährt er fort.
als
glücklich.”
werte über den Krater, die Umgebung und die
In der Zwischenzeit ist
Lodge.
auch Axel zu uns gesto118
ßen. Auch er hat ge-
ter der Terrasse und den
duscht und sich für unse-
in die Dunkelheit ge-
ren letzten Abend in
tauchten
Afrika fein gemacht.
gehen
Krater. ins
Wir
Restaurant
essen. Es gibt wieder ein Nach Einbruch der Dun-
mehrgängiges
kelheit setzen wir uns in
Wir sind fast fertig mit
das große Kaminzim-
dem Essen, da können
mer, trinken Kaffee und
wir die Stimmen eines
essen ein paar Nüsse und
afrikanischen
Chipse. Der Raum ist
wahrnehmen.
gigantisch.
Ich
Menü.
Chors
fühle
mich in die Kolonialzeit
Der Chor, bestehend aus
zurückversetzt.
Riesige
Angestellten in den typ i-
Ebenholzsäulen und eine
schen bunten Gewän-
mächtige Tür aus Eben-
dern,
holz
Massai-
Restaurant. Alle haben
verziert
tolle
mit
Schnitzereien
bestimmen den Raum.
erscheint
Stimmen.
im
Wir
verlassen das Restaurant. In
der
Empfangshalle
Durch große Fensterflä-
sitzt eine Gruppe von
chen sieht man die Lic h-
Afrikanern einem
und
Vortrag
hört eines 119
eines Massai-Krieger zu.
genießen.“ „Das ist doch
Im Kaminzimmer trin-
totaler Blödsinn,“ sagt
ken wir noch ein Kili-
Frank. S. „Nee wirklich.
manjaro Bier und lassen
Ich
die Reise noch mal Re-
Trommler und mache
vue passieren bevor wir
die Leute in meiner Pra-
in unsere Betten gehen.
xis wieder fit, damit sie
bin
dabei
der
unter Deck weiter schuf-
Rückfahrt Gegen 7.00 Uhr gehen
ten können.“ Er grinst dabei, als er das sagt.
wir zum Frühstücksbuffet. Danach treffen wir uns auf der Terrasse der Anlage. Frank H. beginnt zu philosophieren: „Wir
leben
eigentlich
alle unter Deck,“ sagt er zu uns. „Wie meinst du dass?“ fragt Axel. „Naja, nur die wirklich reichen Leute leben auf Deck
Ich fühle mich keineswegs als 'Einer unter Deck'. Der Beweis dafür liegt vor uns. Ich bewundere ein letztes Mal die fantastische Natur des Kraters und wir gehen unser Gepäck holen. Paul wartet schon auf uns.
und können das Leben 120
Unser
letztes
Game-
gebaut haben. Es zit-
Drive beginnt. Wir fa h-
schert überall und hin
ren durch den Akazie n-
und wieder kommt einer
wald zurück in den Kra-
der Piepmätze auf den
ter. Paul fährt zu einem
Boden
tollen Picknick-Platz an
nach
einem See. Wir steigen
Nachwuchs zu suchen.
aus dem Fahrzeug aus
Im See dahinter tum-
und machen Aufnahmen.
meln sich einige Hippos in
geflogen, Futter
der
für
um den
Morgensonne.
Paul erklärt uns, dass
Direkt neben uns sitzt
hier die Videoaufna h-
ein Storch auf einem
men
Stein, davor können wir
für
touristische
Zwecke gedreht werden.
einen Adler ausmachen.
Ein schönes Fleckchen Erde. Der Picknick-Platz
Frank S. geht zu dem
liegt etwas erhöht unter
kleinen
einem riesigen Baum,
schen auf der anderen
der mit allerlei Flechten
Seite. Als er wieder aus
bewachsen ist und in
der Tür kommt, stehen
dem viele verschiedene
drei Zebras vor der Tür.
Toilettenhä u-
Vogelarten ihre Nester 121
Wir setzen unsere Fahrt
dauern?“ frage ich etwas
fort. Paul fährt wieder in
besorgt. „Naja, so drei
die Nähe des Salzssees.
bis vier Stunden, oder
Die Piste über die der
auch länger,“ gibt er
Wagen
zurück.
steuert,
wird
immer matschiger und
Ich schaue auf die Uhr.
wir geben einige Kom-
Es ist etwa 10.00 Uhr,
plimente an Paul weiter.
unser Flieger geht um
Er ist ein toller Fahrer.
22.00 Uhr und 5 Stunden brauchen wir für die
Anscheinend angespornt
Rückfahrt.
dadurch, sucht er immer
hier stecken bleiben, ist
matschigere
Passagen
der Flieger weg. Ich sage
aus. Es beginnt ein wil-
Paul, dass er doch besser
der
andere Pisten aussucht.
Ritt
durch
den
Wenn
wir
Matsch. Ich frage Paul: „Was passiert, wenn du
Wir
hier
Matsch. Wir kommen zu
stecken
„Dann
bleibst?“
kommen
fahren
aus
dem
die
einer Stelle, wo drei
Ranger und ziehen uns
männliche Löwen neben
wieder raus.“ antwortet
einigen Safari-Autos im
er. „Wie lange kann das
Schatten auf der Straße 122
liegen. In einiger Entfer-
Richtung Ausgang aus
nung liegt eine Mutter
dem Krater. Wir befa h-
mit ihren drei Jungen.
ren die einzige Straße, die aus dem Krater führt.
Die Löwen sind zum Greifen nah. Wir können
Plötzlich hält Paul den
jeden Atemzug dieser
Wagen an und macht
imposanten
Kreatur
den Motor aus. Er räus-
wahrnehmen. Einer legt
pert sich und beginnt mit
sich direkt neben unse-
ergreifender Mine eine
ren Range-Rover. Ein
Rede zu halten. Ein letz-
anderer kriecht unter ein
tes Mal wird die Film-
anderes Fahrzeug. Wir
kamera ausgepackt. „Ich
machen tolle Aufna h-
möchte mich bei euch
men und genießen es ein
für das Erlebnis der letz-
letztes Mal, dem Reich
ten 5 Tag herzlich be-
der Tiere ganz, ganz
danken,“ sagt er, „Wir
nahe zu sein.
hatten viel Spaß zusammen und haben die 'Big
Danach setzen wir unse-
Five'
gesehen.
Jetzt
re Fahrt fort und Paul
könnt ihr als 'Lucky
steuert den Wagen in
men' nach Hause fa h123
ren.”
genheit einige schöne Worte zu sagen. Wir
Wir sind den Tränen
setzen unsere Fahrt fort,
nahe. “Erzählt all euren
haben
Verwandten, Bekannten
Blick in den Krater und
und Freunden von unse-
erreichen bald das Gate
ren Nationalparks, der
zur Ngorongoro Conser-
Schönheit der Natur und
vation.
einen
letzten
den Tieren. Helft uns, dass
mehr
Touristen
Es geht wieder über die
nach Tanzania kommen
Schotterpiste in Ric h-
und
dasselbe
tung Arusha. An einem
dass
auch
ihr
erleben, erlebt
habt.“
kleinen
Souvenirladen
am Wegesrand
halten
wir an, verzehren die Seine Rede ist sehr be-
mitgebrachten
Lunch-
wegend und auch ihm
Pakete und begutachten
steigen fast die Tränen
die Souvenirs.
in die Augen. Wir bedanken uns bei ihm und
Das übliche Ritual mit
ich beschließe, ihm bei
den Preisverhandlungen
einer passenden Gele-
beginnt. Wir kaufen ei124
nige Sachen. Ich gehe
hat. Und danke, dafür,
auf Paul zu, drücke ihm
dass du ein fantastischer
80,- US$ Trinkgeld in
Showmaster für unsere
die Hand und sage: „Das
Videoaufnahmen warst.
ist von uns vieren. Ich
Wir werden immer gerne
möchte mich hiermit im
an die Zeit mit dir zu-
Namen aller bei dir be-
rückdenken. Danke.“
danken; dafür dass, du ein toller und sehr gebil-
So oder ähnlich war der
deter Guide warst, der
Wortlaut.
uns viel über die Tiere
sich nochmals bei mir
und Pflanzen der Natio-
und wir steigen wieder
nalparks beigebracht hat.
in den Range Rover, um
Das alles ist und bleibt
weiter nach Arusha zu
als unauslöschliche Er-
fahren.
innerung
in
Er
bedankt
unseren
Köpfen. Ich sage danke,
Wir erreichen das Of-
dafür, dass du ein groß-
fice von Roy Safaris.
artiger Fahrer warst, der
Es ist jetzt etwa 17.00
uns selbst durch den
Uhr. Theofilo Mbise
tiefsten Matsch des Ngo-
ist heute der Boss. Der
rongoro Kraters gelotst
Direktor ist auf Zansi125
bar. Wir bezahlen das
uns
schon
draußen
zurückbehaltene Geld
beim
und laden das zu-
behilflich sein wollte.
Gepäcktragen
rückgelassene Gepäck wieder auf den Range-
Die
Dienste
dieses
Rover, und ab geht es
einfach
zum Flughafen, den
hageren Endvierzigers
wir gegen 17.30 Uhr
haben wir nicht ohne
erreichen.
Grund dankend abge-
gekleideten,
lehnt. Nachdem er uns Wir
verabschieden
einig
Minuten
beo-
uns von Paul und ge-
bachtet, sucht er das
hen hinein. Wir sind
Gespräch mit uns. Es
viel zu früh. In der
ist nicht schwer für
turnhallengroßen
ihn
Schalterhalle empfan-
dass wir mit KLM
gen uns lediglich drei
fliegen, denn an die-
schwatzende
Putz-
sem Tag geht nur die-
frauen, tausende von
ser eine Flug. Sichtlich
Moskitos
herauszufinden,
und
jener
stolz kramt er eine alte
Dunkelhäutige,
der
Plastikkarte von KLM 126
aus seiner löchrigen
sperrbänder’ auch nur
Gesäßtasche
hervor
einen halben Millime-
und hält sie uns unter
ter von seiner ange-
die Nase. Er ist ein
dachten Position ab.
Angestellter der Fluggesellschaft,
dessen
Bei
diesem
Anblick
einzige Aufgabe es zu
vollkommener Syme-
sein scheint, die Stän-
trie sind wir felsenfest
der mit dem Absperr-
vom
band
KLM’
KLM-
Diese,
Vorstandsvorsitzen-
‘seiner
aufzustellen. seine
fünf
Eintreffen
des
Absperr-
den persönlich über-
bandsständer
richtet
zeugt. Leider blieben
er
einem
wir vier sowie ein
Ritual
halbes Dutzend weite-
in
30minütigen
mit schier unglaubli-
rer Globetrotter
cher Akribie zielgenau
einzigen Gäste an die-
aus.
sem Abend.
Keiner
der
5
die
Ständer weicht nach unzähligen Peilungen
Gegen 20.00 Uhr wer-
des ‘Meisters der Ab-
den die Schalter, die wir 127
jetzt jedoch erst nach
laub, den man nicht oft
Umkurven der Absperr-
im Leben macht; ein
bänder erreichen, geöff-
einmaliges Erlebnis vo l-
net und wir kaufen noch
ler Gegensätze. Die Ein-
einige Souvenirs in den
drücke von Afrika ble i-
Duty-Free-Läden. Alles
ben tief in unserem Ge-
ist hier viel billiger! Was
dächtnis haften.
solls! Während ich diesen BeDas
Flugzeug
startet
richt schreibe, sehe ich
pünktlich um 22.00 Uhr.
immer wieder die Bilder
Wir landen in Dar-es-
vor mir. Afrika ist ein
Salam und müssen die
wunderbares Land. Die
Maschine
Mentalität der Le ute ist
verlassen.
Gegen 24.00 Uhr geht es
manchmal
schwer
zu
weiter in Richtung Am-
begreifen und ich glaube
sterdam. Wir verlassen
man braucht mehr als 2
Afrika.
Wochen, um alles zu verstehen. Ich bin jetzt
Rückblick
wieder einige Wochen
Wir sind uns alle vier
zurück in Deutschland.
einig: dass war ein Ur-
Ich bin ruhiger gewor128
den und nehme die Din-
Wir hatten das Glück,
ge etwas gelassener, als
dies alles zu sehen und
vorher. Ich hoffe, der
erleben zu dürfen.
Zustand hält einige Zeit an.
Manfred Jakob
e-mail an den Autor:
Die Anstrengungen, den
mailto:
[email protected]
Gipfel des Kilimanjaro zu erreichen, haben sich allemal
gelohnt.
Ich
würde es jederzeit wieder
machen
und
ich
glaube, die drei anderen denken
genauso.
Die
Tour hat uns alle vier zusammengeschweißt. Die Natur der Nationa lparks Tanzanias ist unglaublich schön. Vieles lässt sich nicht in Worten
beschreiben;
man
muss es erlebt haben. 129