Das Erbe der Macht Band 2 Schatten der Wahrheit Die Agenda der Ewigkeit. Eine Suche beginnt.
© 2001 by Mike Hard
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Das Erbe der Macht Band 2 Schatten der Wahrheit Die Agenda der Ewigkeit. Eine Suche beginnt.
© 2001 by Mike Hard
Mit einem Seufzer lehnte sich Michael Hartmann zurück, „Ihr Team hat bisher also nichts gefunden?“ Bedauernd blickte der Sicherheitschef am anderen Ende der Bildschirmverbindung Michael an, „Nein. Wir haben die ganze Station durchsucht. Keines unserer Spürgeräte konnte ihn ausfindig machen. Es ist als wäre er gar nicht mehr hier.“ „Natürlich ist er das noch. Wenn Thielmann es geschafft hat eine seiner Kreaturen hier einzuschleusen wird er sich kaum damit begnügen vier Menschen auszuschalten. Außerdem haben wir ja auf dem Überwachungsband gehört welchen Auftrag er hat. Ich soll getötet werden“, erwiderte Michael. Der Sicherheitschef nickte: „Das ist mir natürlich klar. Aber langsam gehen uns die Ideen aus. Wir haben mehrere Scanner durch das ganze Gebäude laufen lassen. Wir konnten nichts entdecken. Ein Team durchkämmt ständig das ganze Hauptquartier. Kein Mensch ist mehr ohne Waffe unterwegs und alles steht ja sowieso unter ständiger Kamera-Überwachung. Da wir aus den Worten des Dämons auf dem Überwachungsband entnehmen konnten, dass er beabsichtigt auch das Hauptquartier zu vernichten, gehen wir von einer Bombe aus. Ein weiteres Team ist gerade dabei nach ihr zu suchen. Und mir wäre es wirklich lieber, wenn ich ihnen ein paar Securitys zuordnen könnte.“ Michael blickte kurz auf seine Brust, wo das blaue, ovale Amulett hing, welches sein Vater ihm vererbt hatte. „Sollte der Dämon in meine Nähe gelangen, wird er dies sehr bereuen. Mein Amulett wird ihn sofort vernichten. Kümmern sie sich nur in Ruhe um die Bombe und versuchen sie den Dämon zu finden. Ich kann auf mich aufpassen. Wie sieht es mit der Rekonstruktion des Speichers aus?“, wollte Michael wissen. „Ich habe mit den zuständigen Technikern gesprochen. Sie konnten den Speicher wieder etwas stabilisieren. Wir haben wohl etwas mehr Zeit als 24 Stunden. Trotzdem gibt es nur wenig Aussicht auf Erfolg. Die Muster von Jürgen, Dorian, Sandra und Nina verflüchtigen sich zunehmend. Dies geschieht zwar sehr langsam, ist aber nicht aufzuhalten.“ „Verdammt. Ich werde gleich selbst vorbeischauen und nachsehen wie weit sie mittlerweile sind“, sprach Michael und fuhr sich gedankenverloren über das Kinn. „Danach werde ich mich mit dem Amulett auf die Suche nach dem Dämon machen. Das Problem ist, dass die schwarzmagische Ausstrahlung des Dämons von meinem Amulett erst dann wahrgenommen werden kann, wenn er sich unmittelbar in meiner Nähe befindet. (passt hier nicht hin.)“, sprach er weiter. „Halten sie mich auf dem Laufenden.“ Der Sicherheitschef nickte: „Alles klar.“ Michael beendete die Verbindung. Was ist hier nur los, dachte er. Mein Vater ist kaum tot, eigentlich ist er das ja nicht richtig, und schon überschlagen sich die Ereignisse. Erst erfahre ich, dass er seinen Geist auf die Traumebene retten konnte, dann dringt ein Dämon hier ein und manipuliert eine Maschine so, dass Jürgen, Dorian, Sandra und Nina getötet werden und schließlich ist hier noch irgendwo ein Bombe. Kein sehr guter Start für das neue SE. Hoffen wir nur, dass es nicht noch schlimmer kommt. Und mit diesen Gedanken machte er sich auf den Weg den Technikern einen Besuch abzustatten. * Mit einem zufriedenen Grinsen tippte der Dämon, der die Bezeichnung Formwandler bevorzugte, auf die Tasten des Computerterminals. Hinter ihm hatte der Sicherheitschef gerade sein Gespräch mit Michael Hartmann beendet. „Ich schließe mich dem Team an, das nach dem Dämon sucht. Halten sie hier die Stellung. Sie können mich jederzeit über mein ComLink erreichen. Und scannen sie alle paar Minuten das Gesamte HQ mit einem anderen Raster. Wir müssen diesen verdammten Formwandler finden“, sprach er seinen angeblichen Mitarbeiter an und verließ dann mit schnellen Schritten den Raum. „Aber natürlich Sir“, flüsterte der Dämon hinter ihm her. „Suchen sie nur. Aber finden werden sie mich dort draußen sicher nicht“ Er beglückwünschte sich zu seiner genialen Idee. Direkt nachdem er die vier Lightfighter getötet und den Todesfaktor in Michaels Amulett gepflanzt hatte, war ein genialer Plan in seinem Kopf herangereift. Ohne Probleme hatte der Dämon sich Zugang zum Quartier eines Security verschafft (wie die Mitglieder des Sicherheitsservices allgemein genannt wurden) und diesen kurzerhand getötet. Die Erinnerung an das verblüffte Gesicht des jungen Mannes, als er ihm
seinen Fingernagel zwischen die Augen gebohrt hatte war köstlich. Es gab doch nichts schöneres als einem Menschen beim Sterben zuzusehen. Es sei denn natürlich es wäre eine Frau. Mit ihr hätte er sich natürlich noch etwas länger beschäftigt. So hatte der Formwandler also seine Fähigkeit benutzt und das Aussehen des Toten angenommen, um sich in aller Ruhe in die Sicherheitszentrale zu begeben, seinen Dienst dort anzutreten und selbst die Scanner zu bedienen, die ihn suchten. So hatte er natürlich immer ein Raster benutzt, welches die Sicherheitszentrale selbst nicht scannte. Und was die Bombe betraf, die war hier auch sicher aufgehoben. In einigen Stunden, wenn er hier noch ein wenig mehr Chaos verursacht hatte, würde der Schwarzblüter von hier verschwinden, während Feuer und Rauch zurückblieben. Zufrieden rieb sich die Kreatur die Hände und setzte den nächsten Scannvorgang in Gang. „Schließlich soll mir niemand Schlamperei vorwerfen“, sprach er zu sich selbst und grinste. * Mit einem Zischen fuhren die beiden Türhälften auseinander und ließen Michael in das Labor eintreten. Da das Hauptquartier der Lightfighter mehrere Labors beinhaltete war es kein Problem gewesen nach der Zerstörung von Jürgens in ein anderes Labor auszuweichen. Hier waren nun ca. 5 Wissenschaftler dabei den Chip zu rekonstruieren bzw. die Muster der 4 Freunde irgendwie in einen anderen Speicher zu übertragen und nach dem Wiederherstellen von Jürgens Maschine das Muster wieder in feste Materie, also Menschen umzuwandeln. Als Michael eingetreten war, kam sogleich ein etwas übergewichtiger Wissenschaftler auf ihn zu. „Ah, hallo Herr Hartmann!“, rief er bereits von weitem und fuhr sich mit der rechten Hand hektisch durchs Haar und reichte diese dann Michael. Mit etwas Widerwillen reichte Michael ihm seine und begann zu sprechen: „Ich bin hier um mir ein Bild über ihre Fortschritte zu machen. Wie sieht es denn aus?“ Der Wissenschaftler, der sich als Dr. Buttersheim vorstellte, zog Michael mit sich in Richtung Frontseite des Labors. Während im vorderen Bereich, rechts von der Tür gelegen einige Personen daran arbeiteten Jürgens Duplizierer wiederher- bzw. nachzustellen, arbeiteten in der anderen Raumhälfte einige Wissenschaftler am Speicher der alten Maschine. Dr. Buttersheim deutete auf die Maschine: „Nun, wir kommen nur sehr langsam vorwärts. Jürgen war wohl so in seine Trauer, äh....Arbeit vertieft, dass er leichtsinnigerweise nur sehr wenige Aufzeichnungen gemacht hat. Weder über die Konstruktion an sich, noch über die Wirkungsweise. Sie kennen ihn ja, normalerweise fertigt er die ganzen Unterlagen für uns, seine Kollegen, erst dann an, wenn das Projekt vollständig beendet ist. Das hat er wohl dieses Mal ganz versäumt und kam dann auch nicht mehr dazu. Wir wissen nicht genau wie die Maschine arbeitet. Aus seinen Notizen schließen wir, dass vom Objekt in Duplexröhre A eine genau Kopie in Duplexröhre B dupliziert wird. Danach wird das Originals praktisch vernichtet. Somit ist die Kopie, die völlig identisch ist, praktisch das Original, da es das ursprüngliche nicht mehr gibt. Eine interessante neue Theorie über das Teleportieren von Gegenständen und Personen. Denn dies wäre wohl zweifellos irgendwann möglich gewesen. Wobei der Vorgang dann wohl nicht mehr als Kopieren bezeichnet werden darf. Ha, ha.“ Buttersheim schaute Michael lachheischend an. „Und was bedeutet dies nun für uns und Jürgen, Dorian, Sandra und Nina?“, wollte er wissen. Der Dr. wurde sofort wieder ernst. „Nichts Gutes. Die vier befanden sich in Duplexröhre B und wurden dort von dem Strahl aufgelöst. Ihre Muster wurden im Speicher festgehalten. Doch der Dämon unterband die Wiederherstellung. Wir wissen also 1., nicht was mit den Originalen passierte, da der Strahl nicht analysiert werden konnte und 2., ebenso wenig wie wir die Kopien aus dem Speicher wiederherstellen können“, antwortete er. Verblüfft sah Michael ihn an: „Wollen sie damit sagen es gibt zwei Möglichkeiten die vier wiederherzustellen bzw. sie wissen eigentlich gar nicht genau ob sie vom Strahl getötet wurden?“ „So ist es. Allerdings nur theoretisch. Wie gesagt, wir haben keine Möglichkeit des Überprüfens. Da wir den Strahl nicht analysieren konnten, wissen wir nicht genau wie er reagierte. Normalerweise scannt er die Personen und zerlegt ihre Atome um sie am Zielort wieder zusammenzusetzen. Der Speicher liefert ihm die Muster. Da aber von Anfang an die Einstellung so war, dass eine Wiederzusammensetzung nicht geplant war,
wissen wir nicht, ob der Strahl sie wirklich ausgelöscht hat. Er könnte sie an einen anderen Ort transportiert haben aber genauso gut einfach verkleinert haben oder unsichtbar werden lassen. Wir wissen es nicht. Und da wir den Vorgang kaum rekonstruieren können, konzentrieren wir uns auf die Muster im Speicher und versuchen sie wieder zusammenzusetzen“, erklärte der Wissenschaftler. „Natürlich, das ist auch ihre vorrangigste Aufgabe. Da der Speicher sich verflüchtigt, müssen sie sich beeilen.“, fügte Michael hinzu. Plötzlich unterbrach ein Piepsen das Gespräch. Michael hob seinen linken Arm zum Mund. Wie alle Lightfighter war auch bei ihm die Uhr nur Zierwerk. Sie nannten das Gerät, welches sich wirklich dahinter verbarg ComLink. Ein Kommunikationsgerät über das jeder innerhalb des SE mit jedem anderen Kommunizieren konnte. Außerdem befand sich ein Sender darin, über den jeder lokalisiert werden konnte. „Hier Andi. Michael bitte melden“, ertönte die Stimme aus dem Empfänger. „Hier Michael. Ich bin in ein paar Minuten bei euch. Tut mir leid wegen der Verspätung, aber ich wollte mich noch bei den Technikern über den Fortgang der Arbeiten informieren“, sprach Michael in seinen ComLink. „Okay, wir warten auf dich“, antwortet Andi am anderen Ende der Leitung. Die Verbindung wurde automatisch unterbrochen, da niemand weitersprach. Der ComLink konnte sich in jedes Kommunikationsnetz einloggen und somit auch zum normalen Telefonieren genutzt werden. Durch den eigenen Satelliten, den der Hartmann Konzern im Orbit hatte und ein speziell entwickeltes Verschlüsselungsverfahren war diese Art der Kommunikation auch abhörsicher. „Sie entschuldigen mich Dr. Buttersheim. Ich muss zu einem Treffen des inneren Kreises. Vielen Dank für ihre genau Auskunft. Sollte sich noch etwas tun, bitte informieren sie mich sofort“, erklärte Michael dem Wissenschaftler. „Kein Problem. Ich gehe wieder an die Arbeit. Sie erfahren es natürlich als Erster, wenn wir einen Durchbruch erzielen sollten“, mit diesen Worten verabschiedete er sich von Michael. Nachdem die anderen ihre Arbeiten erledigt hatten, war ein Treffen vereinbart worden. Außerdem sollten natürlich alle genau erfahren was geschehen war und welche neuen Erkenntnisse es gab. Michael machte sich auf dem Weg zum Konferenzraum. * „Alle Achtung! Da arbeitet ja jemand richtig eifrig“, sprach Torsten Thielmann leise zu sich selbst. Durch den Einbau des Todesfaktors in Michaels Amulett konnte er alles sehen, was im Bereich des Amuletts, also um Michael herum, passierte. Langsam versinkt das SE im Chaos, dachte er. Und ich werde letztendlich triumphieren. Und wem verdanke ich das? Diesem alten Narren, der sich die Prismen rauben ließ wie ein Schuljunge. Dabei hätte er in seinem unendlich langem Leben doch wirklich lernen müssen. Aber ich sollte nicht mehr über vergangene Dinge nachdenken, sondern mich auf des konzentrieren was vor mir liegt. Dieser verdammte Lightfighter soll endlich sein Amulett einsetzen, somit bin ich ihn los und der Formwandler kann das Amulett an sich bringen. Dann habe ich es endlich in meinem Besitz. Dieses Kind ahnt doch nicht einmal was es in seinen Händen hält. Und Torsten konzentrierte sich wieder auf die Geschehnisse im HQ des SE. * „Hallo Michael“, begrüßte Anna ihn. „Hallo zusammen.“ Michael setzte sich an das Kopfende des runden Tisches und blickte die übrigen Lightfighter an. „Ihr alles wisst mittlerweile was mit Jürgen, Dorian, Sandra und Nina geschehen ist.“ Und er berichtete was die Techniker zwischenzeitlich unternommen hatten und wie die Aussichten standen, die Freunde lebend wiederzusehen. „Das gibt ja nicht gerade Anlass zur Hoffnung“, sagte Andi und blickte Anna an. Michael, Anna und er waren nun als einzige übrig. Karsten Hartmann war tot, die anderen vier wahrscheinlich auch. „Und wir haben auch keine guten Nachrichten. Ich habe mir die VideoBänder genauer angesehen. Sie wurden nicht manipuliert“, sprach Anna bedauernd aus, während auch Andi erklärte, dass die Projektoren zur Abwehr schwarzmagischer Geschöpfe einwandfrei funktionierten. „Ich weiß. Wie ihr wisst war ich auf der Traumebene“, warf Michael ein und erzählte den beiden Freunden, dass sein Vater, wenn auch nur als Geisteswesen, auf der
Traumebene noch immer existierte. „Wenigstens eine gute Nachricht. Wir finden doch sicher jemand, der deinem Vater das Erscheinen in der realen Welt ermöglichen kann, wenn wir alle Kontakte aktivieren“, sprach Anna. Michael schüttelte den Kopf: „Du vergisst das niemand Erfahrungen mit der Traumebene hat. Wer also sollte solche Möglichkeiten besitzen? Ein einfacher Magier würde so etwas nie schaffen. Natürlich werden wir es versuchen, aber ich glaube nicht, dass etwas dabei herauskommt. Außerdem...“ Michael kam nicht dazu den Satz zu beenden. Aus dem Nichts heraus entstand plötzlich ein schwarzer Wirbel in der Mitte des Raumes. Innerhalb von Sekunden setzte sich aus den schwarzen Schlieren ein schemenhafter Körper zusammen, der in der Mitte des Raumes, einige Zentimeter über dem Boden schwebte. Während Michael blitzschnell nach seinem Amulett griff und Anna reflexartig nach ihrer, mit Explosivgeschossen geladenen, Waffe griff, sprang Andi zum Terminal um Alarm zu geben. Wie alle anderen Lightfighter auch, hatten sie ein monatelanges Training genossen, welches ihre Reflexe geschult hatte. So handelten sie blitzschnell. Doch bevor Andi den Alarmknopf drücken konnte, sprach der Schatten: „Ich grüße euch Lightfighter. Erhebt nicht die Waffen, ich stehe auf eurer Seite.“ * Nach der ersten Verblüffung, nahm Andi den Finger vom Alarmknopf. Auch Anna steckte ihre Waffe wieder in den Hosenbund. Michael betrachtete gedankenverloren das Amulett. Nichts regte sich. Wäre der Schatten ein Geschöpf der Hölle hätte es zweifellos reagiert. „Wer bist du? Und vor allem, wie bist hier hereingekommen? In letzter Zeit scheint hier ja jeder ein und auszugehen wie es ihm beliebt!“, richtete Michael sich an den Schatten. „Wer ich bin, nun das tut nichts zur Sache. Es reicht wenn ihr wisst, dass ich auf eurer Seite stehe. Ich bin ein guter Freund deines Vaters, Michael Hartmann. Was ihr hier seht ist nur eine Projektion meiner selbst. Mein Körper befindet sich weit entfernt von euch.“ Verblüfft trat Anna näher an die hinter einem Schatten verborgene Person heran und ließ ihre Hand durch sie hindurch gleiten. Kein fester Widerstand. „Na schön, und weshalb bist du hier?“, wollte Andi wissen. „Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, Lightfighter“, sprach er nun zu allen. „Was willst du uns damit sagen?“, wollte Andi wissen. „Alles was ich euch sagen kann ist, dass euch eine große Prüfung bevorsteht. Ihr müsst die Agenda finden. Sie ist der Schlüssel. Ist es notwendig, offenbart sie euch uraltes Wissen. Doch ihr müsst sie schnell finden. Auch die Mächte der Finsternis strecken ihre Krallen nach ihr aus“, machte der Schatten seine orakelhafte Aussage. Entnervt verdrehte Anna die Augen: „Können Informanten nicht einfach mal eine klare Aussage machen? Immer dieses Orakelhafte. Wenn du willst, dass wir die Agenda vor den anderen finden, dann sag uns doch einfach in klar verständlichen Sätzen, was du weißt!“ Zwar war es unmöglich eine Gefühlsregung aus dem Gesicht des Schattens zu lesen, da sein ganzer Körper in fließendes Schwarz eingehüllt war, doch man konnte eindeutig ein leises Lachen hören. „Tja Anna, so ist eben der Lauf der Dinge. Man erhält die Informationen eben nicht immer so wie man sie gerade braucht. Geht in die London University. Dort findet ihr einen Altertumsforscher namens Jeremia Doyle. Fragt ihn nach der Agenda der Ewigkeit. Er wird euch Hinweise liefern. Doch beeilt euch. Der Weg ist weit und die Zeit rennt. In so vieler Hinsicht“, orakelte der Schatten. Als er geendet hatte verschwammen seine Konturen. Schlieren bildeten sich, ein kleiner Wirbel entstand und er verschwand. Ratlos blieben die drei Freunde zurück. „Warum habe ich in letzter Zeit das Gefühl, als wären wir nicht mehr Herr der Dinge. Es reißt uns einfach mit. Alles verändert sich und wir können es nicht verhindern, haben so wenig Einfluss“, sprach Andi. „Das ist doch Unsinn. Wir sind das SE. Wir haben mehr Einfluss auf das Leben als viele andere Menschen. Wir kennen die Wahrheit, nämlich dass es das Böse in personifizierter Form gibt. Und wir haben die Mittel es aufzuhalten. Die Rückschläge in der letzten Zeit musst du positiv sehen. Mein Vater ist nicht wirklich tot. Und ich bin sicher wir finden auch eine Möglichkeit die anderen zurück zu holen. Aber wir sollten jetzt rasch handeln. Das Amulett zeigte keinerlei Regung, also gehe ich davon aus, dass der Schatten wirklich auf unserer Seite ist“, erwiderte Michael. Anna sah ihn an: „Das
denke ich auch. Er hatte irgendwie etwas Warmes, Freundliches an sich. Ich kann das Gefühl nicht beschreiben, auf jeden Fall glaube ich ihm. Ich denke er sagt die Wahrheit. Wir sollten uns auf den Weg machen und diese Agenda suchen.“ „Na ja, ich bin zwar noch etwas skeptisch dem Schatten gegenüber, aber schaden kann es nichts. Zu verlieren haben wir nichts und hier können wir im Moment sowieso nichts tun“, stimmte auch Andi zu. „In Ordnung. Ich kann hier momentan leider nicht weg. Ich muss mit dem Amulett den Dämon suchen. Außerdem behagt mir der Gedanke nicht unbedingt, dass er vielleicht wirklich hier irgendwo eine Bombe versteckt hat. Wenn wir ihn innerhalb der nächsten Stunden nicht finden, werde ich das HQ evakuieren. Das Risiko ist mir zu groß. Aber ihr beide könnt euch unverzüglich auf den Weg machen. Nehmt den Privatjet und fliegt nach London. Ihr müsst mit Jeremia Doyle reden“, sprach Michael. „Sollte hier irgend etwas passieren, benachrichtige ich euch sofort.“ Andi und Anna nickten. „In Ordnung. Wir packen schnell und fliegen dann los. Viel Glück hier“, verabschiedete sich Andi von Michael. „Ja, wünsche ich dir auch. Finde diesen verdammten Dämon. Es wird Zeit, dass wir selbst wieder mehr Aktionen durchführen und weniger Reaktionen. Bis bald“, tat Anna es ihm gleich. „Keine Angst. Wir kriegen das hier schon hin. Ich drücke euch die Daumen. Die Informationen des Schatten sind mehr als vage. Ihr müsst diese Agenda finden. Ich denke es hängt viel davon ab“, erwiderte Michael. Anna und Andi standen auf und verließen den Konferenzsaal. Michael blieb noch kurz sitzen und betrachtete das Amulett gedankenverloren. Und wir beide schnappen uns jetzt diesen Dämon, dachte er und machte sich auf den Weg in Richtung Labor. * Verblüfft starrte Torsten Thielmann in die blauen, wabernden Umrisse, welche vor ihm in der Luft schwebten. Keuchend atmete er auf und begann zu sprechen: „Das darf nicht wahr sein. Die Agenda der Ewigkeit. Nach so langer Zeit endlich wieder eine Spur. Und dieses Mal wird mir nicht wieder jemand dazwischen funken. Das ist eine unglaubliche Chance. Es würde mich nur interessieren wer dieser Schatten war. Wer ihnen Hinweise über die Agenda geben kann muss äußerst viel Macht und Wissen besitzen. Das behagt mir gar nicht. Aber darüber werde ich mir später Gedanken machen. Zuerst muss ich mich um die Agenda kümmern. Sie darf nicht in die Hände der Lightfighter fallen. Sieht so aus als werde ich eine kleine Reise nach London machen. Was meinst du dazu?“ Langsam trat eine Gestalt aus dem Schatten neben Torstens Podest. Während normale Menschen die Ilussion vermittelt bekamen ein normales Haus zu betreten, sah es in Torsten Thielmanns Villa eher aus wie in der Hölle selbst. Schwarze, lichtschluckende Wände. In der Mitte des Raumes befand sich ein Podest, auf dem er sich einen Thron errichtet hatte. Vor dem Podest befand sich in einiger Entfernung ein Lava Becken. Langsam trat die Gestalt nun vor den Thron. „Natürlich dürfen sie nicht an die Agenda kommen. Das wissen wir beide. Gehe nach London. Finde das Buch vor ihnen“, sprach sie leise. „Es gefällt mir nicht wie du mit mir redest“, fauchte Torsten die Gestalt an. „Ach nein. Wie wäre es dir denn lieber. Glaube nur nicht, dass ich dir in irgend einer Weise Demut schulde. Wir haben ein Zweckbündnis, mehr nicht. Alleine kann es keiner von uns beiden schaffen. Aber zusammen können wir siegen“, erwiderte die Gestalt schroff. „Und nun geh schon. Ich habe kein Interesse daran dich zu hintergehen.“ Torsten erhob sich. „Nun gut. Belassen wir es dabei. Ich habe keine Zeit zu verlieren.“ Und während er langsam seinen Thron verließ, dachte er darüber nach wie er am schnellsten nach London kam. * „Du hast es ihnen also gesagt. Wie haben sie reagiert?“, wollte Karsten Hartmann vom Schatten wissen. „Sie waren relativ gefasst und haben schnell reagiert. Anna und Andi befinden sich bereits auf dem Weg nach London“, antwortete der Schatten. „Und ich hoffe nur sie sind schneller als er“, murmelte er noch leise vor sich hin. „Was hast du gesagt?“, wollte Karsten
wissen. „Nichts, ich habe den beiden nur viel Glück gewünscht, sie werden es brauchen“, sagte der Schatten und schwebte langsam davon. „Warum sagst du mir nicht endlich alles?“, rief Karsten ihm nach. Da er an die Traumebene gebunden war, konnte er ihm nicht folgen. Während die von alten Baracken umsäumte Kreuzung hinter ihm zurückblieb, murmelte der Schatten leise: „Weil es das Gesetz so will. Und weil die Wahrheit viel zu schmerzlich für dich wäre.“ * Mit einem Ruck öffneten Andi und Anna die Türen der Universität. Schnell schritten sie zur Information. Hinter einem halbrunden Tisch saß eine modisch gekleidete Enddreißigerin und blickte ihnen lächelnd entgegen. „Guten Tag. Was kann ich für sie tun“, wurden sie höflich gefragt. Während Anna nach Dr. Doyle fragte, sah Andi sich um. Die große Eingangshalle machte einen einladenden Eindruck auf ihn. Man fühlte sich eher in ein Museum versetzt denn in einer Universität. Überall standen irgendwelche alten Ausgrabungsstücke in Glasvitrinen herum. Die Wände waren mit Marmor verkleidet und die Seite zur Straße hin mit Glas. „Kommst du?“, fragte Anna plötzlich. Andi hatte nicht bemerkt, wie sie hinter ihn getreten war. „Doyle befindet sich also im Haus?“, wollte Andi wissen. „So ist es. Und wir haben Glück, er hat gerade keine Vorlesung“, antwortete diese. Zusammen gingen sie die breiten Marmorstufen in das erhöht liegende Nebengebäude. „In diesem Trakt scheinen die Zimmer der Dozenten untergebracht zu sein. Sieht sehr nobel aus das alles hier. Welches Zimmer ist es denn?“, fragte Andi während er die Wände und Decken musterte. „Genau dieses“, beantwortete Anna und deutete auf eine dicke Eichenholztür auf der ein goldenes Schild angebracht war. Unter der Ziffer 210A stand der Name Professor Dr. Jeremia Doyle. Anna nickte Andi zu und klopfte dann an die Tür. Als ein „Herein!“, ertönte, öffnete sie die Tür. Zusammen betraten sie den Raum. Ein äußerst heller, großer Raum tat sich vor ihnen auf. Entgegen jedem Klischee war nicht etwa Unordnung vorherrschend, sondern penible Sauberkeit. Hinter einem großen Holztisch an der gegenüberliegenden Wand saß ein etwa 35 jähriger (zu jung, lass ihn älter sei, er ist immerhin Professor)Mann in einem altmodischen Tweedanzug. Das Haar bereits leicht angegraut(haha mit 35), machte der Professor mit seiner dicken Brille auf der Nase einen doch etwas konfusen Eindruck. „Kann ich etwas für sie tun?“, sprach er Andi und Anna nun an. Sie traten beide auf ihn zu und Andi begann zu sprechen: „Guten Tag Professor Doyle. Meine Kollegin Frau Schneider und ich kommen im Auftrag des Hartmann Konzerns und hätten ein paar Fragen bezüglich bestimmter Objekte ihres Wissensgebietes.“ Auf dem Gesicht des Dr. erschien ein Lächeln. „Ah, der Hartmann Konzern. Unterstütz ja einige meiner Kollegen nach Kräften. Man hört nur Gutes. Ja setzen sie sich doch. Kann ich ihnen etwas zu trinken anbieten. Einen Tee vielleicht?“, wollte der Professor nun von ihnen wissen. Andi und Anna nahmen dankend Platz. „Gerne doch“, nahm Andi das Angebot an und auch Anna ließ sich eine Tasse Tee einschenken. Überhaupt fanden die beiden Lightfighter den Forscher sehr freundlich und herzlich. „Wenn ich ihnen mit meinem bescheidenen Wissen weiterhelfen kann, werde ich das natürlich tun. Habe von der Sache mit ihrem Chef gehört. Tragisch, tragisch“, begann Professor Doyle nun wieder zu sprechen. „Also wie kann ich ihnen denn helfen?“ Andi nickte Anna auffordernd zu und diese begann: „Nun bei unserer Arbeit sind wir auf einige interessante Dinge gestoßen und haben uns gefragt, ob sie uns wohl weiterhelfen könnten. Es geht um ein Buch. Es müsste wohl sehr alt sein. Es ist unter dem Namen „Ewige Chronik“ bekannt.“ Abrupt setzte der Professor seine Teetasse ab, die er sich gerade zum Mund hatte führen wollen. „Woher wissen sie davon?“, wollte er wissen, während seine Hand leicht zu zittern begann. Nun antwortete Andi schnell: „Ein Freund von uns forschte auf diesem Gebiet und stolperte sozusagen über einige Erwähnungen dieser Schrift in alten Aufzeichnungen. Wir wüssten natürlich gerne wobei es sich darum genau handelt.“ Nachdenklich blickte Dr. Doyle ins Nichts. Mit seinen Gedanken weit entfernt schritt er zur Tür und drehte den Schlüssel um. „Na schön, ich werde ihnen erzählen was ich weiß. Zwar glaube ich nicht, dass es ihnen sehr weiterhilft, denn leider werden auch sie
nicht an den nächsten Hinweis gelangen, doch ich will ihnen erzählen was es mit der Agenda auf sich hat. Schließlich gehören sie zum Hartmann Konzern und ich gehe nicht davon aus, dass sie schlechte Absichten haben“, begann er zu sprechen, „Ich bin damals in alten Schriften auf verschiedene Hinweise gestoßen. Demnach gründeten verschiedene mächtige Personen, unter anderem Nostradamus und andere Seher, einen Orden Namens Centro Domini. Diese Seher schrieben ihr Wissen um die Vergangenheit und Zukunft unserer Welt in einem Buch nieder. Der sogenannten „Agenda der Ewigkeit“. Nach und nach holten sie sich verschieden Spezialisten und kämpften gegen die Mächte der Finsternis. Kurz vor seinem Tod versteckte Nostradamus die Agenda und schrieb die Geschichte des Centro Domini nieder. In diesem Buch ist auch das Versteck der Agenda enthalten. Die Geschichte des Ordens verliert sich einige Jahre nach seinem Tod in den Wirren der Geschichte. Niemand weiß, was aus dem Orden wurde. Angeblich besaß ein alter Adliger, der auf Angel Irland lebte, eine Abschrift des Buches. Leider verstarb er bevor ich mit ihm sprechen konnte. Ich sah mir seine Bibliothek zwar genau an, konnte jedoch nirgends das Buch finden. Wahrscheinlich hat er es versteckt oder nie besessen. Und so verliert sich die Spur.“ Andi und Anna hatten wie versteinert den Ausführungen des Professors gelauscht. „Können sie uns die genau Adresse dieses Adligen nennen und gibt es die Bibliothek noch?“, wollte Andi wissen. „Natürlich. Ein guter Freund von mir verwaltet den Nachlass und besitzt somit auch den Schlüssel zum Landhaus“, erwiderte der Professor lächelnd. „Könnten sie mit ihrem Freund sprechen und eine Besichtigung für uns arrangieren?“, fragte Anna völlig ruhig. Innerlich hingegen stand sie kurz vor der Explosion. Sie mussten in dieses Landhaus. Wenn es wirklich so aussichtslos gewesen wäre, hätte der Schatten den Hinweis auf Professor Jeremia Doyle nicht gegeben. „Das wird nicht nötig sein. Ich habe mir damals eine Kopie angefertigt. Wenn sie einen Moment warten werde ich ihnen den Schlüssel bringen und mit ihnen nach Angel Irland fahren. Für heute bin ich sowieso fertig“, gab der Professor den beiden wieder Hoffnung. „Das wäre sehr freundlich“, sagte Andi und sah dem Professor nach, wie er den Raum verließ. „Na da hatten wir aber wirklich Glück“, atmete Anna auf. „Warte ab. Noch haben wir das Buch nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so leicht wird. Stell dir vor wie viel Macht es innehat. Da könnte ja jeder...“, Andi wurde von einem Schrei unterbrochen. „Der Professor!“, rief Anna. Beide zogen gleichzeitig ihre Pistolen und hetzten zur Tür. * „Ich verstehe das nicht. Wir haben das ganze Hauptquartier abgesucht und nirgends hat das Amulett einen Hinweis gegeben“, sprach Michael zu dem Sicherheitschef und fuhr sich mit der rechten Hand resignierend durch die Haare. „Könnte es denn nicht vielleicht doch sein, dass der Dämon das HQ bereits wieder verlassen hat? Schließlich muss ihm klar sein, dass wir eine großangelegte Suche starten“, erwiderte dieser. Beide liefen langsam in Richtung Sicherheitsbüro. „Das glaube ich einfach nicht. Torsten würde ihn nie gehen lassen. Wenn er einmal jemanden hier drinnen hätte, würde er dafür sorgen dass die Villa mitsamt dem HQ in Asche liegt bevor eine seiner Kreaturen hier wieder rauskämen. Nein, er hat einfach nur ein verflixt gutes Versteck. Oder wir sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ich möchte mir die verschiedenen Suchraster einmal genau ansehen. Vielleicht haben ihre Leute ja doch etwas übersehen.“ Die beiden Männer waren fast am Sicherheitsbüro angekommen. Als Michael denn Gang entlang auf die Eingangstür blickte, schoben sich die beiden Hälften gerade auseinander. Während neben ihm der Sicherheitschef weitersprach, hörte Michael kaum noch zu. „Da haben sie sicherlich recht, wenn man den ganzen Tag daran arbeitet, sieht man manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Trotzdem lege ich für meine Leute... Stimmt etwas nicht?“ Michael blickte starr geradeaus. Er hatte noch niemals miterlebt, wie das Amulett auf Dämonen aufmerksam machte. Doch nun wusste er es. Um den Mann, der gerade das Büro verließ, befand sich eine schwarze, wabernde Umrandung. Michael sah es ganz deutlich, während das Amulett in seiner Hand leicht blau schimmerte. „Das ist er!“, rief Michael. Der Kopf seines Begleiters wandte sich von ihm ab und blickte auf den Security, der ihnen entgegenkam. Verdutzt wollte er fragen wie Michael darauf
kam, als sich die Ereignisse auch schon überschlugen. Der Dämon gab seine menschliche Gestalt auf. Und während langsam das Bild vor ihren Augen zerfloss, der Dämon seine wahres Gesicht zeigte, griff er auch schon an. * Mit schussbereiten Waffen stürmten Andi und Anna in das angrenzende Zimmer. Vor einer geöffneten, in der Rückwand eingelassenen Tresortür lag Dr. Doyle. Blut rann über sein Gesicht und seine Augen starrten blicklos ins Leere. „Oh Gott!“, rief Anna und beugt sich über ihn. „Ist er...?“, wollte Andi wissen. Anna wandte den Kopf ab und antwortete mit leiser, belegter Stimme: „Ja. Jemand hat ihm den Schädel förmlich zertrümmert.“ Beide schoben ihre Waffen wieder in das Hohlster. Während Anna nun langsam zum Safe ging beugte sich Andi über Dr. Jeremia Doyle. „Er ist leer. Wahrscheinlich befand sich außer dem Schlüssel nichts darin. Und den hat jetzt wohl jemand anderer“, sie fuhr mit einem Ruck herum, als Andi leicht aufstöhnte. „Was ist? Hattest du eine Vision?“ Wie alle anderen wusste natürlich auch Anna über Andis Präkognitive Fähigkeiten Bescheid. Die Fähigkeit Dinge wahrzunehmen, die an einem weit entfernten Ort in der Gegenwart, Vergangenheit oder Zukunft geschahen, geschehen waren oder erst noch geschehen würden. Langsam erhob sich Andi von der Leiche. „Ja. Es war Torsten. Er befand sich bereits hier im Raum als Professor Doyle eintrat um den Tresor zu öffnen. Er ließ ihn alles machen und wartete bis er den Schlüssel herausgenommen hatte. Dann wollte er ihn töten. Doyle sah ihn aber aus den Augenwinkeln und schrie noch. Tja, und dann kamen wir“, erklärte er langsam. Ich werde mich nie daran gewöhnen, dachte er. Der Moment, in dem die Vision auf einen einstürmte war entsetzlich. Die Gefühle und Gedanken des Opfers. Für einen kurzen Moment war man Teil davon. „Das heißt Thielmann ist auch hinter der Agenda her. Aber warum wollte er den Schlüssel. Warum geht er nicht direkt zur Insel und bricht in das Landhaus ein?“, holte Anna Andi in die Wirklichkeit zurück. „Keine Ahnung. Aber wenn der Besitzer ein Exemplar des Centro Domini besaß, muss er mit dem Übernatürlichen zu tun gehabt haben. Also wird er sich auch vor ungebetenen Gästen zu schützen gewusst haben“, erwiderte Andi. Ein Schrei ließ sie herumfahren. „Hört das denn heute nie auf!“, konnte sich Anna eine spöttische Bemerkung nicht verkneifen. Vor ihnen stand die Dame aus der Information und blickte entsetzt auf die Leiche von Professor Doyle. Dann blickte sie auf Andi und Anna. Natürlich konnten die beiden sich denken was in ihrem Kopf vorging. Schnell zückte Andi ein zusammengefaltetes Etui aus der Innentasche seines Anzuges und hielt es der Dame unter die Nase: „FBI. Wir haben den Mörder überrascht. Er konnte fliehen. Rufen sie bitte umgehend die Polizei.“ Und bevor die geschockte Frau sie aufhalten konnte, waren sie an ihr vorbei aus der Tür und dem Gebäude. „Nicht auszudenken, wenn sie darauf bestanden hätte, dass wir bleiben. Die Fälschungen sind zwar perfekt, aber eben nur Fälschungen. Wenn ein Polizist sie überprüft hätte, nicht auszudenken. Außerdem ist das FBI hier in London ja gar nicht zuständig. Da hatten wir wirklich Glück“, redete Anna während beide nach einem Taxi suchten. „Wir müssen umgehend nach Angel Island. Hoffen wir, dass es noch nicht zu spät ist“, unterbrach Andi. Als endlich ein Taxi hielt, ließen sich beide auf die Rückbank fallen und gaben dem Fahrer Anweisungen. * Reflexartig ließen sich Michael und der Sicherheitschef fallen. Dort wo sich eben noch ihre Köpfe befunden hatten, flogen jetzt Feuerbälle durch den Gang und zerfaserte nach kurzem. Diese wenigen Sekunden hatten jedoch gereicht. Beide hatten ihre Waffen gezogen und schossen nun auf den Dämon. Explosivgeschosse wurden aus dem Lauf der Waffe geschleudert und rasten auf den Dämon zu. Geschosse, die sich nach Eintritt in einen festen Körper entzündeten und diesen so in Brand steckten. Doch bevor die Projektile auch nur in die Nähe des Formwandlers gelangen konnten, hatte dieser sie schon in der Luft zerstört. Grelle Flammen schossen aus ihnen heraus und die leeren Projektile fielen zu Boden. „Glaubt ihr etwa mich damit besiegen zu
können, ihr lächerlichen Kreaturen!“, rief der Dämon. Natürlich wusste er, dass Michael jederzeit sein Amulett einsetzen konnte und er hoffte sogar, dass dieser es tat. „Und da wundert ihr euch noch, dass einer nach dem anderen von euch stirbt. Ihr macht es uns aber auch einfach!“, höhnte er nun weiter. Michael und sein Begleiter hatten ihre Schießen mittlerweile eingestellt. In Michaels Gesicht zeichnete sich deutlich die Wut und der Hass ab. „Dann wollen wir doch mal sehen wie einfach!“, rief er. Seine Hand umklammerte das Amulett. Er konzentrierte sich....und gab den Angriffsbefehl. Der Todesfaktoraktivierte sich. * „Argh!“, urplötzlich zuckte Andi zusammen. „Was ist los?“, keuchte Anna und sprang zu ihm um ihren Freund und Kollegen zu stützen. Noch aus dem Taxi hatten sie einen Hubschrauber gemietet und waren dann von einem kleineren Flughafen in der Nähe des Hafens direkt nach Angel Island abgeflogen. Nun befanden sie sich auf einem gepflasterten Weg, der zu dem gesuchten Herrenhaus führte. Eingegrenzt von einem riesigen Garten ragte es empor und erinnerte an ein altes Spukhaus. Der Zahn der Zeit hatte seine Spuren hinterlassen. Und man konnte deutlich erkennen, dass niemand mehr hier war, der sich um die Pflege des Grundstücks kümmerte. Überall wucherte Unkraut, die Bäume und Sträucher wuchsen nach allen Seiten und das Efeu hatte das Haus teilweise völlig zugewuchert. „Irgend etwas stimmt nicht mit Michael“, erklärte Andi nun seinen Aufschrei. „Ich kann nicht genau sagen was. Es ist nur ein Gefühl, ein kurzes Aufblitzen. Aber er ist eindeutig in Gefahr. Wir müssen schnellstmöglich zurück.“ „Okay. Wir schauen uns jetzt in dem Haus um und machen uns auf den Rückweg. Wenn Michael jetzt in Schwierigkeiten ist, können wir ihm sowieso nicht helfen. Also los“, erwiderte sie. Schnell liefen sie zur Eingangstür. Bereits von weitem konnten sie sehen, dass Torsten Thielmann hier gewesen war. Die Eingangstür lag einige Meter neben ihrem Rahmen. Eine sehr starke Person musste sie herausgerissen haben. „Wieso hat er nicht den Schlüssel benutzt?“, fragte Andi mehr zu sich selbst, als dass er von Anna eine Antwort erwartet hätte. Doch diese hatte auch darüber nachgedacht: „Ich gehe davon aus, dass der Schlüssel nicht für die Tür bestimmt ist, sondern für irgend etwas anderes. Es ist mir zwar unklar, warum Professor Doyle uns dies nicht mitgeteilt hat, aber darüber können wir uns immer noch Gedanken machen, wenn wir drinnen sind.“ Sie passierten den Türrahmen und betraten so das düstere Landhaus. Da Torsten sich ebenfalls hier befand, zogen beide ihre Waffen und bewegten sich nur langsam vorwärts. Hier im Inneren des Hauses sah alles danach aus, als würde der Besitzer jeden Moment zurückkehren, sah man von den zugewucherten Fenstern ab. Die Möbel standen noch alle an ihrem Platz, wie sie es zweifellos schon eine halbe Ewigkeit taten. Zumindest zeugte der Staub davon, welcher sich auf ihnen abgelegt hatte. Die beiden Lightfighter durchsuchten zuerst das untere Stockwerk. Hier waren Küche, Salon und Bad untergebracht. Danach stiegen beide die morsche Treppe in das zweite Stockwerk hinauf. „Wenn Thielmann noch hier ist hat er uns spätestens jetzt bemerkt“, orakelte Andi. Oben angekommen machten sie sich auch hier daran jeden Raum zu durchsuchen. Direkt gegenüber dem Treppenaufgang stießen sie auf die Bibliothek. Bereits auf den ersten Blick konnte man erkennen, dass hier noch bis vor kurzem jemand gewesen war. Der große Raum befand sich in völliger Unordnung. Tische, Regale und Bücher lagen verstreut und zerbrochen auf dem Boden. „Er hat gehaust wie ein Vandale“, sprach Anna aus was auch ihr Kollege dachte. Als sie beide das Zimmer betreten hatten, bemerkten sie auf einem kleinen Tisch, der als einziger noch stand...den Schlüssel. „Das gibt es doch nicht! Das ist doch der Schlüssel von Dr. Doyle. Warum liegt der hier?!“, rief Andi. Anna ging zu dem kleinen Tisch und nahm ihn an sich. „Was mich viel mehr interessiert ist, ob Thielmann gefunden hat was er suchte“, bemerkte sie. „Ich denke eher nicht. Obwohl Torsten zur dunklen Seite gehört, ist der doch kein aufbrausender Mensch. Ich denke er hat hier nur alles verwüstet, weil er eben nicht das gefunden hat was er suchte“, bekam Anna zur Antwort. Und so suchten Anna und Andi das ganze Zimmer ab. Während Andi die bereits auf dem Boden liegenden Bücher durchsah untersuchte Anna die Bilder und Wände, sowie die Decke und den Fußboden. „Nichts“, musste Anna nach wenigen
Minuten resigniert bemerken und auch Andi wurde nicht fündig. „Ich verstehe das nicht! Wo könnte er denn noch so etwas Wertvolles versteckt haben?!“, rief Andi aus. Anna betrachtete interessiert die in die Wände eingehauenen Verzierungen. „Komm, schau dir das mal an“, winkte sie Andi herbei und deutete auf eine in die Wand eingemeißelte Kirche. „Wo könnte man das Centro Domini besser verstecken als in einer Kirche. Das meine ich natürlich symbolisch. Die Idee wäre nicht schlecht. Und einige Schwarzmagier, und so einer ist Torsten ja zweifellos, hätten ihre Probleme damit“, erklärte sie. Zusammen untersuchten sie das Abbild und fanden tatsächlich eine Stelle, die vergleichbar war mit einem Schlüsselloch. Als Anna den Schlüssel hineinschob und drehte senkte sich die Gravur langsam nach innen ab und gab den Blick auf eine Glasvitrine frei, die mit seltsamen Zeichen bemalt war. „Das ist es“, sprach Andi ehrfurchtsvoll. Ein großes, dickes Buch. Der Einband war golden und in schwarzen, schnörkeligen Buchstaben waren die Worte Centro Domini darauf gedruckt. „Und zweifellos ist es gut geschützt. Die Zeichen sind eindeutig Dämonenbanner. Kein Schwarzmagier käme an diese Glasvitrine“, stellte Anna fest und ging darauf zu. Behutsam öffnete sie die Vitrine und nahm das Buch heraus. „Na da muss ich mich wohl bei ihnen bedanken!“, rief eine Stimme hinter ihnen aus. Beide fuhren herum. Im gleichen Moment wusste Andi welchen Fehler sie begangen hatten. Natürlich hatte auch Torsten Thielmann das Buch entdeckt. Aber er hatte es nicht mit sich nehmen können. Die Vitrine war ja gesichert. Nun stand dieses Hindernis nicht mehr im Weg. Er hatte nur darauf gewartet, dass die beiden Lightfighter das Buch für ihn aus der Glasvitrine holten. „Du!“, rief Anna hasserfüllt aus. Vor ihnen stand der Mann, der Karsten Hartmann getötet hatte. Und dieser richtete nun den Mittelfinger seiner rechten Hand auf sie. „Aber meine Liebe, wer wird denn so wütend sein. Bitte macht keine abrupte Bewegung. Es würde mir sehr leid tun, euch jetzt schon töten zu müssen. Und womöglich würde das Buch beschädigt. Das wollen wir doch nicht“, sprach er gelassen aus. „Du verdammter Dreckskerl. Wenn du glaubst du bekommst das Centro Domini irrst du dich!“, schrie ihm Andi entgegen. Torsten lächelte überheblich. „Ach ihr kleinen Narren. Rüttelt an Dingen von denen ihr keine Ahnung habt, wie eh und je. Und letztendlich könnt ihr doch gar nicht gewinnen. Diese Lektion musste Karsten schon machen und seinem lieben Sohn erging es nicht anders. Gebt mir das Buch. Ihr werde die Agenda niemals bekommen.“ Fordernd streckte Torsten seine Hand aus. Und Anna reagierte. Während sie das Buch höher hob, so das es den Anschein hatte, als würde sie es Torsten geben wollen, zog sie mit der anderen die Vitrine hinter sich von ihrem Sockel und warf diese blitzschnell auf ihn. Völlig überrumpelt konnte der Schwarzmagier nicht mehr ausweichen. Die Vitrine traf ihn. Die darauf aufgemahlten Banner begannen zu glühen. Nun zogen Andi und Anna blitzschnell ihre Waffen und feuerten. Zwei der Geschosse drangen in Torstens Körper ein, während dieser sich noch unter den Dämonen-Bannern wälzte. Schnell machte er mit seiner rechten Hand einen Abwehrzauber, der die Projektile zerstörte. Seine Wunden schlossen sich kurz darauf. „Er ist zu mächtig!“, rief Andi aus. Und auch Anna musste dies feststellen. Die Banner begannen bereits zu verblassen. Natürlich hatten sie tiefe Fleischwunden hinterlassen, aber diese würden Torsten nicht töten. „Wir müssen hier weg, schnell!“, rief Anna Andi zu. Sie nahm das Buch unter den Arm und hetzte zum Ausgang. Hinter ihr Andi. Sie ließen das Haus hinter sich und schafften gerade noch zum Hubschrauber zu gelangen, der einige Meter vom Grundstück gelandet war. Als beide darin Platz genommen hatten kam Thielmann gerade aus dem Haus. Er bewegte sich rasend schnell. Doch den Hubschrauber konnte er nicht mehr aufhalten. Der Pilot, der auf die beiden Lightfighter gewartet hatte, zog ihn nach oben und flog steil von der Insel weg. „Wir haben es geschafft. Wir haben das Centro Domini. Damit sind wir schon ein gutes Stück näher bei der Agenda“, murmelte Anna leise während sie sich das Buch genauer besah. Natürlich war alles in Latein verfasst und sie mussten es im SE übersetzen. Trotzdem waren sie nun schon ein gutes Stück weiter. Sie flogen zurück nach London um von dort aus wieder nach Rom zurückzukehren. *
Ein greller Schmerz schoss durch Michaels Kopf. Sein Amulett glühte schwarz auf und ein Energiestrahl baute sich zwischen dem Dämon und Michael auf. Doch anstatt diesen zu vernichten zog das Amulett Kraft aus Michael und übertrug diese auf den Schwarzblüter. Michael spürte wie ein Sog an ihm zu zerren begann. Die Umgebung begann langsam zu verschwimmen. Die Automatik hatte mittlerweile Alarm gegeben. Von überallher kamen Securitys gelaufen und hielten ihre Waffe auf den Dämon gerichtet, der ständige mehr Kraft zugeführt bekam. Plötzlich entstand neben Michael ein schwarzer Wirbel. Innerhalb weniger Sekunden hatte sich der Schatten daraus kristallisiert. Michael sank langsam auf die Knie. Die Securitys begannen auf den Formwandler zu feuern. Der Schatten ging neben Michael in die Hocke und griff in das Amulett. Mit einem Ruck zog er etwas Schwarzes daraus hervor und verschwand zusammen mit ihm in seinem üblichen Wirbel. Im gleichen Moment verlor auch der Dämon seine zugeführte Kraft. Sie verpuffte im Nichts. Die Projektile drangen in seine Haut ein und entzündete sich. Mit einem lauten Schrei verbrannte der Dämon. Es blieb nichts als Asche zurück. Während um die nächste Gangbiegung bereits Ärzte rannten um sich um den bewusstlosen Michael zu kümmern, rannte der Sicherheitschef in Richtung Büro. Wenn der Dämon aus diesem Raum gekommen war, ging er davon aus, dass auch die Bombe sich darin befand. Blitzschnell ließ er von einem Suchsystem das Büro selbst nach eventuellen Veränderungen durchsuchen. Nach kurzem Suchen wurde das System fündig. Die Bombe war unter den Bodenplatten angebracht. Eine Verbindung aus Magie und Technik. Dem Sicherheitschef war in diesem Moment klar, dass er zu spät gekommen war. Die Bombe konnte nicht mehr aufgehalten werden. Der Zeitzünder näherte sich der Null. Schnell sprang er aus dem Büro. Während er den Gang hinunter rannte gab er per ComLink den Abschottungsbefehl an den Computer. Das HQ war in einzelne Sektoren unterteilt. Im Notfall wurden diese hermetisch voneinander abgeriegelt. Natürlich hatte der Securitybereich eine eigene Sektion. Es befanden sich momentan nicht mehr viele Menschen hier. Michael war auf die Krankenstation gebracht worden und alle anderen irgendwo in der Station unterwegs um zu untersuchen ob der Dämon weitere Manipulationen vorgenommen hatte. Vor ihm begann sich langsam eine Trennwand herabzuschieben. In letzter Sekunde schaffte er den Sprung darunter hindurch. Die Wand fuhr weiter und wurde im Boden verankert. Dann brach die Hölle los. * Als Anna und Andi die Spectral Enterprise erreichten, trauten sie ihren Augen nicht. Es dauerte einige Stunden bis sie mit Alex Neufeld, dem zuständigen Sicherheitschef sprechen konnten. So erfuhren sie, was sich in den letzten Stunden ereignet hatte. Die Sektion in der das Sicherheitsbüro gelegen hatte war völlig zerstört. Wie durch ein Wunder hatte sich jedoch niemand mehr zu diesem Zeitpunkt darin aufgehalten. In den angrenzenden Sektionen war es noch zu leichter Beschädigung gekommen und einige Personen waren leicht bis schwer verletzt. „Glücklicherweise haben wir alle Wände mit Duplex ausgestattet. Die Bombe hätte ansonsten das ganze HQ vernichtet“, beendete Neufeld seinen Bericht. „Und wie geht es Michael?“, wollten Andi und Anna gleichzeitig wissen. „Die Ärzte sagen es war haarscharf. Wäre der Schatten nur eine Sekunde später aufgetaucht, wäre Michael jetzt tot. So, hat er überlebt. Allerdings.....“ Alex machte eine Pause. „Nun reden sie schon!“, fuhr Andi den Mann an. „Michael Hartmann liegt im Koma. Die Ärzte wissen nicht wie schnell er daraus wieder erwachen wird. Von seinem Amulett geht ein Kraftfluss aus, der ihn am Leben erhält und langsam stärkt. Wie lange es dauern wird bis er wieder erwacht, lässt sich jedoch nicht sagen“, sprach Alex Neufeld weiter. „Wie sieht es mit dem Speicher aus?“, wollte nun Anna wissen: „Konnten die Muster zum Wiederherstellen benutzt werden?“ „Nein. Im Moment der Explosion gab es einen kurze Energieausfall. Die Speicher konnten die Muster nicht mehr halten. Durch ihre Beschädigung haben sie in diesem Moment die kompletten Muster verloren“, sprach der Sicherheitschef langsam weiter. Anna schloss die Augen. „Danke, sie können jetzt gehen“, verabschiedet Andi den Sicherheitschef. Zwischen ihnen lag das Centro Domini. Anna liefen Tränen über die Wange. Andi fühlte sich an die Geschichte der zehn kleinen Negerlein erinnert. Nun waren sie nur noch zu zweit. Er nahm
Anna in den Arm und sagte: „Wir dürfen nicht aufgeben. Hast du nicht gehört was Alex Neufeld gesagt hat. Michael wird wieder stärker. Sein Amulett hilft ihm. Karsten Hartmann ist auch noch am Leben, wenn auch nur noch als Geistesform. Und irgendwie habe ich das Gefühl das Jürgen, Sandra, Dorian und Nina auch noch am Leben sind. Außerdem haben wir das Centro Domini. Wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren die Agenda an uns zu bringen.“ Anna blickte ihn an. „Wie kommst du darauf das die vier noch Leben? Eine Vision?“ Andis Blick ging ins Leere. Und mit leiser stimme begann er zu sprechen: „Nein. Eine Ahnung. Nur eine Ahnung.“ * „Danke, dass du meinem Sohn das Leben gerettet hast. Das werde ich dir nicht vergessen!“, bedankte sich Karsten Hartmann bei dem vor ihm schwebenden Schatten. „Es war vorherbestimmt was geschehen sollte. Es war mir erlaubt einzugreifen. Doch noch ist dein Sohn nicht außer Gefahr. Alles steht und fällt mit der Agenda. Und mit den vier“, antwortete der Schatten. „Das heißt die vier leben noch. Was ist mit ihnen geschehen?“, wollte Karsten wissen. Der Schatten stieß einen Seufzer aus: „Ich erinnere mich noch an die Zeit als ich so neugierig war. Im Nachhinein wünschte ich mir es nicht gewesen zu sein. Ja, die vier leben noch. Und was mit ihnen geschehen ist? Nun das wirst du bald erfahren, Karsten Hartmann. Schon sehr bald.“ * Während der Schmerz in seinem Kopf langsam nachließ, öffnete Jürgen langsam die Augen. Er lag auf der Erde. Seine Hände ertasteten Gras. Ruckartig setzte er sich auf, nur um dies im nächsten Moment wieder zu bereuen. Ein rasender Schmerz zuckte durch seinen Kopf. Als dieser sich nach wenigen Minuten verflüchtigt hatte sah er sich um. Ein strahlend blauer Himmel überzog die Wiese auf der er und Sandra lagen. Er und Sandra? Jürgen sah sich um. Von Dorian und Nina war nichts zu sehen. Sandra schien noch bewusstlos zu sein. In seinem Unterbewusstsein registrierte er die gute, unverbrauchte Luft und das wohltuende Klima. Langsam begann sich Sandra zu regen. „Wo sind wir hier nur gelandet?“, fragte sich Jürgen, während Sandra neben ihm die Augen aufschlug. Ende des 2. Teils
Vorschau auf Band 3: Mit viel Glück konnten die Lightfighter das Centro Domini an sich bringen. Nun geht die Jagd nach der Agenda der Ewigkeit weiter. Dicht gefolgt von Torsten suchen Andi und Anna nach diesem seltsamen Artefakt, während Jürgen, Sandra, Dorian und Nina in einer fremden Umgebung erwachen und sich entsetzt fragen müssen, wohin die Maschine sie gebracht hat.