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Inhalt Vorwort: Gemeinsam macht Bewegung Spaß
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Bewegung tut gut Gesund...
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Inhalt Vorwort: Gemeinsam macht Bewegung Spaß
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Bewegung tut gut Gesunde Kinder – nur mit Bewegung Familie mit Vorbildfunktion Standortbestimmung mit dem Fitnesstest Gezielt die Fitness verbessern Sport und Spiel rund ums Jahr
6 9 14 16 27 29
Frühjahr Hoppla – immer schön im Gleichgewicht Hüpfen und Springen Spiele auf zwei Rädern Spaß auf acht Rollen Wenn's draußen mal ungemütlich ist
30 32 37 46 50 55
Sommer In Schwung mit dem Schwungseil Tempo, Tempo! Das Springseil Zeigt her eure Füße Werfen und Fangen: Spiele mit Bällen Planschen und Toben im flachen Wasser Schwimmen wie die Fische
62 64 69 71 73 80 83
Herbst Spannende Spaziergänge Im Gelände unterwegs Krieg mich doch! Mit allen Sinnen Tanz auf dem durchhängenden Seil
88 90 95 100 108 110
Winter Spiele im Schnee Schlittenspiele Auf dem Eis Ab in die Pfütze! Regenspiele Pistenspaß zu Hause
114 117 122 127 130 135
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Ernährung Kinderernährung – ein Kinderspiel? Ernährung ist Familiensache Konzentrierte Pflanzenpower Ausreichend trinken hält fit Von Naschkatzen und Leckermäulchen
144 146 149 152 154 156
Register
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Bücher, die weiterhelfen
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Impressum
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Gemeinsam macht Bewegung Spaß! Fit mit Kids haben wir für euch geschrieben, liebe Familien. Mit diesem Buch wollen wir euch ermuntern: Spielt, springt, lauft, hüpft, rauft, tobt gemeinsam! Wer einmal die Begeisterung für Sport und Bewegungsspiele kennengelernt hat, der kann nicht mehr davon lassen. Und das ist gut so, denn Sport und Bewegung tun Körper und Geist gut. Sie sorgen für eine Verbesserung der Koordination und der Beweglichkeit, erhöhen die Konzentrationsfähigkeit und stärken das Selbstbewusstsein. Ich kenne diesen fortdauernden Bewegungsdrang schon mein gesamtes Leben. Bereits in der Grundschule mochte ich die Sportstunden besonders gerne. Am meisten Spaß aber hatte ich mit meinen Freunden, wenn wir Fangen spielten, auf Bäume kletterten, um die Wette liefen, Steine in den Fluss warfen oder bei einer Kissenschlacht herumtobten. Mit zwölf Jahren ging ich ins Sportinternat nach Bad Blankenburg und zwei Jahre später nach Jena ins Sportforum. 1983, ich war gerade achtzehn Jahre alt, habe ich meinen ersten Weltmeistertitel im Weitsprung gewonnen. Es folgten viele wundervolle Jahre und Erlebnisse mit dem und durch den Sport, wie beispielsweise meine Olympiasiege 1992 in Barcelona und 2000 in Sydney. Nach siebenundzwanzig Jahren beendete ich im Oktober 2004 meine Sportkarriere und hängte mein Wettkampftrikot endgültig an den Nagel. Aber der Sport ist mir bis heute ein treuer und ständiger Wegbegleiter geblieben. Ich wünsche euch, dass es euch auch so geht! Deshalb wollen wir mit euch eine Reise durch die vier Jahreszeiten machen. Unterwegs zeigen wir Spiele und Übungen, die euch anregen sollen, Fernseher und Handy auszuschalten und euch mal richtig auszutoben. Schaut euch die Vorschläge und Anleitungen gemeinsam an und pickt heraus, was euch gefällt. Ein paar Tipps und Hinweise in farbiger Schrift richten sich speziell an Sie, liebe Eltern. Wir wünschen uns und euch, dass Sport und Bewegung zu einem gemeinschaftlichen Familienerlebnis werden. Viel Spaß dabei!
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g n u g e w e b t u g t tu n, Hüpfe , laufen toben
... je mehr, desto besser! Kinder sind in ihrem Bewegungsdrang mitunter kaum zu bändigen. Sobald sie laufen gelernt haben, flitzen sie los, um die Welt zu entdecken – und sich selbst, den eigenen Körper und seine wunderbaren Möglichkeiten gleich mit. Gut so! Denn Bewegung erfüllt wichtige Funktionen für ihre gesunde Entwicklung.
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Die meisten Kinder bewegen sich gern, jedenfalls anfangs. Der Drang dazu wurde ihnen mit in die Wiege gelegt. Eltern kennen das, und so mancher Erwachsene stöhnt schon mal: „Kannst du nicht endlich still sitzen bleiben?“ Nein, das können Kinder nicht. Stillsitzen müssen sie, im Gegensatz zur Bewegung, erst lernen. Umso überraschender ist es, dass viele von ihnen es bereits mit Schuleintritt so gründlich verinnerlicht haben. Bei manchen ist der natürliche Bewegungsdrang fast vollkommen eingeschlafen. Vor dem Fernseher, der Spielkonsole oder dem Computer verbringen diese Kinder einen großen Teil ihrer Zeit. Abenteuer erleben, rennen, mit anderen in Wettstreit treten – all das findet auf der Mattscheibe statt; bewegt werden höchstens ein paar Finger auf der Tastatur oder der Fernbedienung. Aber gilt das nicht ebenso für viele Erwachsene? Auch sie sitzen zu viel, und auch auf ihre Gesundheit wirkt sich ein solcher Lebensstil schädlich aus. Es ist weithin bekannt, dass eine ganze Reihe von Beschwerden, von Rückenproblemen über Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) bis hin zu Bluthochdruck, überwiegend auf das Konto von Bewegungsmangel gehen. Aber: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Erweist sich das Stillsitzen schon bei Erwachsenen als ungünstig, so wirkt es sich bei Kindern geradezu verheerend aus. Denn Kinder brauchen Bewegung nicht einfach nur, um gesund zu bleiben. Sie benötigen sie dringend, um überhaupt erst einen gesunden und leistungsfähigen Körper zu entwickeln und sich unverzichtbare physische, geistige und seelische Fähigkeiten anzueignen. Kinder brauchen mehr Bewegung als ihre Eltern: Das empfohlene Mindestmaß für Erwachsene liegt bei etwa einer Stunde zwei- bis dreimal in der Woche. Kinder dagegen müssen sich täglich mindestens zwei bis drei Stunden bewegen, damit sie sich gesund entwickeln. Und dabei dürfen sie ruhig ins Schwitzen geraten.
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Gesunde Kinder - nur mit Bewegung g Erzieher und Wissenschaftler beobachten bereits seit Längerem mit Besorgnis, dass die körperliche Fitness von Kindern abnimmt. Bereits im Kindergarten kommt es immer häufiger zu Stürzen und Unfällen, weil sich die Drei- bis Sechsjährigen ungeschickt bewegen.1 Hier werden Schwächen in der motorischen Entwicklung sichtbar, die auf Mangel an Bewegungserfahrungen zurückgehen: Die Kinder rennen zu wenig draußen herum, lernen nicht, beim Toben ihre Kräfte richtig einzuschätzen und sich beim Klettern so festzuhalten, dass sie nicht herunterfallen. Manche vermuten sogar, dass dieser Mangel später die Entwicklung von Aufmerksamkeits- beziehungsweise Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) begünstigen kann. In der Grundschule stellt sich die Situation noch gravierender dar. In diesem Entwicklungsstadium stellen bereits einfache Aufgaben wie das Rückwärtslaufen oder ein einfacher Purzelbaum (also eine Rolle vorwärts) viele Kinder vor schier unlösbare Aufgaben. Der überwiegende Teil der Schüler in Deutschland zeigt Haltungsschwächen, viele zusätzlich Mängel in der Koordination. Und schließlich stellt sich bei Studien immer wieder heraus, dass auch die Ausdauer der Kinder zu wünschen übrig lässt.2 Natürlich gilt das nicht für alle gleichermaßen. Ein Drittel aller Drei- bis Elfjährigen in Deutschland ist sogar mehrmals in der Woche sportlich aktiv, viele im Verein.3 Aber zwischen diesen „Sportskanonen“ und den Kindern, die sich kaum bewegen, tut sich eine Kluft auf, die immer breiter wird. Wer sich viel bewegt, draußen herumtobt, zur Schule radelt und das Fußballspiel mit Freunden dem Fernsehen vorzieht, der wird entscheidende Entwicklungsvorteile für sich verbuchen.
Sport entwickelt die Motorik Bei Kindern, deren gesamter Körper noch im Aufbau ist, trägt kontinuierliche und möglichst vielseitige Bewegung entscheidend zur Entwicklung des Knochen-, Muskel- und Nervensystems bei. Der gesamte Halteapparat wird nur durch ständige Aktivität so ausgebildet, dass er ein Leben lang stützen und tragen kann.
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Zudem wird in den frühen Lebensjahren die Basis der motorischen Grundfähigkeiten aus den Bereichen Kondition und Koordination gelegt. Zu diesen Motorik-Komponenten zählen: • Ausdauer: die Fähigkeit, eine körperliche wie auch psychische Belastung über einen längeren Zeitraum hinweg durchzuhalten, ohne zu ermüden, und sich schnell davon zu erholen. • Kraft: die Fähigkeit des Nerv-Muskelsystems, eine Masse zu bewegen – den eigenen Körper oder ein Gewicht. Das geschieht durch Überwinden eines Widerstandes oder durch Entgegenwirken per Muskeleinsatz. • Schnelligkeit: die Fähigkeit, auf einen Reiz so schnell wie möglich zu reagieren (Reaktionsschnelligkeit) und/oder Bewegungen – auch gegen einen Widerstand – mit höchstmöglicher Geschwindigkeit auszuführen (Bewegungsschnelligkeit). • Beweglichkeit: die Fähigkeit, die vorgegebenen Bewegungsmöglichkeiten der Gelenke möglichst optimal auszuschöpfen. • Koordination: die Fähigkeit, motorische Abläufe unter Zeitdruck und bei exakter Bewegungskontrolle durchzuführen.
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All diese Aspekte stehen in vielfältiger Wechselwirkung zueinander: Der Sprinter beispielsweise trainiert Schnelligkeit – aber ohne die Kraft seiner Oberschenkelmuskulatur und eine gute Koordinationsfähigkeit, die ihm durch das Zusammenspiel von Bein- und Armbewegungen einen energiesparenden Laufstil ermöglicht, wäre sein schneller Lauf nicht möglich. Wenn ein Kind die ersten Fahrversuche auf dem Fahrrad unternimmt, benötigt es die koordinative Fähigkeit, sein Gleichgewicht zu halten. Gleichzeitig muss es aber mit Kraft in die Pedale treten, und das mit einer gewissen Ausdauer, damit es längere Strecken auf dem Rad zurücklegen kann. Alle Komponenten der Motorik gehören also zusammen, und die Entwicklung der entsprechenden Fähigkeiten in den ersten acht Jahren legt die Basis für spätere Bewegungsaktivitäten sowie sportliche Betätigungen. Achten Sie als Eltern daher besonders sorgfältig darauf, dass sich Ihr Kind möglichst vielseitig bewegt, damit alle motorischen Fähigkeiten gleichmäßig angesprochen werden. Viele Sportvereine bieten zum Beispiel Kurse wie das Eltern-Kind-Turnen an, in denen durch verschiedene Spiele und Geräte abwechslungsreiche Aktivität gefördert wird. Später, etwa ab dem zehnten Lebensjahr, kann Ihr Kind sich, wenn es will, auf eine Sportart spezialisieren, die ihm besonderen Spaß macht. Denn jetzt sollte es eine gute motorische Basis besitzen und befindet sich in einem Entwicklungsstadium, in dem seine physische Leistungsfähigkeit enorm zunimmt. In keiner Lebensphase vorher und in keiner nachher werden so schnell neue Bewegungstechniken quasi auf Anhieb erlernt. Dies betrifft gleichermaßen Schnelligkeit, Grundlagenausdauer und Geschicklichkeit. Keine Sorge übrigens, wenn es zu Beginn der Pubertät aufgrund der anatomischen, physiologischen und hormonellen Veränderungen sowie Anpassungsvorgängen bei Ihrem Kind möglicherweise wieder zu leichten Koordinationsproblemen kommt. Bereits gut aufeinander abgestimmte Bewegungsmuster geraten in dieser Phase vorübergehend ins Ungleichgewicht und müssen auf die veränderten Körperproportionen erst wieder neu eingestellt (nivelliert) werden. Insgesamt ist dies jedoch eine Phase, die sich durch stete Verbesserung ng und sehr gute Trainierbarkeit aller Bereiche konditioneller neller Fähigkeiten wie Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit auszeichnet.
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Gesunder Geist im gesunden Körper Die positive Wirkung von Bewegung beschränkt sich allerdings nicht allein auf körperliche Aspekte. Kinder lernen durch Bewegung sich selbst und ihre Umwelt kennen. Gerade die ersten elf Lebensjahre sind dafür entscheidend. Ein aktives Kind, das durch wiederholtes Üben, durch Versuche und Fehler neue körperliche Fertigkeiten erwirbt, wird gleichzeitig ständig ein bisschen selbstständiger. Es hat seine Grenzen getestet und ein wenig weiter verschoben. Es hat sich ein Stückchen Freiheit erobert. Dass das gelegentlich mit aufgeschrammten Knien einhergeht, gehört dazu. Gleichzeitig erwerben Kinder bei Sport und Spiel wichtige soziale Fähigkeiten. Sie lernen, Wettbewerb auszuhalten, Rollen zu übernehmen und Regeln zu beachten. Im Miteinander mit anderen tauchen dabei unweigerlich Konflikte auf. Sie zu lösen, sich auch mal zurückzunehmen und Rücksicht zu üben sind Erfahrungen, die für das ganze Leben nützen. Wie dringend Kinder körperliche Aktivität auch für ihre geistige, psychische und soziale Entwicklung benötigen, wird spätestens in der Schule deutlich. Dort kann sich ein Zuwenig an Bewegung in Lern-, Wahrnehmungs- und Verhaltensstörungen äußern.
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Bewegung gegen Übergewicht Sport und Bewegung fördern aber nicht nur die Entwicklung von Kindern. Sie helfen auch ganz entscheidend dabei, Übergewicht zu vermeiden. Wer nämlich weniger Energie durch körperliche Aktivität verbraucht, als er sich mit der Nahrung zuführt, der nimmt zu: Der Körper speichert den Energieüberschuss im Fettgewebe. Damit sorgt er in gewisser Weise für schlechte Zeiten vor – die in unserer westlichen Welt allerdings wohl ausbleiben werden. Falsche (zu üppige, zu süße, zu fettreiche) Ernährung und Bewegungsmangel sind die Faktoren, die dafür sorgen, dass immer mehr Kinder zu viele Kilos auf die Waage bringen. Bereits 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen drei und fünfzehn Jahren gelten heute als übergewichtig.4 Gemeint ist damit nicht der sogenannte Babyspeck – dass Kinder vor Wachstumsschüben mitunter eine Weile mit Pausbäckchen oder einem Bäuchlein herumlaufen, ist nicht weiter besorgniserregend. Über die Kennzahl des BMI (Body-Mass-Index) lässt sich herausfinden, ob tatsächlich Übergewicht droht. Aber Achtung: Legen Sie nicht die für Erwachsene geltenden BMIWerte für Normalgewicht oder Übergewicht an! Aufgrund ihres anderen – und sich im Wachstum ständig verändernden – Körperbaus gibt es für Kinder eigene BMI-Tabellen. Ihr Kinderarzt kann Ihnen zuverlässig Auskunft darüber geben, ob das Gewicht Ihres Kindes im kritischen Bereich liegt. Wichtig für Sie ist zu beobachten, ob Ihre Kinder Bewegung konsequent meiden und dadurch Übergewicht begünstigen. Denn das geht langfristig mit einem erhöhten Krankheitsrisiko einher. Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rückenprobleme und erhöhter Gelenkverschleiß – all diese Beschwerden werden damit in Verbindung gebracht, und zwar auch schon bei Kindern. Sehr starkes Übergewicht, Adipositas (Fettleibigkeit) genannt, gilt sogar selbst schon als Krankheit. Gerade bei Kindern können durch überflüssige Pfunde neben den körperlichen auch psychische Probleme entstehen. Übergewichtige Kinder werden häufiger gehänselt oder von Gleichaltrigen sogar gemieden; sie quälen sich beim Sportunterricht und fühlen sich unwohl in ihrer Haut. Die beste Vorbeugung gegen kindliches Übergewicht ist Aktivität. Wenn Spaß an Bewegung bereits im frühen Alter geweckt wird, ist damit zudem eine gute Basis für ein gesundes Erwachsenenleben gelegt.
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Familie mit Vorbildfunktion Bewegung ist für Kinder somit unbedingt notwendig. Hier sind neben Pädagogen insbesondere Sie, liebe Eltern, gefragt, einen aktiven Lebensstil zu fördern und zu ermutigen – und ihn vor allem vorzuleben. Nichts wirkt überzeugender als das Vorbild der Erwachsenen, die selbst mit Freude Sport treiben. Dabei ist es nicht notwendig, dass Sie nur Ihrem Kind zuliebe Ihr Leben fortan um Sport kreisen lassen. Wichtiger ist eine positive Einstellung. Ein Kind, das mitbekommt, wie sich die Eltern widerwillig ins Fitnessstudio quälen, „weil man ja muss“, wird Bewegung kaum als etwas begreifen, das Spaß macht. Ein Kind, das hört: „Geh raus und beweg dich“, während Vater oder Mutter den Blick kaum von der Mattscheibe wenden, dürfte den Fernseher als die attraktivere Wahl begreifen. „Vormachen und mitmachen!“ lautet also die einfache Formel. Kinder aus sportlich aktiven Familien starten mit den besten Voraussetzungen in ein gesundes Leben. Regelmäßigkeit spielt dabei eine ebenso große Rolle wie Gemeinsamkeit. Versuchen Sie, Bewegung genauso in den täglichen Tagesablauf zu integrieren wie die Mahlzeiten. Das kostet nur anfangs ein bisschen Entschlusskraft und Organisation. Nach einiger Zeit fordert der Körper selbst die Aktivität genauso ein wie die Nahrungsaufnahme. Wenn Sie mit der ganzen Familie sportlich aktiv werden möchten, dann suchen Sie gezielt nach entsprechenden Angeboten. Über den Sportverband der örtlichen Gemeinde, über Vereine, aber auch über Zeitung und Internet lassen sich erstaunlich viele Spielfeste, Familienwandertage, Sporturlaube oder -freizeiten, aber auch Angebote für Familiensportabzeichen finden. Alternativ können Sie auch selbst tätig werden. Veranstalten Sie mit Freunden und Bekannten – und natürlich deren Kindern – doch einmal eine Familienolympiade! Stellen Sie ein paar möglichst abwechslungsreiche Spiele und Übungen zusammen, bei denen verschiedene Fertigkeiten und Fähigkeiten gefordert sind. Alle Gruppen absolvieren die einzelnen Stationen und notieren ihre Ergebnisse auf Karten. Am Ende werden bei einer gemeinsamen Feier die Sieger ermittelt.
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Achten Sie darauf, dass alle Altersgruppen ihre Stärken ausspielen können. So sind die Kinder den Erwachsenen zum Beispiel in der Regel überlegen, wenn es darum geht, auf einem Hindernisparcours unter Latten hindurchzukriechen – bauen Sie solche Beweglichkeitsübungen gezielt mit ein, um allen Erfolgserlebnisse zu bescheren. Auch sollten die Gruppen, die gegeneinander antreten, möglichst ähnlich stark sein, also eine vergleichbare Zusammensetzung von Erwachsenen und Kindern, Männern und Frauen aufweisen. Eine solche Olympiade zeigt besser als jedes Buch, wie viel Spaß sportliche Bewegung machen kann. Und der Spaß steht für Kinder nun mal ganz eindeutig im Zentrum. Nutzen Sie das aus und machen Sie ihnen entsprechende Angebote!
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Standortbestimmung mit dem Fitnesstest Einen guten Überblick darüber, wie es um die körperliche Fitness Ihrer Familie bestellt ist, bekommen Sie mit einem Test, der unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Bös von Sportwissenschaftlern entwickelt wurde.5 Untersucht werden vier verschiedene motorische Fähigkeiten (Koordination, Muskelkraft, Beweglichkeit und Ausdauer), und zwar mit einfachen Übungen, die Sie ohne viel Aufwand durchführen können. Das Hauptaugenmerk richtet der Test auf die körperlichen Fähigkeiten sechs- bis elfjähriger Kinder, aber selbstverständlich können auch ältere Geschwister und die Eltern mitmachen. Sie müssen die Übungen nicht allesamt direkt hintereinander absolvieren. Wenn Sie sie über mehrere Tage verteilen, funktioniert der Test genauso gut. Manchmal ist das sogar besser: wenn Ihre Kinder nämlich zwischendurch die Lust verlieren und nur widerwillig mitmachen. Das kann die Ergebnisse verfälschen. Wählen Sie also einen guten Moment und gehen Sie den Test als gemeinsames Spiel für die ganze Familie an. Vor allem aber: Loben Sie reichlich! Damit motivieren Sie am besten zum Mitmachen. Sehen Sie sich die Übungen vorher an und probieren Sie sie selbst aus. Das ist wichtig, damit Sie alles richtig vormachen können, wenn Ihre Kinder dran sind. Geben Sie ihnen ebenfalls die Gelegenheit, alles erst einmal zu üben, bevor Sie die Ergebnisse festhalten. Apropos festhalten: Legen Sie sich doch ein Trainingsbüchlein an, in dem Sie alle Werte notieren. Sie können den Teilnehmern auch „Urkunden“ mit ihren Ergebnissen überreichen. Wenn Sie den Test dann nach einiger Zeit wiederholen, können Sie die Werte vergleichen und dabei gleichzeitig feststellen, was sich in der Zwischenzeit getan hat. Nach etwa sechs Monaten sollten sich schon deutliche Verbesserungen zeigen, wenn in der Zwischenzeit genügend Bewegung auf dem Programm stand.
Das brauchen Sie Legen Sie folgende Dinge zurecht, bevor Sie mit den Übungen beginnen: eine Stoppuhr, etwas Klebeband, einen Tennisball, eventuell eine Decke als Unterlage und ein Maßband. Den Ausdauertest führen Sie am einfachsten auf dem heimischen Sportplatz durch. Eine Stadionrunde misst meistens 400 Meter.
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Übung 1: Auf einem Bein stehen Fitness-Komponente: Gleichgewicht So geht's: Alle stellen sich barfuß auf ein Bein und verharren so möglichst lange – ohne den zweiten Fuß auf den Boden abzusetzen. Die Arme liegen dabei locker seitlich am Körper (optimal), dürfen zum Ausbalancieren aber auch leicht zur Seite ausgestreckt werden. 15 Sekunden sollten drin sein, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Zählen Sie laut die Sekunden mit. Testen Sie den Einbeinstand zuerst auf dem rechten, dann auf dem linken Bein. Erwachsene und Kinder über acht Jahren schließen bei diesem Test die Augen.
6–7 Jahre
Das Kind steht mehr als 15 Sekunden sicher auf einem Bein.
Das Kind steht bis zu 15 Sekunden sicher auf einem Bein.
Das Kind steht weniger als 10 Sekunden sicher auf einem Bein.
8–11 Jahre und Erwachsene
Die Person steht mehr als 15 Sekunden mit geschlossenen Augen sicher auf einem Bein.
Die Person steht bis zu 15 Sekunden mit geschlossenen Augen sicher auf einem Bein.
Die Person steht weniger als 10 Sekunden mit geschlossenen Augen sicher auf einem Bein.
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Übung 2: Seitlich hin- und herhüpfen Fitness-Komponente: Koordination (Körper) So geht's: Markieren Sie eine Linie auf dem Boden (zum Beispiel mit Klebeband). Nun hüpfen alle mit geschlossenen Beinen seitlich über diese Linie und wieder zurück. Zählen Sie mit: Wie viele Sprünge schafft jeder innerhalb von 15 Sekunden? Nach einer kurzen Pause wiederholen Sie das Ganze noch einmal. Für jeden Sprung gibt es einen Punkt, wenn er richtig ausgeführt wurde. Achten Sie darauf, dass niemand einbeinig hüpft oder die Linie berührt. Solche Sprünge zählen nicht.
6 Jahre
> 44 Punkte
22–44 Punkte
< 22 Punkte
7 Jahre
> 47 Punkte
26–47 Punkte
< 26 Punkte
8 Jahre
> 57 Punkte
34–57 Punkte
< 34 Punkte
9 Jahre
> 63 Punkte
37–63 Punkte
< 37 Punkte
10 Jahre
> 71 Punkte
48–71 Punkte
< 48 Punkte
11 Jahre
> 74 Punkte
51–74 Punkte
< 51 Punkte
über 11 Jahre und Erwachsene
> 70 Punkte
50–70 Punkte
< 50 Punkte
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Übung 3: Werfen und fangen Fitness-Komponente: Koordination (Hand-Auge) So geht's: Verwenden Sie für diese Übung einen Tennisball. Sie stehen Ihrem Kind gegenüber und werfen ihm den Ball zu, das Kind wirft ihn zurück: jeweils fünfmal. Achten Sie darauf, den Ball möglichst genau zu werfen, um Ihrem Kind das Fangen nicht zu schwer zu machen. Der Abstand, aus dem geworfen wird, ist altersabhängig: 3 Meter bei Kindern bis sieben Jahre, 5 Meter bei älteren Kindern und Erwachsenen.
6–7 Jahre
Das Kind wirft und fängt den Ball jedes Mal sicher.
Das Kind wirft und fängt den Ball relativ sicher, jeweils mindestens 3-mal erfolgreich.
Das Kind wirft und fängt den Ball unsicher, jeweils weniger als 3-mal erfolgreich.
8–11 Jahre und Erwachsene
Die Person wirft und fängt den Ball jedes Mal sicher.
Die Person wirft und fängt den Ball relativ sicher, jeweils mindestens 3-mal erfolgreich.
Die Person wirft und fängt den Ball unsicher, jeweils weniger als 3-mal erfolgreich.
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Übung 4: Aufsetzen aus der Rückenlage Fitness-Komponente: Kraft (Bauch- und Hüftbeugemuskulatur) So geht's: Bekannt ist diese Übung unter dem Namen Sit-ups. Wer ist als Erstes dran, Sie oder Ihr Kind? Derjenige legt sich mit aufgestellten Füßen auf den Rücken. Die Hände werden hinter dem Kopf verschränkt. Nun geht es darum, den Oberkörper anzuheben und so weit vorzubeugen, bis die Ellbogen die Oberschenkel berühren. Danach wird der Oberkörper wieder abgesenkt, ohne dass dabei der Kopf abgelegt wird. Achten Sie darauf, dass der Übende dabei kein Hohlkreuz macht. 40 Sekunden lang werden diese Sit-ups durchgeführt. Für jeden gibt es einen Punkt. Etwas einfacher wird es, wenn jemand dem Übenden die Beine festhält.
6 Jahre
> 19 Punkte
10–19 Punkte
< 10 Punkte
7 Jahre
> 20 Punkte
12–20 Punkte
< 12 Punkte
8 Jahre
> 23 Punkte
15–23 Punkte
< 15 Punkte
9 Jahre
> 26 Punkte
16–26 Punkte
< 16 Punkte
10–11 Jahre
> 28 Punkte
17–28 Punkte
< 17 Punkte
Erwachsene: Frauen Männer
> 24 Punkte > 32 Punkte
15–24 Punkte 25–32 Punkte
< 15 Punkte < 15 Punkte
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Übung 5: Liegestütze machen Fitness-Komponente: Kraft (Arm- und Schultergürtelmuskulatur) So geht's: Üben Sie den Ablauf am besten vorher einmal. Wer anfängt, legt sich auf den Bauch, legt die Arme auf den Rücken und stellt die Fußspitzen auf. Ab jetzt wird die Zeit gestoppt: Die Testperson setzt die Hände neben den Schultern auf und drückt den Körper hoch. Rücken und Beine bilden eine gerade Linie (kein Hohlkreuz!), der Körper wird nur von Händen und Fußspitzen gestützt. Nun berührt die Person kurz mit einer Hand die andere und kehrt dann in die Bauchlage zurück. Die Hände werden wieder auf den Rücken gelegt. 40 Sekunden lang werden so viele Liegestütze wie möglich durchgeführt. Für jede gibt es einen Punkt.
6 Jahre
> 12 Punkte
10–12 Punkte
< 10 Punkte
7 Jahre
> 13 Punkte
9–13 Punkte
< 9 Punkte
8 Jahre
> 15 Punkte
11–15 Punkte
< 11 Punkte
9 Jahre
> 16 Punkte
12–16 Punkte
< 12 Punkte
10 Jahre
> 17 Punkte
13–17 Punkte
< 13 Punkte
11 Jahre
> 16 Punkte
11–16 Punkte
< 11 Punkte
über 11 Jahre und Erwachsene
> 22 Punkte
16–22 Punkte
< 16 Punkte
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Übung 6: Aus dem Stand springen Fitness-Komponente: Kraft (Fuß- und Beinmuskulatur) So geht's: Suchen Sie sich einen weichen Untergrund wie Teppich oder Rasen und markieren Sie darauf eine Linie. Der erste Springer stellt sich an der Linie auf, die Füße parallel, die Knie leicht gebeugt. Jetzt springt er aus dem Stand so weit wie möglich nach vorne, indem er mit den Armen Schwung holt. Landen sollte er sicher im Stand, sonst zählt der Sprung nicht. Jetzt wird gemessen, wie weit er gekommen ist: von der Absprunglinie bis zur Ferse des Springers. Jeder hat drei Versuche, von denen der weiteste zählt.
6 Jahre
> 120 cm
95–120 cm
< 95 cm
7 Jahre
> 130 cm
105–130 cm
< 105 cm
8 Jahre
> 140 cm
110–140 cm
< 110 cm
9 Jahre
> 145 cm
115–145 cm
< 115 cm
10 Jahre
> 155 cm
120–155 cm
< 120 cm
11 Jahre
> 180 cm
155–180 cm
<150 cm
über 11 Jahre und Erwachsene
> 235 cm
215–235 cm
<215 cm
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Übung 7: Den Boden berühren Fitness-Komponente: Beweglichkeit (Rumpfbeweglichkeit) So geht's: Alle beugen bei durchgestreckten Knien den Oberkörper vor und versuchen, mit den Fingerspitzen oder sogar den Handflächen den Boden zu berühren.
6–7 Jahre
Das Kind kann die Handflächen auf den Boden auflegen.
Das Kind erreicht mit den Fingerspitzen den Boden.
Das Kind erreicht mit den Fingerspitzen nicht den Boden.
8–11 Jahre
Das Kind erreicht mit den Fingerspitzen gut den Boden und kann die Handflächen fast auflegen.
Das Kind erreicht mit den Fingerspitzen fast den Boden.
Das Kind bleibt mit den Fingerspitzen weit oberhalb des Bodens.
Erwachsene
Die Person erreicht mit den Fingerspitzen sicher den Boden.
Die Person erreicht mit den Fingerspitzen fast den Boden.
Die Person bleibt mit den Fingerspitzen weit oberhalb des Bodens.
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Übung 8: Dauerlaufen Fitness-Komponente: Ausdauer Bereiten Sie sich und Ihre Kinder auf diese Übung vor, indem Sie vorher einige Läufe absolvieren. Beginnen Sie mit Laufzeiten von 2 Minuten und steigern Sie sie alle paar Tage um 1 Minute. Laufen Sie nicht zu schnell: Alle sollten noch so viel Puste haben, dass sie sich beim Joggen unterhalten können. So geht's: Am besten gehen Sie für diese Übung auf einen Sportplatz, denn dort können Sie die gelaufenen Strecken am einfachsten abmessen. Jetzt wird gejoggt, und zwar in gleichmäßigem Tempo. Kinder laufen 6 Minuten lang, Erwachsene 12 Minuten. Wer hat es wie weit geschafft?
6 Jahre
> 850 m
700–850 m
< 700 m
7 Jahre
> 900 m
750–900 m
< 750 m
8 Jahre
> 950 m
800 – 950 m
< 800 m
9 Jahre
> 1000 m
850–1000 m
< 850 m
10–11 Jahre
> 1050 m
900–1050 m
< 900 m
Erwachsene: Frauen Männer
> 1850 m > 2800 m
1550–1850 m 2300–2800 m
< 1550 m < 2300 m
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Und – wie fit ist Ihre Familie? Die Daumensymbole in den Auswertungstabellen verraten Ihnen, wie es um die motorischen Fähigkeiten der Testperson bestellt ist: Drei Daumen stehen für eine prima Leistung, bei zwei Daumen liegt sie genau im Durchschnitt, und ein Daumen zeigt eine Schwäche auf. Um ein Gesamtbild der Fitness zu erhalten, vergeben Sie für jedes Daumensymbol 1 Punkt und rechnen alle erreichten Daumen-Punkte zusammen. 16 bis 24 Punkte Herzlichen Glückwunsch – dieses Familienmitglied ist ganz schön fit! Weiter so. Unterstützen Sie den Spaß an der Bewegung, indem Sie mit der Familie aktiv bleiben. Und fragen Sie Ihr Kind ruhig, ob es nicht Lust hat, regelmäßig im Verein Sport zu treiben. Unter dem geschulten Blick der Trainer können besondere sportliche Talente frühzeitig erkannt und gefördert werden. 10 bis 16 Punkte Hier liegt die Fitness ungefähr im Durchschnitt. Das ist nicht schlecht – lässt sich aber verbessern. Überlegen Sie gemeinsam, wie sich mehr Bewegung in den Familienalltag integrieren lässt: indem Sie mehr Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen? Indem Sie die Angebote der Sportvereine nutzen – vielleicht hat Ihr Kind Lust, regelmäßig Fußball zu spielen, zu turnen oder zu schwimmen? Oder indem Sie häufiger etwas Sportliches mit der ganzen Familie unternehmen? Unser Buch enthält dazu jede Menge Vorschläge und Ideen bereit. 8 bis 10 Punkte Hier hapert es noch – im Durchschnitt erzielen andere Gleichaltrige eine bessere Leistung. Sorgen Sie auf jeden Fall für mehr Bewegung im Alltag. Versuchen Sie, die Freude Ihres Kindes am Sport zu wecken, und gleichen Sie besondere Schwächen in den einzelnen Motorik-Komponenten mit gezielten Bewegungsspielen aus. Vorschläge dazu finden Sie auf den nächsten Seiten. Sprechen Sie außerdem Ihren Kinderarzt an.
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Gezielt die Fitness verbessern Wenn der Fitnesstest in einzelnen Bereichen leichte Schwächen aufgedeckt hat, dann können Sie die Ideen in diesem Buch nutzen, um diese Punkte gezielt zu verbessern. In der folgenden Übersicht können Sie nachschauen, welche beispielhaft genannten Spiele Sie als Training für welche FitnessKomponente einsetzen können. Aber natürlich wirkt sich jede Sportart, jedes Bewegungsspiel gleich auf mehrere Aspekte positiv aus. Eishockey zum Beispiel fördert nicht nur die Körperkoordination, sondern stärkt auch die Kraft und verbessert die Ausdauer. Um mit dem Schläger den Puck richtig zu treffen, ist zudem eine gute Hand-Auge-Koordination notwendig. Ein Spiel wirkt sich stets auf mehrere Fitness-Komponenten positiv aus. Falsch machen können Sie also eigentlich nichts, wenn Sie einfach drauflosspielen.
1. Gleichgewicht • Balancierspiele (ab Seite 35), In der Balance (Seite 60), Blinder Mann (Seite 108), Po-Rumpeln (Seite 109) • Hüpfspiele (ab Seite 37) • Und für Fortgeschrittene: Slacklining (ab Seite 110)
2. Koordination (allgemein) • Spring- und Hüpfspiele wie Hüpfkästchen (ab Seite 37), Gummitwist (ab Seite 42) und Seilspringen (ab Seite 65) • Fahrradspiele und Inlineskatespiele (ab Seite 46 beziehungsweise 50 und 54) • Wasserballtransport (Seite 85) und Poolnoodle-Wettreiten (Seite 87) • Spiele mit dem Wanderstock (Seite 92) und Blinde Kuh (Seite 109) • Eiskunstlauf oder Eishockey (ab Seite 128)
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3. Koordination (Hand-Auge) • Ballspiele (ab Seite 73) und Parteiball (Seite 82) • Schneemanns Hut (Seite 118) und Schnee-Biathlon (Seite 121) • Schiffe versenken (Seite 133)
4. Kraft • Rumpfmuskulatur: Fuß gegen Fuß, Schwebesitz (Seite 58) • Arm- und Schultergürtelmuskulatur: Liegestützwettstreit (Seite 59), Spiele mit dem Wanderstock (Seite 92), Stockfahren (Seite 123), Ballspiele (ab Seite 73) • Fuß- und Beinmuskulatur: Spring- und Hüpfspiele wie Hüpfkästchen (ab Seite 37), Gummitwist (ab Seite 42), Aufzug (Seite 59), Seilspringen (ab Seite 64), Pfützenweitsprung (Seite 133); außerdem die Zehenübungen auf Seite 70 • Ein gutes allgemeines Kräftigungsprogramm für die wichtigsten Muskelgruppen ist die Skigymnastik (ab Seite 138).
5. Beweglichkeit • Ballübergabe, Immer schön beweglich (Seite 60) • Spiele im flachen Wasser (ab Seite 81) • Spiele mit dem Wanderstock (Seite 92) • Englisch fangen (Seite 102) • Hinderniswettrennen (Seite 118)
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6. Ausdauer • Inlineskatespiele wie Klammern fangen, Inline-Hockey (Seite 53, 54) • Seilspringen (ab Seite 64) • Ballspiele (ab Seite 73) • Spiele im tieferen Wasser: Tauchhasche, Entern (Seite 84) • Geländespiele (ab Seite 95); auch als Fahrradrallye (Seite 49) • Fangenspiele (ab Seite 100); auch im Wasser (ab Seite 81) • Schnee-Biathlon (Seite 121) • Eiskunstlauf und Eishockey (ab Seite 128)
Sport und Spiel rund ums Jahr Selbst wenn wir Vorschläge für gezieltes Üben machen: Dieses Buch soll Sie nicht dazu auffordern, mit Ihren Kindern auf bestimmte „Fitnessleistungen“ hinzutrainieren. In allererster Linie geht es nämlich um eins: die Freude an der Bewegung zu vermitteln. Weil die gemeinsam am meisten Spaß macht, sprechen wir Sie als Familie an. Probieren Sie mit unserem Buch neue Spiele und Bewegungsideen aus! Und wenn dabei nicht nur Ihre Kinder die Freude am Sport entdecken, sondern auch Sie selbst bei der Schneeballschlacht um den Schneemann oder beim Plumpsackspiel wieder zum Kind werden – umso besser. Damit Bewegung ein regelmäßiger Bestandteil Ihres Familienlebens wird, stellen wir Ihnen Spielideen einmal rund ums Jahr vor. Aber wenn Sie unsere Schwimmspiele im Winter (im Hallenbad) ausprobieren oder sich an einem regnerischen Sommertag am Pfützenweitsprung versuchen – prima! Dann haben wir unser Ziel erreicht, Ihnen zu zeigen, dass es immer möglich ist, aktiv zu sein: jeden Tag und bei jedem Wetter. Viel Spaß dabei!
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h wird c i l d n E ling – h ü r F es ht’s e g s u ra an die ! Luft frische
Wenn im Frühling die Natur erwacht, werden wir auch wieder munter. Jetzt ist die richtige Jahreszeit, um den Sport nach draußen zu verlegen. Wir haben Lust, uns zu bewegen, die Wintermüdigkeit abzuschütteln, wieder tief durchzuatmen. Ihr auch? Dann kommt mit und probiert neue Spiele und Sportarten aus!
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Wenn die Tage wieder länger werden und die Sonne spürbar wärmer strahlt, dann hält einen kaum noch etwas im Haus. Nichts wie raus! Hol Fahrrad, Inliner & Co. aus ihrem Winterschlaf oder triff dich mit deinen Freunden. Und wenn das Wetter mal nicht mitspielt – kein Problem! Auch drinnen könnt ihr richtig in Bewegung kommen. Für die meisten Kinder verbindet sich körperliche Aktivität vor allem mit für Sport und Spiel. Nutzen Sie die ersten wärmeren Tage und verlegen Sie das rn Elte „Sporteln“ möglichst nach draußen an die frische Luft. Jetzt ist die richtige Zeit, um das Rad, den Roller oder die Inliner aus dem Keller zu holen, sie einem Frühjahrsputz und -check zu unterziehen und dann zusammen mit den Kindern Touren zu unternehmen. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie Sie gemeinsam Konzentration und Koordination üben. Einige der Ideen funktionieren auch im Haus. Deshalb – egal, wie das Wetter ist: Machen Sie mit unseren Vorschlägen Ihre Familie fit fürs Frühjahr!
Hoppla – immer schön im Gleichgewicht! Balancieren erfordert sehr viel Aufmerksamkeit von dir. Am besten übst du zuerst auf etwas Breitem, nicht sehr Hohem, wie einer niedrigen Mauer oder einer Turnbank. Allmählich traust du dich auf immer schmalere und höhere Flächen. Wenn du dich schon ziemlich sicher fühlst, kannst du auch auf wackligeren Dingen balancieren. Schau doch mal ins Herbstkapitel – dort stellen wir dir Slacklining (Seite 110) vor. Das ist Balancieren für Fortgeschrittene.
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Ab dem dritten beziehungsweise vierten Lebensjahr kann man bei Kindern für Eltern beobachten, dass sie in ihren Bewegungen sicherer werden und das Gleichgewicht gut halten können. Ab jetzt macht es ihnen Spaß, die neu gewonnene Fähigkeit des Balancierens auszuprobieren: Mäuerchen, Baumstämme und Ähnliches üben auf einmal eine große Faszination aus. Beim Balancieren ist der Körper gefordert, das Gleichgewicht durch ständige Bewegungen laufend neu herzustellen. Diese Fähigkeit erweist sich als überaus nützlich: Wer sicher und gut sein Gleichgewicht halten kann, der ist zum Beispiel fast immer auch ein guter Kletterer. Sich selbst oder auch Geräte balancieren zu können ist außerdem für viele Sportarten wichtig. Hier finden Sie erst einmal ein paar einfache Übungen für den Gleichgewichtssinn. Bei verbesserter Stabilität und Geschicklichkeit können Sie die Anforderungen steigern und Spielgeräte einsetzen.
Das motorische Gleichgewicht des Menschen wird von dem Gleichgewichtsorgan, dem Vestibularapparat, gesteuert, welcher im Innenohr liegt. Er gibt Informationen über die Lage des eigenen Körpers im dreidimensionalen Raum sowie über Dreh-, Beschleunigungs- und Verzögerungsvorgänge. Im Sport unterscheidet man verschiedene Arten von Gleichgewicht: Das statische ist die Fähigkeit, eine Position beizubehalten, wie etwa beim Handstand. Das dynamische Gleichgewicht sorgt dafür, dass man sich beispielsweise beim Skifahren oder Surfen auf den Beinen hält. Und schließlich gibt es den Gleichgewichtssinn, der sich auf einen Gegenstand bezieht und es ermöglicht, zum Beispiel einen Stab auf der Handfläche zu balancieren. Die Fähigkeit, Gleichgewichtszustände zu schaffen und zu erhalten, zählt zu den koordinativen Eigenschaften. Sie wird ständig bei so alltäglichen Dingen wie Stehen und Laufen gefordert und ist sehr gut trainierbar.
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Seil- oder Linientanz So geht's: Such dir ein paar Mitspieler, entweder deine Freunde oder Familienmitglieder. Legt ein langes Seil auf den Boden. Im Freien könnt ihr aber auch einfach einen langen Kreidestrich auf das Pflaster ziehen. Nun balanciert ihr abwechselnd auf dem Seil entlang: • mit ausgestreckten Armen vorwärts, • mit ausgestreckten Armen rückwärts, • mit ausgestreckten Armen seitwärts. Wer schafft es am schnellsten, ohne das Gleichgewicht zu verlieren und versehentlich neben das Seil oder die Linie zu treten?
Baumtanz So geht's: Am Waldrand oder auf einem Trimmpfad hast du bestimmt auch einmal die Gelegenheit, über einen am Boden liegenden Baumstamm zu balancieren. Oder du suchst dir eine niedrige Grenzmauer oder Bordsteinkante dafür. Aber Achtung: Natürlich nicht im Straßenverkehr! Mit anderen kannst du wie beim Seiltanz um die Wette balancieren.
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Von Stein zu Stein So geht's: Such dir einen großen Stapel Bierdeckel. Verteil sie in unterschiedlichen Abständen zueinander auf dem Boden, zum Beispiel im Garten auf der Wiese. Stell dir vor, du musst einen großen, breiten Fluss überqueren. Eine Brücke gibt es nicht, nur ein paar Trittsteine im Wasser – das sind die ausgelegten Bierdeckel. Bei jedem Schritt musst du nun auf einen Bierdeckel treten, um nicht im Wasser zu landen. Mit etwas Geschick kommst du von Stein zu Stein, ohne dir nasse Füße zu holen. Wer beim Balancieren ins „Wasser“ tritt, scheidet aus oder muss wieder von vorne beginnen.
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Hüpfen und Springen Wir machen einen Satz – jetzt wird gehüpft, gesprungen und gelacht! Wenn wir springen, verlässt unser Körper für kurze Zeit den Boden, und wir fliegen. Heike erzählt: „Ich habe das in meinem Leben unzählige Male gemacht und bin weit in eine Grube gesprungen. Das ist ein tolles Gefühl.“ Springen können wir auf ganz unterschiedliche Art und Weise, mit einem Bein oder auch mit beiden, hoch oder weit.
für Eltern
Kinder können sich schier endlos fürs Springen und Hüpfen begeistern. Nutzen Sie diese Motivation, denn Springen stärkt die Muskelkraft und schult die Koordination. Kinder springen gerne über Hindernisse wie zum Beispiel über einen Wassergraben oder über Pfützen – in die sie manchmal auch einfach hineinhüpfen. Aus der Frage „Wer kann am weitesten springen?“ lässt sich ein Wettkampf machen. Seien Sie kreativ und springen Sie mit!
Hüpfkästchen Hüpfkästchenspiele sind in der ganzen Welt bekannt. Sie heißen zwar überall anders, aber die Regeln sind immer die gleichen. Du kannst sie alleine oder, was natürlich viel spannender ist, mit deinen Freunden spielen. Ach ja: Nicht, dass du meinst, das sei ein Mädchenspiel – ganz und gar nicht! Du wirst staunen, wie viel Kraft du dazu in den Beinen brauchst. Und geschickt balancieren musst du auch können, ganz zu schweigen davon, dass auch noch zielgenaues Werfen dazugehört. So geht's: Such dir ein Hüpfkästchen aus, das du abmalen willst. Einige Vorschläge findest du auf den nächsten Seiten. Mal das ausgewählte Hüpfkästchen mit Straßenkreide auf den Boden (auf dem Gehweg, Garagenvorplatz oder einem Spielplatz). Dabei musst du jedes Kästchen so groß machen, dass der Schuh des größten Mitspielers leicht hineinpasst. Zuletzt ziehst du im Abstand von circa 50 Zentimetern eine Linie. Das ist die Wurflinie, von der aus später der Stein geworfen wird. Diese Linie darf niemals übertreten werden. Die Reihenfolge der Springer wählt ihr mit einem Abzählreim aus (die findet ihr ganz vorne im Buch). Dann verabredet ihr, wie gehüpft wird: zum Beispiel auf einem Bein. Jetzt geht's los!
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1 Der erste Springer wirft einen kleinen Stein in das erste Hüpfkästchenfeld. Hat er gut gezielt, sodass der Stein in dem Feld liegen bleibt, kann er mit dem Springen beginnen. Landet der Stein auf der Begrenzungslinie oder sogar in einem anderen Feld, muss der Springer noch einmal werfen. Klappt es dann auch nicht, ist er raus, und der nächste Spieler ist dran. 2 Jetzt muss der Springer alle Kästchen der Reihe nach abspringen. Nur über das Feld, in dem der Stein liegt, muss er hinweghüpfen. Als Regel gilt, dass beim Springen die Randlinien und die Nebenkästchen nicht berührt werden dürfen, sonst ist der Spieler raus und der nächste dran. Felder, die nebeneinander liegen, heißen Doppelkästchen. Hier springt ihr mit beiden Beinen: mit dem linken Fuß ins linke Kästchen, mit dem rechten ins rechte – auch wenn sonst einbeiniges Hüpfen angesagt ist. 3 Im letzten Feld dreht sich der Springer um und springt danach den gleichen Weg zurück. Ist er in dem Kästchen neben dem Feld angekommen, in dem der Wurfstein liegt, muss er den Stein aufheben, ohne dabei die Randlinie zu übertreten oder sich abzustützen.
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4 Nachdem der Springer erfolgreich aus dem Hüpfkästchen herausgekommen ist, wirft er den Stein von der Wurflinie aus in das nächste Feld. Gelingt ihm das, darf er weiterspringen, bis er alle Felder einmal angeworfen und erfolgreich durchsprungen hat. Macht er einen Fehler, ist er raus. Wenn die Reihe wieder an ihn kommt, muss er wieder von vorne anfangen. 5 Wer das ganze Hüpfkästchen fehlerfrei abgesprungen hat, fängt wieder von vorne an – aber diesmal mit einer anderen Sprungart. Meistens startet ihr mit Einbeinhüpfen. So kann's weitergehen: • Hüpfen mit geschlossenen Beinen, • Hüpfen mit gekreuzten Beinen, • Hüpfen rückwärts mit geschlossenen Beinen, • Hüpfen rückwärts auf einem Bein. Wenn ihr im Hüpfkästchenhüpfen schon richtig gut geworden seid, dann probiert doch mal neue Regeln aus. Sie machen das Spiel schwieriger und auch interessanter. Ein Beispiel: Schafft es ein Springer, alle Kästchen fehlerfrei abzuhüpfen, darf er sich ein Feld aussuchen, in das sein Name geschrieben wird. Dieses Feld ist dann tabu: Kein anderer Spieler darf es betreten oder einen Stein hineinwerfen. Das macht das Spiel auf Dauer immer schwieriger, weil immer größere Abstände zu überspringen sind.
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Die beiden Hüpfkästchen auf dieser Seite haben Besonderheiten. Beim „Himmel und Hölle“-Spiel darf das Feld mit der Bezeichnung „Hölle“ nie berührt werden. Ihr dürft dort keinen Stein hineinwerfen, und betreten dürft ihr es auch nicht. Dafür könnt ihr euch im „Himmel“ ausruhen: Hier dürft ihr auf beiden Beinen stehen und eine kleine Pause machen, bevor ihr den Weg wieder zurückspringt. Beim „Wochentaghüpfen“ geht es wieder darum, alle Kästchen fehlerfrei abzuspringen. Das Feld „Donnerstag“ darfst du mit beiden Füßen zum Ausruhen betreten. Dann grätschst du in „Samstag“ und „Sonntag“, hüpfst mit einer halben Drehung auf „Freitag“ und über „Donnerstag“ wieder zurück. Auch hier könnt ihr zuerst auf einem Bein, dann mit beiden Beinen und schließlich rückwärts hüpfen.
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Gummitwist Heike und Monika: „Gummitwist ist ein lustiges Spiel, das auch wir schon mit Begeisterung gespielt haben – häufig in der großen Pause auf dem Schulhof.“ So geht's: Ihr benötigt ein zusammengeknotetes Gummiband, zum Beispiel ein Hosengummi (3 bis 4 Meter lang), und zwei oder drei Mitspieler. Knotet die Enden des Gummibands zusammen und lost mit einem Abzählreim aus, wer anfängt (Abzählreime findet ihr ganz vorne im Buch!). Die beiden anderen Spieler stellen sich nun mit schulterbreit gegrätschten Beinen einander gegenüber, sodass das Gummi in Höhe ihrer Fußknöchel gespannt wird. Wenn der dritte Mitspieler fehlt, könnt ihr das Gummi auch um einen Baum, einen schweren Tisch oder um ein Gerüst am Spielplatz schlingen und so den fehlenden zweiten „Gummihalter“ ersetzen. Derjenige, der anfängt, springt jetzt nacheinander eine Reihe von Figuren, die ihr vorher festgelegt habt. Beispiele dafür findet ihr, wenn ihr umblättert. Er darf so lange springen, bis er einen Fehler macht, am Gummi hängen bleibt oder die Reihenfolge nicht einhält. Kommt er fehlerfrei durch die ganze Abfolge hindurch, wird die Sache schwieriger gemacht: In der zweiten Runde halten die Gummihalter das Gummi nicht mehr mit gegrätschten, sondern mit geschlossenen Beinen. In der dritten dürfen sich die beiden sogar bewegen. Gelingt dem Springer auch jetzt eine fehlerfreie Sprungserie, geht das Spiel in die nächste Stufe: Das Gummi wird in Höhe der Kniekehlen gehalten, und der Springer springt die Figuren erneut ab. Macht er auch hier keinen Fehler, wandert das Gummi in Oberschenkelhöhe, danach in Hüfthöhe und zuletzt sogar in Taillenhöhe. Unterläuft dem Springer ein Fehler, wird gewechselt, und der nächste Spieler darf sein Glück versuchen. Bei jedem Wechsel wird übrigens wieder ganz von vorne begonnen.
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Variante Ihr könnt auch mit zwei Springern spielen. Dazu müsst ihr allerdings vorher festlegen, ob beide Springer direkt hintereinander die gleichen Sprünge machen müssen oder ob sie von verschiedenen Seiten in das Gummiband hüpfen und alle Sprünge genau seitenverkehrt ausführen. Springen beide gleich, ist das für den zweiten Springer meist etwas einfacher, da der erste das Gummiband schon in eine einfachere Position gebracht haben kann.
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1 Du springst mit geschlossenen Beinen zwischen die Gummibänder und auf der anderen Seite wieder hinaus. 2 Du springst mit geschlossenen Beinen zwischen die Gummis, mit dem nächsten Sprung landest du gegrätscht über beiden Gummibändern, dann springst du wieder in die Mitte und am Ende auf der anderen Seite mit geschlossenen Beinen hinaus. 3 Mit dem ersten Sprung grätschst du über eines der Gummis, mit dem zweiten geht es zwischen die beiden Bänder, mit dem dritten grätschst du über die andere Seite, und zuletzt springst du auf der anderen Seite hinaus. 4 Zuerst springst du mit geschlossenen Beinen zwischen die beiden Gummibänder, dann grätschst du über beide Gummis, schließt deine Beine und drehst dich im Sprung, ohne das Gummi loszulassen, sodass du in die andere Richtung guckst. Wenn du jetzt hochspringst und das Gummi freigibst, schnellt es in seine Ausgangsposition zurück. Dann springst du wieder in die Mitte und zuletzt auf der anderen Seite hinaus.
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5 Im ersten Sprung grätschst du über eines der Gummibänder. Im nächsten Sprung springst du auf das andere Gummiband. Zuletzt springst du mit geschlossenen Beinen hinaus. 6 Du springst so, dass du das vordere Gummiband mitnimmst und gegrätscht über dem hinteren landest. Beim nächsten Sprung lässt du das Gummi zurückschnellen und springst mit beiden Füßen darauf. Zuletzt springst du in die Ausgangsstellung zurück. 7 Du springst mit geschlossenen Beinen zwischen die Gummibänder, dann auf das Gummi der einen Seite. Nun hüpfst du rückwärts auf das andere und mit einer halben Drehung nochmals rückwärts auf das erste. Zum Schluss springst du zwischen die beiden Gummibänder und wieder hinaus. 8 In dieser Folge wird nur rückwärts gesprungen: zuerst auf das vordere Gummi, dann zwischen beide Bänder, dann auf das Gummi der anderen Seite und dann raus.
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Spiele auf zwei Rädern Heike und Monika: „Das Fahrradfahren haben wir beide auf den eigentlich noch viel zu großen Rädern unserer Eltern gelernt. Klar sind wir anfangs hingefallen – aber der Faszination, schneller zu sein als zu Fuß, konnten blaue Flecken nichts anhaben. Auf dem Rad sind wir heute noch gerne unterwegs.“ Geht euch das auch so? Dann machen euch sicher die folgenden Spiele Spaß. Ihr solltet dafür schon ein bisschen Rad fahren können. Die Übungen helfen euch dabei, noch sicherer und geschickter zu werden. Sucht euch am besten eine Spielstraße oder einen asphaltierten Feldweg, wo ihr ungestört vom Verkehr üben und spielen könnt. Noch besser ist ein abgegrenzter Platz: Das kann der Schulhof sein oder der große Parkplatz an der Kirche – Hauptsache, dort fahren keine Autos! Radfahren entpuppt sich sicherlich auch in Ihrer Familie als optimales für Eltern Fitnessprogramm. Leicht lässt es sich in den Alltag integrieren. Ob Schulweg, kleinere Besorgungen, der Weg zum Fußballtraining oder zur Musikstunde: Das alles können Kinder spätestens ab acht Jahren auch mit dem Rad bewältigen, anstatt sich vom „Taxi Mama“ von Tür zu Tür fahren zu lassen. Achten Sie bitte unbedingt auf die entsprechende Sicherheit. Die Fahrräder müssen regelmäßig kontrolliert werden, und kein Kind sollte sich ohne Helm auf das Rad setzen. Für manche Geschicklichkeitsspiele auf dem Fahrrad erweisen sich auch Knie-, Ellenbogen- und Handgelenkschoner als nützlich, wie man sie beim Inlineskaten trägt. Radfahren fördert die Geschicklichkeit und den Gleichgewichtssinn. Beides können Sie und Ihre Kinder auch gezielt mit den Übungen ab Seite 35 trainieren. Die Hauptsache aber ist: Fahrradspiele bereiten enorm viel Spaß. Wir kennen eigentlich keine Kinder, welchen Alters auch immer, die sich davon nicht verlocken lassen. Aus jeder Übung lässt sich außerdem ganz leicht ein kleiner Wettkampf mit der ganzen Familie oder mit Freunden machen. Das vergrößert den Anreiz zusätzlich, die eigene Geschicklichkeit und die Beherrschung des Fahrrads zu verbessern.
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Slalom Die beste Übung, um auf dem Fahrrad sicherer zu werden, ist Slalomfahren. Wenn du das gut kannst, machst du irgendwann Schlenker und Kurven nur noch dann, wenn du es willst (und nicht, wenn dein Rad es möchte). So geht's: Markiert eure Slalomstrecke mit geeigneten Gegenständen, so wie es die Skiläufer mit Stangen machen. Das können zum Beispiel Eimer sein oder mit Wasser gefüllte Plastikflaschen. Am besten fangt ihr mit einer geraden Linie an. Später stellt ihr eure Markierungen versetzt auf. Das wird dann schon schwieriger. Nun steigt aufs Rad und fahrt nacheinander die Strecke ab. Wer schafft es am schnellsten?
Fahrrad-Seiltanz d-Seiltanz So geht's: Zieht mit Kreide Spuren auf den Boden. Das können gerade Linien sein oder Kreise, vielleicht sogar eine Acht. Euch fällt bestimmt noch mehr ein. Fahrt die Figuren mit dem Fahrrad ab, ohne mit den Reifen allzu stark von der Linie abzuweichen.
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Schneckenwettlauf Hier gewinnt ausnahmsweise einmal nicht der Schnellste, sondern der Geschickteste. So geht's: Malt mit Kreide zwei Linien auf den Boden. Sie sollten ungefähr einen Meter Abstand voneinander halten, denn das ist die Fahrspur, in der ihr euch mit dem Fahrrad bewegen dürft. Ihr startet zu zweit zur gleichen Zeit. Ziel ist es, die Strecke so langsam wie möglich zu fahren. Allerdings dürfen eure Füße dabei nie den Boden berühren, ihr müsst also immer so gut balancieren, dass ihr euch nicht abstützen müsst. Wer das Ziel als Letzter erreicht, hat gewonnen.
Um möglichst langsam zu sein, musst du gut balancieren können. Dazu stehst du auf den Pedalen, und zwar so, dass dein stärkeres Bein vorne ist. Achte darauf, dass dein Körperschwerpunkt vor dem Tretlager liegt und deine Schultern sich parallel zum und direkt über dem Lenker befinden. Achtung: Leg immer den niedrigsten Gang ein und halte ständig Kontakt zu den Handbremsen!
Fahrradrallye Im Herbstkapitel stellen wir euch das Orientierungslaufen vor (siehe Seite 98). Etwas Ähnliches könnt ihr auch per Fahrrad organisieren. Einziger Unterschied: Die Strecken, die ihr mit dem Fahrrad abfahrt, dürfen länger sein. Aber auch hier gilt, dass ihr mit einer Wegbeschreibung zum Ziel findet und unterwegs Rätsel löst.
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Bike-Fußball Auf dem Rad Fußball spielen? Klar doch! So geht's: Markiert auf einem sehr großen Platz zwei Tore. Das könnt ihr mit Kreidelinien machen, aber auch mit Eimern oder Ähnlichem. Bildet zwei Mannschaften zu je zwei oder drei Mitspielern und sprecht ab, wie lange eine Spielzeit dauern soll (zum Beispiel 15 Minuten). Ziel ist es, wie beim richtigen Fußballspiel möglichst viele Bälle ins gegnerische Tor zu bugsieren – aber vom Fahrrad aus! Wer den Ball kickt, muss mit dem anderen Fuß auf dem Pedal stehen. Berührt jemand beim Schießen mit dem anderen Fuß den Boden, erhält der Gegner einen Freistoß.
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Spaß auf acht Rollen Heike und Monika: „Wir können uns noch richtig gut an unsere ersten Fahrversuche auf Rollschuhen erinnern – damals gab es noch keine Inliner. Stolz wie Oskar kurvten wir auf dem Hof oder Kirchplatz umher: Schließlich hatten unsere Rollschuhe schon Rollen aus Kunststoff, viel leichter und beweglicher als die damals üblichen schweren Stahlrollen.“ Wer Rollschuh fahren kann, hat auch schnell das rasante Laufen mit den Inlinern raus. Trotzdem: Einen Anfängerkurs zu besuchen ist alles andere als uncool! Hier lernst du gemeinsam mit deinen Freunden oder deinen Eltern spezielle Tricks und bekommst viele Tipps, durch die du ein wahrer Könner auf den schnellen Rollen wirst. Fast alle Nachlauf- oder Fangspiele, die du kennst, kannst du auch auf Inlinern durchführen. Wir zeigen dir aber noch einige weitere Ideen. Inlineskaten ist heute eine der Fitnesssportarten schlechthin. Durch den für Eltern ständigen Wechsel von Gleiten und Abstoßen werden fast alle haltungsstabilisierenden Muskelgruppen gefordert und gekräftigt. Regelmäßiges Skaten eignet sich nicht nur, um Rückenproblemen vorzubeugen, sondern bringt zudem konditionell richtig gut in Form. Das Fahren auf diesen besonderen Rollschuhen schult zudem Koordination, Gleichgewicht und Beweglichkeit und ist ein Riesenspaß für Groß und Klein. Auch wenn das Verletzungsrisiko beim Skaten geringer ist, als viele annehmen: Bei einer solch körperbetonten Sportart, die gerade am Anfang mit häufigen Stürzen einhergeht, gehört die Schutzausrüstung unabdingbar dazu. Ein fest sitzender, TÜV-geprüfter Helm sowie Knie-, Ellbogen- und Handgelenksprotektoren sind für sicheren Fahrspaß genauso wichtig wie die gute Qualität der Inliner selbst. Geben Sie geprüften Markenprodukten den Vorzug vor Billigangeboten! Gerade Kinder wollen die Schutzausrüstung häufig nicht anlegen – sie sieht halt komisch aus, ähnlich wie der Fahrradhelm, der auch nur ungern aufgesetzt wird. Hier hilft einzig das eigene Vorbild!
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Sicherheitstipps Die Ausrüstung • Fahrt nie ohne Helm, Knie-, Ellenbogen- und Handgelenkschützer. • Achtet darauf, dass eure Skates regelmäßig gecheckt und gewartet werden. • Tragt reflektierende Kleidung, damit man euch gut sieht.
Die Basics • Inlineskaten ist Sport – gründliches Aufwärmen gehört dazu! • Lernt die Grundtechniken, bevor ihr euch auf die Straße begebt: nicht nur fahren, sondern vor allem bremsen und ausweichen. • Fahrt immer nur so schnell, dass ihr noch sicher bremsen könnt. Seid bei abschüssigen Wegen oder auf unebenem Untergrund besonders vorsichtig. • Fahrt vorsichtig und vorausschauend. Achtet darauf, immer genug Sicherheitsabstand zu euren Mitfahrern zu halten. • Legt regelmäßig Pausen ein, damit ihr immer wach und aufmerksam bleibt!
Draußen unterwegs • Fahrt lieber im Park oder auf freien Flächen als in der Stadt. • Um stark befahrene Straßen solltet ihr einen Bogen machen. • Überquert Straßen und Wegkreuzungen langsam. • Passt auf Unebenheiten im Straßenbelag auf, außerdem auf Kanten, Rinnen und Gleise. Achtung: Auf nassen Blättern rutscht man leicht aus! • Wenn es brenzlig wird, lasst euch lieber kontrolliert fallen!
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Klammern fangen So geht's: Markiert mit Kreide ein Spielfeld. Jeder Mitspieler erhält eine Wäscheklammer, die er sich an die linke oder rechte Schulter heftet. Sammelt so viele Wäscheklammern wie möglich ein. Die eroberten Klammern dürfen aber nicht in die Tasche gesteckt werden, sondern müssen neben der eigenen auf die Schulter geklammert werden. Gewonnen hat, wer nach Ablauf der vorher vereinbarten Spielzeit die meisten Klammern auf der eigenen Schulter sitzen hat.
Türmchenbau So geht's: Markiert im Abstand von 15 Metern eine Start- sowie eine Ziellinie auf dem Boden und besorgt euch Bausteine. Das können Klopapierrollen sein, Dosen oder Ähnliches – Hauptsache, es lässt sich gut stapeln. Bildet dann zwei gleich starke Mannschaften. Jede Mannschaft legt einen dieser Gegenstände als Grundstein auf die Ziellinie. Nun bekommt jeder Mitspieler einen Baustein. Ziel des Spiels ist für jede Mannschaft, einen möglichst hohen Turm zu bauen. Auf ein Startzeichen fahren die ersten beiden Spieler bis zum Grundstein, legen ihre Gegenstände darauf, fahren zurück zum Team und schicken per Abschlag den jeweils nächsten Spieler ihrer Mannschaft los. Fällt der Turm beim Aufbau zusammen, darf der nächste Spieler keinen weiteren Stein darauflegen, sondern muss den Turm erst wieder aufbauen.
Slalom Bei diesem Spiel lernt ihr, wie man am besten und schnellsten um die Kurven skatet. Gut, wer bereits das Übersetzen gelernt hat – also das Kurvenfahren, indem man die Beine überkreuzt. So geht's: Markiert euch eine Slalomstrecke, beispielsweise mit umgestülpten Eimern (mehr dazu findet ihr auf Seite 47). Jetzt umfahrt ihr die Hindernisse um die Wette. Wer ist am schnellsten?
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Figuren fahren So geht's: Wer fährt eine Figur vor, einen Kreis, eine Acht? Und wer fährt sie am besten nach? Ihr könnt euch sogar noch schwierigere Aufgaben überlegen: die Figur auf einem Bein fahren oder rückwärts.
Inline-Hockey Hierfür braucht ihr je Spieler einen Hockeyschläger. Es reichen auch schon einfache aus Plastik, die sind nicht allzu teuer. Als „Puck“ könnt ihr einen ausrangierten Tennisball verwenden. So geht's: Bildet zwei Mannschaften zu zwei bis drei Spielern. Außerdem markiert ihr das Spielfeld und je Mannschaft ein Tor. Spielt so oft wie möglich den Puck inss gegnerische Tor – natürlich mit dem Schläger. Habt ihr genügend Mitspieler, dann übernimmt einer die Rolle des Torwarts, sonst onst verteidigen die Feldspieler ihr Tor selbst. bst.
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Wenn’s draußen mal ungemütlich ist Selbst im Frühjahr spielt das Wetter manchmal nicht mit. Dann verlegt ihr das Bewegen eben nach drinnen! Weil das viel mehr Spaß macht, wenn du nicht allein bist, zeigen wir dir hier Übungen, für die du einen Partner brauchst.
für Eltern
Auch wenn Regen oder Nieselgrau vom Rausgehen abhalten, müssen Ihre Kinder nicht den Nachmittag auf dem Sofa verbringen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich auch drinnen auszupowern. Die folgenden Übungen eignen sich für die ganze Familie und fördern Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Beweglichkeit.
Zuallererst: warm werden Bevor ihr mit den Partnerübungen anfangt, macht euch erst mal richtig warm. Wenn ihr dazu Musik anstellt, bekommt ihr gleich gute Laune und viel Energie. So geht's: 1 Lauft auf der Stelle. Dabei könnt ihr einmal die Knie ganz hochnehmen oder versuchen, mit den Fersen den Po zu berühren.
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2 Fasst euch alle an den Händen und bildet einen Kreis. Hüpft nun gleichzeitig dreimal auf dem linken Bein und schüttelt das andere aus. Dann hüpft ihr auf dem rechten Bein, während ihr das linke ausschüttelt. 3 Reckt und streckt euch, als ob ihr Kirschen vom Baum pflücken wolltet.
4 Kreist erst nur mit den Schultern und beschreibt dann wie eine Windmühle mit ausgestreckten Armen Kreise – vorwärts und rückwärts. 5 Stellt euch mit gegrätschten Beinen hin und kreist die Hüften, als müsstet ihr einen Hula-Hoop-Reifen oben halten: erst rechtsherum, dann linksherum.
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Das Warmmachen war erfolgreich, wenn alle tief atmen, leicht gerötete Haut haben und den einen oder anderen Schweißtropfen auf der Stirn. Ein weiteres Anzeichen ist ein leicht erhöhter Puls.
6 Geht in die Hocke wie die Skifahrer und stellt euch vor, eine Piste runterzufahren. Es geht hoch und runter – ganz schön holprig! 7 Geht in den Vierfüßlerstand und macht einen Katzenbuckel. 8 Stolziert wie Störche durch das Zimmer, indem ihr die Knie ganz hoch zur Brust zieht. Versucht dabei, die anderen Störche sanft aus ihrem Gleichgewicht zu bringen.
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Fuß gegen Fuß
So geht's: Setzt euch mit dem Gesicht zueinander, hebt die Füße in die Luft (Schwebesitz) und legt sie Sohle an Sohle. Versucht nun, euren Partner nur mit den Füßen wegzudrücken. Derjenige, dem das gelingt, gewinnt! Wer den Kontakt zu den Füßen des Gegners verliert, ist raus.
Schwebesitz
So geht's: Wieder sitzt du deinem Partner im Schwebesitz gegenüber. Dieses Mal darfst du dich mit den Händen hinter dem Rücken abstützen. Lasst nun eure gestreckten und geschlossenen Beine gleichzeitig um die des Partners kreisen. Wer schafft die meisten Umdrehungen, ohne abzusetzen?
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Aufzug
So geht's: Setzt euch paarweise Rücken an Rücken auf den Boden und versucht, gleichzeitig miteinander vom Boden aufzustehen, ohne dass ihr euch mit den Händen am Boden abstützen müsst. Am besten geht das, wenn ihr euch mit einem etwa gleich großen Partner zusammenfindet.
Liegestützwettstreit
für Eltern
Achten Sie bitte darauf, dass alle vorher Uhren und Armkettchen ablegen. So geht's: Geh mit deinem Partner – Gesicht zueinander – in den Liegestütz. Wer das noch nicht richtig kann, darf dabei auf den Knien bleiben. Jeder versucht nun, mit einer Hand auf die des Partners zu klatschen, ohne selbst getroffen zu werden. Wer trifft die Hand des Gegners am häufigsten?
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Ballübergabe (1a + b) So geht's: Stellt euch mit gegrätschten Beinen Rücken an Rücken. Haltet dabei einen Abstand von etwa 20 Zentimetern. Reicht euch nun mit gestreckten Armen einen Ball durch die Beine (1a) über den Kopf (1b) und wieder durch die Beine. Nach vier Runden wechselt ihr die Richtung. Danach übergebt ihr euch den Ball in Hüfthöhe und schließlich in Höhe der Schultern, wobei ihr eine große Acht beschreibt.
In der Balance So geht's: Du stehst deinem (etwa gleich großen) Partner gegenüber. Legt die Hände auf die Schultern des anderen und hebt dabei gleichzeitig das gleiche Bein zur Seite hoch. Wer kann besser die Balance halten?
Immer schön beweglich (2) So geht's: Stell dich einem etwa gleich großen Partner im Abstand von etwa zwei Fußlängen gegenüber. Streckt eure Arme in die Höhe und fasst euch an den Händen. Dreht euch dann unter diesem „Dach“ gleichzeitig in dieselbe Richtung, bis ihr wieder zur Ausgangsstellung zurückgekehrt seid. Anschließend dreht ihr euch in die andere Richtung.
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R E M SOM
Schwimmen, radeln, laufen, spielen: Jetzt ist die beste Jahreszeit, um neue Sportarten auszuprobieren, denn es bringt richtig gute Laune, beim Spielen und Toben ins Schwitzen zu kommen. Und Erfrischung verspricht ein Ausflug ins Freibad. Kommt mit – auf uns wartet der Sommer!
Somm er Sportz ist e jetzt zä it – hlen keine Ausred mehr! en
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Blauer Himmel, die Sonne lacht … wen hält's eigentlich noch in den vier Wänden eines Zimmers? Ist es nicht toll, wenn das Freibad wieder die Pforten öffnet? Wenn man draußen immer jemanden zum Spielen und Sporttreiben trifft, weil es alle Freunde ins Freie zieht? Wenn die großen Ferien vor der Tür stehen?
für Eltern
Der Sommer ist wie gemacht fürs Spielen, Toben, Laufen im Freien. Die Wärme der Sonne schenkt Lebensfreude, und gerade Kinder stecken jetzt voller Energie und Bewegungsdrang. Nutzen Sie das aus und starten Sie mit Ihrer Familie richtig durch in die große Welt des Sports! Wenn nicht jetzt, wann dann? Probieren Sie gemeinsam neue Spiele aus, unternehmen Sie Ausflüge mit dem Fahrrad oder zu Fuß und powern Sie sich beim Schwimmbadbesuch mit Wasserspielen richtig aus. Achten Sie aber besonders an heißen Tagen darauf, dass die Kinder sich beim Toben in der prallen Sonne nicht überhitzen, und denken Sie an Sonnenschutz und genügend zu trinken, am besten kohlensäurearmes Mineralwasser oder noch besser Apfelschorle. Eine gute Möglichkeit, die Kinder neue Sportarten entdecken zu lassen, sind übrigens die Ferienangebote von Vereinen und Kommunen. Informieren Sie sich doch einmal darüber, was in Ihrer Nähe angeboten wird!
In Schwung mit dem Schwungseil Seilspringen mit Freunden zusammen – das macht am meisten Spaß mit dem langen Schwungseil. Zwei Mitspieler schwingen das Seil, und einer oder zwei hüpfen. Wenn ihr nur zu zweit seid, könnt ihr ein Seilende auch an einer Teppichstange oder einem Baum festbinden. Noch ein paar Tipps: Spring dich immer zu Beginn mit ein paar einfachen Grundsprüngen warm, bis du merkst, dass du locker wirst. Und zieh dir zum Seilspringen am besten Turnschuhe oder wenigstens bequeme, aber dennoch feste Schuhe an.
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Für alle Spielideen gilt: Zuerst zählt ihr mit Abzählreimen (siehe ganz vorne im Buch) aus, wer die beiden Seilschwinger sind und in welcher Reihenfolge die anderen springen dürfen. Die beiden Seilschwinger nehmen nun je ein Ende des Seils und wickeln es sich am besten einmal um die Hand. Sie stellen sich so weit auseinander, dass das Seil beim Schwingen gerade noch den Boden berührt, aber nicht an Tempo verliert. Dann beginnen sie das Seil gleichmäßig in hohem Bogen zu schwingen – immer schön aus dem Handgelenk.
für Eltern
Das Spiel mit dem Schwungseil fördert die Koordination zwischen den Mitspielern. Ein Schwungseil sollte zwischen 4 und 6 Metern lang sein. Ist es zu leicht, können Sie in der Mitte ein paar Knoten machen. Dadurch gewinnt das Seil an Gewicht und lässt sich besser schwingen.
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Einfaches Hüpfen So geht's: Der erste Springer läuft in das Seil, hüpft zweimal darüber und läuft dann wieder hinaus, ohne das Seil zu berühren. Gelingt es nicht, muss er einen der Seilschwinger ablösen und nun selbst das Seil schwingen. Wer springt die schönsten oder verrücktesten Figuren?
Reimhüpfen So geht's: Der Springer hüpft im Takt des Reimverses über das Seil. Wenn darin von einer bestimmten Bewegung die Rede ist, führt der Springer sie aus: einen Knicks machen, sich krumm machen, den Schuh zeigen … Macht er einen Fehler, dann löst er einen der Schwinger ab, und der nächste Spieler ist an der Reihe.
A, B, C, Kopf in die Höh'! D, E, F, wart, ich treff! G, H, I, das macht Müh'! J, K, L, nicht so schnell! M, N, O, lauf nicht so! P, Q, R, das ist schwer! S, T, U, hör mir zu! V, W, X, mach 'nen Knicks! Y, Z, ab ins Bett!
Teddybär, Teddybär, dreh dich rum. Teddybär, Teddybär, mach dich krumm. Teddybär, Teddybär, heb ein Bein, Teddybär, Teddybär, das war fein. Teddybär, Teddybär, zeig deinen Schuh, Teddybär, Teddybär, wie alt bist du? Teddybär, Teddybär, bau ein Haus, Teddybär, Teddybär, spring heraus.
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Synchronhüpfen So geht's: Hier braucht ihr zwei Mannschaften. Die erste Gruppe läuft gleichzeitig in das Seil, macht ein paar Sprünge und läuft gemeinsam wieder hinaus. Gelingt es, ist die andere Mannschaft dran. Klappt es nicht, muss derjenige, der den Fehler gemacht hat, mit einem der Schwinger tauschen. Dann kann ein neuer Versuch gestartet werden.
Erster rein, Erster raus So geht's: Es gibt auch die Möglichkeit, dass die Springer einer Mannschaft nacheinander in das Seil laufen und so lange springen, bis der letzte zu ihnen gestoßen ist. Dann laufen sie einzeln wieder hinaus – der erste zuerst. Die anderen springen so lange weiter, bis sie an der Reihe sind, das Seil wieder zu verlassen.
Salz und Pfeffer So geht's: Die Seilschwinger bestimmen das Tempo, die Springer müssen aufpassen. Rufen die Schwinger „Pfeffer“, schwingen sie das Seil schneller und schneller. Rufen sie „Salz“, wird das Seil wieder langsamer.
Hüpfen verkehrt So geht's: Springt einmal von der anderen Seite in das Seil, wenn es euch also entgegenkommt. Den Einstieg findet ihr am leichtesten, wenn das Seil gerade den Boden streift. Wer einen Fehler macht, löst einen der Seilschwinger ab, und dieser ist an der Reihe.
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Tempo, Tempo! Das Springseil Seilspringen ist nur was für kleine Kinder, ist Pippifatz? Ganz und gar nicht! Boxsportler wissen es schon lange – Seilspringen bringt dich mächtig in Schwung und sorgt für schnelle, kräftige Beine.
für Eltern
Zum klassischen Seilspringen eignet sich am besten ein Seil von ungefähr 2,80 Meter Länge mit leicht verdicktem Mittelstück. Die richtige Sprunglänge ermittelt man, indem man je ein Seilende in eine Hand nimmt, sich auf die Mitte des Seils stellt und nun die Hände unter die Achseln führt. Ist das Seil straff, dann kann losgesprungen werden. Schlackert's, dann einfach etwas Seilende um die Hände wickeln.
Seilspringen alleine So geht's: • Spring mit beiden Beinen mit Zwischenhüpfer und Durchschlag vorwärts (Grundsprung). Probier es nach einer Weile ohne Zwischenhüpfer und zur Abwechslung auch rückwärts. • Hüpf abwechselnd mit dem linken und dem rechten Bein über das Seil. • Hüpf beidbeinig, schwing aber das Seil gleich zweimal je Hüpfer durch (Doppelschlag). • Lauf vorwärts und spring im Laufen über das Seil. • Hüpf mit beiden Beinen, schwing aber das Seil mit vor dem Körper gekreuzten Armen. • Nimm beide Enden des Seils in eine Hand. Lass das Seil knapp über dem Boden kreisen und spring bei jeder Drehung darüber. • Nimm das Seil doppelt und spring in der Hocke vorwärts darüber und wieder zurück.
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Zwei in einem Seil Für das Seilspringen zu zweit braucht ihr ein etwas längeres Seil. So geht's: • Stellt euch einander gegenüber. Einer schwingt das Seil, beide hüpfen den Grundsprung. Fortgeschrittene schwingen rückwärts! • Während des Springens übergibt einer dem anderen das Seil. • Stellt euch nebeneinander und haltet euch an der Hand. In der freien Hand hält jeder ein Seilende. Auf ein Zeichen hin legt ihr gleichzeitig mit dem Grundsprung los. • Stellt euch mit etwas Abstand gegenüber. Jeder hat ein Seilende in der Hand. Nun schwingt ihr das Seil so, dass jeder ein O vor seinem Körper beschreibt. Einer von euch läuft nun ins Seil hinein, springt einige Male mit und läuft wieder hinaus. Jetzt ist der andere dran.
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Zeigt her eure Füße Mit einem Springseil lässt sich noch viel mehr anstellen, als nur zu hüpfen. Diese Ideen kannst du auch in der Wohnung ausprobieren – barfuß!
für Eltern
Die folgenden Übungen sind prima, um Füße und Zehen zu kräftigen und die Koordination zu schulen.
Seil übergeben So geht's: Setz dich auf den Boden, leg das Seil vor dich hin und versuch es mit deinen Zehen zu greifen und hochzuheben. Erst mit dem rechten Fuß, dann mit dem linken und dann mit beiden Füßen gleichzeitig. Wenn du das kannst, probier mal, das Seil von einem Fuß zum anderen zu übergeben! Noch interessanter wird es, wenn ihr zu mehreren übt und euch das Seil gegenseitig übergebt – immer mit den Zehen!
Tauziehen zu Fuß So geht's: Setzt euch zu zweit einander gegenüber. Du greifst ein Ende des Seils mit einem deiner Füße, dein Partner das andere. Nur mit der Kraft eurer Zehen liefert ihr euch jetzt ein Tauziehen. Wem gelingt es, dem anderen das Seil zu entreißen?
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Werfen und Fangen: Spiele mit Bällen Kennst du das? Manchmal wisst ihr nicht so richtig, was ihr mit euch anfangen sollt. Plötzlich hält jemand einen Ball in der Hand – und schon geht's los! Die Langeweile ist vorbei, blitzschnell sind Mannschaften eingeteilt, ein Spiel ist im Gange. Bälle sind toll: Ganz einfache Gegenstände, die aber jede Menge Möglichkeiten bieten. Werfen, fangen, prellen, rollen – das hast du sicher alles schon mal ausprobiert. Wir zeigen dir, was du sonst noch mit Bällen anstellen kannst.
für Eltern
Bälle strahlen einfach eine ganz besondere Faszination aus. Das geht den Kleinen nicht anders als den Großen. Meist sind es die ersten Spielgeräte, mit denen ein Baby in Berührung kommt. Deshalb bringen die weitaus meisten Kinder bei Schuleintritt zumindest irgendeine Form von Ballerfahrung mit. Aber die Fertigkeiten sind zu diesem Zeitpunkt schon sehr unterschiedlich ausgeprägt. Fangen, Werfen und Zielen zählen mit zu den motorischen Grundeigenschaften, die frühzeitig gefördert werden sollten. Damit bei den „richtigen“ Ballspielen ein Spielfluss zustande kommt, üben Sie diese Fähigkeiten am besten mit Ihren Kindern. Ideen dafür finden Sie auf den nächsten Seiten. Kleine Hände brauchen große Bälle. Faustregel: Je kleiner das Kind, desto größer der Ball. So ist er leichter zu greifen und festzuhalten. Außerdem empfehlen wir für kleine Kinder leichte und „langsame“ Bälle, etwa solche aus Schaumgummi. Je erfahrener die Kinder, desto kleinere und schwerere Bälle können eingesetzt werden. Etliche der Spiele lassen sich gut variieren, indem Sie statt eines normalen Balls einen Wasserball, eine Frisbeescheibe oder ein Indiaca (Wurfgerät mit Federn) benutzen. So wird auch Altbekanntes wieder spannend.
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Ball gegen die Wand werfen Vorneweg: Such dir nicht unbedingt Nachbars Garagentor als Spielwand aus! Das macht eine Menge Lärm und freut deine Nachbarn bestimmt nicht sonderlich. Besser wählst du eine Wand bei euch zu Hause oder auf dem Schulhof. Oft findest du auch auf Spielplätzen Torwände, die du benutzen kannst. Bist du bereits ein sicherer Werfer und Fänger, kannst du den Ball natürlich auch einem Partner zuspielen. So geht's: • Wirf den Ball mit beiden Händen so gegen die Wand, dass du ihn auch wieder mit beiden Händen fangen kannst. • Wirf mit rechts und fang mit rechts – und umgekehrt. • Wirf mit links und fang mit rechts – und umgekehrt. • Nun wird es schon schwieriger: Klatsch vor dem Fangen einoder mehrmals in die Hände. • Dreh dich vor dem Fangen einmal um dich selbst. • Prell den Ball mit der flachen Hand gegen die Wand. • Stell dich mit dem Rücken zur Wand und wirf den Ball beidhändig über den Kopf, dreh dich herum und fang ihn wieder. • Stell dich wieder mit dem Rücken zur Wand. Aber jetzt wirfst du den Ball beidhändig durch die gegrätschten Beine, drehst dich um und fängst ihn wieder.
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Wettwanderball Das ist ein einfaches Ballspiel, das aber richtig viel Spaß macht. Je schneller der Ball weitergegeben wird, desto stärker musst du dich konzentrieren und desto lustiger wird es. Ihr braucht zwei Bälle und eine gerade Anzahl von Spielern. Seid ihr eine ungerade Anzahl, dann wählt (mit einem Abzählreim, siehe ganz vorne im Buch) einen Schiedsrichter aus. Der kann alles genau beobachten, bei Flunkereien eingreifen und unparteiisch die Runden zählen. So geht's: Stellt euch in einem Kreis mit dem Gesicht zur Mitte auf, jeweils etwa eine halbe Armlänge voneinander entfernt. Nun wird die Gruppe mit Durchzählen in zwei Mannschaften geteilt: Alle Spieler mit einer geraden Zahl gehören zum gleichen Team, alle mit einer ungeraden Zahl bilden das zweite Team. Die Spieler mit den Nummern 1 und 2 erhalten jeweils einen Ball. Auf Kommando wird der Ball des ergeeinen Teams linksherum weitergems worfen, der des anderen Teams rechtsherum. Beide Bälle gehen immer nur an die Mitglieder des eigenen Teams, also immer an den übernächsten Spieler. Sie wandern dabei im Gegenverkehr. Ziel ist es, den Ball möglichst schnell fünfmal im Kreis herumzugeben. Die schnellste Mannschaft hat gewonnen.
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Wörter-Fangen Dieses Spiel könnt ihr mit einem normalen Ball spielen, aber mit einem wassergefüllten Luftballon ist es bestimmt interessanter, aufregender – und vor allem nasser. So geht's: Zuerst malt ihr mit Kreide ein rundes Spielfeld auf den Boden auf – je nach Anzahl der Mitspieler mit 4 bis 6 Meter Durchmesser. Dann wird ein Luftballon prall mit Wasser gefüllt und gut zugeknotet. Den ersten Werfer wählt ihr mit einem Abzählreim aus (ihr findet welche ganz vorne im Buch). Er erhält den Luftballon. Alle anderen verteilen sich in dem Spielfeld und laufen darin herum. Dabei halten sie die Hände auf dem Rücken verschränkt. Der Werfer wirft nun einem der Feldspieler den Luftballon zu und sagt dabei ein Wort aus einem vorher abgestimmten Themenbereich. Der angeworfene Spieler muss den Ball fangen, ein Wort sagen, das zu dem ersten passt, und dann den Ball sofort zum nächsten Spieler werfen. Der Nächste fängt nun seinerseits den Ball und sagt ein passendes Wort. Fällt dem Angespielten kein Wort ein oder hält er den Ball länger als 10 Sekunden fest, muss er aussetzen oder eine Aufgabe lösen, die vorher festgelegt wird. Das Gleiche gilt, wenn einer der Spieler die Begrenzung des Spielfelds übertritt. Fällt der Ball runter, werdet ihr patschnass.
Welche Wörter gesagt werden sollen, müsst ihr euch vor Spielbeginn überlegen. Ihr könnt zum Beispiel Blumennamen, Baumnamen, die Namen bekannter Sportler oder auch Vokabeln als Wortreihen benutzen. Beispiel: Der Werfer sagt Rose, der Fänger antwortet Tulpe. Alles klar?
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Ball über die Schnur Dieses einfache Spiel, das an Volleyball erinnert, könnt ihr sogar in der Pause auf einer Wanderung spielen. Alles, was ihr braucht, ist eine Schnur von etwa 10 Meter Länge, zwei Bäume (oder Pfähle), zwischen denen ihr sie straff spannen könnt, und drumherum eine freie Fläche. So geht's: Markiert ein Spielfeld von etwa 6 mal 12 Metern (auch größer, wenn ihr eine große Gruppe seid), indem ihr die Begrenzung in die Erde kratzt oder mit Kreide aufzeichnet. Die Schnur spannt ihr in der Mitte in ungefähr 2 Meter Höhe zwischen den Bäumen oder Pfählern. Teilt euch in zwei Mannschaften zu je zwei oder drei Spielern auf und lost aus, welche Mannschaft anfangen darf. Bei dem Spiel geht es darum, den Ball so ins gegnerische Feld zu werfen, dass die andere Mannschaft ihn nicht fangen kann und er zu Boden fällt. Geworfen wird von der eigenen Grundlinie aus. Ist euch das zu weit und deshalb zu schwierig, dann könnt ihr auch eine andere Abwurflinie ausmachen. Nur zu nah an der Schnur darf sie nicht liegen! Wenn die fangende Mannschaft den Ball erreicht, bevor er den Boden berührt, dann kann sie ihn entweder sofort zurückspielen oder ihn sich noch zweimal innerhalb des eigenen Felds zuspielen, bevor er wieder über die Schnur fliegt. Jeder nicht gef gefangene Ball gibt einen Pun Punkt für die werfende Manns Mannschaft. Nach fünf Einwür würfen bekommt der G Gegner das Einwurfrecht. Die Mannschaft, die nach 10 Minuten die meisten Punkte hat, ist Sieger.
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Kegeln Bei diesem Spiel geht es zu wie auf der Kegelbahn. Du kannst mit deinen Freunden richtige Turniere veranstalten! Alles, was ihr braucht, sind ein paar Plastikflaschen als Kegel, die ihr halb mit Wasser oder Sand füllt, damit sie stabiler stehen. Und natürlich einen Ball! So geht's: Markiert euch eine Wurflinie und in einiger Entfernung davon einen Kreis, in den ihr die Flaschenkegel stellt. Alle Spieler treten hinter die Wurflinie zurück. Wenn in Teams gespielt werden soll, legt ihr die natürlich vorher fest. Alle Spieler versuchen nun nacheinander möglichst viele Kegel umzuwerfen, indem sie einen Ball mit aller Kraft darauf zurollen. Achtet darauf, dabei die Wurflinie nicht zu übertreten! Wer übertritt, dessen Wurf gilt nicht, und der Nächste ist dran. Jeder umgefallene Kegel zählt einen Punkt. Die Punktzahl wird notiert, die Kegel werden wieder aufgestellt, und dann kommt der nächste Spieler dran. Schafft es ein Spieler, alle Kegel mit einem Wurf umzustoßen, dann bekommt er die doppelte Punktzahl angerechnet und darf nochmals werfen. Am Ende einer Runde werden alle Punkte eines Teams zusammengezählt.
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Planschen und Toben im flachen Wasser Sommer, Sonne, Wasser – irgendwie gehört das untrennbar zusammen. Das Meer und die Badeseen ziehen einen schon fast magisch an – und sei es nur, um sich auf einen Bootssteg zu setzen und die Füße in die Wellen baumeln zu lassen. Wenn es richtig heiß draußen ist, macht es Spaß, Sport und Spiele gleich ins Wasser zu verlegen. Das heißt noch nicht mal, dass sich dann alles ums Schwimmen dreht: Viele Lauf-, Fang- und Staffelspiele, die ihr sonst an Land spielt, funktionieren auch prima im flachen Wasser – sei es am Strand oder im Schwimmbad. Das spritzt schön und kühlt ab!
für Eltern
Die Körper- und Bewegungserfahrungen, die wir im Wasser machen können, sind mit nichts anderem vergleichbar. Wasser motiviert, fordert heraus und schafft eine Vielzahl an Bewegungssituationen, an die sich Kinder erst gewöhnen müssen. Dabei können sie ihre Grenzen ausloten. Gewöhnen Sie Ihre Kinder so früh wie möglich ans Wasser. Das Vorschulalter ist bestens zum Schwimmenlernen geeignet. In diesem Alter ist die vom Wasser ausgehende Faszination fast immer größer als die Angst davor. Gerade Kleinkinder haben noch nicht völlig vergessen, wie angenehm und sicher sich ein mit Wasser gefüllter Raum anfühlte. Sollte Ihr Kind sich dennoch wasserscheu zeigen, dann führen Sie es mit einigen der hier vorgestellten Ideen spielerisch im flachen Wasser an das nasse Element heran. Bei allem Spaß: Sicherheit geht vor! Sehen Sie sich im flachen Wasser, speziell am Meer oder am Badesee, vor dem Spielen den Untergrund genauer an. Spitze Steine, Glasscherben oder stachelige Gesellen wie Seeigel können unangenehme Fußverletzungen verursachen. Schärfen Sie den Kindern ein, niemals in unbekannte Gewässer zu springen, gerade wenn sich die Tiefe nicht abschätzen lässt. Aufgeschürfte Knie, Verstauchungen oder sogar Gehirnerschütterungen können die Folge sein. Wenn Sie sich in öffentlichen Badebetrieben befinden, dann halten Sie Ihre Kinder dazu an, auf die übrigen Badegäste Rücksicht zu nehmen und die Hausordnung – die Baderegeln – einzuhalten. Kinder, die erst einmal ihre Scheu überwunden haben, sind später oft kaum wieder aus dem Wasser herauszubekommen. Zittern, blaue Lippen – das sind erste Anzeichen für Unterkühlung oder Erschöpfung. Dann heißt es nichts wie raus und ab unter eine heiße Dusche! Achten Sie darauf, dass das Kind sich danach warm anzieht und die Haare trocknet.
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Entenjagd So geht's: Bestimmt einen Spieler zur „Ente“, die zur besseren Unterscheidung eine Badekappe trägt. Die Ente wird von den anderen Spielern gejagt. Um sich in Sicherheit zu bringen, darf sie nicht nur weglaufen, sondern auch – ganz wie eine echte Ente – abtauchen. Ist das Wasser sehr flach, reicht es aus, wenn sie das Gesicht unter Wasser hält. Auf diese Weise ist sie vor den Fängern sicher, denn die müssen über Wasser bleiben.
Fang den Hut So geht's: Wählt einen Spieler aus, der einen wasserunempfindlichen Sonnenhut aufgesetzt bekommt. Er läuft damit durchs knietiefe Wasser, während die übrigen von euch versuchen, ihm den Hut abzujagen. Derjenige, dem das gelingt, setzt sich den Hut selbst auf und versucht, damit zu entkommen.
Dampfer So geht's: Geht in den Liegestütz und „lauft“ mit den Händen vorwärts, während ihr wie beim Kraulschwimmen mit den Beinen strampelt. Wer erreicht als Erster die Ziellinie oder den Beckenrand?
Turnen im Wasser So geht's: Verlegt die „Turnstunde“ doch einfach einmal ins Nasse! Im brusttiefen (also nicht zu flachen!) Wasser könnt ihr zum Beispiel Rolle (Purzelbaum) vorwärts und rückwärts üben, Handstand machen, euch um die eigene Achse drehen und verschiedene Schritte und Sprünge ausprobieren.
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Parteiball So geht's: Zwei Mannschaften zu je zwei, drei oder vier Spielern verteilen sich im etwa knietiefen Wasser. Eine Mannschaft wirft sich einen Ball zu, während die andere versucht, ihn zu erobern. Die Angreifer laufen dafür in die Flugbahn des Balls, springen oder decken die Mitglieder der Ballmannschaft. Sobald es den Angreifern gelungen ist, den Ball zu ergattern, sind die anderen mit Abjagen dran.
Wanderschlange So geht's: Stellt euch mit gegrätschten Beinen in einer Schlange auf. Haltet dabei mindestens eine Armlänge Abstand zueinander. Nun muss der hinterste Spieler durch den gesamten Beintunnel hindurchtauchen. Sobald er am Kopf der Schlange angekommen ist, stellt er sich ebenfalls mit gegrätschten Beinen hin. Dann startet derjenige, der jetzt das Schlangenende bildet. Auf diese Weise bleibt die Schlange ständig in Bewegung. Zur Abwechslung könnt ihr euch auch gebückt in größerem Abstand (ungefähr 2 Meter) hinstellen, sodass der Letzte über alle Rücken bockspringen muss. Das klappt am besten in etwa bauchnabeltiefem Wasser. Oder ihr wechselt ab: Einer steht gegrätscht, der nächste gebückt. Das ist auch ein schönes Staffelspiel. Gewonnen hat das Team, das zuerst wieder in der alten Reihenfolge dasteht.
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Schwimmen wie die Fische Sicher, man kann natürlich auch im Winter schwimmen gehen, nämlich im Hallenbad. Trotzdem macht das Schwimmen und Tauchen im Freibad, am See oder im Meer eindeutig mehr Spaß. Das findet auch Monika: „Ich habe zum Beispiel im Meer schwimmen gelernt, und das schon richtig früh!“ Du kannst auch schon schwimmen und fühlst dich auch im tiefen Wasser ganz in deinem Element? Dann sind die folgenden Spiele etwas für dich. Denn Schwimmen, das bedeutet alles andere, als immer nur Bahnen zu ziehen! Aber Achtung: Manchmal wird's hier ganz schön anstrengend. Geh rechtzeitig aus dem Wasser, wenn du nicht mehr kannst.
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für Eltern
Im tieferen Wasser gilt es natürlich besonders aufzupassen. Nehmen Sie keine allzu große Kindergruppe zum Schwimmen mit, damit Sie den Überblick nicht verlieren. Ein guter Schwimmer sollte immer die Oberaufsicht führen, um gegebenenfalls eingreifen zu können. Seien Sie gerade bei Tauchspielen aufmerksam! Sie sind körperlich recht anstrengend und sollten wirklich nur mit geübten Schwimmern durchgeführt werden. Achten Sie darauf, dass niemand einfach in ein unbekanntes Gewässer hineinspringt, schon gar nicht kopfüber. Im Meer, Fluss oder See können zudem starke Strömungen selbst guten Schwimmern Probleme bereiten.
Tauchhasche So geht's: Eigentlich spielt ihr hier Fangen nach den Regeln, die euch vertraut sind. Aber schwimmend ist das natürlich noch spannender, und es gibt eine Sonderregel: Die Verfolgten dürfen tauchen, um dem Fänger zu entgehen. Dieser muss sich dann ein neues Opfer suchen. Das (vorher festgelegte) Spielfeld darf nicht verlassen werden. Spielt ihr im Schwimmbad, kann der Beckenrand als Freimal dienen, an dem man in Sicherheit ist. Hocken dem Fänger zu viele Spieler auf dem Beckenrand, zählt er bis drei: Wer dann nicht im Wasser ist, wird zum Fänger.
Entern So geht's: Wählt zwei Spieler aus, die sich als Matrosen auf eine Luftmatratze setzen. Der Rest von euch hat die Aufgabe, dieses „Schiff“ zu entern. Zwar paddeln die Matrosen so schnell weg, wie sie können, aber die Seeräuber sind schneller. Im wilden Handgemenge gehen die beiden Matrosen sicherlich am Schluss doch baden! Dann verwandeln sich zwei der Piraten in ehrbare Seeleute, die ihr Schiff in der nächsten Runde gegen die Angreifer verteidigen müssen..
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Wasserballtransport Bei diesem Spiel ist weniger Schnelligkeit gefragt als Geschicklichkeit. Ihr könnt daraus einen Einzelwettbewerb machen oder, mit einer größeren Gruppe, ein Staffelspiel. So geht's: Eure Aufgabe ist, einen großen aufblasbaren Wasserball über eine vorher festgelegte Strecke zu transportieren. Das kann im Schwimmbad zum Beispiel eine komplette Bahn sein. Ihr dürft ihn dabei allerdings nicht mit den Händen berühren, sondern nur mit dem Kopf oder den Füßen vorwärts bewegen. Bringt den Wasserball also durch geschicktes Führen ans Ziel. Und zwar mit Gefühl: Der Ball ist leicht – kleine Schubser reichen schon!
Schatztauchen So geht's: Werft 15 bis 20 Tauchringe oder ähnlich kleine Gegenstände ins Wasser. Auf ein Zeichen tauchen alle Spieler ab. Wer hat die meisten Gegenstände aus dem Wasser geholt, ohne zwischendurch an die Luft zu kommen? Dieses Spiel könnt ihr auch gut mit zwei Mannschaften spielen. Gewonnen hat die Gruppe, die nach einer bestimmten Zeit die meisten ertauchten Gegenstände vorweisen kann.
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Poolnoodle-Wettreiten So geht's: Leiht euch beim Schwimmmeister ein paar der lustigen Poolnoodles (gesprochen „Puhlnudels“) aus, also der langen, bunten Schwimm-„Nudeln“. Jeder nimmt sich eine davon und setzt sich rittlings darauf. Auf ein Zeichen hin „reitet“ ihr um die Wette von einer Seite des Schwimmbeckens zur anderen, indem ihr kräftig mit den Händen paddelt. Sieger ist, wer als erster Noodle-Reiter die andere Seite erreicht. Ihr könnt auch einen Staffelwettkampf daraus machen, indem ihr euch in zwei Mannschaften aufteilt. Jeweils nach einer Bahn wird die Noodle an den Nächsten weitergegeben.
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T S B R HE uch Lasst e wind erbst H n e d e e Nas i d m u ! wehen
Jetzt hängen an allen Bäumen rote, gelbe, orangefarbene Blätter, und es gibt draußen eine Menge zu entdecken. Genauso bunt wird's auch sportlich gesehen: Noch scheint die Sonne, aber es ist nicht mehr so heiß. Draußen in Bewegung zu kommen macht daher noch mehr Spaß!
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Heike erinnert sich: „Das Kinderlied ‚Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder, und der Herbst beginnt‘ geht mir immer im Kopf herum, wenn die Tage wieder kürzer werden. Ich muss dann an mein eigenes Training mit den damaligen Sportkameraden denken. Wenn es draußen herbstlich und regnerisch wurde, halfen uns Lieder, die schlechte Laune zu vertreiben und wieder mit Spaß zu trainieren.“ Braucht ihr auch manchmal einen kleinen Motivationsschub, um rauszugehen und euch zu bewegen? Dann trommelt eure Freunde oder eure Familie zusammen, probiert mal wieder neue Spiele aus und lasst euch gemeinsam den Herbstwind um die Ohren pfeifen! Singen könnt ihr natürlich außerdem.
für Eltern
Die bunte Jahreszeit eignet sich wie kaum eine andere dazu, mit der ganzen Familie Wanderungen zu unternehmen. Am Wegrand lassen sich meist jede Menge Möglichkeiten entdecken, zusätzlich Spiele oder kleine Wettbewerbe zu veranstalten: Baumstämme laden zum Balancieren und Klettern ein, Stöcke zum „Paddeln“ oder „Skilanglaufen“, Tannenzapfen zum Weitwurf-Wettstreit mit Sonderaufgaben. Dadurch schulen Sie und Ihre Kinder ganz nebenbei Koordination, Geschicklichkeit und Gleichgewicht. Wer das noch gezielter trainieren möchte, findet am Ende dieses Kapitels etliche Ideen dazu. Im Mittelpunkt der folgenden Übungen und Spiele steht aber die Entwicklung der Ausdauer, insbesondere der Kraftausdauer und Schnelligkeitsausdauer. Das klingt erst einmal trocken, macht aber viel Spaß!
Spannende Spaziergänge Spazierengehen ist öde?! Also, im Herbst jedenfalls nicht. Wer die Augen offen hält, der entdeckt da draußen lauter Dinge, die sich in Spielzeug verwandeln lassen!
für Eltern
Viele Kinder finden Wandern oder Spaziergänge eher langweilig. Wer kennt das nicht aus eigenen Kindertagen! Zum Glück lässt sich Abhilfe schaffen. Bauen Sie bei der Bewegung draußen einfach ein paar kleine Spielideen ein. Vorschläge finden Sie auf den folgenden Seiten.
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Gegen den Wind Nutzt die Herbstwinde und spielt mit ihnen. Sucht euch dazu an einem windigen Tag eine flache Strecke von etwa 10 bis 30 Metern. So geht's: • Auf die Plätze, fertig, los! Wer läuft die abgesprochene Strecke am schnellsten gegen die Kraft des Windes? • Alles noch einmal – aber nun heißt's rückwärtslaufen gegen den Wind. Aufgepasst, da kann man leicht ins Stolpern kommen. • Habt ihr schon einmal eine Windmühle gesehen? Na, dann lauft los und kreist dabei mit den Armen wie eine Mühle. Zuerst legt ihr die Strecke zurück, während ihr die Arme vorwärts kreisen lasst. Dann macht ihr das Gleiche noch einmal und lasst sie rückwärts kreisen.
Autorennen Fahrzeuge gibt es viele, und alle fahren unterschiedlich schnell: Ein Traktor ist ganz langsam, ein LKW schon etwas schneller. Ein schwerer Bagger kommt nur behäbig um die Kurven. Das Auto von Mama oder Papa fährt fixer, und ganz besonders flott vom Fleck kommt das Rennauto. Und wie fährt ein Bus? So geht's: Legt als Erstes eine Rennstrecke fest. Nun entscheidet ihr abwechselnd, mit welchem Auto gefahren wird. Entsprechend schnell oder langsam müsst ihr die Strecke zurücklegen. Ein Tipp: Passt die Länge der Rennstrecke jeweils der Geschwindigkeit an!
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Spiele mit dem Wanderstock Wanderstöcke sind toll, wenn man im Gebirge unterwegs ist – aber auch, wenn es euch auf einer Tour zwischendurch langweilig wird. Denn man kann mit ihnen viel mehr anfangen, als nur einfach zu wandern. Wenn ihr keine zur Verfügung habt, dann sucht euch einfach ein oder zwei kleinere Äste. An einem Hügel oder einer Wegstrecke, an der es ordentlich bergauf geht, könnt ihr dann die folgenden Spiele ausprobieren.
für Eltern
Je nach Alter der Kinder reicht bereits ein relativ kurzer Stock. Er sollte ungefähr bis unter die Achseln reichen, wenn die Arme gerade vor dem Körper ausgestreckt sind. Bitte achten Sie darauf, dass er nicht zu schwer und nicht zu spitz ist. Alle diese Stockspiele lassen sich natürlich auch auf flachem Gelände durchführen. Geht es jedoch den Berg oder Hügel hinauf, fordert das den Kindern einiges mehr an Ausdauer, Kraft und Geschicklichkeit ab. So geht's: • Ihr seid Kanufahrer, und der Stock ist euer Stechpaddel. Jetzt geht es stromaufwärts (also den Berg hoch): Führt das „Paddel“ abwechselnd rechts und links am Körper vorbei und „stecht“ es ins „Wasser“, also in den Boden. • Die gleiche Strecke bewältigt ihr jetzt als Kajakfahrer. Wisst ihr, wie diese Sportler ihr doppelseitiges Paddel einsetzen? Sie fassen es in der Mitte, und zwar etwa schulterbreit. Das Gleiche macht ihr jetzt mit eurem Stock und „paddelt“ in fließenden Bewegungen links, rechts, links, rechts aufwärts. • Nun ist Wintersport dran: Setzt wie ein Skilangläufer beide Stöcke gleichzeitig ein, um euch abzudrücken und zur Hügelkuppe zu laufen oder zu hüpfen. • Zum Schluss geht es um Geschicklichkeit. Wem gelingt es, den Stock mit der Spitze auf der Handfläche zu balancieren? Könnt ihr dabei sogar laufen, ohne dass er runterfällt?
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Der weiteste Wurf entscheidet Tannenzapfen, Kastanien, kleine Stöcke … Sicherlich findet ihr auf einem Spaziergang auch noch anderes, womit sich gut und weit werfen lässt. So geht's: Markiert eine Linie, die ihr beim Abwurf nicht überschreiten dürft. Nun kommt es darauf an, eure Zapfen, Stöcke oder anderen Gegenstände so kraftvoll wie möglich zu werfen. Wer hat es am weitesten geschafft? Der Sieger darf entscheiden, auf welche Weise die geworfenen Dinge wieder eingesammelt werden: auf einem Bein hüpfend, rückwärts laufend, auf allen vieren, leise schleichend wie eine Katze, galoppierend wie ein Pferd, im Passgang auf allen vieren wie ein Kamel, watschelnd wie eine Ente, hüpfend wie ein Frosch … Euch fällt bestimmt noch mehr ein!
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Im Gelände unterwegs Heike und Monika erzählen: „Die Spiele, die wir euch auf den nächsten Seiten zeigen, haben wir selbst schon früher begeistert mit unseren Familien und Freunden gespielt. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, die kleinsten verräterischen Spuren zu entdecken oder die Verfolger besonders pfiffig an der Nase herumzuführen.“ Bittet eure Eltern am besten, die Vorbereitung zu übernehmen. Wenn es losgeht, dann denkt an feste Schuhe, denn es geht schon mal querfeldein.
für Eltern
Diese Spiele lassen sich am besten in einem offenen Waldgebiet organisieren, in dem es viel Unterholz, kleine Senken und Hügel gibt. Schließlich muss man sich gut verstecken können. Wichtig ist, dass alle Mitspieler das Gebiet bereits vorher gut kennengelernt haben. Vereinbaren Sie unbedingt einen abgegrenzten Spielbereich, der nicht überschritten werden darf.
Räuber und Gendarm So geht's: Teilt euch wieder in zwei Mannschaften auf: die Räuber und die Gendarmen. Erklärt ein paar schöne Steine oder kleine Hölzer zu Schätzen. Außerdem legt ihr fest, in welchem Gebiet ihr spielen wollt. Die Räuberbande hat die wertvollen Schätze geklaut und wird daher von einem Trupp Gendarmen gesucht. Nun fliehen die Übeltäter in den Wald, um sich und die Beute zu verstecken. Etwa 5 bis 10 Minuten später startet die Mannschaft der Gendarmen. Sie durchkämmen zu zweit oder in Gruppen das Gebiet. Hinter jedem Busch, hinter jedem Baumstamm könnte ein Räuber lauern. Also Achtung! Gibt es verräterische Spuren? Wo bewegen sich Blätter oder Zweige? Habt ihr das leise Knacken eines Zweiges gehört? Schaut auch in die Bäume, vielleicht ist einer der Diebe ja hinaufgeklettert! Wird ein Räuber aufgestöbert, muss er „festgenommen“ werden, damit er nicht flüchten kann. Zur „Festnahme“ reicht eine Berührung aus.
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Schnitzeljagd Die klassische Schnitzeljagd bietet ein bisschen von allem: Spurenlesen, Verstecken, Fangen – und vor allem viel Spaß an der frischen Luft.
für Eltern
Für die Schnitzeljagd brauchen Sie einen Beutel Sägespäne, bunte Papierschlangen (bitte keine aus Plastik!) und weiße Tafelkreide. So geht's: Bildet zwei Mannschaften zu drei oder mehr Mitspielern. Das Schnitzelteam startet zuerst und streift etwa eine halbe Stunde lang auf möglichst verschlungenen Wegen durchs Gelände, um sich dann zu verstecken. Zehn Minuten nach der Schnitzelmannschaft läuft die Verfolgermannschaft los. Sie versucht, die Fährte der anderen aufzunehmen und sie schließlich zu finden. Das wäre allerdings fast unmöglich und vor allem halb so spannend, wenn die Schnitzelmannschaft nicht auf ihrem Weg kleine Spuren hinterlassen hätte: Ein in den Boden des Waldweges gekratzter Pfeil zeigt die Laufrichtung an, ein kleines Häufchen Sägespäne verrät, wo die Gruppe ins Gebüsch abgebogen ist. Papierschlangen, die in die Zweige einiger Bäume geknotet wurden, oder Kreidezeichen auf Steinen oder an Bäumen geben ebenfalls Hinweise, wo sich die erste Gruppe finden lässt. Natürlich müsst ihr die Augen gut offen halten, um die Spuren zu entdecken. Und ab und an wurde auch einmal eine falsche Fährte gelegt. Sonst wäre es ja auch zu einfach! Zum Schluss aber will die Schnitzelmannschaft trotzdem gefunden werden, um nicht allzu lange im Versteck auf die Suchmannschaft warten zu müssen.
Wenn ihr Papierschnitzel oder Papierschlangen (Luftschlangen) zur Markierung verwendet, dann sollte die Suchmannschaft sie wieder einsammeln. Warum? Ganz einfach: den Pflanzen und Tieren des Waldes zuliebe.
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Orientierungslauf Ein Orientierungslauf ist die sportliche Variante der Schnitzeljagd, bei der der gesamte Weg in langsamem Lauftempo bewältigt wird. Dafür solltet ihr schon etwas Kondition haben, also häufiger längere Strecken gelaufen sein, ohne dabei völlig aus der Puste zu geraten. Außerdem müssen verschiedene Kontrollpunkte angelaufen werden, an denen es mitunter knifflige Aufgaben zu lösen gilt, bevor es weitergehen kann. An einem Orientierungslauf teilzunehmen ist eine spannende Sache!
für Eltern
Bevor Sie mit Ihrer Familie an einem Orientierungslauf teilnehmen oder sogar selbst einen veranstalten, sollten Sie mit den Kindern den Umgang mit Karte und Kompass bereits geübt haben – zum Beispiel beim Sonntagsspaziergang. So lernen sie spielerisch und fast nebenbei die Bedeutung von Kompass, Kartenzeichen, Höhenlinien und Maßstäben kennen. Machen Sie sie auch damit vertraut, auf den Stand der Sonne, auffällige Landschaftsformationen und markante Bauwerke zu achten.
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für Eltern
Wenn Sie den Orientierungslauf vorbereiten, dann überlegen Sie sich eine möglichst interessante Strecke, die Sie mit (nicht zu einfachen) Anweisungen beschreiben, und ein paar markante Kontrollpunkte. Dort muss nicht zwangsläufig eine Kontrollperson stehen. Zum Beweis, dass die Gruppe dort war, dienen auch spezielle Aufgaben, die gelöst werden müssen. So sollen die Läufer zum Beispiel aufschreiben, welche Blumen an einer bestimmten Wegkreuzung wachsen, wie viele Fenster die Waldkapelle hat oder welches Mittagsgericht auf der Tafel beim Gasthof steht. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. So geht's: Bildet kleine Gruppen oder Zweierteams. Am Start bekommt ihr genaue Streckenanweisungen mit. Die können durchaus auch einmal kompliziert klingen: „Das nächste Bauwerk lässt du rechts liegen, wendest dich um 45 Grad und läufst bis zur nächsten Wegkreuzung.“ Bei dem Bauwerk kann es sich um eine kleine Kapelle handeln, aber auch um eine Bank. Die Anweisung „Biege an der großen Kastanie links ab“ ist da schon einfacher. An den Kontrollpunkten bekommt ihr entweder einen Stempel auf eure Kontrollkarte, müsst eine kleine Schleife, eine Murmel oder etwas Ähnliches mitnehmen oder aber eine Aufgabe lösen. Das dient als Beweis, dass ihr auch wirklich dort wart. Das Team, das alle Kontrollpunkte am schnellsten, in der richtigen Reihenfolge und mit den wenigsten Fehlern abgelaufen hat, ist der Sieger des Tages.
Trimmpfad Keine Lust aufs Laufen? Zu langweilig? Dann ist ein Trimmpfad vielleicht das Richtige für dich. Das ist eine Laufstrecke, die meist im Wald auf wunderbar federndem Boden angelegt wurde. In relativ kurzen Abständen findest du Hindernisse, die es zu überwinden gilt, oder Geräte. Hinweistafeln erklären dir, was man dort alles machen kann. Da bleibt keine Zeit für Langeweile!
für Eltern
Kindern macht Joggen auf dem Trimmpfad richtig Spaß. Auf diese Weise bekommen Sie auch die ärgsten Laufmuffel auf Trab. Achten Sie nur darauf, dass sich alle zwischendurch immer wieder lockern und dehnen, ohne allerdings dabei auszukühlen.
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Krieg mich doch! Nachlaufen, Fangen, Haschen – das kennst du ganz bestimmt. Spiele, bei denen du schnell und wendig sein musst, um andere zu fangen oder selbst nicht geschnappt zu werden, gab es auch schon früher. Frag mal deine Eltern, an welche sie sich erinnern! Wir stellen dir hier ein paar vor, bei denen du ganz schön auf Zack sein musst.
für Eltern
Fang- und Haschenspiele, so einfach sie sind, schulen hervorragend Schnelligkeit und Reaktionsvermögen – wichtige Bestandteile einer vielseitigen körperlichen Grundausbildung, welche die Basis für jede sportliche Weiterentwicklung bildet. Auf dieser Grundlage baut alles Weitere auf: Bewegung im Kindergarten, im Sportunterricht, im außerschulischen Sport, im Grundlagen- und Anschlusstraining, ja sogar im Hochleistungssport. Zur körperlichen Grundausbildung gehören konditionelle und koordinative Fähigkeiten ebenso wie bestimmte Verhaltenseigenschaften. All diese Fertigkeiten lassen sich hervorragend und quasi nebenbei mithilfe der sogenannten Kleinen Spiele trainieren, zu denen auch die Vorschläge auf den nächsten Seiten zählen. Diese Kleinen Spiele unterscheiden sich von den „großen“ Sportspielen wie Handball, Fußball oder Hockey (um nur einige Beispiele zu nennen) durch folgende Merkmale:
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• Man kann ohne große Voraussetzungen gleich losspielen, denn sie erfordern kaum Geräte oder Aufwand. • Sie verlangen noch keine großen Fähigkeiten. • Ihre einfachen Regeln sind schnell zu lernen und lassen sich gut variieren. • Sie sind bereits in kleinen Gruppen zu spielen. Auch wenn bei diesen Kleinen Spielen der Spaß im Vordergrund steht: Ihren Trainingseffekt und ihren Beitrag zur körperlichen Grundausbildung Ihrer Kinder sollten Sie nicht unterschätzen. Deshalb: Spielen Sie mal wieder Fangen!
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Englisch fangen Vielleicht kommt dieses Spiel, wie der Name behauptet, tatsächlich aus England. Aber auch bei uns ist es bekannt, meist als „Fleckhasche“. Wie alle Fangenspiele macht es am meisten Spaß mit vielen Mitspielern. So geht's: Markiert als Erstes einen Spielbereich, am besten mit Straßenkreide, damit er auch in der Hektik des Spiels leicht zu erkennen ist. Dieses Feld darf kein Spieler verlassen. Dann zählt ihr mit einem Abzählreim aus, wer der erste Fänger ist (ihr findet einige Reime ganz vorne im Buch). Auf Kommando laufen alle Spieler los – immer schön innerhalb des Felds! Der Fänger geht nun auf die Jagd und versucht, einen Mitspieler zu fangen und abzuklatschen. Derjenige wird wiederum zum Fänger, aber er hat es schwerer: Er muss beim Laufen immer seine Hand auf die Stelle halten, an der er abgeklatscht wurde. Frei bewegen darf er sich erst wieder, sobald er jemand anders gefangen hat. Wer übrigens das aufgemalte Feld verlässt, wird sofort zum Fänger. Besonders lustig wird es, wenn ihr versucht, euch gegenseitig an ganz unmöglichen Stellen abzuklatschen: Dann dürft ihr nämlich mit ansehen, wie der Fänger gebückt läuft, weil er sich die Wade halten muss, oder sich verdreht, weil ihn jemand auf den Schulterblättern berührt hat.
Plumpsack Plumpsack ist ein beliebtes Spiel bei Geburtstagen und Kinderfesten und kann auch im Haus gespielt werden. In der freien Natur macht es natürlich viel mehr Spaß, weil draußen das Einfangen des Plumpsackträgers viel schwieriger ist. Als Plumpsack eignen sich ein Stofftaschentuch mit einem Knoten in der Mitte, ein Wollknäuel oder Ähnliches. So geht's: Zuerst zählt ihr den ersten Plumpsackträger aus (Abzählreime findet ihr ganz vorne im Buch). Dann stellen sich alle anderen Mitspieler mit dem Gesicht zur Mitte in einem Kreis auf.
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Der Plumpsackträger nimmt den Plumpsack in die Hand und geht langsam außen um den Kreis herum. Hinter irgendeinem Mitspieler lässt er den Plumpsack unauffällig fallen, während er weiterläuft. Gelingt es ihm, den Kreis erneut bis zu dem Spieler zu umrunden, hinter dem der Plumpsack liegt, und ihn an der Schulter anzutippen, ist er befreit. Der angetippte Spieler wird der nächste Plumpsackträger. Bemerkt der Spieler jedoch rechtzeitig den Plumpsack hinter sich, hebt er ihn schnell auf und versucht den Plumpsackträger zu fangen, bevor dieser seinen Platz im Kreis einnehmen kann. Hat er Erfolg, so muss der Plumpsackträger noch eine weitere Runde sein Glück versuchen. Sonst ist der Fänger der neue Plumpsackträger. Bei dem Spiel gilt die Regel: Keiner im Kreis darf sich umdrehen, es sei denn, er denkt, dass der Plumpsack hinter ihm liegt. Und keiner im Kreis darf lachen oder Zeichen geben. Diese Regel gibt es sogar als Vers, den ihr beim Spiel aufsagen könnt: „Kinder, Kinder, dreht euch nicht herum, denn der Plumpsack, der geht um! Wer sich umdreht oder lacht, kriegt den Buckel vollgemacht.“
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Katz und Maus Katz und Maus ist ein Spiel, bei dem es auf Geschicklichkeit, schnelle Reaktion und Kraft ankommt. Wenn ihr es richtig anstellt, kann es ganz schön lange dauern, bis die Katze die Maus gefangen hat! Aber auch wenn es zwischendurch hoch hergeht: Passt auf, dass ihr euch im Kampf gegen die Katze nicht wehtut. So geht's: Für dieses Spiel braucht ihr möglichst viele Mitspieler. Je mehr, desto lustiger! Durch Abzählen wählt ihr eine Katze und eine Maus aus (Abzählreime findet ihr ganz vorne im Buch). Alle anderen Kinder stellen sich in einem Kreis auf und fassen sich an den Händen. Die Maus stellt sich in den Kreis, während die Katze außerhalb bleiben muss. Auf ein Kommando hin beginnt das Spiel, und die Katze versucht, die Maus zu fangen, also abzuschlagen. Die Kinder im Kreis wollen das mit allen Mitteln verhindern. Das bedeutet, dass sie die Maus ungehindert passieren lassen, wenn sie den Kreis durchbricht, die Katze allerdings möglichst behindern: Sie halten sich fest an den Händen, senken die Arme oder bilden eine Mauer. Hat es die Katze doch in den Kreis geschafft, dann setzen die Beschützer der Maus alles daran, sie auch dort zu halten. Gelingt es d der Katze, die Maus zu fangen, verwand verwandelt sich diese für die nächste Runde in die Katze. Eine neue Maus wird ausgezählt, und das Spiel begin ginnt von Neuem. Falls die Katze e es aber gar nicht schafft, zum Erfolg zu kommen, seid gnädig und wählt ein neues Paar aus!
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Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser? So geht's: Markiert eine Start- und eine Ziellinie in einem gewissen Abstand zueinander, zum Beispiel 10 Meter. Bestimmt dann durch einen Abzählreim (ihr findet welche ganz vorne im Buch) einen Fischer. Verteilt euch nun an der Startlinie. Nur der Fischer stellt sich euch gegenüber an die Ziellinie. Nun ruft ihr dem Fischer zu: „Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser?“ Der Fischer antwortet zum Beispiel: „Einen Meter zwanzig tief!“ Er kann eine beliebige Wassertiefe wählen. Ihr fragt daraufhin: „Wie kommen wir rüber?“ Nun denkt sich der Fischer eine Fortbewegungsart aus und antwortet: „Ihr müsst laufen!“ oder „Ihr müsst auf beiden Beinen hüpfen!“ oder „Ihr müsst rückwärts gehen!“. Natürlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten: auf einem Bein springen, mit großen Schritten gehen, wie Gänse watscheln oder wie Störche staksen … Entsprechend dieser Anweisung bewegt ihr euch alle auf die Ziellinie zu. Aber Achtung! Auch der Fischer startet – in derselben Gangart. Er versucht dabei, möglichst viele von euch zu fangen. Die gefangenen Kinder werden ebenfalls zu Fischern und müssen ihm an die Startlinie folgen. Wer sich dagegen hinter die Ziellinie gerettet hat, ist in Sicherheit. en Nun stehen der Fischer und die gefangenen n Kinder hinter der Startlinie und alle anderen hinter der Ziellinie. Das Spiel beginnt von Neuem, aber jetzt hat der Fischer viele Gehilfen. Das Spiel wiederholt sich so lange, bis nur noch ein Kind übrig ist. Das ist der Gewinner des Spieles und darf neuer Fischer sein.
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Kick-Away Bei diesem Spiel geht es ums Verstecken, Suchen und Fangen. Ihr braucht dazu lediglich einen Ball, egal welcher Größe. So geht's: Mit Kreide markiert ihr einen Abschusspunkt auf dem Boden. Bestimmt mit einem Abzählreim (ganz vorne im Buch findet ihr welche), wer beginnen darf. Der Startspieler schießt nun den Ball vom Abschusspunkt weg – genau das bedeutet „Kick-Away“. Gleichzeitig ruft er den Namen eines Mitspielers, der nun der erste Fänger wird und so schnell wie möglich den Ball zurück zum Abschusspunkt bringen muss. Während er den Ball zurückholt, verstecken sich die anderen Spieler. Der Fänger muss nun versuchen, alle Mitspieler zu finden. Hat er jemanden in seinem Versteck entdeckt, läuft er zum Ball, berührt ihn und sagt laut, wo sich der Mitspieler verborgen hat. Wer gefunden wurde, ist erst einmal gefangen. Aber Vorsicht: Passt der Fänger nicht auf, dann läuft einer der noch nicht gefangenen Mitspieler zum Ball und schießt ihn wieder weg. Dadurch werden alle gefundenen Kinder befreit, der Fänger muss den Ball wieder heranholen, und alle verstecken sich erneut. Sind alle Kinder gefunden, darf der Fänger den Ball wegschießen und damit bestimmen, wer ihn ablöst.
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Mit allen Sinnen Stehen, gehen, mal ein bisschen freundschaftlich rempeln – alles kein Problem. Aber wie gut klappt das noch, wenn irgendwas anders ist als normal? Wenn du zum Beispiel nichts siehst oder zum Rempeln nur den Po benutzen darfst? Probier es aus!
für Eltern
In diesen Spielen geht es um Geschicklichkeit, Körperbeherrschung und Gleichgewicht. Die Koordinationsfähigkeit wird besonders bei Spielen mit geschlossenen oder sogar verbundenen Augen auf die Probe gestellt. Wenn einer ihrer Sinne bewusst ausgeschaltet wird, nehmen Kinder ihren Körper und ihre Umwelt auf vielleicht zunächst beängstigende Art, dann aber intensiver und bewusster wahr.
Blinder Mann – was tun? Spitz deine Ohren, fühl mit dem ganzen Körper, vertrau deinem Partner. Du wirst erstaunt sein, wie gut du zurechtkommst, ohne etwas zu sehen. Neben dem Vertrauen in den Partner wird auch der Gleichgewichtssinn geschult. Dieses Spiel lässt sich draußen oder auch in der Wohnung spielen. So geht's: Halt deine Augen geschlossen und streck deine Hände aus. Dein Partner berührt sie ganz leicht mit seinen Fingerspitzen. Lass dich jetzt von ihm führen: vorwärts, rückwärts, seitwärts, um ein Hindernis herum … Als Nächstes führt er dich nur mit den Fingerspitzen einer Hand oder sogar nur mit einem Finger. Wenn ihr schon ein bisschen Übung habt, könnt ihr euch gegenseitig nur mit einem „Windhauch“ führen, indem ihr dem Partner ins Gesicht pustet.
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Po-Rumpeln So geht's: Such dir einen Partner, der ähnlich groß ist wie du. Stellt euch Rücken an Rücken, aber mit „Eskimoabstand“: Das heißt, dass zwischen euren Pos eine Handbreit Abstand ist. Die Beine haltet ihr fest geschlossen. Jetzt versucht jeder, den anderen mit dem Po aus dem Gleichgewicht zu schubsen. Wer zuerst „muckt“, also die Balance verliert, ist raus!
Blinde Kuh So geht's: Legt als Erstes einen Spielbereich fest. Bestimmt dann mit einem Abzählreim (Beispiele findet ihr ganz vorne im Buch) einen Mitspieler zur „Blinden Kuh“, der die Augen verbunden werden. Die muss nun versuchen, die Mitspieler zu fangen, die sie nicht sehen kann. Sie machen sich aber zum Glück durch Laute bemerkbar. Als „Blinde Kuh“ musst du deine Ohren spitzen oder spüren, wo deine Mitspieler sind. Achte auf jedes Geräusch … Doch aufgepasst, vielleicht will man dich auch in die falsche Richtung schicken! Gelingt es dem blinden Fänger, einen Mitspieler abzuklatschen, so tauschen die beiden die Rollen. Ihr könnt auch festlegen, dass sich die freien Spieler nur in einer bestimmten Art und Weise fortbewegen dürfen: auf einem Bein hüpfen, auf allen vieren, nur rückwärts …
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Tanz auf dem durchhängenden Seil Hast du schon mal von Slacklining gehört? Das Wort kommt aus dem Englischen, wo „slack“ so etwas wie schlackernd oder auch schlaff bedeutet. Diese Sportart ähnelt ein bisschen dem Seiltanz, nur dass dein Seil nicht straff gespannt ist, sondern durchhängt. Außerdem dehnt es sich auch noch! Das Ganze ist also eine ziemlich wacklige Angelegenheit, und genau das macht so viel Spaß.
für Eltern
„Slacken“ oder „Slacklining“ ist erst in den letzten Jahren bei uns populär geworden. Abgesehen davon, dass dieser moderne Seiltanz Kinder enorm fasziniert, trainieren sie damit hervorragend Koordination, Balancegefühl und Konzentration. Deshalb wird diese Sportart beim Klettern, Skifahren, Turnen und Voltigieren inzwischen als ideales Zusatzprogramm betrachtet. Beim Slacklining geht es darum, auf einem Schlauch- oder Gurtband zu balancieren, das zwischen zwei Befestigungspunkten angebracht wird, und zwar so, dass es durchhängt. Viel Ausrüstung ist nicht notwendig, aber bei der wenigen – also vor allem bei der Slackline und ihrer Befestigung – sollten Sie unbedingt auf gute Verarbeitung achten. Lassen Sie sich am besten im Sportfachgeschäft beraten. Die Breite der Bänder liegt zwischen 25 und 50 Millimetern. Je breiter das Band, desto weniger dehnt es sich. Es hängt straffer, sodass das Balancieren darauf einfacher wird. Bei Anfängern und jüngeren Kindern bringen Sie die Befestigungsvorrichtungen maximal in Höhe ihrer Hüfte an. Üben Sie über weichem Untergrund, also auf einer Wiese oder im Sand des Spielplatzes. Falls das nicht geht, legen Sie Matten unter. So tut gelegentliches Hinfallen dem Spaß am Seiltanzen keinen Abbruch.
Wer die Slackline zwischen Bäumen spannt, kann die Rinde beschädigen. Wickeln Sie deshalb auf jeden Fall ein Stück Teppichboden oder eine Automatte um den Stamm. Noch besser ist es, auf andere Fixpunkte (Pfähle und Ähnliches) auszuweichen. n.
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So geht's: Befestige das Schlauchband – die Slackline – etwa knie- bis hüfthoch zwischen zwei starken Bäumen, Geländern oder Ähnlichem. Diese Befestigungspunkte können zwischen 3 und 10 Meter weit auseinander liegen. Lass dir beim Festzurren auf jeden Fall von einem Erwachsenen helfen. Je straffer ihr das Band spannt, desto einfacher wird das Balancieren. Als Anfänger wirst du versuchen, von einer Seite auf die andere zu kommen, ohne herunterzupurzeln. Wenn du zum ersten Mal auf das Seil steigst, ist es hilfreich, wenn deine Eltern als Stütze und Hilfe neben dir stehen und dir eine Hand zum Festhalten geben. So bekommst du ein Gefühl für das wacklige Seil unter deinen Füßen. Um die Balance besser zu halten, kannst du deine Arme seitlich abspreizen. Du siehst dann fast aus wie ein Seiltänzer im Zirkus. Sobald du dich sicher auf dem Seil von einem zum anderen Ende bewegen kannst, dann probier es mal rückwärts oder mit kleinen Schritten seitwärts. Sobald du auch darin Übung hast, kannst du kleine Sprünge und Kunststückchen versuchen. Oder du setzt die Spannung der Slackline herab, sodass sie stärker durchhängt. Dann wackelt es ganz schön, und das Gleichgewicht zu halten wird richtig schwierig. Was auch immer du auf der Slackline ausprobierst: Tu nichts, womit du dich nicht wohlfühlst oder was du dir nicht zutraust. Egal was andere sagen!
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Winter – fallen euch dabei nur Kälte und graues Wetter ein? Dann denkt doch mal an Schneeballschlachten. Oder an Schlittschuhlaufen auf zugefrorenen Seen. Oder an einen heißen Kakao, der einen nach längerem Aufenthalt an der kalten Luft wieder durchwärmt. Das klingt gut? Das ist Winter!
r e t n i w Lasst die Flo cke tanzen n !
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Draußen ist es nass, grau, kalt? Viel zu früh dunkel? Einfach hundsgemein ungemütlich? Selbst Heike und Monika geben zu: „Uns fällt es auch nicht immer leicht, bei Wind und Wetter, Matsch und Nässe die Schuhe anzuziehen und vor die Tür zu gehen.“ Aber wenn man sich richtig verpackt und einmummelt, kann die Kälte einem nichts anhaben. Und das bisschen Regen wird dich doch nicht erschüttern, oder? Viele Spiele, die du mit deinen Eltern und Freunden das Jahr über gespielt hast, sind auch im Winter möglich. Manchmal machen sie sogar noch mehr Spaß. Und wenn der Regen zu Schnee wird und der See zufriert, dann gibt es noch viel mehr Möglichkeiten, draußen richtig viel Spaß zu haben!
für Eltern
Zu keiner Jahreszeit fällt es so schwer, den berühmten inneren Schweinehund zu überlisten, wie im Winter. Und gerade zu dieser Jahreszeit werden die Menschen am häufigsten krank. Dunkelheit und feuchte Kälte schlagen aufs Gemüt. Die Folge: Die meisten Leute bleiben lieber zu Hause, bewegen sich zu wenig und atmen trockene Heizungsluft. Dabei tut regelmäßige Bewegung gerade jetzt gut – und zwar am besten draußen an der frischen Luft. Sie stärken damit Ihren Organismus, sodass Grippe & Co. erst gar keine Chance haben. Wer sich auf die Kälte richtig einstellt, dem schadet selbst ein längerer Aufenthalt an der Winterluft nicht. Achten Sie auf festes Schuhwerk und auf warme und funktionsgerechte Kleidung, die genügend Bewegungsfreiheit gewährt. Am wichtigsten ist, dass Hände und Füße warm und trocken bleiben. Vergessen Sie neben Handschuhen auch Mütze und Schal nicht, denn über den Kopf geht der größte Teil der Körperwärme verloren. Motivieren Sie Ihre ganze Familie zum Rausgehen, indem Sie Spiele vorschlagen. Viele der Ideen in diesem Buch lassen sich natürlich auch im Winter umsetzen. Wenn es schneit und friert, dann kommen außerdem noch weitere Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten hinzu, die wir Ihnen in diesem Kapitel vorstellen. Viele fördern die allgemeine Ausdauer, doch auch Geschicklichkeit, Koordination und Kooperation sind immer gefragt.
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Spiele im Schnee Endlich! Es hat geschneit! Nicht jeder von euch wohnt in Gegenden, in denen der Winter ordentlich viel und lang Schnee bringt. Daher unser Tipp: Nutzt die oft nur kurze Zeit, wenn draußen der Frost glitzert und eine weiße Decke auf der Welt liegt! Jetzt ist die Gelegenheit, sich bei Schneeballschlachten und anderen Schneespielen richtig auszutoben.
für Eltern
Schneeballschlachten machen Spaß. Aber auch hier gilt es, Rücksicht auf andere zu nehmen. Achten Sie besonders bei sehr nassem Schnee darauf, dass die Bälle nicht zu fest zusammengepresst werden. Außerdem sollte niemand auf den Kopf der Mitspieler zielen. Am besten ist es, wenn die Kontrahenten in größerem Abstand zueinander stehen, damit die Schneegeschosse nicht zu hart treffen.
Alarm im Eskimodorf So geht's: Bestimmt mit einem Abzählreim (Beispiele findet ihr vorne im Buch) einen Mitspieler zum Wachtposten. Die restlichen werden in zwei genau gleich große Gruppen aufgeteilt: Eskimos und Iglus. Wenn einer übrig bleibt, setzt er eine Runde lang aus – das dauert nicht lange. Die Eskimos laufen durch den Schnee, während die Iglus sich etwas verteilen und dann stehen bleiben, und zwar mit weit gegrätschten Beinen. Gefahr droht dem Eskimodorf allerdings von Eisbären! Zum Glück passt der Wachtposten auf. Von Zeit zu Zeit schlägt er Alarm und ruft: „Achtung, Eisbären!“ Sofort flüchten alle Eskimos und hocken n sich zwischen die gegrätschten Beine der „Iglus“. Weil auch der Wachtposten die Sicherheit sucht, gibt es ein Iglu zu wenig. Der Eskimo, der kein freies mehr findet, wird in der nächsten Runde zum Wachtposten. Manchmal gibt der Wachtposten allerdings auch falschen Alarm, indem er zum Beispiel ruft: „Achtung, Eisberge!“ oder „Achtung, Eisvögel!“ Wer sich davon täuschen lässt und im Iglu Schutz sucht, muss als Nächstes Wachtposten sein. In jeder Runde tauschen Eskimos und Iglus die Rollen.
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Schneemanns Hut Frisch gefallener Schnee verlockt dazu, ihn zusammenzuballen, zu kneten und zu formen, auch wenn ihr dabei manchmal ganz schön kalte Finger bekommt. So geht's: Für dieses Spiel baut ihr erst einmal einen schönen, großen Schneemann und setzt ihm einen Hut oder eine Mütze auf. Jeder Spieler legt sich einen Vorrat an Schneebällen an – sein Wurfmaterial. Von einer Abwurflinie aus, die nicht übertreten werden darf, versucht nun jeder, den Hut des Schneemanns zu treffen und herunterzuwerfen. Wer schafft es zuerst?
Hinderniswettrennen ennen So geht's: Baut im Schnee eine Wettkampfstrecke mit Hindernissen. Das können zum Beispiel sein: • eine Slalomstrecke, die ihr mit Ästen oder Handschuhen markiert, • Schneehügel, die übersprungen werden müssen, • ein Skistock oder Ast, der von zwei Mitspielern waagerecht gehalten wird.
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Nun legt die Strecke so schnell wie möglich zurück, umkurvt dabei die „Slalomstangen“, springt über die Schneehügel und kriecht unter dem gehaltenen Stock durch. Vielleicht gibt es noch einen Baum, der sich als Wendepunkt eignet? Dann umrundet ihn und legt den ganzen Weg wieder zurück. Gewonnen hat natürlich der Schnellste!
Kampf um den Schneemann So geht's: Baut einen schönen Schneemann und markiert um ihn herum im Abstand von ungefähr fünf Schritten eine Linie im Schnee. Dann bestimmt ihr mit einem Abzählreim (Beispiele findet ihr ganz vorne im Buch) einen oder zwei Mitspieler zu Schneemann-Beschützern. Alle anderen werfen jetzt mit Schneebällen nach dem Schneemann. Dabei dürfen sie die Abwurflinie nicht übertreten. Trotzdem stände es schlecht um den kalten Kerl, wenn seine Beschützer nicht wären: Die setzen nämlich alles daran, die Schneebälle abzuwehren.
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Schnee-Biathlon „Richtige“ Biathleten beherrschen zwei Dinge richtig gut: Sie sind schnell, und sie können richtig gut zielen. Genau darum geht es bei diesem Spiel, auch wenn ihr nicht auf Skiern unterwegs seid und natürlich auch nicht mit Gewehren schießt, sondern mit Schneebällen. Ihr braucht dazu ein paar leere Plastikflaschen (bitte vergesst nicht, sie nach dem Spiel wieder einzusammeln!). So geht's: Markiert zuerst eine Rennstrecke. Ungefähr in der Mitte häuft ihr einen Schneehügel auf und stellt darauf die leeren Flaschen. Bereitet außerdem für jeden Mitspieler fünf Schneebälle vor und markiert eine Abwurflinie im Schnee. Jetzt geht's los: Rennt um die Wette zu der Wurfstation und werft mit den Schneebällen auf die Flaschen. Diejenigen, die einen Treffer erzielen, laufen den Rest der Strecke. Wer nicht trifft, muss erst noch einmal um die Wurfstation herumlaufen und verliert auf diese Weise kostbare Zeit. Gewonnen hat, wer als Erster die Ziellinie überquert. Zur Abwechslung könnt ihr die Strecke natürlich auch mit dem Schlitten oder auf Skiern fahren.
Spuren lesen Bei einer Wanderung im Schnee lässt sich viel entdecken. Schau dich um, du wirst staunen! Vielleicht erkennst du neben deinen eigenen Schuhabdrücken auch die Spuren von verschiedenen Tieren. Wer kann sie richtig zuordnen?
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Schlittenspiele Heike und Monika erzählen: „Für uns gab es im Winter kaum einen größeren Spaß, als mit Freunden den gesamten Nachmittag um die Wette zu rodeln. Dabei haben wir uns alle möglichen Spiele und Kunststücke ausgedacht.“ Solche Spiele findest du auf den nächsten Seiten. Zum Glück braucht niemand aufs Rodeln zu verzichten, nur weil er keinen Hügel in der Nähe hat! Einige unserer Ideen machen nämlich auf flachem Grund genauso viel Spaß.
für Eltern
Stürzen Sie sich mit Ihren Kindern ins weiße Rodelvergnügen – aber achten Sie dabei auf Sicherheit: Benutzen Sie einen vernünftigen Schlitten. Am besten eignen sich Modelle, die über das GS-Zeichen für „geprüfte Sicherheit“ verfügen. Die guten alten Holzschlitten sind nach wie vor die stabilsten. Lassen Sie die Kinder nur mit einem richtigen Schlitten rodeln. Andere Gegenstände wie Autoreifen, Backbleche oder gar Einkaufstüten sind völlig ungeeignet, weil man sie weder lenken noch bremsen kann. So kommt es schnell zu Zusammenstößen mit anderen Kindern oder mit Hindernissen wie Bäumen am Rand der Rodelpiste. Kinder, die noch nie alleine gerodelt sind, sollten das Lenken und Bremsen auf einem recht flachen Hang üben, am besten zusammen mit Ihnen. Erkunden Sie noch unbekannte Rodelgebiete grundsätzlich erst einmal gemeinsam. Ein idealer Hang ist breit mit einem langen Auslauf, also einer flachen Strecke, auf der die Schlitten langsam an Tempo verlieren können. Selbstverständlich darf er nicht in eine Straße münden. Anfänger haben am meisten Spaß, wenn die Abfahrt nicht zu steil ist. Achten Sie außerdem darauf, dass noch eine ausreichend dicke Schneedecke vorhanden und das Gelände nicht vereist ist. Schärfen Sie den Kindern ein, dass sie nach der Abfahrt seitlich am Hang wieder hinauflaufen. Sonst besteht die Gefahr, dass sie von abwärts rasenden Schlitten umgefahren werden.
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Rollerrodeln Wie man mit dem Roller fährt, weißt du bestimmt. Das klappt auch mit einem Schlitten. So geht's: Knie dich mit einem Bein auf deinen Schlitten und stoß dich wie beim Rollerfahren mit dem anderen Fuß ab. Mit deinen Freunden kannst du so auch um die Wette fahren: Steckt euch eine Rennstrecke ab und verabredet, euch auf dem Hinweg mit dem linken Bein abzustoßen, auf dem Rückweg mit dem rechten. Wer schafft die Strecke am schnellsten?
Stockfahren Du brauchst dafür zwei Stöcke, zum Beispiel Skistöcke. Damit kannst du sogar auf ebenem Gelände richtig schnell werden. So geht's: Ganz wie sich ein Langlaufskifahrer mit seinen beiden Stöcken vom Boden abstößt, so gibst du dir auf dem Schlitten ebenfalls durch den Doppelstockschub Schwung. Versuch es erst im Sitzen, dann im Knien und schließlich mit dem Rücken zur Fahrtrichtung. Auch daraus könnt ihr ein Wettrennen veranstalten.
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Schlittenhundrennen Bei diesem Spiel ist Teamgeist gefragt. So geht's: Findet euch zu Zweierteams zusammen. Jedes Team besteht aus einem „Schlittenhund“ und einem Fahrer mit Schlitten. Bei echten Hundeschlitten heißt der Lenker übrigens „Musher“ (das wird wie „Muscher“ oder „Mascher“ ausgesprochen). Der „Schlittenhund“ zieht den Schlitten mit dem darauf sitzenden Musher so schnell wie möglich über eine vereinbarte Strecke. Am Wendepunkt wechseln sie die Rollen: Der Schlittenhund wird zum Musher, der Musher zum Schlittenhund. Welches Team ist am schnellsten?
Partnerrodeln Zu zweit rodeln – das macht nicht nur Anfängern jede Menge Spaß! Passt aber auf, dass zumindest einer von euch beiden die Möglichkeit hat, zu bremsen und zu lenken. So geht's: • Setzt euch hintereinander auf den Schlitten und fahrt den Hang hinunter. • Zur Abwechslung kann sich auch einer von euch auf den Bauch legen. Der andere nimmt auf ihm Platz wie auf einem Reitpferd. • Wenn ihr zwei Schlitten zur Verfügung habt, dann kann einer von euch sitzend, der andere liegend fahren. Wer liegt, fasst den Schlitten des Vordermannes. So geht es gemeinsam bergab. Lasst aber rechtzeitig los, bevor ihr unten seid!
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Rodelslalom Was auf einem Paar Skier funktioniert, klappt auch mit dem Schlitten: die kurvenreiche Slalomabfahrt. So geht's: Markiert mit Stöcken, Zweigen oder Mützen mehrere Tore im Schnee, die durchfahren werden sollen. Macht auf jeden Fall erst einmal eine Probefahrt. Die Tore dürfen nicht zu eng gebaut werden und müssen sich flüssig durchfahren lassen. Wer schafft die Strecke am schnellsten? Wenn ihr die einfache Abfahrt schon gut beherrscht, könnt ihr euch Sonderaufgaben ausdenken, zum Beispiel Rodeln im Liegen oder zu zweit auf einem Schlitten. Beim Parallelslalom lasst ihr zwei Teams gegeneinander antreten: Steckt zwei identische Strecken direkt nebeneinander ab, teilt euch in zwei Mannschaften auf und nehmt oberhalb der beiden Rennstrecken Aufstellung. Die ersten beiden Schlittenfahrer durchfahren den Slalom. Kaum sind sie unten angekommen, starten die nächsten beiden. Welches Team gewinnt?
Schlittenschlange Eine größere Gruppe kann mit diesem Spiel auf einem nicht allzu steilen Hang einen Riesenspaß haben. So geht's: Bildet eine Schlange, indem ihr euch bäuchlings auf eure Schlitten legt und jeweils die Beine des Vordermanns packt. Schon bewegt sich die ganze lange Schlange den Hang hinunter! Der Vorderste und der Hinterste sind fürs Lenken und Bremsen verantwortlich. Wenn ihr das ein paar Mal geübt habt, könnt ihr auf diese Weise sogar versuchen, um Hindernisse herumzufahren.
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Auf dem Eis Schwebst du am liebsten elegant und kunstvoll wie eine Eisprinzessin über die glatte Bahn, oder flitzt du lieber rasant wie ein Eishockeyspieler umher? Es ist schwer zu entscheiden, was mehr Spaß macht. Wenn du allerdings länger nicht mehr auf dem Eis unterwegs warst, stehst du wahrscheinlich zuerst etwas wacklig auf den doch ziemlich schmalen Kufen … Das macht nichts. Selbst der ein oder andere Sturz ist nicht schlimm und passiert jedem. Hauptsache, du bist warm angezogen und gut gepolstert, am besten sogar mit Knie- und Ellbogenschonern wie beim Inlineskaten. Vergiss deine Handschuhe nicht, denn sie schützen die Finger beim Hinfallen vor den scharfen Kufen der Schlittschuhe. Am meisten Spaß macht das Laufen auf zugefrorenen Seen. Doch Achtung: Wag dich nur dort aufs Eis, wo es auch freigegeben ist. Es sollte gut 10 Zentimeter dick sein, damit es dich trägt. Vorsicht ist außerdem an Einmündungen von Bächen und Kanälen und unter Brücken geboten. Hier bleibt das Eis dünner, und man bricht leicht ein. Das Eis auf Seen und Kanälen musst du häufig erst von Laub, kleinen Ästchen oder Schnee befreien, bevor du darauf laufen kannst. Naturgewässer frieren auch niemals so glatt zu wie eine Kunsteisbahn. Wenn du auf eine spiegelglatte Oberfläche Wert legst, dann schau doch mal in einer Eislaufhalle vorbei!
für Eltern
Eislaufen gehört zu den Dingen, die der ganzen Familie Spaß machen. Alles, was Sie brauchen, ist ein Paar Schlittschuhe für jeden. Die Frage nach den richtigen Schuhen lässt sich nicht pauschal beantworten. Allerdings sind jüngere Kinder sicherlich in den schlanken Stiefeln der Eiskunstläufer besser aufgehoben als in den robusten der Eishockeyspieler. Der Schaft reicht weiter die Wade hinauf und stützt daher besser. Die Kufen besitzen vorne sägeartige Zähne, die das Bremsen erleichtern. Aber ganz gleich, welche Schuhe Sie wählen: Die Kufen müssen auf jeden Fall scharf geschliffen sein. Schlittschuhe können Sie häufig ausleihen: im Sportgeschäft, in Eislaufhallen oder auf Kunsteisbahnen. Probieren Sie also einfach aus, wer mit welchem Schuh am besten zurechtkommt.
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Kunstlaufen Nein, nein, hier geht es nicht um den doppelten Irgendwer und eingesprungenen Was-weiß-ich. Wir zeigen euch stattdessen einige einfache Paarlauf-Ideen, die für Spaß auf der Eisbahn sorgen. So geht's: • Lauft zu zweit nebeneinander und fasst eure Hände überkreuz vor dem Körper. Startet beide mit dem gleichen Bein, mit gleicher Kraft und gleicher Schrittlänge. Nur so wird der Paarlauf harmonisch. • Gebt euch jeweils die rechte Hand. Jetzt fährt einer von euch vorwärts, der andere rückwärts. Wechselt euch dabei ab und nehmt euch auch einmal an der jeweils linken Hand. • Wieder fährt einer von euch vorwärts, der andere rückwärts. Aber nun dreht der Vorwärtslaufende sich unter den erhobenen Armen hindurch. • Als Nächstes hebt der Rückwärtslaufende ein Bein in die Luft und lässt sich schieben. Wechselt euch auch dabei ab. • Lauft aufeinander zu, fasst euch an den Händen, ohne zu bremsen, und nutzt den Schwung für eine kleine Drehung, indem ihr gleichzeitig die Fußspitzen nach außen stellt.
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Eishockey Eishockey spielen ist toll! Selbst wenn du auf den Kufen noch nicht ganz so supersicher bist: Der Hockeyschläger in der Hand hilft bei so manchen Balanceproblemen, und der Spaß am Spiel lässt dich alle Schwierigkeiten vergessen. Du wirst staunen, was du alles kannst, wenn es darum geht, den Puck ins gegnerische Tor zu schießen. Versprochen! Übrigens brauchst du noch nicht einmal einen richtigen Eishockeyschläger zum Spielen. Ein umgedrehter Spazierstock oder gebogener Ast reicht für den Anfang völlig aus. Dazu benötigst du noch ein paar Pucks (gespielt wird immer nur mit einem). Ersatzweise kannst du aber ruhig auch passende Holzklötzchen, eine leere Dose oder kleinere Bälle nehmen. So geht's: Bildet zwei Mannschaften zu drei oder mehr Spielern und markiert ein Spielfeld, zum Beispiel mit Schneehügeln. Holzklötze, Mützen oder Schals können eure Tore kennzeichnen. Einigt euch auf ein Spiel ohne große Rempeleien. Sperren und Schlagen mit dem Schläger sind genauso wenig erlaubt. Nun geht es darum, wer die meisten Tore erzielt. Seid ihr genügend Spieler, dann übernimmt einer die Rolle des Torwarts. Sonst verteidigen die Feldspieler ihr Tor beim gegnerischen Angriff selbst.
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Ab in die Pfütze! Regenspiele „Es regnet, es regnet, die Erde wird nass …“ Schön für die Natur, blöd für uns? Stimmt nicht: Regen ist kein Grund, sich zu Hause zu verkriechen. Mit dem Wasser, das vom Himmel kommt, lässt sich jede Menge anstellen. Denn gerade wenn es seit Tagen geregnet hat, bilden sich überall große Pfützen. Zieht einfach wetterfeste Kleidung und Gummistiefel an und platscht mittendurch!
für Eltern
Wie heißt es so schön: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die verkehrte Kleidung.“ Richtig! In regenreichen Ländern käme niemand auf die Idee, nur wegen ein paar Tropfen zu Hause zu bleiben. Gerade Kinder finden es einfach herrlich, ohne Ermahnungen durch tiefe Pfützen und Modder zu rennen und den Regen im Gesicht zu spüren. Und den Kleinsten macht es einen Riesenspaß, Matschburgen zu bauen. Wasserdichte Stiefel, Regenhose und Regenjacke mit Kapuze gehören zur Schlechtwetter-Grundausrüstung. Gerade wenn Sie länger draußen unterwegs sind, sich also von Feuchtigkeit nicht von Wanderungen und Ausflügen abhalten lassen, lohnt es sich, bei der Jacke in atmungsaktives Material zu investieren. So kriecht die Kälte nicht in völlig durchgeschwitzte Unterkleidung. Denken Sie außerdem an regendichte Handschuhe, die einen möglichst langen Schaft haben! Fäustlinge halten wärmer als Fingerhandschuhe. Kleinere Kinder sind am besten mit einer Regen-Latzhose bedient, im Unterschied zu einer, die bereits in der Hüfte endet: Beim Toben in Pfützen werden sonst allzu leicht Bauch und Nierengegend nass. Die passenden Stiefel sollten warm gefüttert sein, sonst gibt es schnell eiskalte Füße. Am besten sind herausnehmbare Innenschuhe, die sich gut wieder vor der Heizung trocknen lassen. Machen Sie also das Beste aus schlechtem Wetter. Gesund ist Spielen und Toben an der frischen Luft allemal, denn es stärkt das Immunsystem Ihres Kindes und Ihr eigenes und hält fit.
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Keine Angst vor nassen Füßen! Solange Sie und Ihre Kinder in Bewegung bleiben, ist es überhaupt nicht schlimm, pitschnass nach Hause zu kommen. Dann allerdings heißt es: Nichts wie raus aus den nassen Sachen, vielleicht ein Bad nehmen und dazu noch ein heißer Tee oder eine heiße Milch zum Aufwärmen – so hat die Erkältung keine Chance.
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Pfützenrallye So geht's: Sucht euch einen Platz, auf dem sich viele Pfützen gebildet haben. Teilt euch in zwei Mannschaften auf, die zwei unterschiedliche Strecken zu einem bestimmten Ziel zurücklegen sollen. Dabei dürft ihr nur in Pfützen treten. Die ersten beiden rennen los, und erst wenn sie angekommen sind, dürfen die nächsten beiden starten. Welches Team ist schneller?
Pfützenwalzer So geht's: Stellt euch im Kreis um eine große Pfütze auf und legt euch gegenseitig die Arme auf die Schultern. Auf ein Zeichen versucht ihr, euch gegenseitig in die Pfütze zu drücken. Wer mit einem Fuß im Nassen landet, scheidet aus.
Pfützenfangen Dieses Spiel funktioniert fast genauso wie das klassische Fangen oder Nachlaufen, hat aber eine Sonderregel. So geht's: Zunächst bestimmt ihr mit einem Abzählreim (Beispiele dafür findet ihr ganz vorne im Buch) einen Fänger. Legt außerdem ein Spielfeld fest, auf dem sich einige Pfützen gebildet haben. Ziel des Fängers ist es, einen anderen Mitspieler abzuklatschen, der dann seine Rolle übernimmt und selbst zum Fänger wird. Das Besondere am Pfützenfangen ist, dass jede Pfütze als Freimal gilt. Hier kann sich ein Verfolgter in Sicherheit bringen, denn er darf nicht abgeschlagen werden, solange er in der Pfütze steht. Er darf sich dort aber nicht länger als 30 Sekunden ausruhen. Und natürlich bietet eine Pfütze immer nur einem Kind Zuflucht!
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Pfützenweitsprung So geht's: Sucht euch einen Platz mit unterschiedlich großen Pfützen. Jetzt geht es darum, im Wettstreit darüberzuspringen. Wer schafft es am weitesten? Wer kommt über die größte Pfütze, ohne Anlauf zu nehmen? Wer schafft die meisten Pfützen hintereinander?
Schiffe versenken Bastelt zu Hause ein paar Papierschiffchen (falls ihr Zeitungspapier verwendet: Nehmt es am besten doppelt, dann verlieren die Papierdampfer nicht ganz so schnell die Form). Denkt daran, die Schiffchen nachher wieder mitzunehmen! Anstelle von Papierschiffchen eignen sich auch große Blätter. Draußen findet ihr auch das passende Wurfmaterial. Das können kleine Steine, Kastanien, Tannenzapfen oder auch kleine Holzstückchen sein. So geht's: Setzt eure Schiffchen auf eine große, tiefe Pfütze. Verteilt euch drum herum und versucht die Schiffchen abzuwerfen. Wer zielt am besten?
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Auf Skiern unterwegs – das ist kein ganz preiswertes Vergnügen. Doch je nachdem, wo Sie leben, können Sie Skilaufen nicht nur als Urlaubsspaß betreiben, sondern den ganzen Winter über. Für sportliche Familien ist Skilaufen, ob alpin oder nordisch, ein wirklich wunderschönes gemeinsames Naturerlebnis. Gerade Skilanglauf besitzt unbestritten hohen gesundheitlichen Wert, und die Ausrüstung ist zudem auch weniger teuer als die für Alpinski. Im Übrigen lassen sich Skier, Stiefel & Co. fast überall in den Wintersportorten ausleihen. Das schont die Reisekasse.
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Pistenspaß zu Hause Nicht immer kann man im Winter vor die Tür gehen, um Sport zu treiben. Manchmal ist es einfach zu kalt. Vielleicht pfeift auch der Wind zu doll, oder das Schneetreiben will und will einfach nicht aufhören. Trotzdem gibt es genügend Möglichkeiten, auch zu Hause in Schwung zu kommen. Wie wäre es zum Beispiel einmal mit Skifahren im Trockenen? Lest euch die Übungen vorher durch, dann wisst ihr schon mal, worum es geht.
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Unsere Ideen, wie Sie und Ihre Kinder auch innerhalb der eigenen vier Wände in Bewegung kommen, verbessern vor allem die allgemeine Kondition. Sie eignen sich aber auch prima als Vorbereitung für einen Skiurlaub. Das gesamte Programm dauert etwa 20 Minuten. Lesen Sie sich die Anleitungen am besten zuvor aufmerksam durch, und probieren Sie die ein oder andere Übung aus. Dann klappt alles, wenn Sie als Skilehrer die Truppe führen. Die passende Musik gibt den nötigen Elan und feuert an.
Aufwärmen Als Erstes ist Warmmachen angesagt. So geht's: • Lauft euch warm, entweder auf der Stelle oder durch die komplette Wohnung. Vergesst dabei nicht, die Arme mit einzusetzen! Lustiger wird's, wenn ihr euch dazu schöne Musik aussucht. • Versucht es doch mal mit Stopp-Tanzen! Solange die Musik läuft, tanzt ihr durch den Raum. Bewegt dabei möglichst den ganzen Körper! Sobald die Musik stoppt, bleibt ihr für ein paar Sekunden wie eingefroren stehen. Je nachdem, wie ihr steht, wird es ganz schön schwierig, die Balance zu halten. Geht die Musik wieder an, tanzt ihr weiter. • Großen Spaß macht der Schuhplattler: Führt abwechselnd den linken Fuß zur rechten Hand und den rechten zur linken Hand. Je schneller ihr das macht, desto schwieriger und lustiger wird's. Am besten geht der Schuhplattler mit der passenden Musik.
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Skiabfahrt im Trockenen Stell dir vor, du stehst auf Skiern oben an einem Hang. Gleich fährst du die Piste hinab! Ganz wichtig dabei: Bleib immer schön locker in den Knien, denn die sind deine Stoßdämpfer. Geh ein bisschen in die Hocke wie beim richtigen Skifahren, und – los! So geht's: 1 Du fährst einen schönen Schwung nach dem anderen. Dazu verlagerst du das Gewicht abwechselnd auf das rechte und das linke Bein. Heb das unbelastete Bein ein bisschen an und denk dran, schön in den Knien nachzugeben. Nimm die Arme mit, denn du fährst mit Skistöcken. 2 Achtung – dort kommen Slalomstangen. Um die musst du herumfahren. Das tust du, indem du wedelhüpfst, also mit beiden Beinen hüpfst und dich dabei abwechselnd ein bisschen nach links (2a) und ein bisschen nach rechts (2b) drehst. Deine Beine hältst du dabei eng zusammen. 3 Die Piste wird eisig, der Schnee ist bretthart gefroren. Jetzt heißt's die Kanten der Skier richtig ins Eis fräsen! Halt die Beine parallel und die Knie zusammen. Nun stell dich auf die rechten Fußkanten, dann auf die linken (ein Fuß steht dabei immer auf der Außenkante, der andere auf der Innenkante). Dabei kreist du mit den Knien.
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4 Huch! Tiefschnee! Pass auf, dass deine Skispitzen nicht in den Schnee eintauchen, sonst machst du einen Purzelbaum. Verlagre also dein Gewicht etwas nach hinten, gib in den Knien nach und heb ganz leicht die Fußspitzen vom Boden, als ob du die Spitzen deiner Skier etwas lupfen wolltest. 5 Jetzt kommt ein kleiner Anstieg. Du meisterst ihn, indem du dich wie beim Skilanglaufen mit beiden Stöcken vom Boden abstößt (das nennt man Doppelstockarmschwünge). 6 Au Backe, das ist aber steil! Keine Bange, wir fahren ganz langsam im Schneepflug hinunter, in großen Bögen bis zur Skihütte. Dafür stellst du die Füße leicht einwärts, sodass sich deine Skier mit den vorderen Spitzen fast berühren (aber nicht ganz). Die Knie bleiben locker gebeugt. Du verlagerst das Gewicht auf die Innenkanten der Skier, sodass du leichte X-Beine bekommst. 7 Nun verlagerst du dein Gewicht auf das linke Bein und fährst so einen Linksbogen im Schneepflug. Als Nächstes machst du einen Rechtsbogen, indem du das Gewicht aufs rechte Bein verlagerst. Unterstütz das Pflugfahren mit deinen Armen. Nach acht Links- und acht Rechtsbögen bist du an der Hütte angekommen. Schnall die Skier ab und leg eine kleine Skipause ein.
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Skigymnastik Du machst zwar eine Pause vom Schnee, bleibst aber in Bewegung. Jetzt gibt's eine Runde Skigymnastik. So geht's: 1 Lauf auf den Zehenspitzen und greif dabei nach den Sternen oder nach dem Himmel. Wer kommt am höchsten? 2 Lauf auf den Fersen wie auf glühenden Kohlen. Zuerst gehst du ganz langsam, dann wieder ganz schnell. 3 Geh auf Hände und Knie und mach Liegestütze aus dem Kniestand. Halte dabei die Spannung. Achte darauf, dass dein Rücken gerade bleibt und du nicht ins Hohlkreuz gehst. Vergiss nicht zu atmen! Wer schafft die meisten Liegestütz in 15 Sekunden?
3 Wer schon Profi in Sachen Liegestütz ist, führt sie gestreckt aus oder versucht sogar eine Liegestützspinne: Dazu werden die Hände weiter als schulterbreit aufgesetzt, und auch die Beine sind gegrätscht. 4 Richte dich aus der Rückenlage auf und versuch nun, mit der Nase die Knie zu berühren. Senk den Oberkörper wieder auf den Boden ab und nimm die Beine mit, die wie bei einer Rückwärtsrolle nach hinten schwingen. Kannst du mit den Zehen den Boden berühren?
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5 Stell dich auf ein Bein und mal mit dem anderen eine Acht in die Luft. Das kannst du schon gut? Dann versuch es mit geschlossenen Augen! 6 Jetzt kommen noch mal Sprünge dran: Spring zuerst in die Grätsche. Beim nächsten Sprung kreuzt du die Beine. Wieder geht's in die Grätsche, und danach kreuzt du wieder, aber so, dass diesmal das andere Bein vorne ist. Das sieht ähnlich aus wie beim Hampelmann, nur dass du die Beine nicht einfach schließt, sondern gleich überkreuzt.
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7 Jetzt ist es an der Zeit, etwas zu entspannen. Stell dich ganz locker hin und lass konzentriert die Schultern kreisen: erst vorwärts, dann rückwärts. Danach stemmst du die Hände in die Hüften und beschreibst mit dem Becken große Kreise linksherum und rechtsherum. Schließlich schüttelst du Arme und Beine locker aus.
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8 Hock dich hin, indem du tief in die Knie gehst und mit dem Po fast die Fersen berührst (das nennt man Hockstand). Mach einen Katzenbuckel. Wem gelingt der schönste? 9 Geh wieder in den Hockstand und roll die Füße ab, sodass du auf den Knien landest. Sofort geht es wieder zurück in den Hockstand. Und noch mal: Knie – Hockstand – Knie – Hockstand. Versuch dabei, das Gleichgewicht zu halten und nicht umzufallen. 10 Leg dich auf den Rücken, winkle die Beine an und setz die Füße auf den Boden. Die Arme sind zur Seite gestreckt. Jetzt heb die gebeugten Beine an, führ die Knie bis zum Oberkörper und senk sie wieder langsam ab. Wenn du schon starke Bauchmuskeln hast, kannst du diese Übung auch mit gestreckten Beinen versuchen. Achtung: Der Rücken muss dabei immer Kontakt zum Boden haben! 11 Schaukle doch mal ein bisschen: Leg dich auf den Bauch und streck die Arme nach vorn aus. Heb jetzt gleichzeitig Arme und Beine (mit gestreckten Knien) vom Boden, sodass du auf dem Bauch schaukeln kannst. 12 Alles locker oder was? Schüttle dich und schwing Arme und Beine, damit sich alle Muskeln lösen und entspannen.
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Skiabfahrt, zweiter Teil Bist du bereit zur nächsten Abfahrt? Wenn du magst, mach dir noch einmal Musik dafür an. So geht's: Beug für die Abfahrtshocke leicht die Knie und vergiss die Arme nicht! Mit ihnen klemmst du die Skistöcke ein. Wer schafft die längste Abfahrt, ohne die Knie zwischendurch zu strecken? Zwischendurch wird die Piste ganz schön bucklig, sodass du aus der Hocke in die Luft springen musst und hinter dem Buckel wieder in der Hocke landest. Auch ein paar Äste sind im Weg. Duck dich schnell und mach dich so klein wie möglich, während du unter ihnen hindurchfährst. Schon wieder liegt ein Hindernis auf deinem Weg: ein paar Dosen, die jemand auf die Piste geworfen hat. Streck die Arme, sammle die Dosen ein und wirf sie in einen Korb. Erst dann kann die Abfahrt in der Abfahrtshocke weitergehen. Gleich ist es geschafft! Die Ziellinie ist schon zu sehen. Geh richtig tief in die Hocke, um zum Schluss noch einmal Tempo aufzunehmen, und – jippieh, wir sind da!
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Entspannung nach der Abfahrt Nach dem Skilaufen ist Lockern und Entspannen angesagt. So geht's: 1 Schüttle Beine und Arme aus, hüpf auf der Stelle und schleudre die Arme in alle Richtungen. 2 Lass erst die Arme kreisen, dann die Schultern und schließlich das Becken. Das tut gut! 3 Leg dich auf den Rücken und umfass deine Beine, sodass du als „Paket“ auf dem Rücken schaukeln kannst. 4 Wenn du schon mal auf dem Rücken liegst, dann stütz dich doch gleich auch noch mit den Unterarmen ab und heb deine Beine in die Luft, um sie auszuschütteln. 5 Du liegst immer noch auf dem Rücken. Streck Arme und Beine lang aus, schließ die Augen und atme tief und ruhig ein und aus. 6 Komm langsam auf die Knie und setz dich bequem auf die Fersen. Verschränk die Hände im Nacken, lass Kopf und Ellbogen nach vorne hängen und schließ die Augen. 7 Leg dich nun auf den Bauch und streck wieder Arme und Beine aus, sodass du es bequem hast. Der Kopf liegt auf der Seite. Schließ wieder die Augen und bleib tief atmend eine Weile so liegen. 8 Setz dich hin und zieh die Knie zur Brust. Umfass die Beine und versuch mit deiner Nase die Knie zu berühren. Genieß es, zu einem kleinen Paket zusammengerollt dazusitzen. 9 Am Schluss stehst du ganz langsam auf. Schüttle noch einmal Arme, Beine und Rumpf locker aus.
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Richtig e und tr ssen inken mach t fit
Und nach dem Spielen etwas Süßes? Oder etwa nicht? Klar, das gibt einen schnellen Kick – und sorgt dafür, dass wir uns schnell auch wieder schlapp fühlen. Wer laufen, hüpfen und toben will, gibt dem Körper besser, was er wirklich braucht.
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Kinderernährung – ein Kinderspiel? Damit Kinder und Jugendliche sich gesund entwickeln, körperlich fit und geistig leistungsfähig werden und bleiben, ist nicht nur die regelmäßige Bewegung, sondern auch die richtige Ernährung von zentraler Bedeutung. Deshalb begleitet uns in diesem Kapitel Ursula Winzig, eine Ernährungswissenschaftlerin. Wir in Westeuropa leben in einem wahren Schlaraffenland: Jedes beliebige Lebensmittel steht uns im Überfluss zur Verfügung. Wie erfolgreich wir auswählen, entscheidet darüber, mit wie viel Energie wir unser Leben anpacken können. Doch dazu gehören ein bisschen Wissen und ein bewusstes Ernährungsverhalten, das Kinder und Erwachsene gemeinsam einüben müssen. Je früher Sie damit anfangen, desto besser. Gerade im Kindergarten- und frühen Schulalter zeigen sich Kinder sehr aufgeschlossen. Nutzen Sie diese Neugier und geben Sie ihnen Gelegenheit, durch eigene Erfahrungen zu lernen. Lassen Sie Ihre Kinder beim Essen und Trinken immer wieder etwas Neues ausprobieren! Das kann ein unbekanntes Gemüse sein, eine besondere Zubereitungsart oder das gemeinsame Kochen, bei dem auch die Jüngeren schon eigene Aufgaben übernehmen können. Auf diese Weise wird Ernährungswissen erlebbar. Sprechen Sie außerdem mit den Kindern über das, was ihnen schmeckt und was ihnen guttut. So lernen sie, Reaktionen ihres Körpers zu verstehen, und können beispielsweise das flaue Gefühl im Magen darauf zurückführen, dass sie bei einem Kindergeburtstag zu viele Süßigkeiten gegessen haben.
Auf die Mischung kommt es an Wenn Babys das Licht der Welt erblicken, wiegen sie ungefähr 3500 Gramm und sind etwa 50 Zentimeter groß. In den ersten fünfzehn Lebensjahren vervielfachen sie Startgewicht und -größe. Um Knochen, Muskulatur und Organe aufzubauen, benötigen Kinder deshalb besonders viel Energie. Allerdings gibt es kein Lebensmittel, das alle notwendigen Nährstoffe in der vom Körper benötigten Menge enthält. Erst die ausgewogene Kombination aus Gemüse und Obst, Getreideprodukten, Milch und Milchprodukten, Fleisch, Fisch und Eiern versorgt den Organismus mit dem, was für Gesundheit,
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Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden gebraucht wird. Wer sich abwechslungsreich mit gemischter Kost ernährt, sichert die tägliche Versorgung mit allem Lebensnotwendigen. Zusätzliche Vitamin- und Mineralstoffpräparate sollten deshalb nur auf Anraten des Arztes eingenommen werden. Doch was genau benötigt der Körper? Eiweiße dienen vor allem dem Muskelaufbau und dem Wachstum. Sehr eiweißreich sind fettarme Milchprodukte, Eier, Fisch und mageres Fleisch, aber auch Hülsenfrüchte und Kartoffeln. Besonders wertvoll ist die Kombination von tierischen mit pflanzlichen Eiweißen, zum Beispiel in Kartoffeln mit Rührei, Kartoffelpüree mit Milch oder Brot mit Käse. Kohlenhydrate spenden in erster Linie Energie, damit wir uns zum Beispiel bewegen und warm halten können. Stärke und Zucker gehören zu den Kohlenhydraten. Sie finden sich in Getreide, Getreideprodukten, Kartoffeln, Obst und Gemüse, aber auch – weniger empfehlenswert – in Süßigkeiten. Fette liefern sogar noch mehr Energie als Kohlenhydrate. Leider macht sich ein Zuviel schnell in Form von Fettgewebe bemerkbar. Trotzdem kann auf die Zufuhr von Fetten nicht verzichtet werden: Bestimmte Fettsäuren (wie Omega-3-Fettsäuren aus fettem Fisch) benötigt etwa das Gehirn für seine Arbeit, und manche Vitamine (E, D, K und A) können nur mit Fett aufgenommen werden. Fette begegnen uns in Butter, Sahne, fetter Wurst, Käse, Öl, Margarine, aber auch versteckt in Nüssen, Kartoffelchips und Schokolade. Auch Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind lebensnotwendige Nahrungsbestandteile. Sie regulieren zum Beispiel den Stoffwechsel. Einige sind außerdem unverzichtbar für die Funktion des Immunsystems. Darüber hinaus wird beispielsweise Kalzium für den Aufbau und den Erhalt von Knochen und Zähnen benötigt. Als sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe werden pflanzliche Farb-, Geruchs- und Geschmacksstoffe bezeichnet. Sie sollen der Entstehung von Herz- und Kreislauferkrankungen, aber auch von Krebs vorbeugen.
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Welche Lebensmittel für Kinder täglich auf den Tisch gehören, das lässt sich am Ernährungskreis gut ablesen. Die Größe der einzelnen Felder sagt etwas über die Mengenverhältnisse aus: So sollten pflanzliche Lebensmittel, also Getreide, Getreideprodukte, Kartoffeln und Beilagen sowie Obst und Gemüse, ungefähr drei Viertel dessen ausmachen, was am Tag gegessen wird. Auch Milch und Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Fette gehören zu einer ausgewogenen Ernährung. Ihr Anteil bleibt aber sehr viel kleiner, und gerade bei Fett und Öl ist Sparsamkeit angesagt. Wie wichtig ausreichendes Trinken ist, zeigt das Glas Wasser im Zentrum des Kreises.
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Ernährung ist Familiensache Unsere Ess- und Trinkgewohnheiten bilden sich sehr früh im Leben aus. Sind sie erst einmal eingefahren, lassen sie sich nur schwer ändern. Wer gesundes Essen schmackhaft machen möchte, hinterfragt deshalb am besten seine eigenen Verzehrgewohnheiten, denn Kinder orientieren sich stark am Vorbild der Eltern und ihrem sozialen Umfeld. Regelmäßige gemeinsame Mahlzeiten bieten daher eine große Chance, denn sie geben Geborgenheit, Struktur, üben das soziale Miteinander und fördern die Kommunikation. Sorgen Sie deshalb für eine entspannte Atmosphäre: Diskutieren Sie beim Essen keine größeren Probleme und fragen Sie ältere Kinder nicht die Hausaufgaben ab. Auch der Fernseher bleibt in dieser Zeit aus. Damit erreichen Sie auch, dass ganz nebenbei die Sättigungssignale des Körpers wahrgenommen werden können. Geben Sie kleine Portionen auf den Teller. Gerade bei Kindern sind die Augen häufig noch größer als der Magen. Ist die erste Portion geschafft, der Hunger aber noch nicht gestillt, kann nachgenommen werden. Das ist für alle Beteiligten entspannter. Ist Ihr Kind satt, dann sollte es aufhören dürfen, auch wenn der Teller noch nicht geleert ist. Redensarten wie „Iss auf, damit morgen die Sonne scheint“ halten dazu an, gegen das eigene Bedürfnis anzuessen – was die Entstehung von Übergewicht begünstigen kann. Und noch etwas: Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihr Kind nicht immer gleich viel isst. Wie viel Hunger es hat, hängt auch davon ab, wie anstrengend der Tag war: Nach ausgiebigem Fußballspiel mit Freunden wird sicher mehr gegessen als nach einem Nachmittag, der beim Hausaufgabenmachen oder am Computer verbracht wurde. Meist gleicht sich das bei den nächsten Mahlzeiten wieder aus, sodass appetitanregende Säfte
Kinder benötigen für Aufbau und Erhalt von Knochen und Zähnen Kalzium. Es ist besonders reich in Milch und Milchprodukten enthalten, die daher regelmäßig auf den Tisch gehören. Geben Sie dabei fettarmen Varianten den Vorzug und machen Sie um fertige Milchmixgetränke und Fruchtjoghurts einen Bogen. Sie enthalten meist viel Zucker. Naturjoghurt mit frischem Obst und selbst gekochter Pudding (mit weniger Zucker) sind ausgezeichnete Alternativen.
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oder Stärkungsmittel in der Regel überflüssig sind. Sind die Essgewohnheiten dagegen über einen längeren Zeitraum hinweg auffällig, holen Sie besser ärztlichen Rat ein.
Schwungvoll in den Tag Das Frühstück ist von besonderer Bedeutung. Es füllt die im Schlaf geleerten Energiespeicher auf und ermöglicht die Leistungsfähigkeit am Vormittag. Frühstücken Sie möglichst gemeinsam. Wenn es morgens oft hektisch zugeht, decken Sie den Frühstückstisch schon abends. Zu einem guten Frühstück gehören drei Komponenten: fettarme Milch oder Milchprodukte, Getreide oder Getreideprodukte sowie frisches Obst und Gemüse. Morgendliche Fitmacher sind zum Beispiel Vollkornbrot, dünn mit Käse oder Schinken belegt, sowie Vollkornmüsli oder Cornflakes (ungezuckert!) mit fettarmer Milch oder Joghurt. Wer dazu einen Teller mit frisch geschnittenem Obst oder Gemüse auf den Tisch stellt, hat viel für einen guten Start in den Tag getan. Ein Brötchen aus Weißmehl dagegen, dick mit Butter und Schokocreme bestrichen, lässt die Energiekurve schon kurz nach dem Frühstück wieder abfallen und macht schlapp. Das Gleiche gilt für gezuckerte Frühstücksflocken, andere süße Brotaufstriche sowie fetten Käse und fette Wurst in großen Mengen.
Neue Energie am Vormittag Da Kinder Energie nur begrenzt speichern können, ist ein zweites Frühstück notwendig. Vor allem bei jüngeren Kindern sind die Energiereserven nach dem Spielen und Toben schnell erschöpft. Sie brauchen Kohlenhydrate für den Energienachschub. Versuchen Sie besonders beim zweiten Frühstück auf die Wünsche der Kinder einzugehen. Es ist für alle Beteiligten schade, wenn der Inhalt der Pausenbrotbox nicht schmeckt und deshalb getauscht, weggeworfen oder nach Hause zurückgebracht wird. Daher: Geben Sie mehrere gesunde Möglichkeiten zur Auswahl und lassen Sie das Kind entscheiden, was es essen möchte. Das vermeintlich langweilige Pausenbrot wird übrigens lieber gegessen, wenn Sie es mit Gemüsestiften oder
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Obstschnitten aufpeppen. Als „Hirnnahrung“ dürfen gerne ein paar Nüsse in die Pausenbrotbox wandern. Vergessen Sie auch nicht, genug zu trinken mitzugeben.
Gegen das Mittagstief Mit einer abwechslungsreichen Mahlzeit tun Sie viel dafür, dass Ihr Kind neue Energie für den Nachmittag tankt und ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Achten Sie darauf, dass auf dem Teller vor allem Gemüse oder Salat, Getreideprodukte oder Kartoffeln liegen, Fleisch, Fisch und Eier jedoch nur eine untergeordnete Rolle spielen. Bereiten Sie die Mahlzeiten möglichst fettarm zu und vermeiden Sie es, mit Sahne zu verfeinern. Dünsten, Dämpfen und Garen im Dampfdrucktopf schonen die Nährstoffe – Gewürze und Kräuter bringen gesunde Abwechslung in die Küche. Mit Salz gehen Sie dagegen besser sparsam um.
Power am Nachmittag Ein Nachmittagssnack ist besonders für körperlich aktive Kinder sehr wichtig. Wie das zweite Frühstück sollte er reich an Vitaminen und Mineralstoffen, aber nicht zu üppig sein. Ein Stück Obst, ein Milchmixgetränk oder Ähnliches reichen vollkommen aus.
Leichte Abendkost für ruhigen Schlaf Das Abendessen gibt Ihnen die Gelegenheit, die Nährstoffbilanz des Tages auszugleichen. Gab es beispielsweise mittags mit einem Teller Nudeln eine besonders kohlenhydratreiche Mahlzeit, dann ist jetzt der Zeitpunkt, durch Salat oder Gemüsestifte mit einem Käsebrot noch einmal Eiweiß auf den Tisch zu bringen. Hauptsache, das Essen ist leicht verdaulich und findet nicht zu spät statt.
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Konzentrierte Pflanzenpower Die meisten Kinder wissen, dass Obst und Gemüse gesund sind. Allerdings heißt das noch lange nicht, dass sie es auch essen. Wissen um eine gesunde Ernährung reicht also nicht aus: Es muss auch angewendet werden.
5 am Tag Mit dem Prinzip „5 am Tag“ steht Ihnen ein einfaches Hilfsmittel zur Verfügung: Fünf Portionen Gemüse und Obst pro Tag versorgen uns mit allem Wichtigen (nämlich mit Vitaminen, Spurenelementen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzeninhaltsstoffen und Ballaststoffen). Eine Portion entspricht bei „handgroßem“ Obst und Gemüse wie zum Beispiel bei Äpfeln einer Handvoll. Bei allem, was klein geschnitten werden muss (zum Beispiel Ananas), oder bei kleinem Obst (Beeren) ist eine Portion das, was man in zwei Händen halten kann. Dieses Handmaß hat einen großen Vorteil: Es passt sich den jeweiligen Bedürfnissen an. Große Hände – große Portion (Erwachsene); kleine Hände – kleine Portion (Kinder).
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5 Portionen Gemüse und Obst am Tag, das bedeutet: • 2 Portionen Obst, • 1 Portion rohes Gemüse, • 1 Portion gegartes Gemüse, • 1 Portion Salat. Eine dieser Portionen kann durch ein Glas Frucht- oder Gemüsesaft ersetzt werden. Aber Achtung: Fruchtnektar und Fruchtsaftgetränke enthalten zu viel Zucker und sind deshalb keine Alternative.
Brauchen Kinder eine Extrawurst? Sind spezielle Kinderlebensmittel für ihr Wachstum und ihre Gesundheit notwendig? Kluge Marketingstrategen ködern die Eltern mit Argumenten wie „enthält lebensnotwendige Vitamine“ oder „mit wertvollem Honig“ und die Kinder mit bunten Verpackungen und lustigen Figuren. Was dabei völlig aus dem Blick gerät, ist die Zutatenliste: Sie offenbart in vielen Kinderlebensmitteln hohe Fett- und Zuckermengen. Sie erfüllen deshalb lediglich eine Alibifunktion, indem sie das Gewissen der Eltern beruhigen. Wirklich wertvoll sind sie meist nicht – und notwendig schon gar nicht.
Nein, mein Gemüse ess’ ich nicht! Viele Kinder lehnen phasenweise Gemüse und Obst ab. So können Sie versuchen, sie auf den Geschmack zu bringen: • Viele Kinder haben Lieblingsspeisen, die mit Gemüse angereichert werden können. Pürieren Sie doch einmal Möhren oder rote Paprika in die Tomatensoße oder geben Sie geraspelte Möhren in die Frikadellen! Schummeln erlaubt.
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• Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und essen Sie Gemüse und Salat mit Genuss. Außerdem können Sie mit Ihren Kindern teilen. „Schmeckt gut, solltest du mal probieren!“ klingt für Gemüsemuffel besser als: „Das musst du essen, es ist gesund!“ • Viele Kinder essen Rohkost lieber als gegartes Gemüse. Versuchen Sie es doch mal mit Möhrenstiften und einem Dip! • Bieten Sie zunächst nur kleine Portionen an, diese aber häufiger. Kleine Mengen sind überschaubarer und bescheren gleichzeitig ein Erfolgserlebnis. • Schneiden Sie Obst und Gemüse klein. Das mögen Kinder oft lieber als ganze Stücke. Wenn Sie bei den Mahlzeiten immer Gemüsesticks oder Obststücke mit auf den Tisch stellen, wird der Drang zuzugreifen fast selbstverständllich. • Lehnt Ihr Kind Gemüse dennoch zeitweise ganz ab, dann achten Sie darauf, dass ausreichend Obst und Kartoffeln verzehrt werden.
Ausreichend trinken hält fit Wasser erfüllt wichtige Aufgaben im Körper und ist an allen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Allerdings regelt das Durstgefühl die Flüssigkeitsaufnahme nur sehr grob, denn das Bedürfnis zu trinken meldet sich häufig mit Verspätung. Gerade Kinder sind beim Spielen oft stark abgelenkt, sodass Durst erst spät wahrgenommen wird. Leider macht es sich bemerkbar, wenn zu wenig getrunken wird, denn Konzentration, Koordinations- und Reaktionsfähigkeit lassen nach. Deshalb gilt: trinken, trinken, trinken!
Gesunde Durstlöscher Der ideale Flüssigkeitslieferant ist Wasser. Ziehen Sie bei Mineralwasser stille oder halbstille Varianten vor, denn davon lässt sich mehr trinken. Wenn das Getränk nach etwas schmecken soll, dann sind ungesüßte Kräuter- und Früchtetees die erste Wahl.
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Fruchtsäfte enthalten Fruchtzucker und damit gar nicht wenige Kalorien. Zum Durstlöschen mischen Sie sie daher mit Wasser zu einer Schorle (Wasser: Saft im Verhältnis 3:1 bis 5:1). Achten Sie darauf, dass Sie auch wirklich einen Fruchtsaft gewählt haben und nicht etwa einen Nektar oder sogar ein Fruchtsaftgetränk: Beides enthält Wasser und Zucker und sieht damit zwar gesund aus, ist es aber nicht. Smoothies aus pürierten Früchten oder aus Direktsaft mit Fruchtstückchen gelten eher als eigene Mahlzeit denn als Getränk. Sie können damit gelegentlich ein bis zwei Portionen Obst ersetzen, tragen zur Flüssigkeitsversorgung aber wenig bei. Ungünstig wegen der hohen Kalorienzahl und der enthaltenen Zusatzstoffe sind Softdrinks wie Limonaden, Eistee und Energydrinks. Getränke wie Kaffee, schwarzer und grüner Tee und Cola enthalten Koffein und sind für Kinder deshalb nicht geeignet.
Mama, ich hab’ aber keinen Durst! Damit Kinder ausreichend trinken, können Sie folgende Kniffe ausprobieren: • Schaffen Sie Trinkrituale, indem Sie Ihrem Kind beispielsweise nach jedem Essen ein Glas Wasser zu trinken geben. Auf diese Weise gelingt es, die Flüssigkeitsmenge über den Tag zu verteilen. Verwenden Sie dabei größere Gläser oder Becher. So wird automatisch mehr getrunken. • Geben Sie ein Getränk in den Kindergarten oder in die Schule mit, vorzugsweise in eigenen Trinkflaschen (regelmäßig reinigen!). Sie haben so die Kontrolle darüber, was die Kinder in welchen Mengen trinken. • Getränke dürfen nicht zu heiß sein, aber auch nicht zu kalt. Bieten Sie auch im Sommer keine Getränke aus dem Kühlschrank an. Stark gewürzte und gesalzene Speisen steigern den Flüssigkeitsbedarf. Ähnliches gilt für Kälte, selbst wenn dann kein Durstgefühl aufkommt. Ausreichend trinken ist auch im Winter wichtig!
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Von Naschkatzen und Leckermäulchen Viele Kinder lieben Süßes. Dass Zucker ungesund ist und Karies fördern kann, ist ihnen nicht leicht begreiflich zu machen. Maximal 10 Prozent des täglichen Energiebedarfs sollten gemäß der Empfehlungen durch Süßigkeiten gedeckt werden. Bei vier- bis sechsjährigen Kindern ist das bereits durch 10 Gramm Schokolade, einen Esslöffel Marmelade und zwei Butterkekse erreicht. Deshalb sind die Erwachsenen gefordert, die Weichen für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Süßigkeiten zu stellen. Das fängt damit an, dass Sie selbst mit Zucker sparsam umgehen. In der Regel können Sie beim Backen und beim Zubereiten von Pudding & Co. weniger Zucker verwenden, als im Rezept angegeben ist. Vor allem aber gilt: Süßigkeiten sind keine Erziehungsmittel! Setzen Sie sie weder zum Belohnen noch zum Bestrafen ein. Auch als Trost eignen sie sich nicht. Lernen Kinder, Probleme mit Süßigkeiten zu bewältigen, oder dass begehrte Nahrungsmittel eine Form von Zuwendung bedeuten, dann besteht die Gefahr, dass diese Verhaltensweisen sich verfestigen. Das kann zu Kummerspeck und in letzter Konsequenz zu Essstörungen führen.
Bewusster Umgang ohne Verbote Süßigkeiten ganz und gar zu verbieten bringt nichts. Sie wecken damit lediglich die Neugier Ihrer Kinder. Legen Sie stattdessen Rationen fest: bei kleinen Kindern für den Tag, bei größeren für die Woche. So können Kinder lernen, die Mengen verantwortungsbewusst einzuteilen. Und räumen Sie ihnen – je nach Alter – ein Mitspracherecht ein, indem Sie sie selbst bestimmen lassen, was genascht werden darf. Fragen Sie dabei nicht: „Was möchtest Du haben?“, sondern formulieren Sie: „Willst Du lieber ein Stück Schokolade oder ein paar Gummibärchen?“ Wenn Kinder vor den Mahlzeiten naschen, vergeht ihnen häufig der Appetit auf das Essen. Klare Regeln verhindern das: Genascht werden darf nach dem Essen, aber nicht davor. Wenn Sie die Mahlzeit mit Obst, Joghurt oder Quarkspeisen abschließen, kann das die Lust auf Süßes dämpfen. Kaufen Sie nicht zu viele Süßigkeiten ein und lassen Sie sie nicht sichtbar herumliegen. Gelegenheit macht Diebe, und Kinder können noch nicht nachvollziehen, dass sie nicht täglich von allem naschen dürfen. Wenn Sie
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die Kinder zum Einkaufen mitnehmen: Lassen Sie sich nicht manipulieren, auch wenn die Kleinen ihre Wünsche lautstark zum Ausdruck bringen. Geben Sie nicht nach, sonst fällt das Maßhalten zu Hause noch schwerer. Bitten Sie Oma, Opa, Verwandte und Freunde, keine Süßigkeiten zu schenken. Kinder freuen sich auch über Malbücher, Knetmasse oder kleine Puzzles. Auch in die Schultüte gehören nicht ausschließlich Süßigkeiten. Selbstverständlich darf es auch Ausnahmen von den Regeln geben, zum Beispiel an Geburtstagen. Es muss aber allen Beteiligten klar sein, dass dies nicht zum Regelfall wird. Wenn einmal über die Stränge geschlagen wird, kann das am nächsten Tag oder bereits im Vorfeld ausgeglichen werden. Das können Sie gerade mit älteren Kindern gut verabreden, die das Prinzip der Wochenration beherrschen.
Versteckte Zucker und Aromen Auch die Nahrungsmittelhersteller wissen, dass sie Kunden mithilfe des süßen Geschmacks leichter von ihren Produkten überzeugen können. In vielen Lebensmitteln, von denen man es nicht vermuten würde, ist daher Zucker enthalten: nicht nur in Süßigkeiten, sondern zum Beispiel auch in Ketchup und Fertiggerichten. Auf der Zutatenliste wird dieser Umstand oft dadurch verschleiert, dass beispielsweise die chemischen Bezeichnungen Glukose, Fruktose und Laktose einzeln aufgezählt werden. Dabei handelt es sich in allen drei Fällen um Zuckerarten! Erkennen können Sie das an der Endung -ose, gewissermaßen dem Familiennamen der Zuckerfamilie. Meiden Sie übersüßte und zu stark aromatisierte Produkte nach Möglichkeit, um Ihren Geschmackssinn und den Ihrer Kinder gar nicht erst zu verwirren. Sonst schmeckt nachher der Naturjoghurt, unter den frische Erdbeeren gerührt wurden, im Vergleich zum Fertigbecher lasch. Darüber hinaus wirken Aromen oft appetitanregend a ege d – dadurch können Gewichtsprobleme entstehen. tehen.
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Register
A
5 am Tag 152–154 Abzählreime: Buchumschlag vorne, innen Alarm im Eskimodorf 117 Armmuskulatur 21, 28 Aufwärmen 55–57, 135 Aufzug 59 Ausdauer 10, 24, 28, 55–60, 90, 116 Autorennen 91 Balancieren 32–36 Ball gegen die Wand werfen 74 Ball über die Schnur 77 Ballübergabe 60 Bauchmuskulatur 20, 28 Baumtanz 35 Beinmuskulatur 22, 28, 37 Beweglichkeit 10, 23, 28, 55–60 Bewegung, Menge 8 Bewegungsmangel 8–13 Bike-Fußball 49 Blinde Kuh 109 Blinder Mann – was tun? 108 BMI 13 Dampfer 81 Einfaches Hüpfen (Schwungseil) 67 Eishockey 129 Eislaufen 127–129 Englisch fangen 102 Entenjagd 81 Entern 84 Entspannung 143 Entwicklung von Kindern: kognitive 12 motorische 9, 10, 11 psychische 12 soziale 12 Ernährungskreis 148 Ernährungsverhalten 146, 149, 152–157 Erster rein, Erster raus 68 Fahrradrallye 48 Fahrrad-Seiltanz 47 Familienolympiade 14, 15 Fang den Hut 81 Fangenspiele 100–106 Figuren fahren 54 Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser? 105 Fitnesstest 16–25 Fleckhasche 102 Fuß gegen Fuß 58 Fußmuskulatur 22, 28, 71
B/D E
F
Gegen den Wind 91 Geländespiele 95 Gemüse 152–154 Geschicklichkeit 46, 90, 108, 116 Gleichgewicht 17, 26, 32, 34, 35f., 46, 60, 90, 109, 110 Grundausbildung, körperliche 100 Gummitwist 42–45 Hand-Auge-Koordination: siehe Koordination, Hand-Auge Himmel und Hölle 41 Hinderniswettrennen 118, 119 Hüpfen verkehrt 68 Hüpfkästchen 37–41 Immer schön beweglich 60 In der Balance 60 Inline-Hockey 54 Inline-Skates 50–54 Kampf um den Schneemann 119 Katz und Maus 104 Kegeln 78 Kick-Away 106 Kinderernährung 146–157 Klammern fangen 53 Kleidung 116, 130 Kleine Spiele 100, 101 Koordination 9, 10, 11, 18, 26, 34, 37, 66, 71, 90, 108, 116, Koordination Hand-Auge 19, 26, 73 Kraft 10, 20, 21, 22, 28, 37, 50, 55–60 Kunstlaufen 128 Liegestützwettstreit 59 Mahlzeiten, gemeinsame 149–151 Motorik 9, 10, 11, 16–25 Nährstoffe 146 Orientierungslauf 98 f. Parteiball 82 Partnerrodeln 124 Pfützenfangen 132 Pfützenrallye 132 Pfützenwalzer 132 Pfützenweitsprung 133 Plumpsack 102 f. Poolnoodle-Wettreiten 87 Po-Rumpeln 109 Räuber und Gendarm 95 Regenspiele 130–133 Reimhüpfen 67 Rodelslalom 126 Rollerrodeln 123 Rumpfmuskulatur 20, 23, 28 Salz und Pfeffer 68 Schatztauchen 85 Schiffe versenken 133 Schlittenhundrennen 124
G
H I K/L
Schlittenschlange 126 Schlittschuhe 127 Schneckenwettlauf 48 Schnee-Biathlon 121 Schneemanns Hut 118 Schnelligkeit 10, 55–60 Schnitzeljagd 97 Schultergürtelmuskulatur 21, 28 Schwebesitz 58 Schwimmen 80, 84–87 Schwungseil 64–68 Seil- oder Linientanz 35 Seil übergeben 71 Seilspringen alleine (Springseil) 69 Seiltanz (Slacklining) 110 Sicherheit: Eislaufen 127 Fahrrad 46 Inlineskates 50, 52 Schlitten 122 Schneeballschlacht 117 Slackline 110 Wasser 80, 84 Skiabfahrt im Trockenen 136–137; 142 Skifahren134 Skigymnastik 137–141 Slacklining 110 Slalom (Fahrrad) 47 Slalom (Inlineskates) 53 Springseil 69–70 Spuren lesen 121 Stockfahren 123 Süßigkeiten 156 Synchronhüpfen 68 Tauchhasche 84 Tauziehen zu Fuß 71 Trimmpfad 99 Trinken 154–155 Türmchenbau 53 Turnen im Wasser 81 Übergewicht 13 Von Stein zu Stein 36 Wanderschlange 82 Wanderstock, Spiele mit dem 92 Warmmachen s. Aufwärmen Wasserballtransport 85 Wasserspiele 80–87 Wettwanderball 75 Wochentagshüpfen 41 Wörter-Fangen 76 Wurf, Der weiteste entscheidet 94 Zehenmuskulatur 71 Zwei in einem Seil 70
M/N O/P T U/V R W/Z S 158
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Quellenangaben 1
Obst-Kitzmüller, F.: Akzeptanz und Wirkung zusätzlicher Sportstunden in der Grundschule. Dissertation Universität Karlsruhe 2002; Kunz, T.: „Weniger Unfälle durch spielerische Bewegungsförderung in Kindergärten“, in: Leipziger sportwissenschaftliche Beiträge, 36 (1995) 1, 142–148 Klaes, L. u.a. (Hrsg.): Fit sein macht Schule. Erfolgreiche Bewegungskonzepte für Kinder und Jugendliche, Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2007 3 Lampert, T. u.a.: „Körperlich-sportliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Ergebnisse des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS)“, in: Bundesgesundheitsblatt 50 (2007), 634–642 4 Kurth, B.-M./Schaffrath Rosario, A.: „Die Verbreitung von Übergewicht und Adipositas in Deutschland. Ergebnisse des bundesweiten Kinderund Jugendgesundheitssurveys (KiGGS)“, in: Bundesgesundheitsblatt 50 (2007) 736–743 5 Federführend war außerdem die Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung e.V. , Wiesbaden. Siehe auch: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Motorik-Modul. Eine Studie zur motorischen Leistungsfähigkeit und körperlichsportlichen Aktivität von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Abschlussbericht zum Forschungsprojekt, Nomos-Verlag, Baden-Baden, 2009 2
Bücher und Broschüren, die weiterhelfen Bewegung • Aigner, Ewald A./Becker, Stefan: Das neue Koordinationstraining. Mehr Kraft, mehr Ausdauer, mehr Balance. Südwest Verlag, München • Becker, Barbara: Beweg dich, reg dich. Yoga-Pilates für Groß und Klein. Südwest Verlag, München • Bös, Klaus/Pratschko, Margit: Das große Kinder-Bewegungsbuch. Campus Verlag, Frankfurt am Main • Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung e.V. (Hrsg.): Fit zu Hause. FitnessCheck für die ganze Familie (Broschüre) • Herbke, Stefan: Die schönsten Familienwanderungen in den bayerischen Alpen. Mit allen Tourenkarten auf CD-ROM zum Ausdrucken. Südwest Verlag, München • Gaschler, Peter u.a.: Kinder fördern durch Bewegung und Sport (Band 1: Koordination; Band 2: Haltung – Ausdauer; Band 3: Wahrnehmung). Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung e.V. • Stein, Gisela: Bewegungsgeschichten. Wir reisen ins Bewegungsland. Meyer & Meyer Verlag, Aachen • Weber, Chris: Baumhaus, Höhle, Lagerfeuer: Spannende Abenteuer für Väter und Kinder. Droemer Knaur Verlag, München • Zimmer, Renate: Schafft die Stühle ab! Was Kinder durch Bewegung lernen. Verlag Herder, Freiburg Ernährung • Cramm, Dagmar von (Hrsg.): Kochen für die Familie. Gräfe und Unzer Verlag, München • Davis, Patricia u.a.: 300 Fragen zur Kinderernährung. Gräfe und Unzer Verlag, München • Klug, Susanne: Die KinderKüche. Kochen, schmecken, entdecken. Goldmann Verlag, München • Klug, Susanne: Wir kochen! Für unsere Freunde. Goldmann Verlag, München • Schedlich, Jana: Von der Milch zum Brei. So ernähren Sie Ihr Baby von Anfang an gesund. Südwest Verlag, München
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© 2010 by Südwest Verlag, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, 81673 München Alle Rechte vorbehalten. Vollständige oder auszugsweise Reproduktion, gleich welcher Form (Fotokopie, Mikrofilm, elektronische Datenverarbeitung oder durch andere Verfahren), Vervielfältigung, Weitergabe von Vervielfältigungen nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Hinweis: Das vorliegende Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder die Autorinnen noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.
Heike Drechsler dankt Sebastian Schmidt (neblung sportsnetwork) für die tatkräftige und ausdauernde Unterstützung sowie seinen unermüdlichen Einsatz, seine Hilfe und die Projektkoordination bei diesem Buch. Die Autorinnen und der Verlag bedanken sich bei Ursula Winzig für die freundliche Unterstützung beim Ernährungskapitel. Wir danken dem FAVORITE parkhotel und Nadja Dragovic, moodwillig, für die freundliche Unterstützung der Fotoproduktion.
Redaktionsleitung: Silke Kirsch Projektleitung: Esther Szolnoki Redaktion: Sabine Schlimm, Hamburg Korrektorat: Eva Külkens Umschlaggestaltung und -konzeption: Katja Muggli, München, unter Verwendung von Fotos von Torsten Zimmermann, Mainz, und Monika Zilliken, BilderKiste, Hünstetten
eISBN 978-3-641-03940-0
Layout und Satz: Katja Muggli, München Fotoproduktion und Bildredaktion: Esther Szolnoki und Tanja Nerger Bildnachweis: Seite 148: DGE-Ernährungskreis®, Copyright: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., Bonn Fotografie: Torsten Zimmermann, Mainz Haare/Make-up: Ines Kroeger Illustrationen: Katja Muggli, München
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