Sandini
BAND 84
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Ein
Buch
Von Prof. Dr. Wolfgang Tarnowski Illustriert von J6rgDrUhl und Frank Kliemt
Leic...
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Sandini
BAND 84
Sandini
Ein
Buch
Von Prof. Dr. Wolfgang Tarnowski Illustriert von J6rgDrUhl und Frank Kliemt
Leichenzug einer llgyptischen Mumie zum Grab
Sandini
Vorwort In neuester Zeit haben sich Wissenschaftler ganz unterschiedlicher Fachrichtungen verstä~kt der Mumienforschung zugewandt. Die Gründe dafiir sind vielfältig. Zum einen hat man in vielen Teilen der Welt eine Reihe neuer Funde gemacht, die nicht nur in Fachkreisen Aufsehen erregt haben. Zum anderen stehen der Forschung heute verfeinerte Untersuchungsmethoden und Techniken zur Verfügung, die den bisher gängigen weit Überlegen sind. Methoden, mit denen altere Befunde teils bestätigt, teils widerlegt und neue, oft gänzlich unerwartete Erkenntnisse gewonnen wurden. Schließlich hat sich in der Mumienforschung eine Organisationsform herausgebildet, die auch in vielen anderen Forschungsbereichen immer mehr an Bedeutung gewinnt: die fachübergreifende Zusammenarbeit von Geistes- und Na turwissenscha ftlem an gemeinsamen Aufgaben. Ein Beispiel dafur ist das erfolgreiche Mumienprojekt der Universität Manchester, wo unter der Leitung einer Ägyptenforscherin Sprach-, Kunst- und Religionswissenscha ftler, Zoologen, Botaniker, Ärzte, Zahnä~zteund andere Spezialisten nach vorheriger Absprache und Planung gemeinsam an bisher ungelösten Problemen des ägyptischen MumienWesens arbeiten.
C Schnitt durch eine alt-peruanische Hockermumie aus Ancdn mit Stoffumhüllung und Scheinkopf. Ndheres darüber ab Seite 41.
Dieses WAS IST WAS-Buch beschreibt die Welt der Mumien anhand ausgewählter Beispiele aus aller Welt. Es zeigt, warum Mumien für die geschich tliche und völkerkundliche Forschung so interessant sind. Und es verdeutlicht, dass das Mumienwesen stets eng verknüpft ist mit den Vorstellungen der Menschen vom Wesen des Todes und mit ihren Hoffnungen auf ein Weiterleben im Jenseits.
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BAND 84 Dieses Buch ist auf chlorlrel gebleichtem Papier gedruckt. BI LDQUELLENNACHWEIS: FOTOS: Andreas Verlag, Salzburg: 5.210; Archiv f. Kunst und Geschichte, Berlin: S.i6oI,25um, 3oor. 46mr; 1. Asmus, Konstanz: S. 35or: Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin: 5. gul. 220, 28,3001,380; British Museum, London: S. 9,36370; Det Kongelige Bibliotek, Kopenhagen: S. 44,460,47;DPA, Frankfurt: C. 7: Grlinland Landesrnuseum, Nuuk: S. 6or: Instltut für Länderkunde e.V., Lelpzlg: S.2,3,41,42,43; Kapueinerklaster, Palermo: S. 13,14,15; Prof. L. Klimek, Worpswede: S. iio: Musies royaux d'Art et dmHistoire,Brtissel: 5.37~; Photo Hachette, Parls: S. q u l , 25ur; Phototheque des Musees de ta Ville de Paris: 5.5or; Roerner- und Pelizaeus-Museum, Hildesheim: 5.24mr:Prof. Dr. Dr. h. C. R. Rolle, Hamburg C. 20, ziml; Royalty Free: 5.6ur, 6ul, 22mr. 3zu: Sandualrecr Notre-Dame de Lourdes/EURL Basiltque du Rosaire: 5. i6ul, i6ur; Dr. Shedid, MUnchen: 5.3401; Silkeborg Museum, Silkeborg: 5. i ~ m l 180r; , Staatliches Museum Agyptischer Kunst, München: S. 3411; StiRung Schleswig-HolsteinischeLandesmuseenSchloa Gotiorf, Schleswig: C. 17or: W. Tacke, Bremen: 5.10, iiu; W. TarnowskT S. 19; E. Thlem, Kaufbeuren: 5. z3m, 24% Verlag Herder, Freiburg: 5.8; Verlag Zabem, Mainz: S.231,34or, 3501~35~: Oberpfälzer Volkskundemuseum, Burgiengenfeld: C. 4 UMSCHLAGABBILDUNGEN: JörgDruhl; ArchTv f. Kunst und Geschichte, Berlln: Bildarchiv PreuR. Kulturbesitz, Berlin: Roemer- und Pelizaeus-Museum, Hildesheim ILLUSTRATIONEN: Johannes Blendinger: S. 4; JBrgDrühl: S.i,26,27,29,45: Frank Kliemt: 5.7,10,12, ij,18,20,25,31, 32,33,39, 40. Copyright Q zoo3 TessloffVerlag, Buwchmietstr. ~ - 4 , 9 0 4 i 9Nurnberg. http:llwww.teatoff.com Dle Verbreitung dieses Buches oder von Tellen damus durch Film, Funk oder Fernsehen, der Nachdruck, die fotomechanische Wiedergabe sowie die Einspeicherung in elektronTsche Systeme sind nur mit Genehmigung des TessloiTVerlagesgestattet.
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zerfällt ein Leichnam nach dem Tod tstehen natflrliche Mumien? ndet man die meisten Eismumien? Eismumien auch außerhalb der
Nahm die lqurnie auch Anteil an der Außenwelt? Wie gelangten die Verstorbenen vor das Toten gericht? Wie lebten die Gerechtfertigten im Götterhimmel?
Mumien im Alten Peru Was versteht man unter dem „Alten Peruu? Wie sahen die Mumien der Halbinsel Paracas aus?
hen Trockenmumien in feuchten indnickwollste Mumiengrüfte 13 io? 13
men die Moorleichen ins Moor? mumifizierten Völker und Ku1turerr
,
mumifizierten die Ägypter ihre Toten? mifizierten die alten Ägypter ihre
e die fertige Mumie ,,wiederbelebt"? as älteste Murniengrab der
weiteren Mumiengräber gab es? brachte die Mumie im Grab ihre Tage?
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Aupenansfcht eines alt-peruanischen iWumienbündels mit ScheinkopJ:Dieser Fund stammt aus dem berühmten Totenfeid von Anc6n.
Wo lag der größte Murnienm'edhof des Alten Pem? Wer waren die lnka? Wie mumifizierten die lnka i h ~ eToten? Wie wurden die Inka-Mumien beigesetzt? Wie traten die Inka-Mumien in der Öffentlichkeit auf? Wo sind die Inka-Mumien geblieben?
Glossar und Index
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Natürliche Mumien Diese natürliche Auflösung des Wenn ein Mensch gestorben ist und nach altem Leichnams, seine Rückkehr „zur Erde, zur Asche, zum Staub", ist ein christlichem Brauch feierlich Prozess, der sich über Jahre hinzieht. begraben wird, Dabei schwinden zuerst die Weichspricht der Geist- teile: Leber, Nieren, Lunge, Darm, liche, bevor man Gehirn und Muskeln. Dann folgen den Sarg in die Erde senkt, die alten die verformbaren Bindegewebe: Worte: ,,Nachdem es dem Allmächti- Knorpel, Sehnen und Bänder. Und gen gefallen hat, die Seele seines schließlich zerfallt auch der widerDieners zu sich zu nehmen, überge- standsfahigste Teil des Körpers, das ben wir seinen Leib den Elementen: Skelett. Die Zeit, die dafür erforderErde zu Erde, Asche zu Asche, Staub lich ist, wechselt von Erdteil zu Erdzu Staub." Mit diesem bildkräftigen teil, von Klimazone zu Klimazone, Satz möchte die Kirche den Anwe- von Landstrich zü Landstrich. Ja, sie senden eine ebenso einfache wie kann am selben Ort und sogar im bittere Wahrheit ins Bewusstsein ru- selben Grab verschieden sein. So fen; eine Wahrheit, die wir nur allzu können Skelette viele Millionen Jahre gern verdrängen: dass nämlich unser überdauern, wie die sensa tioneilen aller irdisches Leben ein Ende haben Knochenfunde von prähistorischen muss und dass unser Körper sich Menschen in Afrika und Asien bedereinst auflösen wird und zurück- weisen. Und ausnahmsweise bleibt kehren muss in den großen Kreislauf auch einmal ein ganzer Leichnam erder Natur. halten - als natürliche Mumie.
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I
NATURLICHER ZERFALL FUr den natarlichen Zerfall einer Leiche gelten in Mlttel-
europa foigende Mittelwerte: Weichteile: 3-4Jahre. Bindegewebe: 5-7]ahre, Skelett: mehrere jahrzehnte. Abweichungen von diesen Mittelwerten sind haufig.
, . . " " n i r q Vor allem in ländlichen
Gegenden werden Vers t o h n e noch heute
festlich eingekleidet und In Wohnräumen und Ka-
pellen feierlich aufgebahrt, damit sith Verwandte und Bekannte in Ruhe von ihnen wrabschieden können, Dabei wirken die meisten To-
ten, wie man es auf diesem Foto sleht: sehr welt weg und voiler Würde.
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Die Auflösung des toten menschOberhalb der Erde, in Totenlichen Leibes ist häusern und Grabhöhlen, sind es vor . zunächst einmal allem die Larven bestimmter Fliegendas Werk von arten, die sich arn Zerstörungswerk Bakterien. Diese der Bakterien beteiligen. Angelockt winzigen einzel- vom Verwesungsgeruch, bahnen sie ligen Lebewesen sich durch Ritzen ihren Weg ins lndringen schon während des Todes- nere der Totenkammer, wo sie ihre kampfes aus Mund, Atemwegen, Arbeit in oft atemberaubender D a m und Scheide - ihren natürli- Schnelligkeit tun. chen Lebensräumen im "1:" Körperinneren -, später dann '&%!%uL auch von außen in den Leichnarn ein. Dort setzen sie zahllose chemische Reaktionen in Gang; Reaktionen, die die Fachleute, je nachdem ob da- . bei Sauerstoff verbraucht wird oder nicht, unter den Sammelbegriffen ,,Verwesung" (mit Sauerstoff) und ,Fäulnis" (ohne SauerstofF) zusammenfassen. lm Einzelnen hängt der Zerfall von vielen weiteren Umständen ab: von der Art der beteiligten Bakterien zum Beispiel, vom Alter des Toten, von der Außentemperatur, von der Luftfeuchtigkeit und so weiter. Bakterien sind also die ersten und, alles in allem, auch die wichtigsten Leichenzerstörer. Sie sind jedoch nicht die Einzigen. Vor allem bei Erdbe- --sta ttungen in Län dem, in de- Dieher ritte französische Kupferstich ist überschrieben: en verstorbene unbekleidet ,,Spiegel des Lebens und des Todes': Er wurde geschaf,:q,;;<;:$<;:2 i$k2+,&; ,,: -i,
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, i.h.
.I .. ~ R K D P H M der Verbrennungder
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kannte man rings um
lttelmeer auch die Being in schweren Wannen in, Ton oder Holz, dle inem Deckel verschlossen
.In sokchen Begrabnlsrflelen Leichname in auffallend schnell.
$riechen Kleinasiensbehneten sie deshalb tref-
als ,,sariwphagosu, zu ch: Fleischfresser (von
sdi sam = Flelsch und n = fressen. verzehren). Ursache mr den raschen >-
Lthllder so belgesemen Toten waren Fliegen, die wir dem Auflegen des Deckels d e r durch K i n ins Innere Sarkophags gelangten
und dort Tausende von Eiern
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n. Aus Ihnen sthUpf-
bei Warme binnen Stunden
b g r l g e Lariren. die den Toten
hkümster Zelt buchstäblich V&rcpeisten.
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fen, um die Menschen an den Tod zu erinnern und daran,
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Dieser Sarkophag aus dem 2.Jahrhundert V. Chi: stand Ni einer Grabkammer auf der Mittelmeerinsel Kreta.
oder nur in Tuch er gehüllt be- duss auch ihr Leib sich dereinsf aufliisen wird. graben werden, können sich kleine Tiere, die im Boden leben und Bedenkt man die Gefah~en,dedort ihre Nahrung finden, leicht an nen ein Leichnam durch den Leichnam heranmachen. Das verhindern hierzulande die hölzerBakterien und natürliche nen Särge. Allerdings nur kurzfristig; kleine Tiere denn wenn nach einigen Jahren das ausgesetzt ist, Holz verrottet, sind die Verstorbenen dann kann man auch bei uns dem zerstörerischen sich nur schwer vorstellen, wie ein Zumff von Kleinlebewesen ausge- so anfälliges Gebilde ohne menschsetzt. liches Zutun erhalten, wie es zur
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natürlichen Mumie werden kann. Und doch ist das möglich. Denn es gibt in der Natur Bedingungen, die den Bakterien und anderen Organismen so rasch Einhalt gebieten, dass diese ihr Zerstörungswerk zwar ' beginnen können, es dann aber ohne dauerhaften Erfolg wieder abbrechen müssen. Von solchen „mumifizierenden" (das heißt: Mumien machenden) Bedingungen sind die beiden wichtigsten: anhaltende KäIte und fortwährende Trockenheit. Bakterien und die kleinen Tiere, um die es hier geht, sind wechselwarme Lebewesen, das heißt: lhre Körpertemperatur steigt und fallt mit der Außentemperatur. Deshalb werden wechselwarme Tiere durch Kälte in ihrer Lebenskraft gehemmt. lhre Bewegungen werden langsamer und sie vermehren sich nicht mehr. Wir kennen diese Wirkung der Kälte von unseren Kühlschränken und Tiefkühltruhen, in denen Lebemsmittel, die leicht von Bakterien o d e ~anderen Lebensmittelverderbem befallen und zersetzt werden, lange Zeit frisch bleiben. So auch die Körper Verstorbener. Werden sie in eisiger Luft oder gefrorener Erde bestattet und hält die Kälte an, dann können diese Toten als ,,natürliche Eismumien" viele Jahrhunderte überdauern. Aber nicht nur bei permanenter Kälte, sondern auch bei anhaltender
Trockenheit können Bakterien nicht gedeihen. Denn erstens trocknen diese winzigen Lebewesen selbst leicht aus. wobei sie ihre Aktivität und ihre Vermehrung einstellen. Und zweitens versinken sie in eine Art Hungerstarre, wenn es in ihrer Umgebung kein Wasser mehr gibt, in dem sich ihre Nahrungsstoffe lösen können. Ganz ähnlich werden auch die anderen Kleinlebewesen, die bei der Zersetzung von Körpern eine Rolle spielen, durch Wassermange1 beeinträchtigt und sind deshalb in trockenem Klima viel seltener anzutreffen als in feuchtem. Wird also ein Mensch in einem sehr trockenen Landstrich beigesetzt, zum Beispiel in heißem Wüstensand, dann dringen zwar zunächst Bakterien aus dem Körperinneren in den noch feuchten Leichnam ein. Wenn der Körper austrocknet, können die Bakterien jedoch nicht mehr aktiv sein. Das Ergebnis dieses Prozesses ist dann eine ,,natürliche Trockenmumie" : Ein Gebilde, das zwar leicht und mürbe ist wie ein trockener Schwamm, aber gegen weitere Zerstörungen wirkungsvoll geschützt. Das heißt: Wie Eismumien, so können auch Trockenmumien das natürliche Erscheinungsbild des Verstorbenen über Jahrhunderte, ja, über Jahrtausende bewahren.
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DIE BABY-MUMIE VOR QI~ICITSOQ
Unter den Eismumien von alskitsoq fand man auch dieses ~nuit-~aby, das so gut erhalten
war, dass die Entdecker es xuerst fnr eine Puppe hielten. FUr die lange Wandeninginc Jenseits. die man slch wie eine mühselige Wandening durch
Eis und Schnee vorstellte,
hatte man das Kind, wie die anderen Toten auch, mit dicken Hosen. Jacken und gefatterten Stiefeln aus Seehundfell ausgestattet.
In sehr kaltem oder extrem trockenem Klima, zum Beispiel in Wüstengegenden oder in den Polargebieten, werden Körper manch-
mal auf natilrliche Weise konservieri.
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EISMUMIEDER WELT
Mittlemile ist ,hlm. wle er schon bald genannt wurde, dle bestuntetsuchte Mumle der
Welt Süick für Süick und Schicht für Schicht durchforschten Wissenschaftler seine Hlnterlassenschaff:seine Waffen, seine Kleidung, Trage und Stricke, die er mit sich fiihrte,
anhaftende Piianzenresteund schlielbIlch jeden Millimeter seines Kiirpers. Von den ersten Untersuchungen
...
Die Ausbeute dieser Untersuchungen war so reichhaltig, dass sie unser
Am 19. September 1991 entdeckten Bergwan-
Wissen tiber das b k n in der Jung-
derer In einem GLetscher der b l e r Alpcn
steinzeit um viele unbekannteTat-
die Eismumie eines etwa 45 jahre alten Man-
sachen erweitert hat. Nachdem die
nes, den sie für einen wrunglilcktenZ e R p
Untersuchungen In Innshck abge-
nossen hielten. Doch die herbeigerufenen
schlossen waren. wurde dtzi Im Ja-
Fachleute b%gri&n r w h : Dieser Fund war
nuar 1998 ins italienische B m n
eine Sensation1 Der Tote war ein Mann aus
Überfiihn Dort ruht er, tiefgekühlt
der Jungsteinzeit.Getroffen von einem Pfeil,
hinter W m e n WLden, in einem
verblutete er in einer Hllhe von 3200 Metern
eigenen, viel besuchten Museum.
vor clrca 53m Jahren.
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...bis zur Rekonstruktion dtris. Hauptverbreitungsgebiet der Eismumien sind die nördlichen PolarWo findet man regionen der Erde. die meisten In diesen unwirtElsmumien? lichen Landstrichen, wo die Menschen in unmittelbarer Nachbarschaft zum ewigen Eis ein hartes Leben fristen, ist das Klima nicht nur kalt, sondern auch ungewöhnlich trocken. Denn bekanntlich verdampft bei niedrigen Temperaturen nur wenig Wasser. Das aber bedeutet: Eismumien, die hier in ihren Grabstätten wie in Kühlkammem mhen, trocknen in der wasserdampfarmen Luft rasch aus; ein Vorgang, der ihre Haltbarkeit während der kurzen Polarsommer noch zusätzlich erhöht. Wie lange solche Eis-Trockenmumien die Zeiten überdauern können, zeigt ein berühmtes Beispiel aus
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Grönland. Dort fanden Einheimische, als sie im Oktober 1972 in den Ruinen der längst aufgegebenen Eingeborenensiedlung Qilakitsoq (= ,Der Himmel hängt tief") stöberten, zwei 5teingräber mit den Mumien von sechs lnuitfrauen und zwei Kindern. Sie waren, wie radiochemische Messungen später ergaben, zwischen 1425 und 1 525 gestorben und hier beigesetzt worden. Die nähere Untersuchung der Toten im Nationalmuseum von Kopenhagen ergab interessante Einblicke in das Alltagsleben der Grönländer vor rund 500 Jahren, in ihre Ernährung, ihre Krankheiten, ihre technischen Errungenschaften und anderes mehr. Heute ruhen die sorgfältig konservierten Eismurnien von Qilakitsoq in den Vitrinen des t a n desmuseums für Ethnologie, Archäologie und lnuitkunst der grönländischen Hauptstadt Godthlb.
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Ja, die gibt es - mal1 fll1det sie auf del1 EisGibt es Eisgipfell1 des südmumien auch am erikal1isch el1 außerhatb der Al1del1gebirges. Dort machtel1 Potargebiete? chilel1ische Abel1teurer im Februar 1954 auf dem Massiv des Cerro el Plomo eil1e sel1satiol1elle El1tdeckul1g: 1115200 Metem Höhe fal1del1sie Ul1tereil1em düsterel1 MOl1umel1taus ul1behauel1el1 Felsblöckel1
il1 eil1er el1gel1
Nähe ihrer Herril1 bestattet warel1. Eil1es dieser Mädchel1 trug eil1e Gesichtsmaske aus Fedem ul1d eil1e kostbare Federkrol1e. Der spektakulärste FUl1daber gelal1g del1 Forschem im April 1999 rUl1d 1000 Kilometer weiter südlich. Dort el1tdecktel1 sie auf dem Gipfel des 6740 Meter hohel1 Llullaillaco die außergewöh111ichgut erhaltel1el1 Eismumiel1 zweier Mädchel1 ul1d eil1esJUl1gel1,die äh111ichausgestattet ul1d beigesetzt wordel1 warel1 wie der kleil1e111kapril1z ul1d Jual1ita mit ihrel1 Begleiteril1l1el1. Wie warel1 die totel1 Kil1deril1die eisigel1 Höhel1 der Al1del1geratel1? Die Wissel1Schafthat diese Frage il1zwischel1 beal1twortet: Die Eismumiel1 der Al1del1gipfel sil1d keil1e gewöh111ichel1Totel1. Es sil1d Mel1schel1, die die 111kavor 400 bis 500 Jahrel1ihrel1Göttem geopfert habel1 dem SOl1l1el1gott, vermutel1die eil1el1, del1Berggöttem, glaubel1 al1dere. Als geklärt geltel1 mittlerweile auch die l1äherel1 Umstäl1de der
Grabkammer eil1el1 prachtvoll gekleidetel1 kleil1el1 JUl1gel1, der friedlich zu schlummem schiel1. Als "kleil1er 111kapril1z"ist dieser erste bedeutel1de FUl1deil1er südamerikal1ischel1Eismumie il1zwischel1weltberühmt. Er blieb l1icht das eil1zigeBeispiel dieser Art. 1m September 1995 el1tdecktel1 Forscher auf dem Bergriesel1Ampato im Südel1 Perus, il1eil1er Höhe VOl16380 Metem, die luxuriös ausgestattete Eismumie eil1es 14jährigel1 Mädchel1s, dem mal1 del1 Namel1 "Jual1ita" gab. Zu Jual1ita Mel1Schel1opfer.Dazu wählte mal1 gehörtel1 zwei jUl1ge Diel1eril1l1el1, Ul1ter del1 Kil1dem des Lal1des die derel1 tiefgefrorel1e Körper il1 der vomehmstel1 ul1d schöl1stel1,kleidete sie festlich ul1d geleitete sie il1 feierlicher Prozessiol1 hil1auf zu del1 vorbereitetel1 heiligel1 Stättel1. Ul1ter Gesäl1gel1ul1d Gebetel1 reichte mal1 ihl1el1dort eil1el1betäubel1del1 Tral1k aus Maisbier oder aufgebrühtel1 Coca-Blättem. Dal1l1 setzte mal1 die Schlafel1del1 al1 ihrel1 vorgesehel1el1 Platz, al1 dem sie, sich selbst überlassel1, wel1ig später erfrorel1. Aus diesem Todesschlaf würdel1 sie - so glaubtel1 die 111ka - alsbald erwachel1 ul1d sich auf del1 Weg machel1 zum Himmel der Götter, um del1Ul1sterblichel1die Bittel1 ihres Volkes um Schutz, Friedel1 ul1d Wohlstal1d zu übermittell1.
MUMIEN-AuSSTATTUNG Für den Weg zum Himmel und für den Empfang bei den Göt. tern statteten die Inka ihre Boten mit allem Notwendigen aus. Als Reit- und Lasttiere gab man ihnen kleine Lamas aus Gold, Silber oder Kupfer mit auf den Weg. Prächtig ausstaffierte Puppen sollten ihnen als Wegbegleiter oder Herolde dienen. Reiseproviant führten die geopferten Kinder in Taschen und Krügen mit sich. Für die Mahlzeiten waren sie mit Schalen und Trinkbechern versehen. Und für das Ziel ihrer Reise, die Audienz bei den Göttern, hatte man sie in kostbare Gewänder gehüllt, die durch goldene Nadeln zusammengehalten wurden. Ein Kopfputz aus Federn und wertvoller Schmuck rundeten das festliche Erscheinungsbild der kindlichen Gesandten zu den Unsterblichen wirkungsvoll ab.
Die Eismumie des so genannten "kleinen Inkaprinzen". Die Inka hatten das festlich geschmückte Kind vor rund 500 jahren den Göttern geopfert.
Sandini
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m'B&hchn Museum @wdanlwird Ginger den Besuchern so gezeigd wie ihn diehsgrüber im w$m WMnsand b d e n : mit artgmiikeiten 5einen und von den Gmbheigubenumgeben.
rm Jahre 1892 entdeckte aer englische Ägyptenfarscher Sir MEG~E-K~LTUREN William Flinders D k Friedhöfe wn w e Petne am Westgehören zu den gmften Entufer des Nils, unweit der Ortderkungpn der Attertumshschung. Denn aus den l e schaft Negade (andere Schreibgad+KiRturen. die diese weisen sind Nakada, Naquada) im Wüstensand ein Gräberfeld mit mehr Grabcrfelder anlegten. entstand um V. Chr. dle als 3000 Grabstellen. glanarolb Hochkultur der Mach näheren Untersuchungen f r ~ b ~ e m h t ~ e i t : d a ~ & t t eordneten die Ausgräber den einAgypten. Vor allem In der Nednicksvollen Friedhof mit seinen pdeKultur H erkannten dle reichen Grabbeigaben zwei unterForscher Anzeichen einer schiedlichen ~ulture~ochen zu, die schon k t m n d e t e n Fiirssie nach dem Fundort als Negadehnhwrschaft und BestnhunKultur 1 (circa 4000-3500 V. Chr.) pm dleser Wrsrea, dle Wkund Negade-Kultur 11 (ca. 3500stämme I h m Umgebungdurch 3200 V. Chr.) bezeichneten. I(riege und HandelsbezlehunVerglichen mit dem Aufwand, genzunreinm. den man später, im Reich der Pharaonen, mit den Vmto~benentrieb, war die Bestattung auf den Friedhöfen - der Negade-Zeit noch recht primitiv. Die meisten der hier zur letzten Ruhe Gebetteten hatte man
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vemhk Cefwrn Slpltniimen ,Ginge? e M am den WlaserrschafffWA, WEH sVn Haar nach so langer Zeit äie gialbmte Fark von gdnge$ ale O m ~ B h rammnsml men hatte.
einrach in winenhicner, waer oaer Felle eingewickelt oder eingenäht, mit angezogenen Beinen in eine flache Grube gelegt, eine Matte darüber gebreitet, die Grube dann mit Sand gefüllt und schlie~licheinige schwere Steine daraufgewälzt, um Hyänen und andere Aas fressende Tiere fernzuhalten. Als die Gräber viele Jahrtausende später wfoncht wurden, stellten die Ausgräber überrascht fest: Viele der so Bestatteten waren vom heißen Wüstensand in kürzester Zeit ausgetrocknet worden, so dass sie sich, ehe noch der Verfall der Leichen beginnen konnte, bereits in natürliche Trockenmumien verwandelt hatten. Ihre Angehörigen a b e ~hatten aus dieser Beobachtung offenkundig ikre eigenen Schlüsse gezogen. Für sie waren diese Toten nicht tot. Sie schliefen. Und wie Schlafende erwachten sie von Zeit zu Zeit. Dann richteten sie sich auf, schauten umher, speisten von ihren Grabbeigaben und legten sich erneut zur Ruhe.
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Weil der Bremer Dom in einer steht, 5Nldseine Kellerräume ungewühnlich trocken. Frisches Gepilgel, das hier aufgehängt wird, verfoult nicht, sondern mumifizierf.
Dass Trockenmumien nicht nur in trockenen, Wo entstehen sondern auch in Trockenmumien feuchten Gegenden entstehen, in feuchten i s t vielfach beGegenden? zeugt und kann noch heute beobachtet werden. So nennt eine Göttinger Doktorarbeit aus dem Jahr 1942 allein für die ehemalige Provinz Hannover zwölf Orte, an denen Trockenmumien gefunden wurden. Allerdings niemals im Freien, wie wir das aus dem Alten Ägypten kennen, sondern stets in Innenräumen: in Mausoleen oder Kirchen. Über die Wirkungsweise solcher Mumienkeller ist früher viel gerätselt und gestritten worden. Dabei gibt es dafür eine ebenso einfache wie einleuchtende Erklärung: Mumifizierende Grabgewölbe sind Raume, in denen trotz hoher Luftfeuchtigkeit
draußen und fehlender Heizung die Luft extrem trocken ist. Dazu müssen zwei Bedingungen erfüllt sein. Erstens muss das betreffende Gebäude mit seinen Fundamenten in lockerem Erdreich stecken, am besten in Sand, wo Regenwasser rasch versickert, so dass keine Feuchtigkeit in Fußböden und Wänden aufsteigen kann. Und zweitens muss das Grabgewölbe aus Fenstern oder Mauerschlitzen kräftig durchlüftet werden. Wie unwirtlich das Raumklirna in derart trockenen und zugigen Räumen ist, schildert sehr anschaulich ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 1 760, in dem der Verfasser einen der berühmtes-
WANDERNDE MUMIEN Urspriingiich standen die berühmten Tmkenmumlen des Bremer Doms In dem
g d e n Gewölbe unter dem Chor (Grundriss A). Doch 1823 woiitem Bremer Handebherren
den kllhlen, gut gelüfteten Raum als Stapelplalz Rlr Tabak, Baumwolle, Wein und
Bier nutzen -das hatte In einer icauhnanncctadtVorrang. Deshalb mussten die acht
Sarge mit lhren Mumien nach
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nebenan umziehen in zwel Mume. in denen man bis da-
hln Kalk und Kohlen gelagert hatte (Grundriss B). Doch auch
hier Fanden die Toten keine Ruhe. Ilkrführte man die
berühmte Touristen-Attraktion
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in einen Anbau, zu dem die 8. sucher nun einen direkten Zugang von außen haben (Grundriss C). Den Mumlen selbst
haben diese Ortswechselnicht geschadet, denn dar kühle und trockene Raumklima, das sie erhält. ist an allen drei Or-
ten dasselbe.
Die Keller unter dem Bremer Dom mit der Lage der drei Bleikeller. A. Der eigentliche und erste Bleikeller unter dem Ostchor: B. Der zweite Bleikeller seif 1823, vor dem Kalkhous und ~ohlenkeller: C. Der neoe Bleikeller seit 1984.
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Sandini
ten Mumienkeller Deutschlands beschreibt: den noch heute existierenden so genannten ,,Bleikeller" in BEmen. ,,Esist ein großer, gewölbter Keller unter dem Chor der hiesigen Domkii B~ei~rur~-Touaismus che, worinnen sich einige hmtengrilffe wie den Bremer geöffnete Särge mit ihren Mdketbr besucheil wir heute Körpern befinden, welche nun beinahe t 00 Jahre hier $dem d e m ~ e w u s s t e k dass , i wir &r Wurde der Toten Respekt gestanden, die aber ohne #ulden. Duchdaswarnlcht daß sie balsamiret ... gar1 m e r so. AUS drIlheren lahrunversehrt ... gebliebei ,. k d e r t m kennen wir BerichDie Haut ist hart, dem Per% uus denen hervorgeht, dass gament gleich etwas i~&ehucherderStadt zusammengeschrumpf m e n den Bkikeiier Im ~ o m daneben sind sie sehr leicht. 1 #$aine~rt KuriosltatenkablDie natürliche Ursache der betrachteten. DementAustrocknun g m us hier @mbndbenahmen sich wohl in dcr Beschaffenheit Der Bleikeller heute. Hinten der Sarg elner englischen Adeliauch. Nachdem sie den des Gewölbes gesuch et gen, im Dom beigesetzt 1590.Vorn der Diplomat In schwediDiensfen Georg B. von Engelbrechten, gestorben im 'Mster mit Geld bestochen werden. Es ist etliche Fus scheni73a hatten, hotien sie die Mumien über der Erde, und hat geW S Ihren Särgen, um Ihr Gegen Morgen zwei offene Fenster wird. Weil nun d e trockene ~ Ostwind r(~ichtfesimsteiien oder sich oder Löcher in der Mauer. Wenn beständig durchstreichet, ... so hat >Wihnen Im Tanzezu drehen. man hineingeht, so ist ein so kalter man Ursache zu glauben, daß die Feuchtigkeit der Körper algemach ,$in sa ehrfurchtsloser umgang und starker Zug darinnen, daß man ?iRitT~tenIst in unserer Zeit augenblicklich davon durchdrungen ausgetrocknet seyn, ohne daß eine Fäulnis in denselben hatte entstehen können. Auch heutigen Tages pflegen sie bisweilen tod te Hunde, Katzen etc hineinzulegen, sie werden in kurzer Zeit hart ausgedorret, wie denn in einer s o beständigen durchgehenden Kühlung keine Aasfliege oder dergleichen dauren kann."
Dieser im Bremer Bleikeller mumifizierte junge Mann war vermutlich
umkam.
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MumlengrIlfte mit einzelnen Trockenmumien @btes In Eumpa zu hunderten. Ihre genaue Zahl hat noch niemand er-
mittelt. Gut untersucht, geordnet und frel' oder mit Sondergenehmigungmgängllch sind jedoch nur wenlge. Acht von Ihnen werden Im Folgendenwirgesteilt und
kun beschrieben. Der Besuch in einer dieser MumlengrUfte ist eine harte Herwnprobs. Er kann aber auch, wenn der
erste Schrecken erst einmal iiberwunden
Ist, im Betrachter Gedanken wachrufen. wle sie der Dichter des 39. Psalms In die Form eines berühmten Gebets gekleidet hat. ,Herr, lehre doch mlrli, dass es ein
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Ende mit mlr haben muss, und mein Le-
,
ben eln Zlel hat, und ich davon muss."
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L BREMEN Der berühmte .BicikeIIeP ( m u n t e r dem Dom war ursprünglich das Ge-
wölbe unter dem Ostchor. Heute ist es ein als Museum gestalteter Kellerraum
In elnem Anbau und beherbergt dle gut erhaltenen Mumhn von 6 Mannern und 2
Frauen aus dem 15.-18. Jahrhundert. "Forsten-" und
..
.
..,Riff* unter der Stiftskirche W.
T Elchenholzsäigen der so genannten
Mumie ist dle des Abenteurers Franz w#i
,Bilrgergruff mindestens zehn gut er-
der Trend G;Tmnck der PanduP).
Senraüus bilden zusammen den bedeu-
haltene Mumlin geFunden, deren Alter
tendsten Mumienkeller Hordeuropas. Die
von Fachleuten auf 200 bis 300 Jahre
bemhmteste Mumie hier Ist die der G+
geschätzt wird.
liebten Augusts des Starken von Sachsen. der Grafin Aurora von Kanigsmarck.
in dem sizilianisckn Bcrgdorf gibt es unter der Kirche des
ehemaligen Kapuzinerklwters einen Dle so genannte .üapu-
Raum. In dem man die festlich geideldeten Mumien von Priestern und Adellgen
unter dem Kapuzlnerkloster, ist mlt ihren
nach dem Vorblld der Kapuzinergruftvon
in H6hlhlen und GBngen, dle sie tief Ins
8000 natürlichen und llnstlichen Mumi-
Palermo entiang der WSnde In Mischen
Steilufer des Dniepr gruben, das spater
en der berühmtwte Mumienkeller der
aufgestellt hat
weltberühmte ,Hlhlenkloster". Von de-
Welt. Von ihr wird auf den Seiten i 3 bis
nen, die hier Im Dunkel der Erde beige-
15 dieses Buches ausführlich krlclitet.
sem wurden. haben sich vhle Eber die jahrhundette als Mumien erhalten.
Die hier gezeigten Muni-
en mirden um 1842 aus den GrabgewölWegen der mumifidenn-
ben des Doms in dle alte Tautkapdle
den Eigenschaffender Krypta unter der
LIberFührt. Selt dlese Kapelle 1976durch
Kapuzinerklrche wurden hier bis i784
miel schwere Erdbeben zerstört wurde,
Wirkung bekanntes G d b e liegt unter
viele prominente Borger in oAenen Slr-
haben die Toten ihren Platz in einem
der Mlchaelerkirche. Hier hat man in den
gen beigesetrt. Die bekannteste Brünner
eigenen ldeinen Mumm.
Ein für seine r n u m ~ d e n n d e
Sandini
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e h e und Kloster der Kapuzi-
Die heutige Kapuzinergruft, ErI gebnis von mehr als 200 Jahren i reger Bautätigkeit, ist ein rechtwinklig vernetztes Labyrinth von Korridoren unter der Klosterkirche. Wie der Grundriss auf dieser Seite zeigt, hat man die weitläufige Anlage nach Alter, Geschlecht und Beruf der Verstorbenen in mehrere Abteilungen gegliedert. Außerdem gibt es dort unten eine geweihte Kapelle. Von den rund 8000 Mumien der Kapuzinergruft sind weitaus die m d r i s s der Kapuzinergruft vcn Palermo heute. meisten natürliche Trockenmumien. L Eingongstreppe, Sie stehen oder liegen entlang der &L Nische der Kinder, & Korridor der Münner. Wände in flachen Nischen oder ru4 Kmidor der Frauen, hen in teils offenen, teils geschlosseL& Nische derlungjWuen, nen Särgen und Kästen. Wirklich gut 6.Korridor der Gelehrten und Akadernikei; erhaltene 'Mumien sind hier eher g Korridor der Priestei; die Ausnahme als die Regel. 8. Kupelle der Heiligen Rosalia, 9. Korridor der M8nche; dieser In ihrer heutigen ErscheiKorridor ist der Ulteste Teil der nungSfOrm ist die xapuzin ergruft wzinergnrft. von Palermo ein zwar gruseliger, &r w n hlermo in ihrer heutlUnter der Anlage
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aber kein düsterer Ort. In mehreren Korridoren gibt es hoch gelegene Fenster, durch die das Tageslicht hereinfallt. Da einige dieser Fenster ständig offen stehen, streicht ein frischer Luftzug durch die Gange - neben der Trockenheit des Gemäuers die Hauptursache Für die mumifizierende Wirkung dieser einzigartigen Begräbnisstätte. 1m .Jahre 1574 bauten Mönche des Kapuziner-
ordens, eines erst kusz zuvor Kapribneergnrft g e g r ü n d e t e n strengeren von Palermo? Zweigs des altenrwuraigen ~ranziskanerordens,vor den Toren der Stadt Palermo ihr erstes Kloster auf sizilianischem Boden. In schmucklosen Gebäuden und kahlen Zellen lebten die Brüder nach ihren strengen Idealen: dem Gebet, dem Studium der Heiligen Schrift, der Armen- und Krankenpflege und einer kompromisslosen Armut, die sie bis in den Tod begleitete. Denn wenn einer von ihnen starb, wickelte man seinen Leichnam einfach in ein Tuch und ließ ihn, ein armseliges Bündel, hinab in eine enge, grabenför-
entstand die
Sandini
inige Katakombe. wo er liegen blieb, wie der Zufjll es \vollte. Dieser raclikale Beslat~ii~igsbraiicli äiiderte sich erst, als die Kapuziner gegen Ende des 1 G . Jahrhunderts ihre alte Begräbnisstälte aufgebe11 rnussten, weil der Raiiin für clie ~vachsendc Zahl der Mönche nicht mehr airsreich tc. Dainals en tscliloss inan sich. unterhalb des I-lochaltars ein größeres Grabgewölbe aiiszulieben. Doch cias Unternehnicn ei-idetc mit einer Überraschung. Als näinlich die Briidcr hiniiiiterstiegcri, iini clie 40 Leiclinarne aiis clei alten iii dir neiie Griift 211 iiberfiihren, eiitdeckteii sie ziiin allgeineiiicn Erstauneil. dass sie es nicht wie erwartet rnit Skeletteri. sondern niit Trockeiirniiinien zu tun lia tten. Ein Fingerzeig Gottes? Jedenfalls veraiilasste cler iingewöhiilichc Fund den Abt zu eitler Folgenscli~veren Entscheicliing. Slatl sie verdeckt beiziisetzen. ließ er die Muini~izierlen eiillaiig der \41ände aiirstelleri - ziir ivlahiiung riir clic klötichc, sicli aiif ilir eigenes Sterben sorgfältig vorzu-
Kapurinergrufi von Palernio: Korridor der iUönner: Dieser Anblick biete! sich den? Besucher uni I'upe der Eingnngslreppe.
bereiten. Was er nicht ahrieii konnte: hlil dieser ivlaßnaliine bcgründete er, ohne es ZU \~oIlen. einen Tolenkiilt, der in der Folgezeit iinvorstellbare Ausniaße annehmen sollte.
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Kapurinergrufi von Poleririo: Korridor der Gelehrteri und Akaderiiike:. Die hier Versamrrielten :varen vor dlenl Plihler. Advokolen. Ärzte, Apotheker und Profirroren.
Sandini
einem der Korridore zii. ivo sie voii Venvaiiclten und Freuricleii besucht uiid voii Zeii zii Zilit ncu eiiigekleiclct vterderi konii ten. Das Verlaiigeri der besserer1 Kreise Sizilieiis iiach eiriem elirrrivolleri Begräbiiis bei der] Kapuziiiern hielt mchr als zwei Jahrhuriricrte Linverriiindcrt an. Erst in der1 Jalireri 188011881 uritersagteri die Behörden die Muniifizieruiig und die Zurschaustelluiig der Toter1 für irniner. iii
Ptolei io. ien Fra und btride in 7
,fiiiiie des Obe~srdi Giuliono Biea, ~esiorbenan] 24. !uni C48.Der Tole isi ein ein. ucksvolles Beispiel (ür die l l e , ;Aönner von Rang in e c h t i g e n Unirorrnen oder ~ h i s l r a c h t e nausrusiellen.
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Bis zum Jahr 1670 diente die iieue Kapuziiiergruft vor allein den Mörichen als Bcgräbiiisstätte. ' Danii aber vdurde der Druck der Glsubigen auf das Kloster immer größer. Fortaii ivollte jcclcr, cler etwas auf sich hiclt. liicr in clei Nähe der gottesfürchtigen Ordensleutc beiycvtzt werden. Uieseiii stürniischeii Verlangeri von draußen koiinten sich die Rrüder auf Dauer iiicht verschIießeii. z~irrial unter deii Bewerbern viele \Wohltäter de' Klosters \,varen. Wenii auch \vicIerstrebend - sie mussteii ihre Katakonibeii für das nlin imnier beliebter \verdciide Laienbeyräbnis öffiieii ~ i r i c lin der Folge schrittweise ervieitern. Und sie musstcn, uni clej nlachseiidcn Aiidraiigs übcrhaup~ Herr zu werdeii, ein Verfahren cntwickeln. das die Muriiifizieruiig koiitrollierbar niacli tc. Uiesrs Verfahre11 bestaiicl dariii. dass rnan die eingelieferten Verstorbenen zu iiirhrereri iii klcinc. trockene. gui durchlüftete Räumc stellte, M'O sie iiiiler Z~ihilfeiiahinevoii allerlei Kuiistgriffen (zuni Beispiel Restiiubeii rnit Kreide] binricn acht bis zehn iblonateii völlig ausclörrten. ~ >ie mit Essig uiid Dann ~ Y L I S Ciliari kleidete iie iii ihre Amtstrachten, Uniformen odci Fejttagskleider. Erjt danach wies maii ihncn ihren Platz
Ai11 1 1 . Februar 1858 hatte eine T4-jährige Müller~tocliter naniens ßeriiadette Soubimus aus cieiri südfr3nzö>iwhen LeilhtW~l'Iicti Lourdes riiie binhclinlirhc Begegnung: Ir1 einer Gmtk k i m Fluwchen Gavc erschien ihr eirie in ~trahkndcbNciß gckleidrie U a m , die sie schweigend anläcl~elte uiicl clanii wieder verschltand. Doch schon drei Tage später erschieii 3ic cleiri Alladclieii ~rtieut,urici von da aii bis zuni 16. Juli iioch weitere I6 ii4al. \lähretid dicscr Begegriungen zcigte clie schone Uiibekannie den1 vcrschücliirrten X~iädcheii eitle vrrliorgciie Quelle und gab sich schließlieh als Gottfimuiier Maria z ~ erkennen. t Ihr Auftrag: nun moye bei der Quelle einc K K ~rrric1ileri L L I I I ~in Prozessioncvi h*Wr koninien. Z u n B d ~ iniochteri die Menschen Berriadcttc ihre Ciejchichte nicht glauben. Doch als cliese hartnäckig darauf' beharrte uiid sich die ersten Krankenheilungen riri der Qiiclle ereigiicteii, verflog das Misstrauen iiiid Taujende kamen, urn ain Orl cler \?iuiiderbaren Erscheinung aiif ciie Fürsprache der Gottesmutter h i i ~ I-lilfe uiid HPiluny zu erffchen.
Sandini Berti:idet te sclbst w a r v o n ihreil Erlel)nisseii tief a u f y c t ~ v i i h l \ , 1866. iin Alter v o n 22 Jahren. trat sie in der fratizösischeri Bischofsstadt N e ilers iris Kloster Saiiit-Gildard ein. D o r t starb sie ai-ri 16. A p r i l 1879, erst 35--jährig, a n K ~ i o c h e i i t u b e r k i i l o s c . In cirier kleiiieii Gartc.nkapelle ;vurdir. i h r Sarg drei 'rage später beigesetzt.
berich tete spä tcr eiiic /i\ugeiizeuyiii. Am Eiide kleidete i n a n d c i i Lciclii i a i i i n c u ein iiiid v e r s c h l o s ~i h n iii r i i i e r n Ziiiksarg. Der Bcricht der U n t e r s u c h ~ i i i y s konimission stieß in der ö f f e n t l i c h keit a u f gläiibige Begeisterung. aber auch a u f k~lisslraiieii. Eiriige Lei t u n geri w a r f c n d e i n zusländigen Bisc'riof sogar B e t r u g vor. Ei- habe, so l i i e ß es, B c r r i a d e t t e u n i m i t t e l b a r nach iliiei-ri Tocl muniil'izieren lassen, i i m der Kirche eil1 ,.Wiinder" zu bescliereii. Detiti (las brauche sie. uin deii IVallfahrtsbetrieb iii Lourclcs z u rech tfertigen. Llnterdcsseii nal-im der S e l i g s p r ~ cliiiiigspi.ozcss seine11 Fortgaiiy. A i n 3. April 1919 wurcte Bernadette ern e u t u r i d a i n 18. April 1925 zum clri t t e i i b l a l iintersiicht. M'iederiii-1-1 erwies sich der L e i c h i i a i ~ ials iinvcräiidert. i i i i t Ausnalime der H a u t . tlic Diese Fotogra~ePUS dem fahre 1861zeigt die sich ~ v a h r e n d cler ersten l.jii tersu17.jiJhrigeBernadette Soublmus dreilahm c h u n g irn J a h r 1909 unter den Aunoch den 18 Erscheinungen dar Gofte5muirer Muria. geil der Zcugcri tlurikel verfärbt hattc. Mehr als 30 Jahrc l a n g r u h l r sie Am 3. Augiist 1925 ü b e r f ü h r t e d o r t irngestöri. Ersl als die Vorbereii n a i i d e n Leichiiain ßernadettes feit u i i y e n für i h r e S e l i g s l ~ r c c h i i n g erlicii iii d i c K l o i t e r k i r c h r Wfl Saiii t beyaritien. wiirtle der Sarg an1 2%. Ciildard. Seitdem r u h t sie d o r t iri September 1909 iii G e g e r i ~ v a r t\ ~ o i i ihrer Ordeiistracht. G e j i c l i t iii-id Zeugen geöffiict. Der Aiiblick vcr- H ä i i d e v o n lcich teil LYachsinaskeii schlug d e n !41iwcsenden d i e Spra- verhüllt iitid für jci-lerinai-iti siciilbar, clie. V ö l l i g iiii\~erändert l a g Bertia- i n eitlem glärerneri Schrciri. dette a u f ihreil Kissen. .,Nicht d i e , geriny5te Spur v o n Vcrwesiirig w a r a n der Toteil: sie schien
Seil 292j steh? der oltisetne Schrein mit " dem gut &ultnerr Lelcknum Bernadetre S~rrbimrrs'im Ilhor der Klosierkirche in der fronz8sisrken Blsch~fistadlSaint Gildord in Nevers.
Nachdemdie Begegnungen der kleinen Eernadette Soublrous mit der Gottesmutter Mariavom zuständigen Bischof und später von der ganzen Katholischen Kirche als echt anerkannt worden waren. hat sich das frUhere Fandstadtchen lourdes zum größten Marienwallfahrtsort der Welt entwickelt. Seitdem pilgern Jahr für jahr vier bis fidnf Millionen Menschen dorthin. darunter 50 ooo bis 100 ooo
Schwer- und Schwerst-
kranke. die sich auf die Fürsprache der Gottesmutter hin
Heilung oder Linderung ihrer Leiden erhoffen. Doch wirkliche Heilungen sind selten. Von
den rund drei Millionen ernsthaft Kranken. die seit 1858
nach Lourdes gepilgert sind, erlangten nach optlrnistischen Schätzungen höchstens 6000 bis loooo ihre Gesundheit wieder. Als
unerklärliche Wun-
derheilungenwurdenvonder
Kirche aber bis zum heutigen Tag nur etwa 70 anerkannt. Katholischen
Sandini
von Windeby'
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h der Nähe von M~/6chleswig-Hol-
Um n i e m Torfbruch gepY. H a ~ c k t Tote e war
m m c h o r e n und trug
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hIJCi Lhebrecherin, die m c h e m Brauch im
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den Hals spricht dafiir. dass man den Geopferten erdrosselt hat, bevor man ihn feier-
WUIPERW ERHALTEN Wahrend Moorwasser die Muskeln und inneren Organe von Moorleichen o f i zerselzt, bleiben andere Teile besser erhalten als bei jeder anderen Mumienart. Eindrucksvolle Beispiele dafür sind der auf Seite18 abgebildete Kopf des "Mannes von Tollund", mit seinem wie lebendig wirkenden Gesicht und der ebenfalls i n Dänemark gefundene „Mann von Grauballe" (gestorben um 300 n. 1
Chr.). dessen Hände so gut erhalten waren, dass man von
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ihnen sogar Fingerabdrücke nehmen konnte.
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lich und mit allen Ehren im
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Moorleichen sind Tote, clie diirch ~~I~or\va~ inuscr mifiziert wurden. Für diese besondcie Forni einer natürlichen hiluI mifizierung sind vor a i l ~ r ndie in deii Mooren reichlich \~orhandenenGerbsiof'fe verantwortlich - chemische Verbiiidungen. die irn Stande siiid, Haut in Leder zu verwaiideln. Außer Gerbstoffen enthält ivloorwasser auch so genannte H u rninsäureii, die, iveiin sie hoch genug konzentriert siiicl. aus dern Skelett cler Toleti die Kalksalze herauslöseil. Durcli Hiiminsäiircn, die unter Unistäncleii a~ichhlluskeln ~iiid innere Organe angreifeii. kann es dahiii korniiicn. dass rnaiiche Moorleichen i i L i r noch aiis gegerbkr klaut besteheil. Daneben spielen bei cler
Moor bestattete.
hduiiiifizicruri iiii ii~loorweil~rr.iin Eiiizelnen scli\~lcr durchschaubare chemische Prozesse einc Rollc. iLla11 fiiiclet deshalb Moorleichen in jcclcr iiur dcnkbareri Forin. In eineiii Fall bleiben nur die Haut u n d dir L\leicliteile erhalteil, in einem anderen allcin das Skelett. Dazwischeti aber gibt es alle Übergänge. hur selteri finclet man alles zusarninen koiisrrviert: H a u t , hluskeln. iniiere Organe lind Knochcn. h~loorleichrri werden ziemlich häufig geborgcii. Eine Ziisaininenstellung aus dein Jahr I9b4 listel 71 1 gesicherte Funde auf. Seitdem sind iri jedein Jahr iveitere hinzugekoininen. Wo die Fundorte jeiveils lagen. darüber inforiniert die Karte auf der nächsten Seite. ivloorleiclieii köiiiit.11 sehr ali sriii. Runcl 50 Prozent stariitnei~aus der Zeit vor Christi Geburt, etwa 40
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i i r e r d a der Tote cles Nachts wehklagend oder drohend unter den Lebenden iimherirrte, versenkte man ihti gefesselt ins dunkle Brackwasser. Maiichmal beschwerte rnan den Körper noch mil Steinen oder Staiigeii nagelte ihn -- oder sogar mit spitzet1 - Pfählen an den E Grund. -ir Knapp die Hälfte aller illoorleichen weist -Spuren eines geivalt- sainen Todes auf, Zu . clieser Gruplie der Getötete11 gehörcn erstens Eriiiordete, die von ihren blordern iiii Moor ver-
WAS uns MOORLEICHEN VERRATEN KÖNNEN Wenn die Gesichter von Moorleichen so gut erhalten sind wie beim hier abgebildeten „Mann von Tollund", vermitteln sie dem Betrachter ein lebensnahes Bild vom Aussehen der Menschen i n frliheren Zeiten.
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Aber halbwegs unversehrte
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kirPndbndgd*L1Cldrm rwupudidm-
das Verbrechen zu vertusclien. Zweileris wissen wir aus Prozent aus der Zeit zwischeri Chrisii Geburt u n d den1 Ende des Mitteleiiiein Buch des rörnischen Gealters (circa 1500 n. Chr.) lind nur scliichissci~reibersTacitus (circa 55 bis 120 n. Chr.). dass kloore auch jede Zehrite aus neuerer Zeit. Richtstätten waren. Hier pflegten Uahs hlen,chrii sich in1 A4oor ver- uiisere gernianischen Vorfahren irren und dabei Feiglinge irnd Ilesertriire. viellcichi ~iinkoinmen, ein auch Ehebrecher zu erlrzriken. Ihre Wie kamen die solclies Schicksal Schande sollte von ewigem Dunkel Mmdetchen ist nicht nur eiiie zugedeckt iverdeii. Uiicl drittens wains Moor? Erfindurig voll ren Moore bei Kelten und Germanen G r i ~ s efli l iiien. heilige Orte. K~iltstätl-en,ari clenen Mehr als 20 Prozent der bekannten inan deii Göttern dcircli feierliches ~~oorleiclieiisind auf diese Weise Versenken nicht nur kosthare Stoffe, tVaf'fen, Sch~~iilck, Schiffe und LVaentstaiiden. sondern auch hlenscheii opferWeitere 3O Prozent waren hlen- gen, schelll die tiacli ihrem Tod im Moor te - Menschen, die bis ZLI ihrein bestaLtet wurdeii. Woher dieser düs- Stellvertretertod fiir die Gemeintere Brauch stanimt, ist ungewiss. schaft iii hohen Ehren gehaltrri Vielleicht hatte er etwas mit der wurden. Forscher glauben, der frülier iveit verbreiteten Atigst vor ,.bla~iiivoii Tollund" sei eiii solclies Wiedergängern zu tun. Uiii zu ver- hlenschenopfer gewesen.
Moormumien verraten noch
sehr vlel mehr. Oft findet man bei ihnen Kleider oder Kleidungsreste, aus denen man nicht nur Schnitt und Farbe von Hemden, Hosen. Röcken. Mänteln und MUlzen, sondern auch die Technik der StoffherStellung ersehen kann. Aufschlussreich sind auch die vielfältigen Frisuren der Toten. Und schließlich kann man aus den Nahrungsresten im Magen der Aufgefundenen manches Liber die Ess- und Kochgewohnhelten der nordeuropäischen Völker erfahren. Ja. die Informationen darUber sind mittlerweile so genau. dass man die letzten Mahlzeiten der Toten sogar nachgekocht hat.
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Künstliche Mumien
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ALSXANDER DER
GROSSE
E h kiihes Beispiel daftir,
k a man berühmte Zeitgew e n mumifizierte. um ih-Erscheinung der Nachwelt
m mhalten, war der mazedoa k h e König und Feldherr .uinderderGiofie (356-323
%ehr.). Nach seinem frühen
W konservierte man seinen M n a m . indem man ihn in ~ i i i einlegte. g Seine Letzte
kk fand der große Eroberer später in der Stadt, dle r h n Namen trug: i n Alexan-
d h Dort stellte man seine Wlie in einem prächtigen
Die kuiihrlicht. blurriifizieruny hatte vor allem religiöse Gründe. Warum mumifizierten Völker Daneben spielleii aber auch eine und Kulturen besoridere Forni ihre Toten? des Totenged9chlnisses und reiri praktische Gründe eine Rolle. Religiöse Gründe: Viele Völker konnten sich ein Weiterleben nacli der11 'rod nur vorsteiien, wenn der Körper der Verstorbenen uiive~sehrt erhalten blieb. 50 dachten zum Beispiel clie alten Äclypter. Mit der i\llumiflzierung ihrer Toten erfüllten die Angehörigen also eine religiöse Fürsorgepflich t. \veil sie auf diese \~Veise das Fortleben ihrer Lieben ini Grab oder iin Jenscits sicherten.
Besonderes Totenyttdächtriis: Bei Völkern, bei denen es keine reliyiösei1 Gründe für eine blumifizieruny gab, bestand zulveileri clas Bedürfnis, Verstorbene auch nach ihrer11 Totl anschauen und besuchen zu können. Das galt uncl gill- vor allem für bletischen voll herausragender Bedeutung: Könige, berühnite Felclherrn lind später, in christlicher Zeit, herührn te Heilige. Glassärge ini t ihren Mumien findet nian noch heule in vielen katholischen Kirchen eine Mahnung CUr die Gläubigen, sich das Leber1 urid die 'raten dieser außergewöhnlichen blenscheri zurn Vorbild zu nehnieri. Praktische Gründc: LVo religiöse Gründe oder das besondere Totengedächinis keine Rolle spielten, wur-
W s a r g zur Schau. Nach ihr u J e n Ausgräber seit langem -verschiedenen Stellen der
Ihbil Stadt. Doch bislang habm sie weder das Mausoleum Alexanders noch den Toten selbst entdecken können.
Die Muniie Urs heiligeri Anselni von Baggio (1036 bis 1086) irn Hocholtor des Doiries der norditalienischen Stodr Monluo (oben), und eine Nahoulnahrne des Toten (links).
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der1 Verstorbene oft ii~ir deslial b Versuche, die Korper Versterbener zu erhalten, niumifiziert, iveil man sie niclit kcnrien wir aus gleich begrabcn konnte. Oft- war jemand in der Ferne gestorben und Welt wurden allen Erdieilcn. itiusste nur1 iiber weite Strecket1 zu Verstorbene Allerdings seiner Grabstätte in der Fleimat ge- I mumifiziert? ivaren solche bracht iverdeii. Oder aber die vorge- t Bestrebungen schriebenen Begräbnisfeierlichkeiten unter der1 Völkern der Erde sehr unzogen sich über Wochen hin. wobei terschiedlicli ausgeprägt. der Leiclinam i.välirend dieser Zeit Als .,Köiiigreich der blumien" ist öffentlich zur Schaii gestellt werden vor allein das Alte Ägypten bekannt. musste. Solche Begräbnisfeierlich- Zu Recht - clenn im Reich der Phakeiten waren zum Beispiel bei Päps- raonen nahin das bluiniFizieren in1 ten oder den Königcn vor1 Spanien. Laufe der Jahrhunderte den Umfang Frankreich und England lange Zeit einer regelrechten Industrie aii. init üblich. Spätestens seit dein 1 2 Zigtausenden von Angestellten utid .Jahrhundert ivar die hluinifizicrung einern weit verziveig ten iUetz.i,verk aus diesen Grüticlen in Europa so voii Zulieferbetrieben, die einein weit vcrbreiiet, dass berühmte Chi- Flecr von ivleiischen Arbeil uiid Brot rurgen wie Henry d e klondeville (ge- gaben. Nälieres darüber auf den Seistorben 1320), G i q de Chauliac (ge- teil 22 bis 38. storben 1368) oder Pietro de Argelata Eine ktumienkultur gab es auch (gastorben 1423) i i i ihrer1 medi- irn Alten Peru. Lange bevor die ltika zinischer~ Lehrbiicherri cler Technik das ganze Land unter ihre Alleinder Haltbarmachung für begrenzte herrschaft zwangen, hatten die örtlichen lndianerkul tiiren in der KüsZeit eigene Abschnitte widmeten. tenebene weitläufige I
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Friedhöfe aiigelegt. aus derien rriaii in unseren Tagen Abcriauseride von ivllurnie~ibuncleln gcborgen hat. hlchr darübcr auf
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Die Karle Südrusslonds (oben) zeigt die Loge der gröpren skylhischen Kurgone zwischen Kiew und dem Schworzen Meer. Rechls der ge:ialtigsle dieser Kurgone. die ,.Necaeva Mogila ".
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MUMIFIZIERUNG DER SKYTHEN-KÖNIGE Darüber berichtet der griechische Historiker Herodot (circa 500-424 V. Chr.): „Sobald ihr König gestorben ist, nehmen sie den Toten. dem sie zuvor den Bauch aufgeschnitten, Ihn ausgenommen. mit terstoßenem Safran, Räucherwerk, Eppichsamen und Anis ausgefüllt. wieder vernäht und schließlich mit Wachs überzogen haben, und führen ihn auf einem Wagen zu einem anderen Volksstamm. Und nachdem sie endlich bei allen umhergezogen sind, legen sie den Toten i n das Grab auf eine Streu, stechen Speere i n den Boden zu beiden Seiten, breiten Stangen darüber und überdecken das Ganze mit einem Binsengeflecht. Danach schütten alle zusammen einen großen Hügel auf und wetteifern dabei. weil jeder sich bemüht, ihn recht groß zu machen."
Sandini
UiAriCMk F M n v o n Dai. ein d m w r n & r r l erhaltenen Y r h i n s -Alten
China.
b k m ~ h r l Frau ~ estarb
Cismrnhw C ~ I ihr . h d ~ d d i k h a c h t und s ~~d~Qmksilberhaltli i M l s s i p e i t genutet.
bü5rper so gut
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p l m r b n r : an einem
STEINERNE ZEUGEN Solche überlebensgroßen Fimren aus Granit, Sand- oder gikstein standen auf der Spitze grofler skythischer Kurgane. Sie stellten den darin igesetzten Firsten in seiner egsausrüstung dar. Das nkhorninseinerHandweist rauf hin, dass sein Piatz nmehr beim ewigen Festhl der Götter Ist.
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Auch clie Skythen beherrschteri die Kuiisl der bluiiiihzierung. Das Reitervolk brach in1 7, Jahrhundert V. Chr. aus Persien in die Gras- uiicl Waldsteppen Südrusslarids ein uiicl schuf dort ein halbrioinadisches Königreicli ohne Städte. Ungeivöhnlich wie ihre Staatsforin warm auch die Beyräbnissitten der Skythen. Starb ein König oder eiii Fürst. wurde er muinifiziert, festlich eingekleidel uncl dann iiiit y roßerii Gepräiige itn ganzeil Lande unihergefahren. Danach erst begrub nian die illuinie iiiclit selten zusaininen init den Frauen cies Verslorbenen. 5eiiien.i Hofstaat uiicl seinen Pferderi - tief uriter der Erde in einer hölzr-rnen Gruft. Uariiber errichteten Sklaven als sichtbares Grabmoniiri~enteiiien riesigen Erdliügel (russisch: Kurgati), der bei Köiiigsgräbern einen Umfangvon 350Melern uriddieHöIie eiries fünfs'stöckigen liauses haben konnte. Die vollstäiidige Ausgrabung und Erforschung dieser skythischen Kurgaiie in Südrussland wird noch laiige Zeit andauern. Die neuesten Nachrichten koinrnen aiis Chiria. Dort wurden seit
clcii Provinzen I-luiiari uiid Hubri Mumien von Adeligen uiicl Bear~iienentdeckt, wic es sie sonst niryeridwo auf der Welt gibt. 111 allen Fällcri fand man clic Körprr gänzlicli unverst.hrt. Keiii Organ fehlte. Die Toten ruhten aiif der Sohle von Grabschäcliten, die bis zu 20 Meter lief waren. Dort Irigeii sie iin Iiincrsien von iiichrcrcn ineinanderstehrnclen Särgeri. dic ihrerseits von einer Schicht Holzkolile iind eineni dicken Mai.itel aus Lehrii liiriyebei1 waren. An den Lrichiiaiiictri konnten die Ausgräber keine sichtbaren Zeichen des Verfalls eri [decken. lhrc Haut war elastisch. Körper und Glicdriiaßen beweglich, Gehirii lind inncre Organe ges~hrunipft. Offenkundig liegt clas Geheimnis dieser hluinifizierung in einer dunklcn, braunroteri, stark cluecksilberhaltigen Flüssigkeit, init der die inneren Särge gefüllt ~lai'rri.Ifire genaue Zusammensetzung und ihre Wirkurigsweise konnleii bisher noch nicht vollstänclig geklart wcrdeii. Die Erforschung des chiriesischen kluinienwesens steht tioch arn Anl'any. 1975
iii
Sandini
Reich bemalter Doppelsarg des Nespomai in ~ e n w h e n form mit der Mumie. Der Deckel des öu~ererrSarges ist nicht mit abgebildet. Nespaniai war uin das)ahrGoo V, Chr. gestorben und beigesetzt worder).
Mumien im Alten Ägypten Das Mumien\vesen im Alteii Ägypten, von dem i i i diesem Kapitel die Rede man die alt%gypttscha sein wircll hat eiGeschichte? ne jahrhundertelaiige Entwicklung durchgemacht. Um bei der Beschreibung clieser Entwicklung nicht den Überblick zu verlieren, inüsseii wir uns zunächst Klarheit iiber dic gängige Epochen-Einteilung der ägyptischen Geschichte verschaffen. lin Falle Ägyptens herulit die Eiriteilung in Epochen auf eitler mehr als 2000 Jahre alten Liste, die ein
Hohepriester der Staclt Heliopolis nainens Manetlio uni das Jahr 280 V. Chr. für König Ptolemaios 11 (282 bis 246 V. Chr.) zusariirnei..istelIte. Gestützt auf alte Aufzeichnungen urid Überlieferungeri ordnete M3netho darin die tiescliichte seines Landes nach Herischergeschlech tern uiitl kam dabei auf 30 Dynastien. Diesem Schema fügten dann Geschichlsforscher später noch eine weitere. eine 3 1 . Dynastie, liinzu. Darüber hinaus u~itertciltensie die so erweiterte uncl in Einzelheiten l~erichtigteListe Maiiethos in neiiii große Epoclieii. Daraus ergibt sich das folgende Datengerüst:
Dynastie
FriihzalifrCJnkaudt
I.
Altes Paih
j.k C.mink 7. W w Waik
1. Z w l i B s i i r d t
MittlBrri Ilrkb
b
U.-
r Dyistie
spät*
a$Us
Ptolemäerzeit
Alexankr der GmRe iind
*a m
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s üpartie
seine Nachfolger
ihren Ausmaßen sind sie iiberwältigende Zeugnisse fiir einen Totenkult, der das Leben der Menschen im Alten Ägypten prägte wie in keinem an-
*J I h r e
deren Land der Erde.
2635 bls 2 1 5 4 ~C h .
481 lrhre
2154 bis 204r U Chv.
uq b h r e
1785 bIs 155%U
n.b ~ D p a f t k
Chehen und Mykerinos. In
Dauer
2040 bis 178)CL
NeuqR a i d
ten für die Pharaonen Cheaps,
3000 bis 263) U Ihli
V. pliiaitie
3. Z w k h m n l l
und 2450 V. Chr. als Grabstät-
Oaten
Ir Dpirrtir
&W 18. W 6
2. Z v h S d w m h
se entstanden zwischen 2550
I
LlWCEILUlG DER MHFWCHEW LESCHICWIL
Geschkhlsspoehe
WELTWUNDER Die riesigen Pyramiden von Gi-
Ichre
m.
a a khre
1551 bis 1 0 8 a n ths.
4~ b h r e
1080 bis 714 V. Chr.
366 Jahre
713 bis 332 V. Chr.
381 Jahre
332 bis
302 Jahre
30 V. Ch r.
Daiionithh&@mchl:DasNlrWsn,Mllrithmrpa+.
Sandini
Dieser Brauch yrüriclet iii den rcligiöseii Vorstell@Um Iirnyen, die sich -Mhm im Alten Reich h w heraiisgebildet
_TI -7
Dri-11-1 I-lach ayyplischeiii Glauben besaß der Mensch nicht eine, sondern mehrere Seelen. Drei von ihnen spielten im Totengla~ibeneine besondere Rolle: der Ka, der Ba lind
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hatten. ini 3 . JahrtauDamals, derUnier Schatteii. dem Ka stellte sich der serid V. Chr., waydas Land am Nil zu Ägypter eine Art Doppelgänger des eiiiem einheitlichen Staat zusaiii- Körpers vor. Er galt als Träger der inengewacIisen, In den1 die Pharao- Lebens- und bVillenskraft. Obwohl n e i ~unter dem Anspruch, Söhne des ein Geistiuesen. iiiiisste er wie der Sorinengottes Re zu sein, niit uiige- Körper essen und trinkeii. $01-ist erIieurer Allachtfülle herrschten. Aber iriattete irncl litt er. Aiif Bilclerii stelliiicht nur poli&hh. aach geistig - te nian den Ka durch zwei über den Kopf erhobene Aririt. dar. war das Alte Reich eine Epoche C des Aiifbriichs. Anders als der In den reliyiöKa verkörperte der Ba keine allgeseri Zentren dec Dieser goldei~eAnhOn- meinen MerkLar-ides hliih ien Religion u ~ i d ger srellf den Ba in Ge- lna le, sondern Natiirphilosophie. Ihren Einfluss stall eines Vogels mir spürt irian nicht zuletzt in einem Menschen kopr jerl e 11n \'er. . dar. \vecki>elbaren neuen, vergeistigten Bild vo~iikleiisclicn, das damals entstand. Ihm zu CIiaraktc.reigt.r~schafttfn,clie zusamGrunde lag ein Gedanke, wie wir ihn men die Persötilichkeil eines Meiiauch aus anderen Religionen keri- schen ausmachen. Dieser Ba war ein iien: Der Melisch ist inelir als sein höchst be\~eglictics Wesen. So Leib; er ist eine Einheit aus stc-rbli- konnte er jede nur erdenkliche Gectiein Körper und unsterblicher See- stalt annehmen und sich rasch von le. Dementsprechend entsteht einern Ort zurn anclereii bewegen. meribchliches Leben Der v~idderkopfigeSchöpfergoil Chnum biidef uuf der iöpferscheiiill wenn der be den leib des Pharaos Amenophjs 111 lrnd dessen Doppelgäni Nachzekhnong naih einem Relief aus dem i e i p e l rri ich lige Sch Ö 11 fer- ger": d e ~ Ka. ~ö~~~~ des Pharaos in 1 ~ x 0 ' . ch uncl Seele irn ~ u t t e r leib auf geheimnisvolle Weise zusaiiiii~enfügt. Kunsequen tenileise war der Tor1 die Umkehrung dieses Schöpfungsakts - der Augenblick, in ciem sich der \fergänglichc Körper und die unsterbliche Seele wieder voiirinander trennen. Oder geiiauer: die uiisterblichen Seelen.
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.
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Sandini ,Ai\ Vogel ( i i i hpä1t.rc.r Lei1 als Vogel niit dem Kopf cles Verstorbeiicnl cli~rchsrreifte er blitzschiicll Erde uncl Fliirirnel. Vor aller11 durch seiiien Ba liatte cler Tute Atiteil an1 Lebcii ciraußen. Schließlicll cler Schatleri. Ihr1 stellte iiian sich als eint. Art cliinkles SpiegeIbiI vor. das sicli i r ~ iTod iloiri Körpcr ablöst. 1 den G rä berri des Neu - Dkse Srobrna/mi 005 Der elaEAedlne peigf den weiP gekleideien en ~ ~ i lllail ~ Grobinhaber h ~ hcherchuui vor seinem vogelgestaltigen Ba. auf Waridbilderi-i. wie er zusammen init dein Ba das Grab vrrlässr und iiacli draul3en i r i t t . wo er unsichtbar unter den Lcbenden umgeht, um drii Namen und clen guten Ruf deh Verstorbri~eii\vacli zii halteri. Dirse Vorstellung also rnaclii drii loteiiglaul~etiitn Alteri Ägypteii so einzigartig - nicht eirit. Seele, sondern deren drei, cler Ka. der Ba unci cler Scha~teii.lösen sicli i i ~ iTocl von der sterbliche11 Hijlle des Leibes uricl geheii ihre eiyeiien Wege. Doch war diese Tretiiiung nach Überzeugung der ägyptischen Gottesgelehrieii nicht endgültig. 1111 Gegenteil! Der Körper des Ver>torbcncii, der wie schla ferid iii seiiiein Grab ruhte. blieb auch nach dem Tod auf getieimniwoile Weise Heiinat und Ziel seiner uniherschweifei~clrn Seeleii. Ka, Ba und Schatten brauchten ihr1 zu ihrer Orientierung lind inussten clejhalb iinnier wieder zu ihn1 zurückkt.hreii. Wir \!erstehe11 jetzl, bvarurn der Verfall oder die Zerstörung des Leichnaiiis für dic Menschen iin Alteil ÄgYpteri eine Katastrophe war. Dc.iiri oliiie cleii in seitit.in Grab ruhenden iind warteilden Leib muss-
ten >ich Ka, Ba iliid Schatlrri in1 Nichts verirren und verlöschc.ri. Das aber bedeutete das iinwirierrufliche Etide der menschlichen Existriiz. Eiri Uiiheil, gegeii das es iiiir ein Mittel gab: clic tiiifizieruiig uiicl die sichere Verwahrung des inurnifizier~cii -. loten.
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We~irii
i ~volkh[ii~ t1lict1r11Schtif-
7 teri u r
der Wie mumifizkr- Kunst der Murnifizit-ruiig ini ten die alten 141~ e i i ,&yYptt.ii Agypter ihre Tuten? die Rrtle ist, I c1;iiiii ist damit fast immer die Technik geriieiii t. wie sie seit Beyiriri des heuen Reiches vor1 Slieziaiisteri geübt wurde, Doch bis clahiii war es ein langer Weg. \~Välireiiddes ersten halben Jalirlauseiids der ägyptischen Geschichte. also bis weit iii die Anfa'angsphase des Alten Reiches! wurden Verslorbeiie Uberhaup t iiich t miiniifiziert, sondcrn beste11falls balsamiert. D35 heißt : iiiaii rieb sie mit allerlei Esseiizen. Kräutern, Salbcii und Ölen ein und um~vickeltesie mit laiiyeii Bincleii. iii tler irrigen Annahrne, su
KANOPEN in solchen Eingeweidekrügen. den so genannten Kanopen, bestatteten die Ägypter den bei der Mumifizierung heraus. genommenen Inhalt der Körperhöhlen. Dabei wurde jedes Teil einem der vier Söhne des Gottes Horus anvertraut. Der menschenköpfige Amset bewachte die Leber, der hundeköpfige Duamutef den Magen. der falkenköpfige Kebehsenuf die Därme und der affenköpfige Hapi die Lunge.
Sandini
A~usis Schutzgott der mumifizierien Toten war der schakalkopfige Totengott Anubis. Als Hüter der Mumifizierung trug er auch den Beinamen „Der vor der Gotteshalle", wobei „Gotteshalle" den geweihten Raum meint, in dem die Mumifizierung stattfand.
ycbchützi werde der balbar~iierte Leichnam tlie Zeitcn überdauern. Erst iri der 4. Dynastie (2570 bis 2450 V. Chr.) entdeckten die fiir clic Balsarnierung Zuständigen, class der Erfolg ihrer hlafinahrnen sehr viel langer anhielt, wenri sie zuvor die Einyeiveide entfernten. Dariiit war der erste Schritt auf dein Weg zii cinrr ivirklichen M~~miiizierung getan. hlerkwürdic) ist nur, dass es rioch einmal tauserid Jahre dauerte, bis nian auf den Gedanken kam. auch das Gehirn zu eritfcriien. Gleich zu Beginii des ibiiltlereri Reiches, vielleicht auch schon ein ivcnig früher. inachte man eine zweite ivichtiyc Entdeckung: Die Konservierung des ausge~\leideten Toten konnte weseritlich verbesscrt werden, iveni-I nian ihn niit trockeneiri Natron bchaiidelte. Was inan dabei allerdiiiys noch nicht \visseti konnic: Natron entzieht dem Gewebe zwar Wasser! jedoch nicht vollitäiidiy. Dementsprechend i,iliirdc
Wr die Tote war, ist u~erAgpten@rs c h umstrim.
W, ChrJ,- d m ng d & € i g s Fe/sengruh~ufSdte j g abgebfldel ist.
durch die Bc-liaridl~iriy i i i i t kalrui; der Verfall des Lcichnai-iis zwar stark verzögert, letzter1 Endes aber nicht wirklich verhiiidert. Mit den Folgeri inachten die Forscher in uriserer Zeil BekarintschaTl. Als sie daraii yinycn, die hlurnien des ibiittlcren Reiches yeiiauer zu uriters~ichen, zerfielen ihne~i viele, vor allein die aus der Frühzeit. unter deii I-läriden zu Staub. Erst Z L ~Beyiriii des Neueii Reiches tat nian auch deii dritten und letzten Schritr: Fortan ivurcleli die -roten nicht nur ausgeiveidet iirid niit Natron beliandelt, soridcrn anschließend auch rioch in der Sonric oder ijber Feucr nachgetrocknet. woinit iriaii aiich noch den allerletzten Rest Feuchtigkeit austrieb. Daniit halte - 1500 Jahie iiach Amtsantritt des ersleii Pharaos - dit. Kunst cler ibluinifizicrung den Stand erreicht. cter die ägyptisclieri hlurnieiirricister zu Recht ivel tberilhrnt geinach t hat.
Kunst der Mumiflrlenrng: niutrnwis I V [RegienrnpszeH 1413blsriqo~~ . Q F J ,
I
Sandini
Wenn ein #gypter gestorben war, brachten ihn seine Angehörigen nach einer angemessenen Trauerfrist hinüber zum so genannten „Relnigungszett". Diese Empfangskapellen, leichte Konstruktionen aus Stangen und Stoff, gab es am Westufer des Nils an vielen Stellen. Sie standen dort weithin sichtbar auf Terrassen, zu denen vom Anlegestegder 8oote breite Rampen hinauffiihrten. Hier im Reinigungszelt wurde der Verstorbene feierlich aufgebahrt und unter Ge-
I
Ausweidung und Reinigung der Leibeshählen.
beten. Gesängen und Weihrauchspenden zunächst einer sorgfältigen rituellen Waschung unterzogen. Die eigentliche Mumifizierung ging danach aber nicht hier, sondern i n einer benachbarten Mumienwerkstalt vonstatten. Dort legte man den Leichnam auf einen hölzernen oder steinernen Tisch mit Abflüssen. wie er noch heute bei Leichenöffnungen benutzt wird. Im Einzelnen umfasste die Arbeit der Mu-
mir
mienmelster folgende vier Schritte: Dazu öffnete man die linke Flanke des Toten und entfernte durch diesen Schnitt alle inneren Organe bis hinauf zum Hals. Nur das Herz blieb an seiner Stelle. Seit der
2t.
Dynastie, also
etwa seit 1080 V. Chr.. wurde auch das Gehirn herausgenommen. Zu diesem Zweck durchbrach man das Nasendach und enlfernte durch
F!i//ungder Lebeshöhkn mJr Päckchen aus trockenem Natron.
Palmwein grilndlich gereinigt. Sie erfolgte auf einen kleinen Eingeweidetisch und wurde in getrennten Arbeitsgängen, im Ubrigen aber nach derselben Methode vollzogen. wie die im Folgenden beschriebene Mumifizierung des Körpers. Dazu füllte und bedeckte man den ausgeweideten und g e n l n l g l ~ nLeichnam mlt trockenem Natron und ließ ihn so mehrere Wochen lang stehen. Während dieser Zeit verloren die Gewebe den GroOteil ihres Wassers. Dazu legte man den durch die Natronbe-
Elnpcken des s&&g gehgerfen Korpus In tmcknes Natron,
handlung weitgehend entwässerten Körper entweder in die Sonne, oder aber man hängte Ihn i n einem Gestell über offenem Feuer auf. Mit der Nachtrocknung war die eigentliche Mumifizierung beendet. Alles in allem dauerte die Arbeit der Mumienmeister bis zu dleser Stufe mindestens sechs Wochen. Fiir Ärmere gab es jedoch auch abgeklirzte Verfahren, bel denen man im einfachsten Fall die Eingeweide an Ort und Stelle ließ.
Nochtrocknurig des Toten f r i frischer Luft.
Sandini
MR~MIRRERUW~ - . L h r ~ ~ n U begleiteten c h religiöse Feierlichkeiten, wie wir sie
=;.brr Rdcwng~2dtkennen gelernt haben, schon die eigentlichen Mu-5 M&ungmrbesten. Ganz sicher aber begleiteten sie die anschlle-.
f..8ilide )l&Chn$ -..
der Mumie zum Begräbnis. Dazu waren folgende
--. h f- : ~ r t t t mi& I a
-
=-..
.
]
..
-. . .
~ -~ h n t rOrgane w @if=
Die gesondert mumifizierten
lebw, Magen und Lunge) wurden getrennt
+;khpwi&dt,verschniirt
und auf vier Eingeweidekrüge, die so ge-
-.
'-:~llMar~ ,bmpW"' verteilt. In der Spätzeit wachte über jedes diesw --. -.-In;* ainsrder vier Sohne des Gottes Horus: ihre Köpfe bilde-
Elnbdnpan dPr Eln-de
In die tanopen.
-
+M dk Oeckel&
Kanopen. Aus Gründen. die wir nicht kennen, be-
m i &~d e n der 21. und 25. Dynastie (to8o bis 659 V. Chr.)
:*rts -.
ldh R n g e M e nicht in Eingeweidekrllgen auf, sondern legte sie verin die k
m Leibeshöhle zurück. Ziel dieser Maßnahme war es. den mumifizierten naturgetreu wiederherzustellen. Dazu füllte man al-
--. ~ g Lehm, Sand, trockenen Flechten, Wachs -. b H d r ~ r h m a w g $ a i t i mit
h l t r h+rzguhhkten Binden. Zuweilen unterfütterte man auch be-- ~ ~ m Wltn t e kr Haut mit feuchtem Ton, um sie anschließend zu L h l t l ~ nw ,h ein Bildhauer im Atelier seine Figuren modelliert. -
=.
+ -
p d -
Bei diesem nach festen Regeln vollzogenen Ritu-
%I fikrie eln Pri&r
i n der Maske des schakalkopfigen Gottes Anubh
ObprPufsicht. Dabei wurden Körper, Kopf und Gliedmaßen des To~
Z
&den
W getrennt, & dann gemeinsam mit langen, schmalen Leinen-
umwickelt. Zwischen die einzelnen Lagen schoben die Priester
i~bringende und zauberkräftige Amulette. Um den Leichnam gänzlich gegen die Außenwelt i-hltimrw,
überzog man die gewickelte Mumie mit einer Schutz-
$tk.hL D k bestand, je nach Epoche und Verfügbarkelt. aus ganz ~~t~
Materialien wie Lehm, Gips. Wachs. Harz oder
L
Bandagieren.
In vielen Fällen, besonders bei hoch gestellten schützte man den Kopf der Mumie zusätztich mit
e r T o t ~ m a d i P .Sie konnte bei Pharaonen aus purem Gold sein. Die M h d k h e n Totenmasken bestanden jedoch aus Pappmaschee und h m a l t oder vergoldet. Als #gypten seine Selbstständigkeit
und römische Provinz wurde (nach 30 V. Chr,). bürgerte sich die tte eh, iiber dem bandagierten Kopf ein so genanntes „Mumienpor-
W ZU kfestigen, ein GemSLde des Kopfes. auf dem der Verstorbene &m Betrachter aus goRen, ernsten Augen anblickt.
Aubelten der Maske ~ t n dEinsargen.
Sandini
in Binden ein:vickelie.'Steis mit einge::.ickeirwurden Glück bringende Arntllette.
ihreiii Sarg. Dann die Aiigehörigen. gefolgt von Klageweibern, die sich ivehklagetid Asche aufs Ilaar streuen. Scliließlich Sklaven, die den Kasteii inii: den Eingeweidekrügcn tragen und Diener, die die Grabausderbelebtu? so den blerisclic-ii im n~iederbelebcri, abwegig. Allen Ägypi-en. Nicht stattung schleppen: Gebrriiiclisgecjenstande, Möbel und Lebensmittel. Für sie war die ibluri~ieso etivas wie I111 Angesicht dcs Grabes tnaclit cler ein kostbares Gefäß, in cIas clie Göt- Zug halt. Der Sarg wird yeöfrnct, ter zu gegebener Zeil ncue Lebens- inan hcbt die iblurnie heraus. Ein kraft gießer1 ivürclen. Danach würdc Priester iii der i\llaskc cles Anubis der Verstorbcnc sein Grab a u f ' ge- stell1 sie aufrecht hin. Ein Riiid wird heitiinisvolle Weise rnit seiricr Ge- geopfert. Gebete und feierlicher genwart crfülleii. riiit seiticn Seclen Gesariy erklingen. Man besprüht Urngang pflcgen und durch sie Koiilakt airfnehnicii zur Welt draußen ~ i n dzur Well cler Götter. Voraussetzung clafür i,ilar jedocli nach ägyptischein Glauben eitle gezielte niagische I-laridlung: die ,.\Wiedcrbelelriung" der Mumie. Es war dies ein Beschwörunc~srilual,das die Fachleute als das Ritual der „MundÖfTnung" bezeichiicn. Es ivurde voii Prieslern unmittelbar vor der Beisetzung vollzogen und ging rnit leidenscliaftlichen Anrufungen der Götter einher. Die Szene ist auf Wänden und in Totenbüchcrn unzählige iblale dargesteilt worclen: In feierlichem Gelci t zieht iiian hinaus zur Totenstadt ain Rande der Wüste. voran Pries\er, hinter ihnen der voti Rirlderil gezogene Schlitten rnit der blurnic in
Uns modcrrien blenscheii erscheint clie VorWie wurde stellung, riian die fettlge köiiiie cinen Mumie ,wieVcrstorbenen
I ;
Sandini
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.
.
DERZUGDER MUMIE ZUM GRABUND DAS RITUALDER ,MUN~IFIUIYG~ Angelehnt an altägyptische Malereien in Gräbern und Totenbüchern, zeigt diese farbige Zeichnung unten den feierlichen Zug. mit dem die Mumie zum Grab gebracht wurde. während oben das Ritual der ,MundöRnung" dargestellt ist. Wie man sieht, wurde der Leichenzug von Priestern angeführt. Es folgen der von Ochsen gezogene Schlitten mit der in ihrem Sarg ruhenden Mumie. die Truhe mit den Eingeweidekrügen (Kanopen), der Chor der KIageweiber und zuletzt die Diener mit den Einrichtungsgegenstanden für das Grab und den Opfertieren. die im Laufe der Feierlichkeiten geschlachtet wurden. Oie feierliche Zeremonie der ,MundöHnung" (ganz oben), die dem Mumifizierten den Gebrauch
seiner Sinne wiedergeben sollte, wird im Text ausfiihrlich beschrieben. Sie wurde nicht nur an der Mumie, sondern auch an der Grabstatue des Verstorbenen vorgenommen, so dass auch diese als Aufenthaltsort Iür seine verschiedenen Seelen dienen konnte.
Sandini
3
D&& M i c b e Iolmrmrske desjwgeir KOnk?sTutenchrnufl *pt e~Ki~bgminm, be. steht aus reinem G d d und Ist mit h/bedelstehen und buntem Glas besetzt.
O i e sMm und lebendige Totenmaske eines WUrdedMgers m5 dem #&fern REM - kure ~m&yprlxhen Museurn Kalm - 1st wtmutlkh z w k h m zido U& tßw it Chr; entstanden.
den Tuten niit reit-iic_lciidetiiWabbrr. Weihrauch daiiipft gen tliiniiiel. Und danri der HGhcpuiiki der Zeremonie; Ein Prieter tritt vor clie A~liiniie,Mit clem Dcclirel, eiiiciri gekrümrriten Bildhaiier\verkzeug, urid anderen rituellen Geräteii berührt er Aiiyen. Ohreri. hase und ii~luiidcler Tuieiiniaske. Das LVehgesclirei dvr Klageblil flehendich ~ ~ e i h cverstuinrnt. r erhobeiien Arini'ii siiikeri die Angehörigen des Toteii vor der Muinie auf die Knie. Dies ist der /i\ugeriblick, aiit clci-I iiic Vlumifizieruiig abzielte: Verwandluny und neuer Anfariy. Eine geheimnisvolle belcbencle Kraft ströint in den loten Körper. Von iiiiri ari k a n n er. ungeachtel seiner Hülleri, Lviecter sehcii. hören, riechen, scfiiiiccken. fülilcii. jeiiie Uniyebuny mit aller1 seiiieii Sinneri erfasscii. So errveckt und auf ivuiiderbare Weise bclebt. gelcitet riiaii ihn feierlich hinuiitcr in scinc ..ewige Woliriun y':
AnskiVt dner Mlenmske kßae man cell der PMlbrnBerrsEtarrfdlz
Mumie sakhe sa genannten .MumienpoFfralsg, die dle Taten sa zeigen, w h sle im Leben a m h e n .
irii Altcii Ägypten war die so geriannte klasraba, eiri urliirriliches Bau\verk aus
Das älteste Mumirngrab
SCHEINTUR
---J :
Wie sah das 8Iteste Mumiengrab der
k p t
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d'35.'%1 $iritlr
Leh inzit:gcIn,
UrForrii aus einer uri-
terirdisclien Grabkarnmer u i i d einen1 darüber auf'ycmauerteii hausähnlicticri Grabhügel be\iaiid. Uin ihn1 größerc Festigkeit zu verleilieii, waren seine Außeiiseiiei-i leich t yenei y t. An vielen Stellen des Laticles bildeten iillastaba-Friedhöfe für die Vornchi-rieii lind Wohlhabeiidcn ausged e h n t ~Toteristädte, in derlei1 clie oberirdischen Grabbauten wie \l\Johtihäuser iii einer Siecllung init Straßen und IYegeii f ü r die Besucher aiigeordnet ivareti. Tin Laufe der Zeit wurde clic k l a s taba iiiiiner vielyrstaltiger. Eine Veräiideruny berraf clic Grabkaninier: Uni Grabräuber fernzulialteil, ver-
Zum Kultraum eines altägyp-
tischen Grabes gehörte auch
eine Nische, die von Malern oder Bildhauern wie eine Tür zestaltet wurde. Diese so genannte „Scheintilr" (im neben-
stehenden Bild: Nr. 6) bezeichnete die Stelle in der Mauer, durch die der Ka des Verstorbenen, der sowohl i n der Mumie als auch in der Bildnisfigur des Kullraums seinen Wohnsitz hatte, aus dem Grab hinaus- oder wieder eintreten konnte. Die Scheintür verband also die Welt der Toten mit der Welt der Lebenden.
Sandini
OPFERTISCH Weil der Ka desverstorbenen essen und trinken musste, versorgten ihn die Besucher des Grabes mit Speisen und Getränken. Der Ort, an dem diese Opfergaben niedergeiegtwurden, war zunächst die Nische der Scheintür, später ein Opfertisch, der davor aufgestellt wurde (in der unten stehenden Abbildung: Nr. 7).
seiikie. inan sie rief Linter clie Erclc.. Zu ihr hinunter Führte nun ein enger Schacht, der iiach der Bcise tzuilg der klun~iezugeschü t tei i~urclc. Eine zweite Veränclerung der h4astaba bestand darin. dass irian die Opfertiische, die in älteren Gräbern auf der Außenseite des Grabhügels gelegen hatte, ins innere verlegte. So eil tstand i i i den1 ursprünglich nia5siven Ziegelblock zuerst einr klcine KultkapelIe für die Ka-Statue des Verstorbeiieii, uncl schließlich eine Vielzahl von weiteren Räunieii uncl Fluren. Einen Flöhrpunkt dieser Eiit\~\~ickliingbildetr die uin 2280 V. Chr. entslancletie klas~abades Wesirs A~lererukaiii
Saqqara. Iiier habcii die Arcliitc.kteri
den Oberbau des Grabes in eiiicri pr2cIi tigeii To teri tcinpel irii t 32 rricll geschmückten Räiimen verwanclell-. Der zweite typischt. Grabbau iiii Alten Ägypten war die brainiWie entde. Sie war ein standen die Bau für Königr. Pyramiden? denn unter ihr (später auch in ihr) ulurderi allein clie hlluinien der Pharaonen uiicl ihrer Faii~ilienangehörige11 beigesetzt. Uic Pyramide hat i c h aus der Mastaba entwickel2. Wie das y r jchah, zeigl sehr aiischaulich dic Baucreschich te cles Grabes. das sich König Djoser, der zweite Pharao cies Al ien Reiches, Iiin 2600 V. Chr. südlich cles Nildeltas bei Saqqara baueil 4
Der Aulbuu einer ein[acherr Musrabo. I. Mossiver Boukörper aus Lehmziegeln, r . Umnionlelurig aus Ziegel. oder Sfeinblöcken, 3. Eingang in den Kult- und Andochtsraum, 4. Kultroum, 5. Nebenrautn mit der ~robstatuedes Versrorbenen (so genannter „Serdab"), 6, Scheinrür. 7. Opfertisch, 8. zugeschütteter Schacht zur Sorgkommer. 9.Verschlusssiein der Sorgkommer. 10. Sorgkommer für die Mumie und die Kanopen.
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Sandini
Die Entv/ick/ung der Pyroniide oiis der Mosrobo. A. Mostubo des Pharoos Djoser in Soqqoro (um 2600 V. Chc). B. Durch Überbouung der Mastaba mit drei Mostaba-ähnlichen Boukdrpern entsteht die erste St~ifenri~astabo des Djoser. C. Durch nochmalige Erweiterung erttsteht die heutige Stufen-
lie13. Diese Anlayc. der crste rnoiiumeiitale Steinbau der klenschheitsgeschichte. war iirrprüriglich eine riesige Mastaba über einer Grundfläche von 63 inal 6 3 illelern und eitler Höhe von acht bletcrn. Darauf setzten die Architekten Djosers unter Verbreiterung der Basis zuiiächst drei und späier noch eintnal zwei weitere illastabahüyel, die nach ohen hin immer kleiner \vurdeti. Das Ergebnis war eine sechsstöckige Stufenrnaslaba, die inan, wie die Abbildung oben zeigt. ebensogut als
mosiobo (= Stuferipyroriiide) des Djoser; D. Die urspriinglich 01s Stufenpyramide geplante Pyramide von Medum erhielt durch Pharao Snofru (2570 bis 2545 K Chr,) glofle Ydtirtde. E. Die 147Meter hohe Pyroniide des Pharaos C'heops (2545 bis 2520 K Chr.) in Gise.
Stiifeiipyraiiiide bezeichnen kann. Von der Stufeninasl-aba des Djoser zur ersten richtigen pyraniide mil glatter1 \~Värideii. wie sie Snofru (2570 bis 2545 V. Chr.) i r i hleduni errichten ließ, war es nur noch ein kleiner Schritt. HöliepunkL clcr Ent\~icklung \\wer1 schließlicli die beiden gigan tischeri Pyramide11 voii Siiofrus Nachfolgerri Cheops (2545 bis 2520 V. Clir.) und Chefren (2510 bis 2485 V. Chr.). die man in der Antike zu den Sieben Weltwundern zählte.
>Veii,virnderder Ariiike; dte P y . ramidert von Gise gegenüber der Hauplslodt Koiro uni PJesesl. iifer des Nil. Die gropen Pyramiden von links: Mykerinos (Höhe: 65.5 ,Meter), Chefren (Höhe: 143,5hierer) und Che. ops (Höhe: 147 Meter). Davor Kleiripyromiden der königlichen Fainilien.
Sandini
Das clriiie (irr für Altäcjypieri charakteristischen Mumiengraber war das Felsengrab. Es bestand aus ei... . . 1 ner Abfolge voll Treppen. Korridoren, Kainmerti uncl Sälen, die der Grabbesitzer tief in die Felsbarriere des westlicheil Nillands brechen ließ. 111 diehrn Anlagen lag
I
,
. .
.
Eirtbjick das Felserlgrab des Pharaos Sethos /(1303 bis 1290 Chr.1. von) Ei~gong(Abbildung oben1 führt der Weg durch Günge und Räume obv~ärtsn i r grafSen Sorghalle (Foto unled.
Der heute zerstörte Eingang zum Feisengrub des Pharaos Sethos I, dessen Mumie auf Seite 27 abgebilder ist. Die farbige Zeichnung schuf der itu/ienische Ausgräber G. B. Belzoni, der das Grab 1317 im .,Tal der Könige" fand.
I
I
die Kapellcdeili Sarg htets irn letzten oder vorletzten iiiit
I Raum.
Felsengräber gab es bereits ini Alten Reicli. Ihre große Zeit war jecloch das Neue Reicl?.Viele der rriächtigen Pharaonen der 18. bis 20. Dynastie ~vurclenin Frlsengräbern beigeselzt. Ihre Gräber gehören zuiii Schönsteri, was äyyptische Baukunst hervorgebracht hat. Aber auch zalilreiche der a er aus sehr viel kleiiiere~i Privatgrob jeilei. Zeit, wie das auf Seite 34 abgebildete Grab des Bürgerineisters von Thebeii, Senriefer, sind wahre Wunclen\lerke der Archilcktur, Bildhauerkunst und Malerei.
Sandini
Sennefer. dem mächtigeii Bürgermeister vor?Theben.
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Nach ägyptischer Vorstellung bcwohnteri die Verstorbenen ihr Grab wie die LeGrab ihre benclcn ihr Haus. Wie wörtlich clas Tage.? aufgefasst ivurdc, dafür gibt es eine Reihe augenfälliger Belege. So waren zurii Beispiel viele Särge aus älterer Zeit naturgetreue Naclibilclunyen voii \f\Johnhäuserii oder Palästen. Und die typisctie Scheintür der Gräber
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glich dein Eingaiigsbereich richtiger Häuser. Auch iin Inneren ivareii viele Grabraunic nach clem Vorbild menschlicher Behausurigen gestalLet. So hat inan zuni Beispiel in Theben ein Grab entdeckt. in deiii der Verstorbene nicht nur über rnelirere Ziiniiier verfügte. sonclern auch über ciiien Baclerauni lind sogar iiber eitic Toileltc. Wie private Ziini~icrfluchte11 wirkeil vor alleni viele Gräber cles Mittleren Reiches. Hier Ein „Haus" füreine Tote: Sarg der Dome Henu! mit aufgenialten Pfei- schaffen I ~ r nGesimsen, , Tiiren und Fenstern ( ; I . Dynasiie). gewölbte Dcckeil und die herrlich beirialten Wäiicle zuweile11 cine so iiitiine Attnosphäre. dass man die Ausstattung solclier ,.LVohnungen" mit hlöbeln als ganz natürlich empfindet. klausherr cles Totenhauces war der mumifizierte Vci.storben e in Gestalt sciiies Ka. Deshalb bezeich-
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Dienerfigur ous einen?Grab: Töp[er, der einen Krug ab. dichlet. Um 2325 V. Chr;
Sandini
Dienerbg~iruus eineni Grab: Bücker vor seinen1 Sfeinofen. Um 2200 V. ehr.
I Eine besondere Uberruschirriy hielt dos Grab des Kanzler, ~Meketreberei!: rri seiner Versargiing halte mati dein Toren die Modelle eines ganzen Londwirlschoflsbelriebs mitgegeben. Hier die Aussfaltony für den Fischfang (um .?ooo v. Cht).
ticici-I dir Äyjptc.i eiii Grab aiicki a l h .,I-laiis tle5 Kau und Priester, die dort den Toteiidiciisl versahen als „Diener cles Ka': Als Ka diirchschritt der Gra bherr die Sc!iein tiir, setzte sich an den Opfertisch lind stärkte sich ~ i i i t dem, was iiiaii ihm Iiiiigestellt hatte. Auf Wändcii. Säirleri und Tafeln ist diesc Szetie des ,.Grabherrn arii Opfertisch" unzählige klale dargestellt worden. In1 Laufe der Zeit rnachte inan den Ka der Verslorbenen von den tatsächlichen Totenspendet1 zuriehmend unabhäriyig, indcin ir-ian das Grab niit alleiii ausstal tele, was ziir Produktioii und Ziibei-eitiiiig von Speisen nötig war. Entsprechciid der tnagischen Deiikweise der Ägypter geschah das in Forrn von Abbildern: kleiner1 Figuren oder \Yandl~ilderti. tlie tleiii Grabherrn aiif geheininisvolle Weise ~ 1 DieIls~ell 1 stanclenm Auf dein tlöhepiiiikt dicser Eri twickluiig war in gu t vcrsoiy-
i r t r 5peicticr. Braui-reicn. Kornmühlt.~~, Boote init Schleppnelzeii für den Fischfaiig? Gelreidelind V!einfelder und vieles andere itiehr. Und na turlicIi gab es zahllose Diencr iiiid bläyde. rlie das alles in Betrieb hielten.
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ten Gräbern beinahe alles wie Der Wrstotbene speist om DpJertissh: Gemdlde Ini Grob in der LVelt draußeri. Da gab es des rtirsfen Sarernput / I (Oberägypten, 12. Dynostiel.
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Auch für Zerstreiiiiiiy war aiif dieselbe iiiagisclie Weise gesorgt: für blusik und Taiiz, für schöne Mädcheii uiid auch Kir die geliebte Jagd iin Pa11yrusdickichL. Die herrlichen Rclir-fs und Malereien in ägypLischen Gräbern sind also nicht., wie inan ylaiibeii könnte, zweckfreie Schilderungeri der Natur und des dainalige~i Alltagslebens, soridcrn ~cschwöroiigenvon Hilfen und Anriehnilich-
Sandini
Für die Menschen in1 Alten ÄWPten gab es daraii keinen Ziveifel. Das Ritual der ,.Mundöfftiung" hatte dem Toten j a auch dt.11 Ge-sichtsstnn wigdergegeben. Voii diesem Augenblick an konri te er sich clraiißcn - durch Vermittlung eiiies auf den Sarg geinalteri inagischcii Augenpaars - nach Belieben utnschaue~~. Dcn eigentliclien Kontakt niit der Außen\velt aber \lerniiltelte ihiii sein Ba. In Vogelgestalt saß er in den Krorien dci Bäume, die nian eigens für ihn vor dem Grab gepflanzt hatte. trank Wasser aus dem darunter angelegten Teich, badete, flog hiriüber zu den Stätten der Lebenden, urn ihtien zuzuhören und zuzusehen. iind schwang sich, sobald die Sonne unter den Horizoiit sank, als funkelnder Stern hinauf in de11 nach[dunklen Himmcl. So wurde der itn Sarg Ruheiide über alles, was auf Erden und unter dein Himniel vor sich ging, stets auf dem Laufe~ide~i gehalten.
zutiächsi ilie Vorstellung. ciie \reit iii vorgeschichtliche Zeiten zuriick reicht: Der Verstorbei~ebezieht sein Grab wie cine \\'ohnung und ..lebtu dann für iminer. Danebeii aber entwickelte sich vertnu tlich scholl in der Frühzeit eine andere Vorstellung: Der Verstorbene verlässt die Erde. ~ i miiii Jenseits eiri neues, ewiges Leben zu beginnen. Deriinach exisLiereri die Toten auf z\veierlei Weise: als Nachbarn der Lebenden in ihren Gräbern und zugleich als Gefährten der Götlei iin Fliinmel. Offenkundig salieri die ägyptischcn Deriker clarin keiner1 Widerspruch. denn bis zutn Ende der ägyptischen Gescliich te entwickelteil sie 3owohl die eine als auch die andere Lehre !veiler. Allerdings lag das Flauptaugentilerk dabei zui~eliiriendauf der Jerisei tsreise dcr Toten. 111 der Frühzeit hatte nian sich diese Jenseitsreise noch vergleichs-
Es gehört zu den Eigentiimlichkeiten der alten Agyp~er,dass sie an einmal überlieferter~ Glaubensinhal ten unbeiirt festliielten. und zwar auch dann, wenn diese mit neueren Überzeugungen nur schwer zu vereinbaren waren. Der Toteriglauberi i s t dafür ein aufschlussreiches Beispiel. Da gab es
weise einfach vorgestellt, zuerst als eine Art Entrückutig zu deii Steriien. später daiiii als eine ziertilicli beschwerliche Reise ins Reich des Soiinerigottes Re. Uin das Jalir 2300 V. Clir. jedoch kam zu diesen ältereil Anschauutigeii eine neue Lehre liinzu: die Lehre vom Totenreich in der Untenvelt, wo der Totengott Osiris die Verstorberieri aiiF Herz uiid Nieren prüft. Von nun ari konnte nur derjenige auf ein ewiges Lebeil bei
TOTENBUCHER Um den Toten auf ihrem gefahrvollen Weg ins Jenseits und vor dem Totengericht beizustehen. entwickelten die ägyplischen Gottesgelehrten Spruchtexte mit Wegbeschreibungen. Warnungen und Beschwörungen. Solche Texte wurden in der Fdihzeit aufdie Wände der königlichen Sargkammern. später
- mit immer
neuen Ergänzungen - auch auf Särge undschlieRlich aufPapyrusroiien geschrieben, die d e r ~ o t e a u f s e i n e Wanderung r durch die Unterwelt und beim Totengericht bei sich tragen konnte.
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Bernoller lnnensarg des Anienhotep. A E C ~dieserSarg stellt ein Haus dar. aus dern der rote durch aufgenialte Augen hinaussehen konnte (um 2000 V. Chc].
Sandini
Diese Zeichnuag aus dem Tolenbuch des 2~;lieibersAni eritstand um 1250 V. Chr. Sie zeigl Ani beim Totengericht. I . Ani, 2. Anis Bo,3. die Wooge der Gerechligkeit, 4. Anis Herz, 5. die Feder der Maat. 6. Anubis, 7. Thot, der „SekretUr" des Totengerichts. 8. Ammil, die ,.große Fresserin".
Diese grrnulit. Szene ulrs einen] Totenbuch des 12. luhr. hunderls Y. Chr. zeigt, wie der Schotten des verstorbenen Neferrenpet zusanimen mit seinen] Ba sein Grab durch die Scheinfür verlössl. uin, gestülzt uuf einen Stab. ins jenseits duvonruv/ondern.
dcii Göltcrn huffen. der die5e Prii- der Fährlciite im Jeriseits uiiabhärifung bestand. Dazii aber war ~ ~ v e i -gig inach te. ivirkiii~ys\/olleAmiilctle erlei nötig: Man inuute der1 gefähr- urid eiri Totcnbucli mit \tit'len nutzlichen Weg hinab in die Unterwelt licheti I-iinweisen. Gebeieii iind Zauiinbeschadet überstehen und maii l~ersprüchen. miissle sicli im 'I'otenyericht rechtWar die Reisc yliicklich übersianfertigen könrien. deii. dann wartete seiner das Urteil Beides war riicht eitikich. Wohiri cles Osiris. Dazii hatte der Verslorbeauch iininer cler vor1 seinem Ba be- ne in clie Gerichtslialle einzutreteri. gleitete Schalten iles Verstorbenen in cler die 42 Tolenrichter irn Kreis bci seinem Abstieg kam - überall Platz gcnoinmeri hatten. Dort riiussdrohteii ilim Ziirückiveisiing oder tc er zurlachst einc Vcrteidigiingsgar Vertiichtiiiiy. Da gab es finstcre rede halten. Dann legte Anubis, cler Schluchteil uncl Fallgriiben, Barrie- Gott der hiluiriieri und der Totenren aiis Feuer. riesige Wasserwusten. städte. sein Herz auf die Waagschadie überwuiidcn weiden niussteti, le der Ewigkeit, urn es gegen die Feund überall der voin Haiipte cler Maat, dcr tückische Dä- Göttin der Gerechtigkeit iind des morien iind Un- Maßes, aufzuwiegen. Erwies sich gelleuer. Eiii dabei das Herz als zu schwer, daiiri von seiiieti An- bedeutete clies clas Eiide cler Exisgeiiörigen gut tciiz: die .,große Frcsserinq'. ein Un-
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Sandini
Der
E i r i ~ r i iin~ dic- Gefilde der S r -
schii'f oder abcr er bt.ylriieic iliii i t i ligen bedeutete ciiiein eigenen Boot. Diese Götterfür die gerecht- reise führte durcli den blaiien Äther fertigte11 Toten lind. nach Einfall clcr Däri-inieruriy, zweierlei: Sie diirch das in Duiikc.lhei1 lind Chaos durften ein zu- erstarrte Reich der Untcrirdischen. gleich beschauli- das jedesinal irii Glanz des vorüberUSHEBTI clies und tätiges Leben auf clein zie~ientlenSoiincrigottes jubelnd zu Laricfe führen; uiid sie durften dcii neuviii Leben erwachte. Das Wort „ushebti" bedeutet Soiinerigott Re auf seiner Fatirt in Diese Götterreise becleu tete für „AntworterM, denn diese magider Sonneiibarke bcgleit~n. jede11 Ägypter die liöcliste vorstell- sche Dienerschaft sollte, wenn Wie riian sich das Lariclleben der l~are5eligkcil; eine 5eligkeil, bvie sie der ~ o t eim jenseits aufgerufen Seligen im Jeilseils vorstellte, zeigt in eincrn ai tcri Hyriinus besungen wurde. ,die Felder zu besäen. besonders schön das große Wand- wircl: ..Er (der Verstorbene) bestcigt die Kanäle mit Wasser zu fülbild, das niaii iin Grab des Sciinod- das Schif'f Res. iiiid alle Götter len und den sandvonosten jem entdeckt hat: Auf eiiicrii voll jauchzen, vderin cr naht. So w i e sic nach Westen zu schaffen", vorWasserläiifen durchzogenen G u t j - jauchzen, wenn Rc selbst nali t. treten und antworten: „Hier hof. inmitteil uppiger Gärteii, Obst- \,veliii er iin Oster1 c'ilip~rjteigt- i i i bin ich", um ftirden Grabherrn planlagen lind ~vogeriderCietreidc- Friederi, in Frieclen." dann die Arbeit zu tun. felder, gehcii der Verslorbene u n d F;rau geriiächlichih- YXe sich dir Rterischeri irn Alter? Aqypreri drh Polridies ~ ~ , > l e l l t ekorin > ~ , , man aufdie,eni prochtirer Arbei L riach. Doch Sen Warldbild ini Grob des ~ennodjertiin Derel-Medine sehen. Au\einerif von Flüssen dlrrchzoge Laiidgut, iniiiitlen blühender Görten und irppiger ielder; gehen Seiinodjeni irnd seine Frau durfte cliese Besihäfti- nen gemdch,iih g1111g iri rrischrr Luft nicht iti kliihsal ausarten. Deshalb geliörteri zu der1 Beigabeil jcdes gii t versorg tcn Grabes iri-iiiier auch ctie so grnrinnien Ushebtis: kleine Figürchen in h~l~iiiiicn forrn, die geivöhnlich die Gesicli tszüge des Verstorbeiicii trugen. Die Ushebtis sollten bei allen anfallender1 Arbeiteii hel feri. Ein noch gröi3ires Vergiiügen als das Landleben irii Paradies war clie Reise mit cleili Soiiiiriigolt Re in der ,,?'agesbarke" über den Iiiiiiinel und iii der ..Na~Iitbarke" durch die Unterwelt. Dabei saß cler Verewig tc eiltweder Auge in Auge mii dem strahlenden Colt iii dessen goldeiiciii Königs-
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Mumien im Alten Peru t t ~ v aheil
LANDDER
GEGENSÄTZE
Während im Alten Peru die Kiisten Liberwiegend aus heiBen Sandwüsten bestehen, erheben sich landeinwärts die Hochgebirgszüge der Anden mit ihren himmelhohen Schneegipfeln und weiten Hochebenen. Im Angesicht solcher Gegensätze lebten die Menschen hier in Ehrfurcht vor den gewaltigen Kräften der
Natur, in denen sie das Wirken machtvoller Götter sahen. Mit tiefer Naturfrömmigkeit, Menschenopfern und einem feierlichen Totenkult waren sie bemüht, diese Götter gnädig zu slimmen.
der blitle des 2 . .Iahtta~isends V. Clir. t.ntstandt.ri aii der \~YestküstcI i unter dem Südanierikas lind a t e n Peru"? iveiter laiideinivärts. irii Hochland der Anden. der so yenarinten Sierra. rilncl eiii Lliitzetid hoch eiltwickclter Iticliaiier-Kultiireii. Dereii fien~c-farlig klingende Vanien wie Chaviii. Paracas, >loche, Recuay . . Nazca, Tiahuanaco, tluari, Chimli. Chaiicay und so wem kerinen 'riierziilanclc niir F leule uiid besonders 111te sicrle. die Karte re zeigt, lager-r von deii Hau städteri iincl religiöseii Zei tren dieser Kulriiren die i n 4 tet-i auf dem SLaa tsyebiet d heutige11 Pcrll. Daeh rrkhte Eintluss oft viel weiter: im den bis hiiiauf iiach Ecuador;.. Slrcieii bis tief iiacli Chile hinein. ..Alte Peru" ist clemiiach niir teiSe iclctilisch niil der heutigep Repiiblik yl~icheiiY aiiieris. Weil die Völker Altaiiieiikas keine Sclirift kannteri uiicl also keine Aufzeichriiiiigen hin terlasseii haben, iiricl weil clie Spaiiiri- bci cler Eroberung des Landes in cien Jahre11 nach 1532 n. Chr. alle Gegeiislände von eiiiiyetii Wert wegschleppten und andere aus religiösem Faiiatisriius zersiör\t.~i.sind \r,lir über diese alten Kiiltirreii iinr sehr Iückei-iliaft iinterrichtet. Allerdinys ist das \rVeiiige. was erhalten blieb utid wissciiscka klicli erschlossen werden korinre, iioch interessant yeriiig. Offensichtlich staticle~iviclerorl> ArctiitekLiii'. Kiirist lind tland~verkin hoher Bliite. Zu E1irei.i cler Götter er-
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richtelrii die Ir~icliat-it.rric3igt.. g r iitiifle Tcnipelbcrge. clie den grof3cii
yranikkrs , k ~ ~ ~ t ari e n Großarligs keir nicht tirjchsteheri - ein iiriiruglicl-ie5 Z ~ i c h e n Tür clie bedcu teiide Rolk, die die Religioii iiii Leben cler a l t ~ r w i i k h i - i Völker i spielte. Dafiir bprirhi aud~dic ot'fetikuiidigc Soryk~lr. mit der iilari clie Leiber holier
Sandini
Würdeiiträgcr rnög liehst zu ertial ten suchte, und die liebevolle Ausslatliing ihrer Gräber für ein Weiterleben im Jenseits mit Nahrung, Kleidern, Waffen uncl andcrem. Inzivischeii hat inan in clen Iieißen. lrockenen Küslenebeneii Perus Tausende von hiumien gefunden i~ncl in jedem Jahr koriinien neue hinzu: geschichtliche Zeugnisse, die uris dic Glaubenswelt cler alten süclamcrikanischen Indiarierkultiiren ein wenig näherbringen. Jahre 1925 entdeckte der periianische Alterlurnsforschcr Julio Cesar Tello im Wüstensand der I-lalbinsel Paracas ein untcrirdisches Gräberfelcl, aus dcm er uncl seine klitarbei ter in mehrereil Gra-
iblutnien bargen. Sie gehörten einer Kultur an. der Tello 7 nach den, Fundort d d Namen „Paracas-Ku1 tur" gab und clie man : heute in clic Zeit von 500 V. bis 200 n. Chr. dalicrt. Wo die Men- 1 schen, clie diese K u l t u r dereinst schufcn, ihre Wohnstätteii utid Felder h a t 7 teri, ist bis heule ein Rätsel. ibläglicherwcise hatten sie ih
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gebracht, weil ihnen die abgeschiedene und \veltferne Halbinsel als heilige Stätte galt.
Begräbnisforrnen. lagen bis zu 55 bluniieri t~ilsne echs bis sieben Mete tiefe Schächte h i n u q terfiihrtcn. Dieser Tefl' des Gr2berfelcles erhielt deshalb den Nainen Paracas Cavernas (caveriias = Höhlen). Die hier Beigesetzten saßen init aiigezogenen Beinen in flachen Körben uiid waren in mehrere Lagen aus grob gcivebien Bauin~vollsloff'ei-I eingewickelt. Ob ihnen. wie l'ello annahm, vorher die Eingeweicle entfernt
Schriitt durch ein Grab von Poracas Covernos. A. Obere Sandschkht. B. fiele Sondschicht, durch die ein gemauerter Schacht liihrt. C. durchstochene [este Sedimenl schichf, D. steiniger Boden mit der Munii. en-Grabkommer.Solche Gräber waren vielleicht Forriiliengräber.
Seine gröple Ausdenriu~ly erreichte das Alte Peru (getbe Fläche) in dei 2. Hälfte des 15. johrhunderts n. Chr. Damals erweiterten die großen InkaKaiser ihr iierrschafisgebiet in1 Norden bis surn Äquator, ini Süden bis nach Chile.
Sandini
KUNSTVOUE TEXTILIEN den großartigsten Ent~ k u n g e nder Mumienfor&her im Alten Peru gehören
die wunderbaren Stoffe, in die
man die Toten gehUllt hatte. , Diese Stoffe
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aus Baumwolle,
Welle oder Pflanzenfasern gehören zu den schönsten Textilien der W e k Es sind Gewebe von einzigartiger Feinheit und Farbigkeit, auf denen fantastischeTier- und Menschenfiguren dargestellt sind. Wenn diese herrlichen Gewebe bestickt wurden. entstanden wahre Wunderwerke der Textllkunst. Fachleute haben ausgerechnet, dass Weberlnnen und Stickerinnen zuweilen lahrzehnte gebraucht haben müssen, um diese unvergleichlichen Kunstwerke fertigzu-
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stellen.
Eine iypische Muri~ieaus Parocas ~Vekropolis. jedes dieser Bündel steckte in einer grobe11 Leinenhülle und wor [es! verschnurl. Entfernte man die darunter liegenden einfarbigen Schuiztücher (AI. kamen die kostbar bestickten „inantos" zuni Vorschein. Kurislrrerke von unvergleichlicherSchönheit (8). Die Murriie selbsl :./ur von einfachen Tücherri urnhijIIt (C), Sie hockte mit angezagenen Knien io einen] Korb (D). Manche dieser Muinienbündel bestanden aus bis zu 40 Tüchern!
wurden, ist uiiter \lVissenscliaftlerri ~imstritteri.Fest steht jedoch, dass inan die meisten 'T'oten 17iit verschied e n e ~Harzen ~ oder ciner Art Asphalt bestrichen und. i~ermutlicli,iiber offetiein Feuer sorgfäl iig getrocknet Iiatte. Anders als in Paracas Caveriias vtlareii auf dem jüiiyeren Teil des Friedhofs die Vcrstorberieri nicht i i i Erclhöhleii, soiidcrn i i i utiterirdischen Häiaern beigesetzt. Tello nannte diescn Teil deshalb P-~~racas Nekropolis [iickropolis = 'rotenstadt). Die hier gefundenen iblumicn waren sorg fältigcr präpariert als dic von Paracas Cavernas und deshalb besser erlial teil. Verniutlich war Pai-acas Nekropolih eiii Fiirstenfriedhof. denn clie hier Bcstatteten waren liberwieyend ältere hlänner. Fiir dicsc Anrialimc bpricht auch der ungewöhnliche Liixiis, dcr clie 7'0gab. Ihre Körper wareii in bis zu 4 0 so geiianiiie .,mantos" eiligewickelt: lakengroßc oder noch größere Bauniwolltiicher iri leuch teiiden Farben, die l'estilkiinslleriiiiieii mit ' Stickereien von höchster Qualität und Schöiiheii verzieri halten. Als Schalen eines ..i\/lumienbündels" u~nhüllien die ..inanlos'' von Paracas Ne.ktopolis nicht nur dir. Toten selbst, soiiderii alles, was diesc für ein standesgemäßes Leben im Jenseits brauch tcn: Wie zui-ii Beispiel Kleiduiigsstiicke, Schmuck, Waffen. Nahrungsinitlel. Töpferwaren und Handwerkszeug. iLIanclirnal fanden die Ausgräber sogar kleine niuriiif~zierteI-laustiere.
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nichrcrc tiiirirlci~clrr bcdrohten bluniieribüridel, legten iibcr ihre Grabringsergebnissc ausfiihrliche Protokolle aii und hielten alles in farSCHEIMK~PFE biger] Zcicliriuiigeii fest. Spa ter Semen andere Was bei einer altperuanischen Forsclier ihre Arbeit fort. Mumie wie ein Kopf aussieht, - . So gelang es arii Ende, ist i n Wirklichkeit ein aufgeAurdem Mu&nfriedho f.m An&, fandeh die Ausgraberg~~ unlemhlsdliche Grobforoien, darunter-das hier gezeigte [loche \/Oll den 40 000 b l ~ ~ n i c l lsetzter Scheinkopf aus Stoff Kostengmb. AricOns iveiiigstens 3000 oder anderen Materialien. Der Um cla, Jahr 1870 Firittc clit' lie- ordiiiiiigsgemäl3 aiiszugrabeti und in Kopf der Toten befindet sich ruaiiische Regie- hlayazinen siclierzi~stclleri. unsichtbar Im Inneren des MuWO lag,der riing mit deiii Die Arbei~von Reiss iiiid Srülirl mienbündels. Welchen Sinn gröRteMumfe& Bau riiier Eiscn- war die erste groß aiiyelegte diese eigentümliche Irreffldhof des bahiiliriie begon- Flächengrabung der pcruanischeti fiihrung des Betrachters hat. i-ien. clie die Lall- Archäologie. Uncl sie ivar eiric der ist umstrillen. Scheinköpfe kml P ~ w ? ertragreichsten. Derin die ersten b111- altperuanischer Mumien köndeshaiiptstad t Lima mft der weiter nördlich gclege- inicn waren iim clie Mitte des 7. nen sehr verschieden aussenen Klistenstadt Chaiicay verbiiideii Jahrhunderts ri. Chr. iri 4ncori bei- hen. Die meisten bestehen aus sollle. Etwa auf halt~einWeg dorthin gesetzt worcleii. die Ic-tzteii aber erst umschniirten Stoffballen mit schnitten die Arbeiter cineii Beyräb- im ausgehrnden 15. Jahrhunc-lert, einer einfachen oder gemusriisplatz an. cler sich schon bald als also bereits iii der liika-Zcit. Das terten Umhüllung. Daneben cler größte A~1urniei.igibt es aber auch kunstvolle frirtfhof cler \fliel~erNachahmungen von Köpfen v~ies: cias Gräberfeld mit aufgesticktem Gesicht, von Ancbii. SchätAugen aus Steineinlagen ziir-iysivcise 40 000 teils oder Muschelschalen, Woll. iialiirliciie. teils kiinstiiperiicken und prachtigem che Murnicii wareri hier Kopfschmuck. vcrsa m inel t . Die %acliricht verbrrjteic sich wie ciri Laufkiirr. Nach ivenigen Mfocl-ien war das Gelände von Diebe11rind Räuberri iiherscti~~e~iim~. In clieser verziveifel ten Si~uatioii rii tjchlossen sich dir deutscher1 Gcologen Reiss urid Stiibel. die eigentlich als ErdEirie onY'ere E i e y f o ~ ~ ~ ~ s I a r iir-id Vulkaiiforscher oufdeni Murriien[r-iedhof von Ancun: liefe SchOchte. ,lach Peru gckoi-rinirii oufderen Grund die Munii ivareii, zii rasclictn en in flachen Xfchen oder Handeln. In den Jalircn in seitlich aozweigenden Gatlgen safien. 1874175 bargen sie
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GRABRAUBER Die Entdeckungsgeschic 'der Mumien im Alten Per )zugleich eine Geschichte
: Grabräuberei. Sprach sich ,einer Gegend herum, ma
k neue Mumiengräber g {den. brachen Diebe und Ganoven auf, um sich ihn$ h t e i l an den vermuteten Schätzen mit Gewalt zu hol@n. R b e i kannten sie keine Ruckk h t . Die Grabhöhlen wurden gpwaltsam geöffnet, MumienaufXeschnitten und auseinandergerissen, Stoffe, SChmuck und Grabbeilagen zusammengerafft und abirans. pgrtiert. Zurück blieben die mstreuten Gebeine der ge-
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pfünderten Toten ein grausiAnblick, der die zu spät gekommenen Wissenschaftler immerwieder tief erschütterte.
Bei ihren Auambung~raufd&i Btenfelifvan h c d n jt~d q Mhren 18f$h~ hutiev 6w:deurscbw Forscher Re& und 'StUbel Mbkr h d . dle jede Phase der JrtPeAeri in..ItiUtyft mtielren, wie hier die Bergung von iJuniienbündeln ous dem he@mV6islensafid.
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riesige Gräberf'rld bot dc.111iiac.li einen einzigartig er1 C!uerschiii t t durch mthr @$ 9W Jahre altperuaiiischrr O a c h i c h ~ ~ U e u \ M lmnrm dir Fachleute aiihancl cler Leichriitüclic-r uiid Grabbeigabeil das Vorclriiigcii der Bcryvölker au, der Sierra in clic Küsteneberie aufzriyei~.Darüber hinaiis lieflrii sich arii selbeii hla terial cler Waiidcl der haiid~uri.klichcii,lechnischcii uricl künstlttrischen Erriingeiiichafleri verfolgeri. die das Gesicht
dirscr Reyioii i i i deii verschitdeneri Epocheii imnltr wieder vri3ndcri hattrii. Ei11 Eiidti diesrr rniihwliyen wjnsrnschaftli~hen Arbeit ist vorerst nicht abzuwhen. Denn noch liegen hiii~clerte vor1 7~liiiiiieiibündelnau$ dem Gr5berfeicl voii Aricon ~ingeö-ffiiet iiiid also iiiiausgeiverlet in dei.1 Kellerii LI nd ~vlayazineiivoii A~luseeii unrl Institiiteti in aller Welt - ein ;vlazerial, das vcrrnii~liclinocli manctie ~berraschi~iig birgt.
Dieser Tale aus drrri t8urnierrfeld voir AncOr) %vorin kastbure Kleider und Tücher gehüllf. ?/OS er Fr die lenseiisfahrt brauchte. hatre man ihm in zwei ReiseblindeIn mit ins Grab gegeben.
Sandini
Ur3prüriglir.h war das \lI1ort ,,Inka' :ein Köniystitel: eine ,4111tsbezeichnung, die dein Namen des jeweiligen Herrschers ..$oran- oder nachgestellt wurde: lnka Roca, Viracoclia lrika ~iiidso weiter. Als lnka bczeichnen wir heute aber auch das Volk, das von drii Inka-Königen reyicri ivurde: ein Volk, das die letzte der großen Indianer-Kul turen Südanierikas schuf uiid init deni die Gcschichte des Alter1 Peru abrupt endetc. \tVoher dic lnka karrieii, ist unbe.nadi~K~v~dni kannt. Erstiiials ist voll ihnen um Fundarnenten der alten Kulturen, l ZOO ii. Chr. die Rede. als sie sich die sie auf diesem ihren1 SiegeszuCJ Eiri Fest. or, dem neben - '1 auf der Hoclirbenr von Cuzco nie- ~inienuarfen,errichtete11 sie das ers- dem regierenden l n k ~ u c h die Mumien seiner Vorgänger drrließeri, wo sie jedoch i n der~fol- te indiaiiische Großreich auf süd- !eilnehrnen. jede dieser Munib, en wird von ihren1 eigenen Hof? yeiiden zwei Jalirhundertei~ kaum amerikani~chemBoden. bedient. Das P r sie bereleine Rolle spielten. Dann aber. uni Politisches und religiöws Zeii- sraat iete Essen verbrennen Dienef die Mitte des 15. Jahrhunderls n. [rum des neuen Staates wurde CuzChr.. traten sie viillig überraschend CO, eine von Pachacuti lnka Yupanins Kanipenlich~der Weligeschichie. qui neu erbaute Tcnipel- uncl Angeführt voii zwei überragenden Pala3ijtadt hinter eindrucksvollen blerrscherpr-rsönlichkei ten, Pachacuti Natursleinniauern. Von Iiier aus reIiika Yulianqui ( 1 438- 1471) und gierten die lnka clas Land als uriuinTopa lnka Yiipaiiq~ii ( 1 47 1 - 1493), schränkle Herrscher. \'Vie die Pharaeroberten sie in noch nicht einnial orien im Alten Ägypten wurden auch 50 Jahre11 die gesamte Andeiiregion hie von ihren Ui~tertanerials ,.Söhne von Ecuador und Bolivien in1 Nor- der Soiirie" verehrt und aiigebctet.
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~ r r u n ~ e n s c i ~ o fder l e nInkakufiur aus der zwischen 1560 uiid 1599 entstandenen Bilderchronik des Felipe Huarnan Porno de Ayala. Von links: eine geflaclrtene Hängebriicke, die Bewösserung der
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Terrassenfelder und ein Quipu, ein Register in Form grkiroteter Schnüre, und der tlironende Inka, unr.geben von den Soldaten seiner Leibvfaclie.
Sandini
QuIPU Die ~ndianer-~ulturen im Allen Peru kannten keine Schrift. Die Inka waren aber im Stande. Zahlenregister anzulegen, indem sie an einer Schnur bunte Faden befestigten, in die sie Tausender, Hunderter,Zehner und Einer nach einem be-
Uemczntsprechencl groi3 waren ihre ivlacht und der Luxus, der sie umgab. Als die Spanier ir? den Jahren 1532 bis 1535 das Riesenreich erobcrten und zerstörten. standen sie imrner wieder gebleiiclet vor den uni~orstellbarenReichtümern. die ihnen noch i11 den eiitlegendsten Gegericlen. vor aiieni aber in Cuzc0, in die tlände fielen.
stimmten System als Knoten markierten (vergteiche dazu die Abbildung auf Seite 44 unten). Die Zahlensprache dieser so genannten Quipus hat man erst vor kurzem entschliisseln können.
Wie die Alteri AyYptcr und die meisten Völker in1 Alte11 Peru InlIm~frlferfen glaubten auch die lnka an ein die lnka ihre bVeiterleben riach dem Tod urid an die Nohvendigkeit, den Körper der Verstorbenen zu diesen1 Zweck zii erhalten. Deinentsprechcnd ivurden
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clic toten Herrscher, ihre Frauen und Kinder sowie clie Vlitgliecler des Hochadels sorgfältig muiiiifiziert. Wie das r~cscliali,weiß inail nicht yenau. Denn bis zurn heutigen 'rayc ist keirie eiriziye Inka-hliiinie gcfiinden worden. Es gibt jedoch eine Reihe von Schrifi-en von spanischer1 Bearriten, Priestern, Gelehrlen und Soldaten, in denen die Verfasser bcrichten, was sie bei und nach der Eroberung des Inka-Staates selbst geseheii oilcr aber voii den Eingeborenen gehört hatten. Aiis 301chen Schriften ivissen wir, dass mari die Verstorbenen ausiveidete, u m sie danacti rnit bestiinmten Harzen zu behandeln. Vermutlich war das nicht alles. Doch wie dein auch sei - sicher ist, dass das anyewaridte Verfahren überaus ~~irkurigsvoll war.
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Anders als die Alten Ägypter. die ihre Allluinien in iirizugänglicheii Wie w u h n G r a I) k a 111111er ii die Inkaeinsclilossen lind Muden sie so der1 A~igen beigesetzt? der Lebenclci~ fiir imnier entzogen. belieClen dic Inka ihre mumifizicvteri Toten iii ihrer ge\voliritei-i Uiiigcbung, \io iiian sie behaiidelle, als ob sic noch arn Lcben \väreii. Das galt vor allein fiir die Köiiigsmurnicn. Der spaiiische Chronist Pedro Pizarro, der 1533 beini Einiiiarsch seiner Laiidsleute in Cuzco clabei war. berictitct darüber: ..Der vmtorbene Herrscher bchicl t seiiien yesarntcii Hohlaal urid ~.viir(lebedient v.:ic z.u Lebzeiten. b1aii riihite weder seiii Golcl- oder Silbergeschirr spielen iind Tririkyelagen einheraii iioch sonstiges Ciut, clas ihm ging. Zuweilen besiichten die Toten gehört hatte. Auch blieben alle seine aucIi die Lebendeil, iind iiriigekt.hrl Diener iin Hause: ja, ilirc Zahl wurde waren cliese gelegeiillich Gäste cler sogar nocli größer. llrn das alles zu Totcii." bezatilcii, \~i~iircleii dein Verstorbenen Zirin Lebensrtigthmus der Inka clie Einnahnie11 bestiminter Provinzen zuges~irocheii. Der Nachfolger gehörte cinc Vielzahl ieliyiöaber niusstc einen iieuen Hofstaat Wre tmtm dte ser und staalligrüncleti." Das heißt: Er musste seiInka-Mmkn rher Feste. zu nen Palast neu bauet-I, die EinrictiI ~ i i i c ~neu aiif'erligeii lasscii u n d deiien riesige ildkek auf? neiie Diciier eiii~telleii. blciisclieiiiiieriÜber deii Tagesahlauf eiiier in geil iiacli Cuzco strörnteii. Bei solcter offeiieii Sänfte sitzendeti bluniie chcii Gelegenheiren tratcii aiicli die berichteie Pizarro weiter: ..Jeden1 hluinien cler verslorbeiier~1-lerrscher Toten war ein Indianer iind eine In- öffentlich auf. Eiii spanisclier Aiidianeriii voti holicrii Adcl beigege- geiireiiyc Iiat einen solche11Auflritl ben. Was diese beiclen ~vürischtcn. gescliilclerl: ..Die hliimien \.viirdeii von fcstlich gaben sie als den \Yilleii des Toten r t i nach clcr aus. \Yolltci~sie essen ocler trinken, gekleitieteii ~ ~ l ~ i i n eeitle so erklärte11 sie. dic Toter1 \vollten ai1dert.11unter Bezeiig~iiigallergrößtlasselbe. Eberiso hielten sie es. ier Ehrfurcht in clie Stadt getrageii bvenri sie iti den Häuscrii aiiderer und dort init deiri gleichen Aufx\laiid Toter ciri Gastmahl halte11 ~volltei~. i ~ r i c l cler gleichcii Aufrrierksaiiikeit Denn in dicseiii Laiitle ist es Braiich. l~etfieiit.als iveiiii sie noch Icbtcii. d a s sich clic Toten Besuche abstat- 14it großem Gefolge kamen sie arif ten. \.:as jedcsinal mit großeii Taiiz- den großen Platz iti der Sradlriiitte.
Die Abbildung der Muniie eines Inka-Herrscheiea stumml ous der CKrmik des Sgoniers Ponio de kyolo - einer Oorsfellung, die ouf Berichten von Augenzeugen beruht. Die Abbirdrdng besl~ligl,wos auch andere Zejtzeugen berichte! hoben: dass die :Aurn/er, der lnfro-Könige bei allen festlichen A ~ / Q s sen uiiler Zeichen höchster Ehrerbietung rum Orl des Ge, schenens getragen :*/urden.unl dorl Gäste und Zeirgen bei religiösen Zereinonien und onderen Fesflichkeiterizu sein.
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MUMIENMASKEN Wie irn Alten Ägypten, so wurden auch im Alten Peru die Gesichter mumifizierter Könige und hoher Würdenträger mit kostbaren Goldmasken bedeckt. Eine solche Goidmaske trägt auch die Mumie des In-
ka-Herrschers auf der zeitgenössischen Abbildung oben
auf dieser Seite.
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aii der Spitze des Zuges lind in eiiier Sänfte der regicrencle Inka ~iiidauf gleicher Höhe init ihn1 iiiicl an sciiier Scite die bl~iinieseines Vaters. Und dahinter clie iibrigen Vorfalireii, eiiiI~alsainiertlind init cleni Diadeiii auf clem 1-laiipt. Für jeden vori ihnen stand ein Balciachin bereit, dariinter saß der Tote aii T seincni Scssel, von Dicnern und Dieneriniien iinigeben, clie ihm init LVcdeln die Fliegen ferilhieltcn. .ledern cler dort Throiiendeii widerl'uhren ciicselbei~ Ehrenbezeugiingcn lvie zu Lebzeiteii. Dann entzündeten Diener uncl Dienerinnen vor jedcni Toten ein Feuer lind verbraiinten dariii ailc5, ivas sie der1 Tot e ~ ?vorsc tzten. Auch stancleii cla Kriiye, daliineiii sclieiiktcii sic Chica (= illaisbier), das sie zuvor cleii Toten vorwiesen. Aiii" diese \!'eise trankeii die Toten sich yegenseiliy z ~ i .Und ebenso inachten es die Toten rnit den Lebenden iiiid iirngekehrt die 1,ebenderi init tlcri Toten. Erst bei Eiiibruch der Nacht leerte sich dcr Platz und in der gleichen Orcli~iliiy ~ v i eder Einzug voiistatteri gegangen iilai.. kehrten die Totrii in ihre Gemächer zurück."
BESUCH BEI DER MUMIE EINES INKA-KBNIGS Als der spanische Jesuitenpater ]OS&de Acosta im Jahr 1572 den von seinen Landsleuten eroberten Inka-Staat erstmals betrat, fand er die Mumie des Staatsgründers Pachacuti lnka Yupanqui noch gänzlich unversehrt vor. Was er sah, beschrieb der gelehrte Mönch so: ,,Der Körper war so gut erhalten und mit einem Harz hergerichtet. dass er wie lebend wirkte. Die Augen waren aus einem feinen Goldgewebe so gut nachgebildet, dass man die echten gar nicht entbehrte. Am Kopf hatte er eine Verletzung: dort halte ihn im Krieg ein Steinwurf getroffen. Er war ergraut und hatte noch alle seine Haare, als ob er gerade erst gestorben wäre; dabei war er vor 60 oder 8 0 Jahren verschieden." Tatsächlich war der 1471gestorbene lnka damals schon seit mehr als einem jahrhundert tot!
~NQUISITIOW Zum Schutz ihrer Glaubens-
lehre gründete die Katholi-
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sche Kirche im 12. jahrhundert eine mit groRen Voll-
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machten ausgestattete
1-
Behörde zur Verfolgung von Ketzern: die Inquisition (wörtlich: eingehende Untersuchung). Ihre Aufgabe war es. jede Abweichung vom katholischen Glauben aufrusphren und zu bestrafen.
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Wie wir geseheii haben, ist vor1 1den zahlloseri Köiiigs-hl~iinieii. Wo sind die die die Spanier Inka-Mumien bei der Erobeiiiny geblieben? cles lnkastaates vorfanden. bisher nicht eiiie gefuriclen ~vorcien.Dal'tir veianttvorllich sind clie Sieger iii diesein ungleiclieii Kanipf. Nacliclein sie das htuinien\vesen der Uiiterworfeilen zuiiichst als eine Art Kuriosität gcclultlet hatten, änderte11 sie rnit der Zeit ihre Einstclliing. Auf Bctreiben der Inqiiisition lie0eii sie dic ihrer Kostbarkeiten beraubten Toten in der neuen tlnuplstacll Linia
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aiidt.rciiorts zuwintncntiacjcii eritweclcr sang- und klaiiglos becrcliycn oder aber als „hcidriisihr in Götzen" uiid ,.TeufelsbleiiiI~~~erkk' cler Ö ffen tlicli kcit verbreniici~.14llerdii~gs konnte die lnq~iisition nicht alle Käiiigs-bliirnien a~if'spiircn. Deiin etliche. verinullicli nicht allzu viele, hatte der voii cieii Spariiei.11 eingesetzte lctzle lnka Manco iiiicl
iii-icl
Die reifgenossischc Abbildung reigr die Hinrichtung des letzten rcchtrt7bßigen Inka-Kbiiigs Alahualpo drrrch die Sparrier. Anders als seirie Vorgönger wurde jein Leichnam nicltf niehr nii~rn~fiziert, sonderii narh chrisrlirher Sille tieerdigl.
währeiicl seiiies vergebliclien Aufstancls ycgen clie clirisllictiei~Hesatzer enlfüliren uiid i r i ~iiizuyängliclien Reryhölilrn verstecken lasseii. Vielleicht ivirci der 'Tag koiiiriien, ari dem eiii Bergivaiiclerer, ein Forscher oder eiri umhei~streirciirler lndio ihiicii plötzlich Auge in Auge gegeriühersteht. Vielleicht aber habeii clie Berge clie Iiciinatiosen Iäiigst zu sich gcrioiiiineii urid sic so cler Ncugicr der LVisseiischaf[ uncl der Sensationsgier der A~leiisclien für ininicr enlriickt.
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l ~ c + i i i I ~ r l Natürliche Mumie L r ~ c h r ~ a i lder Lc.t~criAriitr[lc> Vcr>tuibc,~~cr~ i , durc-ii Eirihicrcn. Auiirockntn Ddcr Lirgen iri Urii z:visctieri Außeiiwclt u i i d Grab hloor~.vasserganz oder teilweise ~ r h a l fiiii- u n d Iicnuechscln zu kijnncn, tcn iilcihi. tiiub5tc der #a nsrn u n d trinken.
Glossar Ba Nach allägy~i~isclieiir Iilauiicii c,iiic Gci';tseclr tiel X.lriisctirii. d i r nacli dcni Tod i n \fogci[jc~iail z\,:i.;chcii bluiiiie lind AulJeriwcli hiti- und tieiflicyl lind so ticn 'Toicri am Lelien tiraußcn tcilhabcii lässt.
Kanopen Uic vier Eksla~tungsgtfaOr, i n dcncii in1 Altrri #gyptcti dir Eingrircidc Vcrjiorbener neben ihrcr M u m i e hciy csetzi wirden.
Künstliche Mumie Ein Leichtiarn. dcr
Bakterien kYiriri~yc~ i n z ~ l l i Lgcr k v r t -
durck iiiemchllclir Kunstfertigkeit voi drrn Z e r h l l brwahri wird.
Sen. dic bcim natürlichen &dall von L e i h e n die Hauptrollr: rpiclcn.
Balsamlerung Bchatidlui~gdcr KGrprr rihcrtläEhr mit ÖIcii. Salbcri, Tiriklurerr oder zerriebenen Kräutern i n der tloffnung, dadurch dtn Ztfall eines ILcichrrarns aulzuhalrrn.
Eismumle Luichnöm. drr durcli E i n f ~ i c rcn zu eincr natürlichen Muinie wurde. Felsengrab Stollcn. dic iin Alicn Ämptri1 i t i das Felserigebirg~arn Wesiufer des Ni15 g r i r i e k n und reich auusgschmückr wurden, iiin darin Körriyc i i n d Vornclinic zii hcstattcii.
Gerb5toFfe 5tc~fi.die T e r i i a u i
Kurgan \.\'eiiliin sichibawr Grabhügel i n dcn Sicppcii 5 i l d r u ~ l a n d kLiiiter dem das Volk rlcr Skythrri dir Muinicn i h rer l;iinien i n hölzernen Gnbkarnmcm 1)c~i~vizic.
i r i lsdci
umwandeln. Gerbsroff'e koinincn auch im Moorwasser vor.
Inka ü ~ p r i i n g l i c heiii Koiiiysriicl fur die klerrscher, die seit dem 15. Jahriitindcrr auF dcn tlochcbtncii des Ali c n Pcru eit-i G ~ a ß ~ i grilndcicii. ch Spjtcr aiich Bezeichnung Für das vor1 ihncn ~ptjierteVolk.
bcjiclicnd aus einem oberirdischen Zicgrlbau und ririer unierirdischcn Grabkammer fiir die Mutnie drir Grab-
besitzcrs. Moorlelche l.cici-iiiaiii. d i r ciurcti laiigzur
Mumiengruft Kühler, lruckriirr Kaiiiri. i n dcin Vcrsiohcne rasch ausirockricii iiiid so zu naiüdichtien Murnieri werden.
mumifizieren \,Värilich: zur b l i i r ~ i i eriia-
chen. Das dazugehörige H s u p i ~ o r r lieißi: A~luriii~irirrung. Eine bluinilizicriiiig Vcrstorhrner crfolgi criiv,cdcr ohrie inerischlickics Zuiuri ziioi Beispiel durch K311c oder T'rocktrrheit (iiaiiirlichc. h~liiinirizicrutig]d e r durrii Inuit hlir dieseln kYori ~~LCICIIIICII SIC~ die indianischen Siämrnc der Arkris m e n ~ h l i c h rkiirijtrerriy keil (kGns1li.;rlii>i. Der Rcr~rir1'..l-;4Jtimo*(= Flriwhche Mumifrzieriing]. c5,cr) isi hcutc unycbrfiiichlich. da er Mundöffnung IITI Alieii t\gyptrn eiiie iirsliruriylich ~crrichilichyciiieiiir war. religiöse I-landlung, diirch die eine biutiiie vor der Bciseizung ihre lrbenskrafi und dcn Gchraiich ihrer Sinne wiedemlangen sollie.
Ka Nach altägyptirchc.in Glaulieri eitle Gcisiscele des hlcrisclicn. die nach dcrii Tod wie ein i l u p ~ i e l ~ ~ ä n ydrir r
D-F iiilnrhvhn Db
Pyramide Über quadratischtiii Grund-
riss aufgerichteter steinerner Grabhiiycl. der i n eine Spitzc ausl3ufi. In1 t\Itcti Ägypicri w r c n Grab-Pyraiiiidt.ii den Königen u i i d Koiiigiiiricn rorhcIialien. Sarrjwanne aus Siein, Metall oder flopn.
Schatten Nach allagyp[ischem Glauben da, kijrpcrlosi. Abbild eines Versiorbeiicti. da5 sich - wie x i n Ka und Ba voii xiritr Muinie I h n und iti der Giißcn\relt l>c\reyerlkann. Scheinkopf Koprahnlichr Siottkuycl. d i r aur a\t[it.ruaniiirhtn bluniirnbüiidclii dcii iiri Iriiicrcii bcfiiidlictirii Kopf des Veiinrorhnen nur vortauscht.
Totenbücher Altäyyptixhe Spruhsarriniluriyen, die Verstorbenen auf ihrein \Vcg iwj Jenwits h d i e n soljte~i.
Totengerlcht Gen'chi vor dem aliagypt i ~ ~ l i cTotcngotl ii Osiris, vor dem \/cr'torbcnc ihr Leben wchrfcrtigcii inussien. btrvor sie zu den Göttern iind ins Paradlfi cinychen durfieti.
Trockenmumie Leichi~aiii.der diircli l l a r k c Trockcrihcit zur rialiirlicl~eii h l u r ~ i i cwird.
Ushebti Grdbhglirc.hen, dir iiach a l i äyyplkchrm Glaubrn dcm \lcrsiurberien im Jenseits als Maus- oder Feldarbeiter dienten.
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hBrtl4tIi: .groUeo Haus'. Das )Von brzeirhnetr zunächsi den köiiiglirlit.ti Palasi u n d spSter, iin Ncucri Reich. aucli dcii FLilastherrn: deii Koiiig.
Sarkophw Einfache d e r r e n i r r i e
Mastaba Priva[yrah iin Alten Ägypien.
jlhriges Liegen iiii X,loor:va.;rcr n ~ t i i r l i c h e nhliiiiiic wiirdc.
Pharao Irii A l t - h r c r i i
Mann vonioünnl 17. ia tmrrrbuch X!, 29.16. $7, -W ~rrtpagar~*it 3% n,sa T~tenkMrd. 19, U l9 Tn-D
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Warum bleiben Körper manchmal als natürliche Eis- oder Trockenmumien über Jahrh u n d e r t e erhalten? W a s k ö n n e n Forscher aus dem Fund des Eismannes Ötzi ablesen? Wie entwickelten die Menschen im Alten Ägypten d i e K u n s t d e r M u m i f i z i e r u n g ? Warum versuchten viele Völker ihre Toten vor dem Verfall z u bewahren? Prof. Dr. Wolfgang Tarnowski schildert anschaulich die Ergebnisse von Wissensclia ftlern a u s verschiedenen Fachrich tungen, die sich mit dem Phänomen Mumien auseinander gesetzt haben. Er fuhrt die Leser in die Glaubenswelt der alten Ägypter ein, berichtet von de Feierlichkeiten b e i M u m i e n u m z u g e n in Mittelamerika v über 500 Jahren und erzähl von der Faszination der Zeitgenossen im 19. J a h r h u n d e r t beim Besuch von Mumiengrüften in Europa.