Das Erbe der Macht Band 8 Sieg des Bösen Einst war sie ein Lightfighter - Lady X auf dem Weg zur Macht Noch immer starrten die Lightfighter auf Nina Prestova, die sich als Lady X zu erkennen gegeben hatte. Mit ihrer Erzählung hatte die ehemalige Mitstreiterin nun geendet und erhob sich. „Nun wisst ihr was mir wiederfuhr. Was ich all die Jahre erdulden musste“, sprach sie kalt. Natürlich bedauerten die Freunde was mit Nina geschehen war, nachdem sie aus der Zeitblase geschleudert worden war. Doch tatsächlich hatte ihnen Ninas Erzählung vor Augen geführt, dass sich die Freundin zu einer eiskalten Killerin entwickelt hatte, die zum Erreichen ihrer Ziele über Leichen ging. Sie war es gewesen, die für die Erschaffung Alicias verantwortlich gewesen war. Außerdem war sie für den geschichtsträchtigen Mord an Kaiserin Elisabeth von Österreich verantwortlich gewesen und wer wusste schon was sie im Laufe der Jahrhunderte noch alles getan hatte. Das Mitleid für Nina Prestova war gewichen und hatte Abscheu und Entsetzen Platz gemacht. „Hätten wir eine Möglichkeit gehabt, wir hätten dich doch sofort zurückgeholt“, versuchte Jürgen Nina zu beschwichtigen. „Geschwätz! Du verstehst nicht das Wesen der Zeit. Ihr hättet nicht und ihr werdet nie, weil ihr es nicht getan habt!“, schrie Nina zurück. „Welche Möglichkeit hätte es denn gegeben, was hättest du getan? Sicher weißt du eine Lösung“, provozierte Jürgen nun. „Die großen Lightfighter haben keine Lösung parat, ebenso wie ich keine habe. Aber das ist nun auch nicht mehr wichtig. Wir sollten dieses Spiel nun hier und jetzt beenden“, erklärte Nina, die mit einem mal wieder völlig ruhig und kalt war. Mit einem Nicken signalisierte sie ihren Männern nun einzugreifen. Wie die Lightfighter nun wussten handelt es sich bei ihnen um Streiter des Centro Domini. Einer Organisation die nun, von Nina geleitet, auf der dunklen Seite kämpfte. Es kann doch alles nur ein böser Traum sein, dachte Jürgen und ließ seinen Blick schweifen. Anna war gerade dabei Dorian aufzuhelfen, der durch den Schuss den Nina auf ihn abgegeben hatte eine Wunde im Bein hatte. Sandra stand nur da und schien alles noch gar nicht richtig verarbeitet zu haben. Als Jürgens Blick den von Andi traf erschauderte der Wissenschaftler. Der Blick des jungen Informatikers war leer und sein Gesicht starr wie eine Maske. Erst durch Ninas Erzählung hatten sie von seiner Verwandlung in einen Vampir erfahren. Bald werden wir wohl einen weiteren Feind haben. Wenn wir das hier überleben sollten, dachte Jürgen.
Die beiden Männer zogen nun ihre Pistolen und trieben die Freunde auf rückliegende Wand
des Saales zu. Hier hatte Nina für jeden LF ein Grab errichten lassen. Der Geburtstag und der
Todestag, nämlich heute, waren eingraviert.
Auch für Nil´re´m, den Druiden, stand ein Grab bereit. Auch wenn die Gravur darauf fehlte.
Nina hatte den LF in ihrer Erzählung die wahre Identität des alten Mannes verschwiegen. Sie
wusste bereits, dass es sich hierbei um Merlin von Avalon, den Magier aus alter Zeit handelte.
Durch die Agenda der Ewigkeit hatte sie es erfahren und auch, welche Aufgabe er hatte.
Bald wirst du nutzlos sein, Hüter, dachte sie boshaft.
Nun stand jeder Lightfighter vor dem von ihm bestimmten Grab. Nina verließ ihren Thron
und steuerte auf Jürgen zu.
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„Weißt du was für ein wundervolles Gefühl es ist anderen Menschen die Lebensenergie zu
entreißen, nun du wirst es gleich am eigenen Leib erfahren“, hauchte ihm Nina leise zu.
Die Augen von Sandra, Anna, Dorian und Nil´re´m weiteten sich. Andi starrte nur weiter
reglos auf die Szene zwischen den Feinden.
Darken braucht mich, verlässt sich auf mich. Noch immer bin ich nicht bei ihm. Er wird
erzürnt sein. Ich muss zu ihm, schoss es ihm immer wieder durch den Kopf.
Da die Lightfighter nun wussten, wer er war würden sie versuchen ihn zu pfählen. In die Villa
konnte er durch die weißmagischen Projektoren sowieso nicht zurück.
Seine Aufmerksamkeit wurde wieder auf die Szene zwischen Jürgen und Nina gelenkt, als
diese mit einem mal die Träne der Zeit aktivierte.
Ein grelles Leuchten erfüllte den Raum als Jürgen seine Lebensenergie verlor.
* Rom, Villa Hartmann Mit einem leisen Stöhnen sank der Wachmann zu Boden. Triumphierend ließ Alex Neufeld den Stuhl sinken. Er hatte es geschafft. Als Sicherheitschef hatte er natürlich für den Fall das er selbst in Bedrängnis geraten sollte vorgesorgt. Er trug einen kleinen Impulsgeber am Körper verborgen. So war es ihm möglich Zellentüren jederzeit zu öffnen, ebenso verschiedene Überwachungsanlagen zu deaktivieren. Als die Söldner vor einigen Stunden in das Hauptquartier eingedrungen waren und sie alle gefangen nahmen hatte er sich ruhig verhalten. Nun war die Zeit zum Handeln jedoch gekommen. Er hatte die Zellentür geöffnet und den Söldner der ihn bewachen sollte niedergeschlagen. Glücklicherweise war er von den Besetzern in eine Einzelzelle gesteckt worden wodurch dies kein Aufruhr auslöste. Langsam schlich sich Neufeld nun durch die Gänge, immer darauf bedacht nicht in den Sichtkreis der Kameras zu gelangen. Von einem „blinden Fleck“ zum nächsten tastete er sich vorwärts, dem Sicherheitsbüro entgegen. Wollte er das HQ befreien muss er dorthin. Noch immer fragte sich Alex was mit den Mitgliedern des Inneren Kreises geschehen war. Scheinbar waren alle weggebracht worden, zur ominösen Auftraggeberin dieses Spektakels. Hoffentlich sind alle noch unverletzt. Wenn das HQ wieder in unserer Hand muss es möglich sein sie aufzuspüren, dachte der Sicherheitschef. Seltsamerweise musste er auf dem Weg zum Büro nur zweimal jeweils kleinen Söldnertrupps ausweichen. Es waren nicht sehr viele Feinde in der Basis unterwegs. Langsam huschte Alex Neufeld um die nächste Biegung. Vor sich sah er das Security Büro. Nur wenige Schritte entfernt lag die Rettung für das gesamte HQ. Die Besetzer ahnten natürlich nicht welche Möglichkeiten er von hier aus hatte. Nur ein Mann war nötig die Ordnung wiederherzustellen. Alex kauerte sich in eine Nische und wartete. Bereits nach wenigen Minuten öffnete sich die Schiebetür des Büros mit einem Zischen und ein Söldner trat in den Gang. Für wenige Augenblicke war es dem Sicherheitschef möglich einen Blick in den Raum zu erhaschen. Es befanden sich nur zwei Männer darin. Äußerst wenig, bedachte man das Aufgebot das von der Unbekannten in die Villa geschickt worden war. Es würde möglich sein die beiden auszuschalten, er musste jedoch vorsichtig sein. Es handelte sich hierbei um Söldner die bereits einige Aufträge ausgeführt hatten. Sie waren nicht dumm und würden sich nicht einfach überwältigen lassen. Schnell machte sich Alex daran den Mann zu verfolgen der soeben das Büro verlassen hatte. Leise und weiterhin darauf bedacht sich von den Kameras fernzuhalten schlich er durch die Gänge, immer dicht hinter jenem Söldner. Ein grobschlächtiger Kerl mit langen, fettigen, schwarzen Haaren. Dicke Muskelpakete zierten seine Arme und waren unter der zerschlissenen Armeeuniform zu erkennen. Bereits nach wenigen Metern erkannte der 2
Sicherheitschef sein Ziel. Scheinbar hatte der Söldner bereits seit einiger Zeit nichts gegessen
und bewegte sich deshalb zielstrebig auf die Cafeteria zu.
Da die hier arbeitenden Wissenschaftler, Sicherheitsleute, Techniker und natürlich auch der
Innere Kreis selbst, nonstop hier arbeiteten gab es auch eine solche Einrichtung. Nach der
Eroberung der Gegner war sie natürlich unbesetzt. Alex bezog in einer Nische neben der Tür
Position. Was auch immer der Feind hier wollte, er würde nicht lange brauchen, nicht lange
brauchen können.
Der junge Chef der Sicherheit behielt Recht. Bereits nach wenigen Minuten öffnete sich die
Tür mit einem zischen erneut und der Verfolgte machte sich auf den Weg zurück zum
Sicherheitsbüro. Alex handelte schnell. Es kostete ihn nur zwei gezielte Handkantenschläge
den Mann, der mit hier mit keinem Angriff gerechnet hatte, das Bewusstsein zu nehmen.
Getroffen sank er zu Boden. Alex bemächtigte sich der Pistole und des Messers, die der
Söldner bei sich getragen hatte und schleifte diesen dann in die Küche, welche an der
Cafeteria angrenzte. Kurz darauf machte er sich selbst auf den Weg zum Sicherheitsbüro.
Natürlich war ihm klar, dass es nun ernst werden würde. So einfach wie hier würden die
beiden im Büro es ihm nicht machen. Und er hatte keine Möglichkeit unbemerkt
einzudringen. Die Idee sich die Kleidung des Bewusstlosen überzustreifen und so einige
Sekunden zu gewinnen hatte er aufgegeben. Dazu war der Gegner viel zu groß gewesen.
Es würde so gehen müssen. Als Alex vor dem Sicherheitsbüro angekommen war spannte er
seine Muskeln an und machte sich innerlich bereit. Schnell entsicherte er die Waffe und warf
sich durch die, sich vor ihm öffnende, Tür. Mit Schrecken wurde ihm bewusst wie stark er
seine Gegner unterschätzt hatte. Er war kaum auf dem Boden gelandet als der an der Tür
positionierte bereits die Waffe in den Händen hielt und anlegte.
Nun blieb Alex Neufeld keine weitere Ausweichmöglichkeit. Er zog den Stecher der Waffe
durch und traf den Gegner eine Sekunde bevor dieser abdrücken konnte. Ein klaffendes Loch
in dessen Stirn machte Alex klar das er sich nicht mehr um ihn zu kümmern brauchte. Im
gleichen Augenblick spürte er einen stechenden Schmerz in seiner Schulter und blickte in die
Mündung einer Pistole. Der zweite der Söldner hatte die wenigen Sekunden genutzt und sich
über dem Sicherheitschef positioniert. Ein Fehler. Reflexartig trat Alex zu und sorgte dafür
das sein Gegner sich vor Schmerzen krümmte.
Manchmal müssen wir Männer wirklich froh sein das diese Stelle so empfindlich ist, dachte er
mit einem Lächeln auf den Lippen.
Blitzschnell sprang er auf und beförderte nun auch diesen Gegner ins Reich der Träume.
Sieht so aus als hätte ich mein Refugium wieder unter Kontrolle. Schauen wir doch mal nach
was sich in der Zwischenzeit so getan hat, dachte er.
Schnell betätigte er einige Tasten und verschaffte sich einen kurzen Überblick. Noch immer
waren alle wichtigen Stationen des HQ besetzt.
Auch die Villa, die ja nicht zum Hauptquartier gehörte und nur durch den Liftstollen mit
diesem verbunden war, bildete keine Ausnahme.
Ein spezieller Bildschirm erregte seine Aufmerksamkeit ganz besonders. Auf diesem war ein
muskulöser Mann mit schwarzen, kurzen Haaren zu sehen.
Alex Stone, dachte Alex und verzog den Mund voll Abscheu.
Natürlich wusste Alex das dieser andere Alex der Anführer der Söldner war und der
unbekannten Auftraggeberin wohl direkt unterstand.
Wir tragen beide den gleichen Namen und sind doch völlig unterschiedlich. Und das mein Lieber wirst du zu spüren bekommen. Das Gute gewinnt eben immer, dachte er. Verblüffend, dass ein einzelner Mann an der richtigen Stelle in der Lage ist diesen ganzen Haufen ohne großen Aufwand auszuschalten. Vielleicht hätten unsere Gegner sich ein wenig besser über die Anlagen hier unterrichten sollen, dachte Alex kalt, bevor er seine Finger über das Instrumentenpults huschen ließ.
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Leise Tippgeräusche erfüllten den kleinen, runden Raum, der mit allerlei Monitoren und Tastaturen voll gestopft war. Mit fliegenden Fingern tippte Alex Neufeld seinen Sicherheitscode ein und nahm Zugriff auf die verborgenen Einstellungen, die nur wenigen Menschen bekannt war. Natürlich war auch solch ein Fall, die Kontrolle des HQs durch Gegner, einkalkuliert worden. Und Karsten Hartmann hatte bei der Planung und Konstruktion der Anlage auch dies genau bedacht und eine sichere Möglichkeit entwickelt die Kontrolle zurückzuerlangen. Mit einem letzten Mal kontrollierte Alex die Einstellungen, um die Dosis nicht zu hoch zu setzen, bevor er das HQ hermetisch abriegelte und das Gas im Hauptquartier freisetzte. * Mit prüfendem Blick ließ Alex Stone seinen Blick über die Waffen gleiten. Er konnte sich ein
anerkennendes Nicken nicht verkneifen. Wer auch immer für dieses Waffenlager zuständig
war, er verstand sein Handwerk. Hier fand sich das Beste vom besten. Das Waffenlager der
Lightfighter. Es würde seinen Männern und ihm keine Schwierigkeiten bereiten ihren Bestand
neu aufzufrischen wenn dieser Auftrag erledigt war. Natürlich würden sie auch weiterhin
Lady X dienen, das stand für den 41jährigen außer Frage.
Der Gedanke, dass sein Geist längst unter der Kontrolle von Nina Prestova stand, kam ihm
nicht in den Sinn.
Sie wird mit uns zufrieden sein, vor allem mit mir. Wir haben ihren Auftrag voll und ganz
erfüllt, dachte er.
Ein leises Zischen ließ ihn aufblicken. Wie oft hatte er dieses Geräusch schon vernommen?
Unzählige Male.
Gas, schoss Alex Stone durch den Kopf.
Blitzschnell sah er sich um und wurde kurz darauf fündig. Während das Gas sich weiterhin
unsichtbar ausbreitete sprang Stone nach vorne, warf sich auf das Regal zu und griff nach der
Gasmaske. Mit geübten Griffen streifte er die grüne Maske über und war so vor dem Gas
geschützt. Natürlich war ihm klar was dies zu bedeuten hatte. Als er einen Blick aus dem
Waffenlager warf sah er seine Ahnung bestätigt. Überall lagen seine Männer verstreut in den
Gängen.
Irgendjemand muss sich Zugang zum Sicherheitsbüro verschafft haben, das ich wohl nicht gut
genug bewachen habe lassen, dachte er.
Schnell machte er kehrt und betrat erneut die Waffenkammer. Wenige Minuten später befand
er sich im Luftschacht zwischen Decke und Raum, voll ausgerüstet mit einem Waffenarsenal.
Schnell zog er ein Handy aus der Tasche und tippte eine Nummer. Wenige Sekunden später
gab er seinen Bericht weiter.
* Langsam sank Jürgen auf seinem Grabstein zusammen. Zunehmend machte sich der Verlust seiner Lebensenergie bemerkbar. Noch immer stand Nina über ihn gebeugt an dem von ihr errichteten Grab und entzog seine Kraft. Die Träne der Zeit leuchtete in grellem Rot. Das ist das Ende. Von Nina in ihrem Hass und ihrer Verblendung getötet, dachte der Lightfighter resignierend. Urplötzlich erlosch das Leuchten und Nina zuckte zurück. Sie hob beide Hände an ihren Kopf und taumelte. Sie rang sichtlich mit sich und benötigte länger, um die Kontrolle über sich Zurückzugewinnen. Die Lightfighter sahen gespannt, entsetzt und noch immer in Todesangst auf ihre ehemalige Freundin. Hassverzerrt blickte Nina auf und sprach zu ihnen: „Es sieht wohl so aus als wäre ich dazu gezwungen euer erbärmliches Leben noch länger zu verschonen.“ 4
Mit einem Wink gab sie ihren Männern den Befehl die Lightfighter wieder in ihre Zellen
einzusperren und nahm wieder in ihrem Thron platz.
Und wieder hat die Zeit dafür gesorgt das Geschichte sich erfüllt, dachte Nina.
Nur zu gut erinnerte sie sich an damals, ihre Anfangszeit beim Centro Domini. Als sie in der
Agenda der Ewigkeit geblättert hatte war die Zukunft vor ihr offenbart worden. Hier, eben
hatte sie versucht die Geschichte zu verändern. Die Lightfighter zu töten.
Ihre Zeit ist noch nicht gekommen. Und wenn ich die Allmacht will, muss ich mich dem fügen
was geschrieben steht, dachte Lady X.
Nun war es an ihr sich mit dem HQ in Rom in Verbindung zu setzen und die Bedingung für
die Freilassung des Inneren Kreises auszuhandeln. Doch vorher musste sie noch mit Torsten
Thielmann sprechen. Ein kurzes Glühen ihrer Augen ließ die Luft flimmern und eine
durchsichtige Blase entstehen. Das Gesicht von Torsten Thielmann bildete sich darin.
„Zweifellos kontaktierst du mich um mir von deinem Sieg zu berichten“, begrüßte Torsten sie
mit vor Ironie triefender Stimme.
„Nun, mein Sieg wird wohl noch einige Zeit warten müssen. Es gab Komplikationen!“, gab
Nina schroff zurück.
Ein Lächeln umspielte Torstens Lippen als er antwortete: „Warum wundert mich das nicht?
Du weißt doch, die Lightfighter haben Dutzende von Leben, sie sind einfach nicht tot zu
kriegen. Du warst doch auch einmal Mitglied in diesem kleinen Verein.“
„Erinnere mich nicht. Die Zeit meines Kampfes für das Licht ist lange vorbei und wird es
auch immer bleiben. Und mein Sieg wird sich nur etwas verzögern. Wenn wir uns das nächste
Mal sprechen werden die beiden anderen Tränen in meinem Besitz sein. In der Zwischenzeit
solltest du dich um etwas anderes kümmern, etwas sehr bedeutendes“, erwiderte Lady X
abweisend.
„Ich höre“, sprach ihre Gegenüber erwartungsvoll.
„Aus der Agenda der Ewigkeit weiß ich, dass wir noch eine dritte Person benötigen um an die
Allmacht zu gelangen. Wir wissen beide nicht wo sich die letzte der Tränen befindet, doch es
gibt eine Person, die deren Aufenthaltsort kennt und ihn auch ohne Schwierigkeit betreten
kann, du musst ihn finden und den Kontakt herstellen“, erklärte sie bestimmt.
Als Torsten Thielmann nickte begann sie ihm die Einzelheiten und vor allem den Namen der
„Person“ zu enthüllen.
Mit schaudern dacht Nina Prestova daran, dass sie selbst dabei gewesen als dieses Wesen hier
angekommen war.
Ohne uns wäre er längst vernichtet. Verschwunden in den Abgründen in denen auch sein
Kontinent verschwand, dachte sie während eine Handbewegung die Verbindung unterbrach.
Alles Weitere würde sich fügen. Torsten würde ihn zweifellos finden und damit war der
Grundstein gelegt das große Ziel zu erreichen. Nun war es an ihr sich darum zu kümmern das
die Spectral Enterprise auf ihre Forderungen einging.
Mit Wutverzerrtem Gesicht stellte sie eine Verbindung her.
* Einen leichtes Kitzeln am Hals ließ Anna die Augen aufschlagen. Sekunden verstrichen in denen sie sich bewusst wurde wo sie sich befand. Ninas Leute vom Centro Domini hatten sie brutal in die Zelle gestoßen. Durch ihren Sturz war sie wohl kurz ohnmächtig geworden. Erst jetzt wurde sie des Kopfes bewusst der sich über sie beugte. Es war der Kopf von Andi Neumann. Sein Mund befand sich dicht vor Annas Hals. Entsetzt wollte Anna ihn von sich stoßen, was ihr jedoch nicht gelang. Kurz darauf sprang der zum Vampir gewordene Lightfighter von selbst entsetzt auf und trat einige Schritte zurück. In Gedanken dankte Anna Gott für das heilige Symbol das sie um ihren Hals hängen hatte. 5
Interessant. Alicia war damals immun gegen die Macht des Kreuzes. Vielleicht ist es davon
abhängig wie lange der jeweilige Mensch schon Vampir ist, dachte sie.
Schnell erhob sie sich nun und ging in Abwehrhaltung. Ihren Reflexen folgend wollte sie nach
ihrer Waffe greifen, fasste jedoch ins Leere. Natürlich waren alle Lightfighter von Ninas
Männern entwaffnet worden als diese sie vom HQ hierher transportiert hatten.
„Es würde dir gefallen. Ich fühle mich so stark, so mächtig. Ein Gefühl wahrer Macht
durchströmt meine Adern. Lass mich dieses Gefühl mit dir Teilen“, versuchte Andi sie zu
locken.
Für Sekunden schloss Anna die Augen. Bilder schossen durch ihren Kopf. Bilder aus längst
vergangener Zeit. Bilder einer stürmischen Nacht im Museum ihres Vaters, als dieser von
einem Dämon getötet worden war. Hass loderte in ihr auf. Tief einatmend musste sie sich
bewusst machen, dass es Andi war der ihr gegenüberstand.
Auch wenn er sich in eine Kreatur der Nacht verwandelt hat, Shadow steht auch auf der Seite
des Lichts. Es muss eine Möglichkeit geben ihn zu retten, dachte sie.
„Du wirst mich nicht zum Bösen verleiten. Andi, komm zu dir. Du wolltest mich gerade
beißen, mich. Ist dir überhaupt bewusst was du beinahe getan hättest?“, appellierte Anna.
„Ich hatte Hunger“, kam die lapidare Antwort.
In was für ein Monster hat er sich verwandelt, großer Gott, dachte Anna entsetzt.
„Darken hat Großes mit mir vor. Ich werde an seiner Seite stehen wenn er seine unbesiegbare
Armee durch das Tor führt“, lamentierte Andi.
Anna wurde hellhörig. Auch Shadow hatte von Darken, dem Anführer der Vampire,
gesprochen. Woher wusste Andi dies alles. Nach Alicias Tod hatte er keinen Kontakt mehr zu
Vampiren gehabt.
Oder doch? Er ist schon länger dem Bösen zugewandt als ich dachte. Wieso nur haben wir es
nicht bemerkt, machte die Lightfighterin sich schwere Vorwürfe.
Ein leises Zischen hinter sich ließ sie herumfahren. Die Tür öffnete sich und zwei Männer des
Centros betraten die kleine, karge Zelle. Beide trugen kleine, goldene Kreuze und hielten ihre
Waffen erhoben auf Andi gerichtet.
„Du darfst gehen. Die Lady schenkt dir deine Freiheit“, erklärte nun einer der beiden.
Verblüfft starrte Anna die beiden an, während Andi grinsend an ihr vorbeilief.
Sie weiß, dass er ein Vampir ist. Wenn sie ihn gehen lässt, nimmt sie uns die Möglichkeit ihm
zu helfen. Ein weiterer Teil ihrer Rache, dachte Anna.
„Du darfst nicht gehen Andi. Denk doch nach. Wir sind deine Freunde!“, rief sie verzweifelt.
Wütend fuhr Andi herum und rief: „Ja, Freunde. Freunde, die mich in Alicias Hand verrecken
lassen wollten. Wo wart ihr denn als sie in der Kanalisation über mich herfiel? Ihr habt mir
nicht geholfen. Im Nachhinein kann ich nur sagen „Luzifer sei dank!“. Ich gehöre jetzt zu
Darken!“
Zusammen mit den beiden Männern des Centros verließ er die Zelle. Und ließ eine
verzweifelte Anna zurück.
* Mit leerem Blick beendete Alexander Neufeld die Bildsprechverbindung. Noch immer stand er vor den Kontrollen im Sicherheitsbüro des HQ. Seine Männer waren mittlerweile wieder alle wach und befreit. Die Söldner waren in die Gefängniszellen eingeschlossen worden und hätten in einigen Stunden von der hiesigen Polizei abgeholt werden sollen. Die Ordnung war wieder hergestellt….gewesen. Vor wenigen Sekunden noch hatte der Sicherheitschef auf den Bildschirm gestarrt und entsetzt zugehört als die geheimnisvolle Lady X gesprochen hatte. Eine Frau, die er sehr gut kannte. „Nina Prestova“, hatte er entsetzt gehaucht.
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Sprachlos hatte sie ihre Forderungen gestellt welche dem Inneren Kreis die Freiheit und das Überleben sichern sollten. Langsam und mit hängenden Schultern verließ er die Zentrale und machte sich auf den Weg. Die Anweisung die Söldner freizulassen hatte er bereits erteilt. Nun betrat Alex den kleinen Raum in dem der Hauptsafe der Villa in die Wand eingelassen war. Mehrere Sicherheitsvorkehrungen, magische wie auch technische, hinderten unautorisierte Personen daran auf wichtige Gegenstände zuzugreifen. Als Sicherheitschef hatte er natürlich eine Zugrifsberechtigung. Alex Neufeld durchlief mehrere Sicherheitsscans und musste den Code eintippen, bevor die Tresortür sich langsam öffnete und den Blick auf die darin aufbewahrten Gegenstände freigab. Kurz atmete er tief ein, bevor Alex mit einem Ruck die Träne der Schatten an sich nahm und den Tresorraum wieder verließ. Die Tresortür verschloss sich automatisch. Sein nächstes Ziel brachte ihn auf die Krankenstation. Langsam ging er auf die reglose Gestalt zu die seit mehreren Monaten hier vor sich hinvegetierte. Michael Hartmann lag seit Torsten Thielmanns Attentat über die Träne des Universums im Koma. Alex wusste, was es bedeutete dem jungen Mann die Träne abzunehmen. Was wiegt mehr, ein Leben oder das von sechs, dachte er. Minuten später verließ er die Krankenstation, während hinter ihm Michael Hartmann zurückblieb. Alex Neufeld bemerkte nicht mehr, dass sich die Werte des jungen Mannes drastisch änderten. * Dorian blickte betrübt auf den alten Mann, der ihm gegenüber Platz genommen hatte. „Sie hat wohl gewonnen. Wer hätte gedacht, dass sie so weit gehen würde?“, brachte Dorian mit schmerzverzerrtem Gesicht hervor. Sein Bein blutete nicht mehr, schmerzte jedoch sehr. Nina hatte mit einer altertümlichen Waffe auf ihn geschossen. In Gedanken war Dorian froh so davongekommen zu sein. Es hatte früher weitaus schlimmere Waffen gegeben. Die Streuwirkung der Waffe war glücklicherweise nicht sehr hoch gewesen und hatte einen glatten Durchschuss verursacht. „Noch hat sie nicht gewonnen. Aber sie steht kurz davor“, antwortete Nil´re´m. Und ich habe ein weiteres Mal versagt. Das werden die hohen Mächte nicht dulden, dachte Merlin. Die Worte des Schattens kamen ihm wieder in den Sinn. Der Schlüssel befindet sich dort wo das Chaos begraben liegt, hatte dieser ihm gesagt. Nun war Merlin auch klar weshalb er es damals nicht mehr gefunden hatte. Deshalb hatte er vergeblich gesucht. Ihm war klar welche Gefahr Nina Prestova darstellte. Ihr jahrhundertealter Hass war übermächtig. Sie stand kurz davor den Sieg tatsächlich davonzutragen. „Wenn ich daran denke, dass die Spectral Enterprise dazu geschaffen wurde das Böse zu bekämpfen und wir nun immer ein bisschen mehr verlieren, bessert sich meine Laune nicht unbedingt. Viel schlimmer kann es bald wirklich nicht mehr werden“, erklärte er. Merlin lächelte und erwiderte: „Oh doch mein Sohn, das kann es. Ich habe schon viel schlimmere Dinge erlebt und glaube mir, das hier ist nichts dagegen. Wir sind nur Staubkörner im großen Kampf zwischen dem Licht und den Schatten. Wenn wir heute sterben werden andere nach uns kommen. Das Gute stirbt nie, ebenso wie das Böse.“ Dorian sank an der Wand entlang zu Boden. Wenn ich heute aber sterbe, werde ich nie erfahren was mit meinen Eltern geschehen ist, dachte der junge Archäologe.
Trotz seiner bereits Jahre währenden Suche, hatte er seine Eltern nicht gefunden. Seine Eltern,
die vor langer Zeit bei einer Ausgrabung verschwunden waren und Dorian alleine
zurückgelassen hatten.
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Wie durch Watte nahm Dorian wahr wie die Tür geöffnet wurde und zwei Männer des Centros eintraten. Nur langsam drang die Information an sein Gehirn dass er und Nil´re´m als Boten zum HQ geschickt wurden. Sein Blutverlust und die Anstrengung der letzten Stunden forderten ihren Tribut. Dorian Schwerhof versank in der Schwärze. * Kein Laut verließ Michael Hartmanns Lippen. Er hatte kurz davor gestanden das Bewusstsein zurückzuerlangen, als Alexander Neufeld ihm die Träne vom Hals genommen hatte. Entsetzt sah Michael das Licht schwinden, merkte wie Schatten nach ihm griffen. Warum hat er das nur getan, hätte er doch noch einige Stunden gewartet, dachte der Junge Mann verzweifelt. Michael Hartmann sehnte sich nach dem Leben. Er sehnte sich nach Gesprächen mit seinem Vater auf der Traumebene, nach dem Duft frischer Blumen und Gras, nach Freiheit unter blauem Himmel. Er wollte leben. Doch dies war ihm nun verwehrt. Langsam griffen die Schatten nach ihm und zogen ihn hinab in die Tiefe. Der Tod rückte unaufhaltsam näher. Stück für Stück entfernte sich Michael Hartmann vom Leben. Im stärker zogen die Schatten an ihm. Die letzten Stunden seines Lebens hatten begonnen. * Alex Neufeld stand am Eingang zur Villa. Bereits von weitem sah er die Gestalt des alten Mannes auf sich zuwanken. Sofort sprangen Helfer herbei und nahmen die lebelose Gestalt Dorians von Nil´re´ms Armen. „Er benötigt umgehend eine Blutspende und muss ärztlich versorgt werden. Nina hat ihn angeschossen“, erklärte Nil´re´m. Alex nickte nur. Dorian wurde von einigen Männern auf die Krankenstation gebracht und dort versorgt. Betrübt überreichte der Sicherheitschef dem alten Mann ein kleines Päckchen. „Alles was Nina forderte. Die Träne der Schatten, die Träne des Universums und das Centro Domini“, erklärte Alex. Nil´re´m nickte. „Ich werde es ihr bringen. Wenn ich zurückkehre bringe ich die anderen mit. Was ist mit Michael?“, wollte er wissen. „Die Ärzte untersuchen ihn gerade. Sein Zustand hat sich sehr verschlechtert. Genaueres erfahre ich später. Sie sollten sich beeilen. Die Söldner wurden vor kurzem von einem Lieferwagen abgeholt. Damit haben wir alle Forderungen erfüllt“, erklärte Alex. Nil´re´m nickte und sprach: „Ich werde ihr die Tränen und das Buch nur im Tausch aushändigen, keine Sorge.“ Mit diesen Worten machte der alte Druide kehrt und verschwand Minuten später in der Abenddämmerung. Alexander Neufeld kehrte zurück in die Villa und wechselte ins HQ über. Zielstrebig ging er auf das Sicherheitsbüro. Er wollte Nina Prestova kontaktieren, dass alles Geforderte unterwegs war. Bereist Sekunden nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte bemerkte er dass etwas nicht in Ordnung war. Zu spät. Mit einem Zischen wurde das Büro ein weiteres Mal an diesem Tag hermetisch abgeriegelt und Alex Stone kam aus dem Schatten hervor. Er hatte eine Waffe in der Hand, die er auf den Sicherheitschef gerichtet hielt. „Wenn sie nun so freundlich wären den Sperrcode aufzuheben, damit ich tätig werden kann. Die Lady mag es nicht wenn ein Auftrag nicht erfüllt wird. Darf ich sie bitten“, verlangte Alex Stone. 8
Der Söldner blickte eiskalt auf den jungen Sicherheitschef. Für ihn zählte nur Lady X. Sie
hatte ihm einen Auftrag erteilt und diesen wollte er auch erfüllen. Doch um das HQ jetzt noch
zurückzuerobern musste auch er einen Gasangriff starten. Alexander Neufeld hatte die
Computer jedoch gesperrt und so einen Zugriff unterbunden.
„Das werde ich ganz sicher nicht tun!“, rief ihm der junge Mann entgegen.
„Sie unterschätzen ihre Situation, ich werde sie töten“, sprach Stone kalt.
„Ohne den Code werden sie innerhalb kürzester Zeit gefangen genommen werden. Sie haben
keine Chance“, erwiderte Alex Neufeld.
Er verbarg seine Hände hinter dem Rücken, um das Zittern zu verbergen.
„Ich werde die Genugtuung mit in die Gefangenschaft nehmen sie getötet zu haben. Und ich
spreche hier von einem langsamen Tod. Ich war so frei mir von der Krankenstation dieses
Anästhesie Mittel zu beschaffen. Es lähmt ihren gesamten Körper, lässt sie jedoch bei
Bewusstsein. Wurde ihnen schon einmal bei lebendigem Leib die Haut abgezogen, die Hand
oder andere Gliedmaßen amputiert? Nein, nun das lässt sich nun nachholen“, erklärte Stone,
nun mit einem sadistischen Lächeln auf den Lippen.
Alex brach der kalte Schweiß aus.
„Sie wollen mich mit einer Waffe in Schach halten, die noch gesichert ist?“, fragte er schnell.
Der Blick des Söldners wanderte nur wenige Sekunden auf die Waffe. Zeit genug für Alex
anzugreifen. Mit einem Tritt sorgte er dafür das Alex Stone die Waffe verlor und nach hinten
taumelte. Der Kampf zwischen den beiden Männern begann.
* Langsam verblasste das Flimmern und gab Torsten Thielmann den Blick auf seine Umgebung
frei. Er hatte sich auf die Person konzentriert und war ins Unbekannte teleportiert. Ein leichter
Wind wehte ihm eine Meeresbrise entgegen. Sanft schaukelten Palmen im Wind.
Das ist eine Insel irgendwo im Atlantic. Wahrscheinlich eine der Azoren-Inseln. Er hat wohl
Heimweh, dachte der Schwarzmagier.
Langsam, immer auf einen Angriff gefasst, stapfte er auf die Höhle zu, die sich in einigen
Meter Entfernung abzeichnete. Der Höhleneingang war mehrere Meter hoch und gab den
Blick in einen schwarzen Schlund frei. Knochenrest und Skelette lagen überall auf dem Weg
verstreut.
Die Insel hat wohl Einwohner, dachte Torsten.
Als er den kurzen Höhlengang passiert hatte und die Höhle betrat bot sich ihm ein Bild des
Grauens. Auf einem großen Stein saß ein großes, Blaugeschupptes, reptilartiges Wesen. Um
es herum waren zerfetzte Leichen und Körperteile platziert. Torsten war wohl gerade in das
Abendessen geplatzt. Zorek war gerade dabei die Schädeldecke eines jungen Mannes zu
entfernen, der unter ihm kauerte und noch am Leben war.
Der junge Mann wehrte sich heftig, schrie und wimmerte, doch es half nichts. Zorek trennte
Haut und Knochen mit seinen Krallen auf, bevor er damit begann das Gehirn genüsslich
auszuschlürfen. Die Schreie des Mannes verstummten.
Zorek ließ den Kadaver achtlos zu Boden fallen und wandte sich Torsten zu.
„Ein Eindringling. Deine Aura ist böse, wer bist du?“, wollte Zorek neugierig wissen.
Torsten beobachtete das Wesen aus Atlantis interessiert. Wie er von Nina erfahren hatte war
er zusammen mit einigen der Lightfighter von Atlantis in die Gegenwart gereist. Die Reise,
bei der Nina im Strom der Geschichte verschwunden war und diese dann durchlebt hatte.
„Ich möchte dir eine Allianz vorschlagen“, erklärte Torsten.
Zorek kam drohend auf ihn zu.
„Du kleiner Mensch willst mir als eine Allianz vorschlagen. Was könntest du haben was ich
will? Und warum willst du mich als Partner?“, wollte der Reptildämon wissen.
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Ein Zeichen von Torsten ließ eine grelle Feuerwand entstehen die sich zwischen Zorek und ihm aufbaute. „Das klein bezieht der große Herrscher von Atlantis wohl nur auf meine Körpergröße. Was ich habe? Ich biete dir große Macht. Und was du hast? Den Schlüssel zur Macht. Zumindest aber weißt du wo er sich befindet“, erklärte Torsten. Zorek horchte interessiert auf und lauschte den Erzählungen Torsten Thielmanns als dieser damit begann eine Geschichte zu erzählen. Die Geschichte der vier Tränen. * Schnaubend kam Alex Stone wieder auf die Beine. Zwei kurze Tritte ließen den
Sicherheitschef nun zurücktaumelnd.
„Sie haben keine Chance. Ich bin ein hervorragender Kämpfer“, erklärte Stone kalt.
„Es freut mich, dass wir eine Gemeinsamkeit besitzen. Glücklicherweise die einzige“, gab
Alex zurück.
Die beiden Gegner umkreisten sich, jeder lauernd auf einen Fehler des anderen.
In diesem Moment hatten Alex Neufels Männer wohl bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Ein
mehrfaches Piepsen ließ darauf schließen, dass jemand mehrfach versuchte einzutreten, dies
jedoch verwehrt wurde.
Ich muss nur durchhalten bis der innere Kreis hier ist. Einer von ihnen kann die Sperre
aufheben, dachte Alex.
Kurz war er durch das Piepsen abgelenkt, was Stone eiskalt ausnutzte. Blitzartig schoss der
Söldner nach vorne und hämmerte seine Fäuste in das Gesicht von Alex.
Der Sicherheitschef taumelte und fiel, kam jedoch sogleich wieder hoch. Die Gegner
sprangen aufeinander zu. Zwei Kämpfer prallten aufeinander. Beide gut geschult und Kampf
erfahren. Tritt traf auf Tritt, Schlaf fiel auf Schlag. Minuten später waren beide noch immer in
Form und führten den Kampf weiter.
„Sie werden diesen Raum nicht lebend verlassen!“, rief Alex Stone aus.
„Warum benutzt ihr nur immer diese Klischee- Sätze?“, stachelte der Sicherheitschef die Wut
des Gegners weiter an.
Vielleicht macht er einen Fehler. Meine einzige Chance. Er ist zu stark für mich, dachte Alex.
„Ich werde dafür sorgen, dass es kein Klischee bleibt sondern Wirklichkeit wird“, schnaubte
Alex Stone und sprang nach vorne.
Alex Neufeld wich aus und ließ sich fallen. Seine Hände griffen nach der Waffe die er dem
Söldner aus der Hand geprallte hatte.
„Vielleicht bleibt es doch noch etwas länger Klischee“, lächelte Alex.
„Sie haben dem Anschein nach wohl gewonnen. Bedauerlicherweise bleibt mir dann keine
Wahl als den Notfallplan von Lady X durchzuführen“, erwiderte Alex Stone.
Das Lächeln auf dem Gesicht des Sicherheitschefs erstarb, als er sah was der Gegner in den
Händen hielt. Doch für eine Reaktion war es bereits zu spät.
Wie in Zeitlupe nahm Alex Neufeld wahr wie der Gegner den Sicherungsstift aus der Granate
zog und sie in die Luft warf. Entsetzt wurde ihm bewusst was Lady X mit dem Ausweichplan
gemeint hatte.
Er tötet sich und nimmt mich mit, dachte er entsetzt.
Langsam sank die Granate zu Boden. Und mit einem Mal wurde Alexander Neufeld bewusst,
dass sie nie eine Chance gehabt hatten. Letztendlich gewann doch immer das Böse. Sie waren
gemein, hinterhältig und skrupellos. Also eigentlich immer im Vorteil
Das ist der Sieg des Bösen, dachte der junge Sicherheitschef als die Granate den Boden
erreichte. In der gleichen Sekunde erfüllte eine grelle Explosion das Sicherheitsbüro. Eine
Explosion die Alexander Neufelds Leben auslöschte. Zwei Feinde starben gemeinsam, zwei
Leben erloschen.
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* „Wie du siehst habe ich mein Versprechen gehalten“, erklärte Nina Prestova. Triumphierend ging sie auf Torsten Thielmanns Thron zu. Um ihren Hals hingen drei ovale Amulette. Die Träne der Zeit, von Atlantis gerettet. Die Träne des Universums, das Vermächtnis Karsten Hartmanns an seinen Sohn, die Träne der Schatten, dem Spiegel in Rynoltice entrissen. „Beeindruckend. Damit hätten wir es ja nun fast geschafft. Darf ich dich dann bitten mir die Träne der Schatten auszuhändigen. Dir wird sie sowieso nichts nutzen, wie du weißt“, erwiderte Torsten. Nina Prestova nickte und überreichte ihm das schwarze ovale Amulett. „Wie sieht es mit deiner Aufgabe aus, hast du Zorek gefunden?“, wollte Lady X wissen. Torsten wurde einer Antwort enthoben als sich das große steinerne Portal öffnete und Zorek die Halle betrat. „Das hast er kleine Menschenfrau. Ich kenne dich, du warst auf der Reise in diese Zeit auch in der Blase. Du warst eine der Lightfighter. Wie bedauerlich, dass ich mir das Amulett von euch entreißen ließ. Ich wusste ja nicht was sich dahinter verbirgt“, grölte der blau geschuppte Dämon. „Sicher, damals stand ich auf der falschen Seit, aber diesen Fehler macht doch jeder von uns einmal“, erwiderte sie und schaute dabei zweideutig auf Torsten Thielmann. „Also, wo ist die Träne des Lichts?“, wollte Torsten wissen. Zorek nickte. „Auf dass wir gemeinsam diese Welt regieren, ich werde es euch erzählen“, dröhnte er. Und das Monster aus vergangener Zeit begann zu berichten. Von einem Ort der weit entfernt lag und die Träne des Lichts barg. Dem letzten Schritt zur Allmacht stand nichts mehr im Wege. * Traumebene Schluchzend verbarg Karsten Hartmann sein Gesicht in den Händen.
„Er wird sterben, mein Sohn wird sterben. Ich werde ihn verlieren, so wie ich Karren verloren
habe. Die Träne ist fort, was kann ihn nun noch retten“, schluchzte der alte Mann.
Der Schatten stand ihm gegenüber.
„Ich prophezeite es dir. Ein Lightfighter wird die Seiten wechseln. Ein Lightfighter wird
sterben“, erklärte der Schatten.
„Also war es doch Michael der stirbt“, flüsterte er.
„Das habe ich nicht gesagt. Das letzte Kapitel ist noch nicht geschrieben. Es liegt nun in den
Händen der Lightfighter. Es wird ein Rennen gegen die Zeit. Versagen sie, bedeutet es die
Herrschaft des Bösen, den Sieg des Bösen“, erwiderte der Schatten.
„Was hatte deine Botschaft für Merlin zu bedeuten und warum gibt er sich den LF nicht zu
erkennen?“, wollte Karsten wissen.
„Alles zu seiner Zeit. Merlin wird wissen was ich meinte. Versagt er ein weiteres Mal werden
die hohen Mächte ihn strafen, so wie sie mich straften als ich damals versagte“, sprach er
langsam.
„Sie müssen die letzte Träne finden. Vielleicht können sie Michael so noch retten“, hauchte
Karsten Hartmann.
Der Schatten nickte nur und blickte in die Weiten der Traumebene.
Doch was auch immer sie tun, der Ausgang steht bereits geschrieben. Das Böse wird siegen, dachte der Schatten.
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* Siegessicher streifte Andi durch die Nacht. Er war frei. Nun konnte er endlich zu Darken,
seinem Herrn und Meister. Nach Alicias Tod unterstand er ihm. Und Darken hatte Großes mit
ihm vor, das hatte Alicia ihm offenbart. Kurz bevor die verdammten Lightfighter sie gepfählt
hatten.
Aber dafür werden sie eines Tages bezahlen, das schwöre ich, dachte Andi.
Alicia hatte ihm außerdem offenbart. dass er eine große Rolle bei der Suche nach der
Schattenkugel spielte. Genaueres würde ihm Darken erklären. Und dann war ja noch Shadow,
der Gezeugte, spie Andi das Wort aus. Es wartete viel Arbeit auf ihn in seinem neuen Leben.
Und eines Tages Lightfighter, eines Tages sehen wir uns wieder, dachte der Vampir.
* Betreten saßen die Lightfighter im Konferenzraum. Auch Dorian ging es mittlerweile wieder
gut. Nach einer Bluttransfusion und einigen Injektionen war er auf dem Wege der Besserung.
Erst kurz zuvor hatte sie die Nachricht vom Tod des Sicherheitschefs Alex Neudorf erreicht.
Zusammen mit einem Söldner hatte man seine zerfetzten Überreste im Sicherheitsbüro
gefunden. Auch Andis Verwandlung in einen Vampir machte ihnen zu schaffen.
„Warum haben wir nur nichts gemerkt? Und warum haben die Scanner ihn nicht erfasst, er
war doch Schwarzblüter?“, fragte sich Jürgen.
„Ich hatte mit dem Doc gesprochen, er hatte sich Andi ansehen wollen, es aber wohl als
unwichtig abgetan. Und die Scanner sind automatisch eingestellt darauf das HQ zu
durchkämmen. Auf die Villa sind sie noch nicht erweitert worden und dort sind ja die
Aufenthaltsräume. So war er immer innerhalb des weißmagischen Schutzes, aber außerhalb
der Scanner“, erklärte Anna betrübt.
Sie hatte den Freunden von Andis Angriff auf sie berichtet.
„Wir stehen vor einem Sieg des Bösen“, sprach Dorian.
„Abwarten, noch haben sie die Träne des Lichts nicht. Wir werden sie vor ihnen finden und
Michael damit heilen“, erwiderte Jürgen halbherzig.
Jede weitere Bemerkung wurde erstickt als sich die Tür öffnete und einer der Ärzte den Raum
betrat. Er hatte Michael untersucht.
„Und, wie sieht es aus?“, wollte Jürgen wissen.
Die Lightfighter hingen an den Lippen des Arztes als er das vernichtende Urteil aussprach:
„Sein Zustand hat sich rapide verschlechtert. Es tut mir leid, aber Michael Hartmann wird die
nächsten 48 Stunden nicht überleben.“
Entsetzt blickten die Freunde auf den Mann, der soeben das Todesurteil für Michael
Hartmann ausgesprochen hatte.
„Vielleicht ist es noch nicht zu spät“, mischte sich nun Nil´re´m ein.
Fragend blickten die Freunde ihn an.
„Ich weiß wo die Träne des Lichts sich befindet“, ließ er die Bombe platzen.
Hoffnung keimte in den Augen der Lightfighter auf als der alte Druide zu sprechen begann.
Doch die Zeit wurde knapp. Noch 48 Stunden blieben bis zur Entscheidung.
Ende Vorschau auf Band 9:
Die Jagd nach der letzten Träne beginnt. Doch die Zeit wird knapp. Und als die letzte Träne
zum Greifen nahe ist müssen die Lightfighter sich entscheiden, zwischen dem Schicksal eines
einzelnen und dem Schicksal von Millionen. 48 Stunden bis zum Tod von Michael Hartmann.
48 Stunden bis zum Finale. 48 Stunden bis zur Allmacht.
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©2001 by Mike Hard (
[email protected])
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