Pinnacle Studio 9
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Hendric Wehr
Pinnacle Studio 9 Videos schneiden am PC
Markt+Technik Verlag
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
Die Informationen in diesem Produkt werden ohne Rücksicht auf einen eventuellen Patentschutz veröffentlicht. Warennamen werden ohne Gewährleistung der freien Verwendbarkeit benutzt. Bei der Zusammenstellung von Texten und Abbildungen wurde mit größter Sorgfalt vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden. Verlag, Herausgeber und Autoren können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf Fehler sind Verlag und Herausgeber dankbar. Alle Angaben in diesem Buch dienen ausschließlich der Information über technische Fragen und Softwarefragen. Sie dienen nicht dem Zweck, den Absatz von Waren oder Dienstleistungen zu fördern. Alle Rechte vorbehalten, auch die der fotomechanischen Wiedergabe und der Speicherung in elektronischen Medien. Die gewerbliche Nutzung der in diesem Produkt gezeigten Modelle und Arbeiten ist nicht zulässig. Fast alle Hardware- und Software-Bezeichnungen, die in diesem Buch erwähnt werden, sind gleichzeitig auch eingetragene Warenzeichen oder sollten als solche betrachtet werden. Umwelthinweis: Dieses Buch wurde auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 07 06 05 04
ISBN 3-8272-6760-9
© 2004 by Markt+Technik Verlag, ein Imprint der Pearson Education Deutschland GmbH, Martin-Kollar-Straße 10–12, D-81829 München/Germany Alle Rechte vorbehalten Lektorat: Birgit Ellissen,
[email protected] Herstellung: Monika Weiher,
[email protected] Einbandgestaltung: Marco Lindenbeck, webwo GmbH (
[email protected]) Satz: mediaService, Siegen (www.media-service.tv) Druck und Verarbeitung: Bosch Druck, Ergolding Printed in Germany
Inhaltsverzeichnis
1
2
3 4
5
6
7
Einsteigen
7
Die CD zum Buch
9
Erst mal checken: Stimmt die Hardware?
11
Was macht wirklich Sinn: eine digitale oder eine analoge Kamera? Der Computer und das Betriebssystem
11 13
Der Einbau der FireWire-Karte
17
Zuerst einmal: den Computer vorbereiten Nächster Schritt: Karteneinbau und Softwareinstallation
17 26
Studio 9: der erste Start
35
Der erste Blick auf die Software
35
Ihre Videos richtig überspielen
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Die Sache mit der Szenenerkennung Es geht los: Der Film wird auf den PC überspielt Ein paar Dinge, die Sie beim Drehen und Bearbeiten Ihrer Filme beachten müssen
43 44 49
Ihr Videofilm wird bearbeitet
55
Wie wär’s mit schicken Oldtimern? Ziemlich komfortabel: Fehler korrigieren
55 73
So bauen Sie Titel in Ihren Film ein
81
Die zwei unterschiedlichen Arten von Titeln Blenden und Übergänge
81 100
Der Film wird vertont
105
Den Film mit Kommentaren unterlegen Der Film bekommt eine Musikuntermalung
105 117
Inhaltsverzeichnis
8 9
6
Wenn Sie nur ein paar Minuten Zeit haben: SmartMovie
125
Wirklich einfach: die Arbeit mit SmartMovie
125
Jetzt wird der Film erstellt
129
Ihr Film wird als Datei ausgegeben Ihr Film kommt auf CD/DVD
131 144
Fragen und Antworten direkt aus dem Pinnacle Support
153
Videoschnitt von A–Z
169
Die wichtigsten Webadressen für Videofilmer und -schneider
173
Stichwortverzeichnis
175
Einsteigen Was Sie heute alles mit Ihren Videofilmen machen können, wäre noch vor wenigen Jahren ziemlich sicher in den Bereich Science-Fiction gefallen. Wer hätte zu jener Zeit schon an winzig kleine und hochleistungsfähige Camcorder, High-TechAkkus mit stundenlangen Laufzeiten, DVDs und raffinierte Computerschnittprogramme gedacht? Vor rund zehn Jahren schleppte man als begeisterter Videofilmer noch Kilo schwere Kameramonster herum, deren genauso schwere Akkus meist schon nach kurzer Zeit schlapp machten. Damals waren Chipsysteme zur Bildaufzeichnung noch unbekannt, man verwendete – eben wie »Anno dunnemals« – die gute alte Röhrentechnik, die natürlich allerlei Beschränkungen unterworfen war. Selbst im professionellen Fernsehbereich arbeitete man damals ausschließlich mit Röhrenkameras – vielleicht sind Ihnen ja noch die merkwürdigen Bilderscheinungen in Erinnerung, wenn Scheinwerfer im Fußballstadion plötzlich lange leuchtende Schlangenmuster auf dem Fernsehschirm zeichneten? Vor diesem Effekt hatte jeder Hobbyfilmer bei seiner eigenen Videokamera wirklich Panik, denn starke Lichtquellen zogen nicht nur die erwähnten Schlangenmuster – sie konnten sich auch in der Bildröhre »verewigen« und mit dem gefürchteten »Einbrenner« für einen dauerhaft blinden Fleck in der Röhre sorgen. Wie die nachträgliche Bearbeitung des Videomaterials aussah, möchte man sich heute gar nicht mehr vorstellen: Unverschämt teure Schnittpulte waren nötig, die mit Mühe und Not die wirklich einfachsten Effekte und Blenden beherrschten. Alles in allem war die Videofilmerei zu diesen Zeiten eine recht teure und schwerfällige Angelegenheit, die selbst bei großem Aufwand meist nur ziemlich unbefriedigende Ergebnisse brachte. Aber genug der Gruselgeschichten aus der Steinzeit des Videofilmens. Heutzutage hat sich die Situation glücklicherweise grundlegend geändert – Videokameras sind klitzeklein, technisch ausgereift und obendrein wirklich erschwinglich geworden. Das Schönste ist aber natürlich, dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt, Ihr Videomaterial auf dem heimischen Computer wirklich professionell bearbeiten zu können. Um mit solchen Schnittlösungen erfolgreich zu arbeiten, müssen Sie keine
Einsteigen
Ausbildung als Bildtechniker oder Cutter absolviert haben – die Bedienung ist fast immer rein intuitiv und wirklich einfach. Und auch wenn ein Lottogewinn eine schöne Sache ist – für eine gute Videoschnittsoftware brauchen Sie den nicht! Wirklich ausgereifte Schnittsoftware wie Pinnacle Studio 9 bekommen Sie nämlich bereits für offiziell 99 € – wobei der »Straßenpreis« gelegentlich sogar noch darunter liegt. Übrigens: Pinnacle hat auch seine anderen Schnittlösungen Studio DV, Studio AV/DV, Studio AV/DV Deluxe, Studio MovieBox USB und Studio MovieBox DV mit der Studio 9-Software ausgestattet. Egal welches dieser Produkte Sie kaufen – »Herz und Hirn« ist stets Studio 9! In den folgenden Kapiteln zeige ich Ihnen, wie Sie Ihren PC auf den Videoschnitt vorbereiten und mit Studio 9 effektiv arbeiten. Selbst wenn Sie sich noch nie mit dem Thema Videoschnitt beschäftigt haben, werden Sie so garantiert tolle Ergebnisse erzielen. Und das in kürzester Zeit! Übrigens: Sie müssen die Beispiele, die ich Ihnen zeige, natürlich nicht stur nacharbeiten! Vielleicht möchten Sie an der einen oder anderen Stelle anders vorgehen oder andere Effekte ausprobieren? Tun Sie’s einfach, denn was ich Ihnen hier zeigen kann, ist natürlich immer nur eine Möglichkeit von vielen! Damit Sie sofort loslegen können, finden Sie auf der Buch-CD eine technisch geringfügig eingeschränkte Version von Studio 9, die Sie 30 Tage lang nach Lust und Laune ausprobieren können. Obendrein habe ich einige Übungsszenen mit auf die CD gepackt – wenn Sie möchten, können Sie mit diesen Videoszenen auch gleich Ihre ersten Versuche unternehmen. Und wenn einmal etwas schief geht oder nicht so klappt, wie Sie sich das vielleicht vorgestellt haben, dann ärgern Sie sich nicht, sondern probieren Sie’s einfach noch einmal! Übung macht ja bekanntlich den Meister und mit jedem neuen Video, das Sie schneiden und nacharbeiten, werden Sie garantiert besser! Wenn Sie Anregungen und Verbesserungsvorschläge zum Buch haben, können Sie sich gerne mit einer E-Mail an mich wenden. Meine Adresse im Verlag Markt+Technik:
[email protected] Und jetzt wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen und natürlich beim Bearbeiten Ihrer Videos! Ihr Hendric Wehr
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Die CD zum Buch Damit Sie gleich loslegen und Ihre ersten Videofilme bearbeiten können, finden Sie auf der Buch-CD eine so genannte Trial-Version von Pinnacle Studio 9. Bis auf einige wenige Einschränkungen bestimmter Funktionen arbeitet diese Version nicht anders als die, die Sie im Handel kaufen können. Sie können die Trial-Version 30 Tage lang kostenlos und nach Herzenslust ausprobieren – und werden dabei sicherlich schnell merken, wie leicht sich mit Studio 9 Videos bearbeiten lassen. Studio 9 verfügt über einen »Übungsfilm«, mit dem Sie Ihre ersten Schnittversuche unternehmen können. Wenn Sie diesen Film nicht mögen, ist das aber auch kein Problem. Im Ordner ÜBUNGSFILME finden Sie nämlich 31 kurze Videosequenzen, mit denen Sie – wie im Buch gezeigt – blitzschnell den Film eines spannenden Museumsrundgangs realisieren können. Wie Sie diese Übungsfilme in Studio 9 importieren, beschreibe ich in der Datei Bitte lesen! auf der Buch-CD. Schließlich finden Sie auf der CD noch den Ordner STUDIO 9.0.4 PATCH, in dem sich eine Updatedatei für Studio 9 befindet. Dieses Update betrifft Sie aber möglicherweise überhaupt nicht und Sie sollten es deshalb auch wirklich nur dann installieren, wenn Ihr Computer nach der Installation von Studio 9 extrem langsam arbeitet. Am besten sehen Sie einmal monatlich auf der Pinnacle-Website unter der Adresse www.pinnaclesys.de nach, ob es neue Updates gibt, und laden sich diese bei Bedarf herunter.
1 Erst mal checken: Stimmt die Hardware? Klar – bevor Sie sich ans Schneiden Ihres Videos machen können, gilt es einige Vorbereitungen und vielleicht auch Entscheidungen zu treffen. An erster Stelle steht dabei natürlich die Schnittlösung, die Sie einsetzen wollen. Diese wiederum hängt wesentlich von Ihrer Videokamera ab. Gehen wir zunächst einfach einmal vom Idealfall aus – Sie haben beschlossen, sich eine Videokamera und eine Schnittlösung zu kaufen. »Idealfall« deshalb, weil Sie jetzt keine Kompromisse eingehen müssen, um eine zu Ihrer vielleicht schon etwas betagten Kamera passende Schnittlösung zu finden.
Was macht wirklich Sinn: eine digitale oder eine analoge Kamera? Und hier ist sie auch schon, die erste Entscheidung: Sollten Sie eine digitale oder eine analoge Videokamera kaufen? Die Antwort ist klar: Kaufen Sie auf jeden Fall eine digitale, auch »DV-Kamera« genannt. Analoge Geräte von verschiedenen Herstellern sind zwar noch in gewissen Stückzahlen auf dem Markt – sie sterben aber definitiv aus, weil im Grunde alle Hersteller auf das leistungsfähigere DV-Format setzen. DV-Kameras, besonders natürlich die Topmodelle, sind teurer als ihre alten analogen Kollegen – das Qualitäts- und Leistungsspektrum, das sie bieten, liegt allerdings auch erheblich über dem der Analogkameras. Obendrein purzeln die Preise aber auch bei DVKameras fast so dramatisch wie bei PCs – wenn Sie also nicht zum allerneuesten Modell greifen, sondern eher die bewährte Kamera vom Vorjahr wählen, können Sie nochmals erheblich Geld einsparen.
FireWire: Was ist das eigentlich? FireWire – die technisch korrekte und leider völlig unverständliche Bezeichnung lautet übrigens »IEEE-1394« – ist das Schlagwort, wenn es um DV-Kameras geht. Um die Verwirrung dann noch komplett zu machen, verpasste Sony der gleichen Schnittstelle den Namen iLink.
Kapitel 1 – Erst mal checken: Stimmt die Hardware?
FireWire ist nichts anderes als ein Bussystem, ähnlich wie zum Beispiel der USB in Ihrem PC. Damit hören aber auch schon alle Gemeinsamkeiten mit dem USB auf, denn FireWire ist extrem leistungsfähig und zur Übertragung von sehr speicherintensiven Daten wie Audio- oder Videodaten gedacht. Windows XP unterstützt FireWire auf Betriebssystemebene – genauso wie das schon bei Windows 98 und ME der Fall war, und zwar mittels des so genannten WDM-Treibermodells. Das hat den Vorteil, dass FireWire-Geräte, ohne spezielle Treiber zu benötigen, von den meisten Windows-Applikationen benutzt werden können. Dummerweise ist aber FireWire nicht kompatibel zu anderen Bussystemen, sodass Sie, wenn Sie es nutzen wollen, eine spezielle Schnittstelle benötigen. So viel zur Theorie. In der Praxis sieht der Einsatz von FireWire so aus, dass DVKameras, neben der S-Video-Schnittstelle, auch über eine Buchse zum Anschluss des FireWire-Kabels verfügen.
Abbildung 1.1: Die FireWire-Anschlussbuchse an einer DV-Kamera
Das FireWire-Kabel wird dann an der in Ihrem PC eingebauten Schnittkarte angeschlossen. Wollen Sie nun den Videofilm zur Bearbeitung auf den PC spielen, laufen alle Videoinformationen, also sowohl die Audio- als auch die Videodaten, mit hoher Geschwindigkeit über das FireWire-Kabel und die Schnittstellenkarte sofort zur Software, mit der Sie den Videofilm später bearbeiten. Selbst wenn Sie das Überspielen des Videos hin und wieder als echte Geduldsprobe und Zwangskaffeepause empfinden sollten – etwas Schnelleres als Echtzeitübertragung können Sie derzeit noch nicht erreichen.
Geht’s nicht auch ohne FireWire? Doch, das geht und damit kommen wir zum zweiten, nicht mehr ganz so idealen Fall. Sie haben bereits eine Videokamera und wollen diese auch weiterhin nutzen. Nun tut sich aber das Problem auf, dass diese Kamera kein DV-, sondern noch ein »normales« analoges Gerät ist. Keine Sorge, denn da analoge Kameras immer noch millionenfach benutzt werden, bieten alle Hersteller von Schnittlösungen diese natürlich auch für die Analogkameras an. Grundsätzlich funktionieren analoge Schnittlösungen zwar fast genauso wie digitale, der Hauptunterschied besteht aber darin, dass Sie bei einer DV-Lösung Ihre Filme praktisch frei von Qualitätsverlusten überspielen können, was natürlich ein echter Vorteil ist.
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Der Computer und das Betriebssystem
Und einen weiteren kleinen Nachteil hat das S-Video-System. Während nämlich bei einer FireWire-Verbindung sowohl die Video- als auch die Audiodaten über dieses eine FireWire-Kabel transportiert werden, benötigen Sie beim Überspielen per S-Video-Verbindung eine gesonderte Audioverbindung zur Soundkarte Ihres PC. Zugegeben, das ist eher lästig als ein echtes Problem – spricht aber eben auch wieder für die Verwendung von FireWire.
Abbildung 1.2: Analoge Kameras verfügen nur über einen S-Video-Ausgang.
Der Computer und das Betriebssystem Was Sie zum Videoschnitt brauchen, ist – natürlich – ein PC. Und logischerweise sollte er schnell sein – eigentlich sogar so schnell wie möglich, denn erst dadurch erreichen Sie beim Videoschnitt eine flüssige Arbeitsweise. Zugegebenermaßen können Sie Studio 9 bereits auf einem Computer betreiben, der mit einem Intel Pentium oder einem AMD Athlon ab 800 Mhz arbeitet. Wirklich Spaß macht das allerdings nicht, denn den größten Teil Ihrer Videoschnittarbeit werden Sie in diesem Fall mit Wartezeiten verbringen. Als Betriebssystem können Sie zwar das bereits etwas in die Jahre gekommene Windows 98 SE (Second Edition) einsetzen – ich persönlich würde das allerdings nicht tun. Selbst bei bestmöglicher Konfiguration arbeitet Windows 98 nämlich nicht annähernd so stabil wie etwa Windows 2000 oder Windows XP. Auch bei diesen beiden Windows-Versionen scheiden sich wieder die Geister und jeder Anwender hat hier seinen Favoriten. Ich selbst setze mittlerweile Windows XP zum Videoschnitt (und für die meisten anderen PC-Arbeiten) ein und habe nur beste Erfahrungen machen können!
Arbeitsspeicher: kann man nie genug haben! Die alte Windows-Regel »Arbeitsspeicher kann man nie genug haben« gilt auch heute noch und zwar ganz besonders dann, wenn Sie sich mit dem Videoschnitt beschäftigen. Pinnacle selbst gibt zwar 256 Mbyte Arbeitsspeicher als absolute Mindestausstattung für Studio 9 an – das ist allerdings tatsächlich die »Schmerzgrenze«, mit der ein gerade noch akzeptables Arbeitstempo möglich ist.
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Kapitel 1 – Erst mal checken: Stimmt die Hardware?
Am besten nutzen Sie also die immer noch niedrigen Speicherpreise aus und rüsten Ihren PC auf 512 Megabyte Arbeitsspeicher auf. Das ist besonders dann wichtig, wenn Sie mit Windows XP oder 2000 arbeiten – beide Betriebssysteme schnappen sich nämlich bereits für die eigenen und systemwichtigen Funktionen erhebliche Speichermengen. Tipp
Augen auf beim Speicherkauf! Arbeitsspeicher ist leider nicht gleich Arbeitsspeicher – zu viele unterschiedliche Bauformen sind auf dem Markt, als dass man alle im Kopf haben könnte. Und dann ist eben schnell der falsche Speicherbaustein gekauft und statt Videos zu schneiden, fangen Sie mit der Bastelei von vorne an! Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, dann bauen Sie einfach eines der Speichermodule aus Ihrem Rechner aus und nehmen es als Vergleich mit zum Neukauf. Verpacken Sie das Speichermodul dabei sorgfältig – am besten in eine antistatische Plastiktüte, im Notfall genügt auch ein kleiner Frischhaltebeutel.
Grafik- und Soundkarte Auch wenn man es gar nicht vermuten möchte, aber der Grafikkarte kommt beim Videoschnitt keine besonders wichtige Rolle zu. Sie brauchen also nicht unbedingt eine höchstleistungsfähige Karte der neuesten Generation – besitzen Sie jedoch ein solches Glanzstück, schadet es aber natürlich auch nicht. Wirklich wichtig ist lediglich, dass die Grafikkarte DirectX 9-kompatibel ist – was allerdings so gut wie alle etwas neueren Karten sind. Tipp
Alte PCI-Grafikkarte: besser austauschen Die wirklich vorsintflutlichen PCI-Grafikkarten mit 16 oder 32 Mbyte Arbeitsspeicher eignen sich in der Regel nicht mehr zum Videoschnitt – ein solches Modell sollten Sie also auf jeden Fall austauschen!
Auch was die Soundkarte angeht, stellt der Videoschnitt keine besonderen Anforderungen – die standardmäßig in allen etwas moderneren PCs bereits in das Motherbord integrierten Soundkarten bieten alle nötigen Features. Auch hier gilt also wie bei der Grafikkarte: Eine besonders gute und teure Soundkarte ist zwar keinesfalls zwingend nötig – sie schadet aber auch nicht.
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Der Computer und das Betriebssystem
Surround-Sound nur mit entsprechender Hardware!
Hinweis
Studio 9 bietet unter anderem die Möglichkeit, die Stereo- und Surround-Kanäle jeder Tonspur ganz nach Wunsch auszurichten – sie also quasi im Raum zu »platzieren«. Die eingestellten Effekte können Sie sich sofort in der Vorschau ansehen bzw. anhören – allerdings nur, wenn Ihr Computer mit einem entsprechenden ProLogickompatiblen Soundsystem ausgerüstet ist.
Hier muss alles stimmen: die Festplatte Neben dem Arbeitsspeicher ist die Festplatte ein entscheidender Faktor beim Videoschnitt. Hier legen Sie den zu schneidenden Videofilm ab und holen ihn in Teilen wieder hervor, um ihn zu bearbeiten. Je schneller die Festplatte, desto schneller gehen diese Arbeitsschritte natürlich vonstatten. Alle etwas neueren IDE-Festplatten und sämtliche SCSI-Festplatten übertreffen dabei die Mindestwerte von etwa 4 Mbps Schreib- und Lesegeschwindigkeit bei weitem. Lediglich wirklich »angejahrte« Festplatten könnten unter diese Werte fallen.
Hohe Umdrehungszahl = schnelle Platte!
Tipp
Vielleicht wollen Sie Ihren Rechner ja sowieso mit einer neuen Festplatte aufrüsten? Umso besser – allerdings sollten Sie beim Neukauf auf jeden Fall darauf achten, dass Sie eine Festplatte mit hoher Umdrehungszahl, also etwa 7200 U/min oder darüber, kaufen. Eine höhere Umdrehungszahl bedeutet, dass die auf der Platte gespeicherten Informationen sehr viel schneller gefunden und geschrieben werden können. Besonders beim Überspielen und dem späteren Rendern, also Berechnen, von Videosequenzen ist das wichtig, da es ansonsten zu Festplattenaussetzern kommen kann, die dann wiederum zu fehlenden Bildern führen. Aber nicht nur die reine Geschwindigkeit der Festplatte ist wichtig, sie sollte auch ein bestimmte Mindestgröße haben. Wenn Sie Videos zur Bearbeitung im DV-Format überspielen, benötigen Sie pro Sekunde Video 3,6 Mbyte Speicherplatz und pro Minute 216 Mbyte. Ein fünfminütiges Video würde mit rund 1 Gbyte Speicherplatz zu Buche schlagen – eine Stunde also rund 13 Gbyte. Wie der Arbeitsspeicher, so werden auch Festplatten immer billiger – eine 80 oder 120 Gigabyte große Platte ist damit durchaus kein Luxus mehr!
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Kapitel 1 – Erst mal checken: Stimmt die Hardware?
Die Schnittkarte: Was ist das eigentlich? Die wichtigste Hardwarekomponente ist natürlich die Schnittkarte, wobei dieser Begriff eigentlich völlig falsch ist! Tatsächlich hat die Karte nämlich im Normalfall überhaupt nichts mit dem eigentlichen Videoschnitt zu tun – sie dient lediglich der Verbindung des PC mit der Kamera. Wenn Sie die preisgünstigste Schnittlösung realisieren wollen, kaufen Sie eine einfache FireWire-Karte für rund 40 € und im Bedarfsfall (falls nicht sowieso schon mit Ihrer Kamera geliefert) ein entsprechendes FireWire-Verbindungskabel. Einige Preisklassen über dieser Lösung liegen Komplettpakete wie etwa Pinnacles Studio AV/DV Deluxe, in dem neben einer stark modifizierten FireWire-Karte auch weiteres Zubehör wie etwa eine BreakOut-Box (z.B. für Aufnahmen von analogen Geräten) enthalten ist. Der Vorteil solcher modifizierter Karten besteht unter anderem darin, dass sie beispielsweise über eigene Audioein- und -ausgänge verfügen. Hinweis
Schnittkarte von früherer Studio-Version vorhanden? Wenn Sie die Vorgängerversion von Studio AV/DV Deluxe, also Studio 8 Deluxe, besitzen (oder sie beispielsweise günstig auf ebay ersteigert haben), können Sie die in dieser Version vorhandene FireWire-Karte auch unter Studio 9 benutzen. Dasselbe gilt übrigens auch für die so genannte BreakOut-Box, die es ebenfalls bereits in Studio 8 Deluxe gab. Um sicherzugehen, dass Sie dabei auf dem neuesten Stand sind, was die Treiberunterstützung angeht, sollten Sie allerdings einen Blick auf die Internetseiten von Pinnacle werfen, die Sie unter der Adresse www.pinnaclesys.de finden, und dort im Supportbereich nach Informationen zu der Karte suchen.
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2 Der Einbau der FireWire-Karte Sie wollen Ihre FireWire-Karte einbauen, sind aber kein Bastelfreak? Vielleicht haben Sie sogar noch nie einen PC aufgeschraubt? Kein Problem – der Einbau der Karte ist in ein paar Minuten erledigt, selbst wenn Sie meinen, »zwei linke Hände« zu haben. Voraussetzung ist lediglich, dass Sie die ab Seite 26 folgende Schritt-für-Schritt-Anweisung wirklich befolgen. Übrigens: Sie müssen keine Angst haben, die Garantieregelung Ihres möglicherweise nagelneuen PC zu verletzen, wenn Sie ihn aufschrauben. Als Computerkäufer haben Sie jederzeit das Recht, Ihren PC zu öffnen und nach Belieben zu erweitern, ohne dass Sie dadurch Ihre Garantieansprüche verlieren! Dass Sie bei der Bastelarbeit natürlich vorsichtig vorgehen müssen, ist klar. Schäden, die Sie selbst verursachen, weil Sie zum Beispiel mit dem Schraubenzieher auf der Hauptplatine herumkratzen, deckt die Garantie selbstverständlich nicht ab!
Zuerst einmal: den Computer vorbereiten Bevor Sie mit dem Einbau der Videokarte beginnen, sollten Sie unter Windows ein paar Vorarbeiten erledigen.
Wirklich kein Luxus: eine eigene Videopartition Natürlich brauchen Sie nicht zwingend eine eigene Festplattenpartition, um Videos zu schneiden – Sie werden aber feststellen, dass Sie mit einer solchen Partition sehr viel schneller und fehlerloser arbeiten können.
Kapitel 2 – Der Einbau der FireWire-Karte
Wie bitte: Partition? Eine Partition ist nichts anderes als ein abgetrennter Datenbereich auf der Festplatte. Sie können eine Festplatte in mehrere Partitionen aufteilen, die dann jeweils auch eine eigene Bezeichnung, also einen Laufwerksbuchstaben, bekommen, also etwa C, D, E usw. Das Partitionieren dient dabei der Übersichtlichkeit auf der Festplatte oder in unserem Fall der besseren Datenorganisation und -verwaltung. Eine höhere Datensicherheit erreichen Sie mit mehreren Partitionen allerdings nicht, denn die Partitionen befinden sich ja nach wie vor physikalisch auf der einen Festplatte. Ist diese beispielsweise durch einen Hardwaredefekt nicht mehr ansprechbar, sind natürlich auch die Daten in den auf der Festplatte befindlichen Partitionen verloren! Der Grund dafür ist ganz einfach: Normalerweise befinden sich auf einer Partition alle möglichen Daten, also zum Beispiel die Ihres Textverarbeitungs- oder Tabellenkalkulationsprogramms. Speichern Sie hier nun zusätzlich Ihre Videos, braucht die Festplatte sehr viel länger, um die Videodaten zur Bearbeitung auszulesen, weil sie diese ja erst zwischen all den »Nichtvideodaten« heraussuchen muss. Logisch: Je mehr »fremde« Daten auf der gleichen Partition wie die Videodaten gespeichert sind, desto länger dauern auch die Lese- und Schreibvorgänge. Dazu kommt dann noch die so genannte »Fragmentierung«, welche die Festplattenzugriffe nochmals verlangsamt. Was es mit der Fragmentierung auf sich hat und wie Sie diese beseitigen, zeige ich Ihnen übrigens ab Seite 22. Diesem Problem gehen Sie von vornherein aus dem Weg, indem Sie kurzerhand eine eigene Partition auf der Festplatte anlegen, die Sie dann ausschließlich zum Speichern und Bearbeiten Ihrer Videos verwenden. Eine solche Partition sollte mindestens 10 Gigabyte groß sein, wenn Sie aber mehr Platz auf Ihrer Festplatte entbehren können, schadet das natürlich keinesfalls.
Eine neue Partition anlegen? So einfach geht das! Um eine oder auch mehrere Partitionen auf der Festplatte anzulegen, haben Sie grundsätzlich mehrere Möglichkeiten. Der komfortabelste und zugleich sicherste Weg ist in jedem Fall, sich ein Partitionstool wie etwa PowerQuest Partition Magic zu besorgen. Mit diesen Programmen, die Sie übrigens auch im sonstigen Windows-Alltag prima gebrauchen können, legen Sie mit wenigen Mausklicks eine neue Festplattenpartition an. Sie müssen sich keine Sorgen um Ihre schon vorhandenen Daten auf der Platte machen. Ebenso einfach können Sie später übrigens auch Partitionsgrößen ganz nach Ihren Vorstellungen verändern.
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Zuerst einmal: den Computer vorbereiten
Achtung, bitte dran denken!
Achtung
Während Sie mit einem Partitionstool arbeiten, darf kein anderes Programm im Hintergrund arbeiten! Achten Sie besonders auf Programme wie den Taskplaner, die Indexerstellung von Microsoft Office oder einen Virenscanner. Für die Dauer der Arbeit mit dem Partitionstool deaktivieren Sie solche Programme am besten. Den Taskplaner finden Sie übrigens unter START/ALLE PROGRAMME/ZUBEHÖR/SYSTEMPROGRAMME/GEPLANTE TASKS.
Abbildung 2.1: Hier wird mit PartitionMagic blitzschnell eine neue Partition erstellt.
Ganz anders sieht das allerdings aus, wenn Sie etwa mit dem Microsoft-eigenen Tool fdisk arbeiten wollen. Dies ist zwar ein unverzichtbares Tool zum Partitionieren und Formatieren neuer und noch »nackter« Festplatten, zum nachträglichen Anlegen von Partitionen eignet es sich aber nur bedingt. Das liegt daran, dass fdisk nicht in der Lage ist, lediglich eine neue Partition anzulegen und dabei den vorhandenen Datenbestand der Platte in Ruhe zu lassen. Stattdessen müssten Sie, wenn Sie fdisk einsetzen wollten, alle vorhandenen Festplattenpartitionen zunächst löschen, und könnten erst im nächsten Schritt neue Partitionen anlegen. Was das bedeutet, ist klar – alle Daten auf der Festplatte werden bei diesem Vorgang unwiederbringlich gelöscht.
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Kapitel 2 – Der Einbau der FireWire-Karte
Abbildung 2.2: Der Idealfall: eine eigene leere Partition bzw. Festplatte nur für Ihre Videodaten
Sicher ist sicher: die neue Partition auf mögliche Fehler untersuchen Haben Sie die neue Partition angelegt, sollten Sie diese erst einmal auf mögliche Fehler untersuchen. Jede Festplatte, selbst eine nagelneue und unbenutzte, bringt physikalische Fehler mit, die bereits bei der Herstellung entstehen. Solche Fehler nennt man »Bad Clusters«, defekte Speicherbereiche, auf die nicht zugegriffen werden kann. Das ist im Grunde nicht weiter schlimm, denn solche zerstörten Bereiche sind normalerweise nur sehr klein und beeinträchtigen die Funktion der Festplatte nicht weiter. Die Voraussetzung, dass Windows oder Ihre anderen Programme mit diesen Fehlern keine Probleme bekommen, ist allerdings, dass Windows sie kennt und weiß, wo genau auf der Platte sie sich befinden. Ansonsten könnte es nämlich passieren, dass ein Programm beim Speichern versucht, auf einen solchen defekten Bereich zuzugreifen, und dabei natürlich scheitert. Im schlimmsten Fall führt das zu einem kolossalen Windows-Hänger und Ihre gerade bearbeiteten Daten sind verloren! Glücklicherweise bringt Windows mit ScanDisk aber ein sinnvolles Programm mit, das solche Festplattenfehler aufspürt und markiert. Dank dieser Markierung ist dann für alle Programme auf Ihrem Computer klar, dass sie auf diese Bereiche nicht zugreifen dürfen.
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Zuerst einmal: den Computer vorbereiten
Achtung, bitte dran denken!
Achtung
Bevor Sie ScanDisk starten, schließen Sie bitte alle anderen Programme und arbeiten auch nicht am Rechner, bis die Überprüfung abgeschlossen ist! Genau wie bei der Arbeit mit einem Partitionierungstool sollten Sie im Hintergrund arbeitende Programme wie den Taskplaner, die Indexerstellung von Microsoft Office oder den installierten Virenscanner für die Dauer der Überprüfung deaktivieren. 1. Sie starten ScanDisk, indem Sie die Partition im Windows-Explorer mit der rechten Maustaste anklicken, im Kontextmenü auf den Eintrag EIGENSCHAFTEN gehen und dann auf die Registerkarte EXTRAS wechseln. Hier klicken Sie im Feld FEHLERÜBERPÜFUNG auf JETZT PRÜFEN.
Abbildung 2.3: Hier starten Sie ScanDisk.
2. Im folgenden Optionsfenster aktivieren Sie die Option DATEISYSTEMFEHLER AUTOMATISCH KORRIGIEREN und beginnen die Überprüfung mit einem Klick auf STARTEN.
Abbildung 2.4: In den Optionen von ScanDisk legen Sie fest, wie das Programm mit möglichen Fehlern umgehen soll.
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Kapitel 2 – Der Einbau der FireWire-Karte
3. Zum Abschluss der Überprüfung zeigt ScanDisk Ihnen eine Zusammenfassung mit den Ergebnissen der Untersuchung.
Sinnvoll: regelmäßig defragmentieren Wenn Sie später Videoszenen auf den PC überspielen, werden diese Szenen auf der Festplatte genauso behandelt wie alle anderen Daten. Windows speichert sie einfach dort, wo der Schreibkopf der Festplatte gerade vorbeiläuft und freien Speicherplatz findet. Was dann mit der Zeit passiert, ist eigentlich klar: Alle neu hinzukommenden Daten werden ebenfalls »irgendwohin« gespeichert. Wenn Sie die gespeicherten Daten nun aufrufen wollen, müssen die Leseköpfe der Festplatte unnötig lange auf der Plattenoberfläche herumsuchen, bis die überall verteilt herumliegenden Datenteile gefunden und zusammengefügt sind. Und das kostet, besonders bei so speicherintensiven Daten wie Videofilmen, einfach eine Menge Zeit. Je mehr Daten auf der Platte gespeichert sind, desto schlimmer wird die Sucherei und desto länger müssen Sie warten, bis die gewünschte Datei dann endlich geöffnet ist.
Abbildung 2.5: Der Blick auf eine fragmentierte Festplatte
Diesem unglücklichen Zustand, man nennt ihn übrigens »Fragmentierung«, können Sie nun aber mit dem Windows-eigenen Programm Defrag entgegenwirken. 1. Über START/PROGRAMME/ZUBEHÖR/SYSTEMPROGRAMME/DEFRAGMENTIERUNG starten Sie das gleichnamige Programm.
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Zuerst einmal: den Computer vorbereiten
2. Wählen Sie die zu defragmentierende Partition aus und klicken Sie einfach auf OK. Ist die Defragmentierung abgeschlossen, schließen Sie Defrag mit der BEENDEN-Schaltfläche. Die gerade neu angelegte Partition müssen Sie übrigens nicht unbedingt sofort defragmentieren, denn diese Arbeit hat im Normalfall schon das Programm erledigt, mit dem Sie die Partition angelegt haben. Wenn Sie später regelmäßig mit dieser Partition arbeiten, sollten Sie diese dann aber auch genauso regelmäßig, mindestens aber einmal pro Woche, defragmentieren.
Starke Fragmentierung kann zu Fehlfunktionen führen
Hinweis
Ist eine Partition oder Festplatte besonders stark fragmentiert, kann dies unter ungünstigen Umständen zu Fehlfunktionen beim Ausführen von Programmen führen. Beim Überspielen eines Videos auf den Computer können dann eventuell einzelne Bilder ausgelassen werden, die infolgedessen im späteren Film natürlich fehlen.
Sind Treiber und Zusatzprogramme auf dem aktuellen Stand? Im letzten Punkt der Vorarbeiten geht es um die Treiber für Ihre Grafikkarte und DirectX. Haben Sie einen nagelneuen Rechner, wird der Grafikkartentreiber normalerweise auf dem letzten Stand sein – genau wissen kann man das natürlich nie. Und deshalb ist es vielleicht gar nicht verkehrt, wenn Sie sich auf der Website Ihres Grafikkartenherstellers vorsichtshalber einmal nach einer neueren und eventuell fehlerbereinigten Version umsehen. Die wichtigsten Hersteller und deren Internetadressen finden Sie am Ende des Buches.
Der neueste Treiber ist nicht unbedingt der beste!
Tipp
Im Internet gibt es unzählige Seiten, auf denen die allerneuesten Grafikkartentreiber als absolute Geheimtipps angepriesen werden. Die immer wieder angegebenen Beschleunigungswerte klingen fantastisch – leider werden solche Werte aber fast nur unter Idealbedingungen erreicht. Neue Treiber sollten Sie möglichst nur direkt von den Internetseiten des Grafikkartenherstellers herunterladen. Haben Sie einen Treiber aus anderer Quelle, sehen Sie bitte auf der Herstellerseite der Grafikkarte nach, ob dieser Treiber authentisch ist und welche Beschreibungen es dort zu ihm gibt.
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Kapitel 2 – Der Einbau der FireWire-Karte
DirectX: Mindestens Version 9 ist nötig DirectX könnte man als eine Art Multimediaschnittstelle bezeichnen, die besonders von Videoschnittprogrammen und Spielen genutzt und deshalb auch vorausgesetzt wird. Bei der Programminstallation von Studio 9 wird automatisch überprüft, ob mindestens die DirectX-Version 9 installiert ist – bei Bedarf wird dann eine neuere Version installiert. Auch DirectX wird ständig weiterentwickelt, es kann also sein, dass die auf der Installations-CD vorhandene DirectX-Version nicht mehr aktuell ist. Am besten sehen Sie zuerst auf Ihrem Computer nach, welche DirectX-Version dort installiert ist. 1. Klicken Sie auf START/ALLE PROGRAMME/ZUBEHÖR/SYSTEMPROGRAMME/SYSTEMINFORMATIONEN. 2. Im Fenster der Systeminformation gehen Sie auf EXTRAS/DIRECTX-DIAGNOSEPROGRAMM. 3. Nach ein paar Augenblicken sehen Sie am unteren Ende der Registerkarte SYSTEM die aktuell installierte DirectX-Version.
Abbildung 2.6: Auf diesem Computer ist eine veraltete DirectX-Version installiert.
Ist die installierte Version, wie in unserem Beispiel, veraltet, muss sie gegen eine neuere Version ausgetauscht werden. Dies können Sie entweder automatisch während der Installation von Studio 9 erledigen – oder manuell über die Website des DirectX-Herstellers Microsoft, indem Sie auf START/WINDOWS-UPDATE klicken. Auf der Microsoft-Seite gelandet, wird Ihr PC auf seine Betriebssystemkonfiguration überprüft. Anschließend sehen Sie eine Liste der für Ihren PC vorhandenen
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Zuerst einmal: den Computer vorbereiten
und empfohlenen Updates – unter anderem auch DirectX, sofern Sie eine veraltete Version betreiben.
Sicherheitsupdates gleich mitnehmen!
Tipp
Wenn Ihr PC so massive Sicherheitslücken aufweist, wie in der folgenden Abbildung zu sehen, sollten Sie in jedem Fall die gefundenen Sicherheitsupdates und Patches herunterladen und installieren! Der Internet Explorer ist und bleibt nämlich leider ein echtes Sorgenkind, was seine ständig neu auftauchenden Sicherheitslücken angeht. Die weltweiten und massiven Virenattacken der letzten Zeit sind im Grunde nur durch diese Sicherheitslücken möglich – und es werden in Zukunft sicherlich nicht weniger werden. Microsoft stellt aus diesem Grunde einmal monatlich (bei akuten Bedrohungen auch öfter) Sicherheitsupdates zum Herunterladen zur Verfügung – im eigenen Interesse sollten Sie dieses Angebot auch nutzen!
Abbildung 2.7: Auf der Windows-Update-Seite können Sie die neueste DirectX-Version downloaden – anstehende Sicherheitsupdates sollten Sie gleich mit herunterladen!
Nach dem Download wird DirectX automatisch installiert und außer einem Neustart des Rechners müssen Sie nichts weiter unternehmen.
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Kapitel 2 – Der Einbau der FireWire-Karte
Nächster Schritt: Karteneinbau und Softwareinstallation Der Rechner ist picobello aufgeräumt, alle nötigen Software- und Treiberupdates haben Sie hinter sich – jetzt können Sie sich endlich an den Karteneinbau machen. Achtung
Vor dem Basteln am Computer: bitte Stecker raus! Eigentlich sollte es klar sein – bevor Sie Ihren PC aufschrauben, ziehen Sie bitte den Netzstecker des Geräts! Mit Stromschlägen ist bekanntermaßen nicht zu spaßen und wahrscheinlich wollen Sie auch nicht, dass dies das letzte Video war, dass Sie gedreht haben – oder?
Um die Videokarte einzubauen, brauchen Sie nicht besonders viel Werkzeug – konkret gesagt lediglich einen mittelgroßen Kreuzschlitz-Schraubenzieher. Auch handwerkliches Geschick ist nicht nötig, ein bisschen Gefühl beim Einstecken der Karte ist allerdings unerlässlich. 1. Nachdem Sie den PC vom Stromnetz getrennt haben, öffnen Sie das Gehäuse. Der erste Blick ins Innere Ihres Rechners ist vielleicht ein bisschen verwirrend. Um die meisten Dinge, die Sie hier sehen, müssen Sie sich allerdings überhaupt nicht kümmern. Achtung
Vorsicht, statische Aufladung! Bevor Sie irgendetwas im Inneren des Rechners berühren, sollten Sie sicherstellen, dass Sie die empfindlichen Bauteile nicht durch statische Aufladung zerstören! Fassen Sie einfach ein blankes Metallteil an einem Heizkörper oder einen Wasserhahn an, um die statische Aufladung in Ihrem Körper abfließen zu lassen. Dasselbe sollten Sie übrigens auch tun, bevor Sie die Videokarte aus ihrer Verpackung nehmen. Während für uns ein kleiner knisternder Statikfunken lediglich unangenehm ist, reagieren die Chips auf der Karte auf solche Ministromschläge ziemlich allergisch!
2. Für den Karteneinbau interessant sind dagegen die Steckplätze. Ihre Grafikkarte befindet sich zum Beispiel in einem solchen Steckplatz – im Normalfall wird das übrigens ein AGP-Steckplatz sein, der sich optisch von den anderen Steckplätzen unterscheidet. Wenn Sie möchten, verwenden Sie für die Videokarte nun einfach den nächsten freien Steckplatz daneben.
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Nächster Schritt: Karteneinbau und Softwareinstallation
Abbildung 2.8: In diesem Rechner ist nur noch ein Steckplatz frei.
3. Bevor Sie die Karte nun in den freien Steckplatz einsetzen, sehen Sie sich diese bitte einmal etwas genauer an. Wichtig ist nämlich, dass Sie die Karte richtig in die dafür vorgesehenen Aussparungen im Steckplatz einsetzen.
Abbildung 2.9: Auf diese Aussparung am hinteren Ende der Karte kommt es an!
4. Die kleine Aussparung, die Sie am hinteren Ende der Karte sehen, muss exakt in den Zapfen passen, den Sie im Steckplatz Ihres Rechners sehen.
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Kapitel 2 – Der Einbau der FireWire-Karte
5. Nehmen Sie die Karte und setzen Sie diese zunächst vorsichtig auf den gewünschten Steckplatz auf, ohne sie aber gleich festzudrücken.
Abbildung 2.10: Setzen Sie die Karte zunächst einmal auf den Steckplatz, ohne sie festzudrücken.
6. Und jetzt kommen wir an die Stelle, an der Sie etwas Gefühl brauchen. Wenn die Karte richtig auf dem Steckplatz sitzt, also die Aussparung genau auf der Nut, drücken Sie diese vorsichtig fest. Es ist völlig normal, dass sich die Karte etwas schwer in den Steckplatz drücken lässt, sodass Sie vielleicht ein wenig fester drücken müssen. Nur wenden Sie bitte keine Gewalt an, denn damit zerstören Sie entweder die Karte oder die Hauptplatine des Rechners oder beides! Sehen Sie lieber noch einmal nach, ob die Karte auch wirklich richtig auf dem Steckplatz sitzt, und versuchen Sie es dann noch einmal.
Abbildung 2.11: Exakt so müssen Sie die Karte auf den Steckplatz aufsetzen, bevor Sie diese festdrücken.
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Nächster Schritt: Karteneinbau und Softwareinstallation
7. Als vorletzter Schritt des Einbaus bleibt nun nur noch übrig, die Karte an der Gehäuserückwand festzuschrauben.
Abbildung 2.12: Schrauben Sie die Karte fest und schon ist der Einbau erledigt!
8. Und das war’s auch schon – jetzt können Sie das Gehäuse Ihres Rechners wieder zuschrauben und ihn mit dem Stromnetz verbinden.
Muss eventuell noch erledigt werden: die Kartentreiber installieren Je nachdem, welches Kartenmodell von welchem Hersteller Sie verwenden, läuft die Installation der Treiber ein wenig unterschiedlich ab. Am komfortabelsten haben Sie es, wenn Sie mit Windows XP arbeiten – im Normalfall erkennt XP die Karte nämlich und installiert automatisch die nötigen Treiber. Arbeiten Sie dagegen noch mit Windows 98 SE oder Windows ME, müssen Sie bei der Treiberinstallation auf jeden Fall den einzelnen Arbeitsschritten in der Gebrauchsanweisung der Karte folgen!
Studio 9 wird installiert Nachdem Windows die FireWire-Karte ins System integriert hat, müssen Sie natürlich noch die eigentliche Schnittsoftware installieren. Das ist bei Studio 9 tatsächlich ziemlich einfach und läuft im Grunde fast vollautomatisch ab. 1. Nach Einlegen der Programm-CD landen Sie automatisch im ersten Installationsfenster, der Sprachauswahl.
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Kapitel 2 – Der Einbau der FireWire-Karte
Abbildung 2.13: Die Sprachauswahl
2. Das nächste Fenster betrifft die Eingabe der Benutzerinformationen und der Seriennummer. Wenn Sie möchten, können Sie hier zusätzlich Ihre E-MailAdresse angeben und festlegen, dass Pinnacle Ihnen regelmäßig Angebote per Mail zuschickt.
Abbildung 2.14: Die Eingabe der Benutzerinformationen und der Seriennummer
3. Im nächsten Fenster müssen Sie die Lizenzvereinbarungen mit einem Klick auf die Option ICH BIN MIT DEN BEDINGUNGEN DER LIZENZVEREINBARUNG EINVERSTANDEN akzeptieren und kommen damit ins Fenster SETUP-TYP.
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Nächster Schritt: Karteneinbau und Softwareinstallation
4. Im Normalfall werden Sie den Installationstyp STANDARD wählen. Wenn Sie allerdings sehen wollen, was Studio 9 tatsächlich auf Ihrem PC installiert, wählen Sie die Option BENUTZERDEFINIERT.
Abbildung 2.15: Hier wählen Sie den Installationstyp.
5. Im Fenster KOMPONENTEN WÄHLEN sehen Sie nun die zu installierenden Programmbestandteile und können, beispielsweise um Platz zu sparen, Komponenten wie die Dokumentation oder die Beispieldateien deaktivieren.
Abbildung 2.16: Hier können Sie bestimmen, welche Komponenten installiert werden sollen.
6. Das Installationsprogramm zeigt Ihnen zur Kontrolle noch einmal alle Eingaben – mit einem Klick auf WEITER beginnt die eigentliche Installation.
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Kapitel 2 – Der Einbau der FireWire-Karte
Abbildung 2.17: Das Installations-Kontrollfenster
7. Die Installation läuft jetzt ohne Ihr weiteres Zutun ab. Lediglich am Ende des Installationsprozesses zeigt Studio 9 ein Auswahlfenster, in dem Sie sich registrieren lassen können – aber nicht unbedingt müssen.
Abbildung 2.18: Das Registrierungsfenster
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Nächster Schritt: Karteneinbau und Softwareinstallation
Gleich registrieren oder später?
Hinweis
Wann Sie sich registrieren lassen möchten, bleibt völlig Ihnen überlassen. Das Angebot, durch die Registrierung 16 zusätzliche Blendeneffekte umsonst zu bekommen, finde ich persönlich allerdings wirklich interessant und fair. Wollen Sie die Registrierung lieber zu einem späteren Zeitpunkt vornehmen, schließen Sie das Fenster einfach. Sie können sich später jederzeit im Internet unter der Adresse www.pinnaclesys.de und dort im Bereich SUPPORT registrieren. 8. Zum Abschluss der Installation müssen Sie Ihren Computer neu starten. Nach dem Neustart fordert Studio 9 Sie auf, die zweite CD – die so genannte Content CD – einzulegen, auf der sich einige Zusatzprogramme befinden.
Abbildung 2.19: Beginn der Installation der Content CD
9. Auch bei der Installation der Content CD müssen Sie zunächst die Installationssprache auswählen. 10. Danach kommen Sie ins Fenster KOMPONENTEN WÄHLEN, in dem Sie festlegen können, welche der zusätzlichen Komponenten installiert werden sollen.
Abbildung 2.20: Die Installation zusätzlicher Komponenten
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Kapitel 2 – Der Einbau der FireWire-Karte
Tipp
Welche Komponenten soll ich installieren? Wenn Sie sich bereits halbwegs mit der Videobearbeitung auskennen, können Sie vielleicht auf das Online Handbuch und die Einführung verzichten. Möglicherweise ist auch der Acrobat Reader 5 bereits auf Ihrem Computer installiert – also können Sie auch auf diese Installation verzichten. Ob Sie den RealPlayer wirklich benötigen, lässt sich zu diesem Zeitpunkt zwar nicht mit Sicherheit sagen – Sie können seine Installation aber auch später nachholen. Auf jeden Fall lohnenswert sind die Optionen Motion-Menüs und Samples mit den Untergruppen Alpha Music und Smart Sound. Hinter diesen Optionen verstecken sich sinnvolle Funktionen von Studio 9, die ich Ihnen im Laufe des Buches noch genauer zeigen werde.
11. Ist auch die Installation der Content CD abgeschlossen, können Sie nach einem weiteren Neustart des Computers mit Studio 9 arbeiten.
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3 Studio 9: der erste Start Keine Frage – Sie wollen so schnell wie möglich loslegen und Ihren ersten Videofilm am liebsten sofort schneiden. Gute Idee – nur werden Sie wahrscheinlich nicht sehr weit kommen, weil Sie die wichtigsten Funktionen der Software noch gar nicht kennen. Deshalb sehen wir uns auf den nächsten Seiten einmal an, was Sie grundsätzlich mit Studio 9 anstellen können und vor allem – wie Sie das tun! Beim Start von Studio 9 landen Sie übrigens jedes Mal in einem Auswahlfenster, in dem Sie entweder das Tutorial – eine sehr gut gemachte interaktive Programmeinführung – oder das eigentliche Programm, also Studio 9, starten können. Zudem können Sie festlegen, ob dieses Auswahlfenster auch weiterhin bei jedem Programmstart oder ab jetzt überhaupt nicht mehr angezeigt werden soll. Wie gesagt: Das Tutorial ist eine wirklich gute Einführung in Studio 9, allerdings ist dieses Auswahlfenster ein wenig nervig und verzögert den Programmstart unnötig. Klicken Sie deshalb am besten auf DIESEN BILDSCHIRM BITTE NICHT MEHR ANZEIGEN – wollen Sie das Tutorial zu einem späteren Zeitpunkt nutzen, klicken Sie in Studio 9 einfach auf HILFE und dann auf TUTORIAL.
Der erste Blick auf die Software Der erste Blick auf die Studio-Software ist nicht besonders erhellend, zumal Sie automatisch auf der Registerkarte BEARBEITEN landen – zu bearbeiten gibt es zu diesem Zeitpunkt aber eigentlich noch gar nichts. Obendrein möchte Studio 9 sich auch gleich noch mit dem Internet verbinden, um nach Programmupdates zu suchen – grundsätzlich ein guter und sinnvoller Service. Trotzdem klicken Sie jetzt am besten auf NEIN – die Suche nach einem Update können Sie nämlich später jederzeit über HILFE/SOFTWARE-UPDATES starten.
Kapitel 3 – Studio 9: der erste Start
Hinweis
Aber ich könnte doch gleich updaten, oder? Stimmt, das könnten Sie – allerdings können Sie das auch später tun, wenn Sie einen ersten Blick auf Studio 9 geworfen haben. Zu Studio 9 gibt es aktuell bereits ein Update (ein weiteres befindet sich aktuell noch in der Beta-Phase), das Sie aber auf der Buch-CD finden; deshalb müssen Sie nicht extra im Internet nachsehen. Sinnvoller ist, Sie besuchen später die Internetseite von Pinnacle, die Sie unter der Adresse www.pinnaclesys.de finden. Hier können Sie nachsehen, ob neue Updates für Studio 9 vorliegen, und sich dessen Beschreibung durchlesen. Möglicherweise sind bestimmte Updates auch nur für sehr spezielle Problemlösungen und Hardwarevoraussetzungen gedacht, die Sie gar nicht betreffen. Eine Installation des Updates wäre dann unnötig und sinnlos.
Abbildung 3.1: Der erste Blick auf Studio 9
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Der erste Blick auf die Software
Und was ist mit dem Beispielfilm?
Tipp
Gerade hatte ich gesagt, es gäbe eigentlich noch gar nichts zu bearbeiten – und jetzt fragen Sie sich, was die elf Bilder mit der jungen Frau zu bedeuten haben? Nun – Studio 9 enthält einen kleinen Übungsfilm, den ich persönlich allerdings nicht besonders spannend und ein bisschen zu »amerikanisch« finde. Natürlich können Sie diesen Film für Ihre ersten Schnittversuche verwenden – besser aber, Sie machen das entweder mit Ihrem eigenen Videomaterial oder mit dem auf der Buch-CD. Um ein Video zu überspielen, müssen Sie nun auf die Registerkarte AUFNAHME wechseln. Dort bekommen Sie allerdings sehr wahrscheinlich gleich das folgende Fenster zu sehen.
Abbildung 3.2: Hoppla – was ist denn jetzt verkehrt?
Der Grund, weshalb diese Meldung erscheint, erschließt sich schon aus dem Fenstertext. Sehr wahrscheinlich haben Sie vergessen, die Kamera einzuschalten oder sie mit dem FireWire-Kabel zu verbinden, oder das Kabel nicht in die Buchse der Schnittkarte gesteckt. Bestätigen Sie die Warnung einfach mit OK und überprüfen Sie noch einmal alle Anschlüsse.
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Kapitel 3 – Studio 9: der erste Start
Abbildung 3.3: Das FireWire-Kabel vom Camcorder muss in die entsprechende Buchse der Karte gesteckt werden.
Stimmen alle Anschlüsse und haben Sie die Kamera eingeschaltet, beenden Sie das Programm und starten Sie es einfach noch einmal. Die Warnmeldung ist nun verschwunden.
Die Funktionen der Registerkarte Aufnahme Haben Sie die Kamera richtig angeschlossen und eingeschaltet, ist nicht nur die Meldung verschwunden, sondern auch die Registerkarte AUFNAHME verändert sich. Und hier einmal ein kurzer Blick auf die vier Bereiche dieser Registerkarte.
Das Szenenbuch Der obere linke Bereich der Registerkarte zeigt das Szenenbuch. Hier werden, wenn Sie später ein Video überspielen, die einzelnen Szenen jeweils mit einem Dia abgelegt. Im Augenblick ist es natürlich noch leer.
Abbildung 3.4: Das Szenenbuch ist jetzt noch leer – später wird es sich aber ziemlich rasch füllen!
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Der erste Blick auf die Software
Der Vorschau- und Kontrollmonitor Rechts neben dem Szenenbuch sehen Sie einen Monitor, der zwei Aufgaben erfüllt. Zum einen sehen Sie sich hier später bei der Schnittarbeit die einzelnen Szenen an, zum anderen zeigt er natürlich auch das fertig geschnittene Video. Wenn Sie auf der Registerkarte AUFNAHME sind und Ihre Kamera eingeschaltet und an der Kamera selbst die Funktion Camera eingestellt haben, können Sie im Vorschaumonitor das Kamerabild sehen. Übrigens – an dieser Stelle wird Ihre Videokamera zur PC-Kamera, denn Sie könnten jetzt bereits direkt von der Kamera einen Film aufzeichnen und auf der Festplatte speichern.
Abbildung 3.5: Der Vorschaumonitor links im »Normalzustand« und rechts, wenn Sie Ihre Videokamera als PC-Cam einsetzen
Die Kamerasteuerung Der auffallendste Bereich dieser Registerkarte ist sicherlich die Kamera unten links. Sie dient zur Steuerung Ihrer Videokamera beim Überspielen von Videos. Die Bedienung ist denkbar einfach, denn sie funktioniert mit ihren sieben Bedienungstasten genauso wie Ihre eigene Kamera. Wenn Sie später ein Video überspielen wollen, steuern Sie Ihre eigene Kamera nicht mehr über deren Tasten, sondern Sie benutzen dazu die Kamera in der Software.
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Kapitel 3 – Studio 9: der erste Start
Abbildung 3.6: Über diese Kamera in der Software steuern Sie Ihre »echte« Kamera beim Überspielen.
Das Kontrollpult Unten rechts sehen Sie das Kontrollpult, mit dem Sie zunächst einmal die Überspielung starten und wieder stoppen. Dabei können Sie auswählen, in welcher Qualität Sie das Video überspielen wollen, und noch eine Reihe weiterer wichtiger Einstellungen vornehmen. Welche das sind und wie Sie diese sinnvoll einsetzen, zeige ich Ihnen etwas später.
Abbildung 3.7: Dreh- und Angelpunkt beim Überspielen von Videos ist das Kontrollpult.
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Der erste Blick auf die Software
Die Funktionen der Registerkarte Bearbeiten Die Registerkarte BEARBEITEN können Sie, solange Sie noch kein Video überspielt haben, im Grunde gar nicht nutzen. Hier trotzdem einmal kurz, welche Funktionen Sie auf dieser Registerkarte erwarten. Links oben befindet sich wieder das Szenenbuch. Genau wie auf der Registerkarte AUFNAHME sehen Sie hier später die einzelnen Szenen Ihres Videos. Der Unterschied zum Szenenbuch der Registerkarte AUFNAHME besteht darin, dass Sie hier die einzelnen Szenen eines bereits überspielten Videos sehen, das Sie im Anschluss bearbeiten können. Ganz rechts sehen Sie wieder den Vorschau- und Kontrollmonitor, diesmal verfügt er allerdings über Steuertasten, mit denen Sie später das gesamte Video, aber auch einzelne Szenen daraus, betrachten können. Die gesamte untere Hälfte der Registerkarte wird von drei Filmstreifen eingenommen, die im Augenblick noch leer sind. Diesen Bereich könnte man das »Schnittpult« nennen, denn hier bearbeiten Sie später den überspielten Videofilm. Wie das genau geht, zeige ich Ihnen ab Seite 65.
Abbildung 3.8: Die Registerkarte BEARBEITEN
Dort zeige Ihnen übrigens auch mit welcher Ansicht des Schnittpultes Sie am besten arbeiten können.
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Kapitel 3 – Studio 9: der erste Start
Abbildung 3.9: Über diese drei Symbole können Sie später zwischen verschiedenen Ansichten umschalten.
Die Funktionen der Registerkarte Film erstellen Die Registerkarte FILM ERSTELLEN werden Sie später nutzen, um Ihr bearbeitetes Video zum Beispiel auf eine Kassette, eine CD oder DVD zu überspielen oder so zu speichern, dass Sie es per E-Mail versenden können. Für alle diese Aufgaben werden Sie das Kontrollpult oben links benutzen. Rechts neben dem Kontrollpult finden Sie den Vorschaumonitor und die untere Bildschirmhälfte wird wieder von unserem Schnittpult, den drei Filmstreifen, eingenommen.
Abbildung 3.10: Oben links sehen Sie das Kontrollpult, mit dem Sie später das endgültige Format Ihres Videos festlegen.
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4 Ihre Videos richtig überspielen Die wichtigsten Bestandteile der Schnittsoftware haben Sie jetzt schon einmal kurz kennen gelernt. Das genügt uns auch schon für den ersten kurzen Versuch, einen vorhandenen Videofilm zu überspielen. Wenn Sie schon über ein ansehnliches Filmarchiv verfügen – umso besser. Sind Sie aber noch ein Videoneuling, dann drehen Sie jetzt einfach einmal einen kurzen Probefilm von zwei bis drei Minuten Länge. Der Inhalt und die filmische Qualität sind dabei eigentlich nebensächlich.
Die Sache mit der Szenenerkennung Achten Sie bei Ihrem Probefilm – genauso wie bei Ihren späteren Videofilmen – darauf, dass Sie die Kamera nicht minutenlang auf der gleichen Szene halten. Wenn Sie stattdessen Ihr Motiv jeweils kurz aufnehmen und dann wieder auf STOPP drücken, erkennt die Software später, dass es sich um einzelne Szenen handelt, und führt diese auf dem Schnittpult auch einzeln auf. Und genau das macht das spätere Schneiden des Films sehr viel übersichtlicher und einfacher. Diese Funktion wird als Szenenerkennung bezeichnet. Sie richtet sich nach dem auf dem Videoband vorhandenen so genannten Timecode – einer Art »Zeitstempel«, der Datum und Uhrzeit der Aufnahme anzeigt.
Probleme mit dem Timecode Damit die Szenenerkennung einwandfrei funktioniert, muss auf der Videokassette ein durchgehender Timecode vorhanden sein. Normalerweise wird der Timecode von der Kamera während des Drehens auf die Videokassette geschrieben – leider gibt es dabei aber, etwa durch einen plötzlich leeren Akku, immer wieder einmal Aussetzer.
Tipp
Kapitel 4 – Ihre Videos richtig überspielen
Dieses Problem können Sie ganz einfach lösen: Legen Sie eine leere Kassette in die Kamera ein, aktivieren Sie die Timecode-Funktion (wird in der Bedienungsanleitung beschrieben) und setzen Sie die Objektivschutzkappe auf. Spulen Sie die Kassette bis zum Anfang zurück und drücken Sie danach die Aufnahmetaste Ihrer Kamera. Nun lassen Sie die Kassette einmal komplett durchlaufen und spulen Sie sie danach wieder zum Anfang zurück. Auf der Kassette befindet sich nun ein durchgehender Timecode. Etwas anders sollten Sie vorgehen, wenn Sie Ihr Filmmaterial nicht von einem modernen DV-Camcorder, sondern von einem analogen Gerät überspielen möchten. Auf dem Kontrollpult klicken Sie dazu auf EINSTELLUNGEN und gehen dann auf die Registerkarte AUFNAHMEQUELLE. Hier aktivieren Sie die Option KEINE AUTOMATISCHE SZENENERKENNUNG. Stattdessen erzeugt Studio 9 nun immer dann eine neue Szene, wenn Sie die Leertaste auf ihrer Tastatur drücken. Der Nachteil dieses Verfahrens: Sie müssen während der gesamten Überspielung am Bildschirm sitzen und ständig aufpassen, dass Sie keinen Szenenwechsel verpassen. Achtung
Bitte nicht vergessen: die Kamera-Bedienungsanleitung lesen! Für die ersten Versuche ist es natürlich noch nicht entscheidend, dass Sie ein technisch perfektes Video drehen. Um später aber ein möglichst perfektes Video schneiden zu können, ist die Voraussetzung logischerweise ein einwandfreies Ausgangsmaterial. Farb-, Beleuchtungs- und Tonfehler können Sie nämlich beim späteren Schnitt nur noch sehr begrenzt oder gar nicht wieder ausbügeln. Um solche Fehler von vornherein zu vermeiden, lesen Sie bitte die Bedienungsanleitung Ihrer Kamera sorgfältig. Besonders wichtig sind hier die Hinweise zum korrekten Weißabgleich, weil Ihre Filme ansonsten farblich völlig unnatürlich wirken. Studio 9 verfügt zwar über die Funktion der Farbkorrektur – wirklich extreme Farbstiche lassen sich aber nicht einmal damit korrigieren.
Es geht los: Der Film wird auf den PC überspielt Haben Sie die Kamera eingeschaltet und mit der Schnittkarte verbunden, die Kassette mit dem Film eingelegt und die Schnittsoftware am PC gestartet, kann es auch schon losgehen. Zur Sicherheit sehen Sie noch einmal nach, ob sich der Film, den Sie überspielen wollen, auch an seiner Anfangsposition befindet. Ist das nicht der Fall, spulen Sie die Kassette in der Kamera zum Beginn der ersten Filmszene und drücken dann die Stopp-Taste der Kamera. Die Überspielung starten Sie auf der Registerkarte AUFNAHME.
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Es geht los: Der Film wird auf den PC überspielt
Nicht vergessen: Kamera umstellen!
Achtung
Vergessen Sie bitte nicht, die Kamera auf VCR, also die Recorderfunktion, umzustellen, damit der aufgezeichnete Film auf den PC überspielt werden kann! Um einen Abbruch der Aufnahme beispielsweise durch einen leeren Akku zu vermeiden, sollten Sie Ihre Kamera zudem über das Netzgerät und nicht mit dem Akku betreiben! Übrigens: Normalerweise nehmen Camcorder Videofilme im Bildformat 4 : 3 auf, was dem normalen Fernsehbild entspricht. Neuere Geräte beherrschen allerdings bereits das so genannte WidescreenFormat, besser als »16 : 9« bekannt. Studio 9 unterstützt beide Bildformate und macht es Ihnen dabei obendrein noch sehr einfach: Haben Sie Ihre Aufnahmen nämlich im 16 : 9-Format gedreht, so merkt die Software das beim Überspielen auf den Computer und geht dementsprechend mit dem Material um. Sie müssen sich also um nichts weiter kümmern – das Gleiche gilt natürlich auch, wenn Sie mit dem »normalen« Bildformat 4 : 3 arbeiten.
Auswahl der Festplattenpartition Im Kontrollpult bestimmen Sie mit einem Klick auf das Ordnersymbol zuerst die Festplattenpartition, auf welcher der Film nun gespeichert werden soll. Haben Sie, wie ab Seite 18 beschrieben, eine eigene Partition für die Filme erstellt, wählen Sie natürlich diese aus.
Abbildung 4.1: Die Auswahl der Partition, auf welcher der Film gespeichert werden soll
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Kapitel 4 – Ihre Videos richtig überspielen
Festlegen der Aufnahmequalität Bevor Sie die Aufnahme starten, müssen Sie festlegen, in welcher Qualität der Film aufgenommen werden soll. Dazu klicken Sie auf dem Kontrollpult die entsprechende Schaltfläche an, also etwa AUFNAHME IN VOLLER DV-QUALITÄT, AUFNAHME IN MPEG-QUALITÄT oder AUFNAHME IN VORSCHAUQUALITÄT. Diese drei Qualitätsstufen unterscheiden sich erheblich voneinander und bieten weitere Einstellungsmöglichkeiten.
Aufnahme in voller DV-Qualität Bei der Filmüberspielung mit dieser Option landet Ihr Video quasi 1 : 1 und ohne Qualitätsverlust auf der Festplatte. Dabei gilt die für DV-Dateien übliche Regel: 1 Sekunde Video benötigt 3,6 Mbyte Speicherplatz, eine Minute benötigt demzufolge 216 Mbyte und eine Stunde rund 13 Gbyte. Der größte Vorteil der Aufnahme in DV-Qualität liegt darin, dass das Material komplett auf dem PC abgelegt wird und damit nicht ein weiteres Mal überspielt werden muss. Nach Abschluss der Bearbeitungsschritte wie Schneiden und Vertonen können Sie also sofort den fertigen Film erzeugen. Wenn Sie Ihren fertigen Film später beispielsweise auf eine Videokassette zurückspielen möchten, würden Sie diese Qualitätsoption wählen.
Aufnahme in MPEG-Qualität Die MPEG-Aufnahme benötigt zwar mehr Zeit als die DV-Aufnahme, dafür allerdings auch sehr viel weniger Speicherplatz auf der Festplatte. Bei der Aufnahme in MPEG-Qualität können Sie weitere Qualitätsunterschiede festlegen – dazu klicken Sie im Kontrollpult auf EINSTELLUNGEN und gehen dann auf die Registerkarte VIDEOFORMAT. Je nachdem, wie Sie Ihren Film später weiterverwenden wollen, aktivieren Sie hier eine der Optionen Hohe Qualität, Mittlere Qualität oder Niedrige Qualität.
Abbildung 4.2: Bei der MPEG-Aufnahme legen Sie hier die gewünschte Qualität fest.
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Es geht los: Der Film wird auf den PC überspielt
Neben der Aufnahmequalität können Sie auf dieser Registerkarte auch die gewünschte Kodierung und damit die Arbeitsgeschwindigkeit bestimmen. Mit der vorgegebenen Option Standard-Kodierungsmodus verwenden benutzt Studio 9 die für Ihren PC bestmögliche Kodierung – wenn Sie einen wirklich sehr schnellen PC haben, können Sie allerdings auch die Option Kodierung in Echtzeit auswählen. Arbeiten Sie dagegen eher mit einem etwas langsameren PC, wählen Sie die letzte Option Kodierung nach Aufnahme.
Aufnahme in Vorschauqualität Die Aufnahme in dieser Qualitätsstufe hat eigentlich nur einen entscheidenden Vorteil – sie benötigt ausgesprochen wenig Speicherplatz, und zwar weniger als ein Viertel der DV-Qualität. Zur Erinnerung: Eine Stunde Video in DV-Qualität verlangt rund 13 Gbyte Speicherplatz – eine Stunde Video in Vorschauqualität dagegen lediglich 400 Mbyte. Das klingt auf den ersten Blick natürlich toll – ist es auch, aber eben nur, was den belegten Speicherplatz beim Überspielen des Materials angeht. Wenn Sie nach der Bearbeitung den fertigen Film erstellen wollen, muss das gesamte Videomaterial nämlich erneut eingelesen werden. Solange sich das Material lediglich auf einer einzigen Kassette befindet, ist das nicht weiter schlimm, denn Studio 9 sucht sich die entsprechenden Sequenzen automatisch heraus und überspielt sie. Liegt das Rohmaterial Ihres Videos allerdings über mehrere Kassetten verstreut vor, müssen Sie während der gesamten Überspielung anwesend sein und auf Anforderung die Kassetten wechseln. Auf dem Kontrollpult klicken Sie jetzt auf die Taste AUFNAHME STARTEN, wodurch Sie automatisch im Fenster VIDEOAUFNAHME landen. Im Feld GEBEN SIE EINE BEZEICHNUNG FÜR DIESE AUFNAHME EIN teilen Sie Ihrem ersten Filmprojekt einen aussagekräftigen Namen zu, ehe Sie auf die Taste AUFNAHME STARTEN klicken.
Abbildung 4.3: Vor der eigentlichen Aufnahme vergeben Sie einen Namen für den Film.
Während der Überspielung: ein Blick ins Szenenbuch Und jetzt können Sie Studio 9 bei der Arbeit zusehen. Im Szenenbuch erscheinen nun kleine Bilder, die wie Dias aussehen. Dies geschieht immer dann, wenn die Software den Beginn einer neuen Szene erkannt hat. Wie schon vorher beschrie-
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Kapitel 4 – Ihre Videos richtig überspielen
ben, tut sie das immer dann, wenn Sie beim Drehen des Films zwischendrin die Pause- oder Stopp-Taste gedrückt oder die Kamera ausgeschaltet haben.
Abbildung 4.4: Der Film wird überspielt.
Während des Überspielens sehen Sie zudem den laufenden Film im Vorschaumonitor. Hier finden Sie auch die Laufzeit, also die aktuelle Länge des Films. Tipp
Wenn der Vorschaumonitor nichts anzeigt Wenn Sie eine TV-Karte einsetzen, kann es theoretisch passieren, dass Ihr Vorschaumonitor entweder gar nichts oder nur ein völlig verzerrtes Bild anzeigt. Schuld daran ist nicht Studio 8 oder Ihr PC, sondern fast immer die TV-Karte. Der Grund: Möglicherweise haben Sie an der Karte nicht den richtigen Videoeingang festgelegt – bei fast allen TV-Karten heißt dieser Composite.
So füllt sich das Szenenbuch nun schrittweise, bis der gesamte Film überspielt ist. Ist der Film zu Ende, klicken Sie sofort auf die Taste AUFNAHME ANHALTEN auf dem Kontrollpult, weil Studio 9 sonst weiter aufzeichnen und damit unnötig Speicherplatz verbrauchen würde.
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Was Sie beim Drehen und Bearbeiten Ihrer Filme beachten müssen
Abbildung 4.5: Die Videoüberspielung ist beendet.
Nachdem Sie Ihr erstes Video nun erfolgreich überspielt haben, könnten Sie theoretisch auch gleich mit der Bearbeitung beginnen.
Sind Sie Anfänger oder Profi? Aber stopp – das war natürlich nur ein Probelauf! Wenn Sie noch eher ein Videoeinsteiger sind, sollten Sie sich die folgenden Abschnitte etwas genauer durchlesen. Hier zeige ich Ihnen die wichtigsten Tipps und Tricks zum Drehen Ihres Videos und obendrein, wie Sie dabei die typischen Einsteigerfehler ganz leicht vermeiden können. Wenn Sie sich dagegen in die Kategorie »gestandener Videoprofi« einordnen würden, können Sie diese Seiten natürlich einfach überblättern und ab Seite 55 weiterlesen.
Ein paar Dinge, die Sie beim Drehen und Bearbeiten Ihrer Filme beachten müssen Sicher haben Sie sich schon mal über Touristenhorden amüsiert, die mit hektisch geschwenkter Videokamera durch irgendeine Sehenswürdigkeit stürmen und alles und jeden filmen, der vor die Kamera kommt.
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Kapitel 4 – Ihre Videos richtig überspielen
Aber Sie würden sich garantiert noch mehr amüsieren, wenn Sie die Ergebnisse dieser »Videosafaris« auf dem TV-Gerät mitverfolgen könnten! Verwackelte, farbstichige Bilder, ruckartige Szenenwechsel, massenhaft Zooms an den unpassendsten Stellen und ein Hintergrundton, bei dem Sie außer dem Atem des Kameramanns nicht viel hören. Nun ja – das klingt jetzt zugegebenermaßen etwas gemein, ist aber gar nicht böse gemeint. Schließlich war ja auch der Videoprofi irgendwann einmal ein Anfänger, hat die typischen Anfängerfehler gemacht und stückchenweise dazugelernt. Nicht umsonst lautet der altbekannte Spruch ja auch »Aus Fehlern lernen«!
Hauptfehler Einstellungsgröße Einer der Hauptfehler, der von so gut wie jedem Videoeinsteiger gemacht wird, ist die falsche Wahl der Einstellungsgröße. Als Folge daraus kommt das Motiv völlig falsch oder gar nicht zur Geltung. Um das zu vermeiden, können Sie sich an den drei wichtigsten Einstellungsgrößen orientieren, die Sie zu jeweils unterschiedlichen Zwecken einsetzen.
Die Totale Die Totale werden Sie normalerweise zu Beginn eines Films verwenden. In ihr ist der gesamte erfassbare Bildausschnitt zu sehen, was dem Zuschauer zeigt, in welchem Umfeld die nächsten Szenen spielen werden.
Abbildung 4.6: Die Totale zeigt die Gesamtumgebung.
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Was Sie beim Drehen und Bearbeiten Ihrer Filme beachten müssen
Die Halbtotale In der Halbtotalen ist nicht mehr die gesamte Umgebung zu sehen, stattdessen picken Sie sich hier einen Teil des Motivs heraus, um das es gehen soll, und verdeutlichen es damit dem Zuschauer.
Abbildung 4.7: In der Halbtotalen konzentrieren Sie sich auf das Motiv.
Das Close-up Einen Schritt weiter als die Halbtotale geht das Close-up. Mit dieser Einstellung zoomen Sie sehr nah an das Motiv heran und machen es damit zum Bildmittelpunkt. Vom Hintergrund ist bei einem Close-up im Normalfall nichts mehr zu sehen. Mit dem Close-up können Sie mehrere Dinge bewirken. Zum einen lenken Sie die Aufmerksamkeit des Zuschauers völlig auf das Motiv, erwecken zugleich aber auch die Erwartung, dass gleich etwas passiert oder ein bestimmtes für die Handlung wichtiges Detail zu sehen ist. In unserem Beispiel ist es das Fabrikationsschild des alten Traktors. Ebenso können Sie ein Close-up aber natürlich auch dazu benutzen, Details eines Gegenstands oder einer Person zu erfassen, hervorzuheben oder beispielsweise eine bestimmte Reaktion der Person zu verdeutlichen.
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Kapitel 4 – Ihre Videos richtig überspielen
Abbildung 4.8: Beim Close-up konzentriert sich die Kamera völlig auf das Motiv.
Bloß nicht dauernd zoomen! Das Zoom sollten Sie wirklich mit Bedacht, möglichst sparsam und nur dann einsetzen, wenn es wirklich Sinn macht. Nichts ist schlimmer für den Zuschauer, als wenn Sie alle paar Sekunden auf ein Motiv zu- und wieder wegzoomen! Überlegen Sie sich vor dem Drehen, wie Sie das Motiv aufnehmen wollen, und denken Sie dabei an die drei Einstellungsgrößen Totale, Halbtotale und Close-up: zur Einführung die Totale, um den Zuschauer auf etwas neugierig zu machen, die Halbtotale, und wenn’s um die Details geht, das Close-up – auf diese Weise können Sie nur wenig falsch machen.
Weißabgleich nicht vergessen! Fast schon der schlimmste und zugleich der am häufigsten gemachte Fehler ist der verkehrt oder gar nicht absolvierte Weißabgleich. Hinter dem Begriff Weißabgleich versteckt sich die Notwendigkeit, der Kamera vor jeder Aufnahme zu sagen, wie sie die Farben darstellen soll. Dazu halten Sie am besten ein Stück möglichst weißes Papier ins Bild und zoomen so darauf, dass außer diesem Blatt Papier nichts im Sucher zu sehen ist. Die Elektronik der Kamera registriert nun, mit welcher Intensität und Farbtemperatur die Farbe Weiß des Blatts erscheint, und richtet danach alle anderen Farben des Spektrums aus. Nun verhalten sich die Farbspektren von Tages- und Kunstlicht aber völlig unterschied-
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Was Sie beim Drehen und Bearbeiten Ihrer Filme beachten müssen
lich, ebenso wie die des Lichts einer Glühlampe und die einer Neonröhre. Wenn Sie den Weißabgleich in einer Tiefgarage bei Neonlicht gemacht haben und dann ins Tageslicht hinausgehen, werden Sie plötzlich einen starken Blaustich im Videobild feststellen. Umgekehrt würde der Wechsel vom Tageslicht ins Neonlicht der Tiefgarage einen starken Grünstich hervorrufen. Wie schon erwähnt, verfügt Studio 9 zwar über ein Korrekturwerkzeug, mit dem Sie solche Farbstiche grundsätzlich relativ gut ausgleichen können – massive Farbfehler kann aber auch dieses sinnvolle Werkzeug nicht mehr völlig korrigieren. Ganz klar – bei einfach nur witzigen Spontanaufnahmen spielen solche Farbstiche keine besonders große Rolle, oder sie können sogar ganz bewusst als Stilelement eingesetzt werden. Wollen Sie aber ein »ernsthaftes« Video drehen, sind die plötzlich grünen Gesichter der Hauptdarsteller eher störend und wirken gar nicht besonders professionell. Alle modernen Kameras verfügen über einen automatischen Weißabgleich, der auch prima funktioniert, solange Sie keine abrupten Lichtwechsel vornehmen. Lässt sich ein solcher Wechsel einmal nicht vermeiden, müssen Sie der Kamera Zeit für einen neuen Weißabgleich lassen, ihn am besten aber manuell wiederholen. Das vorhin erwähnte Blatt Papier ist da natürlich nur eine Notlösung, denn es lässt sich, besonders wenn man keine helfende Hand zur Verfügung hat, nur sehr schlecht vor der Kamera positionieren. Besser ist da schon ein rechteckiges Stück Styroporplatte, das Sie sich im Baumarkt besorgen, auf die Größe eines DIN-A4Blatts zuschneiden und auf eine dünne Kunststoffplatte aufkleben.
Das Mikrofon macht den Ton! Die in Kameras eingebauten Mikrofone sind zwar ziemlich empfindlich, aber nur sehr generell ausgelegt, was ihren Hörraum angeht. Unter dem Begriff Hörraum versteht man, in welcher Art das Mikrofon die Geräusche der Umwelt aufnimmt. Kameramikrofone haben häufig einen kreisförmigen Hörraum, sie nehmen also alle Geräusche in einem Kreis um die Kamera herum etwa gleich laut auf. Wenn Sie aber etwa die Stimme einer weiter entfernten Person aufnehmen wollen, ist das Kameramikrofon dafür nicht besonders gut geeignet. Am besten verwenden Sie für solche »zielgerichteten« und auch Sprachaufnahmen ein Richtmikrofon, das Sie an der Mikrofonbuchse Ihrer Kamera anschließen. Wie der Name schon sagt, haben solche Mikrofone einen sehr stark ausgerichteten Hörraum, der nach vorne weist. Nebengeräusche, also etwa die Raumatmosphäre, unterdrücken Richtmikrofone dabei größtenteils. Ein guter Mittelweg zwischen dem Rundum- und dem Richtmikrofon sind Mikros mit nierenförmigem Hörraum. Sie unterdrücken Nebengeräusche nicht völlig, sodass noch ein Teil der Raumatmosphäre aufgenommen wird. Zugleich verfügen sie aber auch über Eigenschaften des Richtmikrofons, sodass Sie damit sehr gut zielgerichtet Töne aufnehmen können.
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Kapitel 4 – Ihre Videos richtig überspielen
Richtig drehen bedeutet leichter schneiden! Weniger mit dem direkten Ergebnis Ihrer Filmarbeit als mit der späteren Arbeitserleichterung beim Schneiden hat dieser Tipp zu tun. Je nachdem, wie Sie drehen, können Sie sich den späteren Schnitt nämlich sehr viel einfacher, aber auch ein bisschen komplizierter machen. Weshalb das so ist? Nun ganz einfach – wenn Sie alle Szenen Ihres Films in etwa der gleichen Reihenfolge drehen, wie Sie ihn später zusammenschneiden möchten, haben Sie beim Schnitt natürlich sehr wenig Arbeit. Sie können dann die Szenen zunächst unverändert übernehmen und müssen lediglich die eventuellen Kürzungen vornehmen sowie Blenden und Titel einfügen. In der Fachsprache würde man diese Vorgehensweise chronologisches Drehen nennen. Ganz anders sieht das schon aus, wenn Sie Ihr Video nicht chronologisch gedreht, also die einzelnen Szenen ohne eine bestimmte Reihenfolge aufgenommen haben. In diesem Fall müssen Sie nämlich zunächst einmal alle Szenen sichten und in die richtige Reihenfolge bringen. Und genau das kostet viel Zeit, wenn Sie beispielsweise 60 Minuten Filmmaterial durcharbeiten müssen! Am besten machen Sie sich also vor dem Drehen einen kleinen Drehplan, indem Sie grob die geplante Szenenfolge festlegen. Natürlich müssen Sie sich nicht sklavisch an diesen Plan halten. Sie können jederzeit Szenen einbauen, die später gar nicht in die Chronologie hineinpassen. Versuchen Sie aber einfach, die Anzahl solcher Szenen nicht überhand nehmen zu lassen und sich halbwegs an den Drehplan zu halten. Zum richtigen Drehen gehört es übrigens ebenso, mit »Fleisch« zu filmen. Das so genannte »Fleisch« ist dabei nichts anderes als das bereits gedrehte Filmmaterial, vor und hinter der eigentlichen Aufnahme. Am besten lassen Sie die Kamera also bereits ein paar Sekunden vor der eigentlich aufzunehmenden Szene mitlaufen und tun dasselbe, nachdem die Szene beendet ist. Das erleichtert Ihnen den späteren Schnitt, weil Sie damit beim Festlegen der Anfangs- und Endposition einer Szene ein wenig mehr Spielraum bekommen. In diesem Zusammenhang ebenfalls wichtig: Drehen Sie Zwischenbilder der Umgebung. Solches Material können Sie später sehr gut als kleine Zwischenschnitte in den Film einfügen. Und zu guter Letzt: Denken Sie immer daran, lieber etwas mehr zu drehen als zu wenig! Wenn Ihnen eine Szene nicht hundertprozentig gefallen hat, drehen Sie diese lieber noch einmal. Sitzen Sie später zu Hause am PC und bearbeiten den Film, ist eine »Ersatzszene« wirklich Gold wert, wenn das Material doch nicht so gelungen ist, wie Sie sich das vorgestellt haben.
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5 Ihr Videofilm wird bearbeitet So weit, so gut – jetzt wissen Sie also schon, wie Sie Ihren Videofilm von der Kamera auf den PC überspielen. Der erste und wichtigste Schritt ist damit auch schon getan – jetzt geht es endlich an die eigentliche Schnittarbeit.
Wenn’s blitzschnell gehen muss: Videos erstellen mit SmartMovie Manchmal muss es mit dem fertigen Videofilm eben wirklich blitzschnell gehen und vielleicht kommt es dabei auch gar nicht unbedingt auf die absolute technische Perfektion an. Stellen Sie sich vor, Sie haben eine witzige Gartenparty veranstaltet und wollen den Gästen zum Abschied jeweils eine CD oder DVD mit einem kurzen Partyvideo überreichen. Während das Fest noch »tobt«, werden Sie aber kaum die Muße finden, sich längere Zeit an den Computer zu setzen und das bisher gefilmte Material liebevoll zusammenzuschneiden. Müssen Sie auch gar nicht, denn Studio 9 bietet mit der Funktion namens SmartMovie die (fast) vollautomatische Filmerstellung an. Sie müssen lediglich das Videomaterial auf den Computer überspielen und ein Musikstück sowie einen Schnittstil aussuchen, und den Rest macht Studio 9 mehr oder weniger allein. Als Partygag oder um blitzschnell und obendrein völlig unkompliziert einen fertigen Videofilm in Händen zu halten, ist SmartMovie also eine absolut geniale Möglichkeit. Alles, was Sie über die Arbeit mit SmartMovie wissen müssen, zeige ich Ihnen in Kapitel 8.
Wie wär’s mit schicken Oldtimern? Nein – Sie sind nicht im falschen Buch gelandet! Damit Sie aber die nun folgenden Arbeitsschritte leichter nachvollziehen können, ist es natürlich ganz sinnvoll, wenn wir am gleichen Projekt arbeiten. Stellen Sie sich einfach einmal vor, Sie wollten Ihren im weit entfernten Australien lebenden Freunden zeigen, wie es in einem Museum für Oldtimer aussieht.
Kapitel 5 – Ihr Videofilm wird bearbeitet
Als echte Autofans interessieren sich Ihre Freunde besonders für einige der hier ausgestellten Modelle, sie wollen aber auch ein wenig über die Museumsarchitektur erfahren. In unserem Beispielprojekt, dem Museumsrundgang, lernen Sie alle wichtigen Tricks und Kniffe, um aus Ihren Videos wirklich tolle Filme zu machen. Aus Platzgründen kann ich Ihnen an dieser Stelle nicht alle Details und Möglichkeiten zeigen, die Sie bei der Filmbearbeitung haben – wenn Sie Ihr erstes Übungsprojekt erfolgreich absolviert haben, werden Sie aber bereits etliche der Feinheiten kennen gelernt haben, die aus einem »normalen« Videofilm eine spannende Sache machen. Tipp
Übungsfilm auf der Buch-CD nutzen! Wenn Sie vielleicht noch gar keinen Camcorder haben, aber Studio 9 schon mal ausprobieren wollen, können Sie das ganz einfach mit dem Übungsfilm auf der Buch-CD machen. Dazu kopieren Sie zuerst die einzelnen MPEG-Dateien des Übungsfilms in einen beliebigen Ordner auf Ihrer Festplatte. In Studio 9 gehen Sie dann auf die Registerkarte BEARBEITEN und klicken auf das Kamerasymbol am linken oberen Rand des Szenenbuchs. Über die kleine Schaltfläche VIDEODATEIEN AUS EINEM ANDEREN VERZEICHNIS AUSWÄHLEN gehen Sie zu dem Ordner, in dem Sie die MPEG-Dateien gespeichert haben, klicken sie an und gehen auf ÖFFNEN. Ein paar Augenblicke später befinden sich die Dateien im Szenenbuch und Sie können mit ihnen so arbeiten, als wenn Sie Ihren eigenen Film auf den Computer überspielt hätten.
Logischerweise müssen Sie nun aber nicht ebenfalls ein Museumsvideo drehen, um die Arbeitsschritte nachzuvollziehen – gehen Sie einfach mit Ihrer Videokamera los und drehen ein paar Minuten lang ganz alltägliche Szenen, die sich zum Beispiel auf der Straße vor Ihrem Haus abspielen.
So einfach funktioniert das Szenenbuch Nachdem Sie Ihr Museumsvideo auf den Rechner überspielt haben, wechseln Sie auf die Registerkarte BEARBEITEN. Hier erscheint Ihr Video nun mit den vorher schon angesprochenen Dias im Szenenbuch. Jedes der Dias steht dabei für eine Szene. Den unteren Teil des Bildschirms müssen Sie im Augenblick übrigens noch nicht beachten – wir kommen erst im nächsten Schritt darauf zurück.
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Abbildung 5.1: Ihr Video erscheint im Szenenbuch.
Neben dem Szenenbuch sehen Sie wieder den Vorschaumonitor, auf dem der Beginn der ersten Szene zu sehen ist. Um sich eine Szene anzusehen, stellen Sie einfach den Mauszeiger auf die Szene im Szenenbuch. Der Mauszeiger verwandelt sich dabei in ein Handsymbol und zusätzlich werden in einem kleinen Fenster Aufnahmedatum und Uhrzeit sowie die Startposition und die Dauer der Szene in Sekunden eingeblendet. In unserem Beispiel dauert die Szene also 9,02 Sekunden lang.
Abbildung 5.2: Die Laufzeitanzeige im Szenenbuch
Klicken Sie die Szene nun mit der linken Maustaste einmal an, wird der Diarahmen blau dargestellt und die Szene erscheint im Vorschaumonitor. Hier können Sie mit den Bedienungstasten die Wiedergabe der Szene starten, vor- oder zurückspulen.
Abbildung 5.3: Im Vorschaumonitor können Sie sich jede Szene ansehen.
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Kapitel 5 – Ihr Videofilm wird bearbeitet
Im Vorschaumonitor sehen Sie eine Zeitskala mit der aktuellen Laufzeit der Szene. Zusätzlich wird am unteren Rand der angeklickten Szene im Szenenbuch ein kleiner Fortschrittsanzeiger abgebildet, an dem Sie erkennen können, wie weit die Szene schon abgespielt ist.
Abbildung 5.4: Die Fortschrittsanzeige am unteren Rand der angeklickten Szene
Eigentlich auch ziemlich unkompliziert: das Schnittpult Jetzt wird der untere Teil des Bildschirms interessant – das Schnittpult. Standardmäßig sehen Sie hier drei Filmstreifen – diese Ansicht wird das Storyboard genannt.
Das Storyboard Im Grunde werden hier alle Szenen genauso dargestellt wie im Szenenbuch. Der Sinn des Storyboards besteht darin, dass Sie damit den überspielten Film sehr schnell grob strukturieren können. Das ist besonders dann wichtig, wenn Sie nicht chronologisch gedreht, die einzelnen Szenen also nicht in der Reihenfolge aufgenommen haben, in der sie später im fertigen Film zu sehen sein werden. Um den Film mit dem Storyboard zu strukturieren, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Klicken Sie im Szenenbuch auf die Szene, mit welcher der Film beginnen soll. Sind Sie nicht sicher, welche der im Szenenbuch abgebildeten Szenen das ist, betrachten Sie diese nach dem Anklicken im Vorschaumonitor. 2. Haben Sie die gewünschte Szene gefunden, ziehen Sie diese mit gedrückter linker Maustaste einfach in den ersten der drei Filmstreifen und lassen dann die Maustaste wieder los. Die ausgewählte Szene landet automatisch ganz links im ersten Filmfenster. 3. Jetzt suchen Sie die nächste Szene aus, die im Film der ersten Szene folgen soll, und machen genau das Gleiche wie mit der ersten Szene. 4. Genauso verfahren Sie nun so lange, bis Sie alle Szenen Ihres Films in den Filmstreifen untergebracht haben.
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Abbildung 5.5: Arbeiten mit dem Storyboard.
5. Haben Sie alle Szenen ins Storyboard eingefügt, können Sie sich die grobe Gliederung Ihres Films ansehen. Dazu klicken Sie im Vorschaumonitor einfach auf die WIEDERGABE-Taste.
Die Vorschau gibt’s auch als Vollbild Wenn Ihnen das Bild im Vorschaumonitor zu klein und zu unübersichtlich ist, klicken Sie einfach auf das kleine Pfeilsymbol am rechten Rand des Vorschaumonitors, und schon haben Sie die Szene als Vollbildansicht auf dem Bildschirm. Um die Vollbildansicht wieder zu verlassen und zum normalen Vorschaumonitor zurückzukehren, drücken Sie einfach die (Esc)-Taste auf der Tastatur.
Abbildung 5.6: Mit einem Klick auf das Pfeilsymbol schalten Sie in den Vollbildmodus um.
In unserem Museumsbeispiel werden Sie sehr wahrscheinlich chronologisch gedreht haben, sodass Sie das Storyboard eigentlich gar nicht brauchen. Stattdessen klicken Sie am oberen rechten Rand des Storyboards auf das mittlere der drei Symbole. Damit schalten Sie um zur so genannten Timeline.
Abbildung 5.7: So schalten Sie zur Timeline um.
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Die Timeline Der Name Timeline lässt es schon ahnen – hier werden die einzelnen Szenen des Films auf einer Zeitskala angezeigt. Wenn Sie zur Timeline umschalten, sehen Sie zunächst lediglich ein leeres Feld mit vier horizontalen Linien, fünf Symbolen am linken Rand und acht sehr kleinen Symbolen am rechten Rand. Um nun Szenen aus dem Szenenbuch in die Timeline zu bringen, gehen Sie eigentlich nicht anders vor als beim Storyboard. In unserem Beispiel habe ich übrigens noch einmal »ganz von vorne« angefangen und die eben im Storyboard vorhandenen Szenen wieder gelöscht. Wenn Sie das ebenfalls machen möchten: einfach die (ª)-Taste gedrückt halten, alle Szenen anklicken und dann die (Entf)-Taste auf der Tastatur betätigen. 1. Ziehen Sie die Szene, mit welcher der Film beginnen soll, in das Fenster der Timeline. Achten Sie dabei darauf, dass Sie die Szene in der obersten Reihe der Timeline ablegen, neben der sich am linken Rand das Kamerasymbol befindet. Wenn Sie versuchen, die Szene beispielsweise in der Reihe neben dem Buchstaben »T« abzulegen, verfärben sich die beiden grünen Hilfslinien links und rechts der Szene rot. Das bedeutet natürlich, dass Sie die Szene nicht an dieser Stelle ablegen dürfen, und das Verschieben funktioniert auch nicht. In den anderen beiden Reihen könnten Sie eine Szene zwar ablegen – dabei würde allerdings nicht die Bild-, sondern nur die Tonspur übernommen werden. Im Klartext: Sie würden den Originalton einer Szene in den Film integrieren – nicht jedoch die Filmszenen selbst.
Abbildung 5.8: Arbeiten mit der Timeline
2. Genauso verfahren Sie nun mit allen folgenden Szenen. Achten Sie beim Ziehen der Szenen in die Timeline aber darauf, dass Sie die Szenen wirklich exakt hintereinander setzen. Wenn Sie nämlich beispielsweise die vierte Szene, die Sie in die Timeline ziehen, zu weit links ablegen, wird sie zwischen die schon
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vorhandenen Szenen geschoben. Damit kommt natürlich Ihre Reihenfolge völlig durcheinander! Wenn Ihnen das trotzdem einmal passiert, klicken Sie einfach auf BEARBEITEN und dann auf den Eintrag RÜCKGÄNGIG CLIPS EINFÜGEN.
Wichtig: Alles an seinem Platz und nicht woandershin!
Achtung
Wenn wir später beim Bearbeiten auch Titel und Musik in den Film einarbeiten, müssen Sie diese dann in den dafür vorgesehenen Reihen ablegen, die Sie an den Symbolen am linken Rand erkennen. Das Kamerasymbol steht dabei natürlich für Videoszenen. Das Mikrofon zeigt den Bereich der Audiodateien an, die zur jeweiligen Videoszene gehören. Der Buchstabe »T« steht für den Bereich der Titel, also der Schriften, die Sie in Ihren Film einfügen können. Das Lautsprechersymbol zeigt den Bereich an, in dem Kommentare abgelegt werden, die Sie vielleicht sprechen und unter Ihren Film legen möchten. Das Notenschlüsselsymbol schließlich steht für den Bereich, in dem Sie die Filmmusik ablegen können.
Abbildung 5.9: Achten Sie darauf, in den einzelnen Bereichen nur das abzulegen, was auch dort hingehört!
Überblick behalten leicht gemacht
Tipp
Wenn Sie ein paar Szenen in die Timeline gezogen haben, wissen Sie auf den ersten Blick vielleicht nicht mehr, welche der Szenen im Album sich nun bereits in der Timeline befinden und welche noch nicht. Studio 9 hilft Ihnen, den Überblick zu behalten, denn alle bereits in die Timeline gezogenen Szenen werden an ihrem oberen rechten Rand mit einem kleinen grünen Häkchen markiert.
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Wieso ist das so unübersichtlich? Sie haben alle Szenen des Films in die Timeline verschoben, aber das Ergebnis ist doch irgendwie ein bisschen unübersichtlich. Der Grund dafür liegt darin, dass Sie nun, um alle Szenen des Films auf der Timeline immer im Blick zu haben, erst mit dem Rollbalken am unteren Bildschirmrand arbeiten müssen.
Abbildung 5.10: Die Timeline ist einfach viel zu lang, um noch übersichtlich zu sein.
Glücklicherweise geht das aber auch sehr viel einfacher, indem Sie nämlich die Timeline kurzerhand »zusammenschrumpfen«. 1. Stellen Sie den Mauszeiger einfach in die Zeitskala am oberen Rand der Timeline. Er verwandelt sich dabei in ein Doppelpfeilsymbol mit einer Uhr in der Mitte.
Abbildung 5.11: Das Doppelpfeilsymbol, mit dem Sie die Timeline schrumpfen können
2. Jetzt drücken Sie die linke Maustaste und ziehen das Doppelpfeilsymbol mit gedrückter Maustaste langsam zum linken Rand der Timeline. 3. Und nun sehen Sie auch schon den »Schrumpfeffekt« – die vorher endlos lange Reihe der einzelnen Szenen schiebt sich immer mehr zusammen, bis Sie alle Szenen wieder im Blick haben.
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Abbildung 5.12: Nach der Schrumpfung haben Sie alle Szenen wieder im Blick.
Die Schrumpfung der Timeline können Sie übrigens auch noch auf eine andere Weise erreichen: Klicken Sie einfach irgendwo in die Timeline und drücken Sie dann die (–)-Taste, um die Timeline zu schrumpfen, oder die (+)-Taste, um sie zu strecken.
Trotz Schrumpfung: Die Laufzeiten ändern sich nicht!
Hinweis
Wahrscheinlich haben Sie nach dem Schrumpfen der Timeline auch darüber nachgedacht, warum denn plötzlich alle Szenen viel kürzer sind als vorher! Bedeutet das, dass Ihr Video nun ebenfalls plötzlich »zusammenschrumpft«? Klare Antwort: Nein! Das Schrumpfen der Timeline ist im Grunde nichts anderes als ein optischer Trick, mit dem Sie sich die Arbeit etwas erleichtern. Auch wenn wir die Timeline in einem späteren Arbeitsschritt extrem in die Länge ziehen werden, bleibt die ursprüngliche Länge der Szenen davon stets völlig unberührt!
Und jetzt: ein erster Probelauf Nachdem die Timeline nun richtig eingestellt ist, führen Sie am besten einmal einen kurzen Probelauf durch und lassen das Video im Vorschaumonitor ablaufen. Läuft das Video, können Sie in der Timeline zwei unterschiedliche Dinge beobachten. Zum einen bewegt sich analog zum Ablauf des Videos eine Art Zeiger über die einzelnen Szenen in der Timeline. Zum anderen wird jede Szene, die gerade im Vorschaumonitor zu sehen ist, eingefärbt dargestellt. Den Zeiger, der beim Abspielen über die Szenen fährt, nennt man Scrubber oder auch Slider, und neben der reinen Fortschrittsanzeige hat er noch einen weiteren Zweck. Dieser besteht darin, sich blitzschnell an eine bestimmte Stelle im Film bewegen zu können. Und das geht so: 1. Stellen Sie den Mauszeiger einfach auf den Schieberegler, der am oberen Ende des Zeigers in der Timeline steht. Der Mauszeiger verwandelt sich daraufhin in einen Doppelpfeil.
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2. Mit gedrückter linker Maustaste können Sie den Doppelpfeil jetzt nach Belieben nach links oder rechts verschieben und damit blitzschnell an jede gewünschte Stelle des Films gelangen. 3. Da der Vorschaumonitor mit den Bewegungen des Scrubbers gekoppelt ist, sehen Sie im Vorschaumonitor immer die Stelle, an der sich der Scrubber gerade befindet. 4. Haben Sie den Scrubber auf die Szene im Film gestellt, die Sie sich ansehen wollen, drücken Sie im Vorschaumonitor einfach die WIEDERGABE-Taste.
Abbildung 5.13: Mit dem Scrubber bewegen Sie sich blitzschnell innerhalb des Films.
5. Auch der Vorschaumonitor besitzt übrigens einen Scrubber, der genauso funktioniert wie der der Timeline. Und da ja beide Scrubber miteinander gekoppelt sind, bewegt der Scrubber im Vorschaumonitor den Scrubber in der Timeline automatisch und simultan mit.
Abbildung 5.14: Der Scrubber im Vorschaumonitor bewegt sich simultan mit dem in der Timeline.
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Nächster Schritt: der Bildschnitt In unserem dritten Arbeitsschritt beginnen wir mit dem Bildschnitt der einzelnen Szenen des Films. »Bildschnitt« deshalb, weil wir uns bei dieser Art der Bearbeitung noch nicht um Kommentare, Musik, Titel oder Blenden kümmern, sondern nur um die einzelnen Szenen. Die Aufgabe des Bildschnitts ist es, zuerst einmal die Längen der einzelnen Szenen zu bestimmen. Sicherlich werden Sie nicht alle gedrehten Szenen des Films auch tatsächlich verwenden können oder wollen – alle Szenen, die Sie jedoch verwenden, legen Sie beim Bildschnitt fest. Das bedeutet zunächst einmal, dass Sie sich jede gedrehte Szene im Vorschaumonitor sehr genau ansehen. Dabei können Sie beurteilen, ob die Szene das zeigt, was sie zeigen soll, und ob die Lichtverhältnisse und der Ton stimmen.
Bild toll – Ton furchtbar! Und was jetzt? Wenn Sie beim Ansehen der Szenen feststellen, dass zwar das Bild völlig in Ordnung, die Tonqualität aber absolut grauenvoll ist, sollten Sie nicht gleich verzweifeln. Ist der Originalton in der Szene absolut unverzichtbar, bleibt Ihnen natürlich nichts anders übrig, als die Szene noch einmal zu drehen. Das könnte zum Beispiel der Fall sein, wenn Sie etwa den Start eines historischen Flugzeugs filmen oder die Abfahrt einer uralten Dampflokomotive. Ganz klar – solche Bilder leben einfach mindestens zur Hälfte vom entsprechenden Ton! Das Problem an solchen einmaligen Szenen ist aber eben genau ihre Einmaligkeit, die ein erneutes Drehen meist nicht ermöglicht. Somit bleiben Ihnen eigentlich nur noch zwei Möglichkeiten. Eine davon ist die »Flucht nach vorn«. Dabei lassen Sie den entsetzlichen Originalton bewusst im Film und setzen einen witzigen Titel oder Kommentar ein, der die Tonpanne verulkt und die Zuschauer amüsiert. Zugegeben – die Ideallösung ist das sicherlich nicht und sie setzt auch eine gewisse Art von Humor bei Ihnen und Ihren Zuschauern voraus. Wenn Sie allerdings vor der Wahl stehen, die Ihnen so wichtige Szene zeigen zu können oder eben streichen zu müssen, ist eine unerwartet humoristische (oder ironische) Einlage möglicherweise buchstäblich die letzte Rettung. Die zweite Möglichkeit ist weitaus aufwändiger, bedeutet den Einsatz von viel Zeit, erfordert Geduld und eine ordentliche Portion Glück. In diesem Fall müssten Sie versuchen, sich den Originalton der Szene als Audiodatei zu organisieren – zumindest aber einen Ton, der so nahe wie möglich am Original ist. Der Erfolg dieser Aktion hängt zudem stark vom Motiv ab: Die Audiodatei eines rauschenden Wasserfalls oder zwitschernder Vögel auf einer Waldlichtung werden Sie sicherlich problemlos im Internet finden – den exakten Ton eines startenden und dann abfahrenden Rolls Royce Phantom Baujahr 1936 aufzutreiben wäre dagegen fast schon ein »Lotto-Sechser«.
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Tipp
Eine Fundgrube: Audioarchive im Internet durchstöbern Das Internet wimmelt geradezu vor Audioarchiven, in denen Sie im Grunde alle nur denkbaren Geräusche finden, die sich mit einem Mikrofon aufnehmen lassen. Sobald Sie aber – wie im gerade erwähnten Beispiel – sehr spezielle Geräusche suchen, wird es buchstäblich »eng«. Hier sind Sie auf die Mithilfe und den Spürsinn anderer »Geräuschesucher« angewiesen, die Ihnen mit Tipps und Suchideen weiterhelfen können. Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Das authentische Motorengeräusch eines Oldtimers werden Sie wahrscheinlich eher auf den Internetseiten des Oldtimer-Clubs dieser Marke finden als in einem Audioarchiv. Eine gute Adresse, um die »Geräuschesuche« zu starten, ist aber beispielsweise die Internetseite www.flashkit.com, auf der Sie rund 6000 kostenlose Audiodateien zum Herunterladen finden. Unter der Adresse www.sounddogs.com finden Sie ebenfalls ein riesiges und sehr gut sortiertes Geräuschearchiv – leider sind die Audiodateien auf dieser Internetseite aber nicht kostenlos.
In unserem Museumsbeispiel jedoch können wir auf den Originalton ohne Probleme verzichten – wenn auch das Trippeln unzähliger Besucherfüße das Ganze noch authentischer machen würde. Stattdessen können wir den Film später ganz einfach mit selbst gesprochenen Kommentaren unterlegen, die an den jeweiligen Stellen das Wichtigste erklären.
Zuerst die Timeline strecken Bevor wir uns an die Bearbeitung der ersten Szene machen, strecken wir zunächst einmal die Timeline. Während das vorher ausprobierte Zusammenschrumpfen für einen besseren Gesamtüberblick sorgte, erleichtert das Strecken nun die Arbeit an den einzelnen Szenen.
Abbildung 5.15: Links die geschrumpfte, rechts die gestreckte Timeline
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Sie können es in der Abbildung erkennen – geschrumpft zeigt die Timeline eine Zeitskala in Minutenschritten an, gestreckt dagegen erscheint die Skala in Sekundenschritten. Die exakte Laufzeit einer Szene ist so natürlich viel besser zu beurteilen.
Die Länge einer Szene verändern ... Nachdem die Timeline jetzt optimal eingestellt ist, können wir uns daran machen, die Länge der ersten Szene zu bestimmen. Dazu bietet die Studio-Software zwei unterschiedliche Tools an, die aber beide denselben Zweck erfüllen. Welches der beiden Tools Sie verwenden, ist natürlich Geschmackssache – ich persönlich mag die erste Möglichkeit lieber.
... auf der Timeline Um die Länge einer Szene auf der Timeline zu verändern, haben Sie zwei Möglichkeiten. Entweder schneiden Sie vom Beginn der Szene zum Ende etwas ab oder umgekehrt vom Ende zum Anfang der Szene hin. Das hört sich merkwürdig an, wenn Sie es aber einmal ausprobiert haben, verstehen Sie sehr schnell, um was es dabei geht. In unserem Beispiel schneiden wir nun ein Stück vom Anfang der ersten Szene ab. Und das funktioniert so: 1. Zuerst klicken Sie in der Timeline die Szene an, die geschnitten werden soll. Um anzuzeigen, dass die Szene markiert wurde, wird sie nun blau dargestellt. 2. Jetzt stellen Sie den Mauszeiger an den linken Rand der Szene. Er verwandelt sich in einen nach rechts zeigenden blauen Pfeil.
Abbildung 5.16: Wenn Sie das Symbol des Pfeils sehen, geht es auch schon los.
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3. Nun drücken Sie die linke Maustaste und ziehen den blauen Pfeil mit gedrückter Maustaste nach rechts. 4. Der Pfeil verwandelt sich dabei in einen Doppelpfeil und die Szene wird von links nach rechts kürzer.
Abbildung 5.17: Und schon haben Sie den Anfang der Szene abgeschnitten.
5. Während des Abschneidens können Sie im Vorschaumonitor mitverfolgen, wo in der Szene Sie sich befinden. Zugleich sehen Sie auf der Zeitskala der Timeline und der Laufzeitanzeige im Vorschaumonitor, wie viele Sekunden Sie von der Szene bereits angeschnitten haben. In unserem Beispiel wären es etwas mehr als 3 Sekunden. Hinweis
Das bedeuten die Zahlen hinter der Sekundenanzeige In der Laufzeitanzeige des Vorschaumonitors sehen Sie hinter der Sekundenzahl noch zwei weitere Ziffern. Auf den ersten Blick ist das verwirrend – der Hintergrund ist aber ganz einfach. Eine Sekunde Videofilm besteht nämlich aus 25 Einzelbildern. Wenn Sie in der Laufzeitanzeige die Ziffern 0:00:03:09 sehen, bedeutet das »übersetzt« in eine verständliche Zeitangabe: Die Szene ist bis zu dieser Stelle 3 Sekunden und 9 Einzelbilder lang.
6. Das Gleiche können Sie natürlich auch vom Ende der Szene her machen. Klicken Sie die Szene zunächst wieder an, um sie zu markieren. Dann setzen Sie den Mauszeiger exakt auf die Trennlinie zwischen der zu schneidenden und der darauf folgenden Szene.
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7. Jetzt ziehen Sie den Doppelpfeil mit gedrückter Maustaste einfach nach links. Im Vorschaumonitor können Sie wieder mitverfolgen, wo in der Szene Sie sich aktuell befinden.
Abbildung 5.18: Hier schneiden Sie die Szene vom Ende her.
... oder mit dem Trim-Tool Die gleiche Arbeit, also das Beschneiden einer Szene, können Sie auch mit dem Trim-Tool bewerkstelligen. Das Trim-Tool wiederum finden Sie in der TOOLBOX, dem Werkzeugkastensymbol, das Sie über dem Kamerasymbol in der obersten linken Ecke der Timeline sehen.
Zauberkasten Toolbox
Tipp
Die Toolbox ist ein echter Zauberkasten für die Nachbearbeitung Ihrer Videos. Auch wenn es Sie jetzt vielleicht in den Fingern juckt, alle Möglichkeiten der Toolbox auszuprobieren – tun Sie’s an dieser Stelle besser noch nicht! In den nächsten Abschnitten gehen wir die einzelnen Toolbox-Programme durch und Sie können sie dann sinnvoll an den richtigen Stellen einsetzen. Klicken Sie auf den linken Rand der Toolbox, öffnen sich die Tools für die Videobearbeitung – ein Klick auf den rechten Rand der Toolbox öffnet die Tools für die Audiobearbeitung. Die Toolbox enthält sechs verschiedene Tools, mit denen Sie Ihre Videos nachbearbeiten können. Jedes Tool ist dabei am linken Rand der Toolbox mit einem Symbol vertreten.
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Abbildung 5.19: Das Trim-Tool
Die zwei Monitore des Trim-Tools haben eine einfache Bedeutung: Der linke steht für den Anfang der Szene, der rechte für das Ende. Am unteren Rand des TrimTools sehen Sie außerdem eine Leiste mit zwei Schiebereglern. Genau wie die beiden Monitore stehen sie jeweils für den Anfang und für das Ende der Szene. Und so arbeiten Sie mit dem Trim-Tool: 1. Wenn Sie die Szene von ihrem Anfang her schneiden wollen, setzen Sie den Mauszeiger auf den linken Schieberegler. 2. Der Mauszeiger verwandelt sich jetzt in den mittlerweile ja schon bekannten Doppelpfeil. Diesen ziehen Sie mit gedrückter linker Maustaste langsam nach rechts. 3. Nun können Sie an drei Stellen der Software gleichzeitig sehen, wie sich die Szene verändert. Zuerst sehen Sie dies im linken Monitor des Trim-Tools, dann im Vorschaumonitor, und auch die Timeline zeigt an, wie sich die Szene verändert. 4. Einen Vorteil gegenüber der Timeline hat das Trim-Tool. Sie können sich nämlich per Einzelbild vorwärts oder rückwärts und damit sehr viel präziser in der Szene bewegen als in der Timeline. Dazu benutzen Sie einfach die kleinen Pfeiltasten am unteren Rand der beiden Monitore.
Abbildung 5.20: Die Einzelbildschaltung des Trim-Tools
Wie schon gesagt – welche der beiden Möglichkeiten, Timeline oder Trim-Tool, Sie benutzen wollen, ist Ihnen überlassen, das Ergebnis ist in beiden Fällen dasselbe. Lediglich wenn es darum geht, eine Szene »bildgenau« zu schneiden, ist das TrimTool die bessere Wahl.
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Wie wär’s mit schicken Oldtimern?
Die Szenenlänge richtig planen Beim Kürzen einer Szene müssen Sie auch spätere Titel, Kommentare und Blenden mit einplanen. In unserem Beispiel ist in der ersten Szene der Eingangsbereich des Museums zu sehen. Weil der Empfänger des Videos ja noch nie dort war, möchte er bestimmt wissen, um was für ein Museum es sich dabei überhaupt handelt, wo es liegt oder wie viele Exponate dort gezeigt werden usw. Damit die Beschreibung auch noch bei normaler Lesegeschwindigkeit erkennbar ist, muss sie natürlich auch einige Zeit auf dem Bildschirm zu sehen sein. Das wiederum funktioniert nicht, wenn die Szene beim Schneiden zu kurz geraten ist. Probieren Sie einfach Folgendes aus: Notieren Sie die Beschreibung auf ein Blatt Papier und lesen Sie diese in normaler Geschwindigkeit, wobei Sie die dafür benötigte Zeit mitstoppen. Aus dieser gestoppten Zeit ergibt sich automatisch die minimale Szenenlänge. Jetzt rechnen Sie noch ein oder zwei Sekunden dazu, die für eine weiche Blende in die zweite Szene benötigt werden, und weitere zwei Sekunden für den Anfang der Szene ohne Titeleinblendung. Das Resultat ist die tatsächliche Länge der Szene. Sollten Sie später merken, dass Sie eine Szene zu sehr verkürzt oder zu lang angelegt haben, können Sie das auf der Timeline oder mit dem Trim-Tool natürlich jederzeit wieder ändern. Wenn die endgültige Szenenlänge den geplanten Titel zeitlich aber einfach nicht aufnehmen kann, bleibt Ihnen eine weitere Alternative: Anstatt eines Titels setzen Sie einfach einen gesprochenen Kommentar ein. Ein solcher Kommentar benötigt – selbst wenn er nicht besonders schnell gesprochen wird – bei gleicher Textlänge weniger Zeit als ein eingeblendeter Titel.
Die zweite Szene wird eingefügt Die erste Szene ist fertig, nun geht es an die zweite Szene. Hatten Sie bereits, wie vorher beschrieben, alle Szenen in die Timeline gezogen, können Sie sich nun direkt an den Schnitt der Szene machen. Steht die erste Szene noch allein in der Timeline, ziehen Sie sich nun die zweite Szene aus dem Szenenbuch und legen Sie diese in der Timeline ab. Die Bearbeitung der zweiten Szene funktioniert natürlich genauso wie die der ersten, sodass ich Ihnen die Arbeitsschritte an dieser Stelle nicht mehr erläutern muss. So, wie mit der ersten und zweiten Szene, verfahren Sie nun mit allen weiteren Szenen, bis Sie alle gewünschten Szenen aus dem Szenenbuch in die Timeline übernommen haben. Achten Sie aber bitte immer darauf, dass Sie die Szene, die Sie bearbeiten wollen, vorher anklicken. Erst wenn die Szene markiert ist und blau dargestellt wird, können Sie mit der Bearbeitung beginnen!
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Diese Szene will ich doch lieber nicht verwenden Sie haben eine Szene in die Timeline gezogen und stellen beim Ansehen fest, dass Sie diese eigentlich doch nicht verwenden wollen. Kein Problem – schmeißen Sie die Szene einfach wieder raus! 1. Klicken Sie die aus der Timeline zu löschende Szene einfach mit der rechten Maustaste an. 2. Jetzt öffnet sich ein Kontextmenü, in dem Sie den Eintrag LÖSCHEN auswählen. 3. Das war’s auch schon – die unerwünschte Szene ist aus der Timeline gelöscht. 4. Noch schneller geht das Löschen übrigens, wenn Sie die jeweilige Szene in der Timeline anklicken und anschließend die (Entf)-Taste auf der Tastatur drücken.
Abbildung 5.21: So einfach löschen Sie eine Szene aus der Timeline.
Die falsche Szene gelöscht? Macht nix! Hoppla – dieser Schnitt ging daneben oder Sie haben beim Löschen versehentlich die falsche Szene erwischt! Kein Grund zur Panik, denn die Studio-Software kann Ihre Arbeitsschritte und damit auch Fehler wieder rückgängig machen. Klicken Sie einfach auf den Menübefehl BEARBEITEN und dann auf RÜCKGÄNGIG. Übrigens: Es gibt angenehmerweise keine Beschränkung auf eine bestimmte Anzahl an Aktionen, die sich rückgängig machen lassen!
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Ziemlich komfortabel: Fehler korrigieren
Abbildung 5.22: Alle Aktionen können Sie jederzeit rückgängig machen.
Ziemlich komfortabel: Fehler korrigieren Wenn Sie beim Durchsehen der einzelnen Szenen auf technische Fehler stoßen, sollten Sie diese am besten gleich korrigieren. Mit »technischen Fehlern« sind hierbei Farbverfremdungen, Fehler bei der Tonaufnahme oder verwackelte Szenen gemeint. Studio 9 bietet Ihnen eine Vielzahl verschiedener Korrekturtools, mit denen sich die meisten solcher Fehler völlig ausbügeln oder zumindest aber erheblich reduzieren lassen. Das funktioniert aber natürlich nur bis zu einer bestimmten Grenze – zu starke Farbfehler, völlig verwackelte Aufnahmen oder starkes Rauschen der Tonaufnahmen können auch diese sehr leistungsfähigen Tools leider nicht völlig korrigieren. Stellen Sie sich einfach einmal vor, der Weißabgleich Ihrer Kamera hätte nicht richtig funktioniert und nun hat eine wichtige Szene des Films einen sehr störenden Blaustich. Um dies zu korrigieren, haben Sie mehrere Möglichkeiten – ich zeige Sie Ihnen einmal der Reihe nach. 1. Durch Anklicken in der Timeline markieren Sie die Szene, deren Farbstich Sie korrigieren wollen. 2. Klicken Sie nun auf den linken Rand des Werkzeugkastensymbols, um zu den Videoeffekten der Toolbox zu gelangen. 3. Hat sich die Toolbox geöffnet, klicken Sie an deren linkem Rand auf das Steckersymbol. Alternativ können Sie natürlich auch den Menübefehl TOOLBOX/VIDEOEFFEKTE HINZUFÜGEN wählen. 4. Im Fenster VIDEOEFFEKT HINZUFÜGEN klicken Sie im mittleren Fensterbereich nun zuerst auf FARBEFFEKTE, dann in der rechten Fensterhälfte auf FARBKORREKTUR und schließlich auf OK.
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Kapitel 5 – Ihr Videofilm wird bearbeitet
Abbildung 5.23: Hier wählen Sie die Farbkorrektur aus.
5. Das Toolbox-Fenster verändert sich nun und Sie können mit den vier Schiebereglern für Helligkeit, Kontrast, Farbton und Sättigung versuchen, den Farbstich so weit wie möglich aus der Szene zu entfernen. Jedes Verändern der Schieberegler können Sie übrigens im Vorschaumonitor mitverfolgen und sich damit stückchenweise an das optimale Ergebnis heranarbeiten. Übrigens: Rechts neben den vier Schiebereglern befindet sich jeweils ein Feld, welches die aktuellen Farbwerte anzeigt. Statt die Schieberegler zu benutzen, können Sie die gewünschten Werte auch direkt in die Felder eintragen und zur Bestätigung die (¢)-Taste drücken.
Abbildung 5.24: Über die Schieberegler können Sie die verschiedenen Bildwerte verändern.
6. Haben Sie den Effekt ausgewählt, muss Studio 9 ihn zunächst berechnen. Das kann je nach Effekt und Szenenlänge ein paar Sekunden dauern – der Fortschritt der Berechnung wird über einen hellgrünen Balken in der Zeitskala der Timeline
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Ziemlich komfortabel: Fehler korrigieren
angezeigt. Ist die Berechnung abgeschlossen, können Sie sich den Effekt zur Kontrolle mit einem Klick auf die WIEDERGABE-Taste nochmals im Vorschaumonitor ansehen. 7. Sind Sie mit dem Effekt zufrieden, können Sie das Toolbox-Fenster wieder verlassen – oder weitere Korrektureffekte einsetzen. Den Einsatz der Effekte müssen Sie übrigens nicht gesondert speichern. Das Häkchen vor der Option FARBKORREKTUR im linken Fensterteil der Toolbox zeigt – ebenso wie bei allen anderen Effekten – an, dass diese Korrekturoption in die Szene übernommen wird.
Weitere Korrekturen und Effekte hinzufügen Wollen Sie weitere Bildkorrekturen an einer oder mehreren Szenen des Films vornehmen, gehen Sie zunächst genauso vor wie bei der Farbkorrektur und öffnen die Toolbox für die Videoeffekte. In der Toolbox sehen Sie standardmäßig fünf Toolgruppen, die jeweils verschiedene Optionen besitzen. Davon sind allerdings nur einige Effekte zur reinen Fehlerkorrektur gedacht, die meisten Tools sind Effekt-Tools, mit denen Sie den Film beispielsweise künstlich altern lassen können. Hier eine kurze Übersicht, welche Optionen sich hinter den einzelnen Videoeffekten verbergen.
Cleaning-Effekte Automatische Farbkorrektur
Studio 9 versucht mit dieser Option, die Farbwerte auf einen Mittelwert zu setzen – was allerdings nur bei leichten Farbabweichungen funktioniert.
Rauschunterdrückung
Mit dieser Option wird das Bildrauschen, manchmal auch »Schneetreiben« genannt, relativ gut unterdrückt.
Stabilisieren
Mit dieser Option können Sie leicht verwackelte Aufnahmen stabilisieren – stärker verwackelte Szenen lassen sich auf diese Art aber leider nicht mehr retten.
Zeiteffekte Geschwindigkeit
Mit dieser Option können Sie eine Szene beschleunigen oder verlangsamen. Damit verändern Sie zugleich die Laufzeit der Szene – verlangsamen Sie diese, wird sie länger, beschleunigen Sie diese, wird sie logischerweise kürzer.
Stroboskop
Mit dieser Option setzen Sie den »Discoeffekt« ein. Dabei wird die Szene unter Auslassung von Einzelbildern ruckartig abgespielt.
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Kapitel 5 – Ihr Videofilm wird bearbeitet
Farbeffekte Schwarz und Weiß
Diese Option erlaubt es, die Farbwerte einer Szene so weit auszublenden, dass schließlich eine Schwarzweißaufnahme entsteht.
Farbkorrektur
Mit der Farbkorrektur können Sie die Werte Helligkeit, Kontrast, Farbton und Sättigung einer Szene einzeln verändern.
Posterize
Mit dieser Option können Sie über einen Schieberegler die Anzahl der Farben einer Szene verändern und dabei Farben quasi »ineinanderfließen« lassen.
Sepia
Mit dieser Option können Sie die Farbwerte einer Szene so verändern, dass sie verblasst und damit wie ein alter Film aussieht.
Fun-Effekte Blendenfleck
Diese Option erzeugt einen relativ frei beweglichen hellen Lichtfleck, mit dem Sie die Illusion eines Scheinwerfers oder einer intensiven Sonneneinstrahlung entstehen lassen können.
Rauschen
Mit dieser Option erzeugen Sie ein beliebig starkes »Grieseln« einer Szene, wodurch der Eindruck von gealtertem Filmmaterial entsteht.
Wassertropfen
Diese Option erzeugt Wasserringe in der Szene – den Ringen nachempfunden, die ein auf eine ruhige Wasserfläche auftreffender Stein entstehen lässt.
Stilisierungseffekte Weichzeichnen
Mit dieser Option legen Sie einen »Nebelfilm« über eine Szene. Die Intensität dieses Nebels können Sie dabei sehr fein definieren.
Prägung
Diese Option stellt den Inhalt einer Szene reliefartig, also wie von einem Stempel geprägt, dar.
Mosaik
Mit dieser Option wird eine Szene in kleine Kacheln »zerlegt« und mosaikartig dargestellt, wobei Sie festlegen können, wie stark diese Kachelung sein soll.
Alter Film
Diese Option erlaubt Ihnen, eine Szene nach Belieben »verblassen« zu lassen, wodurch der Eindruck entsteht, es handle sich dabei um sehr altes Filmmaterial.
Buntglas
Diese Option »zerlegt« eine Szene in unterschiedlich viele Segmente, sodass der Eindruck entsteht, man würde durch eine alte Butzenscheibe blicken.
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Ziemlich komfortabel: Fehler korrigieren
Videoeffekte, die Sie zu einer Szene hinzugefügt haben, zeigt Studio 9 Ihnen zur Kontrolle mehrfach an. Zum einen können Sie eine Liste der Effekte im linken Fensterteil der Toolbox sehen, wo jeder aktivierte – also angewandte – Effekt mit einem kleinen Häkchen versehen ist.
Abbildung 5.25: Die angewandten Effekte zeigt Studio 9 in einer Liste an.
Diese Liste ist allerdings nicht starr und unveränderlich – wollen Sie einen bestimmten Effekt doch nicht auf die betreffende Szene anwenden, entfernen Sie in der Liste einfach das Häkchen vor dem Effekt. Zusätzlich blendet Studio 9 unterhalb jeder Szene, für die Sie einen Videoeffekt benutzt haben, in der Timeline kleine Symbole für die Toolgruppen ein.
Abbildung 5.26: Die eingesetzten Effekte werden mit einem Symbol in der Szene angezeigt.
Neben den Videoeffekten verfügt Studio 9 auch über einige Audioeffekte, die sich in einer eigenen Toolbox befinden. Sie öffnen sie, indem Sie auf den rechten Rand des Werkzeugkastensymbols und in der Audio-Toolbox dann auf das Steckersymbol am linken Fensterrand klicken. Alternativ dazu können Sie die Toolbox aber auch über den Menübefehl TOOLBOX/AUDIOEFFEKTE HINZUFÜGEN öffnen.
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Kapitel 5 – Ihr Videofilm wird bearbeitet
Um beispielsweise das Rauschen aus einer Szene zu entfernen, gehen Sie so vor: 1. Zuerst markieren Sie die zu korrigierende Szene durch Anklicken in der Timeline. 2. Haben Sie die Audio-Toolbox geöffnet, klicken Sie in der Fenstermitte auf STUDIO-AUDIOEFFEKTE, dann im rechten Fensterteil auf RAUSCHUNTERDRÜCKUNG und schließlich auf OK.
Abbildung 5.27: Die Auswahl der Rauschunterdrückung
3. Jetzt können Sie die Feinabstimmung der Rauschunterdrückung vornehmen und beispielsweise einstellen, ob es sich um eine Innen- oder Außenaufnahme handelt.
Abbildung 5.28: Die Feinabstimmung der Rauschunterdrückung
4. Haben Sie den Effekt gewählt, wird er von Studio 9 wiederum zunächst berechnet, was Sie an der hellgrünen Fortschrittsanzeige in der Laufzeitanzeige der Timeline sehen können.
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Ziemlich komfortabel: Fehler korrigieren
5. Mit einem Klick auf die WIEDERGABE-Taste des Vorschaumonitors können Sie nun das Ergebnis überprüfen. In der zweiten Toolgruppe mit der Bezeichnung VST finden Sie zwar keine direkten Korrektureffekte, dafür aber standardmäßig fünf sehr verschiedene und zugleich interessante Audioeffekte.
Abbildung 5.29: Die Audioeffekte der Toolgruppe VST
Das versteckt sich hinter VST VST ist eine offene Schnittstelle, über die Sie problemlos so genannte Plug-Ins, also zusätzliche kleine Programme, in die Audio-Toolbox einbinden können. Zurzeit sind diese Plug-Ins größtenteils noch kostenpflichtig und relativ teuer – unter der Adresse www.wave.com können Sie sich über verschiedene professionelle Plug-Ins informieren. In Zukunft wird es aber wohl auch zahlreiche Shareware- oder sogar Freeware-Plug-Ins geben, die Sie mit Studio 9 verwenden können. Um diesbezüglich auf dem neuesten Stand zu bleiben, sollten Sie regelmäßig auf der PinnacleWebsite www.pinnaclesys.de vorbeischauen. Hier eine kurze Übersicht, was Sie mit den fünf VST-Audioeffekten anstellen können: Mit diesem Effekt ...
... können Sie diese Wirkung erzielen
Equalizer
Mit dem Equalizer können Sie ähnlich wie mit dem Bass- und Höhenregler Ihrer Stereoanlage arbeiten. Allerdings bietet der Equalizer viel mehr Möglichkeiten, denn er unterteilt das Klangspektrum in zehn einzelne Bänder. Je nach Ausgangsmaterial können Sie den Equalizer damit auch zur Verbesserung der Tonqualität einsetzen.
Grungelizer
Mit dem Grungelizer können Sie einer Audioaufnahme verschiedene Geräusche und Töne hinzufügen und damit zum Beispiel den Eindruck erwecken, die Aufnahmen stammten von einer uralten Schallplatte oder einem steinalten Dampfradio.
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Kapitel 5 – Ihr Videofilm wird bearbeitet
Mit diesem Effekt ...
... können Sie diese Wirkung erzielen
Karaoke
Mit dem Karaoke-Effekt können Sie die Hauptgesangsstimme aus einem Song ausblenden. Die übrig bleibende Begleitmusik können Sie dann beispielsweise als Hintergrundmusik einsetzen.
Leveler
Mit dem Leveler können Sie die Lautstärke unterschiedlicher Tonquellen in einer Szene aneinander anpassen. Damit lässt sich beispielsweise ein leises Hintergrundgeräusch etwas anheben und ein zu lautes Vordergrundgeräusch etwas verringern.
Reverb
Mit diesem interessanten Effekt können Sie den Ton einer Szene so einstellen, dass völlig unterschiedliche Raumwirkungen entstehen. So klingt eine Aufnahme dann etwa, als wäre sie in einer engen Kammer oder in einem Konzertsaal aufgenommen worden.
Der Schnitt ist geschafft – und was passiert nun? Herzlichen Glückwunsch – Ihren ersten Rohschnitt haben Sie damit hinter sich gebracht! Rohschnitt deshalb, weil es bisher erst einmal um den rein szenischen Schnitt, also das Zusammenfügen aller verwendeten Szenen, ging. In den nächsten Schritten werden wir unseren Museumsfilm an den entscheidenden Stellen mit Titeln versehen.
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6 So bauen Sie Titel in Ihren Film ein In Ihren Videofilmen können Sie Titel für ganz verschiedene Zwecke einsetzen. Der klassische Verwendungszweck ist natürlich, den Film mit einem Vorspann zu versehen, damit der Zuschauer sofort weiß, um was es bei diesem Film geht. Titel können aber auch als zusätzliche Erklärung dienen und genau so wollen wir sie in unserem Beispiel ja schließlich einsetzen.
Die zwei unterschiedlichen Arten von Titeln Mit Studio 9 haben Sie zwei verschiedene Möglichkeiten, Titel zu erzeugen und zu verwenden.
Der Overlay-Titel Der Overlay-Titel wird, der Name lässt es eigentlich schon vermuten, über das Videobild gelegt. Das funktioniert im Grunde so, als wenn Sie den Titel auf eine durchsichtige Plastikfolie schreiben würden, die Sie dann vor den laufenden Fernsehbildschirm halten. Sie sehen also den Titel und darunter das Fernsehbild. Overlay-Titel sind zwar im Grunde die wohl meistgenutzten Titel, haben aber einen entscheidenden Nachteil. Wenn nämlich das eigentliche Videobild zufällig die gleichen Farben aufweist wie die Schrift des Titels, dann ist dieser im schlimmsten Fall nicht mehr lesbar.
Der Vollbildtitel Im Gegensatz zum Overlay-Titel steht der Vollbildtitel nicht auf transparentem Hintergrund, sondern entweder auf einer farbigen Fläche oder auf einem Bild, das Sie selbst festlegen können. Anders als der Overlay-Titel, der sich ja eigentlich unauffällig in den Film integriert, ist der Vollbildtitel schon fast ein eigenes Stilmittel. Verwenden Sie einen solchen Titel im Film, trennt er Szenen oder unterbricht Handlungen. So gesehen kann der Vollbildtitel einerseits sehr störend wirken, andererseits können Sie ihn aber eben auch ganz bewusst einsetzen, um etwa
Kapitel 6 – So bauen Sie Titel in Ihren Film ein
die Spannung zu steigern oder an einer entscheidenden Stelle die Handlung zu verzögern. Anders als beim Overlay-Titel sollten Sie sich den Einsatz des Vollbildtitels also sehr gut überlegen. In unserem Beispiel werden wir den Vollbildtitel nur zweimal einsetzen, und zwar als Vorspann und als Schluss des Films.
Zuerst einmal den Titel erzeugen Zunächst einmal müssen wir den Titel natürlich erst erzeugen. Bevor wir daran gehen, stellen Sie bitte den Scrubber der Timeline ganz nach links, also an den Anfang der ersten Szene. 1. Klicken Sie auf den linken Rand des Werkzeugkastensymbols, um die VideoToolbox zu öffnen. 2. Am linken Rand des Toolbox-Fensters klicken Sie auf das zweite Symbol von oben. 3. Damit landen Sie im so genannten Titelgenerator, der zunächst nicht besonders spannend aussieht. Alternativ können Sie übrigens auch über den Menübefehl TOOLBOX/TITEL ERZEUGEN ins Fenster des Titelgenerators gehen.
Abbildung 6.1: Der Titelgenerator
4. Jetzt klicken Sie auf die Schaltfläche VOLLBILD-TITEL und kommen damit ins Fenster des Titeleditors.
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Die zwei unterschiedlichen Arten von Titeln
Abbildung 6.2: Hier erstellen Sie den ersten Titel.
5. Jetzt gilt es zuerst einmal die passende Schrift für den Titel zu finden. Dazu klicken Sie auf den kleinen Pfeil neben der Schriftauswahl und landen damit in einer ziemlich umfangreichen Schriftenliste. Haben Sie den gewünschten Schrifttyp gefunden, klicken Sie ihn einfach an.
Die Schriftauswahl funktioniert nicht?
Tipp
Wenn Sie keinen Schrifttyp auswählen können, weil das Schriftenfenster deaktiviert ist, müssen Sie am unteren Rand des Titeleditors zuerst auf das Symbol T und dann ins Titelfenster klicken.
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Kapitel 6 – So bauen Sie Titel in Ihren Film ein
Abbildung 6.3: Die Auswahlliste der verschiedenen Schrifttypen
Abbildung 6.4: Die Auswahl des Schriftstils
6. Rechts neben dem Titelfeld sehen Sie die Auswahl der Schriftstile – hier wählen Sie den gewünschten Stil einfach per Klick aus. Zusätzlich können Sie über die Registerkarte BENUTZERDEF. den ausgewählten Schriftstil noch weiter verändern und ihn beispielsweise mit verschiedenen Farben, Schatten oder Umrandungen versehen. 7. Haben Sie Schriftart und Schriftstil gewählt, können Sie auch schon anfangen, den Titel zu schreiben. Der Titeleditor verhält sich dabei übrigens nicht viel anders als ein herkömmliches Textverarbeitungsprogramm.
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Die zwei unterschiedlichen Arten von Titeln
Abbildung 6.5: Der erste Titel steht!
8. Nachdem Sie den Titel geschrieben haben, könnte es natürlich sein, dass die Schrift zu groß oder zu klein geraten ist. Das lässt sich aber blitzschnell ändern. Mit gedrückter linker Maustaste markieren Sie die Schrift und geben dann in der Menüleiste im Feld SCHRIFTGRÖSSE einfach einen neuen Wert ein. In unserem Fall war der Wert 50 ein bisschen zu klein, deshalb wählen wir einfach einmal den Wert 70.
Abbildung 6.6: So schnell können Sie die Schriftgröße verändern.
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Kapitel 6 – So bauen Sie Titel in Ihren Film ein
9. Haben Sie die richtige Schriftgröße eingestellt, können Sie den Titel jetzt noch ganz nach Ihren Vorstellungen ausrichten. Dazu benutzen Sie die entsprechende Schaltfläche links neben der Schriftauswahl.
Abbildung 6.7: Mit dieser Schaltfläche richten Sie den Titel aus.
10. Im Normalfall werden Sie den Titel wahrscheinlich »auf Mitte« setzen, genauso, wie Sie das in unserem Beispiel sehen können. Trotzdem sollten Sie an dieser Stelle ruhig einmal die anderen beiden Möglichkeiten des Anordnens ausprobieren – über den Menübefehl BEARBEITEN/RÜCKGÄNGIG können Sie Ihre Änderungen dann wieder zurücknehmen. 11. Achten Sie nun darauf, dass der Titel nicht über die roten Hilfslinien hinausgeht. Sie repräsentieren den optimalen Bildschimausschnitt – würden Sie den Titel größer setzen, könnte er teilweise über den Bildschirmrand bei manchen Fernsehgeräten hinausgehen und damit nicht mehr richtig lesbar sein. 12. Mit den Werkzeugen am unteren Rand des Titeleditors können Sie Ihrem Titel, wenn nötig, noch das erforderliche »Feintuning« verpassen und ihn zum Beispiel zentrieren oder die Buchstabenabstände variieren.
Abbildung 6.8: Die Tools zum »Feintuning« des Titels
13. Damit ist der Titel im Grunde fertig – Sie können ihn aber natürlich jederzeit abändern.
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Die zwei unterschiedlichen Arten von Titeln
Abbildung 6.9: Fertig ist der erste Titel!
14. Jetzt können Sie noch entscheiden, wie der Titel sich verhalten soll, und dazu die drei Schaltflächen am oberen linken Rand des Titeleditors nutzen. Standardmäßig ist der Titel ein Stand-Titel, der unbewegt auf dem Bildschirm zu sehen sein wird. Sie können ihn allerdings auch von unten nach oben ins Bild »rollen« oder von rechts nach links ins Bild »kriechen« lassen.
Abbildung 6.10: Hier legen Sie fest, wie sich der Titel später verhalten soll.
15. Den fertigen Titel sollten Sie jetzt auf jeden Fall speichern. Das machen Sie über den Menübefehl DATEI/TITEL SPEICHERN. Im folgenden Fenster TITEL SPEICHERN ALS ... sollten Sie normalerweise den Ordner MEINE TITEL vorfinden. Ist das nicht der Fall, suchen Sie ihn als Speicherort heraus. Auch wenn Sie später weitere Titel erstellen, speichern Sie diese am besten in diesem Ordner.
Speichervorgaben nutzen bedeutet Zeit sparen!
Tipp
Natürlich können Sie Ihre Titel in jedem anderen beliebigen Ordner auf Ihrem Computer speichern. Nutzen Sie aber die Speichervorgaben von Studio 9, finden Sie Ihre Daten bei der späteren Verwendung einfach viel schneller wieder und müssen sich nicht erst durch alle möglichen Ordner hindurchklicken.
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Kapitel 6 – So bauen Sie Titel in Ihren Film ein
Abbildung 6.11: Speichern Sie alle Ihre erstellten Titel im Ordner MEINE TITEL.
16. Nun folgt auch schon der letzte Arbeitsschritt – das Einfügen des Titels. Dieser Vorgang kostet Sie nur einen Mausklick, nämlich auf die OK-Schaltfläche des Titel-Editors. 17. Jetzt landen Sie wieder im BEARBEITEN-Fenster von Studio 9 und können den gerade erstellten Titel im Vorschaumonitor und in der Timeline sehen.
Abbildung 6.12: Geschafft! Der Titel ist in den Film eingebaut.
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Die zwei unterschiedlichen Arten von Titeln
Wahrscheinlich ist Ihnen bereits aufgefallen, dass unser Titel eigentlich gar nicht dort steht, wo er stehen soll. Er befindet sich zwar in der Timeline, aber nicht in der Leiste, in der die Titel stehen, sondern in der Szenenleiste. Tja – ob da etwas falsch gelaufen ist? Nein, keine Sorge – ist es nicht. Auf Seite 97 erkläre ich Ihnen, was es mit dieser scheinbar falschen Position des Titels auf sich hat – bis dahin müssen Sie sich über diese »Merkwürdigkeit« allerdings erst mal keine weiteren Gedanken machen.
Zwischenspeichern Ihrer Arbeit nicht vergessen! Bevor wir uns den neuen Titel genauer ansehen, sollten Sie Ihre bisherige Arbeit speichern. Es wäre schließlich unangenehm, wenn Sie nach einem Rechnerabsturz wieder ganz von vorne anfangen müssten! 1. Wählen Sie den Menübefehl DATEI/PROJEKT SPEICHERN ALS ... 2. Im Fenster DATEI SPEICHERN UNTER ... können Sie nun zunächst das Laufwerk auswählen, auf dem Sie das Projekt speichern wollen.
Abbildung 6.13: Hier speichern Sie Ihr Projekt.
3. Zuletzt vergeben Sie einen Namen für Ihr Projekt und klicken dann auf SPEICHERN. Das Zwischenspeichern macht aber nicht nur aus Sicherheitsgründen Sinn. Wollen Sie die Arbeit an Ihrem Film vorübergehend unterbrechen, speichern Sie das Projekt einfach und später können Sie es über den Menübefehl DATEI/PROJEKT ÖFFNEN jederzeit weiterbearbeiten.
Was sind bitte schön »stu«-Dateien? Vielleicht fragen Sie sich gerade, was .stu-Dateien sein sollen? Mit der Medienwiedergabe von Windows lassen sie sich nicht abspielen und auch sonst scheinen sie keine gültige Form von Multimediadateien zu sein. Stimmt – außer der Studio-
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Kapitel 6 – So bauen Sie Titel in Ihren Film ein
Software selbst kann kein anderes Programm etwas mit diesem Dateityp anfangen. Der Grund ist ganz einfach: Studio 9 legt diese Dateien quasi als eine Art Sicherungskopie an. Darin sind im softwareeigenen Format alle Informationen zu den einzelnen Szenen gespeichert. Diese werden dann aufgerufen, wenn Sie das Projekt über DATEI/PROJEKT ÖFFNEN wieder starten. Solange Sie an Ihrem Film arbeiten, ist er also eigentlich noch gar kein lauffähiger Film, sondern eine Art Zwischenstufe. Erst im letzten Schritt erzeugen Sie – ab Seite 129 zeige ich Ihnen übrigens, wie das geht – aus der Projektdatei einen »echten« Film, der dann zum Beispiel auch vom Windows Media Player gelesen und abgespielt werden kann.
Die Titellaufzeit verändern Jetzt haben wir zwar einen Titel erstellt und in den Film eingebaut, ob er allerdings vielleicht zu kurz oder zu lang ist, lässt sich nur durch Ausprobieren herausbekommen. 1. Stellen Sie den Scrubber an den Anfang des Films. 2. Klicken Sie jetzt auf die WIEDERGABE-Taste des Vorschaumonitors, um den Film zu starten. 3. Beobachten Sie die Zeitangabe im Vorschaumonitor und drücken Sie die PAUSETaste, wenn der Titel zu Ende ist.
Abbildung 6.14: Unser Titel ist fast 4 Sekunden lang geworden.
Das Verwirrspiel mit den Zeitangaben Wundern Sie sich, wieso die Zeitangabe im Vorschaumonitor nach dem letzten Wert 24 in der Zeitskala auf die nächste Sekundenangabe umspringt? Die Lösung ist einfach: Um ein für das Auge ruckelfreies, flüssiges Bild zu erhalten, werden pro Sekunde 25 Einzelbilder gezeigt. Logischerweise springt also, wenn das 25. Bild durchgelaufen ist, die Sekundenanzeige einen Zähler weiter. In der Abbildung wäre also der nächste Wert auf der Zeitanzeige 0:00:04:00.
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Die zwei unterschiedlichen Arten von Titeln
In unserem Beispiel ist der Titel also fast 4 Sekunden lang, was eigentlich ein ganz akzeptabler Wert ist. Aber vielleicht wollen Sie ihn ja verlängern oder verkürzen? Nichts einfacher als das: 1. Klicken Sie den Titel in der Timeline an, sodass er markiert wird. 2. Dann stellen Sie den Mauszeiger genau auf die Trennlinie zwischen dem Titel und der darauf folgenden Szene. Der Mauszeiger verwandelt sich in das Doppelpfeilsymbol. 3. Mit gedrückter linker Maustaste können Sie den Doppelpfeil jetzt nach links schieben, um den Titel zu verkürzen, oder nach rechts, um ihn zu verlängern.
Abbildung 6.15: So einfach verändern Sie die Laufzeit eines Titels.
Was tun, wenn sich im Titel ein Schreibfehler eingeschlichen hat? Vielleicht bemerken Sie beim Betrachten des Titels gerade, dass Sie sich an irgendeiner Stelle verschrieben haben? Macht nichts, denn mit ein paar Mausklicks ist jeder Rechtschreibfehler blitzschnell wieder korrigiert. 1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste in den Titel. 2. Im Kontextmenü wählen Sie den Eintrag CLIPEIGENSCHAFTEN.
Abbildung 6.16: Über diesen Eintrag können Sie Fehler schnell korrigieren.
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Kapitel 6 – So bauen Sie Titel in Ihren Film ein
3. Jetzt öffnet sich ein Toolbox-Fenster mit dem schon bekannten Titelgenerator. 4. Klicken Sie hier einfach auf die Schaltfläche TITEL BEARBEITEN.
Abbildung 6.17: Der Titelgenerator führt Sie zurück ins Fenster TITELDEKO.
5. Nun landen Sie wieder im Fenster des Titeleditors, in dem Sie den Titel ja auch erstellt hatten. Verbessern Sie hier eventuelle Fehler und speichern Sie den Titel. 6. Um den korrigierten Titel in die Timeline einzusetzen, klicken Sie im Titeleditor wieder auf OK.
Irgendwas stört aber noch an diesem Titel ... Der Titel steht zwar und ist in den Film eingebunden, aber irgendetwas stört da doch noch, oder? Stimmt – der Titel springt sofort beim Filmstart an und verschwindet blitzartig am Anfang der ersten Szene. Damit wirkt der ganze Filmanfang irgendwie etwas abgehackt. Aber keine Sorge – nachdem wir mit allen Titeln fertig sind, fügen wir als vorletzten Arbeitsschritt die Blenden ein. Und genau die werden dafür sorgen, dass unser Film einen schön »weichen« Anfang bekommt!
Die Overlay-Titel werden erstellt Für den Rest des Films werden wir nun Overlay-Titel verwenden, die auf einem transparenten Hintergrund liegen. Damit kann der Zuschauer später sowohl den Film sehen als auch die darüber liegenden Titel lesen. 1. Klicken Sie die Szene in der Timeline an, die den nächsten Overlay-Titel tragen soll. 2. Jetzt klicken Sie wieder auf den linken Rand des Werkzeugkastensymbols und dann am linken Rand des Toolbox-Fensters auf das zweite Symbol von oben. 3. Sie landen im Titelgenerator und klicken dort auf OVERLAY-TITEL.
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Die zwei unterschiedlichen Arten von Titeln
Abbildung 6.18: Hier starten Sie die Erstellung des Overlay-Titels.
4. Jetzt kommen Sie wieder ins Fenster des Titeleditors, das allerdings etwas anders aussieht als beim Erstellen des Vollbildtitels.
Abbildung 6.19: Der Overlay-Titel ist durchsichtig.
5. Spätestens jetzt sehen Sie auch, worin der Unterschied zwischen Vollbild- und Overlay-Titel besteht! Die eigentliche Erstellung des Overlay-Titels funktioniert aber genauso wie die des Vollbildtitels und Sie haben auch dieselben Funktionen wie etwa die Schriftauswahl zur Verfügung.
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Kapitel 6 – So bauen Sie Titel in Ihren Film ein
Titeldesign richtig planen Die Overlay-Titel in unserem Beispiel müssen wir natürlich besser planen als den Vollbildtitel am Filmanfang. Er war lediglich eine Art Schmucktitel, der auf einem statischen Hintergrund steht. Ganz anders aber unsere Overlay-Titel im laufenden Film. Hier verändert sich das Bild normalerweise ständig – und das nicht nur farblich, sondern auch von den Einstellungsgrößen her. Und genau dies muss bei den Titeln natürlich berücksichtigt werden. Sehen Sie sich den Film noch einmal als Ganzes an und stoppen Sie ihn an den Stellen, an denen Sie die Titel einfügen wollen. Notieren Sie sich, welche Farben an diesen Stellen überwiegen und welche Einstellungsgrößen Sie an diesen Stellen jeweils verwendet haben. Wenn Sie Ihre Beobachtungen später auswerten, sehen Sie schnell, ob Sie beispielsweise weiße oder schwarze Titel verwenden können oder doch auf eine ganz andere Farbe ausweichen müssen. Ebenso wird schnell deutlich, wie groß Sie die Schrift für die Titel wählen müssen, damit sie nicht zu viel vom Videobild verdecken. 6. Genauso wie beim Erstellen des Vollbildtitels geben Sie jetzt den Text unseres Overlay-Titels ein. 7. Sollte der Schrifttyp zu groß oder zu klein sein, verändern Sie ihn einfach. Dazu markieren Sie die zu verändernde Textpassage und wählen danach in der Menüleiste und dort im Feld SCHRIFTGRÖSSE einen anderen Wert.
Abbildung 6.20: Der erste Overlay-Titel ist fast fertig.
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Die zwei unterschiedlichen Arten von Titeln
8. Der Text des Overlay-Titels ist fertig, aber so richtig gut sieht er noch nicht aus, und das hat mehrere Gründe. Zum einen ist der Text zu groß und verdeckt viel zu viel vom eigentlichen Bild, zum anderen muss er auch noch richtig ausgerichtet werden. Auch der Schrifttyp selbst ist nicht gerade optimal und sollte deshalb ebenfalls geändert werden.
So werden Titel nachträglich bearbeitet Um die Probleme des Titels, also die falsche Farbe, die unausgewogene Textausrichtung, die falsche Textgröße und den Schrifttyp in den Griff zu bekommen, machen Sie Folgendes: 1. Markieren Sie zunächst den gesamten Text und suchen Sie einen passenderen Schrifttyp aus. Danach stellen Sie über die Schriftgrößenauswahl eine passende Größe ein. 2. Nun klicken Sie auf einen der Schriftstile in der Auswahlleiste am rechten Rand des Titeleditors. Für unseren Titel eignet sich am besten ein schlichter, unverspielter Schriftstil.
Abbildung 6.21: Hier wählen Sie einen anderen Schriftstil.
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Kapitel 6 – So bauen Sie Titel in Ihren Film ein
3. Über die Registerkarte BENUTZERDEF. wählen Sie nun eine passende Schriftfarbe aus – in unserem Beispiel ist Weiß die beste Wahl.
Abbildung 6.22: Hier wählen Sie eine einfarbige Oberfläche.
Tipp
Wie viel Design verträgt ein Titel? Sie könnten auf dieser Registerkarte den Schrifttyp nahezu endlos weiterverändern – ihm also beispielsweise eine Schattierung oder einen Farbverlauf zuweisen. Solche »Spielereien« eignen sich allerdings nicht besonders gut für Overlay-Titel, weil sie einfach zu sehr vom Inhalt der Szene ablenken. Wenn Sie dagegen einen aufwändigen Vollbildtitel erstellen wollen, lohnt sich der Einsatz dieser Designwerkzeuge durchaus.
4. Im letzten Schritt sorgen wir nun noch für eine optisch bessere Ausrichtung des Titels. Dafür klicken Sie auf die Schaltfläche JUSTIEREN am unteren Rand des Titeleditors. Suchen Sie sich einfach eine der neun angebotenen Justierungsmöglichkeiten aus – in unserem Beispiel sieht eine Ausrichtung in der unteren rechten Bildschirmecke am besten aus. Tipp
Frei positionieren geht auch Sie können Ihren Titel aber natürlich auch völlig frei positionieren und müssen sich nicht an die vorgegebenen Justierungen von Studio 9 halten. Dazu klicken Sie einfach in den Titel, woraufhin er von einem gestrichelten Rand umgeben wird. Wenn Sie diesen Rand nun anklicken und den Mauszeiger auf ihn stellen, verwandelt dieser sich in ein Kreuzsymbol. Mit gedrückter linker Maustaste können Sie den Titel nun nach Ihren Vorstellungen im Bild bewegen und ablegen.
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Die zwei unterschiedlichen Arten von Titeln
Abbildung 6.23: Fertig ist der Titel!
5. Bevor Sie den Titel verwenden, speichern Sie ihn zuerst über den Menübefehl DATEI/TITEL SPEICHERN ALS unter einem aussagekräftigen Namen. 6. Jetzt klicken Sie unten rechts im Titeleditor auf OK und landen damit wieder in der Timeline.
Aber der Titel steht an der falschen Stelle – oder? Sie wundern sich vielleicht ein bisschen, wo der gerade gestaltete Titel in der Timeline gelandet ist? Und wenn Sie sich den Abschnitt »Alles an seinem Platz und nicht woandershin« erinnern, fällt Ihnen spätestens jetzt auch noch etwas anderes auf. Stimmt! Der Vollbildtitel, den wir auf Seite 82 erstellt hatten, steht definitiv nicht in der Titel-, sondern in der Szenenreihe! Der Overlay-Titel dagegen steht nun genau dort, wo er auch hingehört, nämlich in der Titelreihe. An dieser Stelle will ich das Rätsel auflösen: Es hat alles seine Richtigkeit mit den Positionen dieser beiden Titel. Studio 9 behandelt Titel aber grundsätzlich auf zwei ganz unterschiedliche Arten. Steht ein Titel in der Szenenreihe, ist er automatisch ein Vollbildtitel. Dagegen sind alle Titel, die in der Titelreihe abgelegt werden, automatisch Overlay-Titel.
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Kapitel 6 – So bauen Sie Titel in Ihren Film ein
Tipp
»Bäumchen wechsele dich« geht auch mit Titeln Sie haben es vielleicht schon ausprobiert – wenn Sie einen Vollbildtitel anklicken und mit gedrückter linker Maustaste aus der Szenenreihe ziehen, wird er zum Overlay-Titel. Umgekehrt können Sie auf diese Weise aus einem Overlay- einen Vollbildtitel machen. Raffiniert, nicht wahr?
Eine wichtige Sache: das Titel-Timing Wie Sie die Titel für Ihren Film erstellen, wissen Sie jetzt. Beim Einsatz der Titel gibt es allerdings ein paar Dinge, die Sie beachten sollten. Wichtig ist vor allem das richtige Timing der Titel, also das an die Szene angepasste rechtzeitige Auftauchen und Verschwinden des Titels. Dafür gibt es leider keine generellen Regeln – nur durch Ausprobieren kommen Sie hier zum optimalen Ergebnis.
Verschieben von Titeln in der Timeline Befindet sich der Titel erst einmal in der Titelreihe der Timeline, können Sie ihn hier nach Belieben verschieben. Klicken Sie den Titel einfach mit der linken Maustaste an und schieben Sie ihn mit gedrückter Maustaste nach links oder rechts.
Abbildung 6.24: So einfach verschieben Sie Titel in der Timeline.
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Die zwei unterschiedlichen Arten von Titeln
Titellaufzeiten nachträglich verändern Aber nicht nur die Position des Titels in der Timeline, auch seine Laufzeit können Sie natürlich individuell regeln. Die Arbeitsschritte sind dabei im Grunde dieselben wie bei der Laufzeitveränderung von Filmszenen. 1. Klicken Sie zuerst auf den Titel, dessen Laufzeit Sie verändern wollen, sodass er markiert ist. 2. Wenn Sie den Mauszeiger jetzt entweder auf den linken oder den rechten Rand des Titels stellen, verwandelt er sich in das Doppelpfeilsymbol. 3. Drücken Sie die linke Maustaste und ziehen Sie das Doppelpfeilsymbol nach links oder rechts, um die Titellaufzeit zu verändern.
Abbildung 6.25: Laufzeiten von Titeln verändern Sie genauso wie die der Szenen.
Titel splitten Haben Sie einen Titel, in dem Sie mehr Text unterbringen müssen, wird er durch die Textmenge natürlich schnell unübersichtlich. In einem solchen Fall bieten sich zwei verschiedene Möglichkeiten an. Entweder splitten Sie den Titel, das heißt, Sie machen aus einem einfach zwei Titel, die kurz aufeinander folgen. Die zweite Möglichkeit führt völlig vom Titel weg, denn statt des Titels sprechen Sie einfach einen Kommentar. Das bietet sich besonders dann an, wenn es, wie in unserem Beispiel, um erklärungsbedürftige Gegenstände oder Vorgänge geht. Der Kommentar »Vor dem Eingang des Museums begrüßt uns ein fast 50 Jahre alter VW Käfer des ADAC« ist in gut fünf Sekunden gesprochen. Wollten Sie die gleiche Erklärung als Titel schreiben, brauchen Sie eine Menge Platz und verdecken damit auch einen beträchtlichen Teil der Bildinformation. Wie Sie Kommentare aufnehmen und einbauen, zeige ich Ihnen übrigens ab Seite 105.
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Kapitel 6 – So bauen Sie Titel in Ihren Film ein
Blenden und Übergänge Nehmen wir einmal an, dass Sie nun bereits alle Titel des Films erstellt und auf der Timeline platziert haben. Bevor wir im letzten Schritt mit der Nachvertonung beginnen, müssen wir noch die störendste Sache an unserem Film beseitigen – die harten Übergänge. Bisher hatten wir ja lediglich alle Szenen aneinander gehängt, was bedeutet, dass nach dem Ende einer Szene sehr abrupt die nächste beginnt. Solche harten Schnitte können in manchen Situationen angebracht sein, in unserem Fall wirken sie aber wirklich eher störend. Genau deshalb werden wir nun versuchen, diese harten Übergänge etwas zu entschärfen und mit Hilfe von verschiedenen Blenden zu verschönern. 1. In der Album-Ansicht, in der die einzelnen aufgenommenen Szenen Ihres Films liegen, klicken Sie am rechten Rand auf das zweite Symbol von oben. Alternativ können Sie übrigens auch den Menübefehl ALBUM/ÜBERGÄNGE wählen.
Abbildung 6.26: Hier kommen Sie zu den Blenden- und Übergangseffekten von Studio 9.
2. Studio 9 öffnet nun ein neues Album, in dem alle verfügbaren Blenden und Übergänge angezeigt werden.
Wie bitte: HFX? Neben den standardmäßigen Studio 9-Blenden und Übergangseffekten finden Sie in der Auswahlliste im linken Blendenfenster eine große Anzahl weiterer Blenden, die alle mit der Bezeichnung Hollywood FX oder HFX beginnen. Diese Blenden sind im Grunde reine Demoversionen der Hollywood-FX-Produkte und tragen deshalb auch einen leider nicht entfernbaren Schriftzug quasi als »Wasserzeichen«. Für 49 Euro können Sie aber auf Hollywood FX Plus updaten und haben dann Zugriff auf bis zu 300 weitere Effekte.
Abbildung 6.27: Die Blendenauswahl
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Blenden und Übergänge
3. Um zu sehen, wie eine Blende im Einsatz wirkt, klicken Sie diese einfach an. Im Vorschaumonitor wird dann schematisch dargestellt, wie diese Blende funktioniert. 4. Haben Sie eine Blende ausgewählt, ziehen Sie diese einfach mit gedrückter linker Maustaste in die Timeline. Alternativ können Sie auch zuerst die Szene anklicken, vor der die Blende eingefügt werden soll, und dann einen Doppelklick auf die gewünschte Blende ausführen. Blenden werden in der Timeline in der gleichen Reihe platziert wie die Filmszenen!
Hinweis
5. Versuchen Sie das doch gleich einmal mit der zweiten Blende in den Standardübergangseffekten. Sie trägt die Bezeichnung WEICHES ÜBERBLENDEN. 6. Weil wir ja schon vorher festgestellt hatten, dass es ein wenig seltsam wirkt, wenn unser Film so abrupt mit dem Titel beginnt, ziehen Sie die Blende jetzt ganz nach links in die Reihe der Szenen, also noch vor unseren ersten Titel.
Abbildung 6.28: So wird die Blende in die Timeline gezogen.
7. Liegt die Blende in der Timeline, wird sie mit dem gleichen Zeichen, das sie auch in der Blendenauswahl trägt, angezeigt.
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Kapitel 6 – So bauen Sie Titel in Ihren Film ein
Abbildung 6.29: Ganz links sehen Sie das Zeichen der Blende in der Timeline.
8. Jetzt wählen Sie die gleiche Blende noch einmal aus dem Auswahlfenster, ziehen sie dieses Mal aber an das Ende unseres ersten Titels.
Abbildung 6.30: Vor und hinter dem Titel steht jetzt eine Blende.
Ein kurzer Probelauf zur Kontrolle Unser erster Titel ist jetzt also von zwei Blenden eingefasst. Schieben Sie den Scrubber der Timeline einfach einmal nach ganz links und klicken Sie dann im Vorschaumonitor auf die WIEDERGABE-Taste, um das Ergebnis anzusehen. In der Abbildung wird deutlich, wie die Blende arbeitet. Unser Film startet also mit schwarzem Hintergrund, auf dem nach einer halben Sekunde langsam unser erster Titel erscheint.
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Blenden und Übergänge
Zum Ende des Titels hin, also nach etwa 4 Sekunden, beginnt der Titel zu verblassen und unser erstes Videobild ist zu sehen. Auch dieser Vorgang dauert wieder eine Sekunde. Im Fachjargon nennt man diese Art des Übergangs eine Überblendung.
Wieso dauert die Blende genau zwei Sekunden? Falls Sie denken, alle Blenden dauern standardmäßig zwei Sekunden lang, dann haben Sie Recht. Allerdings ist das nur der von der Studio-Software vorgegebene Wert, den Sie natürlich jederzeit verändern können. Wenn Ihnen diese zwei Sekunden dauernde Überblendung also etwa zu kurz ist, verlängern Sie sie folgendermaßen:
Blendenzeiten dauerhaft verändern
Tipp
Im Folgenden sehen Sie, wie Sie die Laufzeit einer Blende im aktuellen Film ändern. Wenn Ihnen die Laufzeiten der Blenden und Titel grundsätzlich zu lang oder zu kurz sind, können Sie dies über den Menübefehl SETUP/BEARBEITEN und dann auf der Registerkarte BEARBEITEN jederzeit ändern. 1. Strecken Sie zuerst die Timeline ein wenig, um einen besseren Überblick zu bekommen.
Abbildung 6.31: In der gestreckten Timeline wird die Arbeit übersichtlicher.
2. Jetzt klicken Sie die erste Blende an, deren Laufzeit Sie verlängern wollen, sodass sie markiert ist.
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Kapitel 6 – So bauen Sie Titel in Ihren Film ein
3. Nun stellen Sie den Mauszeiger auf den rechten oder den linken Rand der Blende und der Mauszeiger verwandelt sich in das Doppelpfeilsymbol. 4. Mit gedrückter linker Maustaste können Sie den Rand der Blende nun nach links oder rechts verschieben und sie damit verkürzen oder verlängern.
Abbildung 6.32: Hier wird die Blende verlängert.
5. Am besten probieren Sie den neuen Effekt jetzt einmal im Vorschaumonitor aus. Gefällt Ihnen die verlängerte oder verkürzte Blende nicht, machen Sie die Änderung einfach wieder rückgängig. 6. Auf diesem Weg setzen Sie nun alle Blenden und Übergänge in Ihrem Film ein. Achtung
Nicht vergessen: hin und wieder zwischenspeichern! Sind Sie mit der Bearbeitung Ihres Films bis hierher gekommen, sollten Sie Ihre Arbeit zur Sicherheit über den Menübefehl DATEI/ PROJEKT SPEICHERN zwischenspeichern.
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7 Der Film wird vertont Das der »Ton die Musik macht« – diesen Spruch kennen wir sicherlich alle noch aus Kindertagen und der Schulzeit. Diese alte Spruchweisheit stimmt in unserem Beispiel aber nicht so ganz – »der Ton macht das Video« würde wohl besser passen.
Welches Mikrofon ist das Richtige? Um einen Kommentar aufnehmen zu können, brauchen Sie natürlich ein Mikrofon. Haben Sie noch keines und überlegen sich gerade dessen Anschaffung, müssen Sie dabei nicht unbedingt gleich hohe Ausgaben auf sich nehmen. Es gibt sehr hochwertige Mikrofone verschiedener namhafter Hersteller wie etwa Shure, die sich allerdings auch in einer Preisklasse ab etwa 100 Euro bewegen. Natürlich erreichen Sie mit einem solchen Gerät – abhängig von der Qualität Ihrer Soundkarte – die bestmöglichen Ergebnisse. Ein relativ einfaches Computermikrofon aus dem PC-Fachhandel bekommen Sie allerdings bereits ab rund 15 Euro, wobei dessen Aufnahmequalität normalerweise völlig ausreichend ist. Bei der Beschäftigung mit den Titeln haben wir ja schon gemerkt, dass es an manchen Stellen einfach passender wäre, einen Kommentar einzufügen, als einen Titel zu erstellen.
Den Film mit Kommentaren unterlegen Um nun einen eigenen Kommentar zu einer Szene aufzunehmen, benutzen Sie die Toolbox der Audioeffekte. Vorher ist es allerdings wichtig, dass Sie Ihr Mikrofon und Ihre Lautsprecherboxen korrekt in die Soundkarte eingesteckt und natürlich auch eingeschaltet haben.
Kapitel 7 – Der Film wird vertont
Manchmal verwirrend: die Audioanschlüsse Vielleicht haben Sie sich erst jetzt eine Soundkarte zugelegt und sind sich nicht so ganz sicher, wo nun genau welches Gerät eingesteckt werden muss? Am einfachsten haben Sie es da mit dem Mikrofon, denn die Buchsen an der Soundkarte tragen entweder das Mikrofonsymbol oder die Bezeichnung Mic. Etwas schwieriger wird es mit den Lautsprecherboxen. Mit dem falschen Anschluss könnten Sie nämlich ziemlich schnell Ihre Soundkarte zerstören! Haben Sie aktive Boxen, also solche mit einem eigenen Verstärker, müssen Sie diese unbedingt an Line Out anschließen. Würden Sie sie dagegen an Speaker oder Speaker Out anschließen, könnte der in der Soundkarte integrierte Verstärker zerstört werden. Im günstigsten Fall hören Sie bei diesem Anschluss nur verzerrte Töne. Haben Sie dagegen passive Boxen, also solche ohne eigenen Verstärker, müssen Sie diese mit den beiden gerade genannten Anschlüssen Speaker oder Speaker Out verbinden. Ein wenig anders ist das übrigens bei fast allen neueren Computern – sie verfügen nämlich ausnahmslos über eine auf der Hauptplatine integrierte Soundkarte, deren Buchsen meist über Symbole und Farbmarkierungen relativ eindeutig gekennzeichnet sind. Am besten werfen Sie vor dem Anschluss von Lautsprecherboxen und Mikrofon einen Blick in die Gerbrauchsanweisung der Soundkarte bzw. Ihres Computers.
Abbildung 7.1: Die Audioanschlüsse einer integrierten Soundkarte
1. Ist Ihre Soundhardware bereit, öffnen Sie die Toolbox der Audioeffekte mit einem Klick auf die rechte Seite des Werkzeugkastensymbols. 2. Wählen Sie jetzt am linken Rand der Toolbox das dritte Symbol von oben und schon landen Sie im Aufnahmefenster.
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Den Film mit Kommentaren unterlegen
Abbildung 7.2: Hier starten Sie die Aufnahme des Kommentars.
3. Am besten sprechen Sie den Kommentar vor der Aufnahme ein paar Mal zur Probe, damit bei der Aufnahme alles klappt. Sind Sie so weit, klicken Sie einfach auf die Schaltfläche AUFNAHME. 4. Jetzt sehen Sie einen kurzen Countdown, nach dessen Ablauf Sie Ihren Kommentar ins Mikrofon sprechen. Lassen Sie sich dabei nicht von der Szene irritieren, die währenddessen im Vorschaumonitor abläuft – sie dient nur zur Orientierung der Länge Ihrer Sprechzeit.
Abbildung 7.3: Klicken Sie auf STOPP, wenn Sie mit der Aufnahme fertig sind.
5. Den Regler, den Sie am rechten Rand des Aufnahmefensters sehen, können Sie übrigens im Normalfall ignorieren und auf seiner höchsten Position stehen lassen. Lediglich wenn Ihnen Ihr Kommentar beim späteren Anhören wirklich viel zu laut erscheint, ziehen Sie ihn etwas herunter.
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Kapitel 7 – Der Film wird vertont
Woran es liegt, wenn das Mikrofon nicht funktioniert Obwohl der Regler auf der obersten Position steht und auch Ihr Mikrofon richtig angeschlossen ist, hören Sie beim Ansehen der eben vertonten Szene nichts? Kein Grund zur Panik – sehen Sie einfach nach, welche Einstellungen Sie in der Windows-Lautstärkeregelung vorgenommen haben. Doppelklicken Sie dazu auf das Lautsprechersymbol in der Windows-Taskleiste und schon sehen Sie das Fenster LAUTSTÄRKEREGELUNG. Hier stellen Sie im Bedarfsfall einfach den Regler für die Mikrofon-Balance etwas höher.
Abbildung 7.4: Meistens finden Sie hier die Lösung für Mikrofonprobleme.
Wenn Sie im SUMME-Fenster gar keinen Mikrofonregler sehen, klicken Sie auf OPTIONEN/EIGENSCHAFTEN und dann im EIGENSCHAFTEN-Fenster auf die Option AUFNAHME. Im Feld FOLGENDE LAUTSTÄRKEREGLER ANZEIGEN setzen Sie ein Häkchen vor den Eintrag MIKROFON. Wenn Sie das Fenster mit OK verlassen, finden Sie im Fenster SUMME den Mikrofonregler.
Abbildung 7.5: Hier aktivieren Sie den möglicherweise fehlenden Mikrofonregler.
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Den Film mit Kommentaren unterlegen
Wenn Ihr Mikrofon jetzt immer noch »taub« bleibt, sollten Sie sich die Optionen Ihrer Soundkarte einmal näher ansehen. Je nach Hersteller werden Sie hier nämlich möglicherweise ebenfalls Mikrofon-Optionen finden. Eine weitere Möglichkeit, um Mikrofonprobleme zu beseitigen, finden Sie in der Studio 9-Software selbst. Klicken Sie hier auf den Menübefehl SETUP/CD AUSLESEN UND FILMKOMMENTARE AUFNEHMEN. Auf der gleichnamigen Registerkarte können Sie im Feld MIKROFON Ihren Mikrofoneingang korrekt einstellen. In unserem Beispiel verfügt der Computer über eine Sound-Blaster-Soundkarte – auf Ihrem Computer könnten die angebotenen Optionen dieser Registerkarte also ein wenig anders aussehen.
Abbildung 7.6: Hier legen Sie den Mikrofoneingang fest.
Die Aufnahme ist fertig: Wie geht’s weiter? Sie haben Ihren Kommentar fertig aufgenommen und können ihn jetzt natürlich auch anhören. Stellen Sie einfach den Scrubber in der Timeline ein Stückchen vor den Anfang der Szene, die Sie gerade vertont haben, und drücken Sie im Vorschaumonitor auf die WIEDERGABE-Taste. In der Reihe für Tonaufnahmen der Timeline können Sie jetzt den Balken sehen, der für Ihren Kommentar steht.
Kommentar bearbeiten Sollte der Kommentar nicht genau dort stehen, wo er sein sollte, können Sie ihn ganz einfach verschieben. 1. Klicken Sie den Kommentar in der Timeline an, sodass er markiert ist.
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Kapitel 7 – Der Film wird vertont
2. Dann stellen Sie den Mauszeiger auf den Kommentar. Der Mauszeiger verwandelt sich in ein Handsymbol und mit gedrückter linker Maustaste können Sie den Kommentar nun beliebig nach links oder rechts verschieben.
Abbildung 7.7: Kommentare auf der Timeline können Sie sehr einfach verschieben.
3. Wollen Sie beispielsweise die Laufzeit des Kommentars verkürzen, klicken Sie ihn wiederum zuerst an, um ihn zu markieren. 4. Wenn Sie den Mauszeiger nun auf den linken oder rechten Rand des Kommentars stellen, verwandelt er sich in ein Pfeilsymbol. 5. Mit gedrückter linker Maustaste können Sie den Kommentar nun zusammenschieben und damit seine Laufzeit verkürzen.
Abbildung 7.8: Das Verkürzen der Laufzeit von Kommentaren
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Den Film mit Kommentaren unterlegen
Laufzeit verkürzen bedeutet Inhalte verlieren Das Verkürzen der Laufzeit eines Kommentars wirkt sich genauso aus, als wenn Sie die Laufzeit einer Szene verkürzen: Durch das Verkürzen schneiden Sie also Inhalte ab. Das Verkürzen der Laufzeit eignet sich also im Grunde nur für den Fall, dass Sie vor oder hinter Ihrem Kommentar eine zu lange Pause mit aufgenommen haben, die Sie nun abschneiden wollen. Sehr viel feinfühliger und wirklich bildgenau können Sie dabei arbeiten, wenn Sie den Kommentar auf der Timeline mit der rechten Maustaste anklicken und dann im Kontextmenü auf den Eintrag CLIPEIGENSCHAFTEN gehen. Jetzt kommen Sie ins so genannte TrimTool, in dem Sie den Kommentar sehr präzise zuschneiden können.
Abbildung 7.9: Im Trim-Tool lässt sich der Kommentar bildgenau zuschneiden.
Wenn Originalton und Kommentar einander stören Beim Ansehen der kommentierten Szene stellen Sie vielleicht fest, dass sich plötzlichen der reinste »Tonsalat« ergeben hat. Neben Ihrem Kommentar hören Sie nämlich auch noch den Originalton, den Sie beim Drehen des Videos mit aufgezeichnet hatten. Im ersten Augenblick ist das Tonkuddelmuddel natürlich ärgerlich – es macht aber Sinn. Die Studio-Software bietet ihnen damit die Möglichkeit, sich zwischen Originalton und Kommentar zu entscheiden. Und sogar beides zusammen können Sie nutzen, indem Sie den Originalton leise im Hintergrund laufen lassen und den Kommentar darüber legen. Das hört sich nach einer Menge Arbeit an, ist aber tatsächlich mit ein bisschen Ausprobieren und wenigen Mausklicks erledigt!
Zwei Möglichkeiten der Tonmischung Bevor Sie sich an die Tonmischung, also das Anpassen des Originaltons und des Kommentars, machen, strecken Sie die Timeline. Ohne dieses Auseinanderziehen wäre präzises Arbeiten nämlich gar nicht möglich.
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Kapitel 7 – Der Film wird vertont
Die Studio-Software bietet zwei unterschiedliche Möglichkeiten der Tonmischung – über die Timeline und mittels eines speziellen Tools. Welche der beiden Möglichkeiten Sie nutzen, ist aber im Grunde reine Geschmackssache. 1. Klicken Sie zunächst die Szene an, deren Originalton Sie verändern wollen, damit sie markiert ist. 2. Dann stellen Sie den Mauszeiger auf die blaue Tonlinie am unteren Rand der Szene. Der Mauszeiger verwandelt sich dadurch in ein Lautsprechersymbol. 3. Am linken Rand der Szene klicken Sie jetzt mit dem Lautsprechersymbol einmal auf die Tonlinie. Damit setzen Sie einen so genannten Markierungspunkt.
Abbildung 7.10: Der erste Markierungspunkt wird gesetzt.
4. Nun wandern Sie mit dem Mauszeiger ein paar Millimeter weiter nach rechts und setzen durch Klicken einen weiteren Markierungspunkt. 5. Klicken Sie auf den zweiten Markierungspunkt und ziehen Sie ihn mit gedrückter linker Maustaste nach unten. Jetzt können Sie beobachten, wie die rote Tonlinie der Szene ebenfalls nach unten wandert. Die Lautstärke der Szene wird dabei umso mehr verringert, je weiter Sie die Tonlinie nach unten ziehen.
Abbildung 7.11: Der zweite Markierungspunkt wird nach unten gezogen.
Wieso ist jetzt der Ton des gesamten Films weg? Sie haben es natürlich sofort gemerkt: Auch die Tonspur des gesamten Films hinter dem zweiten Markierungspunkt ist auf den gleichen Pegel abgesenkt worden wie bei der gerade bearbeiteten Szene. Das ist normal so, allerdings sollten Sie die-
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Den Film mit Kommentaren unterlegen
sen Zustand ändern, wenn Sie aus anderen Szenen vielleicht noch Originaltöne verwenden möchten. 1. Gehen Sie ans Ende der gerade bearbeiteten Szene und setzen Sie dort am äußersten rechten Rand wiederum einen Markierungspunkt. 2. Wandern Sie ein paar Millimeter zurück nach links und setzen Sie einen zweiten Markierungspunkt. 3. Nun klicken Sie den rechten Markierungspunkt an und ziehen ihn wieder bis zur Mitte der Tonleiste, also seine ursprüngliche Position. Die Tonlinie des restlichen Films wird während dieses Vorgangs ebenfalls wieder auf ihre normale Position zurückgesetzt.
Abbildung 7.12: Am Ende der Szene heben Sie die Tonlinie wieder auf die ursprüngliche Position an.
Genauso geht’s auch mit den Kommentaren Eigentlich schon fast klar – mit dem Kommentar können Sie natürlich das Gleiche machen, wenn Sie möchten. Die Vorgehensweise ist dabei dieselbe wie beim Originalton – Sie müssen also zuerst einen Markierungspunkt setzen und können die Tonlinie danach entweder nach oben oder nach unten bewegen. Wollen Sie nun beispielsweise im Vordergrund den Kommentar hören, im Hintergrund aber immer noch ein wenig vom Originalton, müssen Sie den Originalton nur so weit absenken, bis er wirklich nur noch als leichtes Hintergrundgeräusch zu hören ist. Hier hilft allerdings nur Ausprobieren, um zum besten Ergebnis zu kommen.
Abbildung 7.13: Kommentare werden genauso bearbeitet wie Originaltöne.
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Kapitel 7 – Der Film wird vertont
Komfortabel: die Lautstärke über die Toolbox ändern Eine weitere Möglichkeit, um die Lautstärke des Originaltons, der Kommentare und auch der später eventuell hinzugefügten Hintergrundmusik zu ändern, bietet Studio 9 in der Toolbox. Klicken Sie dazu einfach auf den rechten Rand des Werkzeugkastensymbols und dann am linken Rand des Toolbox-Fensters auf das zweite Symbol von oben. Alternativ können Sie stattdessen aber auch den Menübefehl TOOLBOX/LAUTSTÄRKE ÄNDERN verwenden.
Abbildung 7.14: Das Toolbox-Fenster für die Lautstärkeänderung
Drehen Sie hier mit dem Mauszeiger einen der drei Reglerknöpfe für den Originalton, die Filmkommentare oder die Hintergrundmusik, so verändert Studio 9 die jeweilige Tonspur des gesamten Films. Das ist besonders dann eine sehr komfortable Funktion, wenn Sie eine der Tonspuren blitzschnell auf ein bestimmtes Lautstärkeniveau anheben oder absenken möchten. Die Toolbox bietet aber noch mehr sinnvolle Funktionen – wie zum Beispiel das Ein- und Ausblenden auf einer Tonspur. Dazu nutzen Sie die beiden Pfeilsymbole, die Sie unterhalb der Lautstärkeregler finden – das linke Symbol blendet den Ton ein, das rechte dagegen blendet ihn aus.
Abbildung 7.15: Über die Pfeilsymbole können Sie den Ton auf einer Spur ein- und ausblenden.
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Den Film mit Kommentaren unterlegen
Wollen Sie beispielsweise den Originalton an einer bestimmten Stelle der Szene aus- und später wieder einblenden, geht das so: 1. Stellen Sie in der Timeline den Scrubber auf die Stelle in der Szene, an welcher der Originalton ausgeblendet werden soll. 2. Klicken Sie im Toolbox-Fenster nun unter dem ersten Regler auf das rechte Pfeilsymbol, um den Ton auszublenden. 3. Jetzt stellen Sie den Scrubber an die Stelle in der Szene, an welcher der Ton wieder eingeblendet werden soll, und klicken danach in der Toolbox auf das linke Pfeilsymbol unter dem ersten Regler.
Abbildung 7.16: Aus- und Einblenden des Originaltons einer Szene
Wenn Sie sich die Aus- und Einblendungen auf der Timeline nun einmal genauer ansehen, werden Sie dieselben Markierungspunkte entdecken, die wir etwas weiter vorn manuell gesetzt hatten. Ebenso wie die manuell gesetzten können Sie auch die von Studio 9 gesetzten Markierungspunkte verschieben, um beispielsweise die Stelle, an welcher der Ton ein- oder ausgeblendet wird, zu verändern.
Ein- und Ausblenden mit den Schiebereglern Um die Lautstärke auf einer Tonspur manuell ein- oder auszublenden, können Sie übrigens auch den jeweiligen Schieberegler der Toolbox nutzen. Dabei entstehen allerdings keine »weichen« Übergänge wie bei der Benutzung der Pfeilsymbole – der Ton wird stattdessen im Verhältnis zur Bewegung des Schiebereglers ausgeblendet. 1. Stellen Sie in der Timeline einfach den Scrubber auf die Stelle in der Szene, an welcher der Ton ausgeblendet werden soll, und ziehen Sie den Regler dann nach unten. 2. Stellen Sie den Scrubber nun an die Stelle, an welcher der Ton wieder eingeblendet werden soll, und ziehen Sie den Regler dann wieder nach oben.
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Kapitel 7 – Der Film wird vertont
Abbildung 7.17: Hier wurde die Lautstärke mit dem Schieberegler verändert.
Einstellung der Tonbalance Auch die Tonbalance – also das Lautstärkeverhältnis zwischen dem linken und dem rechten Lautsprecher – können Sie in der Toolbox verändern. Je nachdem, welchen Soundeffekt Sie erzielen wollen, stellen Sie im Auswahlfenster entweder STEREO oder SURROUND ein.
Abbildung 7.18: Die Auswahl der Balance-Modi
Nun können Sie das Lautsprechersymbol mit dem Mauszeiger über das »Hörfeld« bewegen und damit den räumlichen Eindruck der verschiedenen Tonspuren verändern.
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Der Film bekommt eine Musikuntermalung
Abbildung 7.19: Verändern der Tonbalance im Surround-Modus
Die Stereobalance können Sie im Grunde immer einsetzen, wenn am Wiedergabegerät des fertigen Films mindestens zwei Lautsprecherboxen angeschlossen sind – also beispielsweise an Ihrer Stereoanlage. Die Möglichkeiten des SurroundSounds können Sie dagegen nur dann sinnvoll nutzen, wenn das Wiedergabegerät später auch tatsächlich an einer Surround-Anlage angeschlossen wird.
Surround auf der reinen Stereoanlage: Geht das? Ja und nein. Wenn Sie keine Surround-Anlage besitzen, können Sie die Tonspuren eines reinen Surround-Videos zwar wahrscheinlich dennoch hören – allerdings wird dabei ziemlich sicher nicht das zu hören sein, was Sie sich vorstellen. Einmal ganz einfach ausgedrückt: Beim Surround-Sound werden die Tonspuren räumlich auf 5 vorhandene Kanäle bzw. Lautsprecher verteilt – auf der Stereoanlage dagegen nur auf 2. Sie werden also nur 2 der 5 Kanäle hören – wenn Sie Pech haben, beispielsweise den Originalton des Videos und die Hintergrundmusik. Die eventuell hinzugefügten Kommentare könnten völlig untergehen.
Der Film bekommt eine Musikuntermalung Für unseren filmischen Museumsrundgang eignet sich eine musikalische Untermalung nur bedingt, denn es wird in vielen Szenen einen Kommentar geben – aber auch die Originaltöne, wie etwa das Laufgeräusch eines alten Motors, sollten ja besser nicht von Musik unterbrochen werden. Nichtsdestotrotz kann die richtige Musik einen Film nochmals aufwerten, weshalb wir uns den Vorgang der Nachvertonung einmal ansehen wollen. Studio 9 bietet mehrere Möglichkeiten der Einbindung von Musik. Zum einen können Sie Musik von CDs verwenden, zum anderen aber auch selbst aufgenommene Sounddateien im Format *.wav oder *.MP3 einsetzen oder die von Studio 9 bereitgestellten Sounds nutzen.
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Kapitel 7 – Der Film wird vertont
Im Normalfall werden Sie Ihre Musik von der CD holen, denn die Tonqualität ist einfach sehr viel besser als bei .wav-Dateien. Tipp
Musik selbst bearbeiten Wenn Sie Musikstücke oder auch andere Audiodateien selbst bearbeiten wollen, geht das in Studio 9 nicht wirklich, da leider ein Audioeditor fehlt. Einen solchen Editor namens Audacity können Sie sich aber kostenlos unter der Adresse http://audacity.sourceforge.net/ herunterladen.
1. Klicken Sie auf den rechten Rand des Werkzeugkastensymbols, um die AudioToolbox zu öffnen. 2. Am linken Rand des Toolbox-Fensters klicken Sie auf das CD-Symbol. 3. Jetzt legen Sie die CD mit dem gewünschten Musikstück ein, woraufhin Studio 9 nach ein paar Sekunden ein Fenster anzeigt. Geben Sie dort im entsprechenden Feld die CD-Bezeichnung ein und klicken Sie dann auf OK.
Abbildung 7.20: Hier geben Sie den Titel der CD ein.
4. Nun sehen Sie die CD-Bezeichnung und zugleich eine Titelliste der CD, aus der Sie den gewünschten Song auswählen.
Abbildung 7.21: Die Auswahl des Songs
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Der Film bekommt eine Musikuntermalung
5. Haben Sie den Song ausgewählt, klicken Sie auf die Schaltfläche IN FILM EINFÜGEN. 6. Was jetzt passiert, ist nicht besonders spektakulär, denn außer dass Sie nach ein paar Sekunden den Song als Balken in der entsprechenden Reihe der Timeline sehen, geschieht eigentlich nichts. Damit Sie mit den verschiedenen in der Timeline abgelegten Effekten nicht durcheinander kommen, trägt der Song am linken Rand eine entsprechende Bezeichnung.
Abbildung 7.22: : Der Song erscheint in der Timeline.
7. Den Song können Sie nun genauso bearbeiten wie zum Beispiel den Originalton oder Ihren Kommentar, also verschieben, verkürzen oder verlängern und natürlich auch seine Lautstärke regeln.
Das geht auch mit MP3-Songs Statt Musik von CDs zu verwenden, können Sie aber natürlich ebenso MP3Dateien einsetzen. Der Vorteil daran: Im Vergleich zu den Songs von CD benötigen die MP3-Dateien sehr viel weniger Speicherplatz und das gesamte Filmprojekt wird nicht unnötig aufgebläht. Um einen Song im MP3-Format als Hintergrundmusik zu verwenden, müssen Sie Folgendes tun: 1. Klicken Sie auf den rechten Rand des Werkzeugkastensymbols, um die Toolbox zu schließen. 2. Am linken Rand der Albumansicht klicken Sie auf das Lautsprechersymbol. 3. Sie landen in einer wahrscheinlich noch leeren Albumansicht, in der Sie auf das rechte der beiden Ordnersymbole klicken, um den Speicherort der MP3Dateien zu bestimmen.
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Kapitel 7 – Der Film wird vertont
Abbildung 7.23: Hier geht’s zum Speicherort der MP3-Dateien.
4. Jetzt kommen Sie in das bekannte ÖFFNEN-Fenster von Windows, in dem Sie den Speicherort der MP3-Datei angeben, sie anklicken und auf ÖFFNEN klicken.
Abbildung 7.24: Auswahl der gewünschten MP3-Datei
5. Die Albumansicht hat sich nun deutlich verändert und zeigt alle in dem vorher angegebenen Ordner vorhandenen MP3-Dateien an. Klicken Sie eine der angezeigten Dateien mit dem Handsymbol an, gibt Studio 9 den Titel sofort wieder.
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Der Film bekommt eine Musikuntermalung
Abbildung 7.25: Das Album zeigt die verfügbaren MP3-Dateien.
6. Um die gewünschte MP3-Datei als Hintergrundmusik zu verwenden, klicken Sie diese mit dem Handsymbol an und ziehen sie mit gedrückter linker Maustaste in die entsprechende Spur der Timeline.
Keine passende Musik gefunden? Haben Sie keine passende Hintergrundmusik für Ihren Film gefunden, sollten Sie einfach einmal das »Musikarchiv« von Studio 9 durchstöbern. Die Studio-Software bringt nämlich bereits etliche fertige Musikstücke mit, die in acht Stilrichtungen von Klassik bis Rock unterteilt sind. 1. Klicken Sie auf den rechten Rand des Werkzeugkastensymbols, um die AudioToolbox zu öffnen. 2. Am linken Rand der Audio-Toolbox klicken Sie nun auf das Notensymbol.
Abbildung 7.26: Die Auswahl der in Studio 9 bereits vorhandenen Musikstücke
3. Um sich ein Musikstück anzuhören, klicken Sie es an und gehen anschließend auf VORSCHAU. Haben Sie den passenden Song gefunden, klicken Sie auf ZUM FILM HINZUFÜGEN, woraufhin Studio 9 den Song in der Timeline ablegt.
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Kapitel 7 – Der Film wird vertont
Abbildung 7.27: Der ausgewählte Song wird in der Timeline abgelegt.
SmartSound einsetzen Sie haben es natürlich schon bemerkt: Der ausgewählte Song ist viel zu kurz. Allerdings nur auf den ersten Blick, denn Sie können Ihn mit gedrückter Maustaste beliebig in die Länge ziehen und so haargenau der Länge Ihres Videos anpassen. Mit einem »normalen« Musikstück von CD oder einer MP3-Datei geht das nicht, denn logischerweise können Sie ein bestehendes Musikstück ja nicht einfach verlängern – höchstens verkürzen. Warum das aber nun mit den Musikstücken in Studio 9 funktioniert, hat einen bestimmten Grund – und der heißt SmartSound. SmartSound berechnet die vorhandenen Musikstücke jedes Mal neu, wenn Sie deren Laufzeit verändern. So können Sie aus einem 10-Sekunden-Song ohne weiteres einen 20-minütigen machen – quasi eine Endlosschleife. Und das Beste daran: SmartSound berechnet dabei auch den Schluss des Musikstücks neu, sodass an dessen Ende ein tatsächlicher musikalischer Ausklang steht und kein plötzlicher und abgehackter Schluss.
Abbildung 7.28: SmartSound »komponiert« den Song je nach Länge um.
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Der Film bekommt eine Musikuntermalung
Der Film ist (fast) fertig Wenn Sie alle Titel und Kommentare eingefügt, eventuell noch das gewünschte Musikstück unter die entsprechenden Szenen gelegt und möglicherweise die ab Seite 79 gezeigten Audioeffekte genutzt haben, ist Ihr Film im Grunde fertig. Auf jeden Fall sollten Sie Ihre Arbeit jetzt speichern, bevor wir zum letzten Schritt, dem Erstellen des fertigen Films, kommen!
Noch ein Kontrolldurchlauf zum Schluss Nach dem Speichern sehen Sie sich den Film noch einmal an – sozusagen als letzten Kontrolldurchlauf. Stimmen alle Titel, haben Sie die Blenden richtig gesetzt und laufen Ihre Kommentare auch synchron zur jeweiligen Szene? Alle Fehler, die Sie finden, können Sie jetzt noch korrigieren. Sie sollten das auch tun. Seien Sie beim Ansehen also ruhig kritisch!
Abbildung 7.29: Ein letzter Blick auf den Film
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8 Wenn Sie nur ein paar Minuten Zeit haben: SmartMovie Bevor wir den fertig bearbeiteten Film erstellen, zeige ich Ihnen noch eine weitere Möglichkeit, wie Sie aus Ihrem Videomaterial einen Film zusammenstellen können. Diese Zusammenstellung funktioniert im Grunde fast vollautomatisch – Sie müssen lediglich das Originalmaterial überspielen, einen Schnittstil und eine Hintergrundmusik aussuchen, den Rest erledigt ein Tool namens SmartMovie für Sie. Der Witz dabei: SmartMovie setzt Blenden und Übergänge wirklich automatisch ein und schneidet den Film dabei »auf Takt« – orientiert sich also tatsächlich am Rhythmus der Musik.
SmartMovie – auch zum Experimentieren super!
Hinweis
Die SmartMovie-Funktion ist nicht nur ein wirklich sinnvolles Tool, um sehr schnell und ohne großen Aufwand effektvolle Videos zu realisieren. Wenn Sie ein wenig Zeit und Lust am Experimentieren haben, können Sie mit SmartMovie wirklich sensationelle Videos erstellen, die dann – je nach Musik und Schnittstil – den Vergleich mit einem professionellen Videoclip nicht mehr zu scheuen brauchen.
Wirklich einfach: die Arbeit mit SmartMovie Die einzelnen Arbeitsschritte, die Sie bei einem SmartVideo-Film selbst durchführen müssen, sind zunächst dieselben wie bei der »herkömmlichen« Videobearbeitung. Zuerst überspielen Sie Ihr Videomaterial, wie ich es Ihnen ab Seite 44 gezeigt habe. Anschließend ziehen Sie die Szenen, die Sie für den Film verwenden wollen, aus dem Album in die Timeline. Und während beim herkömmlichen Videoschnitt die Arbeit jetzt erst richtig beginnt, sind Sie bei SmartMovie fast schon fertig. Was Sie jetzt noch tun müssen, ist Folgendes:
Kapitel 8 – Wenn Sie nur ein paar Minuten Zeit haben: SmartMovie
1. Klicken Sie auf den linken Rand des Werkzeugkastensymbols, um die VideoToolbox zu öffnen. 2. Am linken Rand des Toolbox-Fensters klicken Sie auf das zweite Symbol von unten und landen damit im SmartVideo-Fenster. 3. Hier suchen Sie sich in der Auswahlliste unter MUSIKVIDEO – STIL einen Schnittstil aus.
Abbildung 8.1: Die Auswahl des Schnittstils
4. Direkt unter der Auswahlliste können Sie nun festlegen, ob die einzelnen Szenen des Videos in zufälliger oder in genau der Reihenfolge verwendet werden sollen, in der Sie diese in der Timeline angeordnet haben.
Abbildung 8.2: Festlegen der Szenenfolge
5. Nun können Sie in den entsprechenden Feldern des SmartMovie-Fensters einen Filmtitel und einen Abspann eingeben. Über den Schieberegler RELATIVE LAUTSTÄRKE legen Sie dann fest, wie laut der Originalton im Verhältnis zur Hintergrundmusik sein soll. Um den Film schließlich mit der passenden Hintergrundmusik zu versehen, klicken Sie auf den Text der Sprechblase am rechten Rand des Fensters.
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Wirklich einfach: die Arbeit mit SmartMovie
Abbildung 8.3: Hier geben Sie Titel und Abspann ein und legen die relative Lautstärke fest.
6. Im Fenster MUSIK ZU SMART MOVIE HINZUFÜGEN haben Sie nun drei Möglichkeiten zur Auswahl. Haben Sie bereits Songs als MP3-Dateien auf Ihrem Computer gespeichert, können Sie die Option EINE DATEI AUS DEM VERZEICHNIS »MEINE MUSIK« wählen. Verfügen Sie nicht über eigene MP3-Dateien und haben weder Zeit, diese erst zu organisieren, noch eine CD mit passender Musik zu suchen, wählen Sie am besten die Option EINE VON SMART SOUND GENERIERTE HINTERGRUNDMUSIK und klicken auf OK.
Abbildung 8.4: Hier wählen Sie die Quelle der Hintergrundmusik.
7. Im schon bekannten SmartSound-Fenster wählen Sie nun den gewünschten Titel und klicken dann auf ZUM FILM HINZUFÜGEN.
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Kapitel 8 – Wenn Sie nur ein paar Minuten Zeit haben: SmartMovie
Abbildung 8.5: Die Auswahl des gewünschten Songs
8. Der Song wird nun in der entsprechenden Spalte der Timeline abgelegt. Sollte er zu kurz sein, können Sie ihn natürlich einfach auf die gewünschte Länge »strecken«. 9. Jetzt klicken Sie auf SMARTMOVIE Video zusammenzustellen.
ERSTELLEN
und sofort beginnt Studio 9, das
Abbildung 8.6: Hier starten Sie SmartMovie.
10. Je nach Länge des Films, der Geschwindigkeit Ihres PC und des ausgewählten Schnittstils benötigt die Zusammenstellung des Films nun einige Minuten. Danach liegt der fertige Film samt Titeln, Blenden und Hintergrundmusik in der Timeline, wo Sie ihn sich ansehen können.
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9 Jetzt wird der Film erstellt Vielleicht wundern Sie sich, was es mit dem »Filmerstellen« auf sich hat, wo Sie doch gerade Ihren Film fertig gestellt haben. Etwas weiter vorn hatte ich es ja schon kurz angesprochen – Studio 9 verwendet ein eigenes Dateiformat zum Speichern Ihrer Filmprojekte. Ein solches Projekt ist aber noch kein fertiger Film – Sie haben lediglich alle Daten zum Erstellen des Films, also Blenden, Titel, Kommentare und Hintergrundmusik, in der Software festgehalten.
Vor der Filmerstellung überlegen: Wie soll der Film verwendet werden? Bevor Sie sich an die Erstellung des Films machen, sollten Sie sich überlegen, wie Sie den fertigen Film weiterverwenden bzw. einsetzen wollen. Genau davon hängt es nämlich ab, welche der angebotenen Optionen und Videoformate Sie wählen müssen. Wollen Sie beispielsweise, dass sich Freunde und Bekannte den Film auf dem heimischen Computer ansehen können, sollten Sie die Option MPEG wählen und den Film auf eine normale CD brennen. Der Grund: Jeder Windows-PC ab der Version 95 kann MPEG-Dateien im Media Player abspielen, zudem passen auf eine CD im Normalfall 700 MByte – genügend Platz also für einen einstündigen Film in ausreichend guter Wiedergabequalität. Soll der Film dagegen auf einem DVD-Player angesehen werden, wählen Sie die Formate VCD (Video-CD), S-VCD (Super Video CD) oder gleich DVD. Was Sie jetzt also tun müssen ist, den eigentlichen Film in einem der gängigen Filmformate zu erstellen. Die Studio-Software bietet Ihnen dabei sechs unterschiedliche Optionen bzw. Formate an, die Sie erreichen, wenn Sie im Programmfenster auf die Registerkarte FILM ERSTELLEN klicken.
Kapitel 9 – Jetzt wird der Film erstellt
Achtung
Camcorder einschalten nicht vergessen! Im Folgenden zeige ich Ihnen die unterschiedlichen Möglichkeiten und Qualitätseinstellungen, die Studio 9 bei der Filmerstellung anbietet. Bevor Sie mit der eigentlichen Erstellung beginnen, sollten Sie aber die Aufnahmehardware bereithalten. Im Einzelnen bedeutet das, dass Sie die Kamera einschalten, sie mit der Schnittkarte verbinden und die Kassette mit dem Originalmaterial einlegen. Haben Sie Musiktitel von CD verwendet, sollten Sie auch die verwendeten CDs bereithalten. Der Grund für diese Vorbereitungen ist einfach: Wenn Sie bei der Überspielung des Materials die Vorschauqualität gewählt haben, muss die Software auf das Originalmaterial zurückgreifen und sowohl die Videoszenen als auch die Musik von CD neu aufnehmen. An den entsprechenden Stellen werden Sie dann beispielsweise dazu aufgefordert, die Kassette oder die CD einzulegen. Haben Sie Ihr Material jedoch in voller DV-Qualität auf den Computer überspielt, können Sie bei der Filmerstellung auf den Camcorder verzichten.
Abbildung 9.1: Hier starten Sie die Filmerstellung.
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Ihr Film wird als Datei ausgegeben
Studio 9 bietet Ihnen nun im Grunde zwei unterschiedliche Möglichkeiten, um einen Film zu erstellen – auf Band, also auf eine Videokassette, oder als Datei. Die Option BAND wählen Sie, wenn Sie Ihren fertigen Film auf eine Videokassette überspielen wollen. Dabei können Sie den Film sowohl auf den DV-Camcorder zurückspielen, aber auch auf einen »normalen« VHS-Videorekorder. Interessanter und wahrscheinlich auch sehr viel öfter genutzt ist dagegen die Möglichkeit, den Film als Datei ausgeben zu lassen.
Ihr Film wird als Datei ausgegeben Wenn Sie Ihren Film als Videodatei ausgeben wollen, können Sie das in den vier Formaten AVI, MPEG, RealVideo und Windows Media tun. Während Sie RealVideo und Windows Media wahrscheinlich sehr selten und nur beim Einsatz als Webvideo nutzen, sind AVI und MPEG die gebräuchlichsten Filmformate.
Der Film soll als AVI-Datei erstellt werden Um Ihren Film als AVI-Datei ausgeben zu lassen, klicken Sie auf die Registerkarte AVI. Nach ein paar Sekunden können Sie unter GESCHÄTZTE GRÖSSE sehen, wie viel Speicherplatz die fertige Filmdatei in Anspruch nehmen wird. Der hier angegebene Wert ist zwar ein recht guter Anhaltspunkt – wenn Sie Speicherplatz sparen müssen, sollten Sie sich aber nicht zu sehr auf diese Angabe verlassen, sondern auf den angegebenen Wert ruhig noch einmal bis zu 15 Prozent dazurechnen.
Abbildung 9.2: Erstellen der AVI-Datei
Um die korrekte Konfiguration zu überprüfen, klicken Sie nun auf EINSTELLUNGEN. AVI-Dateien sind der älteste Filmdateityp, weshalb es auch ein paar Dinge zu beachten gibt.
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Kapitel 9 – Jetzt wird der Film erstellt
Abbildung 9.3: Die Einstellungen für die AVI-Datei
AVI ist eigentlich gar kein Dateityp Genau genommen ist AVI gar keine Bezeichnung für einen Dateityp, sondern für einen so genannten »Container« – also ein Behältnis, in dem sich bestimmte Inhalte befinden. Rein äußerlich ist ein AVI-Container eben ein AVI-Container und nicht von einem anderen AVI-Container zu unterscheiden. Der eigentliche Inhalt des Containers wird durch den Codec bestimmt, mit dem der Inhalt erstellt wurde. AVI-Dateien sind erheblich speicherintensiver als moderne Dateitypen wie etwa MPEG. Dies liegt am mittlerweile veralteten Kompressionsverfahren. Darüber hinaus sind sie sehr empfindlich, was die richtigen Codecs angeht – man könnte sie auch die auf einem PC installierten »Videotreiber« nennen. Ohne diese Codecs wäre eine Wiedergabe nämlich gar nicht möglich.
Was sind eigentlich Codecs? Codec ist die Abkürzung für Compressor/Decompressor. Die Aufgabe der Codecs ist es, die Bilddaten eines Films zu komprimieren und wieder zu dekomprimieren. Jeder Codec verwendet dabei einen etwas anderen Algorithmus, weshalb manche Codecs eine sehr schnelle Arbeitsgeschwindigkeit und eine gute visuelle Qualität zeigen, andere hingegen langsamer sind und keine so gute Qualität liefern.
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Ihr Film wird als Datei ausgegeben
Ein großer Vorteil von AVI besteht darin, dass diese Dateien auch auf Computern mit älteren Betriebssystemen lauffähig sind – selbst auf einem »steinzeitlichen« Windows 3.11-Rechner ließen sie sich abspielen. Aber genau das ist auch das Problem, denn auf diesen PCs sind eben meist nur die zur damaligen Zeit aktuellen Codecs installiert. Am besten lassen Sie also im Abschnitt VIDEOEINSTELLUNGEN die Option ALLE CODECS AUFLISTEN deaktiviert und übernehmen den standardmäßigen Eintrag. Wenn der Film später allerdings auf einem PC abgespielt werden soll, der nur über bestimmte Codecs verfügt, können Sie in der Auswahlliste unter KOMPRIMIERUNG den gewünschten Codec aktivieren. Im Abschnitt AUDIOEINSTELLUNGEN klicken Sie auf die Schaltfläche WIE AKTUELLES PROJEKT. Studio 9 übernimmt damit die von Ihnen vorher gemachten Audioeinstellungen, ohne dass Sie sich um weitere Details kümmern müssen. Um den Film nun als AVI-Datei erstellen zu lassen, klicken Sie einfach auf die grüne Schaltfläche AVI-DATEI ERSTELLEN. Im Fenster AVI-DATEI ERSTELLEN müssen Sie der Filmdatei nun einen Namen geben, können aber natürlich auch den vorgegebenen Namen einfach übernehmen.
Abbildung 9.4: Die Namensvergabe für die AVI-Datei
Jetzt beginnt der Prozess des »Renderns«, also des Berechnens der einzelnen Szenen, Blenden, Titel und Kommentare Ihres Films. Das kann – abhängig von der Größe Ihres Films und der Arbeitsgeschwindigkeit Ihres PC – einige Zeit in Anspruch nehmen. Den Renderingprozess können Sie übrigens an zwei Stellen mitverfolgen – einmal auf der Timeline, wo der Scrubber die gerade gerenderten Szenen abfährt, und zum anderen im Vorschaumonitor.
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Achtung
Während des Renderns: PC in Ruhe lassen! Der Renderingprozess ist sehr rechenintensiv und nimmt eine Menge der Computerressourcen in Beschlag. Aus diesem Grund sollten Sie Ihren PC in diesem Zeitraum auch völlig unangetastet lassen und keine weiteren Arbeiten an ihm ausführen. Durch eine plötzliche Ressourcenknappheit kann es nämlich dazu kommen, dass der Renderingprozess unterbrochen wird und sich dadurch Bild- und Tonfehler in Ihrem Film ergeben.
Ist die Filmerstellung abgeschlossen, können Sie sich den fertigen Film sofort ansehen. Dabei sollten Sie allerdings nicht den Vorschaumonitor benutzen, sondern am besten den Windows Media Player. Klicken Sie dazu einfach auf das kleine Media-Player-Symbol links neben der Schaltfläche EINSTELLUNGEN.
Abbildung 9.5: Hier starten Sie die Wiedergabe mit dem Windows Media Player.
Auf diese Weise können Sie das Ergebnis so objektiv wie möglich beurteilen, was wichtig ist, da die meisten Benutzer genau dieses Programm auf ihren PCs einsetzen, um Videodateien anzusehen.
Die Sache mit DivX Wie schon gesagt: Grundsätzlich ist AVI kein Dateityp im eigentlichen Sinne, sondern eben nur ein Behältnis für einen bestimmten Inhalt. Und diesen Inhalt können Sie mittels des verwendeten Codecs selbst bestimmen. Von diesen Codecs existieren eine ganze Anzahl – allerdings sind nur wenige so leistungsfähig wie der so genannte DivX-Codec, den Sie kostenlos (aber leider werbefinanziert) unter der Adresse www.divx.com herunterladen können. Der Witz an DivX besteht in seiner sehr leistungsfähigen Kompression bei ausgesprochen guter Wiedergabequalität. Erstellen Sie also eine AVI-Datei unter Verwendung des DivX-Codecs, ist die Dateigröße sehr gering, die optische Qualität
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des Films aber trotzdem hervorragend. Durch diese Einsparung von Speicherplatz können Sie also etwa den vorhandenen Speicherplatz einer CD besser nutzen – und damit logischerweise einen Film mit längerer Spielzeit darauf unterbringen. Haben Sie den DivX-Codec heruntergeladen und installiert, können Sie ihn auch gleich einsetzen – Sie müssen ihn dazu lediglich in Studio 9 als zu verwendenden Codec auswählen. Und das geht so: 1. Im Programmfenster von Studio 9 gehen Sie auf die Registerkarte FILM ERSTELLEN, klicken am linken Rand auf AVI und dann auf EINSTELLUNGEN. 2. Auf der Registerkarte AVI-DATEI ERSTELLEN aktivieren Sie im Feld VIDEOEINSTELLUNGEN die Option ALLE CODECS AUFLISTEN.
Abbildung 9.6: Zuerst müssen Sie alle Codecs auflisten lassen.
3. Studio 9 zeigt Ihnen nun einen Warnhinweis, den Sie aber ganz beruhigt ignorieren können. Klicken Sie einfach auf OK.
Abbildung 9.7: Der »überflüssige« Warnhinweis
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Was hat diese Warnung zu bedeuten? Eigentlich sollte man Warnmeldungen wie die gerade gezeigte ja ernst nehmen – in diesem Fall liegt die Sache aber ein wenig anders. Studio 9 arbeitet durchaus auch mit anderen Codecs problemlos zusammen, allerdings kann auch eine wirklich gut und stabil funktionierende Software wie Studio 9 durch »schlampig« programmierte Codecs ins Trudeln geraten. Schuld ist dann natürlich nicht Pinnacle als Hersteller der Studio-Software, sondern eben der Produzent des Codecs. Treten solche Probleme auf, wenden sich die Benutzer aber dummerweise fast immer zuerst an den Studio-Hersteller, der aber logischerweise keinen Support für ein völlig fremdes Produkt leisten kann. Bei der Verwendung des DivX-Codecs ist der Hintergrund ein ähnlicher: DivX arbeitet zwar prima mit Studio 9 zusammen, besitzt aber leider nicht den Status eines so genannten Industriestandards. Aus diesem Grund bietet Pinnacle keinen Support für diesen Codec und kann bei eventuellen Problemen auch nicht weiterhelfen. Das ist aber auch gar nicht unbedingt nötig, denn unter der Adresse www.divx.com finden Sie ausführliche Anleitungen sowie Fragen und Antworten zu den häufigsten Problemen. 4. Zurück auf der Registerkarte AVI-DATEI ERSTELLEN können Sie nun im Feld KOMPRIMIERUNG den DivX-Codec in der Liste auswählen.
Abbildung 9.8: Hier wählen Sie den DivX-Codec aus.
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Etwas gibt es allerdings zu beachten: Wenn Sie einen Film mit einem bestimmten Codec erstellen, kann dieser Film auf einem anderen Computer nur dann wiedergegeben werden, wenn dort ebenfalls der »Erstellungs-Codec« installiert ist!
DivX lässt sich konfigurieren
Tipp
DivX ist kein »starrer« Codec, sondern lässt sich vielmehr relativ gut konfigurieren. Dazu besitzt er ein eigenes kleines Programm namens Decoder Configuration Utility. Aus Platzgründen kann ich Ihnen die möglichen Konfigurationen an dieser Stelle leider nicht zeigen – auf der DivX-Homepage unter der Adresse www.divx.com finden Sie aber eine ausführliche Beschreibung aller Konfigurationsmöglichkeiten.
Der Film wird im MPEG-Format erstellt Wollen Sie Ihren Film auf dem Computer betrachten oder beispielsweise auf CD brennen und dann an Freunde und Bekannte verschicken, werden Sie wahrscheinlich das Format MPEG wählen. Der Grund dafür ist einfach: MPEG ist ein leistungsfähigeres Kompressionsverfahren als AVI, die Dateien benötigen damit sehr viel weniger Speicherplatz und besitzen trotzdem eine bessere Qualität als AVIDateien – zumindest wenn nicht der DivX-Codec verwendet wurde. Um den Film im MPEG-Format zu erstellen, klicken Sie auf die Registerkarte FILM ERSTELLEN und dort auf die Schaltfläche MPEG. Im Feld GESCHÄTZTE GRÖSSE sehen Sie die ungefähre Größe des fertigen Films – wobei dieser Wert wirklich nur eine Schätzung ist. Der nächste, sehr wichtige Schritt besteht darin, dass Sie die Qualitätseinstellungen für Ihren Film wählen.
Abbildung 9.9: Das Erstellen einer MPEG-Datei
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Dazu klicken Sie einfach auf die Schaltfläche EINSTELLUNGEN und landen im Fenster PINNACLE STUDIO SETUP-OPTIONEN auf der Registerkarte MPEG-DATEI ERSTELLEN.
Abbildung 9.10: Die vordefinierten Optionen beim Erstellen einer MPEG-Datei
In der Liste unter VOREINSTELLUNGEN können Sie zunächst festlegen, welches Format der Film haben soll. Multimedia würden Sie beispielsweise dann wählen, wenn der Film Teil einer Präsentation sein soll. Wollen Sie die CD später auf einem DVD-Spieler ansehen, ist dagegen die Option DVD-kompatibel sinnvoll. Je nachdem, welche Option Sie wählen, setzt Studio 9 daraufhin die Bild- und Ton-Datenraten auf vordefinierte Werte. Wollen Sie allerdings lieber eigene Datenraten definieren, wählen Sie die Option Benutzerdefiniert. Hier ist besonders das Feld KOMPRESSION interessant, denn Sie können zwischen MPEG 1 und MPEG 2 wählen. MPEG 2 bietet im Vergleich zu MPEG 1 eine sehr viel bessere Qualität und obendrein erreichen Sie mit diesem Format auch eine größere Anzeige. Allerdings benötigen Sie zum Ansehen solcher Dateien auch einen MPEG 2-tauglichen Player. Die Auflösung, also die dargestellte Bildgröße, können Sie sowohl bei MPEG 1 als auch bei MPEG 2 über die Option BREITE und HÖHE manuell einstellen – bei MPEG 1 bis maximal 384 x 288, bei MPEG 2 sogar bis zu 720 x 576. Ebenso können Sie die Datenrate für Audio und Video nach Wunsch konfigurieren. Bedenken Sie dabei aber bitte: Je höher Sie den Schieberegler setzen, umso besser wird zwar die Qualität – gleichzeitig steigt damit aber auch der Speicherplatzbedarf.
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Abbildung 9.11: Die benutzerdefinierten Einstellungen
Wenn Sie die gewünschten Einstellungen zu Format und Qualität vorgenommen haben, verlassen Sie das Fenster wieder und kontrollieren am besten noch einmal die im Programmfenster angezeigte »geschätzte« Dateigröße. Bedenken Sie dabei, dass sich, besonders wenn Sie die Option Benutzerdefiniert gewählt haben, erheblich höhere Werte ergeben können. Ist die Datei zu groß für eine CD geworden, sollten Sie die Datenraten in den Feldern VIDEOEINSTELLUNGEN und AUDIOEINSTELLUNGEN schrittweise so weit zurücksetzen, bis die gewünschte Dateigröße erreicht ist. Zum eigentlichen Erstellen des Films klicken Sie auf die grüne Schaltfläche MPEG-DATEI ERSTELLEN. Der Vorgang der Filmerstellung ist im Grunde derselbe wie bei der AVIDatei, allerdings läuft er um einiges schneller ab. Den fertig erstellten MPEG-Film können Sie sich anschließend zum Beispiel im Windows Media Player ansehen.
Den Film als Windows Media- oder RealVideo-Datei erstellen Neben dem Erstellen des Films als AVI- oder MPEG-Datei bietet Ihnen Studio 9 noch weitere Formate an. Wollen Sie Ihren Film anderen Menschen beispielsweise im Internet zur Verfügung stellen, können Sie das mit der Studio-Software ziemlich unkompliziert realisieren.
Welches Format ist das bessere? Grundsätzlich haben Sie dazu zwei Möglichkeiten – genauer gesagt zwei unterschiedliche Dateiformate – zur Verfügung, mit denen Sie Ihren Film im Internet verfügbar machen können.
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Hinweis
»Upload« als Sonderlösung Genau genommen haben Sie in Studio 9 sogar drei Möglichkeiten, um Ihren Film ins Internet zu bringen. Die Option UPLOAD ist dabei aber eher eine Sonderlösung, weil Sie Ihre Filme dabei auf die Server von Pinnacle hochladen und dann per Berechtigungen festlegen, wer darauf Zugriff haben soll. Das ist eine sehr praktische Sache – besonders wenn Sie vielleicht keine eigene Homepage besitzen und sich mit dieser Thematik auch noch nicht weiter befasst haben oder auskennen.
Zum einen können Sie den Film als Windows Media-Datei zum Beispiel auf Ihrer Homepage speichern. Das Windows Media-Format ist deshalb interessant, weil es sich im Grunde auf jedem Windows-PC abspielen lässt, ohne dass dafür ein Zusatzprogramm benötigt wird. Dateien in diesem Format sind zudem »relativ« klein – ein Download ist also selbst bei einer nicht superschnellen Internetverbindung noch möglich. Qualitativ stehen die Windows Media-Dateien allerdings nicht unbedingt an erster Stelle – die standardmäßigen Qualitätseinstellungen lassen sich jedoch nachträglich verändern. Einen anderen Weg gehen Sie, wenn Sie stattdessen das Format RealVideo wählen. RealVideo-Filme speichern Sie nicht auf Ihrer Homepage, sondern auf einem so genannten »RealServer«, von wo aus sie heruntergeladen werden können. Zum Betrachten der Filme wird der RealPlayer benötigt, den Sie kostenlos unter der Adresse www.real.com herunterladen können. Das Problem an dieser Möglichkeit: Um RealVideo nutzen zu können, muss Ihr Internetprovider über den RealServer verfügen. Das ist aber leider nicht bei allen Providern der Fall. Bevor Sie sich also für RealVideo entscheiden, informieren Sie sich bei Ihrem Provider über dessen technischen Möglichkeiten.
Der Film wird als Windows Media-Datei erstellt Wollen Sie Ihren Film als Windows Media-Datei erstellen, klicken Sie im Programmfenster auf die Registerkarte WEBVIDEO. Hier aktivieren Sie die Option WINDOWS MEDIA und können wieder die ungefähre Größe des fertigen Films sehen. Über die Schaltfläche EINSTELLUNGEN kommen Sie zur weiteren Konfiguration und können nun verschiedene Angaben wie etwa den Filmtitel oder den Autor einsetzen. Besonders die Zeile COPYRIGHT sollten Sie ausfüllen – schließlich ist es im Internet leider an der Tagesordnung, dass Bilder und Filme »entliehen« werden und dann an ganz anderer Stelle und auf wildfremden Webseiten auftauchen. Ihr Copyright-Vermerk wird einen potentiellen »Filmdieb« zwar nicht von seinem Vorhaben abhalten, kann Ihnen im Bedarfsfall aber eine juristische Handhabe geben.
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Abbildung 9.12: Hier erstellen Sie Ihren Film als Windows Media oder RealVideo.
Standardmäßig ist die Wiedergabequalität auf Niedrig gesetzt – diese Qualitätsstufe würden Sie wählen, wenn Sie wirklich jedem Besucher Ihrer Homepage die Möglichkeit bieten möchten, den Film herunterzuladen. Bei dieser Qualitätsstufe erreichen nämlich selbst Nutzer völlig veralteter 28.8-Modems noch eine erträgliche Downloadgeschwindigkeit. Der Haken an der Sache: Die Qualität Ihres Films ist dabei mehr als dürftig – um nicht zu sagen extrem schlecht.
Abbildung 9.13: Die standardmäßigen Qualitätseinstellungen bringen keine besonders guten Ergebnisse.
Wenn Sie die Wiedergabequalität verbessern wollen, klicken Sie auf Benutzerdefiniert und finden in der Auswahlliste nun unterschiedliche Verbindungstypen. Interessant ist dabei zum Beispiel der Eintrag Windows Media Video for LAN, Cablemodem or xDSL.
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Abbildung 9.14: Änderung der Qualitätseinstellungen
Mit dieser Option verbessern Sie die Wiedergabequalität erheblich – allerdings steigt damit die Dateigröße ebenso dramatisch an. Haben Sie die gewünschten Qualitätseinstellungen vorgenommen, klicken Sie auf die grüne Schaltfläche WEBDATEI ERSTELLEN, und Studio 9 erstellt den Film als Windows Media-Datei.
Ihr Film wird als RealVideo erstellt Etwas aufwändiger ist die Erstellung eines RealVideos, was daran liegt, dass Sie hierbei eine ganze Reihe von Optionen zur Verfügung haben. Um den RealVideoFilm zu erstellen, klicken Sie im Programmfenster wieder auf WEBVIDEO und markieren dann die Option REALVIDEO. Ebenso wie das Format Windows Media bietet auch RealVideo etliche verschiedene Wiedergabequalitäten an, wobei RealVideoDateien allerdings selbst in der geringsten Qualitätsstufe erheblich größer sind als Windows Media-Dateien. Vor der Erstellung eines RealVideos sollten Sie auf jeden Fall zuerst auf EINSTELLUNklicken, um die weitere Konfiguration vorzunehmen. Neben den Titel- und Autorenangaben macht auch hier wieder Ihr Copyright-Vermerk Sinn. Anschließend können Sie festlegen, für welche Verbindungsgeschwindigkeiten Ihr Film optimiert werden soll. Ebenso wie beim Windows Media-Format gilt auch hier: Je höher die Verbindungsgeschwindigkeit, desto besser ist die Wiedergabequalität. Aber bitte nicht vergessen: Natürlich steigt die Dateigröße des Films an, wenn Sie dessen Qualität erhöhen!
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Abbildung 9.15: Wiedergabeeinstellungen für RealVideo
Mitentscheidend für die Wiedergabequalität sind auch die Optionen im Feld VIDEOQUALITÄT. Mit der Option Normales Motion-Video können Sie eigentlich nichts falsch machen – die Option Höchste Motionqualität sollten Sie dagegen nur wählen, wenn es in Ihrem Film nicht allzu viel Bewegung gibt und hauptsächlich relativ statische Bilder zu sehen sind. Die Option Höchste Bildqualität ist wiederum die beste Wahl, wenn es in Ihrem Film viel Bewegung gibt, also zum Beispiel Schwenks und Zooms. Bei der Option Diashow läuft der Film nicht als Film ab, sondern wird wie eine Diashow in Einzelbildern gezeigt.
Abbildung 9.16: Die Einstellungen zur Wiedergabequalität
Anders als die Einstellungen zur Videoqualität beeinflusst die Audioqualität die Dateigröße des Films sehr stark. Wenn Sie die Option Kein Audio wählen, können Sie die Dateigröße damit auf ein Minimum reduzieren– mit der Option StereoMusik blähen Sie die Dateigröße dagegen enorm auf!
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Abbildung 9.17: Die Audioeinstellungen
Haben Sie die gewünschten Qualitätseinstellungen festgelegt, klicken Sie auf die grüne Schaltfläche WEB-DATEI ERSTELLEN, und Studio 9 beginnt mit der Erstellung der RealVideo-Datei.
Ihr Film kommt auf CD/DVD Wollen Sie Ihren fertigen Film an Freunde und Bekannte weitergeben, können Sie ihn mit Studio 9 sehr einfach auf einer CD oder DVD speichern. Studio 9 bietet dabei drei verschiedene Möglichkeiten an – die VCD (Video-CD), die S-VCD (Super Video CD) und die DVD. Alle drei Formate können später auf Computern mit DVD-Laufwerk und auf fast allen DVD-Spielern abgespielt werden. Video-CDs bieten übrigens im Grunde dieselben Funktionen, wie Sie es von DVDs her kennen, also etwa die Menüstrukturen, mit denen Sie durch den Film navigieren können.
Stichwort »Authoring« Vielleicht haben Sie den Begriff »Authoring« schon einmal gehört? Er bedeutet nichts anderes als das eben Beschriebene. Beim Authoring »verpacken« Sie Ihren Film in eine Menüstruktur, so dass die einzelnen Filmszenen jeweils durch ein Menü getrennt werden und »anklickbar« sind. Um Video-CDs oder DVDs mit diesen Menüs zu erstellen, benötigen Sie normalerweise ein spezielles Authoring-Programm. Nicht aber bei Studio 9. Hier finden Sie dieses Programm bereits nahtlos integriert! Aus Platzgründen kann ich Ihnen an dieser Stelle nur die wichtigsten Punkte des Authoring zeigen. Im Studio 9-Handbuch finden Sie viele weiterführende Informationen zu diesem Thema.
Video-CD und Super Video CD Die beiden Formate VCD und S-VCD verfügen zwar über die gleichen Funktionen – S-VCD ist aber das modernere Format, welches eine dementsprechend bessere Wiedergabequalität bietet, allerdings auch sehr viel mehr Speicherplatz benötigt. Um eine VCD oder S-VCD zu erstellen, gehen Sie so vor: 1. In der Albumansicht klicken Sie am linken Rand auf das unterste Symbol MENÜS ANZEIGEN.
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Ihr Film kommt auf CD/DVD
2. Studio 9 zeigt Ihnen nun die bereits vordefinierten Menüs, aus denen Sie das gewünschte mit gedrückter Maustaste in die Szenenspur der Timeline ziehen. 3. Nun wird ein Optionsfenster eingeblendet, hinter dem sich eine sehr sinnvolle und komfortable Funktion verbirgt – wenn auch auf den ersten Blick nicht ganz klar wird, was damit eigentlich gemeint ist. Wenn Sie auf JA klicken, erstellt Studio 9 zu jeder Szene, die rechts vom Menü in der Timeline steht, eine Überschrift im Menü. Wenn Ihr Film also beispielsweise aus 20 Szenen besteht, erscheinen im Menü auch zwanzig Überschriften. Diese können Sie – genau wie die Menüpunkte auf einer DVD – einzeln anwählen und damit sehr schnell an bestimmte Punkte Ihres Films springen. Aktivieren Sie zusätzlich die Option NACH ERFOLGTER SZENENWIEDERGABE AUTOMATISCH ZUM MENÜ ZURÜCKKEHREN, landen Sie nach jeder Szene wieder im Menü und können dort die nächste Szene auswählen.
Abbildung 9.18: Mit dieser Option wird jede Szene als Menüpunkt dargestellt.
Automatische Rückkehr ins Menü nicht für alle Filmtypen geeignet So sinnvoll die Option mit der automatischen Rückkehr zum Menü auch ist – sie eignet sich leider nicht für jeden Typ Film gleichermaßen, denn sie »zerhackt« den Film und macht ein flüssiges Ansehen schwierig. Wollen Sie diese Option trotzdem wählen, verändert sich die Timeline ein wenig und zeigt nun die einzelnen Szenen bzw. Kapitelanfänge mit einem kleinen rosa Kästchen und der durchlaufenden Beschriftung C1, C2, C3 etc.
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4. Haben Sie die Option bestätigt, öffnet Studio 9 ein Toolbox-Fenster, in dem Sie die Grundstruktur des Menüs sehen.
Abbildung 9.19: Die Grundstruktur des Menüs
5. Da es sich bei allen Menüs in Studio 9 um vordefinierte Vorlagen handelt, müssen Sie diese zunächst natürlich auf Ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen. Dazu klicken Sie auf MENÜ BEARBEITEN und landen damit im Menüeditor, der nicht nur so aussieht, sondern auch so funktioniert wie der Titeleditor. 6. Klicken Sie hier einfach die vordefinierten Überschriften an und ersetzen Sie diese durch Ihre eigenen.
Abbildung 9.20: Im Editor bearbeiten Sie das Menü nach Ihren Vorstellungen.
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7. Neben den Überschriften können Sie aber auch die so genannten Buttons – also die Schaltflächen für ZURÜCK und WEITER – nach Ihren Wünschen verändern. Klicken Sie dazu auf das Handsymbol am rechten oberen Rand des Menüeditors.
Abbildung 9.21: Hier geht’s zum Editieren der Buttons.
8. Im Editorfenster klicken Sie nun einen der bisherigen Buttons an und drücken die (Entf)-Taste, um ihn zu löschen. Danach ziehen Sie mit gedrückter Maustaste den gewünschten Button aus dem Auswahlfenster auf die Stelle des gelöschten.
Abbildung 9.22: So schnell können Sie andere Buttons einbauen.
Eigene Buttons einsetzen Wenn Ihnen die in Studio 9 vorhandenen Buttons nicht gefallen, können Sie jederzeit eigene Buttons einsetzen oder die vorhandenen Buttons nach Ihren Vorstellungen abändern.
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Kapitel 9 – Jetzt wird der Film erstellt
Abbildung 9.23: Die vorhandenen Buttons können Sie jederzeit abändern.
Das funktioniert zwar nicht in Studio 9 selbst – dafür aber mit so gut wie jedem Grafikprogramm. Was Sie dazu tun müssen, ist denkbar einfach: Wollen Sie einen bestehenden Button verändern, öffnen Sie ihn einfach in Ihrem Bildbearbeitungsprogramm. Studio 9 speichert seine Buttons übrigens normalerweise im Ordner PROGRAMME/PINNACLE/STUDIO 9/BUTTONS. Einmal geöffnet, bearbeiten Sie den Button nun ganz nach Ihren Wünschen und speichern ihn danach wieder am selben Platz. Das Einzige, das Sie dabei tatsächlich beachten müssen, ist das Dateiformat – nämlich *.TGA. Das gilt natürlich auch für den Fall, dass Sie eigene Buttons entwerfen wollen. Nur als TGA-Datei kann Studio 9 sie nämlich einlesen und anschließend als Buttons verwenden. Haben Sie die Menüs fertig bearbeitet, können Sie die Video-CD erstellen lassen. Und das geht so: 1. Auf der Registerkarte FILM ERSTELLEN klicken Sie auf DISC und danach auf EINSTELLUNGEN. 2. Im Feld AUSGABEFORMAT wählen Sie nun eine der beiden Optionen VIDEO-CD oder S-VCD. Während Studio 9 die Einstellungen bei der Video-CD fest vorgibt, können Sie die Einstellungen beim Format S-VCD abändern. 3. Wollen Sie eigene Werte definieren, wählen Sie zunächst die Option Benutzerdefiniert und geben anschließend die Datentransferrate selbst ein.
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Abbildung 9.24: Die Einstellung benutzerdefinierter Werte
Der Film auf DVD Vielleicht fragen Sie sich, weshalb Sie Ihren Film eigentlich auf DVD brennen sollten, wenn er als Video- oder Super Video CD doch auch eine gute Figur macht? Wenn Sie mit DV – also digitalem Videomaterial – arbeiten, bietet sich die DVD als Speichermedium geradezu an, denn nur mit ihr erreichen Sie eine, mit dem Originalmaterial verglichen, nahezu verlustfreie Qualität. Zudem bietet eine DVD einfach mehr Speicherplatz, sodass Sie auch längere Filmprojekte in bester Qualität auf ihr unterbringen können. Obendrein müssen Sie noch nicht einmal ein externes Brennprogramm nutzen, denn Studio 9 verfügt bereits über eine integrierte DVD-Brennfunktion.
DVD–R, DVD+R DVD-RW, DVD+RW, DVD-RAM?
Hinweis
Egal welches Format Sie brennen wollen – Studio 9 unterstützt alle zurzeit aktuellen DVD-Schreibstandards. Von dieser Seite droht also keine Panne, lediglich Ihr DVD-Brenner entscheidet, welche Formate er verarbeiten kann. Wenn Sie Ihren Film nun auf DVD brennen wollen, funktioniert das genauso unkompliziert wie bei Video-CDs. 1. Legen Sie einen DVD-Rohling in den Brenner ein, wechseln Sie auf die Registerkarte FILM ERSTELLEN und klicken Sie auf DISC. 2. Um die Qualitätseinstellungen vornehmen zu können, klicken Sie nun auf EINSTELLUNGEN.
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3. Sie kommen nun auf die Registerkarte DISC ERSTELLEN und können hier unter drei vorgegebenen und einer freien Qualitätseinstellung auswählen.
Abbildung 9.25: Die benutzerdefinierten Einstellungen bei der DVD-Erstellung
Tipp
Welche Option soll ich wählen? In der Einstellung MAXIMALE SPIELZEIT nutzen Sie für Ihren Film zwar den maximalen Speicherplatz der DVD – dies aber nur bei einer Bitrate von 3000 Kbps. Qualitativ gewinnen Sie damit gegenüber einer S-VCD nur geringfügig, weshalb sich diese Einstellung im Grunde auch nicht wirklich lohnt. Logischerweise müssen Sie sich danach richten, wie lang Ihr Film tatsächlich geworden ist – bei der höchsten Qualitätsstufe von 8000 Kbps bleibt Ihnen natürlich sehr viel weniger Spielzeit für Ihren Film. Logischerweise können Sie aber auch Zwischenwerte eingeben und müssen sich nicht an die vorgegebenen Bitraten halten.
4. Mit einem kleinen Trick können Sie die Spielzeit nun noch um ein paar Minuten erweitern – klicken Sie dazu einfach die Option MPEG-AUDIO an. Damit werden die normalerweise unkomprimierten Audiodaten des Films nun komprimiert, was die eine oder andere zusätzliche Minute Spielzeit ergibt! 5. Nun stellen Sie im Feld GESCHWINDIGK. noch die Schreibgeschwindigkeit Ihres Brenners ein, markieren im Feld BRENN-OPTIONEN den Eintrag DIREKT AUF DISC BRENNEN und verlassen das Fenster anschließend mit OK.
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Ihr Film kommt auf CD/DVD
Das war’s: Ihr Film ist fertig! Tja – das war’s tatsächlich auch schon fast, denn bis zur Fertigstellung des Films können Sie nun nicht besonders viel tun, außer zuzusehen, wie die Software arbeitet. Der Scrubber in der Timeline fährt nun die einzelnen Szenen, Titel, Kommentare und die verwendete Musik ab und berechnet sie zu einem fertigen Film. Das kann – je nach Länge Ihres Films und der Arbeitsgeschwindigkeit Ihres Computers – einige Zeit dauern, weshalb Sie sich am besten zurücklehnen und eine Tasse Kaffee genießen. Hat Studio 9 den Film fertig erstellt, sehen Sie eine entsprechende Meldung und können sich Ihr »Kunstwerk« auch sofort ansehen.
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Fragen und Antworten direkt aus dem Pinnacle Support Frage Brauche ich das Patch 9.0.4?
Antwort Pinnacle Systems hat festgestellt, dass bei der Ausführung von Studio 9 einige Anwender eine deutliche Verschlechterung der System-Performance feststellen. Ein Software-Patch, das dieses Problem löst, ist zum Herunterladen bereits verfügbar. Sie erhalten es kostenlos unter http://www.pinnaclesys.com/studio9patch. In zukünftigen Versionen von Pinnacle Studio 9 ist dieses Patch nicht mehr notwendig.
Frage Während der Wiedergabe werden ausgelassene Bilder (skipped frames) angezeigt.
Antwort 쐽 Überprüfen Sie, ob die Festplatte in der Lage ist, die eingestellten Datenraten zu leisten. Um die Datenrate festzustellen, benutzen Sie das entsprechende Pinnacle-Festplatten-Tool im TOOLS-Ordner. 쐽 Wenn Sie mit einer E-IDE-(U-DMA-)Festplatte arbeiten, überprüfen Sie, ob im Geräte-Manager die DMA-Eigenschaft für das Laufwerk aktiviert ist. Evtl. müssen passende Laufwerkstreiber installiert werden. 쐽 Die richtige Festplatte muss unter DATEI/GRUNDEINSTELLUNGEN/SCRATCHED DISK eingestellt sein, die für Video angedacht ist (Default ist Systemfestplatte C:, welche nicht immer geeignet ist; eine eigene Festplatte für Video ist ratsam). Vielleicht ist auch die Festplatte fragmentiert und sollte defragmentiert werden. 쐽 Benutzen Sie das PPE Tool (PCI Performance Enhancer) von der PinnacleHomepage, um die Performance zu verbessern. 쐽 Überprüfen Sie auch, ob die Pinnacle-Karte auf einem eigenen IRQ gelegt ist (Geräte-Manager) und dass sie sich den IRQ nicht mit einem weiteren Gerät teilen muss. Ändern Sie die IRQ-Einstellungen im BIOS, falls dies möglich ist.
Fragen und Antworten direkt aus dem Pinnacle Support
쐽 Versuchen Sie, die Pinnacle-Karte in einem anderen PCI-Steckplatz zu installieren. Stellen Sie sicher, dass die Videofestplatte nicht auf dem gleichen IDEController angeschlossen ist wie ein langsameres Gerät, wie z.B. ZIP-Laufwerk, CD-Laufwerk etc.).
Frage Ich habe »ausgelassene Bilder« bei der Wiedergabe, schwarze horizontale Striche während der Übergänge oder der Ton ist nicht synchron.
Antwort Diese Fehlererscheinungen liegen generell an einer fehlenden PCI-Busbandbreite. 쐽 Bitte versuchen Sie, die PCI-Datentransferleistung zu erhöhen. Dazu updaten Sie zuerst Ihr BIOS und installieren den neuesten Chipsatztreiber Ihres Mainboards (beides zu beziehen bei Ihrem Mainboardhersteller). 쐽 Installieren Sie weiterhin das PPE Tool (PCI Performance Enhancer), das Sie unter ftp://ftp.pinnaclesys.de/driver/pc/extras/ActualPPE.htm finden. Starten Sie das Tool nur einmal. Es wird dann installiert und automatisch beim Start von Windows aktiviert. Sollten weiterhin derartige Fehler auftreten, minimieren Sie testweise Ihr Computersystem, indem Sie nicht benötigte Systemkomponenten deinstallieren und entnehmen. So kann evtl. die PCI-Bandbreite auf die erforderliche Leistung gesteigert werden. Installieren Sie dann Komponente für Komponente neu, um die optimale Konfiguration zu finden. Eine andere Reihenfolge der Steckkarten in den PCISlots kann auch zu Verbesserungen führen.
Frage Die Software meldet, dass Frames bei der Aufnahme unterdrückt bzw. ausgelassen wurden.
Antwort 쐽 Überprüfen Sie, ob die Festplatte in der Lage ist, die eingestellten Datenraten zu leisten. Um die Datenrate festzustellen, benutzen Sie das entsprechende Pinnacle-Festplatten-Tool im TOOLS-Ordner. 쐽 Wenn Sie mit einer E-IDE-(U-DMA-)Festplatte arbeiten, überprüfen Sie bitte, ob im Geräte-Manager die DMA-Eigenschaft für das Laufwerk aktiviert ist. Evtl. müssen passende Laufwerkstreiber installiert werden. 쐽 Die richtige Festplatte muss unter DATEI/GRUNDEINSTELLUNGEN/SCRATCHED DISK eingestellt sein, die für Video angedacht ist (Default ist Systemfestplatte C:, welche nicht immer geeignet ist; eine eigene Festplatte für Videoclips ist ratsam). Vielleicht ist auch die Festplatte fragmentiert und sollte defragmentiert werden. 쐽 Benutzen Sie das PPE Tool, das Sie unter ftp://ftp.pinnaclesys.de/driver/pc/extras/ ActualPPE.htm finden, um die Performance zu verbessern. 쐽 Versuchen Sie, die Pinnacle-Karte in einem anderen PCI-Steckplatz zu installieren.
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Fragen und Antworten direkt aus dem Pinnacle Support
Frage Ich habe während des Einspielens ausgelassene Bilder.
Antwort Der DMA-Modus Ihrer Festplatte muss aktiviert sein. Wenn Sie immer noch denselben Fehler haben sollten, dann versuchen Sie, die Datenrate zu vermindern. Entfernen Sie alle anderen USB-Geräte.
Frage Studio stoppt (hängt) während des Renderingvorgangs.
Antwort Wenn das Rendering stoppt, gibt es dafür mehrere mögliche Ursachen. Um die passenden Lösungsvorschläge für Ihr Problem zu finden, sehen Sie sich bitte die drei verschiedenen Möglichkeiten an, die unten beschrieben sind, und folgen den entsprechenden Schritt-für-Schritt-Hilfen. Die möglichen Fehlermöglichkeiten sind: 쐽 Fall 1: Rendering stoppt sofort, nachdem es gestartet wurde. 쐽 Fall 2: Rendering stoppt willkürlich im Projekt. Normalerweise stoppt das Rendering nicht mehrfach an derselben Stelle, wenn es mehrmals versucht wird. 쐽 Fall 3: Rendering stoppt immer an derselben Stelle im Projekt, egal wie oft es versucht wird. Dafür gibt es mehr als eine Ursache. Fall 1: Rendering stoppt sofort, nachdem es gestartet wurde. Falls Studio sofort das Rendering stoppt, nachdem Sie es gestartet haben, scheint ein Konfigurationsproblem in Ihrem System vorzuliegen. Versuchen Sie, die Beispieldatei Photoshoot.mpg zu rendern. Sollte dies ebenfalls nicht gelingen, liegt eindeutig ein Fehler in Ihrem System vor. Lösungsmöglichkeiten: 쐽 Deinstallieren, REGDELETE verwenden und Studio neu installieren. 쐽 Deinstallieren Sie andere Software, die möglicherweise zu einem Konflikt mit Studio führen kann (z.B. andere Videobearbeitungssoftware oder Videocodecs usw.). 쐽 Stellen Sie sicher, dass Sie das neueste Service Pack Ihrer Windows-Version verwenden. 쐽 Installieren Sie Windows erneut. Wählen Sie In XP die Funktion REPARIEREN. Fall 2: Rendering stoppt willkürlich im Projekt. Falls das Rendering willkürlich, sogar im selben Projekt, stoppt, scheint der Fehler höchstwahrscheinlich im Zusammenhang mit anderen Hintergrundanwendungen, dem Power-Management oder einem Überhitzungsproblem in Ihrem Computer zu stehen.
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Fragen und Antworten direkt aus dem Pinnacle Support
Lösungsmöglichkeiten: 쐽 Überprüfen Sie Ihre Festplatte auf Fehler und nehmen Sie eine Defragmentierung vor. 쐽 Beenden Sie alle Hintergrundanwendungen (z.B. Antivirenprogramme, Faxmodems usw.). 쐽 Deaktivieren Sie jegliches Power-Management. 쐽 Installieren Sie weitere Lüfter in Ihrem Computergehäuse. Fall 3: Rendering stoppt immer an derselben Stelle im Projekt, egal wie oft es versucht wird. Falls das Rendering immer an derselben Stelle im jeweiligen Projekt stoppt, versuchen Sie Folgendes: 쐽 Testen Sie verschiedene Projekte. Falls nur ein Projekt diese Art von Fehler aufweist, ist es möglicherweise korrupt. 쐽 Falls weitere Projekte ebenfalls beim Rendern hängen, stellen Sie die Gemeinsamkeiten dieser Projekte fest. Lösungsmöglichkeiten zu dieser Fehlerart hängen zum Teil davon ab, ob der Nutzer identifizieren kann, welcher Teil des Projekts das Renderingproblem verursacht. Das Entfernen oder Trimmen dieses Teils (falls es sich um einen Videoclip handelt) kann bereits das Rendering durchlaufen lassen. Manche Nutzer werden nun den Abbruch an einer anderen Stelle des Projekts feststellen können. Pinnacle hat ein Update auf die Website gestellt, welches einige Renderprobleme löst. Sie können es hier finden: http://www.pinnaclesys.com/docsupport1.asp?division_id=1&langue_id=7 &product_id=577&product_name=Studio%20version%208&page_id=450 Manche Kunden konnten ihre Renderprobleme mit den nachfolgenden Tipps lösen: 쐽 Überprüfen Sie Ihre Videoclips im Projekt auf korrupte Videoframes. Diese erscheinen als grau, schwarz oder blockartig oder anderweitig defekt. Falls Sie derartige Frames finden, löschen Sie diese, indem Sie den Clip trimmen und diese Frames ausschließen. Sie können ebenfalls versuchen, die Clips erneut aufzunehmen. 쐽 Defragmentieren Sie Ihre Festplatte. 쐽 Stellen Sie sicher, dass Sie je nach Projektgröße genügend freien Speicher auf Ihrer Festplatte zur Verfügung haben. Das Rendering benötigt sehr viel Speicherplatz. Zu geringer freier Speicher kann dann zu einem Hängen des Renderns führen. 쐽 Falls Sie eine separate Festplatte zur Aufnahme verwenden, stellen Sie sicher, dass sich der AUX-Ordner auf dieser Festplatte befindet. 쐽 Trimmen Sie das Video oder entfernen Sie den Effekt an der Stelle, wo das Rendering stoppt. Es kann dann durchaus an einer anderen Stelle wieder auftreten.
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Fragen und Antworten direkt aus dem Pinnacle Support
쐽 Kopieren Sie die Stelle, an der das Renderproblem auftritt, in ein neues Projekt. Normalerweise sollten Sie 15–30 Sekunden vor und nach der besagten Stelle herauskopieren. Überprüfen Sie, ob dieser Teil Ihres Projekts sich in eine AVIDatei rendern lässt. Sollte das Rendern ohne Probleme funktionieren, kopieren Sie dieses AVI als Ersatz in Ihr richtiges Projekt an der besagten Stelle. 쐽 Rendern Sie das gesamte Projekt in eine AVI-Datei, erstellen Sie dann ein neues Projekt und importieren Sie diese Datei. Wenn Sie nun eine DISK erstellen, können Sie zusätzlich noch Kapitelmarken und Menüs einfügen. Dieser Workaround funktioniert am besten mit NTFS-Partitionen, da es dort kein 4-Gigabyte-Dateilimit gibt (18 Minuten DV-Video).
Frage Mein Video zittert.
Antwort Ein zittriges Videobild kann entstehen, wenn die Festplatte Probleme hat, die Daten zu übertragen. 쐽 Überprüfen Sie, ob die Festplatte in der Lage ist, die eingestellten Datenraten zu leisten. Um die Datenrate festzustellen, benutzen Sie das entsprechende Pinnacle-Festplatten-Tool im TOOLS-Ordner. 쐽 Wenn Sie mit einer E-IDE-(U-DMA-)Festplatte arbeiten, überprüfen Sie, ob im Geräte-Manager die DMA-Eigenschaft für das Laufwerk aktiviert ist. Evtl. müssen passende Laufwerkstreiber installiert werden. 쐽 Die richtige Festplatte muss unter DATEI/GRUNDEINSTELLUNGEN/SCRATCHED DISK eingestellt sein, die für Video angedacht ist (Default ist Systemfestplatte C:, welche nicht immer geeignet ist; eine eigene Festplatte für Videodaten ist ratsam). Vielleicht ist auch die Festplatte fragmentiert und sollte defragmentiert werden. 쐽 Benutzen Sie das PPE Tool (PCI Performance Enhancer) (ftp://ftp.pinnaclesys.de/ driver/pc/extras/ActualPPE.htm) von der Pinnacle-Homepage, um die Performance zu verbessern. 쐽 Überprüfen Sie auch, ob die Pinnacle-Karte auf einem eigenen IRQ gelegt ist (Geräte-Manager) und dass sie sich den IRQ nicht mit einem weiteren Gerät teilen muss. Ändern Sie die IRQ-Einstellungen im BIOS, falls dies möglich ist.
Frage Bei mir sind Audio und Video nicht synchron.
Antwort Dieser Fehler kann auftreten, wenn die PCI-Performance nicht ausreicht. Ein konstanter Datenaustausch ist nicht möglich. 쐽 Benutzen Sie das PPE Tool (PCI Performance Enhancer) (ftp://ftp.pinnaclesys.de/ driver/pc/extras/ActualPPE.htm), um die Performance zu verbessern.
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Fragen und Antworten direkt aus dem Pinnacle Support
쐽 Überprüfen Sie, ob keine ausgelassenen Bilder im CAPTURE-Fenster angezeigt werden. 쐽 Überprüfen Sie auch, ob die Pinnacle-Karte auf einem eigenen IRQ gelegt ist (Geräte-Manager) und dass sie sich den IRQ nicht mit einem weiteren Gerät teilen muss. 쐽 Ändern Sie die IRQ-Einstellungen im BIOS, falls dies möglich ist.
Frage Wieso habe ich ein so schlechtes Overlay?
Antwort Die Videodaten werden zur Grafikkarte (SVGA) geleitet, damit sie dort auf dem Grafikmonitor in einem Overlay-Fenster zu sehen sind. Dieses Overlay wird nach DirectX-Standard von Microsoft übermittelt. Zwei Overlay Modes sind möglich: Primary Surface und Overlay Surface. Die besten Eigenschaften erhält man im Overlay-Surface-Modus (es wird weniger CPU-Performance benutzt). Nicht alle Grafikkarten unterstützen diesen Overlay-Surface-Modus. Es ist auch davon abhängig, welcher Treiber benutzt wird und welche Auflösung und Farbtiefe eingestellt sind. 쐽 Stellen Sie Ihre Grafikkarte auf mehr als 256 Farben (16 Bit oder 65.000 Farben ist empfehlenswert) ein und benutzen Sie eine Standardauflösung (z.B. 800 x 600 oder 1024 x 768). 쐽 Stellen Sie auch sicher, dass DirectX einwandfrei installiert ist. Evtl. neueste Version installieren oder die DirectX-Version auf der Pinnacle-Treiber-CD benutzen. 쐽 Überprüfen Sie, ob Sie die neuesten Treiber Ihrer Grafikkarte benutzen, und verwenden Sie auch den Referenztreiber des Chipherstellers des verwendeten Grafikchips. 쐽 Überprüfen Sie auch, ob die Pinnacle-Karte und die Grafikkarte jeweils auf einem eigenen IRQ gelegt sind (Geräte-Manager) und dass der IRQ nicht geteilt wird. 쐽 Probieren Sie eine andere Grafikkarte aus, um den Fehler einzukreisen.
Frage Wieso habe ich eine so schlechte Tonqualität?
Antwort 쐽 Überprüfen Sie, ob die Pinnacle-Karte auf einem eigenen IRQ gelegt ist (GeräteManager) und dass sie sich den IRQ nicht mit einem weiteren Gerät (z.B. der Soundkarte) teilen muss. 쐽 Überprüfen Sie Ihre Audiokabel. 쐽 Überprüfen Sie die Audioeinstellungen in der Software, die Sie verwenden. 쐽 Stellen Sie sicher, dass der zulässige Eingangspegel des angeschlossenen Geräts dem Standard entspricht.
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Frage Mein System hängt.
Antwort Einige Mainboard-PCI-Chipsätze erlauben es der Pinnacle-Karte nicht, Busmastering-Daten zur Grafikkarte (VGA) zu übertragen, was zu einem Systemabsturz führen kann. Dies tritt üblicherweise nicht mit INTEL-PCI-Chipsätzen auf. 쐽 Überprüfen Sie auf der Homepage des Mainboardherstellers, ob das neueste BIOS installiert ist, und kontrollieren Sie, ob es einen entsprechenden Bugfix von Ihrem Mainboardhersteller gibt. Dieses Problem kann auch bedeuten, dass die verwendete Grafikkarte oder der installierte Grafiktreiber diesen Busmaster-Transfer nicht erlaubt oder ein IRQSharing nicht unterstützt. 쐽 Versuchen Sie, die Pinnacle-Karte in einem anderen PCI-Steckplatz zu installieren, oder stellen Sie einen anderen IRQ ein. Manche BIOS-Typen erlauben das Einstellen der IRQs. 쐽 Stellen Sie sicher, dass Ihre Grafikkarte auf mehr als 256 Farben (16 Bit oder 65.000 Farben ist empfehlenswert) eingestellt ist und eine Standardauflösung benutzt wird (z.B. 800 x 600 oder 1024 x 768). 쐽 Stellen Sie auch sicher, dass DirectX einwandfrei installiert ist. Evtl. neueste Version installieren oder die DirectX-Version auf der Pinnacle-Treiber-CD benutzen. 쐽 Überprüfen Sie, dass keine anderen Capture-Treiber im System installiert sind, die einen derartigen Konflikt verursachen können. 쐽 Probieren Sie eine andere Grafikkarte aus, um den Fehler einzukreisen.
Frage Beim Editieren ist kein Ton zu hören.
Antwort 쐽 Schließen Sie aktive Lautsprecher an den Audioausgängen an. 쐽 Überprüfen Sie, ob die Lautsprecher richtig mit Ihrer Soundkarte verbunden sind. Überprüfen Sie die Einstellungen im Windows Sound Mixer. 쐽 Überprüfen Sie, ob die Pinnacle-Karte auf einem eigenen IRQ gelegt ist (GeräteManager) und dass sie sich den IRQ nicht mit einem weiteren Gerät (z.B. der Soundkarte) teilen muss. 쐽 Überprüfen Sie Ihre Audiokabel.
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Frage Meine selbst erstellte Video-DVD lässt sich nicht auf dem Home-DVD-Player abspielen.
Antwort Ist die DVD auf dem DVD-Laufwerk Ihres PCs abspielbar, ist Ihr Home-DVDPlayer wahrscheinlich nicht in der Lage, die verwendeten Medien zu lesen. Einige DVD-Player können DVD-RW-Medien nicht erkennen. Eine Liste der kompatiblen Medien erhalten Sie vom Hersteller Ihres Home-DVDPlayers. Lösung: Um eine DVD zu erstellen, die auf nahezu allen Geräten abspielbar ist, empfehlen wir, DVD-R(minus)-Medien zu benutzen. Um die Medienkompatibilität des Home-Players zu erhöhen, kann es hilfreich sein, ein Firmware-Update durchzuführen. Informationen zum Firmware-Update erhalten Sie ebenfalls von Ihrem Gerätehersteller.
Frage Mein CD-R/DVD-Laufwerk wird nach der Installation von Studio 9 nicht oder nicht richtig erkannt.
Antwort Dies ist ein bekanntes Problem, das auch schon auf der Microsoft-Website unter folgendem Link diskutiert/besprochen wurde: http://support.microsoft.com/support/kb/articles/Q270/0/08.ASP 쐽 Entfernen Sie die Werte der Upperfilters und Lowerfilters vollständig aus dem folgenden Registry Key: HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Class\ {4D36E965-E325-11CE-BFC1-08002BE10318}
Hinweis
Wenn Sie eine code 39-Meldung bekommen, kann es sein, dass durch Adaptec-Filtertreiber zusätzlich noch third-party-Filtertreiber zu den Werten der Upperfilters und Lowerfilters hinzugefügt wurden. In diesem Fall versuchen Sie bitte zuerst, die Nicht-Adaptec-Filter zu entfernen, und lassen Sie die Easy-Creator-Filter unberührt, um festzustellen, ob die code 39-Meldung weiterhin auftritt oder nicht. Wenn Sie weiterhin den Fehlercode 39, 32, oder 31 erhalten, entfernen Sie die Werte für Upperfilters und Lowerfilters komplett aus dem oben genannten Key.
Starten Sie Ihren Computer neu.
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Frage Kann man mit Studio 9 direkt im MPEG-Format aufnehmen?
Antwort Ja, Studio kann direkt über die FireWire ( IEEE 1394) von einem DV- oder D8-Camcorder in MPEG aufnehmen. Um dieses in Echtzeit machen zu können, benötigen Sie eine CPU mit 2 GHz oder schneller. Wenn Sie über eine langsamere CD verfügen, wird die MPEG-Aufnahme in »fast« Echtzeit aufgenommen. Wenn Sie einen PC mit wesentlich langsamerer CPU als 2 GHz besitzen, empfehlen wir Ihnen, das Video im DV-Format aufzunehmen und nach dem Bearbeiten als MPEG zu exportieren.
Frage Welche MPEG-Dateien können in Studio importiert werden?
Antwort Studio kann MPEG-1 system stream und MPEG-2 program streams öffnen. MPEG-1 system streams haben eine .mpg- oder .mpe-Endung. MPEG-2-Dateien haben eine .mpg-Dateiendung. Studio unterstützt keine MPEG elementary stream-Dateien. Diese Dateien haben Audio und Video in jeweils separaten Dateien mit der .mp2-, .m2v-, .m1v-Dateiendung.
Frage Wie entscheidet Studio, in welcher Art und Weise meine MPEG-Dateien gerendert werden? Warum springt der Cursor hin und her, während ein MPEG oder eine CD/DVD gerendert wird?
Antwort Vor Version 8.7 renderte Studio Ihr gesamtes Projekt in ein neues MPEG um, falls Sie irgendwelche Änderungen an Ihrem Video vorgenommen haben (selbst wenn diese Änderungen sehr gering ausfielen). Studio 9 nutzt SmartRendering für MPEG-Dateien, welches nur die veränderten Teile Ihres Videos neu rendert. Das reduziert die Dauer des Renderingvorgangs ganz erheblich. Smart Rendering funktioniert folgendermaßen: 쐽 Bei MPEG-Videos, die nur aus einer ganzen Datei bestehen, ist das Rendering nicht erforderlich. Falls die Datei als MPEG importiert und nicht verändert wird, ist ebenfalls kein Rendering erforderlich. 쐽 Bei der Benutzung von Übergängen, Videobildüberlagerungen, Menüs und Videoclips mit Effekten ist Rendering immer erforderlich, allerdings werden dann nur die Sektionen neu gerendert, die diese Zusätze oder Änderungen enthalten. Unveränderte MPEG-Segmente werden nicht neu gerendert. 쐽 Bei der Verwendung von Videoclips oder Standbildern, die nicht im MPEGFormat vorliegen, ist Rendering ebenfalls erforderlich.
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쐽 Bei MPEG-Clips, die getrimmt wurden, muss jeweils eine Sektion in der Nähe des Startpunkts und des Endpunkts gerendert werden. Dies liegt in der Art und Weise, wie ein MPEG codiert ist, begründet. Ein Schnitt beeinflusst die Frames vor und hinter dem Schnitt, sodass diese zusätzlichen Frames ebenfalls gerendert werden müssen. 쐽 Bei DISK-Markierungen ist ebenfalls ein Rendering erforderlich (z.B. Kapitel, Menü-Sprungmarken), und zwar aus demselben Grund wie bereits unter Punkt 4 beschrieben. 쐽 MPEGs müssen ebenfalls erneut gerendert werden, wenn zwischen MPEG1 nach MPEG2 bzw. umgekehrt konvertiert wird, wenn die Feldabstände (Oben/ Unten Feld zuerst) nicht passen oder die Auflösung der Clips sich unterscheidet. 쐽 Es wird eine Größe der zu rendernden Segmente von mindestens 2 Sekunden erzwungen, damit der Encoder die höchste Effizienz erzielen kann. 쐽 Wenn die Lücke zwischen zwei zu rendernden Segmenten kleiner als einige Sekunden ist, werden beide Segmente sowie diese Lücke miteinander verbunden. Dieses kombinierte Segment wird dann als ein einziges gerendert, was in eine höhere Qualität der gesamten Ausgabe resultiert. Studio muss einen Clip nicht neu rendern, wenn die Bitrate angepasst wird. Es sei denn, die Bitrate ist höher als die des gewünschten Ziels (falls zum Beispiel eine größere Menge von Video in DVD-Qualität heruntergerendert werden muss, damit das Projekt auf eine 4,7-Gbyte-DVD passt). Um den Renderingvorgang generell zu beschleunigen, versuchen Sie, das Video in derselben Auflösung und Bitrate aufzunehmen, wie Sie später auch ausgeben möchten. Was Sie als Studio-Benutzer während des Renderingvorgangs sehen, ist Folgendes: Während die Segmente, die gerendert werden müssen, verändert werden, sehen Sie den Cursor zwischen den einzelnen zu rendernden Segmenten springen. Am Ende springt dieser Cursor erneut zum Anfang der Datei. Zu diesem Zeitpunkt beginnt die Zusammenknüpfung der einzelnen Videosegmente, die Audiospur wird encodiert und Video und Audio werden zusammengeführt, während die Datei geschrieben wird. Der Cursor bewegt sich entlang der Timeline – dieser Prozess sollte viel schneller beendet sein als der wirkliche Renderingprozess.
Frage Warum benötigt das Rendering so lange?
Antwort Die Dauer des Renderingprozesses hängt im Wesentlichen von der CPU und vom Projekt ab. Je schneller Ihre CPU, desto schneller wird das Rendering abgeschlossen sein. Ein 2,4-GHZ-Prozessor rendert also deutlich schneller als ein 1-GHZ-Prozessor. Größere, komplexere Projekte werden ebenfalls mehr Zeit in Anspruch nehmen als kleinere, einfache Projekte. Wenn Sie Titel-Overlays oder Filter für Ihr
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ganzes bzw. einen großen Teil Ihres Projekts verwenden, verlängert sich die benötigte Renderzeit ebenfalls beträchtlich. Obwohl 6–20 Stunden sehr lang erscheinen, liegt dies durchaus im Rahmen der benötigten Zeit. Stellen Sie sicher, dass der Renderprozess noch in Arbeit ist. Sie können den Windows Task-Manager zur Überprüfung der CPU-Auslastung aufrufen. Die Auslastung sollte sich auf einem sehr hohen Wert befinden. Falls die Auslastung merklich sinkt, scheint das Rendering aus irgendwelchen Gründen angehalten worden zu sein. Bitte schauen Sie dann im FAQ »Studio stoppt (hängt)« während des Renderingvorgangs nach.
Frage Wie kann ich MP3-(oder WAV-)Audiodateien in mein Studio-Projekt einfügen?
Antwort Seit Studio 7 und Studio 8 können Sie WAV- und MP3-Audiodateien in Ihr Projekt einfügen. Im Bearbeiten-Modus von Studio klicken Sie auf das Soundeffekte-Symbol (kleiner Lautsprecher). Am oberen Ende des Albums ist ein kleines VerzeichnisIcon abgebildet. Wenn Sie dieses Verzeichnis-Icon anklicken, öffnet sich eine Windows-Dialogbox, in der Sie das gewünschte Verzeichnis oder Laufwerk auswählen können, in dem sich Ihre MP3- oder WAV-Dateien befinden. Sie können diese Dateien dann per Drag&Drop einfügen.
Frage Verwendet Studio 9 für die DVD-Erstellung konstante (CBR) oder variable Bitraten (VBR)?
Antwort Studio 9 unterstützt CBR und VBR, mit VBR passen maximal 160 Minuten auf eine DVD.
Frage Wie verbinde ich zwei Projekte?
Antwort Wenn Sie zwei Projekte verbinden möchten, folgen Sie bitte diesen Schritten: 1. Stellen Sie jedes der beiden Projekte fertig und rendern Sie diese entweder als MPG- oder als AVI-Datei (z.B. Test1.mpg und Test2.mpg). 2. Öffnen Sie Studio und beginnen Sie ein neues Projekt. Suchen Sie auf Ihrem Computer die entsprechenden Dateien und öffnen Sie das erste Projekt (Test1.mpg), welches Sie in Ihrem endgültigen Projekt einbinden möchten. Schieben Sie das erste Projekt auf die Timeline. Gehen Sie bei dem zweiten Projekt (Test2.mpg) genauso vor.
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3. Fügen Sie Titel, Übergänge oder Menüs hinzu, die Sie verwenden möchten. 4. Speichern Sie das Projekt unter dem gewünschten Namen (z.B. Final.stu). 5. Gehen Sie auf FILM ERSTELLEN und rendern Sie Ihr Projekt bzw. erstellen Sie eine CD/DVD im gewünschten Format.
Frage Wieso wird mein CD/DVD-Rekorder von der Pinnacle-Software nicht erkannt?
Antwort 쐽 Bitte installieren Sie die aktuelle Version des Rekorderupdates, welches Sie in unserem Supportbereich downloaden können. 쐽 Auf einigen Systemen, auf denen eine zusätzliche Brennsoftware installiert ist, kann es vorkommen, dass einige Einträge in der Windows-Registry nicht korrekt gesetzt sind. Hinweis
Deinstallieren Sie vor allen Installationen und Deinstallation evtl. vorhandene Virenscanner! Loggen Sie sich als Administrator ein! Beenden Sie alle nicht benötigten Hintergrundanwendungen!
Sollte das Problem nach Ausführen von Möglichkeit 1 weiterhin bestehen, führen Sie bitte Möglichkeit 2 durch. Möglichkeit 1: 1. Klicken Sie auf Start/Ausführen. 2. Geben Sie C:\Windows\System32\PSDRVCheck ein und klicken Sie auf OK. Hinweis
Falls keine Reparatur erforderlich ist, erscheint kein Dialog!
3. Falls die Registry korrigiert werden muss, erscheint ein Dialog mit der Frage, ob eine Reparatur durchgeführt werden soll. Bestätigen Sie diese bitte mit JA. 4. Sollte sich das Programm nicht auf Ihrem System befinden, können Sie es unter folgendem Link downloaden: ftp://ftp.pinnaclesys.de/driver/pc/InstantCDDVD/PSDrvCheck.zip 5. Starten Sie den PC neu und überprüfen Sie, ob der Brenner von Ihrem Programm korrekt erkannt wird.
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Fragen und Antworten direkt aus dem Pinnacle Support
Möglichkeit 2: 1. Deinstallieren Sie alle Brennprogramme anderer Hersteller, ebenso alle PinnacleProdukte mit Brennfunktion, wie z.B. Studio X, PCTV, Expression, MYMP3. 2. Klicken Sie auf Start/Ausführen. 3. Geben Sie REGEDIT ein und klicken Sie auf OK. 4. Gehen Sie zu HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CURRENTCONTROLSET\CONTROL\CLASS. 5. Klicken Sie auf 4D36E965-E325-11CE-BFC1-08002BE10318. 6. Klicken Sie LowerFilter (im rechten Fenster) doppelt an und löschen Sie alle Einträge. 7. Klicken Sie UpperFilter (im rechten Fenster) doppelt an und löschen Sie alle Einträge. 8. Geben Sie C:\Windows\System32\PSDRVCheck ein und klicken Sie auf OK. 9. Bestätigen Sie die Frage, ob repariert werden soll, mit JA. 10. Starten Sie den PC neu und überprüfen Sie, ob der Brenner von Windows korrekt erkannt wird. 11. Installieren Sie Ihre Pinnacle-Software. 12. Prüfen Sie, ob der Rekorder von der Software erkannt wird. Jetzt sollte Ihr Rekorder erkannt werden. 13. Installieren Sie die zuvor deinstallierte Software (andere Brennprogramme, Antivirenprogramme).
Frage Können MPEG- und AVI-Dateien zusammen in der Timeline bearbeitet werden?
Antwort Ja, in Studio 9 können Sie MPEG- und AVI-Dateien zusammen in einem Projekt verwenden. Beim Rendern müssen jedoch die verschiedenen Auflösungen umgerechnet werden. Wir empfehlen Ihnen, alle Videodateien in derselben Auflösung und Datenrate zu verwenden.
Frage Kann ich etwas zu einem bereits auf DVD-RW gebrannten Projekt hinzufügen?
Antwort Nein. Sobald Sie das Projekt fertig gestellt und auf DISK gebrannt haben (RW/R), ist das Projekt komplett und nicht mehr veränderbar.
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Fragen und Antworten direkt aus dem Pinnacle Support
Wenn es erforderlich sein sollte, etwas zu einem Projekt hinzuzufügen, müssen Sie das gesamte Projekt erneut rendern und wieder auf DISK brennen. Sollten Sie dabei ein RW-Medium verwenden, können Sie dasselbe Medium erneut benutzen. Dabei muss Studio allerdings die RW neu formatieren und die bisherigen Informationen von dem Medium löschen.
Frage Kann ich meine PowerPoint-Präsentation in Studio verwenden?
Antwort Ja. Hier sind die Schritte, die Sie ausführen müssen, um eine PowerPoint-Präsentation in Studio zu bearbeiten: 1. Erstellen Sie wie üblich eine Slideshow in Powerpoint 2000/2002. 2. Wenn die Erstellung erfolgt ist, gehen Sie auf DATEI/SPEICHERN UNTER. 3. Wählen Sie einen passenden Namen und den Ort aus, wo diese gespeichert werden soll. Wir empfehlen Ihnen, einen neuen Ordner auf Ihrem C:-Laufwerk mit dem Titel SLIDESHOWS zu erstellen. 4. In dem Pulldown-Menü unter der Namensgebung wählen Sie JPG aus. 5. Klicken Sie auf SPEICHERN. 6. In dem Dialogfenster haben Sie die Option, nur ein Slide zu exportieren oder aber die gesamte Show. Wählen Sie das Gewünschte aus. 7. In Studio klicken Sie auf ALBUM/PHOTOS. 8. Auf der rechten Seite des Fotoalbums klicken Sie auf das Ordner-Icon und navigieren zu Ihrem erstellten Verzeichnis (z.B. SLIDESHOWS). Dieses wird Ihre exportierten JPGs aus Powerpoint beeinhalten. Sie können nun mit Drag&Drop diese JPG-Dateien auf Ihre Timeline ziehen und in Ihr Projekt einbinden.
Frage Kann ich meine Hauppauge-WinTV-Karte mit Studio 9 verwenden?
Antwort Studio ist in der Lage, mit den meisten Geräten aufzunehmen, die einen StandardWDM-Treiber besitzen. Um Ihre Hauppauge-WinTV-Karte mit Studio zu verwenden, downloaden Sie bitte den neuesten Gerätetreiber von http://www.hauppauge.com. Die WinTV-PVR-Produkte sind Geräte, die in MPEG aufnehmen und keinen Standard-WDM-Treiber verwenden. Diese können nicht mit Studio eingesetzt werden.
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Fragen und Antworten direkt aus dem Pinnacle Support
Frage Die Audiovorschau funktioniert nicht, wenn ich einen Audio-CD-Titel anwähle und daraufhin auf ABSPIELEN klicke, um den Ton zu testen. Wenn ich dagegen den Titel auf die Timeline ziehe und die Timeline abspielen lasse, habe ich Ton.
Antwort Überprüfen Sie Ihre Lautstärkeeinstellungen (Rechtsklick auf das Lautsprechersymbol auf der Taskleiste) und stellen Sie sicher, dass die TON AUS-Einstellung nicht aktiviert ist.
Frage Werden bei einer Deinstallation der Studio-Software meine bereits existierenden Projekte oder aufgenommenen Videoclips gelöscht?
Antwort Nein. Eine Deinstallation oder Neuinstallation der Studio-Software beeinträchtigt Ihre existierenden Projekte oder aufgenommenen Videoclips nicht.
Frage Wieso kann ich die AudioWaveform auf der Timeline während des Bearbeitens nicht sehen?
Antwort Wenn Sie eine .mpg-Datei bearbeiten, werden Sie die Audio-Waveform nicht sehen können. Wenn Sie darauf nicht verzichten möchten, müssen Sie Dateien im .aviFormat verwenden.
Frage Welche Hardware wird von Studio 9 unterstützt?
Antwort Folgende Hardware wird mit der ersten Version von Studio 9 unterstützt: 쐽 Studio DV/OHCI 1394 쐽 Studio AVDV 쐽 Studio Deluxe 쐽 MovieBox USB 쐽 MovieBox DV 쐽 Studio DVPlus 쐽 Studio DC10plus/Studio AV 쐽 Linx USB/Linx USB Plus 쐽 ATI Radeon AIW 쐽 Dazzle DVClip
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Fragen und Antworten direkt aus dem Pinnacle Support
Folgende Hardware wird zurzeit noch nicht unterstützt, was aber mit der Version von Studio 9.1 möglich sein wird. Alle Benutzer werden benachrichtigt, sobald Version 9.1 verfügbar ist. 쐽 MP20 쐽 MP 30 쐽 PCTV Stereo (miniTV) 쐽 PCTV (emptyV) 쐽 PCTV Sat /PCTV Sat CI 쐽 PCTV deluxe USB 쐽 Dazzle DVC80 쐽 Dazzle DVC90 쐽 Dazzle DVC150 쐽 Dazzle DVC150 B 쐽 Dazzle Fusion
Frage Wie lösche ich ein Video, das sich in meinem Studio-Online-Benutzerkonto befindet?
Antwort Melden Sie sich bei Ihrem Studio-Online-Benutzerkonto an (www.studioonline.com). Wählen Sie von der Schaltleiste oben Meine Videos aus. Ein Thumbnail für jedes hochgeladene Video wird angezeigt. Neben jedem Thumbnail finden Sie mehrere Symbole für Optionen. Diese Optionen beinhalten: Wiedergabe, E-Mail, Beschreibung ändern und Löschen. Bitte wählen Sie das Papierkorbsymbol für Löschen aus.
Frage Wieso fehlt die Hintergrundmusik bei einer erstellten DVD unter Studio 9.
Antwort Dieser Fehler wird in einer zukünftigen Version von Studio 9 behoben sein. Er kann durch ein Menü am Anfang des Projekts hervorgerufen werden. Es besteht aber die Möglichkeit, die Ursache zu umgehen: 쐽 Stellen Sie einen Videoclip, der aus mindestens 5 Frames besteht, an den Anfang des Projekts und rendern Sie das Ganze noch einmal. Nun können Sie die DVD brennen und dann sollte alles klappen. Sie können auch die aktuelle Beta-Version von Studio 9.08 verwenden, dort ist das Problem bereits behoben worden.
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Videoschnitt von A–Z Analoges Video Als analog wird ein Video bezeichnet, wenn das Videosignal magnetisch ist (also genauso wie Audiobänder). Das analoge Video ist der übliche Standard für Hi8, Video8, VHS- und S-VHS-Videoformat. AVI Die Abkürzung für Audio Video Interleave. AVI ist eines der am häufigsten eingesetzten Windows-Videoformate. AVI-Dateien fungieren dabei als Container, also Behälter für Inhalte. Während sie sich äußerlich nicht voneinander unterscheiden, kann der Inhalt jedes Mal ein völlig anderer sein. Bestimmt wird der Inhalt vom Codec, mit dem die Datei erstellt wurde. Bitrate Über die Bitrate ist bei der Videokomprimierung die Kompressionsrate erkennbar. Gemessen wird die Bitrate mit dem Wert Kbps. Je höher die Bitrate, desto mehr Daten werden pro Sekunde übertragen. Blende Bezeichnung für den Übergang zwischen zwei Filmszenen. Je nach verwendeter Schnittsoftware werden unterschiedlich viele Blenden mit teilweise sehr aufwändigen Effekten angeboten. Chronologisches/nicht chronologisches Drehen Bezeichnung für die Art und Weise, in der ein Film gedreht wird. Beim chronologischen Drehen werden alle Szenen in der Reihenfolge gedreht, in der sie später auch im Film zu sehen sind. Beim nicht chronologischen Drehen werden die Szenen in der Reihenfolge des augenblicklich verfügbaren Motivs gedreht. Der Vorteil des chronologischen Drehens liegt darin, dass beim späteren Schnitt bereits alle Szenen in der richtigen Reihenfolge vorliegen – also nicht mehr lange nach den Originalszenen gesucht werden muss.
Videoschnitt von A–Z
Codec Die Abkürzung für Compressor/Decompressor. Codecs sind zuständig für die Komprimierung und Dekomprimierung von Bilddaten. Je nach verwendetem Algorithmus variieren die Arbeitsgeschwindigkeit beim Komprimieren und Dekomprimieren sowie die optische Qualität des Videos. Digitales Video Auch als DV bezeichnet. Ein mit VHS oder Hi8 vergleichbares Format, das jedoch ein systemeigenes digitales Videoformat darstellt. Das bedeutet, dass ein DV-Band nur aus 0 und 1 bestehende Serien enthält. Die DV-Kompression erfolgt direkt durch den DV-Camcorder. DirectX Von Microsoft etablierte Multimediaschnittstelle, mit der sich, besonders im Spielebereich, Bewegtbildszenen und Töne schneller wiedergeben lassen. DirectX gewinnt auch im Videoschnittbereich immer mehr an Bedeutung, weil sich damit der Grafikkartenspeicher ohne Umweg über den Prozessor des Rechners ansprechen lässt. DirectX besteht aus mehreren Einzelkomponenten wie etwa DirectSound, Direct 3D oder DirectDraw. Einstellungsgröße Bezeichnung für den sichtbaren Bildinhalt. Unterschieden wird zwischen drei Grundformen: der Totalen, der Halbtotalen und dem Close-up. FireWire Auch als IEEE 1394 bezeichnete, sehr leistungsfähige Schnittstelle, über die Audio- und Videodaten übertragen werden. Moderne DV-Kameras verfügen über diese Schnittstelle, die bei Sony-Kameras auch als i-Link bezeichnet wird. Kontrast Der Kontrast gibt Auskunft darüber, wie groß der Unterschied zwischen dem weißesten Weiß und dem schwärzesten Schwarz in einem Videoeinzelbild oder in einem Standbild ist. MPEG Videodateiformat, das bei guter Qualität relativ kleine Dateigrößen ermöglicht. Die meisten im Internet zu findenden Videoclips liegen daher in diesem Format vor. MP3 Die Abkürzung für das Audiokompressionsformat MPEG 1 Audio Layer 3, mit dem sich bei hoher Kompression von 1 : 10 geringe Datenmengen und eine sehr gute Soundqualität erreichen lassen.
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Videoschnitt von A–Z
NTSC Fernsehnorm, die hauptsächlich in den USA verbreitet ist. Wie auch SECAM ist NTSC nicht PAL-kompatibel. PAL Die (bis auf Frankreich) europaweit geltende Fernsehnorm. PAL ist nicht kompatibel zu den beiden anderen weltweit verbreiteten Fernsehnormen NTSC (USA) und SECAM (Osteuropa). Pixel Pixel oder auch Bildpunkte stellen die kleinsten Elemente dar, aus denen das Monitorbild aufgebaut ist. RealVideo/RealAudio Ein von der Firma RealNetworks etablierter Standard, bei dem Videoclips mit einem speziellen Kompressionsverfahren gespeichert werden. Solche Real-Dateien – egal ob Videofilme oder reine Audiodateien – benötigen eine besondere Abspielsoftware – den RealPlayer. Neben einer kommerziellen Version stellt RealNetworks auch eine kostenlose Version zum Download im Internet bereit. Regionalcode Die Regional- oder Ländercodes wurden von der Filmindustrie entwickelt, um eine schnelle weltweite Verbreitung von DVDs zu verhindern. Regionalcodes teilen die Welt in verschiedene Regionen auf, wobei jede DVD mit einem Regionalcode ausgezeichnet wird. Auch DVD-Player besitzen diesen Code, der mit der abzuspielenden DVD verglichen wird. Nur wenn die beiden Codes identisch sind, lässt sich die DVD abspielen. Diese Codes gibt es: Code 1: Die USA sowie unterschiedliche Territorien der USA außerhalb der Grenzen der Vereinigten Staaten und Kanada. Code 2: Japan, Europa, Südafrika und der mittlere Osten bis einschließlich Ägypten. Code 3: Südostasien und Ostasien einschließlich Hongkong. Code 4: Australien, Neuseeland, die Pazifischen Inseln, Mittelamerika, Mexiko, Südamerika und die Karibik. Code 5: Die GUS-Staaten einschließlich sämtlicher anderer ehemaliger Mitgliedsstaaten der Sowjetrepublik, Indien, Afrika, Nordkorea und die Mongolei. Code 6: China. Rendern Bezeichnung für den Prozess, bei dem der Computer alle Daten bzw. Ihr bearbeitetes Rohmaterial mit allen Effekten und weiteren hinzugefügten Funktionen berechnet und sie zu einem fertigen Film bzw. einer Vorschau verarbeitet.
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Videoschnitt von A–Z
S-Video Videostandard, den immer noch die meisten auf dem Markt befindlichen Camcorder, vor allem die preisgünstigen Modelle, unterstützen. S-Video-Kameras werden mehr und mehr von DV-Kameras abgelöst. Spuren Die einzelnen Bestandteile des Videosignals, auf dem unterschiedliche Inhalte gespeichert werden. Dementsprechend tragen sie die Bezeichnungen Film-, Ton-, Musik- oder Titelspur. Timecode Der Timecode ist ein elektronisches permanentes Signal, das auf die Videokassette geschrieben wird und anhand seiner Einteilung in Stunden, Minuten, Sekunden und Einzelbilder die Auffindung einer bestimmten Szene ermöglicht. Titel Bezeichnung für das Einblenden von erklärenden oder beschreibenden Texten in Filmszenen. Vollbildtitel laufen über einem eigenen Hintergrund, bei dem der Film nicht zu sehen ist, Overlay-Titel werden über den Film gelegt, der im Hintergrund weiterläuft. Weißabgleich Verfahren, mit dem die Kamera auf die Farbtemperatur der Umgebung eingestellt wird. Anhand der Referenzfarbe Weiß bestimmt die Kamera alle anderen Farben des Spektrums. Wichtig ist der Weißabgleich vor allem bei unterschiedlichen Lichtquellen wie Kunst- oder Tageslicht. Zoom Bezeichnung für das bildliche Heranholen des Motivs, das mittels veränderter Brennweite realisiert wird.
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Die wichtigsten Webadressen für Videofilmer und -schneider Grafikkarten Asus ATI Chaintech Gainward Hercules Matrox MSI nVidia SIS
www.asuscom.de www.atitech.ca www.chaintech.de www.gainward.de www.hercules.com www.matrox.com/mga www.msi-computer.de www.nvidia.com www.sis.com
Soundkarten Creative Guillemot Terratec
www.creaf.com/ www.guillemot.com www.terratec.de
Kamerahersteller Sony Panasonic JVC Grundig
www.sony.de www.panasonic.de www.jvc.de www.grundig.de
Schnittlösungen Pinnacle
www.pinnaclesys.de
Stichwortverzeichnis A
H
Aktionen rückgängig machen 72 Arbeiten mit dem Szenenbuch 56 Ausrichten von Titeln 86 Authoring 144
DirectX 24 aktualisieren 25 DivX verwenden 134
Hardware analoge und digitale Kameras 11 Arbeitsspeicher 13 Defrag 22 Defragmentieren von Platten und Partitionen 22 eigene Videopartition anlegen 17 Einbau der Videokarte 26 Firewire 11 iLink 11 Prozessoranforderungen 13 Rechner aufräumen 17 S-Video 12 USB 12 Videopartition checken 20
E
I
Einstellungsgrößen 50 Erzeugen von Titeln 82
IEEE 1394 11 iLink 11 Installation 29
B Blenden 100 Blenden platzieren 100 Blenden und Übergänge 100
D
F Festlegen der Aufnahmequalität 46 Film chronologisches Drehen 54 Regeln beim Drehen 54 Film erstellen 129 Firewire 11 richtiger Anschluss 37 Unterschied zu analogen Lösungen 12
K Kamera analog 11 digital 11 Mikrofon 53 Weißabgleich 52 zoomen 52 Kamerasteuerung 39 Kommentare aufnehmen 105 Kommentare bearbeiten 109
Stichwortverzeichnis
Kontrollmonitor 39 Kontrollpult 40
L Länge einer Szene verändern 67 Laufzeit einer Szene 57 Laufzeit von Blenden verändern 103 Laufzeit von Kommentaren ändern 110 Laufzeiten von Titeln bestimmen 90 Laufzeiten von Titeln verändern 99
M Menüs einsetzen 144, 147 Mikrofon 53 Probleme bei der Aufnahme von Kommentaren 108 MPEG-Film erstellen 137
O Overlay-Titel 81 Overlay-Titel erstellen 92
P Projekte speichern 89
R Registerkarte Bearbeiten 41 Registerkarte Film erstellen 42
S ScanDisk 20 Videopartition auf Fehler checken 20 Scrubber 63 SmartMovie einsetzen 125 SmartSound einsetzen 122 Speicherort für Titel 87 Storyboard 58 Surround-Sound-Effekte 117 S-Video Nachteile 13
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Szenen einfügen 71 Szenen im Vorschaumonitor ansehen 57 Szenen in die Timeline ziehen 60 Szenen wieder löschen 72 Szenenbuch 56 Szenenerkennung 43
T Timeline 60 Timen von Titeln 98 Titel 81 Titel nachträglich bearbeiten 91, 95 Titel verschieben 98 Tonmischung 111 Toolbox 69 Trim-Tool 69
U Überblick 35 Übungsfilm 56 USB 12
V Verändern der Timeline 62, 66 verfügbare Formate 129 Videokarte 17 DirectX 23 Einbau 17, 26 Treiberinstallation 29 Videopartition anlegen 18 nach Erstellung checken 20 Vollbildtitel 81 VST-Effekte 79
W Weißabgleich 52 Windows-Lautstärkeregler 108
Z Zoomen 52
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