Dieter Marquart Thomas Kaiser
sitemarketing
Erfolgreiche Kundengewinnung im Internet Effektive Webmarketing Methoden
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Dieter Marquart Thomas Kaiser
sitemarketing
Erfolgreiche Kundengewinnung im Internet Effektive Webmarketing Methoden
Eine Publikation von ITgo Pressedienst, Alte Poststr. 15, 85356 Freising, Deutschland. Copyright © 2001 by ITgo. Alle Rechte vorbehalten. Ohne schriftliche Erlaubnis darf dieses Dokument oder Teile davon nicht vervielfältigt, übertragen, abgeschrieben, verbreitet, auf einem abrufbaren System gespeichert oder in eine andere Sprache übersetzt werden, unabhängig davon, auf welche Art und Weise oder mit welchen Mitteln dies geschieht. Alle Produkte oder Dienste, die in diesem Dokument erwähnt werden, werden durch die Warenzeichen oder Dienstzeichen ihrer entsprechenden Firmen oder Organisationen gekennzeichnet. Die in d iesem Dokument wiedergegebenen Verfahren, technische Angaben und Programme wurden von den Autoren mit größter Sorgfalt erarbeitet bzw. zusammengestellt. Trotzdem sind Fehler nicht ganz auszuschließen. Wir weisen darauf hin, dass weder eine Garantie noch die juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für Folgen, die auf fehlerhafte Angaben zurückgehen, übernommen werden kann. Für die Mitteilung eventueller Fehler sind die Autoren jederzeit dankbar.
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1 1.1 1.2 1.3
2
2.1 2.2 2.3 2.4 2.5
3
3.1
4
Einleitung...................................................................................4 Vielfalt des Internet-Marketing............................................................................. 4 Internet-M arketing: Nebenwirkung oder Strategie? ............................................. 5 Symbole............................................................................................................... 6
Fakten.......................................................................................7 Branding im Internet ............................................................................................ 7 Wo ist der Kunde? ................................................................................................ 7 Wie erreiche ich den Kunden kostengünstig? ....................................................... 9 Endkunden und Entscheider: Wo ist der Unterschied? ......................................... 9 Internet Marketing als Strategie.........................................................................1 0
Grundlagen des Internet-Marketing ..............................................13 Wichtige Begriffe ................................................................................................1 3
Internet-Marketing in der Praxis...................................................16
4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7
Analyse: Ihr Internet -Auftritt.............................................................................1 6 Strategie ............................................................................................................1 7 Ihre Kunden und die Zielgruppe.........................................................................1 7 Das Design.........................................................................................................1 8 Content Is King ..................................................................................................1 9 Tipp: Bookmarks als Qualitätsmaßstab..............................................................1 9 Erreichbarkeit.....................................................................................................2 2
5
Suchmaschinen-Marketing: Werden Sie gefunden?..........................23
6
Banner: Design und Platz ierung ...................................................26
5.1 5.2 5.3 5.4 5.5
Bei welchen Suchmaschinen anmelden? ............................................................2 3 Vorsicht vor Linkl isten........................................................................................2 4 Suchmaschinen und die Werbeflut .....................................................................2 4 Anmelden bei Yahoo...........................................................................................2 4 Auswahl eines Dienstleisters ..............................................................................2 5
6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 6.7 6.8 6.9 6.10
7 7.1 7.2
8
8.1 8.2
9
9.1
10
10.1 10.2
11
11.1 11.2 11.3 11.4
12
12.1 12.2 12.3 12.4 12.5 12.6
13
13.1 13.2 13.3 13.4
14 14.1 14.2 14.3
Animation in Bannern.........................................................................................2 6 Größe des Banners .............................................................................................2 6 Banner-Inhalt: Aufforderung und Nutzen...........................................................2 7 Banner-Inhalt – Fassen Sie sich kurz.................................................................2 7 Lebensdauer eines Banners ................................................................................2 8 Sprechen Sie die Neugier an ..............................................................................2 8 Erfolgreiche Banner............................................................................................2 8 Banner Platzierung.............................................................................................2 9 Banner-Platzierung muss produktbezogen sein..................................................3 0 Eigene Statistik führen.....................................................................................3 0
Links/Banner-Austausch .............................................................31 Machen Sie es dem Benutzer einfach! ................................................................3 1 Link-Austausch/Banner-Austausch.....................................................................3 1
Affiliate Marketing......................................................................33 Das Beispiele Amazon ........................................................................................3 3 Technische Provider ...........................................................................................3 3
Newsgroups, Foren und Mailinglisten.............................................34 Newsgroups Marketing: So geht's ......................................................................3 4
E-Zines..................................................................................35 Pressemitteilungen auch an E -Zines.................................................................3 5 E- Zines finden..................................................................................................3 5
Pressemitteilungen...................................................................36 Adressen der Redaktionen ermitteln ................................................................3 6 Formulieren einer Pressemitteilung..................................................................3 7 Tipps zur Formulierung ....................................................................................3 7 Pressemitteilungen online und offline...............................................................4 0
Die eigene Mailingliste ..............................................................41 Sinn und Zweck einer M ailingliste ....................................................................4 1 Moderiert oder unmoderiert .............................................................................4 1 So richten Sie eine Mailingliste ein...................................................................4 2 Voraussetzungen..............................................................................................4 3 So machen Si e eine Mailingliste populär ..........................................................4 3 Email-Marketing ...............................................................................................4 4
Virales Marketing.....................................................................45 Virales Marketing im Internet...........................................................................4 5 Der Film „A.I.“..................................................................................................4 5 Kennzeichen vom Viralem Marketing ...............................................................4 6 Klare Vorteile des Internets ..............................................................................4 6
Freeware-Marketing .................................................................48 Was zeichnet Freeware aus? ............................................................................4 8 Personalisierung und Cross-Marketing .............................................................4 8 Freeware-Marketing an einem Beispiel.............................................................4 8
Anhang .........................................................................................49
Alle genannten Links in diesem Buch finden Sie auch online unter www.sitemarketing.de -3–
1 Einleitung Entgegen den Theorien der Marktwirtschaft und entgegen dem negativen Trend in den Jahren 2000 und 2001 haben es bereits wenige Anbieter im Internet geschafft, nicht nur Geld zu verdienen, sondern auch Gewinn zu machen. Abgesehen von Unternehmen wie IBM oder SAP, die eine entsprechend starke Marke haben, machen auch andere Anbieter Geschäfte im Internet. Kennen Sie die Unternehmen, die z.B. Krawatten oder Wein über das Internet verkaufen, und das mit Erfolg? In der Regel kennt sie kaum einer, doch lohnt es sich, einen näheren Blick auf solche profitablen Unternehmen zu werfen. Hatten sie vielleicht Glück? Oder einen guten „Riecher“? Gewiss nicht, sie haben einfach von Anfang an (fast) alles richtig gemacht. Eine gute Planung, das richtige Konzept und die zielgerichtete Umsetzung, das richtige Know-How und ein gutes Management – all das führt letztlich zum Erfolg. Gut, ein bisschen Glück hat noch Niemandem geschadet. Doch seien Sie sich bewusst, der Erfolg im Internet ist durchaus planbar.
1.1 Vielfalt des Internet-Marketing Mit diesem Buch möchten wir Ihnen grundlegende Informationen und ein kleines Nachschlagewerk in Form von Tipps und Tricks zu den verschiedensten Themen des Internet Marketing bieten. Sie sollen Ihnen helfen, Ihr Internet Marketing zu planen, umzusetzen und zu realisieren. Dazu bieten wir zahlreiche Tipps und Tricks aus den verschiedensten Bereichen, die alle mit einem Internet Auftritt zusammenhängen: -
Anmelden bei den Suchmaschinen Position bei den Suchmaschinen Bannerdesign Bannerplatzierung Link-Austausch / Banner-Austausch Affiliate Marketing Marketing in Newsgroups und Foren Domains Pressemitteilungen E-Zines Mailinglisten Virales Marketing
Sie sehen also, es gibt eine Vielzahl an Dingen, die Sie für einen Erfolg im Internet benötigen. Viele technische und kaufmännische Aspekte spielen hier hinein.
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1.2 Internet-Marketing: Nebenwirkung oder Strategie? Angenommen, Sie haben ein Auto gekauft. War es ein Erfolg eines guten Marketings? Oder spielten nicht andere Faktoren eine Rolle: -
Das Auto ist sparsam und bietet daher finanzielle Vorteile Das Auto ist geräumig für die gesamte Familie und bietet Platzvorteile Das Auto stammt von einer bekannten Automarke Das Auto sieht verdammt gut aus Das Auto ist zuverlässig und lässt mich nie im Stich Das Auto ist technisch auf dem neuesten Stand Das Auto bietet mir eine hohe Sicherheit Das Auto hat eine tolle Stereoanlage (natürlich serienmäßig) Das Auto ist schnell und spart mir daher eine Menge Zeit ...
Sie sehen, es gibt viele Gründe, sich für ein Auto zu entscheiden. Gleiches gilt auch im Internet, wenn sich die Nutzer für Ihr Angebot im Internet entscheiden. Ähnlich einem Auto gibt es verschiedene Kriterien (vergleichen Sie mit der obigen Liste): -
Ich bekomme wertvolle Tipps und kann Geld sparen Das Angebot ist sehr vielfältig, auch meine Frau und meine Kinder nutzen es Das Angebot kennt doch jeder Die haben eine tolle Homepage, klasse Design Egal wann ich vorbeischau, ich habe immer Zugriff auf meine Daten Tolle Flash-Animationen Meine Daten werden dort verschlüsselt Dort gibt’s die besten MP3 Downloads Der Zugriff ist immer schnell, Downloads gehen flott ...
Eine Menge unterschiedlicher Kriterien, die eine Homepage erfolgreich machen. Bitte bedenken Sie dies bei all Ihren Marketing-Aktivitäten. Wir haben dieses Buch als „Praxisbuch“ bezeichnet, denn es soll nicht einfach eine Lektüre sein, sondern Arbeitsmittel. Das hier vermittelte Wissen dient als Grundlage, dieses Buch sollten Sie aber griffbereit halten, um immer wieder einzelne Punkte nachzuschlagen.
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Jeder Internet-Auftritt benötigt eine Strategie, um erfolgreich zu sein. Das Internet-Marketing spielt für den Erfolg eine sehr zentrale Bedeutung. Es hat Einfluss auf viele andere Bereiche in einem Unternehmen und muss daher gut geplant sein. Wir haben versucht, unserer Erfahrungen in diesem Bereich mit einfließen zu lassen. Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß bei der Lektüre und viel Erfolg für ihren Internet Auftritt.
1.3 Symbole Sie werden in diesem Buch auf folgende Symbole treffen: Dieses Symbol weist Sie auf wichtige Tipps hin. Dieses Symbol weist Sie auf Links ins Internet hin. Sie finden alle Links auch gesammelt unter www.sitemarketing.de Hinter diesem Symbol verbirgt sich ein praktisches Beispiel.
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2 Fakten Gerade im Marketing sind Fakten enorm wichtig. Denn nur wer es schafft, die Kunden möglichst zielgerichtet und effektiv zu erreichen, muss wissen, wie er dies möglichst optimal umsetzen kann. Daher wollen wir hier bewusst die Themen „Branding“ und Markenaufbau nur anschneiden, denn diese sind in der Regel nur in wenigen Fällen effektiv, aber in jedem Fall teuer.
2.1 Branding im Internet Der Aufbau einer Marke ist sehr teuer und zahlt sich erst langfristig aus. Beispiele aus dem Internet haben bereits gezeigt, dass der Aufbau einer Marke über das Internet nur sehr schwer möglich ist. So konnte zwar das Unternehmen „Let’s Buy It“ durch die Investition vieler Millionen eine Marke aufbauen, der Erfolg blieb aber aus. Es wäre vermutlich sinnvoller gewesen, das Geld in effektives Marketing zu investieren. Für bereits bestehende Marken bietet das Internet die Möglichkeit, die Marke weiter zu etablieren. Der Schwerpunkt soll hier aber gerade nicht auf dem „Branding“ liegen.
2.2 Wo ist der Kunde? Wer den Kunden erreichen möchte, muss wissen, wo er sich im Internet aufhält. Diese einfache Weisheit wird immer noch viel zu selten beachtet. Daher wollen wir zunächst die Nutzer des Internets genauer betrachten. Die alljährliche Umfrage „W3B“ von Fittkau und Maaß gibt zunächst genügend Einblick in das Nutzerverhalten im Internet. Neben den allgemeinen Informationen zur Demografie, die Sie sich natürlich ebenfalls ansehen sollten, möchten wir vor allem die Frage betrachten, wie die Nutzer im Internet neue Seiten finden. Einen kostenlosen Einblick in die W3B Studie erhalten Sie online unter http://www.wuv-studien.de /wuv/studien/052001 /300/index.htm
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Quellen zum Auffinden von Websites (sortiert nach Häufigkeit, Angabe für InternetGesamtnutzerschaft) Durch Suchmaschinen, Navigationshilfen, Webkataloge, Portale
79,3%
Von Freunden, Bekannten
55,4%
Durch gedruckte WWW-Adressen in Werbeanzeigen in Zeitungen/Zeitschriften
46,5%
Durch redaktionelle Berichte, Texte in Zeitungen/Zeitschriften
33,1%
Über Werbeanzeigen (Banner, Buttons) auf WWW-Seiten
28,6%
Über redaktionelle, textliche Hinweise auf WWW-Seiten
27,9%
Durch Fernseh-Werbespots
27,6%
Durch WWW-Adressen auf Verpackungen, Plakaten
26,9%
Durch Einblendung von WWW-Adressen während einer Fernsehsendung
24,9%
Durch Werbeanzeigen in E-Mail Newsletter, Mailinglisten
19,4%
Durch Nennung von WWW-Adressen im Radio
17,3%
Durch redaktionelle textliche Hinweise in Email-Newslettern, Mailinglisten
16,7%
Durch Nennung von WWW-Adressen durch eine/n Fernseh-Moderator/in
16,4%
Durch Online-Dienste
15,2%
Durch Einblendung von WWW-Adressen im Videotext
10,0%
Durch Newsgroups, Usenet
8,0%
Andere Quellen
12,2%
Quelle: Fittkau & Maaß GmbH 2001, www.fittkaumaass.de
-8–
Die Angaben schwanken, je nachdem, ob es sich um erfahrene Internet-Nutzer handelt, oder um Anfänger. Doch der Trend ist eindeutig zu erkennen. Wichtig ist, dass die Angaben sich auf die Befragung der Internet-Nutzer stützt. Hier sind keine Kosten oder andere Einflussfaktoren eingegangen.
2.3 Wie erreiche ich den Kunden kostengünstig? Zu den einzelnen Angaben muss man nun auch den Kostenfaktor berücksichtigen. Die Angaben zu „Durch gedruckte WWW-Adressen in Werbeanzeigen in Zeitungen/ Zeitschriften“ sowie „Durch Fernseh-Werbespots“ zählen sicher zu den teureren Varianten. Auch Bannerwerbung ist in der Regel, um auch wirksam zu sein, vergleichsweise teuer. Der erste Schritt, um Kunden zu erreichen, sind also die Suchmaschinen und anderen Navigationshilfen im Internet. Dies sollte auch der erste Schritt sein bei jedem OnlineMarketing, da es am effektivsten ist. Tatsache ist, dass die Suchenden in der Regel sehr qualifiziert sind. Die Wahrscheinlichkeit, aus einem Suchenden auch einen Kunden zu machen, ist sehr hoch. Schließlich wird im Internet sehr viel nach Informationen gesucht. Und wer die passenden Informationen hat, kann viel besser Produkte und Dienstleistungen verkaufen. Grundsätzlich steht ja vor jedem Kauf die Information. Weitere kostengünstige Möglichkeiten ist die Pressearbeit, die sich in redaktioneller Form niederschlägt. Wer dies gut beherrscht, kann auch hier kostengünstig auf sich aufmerksam machen. Einige Formen des Online-Marketing, die in diesem Buch beschrieben werden, nutzen mehrere Varianten kombiniert, um den Kunden zu erreichen. Klar ist, dass Fernsehwerbung und Printanzeigen im Vergleich zu den anderen Formen weitaus teurer sind. Daher werden Sie im Rahmen des Buches, wo wir uns auf „effektive Webmarketing-Methoden“ konzentrieren, nicht weiter erörtert. 2.4 Endkunden und Entscheider: Wo ist der Unterschied? In der Regel adressieren Unternehmen unterschiedliche Zielgruppen, die man zunächst in Endkunden (auch B-2-C genannt) und Unternehmen (B-2-B) unterteilt. Gerade im Bereich B-2-B glaubt man, dass die Entscheider über das Internet nur schwer zu erreichen sind. Klassische Methoden sind eher Messen, Kongresse, Telemarketing oder Direktmailings. Eine interessante Studie der Iltis Unternehmensberatung hat erstmals gezeigt, wie Entscheider und Manager das Internet nutzen.
-9–
Auffinden von Websites Wo suchen Entscheider nach Internet-Adressen? Suchmaschinen und Verzeichnisse
27%
Gezielte Suche nach Adressen
18%
Einfaches Eintippen der Adresse
16%
Redaktionelle Hinweise
12%
Newsletter, Mailinglisten
10%
Textliche Hinweise
6%
Werbebanner
5%
Zufällig beim Herumsurfen
5%
Postings in Newsgroups
2%
Quelle: Iltis GmbH / Romi Diana Internetnutzerverhalten von Führungskräften
Doser
–
Es fällt ins Auge, dass die absoluten Zahlen deutlich niedriger sind, als bei den Konsumenten der W3B Umfrage. Führungskräfte nutzen grundsätzlich das Internet weniger, als Konsumenten. Die Reihenfolge ist aber in etwa konform mit den Ergebnissen der W3B-Umfrage. Allerdings tauchen hier die Nennungen von Fernsehen und Radio gar nicht auf. Auffällig ist, dass auch Entscheider Suchmaschinen als wichtigstes Instrument ansehen. Auch die Pressearbeit ist insgesamt ein zweiter wichtiger Aspekt, um die Zielgruppe zu erreichen.
2.5 Internet Marketing als Strategie In diesem Buch wird der Blickwinkel stark auf das Thema Internet-Marketing beschränkt, da es zentrales Thema ist. Doch Internet-Marketing setzt voraus, dass Sie Produkte oder Dienstleistungen verkaufen möchten. Daher hat das InternetMarketing starken Einfluss auf viele Dinge in einem Unternehmen, verändert es doch neben dem Marketing auch Produktion und Vertrieb, den Kundenkontakt und die Kundenbeziehung. Auch wenn hier nicht alle diese Aspekte im Detail betrachtet werden, haben Sie immer im Hinterkopf, dass Veränderungen in einem Unternehmen in verschiedenen Bereichen stattfinden müssen, um erfolgreich zu sein.
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Es genügt also nicht, wenn Sie einen Shop im Internet aufmachen, ohne Ihre Faktura zu überdenken. Schließlich sollten Bestellungen aus dem Ausland ebenfalls bearbeitet werden können. Dabei müssen die Zollund Steuerbestimmungen berücksichtigt werden. Und natürlich wäre es sinnvoll, dem Kunden die Rechnung per Email zuzustellen, um weitere Kosten zu sparen. Haben Sie beispielsweise bedacht, dass auf Ihrer deutschen Homepage auch in Frankreich lebende Deutsche einkaufen könnten? Oder haben Sie auch bedacht, dass auf Ihrer englischen Homepage auch Ausländer einkaufen könnten, die in Deutschland leben? Haben Sie bedacht, dass der Kunde vielleicht mit Kreditkarte bezahlt und eine Abrechnung in Dollar bekommt, die Rechnung von Ihnen aber in D-Mark ausgestellt wird? Haben Sie dann die Schwankungen des Dollars berücksichtigt? Wenn Sie einen Shop im Internet aufmachen, sollten Sie natürlich auch Ihr Marketing überarbeiten. Denn nun können Sie die Kunden im Internet direkt auf Ihren Shop ziehen. Dies bedeutet eben auch, dass der Vertrieb neue Aufgaben übernehmen muss oder sich neu strukturiert. Wer im Internet Produkte verkauft, muss auch alle rechtlichen Veränderungen in Betracht ziehen. Von der AGB bis hin zur Beachtung von markenrechtlichen Bestimmungen, viele Aspekte sollten berücksichtigt werden. Ist Ihr Support in der Lage, Anfragen per Email schnell und kompetent beantworten zu können? Kann Ihr Kundenmanagement die Bedürfnisse der Kunden, die sich aus dem Verhalten auf Ihrer Homepage ergeben bzw. durch Ihr Kaufverhalten im Shop speichern und auswerten? Und wenn Sie schon über das Internet verkaufen wollen, sollten Sie auch Ihre Preisliste überarbeiten. Bieten Sie die Produkte parallel auf „klassischem“ Weg an, erwartet der Kunde bei der Bestellung über das Internet einen zusätzlichen Rabatt. Und wenn es nur 1% sind, die Kosten, die Sie sich langfristig sparen können, liegen deutlich darüber. Sie sehen also, dass eine Kette an Denkanstössen mit Veränderungen in diesem Umfeld einhergehen. Und die Informationen in diesem Buch sollen Sie nicht nur dazu anregen, Ihre Internet-Präsenz besser zu vermarkten, sondern das gesamte Unternehmen neu auszurichten. Erst dann sind Sie auf dem richtigen Weg. Oder befinden Sie sich bereits auf diesem?
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Sie können einen Teil der genannten Studien kostenfrei online einsehen: W3B Studie: www.wuv-studien.de/wuv/studien/052001/300/index.htm Studie Iltis: www.wuv-studien.de/wuv/studien/072001/336/index.htm
- 12 –
3 Grundlagen des Internet-Marketing Mit dem Thema Internet-Marketing beschäftigen sich die meisten Unternehmen erst, wenn sie im Internet präsent sind. Das ist auch die Mindestanforderung. Bevor Sie konkret in Internet-Marketing investieren, sollte Ihr Internet-Auftritt zahlreiche Anforderungen erfüllen, die im folgenden Kapitel erörtert werden. Doch zuvor möchten wir Ihnen einige grundlegende Begriff erläutern, falls diese Ihnen noch kein Begriff sind.
3.1 Wichtige Begriffe AdClick / Click-Through Begriff aus der Leistungsmessung für Werbung im Internet (z.B. Banner): Anzahl der Clicks auf einen Link/Banner, das zu den Informationen eines Werbetreibenden führt. AdClick Rate / Click-Through Rate Verhältnis von AdClicks zu PageViews: Gibt an, wie viele Nutzer eine Online-Werbung tatsächlich angeklickt haben AdViews / PageViews Zahl der Zugriffe auf eine Web-Seite. AdViews bezieht sich auf alle Zugriffe (auch mehrere von einem einzelnen Nutzer), während PageViews nur die Zugriff eines einzelnen Nutzers zählt. Beide Begriffe sind wichtig für die Bewertung der Leistungsfähigkeit von Werbung im Internet. Banner Werbefläche auf einer Webseite. Es gibt aktive Banner mit Link zu dem Angebot des Werbetreibenden im Internet sowie statische Banner ohne Link. Browser Software zum Navigieren im Internet. Cache Zwischenspeicher auf der Festplatte eines PC oder eines externen Rechners. Alle Browser verwenden in der Regel einen Cache auf dem lokalen PC, um statische Elemente von Internet-Seiten zu speichern (z.B. Grafiken). Grosse Zwischenspeicher im Internet werden als „Proxy“ bezeichnet.
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Hier angegebene Links finden Sie auch gesammelt unter www.site marketing.de/links
Cookie Browser-Datei, die unterschiedliche Daten speichern kann. Aufgrund dieser Daten kann man im Internet z.B. automatisch authentifiziert werden oder Inhalte eines Warenkorbs speichern. Diese Option muss aber beim Browser aktiviert sein, damit Internet-Seiten diese Funktionalität nutzen können. DeNIC Deutsche zentrale Registrierungsstelle des Internet, die einzelne Adressen vergibt. Sie ist nicht der "Betreiber" des Internet, sondern sorgt dafür, dass nicht die gleiche Adresse zweimal vergeben wird (www.denic.de). Domain (Name) Ein aus mehreren Teilen zusammengesetzter Name, der einen Rechner im Internet identifiziert (z.B. www.sitemarketing.de). Frame Von Netscape entwickeltes Verfahren, um das Fenster eines Browsers in mehrere separat aktivierbare Bereiche aufzuteilen (Rahmen). Hits Zugriff auf eine Webseite oder Teile davon. Lange Zeit für die Leistungsmessung im Internet gebräuchlich, wird dieser Begriff inzwischen von aussagefähigeren Begriffen wie „PageViews“ und „AdClicks“ (siehe oben) umschrieben. InterNIC Internationale zentrale Registrierungsstelle des Internet, die einzelne Adressen vergibt. Sie ist nicht der "Betreiber" des Internet, sondern sorgt dafür, dass nicht die gleiche Adresse zweimal vergeben wird (www.internic.net). Newsgroup Online-Diskussionsforum. Es gibt weltweit ungefähr 12.000 solcher Newsgroups, davon mindestens 500 in deutscher Sprache. Proxy Siehe „Cache“ TCP/IP Transmission Control Protocol / IP-Protocol: Legt fest, wie Daten im Internet transportiert werden. Besteht aus einer Vielzahl verschiedener Unter-Protokolle für unterschiedliche Dienste und Anforderungen im Internet.
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Visits Zusammenhängende Seitenabrufe von einem Web-Server durch einen einzigen Besucher. Nach den Richtlinien der deutschen Werbeindustrie gilt ein Visit als beendet, wenn 30 Minuten lang kein Zugriff mehr erfolgt ist.
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4 Internet-Marketing in der Praxis Sie haben nun zahlreiche grundlegende Informationen erhalten, die Ihnen helfen sollen, Ihr Marketing neu zu definieren. Wie Sie gesehen haben, ist das Marketing in der Zukunft ein immer bedeutenderer Bestandteil eines jeden Unternehmens. Auch wenn wir teilweise vom eigentlichen Thema etwas abgekommen sind, diente es dem Ziel, die Zusammenhänge aufzuzeigen. Marketing entwickelt sich von einem eigenen Unternehmensbereich zu einer Unternehmensstrategie. Für ein effektives Marketing ist die Zusammenarbeit vieler Unternehmensbereiche erforderlich. Wer Banner gestaltet, muss wissen, wie die Printkampagne aussieht. Wer Mailinglisten gestalten möchte, muss diese in die InternetPräsenz integrieren. Wer E-Commerce für sein Unternehmen nutzen möchte, muss zahlreiche Unternehmensbereiche umgestalten. In den nun folgenden Kapiteln dreht es sich um sehr konkrete Themen des Marketing im Internet. Sie sind knapp formuliert und sollen Ihnen auch als Nachschlage-Hilfe bei Bedarf dienen. Sie sollten sich zunächst einen Überblick verschaffen, in dem Sie alle Kapitel durchlesen. Anschließend sollten Sie für sich entscheiden, welche Themen Sie zunächst vorrangig angehen möchten. Haben Sie bisher noch kein Internet-Marketing betrieben, empfehlen wir Ihnen, sich zunächst auf die Suchmaschinen zu konzentrieren.
4.1 Analyse: Ihr Internet-Auftritt Anhand einiger Punkte sollte Ihr Internet-Auftritt überprüft werden. Ihr Internet-Auftritt ist nicht nur Ihre Visitenkarte, sondern repräsentiert das gesamte Unternehmen. Daher sind Aspekte wie Professionalität, Seriosität und Design sehr wichtig. Sie werden sehen, dass viele Punkte für einen guten Internet-Auftritt erforderlich sind. Ein guter Internet-Auftritt kostet zudem eine Menge Geld. Wenn Sie selbst ein Unternehmen leiten, ist es eine entscheidende Frage, ob Sie alle Internet-Aktivitäten extern machen lassen oder sich eigenes Know-How im eigenen Unternehmen aufbauen. Oftmals ist es auch eine Mischung von beidem der richtige Weg. Allein aufgrund der Kosten ist es klar, dass ein Internet-Auftritt mehr ist, als ein zusätzlicher Weg, Kunden zu gewinnen oder zu binden. Im ersten Schritt mag dies so sein, Sie sollten aber weiter denken.
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4.2 Strategie Ist Ihre Internet-Präsenz strategisch geplant? Haben Sie konkrete Ziele, die Sie damit verbinden? Wenn auch Sie keine eindeutige Strategie verfolgen, gehören Sie zur Mehrheit. Ein leichter Trost, aber es sollte Sie anspornen, mehr zu tun. So könnte Ihr Ziel sein, in 5 Jahren 20% Ihrer Kunden über das Internet zu gewinnen. Oder Ihr Ziel ist es, in 5 Jahren 30% Ihrer Transaktionen mit Partnerunternehmen über IP-basierte Netze abzuwickeln. Auch für Ihr Marketing sind solche Planzahlen sehr sinnvoll. Wie viel Prozent Ihres jährlichen Budgets wollen Sie für Online-Werbung ausgeben? Und dieses Budget sollten Sie genauer spezifizieren. In welchen Bereichen wollen sie zuerst aktiv werden? Haben Sie strategische Beziehungen zu anderen Internet-Präsenzen? Nehmen Sie sich die Zeit und formulieren Sie Ihre Ziele. Und dann sollten Sie diese Ziele konsequent verfolgen. Denn ohne strategischen Plan sind viele Präsenzen im Internet nur ein netter Blickfang für welche, die sich auf Ihre Homepage verirren. Doch damit werden Sie in der Regel nur Kosten haben aber wenig Nutzen. Für messbare Ergebnisse müssen Sie auch die Personen, die den Erstkundenkontakt herstellen, dafür sensibilisieren. Selbst wenn Sie ein Kontaktformular auf Ihrer Website haben (auf Anfragen sollten Sie übrigens innerhalb von 24 Stunden reagieren), rufen einige Interessenten auch per Telefon an, obwohl Sie zunächst durch Ihre Website auf Sie aufmerksam wurden, oder durch eine Anzeige. Fragen Sie nach, in der Regel hat niemand etwas dagegen, darüber Auskunft zu geben. Aber nur wenn Sie wissen, wie die Kunden zu Ihnen finden, können Sie langfristig Ihr Marketing effizienter gestalten. Denn es gilt, wenig effektive Aktivitäten zu minimieren und effektivere Formen auszubauen.
4.3 Ihre Kunden und die Zielgruppe Haben Sie Ihre Zielgruppe definiert? Wissen Sie, wen Sie im Internet ansprechen wollen? Kennen Sie die soziodemographischen Merkmale der Internet-Nutzer oder gar der Besucher Ihrer Web-Seite? Haben Sie Ihr Angebot im Internet auf die Bedürfnisse der Besucher angepasst? Nutzen Sie die Möglichkeiten des Internets für Ihre Präsentation aus? Für viele ist der Internet-Auftritt ein „Muss“, weil halt jeder im Internet ist. Und das Versenden von Emails ist schon recht praktisch. Dabei sind neue Potentiale im Internet möglich. Abhängig von der Branche, in der Ihr Unternehmen tätig ist, gibt es eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten, wie Sie das Internet für sich nutzen können. Fragen Sie doch einfach mal - 17 –
Ihre Kunden, wie oft Sie täglich im Internet sind, oder ob sie an einem bestimmten Service im Internet interessiert sind. Viele Dienstleistungen im Internet werden gerade erst entdeckt. Vor allem in den USA ist man hier Vorreiter. Sie sollten daher unbedingt Internet-Auftritte von Unternehmen in Ihrer Branche in den USA betrachten. In der Regel werden Sie dort einen anderen Umgang mit den Kunden vorfinden. Nicht alles ist nach Deutschland portierbar, aber Sie können dort viele Anregungen finden.
4.4 Das Design Auch wenn das Internet ein Reich der Technik ist, das Design sollte von Designer gemacht werden. Da ein gutes Design allein auch nicht eine Wunderwaffe ist, müssen mehrere Personen zusammen agieren. Designer planen mit Programmierern zusammen, welche Dienste wie umgesetzt werden können, damit sie ein einheitliches Bild ergeben. Wir können und wollen hier keine Paradebeispiele geben. Sie finden im Internet und in vielen Zeitschriften genügend Informationen und Beispiele zu diesem Thema. Lassen Sie sich durch andere inspirieren. Es ist keine Schande, sich von anderen Ideen anstecken zu lassen. Überlassen Sie die Arbeit aber einem Profi mit entsprechender Erfahrung. Hier ein paar grundlegende Fragen zu Ihrem Internet-Auftritt: -
-
Ist das Schriftbild ausgewogen? Sind die Informationen gut und leicht lesbar (Farben!) Erscheint dieses Layout auf verschiedenen Plattformen und in verschiedenen Browsern gleich? Ist die Größe der Dateien in einem vertretbaren Maß (kleiner 80, 50 oder am besten kleiner 40 kByte)? Haben Sie für die Berechnung alle Grafiken berücksichtigt? Wird die erste Seite (Homepage) sehr schnell angezeigt? Ist der gesamte Eindruck überzeugend und gut abgestimmt?
Beachten Sie für manche Kriterien bitte, dass nicht die Daten Ihres Computers maßgeblich sind. Viele Kunden besuchen Ihre Seite zum ersten Mal und müssen warten, bis alle Grafiken heruntergeladen sind. Für einen echten Vergleich sollten Sie einen anderen Rechner verwenden oder den Cache Ihres Browsers einmal komplett löschen. Auch die Anbindung ans Internet kann deutlich langsamer sein (Sie haben eine Standleitung, der Besucher ein Modem).
- 18 –
4.5 Content Is King Zu einem guten Marketing gehört neben dem richtigen Design auch der entsprechende Inhalt. Um einen Interessenten auf Ihrer Web-Seite zu halten, müssen Sie ihm entsprechende Informationen bieten. Dabei spielt die Navigation eine sehr wichtige Rolle. Design und Inhalt sollten natürlich aufeinander abgestimmt sein. Dem Kunden sollte ein Nutzen aus dem Besuch ersichtlich sein. Nur dann ist er motiviert, noch einmal Ihre Seite zu besuchen. Es genügt also nicht, Produkte und deren Spezifikationen zu zeigen. Der Besucher möchte Tipps und Tricks erfahren, er ist für Informationen, wie er Geld sparen kann, dankbar. Gute Linklisten zu bestimmten Themen sind ebenfalls beliebt. Oder kostenlose Informationen und Daten, wie Grafiken, kleine Tools, Einkaufstipps, usw. Versetzen Sie sich in Ihre Zielgruppe und überlegen Sie, welche Informationen für Sie interessant und nützlich wären. Bedenken Sie auch, dass solche Informationen aktualisiert werden müssen, was ein nicht unerheblicher Aufwand ist. Die Themen sollten zu Ihrem Unternehmen passen und womöglich woanders in der Form nicht verfügbar sein.
4.6 Tipp: Bookmarks als Qualitätsmaßstab Der Microsoft Internet Explorer hat mit der Version 5 die Möglichkeit eingeführt, Einträge bei den Favoriten mit einem eigenen Icon zu versehen. In der Regel wurde diese Option als nettes Feature oder „Gimmick“ betrachtet. In Wirklichkeit bietet dieses Icon eine Vielzahl an Möglichkeiten, den Erfolg einer Website zu messen. Stellen Sie in jedem Verzeichnis, auf das Benutzer aus dem Internet Zugriff haben, das Favoriten-Icon zur Verfügung (Datei „favicon.ico“). Zwar arbeitet nur der Browser von Microsoft mit dieser Technologie, trotzdem bietet diese Verfahren zwei sehr wichtige Vorteile: 1. Sie heben sich in der Favoritenliste von anderen Einträgen deutlich und sichtbar ab. Zudem fördert es das Corporate Identity, auch wenn es nur ein kleines Icon ist. 2. Sie können in den Statistiken Ihres Webservers feststellen, wie viele Ihrer Besucher Ihre Seiten zu den Favoriten hinzufügen. Zum einen können Sie die absolute Zahl ermitteln, zum anderen den Verlauf. Zudem können Sie feststellen, in welchem Verzeichnis dies getan wird. Damit können Sie, zumindest rudimentär, feststellen, welches Verzeichnis für die Besucher den größten Mehrwert hat.
- 19 –
Vor allem auf den zweiten Punkt muss noch genauer eingegangen werden: Das Hinzufügen eines Favoriten führt zu einem Abruf des Icons aus dem aktuellen Verzeichnis. Dieser Abruf kann in den Webserver-Statistiken ausgewertet werden. Bedenken Sie aber, dass nur der Microsoft Internet Explorer dies beherrscht. Um das Verhältnis der Besucher zu denen, die Ihre Seite zu den Favoriten hinzufügen, ermitteln zu können, benötigen Sie zunächst die Gesamtzahl der Besucher, die den Microsoft Internet Explorer ab Version 4 verwenden. Dann bilden Sie das Verhältnis zwischen allen abgerufenen Icons (in allen Verzeichnissen) und der oben ermittelten Zahl. Dieses Verhältnis zeigt Ihnen deutlich, für wie wertvoll die Besucher Ihre Seite halten. Je höher das Verhältnis, desto nützlicher ist der Inhalt der Besucher. Erwarten Sie zunächst keine hohen Werte, in der Regel liegen die ersten Ergebnisse unter 1 Prozent. Beobachten Sie den Verlauf des ermittelten Wertes. Er sollte, auch bei steigenden Nutzerzahlen, wachsen. Um dies zu erreichen, müssen Sie natürlich am Inhalt, Aufbau und der Navigation feilen. Dieser Wert ist ein wichtiges Kriterium, um festzustellen, ob man mit dem angebotenen Inhalt richtig liegt. Bei schlechten Zahlen kann es am Aufbau, der Navigation oder der falschen Zielgruppe liegen. Nicht alle Faktoren können hier berücksichtigt werden. Wenn Sie es aber schaffen, mehrere Prozent zu erreichen, sind Sie auf dem richtigen Weg. Hier ein Beispiel: Auszug Browser-Übersicht: 1383: MSIE 114: Netscape 6: KIT-Fireball 6: DA 4.0 (www.downloadaccelerator.com) 4: Slurp.so 2: Go!Zilla 3.5 (www.gozilla.com) 1: Scooter 1: Netscape (compatible) 1: FairAd Client 1: Slurp 1: ArchitextSpider Wichtig! Die obigen Zahlen geben alle Zugriffe wieder, d.h. Abruf von HTML-Dokumenten und Grafiken. Für das obige Beispiel sind es insgesamt 195 Seitenabrufe bei 1520 Zugriffen (also etwa 7,7 Zugriffe auf den Webserver pro Seite). Bei 195 Seitenabrufen waren an diesem Tag insgesamt 3 Abrufe des Favoritenicons enthalten (aus dem AnfrageBereicht):
- 20 –
3: 0.03%:
1. Jul 00 22:26: /favicon.ico
Zunächst muss man also den Prozentsatz des Internet Explorers errechnen. Dazu sollte man die Abrufe durch Download-Agenten wie „Go!Zilla“ oder Spider wie „Slurp“ herausnehmen. Gemäß der Browser-Übersicht ergibt sich dann: Anteil Internet Explorer: 1383 / (1383 + 114 + 1) = 92,32% Der Anteil der abgerufenen Favoritenicons gegenüber allen Seitenabrufen ergibt: 3 / 195 = 1,54% Um die verwendeten Browser herauszurechnen, berechnet man nun noch: 1,54% / 92,32% =1,67% Aus diesen Zahlen folgt: Bei 1,67% aller Seitenabrufe wurde die Seite zu den Favoriten hinzugefügt. Wissen Sie den Wert Ihrer Homepage? Ein weiterer Wert, der herangezogen werden kann, ist der Vergleich mit der Anzahl der Besucher: Insgesamt waren an diesem Tag 103 verschiedene Besucher auf dieser Homepage. Damit hat jeder Besucher durchschnittlich 1,89 Seiten betrachtet. Dieser Wert sollte sicherlich noch verbessert werden. Das Verhältnis der abgerufenen Favoriten-Icon ergibt sich dann zu: 3 / 103 = 2,9% Damit haben also 2,9 Prozent der Besucher die Seite zu den Favoriten hinzugefügt. Dieser Wert lag übrigens 1 Jahr vorher bei diesem konkreten Beispiel noch bei etwa 0,9%. Meist scheitert es aber schon daran, dass der Benutzer gar nicht weiß, wie er einen Favoriten hinzufügen kann. Sie sollten es ihm daher möglichst einfach machen und einen Link als Bookmark-Hilfe anbieten.
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<SCRIPT> 0) && (parseInt(navigator.appVersion) >= 4)) { document.write("<SPAN onclick='window.external.AddFavorite(location.href, document.title);'>Diese Seite zu den Favoriten hinzufügen!"); } //--> Obiges Skript zeigt Ihnen an einem Beispiel, wie der Link für die Browser, die ein Aufruf des Favoriten-Menüs über JavaSkript ermöglichen, in HTML eingebettet werden kann. Dieses Skript funktioniert nur mit dem Microsoft Internet Explorer ab der Version 4 und sollte auch nur dann angezeigt werden. In dem Skript wird daher zunächst der Browser geprüft. Da die meisten Besucher den Microsoft Internet Explorer verwenden, kann dieser Link aber auch bei den meisten Besuchern angezeigt werden. Allein die Einbindung eines solchen Links lässt die Zahl der Abrufe von favicon.ico deutlich steigen! Dies ist ein einfacher aber effektiver Weg der Kundenbindung. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.favicon.de 4.7 Erreichbarkeit Jedem ist klar, dass eine hohe Erreichbarkeit wichtig für eine Webpräsenz ist. Die Frage ist nur, was man unter „hoch“ versteht. Bei einer Erreichbarkeit von 99% sind also Ausfälle von ein paar Tagen im Jahr im Rahmen der zugesicherten Eigenschaft. Denn bei 365 Tagen entsprechen 1% eben 3,65 Tagen. Achten Sie also darauf, was der Provider Ihnen exakt zusichert und fragen Sie, welche Maßnahmen er ergriffen hat, um dies auch technisch sicher zu stellen. Einen kostenfreien Service für das Monitoring einer Website finden Sie unter www.internetseer.com. Dieses Monitoring ist zwar sehr eingegrenzt, aber besser, als gar kein Monitoring.
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5 Suchmaschinen-Marketing: Werden Sie gefunden? Als heterogene Datenquelle bietet das Internet eine immense Fülle an Informationen. Um die Datenflut übersichtlicher zu gestalten, bieten Suchmaschinen ihre Dienste an. Sie durchforsten nach bestimmten Algorithmen die Dokumente im Internet und speichern Inhalte in einer Datenbank ab. Diese Praxis resultiert in einer einfachen Treffersuche von Suchbegriffen, deren logische Verknüpfung das gewünschte Datenmaterial möglichst optimal einkreisen soll. Wer selber im Internet nach Daten sucht, weiß um die Problematik der Suchergebnisse. Nicht selten sind sie unbrauchbar und zusammenhanglos. Computer können derzeit noch nicht den semantischen Inhalt von Dokumenten erfassen, daher stehen wissenschaftliche Dokumente gleich neben privaten Homepages und kommerziellen Inhalten. Wie wir bereits gesehen haben, ist das SuchmaschinenMarketing fundamental wichtig. Doch um auch die passenden hohen Platzierungen zu erreichen, ist mehr erforderlich, als gute Meta-Tags zu haben. Allein die Anforderung an eine hohe „Linkpopularität“, d.h. Anzahl der Links aus dem Internet auf Ihre Domain, ist ein Kriterium, welches nicht einfach zu erfüllen ist. Hier ist der Dienst spezialisierter Dienstleister gefragt. Wir möchten Ihnen hier grundlegende Hinweise zu diesem Thema geben, aber auch Hilfe bei der Auswahl eines Dienstleisters. 94% aller Unternehmen sehen übrigens in hohen Platzierungen bei den Suchmaschinen den besten Weg, um mehr Traffic zu generieren und Kunden zu gewinnen. Mehr dazu unter www.wuv-studien.de/wuv/studien/122000/176/533.htm
5.1 Bei welchen Suchmaschinen anmelden? Für eine erste Anmeldung von Internet Seiten bei den Suchmaschinen sind zunächst die wichtigsten Suchmaschinen ausschlaggebend. Konzentrieren sie sich auf die wenigen, aber wichtigsten 20-30 Suchmaschinen, denn die erzeugen auch wirklich spürbaren Traffic. Auch ein Dienstleister sollte sich mehr auf die großen konzentrieren. Eine Anmeldung bei weiteren Suchmaschinen ist nicht schlecht, spielt aber für den Erfolg kaum eine Rolle.
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5.2 Vorsicht vor Linklisten Wenn Sie eine Software oder einen Dienst zur Anmeldung bei Suchmaschinen besitzen, die Ihre Homepage bei 1000 oder mehr Suchmaschinen anmeldet, so ist dies mehr als nutzlos. Denn neben den wenigen, wichtigen Suchmaschinen, werden Sie in zahllosen Linklisten eingetragen, wo Ihr Angebot dann mitunter neben dubiosen Firmen, sexistischen Angeboten und zweideutigen Anbietern erscheint. Dies kann durchaus schädlich für Ihren Ruf sein! Diese Linklisten bestehen, wie der Name schon sagt, nur aus Listen von Links verschiedener Anbieter, die sich eben dort eingetragen haben. Wertvolle Informationen oder aufbereitete Linklisten werden Sie dort nicht finden, für Suchende im Internet sind Sie also wertlos. Für die Position bei den Suchmaschinen hat dies praktisch meist negative Folgen. Suchmaschinen werten zum Teil solche Linklisten aus und nehmen sie als Basis für die „Bereinigung“ des Index. Wer dort gelistet ist, wird auch mal aus einer Suchmaschine gestrichen. Achten Sie also in jedem Fall darauf, dass Ihre Domain(s) in keinem Fall bei solchen Linklisten (auch „Free-For-All“ Linklisten genannt) angemeldet wird. Um eine hohe Linkpopularität zu gewährleisten, sollte man ausschließlich auf bekannte Seiten zurückgreifen oder auf Domains im eigenen Besitz. Ein Dienstleister sollte ebenfalls nur eigene Domains dafür verwenden, solche Links zu generieren.
5.3 Suchmaschinen und die Werbeflut Nicht selten dienen solche Listen auch nur dem Zweck, Emails zu generieren. Sie dürfen sich also nicht wundern, wenn Ihre Postfächer nach einiger Zeit immer stärker mit Werbeemails zugeschüttet werden. Auch aus diesem Grund lohnt es sich, Anmeldungen nur bei bekannten Suchmaschinen durchzuführen, die sich solcher Methoden nicht bedienen.
5.4 Anmelden bei Yahoo Yahoo ist der einer der wichtigsten Kataloge im Internet. Daher sollte man für die Anmeldung sich Zeit nehmen. Zu der Anmeldung bei Yahoo gibt es viele Tipps, doch die besten Tipps kommen von Yahoo selbst. Denn Sie weisen vor jeder Anmeldung darauf hin, Ihre Hinweise zur Anmeldung zu lesen. Tun Sie das, und beherzigen Sie, was dort steht. Folgende weitere Informationen möchten wir Ihnen an dieser Stelle geben:
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1) Vermeiden Sie es, die Yahoo-Redakteure mit wiederholenden Anmeldungen zu nerven. Melden Sie einmal an und warten Sie ab. Geduld ist erforderlich! 2) Yahoo hat zwischen 400 und 600 Anmeldungen am Tag. Es ist klar, dass nicht jede Anmeldung überprüft und katalogisiert werden kann. 3) Besten Chancen haben Top-Level Domains wie www.domain.de. Unterverzeichnisse wie www.domain.de/ meinedomain haben deutlich weniger Chancen. Dies gilt dann auch für kostenlose Homepages. 4) Nehmen Sie sich Zeit für den Titel und die Kurzbeschreibung. Hier sollten wichtige Suchbegriffe enthalten sein. Verzichten Sie zu Ihrem Gunsten auf irgendwelche reißerischen Texte wie „beste...“, „größte...“ oder „billigste...“, denn diese werden von Yahoo nicht akzeptiert, da sie nicht überprüft werden können. 5) Nennen Sie keine Zahlen, denn diese können ebenfalls nicht überprüft werden und können bald schon wieder veraltet sein. Beispiele: „...seit 1992...“, „...über 10.000 Angebote...“, usw.
5.5 Auswahl eines Dienstleisters In der Regel empfiehlt es sich, auf einen spezialisierten Dienstleister zurückzugreifen. Allerdings gibt es dort sehr viele Unterschiede. Vom billigen Eintragsdienst bis zum hochspezialisierten Unternehmen findet man alles. Auch die Preise und die Abrechnungsmodelle sind unterschiedlich. Sehr schnell trennt sich aber die Spreu vom Weizen, wenn man einige Punkte bei der Auswahl beachtet. So sind nur sehr wenige Unternehmen in der Lage, Platzierungen auch zuzusichern. In den USA ist es gängige Praxis, Garantien für Platzierungen zu geben. Eine gute Hilfe bei der Auswahl eines Dienstleisters finden Sie im Internet unter www.suchmaschinen-marketing.de, wenn Sie dort im Menü auf „Auswahl eines Dienstleisters“ klicken.
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6 Banner: Design und Platzierung Banner sind ein klassisches Instrument der Werbung im Internet und trotz des Mottos „Banner sind tot“ in manchen Fällen sinnvoll. Vor allem bei der Markenbildung spielen sie eine wichtige Rolle. Wer keine Brandingstrategie verfolgt, kann dieses Kapitel überspringen, denn die anderen Marketingformen sind sinnvoller und effektiver. Zunächst befassen wir uns mit dem Design von Bannern. Eine wichtige Frage: Wie hat ein Banner auszusehen? Was für klassische Print-Werbung gilt („Sex Sells“) muss nicht unbedingt auch für das Internet gelten. Oder doch? Die multimedialen Gestaltungsmöglichkeiten machen den entscheidenden Unterschied zwischen Bannern und Printmedien. Was auf dem Papier nicht möglich ist, erlaubt das Internet: Bewegung, Interaktivität und Audio. Zunächst einige Grundlagen zum Thema Banner: - Prinzipiell verweilen Besucher einer Internet-Seite etwa eine gute Sekunde auf einem Banner. Und zwar meistens während des Aufbaus der Seite. - Die „Click-through“ Rate beschreibt den Erfolg eines Banners. Dieser Wert ist das Verhältnis der tatsächlichen Klicks auf das Banner zu der Anzahl der angezeigten Seiten, sogenannte „Page Views“. „Seiten“ beschreibt hierbei nicht unbedingt eine HTML-Seite, sondern eine angezeigte Bildschirmseite. Denn eine Bildschirmseite kann dank der Frame-Technik ja aus mehreren HTML-Dokumenten bestehen.
6.1 Animation in Bannern Animation bewirkt Aufmerksamkeit. Beachten Sie aber zwei Dinge: 1. Die Animation sollte nicht zu aggressiv sein. Setzen Sie sie in Maßen und effektvoll ein. 2. Die Animation sollte nicht endlos durchlaufen. Liest der Besucher erst einmal die Seite, empfindet er sich bewegende Objekte auf der Seite als störend. Sie tun also dem Besucher einen Gefallen, wenn Sie die Animation nach ein, zwei Durchläufen beenden.
6.2 Größe des Banners Prinzipiell gilt: Je größer, desto besser. Typische Maße sind 468 x 60 Pixel. Vielleicht nutzen Sie selber aber auch einen BannerFilter. Dann wissen sie, dass solche Standard-Formate gerne herausgefiltert werden. Daher sind abweichende Maße, auch wenn es nur ein Pixel ist, sehr empfehlenswert, z.B. 467 x 60 Pixel. Probleme entstehen dann, wenn das Banner in diesem - 26 –
Format von Ihnen bereitgestellt werden muss, da der Anbieter von Plätzen für Banner-Werbung dieses Maß vorschreibt. Dann ist die Größe meistens fest im HTML-Code codiert, und wenn dann das Banner um einen Pixel abweicht, gibt es unschöne Nebeneffekte, da der Browser das Bild entsprechend anpasst. Und die Banner-Filter greifen natürlich ebenfalls. Sprechen Sie in solchen Fällen mit dem Anbieter des Banner-Platzes, ob ein geringfügig abweichendes Format auch möglich ist. Zu der physikalischen Größe ein paar Worte: Je größer ein Banner, umso länger dauert der Download, d.h. der Betrachter sieht das Banner erst später. Entscheidend ist aber der Zeitpunkt, bevor eine Seite komplett aufgebaut ist. Daher sollte ein Banner möglichst klein sein. Als Maximum sollten 12 kB nicht überschritten werden, ideal sind Größen unter 8 kB.
6.3 Banner-Inhalt: Aufforderung und Nutzen Sie sollten den Betrachter direkt zu etwas auffordern. Folgende kurze Texte einer Aufforderung haben bereits Erfolg gezeigt: „Hier klicken!“ „Besuchen Sie jetzt...“ „Bitte hier nicht klicken!“ Zudem sollten Sie einen Nutzen für den potentiellen „Klicker“ herausstellen: „Kostenloser Download“ „Die besten Aktientipps“ „Insider Informationen kostenlos“ Und damit der neue Kunde auch tatsächlich gleich auf das Banner klickt, sollten Sie das ganze noch möglichst dringend gestalten: „Nur noch 3 Tage“ „Letzter Tag“ Natürlich sollten diese Slogans keine leeren Sprüche sein, sonst wird der Besucher schnell enttäuscht sein. Der Nutzen sollte also schon vorhanden sein! Unterstützen können Sie den Hinweis auf den Nutzen, wenn Sie einen kleinen klickbaren Text unterhalb des Banners positionieren: „Hier klicken und Sie erfahren alles über den neuen Testsieger des ADAC“ „Einfach klicken, und Sie erfahren, wie Sie DM 150.- im Monat sparen können.“
6.4 Banner-Inhalt – Fassen Sie sich kurz Untersuchungen haben gezeigt, dass die Leseleistung am Bildschirm um über 65% geringer ist, als bei gedruckten Varianten. Kein Wunder, ist die Auflösung eines Bildschirms mit 75 dpi so gering, dass nur große Schriften sauber und angenehm gelesen werden können. Daher muss die Werbung im Internet sehr kurz gefasst sein! Übrigens: Gewinnspiele bringen bei Bannern in der Regel nicht den gewünschten Erfolg. Die Klickrate wird nicht wesentlich - 27 –
gesteigert, stecken Bannerwerbung.
Sie
daher
das
Geld
lieber in mehr
6.5 Lebensdauer eines Banners Die Lebensdauer hängt natürlich sehr von dem Einsatz ab. Banner, die sehr massiv eingesetzt werden, haben auch eine geringere Lebensdauer. Lebensdauer bezeichnet hier den Zeitraum, wo ein Banner noch eine relativ konstante „Clickthrough“ Rate hat. Für exzessiv eingesetzte Banner kann die Lebensdauer zwischen 2-8 Wochen liegen. Für einen sehr moderaten Einsatz, also eine Bannerschaltung ohne große Verbreitung sondern nur auf wenigen gezielten Plätzen, kann die Lebensdauer mehrere Monate erreichen.
6.6 Sprechen Sie die Neugier an Der Mensch ist grundsätzlich neugierig. Sprechen Sie daher seine Neugier an, beispielsweise durch das Stellen einer Frage: „Was ist klein, stark, schwarz?“ Dies ist deutlich besser, als wenn Sie direkt das Produkt ansprechen: „Die neuen Breitreifen von...“ Ein weiteres Beispiel: „Bis zu 100.- im Monat sparen?“ Dies spricht mehr Menschen an als: „Versicherungstarife im Überblick“
6.7 Erfolgreiche Banner Erfolgreiche Banner zeigen, wie man trotz der „Bannerkrise“ gute Klickraten erreichen kann. Sie finden regelmäßig die erfolgreichsten Banner im Internet unter www.nielsennetratings.com („Top 10 Banner)
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6.8 Banner Platzierung Bezüglich der Position gab und gibt es mittlerweile zahlreiche Untersuchungen. Die folgenden Informationen stammen aus einer Untersuchung der Michigan-Universität und ist nach unserer Ansicht einer der besten Untersuchungen. Sie finden den Originaltext unter: http://www.webreference.com/dev/banners/ Die Nähe zur sogenannten Scroll-bar (die rechte Leiste zum Scrollen) ergab eine höhere „Click-Through“ Rate, d.h. das Verhältnis der angeklickten Banner zu den gesehenen Bannern ist höher. Dies gilt vor allem für Seiten, wo der Anwender sowieso scrollen muss, um den weiteren Text der Seite sehen zu können. Ist das Banner am Kopf einer Seite platziert, wird es beim Seitenaufbau schneller wahrgenommen. Ist die Seite erst einmal komplett übertragen, wird das Banner kaum noch wahrgenommen. Daher empfiehlt es sich, Banner weiter oben zu platzieren, damit sie möglichst schnell während des Seitenaufbaus dargestellt werden. Die Studie hat aber gezeigt, dass Banner erfolgreicher sind, wenn Sie vom oberen Bildschirmrand etwa 1/3 entfernt sind. Der Blick fällt offensichtlich zuerst auf diese Höhe und platzierte Banner fallen dort „besser ins Auge“ und sind daher erfolgreicher. Das Wiederholen eines Banners auf einer Seite hat einen größeren Erfolg, als wenn nur ein Banner verwendet wird. Offensichtlich klicken dann Betrachter gerne auf das zweite Banner, wenn Sie den Text auf der Seite gelesen haben. Daraus ergeben sich folgende optimale Positionierung von Bannern:
468 x 60 Pixel
Wenn Platz für zwei Banner ist:
468 x 60 Pixel
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6.9 Banner-Platzierung muss produktbezogen sein Ein Banner für eine Autowerbung kann bei einer Suchmaschine durchaus gut platziert sein, doch auf den Seiten eines BuchShops kann dies schlechtere Ergebnisse erzielen. Außer, die Banner werden an bestimmte Suchbegriffe geknüpft. Wer beispielsweise nach Autos sucht oder nach Büchern zum Thema „Gebrauchtwagen“ kann hier natürlich deutlich bessere Ergebnisse erzielen. Diesen Service findet man mittlerweile bei vielen Anbietern, kostet aber etwa das Doppelte. Die Streuung ist aber deutlich geringer. Ob es der Mehrpreis wert ist, muss eine gezielte Zielgruppenanalyse ermitteln. Wenn die Besucher sowieso zu 50% Interesse an Autos haben, ist die Steuerung über Suchbegriffe sicherlich nicht notwendig. Suchen Sie sich also produktbezogene Plätze aus, Seiten, wo Ihre Zielgruppe angesprochen wird, und vergleichen Sie dann die Preise. Wenn das Umfeld stimmt, können Sie evtl. noch die Zielgruppe einschränken (Suchbegriff-bezogen, nur deutsche User, nur abends, usw.).
6.10 Eigene Statistik führen Optimal ist es, wenn Sie selber Zugriff auf die Statistiken Ihres Banners haben. Sie sollten die Statistik aber auch auswerten. Interessante Werte sind: - Wie erfolgreich ist dieses Banner im Vergleich zu anderen Bannern auf dieser Seite? - Wann fand ein Burn-Out statt (nach wie vielen Wochen ging die Klickrate deutlich runter) - Wie erfolgreich ist dieses Banner im Vergleich zu anderen Bannern aus Ihrem Haus? Ziel ist es, dass Sie ein Gespür bekommen, welche Banner ankommen und erfolgreich sind, und welche nicht. Dies lässt sich auch nicht einfach beantworten, sondern unterliegt dem Wandel der Zeit und aktuellen Trends. Die Top 10 der besten Banner (siehe oben) sind daher immer eine gute Quelle, um Trends zu erkennen.
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7 Links/Banner-Austausch "Strategisches Linking" ist ein wichtiger Faktor für ein Internet Marketing. Das heißt nicht, Links auf die eigene Homepage auf Teufel komm raus bei irgendwelchen Seiten zu bekommen, wie z.B. bei Linklisten. Mit "Strategischem Linking" sind Links mit kompetenten Partnern gemeint und Links durch Benutzer, die Ihre Homepage als einen wertvollen "Tipp" halten. Einer der wichtigsten Punkte zunächst ist: Sie müssen auf Ihrer Homepage einen wirklich guten Nutzen bieten. Das ist der erste Schritt. Aus der bloßen Verlinkung sind mittlerweile auch intensivere Formen der Zusammenarbeit entstanden, das „Affiliate Marketing“ bzw. auch Partnerprogramme genannt. Doch dazu später mehr. Wenn Sie eine Website besitzen, die vor allem Endkundenorientiert ist, und wenn ein Linktausch oder Bannertausch für Sie in Frage kommt, sollten Sie die folgenden Punkte lesen. Wenn nicht, gehen Sie weiter zu „Affiliate Marketing“.
7.1 Machen Sie es dem Benutzer einfach! Sie sollten es den Besuchern möglichst einfach machen, einen Link auf Ihren Homepages zu der Ihren zu schaffen. D.h. Sie sollten einen kleinen vorbereiteten Button anbieten oder ein kleines Bildchen mit entsprechender Info, wie der Code in die eigene Seite zu integrieren ist. "Ihr Link zu uns" beispielsweise, oder "Gefällt Ihnen unsere Seite?".
7.2 Link-Austausch/Banner-Austausch Der Austausch von Links ist eine sinnvolle Einrichtung, vor allem dann, wenn die Partner wirklich gut zu einem passen. Wenn beide Seiten von einem gegenseitigen Link profitieren können, sind auch beide schnell bereit, einen solchen Austausch vorzunehmen. Natürlich beruht das ganze auch auf einer gewissen Vertrauensbasis, doch Kontrolle schadet nicht. Der Link-Austausch über Link-Austausch Programme hat den Nachteil, dass keine echten Partnerschaften entstehen. Oft weiß man gar nicht einmal genau, wo die eigenen Banner letztlich erscheinen. Langfristig gesehen bringen Partnerschaften einen größeren Nutzen. Denn beide Parteien sehen in dem Austausch ja auch einen Mehrgewinn, für sich und für den Kunden. Doch wie findet man einen solchen Partner?
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1) Bestimmen Sie zunächst Ihre Zielgruppe 2) Finden Sie heraus, welche Webseiten diese Zielgruppe benutzt, z.B. über Suchmaschinen, Printwerbung in Printmedien, über Banner, Mailinglisten, Newsgroups, usw. 3) Betrachten Sie sich diese Webseiten genauer 4) Suchen Sie sich diese Sites heraus, die nach Ihrer Einschätzung am meisten bringen 5) Lassen Sie sich etwas einfallen, damit der Partner auch einen Austausch für sinnvoll hält Damit der Partner auf einen Austausch von Links/Bannern eingeht, sollten Sie nicht einfach eine Email mit einer entsprechenden Anfrage senden. Sie könnten z.B. von sich aus ein Banner seines Angebots auf Ihrer Homepage effektiv platzieren (wenn dies auch rechtlich in Ordnung ist oder der potentielle Partner auch eine solche Möglichkeit vorsieht), weil Sie sein Angebot überragend finden, und um ein entsprechendes Banner auf seiner Seite bitten. Seien Sie also möglichst kreativ, damit Ihre Anfrage auch gelesen und angenommen wird. Strategisch aussehen:
gute
Partnerschaften
können
z.B.
wie
folgt
- Anzeigenmarkt für Gebrauchtwagen und eine Homepage eines PKW-Zubehör Anbieters - Anbieter von Naturholz -Möbeln und ein Anbieter von Holzlacken - Anbieter von betriebswirtschaftlicher Software und eine Website mit Steuertipps - Börseninformationsdienst und Steuerberatung - Direktversand für Blumensträuße und Anbieter von Glückwunschkarten - Direktversand für Krawatten und Anbieter von Hemden Die Möglichkeiten sind vielfältig, achten Sie aber unbedingt darauf, dass sich die Produkte und Dienstleistungen in keiner Weise überschneiden, da sonst Interessenskonflikte möglich sind, die später sogar rechtliche Konsequenzen haben könnten. Zudem haben es einige Anbieter, vor allem größere Unternehmen, nicht gerne, wenn Sie deren Banner einfach auf Ihrer Homepage integrieren, da dies prinzipiell rechtlich nicht einwandfrei ist. Sie könnten beispielsweise das Markenrecht verletzen (siehe Anhang). Suchen Sie sich also gleichwertige Partner! Wenn Sie also eine Kanzlei für Steuerfragen betreiben, sollten Sie sich nicht an große Banken oder Dienstleister im Börsengeschäft wenden, sondern an Unternehmen, die vielleicht ebenfalls in Ihrer Stadt ansässig sind und ebenfalls eine Homepage betreiben (z.B. ein Versicherungsmakler oder unabhängiger Vermögensberater).
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8 Affiliate Marketing Die professionelle Ausgestaltung von Partnerschaften ist das Affiliate Marketing. Dabei werden durch strategische Verlinkungen Partnerschaften geschlossen. Damit können also auch Produkte oder Informationen in andere Webseiten integriert werden. Die Abrechnung, und das ist der entscheidende Unterschied, basiert auf Erfolgsbasis, z.B. -
Erfolgte Klicks auf Banner Erfolgte Kontakte („Leads“) Erfolgte Verkäufe („Sales“)
Die Bezahlung erfolgt entsprechend den vereinbarten Erfolgskriterien, also z.B. pro Besucher über ein Banner oder pro getätigten Verkauf. Um solche Kenngrößen auch sicher ermitteln zu können, sind technisch aufwendige Verfahren notwendig. Dienstleister im Internet bieten eine Plattform für solche Partnerprogramme. Der Erfolg des Affiliate Marketing in den USA zeigt, dass solche Partnerprogramme durchaus erfolgreich sein können.
8.1 Das Beispiele Amazon In der Regel macht es keinen Sinn, ein eigenes Partnerprogramm technisch auf die Beine stellen zu wollen. Einer der großen Vorreiter in diesem Markt ist Amazon mit einer selbstentwickelten Lösung. Neben der Tatsache, dass Amazon einen Teil des Umsatzes an die Partner ausschüttet, ist aber auch entscheidend, dass das Amazon-Logo auf vielen tausend Partnerseiten erscheint. Neben dem Effekt der zusätzlichen Verkaufskanäle ist ein nicht unerheblicher Brandingeffekt zu verzeichnen. Dies ist sicher mit ein wichtiger Punkt für den langfristigen Erfolg von Amazon.
8.2 Technische Provider Um Beispiele zu sehen, wie Affiliate Marketing funktionieren kann, sollten Sie vor allem die Webseiten der technischen Provider für solche Lösungen einsehen. Dort erfahren Sie nicht nur weitere Details, sondern können zahlreiche Beispiele beider Seiten kennen lernen, also der Anbieter und der Partner. Folgende Anbieter empfehlen wir: www.cj.com (Commission Junction, USA) www.tradedoubler.de www.zanox.de www.affili.net www.partnerprogramm.de
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9 Newsgroups, Foren und Mailinglisten Noch vor Jahren waren Newsgroups ein wichtiges Instrument für ein effektives Marketing. Dies hat deutlich nachgelassen, nach wie vor spielen aber Newsgroups eine wichtige Rolle, nur in Form von „Foren“ oder „Diskussionsforen“ auf vielen Websites, oder in Forme von Diskussionslisten, wo der Austausch über Email funktioniert. Newsgroups arbeiten wie eine Pin-Wand. Sie können themenspezifisch Informationen hinterlassen, die für alle anderen Benutzer der Newsgroup relevant sind. Der Unterschied zwischen „echten Newsgroups“ und Foren ist, dass Newsgroups nur über eine entsprechende Software gelesen werden können, während Foren direkt über den Browser funktionieren. Diskussionslisten hingegen funktionieren per Email. Wenn Sie noch nie mit einer Newsgroup gearbeitet haben, sollten Sie dies zunächst einfach mal ausprobieren. Sie können beispielsweise mit der Software „Outlook Express“ Newsgroups einrichten. Dazu müssen Sie einfach ein neues Konto erstellen, aber nicht für Emails, sondern für News. Sobald sich die Software auf einem Newsgroups-Server eingewählt hat, können Sie aus einer Fülle an Themen auswählen und an diesen Newsgroups teilnehmen. Im folgenden sollen sowohl Newsgroups, Foren und Diskussionslisten gleichermaßen betrachtet werden, wir bleiben aber bei dem Wort „Newsgroups“.
9.1 Newsgroups Marketing: So geht's - Erwarten Sie nicht zuviel von Newsgroups. Entscheidend ist die Anzahl der Leser, die regelmäßig die News abrufen. Und diese Anzahl ist bei vielen Newsgroups nicht sehr hoch - Bevor Sie einfach eine Nachricht hinterlassen, sollten Sie einige Nachrichten gelesen haben. Beurteilen Sie dann, ob Ihre Nachricht auch wirklich für die anderen Leser interessant sein könnte - Beim Anmelden sollten Sie natürlich nicht die offizielle EmailAdresse verwenden, wo auch Ihr eigentliches Angebot ist. Nehmen Sie eine unbekannte Email-Adresse von einem der vielen kostenlosen Email-Anbieter wie web.de oder gmx.de. Nicht selten werden Foren oder Diskussionslisten moderiert. Hier achtet der Moderator sehr darauf, dass keine Schleichwerbung einfließt. Bei der Formulierung von Beiträgen sollte also die Information im Vordergrund stehen. Wenn Sie einfach nur Eigenwerbung betreiben, können Sie auch negativ auf sich aufmerksam machen. Nur wenn Sie wirklich etwas zu einem Thema beitragen können, schreiben Sie eine Nachricht an alle. Thematisch passende Mailinglisten finden Sie übrigens über die Links im Kapitel „Die eigene Mailingliste“. - 34 –
10 E-Zines E-Zines sind elektronische Magazine im Internet. Vielen sind diese Magazine bekannt als Ableger von Print-Magazinen. Focus.de bietet als Online-Magazin ein anderes Outfit, spricht es doch auch eine andere Zielgruppe an.
10.1 Pressemitteilungen auch an E-Zines Diese E-Zines könne aber durchaus sehr eigenständig sein, d.h. Pressemitteilungen an das korrespondierende Magazin auf Papier muss nicht unbedingt auch bei den E-Zines ankommen. Daher ist es sehr wertvoll, direkt die Online-Redaktionen anzusprechen. Dies können Sie am einfachsten per email. Diesen Pressemitteilungen werden auch mehr Aufmerksamkeit gewidmet, als emails die an Printmedien gesendet werden. Details zum Verfassen von Pressemitteilungen finden Sie im entsprechenden Kapitel.
10.2 E-Zines finden E-Zines gibt es mittlerweile in einer unüberschaubaren Vielzahl. Allein über 4800 E-Zines findet man über den Online-Kiosk unter www.onlinekiosk.com. Dort können Sie E-Zines zu bestimmten Themen finden. Danach müssen Sie noch jeweils die Anschrift der Redaktion bzw. die Email rausfinden. Die E-Zines sollten nicht nur durch Pressemitteilungen informiert werden, Sie können auch als Plattform für Werbung interessant sein.
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11 Pressemitteilungen Pressemitteilungen sind ein wichtiges Offline-Marketing Instrument. Die Zahl der Zeitschriften ist so groß, dass hier gezielt bestimmte Zielgruppen angesprochen werden können.
11.1 Adressen der Redaktionen ermitteln Es ist sehr mühsam, an einem Zeitschriften-Kiosk alle in Frage kommenden Zeitschriften rauszusuchen und die Anschrift der Redaktion zu notieren. Meistens reagieren auch die Verkäufer verständlicherweise verärgert, wenn Sie eine Zeitschrift nach der anderen durchforsten. Auch eine Suche im Internet ist mühsam und kostet viel Zeit. Eine wirklich gute Sammlung von Redaktionszeitschriften aller deutschsprachigen Publikationen (nicht nur Zeitschriften) finden Sie, jährlich aktualisiert, in folgenden Taschenbüchern: Presse-Taschenbuch aus dem Kroll-Verlag (www.krollverlag.de) Anschrift: KROLL VERLAG, Postfach 11 53, 82224 Seefeld Folgende Taschenbücher sind erhältlich (Stand Oktober 1999): - Wirtschaftspresse - Geld, Versicherung & Soziales - Finanzmarkt Europa - Energie - Motorpresse - Automobilwirtschaft - Informations- und Kommunikationstechnik - Gesundheit - Touristik - Mode + Textil - Ernährung - Kunst, Architektur, Design - Immobilienwirtschaft - Luft- und Raumfahrt - Umweltschutz und Arbeitssicherheit - Transport + Logistik Jedes Taschenbuch kostet DM 48,00 und bietet Adressen gelistet nach (hier beispielhaft aus dem Presse-Taschenbuch der Informationstechnik): - Termine und Daten (Messen, Ausstellungen) - Fachjournalisten - Publikationen (deutschsprachige) - Publikationen (fremdsprachige, nur eine wichtigsten) - Pressestellen - Parlament, Regierung, Behörden - Wissenschaft und Forschung - Verbände und Organisationen - 36 –
Auswahl
der
Sie sehen, diese kleinen Bücher bieten zahlreiche wertvolle Informationen, für die man sonst sehr viel Zeit für die Recherche in Anspruch nehmen müsste. Eine weitere gute Adresse im Internet ist www.onlinekiosk.com. Dort finden Sie sehr viele Links auf deutsche und internationale Zeitschriften und Zeitungen.
11.2 Formulieren einer Pressemitteilung Zu dem Thema „Inhalt und Formulierung einer Pressemitteilung“ gibt es zahlreiche Informationen bis hin zu ganzen Büchern. Schließlich ist dies durchaus ein Beruf für sich. Wir möchten Ihnen hier nur ein paar wesentliche aber wichtige Tipps anbieten: - Neuigkeit: Ihre Pressemitteilung sollte eine Neuigkeit, eine Information beinhalten, die für die Leser interessant ist - Schreiben Sie möglichst an eine Person (den zuständigen Redakteur für das Thema), nicht an eine Redaktion. Dies bedeutet zwar einen gewissen Aufwand, sorgt aber dafür, dass die Mitteilung auch eher gelesen wird. Diese Person muss natürlich auch noch dort arbeiten, verlassen Sie sich da nicht auf Informationen aus Telefonbüchern oder anderen Publikationen. Wenn Sie die Person direkt ansprechen, können Sie per Telefon nochmals nachfassen („Ist die Meldung angekommen – Benötigen Sie weitere Informationen – Soll ich Ihnen ein Exemplar zusenden - ...?“). Der persönliche Kontakt ist nicht zu unterschätzen. - Aufbau der Meldung: Kurz, informativ und intelligent. Nehmen Sie sich Zeit für die Formulierung! - Im ersten Absatz müssen die zentralsten Informationen rein: Wer? Wo? Was? Wann? - Timing: Vermeiden Sie Zeitpunkte wie: Kurz vor der CeBIT, kurz vor wichtigen Messen, vor Weihnachten, zu diesen Zeitpunkten besteht leicht die Gefahr, dass Ihre Meldung sangund klanglos untergeht! Die Kunst des Schreibens ist ein eigener Beruf. Es ist daher klar, dass nur große Unternehmen sich eine eigene Presseabteilung leisten können. Diese Pressearbeit ist enorm wichtig. Wir können Ihnen hier aber nur ein paar wertvolle Tipps geben, die Ihnen sicherlich helfen.
11.3 Tipps zur Formulierung Keine Abkürzungen Keine Abkürzungen wie ggf., usw., ca. oder usw. Schreiben Sie diese aus oder verzichten Sie wenn möglich darauf (was soll „und so weiter“ eigentlich konkret bedeuten? Warum zirka, weiß man es nicht genauer? Gegebenenfalls: Ja in welchen Fällen denn?)
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Keine Platitüden und Verallgemeinerungen Sie sind in der Regel zu allgemein, zu ungenau oder nicht wirklich interessant: „Der Internet-Surfer...“ „Die Software-Branche steckt in einer Krise...“ „Die allgemeine Wirtschaftskrise...“ „Die Deutschen...“ Keine Superlativen Sie machen eher misstrauisch und glauben tut Sie sowieso keiner: „günstigste“, „extrem“, „beste“, „total“, „stärkste“,... Glaubwürdigkeit ist sehr wichtig! Mögliche Missdeutungen und Zweideutigkeiten beachten Auch wenn jeder weiß, wie Sie es meinen, zweideutige Formulierungen sind unglücklich. Sie mögen zwar auch mal als Schlagzeile dienen (für diverse Magazine), sollten aber nicht in einer professionellen Pressemitteilung erscheinen: „Die Endlösung für Ihre Computer-Probleme“ „Günstige Aufrüstung für alle PC’s“ „So beseitigen Sie alle Viren“ „Softwarefehler ausradieren“ Passiv- und Nominalstil vermeiden Wandeln Sie Substantive in Verben, und das Passiv ins Aktiv um. Beispiel: „Die Software wurde von der Firma XYZ vorgestellt...“ (passiv) „Bei der Vorstellung der neuen Software durch die Firma XYZ...“ (Nominalstil) besser: „Die Firma XYZ stellte die neue Software vor“ (aktiv) Ein weiteres Beispiel: „...die Software sorgt für die Beseitigung von Fehlern...“ „...die Beseitung der Fehler durch die Software...“ besser: „...die Software beseitigt Fehler...“ Keine Konstruktionen mit „man“ Vor allem nicht, um einen Passivsatz zu umgehen. Und „frau“ ist nicht weniger störend. Ist „man“ nicht im Sinne von „irgendwer“ oder „jeder“ gemeint, dann sagen Sie doch genau, um wen es sich handelt. Ansonsten probieren Sie es mit dem Hilfsverb „lassen“. Beispiel: „Man weiß durch zahlreiche Untersuchungen...“ besser: „Zahlreiche Untersuchungen belegen...“ „Durch zahlreiche Untersuchungen lässt sich feststellen,...“ Ein weiteres Beispiel: „Die Verwendung von XYZ...“ (passiv) - 38 –
„Man verwendet XYZ, um...“ (aktiv, aber mit „man“) „Mit XYZ kann man...“ (da war es schon wieder) besser: „Mit XYZ lässt sich...“ Drücken Sie sich einfach aus Warum kompliziert, wenn es einfacher geht? Beispiel: „Die Firma XYZ erklärte, dass Sie sich mit dem Vorschlag nicht einverstanden erklären könnte“ besser: „Die Firma XYZ ist mit dem Vorschlag nicht einverstanden.“ Ein weiteres Beispiel: „Wir möchten, dass Sie zur Kenntnis nehmen, dass...“ besser: „Bitte beachten Sie, dass...“ Oder in ganz kleinen Dingen: Überprüfen à prüfen Abändern à ändern Aufzeigen à zeigen Übersenden à senden Keine angestaubten Ausdrücke Sie haben den Hauch eines „Juristendeutsch“ und in einer Pressemitteilung nichts verloren! - „mittels“ - „zwecks“ - „seitens/von seiten“ - „gemäß“ - „betreffs/betreffend“ Keine Umschreibung mittels Haupt- oder Tätigkeitswort Dies fällt ebenso in die Kategorie „Drücken Sie sich einfach aus“ und „Passiv- und Nominalstil vermeiden“: In der Lage sein à können, vermögen Einen Test durchführen à testen Einen Antrag stellen à beantragen Zur Kenntnis nehmen à beachten Die Möglichkeit bieten à ermöglichen Die Feststellung machen à feststellen Das treffende Wort Schnell ist es passiert und wird auch leicht überlesen. Daher: Geben Sie jeden Text einer anderen Person zur Korrektur, bevor Sie den Text weiterleiten. „setzt einen Termin von 10 Tagen“ à „gewährt 10 Tage Frist“ „für eine Aussprache bitten“ à „um eine Aussprache bitten“ „scheint uns fraglich“ à „erscheint uns fraglich“ „macht einen Ausflug“ à „einen Ausflug unternehmen“
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11.4 Pressemitteilungen online und offline Pressemitteilungen sollten vor allem die Neugier ansprechen. Sie sollten nicht den gesamten Text in eine Email pressen. Es macht Sinn, den Sachverhalt kurz und knapp darzustellen. Wer dann interessiert ist, sollte über Links weitere Informationen erhalten können. Platzieren Sie dort auch gleich passende Grafiken und Bilder. Redakteure sind dankbar, wenn Sie ohne großen Aufwand Screenshots und Fotos downloaden können. Natürlich müssen Bilder lizenzfrei sein. Achten Sie darauf, dass die Grafiken und Bilder zum Anzeigen im Internet kleines Format haben (72 dpi), für den Druck ist aber eine hohe Qualität (mind. 300 dpi) erforderlich. Legen Sie diese qualitativ hochwertigen Bilder in verschiedenen Formaten (BMP, TIFF) ab, damit der Redakteur gleich das bevorzugte Format vorfindet. Je mehr Arbeit Sie dem Redakteur abnehmen, desto größer die Chance einer redaktionellen Nennung. Dazu gehört es auch, Pressetexte in verschiedenen Längen vorgefertigt anzubieten (z.B. 100 Wörter, 250 Wörter, 500 Wörter).
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12 Die eigene Mailingliste Mailinglisten sind durchaus ein beliebtes Medium, um Kunden und Interessenten zu binden. Durch die Mailinglisten sollen die Interessenten immer wieder auf das Angebot aufmerksam gemacht werden. Eine Mailingliste anzubieten ist aber mit einem gewissen Aufwand verbunden. Vor allem der Inhalt der Mails muss einen tatsächlichen Nutzen darstellen. Der Aufwand besteht also nicht nur im Bereitstellen und Verwalten der Mailingliste, sondern im Schreiben der Mails. Sie sollten gut recherchieren und einen Nutzen für den Leser vermitteln, sonst wird Ihre Mailingliste keinen Erfolg haben. Und selbst wenn ein Großteil der versendeten Emails gar nicht gelesen wird: Der Empfänger liest in der Regel immer den Betreff und den Absender. Hier müssen Sie wichtige Informationen einbauen wie Firmenname und gute Betreffs, die neugierig machen.
12.1 Sinn und Zweck einer Mailingliste Mailinglisten haben in der Regel einen der folgende Zwecke: - Potentielle Kunden an das Unternehmen binden - Vorhandene Kunden binden - Verkauf von Werbeflächen Gegenüber Informationen im Internet haben Mailinglisten einen entscheidenden Vorteil: Die Abonnenten interessieren sich für das Thema und sind daher eine potentielle Zielgruppe für Ihre Produkte. Die Besucher Ihrer Internet-Seiten sind "Fremde", die kommen und gehen. Wer sich bei einer Mailingliste einträgt, bekundet aber konkretes Interesse an einem Thema. Und über Emails können Sie die Interessenten gezielt persönlich ansprechen, was im Internet nur über personalisierte Seiten geht. Die Streuung ist sehr gering gegenüber klassischen Briefen und die Kosten belaufen sich auf einen Bruchteil gegenüber Mailingaktionen mit einem Brief.
12.2 Moderiert oder unmoderiert Unmoderiert heißt: Der Verwalter sendet eine Email an alle, Feedbacks gehen in der Regel nur an den Verwalter und nicht an alle. Es gibt auch die Variante einer offenen Mailingliste, wo jeder Abonnent Beiträge an alle versenden kann, ohne dass irgend jemand den Inhalt vorher prüft. Diese Variante birgt aber Gefahren, da Sie eventuell für den Inhalt (z.B. rechtsradikal oder pornografisch) haftbar gemacht werden, auch wenn Sie den Inhalt nicht selber verfasst haben. Moderierte Liste bedeutet: Die Leser steuern selbst die Beiträge bei, der Verwalter liest die Mails und leitet sie ggf. an alle weiter. Diese Form ist wesentlich aufwendiger und lohnt sich nur bei einer größeren Anzahl an Abonnenten (z.B. kann eine - 41 –
erfolgreiche Mailingliste in eine moderierte umgewandelt werden, wenn genügend Abonnenten vorhanden sind). Diese Form beinhaltet auch oft einen ‚Digest’, also eine Zusammenfassung der Beiträge eines Tages (oder einer Woche). Der Abonnent kann wählen, ob er alle Emails oder nur den ‚Digest’ erhalten möchte.
12.3 So richten Sie eine Mailingliste ein Es gibt drei unterschiedliche Techniken für die Realisierung: 1) Auf dem Webserver (z.B. "Majordomo"): Das Programm lässt sich über Mails steuern (z.B. Abonnieren, aus der Liste löschen, Mails versenden, usw.), ob moderiert oder unmoderiert. Alle Adressen werden auf dem Server gespeichert. 2) Über ein CGI-Skript auf dem Webserver: Die Administration erfolgt über das Internet, häufigste Form, Daten liegen auf dem Webserver. 3) Über eine Client-Software: Eine Software sendet die Emails von Ihrem Rechner aus, die Daten liegen lokal auf Ihrem Rechner Bei einer Lösung bedenken Sie bitte folgendes: - Die Daten benötigen bei großer Abonnentenzahl Platz. Dieser fällt dann auf dem Webserver oder lokal an - Der Versand von Emails vom Webserver aus (Lösung 1 und 2) erfolgt vergleichsweise schnell. Bei großer Abonnentenzahl ist daher Lösung 1 oder 2 zu empfehlen. Versenden Sie täglich einen Newsletter, sollten Sie ebenfalls Lösung 1 oder 2 bevorzugen. - Bei der Lösung 1 benötigen Sie die Hilfe Ihres Internet Providers, da die Software auf dem Webserver eingerichtet werden muss. Eventuell bietet Ihr Internet Provider bereits eine Lösung an - In keinem Fall sollte ein Empfänger die Adressen anderer Abonnenten lesen können! Es gibt zahlreiche kostenlose Anbieter von Mailingdiensten, wo Sie eine Mailingliste einrichten und verwalten können. www.egroups.com www.listbot.com www.domeus.de Diese ganzen Anbieter bieten Ihnen aber keine Lösung an, die für den Benutzer wirklich professionell erscheint. Der Benutzer sieht ja, dass er den Dienst eines anderen Anbieters nutzt. Zudem läuft das An- und Abmelden über diesen Anbieter ab, und damit scheiden englischsprachige Anbieter aus, denn als deutschsprachiger Anbieter sollten Sie alles in deutsch anbieten, auch eine Mailingliste. - 42 –
Eine wirklich professionelle und dennoch einfache Lösung bieten kostenlose Skripte. Diese sind üblicherweise in Perl verfasst und können auf jedem Server eingerichtet werden, wo Sie eigene Skripte einrichten können (typischerweise in einem Unterverzeichnis namens cgi-bin).
12.4 Voraussetzungen Es gibt bereits zahlreiche kostenlose Mailinglisten im Internet. Doch nur wenige sind tatsächlich erfolgreich. Bevor Sie eine Mailingliste in die Tat umsetzen, sollten Sie folgende Punkte berücksichtigen: -
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Haben Sie wirklich regelmäßig nützliche und wertvolle Informationen für die Leser? Kalkulieren Sie entsprechend Zeit ein für das regelmäßige Verfassen der Emails Sichern Sie den Abonnenten zu, dass Sie die Email Adressen nicht an Dritte weitergeben. Sollten Sie dies vorhaben, fragen Sie die Abonnenten bevor sich diese eintragen (z.B. über eine Check-Box). Es ist zwar legitim, diese Check-Box standardmäßig aktiviert einzubauen, denn einige werden diese Check-Box übersehen. Wenn Sie aber seriös auftreten wollen, sollten Sie die CheckBox standardmäßig ausgeschaltet einstellen. Noch besser ist es, die Email-Adressen nicht weiterzugeben und dies dem zukünftigen Leser auch zuzusichern. Bedenken Sie, dass der Aufbau einer Mailingliste mühsam ist und eine lange Anlaufzeit hat, außer Sie haben eine sehr frequentierte Seite, wo Sie diese Mailingliste anbieten können.
12.5 So machen Sie eine Mailingliste populär Es gibt einige Stellen im Internet, wo Sie eine kostenlose Mailingliste eintragen können. Interessenten können so nach Themen sortiert Mailinglisten finden. Besuchen Sie dazu die folgenden Internet-Adressen: www.ecirlcle.de www.frido.com www.geizkragen.de www.infoletter.de www.kostenlos.de www.liszt.com (englisch) www.meta-list.net www.newsmail.de www.nulltarif.de
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12.6 Email-Marketing Zu dem Erfolg einer Mailingliste gehört es, neben Aktualität und interessantem Inhalt auch die Grundregeln des Email-Marketing zu beachten. Diese spielen natürlich bei einer Mailingliste eine große Rolle. Dieses Thema alleine ist ein wichtiges Instrument für die Kommunikation. An dieser Stelle kann nicht weiter darauf eingegangen werden. Sie finden aber kostenlose und ständig erweiterte Informationen im Internet unter www.mailmarketing.de. Wenn Sie sich in den Newsletter unter www.sitemarketing.de eingetragen haben, erhalten Sie dort auch Informationen über neue Nachrichten und Artikel. Alle Informationen dort sind kostenlos.
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13 Virales Marketing Sie haben nun einige grundlegende Formen des InternetMarketing kennengelernt. Im folgenden erfahren Sie zum einen mehr über das Virale Marketing, aber auch die Möglichkeiten, mehrere Marketing-Formen intelligent zu kombinieren. Virales Marketing ist eine Form des Marketing, die bereits in verschiedener Weise umgesetzt wird. Neben der Mund-zuMund-Propaganda oder der Freundschafts-werbung gibt es auch Formen, die auf Kritik stoßen. Schneeballsysteme und MultiLevel-Marketing (MLM) kann auch schnell mal die rechtlichen Grenzen überschreiten. Geschickt eingesetzt bietet es aber auch enorme Chancen. Nicht selten spielt dabei der Anreiz eine enorme Rolle, meistens in finanzieller Form. Einen anderen Anreiz bieten spezielle Event-Agenturen, die als Schauspieltruppe Inszenierungen durchführen, die teilweise großes Aufsehen und damit PR erzeugen. Auch hier ist die Grenze des guten Geschmacks schnell überschritten. So wie auch bei dem Weihnachtsmann, der Mitten im Sommer bei einer Bank in München eigentlich für ein Produkt werben wollte, ziemlich schnell aber von der Polizei verhaftet wurde. Denn nur Bankräuber nutzen üblicherweise solche Verkleidungen in dieser Jahreszeit.
13.1 Virales Marketing im Internet Das Internet bietet die Chance, viele Aspekte des viralen Marketings zu kombinieren. Ziel ist es dabei immer, wie bei einem Virus Informationen schnell von Mensch zu Mensch zu verbreiten. Eine intelligente Verknüpfung mit klassischen Marketingformen kann dabei multiplizierende Auswirkungen haben. Die Kampagne in den USA, die seit Beginn des Jahres 2001 für den Film "A.I." (Artificial Intelligence) inszeniert wurde, ist ein Lehrstück des viralen Marketing im Internet, bei dem auch die Suchmaschinen eine wichtige Rolle spielen.
13.2 Der Film „A.I.“ In einem ins Netz gestellten Filmtrailer erschien zum ersten Mal der Name der Schauspielerin Jeanine Salla. Diese Schauspielerin, eine "Maschinentherapeutin", existiert aber nicht und spielt auch nicht mit. Dennoch wurde diese Tatsache gezielt über Newsgroups und durch Hinweise zu dem Film immer weiter verbreitet. In Foren wurde dann auch darauf verwiesen, über die Suchmaschinen mehr über diese Schauspielerin zu erfahren. Wer dies tat, fand einen Einstieg in eine wachsende Welt aus Webseiten über Jeanine Salla. Allen Seiten gemein war die Tatsache, dass sie von Ereignissen, Produkten und Vorlesungen im 22. Jahrhundert berichteten. Nun konnte man an einer virtuellen Schnitzeljagd teilnehmen, die vor allem über die private Homepage von Frau Salla führte. Bei der dort - 45 –
genannten Telefonnummer erfuhr man über das Begräbnis von "Evan Chan", dessen mysteriöser Mord immer mehr zum Mittelpunkt der Geschichte wurde. Dieser Tod stand im Mittelpunkt dieser Jagd, die aber zu keinem Zeitpunkt einen Besuch des Films überflüssig machte. Durch Berichterstattungen in den verschiedensten Medien und gezielt gestreute Hinweise zu versteckten Passwörtern, Links und Telefonnummern beteiligten sich viele tausend Menschen an der Jagd. Dabei erhielt man über Email-Adressen und Telefonnummern tatsächlich Informationen "aus der Zukunft". Die Inszenierung sorgte natürlich für entsprechende Aufmerksamkeit bei der Presse, die selbst nicht immer aufgeklärt war über die Vorgänge. Wer selbst Recherchen anstellte, sah sich sogar virtuellen Fahndern gegenüber, die einem auf der Spur sind. Zumindest suggerierten das zahlreiche plötzlich erscheinende Warnhinweise auf Webseiten oder Emails von „Gleichgesinnten“.
13.3 Kennzeichen vom Viralem Marketing Gekennzeichnet sind erfolgreiche Inszenierungen dieser Art durch folgende Merkmale: - Man kennt die Verhaltensweise der Internet-Nutzer bzw. der Zielgruppe und spricht Sie gezielt dort an, wo sie sich vorwiegend aufhalten, Informationen sammeln und sich austauschen (Suchmaschinen, Foren, Newsgroups) - Um den Ball ins Rollen zu bringen, müssen verschiedene Werbeformen kombiniert werden, damit von Anfang an genügend Teilnehmer sich beteiligen. Nur dann besteht auch ausreichend Multiplikations-Potential. - Die Interaktivität des Mediums wird auch in Echtzeit ideal ausgenutzt (Antworten auf Emails, Antworten in Foren, usw.)
13.4 Klare Vorteile des Internets Das Internet bietet gegenüber den klassischen Werbeformen entscheidende Vorteile: - Informationen können sehr einfach veröffentlicht und von jedermann eingesehen werden - Die Interaktivität mit der Zielgruppe kann schnell und einfach durchgeführt werden - Die Zielgruppe kann sich untereinander einfach austauschen Das Internet ist ein ideales Medium für virales Marketing. Allerdings ist eine genaue Planung erforderlich, damit der gewünschte Effekt eintritt. In jedem Fall wird das virale Marketing an steigender Attraktivität gewinnen und weitere Beispiele werden uns aufzeigen, wie das mächtige Werkzeug Internet eingesetzt werden kann.
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Links Hinweis: Die Links sind evtl. nur noch eingeschränkt erreichbar. http://www.bangaloreworldu-in.co.nz/salla/default.html http://www.familiasalla-es.ro/thestory.html http://www.donu-tech.com http://www.coronersweb.org/ec42031487.html
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14 Freeware-Marketing Eine ebenfalls besondere Form des Marketing ist das FreewareMarketing. Freeware genießt vor allem ein enorm großes Verbreitungspotential. Freeware ist ein Rückgrat des Internet, denn viele Surfer suchen nach kostenlosen Angeboten, zu denen auch Freeware gehört. Zahlreiche Download-Seiten bieten eine Fülle an Software, sei es Freeware oder Shareware, an. Das Spiel mit der Mohrhuhn-Jagd hat sich als kostenloser Spaß sehr schnell verbreitet und hat Kultstatus erreicht. Auch wenn man nicht gezielt ein Freeware-Produkt in den Kultstatus heben kann, die Chancen Kunden über Freeware anzusprechen sind sehr groß.
14.1 Was zeichnet Freeware aus? Freeware muss vor allem kostenlos sein, einen Nutzen bieten oder unterhalten. Je nach Zielgruppe kann dies auch kombiniert werden. Wenn aber ein erkennbarer Nutzen da ist oder der Unterhaltungswert hoch, werden auch viele Zeitschriften das Produkt nennen. Die Vervielfältigung über CD-ROM und Download-Seiten im Internet geht dann fast von alleine.
14.2 Personalisierung und Cross-Marketing Der Vorteil von Software: Sie kann sehr stark personalisieren, d.h. Nutzer geben z.B. Namen oder Daten ein, Vorlieben oder Hobbys, usw. In der Regel tun Nutzer dies auf einer InternetSeite nur ungern. Trotzdem kann jede Software eine Verbindung zum Internet herstellen. Natürlich dürfen personenbezogene Daten nicht weiterverarbeitet werden, dennoch kann eine Verknüpfung zwischen der Software und Angeboten im Internet sehr personalisiert erfolgen.
14.3 Freeware-Marketing an einem Beispiel An einem Beispiel soll die Funktionsweise aufgezeigt werden: Eine kostenlose Software ermöglicht es, eine exakte Berechnung der Rente zum heutigen Tag zu berechnen. Viele Menschen haben keine Vorstellung, wie viel Rente sie jemals bekommen werden. In der Regel wird eine Lücke zwischen dem derzeitigen Einkommen und der Rente entstehen. Durch einen Klick auf einen Button wird der Nutzer der Software dann auf die Homepage einer Versicherung gelenkt, wo er zugeschnitten auf seine eingegebene Daten in der Software ein individuelles Angebot einsehen kann.
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Anhang Informationen zum Thema Markenrecht und Abmahnungen (Diese Informationen stellen keine Rechtsberatung dar) Von Peter Albrecht
Die Thematik „Internet“ und „Markenrecht“ gewinnt seit einigen Jahren sehr stark an Bedeutung. Nicht ohne Grund. Immer mehr Anbieter im Internet werden von sogenannten Abmahnungen überrascht. Darin werden Sie aufgefordert, bestimmte Begriffe nicht mehr zu verwenden, da diese Begriffe durch das Markenrecht geschützt sind. Durch eine Unterlassungserklärung soll auch in Zukunft ein solcher Missbrauch unterbunden werden. Dies wäre an sich noch nicht so schlimm. Doch eine solche Abmahnung beinhaltet in der Regel auch Kosten, nämlich für den Aufwand, die Kosten für den Anwalt, der die Abmahnung verfasst. So können schnell Forderungen im Bereich von DM 1000.- bis DM 2000.- entstehen. Schlimmer noch kann es kommen, wenn der Markenbesitzer eine Umsatzbeteiligung für den gesamten Zeitraum verlangt, wo der Name missbraucht wurde. Und dies sind dann Summen, die eine Firma schnell bankrott gehen lassen. In den letzten Jahren wurde das Markenrecht daher sehr stark als Einnahmequelle entdeckt. Der bekannteste Fall ist die Marke „Lady Di“, die einen Tag nach dem Tod der Prinzessin beim Deutschen Marken- und Patentamt angemeldet wurde. Jeder, der also diesen Begriff nutzen möchte, muss vorher mit dem Besitzer eine Vereinbarung treffen, in der Regel durch Zahlen von Lizenzgebühren. Zahlreiche Streitigkeiten um Domainnamen, wie z.B. CEBIT.de oder heidelberg.de wurden meistens für den Kläger entschieden. Doch mittlerweile geht es nicht nur um Domainnamen, sondern um den reinen textuellen Inhalt eines Internet-Dokuments. Auch Links auf andere Seiten, wo der Begriff „missbraucht“ wird, können schon zur Abmahnung führen. Zahlreichen Providern erging es so mit dem Begriff „Webspace“, der ebenfalls als Marke eingetragen ist. Wie absurd das Markenrecht sein kann, zeigen Eintragungen wie „Y2K“, „Explorer“ oder „site promotion“. Ein vorbeugender Schutz ist äußerst schwierig, gibt es doch bereits in Deutschland über 650 000 eingetragene Marken. Ein versehentlicher Verstoß gegen das Markenrecht ist da schnell passiert. Im Zweifelsfall konsultieren Sie einen Anwalt, der sich in diesem Bereich auskennt. In manchen Fällen kann man sich auch erfolgreich wehren, z.B. durch eine Löschungsklage der Marke.
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