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Alle Antworten auf Foto-Fragen
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Alle Antworten auf Foto-Fragen
foto-net foto-net ist ein deutschsprachiges Projekt von Franz-Manfred Schüngel, welches an der Fotografie interessierten Personen Antworten auf technische und gestalterische Fragestellungen geben soll. Das Inhaltsverzeichnis rechts ist dabei als Ausgangspunkt gedacht. Auf den Seiten von foto-net finden Sie darüber hinaus noch eine Volltextsuche, um noch gezielter zu finden. Franz-Manfred Schüngel ist für Fragen und Kritik dankbar, da foto-net auch auf diesem Weg wachsen soll. email an Franz-Manfred Schüngel. Alle Texte, Abbildungen, Zeichnungen sowie Fotos, sind urheberrechtlich geschützt. © 1999 by Franz-Manfred Schüngel
foto-net Licht und Farbe Lichtquellen und Farbtemperatur Beleuchtung mit Umgebungslicht Beleuchtung mit Lichtquellen Selbstleuchtende Objekte Sucherkameras Kleinbild-Spiegelreflexkameras Mittelformat Grossformat Unterwasserfotografie Spezialkameras Ausstattung von Kameras Verschlüsse und Verschlusszeit Kamerahaltung, Stative Brennweite Blende und Lichtstärke Reflexe, Vergütung, Gegenlichtblenden Abbildungsfehler Objektivtests Zoomobjektive Spezialobjektive Filter Dia oder Negativ? Farbe oder Schwarzweiss? Die richtige Belichtung I Die richtige Belichtung II Empfindlichkeit und Konfektionierung Die chemische Seite Reinigen von Kameras Shiften Schärfedehnung nach Scheimpflug Makro Blitztechniken Astrofotografie Digitale Bildbearbeitung Reparieren von Kameras Typische Defekte Verschlusszeitentester Abblendtaste (Yashica) Lochkamera Projektionsobjektive abblenden
http://www.photo-tipps.de/foto_net/main.htm (1 of 2) [13.08.2002 09:24:59]
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http://www.photo-tipps.de/foto_net/main.htm (2 of 2) [13.08.2002 09:24:59]
Licht und Farbe
Licht und Farbe Sichtbares Licht ist eine elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen zwischen etwa 400 und 750 Nanometer. Farbe ist ein wahrnehmungspsychologisches Phänomen. Wesentlichen Beitrag zur Wahrnehmung einer Farbe hat die Wellenlänge oder spektrale Zusammensetzung des Lichts (rot, blau), die Intensität (hellgrün, schwarz), Oberflächeneffekte (silbern, mattschwarz) und Marketingstrategien (Arcticblau metallic).
Diese Grafik zeigt das ungefähre Spektrum des sichtbaren Lichts. Die Empfindlichkeit des Auges ist im grüngelben Bereich am höchsten. Daher werden diese Farben bei gleicher Intensität heller wahrgenommen. Begrenzt wird das sichtbare Spektrum durch den Ultraviolett-Bereich bei niedrigen Wellenlängen und den Infrarot-Bereich bei hohen Wellenlängen. Das Auge besitzt zur Farbwahrnehmung drei verschiedene Rezeptoren, die ihre maximale Empfindlichkeit im roten, grünen und blauen Spektralbereich haben. Im Gehirn wird aus der Intensitätsbalance dieser drei Rezeptoren die passende Farbwahrnehmung zusammengemixt. Dieses recht einfache Prinzip des Auges erleichtert die Fotografie sehr, da es ermöglicht, jede Farbe aus nur drei Farben - den sogenannten Grundfarben - zusammenzumischen. Hierbei ist jedoch grundsätzlich zu unterscheiden, ob man farbiges Licht mischt, oder ob Farbstoffe gemischt werden.
http://www.foto-net.de/net/licht/licht.html (1 of 4) [13.08.2002 09:25:01]
Licht und Farbe
Die additiven Grundfarben Rot, Grün und Blau ergeben, als Licht gemischt, in der Summe weisses Licht. Nach diesem Prinzip funktioniert dieser Monitor (ich hoffe, niemand hat mehr Monochrommonitore). Wenn man die weisse Fläche auf dieser Seite mit einer starken Lupe betrachtet (z. B. Objektiv von der Kamera abnehmen, umdrehen und durchgucken), stellt man fest, dass sich das Bild aus roten, grünen und blauen Punkten zusammensetzt. Ein Fernseher funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Die subtraktiven Grundfarben Gelb, Magenta und Cyan erscheinen, mischt man Farbstoffe, in der Summe schwarz. Dies kommt daher, weil jeder dieser Farbstoffe eine der additiven Grundfarben absorbiert (die sogenannte Komplementärfarbe) und die anderen beiden reflektiert. Farbfotos (auch Dias) sind aus diesen drei Farben zusammengesetzt. Sie werden auch im Vierfarbdruck eingesetzt, dort kommt zusätzlich noch schwarz hinzu, um eine bessere Deckung zu erreichen.
Der Farbkreis stellt die Grundfarben so dar, dass jedes Feld die Farben als Nachbarn hat, aus denen die Farbe gemischt werden kann. So kann blauer Farbstoff durch mischen von Cyan und Magenta erhalten werden (subtraktive Farbmischung), rotes Licht gemischt mit grünem Licht ergibt gelbes Licht (additive Farbmischung). Gegenüber stehen die Komplementärfarben. Jeder Farbstoff erhält seine Farbe durch absorbieren der Komplementärfarbe. Mischt man Cyan (absorbiert Rot) nun mit Magenta (absorbiert Grün), bleibt vom weissen Licht (Rot, Grün und Blau) nur die blaue Farbe übrig.
http://www.foto-net.de/net/licht/licht.html (2 of 4) [13.08.2002 09:25:01]
Licht und Farbe
Tritt Licht in ein anderes durchsichtiges Medium (Glas, Wasser, Luft) über, ändert sich die Lichtgeschwindigkeit. Durch eine Art Trägheitseffekt wird dabei der Strahl gebrochen, also abgelenkt. Die Stärke dieses Effekts hängt vom Medium ab, man misst ihn mit dem Brechungsindex. Er ist definiert als das Verhältnis der Vakuumlichtgeschwingigkeit zur Lichtgeschwindigkeit in diesem Medium. Er beträgt damit für Licht immer mehr als 1, da es keine höhere Ausbreitungsgeschwindigkeit gibt als die Vakuumlichtgeschwindigkeit. Für Luft kann man ihn noch mit hinreichender Genauigkeit gleich 1 setzen, für Wasser beträgt er rund 1.33. Die meisten Glassorten liegen im Bereich zwischen 1.5 und 2. Gleichzeitig tritt eine Aufspaltung des weissen Lichts in die Spektralfarben auf, da der Effekt für die einzelnen Wellenlängen unterschiedlich ist. Dies bezeichnet man als Dispersion. Trifft ein Lichtstrahl auf ein Prisma, wird der Strahl von der brechenden Kante weg gebrochen. Die Dispersion hängt quantitativ nicht mit dem Brechungsindex zusammen, es gibt auch hochbrechende Gläser mit geringer Dispersion und niedrigbrechende mit hoher Dispersion. Diese Gläser mit anormaler Teildispersion spielen zur Korrektur von chromatischen Abbildungsfehlern eine wichtige Rolle im Objektivbau.
http://www.foto-net.de/net/licht/licht.html (3 of 4) [13.08.2002 09:25:01]
Licht und Farbe
Eine Sammellinse hat kugelförmig gekrümmte (konvexe) Oberflächen. Sie entspricht daher am Rand einem Prisma, wodurch die Strahlen gebrochen werden, in der Mitte gehen die Strahlen gerade hindurch. Die von einem Punkt ausgehenden Strahlen werden daher (im Idealfall) wieder in einem Punkt vereint, wodurch es zu einer Abbildung des Gegenstands kommt. Diese Abbildung kann auf einer Mattscheibe betrachtet ober mit Film aufgenommen werden. In der Praxis ist aber eine einzelne Linse dazu wenig geeignet, da sie zahlreichen Abbildungsfehlern unterliegt.
Index | Stichwort | Lichtquellen und Farbtemperatur
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/licht/licht.html (4 of 4) [13.08.2002 09:25:01]
Lichtquellen und Farbtemperatur
Lichtquellen und Farbtemperatur Die meisten Lichtquellen sind Temperaturstrahler. Erhitzt man einen Körper (z. B. ein Stück Stahl), wird er irgendwann beginnen, rot zu glühen. Erhitzt man weiter, glüht er gelb, dann weiss, und schliesslich blau. Er sendet stets ein kontinuierliches Spektrum elektromagnetischer Wellen aus, dessen Maximum sich mit steigender Temperatur zu kürzeren Wellenlängen (von Rot nach Blau) verschiebt. Die spektrale Zusammensetzung des Lichts, den ein (idealisierter) schwarzer Körper bei einer bestimmten Temperatur aussendet, charakterisiert man mit der Farbtemperatur. Mittleres Tageslicht entspricht rund 5000 K (K=Kelvin, die Temperatur in Kelvin entspricht der in °C + 273), da die Sonne auch ein Temperaturstrahler ist. Geringere Farbtemperaturen, also gelbliches bis rötliches Licht, werden durch Halogenlampen, normale Lampen und Flammen erzeugt. Höhere Farbtemperaturen, also bläuliches Licht, ergeben sich in praller Mittagssonne im Schatten (Beleuchtung durch den blauen Himmel) und nach Sonnenuntergang, vor allem, wenn Schnee liegt. Das Auge gleicht diese Farbstiche aus, bei Video- und Digitalkameras ist dafür ein Weissabgleich zuständig. Filme zeichnen die Farbstiche auf. In manchen Fällen, z. B. beim Fotografieren bei tiefstehender Abendsonne, ist die wärmer erscheinende Farbwiedergabe durch die geringere Farbtemperatur durchaus erwünscht. Sonst besteht die Möglichkeit, entweder einen auf die Farbtemperatur abgestimmten Film oder ein Konversionsfilter zu verwenden.
Bei der Herstellung von Lampen ist man bemüht, eine möglichst hohe Temperatur der Glühwendel zu erreichen. Neben der Farbtemperatur steigt damit auch die Lichtausbeute und folglich der Wirkungsgrad. Der beliebigen Erhöhung der Temperatur steht aber entgegen, dass mit steigender Temperatur zunehmend Metall von der Wendel abdampft und sich auf dem Glaskolben niederschlägt, was zunächst
http://www.foto-net.de/net/licht/quelle.html (1 of 3) [13.08.2002 09:25:02]
Lichtquellen und Farbtemperatur
zu einer Schwärzung des Kolbens und schliesslich zum Durchbrennen des Glühfadens führt. Da für die Wendel bereits Wolfram verwendet wird, steht kein Material mit höherem Schmelzpunkt und niedrigerem Dampfdruck zur Verfügung. Es gibt Lampen für die Fotografie, die mit Überspannung brennen und so eine höhere Lichtausbeute und Farbtemperatur um den Preis einer kurzen Lebensdauer bieten. Um haltbare Lampen mit höherer Lichtausbeute zu bauen, kann man sich eines chemischen und eines physikalischen Tricks bedienen: Der chemische Trick kommt in Halogenlampen zur Anwendung. Halogene sind aggressive Gase, die sich mit Metallen zu Salzen verbinden. In einer Halogenlampe, die in ihrer Gasfüllung geringe Mengen eines Halogens enthält, verbindet sich das Halogen mit dem abgedampften Wolfram zu Wolframhalogenid. An der Wendeloberfläche selber herrschen so hohe Temperaturen, dass dort das Wolframhalogenid wieder zerfällt, das Wolfram wird so an die Wendel zurückgeführt und das Halogen wieder frei. Um zu verhindern, dass sich das Wolframhalogenid an der Kolbenwand niederschlägt, muss diese im Betrieb sehr heiss bleiben. Um dies zu gewährleisten, baut man die Lampen sehr kompakt. Dies ist zwar ein weiterer Vorteil von Halogenlampen, jedoch scheidet wegen der hohen Temperaturen normales Glas als Material für den Kolben aus. Aufgrund des verwendeten Quarzes sind Halogenlampen teurer als herkömmliche Glühbirnen. Der Kolben darf nicht mit den Fingern berührt werden, da sich anhaftende Fettspuren in den Kolben einbrennen und die Lampe mittelfristig zerstören. Der physikalische Trick besteht darin, dem Dampfdruck der Metallwendel durch einen Gegendruck zu begegnen: Einerseits lässt sich für die Füllung des Kolbens ein schwereres Gas verwenden. Da jedoch wegen der hohen Reaktivität des heissen Metalls nur Edelgase in Betracht kommen, beschränkt sich die Auswahl auf die schweren Edelgase Krypton und Xenon, die relativ teuer sind. Andererseits ist es möglich, den Kolben unter Druck zu setzen. Da von einem unter 100 bar Druck gesetzten Quarzkolben jedoch eine erhebliche Gefahr ausgeht, kommen solche Lampen nur in Sonderfällen wie StadionFlutlichtern oder Leuchttürmen zum Einsatz. Eine weitere Möglichkeit zur Lichterzeugung besteht darin, ein Gas oder einen Metalldampf durch elektrische Entladungen zum Leuchten zu bringen. Die Entladung regt die Moleküle des Gases oder Dampfes an, diese geben die Energie dann in Form von Licht wieder ab. Je nach Gas entsteht dabei Licht einer oder mehrerer diskreter Frequenzen, die im Spektrum als Linien erscheinen. Man bezeichnet diese Lichtquellen daher als Linienstrahler. Beispiele sind Gasentladungslampen, Leuchtstoffröhren und Elektronenblitze. Sind sie nicht explizit für die Fotografie vorgesehen, kann ihre Verwendung zu unschönen Farbstichen führen. So ergeben die meisten kommerziellen Leuchtstoffröhren einen deutlichen Grünstich. Auch hier kann ein spezielles Filter Abhilfe schaffen, besser ist es jedoch, auf eine andere Lichtquelle auszuweichen. Die Brauchbarkeit der Linienstrahler hängt mit der Anzahl der abgestrahlten Frequenzen zusammen: So ergeben Natriumdampflampen einfarbig gelbes Licht, welches vom Auge und vom Film gleichermassen als Gelb wahrgenommen wird und daher nur in Ausnahmefällen zu Beleuchtungszwecken zur Anwendung kommt (Fussgängerüberwege). Bei Quecksilberdampflampen und Leuchtstoffröhren, die mehrere Frequenzen abstrahlen, bemüht man sich durch geeignete Leuchtschichten, die unerwünschtes UV in sichtbares Licht umwandeln, eine möglichst weisse Färbung des Lichts zu erreichen. In diesen Fällen überlagern sich häufig ein kontinuierliches und ein Linienspektrum. Bleibende Farbstiche sind durch die Anpassung des Auges häufig nicht mehr sichtbar, werden aber vom Film registriert. Xenon-Gasentladungslampen, wie sie in Elektronenblitzen verwendet werden, strahlen schliesslich auf so vielen Frequenzen, dass ein Unterschied zum http://www.foto-net.de/net/licht/quelle.html (2 of 3) [13.08.2002 09:25:02]
Lichtquellen und Farbtemperatur
kontinuierlichen Spektrum eines Temperaturstrahlers weder vom Auge noch vom Film erfasst werden kann. Der Vorteil von Gasentladungslampen ist ihr hoher Wirkungsgrad durch hohe Lichtausbeute.
Licht und Farbe | Index | Stichwort | Beleuchtung mit Umgebungslicht
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/licht/quelle.html (3 of 3) [13.08.2002 09:25:02]
Beleuchtung mit Umgebungslicht
Beleuchtung mit Umgebungslicht In einer Zeit vor der Mehrschichtvergütung von Linsen gab es eine Regel, immer nur mit der Sonne im Rücken zu fotografieren. Diese Rückenlicht genannte Konstellation verhindert, dass Streulicht von der Lichtquelle (Sonne) in das Objektiv strahlt und so die Bilder flau werden. Rückenlicht führt zu einer schattenarmen Ausleuchtung und plakativen Farben. Die Konturen, also die dreidimensionalen Ausprägungen in Richtung Kamera, kommen weniger gut zur Geltung. Von Seitenlicht oder Streiflicht spricht man, wenn die Lichtquelle, in der Regel also die Sonne, etwa im rechten Winkel zur Aufnahmerichtung steht. Durch den Schattenwurf wird das Objekt wesentlich plastischer dargestellt als bei Rückenlicht, somit kommen die Konturen optimal zur Geltung. Allerdings sind Formen und Farben auf der Seite, die im Schatten liegt, je nach Kontrast nicht mehr erkennbar. Gegenlicht liegt vor, wenn man gegen die Lichtquelle fotografiert. Diese Konstellation erlaubt sehr stimmungsvolle Aufnahmen, weil transparente Objekte wie Gräser oder Haar hell aufleuchten. Bei undurchsichtigen Objekten kommt die Form als Schattenriss optimal zur Geltung, während Farben und Konturen ganz verloren gehen. Auch bei selbstleuchtenden Objekten liegt eine Gegenlichtsituation vor. Neben den erhöhten Anforderungen an die Objektivqualität ist auch die Belichtung nicht ganz unproblematisch, da die Schatten zu sehr an Zeichnung verlieren, wenn der Belichtungsmesser eine Lichtquelle anmisst. Miunter kann dezentes Aufhellblitzen zur Minderung der Kontraste hilfreich sein.
Rückenlicht ergibt knallige Farben und wenig bis keine Schatten.
http://www.foto-net.de/net/licht/nat.html (1 of 2) [13.08.2002 09:25:04]
Streiflicht bringt Strukturen optimal zur Geltung.
Beleuchtung mit Umgebungslicht
Diffuses Streulicht lässt Motive durch fehlende Schatten wenig plastisch erscheinen und bringt Farben auch weniger zur Geltung. Gegenlicht kann sehr stimmungsvoll sein, durch die hohen Kontraste kann es jedoch eher zu Fehlbelichtungen kommen. Streulicht oder diffuses Licht hat man im Schatten oder bei bewölktem Himmel. Durch die fehlende Schattenzeichnung und weniger leuchtende Farben ist es schwieriger, stimmungsvolle Aufnahmen zu machen. Verschlafene oder verträumte Eindrücke oder Stilleben lassen sich aber gut mit solchen Lichtsituationen ausdrücken. Generell gibt es natürlich fliessende Übergänge zwischen diesen Beispielen. Steht die Sonne schräg im Rücken, erhält man eine ähnlich plakative Ausleuchtung wie bei reinem Rückenlicht, jedoch mit einem leichten Schattenwurf und verbesserter Konturenzeichnung. Blitzt man bei Gegenlicht, erhält man eine Mischung aus Gegen- und Rückenlicht. Problematisch ist das Fotografieren zur Mittagszeit, wenn die Sonne hoch steht. Da das Licht von oben kommt, führt es zu Schlagschatten, und die Farbtemperatur ist recht hoch, so dass die Bilder bläulichkühl wirken. Die tiefstehende Morgen- oder Abendsonne gibt dagegen wesentlich schöneres Licht zum Fotografieren.
Lichtquellen und Farbtemperatur | Index | Stichwort | Beleuchtung mit Lichtquellen
(c) 2000-2002 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/licht/nat.html (2 of 2) [13.08.2002 09:25:04]
Beleuchtung mit Lichtquellen
Beleuchtung mit Lichtquellen Eine künstliche Beleuchtung kann mit Blitzen oder mit Scheinwerfern realisiert werden. Bei der Verwendung von Halogenscheinwerfern oder Glühlampen muss der Tatsache Rechnung getragen werden, dass die niedrigere Farbtemperatur zu unschönen Farbstichen führt, die korrigiert werden sollten. Bei der Verwendung von Konversionsfiltern ist es optisch besser, Folien vor den Scheinwerfern zu verwenden als Glasfilter an der Kamera. Bei der Lichtführung ist es wichtig, einen natürlichen Eindruck zu erwecken. Ein einzelner Blitz oder Scheinwerfer (Hauptlicht) führt zu einer sehr harten Ausleuchtung mit ausgeprägten Schlagschatten. Mitunter ist diese kontrastreiche Ausleuchtung erwünscht, meistens muss der Schatten aber aufgehellt werden. Häufig wird die Aufhellung aber so gewählt, dass noch Schatten sichtbar sind, da ein Objekt mit Schatten wesentlich plastischer wirkt. Benutzt man zur Aufhellung einen zweiten Scheinwerfer, der auf das Motiv gerichtet ist, erhält man sich kreuzende Schatten, was sehr unnatürlich wirkt. Die zweite Lichtquelle sollte daher möglichst weiches Licht abstrahlen. Denkbar ist das Anstrahlen einer Wand oder eines Schirms, oder die Verwendung eines Schirms, der das Licht vom Hauptlicht reflektiert. Auch die Verwendung eines Ringblitzes an der Kamera gewährt eine schattenfreie Aufhellung.
Beleuchtung mit Umgebungslicht | Index | Stichwort | Selbstleuchtende Objekte
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/licht/kunst.html [13.08.2002 09:25:04]
Selbstleuchtende Objekte
Selbstleuchtende Objekte Gewisse Besonderheiten ergeben sich bei der Fotografie von selbstleuchtenden Objekten. Dazu zählen beispielsweise Projektionen, Feuerwerk, die Sonne, Sterne sowie nächtliche Städte. Es liegt stets eine Gegenlichtsituation vor. Da diese Motive nicht von einer externen Lichtquelle angestrahlt werden, muss bei der Belichtung die Objektmessung verwendet werden; die beste und einfachste Lösung ist die Verwendung des in die Kamera eingebauten Belichtungsmessers. Die Verwendung eines Blitzes ist fast immer sinnlos. Blitzt man beispielsweise ein projiziertes Dia an, wird lediglich die Leinwand angeleuchtet und das Ergebnis wird ausserordentlich flau. Da das selbstleuchtende Objekt durch das Anblitzen nicht heller wird, führt die Verwendung eines Blitzes immer zur Verminderung der Kontraste. Fotografiert man eine auf eine Wand montierte Leuchtreklame bei Dunkelheit, so wird durch den Blitz die Ausleuchtung der Wand bestimmt, in einem solchen Fall kann ein dezenter Blitz sinnvoll eingesetzt werden.
Beleuchtung mit Lichtquellen | Index | Stichwort | Kameras
(c) 2000 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/licht/selbst.html [13.08.2002 09:25:04]
Sucherkameras
Sucherkameras Sucherkameras sind, an den Verkaufszahlen gemessen, wohl die beliebtesten Kameras überhaupt. Dies hat durchaus seine Gründe, denn sie sind klein, leicht, billig und häufig auch qualitativ recht gut. Entgegen der landläufigen Meinung, nur mit einer riesigen Spiegelreflex-Ausrüstung ernsthaft fotografieren zu können, kann man mit ihnen auch durchaus künstlerisch-kreativ tätig werden, wenn man sich durch die einfache Bedienung nicht zum knipsen verleiten lässt oder von vornherein zu knipsen vorhat. Faktisch kommt niemand, der beispielsweise seinen Urlaub dokumentieren möchte, um eine kleine Sucherkamera herum, da man sie wirklich immer dabeihaben kann. Und schliesslich ist die mieseste Einwegkamera, die man dabeihat, besser als die teure umfangreiche Kameraausrüstung, die man aus Platz-, Gewichts- oder Diebstahlsgefahrgründen zu Hause gelassen hat. Die Auswahl ist sehr gross, es gibt sehr billige Kameras und sehr teure Edelkompakte, vollautomatische ebenso wie vollmanuelle. Am häufigsten trifft man jedoch Vollautomaten, was leider Kameras mit manuellen Einstellmöglichkeiten wegen der kleineren Stückzahlen verhältnismässig teuer macht. Technisch zeichnet sich eine Sucherkamera durch einen Sucher zum Ausrichten der Kamera aus, welcher von der Aufnahmeoptik (Objektiv) unabhängig ist. Dieser Sucher reicht vom einfachen Plastikrahmen bei Einwegkameras bis zu ausgefeilten optischen Systemen. Der wichtigste Nachteil der Sucherkameras ist, dass man die Objektive nicht wechseln kann. Es gibt zwar Systemsucherkameras, die das erlauben, diese sind jedoch in Gewicht und Preis eher mit Spiegelreflexkameras vergleichbar. Ein weiterer Nachteil ist, dass der Sucher neben dem Objektiv (ausserhalb der optischen Achse) sitzt. Dadurch ist der Blickwinkel auf das Motiv geringfügig anders, man bezeichnet dies als Parallaxe. Der Effekt ist um so stärker, je näher das Motiv an der Kamera ist. Die meisten Sucherkameras besitzen daher im Sucher Parallaxenmarkierungen, die anzeigen, wie der Ausschnitt beim minimalen Aufnahmeabstand der Kamera zu verändern ist. Des weiteren besteht die Gefahr, unbemerkt vor das Objektiv ragende Gegenstände (Finger sind sehr beliebt) mit abzubilden. Dem lässt sich am besten durch eine gute Kamerahaltung begegnen. Wie bei anderen Kameras wird die Qualität der Bilder bei Sucherkameras in erster Linie vom Objektiv bedingt. Da keine Möglichkeit zum Objektivwechsel besteht, legt man sich gleich beim Kauf der Kamera fest. Die gängigsten Varianten sind Festbrennweiten mit rund 35 mm Brennweite, was einem leichten Weitwinkel entspricht, oder ein Zoomobjektiv. Die Weitwinkelkonstruktion muss bei einer Sucherkamera keinen Spiegelkasten berücksichtigen, was sie einfacher und damit billiger macht. Zoomobjektive fallen hingegen aufgrund des beschränkten Platzangebots sehr lichtschwach aus, insbesondere zur längeren Brennweite hin. Ein kleiner Zoombereich von beispielsweise 35-70 mm macht kaum diesen Nachteil wett, da die längere Brennweite gerade einem 50%-Ausschnitt der 35 mmAufnahme entspricht. Neben dem höheren Preis für Zoomkompakte führt die schlechtere Abbildungsqualität von Zoomobjektiven dazu, dass die Festbrennweite in vielen Fällen die bessere Wahl ist.
http://www.foto-net.de/net/kameras/sucher.html (1 of 2) [13.08.2002 09:25:05]
Sucherkameras
Zur Scharfeinstellung gibt es verschiedene Hilfsmittel, da die Schärfe im Sucher nicht direkt beurteilt werden kann: Bei Fixfokus-Kameras ist keine Scharfeinstellung nötig, weil durch das Einstellen eines festen Aufnahmeabstands der Aufnahmebereich immer im Bereich der Schärfentiefe liegt. Vorteilhaft ist, dass man sich nicht um die Fokussierung kümmern muss und der geringe Preis. Nachteil ist die geringe Bildqualität in Zusammenhang mit lichtschwachen Objektiven, ausserdem bemerkt man das Unterschreiten des minimalen Aufnahmeabstands nicht. Autofokus erspart ebenfalls das Scharfstellen, mit Hilfe der Reflektion eines Infrarotstrahls (Aktiv-Autofokus) wird über die Parallaxe (s.o.) von der Kameraelektronik die passendste Entfernungsstufe gewählt. Die Qualität dieser Fokussierung hängt unter anderem von der Zahl der Stufen ab, ein 2-stufiger Autofokus ist nahezu unbrauchbar, während einer mit 150 Stufen bereits mit stufenlosen Passiv-Autofokus-Systemen vergleichbar ist. Autofokus ist durch weite Verbreitung so billig geworden, dass er schon fast zum Standard gehört. Nachteil ist jedoch, dass einerseits nicht manuell ein Zwischenwert eingestellt werden kann (um z.B. Vorder- und Hintergrund bei kleiner Blende scharf abzubilden), andererseits kann es zu Fehlfokussierungen kommen, wenn der Infrarotstrahl von einer Glasscheibe reflektiert wird. Ein Unterschreiten der Naheinstellgrenze wird in der Regel angezeigt. Bei manueller Einstellung wird die Entfernung auf einer Skala eingestellt. Vorteil ist die fotografische Freiheit, Nachteil, dass man die Entfernung schätzen oder einen separaten Entfernungsmesser mitführen muss. Oft findet sich jedoch die Kombination mit einem MischbildEntfernungsmesser, der die Scharfeinstellung im Sucher erlaubt. In der Suchermitte befindet sich ein heller Fleck, da dort das Bild durch ein Spiegelsystem aus dem Sucherbild und aus Licht aus einem separaten Fenster neben dem Sucher gemischt wird. Durch die Parallaxe sieht man in der Bildmitte senkrechte Strukturen doppelt, wenn das Objektiv nicht scharfgestellt ist. Durch die Fokussierung, die mit dem Objektiv und dem zweiten, drehbaren Spiegel gekoppelt ist, bringt man die Strukturen zur Deckung und stellt das Objektiv scharf.
Licht | Index | Stichwort | Spiegelreflex
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/kameras/sucher.html (2 of 2) [13.08.2002 09:25:05]
Spiegelreflex
Spiegelreflexkameras Spiegelreflexkameras unterscheiden sich von Sucherkameras auf den ersten Blick durch ihre Baugrösse. Sie stehen mitunter im Ruf, kompliziert in der Handhabung zu sein, doch kann man diese im allgemeinen schnell erlernen. Ihre weite Verbreitung ergibt sich daraus, dass sie universelle Kameras sind, die sich durch Systemzubehör den verschiedensten Erfordernissen anpassen lassen. Die Ausstattung der verschiedenen Modelle variiert sehr stark, meistens bietet ein Hersteller eine breite Palette vom Einsteigermodell bis zu sehr teuren, professionell nutzbaren Kameragehäusen an.
Der Querschnitt durch eine moderne Spiegelreflexkamera (Minolta 7000 mit 1,7/50mm-Objektiv) verdeutlicht die Funktionsweise: Das durch das Objektiv einfallende Licht wird durch den Spiegel im Winkel von 45° abgelenkt (1) und auf die Mattscheibe (2) projiziert. Während bei alten Spiegelreflexkameras das Bild auf dieser Mattscheibe direkt von oben betrachtet wurde, erfolgt die Betrachtung bei heutigen Kameras über ein Dachkantprisma (3), welches einen geraden Suchereinblick erlaubt und das durch den Spiegel seitenverkehrte Bild wieder umdreht. Durch die Linsen im Okular (Suchereinblick) wird das Bild auf der Mattscheibe vergrössert, sodass sich Bildaufbau und Schärfe gut beurteilen lassen. Wenn der Spiegel hochklappt und der Verschluss öffnet, wird das Bild auf geradem Wege auf den Film projiziert. Ein Vorteil dieses Prinzips ist, dass beliebiges Zubehör, also verschiedene Objektive, Macrozubehör wie Balgengeräte oder andere optische Instumente wie Teleskope oder Mikroskope angeschlossen werden können und man das Bild stets auf der Mattscheibe beurteilen und scharfstellen kann. Aber es sind auch Nachteile mit dieser Konstruktion verbunden: Spiegelreflexkameras sind grösser und schwerer als Sucherkameras, und der durch den Spiegelkasten verursachte Mindestabstand Film - Objektivrückseite macht bei Weitwinkelobjektiven kompliziertere http://www.foto-net.de/net/kameras/slr.html (1 of 7) [13.08.2002 09:25:08]
Spiegelreflex
Objektivkonstruktionen notwendig (Retrofokuskonstruktionen). Weiterhin kann der Spiegel beim Hochklappen Vibrationen erzeugen, die das Bild verwackeln, und das Bild verschwindet im Sucher während des Belichtungsvorgangs.
Zur manuellen Scharfstellung finden sich zwei Hilfsmittel bei den meisten Spiegelreflexkameras. Abgesehen von der Möglichkeit, die Schärfe nach Augenmass auf der Mattscheibe scharfzustellen, sind meistens ein Schnittbildindikator und Mikroprismen vorhanden. Häufig ist ein Mikroprismenring um einen Schnittbildindikator wie abgebildet angeordnet. Der Schnittbildindikator zeigt Unschärfen durch seitlichen Versatz senkrechter Strukturen an, er erlaubt sehr genaues Scharfstellen und seine Handhabung ist leicht zu erlernen. Die Mikroprismen zeigen die Unschärfe durch grobes Auflösen der Strukturen, mit einiger Übung erlauben sie eine sehr schnelle Scharfeinstellung. Bei Kameras, die es erlauben, die Sucherscheibe auszuwechseln, hat man die Wahl zwischen verschiedenen Scharfeinstellhilfen oder Hilfsmitteln wie einem zusätzlichen Gitternetz. Bei der oben abgebildeten Minolta 7000 handelt es sich um eine Autofokuskamera. Der Spiegel ist in der Mitte teilweise durchlässig, das durchfallende Licht wird von einem kleinen Hilfsspiegel nach unten abgelenkt, wo ein Detektor ein der Schärfe korreliertes Signal misst. Über einen Motor wird bei aktiviertem Autofokus das Objektiv scharfgestellt. Da hier das Licht verwendet wird, welches durch das Objektiv einfällt, bezeichnet man das Prinzip als passiven Autofokus, im Gegensatz zum aktiven Autofokus bei Sucherkameras, der das Motiv mit einem Infrarotstrahl abtastet. Der Detektor funktioniert im Prinzip wie ein Schnittbildindikator, sodass die Kamera nur scharfstellen kann, wenn im Zentrum senkrechte Strukturen vorhanden sind. Die Belichtung wird ebenfalls durch das Objektiv (TTL = through the lens) gemessen, sodass diese Messung nicht nur verschiedenen Lichtverhältnissen, sondern auch Zubehör wie Filtern Rechnung trägt. Die Messung erfolgt bei den meisten Spiegelreflexkameras am Dachkantprisma. Dies kann jedoch dazu http://www.foto-net.de/net/kameras/slr.html (2 of 7) [13.08.2002 09:25:08]
Spiegelreflex
führen, dass durch den Sucher einfallendes Fremdlicht das Messergebnis verfälscht. Normalerweise ist das kein Problem, weil man den Sucher beim Fotografieren mit dem Auge abdeckt. Benutzt man jedoch Selbstauslöser, sollte man das Okular verschliessen, insbesondere, wenn die Sonne darauf scheint. Hochwertige Spiegelreflexkameras haben zu diesem Zweck einen eigenen Okularverschluss, ansonsten findet sich häufig am Kameragurt ein passender Deckel. Leider kocht beim Bajonett - der Verbindung zwischen Kamera (häufig Gehäuse genannt) und Objektiv jeder Hersteller sein eigenes Süppchen. Mit einer Kamera entscheidet man sich somit für das passende Objektivsystem, und umgekehrt. Um die Entscheidung, welches Kamerasystem optimal zu einem passt, zu treffen, bedarf es jahrelanger Erfahrung. Dennoch treffen erfahrene Fotografen diese Entscheidung fast nie, da sie durch ihre frühere Entscheidung bereits an ein System gebunden sind, ein Wechsel käme somit sehr teuer. Glücklich ist, wer verschiedene Kameras ausprobieren kann oder ein System ererbt, da er sich nicht mehr mit der Wahl auseinandersetzen muss. Die folgende Liste soll die wichtigsten Charakteristika der wichtigsten Systeme widerspiegeln, sie ist somit unvollständig und gibt meine persönliche Meinung wieder.
Canon EOS
Bei der Einführung des Autofokus änderte Canon wie andere Hersteller sein Bajonett, sodass alte Objektive an neuen Kameras (und umgekehrt) nicht verwendet werden können. Der Autofokusmotor sitzt bei Canon nicht im Gehäuse, sondern im Objektiv. Dadurch muss man bei jedem Objektivkauf den Motor mitbezahlen, bei billigen Objektiven ein deutlicher Nachteil. Ausserdem produziert Canon billige, leichte Plastikkameras zweifelhafter Qualität in Taiwan, die massenhaft mit ebenfalls billigen Zoomobjektiven an Leute verkauft werden, die von einer Sucherkamera (abgesehen vom Prestigewert) weitaus besser bedient wären. Andererseits produziert Canon auch sehr hochwertige (und teure) Gehäuse, und die bei jedem System vorhandenen Objektiv-Highlights findet man bei Canon reichlich. Zu erwähnen sind insbesondere die Shift-Objektive und die Objektive mit UltraschallMotoren, bei denen die Konstruktion, jedes Objektiv mit eigenem Motor auszustatten, von grossem Vorteil ist. Zu erwähnen ist ausserdem, dass jedes dieser Objektive vierstellige Summen kostet. Die Qualität dieses Systems und der von Canon aufgebaute professionelle Service hat Nikon viele professionelle Kunden abgejagt. Tip: Wer sehr viel Geld und professionelle Ambitionen hat, sollte sich mit dem Canon EOS-System (neben Nikon) näher befassen. Wer wenig Geld hat, aber trotzdem auf das System aufbauen möchte, sollte sich ein billiges Gehäuse (später als Briefbeschwerer zu nutzen) und bezahlbare Festbrennweiten kaufen. Wer die Kamera nur aus Imagegründen erwerben möchte, sollte die billigste kaufen, dazu ein FremdherstellerZoomobjektiv und einen breiten mit "Canon EOS" bedruckten Kameragurt. Wert: Hochwertiges Canon-Zubehör ist auch gebraucht recht teuer, wie bei allem Hochwertigen wird es das auch bleiben. So ist mit einem hohen Wiederverkaufswert zu rechnen. Die billigen Kameras werden in so hohen Stückzahlen verkauft, dass sie höchstwahrscheinlich nach Erscheinen der nächsten Kamerageneration in viel höherem Masse angeboten als nachgefragt werden. Der Wiederverkaufswert fällt
http://www.foto-net.de/net/kameras/slr.html (3 of 7) [13.08.2002 09:25:08]
Spiegelreflex
Canon FD
Contax
Leica
dementsprechend gering aus, insbesondere bei stark gebrauchten Geräten. Für die Objektive gilt sinngemäss das gleiche. Der entscheidende Nachteil des Systems liegt darin, dass Canon keine Objektive mit FD-Bajonett mehr herstellt. Das System ist daher nur auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich. Professionelle Kameras wie die Canon F-1 und ausgefallenes Zubehör wie Objektive mit sehr kurzen oder langen Brennweiten sind extrem teuer, weil sie von Sammlern gesucht werden. Objektive, die für Blenden- und Programmautomatik geeignet sind, erkennt man an einer grün unterlegten Stellung "A" am Blendenring. Tip: Wer eine AE-1 oder A-1 ererbt hat, sollte sie auch benutzen. Es handelt sich um gute Kameras, mit denen sich trefflich fotografische Erfahrungen sammeln lassen. Eine Erweiterung des Systems ist jedoch sehr schwierig. Vom Kauf würde ich daher absehen. Wert: Für professionelle Kameras und Zubehör werden Sammlerpreise bezahlt, die sehr stark vom optischen und funktionellen Zustand abhängen. Gängige Kameras und Objektive sind schwer verkäuflich. Contax gehört seit den siebziger Jahren zu dem japanischen Keramikmulti Kyocera. Das Bajonett ist das gleiche wie bei Yashica. Die Kameras von Contax sind sehr gut, die Objektive (Carl Zeiss) hervorragend. Es gibt eine Autofokus-Kamera, die nicht nur das gleiche Bajonett hat, sondern auch die gleichen Objektive vewendet wie die manuell zu fokussierenden. Alte Objektive können nur mit Zeitautomatik oder manueller Einstellung verwendet werden, passen aber an alle Kameras. Die neueren MM-Objektive sind auch für Blendenautomatik und Programmautomatik ausgelegt und daran zu erkennen, dass die kleinste Blendenzahl grün ausgelegt ist. Tip: Für traditionell ausgerichtete Fotografen und Schärfefanatiker das System der Wahl. Das Budget darf aber hier nicht zu knapp bemessen sein. Wert: Qualität ist teuer und wertstabil. Für gesuchte Modelle wie die RTS II wird auf dem Gebrauchtmarkt etwa der Neupreis verlangt (und bezahlt). Da hier auch das Sammlerinteresse eine Rolle spielt, hängt der Preis auch stark vom Zustand ab. Leitz Wetzlar setzt häufig neue Massstäbe in der optischen Leistung. Die Objektive sind so ziemlich das Beste, was der Markt hergibt. Leider sind sie so immens teuer, dass man für das gleiche Geld ein qualitativ höherwertiges Mittelformatsystem erwerben kann. Tip: Wer die Kamera aus Imagegründen kauft, aber eine Canon EOS nicht in Frage kommt (ältere Akademiker), wer was Schönes für die Flurvitrine sucht oder wem das letzte Quentchen Schärfe sehr viel wert ist: Der freundliche Fotohändler freut sich mit Sicherheit auf den Besuch. Wert: Zumeist sehr stabil. Das Sammlerinteresse spielt hier aber eine stärkere Rolle als bei allen anderen Marken, sodass börsenähnliche, unvorhersehbare Kursschwankungen eintreten können. Bei manchen Modellen beeinträchtigen bereits geringste Gebrauchsspuren den Wert so stark, dass niemand mit ihnen fotografiert.
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Spiegelreflex
Minolta AF
Minolta steht im Ruf, eine etwas amateurhafte Marke zu sein, obwohl viele namhafte Profis mit dem sehr umfangreichen System fotografieren. Die Kameras sind zumeist hervorragend, die Objektivpalette hat leider ihre Schwächen. Alles ist etwas preiswerter als bei Canon und Nikon zu haben. Professionelle Kameras haben bei Minolta eine 9 im Namen, anspruchsvolle Amateurkameras eine 7. Anspruchslosere heissen irgendwie mit 5, alles darunter (2 oder 3) ist für einen Markt gedacht, den es bei seriöser Beratung nicht gibt. Tip: Wer auf Autofokus Wert legt, aber stärker auf sein Budget achten muss, bekommt bei Minolta, vor allem auf dem Gebrauchtmarkt, am ehesten seine Wünsche erfüllt. So kostet beispielsweise das Profigehäuse der 1. Generation, die Minolta 9000, auf dem Gebrauchtmarkt so viel wie ein Satz schnöder Contax-Zwischenringe. Der Autofokus ist nicht der schnellste, die Kamera sonst aber hervorragend. Wert: Minolta wird mehr verwendet als gesammelt. Der Gebrauchtpreis, der durch Angebot und Nachfrage entsteht, steigt somit bei älterem exotischem Zubehör und hochwertigen Objektiven. Häufig gekaufte Artikel sind auch in hohem Masse auf dem Gebrauchtmarkt zu finden und je nach Alter billig. Minolta MC/MD Da auch Minolta mit der Einführung des Autofokus das Bajonett geändert hat, passen Autofokus-Objektive nicht an Kameras mit MD-Bajonett und umgekeht. Die MDObjektive und Kameras werden aber noch produziert und erfreuen sich grosser Beliebtheit bei Leuten, die das Geld lieber für anderes ausgeben als Autofokus. Das MC-Bajonett ist älter, aber zum MD-Bajonett kompatibel. Tip: Das System für Leute, die auf Autofokus verzichten, aber ein umfangreiches Zubehörangebot möchten. Die X-700 und die zu unrecht recht seltene X-500 sind bewährte und hochwertige Kameras. Wert: Wie Minolta AF. Nikon Wie Pentax hat Nikon bei der Einführung des Autofokus das Bajonett nicht geändert, sodass alte Nikon-Objektive an Autofokuskameras verwendet werden können und umgekehrt. Jedoch ist oft nur ein eingeschränkter Funktionsumfang möglich, in Einzelfällen kann es auch zu Beschädigungen kommen. Das Angebot an Zubehör ist sehr gross, die Objektivqualität hervorragend. Die Kameras sind ausgesprochen robust, auch ältere mechanische Modelle funktionieren häufig noch sehr zuverlässig und werden eingesetzt. Wie bei Canon ist der Service sehr professionell, was sich z. B. in schnellen Reparaturzeiten äussert oder der Möglichkeit, exotische Objektive zu mieten. Tip: Für Leute mit genug Geld und professionellen Ambitionen die Alternative zum Canon EOS System. Zum Stellungskrieg, welches System das bessere ist, muss ich auf die zahlreichen Schauplätze im Internet verweisen. Wert: Auch hier ist das gebrauchsfähige Zubehör sehr wertstabil, ebenso die hochwertigen Kameras und Objektive.
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Spiegelreflex
M42
Es war einmal eine Zeit, da hatte jemand die tolle Idee, Objektive durch ein Schraubgewinde an der Kamera zu befestigen. Wer mit einem solchen System arbeitet, hat bald Schmerzen im Handgelenk, keine Lust mehr zum Objektivwechsel und den Entschluss gefasst, bald eine Kamera mit Bajonett zu erwerben. Das System hat überdies den Nachteil, dass es (fast) keinerlei Übertragung zwischen Kamera und Objektiv erlaubt. Wenigstens war das Gewinde genormt, sodass es nicht ein Dutzend verschiedener gibt. Die Objektive lassen sich noch ohne Qualitätsverlust an Kameras verwenden, für die es mechanische Adapter gibt (Canon FD und EOS, Contax/Yashica, Minolta MD und AF, Nikon, Pentax K, Praktika), aber nur manuell oder mit Zeitautomatik und Arbeitsblende. Bei anderen Herstellern sind mechanische Adapter nicht möglich, da ihr Auflagemass höher ist als das von M42. Ein angeschlossenes Objektiv liesse sich dann nicht auf unendlich scharfstellen. Tip: Nicht kaufen. Ist ein mechanischer Adapter möglich, kann man bei selten benutztem Zubehör aber viel Geld sparen, z. B. mit einem M42-Balgengerät oder einem Fisheye-Objektiv. Wert: Durchweg sehr oder ziemlich billig, schwer zu verkaufen. Olympus Das Olympus-System besteht aus sehr guten Kameras, insbesondere der OM-Serie, und sehr brauchbaren Festbrennweiten sowie weiterem Systemzubehör. Die älteren Zoomobjektive sind von etwas zweifelhafter Qualität. Leider befindet sich das System im Ausverkauf und wird meines Wissens nicht mehr hergestellt. Autofokuskameras von Olympus sind unter Exoten erwähnt. Tip: Ein vorhandenes Olympus-System lässt sich durch Gebrauchtkäufe durchaus noch ausbauen. Olympus wird eher benutzt als gesammelt, daher ist das PreisLeistungsverhältnis durchaus vernünftig. Interessant auch für Leute, die aus beruflichen oder anderen Gründen eine Kompatibilität zu den hervorragenden OlympusMikroskopen anstreben. Wert: Recht konstant. Pentax K/Ricoh Das Pentax K-Bajonett findet sich nicht nur bei Pentax, sondern auch bei Ricoh und diversen Lizenzfertigungen (z. B. Revueflex). Dadurch ist dieses System sehr verbreitet, auch auf dem Gebrauchtmarkt. Die Qualität (und auch der Preis) der Kameras und Objektive deckt einen weiten Bereich ab. Objektive, die für Blenden- und Programmautomatik geeignet sind (PK-A), erkennt man am grünen A auf dem Blendenring. Die Objektive sind kompatibel zu den Pentax-Autofokuskameras, auch können Autofokusobjektive an älteren Kameras mit K-Bajonett verwendet werden. Tip: Wem die Kameras von Pentax subjektiv gefallen, findet hier sicher Komponenten, die seinem Budget entsprechen. Wert: Bei Markenartikeln (z. B. SMC Pentax) stabil. Lizenzfertigungen von Porst und Revue sind sehr billig zu haben, obwohl Kameras und Festbrennweiten häufig anständige Qualität haben. Daher oft gute Schnäppchen, aber ohne Imagewert. Ausserdem kauft man die Katze im Sack, aber bei günstigen Katzen kann man das ja durchaus riskieren.
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Spiegelreflex
Yashica
Exoten
Da Yashica auch zu Kyocera gehört, ist das Bajonett das gleiche wie bei Contax. Kameras und Objektive der beiden Firmen lassen sich recht beliebig kombinieren. Die Objektive haben zumeist anständige Qualität und sind recht günstig. Bei den Kameras gibt es einige günstige Highlights, die eine echte Alternative zu teuren ContaxGehäusen sind. Es gibt auch ein Yashica AF-System, welches man aber zu den Exoten rechnen muss. Tip: Guter Einstieg mit Option auf Carl-Zeiss-Objektive. Einsteiger-Tip für Qualitätsfanatiker mit wenig Geld: Yashica FX-3 mit Carl Zeiss Contax 1.4/50mmObjektiv (gebraucht rund 250 ). Wert: Stabil, eher günstig. Im Gegensatz zu Contax wenig Interesse von Sammlern. Viele Hersteller haben eigene Systeme auf den Markt gebracht, die nach mehr oder weniger langer Zeit wieder verschwunden sind. Beispiele sind Praktika, Fujica und Mamiya. Auch einige Autofokus-Systeme haben es nie über ein Nischendasein hinausgebracht, dazu gehören die von Olympus, Yashica und Sigma. All diesen Systemen ist zu eigen, dass sie im Objektiv-, Kamera- und Zubehörangebot so beschränkt sind, dass man als engagierter Amateur bald an die Grenzen stösst und das System wechseln muss. Tip: Nur kaufen, wenn man sich sicher ist, das Erworbene nicht erweitern zu wollen. Ererbte Kameras sind allemal zum Sammeln fotografischer Erfahrungen gut. Wert: Abgesehen von einigen (sammelbaren) Ausnahmen sind diese Systeme wegen der geringen Nachfrage so günstig, dass auch ein Verkauf ererbter Stücke meist nicht lohnt.
Sucherkameras | Index | Stichwort | Mittelformat
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
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Mittelformat
Mittelformat Als Mittelformatkameras bezeichent man Kameras, die für 120er Rollfilme konstruiert sind. Das Negativ (oder Dia) ist etwa 6 cm breit, das genaue Format hängt von der Kamera ab. Gängige Formate sind 6x4.5, 6x6 und 6x9 cm. Das ganze Spektrum an Kamerakonstruktionen ist auch hier zu finden: es gibt sowohl Sucher- als auch Spiegelreflexkameras. Mittelformatkameras sind im allgemeinen deutlich grösser und teurer als Kleinbildkameras, dafür ist die Bildqualität höher. Sucherkameras erlauben meistens das Wechseln der Objektive nicht, sie sind jedoch durch das Wegfallen des Spiegelkastens kompakter. Es gibt mit Weitwinkeln ausgerüstete Mittelformat-Sucherkameras, die bei Landschafts- und Hochzeitsfotografen sehr beliebt sind, und System-Sucherkameras, die zwar den Objektivwechsel erlauben, aber sehr teuer sind.
In der Regel sind die Mittelformat-Spiegelreflexkameras mit Wechselmagazinen ausgestattet, die es erlauben, den Film an beliebiger Stelle zu wechseln. Sie können auch je nach Magazin für verschiedene Negativformate (z. B. 6x4.5 oder 6x6) eingesetzt werden. Für die gängigen Modelle gibt es umfangreiche Systeme, die neben Wechselobjektiven und Filmmagazinen noch verschiedene Sucher (Lichtschacht, Lupensucher, Dachkantprisma), eventuell Winder, Filter, Blitzzubehör und mehr beinhalten. Eingesetzt werden sie hauptsächlich im professionellen Bereich, insbesondere im Studio.
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Mittelformat
Durch das grössere Filmformat ergibt sich nicht nur eine höhere Abbildungsqualität, es erlaubt auch eine einfacheres Beurteielen von Negativen und Dias auf Leuchtpulten. Bei Systemkameras kann das Filmmagazin auch gegen ein Sofortbildmagazin getauscht werden, auf diese Weise lässt sich beispielsweise die Lichtführung oder die Blitzanlage im Studio überprüfen. Durch die grössere Filmdiagonale sind längere Brennweiten als bei Kleinbild zum Erfassen des gleichen Bildwinkels notwendig. Folgende Tabelle erleichtert den Vergleich:
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Mittelformat
Kleinbild | Index | Stichwort | Grossformat
(c) 1999-2000 by Franz-Manfred Schüngel
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Grossformat
Grossformat Grossformatkameras (oder Fachkameras) sind mechanisch meist relativ einfache Konstruktionen, sodass sie einerseits recht erschwinglich sind, jedoch andererseits ein gewisses Geschick und Zeit in der Handhabung erfordern. Sie bestehen aus zwei Standarten (Halterungen), von denen eine das Objektiv (mit Verschluss) und die andere den Film trägt. Zur Vermeidung von Lichteinfall unter Beibehaltung der Bewegungsmöglichkeiten sind die beiden Standarten mit einem flexiblen Balgen verbunden. So wird ein Verschieben der Standarten zum perspektivischen Entzerren (Shiften) ebenso ermöglicht wie ein Verschwenken zur Änderung der Lage der Schärfeebene im Raum (Schärfedehnung nach Scheimpflug). Bei Kameras auf Basis einer Optischen Bank sind die Standarten auf einer Schiene befestigt, wobei ein L- oder U-förmiger Bügel oder ein beweglicher Fuss das Verdrehen und Verschieben der Platten erlaubt (L-Bügel-, U-Bügel- und bügellose Kameras). Sie eignen sich insbesondere für Studiozwecke.
Die Toyo-View 45 C ist eine typische U-Bügel-Kamera auf Basis einer optischen Bank. Bildquelle: toyoview.com
Einfacher zu transportieren, aber teurer sind Laufbodenkameras: Zusammengekappt sind sie kastenförmig. Durch Aufklappen des Laufbodens im rechten Winkel kommt eine Schiene zum Vorschein, auf der die Objektivplatine aus dem Kasteninnern nach vorn verschoben werden kann. Die andere Seite des Kastens bietet dabei die Aufnahme für die Planfilmcassetten.
Die Horseman 45HD ist eine klassische Laufbodenkamera, die sich zum Transport zu einem kompakten Kasten zusammenlegen lässt. Bildquelle: horsemanusa.com
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Grossformat
Zum Objektivwechsel wird an der vorderen Standarte eine Platine ausgetauscht, die Objektive sind meistens mit Verschluss in eine entsprechende Platine eingebaut. Alternativ gibt es Hinterlinsenverschlüsse, die man mit preiswerteren Objektiven ohne Verschluss verwenden kann. Neben der Brennweite ist für den Grossformatfotografen der Bildwinkel des Objektivs bzw. die Grösse des Bildkreises ein wichtiger Wert. Der Begriff "Weitwinkel" wird in diesem Zusammenhang nicht primär für kurze Brennweiten als vielmehr für grosse Bildwinkel gebraucht. So kann ein 150 mm-Objektiv einen Bildkreis auszeichnen, der für das Format 9x12 cm ausreicht, während ein 150 mm-Weitwinkel einen grösseren Bildkreis auszeichnet. Der Abbildungsmassstab ist identisch, aber durch den grösseren Bildkreis bleiben die Verstellmöglichkeiten erhalten. Folgende Aufstellung hilft beim Vergleich der Brennweiten mit Kleinbild-Objektiven:
Druckversion der Tabelle
Die Scharfeinstellung erfolgt durch Abstandsänderung der Standarten. Entspricht der Abstand der Brennweite, ist auf unendlich scharfgestellt. Ein Scharfstellen auf näher gelegene Objekte erfordert einen grösseren Abstand, wobei die Länge des Balgens den maximalen Abbildungsmassstab limitiert. Entspricht der Abstand der Standarten der doppelten Brennweite, ist der Abbildungsmassstab 1:1. Diese Möglichkeit ist bei Kameras mit "doppeltem Auszug" gemeint und auf eine Standardbrennweite bezogen. Der Einsatz einer Balgenverlängerung ist bei den meisten Kameras möglich. Ein umgekehrtes Problem kann sich beim Einsatz von Objektiven kurzer Brennweiten stellen: Durch den engen Abstand der Standarten und die geringe Flexibilität des zusammengeschobenen Balgens können die Einstellmöglichkeiten behindert werden. Für diesen Einsatzzweck gibt es kurze, sehr flexible Weitwinkelbalgen. http://www.foto-net.de/net/kameras/gross.html (2 of 4) [13.08.2002 09:25:10]
Grossformat
Zur Einstellung der Schärfe und des Ausschnitts ist die hintere Standarte mit einer Mattscheibe ausgerüstet, auf dieser kann dann bei geöffnetem Verschluss die Scharfeinstellung und auch die Belichtungsmessung erfolgen. Bei Tageslicht wird dabei normalerweise ein schwarzes Tuch übergehängt, um das Mattscheibenbild besser beurteilen und fehlerfrei messen zu können. Nach erfolgter Einstellung wird der Verschluss geschlossen, eine Planfilm-Doppelcassette eingesetzt und der Film belichtet. Da der Mattscheibenrahmen mit Federn an die hintere Standarte gedrückt wird und die Cassette zwischen Mattscheibenrahmen und Standarte eingeschoben wird, kommt der Film exakt an die Stelle, an der die Mattscheibe war und auf die die Schärfe justiert ist. Statt der Planfilm-Doppelcassetten können auch Rollfilm-Rückteile eingesetzt werden, die die Belichtung von 6x9-Bildern auf 120er oder 220er Rollfilm ermöglichen. Weiterhin gibt es auch Cassetten für Packfilme sowie Sofortbild- und Digitalrückteile (CCD und Zeilenscanner). Die Grafik zeigt die Filmflächen der gebräuchlichsten Planfilmformate im Vergleich.
Der entscheidende Vorteil neben der grossen Film- oder Scanfläche ergibt sich aus den Verschiebe- und Verschwenkmöglichkeiten von Film und Objektiv, wodurch perspektivisches Entzerren und http://www.foto-net.de/net/kameras/gross.html (3 of 4) [13.08.2002 09:25:10]
Grossformat
Schärfedehnung nach Scheimpflug möglich wird. Ausserdem ist durch den zumeist modularen Aufbau der Systeme mit beliebig austauschbaren Komponenten ein Abstimmen auf sehr spezielle Bedingungen möglich. Der Eigenbau von Grossformatkameras ist durchaus möglich, alle Einzelkomponenten wie Objektive für verschiedene Bildkreise und mit eingebauten Verschlüssen sind auf dem Markt erhältlich. Da die Hersteller in diesem Segment genaue Spezifikationen zu ihren Produkten angeben, kann für jedes Projekt etwas Passendes herausgesucht werden.
Mittelformat | Index | Stichwort | Digitalkameras
(c) 1999-2002 by Franz-Manfred Schüngel
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Unterwasser-Fotografie
Unterwasser-Fotografie Durch zwei Umstände unterscheidet sich die Fotografie unter Wasser von der über Wasser: Einerseits sollte die Kamera gegen eindringendes Wasser geschützt werden, da sonst mit starker Funktionsbeeinträchtigung zu rechnen ist; und andererseits gelten etwas andere Regeln wegen des höheren Brechungsindexes des Wassers und der stärkeren Absorption von Licht mit zunehmender Entfernung, die auch von der Lichtfarbe abhängt. Dieses Kapitel soll diesen beiden Punkten Rechnung tragen. Unterwasser-Gehäuse für Sucher- oder Spiegelreflexkameras sind normalerweise wasserdicht verschliessbare Beutel aus PVC, in die je nach Preis Klarglasfilter für Objektiv und Suchereinblick und ein Handschuh für die Bedienung der Kamera eingearbeitet sind. Es gibt auch feste Kunststoffgehäuse, die jedoch dann in der Regel nur für eine bestimmte Kamera verwendet werden können. Sie empfehlen sich für Leute, die bereits eine Kamera haben und in die Unterwasserfotogarfie vorstossen möchten, ohne gleich eine komplette Unterwasserausrüstung zu kaufen. Nachteil ist hier, dass die Kamera unter Wasser recht unhandlich wird.
Im Handel sind verschiedene Unterwasser-Kameras, sowohl Sucher- als auch Spiegelreflexsysteme mit und ohne Möglichkeit des Objektivwechsels. Sie liefern zweifelsfrei die besten Resultate der hier vorgestellten Möglichkeiten und sind durch vielerlei Systemzubehör ergänzbar (z. B Blitzsysteme). Aufgrund ihres hohen Preises kommen sie jedoch in erster Linie für Leute in Betracht, die sich intensiv mit Unterwasserfotografie beschäftigen und eine solche Ausrüstung auch nutzen können. Die Objektive sind auf den höheren Brechungsindex von Wasser korrigiert, sodass ein Einsatz für normale Fotografie nicht empfohlen werden kann. Man kann dafür natürlich die Unterwasserkamera in ein
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Unterwasser-Fotografie
Unterwassergehäuse packen und dies mit Wasser füllen. Eine Besonderheit stellen Einweg-Unterwasserkameras dar. Sie sind klein, leicht und billig, häufig am Urlaubsort zu kaufen und stören das Schnorchelerlebnis kaum, weil man sie bei Nichtgebrauch einfach in die Badehose stecken kann. Für richtige Tauchgänge sind sie wegen der maximalen Tauchtiefe von nur wenigen Metern normalerweise nicht geeignet. Ein Wassereinbruch ist zwar auch bei Tiefen von rund 20 Metern nicht zu befürchten, doch verweigern sie aufgrund des Drucks dann den Dienst. Ihre optische Qualität ist mässig, aber unter guten Lichtverhältnissen auch für kritische Menschen noch akzeptabel. Es gibt sie nur mit Negativfilmen, was aufgrund des höheren Belichtungsspielraums auch Sinn macht. Wer im Rahmen eines Urlaubs mal zum Schnorcheln kommt, sollte sie auf jeden Fall einmal ausprobieren. Auch wer normalerweise Dias vorzieht, kann hinterher beim Fotohändler seines Vertrauens Diakopien von den besten Negativen machen lassen.
Ein grosses Problem bei der Unterwasserfotografie ist, dass Wasser Licht viel stärker absorbiert als Luft, und zwar vor allem den Rotanteil. Während das Auge solche Farbverschiebungen unmerklich korrigiert, zeigt sich auf den fertigen Bildern ein deutlicher Blaustich, abhängig von der Aufnahmedistanz. Ab einer bestimmten Entfernung, die auch in völlig klarem und flachem Wasser recht kurz ist (ca. fünf Meter), kommt schliesslich so wenig Rotanteil an, dass das Bild einfarbig blau wird. Durch das völlige Fehlen der anderen Farben ist es nicht möglich, den Farbstich auszufiltern. Daher ist die wichtigste Regel beim Fotografieren bunter Objekte wie Riffen, dass man möglichst nahe heran geht, ohne die Nahgrenze zu unterschreiten. Verwendet man einen Blitz, kann man Versuche mit einem Rotfilter vor dem Blitz machen. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von speziellen Unterwasserfilmen, die eine höhere Empfindlichkeit für rotes Licht besitzen. Wer sowieso nur Schwarzweiss fotografieren möchte, vermeidet das Problem. Wer im flachen Winkel schräg unter die Wasseroberfläche schaut, stellt fest, dass das Licht dort total reflektiert (gespiegelt) wird. Je nach Wellengang ergibt dies recht nette Effekte, weshalb man auch mal http://www.foto-net.de/net/kameras/nass.html (2 of 3) [13.08.2002 09:25:11]
Unterwasser-Fotografie
schräg nach oben und nicht nur nach unten fotografieren sollte.
Digitalkameras | Index | Stichwort | Spezialkameras
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
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Spezialkameras
Spezialkameras Neben den bisher beschriebenen Kameras gibt es noch zahlreiche Modelle, die für spezielle Einsatzzwecke konzipiert wurden. Einwegkameras sind relativ billig gemachte Kameras, die komplett gekauft und zur Entwicklung wieder abgegeben werden. Bei belichtetem Film lassen sie sich problemlos öffnen, da sie so konstruiert sind, dass beim Filmtransport der Film in die Patrone transportiert wird. Sie lassen sich, etwas Geschick vorausgesetzt, auch selbst wieder mit Film befüllen. Je nach Hersteller ist dies aber ziemlich aufwändig. Wesentliche Teile der Kameras werden nach dem Abgeben beim Fotolabor wiederverwendet, so dass die Weiterverwendung durch den Benutzer nicht unbedingt im Interesse des Herstellers liegt. Die Qualitäten der Optik sind recht bescheiden, da nur Kunststofflinsen zur Anwendung kommen. In letzter Zeit sind sie jedoch erheblich besser geworden, da sich inzwischen asphärische Linsenflächen bei Kunststofflinsen günstig herstellen lassen. Sie sind sehr nützlich, wenn man keine Kamera dabei hat und Erinnerungsfotos schiessen will, oder wenn die Gefahr einer Beschädigung der Kamera sehr gross ist. Die wasserdichten Modelle eignen sich gut für Unterwasseraufnahmen beim Schnorcheln. Panoramakameras belichten Bilder auf Kleinbild- oder Mittelformatfilm, die breiter sind als das Standardformat. In Gegensatz zu Panoramazusätzen für Spiegelreflexkameras und PanoramaEinwegkameras, die lediglich das Filmformat beschneiden, nutzen sie die zur Verfügung stehende Filmfläche voll aus. Sie bieten demzufolge eine sehr hohe Qualität zu einem ebenfalls recht hohen Preis. Sofortbildkameras gab es lange nur von der Firma Polaroid. Da das Patent auslief, gibt es jetzt wieder Konkurrenzprodukte. Sie führen ein Nischendasein, da die Bildqualität nicht übermässig gut und die Filme sehr teuer sind. Interessant sind Polaroid-Rückteile für Mittelformat-Systemkameras, mit denen sich beispielsweise die Lichtführung im Studio überprüfen lässt. Spezielle Sofortbildkameras kamen früher auch in der Wissenschaft zum Einsatz, durch die Fortschritte bei der Entwicklung von Druckern sind sie jedoch heute nicht mehr wirtschaftlich. Stereokameras belichten zwei Bilder gleichzeitig, wobei die beiden Objektive etwa einen Augenabstand weit auseinanderliegen. Obwohl die Idee schon sehr alt ist und ein realistisches Abbilden dreidimensionaler Räume ermöglicht, fristet die Technik bis heute ein Nischendasein. Der Grund ist wohl beim Aufwand für das Betrachten der Bilder zu suchen: Jedes Auge darf nur das Bild sehen, das mit dem entsprechenden Objektiv aufgenommen wurde. Hierzu gibt es unhandliche Betrachtungsgeräte für Papierbilder und etwas handlichere für Dias. Eine Projektion von dreidimensionalen Dias (und Filmen) ist möglich, indem man die Bilder mit zwei Projektoren, die mit gekreuzten Polfiltern an den Objektiven ausgestattet sind, auf eine reflektierende Leinwand projiziert und die Betrachter entsprechende Polfilterbrillen tragen.
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Spezialkameras
Unterwasser-Fotografie | Index | Stichwort | Ausstattung von Kameras
(c) 1999-2001 by Franz-Manfred Schüngel
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Ausstattung von Kameras
Ausstattung von Kameras Wer heutzutage eine Kamera kauft, ist viel ärmer dran als der Kunde in den Siebzigern: Aktuelle Kameras haben eine Vielzahl an Ausstattungsmerkmalen, mit denen kräftig geworben wird, deren Sinnhaftigkeit aber nicht immer überzeugend ist. Ein weiteres Problem bei der Anschaffung ist, dass man sich mit der Wahl einer Spiegelreflexkamera auch gleich auf ein System festlegt, da fast jeder Hersteller ein eigenes Bajonett verwendet. Zuerst sollte man entscheiden, ob man eine mechanische oder eine elektronische Kamera kaufen möchte: Mechanische Kameras sind selten geworden. Es gibt einige sehr günstige mechanische Kameras, aber auch sehr teure. Sie sind sehr zuverlässig und funktionieren auch ohne Batterien, allerdings kann man dann die Belichtung nicht messen. Kurze Verschlusszeiten sind bei mechanischen Kameras genauer. Sie bieten wesentlich weniger Komfort als elektronische Kameras, im allgemeinen wird die Belichtung manuell per Nachführmessung eingestellt. Ihre Bedienung ist so sehr übersichtlich und man kommt schnell mit diesen Kameras zurecht. Elektronische Kameras profitieren sehr vom Preisverfall für alle Arten von Elektronik und dominieren heute den Markt. Moderne Ausstattungsmerkmale wie Programmautomatik und Autofokus sind nur mit elektronischen Kameras möglich. Lange Verschlusszeiten sind bei elektronisch gesteuerter Verschlusszeit genauer. Ohne Batterie taugt die Kamera nur noch als Briefbeschwerer, sodass immer eine Ersatzbatterie mitgeführt werden sollte. Elektronische Kameras bieten viel fürs Geld, allerdings lohnt die Reparatur bei einem Defekt in der Elektronik nur selten. Weiterhin kann die Vielzahl der Ausstattungsmerkmale zu einer unübersichtlichen Bedienbarkeit führen. Zu älteren Modellen ist noch zu sagen, dass im Reparaturfalle häufig die Ersatzteillage schlecht ist, ausserdem sind einige Batterietypen (z.B. Quecksilberbatterien) nicht mehr ohne weiteres erhältlich. Die folgende Aufstellung soll einen Überblick über die wichtigsten Ausstattungsmerkmale mit subjektiver Einschätzung liefern, sie bezieht sich im wesentlichen auf Kleinbild-Spiegelreflexkameras:
Abblendtaste
Sie ermöglicht das Schliessen der Blende auf Arbeitsblende (die Blende, mit der auch die Aufnahme gemacht wird). Auf der Mattscheibe kann so die Schärfentiefe beurteilt werden. Da der Aufwand bei modernen elektronischen Kameras recht gross ist, wird sie heutzutage gern weggelassen, obwohl sie das wichtigste Werkzeug zur Beurteilung der Schärfentiefe ist. Bei Kameras mit Blendenvorwahl ist hingegen der Aufwand so gering, dass eventuell sogar ein Eigenbau möglich ist. Das Vorhandensein oder Fehlen einer Abblendtaste ist ein wesentliches Argument für oder gegen ein Kameragehäuse.
http://www.foto-net.de/net/kameras/feature.html (1 of 7) [13.08.2002 09:25:13]
Ausstattung von Kameras
Augensteuerung
Auslöser
Auslösesperre
Auswechselbare Mattscheiben
Autofokus
Bei manchen modernen Kameras wird die Kamera angeschaltet, wenn man sie ans Auge nimmt, weiterhin können Belichtungs- und Autofokusmessfelder durch Anschauen des betreffenden Motivteils aktiviert werden. Sie ist aufwändig und gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber ganz gut. Natürlich hat jede Kamera einen Auslöser, aber die Charakteristik ist je nach Hersteller oder auch Kameras sehr unterschiedlich. So wird sich ein Sportschütze mit einem Nikon-Auslöser wohlfühlen, da dieser einen klaren Druckpunkt hat. Olympus-Auslöser lassen sich leicht durchdrücken und lösen ohne klaren Druckpunkt irgendwann aus, während Contax-Auslöser einen sehr kurzen Weg haben. Inwieweit einem das Auslösegefühl liegt, muss man selber im Laden ausprobieren, da es eine subjektive Entscheidung ist. Das Ziel soll sein, möglichst erschütterungsfrei auszulösen. Eine feine Sache sind Hochkantauslöser, die man öfter an Windern oder Motoren findet. Entspricht dem Hauptschalter, gibt es bei mechanischen Kameras. Etwas ärgerlich, wenn sie fehlt, da dann ab und zu versehentliches Auslösen (beispielsweise beim Griff in die Kameratasche) Bilder kostet. Neben Kameras mit fest eingebauter Mattscheibe gibt es solche, bei denen der Austausch der Mattscheibe durch den Service möglich ist, sowie einige Modelle, bei denen man sie selbst wechseln kann. Insbesondere letztere Möglichkeit ist sehr interessant, da die Kamera verschiedenen Einsatzmöglichkeiten angepasst werden kann, beispielsweise mit einer Gitterscheibe für Repro- oder Architekturaufnahmen. Mittlerweile ist ein wenig Ruhe um die automatische Scharfeinstellung eingekehrt, die Ende der Achziger extremistische Befürworter wie Gegner auf den Plan rief. Dabei macht Autofokus nichts weiter als automatisch scharfstellen. Bei modernen Kameras geht das schnell und genau, aber Kameragehäuse mit Autofokus sind wesentlich teurer. Nützlich ist er, wo viel Bewegung und schlechte Lichtverhältnisse vorherrschen, beispielsweise auf Festen und Veranstaltungen sowie bei Sportfotos. Kommt es weniger auf das Einfangen von Momenten als vielmehr auf Bildgestaltung an, wie bei der Architektur- und Landschaftsfotografie, ist Autofokus überflüssig. Schärfefanatiker sollten auf Autofokus verzichten, da eine manuelle Einstellung genauer ist und Autofokuskameras in der Regel nicht über Einstellhilfen auf der Mattscheibe verfügen. Auch sind Autofokusobjektive für die manuelle Scharfeinstellung zu leichtgängig und wenig griffig.
http://www.foto-net.de/net/kameras/feature.html (2 of 7) [13.08.2002 09:25:13]
Ausstattung von Kameras
Blendenautomatik
Blitz
Bulb (B) Einstellung
Drahtauslöseranschluss
Filmempfindlichkeit
Eine selten verwendete Automatikfunktion: Bei vorgewählter Zeit wird die Blende nach den Lichtverhältnissen automatisch gewählt. Die meisten Kameras mit Programmautomatik bieten diese Option. Wesentlich häufiger wird jedoch die Zeitautomatik eingesetzt, da die Kontrolle über die Blende gestalterisch meistens wesentlicher ist. So gut wie alle Kameras haben einen genormten Blitzschuh zum Anschluss eines externen Blitzgeräts. Möchte man öfters mit Blitz arbeiten, sollte man darauf achten, dass TTL-Messung unterstützt wird (im Blitzschuh sind dann drei oder mehr Kontakte). Es gibt auch Spiegelreflexkameras mit eingebautem Blitzgerät, welches jedoch wenig leistungsfähig ist und recht viel Batteriestrom verbraucht. Zum Aufhellblitzen kann es dennoch ganz nützlich sein. Kameras der gehobenen Klasse haben zusätzlich noch einen Synchronanschluss, beispielsweise für Studioblitzanlagen. Mitunter findet man auch die selten notwendige Möglicheit, auf den 2. Verschlussvorhang zu blitzen. Eigentlich bietet jede Kamera diese Einstellung, bei der der Verschluss so lange geöffnet bleibt, wie der Auslöser gedrückt wird (wichtig beispielsweise bei der Astrofotografie). Mechanische Kameras haben hier aber die Nase vorn: Während elektronische Kameras nicht gerade wenig Strom verbrauchen, wenn der Verschluss offen gehalten wird, kann man mit mechanischen Kameras problemlos stundenlang belichten. Ein paar professionelle, elektronische Kameramodelle bieten daher einen zusätzlichen Anschluss, bei dem der Verschluss über einen separaten Drahtauslöser mechanisch geöffnet wird. Selten findet man die T-Stellung: Hier öffnet der Verschluss durch Druck auf den Auslöser und schliesst durch einen zweiten Druck. Obwohl ein Drahtauslösergewinde im Auslöser auch bei elektronischen Kameras kein konstruktives Problem ist und in der Fertigung fast nichts kostet, wird es zunehmend mit Verweis auf elektrische Fernauslöser weggelassen. Diese sind ein recht schlechter Ersatz: Erstens sind sie um ein Vielfaches teurer, und zweitens sind Wackelkontakte an den Steckern (die es trotz aufwändigster Konstruktionen immer gibt) ein ständiges Ärgernis. Wenn möglich, sollte man hier die mechanische Lösung vorziehen. Allerdings wird durch elektrische Anschlüsse die Steuerung der Kamera durch Fernbedienungen möglich, auch können kurze, recht starre Drahtauslöser Erschütterungen an die Kamera übertragen. Moderne Kameras lesen die Filmempfindlichkeit über DX-Codes automatisch ein. Dies funktioniert recht zuverlässig und vermeidet das Fehlbelichten von Filmen durch falsche Empfindlichkeitseinstellung. Möchte man Filme absichtlich anders als vorgegeben belichten, muss man auf manuelle Korrekturmöglichkeit achten, die meistens vorhanden ist.
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Ausstattung von Kameras
Gegenlichttaste
Bei einfachen Kameras, die nicht über einen Override verfügen, ermöglicht mitunter eine Gegenlichttaste eine Überbelichtung gegenüber der Automatikmessung um ein bis zwei Blenden. Integralmessung Die Standard-Messmethode bei Spiegelreflexkameras, bei der das ganze Bild in die Belichtungsmessung einbezogen wird. Bei der mittenbetonten Intergralmessung wird die Bildmitte stärker gewichtet. Der Kontrastumfang wird nicht berücksichtigt. Manuelle Einstellung Bei der manuellen Einstellung werden Blende und Verschlusszeit von Hand eingestellt, zur Belichtungsmessung kann der Kamerabelichtungsmesser oder ein Handbelichtungsmesser herangezogen werden. Beim Langzeitblitzen kann über die Blende die Schärfentiefe und über die Verschlusszeit die Menge des Umgebungslichtes eingestellt werden, die Belichtung erfolgt dann automatisch mittels TTL-Blitz. Die manuelle Einstellung ist bei manchen elektronischen Anfängermodellen nicht möglich. Von diesen Modellen sollte man die Finger lassen. Bei Sucherkameras findet man sie leider sehr selten. Matrixmessung Die Matrixmessung funktioniert wie eine Spotmessung, bei der mehrere Messpunkte berücksichtigt werden. So wird neben der Lichtmenge auch der Kontrastumfang berücksichtigt. Was die Kamera machen soll, wenn der gemessene Kontrastumfang nicht auf den Film passt, weiss sie aber auch nicht. Mehrfachbelichtung Die Mehrfachbelichtung (Doppelbelichtung) ermöglicht es, den Verschluss zu spannen, ohne den Film zu transportieren. In manchen Situationen (wie der Astrofotografie) kann das hilfreich sein. Alternativ kann der Rückspulentriegelungsknopf gedrückt werden, während die Kamera gespannt wird. Dann ist jedoch nicht immer gewährleistet, dass die Bilder exakt zur Deckung kommen. Ermöglicht bei Sucherkameras das Messen der Entfernung im Sucher; Mischbild- Entfernungsmesser die Messung wird fast immer direkt an das Objektiv zur Scharfeinstellung übertragen. Motiv-KreativDiese und noch albernere Bezeichnungen beziehen sich auf Programme Kameravoreinstellungen, die für bestimmte Motivgruppen vorteilhaft sein sollen. So gibt es beispielsweise eine "Sport"-Einstellung für kurze Verschlusszeiten, eine "Porträt"-Einstellung für offene Blende (was im Prinzip das gleiche ist) oder eine "Landschaft"-Einstellung für mehr Schärfentiefe (geschlossene Blende). Die Einstellung erfolgt entweder leidlich umständlich über ein Einstellrad, noch umständlicher über Chipkarten oder, am umständlichsten, über ein separates Büchlein mit Barcodes und Lesestift, der die Daten per Infrarot an die Kamera überträgt. Abgesehen vom Aufwand für diesen Blödsinn braucht man diese Einstellungen nicht, wenn man sich auch nur marginal mit der technischen Seite der Fotografie auseinandergesetzt hat, und dem Rest http://www.foto-net.de/net/kameras/feature.html (4 of 7) [13.08.2002 09:25:13]
Ausstattung von Kameras
Nachführmessung
Notzeit
Okularverschluss
Override
Prädiktionsautofokus
Programmautomatik
Program Shift
wird sie auch nicht zu wesentlich besseren Bildern verhelfen. Die Werbung behauptet zwar, dass man so zu hervorragenden Aufnahmen kommt, ohne sich mit dem Medium Fotografie beschäftigen zu müssen, aber so einfach ist es leider nicht. Dafür gibt es aber foto-net, welches den Einstieg in die Fotografe erleichtern soll. Die Kamera zeigt Überbelichtungen, Unterbelichtungen oder die korrekte Belichtung an, sodass die manuelle Einstellung vorgenommen werden kann, ohne die Kamera vom Auge zu nehmen. Diese Methode ist Standard bei mechanischen Kameras. Einige professionelle elektronische Kameras bieten die Möglichkeit, den Verschluss bei Batterieausfall mit einer festen mechanischen Zeit auszulösen. Fällt beim Selbstauslöserlauf Licht durch das Okular (den Suchereinblick), kann dies die Messung verfälschen und zu unterbelichteten Bildern führen. Es gibt eingebaute Okularverschlüsse und Zubehör, welches am Kameragurt befestigt wird und von aussen den Suchereinblick verschliesst. Bei Aufnahmen mit Selbstauslöser ist das wichtig, ansonsten wird das Okular vom Auge verdeckt. Auch als +/-Einstellung bekannt. Ermöglicht gezielte Über- oder Unterbelichtung in Drittel- oder halben Blenden, um störende Einflüsse wie sehr helle oder dunkle Motivteile kompensieren zu können. Verlangt ein bisschen Erfahrung, ist aber hilfreich beim Erstellen von Belichtungsreihen. Berechnet Motivbewegungen voraus und passt den Autofokus zum Belichtungszeitpunkt an. Ein überflüssiges Feature, welches den Fortschritten in der Computertechnik zu verdanken ist. Die Programmautomatik stellt Zeit und Blende nach Lichtverhältnissen automatisch ein. Sie ist nützlich, wenn es um das Einfangen von Momenten geht (siehe Autofokus). Interessant ist es, über die Charakteristik der Programmautomatik Bescheid zu wissen, also ob bei besseren Lichtverhältnissen die Priorität eher bei kleineren Blenden oder bei kürzeren Verschlusszeiten liegt. Manche Kameras bieten mehrere Programmoptionen an, andere verändern die Charakteristik mit der Brennweite. Ohne die Programmautomatik zu verlassen, kann man durch Program Shift die Verschlusszeit oder die Blende verändern, der andere Parameter wird dabei automatisch mitverändert. So braucht nicht für die Beeinflussung dieser Parameter zur Zeitautomatik gewechselt zu werden. Program Shift macht die Programmautomatik erst so richtig sinnvoll.
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Ausstattung von Kameras
Selbstauslöser
Spiegelvorauslösung
Spotmessung
Sucher
Winder
Es gibt mechanische und elektronische Selbstauslöser, üblich ist eine Laufzeit von zehn Sekunden. Elektronische Selbstauslöser erlauben mitunter die Einstellung von mehreren Laufzeiten. Bei manchen mechanischen Kameras klappt der Spiegel und schliesst die Blende schon zu Beginn des Selbstauslöserlaufs, was Erschütterungen zum Belichtungszeitpunkt minimiert. Überhaupt ist der Selbstauslöser hilfreich beim erschütterungsfreien Auslösen, wenn kein Drahtauslöser zur Hand ist. Selbstauslöser sind eigentlich immer vorhanden. Die Möglichkeit der Spiegel- und Blendenvorauslösung reduziert Erschütterungen bei der Belichtung. Nur bei sehr wenigen, meist hochwertigen Kameras zu finden. Die Spotmessung misst nur auf einen kleinen Bereich in der Bildmitte. Die exakte Belichtungsmessung erfolgt durch Anmessen einer Graukarte, weiterhin kann der Kontrastumfang eines Motivs ausgemessen werden. Sie ist eine exakte Möglichkeit, die Belichtung zu ermitteln, wenn man mit ihr umgehen kann, und ein sicherer Weg zu fehlbelichteten Bildern für den Anfänger. Nur sehr wenige Kameras haben heutzutage ein abnehmbares Sucherprisma, welches bei Bedarf beispielsweise durch einen Lichtschacht für den Einblick von oben ersetzt werden kann. Schon häufiger findet man High-Eyepoint-Sucher, bei denen das Auge nicht so dicht an den Suchereinblick heran muss, um das ganze Sucherbild zu überblicken, dies ist insbesondere für Brillenträger hilfreich. Möchte man ohne Brille fotografieren, gibt es bei einigen Kameras eine Dioptrieneinstellung am Sucher, sonst gibt es meistens Korrekturlinsen zur Anbringung am Sucher als Zubehör. Der Filmtransport wird manuell mit einem Spannhebel oder automatisch mit einem Winder oder Motor durchgeführt. Die Unterscheidung zwischen Winder und Motor ist nicht immer ganz klar, normalerweise spricht man von Windern, wenn der Transport mit rund zwei Bildern pro Sekunde erfolgt, während Motore wesentlich schneller sind und rund fünf Aufnahmen pro Sekunde ermöglichen. Es gibt eingebaute Winder oder die Möglichkeit, einen solchen anzuschliessen. Sie sind ganz nützlich, insbesondere wenn es auf schnelle "Schussbereitschaft" ankommt, und verbrauchen recht viel Batteriestrom. Mitunter sind sie mit einem Hochkantauslöser ausgestattet, was sehr nützlich ist.
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Ausstattung von Kameras
Zeitautomatik
Bei vorgewählter Blende wählt die Kamera den Lichtverhältnissen entsprechend die passende Verschlusszeit. Da man mit der Blende ein entscheidendes Kriterium der Bildgestaltung steuert, wird sie wesentlich häufiger verwendet als die Blendenautomatik. Steht keine Programmautomatik mit Program Shift zur Verfügung, ist sie die wichtigste Automatikfunktion. Sie funktioniert unabhängig von der Objektivtechnik beispielsweise auch mit Mikroskopen, Teleskopen oder selbstgebauten Optiken.
Spezialkameras | Index | Stichwort | Verschlüsse und Verschlusszeit
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
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Verschlüsse und Verschlusszeit
Verschlüsse und Verschlusszeit Wie die Blende dient die Verschlusszeit der Regulierung der Lichtmenge, die bei der Belichtung auf den Film auftrifft. Sie wird normalerweise in 1/Sekunden angegeben, die "125" auf der Skala entspricht somit 1/125 Sekunde. Die einzelnen Stufen entsprechen in der Regel einer Verdoppelung bzw. Halbierung, 1/60 s entspricht der doppelten und 1/250 s der halben Verschlusszeit gegenüber der 1/125 s. Die Änderung der Blende und damit veränderte Schärfentiefe lässt sich durch eine andere Verschlusszeit ausgleichen. Misst man beispielsweise bei Blende 8 eine Verschlusszeit von 1/125 s, so sind zahlreiche Zeit/Blendenkombinationen möglich:
Blende
22
16
11
8
5.6
4
2.8
Zeit (1/s)
15
30
60
125
250
500
1000
Alle diese Kombinationen ergeben identische Belichtungen, die Bildwirkung ist jedoch aufgrund der unterschiedlichen Schärfentiefe nicht einheitlich. Bei längeren Verschlusszeiten ist ausserdem die Gefahr des Verwackelns höher, als Faustregel gilt, dass die Verschlusszeit (in 1/s) nicht länger sein soll als die Brennweite (in mm), also bei einem 50 mm-Objektiv maximal 1/60 s. Dies ist wirklich nur als Faustregel zu verstehen: Ein erfahrener Fotograf bekommt auch bei 50 mm Brennweite mit 1/15 oder sogar 1/4 Sekunde aus der Hand noch ein brauchbares Foto zustande, derselbe Fotograf hat aber auch bei 1/250 Sekunde noch einen sichtbaren Schärfegewinn, wenn er ein Stativ verwendet. Die technische Ausführung von Verschlüssen ist sehr verschieden. Bei modernen Kameras kommen im Wesentlichen zwei Typen zum Einsatz: Der Zentralverschluss besteht aus blattförmigen Lamellen, die durch Federkraft ausschwenken und wieder einschwenken. Ein Hemmwerk erlaubt dabei das Einstellen der Verschlusszeit. Um weitgehend zu vermeiden, dass der Bildrand weniger belichtet wird als die Bildmitte, wird der Zentralverschluss ausserhalb der Schärfeebene in die Mitte des Objektivs gebaut. Bei Kameras mit Wechselobjektiven bedeutet das, dass jedes Objektiv einen eigenen Verschluss benötigt. In der Phase des Öffnens und des Schliessens wird der Film auch belichtet, aber weniger intensiv, sodass die tatsächliche Belichtungszeit immer etwas länger ist als die effektive. Auch hat die Blende, insbesondere bei kurzen Verschlusszeiten, einen gewissen Einfluss, da eine kleine Blende schneller aufgedeckt wird. Sie kommen hauptsächlich bei Sucherkameras zum Einsatz, da sich das Problem mit dem Objektivwechsel nicht stellt.
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Verschlüsse und Verschlusszeit
Ein Schlitzverschluss besteht aus zwei Vorhängen. Der erste öffnet den Verschluss, der zweite schliesst ihn wieder. Die Geschwindigkeit der Vorhänge ist konstant, die Verschlusszeit wird durch die Verzögerung gesteuert, mit der der zweite Vorhang dem ersten folgt. Bis zu einer bestimmten Verschlusszeit, der Synchronisationszeit, ist der Verschluss einen kurzen Moment ganz geöffnet, bei kürzeren Zeiten schliesst der zweite Vorhang bereits, bevor der erste ganz geöffnet hat. Die Belichtungszeit wird dann durch die Schlitzbreite bestimmt. Diese Technik erlaubt sehr kurze Verschlusszeiten, aber nicht die Verwendung von Blitzgeräten, da Blitze nur sehr kurz aufleuchten und so lediglich einen Streifen belichten würden. Blitzen ist daher nur bis zur Synchronzeit möglich. Bei schnellen bewegten Objekten kann das Bild ausserdem verzerrt erscheinen.
Ältere Schlitzverschlüsse bestehen aus gummiertem Gewebe und laufen wie abgebildet horizontal ab. Sie erreichen meist eine Synchronzeit von rund 1/60 s. Modernere Verschlüsse bestehen aus Leichtmetalllamellen und laufen vertikal ab, sie müssen daher nur einen kürzeren Weg zurücklegen. Sie ereichen Synchronzeiten von rund 1/250 s. Bei billigen Kameras findet man noch zahlreiche andere Verschlusskonstruktionen, die beispielsweise aus einer Scheibe bestehen, bei denen ein Sement fehlt, sodass durch einfache Rotation eine feste Verschlusszeit zur Verfügung steht.
Ausstattung von Kameras | Index | Stichwort | Kamerahaltung, Stative
(c) 1999-2001 by Franz-Manfred Schüngel
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Kamerahaltung, Stative
Kamerahaltung, Stative Während einer Aufnahme muss die Kamera möglichst ruhig gehalten werden, da jede Bewegung zu Unschärfen führt. Die richtige Kamerahaltung ist, wenn aus der Hand fotografiert wird, sehr wichtig. Bei einer QuerformatAufnahme sollte das Gewicht der Kamera von der linken Hand getragen werden, indem die linke Hand mit dem Handrücken nach unten zeigt und die Kamera aufliegt. Mit dem Daumen und dem Zeigefinger kann fokussiert und die Blende eingestellt werden. Hält man die Hand andersherum, kann man die Kamera nicht gut stützen und läuft Gefahr, den kleinen Finger mehr oder weniger bildwirksam mit auf den Film zu bannen. Die rechte Hand umfasst den Griff locker, beim Drücken des Auslösers entspannt und nicht ruckartig vorgehen. Dabei entspannt und stabil stehen.
Steht für Hochkantaufnahmen ein Hochkantauslöser zu Verfügung, sollte man diesen auch benutzen und wie beim Querformat vorgehen. Ansonsten sollte die Kamera, wenn man auf die Rückseite guckt, im Uhrzeigersinn ins Hochformat gedreht werden (so dass der Auslöser unten ist), so kann der Ellbogen am Körper abgestützt werden und ragt nicht seitlich heraus. Die linke Hand stützt dabei die Kamera wie im Querformat. Bei Sucherkameras kommt es darauf an, dass man nichts wichtiges (Objektiv, Blitz, Messfenster) zuhält. Je kleiner die Kamera ist, desto schwieriger kann das sein. Mitunter ist es von Vorteil, mit einer Hand zu fotografieren, da die Kamera auch nicht so schwer ist. Wichtig ist auch hier, dass man sie nicht stärker festhält als nötig, da man sonst zum Verkrampfen und Zittern neigt. Eine Faustregel besagt, dass beim Fotografieren aus der Hand die Belichtungszeit (in 1/s) nicht länger sein sollte als die Brennweite (in mm). Mit einer langen Brennweite wirken sich Bewegungen der Kamera viel stärker aus, wie sich leicht im Sucher überprüfen lässt, so dass entsprechend kürzere Belichtungszeiten notwendig werden. http://www.foto-net.de/net/kameras/stativ.html (1 of 2) [13.08.2002 09:25:15]
Kamerahaltung, Stative
Aber auch andere Faktoren sind zu beachten, so die "ruhige Hand", die sich mit der entsprechenden Kamerahaltung optimieren lässt, und die gewünschte Qualität. Bei grösseren Abzügen oder gross projizierten Dias werden Unschärfen eher augenfällig, ein Stativ oder kürzere Belichtungszeiten beugen diesen vor. Anstatt die Kamera in der Hand zu halten, kann ein Stativ verwendet werden. Wegen ihrer nicht gerade einfachen Handhabung erfreuen sich Stative keiner besonderen Beliebtheit. Es hat sich bereits herumgesprochen, dass Stative möglichst stabil und schwer sein sollen, aber der Verwendungszweck darf nicht übersehen werden: Ein kleines, leichtes Stativ, welches man dabei hat, ist viel wertvoller als ein schweres Studiostativ, welches zu Hause geblieben ist. Dies gilt auch gerade für kleine Taschenstative, die sehr wenig Platz benötigen und aufgestellt oder mittels einer Zwinge angeklemmt werden können. Sie sind insbesondere in Verbindungen mit Kompaktkameras sehr nützlich. Eine Schwingung, wie die Kamera sie beim Auslösen durch den Spiegel- und Verschlussschlag verursacht, wird durch drei entscheidende Grössen charakterisiert: Ihre Amplitude (der Ausschlag), ihre Frequenz (die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde) und ihre Dämpfung (wie schnell die Schwingung abklingt). Bei der Verwendung von schweren Stativen geht es weniger um ihre Tragfähigkeit, sondern um die bessere Dämpfung. Die Dämpfung eines Stativs verbessert sich auch, wenn die Beine und vor allem die Mittelsäule möglichst wenig (oder gar nicht) ausgefahren werden. Auch ist ein Stativ nur so gut wie der Untergrund: So können Brücken durch den Verkehr recht stark vibrieren, und bei einer Langzeitbelichtung am Strand sollte man sicherstellen, dass das Stativ nicht langsam wegsackt. Eine Besonderheit sind Einbeinstative. Sie führen zu Unrecht ein Schattendasein. Für Langzeitbelichtungen sind sie naturgemäss ungeeignet, um Verwacklungsunschärfen vorzubeugen, sind sie jedoch ideal. Durch das Schwanken des Einbeins ergibt sich zwar eine Schwingung grosser Amplitude, aber geringer Frequenz. Die dadurch verursachten Unschärfen sind häufig geringer als diejenigen, die ein normales Dreibeinstativ verursacht. Diese führen häufig eine Torsionsschwingung (Drehschwingung) um die Mittelsäule aus, die zwar eine geringe Amplitude, aber eine hohe Frequenz hat (entsprechend dem Zittern) und daher insbesondere bei langen Brennweiten zu stärkeren Unschärfen führt. Steht kein Stativ zur Verfügung, lässt sich durch Auflegen oder Aufdrücken der Kamera auf einen festen Gegenstand ein ähnlicher Effekt erzielen. Weiterhin lassen sich Erschütterungen durch Verwenden eines Drahtauslösers oder des Selbstauslösers und einer eventuell vorhandenen Spiegelvorauslösung reduzieren.
Verschlüsse und Verschlusszeit | Index | Stichwort | Objektive
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
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Brennweite
Brennweite Die Brennweite einer Linse ist die Entfernung, in der parallele Strahlen (z.B. von der Sonne) hinter der Linse in einem Punkt gebündelt werden. Bei Fotoobjektiven für Kleinbildfilme hängt die Brennweite mit dem Bildwinkel zusammen. Die Bedeutung des Bildwinkels kann man sich folgendermassen verdeutlichen: Betrachtet man die Welt mit einem zugekniffenen Auge durch einen leeren Diarahmen (oder eine entsprechende Öffnung), so bekommt man einen Eindruck, der dem eines Fotos ähnlich ist: Ein zweidimensionales Bild, aus der Umgebung herausgestanzt. Durch Vor- und Zurückbewegen des Diarahmens kann man einen grösseren oder kleineren Ausschnitt wählen. Der Abstand Auge - Rahmen entspricht hierbei der Brennweite des Objektivs, mit der man die entsprechende Aufnahme machen kann. In einem bestimmten Abstand, der ungefähr der Diagonale des Filmformats beträgt (bei Kleinbildfilm rund 45 mm) entspricht der Ausschnitt, den man sieht, in etwa dem natürlichen Sehfeld. Eine Aufnahme mit einem Objektiv dieser Brennweite entspricht so auch dem natürlichen Eindruck, den man von der Szene hatte. Man nennt diese Objektive mit Brennweiten zwischen etwa 45 und 55 mm Normal- oder Standardobjektive. Sie vermitteln einen Bildausdruck, der natürlich, harmonisch, aber auch langweilig wirken kann. Vorteilhaft sind der geringe Preis, selbst für lichtstarke Normalobjektive, und die hohe optische Leistung auch bei billigen Objektiven. Sie sind als Einsteigerobjektive optimal geeignet.
Standardobjektiv: mittlere Brennweite mittlerer Bildwinkel
Bewegt man den Rahmen weiter vom Auge weg, sieht man einen engeren Ausschnitt. Dies ist der Effekt von Objektiven mit längeren Brennweiten, er ist mit dem Blick durch ein Fernglas vergleichbar. Sie werden eingesetzt, wenn man mit einem grossen Aufnahmeabstand eine steile Perspektive erreichen möchte, oder bei Objekten, an die man nicht nahe herankommt. Bei der Konstruktion von langbrennweitigen Objektiven ist man bemüht, sie möglichst kompakt zu halten. Bei einer einfachen Linse ist die Baulänge des Objektivs mindestens gleich der Brennweite (für eine Einstellung auf unendlich). Indem man einem sammelnden Vorglied ein streuendes Rückglied nachschaltet, lässt sich die Konstruktion deutlich verkürzen, eine solche Konstruktion bezeichnet man als Teleobjektiv. Der Begriff wird häufig allgemein für längere Brennweiten gebraucht. Ein Telekonverter ist nichts anderes als ein zusätzlich eingefügtes Streuglied.
Teleobjektiv: lange Brennweite kleiner Bildwinkel
Bewegt man den Rahmen näher an das Auge, so wird der Ausschnitt grösser als das natürliche Sehfeld. Um das ganze Bild zu erfassen, muss man im Rahmen herumgucken. Dies macht es für Anfänger etwas schwieriger, Motive für ein Weitwinkelobjektiv zu sehen, welches einen solchen Bildwinkel aufnimmt. Weitwinkelaufnahmen betonen den Vordergrund, wenn ein solcher im Bild ist. Das Problem bei der Konstruktion von Weitwinkelobjektiven für Spiegelreflexkameras ist, dass der Abstand vom Film zum filmnächsten Element des Objektivs, die Schnittweite, gross genug sein muss, um Platz für den Spiegelkasten zu lassen. Die Schnittweite ist damit sogar meistens grösser als die http://www.foto-net.de/net/objektive/brenn.html (1 of 3) [13.08.2002 09:25:18]
Brennweite
Brennweite. Man löst dies, indem man einem streuenden Vorglied ein sammelndes Rückglied nachschaltet. Diese Konstruktion nennt man Retrofokuskonstruktion.
Weitwinkelobjektiv: kurze Brennweite grosser Bildwinkel
Objektive mit veränderlicher Brennweite bezeichnet man als Zoomobjektive.
17 mm
35 mm
70 mm
135 mm
Möchte man ein Objekt formatfüllend aufnehmen, hängt der Abstand zum Motiv vom Bildwinkel und damit von der Brennweite ab: Mit einem Weitwinkel muss man nah an das Objekt herangehen, mit einem Tele weiter weg. Damit ändert sich die Perspektive. Unter Perspektive versteht man die zweidimensionale Darstellung dreidimensionaler Objekte in der Art, dass die räumliche Vostellung gewahrt bleibt. Die Perspektive verändert sich daher nur mit dem Standort. Wechselt man lediglich die Brennweite, ändert sich die Perspektive nicht, sondern nur der Ausschnitt. Dies lässt sich leicht mit einem Zoomobjektiv überprüfen: Bei Änderung der Brennweite bleibt das Verhältnis vom Vordergrund zum Hintergrund gleich - die Verwendung einer längeren Brennweite entspricht somit im Ergebnis exakt einer Ausschnittvergrösserung einer Aufnahme mit kürzerer Brennweite. Verändert man hingegen den Abstand zum Motiv und hält dabei seine Grösse durch passende Wahl der Brennweite konstant, so ändert sich die Perspektive deutlich (siehe Bildbeispiele). Da die Perspektive eines der wichtigsten Gestaltungsmittel in der Fotografie ist, sollte man stets die zur Bildaussage passende Brennweite und daraufhin den passenden Aufnahmestandort suchen. Der Wechsel der Brennweite sollte nicht dazu dienen, die passende Abbildungsgrösse vom gerade zufällig gegebenen Standort aus festzulegen, eine Versuchung, der insbesondere Einsteiger mit Zoomobjektiven häufig erliegen. Die Folgen sind Bilder, bei denen ein wichtiges gestalterisches Element verschenkt wurde, und möglicherweise Verfettung des Fotografen infolge von Bewegungsmangel. Bei Objekten, die keine Annäherung zulassen, wie scheuen Tieren, Prominenten oder dem Mond, hat man natürlich keine andere Wahl.
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Brennweite
17 mm
35 mm
70 mm
135 mm
Da der Bildwinkel eine Funktion von Negativformat und Brennweite ist, soll die folgende Aufstellung helfen, die Brennweiten für verschiedene Kamerasysteme zu vergleichen:
Druckversion der Tabelle
Eine exakte Berechnung von Bildwinkeln ist mit Rui Salgueiros field-of-view calculator möglich.
Kameras | Index | Stichwort | Lichtstärke (c) 1999-2002 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/objektive/brenn.html (3 of 3) [13.08.2002 09:25:18]
Blende und Lichtstärke
Blende und Lichtstärke Die Blende verringert die durch das Objektiv fallende Lichtmenge, indem der Strahlengang vom Rand her beschnitten wird. Sie dient somit wie die Belichtungszeit zur Einstellung der korrekten Belichtung. Durch Variation der Blende und Ausgleich der dadurch entstehenden Belichtungsänderung durch eine andere Verschlusszeit hat man eine gewisse gestalterische Freiheit, die es erlaubt, die Wirkungen verschiedener Blenden gezielt einzusetzen: Durch das Abschneiden der Randstrahlen werden beim Abblenden bestimmte Linsenfehler verringert, und die Schärfentiefe erhöht sich. Diese Erhöhung kommt dadurch zustande, dass durch schlankere Lichtkegel die Unschärfekreise in einem grösseren Bereich vor und hinter der Schärfeebene so klein bleiben, dass sie vom Auge noch als scharf wahrgenommen werden:
Die Grafik verdeutlicht, warum die Schärfentiefe mit kleinerer Blende zunimmt, aber auch, dass der genaue Wert von der Grösse des Unschärfekreises abhängt. Wie gross der Unschärfekreis sein darf, um noch als scharf wahrgenommen zu werden, hängt im Wesentlichen vom Auflösungsvermögen des Auges ab. Einen guten Eindruck von der tatsächlichen Schärfentiefe erhält man, wenn man ein Spiegelreflexkamera mit Abblendtaste verwendet: Durch Schliessen der Blende auf die Arbeitsblende wird das Sucherbild zwar dunkler, erlaubt aber ein Beurteilen der Schärfentiefe auf der Mattscheibe. http://www.foto-net.de/net/objektive/licht.html (1 of 3) [13.08.2002 09:25:19]
Blende und Lichtstärke
Die Grösse der Blende gibt man in Blendenwerten an, die sich aus dem Verhältnis Brennweite durch Eintrittspupille (die scheinbare Blendengrösse, wenn man vorne ins Objektiv schaut) errechnet. Dadurch entspricht eine grosse Blendenzahl einer kleinen Blende. "Ganze" Blendenwerte sind nach internationaler Norm (grosse Blende) 1.4 2 2.8 4 5.6 8 11 16 22 32 (kleine Blende) Von einer Blendenstufe zur nächsten verdoppelt bzw. halbiert sich die Lichtmenge, bei Verdoppelung der Blendenzahl (z.B. von 8 auf 16) reduziert sich die Lichtmenge also auf ein Viertel. Als Lichtstärke bezeichent man bei einem Objektiv die maximale Blendenöffnung, also die grösstmögliche Blende. Eine hohe Lichtstärke hat den Vorteil, dass man auch unter schlechten Lichtbedingungen noch mit Verschlusszeiten arbeiten kann, die Fotografieren aus der Hand ermöglichen. Weiterhin hat die grosse Blendenöffnung gestalterische Vorteile, wenn man eine geringe Schärfentiefe wünscht. Da die Leistung der Optik mit dem Abblenden steigt, haben lichtstärkere (=schnelle) Objektive meistens eine bessere Abbildungsqualität als ihre lichtschwächeren Kollegen bei gleicher Blende. Nachteilig sind der hohe Preis, das höhere Gewicht und die Grösse lichtstarker Objektive. Empfehlenswert ist hohe Lichtstärke für Leute, die gern im "available light"-Bereich fotografieren, etwa in Städten bei hereinbrechender Dunkelheit, ausserdem für Portraitteles wegen der geringen Schärfentiefe, die es erlaubt, den Hintergrund im Unscharfen verschwimmen zu lassen. Im Zweifelsfall sollte man insbesondere bei Normalobjektiven zur lichtstärkeren Version greifen, da sich die Mehrkosten und das höhere Gewicht im Vergleich zu anderen Brennweiten in Grenzen halten. Eine Lichtstärke, die besser als 1.4 ist, ist andererseits recht sinnlos, da der konstruktive Aufwand (und damit der Preis) enorm steigt und die Schärfentiefe bei Blende 1.4 bereits im Bereich der Filmplanlage üblicher Spiegelreflexkameras liegt. Bei weiter geöffneter Blende ist damit auch bei exakter Scharfeinstellung keine reproduzierbare Bildschärfe mehr gewährleistet. Die Unschärfekreise, die das fertige Bild aufbauen, haben die Form der Blende. Weicht die Form der Blende deutlich von der Kreisform ab, kann es vorkommen, dass ein im unscharfen Bereich liegender Bildteil unschön oder unnatürlich aussieht. Aufwändigere Blendenkonstruktionen haben somit bei hochwertigen Objektiven durchaus ihren Sinn. Man spricht, um den Eindruck der Schärfeauflösung vor und hinter der Schärfeebene zu beschreiben, vom Bokeh eines Objektivs. Spiegelobjektive haben keine Blende, bei ihnen haben die Unschärfekreise die Form der ringförmigen Eintrittsöffnung. Ihr Bokeh ist daher besonders unschön. Zoomobjektive sind im allgemeinen weniger lichtstark als Festbrennweiten. Hierauf sollte man auch achten, wenn man Kompaktkameras mit Zoomobjektiven kauft. Auf diesen Kameras ist die Lichtstärke häufig gar nicht angegeben, vielleicht, weil so grosse Zahlen nicht auf die kompakten Gehäuse passen.
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Blende und Lichtstärke
Brennweite | Index | Stichwort | Reflexe, Vergütung, Gegenlichtblenden
(c) 1999-2000 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/objektive/licht.html (3 of 3) [13.08.2002 09:25:19]
Reflexe, Vergütung und Gegenlichtblenden
Reflexe, Vergütung und Gegenlichtblenden Beim Übertritt von Licht von einem Medium in ein anderes wird ein Teil dieses Lichts reflektiert. Der genaue Anteil hängt vom Einfallswinkel und der Differenz der Brechungindices der Medien ab. So beträgt beispielsweise beim Übergang von Luft (Brechungsindex n = 1) in Glas mit n = 1.5 der reflektierte Anteil 4%. Da die Reflexion beim Austritt noch einmal auftritt, gelangen nur rund 92% des Lichts durch eine einfache Linse hindurch. Schwerwiegender als der Lichtverlust ist aber der Auftritt von Nebenbildern, die das Hauptbild diffus überlagern und die Brillanz des Bildes vermindern. Da der Effekt an jeder Linse auftritt, steigt das Problem mit zunehmender Linsenzahl.
Die Teilreflexion lässt sich mindern, indem ein "weicherer" Übergang zwischen den Medien ermöglicht wird. Bei Einführung einer zusätzlichen Schicht, deren Brechungsindex zwischen dem von Luft und Glas liegt, finden zwar zusätzliche Reflexionen statt, die jedoch auch in der Summe bedeutend geringer sind:
Da die Teilreflexion nach der Fresnel'schen Formel mit dem Quadrat der Differenz der Brechungsindices steigt, ist die Gesamtreflexion geringer. Berechnet man die Teilreflexion bei obigem Beispiel mit einer Zwischenschicht mit n = 1.25, so ergibt sich am Übergang von Luft (n = 1) in die Zwischenschicht eine http://www.foto-net.de/net/objektive/geli.html (1 of 3) [13.08.2002 09:25:20]
Reflexe, Vergütung und Gegenlichtblenden
Reflexion von rund 1.1%, am Übergang von der Zwischenschicht in Glas (n = 1.5) eine Reflexion von rund 0.9%. In der Summe findet also nur noch rund halb so viel Reflexion statt wie bei einem direkten Luft-Glas-Übertritt. Durch Einführung weiterer Schichten mit abgestuften Brechungsindices (Multicoating) lässt sich noch eine weitere Verbesserung erreichen. In der Praxis werden auf die fertigen Linsen eines optischen Systems Schichten aus Leichtmetallhalogeniden aufgedampft. Hierbei wird die Schichtdicke so gewählt, dass sich Reflexe an den Übergängen einer Schicht weginterferieren (auslöschen). Da dies nur für eine Wellenlänge optimiert werden kann, erscheinen die Linsen mehrschichtvergüteter Objektive grünlich oder rötlich schillernd. Dank dieser Technik sind Gegenlichtsituationen heute kein Problem, die alte Regel, immer nur mit der Sonne im Rücken zu fotografieren, spielt daher bei der Verwendung mehrschichtvergüteter Objektive keine Rolle. Dennoch sollten bei extremen Gegenlichtverhältnissen (Wintersonne im Bild) keine Filter verwendet werden, wenn möglich, sollte man dabei auch Objektive mit geringer Linsenzahl vorziehen:
Auf dem linken Bild (Yashica T4 mit Carl Zeiss Tessar 3.5/35 mm, 4 Linsen in 3 Gruppen) sind keine Reflexe zu erkennen, auf dem rechten Bild (Minolta 7000, Sigma 2.8-4/28-105 mm in 28 mm Position, 12 Linsen in 11 Gruppen) erkennt man eine ganze Spur von schwachen, aber störenden Reflexen. Wegen der vielen Glas-Luft-Übergänge ist das Sigma-Objektiv (wie alle Zooms) in der Abbildungsqualität bei derartigen Kontrastverhältnissen deutlich unterlegen, obwohl es doppelt so viel kostet wie die Yashica T4. Ohne Multicoating wäre allerdings auf beiden Bildern nur Matsche zu sehen. Eine starke Lichtquelle wie die Sonne mindert aber durch Reflexe auch dann die Brillanz, wenn sie so flach ins Objektiv scheint, dass sie nicht mehr im Bild ist. Problematisch ist das vor allem bei Weitwinkelobjektiven, wo eine sich gerade ausserhalb des Bildes befindliche Sonne eine Spur von blendenförmigen Reflexen durchs Bild ziehen kann. Um das möglichst weitgehend zu vermeiden, sind zahlreiche Gegenlichtblenden aus Metall, Kunststoff oder Gummi auf dem Markt. Sie werden in das Filtergewinde geschraubt, geklemmt ober per Bajonett arretiert und verhindern seitlichen Lichteinfall (eigentlich müssten sie daher Streulichtblenden heissen). Weiterhin schützen sie das Objektiv vor Stössen häufig besser als Schutzfilter, da ein splitternder Filter meistens auch Spuren an der Frontlinse hinterlässt. Die Gegenlichtblende muss zur Objektivbrennweite passen, damit sie optimal vor Lichteinfall schützt, ohne die Bildecken abzudunkeln. Für starke Weitwinkel- und Teleobjektive sollte man sich
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Reflexe, Vergütung und Gegenlichtblenden
daher möglichst die Originalblende des Herstellers besorgen. Für leichte Tele-, Weitwinkel- und Normalobjektive sind faltbare, runde oder eckige Gummigelis aus dem Zubehörhandel gut geeignet.
Treten gelegentlich unsymmetrische Reflexe wie auf dem obigen Bild (Salyut 80 mit Industar-29 2.8/80 mm-Objektiv) auf, so ist dafür die Verwendung reflektierender Materialien in der Kamera verantwortlich. Abhilfe kann man schaffen, indem man alle metallischen und glänzend-schwarz lackierten (!) Teile im Strahlengang mit mattschwarzem Kameralack anpinselt. Dieses Qualitätsproblem ist vor allem bei russischen Mittelformat-Spiegelreflexkameras anzutreffen. Möglich ist aber auch, dass die Reflexe von Zubehörteilen wie Zwischenringen verursacht werden.
Blende und Lichtstärke | Index | Stichwort | Abbildungsfehler
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Abbildungsfehler
Abbildungsfehler Eine einzelne Linse verursacht zahlreiche Abbildungsfehler, die sich in Unschärfen, Farbsäumen und Verzerrungen äussern. In Objektiven kombiniert man daher mehrere Linsen aus unterschiedlichen Glassorten, um die Fehler möglichst weitgehend zu eliminieren. Diese Korrektur ist so weit fortgeschritten, dass heute nur wenige Leistungsschwächen in der Abbildung eindeutig einem dieser Fehler zugeordnet werden können, was Objektivtests komplizierter macht. Die Sphärische Aberration (Öffnungsfehler) tritt auf, weil die Linsenoberfläche eine Kugeloberfläche beschreibt. Die Bündelung parallel eintreffender Strahlen in einen Brennpunkt ist daher nur für achsennahe Strahlen gegeben. Asphärische Linsen mit parabelförmigem Querschnitt vermeiden diesen Fehler, sind aber in hoher optischer Qualität sehr teuer zu fertigen. Das scharfe Kernbild wird durch die sphärische Aberration von einem unscharfen überlagert, was bei Weichzeichnerobjektiven, bei denen dieser Fehler absichtlich unterkorrigiert ist, ausgenutzt wird. Die Bildschärfe lässt sich durch Abblenden wesentlich steigern, allerdings verschiebt sich dabei die Ebene der maximalen Bildschärfe (Fokusverschiebung), was ein Nachfokussieren notwendig macht.
Die Chromatische Aberration (Farblängsfehler) tritt auf, weil der Linsenrand das Licht wie ein Prisma in seine spektralen Bestandteile zerlegt. Schlechte Korrektur führt im Bild zu Farbsäumen. Da das Licht, welches die Linse am Rand passiert, am meisten zur Aberration beiträgt, verringern sich diese Fehler mit dem Abblenden. Er lässt sich korrigieren, indem zwei Linsen aus unterschiedlichen Glassorten zu einer sogenannten Gruppe zusammengekittet werden. Man wählt die Glassorten so, dass der rote und der blaugrüne Spektralteil zusammenfällt. Man bezeichnet diese Konstruktionen als Achromaten, den nicht korrigierten Spektralteil als sekundäres Spektrum. Aufwändigere Konstruktionen, bei denen drei Wellenlängen zusammenfallen, bezeichnet man als Apochromaten. Der Mehraufwand lohnt sich insbesondere bei langen Brennweiten. Bei Spiegelobjektiven tritt chromatische Aberration nicht auf. http://www.foto-net.de/net/objektive/error.html (1 of 5) [13.08.2002 09:25:22]
Abbildungsfehler
Der Farbvergrösserungsfehler (Farbquerfehler) hat ähnliche Ursachen wie die chromatische Aberration: Die roten, grünen und blauen Teilbilder werden unterschiedlich gross abgebildet. Dies hat zur Folge, dass der Fehler in der Bildmitte nicht, zum Rand und zu den Ecken hin jedoch immer stärker auftritt. Der Fehler ist unabhängig von der Blende, die Korrektur bei der Objektivkonstruktion erfolgt wie bei der chromatischen Aberration.
Die Koma (Asymmetriefehler) kommt zustande, weil sich bei einem schrägen Eintritt des Strahlenbündels die sphärische Aberration aufgrund der Asymmetrie stärker auswirkt. Ein Lichtpunkt in der Bildecke wird bei einem unkorrigierten Objektiv oval mit unscharf verlaufender Seite (kometenartig) wiedergegeben. Bei der Korrektur spielt die Lage der Blende eine wesentliche Rolle, eine vollständige Korrektur ist bei einem völlig symmetrischen Objektivaufbau mit mittiger Blende möglich. Abblenden verringert den Fehler. Mitunter ist die Koma auch bei heutigen Objektiven bei starken Kontrasten und grosser Blende noch sichtbar, zum Testen empfiehlt sich z. B. der Sternenhimmel.
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Abbildungsfehler
Astigmatismus (Punktlosigkeit) betrifft auch Strahlenbündel, die schräg eintreffen: Der Querschnitt dieses Strahlenbündels ist in der Schnittebene der Linse nicht kreisrund, sondern elliptisch. Die längere (meridionale) Schnittebene unterliegt daher einer stärkeren sphärischen Aberration als die kürzere (sagittale). Damit ergeben sich für diese Strahlenbüschel unterschiedliche Brennpunkte. Ein heller Punkt am Bildrand wird daher als tangentialer (im sagittalen Brennpunkt) oder radialer Strich (im meridionalen Brennpunkt) in zwei Ebenen abgebildet. Der Fehler äussert sich in Schärfeabfall zum Bildrand hin, Abblenden bringt Verbesserung.
Die Bildfeldwölbung ist insbesondere bei Weitwinkelobjektiven ein Problem, eine schlechte Korrektur führt zu unzureichender Schärfe am Bildrand (oder in der Mitte, je nach Fokussierung) bei grossen Blenden. Beim Abblenden spielt sie wegen der höheren Schärfentiefe eine geringere Rolle. Sie kommt zustande, weil achsferne Punkte näher zur Hauptebene abgebildet werden als achsnahe. Aufgrund des Astigmatismus treten darüberhinaus zwei Bildschalen auf, eine für meridionale und eine für sagittale Strahlenbüschel. Vignettierung (Abdunkelung der Ecken) tritt ebenfalls hauptsächlich bei Weitwinkelobjektiven auf. Sie http://www.foto-net.de/net/objektive/error.html (3 of 5) [13.08.2002 09:25:22]
Abbildungsfehler
ist eigentlich kein Abbildungsfehler, da man sie auch bei Lochkameras beobachtet: Schaut man schräg auf das Loch, erscheint es kleiner. So gelangt weniger Licht hindurch, die Bildecken werden weniger belichtet. Sie ist somit geometrisch bedingt, ihre Korrektur ist schwierig. Sie stört jedoch nur, wenn der Lichtverlust zur Ecke mehr als eine Blende beträgt. Bei einigen extremen Weitwinkelobjektiven kann man beobachten, dass die Eintrittspupille grösser wird, wenn man das Objektiv kippt, durch eine solche Konstruktion wird die Vignettierung verringert. Weiterhin ist die Kompensation über einen speziellen Filter möglich, der in der Mitte neutralgrau ist und zum Rand hin verläuft (Radial-Graufilter). Dabei ist das zum Objektiv passende Filter zu verwenden, wenn es eines gibt. Ansonsten muss man mit der Vignettierung leben.
Verzeichnung (Distorsion) ist die gekrümmte Wiedergabe gerader Linien am Bildrand. Auch wenn die sphärische Aberration für grosse Aufnahmedistanzen korrigiert ist, tritt sie für sehr kurze Distanzen (Abbildung der Blende!) noch auf. Da die Bildpunkte (Unschärfekreise) Abbildungen der Blende sind, ist die Lage der Blende im Objektiv wesentlich. Bei einer Blende vor dem Objektiv tritt tonnenförmige Verzeichnung auf, bei einer Blende hinter dem Objektiv kissenförmige. Durch symmetrischen Objektivaufbau mit mittiger Blende lässt sich die Distorsion vermeiden. Abblenden hat keinen Effekt. Sie ist insbesondere bei Zoomobjektiven zu beobachten, da sich die Lage der Blende zur optischen Konstruktion beim zoomen verschiebt. Fisheye-Objektive bilden die Richtungskugel ab und verzeichnen daher sehr stark tonnenförmig, vignettieren aber nicht.
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Abbildungsfehler
Beugung ist ein physikalisches Phänomen, welches Lichtstrahlen (und anderen Wellen) erlaubt, um die Ecke zu laufen. Betrachtet man eine Wasserwelle, die eine Hafeneinfahrt passiert, so beobachtet man, dass sie diese Einfahrt als neuen Ausgangspunkt nimmt. Ihre Amplitude (Intensität) nimmt dabei ab, sodass die Schiffe nur sanft rumdümpeln und nicht dauernd gegen die Kaimauer geschleudert werden. Licht verhält sich ähnlich: Hält man einen schwarzen Karton gegen die Sonne, so sieht man die Kanten hell aufleuchten. Im Objektiv findet Beugung an der Blende statt, so dass ab einem bestimmten Punkt die Abbildungsqualität mit weiterem Abblenden abnimmt.
Reflexe, Vergütung, Gegenlichtblenden | Index | Stichwort | Objektivtests
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Objektivtests
Objektivtests In den einschlägigen Fachzeitschriften ist an Objektivtests kein Mangel. Wie objektiv diese allerdings tatsächlich sind, steht auf einem anderen Blatt. Es kommt durchaus vor, dass ein bestimmtes Objektiv bei verschiedenen Tests einmal sehr gut, ein anderes Mal sehr schlecht wegkommt. Selbst wenn man den Redakteuren unterstellt, die Tests unabhängig und objektiv durchzuführen - schliesslich sind die Objektivhersteller auch wichtige Anzeigenkunden - kommen für deutliche Abweichungen in der Bewertung verschiedene Punkte in Betracht: Einerseits schwanken die Ergebnisse je nach dem verwendeten Testverfahren. Man kann als Leser aber durchaus erkennen, wie aussagefähig eine Bewertung ist: Einen relativ hohen Wert haben Tests, bei denen das Verfahren genau und nachvollziehbar erläutert wird (beispielsweise Aufnahme von MTFKurven) und die Ergebnisse der einzelnen Messungen detailliert aufgeschlüsselt sind (Zentrierung, Verzeichnung etc). Werden jedoch einfach Punkte nach einem nicht nachvollziehbaren Schema verteilt, liegt der Verdacht nahe, dass das Objektiv einfach nach Testfotos beurteilt wurde. Neben der Subjektivität des Prüfers unterliegt ein solcher Test noch zahlreichen anderen Störfaktoren, sodass er nur geringe Aussagekraft hat. Weiterhin wird in der Regel bei allen Tests, unabhängig vom Preis, nur ein Exemplar des jeweiligen Objektivs getestet. Gerade die Objektive im unteren Preissegment unterliegen aber deutlich höheren Fertigungstoleranzen als teure Exemplare. Dies erklärt, warum sehr teure Objektive namhafter Hersteller deutlich konstanter in verschiedenen Tests beurteilt werden als vergleichsweise billige. Dies hat allerdings andersrum den Vorteil, dass sich ein "gutes" Exemplar eines billigen Objektivs auch mit deutlich teureren messen kann, es gibt also keinen Grund, seine Objektive auf Basis eines Tests zum Altglas zu tragen, wenn man bis dahin mit ihnen zufrieden war. Da es noch keinen Test für Objektivtests gibt, bleibt eigentlich nur die Möglichkeit, möglichst viele Ergebnisse zu vergleichen. Kommt ein Objektiv durchweg gut weg, wird es in der Regel auch eine überdurchschnittliche Leistung haben. Schwanken die Ergebnisse stark, scheinen die Fertigungstoleranzen grösser zu sein, die Gefahr, ein "schlechtes" Exemplar zu erwischen, steigt natürlich auch gerade auf dem Gebrauchtmarkt. Sind die Tests durchweg schlecht, liegt es eher nahe, vom Kauf abzusehen oder das ererbte Stück unauffällig an anspruchslose Kollegen zu veräussern. Ein grundlegendes Problem beim qualitativen Beurteilen von Objektiven ist es, eine objektiv messbare Grösse für den subjektiven Eindruck "Schärfe" zu finden. Dieser setzt sich nämlich aus der Kantenschärfe und dem Kontrast zusammen: In der folgenden Abbildung sind die oberen Kanten scharf, die unteren unscharf. Links ist der Kontrast höher als rechts. Der subjektive Schärfeeindruck ist links oben am höchsten, rechts unten am niedrigsten.
http://www.foto-net.de/net/objektive/test.html (1 of 5) [13.08.2002 09:25:23]
Objektivtests
Früher mass man zur Quantifizierung der Schärfeleistung das Auflösungsvermögen: Durch Abbilden schwarzweisser Linienmuster verschiedener Grösse (Siemensstern, Balkenmiren) wurde ausgelotet, wieviel Linien (eigentlich Linienpaare, schwarz und weiss) noch abgebildet (aufgelöst) werden konnten und ab wann sich eine einheitlich graue Fläche ergab. Das Ergebnis ist die maximale Auflösungsfähigkeit des Objektivs in Linienpaaren pro Millimeter (Lp/mm), in Abhängigkeit von der Lage im Bild (Mitte oder Ecke) und der Blende. Im praktischen Einsatz haben derart hohe Kontraste jedoch eine untergeordnete Bedeutung. Der subjektive Schärfeeindruck der Bilder eines Objektivs, welches geringer auflöst, dafür aber kontrastreicher abbildet, kann bei vielen Betrachtern höher sein. Daher korreliert man heutzutage die Grössen Kontrastübertragung und Auflösung zur ModulationsÜbertragungs-Funktion. Zur Messung benutzt man geätzte Gitter, bei denen schwarze Linien mit durchsichtigen, gleich breiten Zwischenräumen abwechseln. Die Breite dieser Linienpaare (in Lp/mm) bezeichnet man als Ortsfrequenz. Misst man die Helligkeitsverteilung vor dem rückseitig beleuchteten Gitter, ergibt sich aufgrund der Beugung eine sinusförmige Kurve (Objektkurve). Bildet man das Testgitter durch eine zu prüfende Optik ab, lässt sich die Messung im Abbildungsbereich wiederholen (Bildkurve). Bei einer perfekten Abbildung sind die Kurven identisch, ansonsten ist die Amplitude (entspricht dem Hell/Dunkel-Unterschied) der zweiten Kurve geringer.
http://www.foto-net.de/net/objektive/test.html (2 of 5) [13.08.2002 09:25:23]
Objektivtests
Das Verhältnis der Amplituden y'/y, der Modulations-Übertragungs-Faktor MTF, beträgt also im Fall der optimalen Wiedergabe 1 oder 100%. Dieser Faktor hängt natürlich von der Ortsfrequenz ab, mit zunehmender Ortsfrequenz wird er kleiner, bis er schliesslich an der Auflösungsgrenze der Optik null erreicht. Die Kurve, die diese Abhängigkeit beschreibt, bezeichnet man als Modulations-ÜbertragungsFunktion.
Weitere Abhängigkeiten bestehen von der Lage im Bildfeld, normal ist ein Qualitätsabfall zum Rand hin, und von der Blende. Um zu aussagekräftigen Daten zu kommen, wählt man zunächst Ortsfrequenzen http://www.foto-net.de/net/objektive/test.html (3 of 5) [13.08.2002 09:25:23]
Objektivtests
aus, die hohe praktische Bedeutung haben. Üblich sind 10, 20 und 40 Lp/mm. Da das Auge nur etwa 5 Linienpaare pro Millimeter auflöst, sind höhere Ortsfrequenzen von geringer Bedeutung: Eine Auflösung des Negativs von 40 Lp/mm erlaubt so eine achtfache lineare Vergrösserung (20x30 cm bei Kleinbild), ohne dass augenfällige Unterschiede sichtbar werden. Bei noch stärkerer Vergrösserung wird die schlechtere Auflösung durch den steigenden Betrachtungsabstand kompensiert. Eine typische MTF-Kurve zeigt zum Beispiel für eine bestimmte Blende und Ortsfrequenz den Modulations-Übertragungs-Faktor in Abhängigkeit vom Abstand zur Bildmitte, 20 mm entsprechen bei Kleinbild, 40 mm bei Mittelformat der Bildecke.
Beispiel einer MTF-Kurve: Mittelformat-Objektiv Hasselblad Planar CF f/2.8 80 mm. Links Blende 2.8, rechts Blende 8. Fokussierung jeweils unendlich. Ortsfrequenzen 10, 20 und 40 Lp/mm. Gitterausrichtung: ....... tangential ____ sagittal Aufgetragen ist die MTF gegen den Abstand zur Bildmitte. Quelle: www.hasselblad.com Häufig werden für sagittale und tangentiale Gitteranordnung unterschiedliche Kurven gemessen (vgl Astigmatismus).
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Objektivtests
Ein hervorragendes Objektiv sollte bei einer Ortsfrequenz von 40 Lp/mm in der Bildmitte einen MTF von mindestens 50% aufweisen. Weiterhin erhält man durch die Auftragung einen guten Eindruck vom Qualitätsabfall zum Bildrand und vom Gewinn durch Abblenden. Die praktische Bedeutung einer guten Modulationsübertragung bei 40 Lp/mm, also die kontrastreiche Wiedergabe sehr feiner Details, erschliesst sich aber erst, wenn die Aufnahme stark vergrössert oder gross projiziert wird. Die Modulationsübertragung bei niedrigen Ortfrequenzen wie 10 Lp/mm entscheidet über den subjektiven Kontrasteindruck bei der Betrachtung des Bildes, hier sind geringe Unterschiede auch schon bei kleinen Vergrösserungen augenfällig. Durch die Fortschritte, die sich durch Multicoating, besondere Glassorten, Fertigungsverfahren für Asphären und vor allem durch moderne Optikrechner ergeben haben, sind heutzutage selbst recht billige Objektive auf einem erstaunlich hohen Leistungsniveau. Für qualitativ mangelhafte Bilder sind viel häufiger Labors, Streulicht oder eine schlechte Kamerahaltung verantwortlich als die Objektivleistung. Andererseits ist die korrekte Beachtung dieser Punkte unerlässlich, um die Vorteile guter Objektive auch wirklich nutzen zu können.
Abbildungsfehler | Index | Stichwort | Zoomobjektive
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Zoomobjektive
Zoomobjektive Zoomobjektive, früher auch Gummilinsen genannt, sind Objektive mit veränderlicher Brennweite. Sie erfreuen sich in den vergangenen Jahrzehnten einer zunehmenden Beliebtheit und sind heute sowohl bei kompakten Sucherkameras als auch bei Spiegelreflexsystemen weit verbreitet. Ihr unbestrittener Vorteil gegenüber den Festbrennweiten besteht einerseits darin, dass man gewichts-, platz- und kostensparend quasi mehrere Objektive in einem vereint. Dies ist ein Vorteil bei Kompaktkameras, da man hier die Objektive nicht wechseln kann, und macht sie für Leute interessant, die viel mit der Kamera unterwegs sind. Der Vorteil, dass der mitunter lästige, vor allem aber zeitraubende Wechseln der Objektive im Rahmen des abgedeckten Brennweitenbereichs wegfällt, ist in Situationen, die hohe Flexibilität erfordern - vom Sportreporter bis zum Hochzeitsfotografen - von hohem Wert. Diesen Vorteilen stehen aber auch Nachteile entgegen. Die geringe Lichtstärke vieler Zoomobjektive schränkt ihre Gebrauchstüchtigkeit unter schlechten Lichtverhältnissen (Dämmerung, Innenräume) deutlich ein, während die auf dem Markt befindlichen lichtstärkeren Zoomobjektive erheblich teurer, grösser und schwerer sind. Weiterhin ist die optische Qualität derjenigen von Festbrennweiten deutlich unterlegen. Viele Zoomobjektive weisen sichtbare Verzeichnung auf, ausserdem ist ihre Brillanz aufgrund der zahlreichen Glas-Luft-Übergänge schlechter, was bei Gegenlicht zu flaueren Bildern führt. Ist die Bildqualität oberstes Kriterium, kommt man um Festbrennweiten nicht umhin, ebenso, wenn sehr hohe Lichtstärke gefragt ist. Wer also auf Partys oder anderen gesellschaftlichen Anlässen fotografiert, sportliche Anlässe oder seine krabbelnden Kinder dokumentieren möchte, ist mit einem Zoomobjektiv gut beraten. Wer sich Zeit zum Fotografieren nimmt, gerne Landschaften ins rechte Licht rückt und Dämmerungs- und Nachtaufnahmen machen möchte, sollte sich einen Satz guter Festbrennweiten zulegen. In der fotografischen Lernphase (die, wenn man es ernsthaft betreibt, ein Leben lang dauert) ist auch von Vorteil, dass die Festbrennweite zu erhöhter fotografischer Disziplin zwingt, weil man die verschiedenen Brennweiten bewusster einsetzt. Bei Anfängern beobachtet man häufig, dass sie zoomen, anstatt den Standort zu verändern. Erfahrene Fotografen wählen eine dem Motiv angemessene Brennweite und dann den dazu passenden Standort. Wann man welche Brennweite am besten einsetzt, lernt man am Besten, wenn man mit Festbrennweiten arbeitet. Die Einstellung der Brennweite bei Zoomobjektiven erfolgt in der Regel über einen Einstellring (Drehzooms) oder durch Ausziehen des vorderen Tubus (Schiebezooms). Die Einstellung über einen Ring wird von der Mehrheit als praktikabler empfunden, geübte Fotografen sind aber teilweise mit Schiebezooms schneller, da man am gleichen Ring scharfstellt und die Brennweite wählt. Eine motorische Einstellung der Brennweite ist nicht vorteilhaft, da sie unpräzise ist und unnötig http://www.foto-net.de/net/objektive/zoom.html (1 of 2) [13.08.2002 09:25:24]
Zoomobjektive
Batteriestrom verbraucht. Häufig wird über die Vor- und Nachteile von Fremdherstellern diskutiert. Diese Firmen stellen Objektive für verschiedene Anschlüsse her. Aufgrund ihrer Beliebtheit arbeiten sie mit höheren Stückzahlen und stehen meistens im Ruf, ein deutlich besseres Preis-Leistungsverhältnis zu bieten. Im Bereich der lichtschwachen Billig-Zooms kann dies auch durchaus zutreffen, da die Kamerahersteller im wilden Preiskampf Objektive herausgegeben haben, die in ihrer Qualität am ehesten Flaschenböden gleichkommen. Wer eine Kamera kauft, um sie ausschliesslich mit einem solchen Objektiv zu verwenden, ist mit einer kompakten Sucherkamera mit Sicherheit besser beraten, da sie ihm mindestens gleiche Qualität zu einem günstigeren Preis in kompakterem Format bietet. Wer reich ist und ein Zoom wünscht, sollte sich ein professionelles Zoom des Originalherstellers zulegen. Sie haben zumeist akzeptable Lichtstärken und eine ordentliche optische Qualität, die bei teuren Zooms auch an Festbrennweiten heranreicht. Wer aus einem kleinen Budget ein Maximum an Qualität herausholen will, ist mit Festbrennweiten am besten beraten. Hat man diese bereits und benötigt ein Zoom zur Ergänzung des Objektivbestands, bekommt hingegen bei Fremdherstellern tatsächlich häufig mehr fürs Geld als beim Originalhersteller.
Objektivtests | Index | Stichwort | Spezialobjektive
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/objektive/zoom.html (2 of 2) [13.08.2002 09:25:24]
Spezialobjektive
Spezialobjektive Ausser gewöhnlichen, plankorrigierten Objektiven verschiedener Brennweiten und Zoomobjektiven gibt es eine Reihe von Objektiven, die konstruktive Besonderheiten aufweisen: Fisheye-Objektive (Fischaugen) bilden im Gegensatz zu plankorrigierten Weitwinkelobjektiven die Richtungskugel ab, gerade Linien erscheinen zum Rand hin stark tonnenförmig verzeichnet. Der Effekt entspricht somit dem Blick in eine verspiegelte Weihnachtsbaumkugel. Es gibt im Wesentlichen zwei Versionen: Teilformat-Fischaugen (rund 8 mm Brennweite bei Kleinbild) zeichnen nur einen Kreis mit 180° Bildwinkel aus. Sie sind seltener und teurer, der Effekt ist sehr deutlich mit einer entsprechend hohen Gefahr der Abnutzung. Vollformat-Fischaugen (rund 16 mm Brennweite bei Kleinbild) nutzen das ganze Filmformat. Der Effekt ist nur zu sehen, wenn gerade Linien vorhanden sind, die nicht durch die Bildmitte laufen. Fischaugen sind generell einfacher zu konstruieren als korrigierte Weitwinkelobjektive, dies macht sie preiswerter und unanfälliger gegen extreme optische Situationen wie die Abbildung der Sonne in einer Bildecke. Die Brennweite gibt lediglich Auskunft über die Grösse der Abbildung von Gegenständen in der Bildmitte, der Bildwinkel beträgt meistens 180°. Da Objekte zum Rand hin kleiner dargestellt werden, ist die Vordergrunddominanz im Gegensatz zu korrigierten Weitwinkelobjektiven nicht ausgeprägt. Auch fällt die Helligkeit zum Bildrand nicht ab.
Es gibt auch Konverter, die vor Normal- oder Weitwinkelobjektive geschraubt werden und den Bildwinkel vergrössern. Um die grauenhafte Verzeichnung zu entschuldigen, werden sie FisheyeKonverter genannt. Sie sind sehr billig und als netter Effekt gedacht, zu mehr sind sie wegen der geringen optischen Qualität auch nicht zu gebrauchen.
http://www.foto-net.de/net/objektive/spezial.html (1 of 4) [13.08.2002 09:25:25]
Spezialobjektive
Weichzeichnerobjektive sind Porträtteles, bei denen die sphärische Abberation unterkorrigiert ist. Das scharfe Kernbild wird somit von einem unscharfen überlagert, wodurch sich der bekannte schmeichelnde bis surrealistische Eindruck ergibt. Spiegelteleobjektive (Spiegellinsenobjektive, Katadiopter) sind starke Teleobjektive, bei denen Hohlspiegel zum Einsatz kommen. Durch den so gefalteten Strahlengang sind sie verhältnismässig kompakt und leicht, verfügen aber über keine Blende. Damit ist die Steigerung von Abbildungsqualität und Schärfentiefe durch Abblenden nicht möglich, zur Lichtreduktion müssen Graufilter verwendet werden. Durch die ringförmige Eintrittsöffnung werden statt Unschärfekreisen Unschärferinge abgebildet. Diese Besonderheit mag bei unscharfen Lichtpunkten noch als netter Effekt durchgehen; ein unscharfer Vorder- oder Hintergrund sieht jedoch sehr unschön aus, insbesondere, wenn er strukturiert ist. Man spricht hier von einem besonders unschönen Bouquet. Für die Astrofotografie beispielsweise sind sie jedoch gut geeignet.
Telekonverter sind keine Objektive. Sie werden zwischen Objektiv und Kamera eingefügt und verlängern die Brennweite um einen bestimmten Faktor, sie vergrössern dabei die Blendenzahl um den gleichen Faktor. So wird mit einem 2fach-Telekonverter aus einem 2.8/135 mm-Objektiv ein 5.6/270 mm-Objektiv. Der Lichtverlust ist somit erheblich, die optische Qualität von guten Telekonvertern ist jedoch sehr anständig. Sie sind eine preiswerte Möglichkeit, den Einsatzbereich einer Fotoausrüstung wesentlich zu erweitern. Da die Nahgrenze konstant bleibt, die Brennweite aber verlängert wird, vergrössert sich auch der maximale Abbildungsmassstab um den Konverterfaktor. Dies macht sie auch für den Macrobereich interessant. Optisch wirken sie als zusätzliches Streuglied, sie haben zwischen einer und sieben Linsen. Ein brauchbarer Telekonverter besteht aus mindestens vier Linsen, mehrere Telekonverter sollte man nicht kombinieren. Die Kombination mit Weitwinkelobjektiven ist möglich, wenn auch nicht immer sinnvoll. Hervorragende Abbildungsqualität liefern Telekonverter, die für bestimmte Objektive gerechnet sind, bei Kombination mit diesen Objektiven. Macroobjektive sind auf nahe Einstellungen korrigiert und ermöglichen so Fotos von sehr kleinen Gegenständen (Makrofotografie). Ein gutes Macroobjektiv lässt sich von einem Abbildungsmassstab von 1:1 bis unendlich scharfstellen.
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Spezialobjektive
Lupenobjektive und Balgenköpfe sind Objektive, die für grosse Abbildungsmassstäbe gerechnet wurden und ohne Scharfeinstellvorrichtung gefertigt werden, da sie für den Einsatz an Balgengeräten gedacht sind. Shiftobjektive erlauben ein Verschieben parallel zum Film, wodurch sich die Möglichkeit der perspektivischen Korrektur ergibt. Sie zeichnen einen grösseren Bildkreis aus und verfügen in der Regel über eine hervorragende Abbildungsqualität.
Vergrösserungsobjektive sind beim Herstellen von Abzügen für die Abbildung des Negativs auf dem Papier zuständig. Sie verfügen über eine Blende und sind für kurze Distanzen gerechnet, sie sind somit auch im Macrobereich einsetzbar. Der optimale Abbildungsmassstab wird vom Hersteller angegeben. Reproobjektive sind für grosse Abbildungsmassstäbe gerechnete, extrem scharfe und völlig plankorrigierte Objektive, die jedoch als Tribut an diese Leistungen nur sehr geringe Lichtstärken von etwa 1:8 oder geringer haben. Sie sind Vergrösserungsobjektiven vergleichbar und werden an speziellen Reprokameras eingesetzt. Projektionsobjektive bilden Dias bei der Projektion auf der Leinwand ab. Sie haben meistens keine Blende und sind für einen festen Abbildungsmassstab gerechnet, was sie sehr billig in der Fertigung macht. Leider werden viele Projektoren ab Werk mit Objektiven ausgerüstet, die nur soviel kosten wie ein UV-Filter. Das projizierte Dia ist aber nur so gut wie das schwächste Glied in der optischen Kette. Da selbst ein hochwertiges Projektionsobjektiv nur soviel kostet wie ein simples Normalobjektiv, sollte man daran nicht sparen. Möchte man Projektionsobjektive abblenden, ist ein wenig Bastelei vonnöten. Grossformatobjektive zum Einsatz an Fachkameras haben meistens einen eingebauten Verschluss und werden auf Platten (Platinen) montiert, die einen schnellen Wechsel des Objektivs an der vorderen Standarte einer Fachkamera ermöglichen.
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Spezialobjektive
Bei modernen Objektiven gibt es ausser Variationen in der Konstruktion (Linsenzahl) konstruktive Besonderheiten, die höhere Abbildungsleistungen, kompaktere Bauweise oder bessere Handhabung ermöglichen: Gläser mit anomaler Teildispersion sind Gläser, die bei hoher Brechung geringe Dispersion aufweisen oder umgekehrt. Sie sind wertvoll zur Konstruktion von Korrekturgliedern für die chromatischen Abbildungsfehler. Der Zusatz Apo weist auf apochromatische Korrektur hin. Durch weitgehende Beseitigung des sekundären Spektrums sind Farbfehler hochgradig korrigiert, was mit zunehmender Brennweite wichtig wird. Bei der Innenfokussierung wird nicht die gesamte Optik zur Scharfeinstellung verschoben, sondern nur eine bestimmte Linsengruppe. Bei Spiegelobjektiven wird zur Scharfeinstellung nur der zweite Spiegel relativ zum ersten bewegt. Floating elements sind ein mechanisches Konstruktionsmerkmal, bei dem eine Linsengruppe (das floating element) relativ zu den restlichen Linsen bei der Scharfeinstellung nichtlinear bewegt wird. Dadurch wird eine bessere Korrektur im Nahbereich ermöglicht. Sie sind häufig bei hochwertigen Weitwinkelobjektiven anzutreffen. Asphären sind Linsen, deren Oberfläche nicht einer Kugeloberfläche (sphärische Fläche) entspricht. Sie sind wertvoll als Korrekturglieder für die sphärischen Abbildungsfehler. Sie sind sehr teuer in der Herstellung, wenn sie aus Glas geschliffen werden und kommen daher nur bei hochwertigen Objektiven zum Einsatz. Bei Kunststofflinsen stehen lediglich zwei Materialien zur Auswahl (Polystyrol und Acrylglas (PMMA)), da jedoch Asphären aus Kunststoff billiger zu fertigen sind, werden sie auch zunehmend bei preiswerteren Objektiven verwendet.
Zoomobjektive | Index | Stichwort | Filter
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/objektive/spezial.html (4 of 4) [13.08.2002 09:25:25]
Filter
Filter Filter beeinflussen das auf den Film gelangende Licht in verschiedener Weise. Bevor ich auf die verschiedenen Filter eingehe, ist einiges zu Filtern allgemein zu sagen. Jedes Filter, das vor das Objektiv gesetzt wird, verschlechtert die Abbildungsleistung der Optik. Eine Alternative gibt es, wenn man Farbfilter mit künstlichen Lichtquellen wie Blitzlicht kombiniert. Hier ist eine billige farbige Folie vor dem Blitz günstiger als ein teures Glasfilter vor dem Objektiv. Ansonsten gilt: Filter nie unbedacht einsetzen und nicht mehrere Filter gleichzeitig verwenden. Wer teure Objektive kauft, sollte auch nicht bei den Filtern sparen und z. B. auf Vergütung achten. Da die meisten Filter einen Teil des Lichts absorbieren, gelangt weiterhin weniger Licht auf den Film als ohne Filter. Wieviel weniger, ist in der Regel auf dem Filter in Form des Verlängerungsfaktors angegeben. Um diesen Faktor muss die Belichtung gegenüber der Messung ohne Filter verlängert werden. Seine Grösse hängt stark von der Art des Filters ab, UV-Filter haben keinen Verlängerungsfaktor, Objektivdeckel den höchsten. Wird die Belichtung von der Kamera durch das Objektiv gemessen, ist weiter nichts zu beachten. Normalerweise werden Filter aus Glas gefertigt oder Kunststoffolien mit Glas verkittet. Üblicherweise werden sie vor das Objektiv geschraubt und daher in verschiedenen Grössen für die gängigen ObjektivFrontgewinde angeboten. Es gibt Adapterringe, die die Verwendung eines grösseren Filters ermöglichen. Weiterhin gibt es Systemfilter (z. B. von Cokin und Chromatek), hier werden rechteckige Filter in Filterhalter gesteckt, die wiederum mit einem Adapter auf das Frontgewinde geschraubt werden. Bei manchen Teleobjektiven, die grosse Frontgewinde haben, besteht alternativ die Möglichkeit, sehr viel kleinere, leichtere und billigere Filter in ein kleineres Gewinde an der Objektivrückseite einzuschrauben. Eine weitere Variante sind Filterschubladen, bei denen der Filter zwischen den Linsen des Objektivs liegt. Da in diesem Fall der Filter bei der Berechnung des Objektivs berücksichtigt wurde, muss immer ein (Klarglas-)Filter in der Schublade vorhanden sein. Letzlich gibt es noch Halterungen für Gelatinefilter, die optisch sehr gut und preiswert, jedoch auch recht empfindlich sind. UV-Schutzfilter sind einfache Glasfilter, die UV-Licht absorbieren, was jedes Glas tut. Sie sollen die Fotos vor einem angeblichen Blaustich durch UV-Licht bewahren. Diese Wirkung ist fragwürdig, da selbst billige Objektive mit Glaslinsen ausgestattet sind, welche UV auch absorbieren, und moderne Filme darüberhinaus noch mit einer UV-Schutzschicht ausgerüstet sind. Da sie jedoch kaum einen sichtbaren Effekt hinterlassen, werden sie gerne als Objektivschutz verwendet, um die Frontlinse vor Kratzern zu bewahren. Jedes Element im Strahlengang senkt jedoch die Abbildungsschärfe und den Kontrast. Daher ist der Einsatz von UV-Filtern nur sinnvoll, wenn das Objektiv besonderen Gefahren ausgesetzt ist, beispielsweise bei Fotos im Sandsturm bei Gegenwind. Man sollte dann aber eine optisch hochwertige Version kaufen und den Filter abschrauben, wenn man maximale Bildschärfe wünscht oder ein anderes Filter verwendet. Übrigens lohnt sich der Austausch einer zerkratzten Frontlinse, ausser bei Billigobjektiven, durchaus. Die Gefahr der Beschädigung der Frontlinse wird auch meistens überschätzt, http://www.foto-net.de/net/objektive/filter.html (1 of 4) [13.08.2002 09:25:27]
Filter
wer sie schützen möchte, sollte über Gegenlichtblenden nachdenken. Wer hingegen wirklich einen UVSchutz braucht, weil er in praller Sonne im Hochgebirge fotografiert, sollte ein Skylight-Filter verwenden, da es UV-Strahlung in wesentlich höherem Anteil absorbiert als ein UV-Filter. Farbfilter sind Filter, die einen Teil des sichtbaren Lichtspektrums absorbieren. Einfarbige Filter sind in der Regel nicht für die Farbfotografie geeignet. In der Schwarzweissfotografie sind sie jedoch das wichtigste Mittel zur Kontrastbeeinflussung. Im Ergebnis wird die Eigenfarbe des Filters heller erscheinen, die Komplementärfarbe dunkler. Der Klassiker ist dabei der Gelbfilter, der den blauen Himmel etwas dunkler erscheinen lässt und so die Wolkenzeichnung verbessert. Orangefilter lassen den Himmel noch dunkler erscheinen, Rotfilter dramatisch schwarz. Weiterhin gleicht ein Rotfilter Hautunreinheiten bei Porträts aus. Grünfilter lassen Vegetation heller erscheinen, während Rottöne dunkler werden. Konversionsfilter sind Farbfilter, die die Farbtemperatur beeinflussen. Sie erscheinen dementsprechend rötlich oder bläulich. Hierzu zählen auch die Skylight-Filter, die eine geringe Konversion zu niedrigeren Farbtemperaturen bewirken, sodass das Ergebnis etwas wärmer erscheint. Sie werden häufig anstelle der UV-Filter als ständiger Objektivschutz verwendet, da der Effekt nur gering ist. Stärkere Filter erlauben den Einsatz von Tageslichtfilm bei Kunstlicht oder umgekehrt. Es gibt auch Filter gegen spezielle Farbstiche, etwa den markanten Grünstich von Tageslicht-Leuchtstoffröhren. Polfilter bestehen aus einer Folie eines Licht absorbierenden Kunststoffs, dessen Moleküle durch mechanisches Strecken parallel ausgerichtet sind. Sie absorbieren daher nur Licht in der Schwingungsebene, in der die Moleküle ausgerichtet sind, während Licht, welches senkrecht dazu schwingt, unhehindert passieren kann. Durch Polfilter durchgegangenes Licht ist polarisiert, das heisst, es schwingt nur noch in einer Ebene. Mit einem zweiten Polfilter lässt sich dieser Effekt sichtbar machen: Sind zwei Polfilter gleich ausgerichtet, geht etwa gleich viel Licht hindurch wie durch einen, verdreht man sie zueinander, geht weniger Licht hindurch, bis sie bei einem Winkel von 90° völlig undurchsichtig werden.
Für den Einsatz an Objektiven werden Polfilterfolien mit Glas verkittet in drehbaren Fassungen hergestellt. Zum Einsatz kommen Polfilter, wenn das natürliche Licht bereits polarisiert ist, dies ist bei Streulicht vom Himmel und bei Reflexen von nichtmetallischen Objekten wie Glas oder Wasser der Fall. Der Grad der Polarisation hängt dabei vom Betrachtungswinkel ab. Betrachtet man die Welt durch ein
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Filter
Polfilter, kann man durch Drehen Spiegelungen von Glasscheiben und Reflexe von Wasser vermindern oder vermeiden, die Farbsättigung des Himmels steigt und die Eigenfarben von Gegenständen erscheinen klarer, weil reflektiertes Himmelslicht eliminiert wird. Diese Möglichkeiten machen Polfilter zu einem sehr vielseitigen Instrument. Da die Wirkung von der Position abhängt, werden sie in einer drehbaren Fassung gefertigt. Ihr Einsatz ist nur bei Spiegelreflex- und Fachkameras sinnvoll, da man die Wirkung auf der Mattscheibe beurteilen und die richtige Position finden kann. Ausserdem sollte die Belichtung von der Kamera durch das Objektiv gemessen werden, da je nach Anteil der unterdrückten Reflexe auch der Verlängerungsfaktor von der Filterposition abhängt. Polfilter sind ein wichtiges Hilfsmittel, insbesondere für die Landschafts- und Architekturfotografie. Sie sollten in keiner Ausrüstung fehlen. Im Handel sind lineare und circulare Polfilter. In der Anwendung sind sie identisch. Für viele moderne Kameras, die den Autofokus und die Belichtung über einen Hilfsspiegel messen, werden jedoch circulare Polfilter empfohlen, da es sonst zu Fehlmessungen kommen kann. Ein besonderer Einsatz von Polfiltern ist das Kreuzpolblitzen. Effektfilter sind Vorsätze, mit denen sich eine bestimmte Stimmung erzeugen lassen soll. Beispiele sind Filter, die einen Regenbogen in jedes Bild "zaubern", Prismenvorsätze, die die Bildmitte mehrfach abbilden und so einen surrealistischen Effekt erzeugen sollen, oder Orange-Verlauffilter, mit denen die Sonnenuntergangsstimmung auch zur Mittagszeit möglich sein soll. Wenn ihre plakative Wirkung das naive Betrachterauge auch häufig zunächst zu beeindrucken vermag, so nutzt sich der Effekt doch sehr schnell ab. Häufig werden diese Filter als Selbstzweck eingesetzt, unterstreichen also nicht die Bildaussage, sondern nur die Wirkung des Filters. Solche Bilder sind wertlos. Es gibt Effektfilter, die sich dezent einsetzen lassen, beispielsweise Liniengitter, die punktförmige Reflexe oder Lichtquellen zu Sternchen aufblühen lassen. Sie müssen, wenn überhaupt, sehr sparsam eingesetzt werden und zur Bildaussage passen. Weichzeichner schmeicheln mit einem unscharfen, nebligen Eindruck, der bei Porträts - insbesondere bei weniger hübschen Menschen - sehr beliebt ist. Einfache Weichzeichner bestehen aus mattem Glas, sie sind zwar billig, aber eine vorn über das Objektiv gezogene Nylon-Strumpfhose hat einen ähnlichen Effekt und ist noch billiger. Auch kann man Vaseline dünn auf einen UV-Filter auftragen und dabei die Dicke variieren oder die Mitte freilassen und den Effekt begutachten. Wem es auf die Reproduzierbarkeit nicht so ankommt, kann auch die Frontlinse anhauchen (billigste Lösung). Teure Weichzeichner wie die Zeiss Softare überlagern ein scharfes Bild mit einem unscharfen, ähnlich arbeiten Weichzeichnerobjektive. Spezielle Filter wie die Minolta Portrayer streuen verstärkt den roten Bildanteil, was sich positiv auf Hautunreinheiten auswirkt. Nahlinsen sind eigentlich keine Filter. Sie erlauben es, in den Makrobereich vorzudringen, indem sie wie eine Lupe wirken. Bessere Nahlinsen sind Achromate, also aus zwei Linsen zusammengekittet und daher besser in der Abbildungsqualität. Sie sind preiswert und haben keinen Einfluss auf die Lichtstärke des Objektivs, sie sind daher ein günstiger Einstieg in die Welt der Makrofotografie. Ihre Stärke ist meistens in Dioptrien angegeben, 1000 mm dividiert durch die Dioptrienzahl ergibt die Brennweite (z. B. 4 Dioptrien = 250 mm).
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Filter
Graufilter sind eine Möglichkeit, die Lichtmenge zu reduzieren. Sie haben ausser dem Verlängerungsfaktor keinen Effekt. Sie kommen recht selten zum Einsatz, am ehesten noch bei Objektiven, die sich nicht abblenden lassen (Spiegelobjektive). Filterfolien mit sehr hohem Verlängerungsfaktor ermöglichen es, direkt die Sonne zu fotografieren (Astrofotografie). Auch Langzeitbelichtungen am Tag sind mit Graufiltern möglich, auf diese Weise lassen sich Strassen und Plätze fotografieren, ohne dass der Verkehr scharf abgebildet wird. Interessant sind auch Verlauf-Grau-Filter, deren eine Hälfte grau und die andere farblos ist, an der Grenze ist ein weicher Übergang. Mit ihrer Hilfe lassen sich extreme Kontrastverhältnisse in den Griff kriegen, indem die eine Bildhälfte abgedunkelt wird. Systemfilter sind hier von Vorteil, da sie sich nach oben oder unten verschieben lassen, sodass der Übergang nicht zwangsläufig in der Bildmitte liegen muss. Das Bild zeigt einen Systemfilter der Firma Cokin, Grösse P. Radial-Verlauffilter sind in der Mitte dunkel und verlaufen nach aussen. Mit ihrer Hilfe lässt sich die Vignettierung korrigieren.
Spezialobjektive | Index | Stichwort | Filme
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/objektive/filter.html (4 of 4) [13.08.2002 09:25:27]
Dia oder Negativ?
Dia oder Negativ? Die Entscheidung für Dias oder Negative wird meistens aus dem Bauch heraus getroffen, bevor man überhaupt ernsthaft zu fotografieren begonnen hat. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile, die an dieser Stelle einmal zusammengefasst werden sollen. Unter dem Aspekt der Präsentation haben Papierbilder den Vorteil, dass man sie unkompliziert in kleiner Runde vorzeigen kann. Weiterhin lassen sich ansprechende Alben gestalten und preiswert Bilder nachbestellen. Dies erklärt den nachhaltigen Erfolg von Papierbildern. Dias lassen sich eindrucksvoller und einfacher in grösserer Runde präsentieren, allerdings ist der Aufwand höher: Man braucht einen Projektor und eine Leinwand sowie ausreichend Stühle und Zeit. Wichtig ist ausserdem, dass die Bilder eine gewisse objektive Qualität aufweisen, möchte man nicht seinen Freundeskreis verringern. Die Schärfe ist wichtiger als bei Papierbildern, da das Bild sehr gross projiziert wird und die Augen beim Betrachten unscharfer Bilder sehr schnell ermüden, da das Auge versucht, die Schärfe nachzustellen. Auch sollten präsentierte Dias einen erkennbaren Sinnzusammenhang haben, beispielsweise eine abgeschlossene Reise dokumentieren. Die Länge eines Diavortrages sollte den Aufwand rechtfertigen, aber nicht die Zuschauer überfordern. Ein guter Richtwert sind 45-60 Minuten und 150-200 Dias. Bei einer Überblendprojektion ist noch eine gewisse Steigerung möglich. Bei der Qualität haben die Dias ein wenig die Nase vorn, da der zusätzliche Schritt des Kopiervorgangs vom Negativ auf Fotopapier wegfällt. Zudem wird dieser Schritt von Labors ausgeführt, deren oft miese Qualität von vielen Kunden klaglos akzeptiert wird. Findet man ein gutes Labor, bekommt man aber bessere Prints von einem Negativ als von einem Dia. Kontrolle über den ganzen Prozess hat man nur, wenn man seine Fotos selbst abzieht, was aber aufwändig und teuer ist. Die Archivierung ist bei Dias relativ einfach, man sollte sich nur überlegen, ob man die Dias in Magazine oder in Klarsichtmappen sortiert und bei einem System bleiben. Die Sortierung in Magazine erlaubt es, seine Dias schneller einmal anzusehen, und ist etwas billiger. In Klarsichtmappen oder Kunststoffkassetten spart man Platz und findet bestimmte Dias auf einem Leuchtpult schneller. Seine Negative sollte man grundsätzlich in einem Ordner in entsprechenden Ablagebögen sammeln und eine Liste mit Inhaltsbeschreibung anlegen. Indexprints sind auch sehr hilfreich. Bei den Bildern wird es etwas komplizierter, da häufig ein Teil verschenkt wurde oder im Album klebt und der Rest in irgendeinen Schuhkarton wandert. Hat man die Bilder im Schuhkarton aber zumindest rudimentär angeschrieben (z. B. mit der Film-Nummer), findet man die Negative für Nachbestellungen schnell wieder. Scannen lassen sich Dias wie Negative gleichermassen unproblematisch mit speziellen Filmscannern, die inzwischen auch für Amateure erschwinglich sind. Papierabzüge hingegen lassen sich auch auf den sehr verbreiteten Flachbrettscannern mit guter Auflösung einscannen.
http://www.foto-net.de/net/filme/film.html (1 of 2) [13.08.2002 09:25:27]
Dia oder Negativ?
Es ist durchaus möglich, sowohl Papierbilder von Dias als auch Dias von Negativen mit geringen Qualitätsverlusten fertigen zu lassen, sodass keine Entscheidung endgültig ist. Letztlich ist dieser Weg aber etwas teurer und nur für einzelne Aufnahmen interessant.
Objektive | Index | Stichwort | Farbe oder Schwarzweiss?
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/filme/film.html (2 of 2) [13.08.2002 09:25:27]
Farbe oder Schwarzweiss?
Farbe oder Schwarzweiss? Auch die Frage, ob man in Farbe oder Schwarzweiss fotografieren möchte, ist den meisten Fotografierenden von vornherein klar. Mit Farbfilmen zu fotografieren ist billiger, weil Filme und Abzüge als standardisierte Massenartikel zu haben sind. Schwarzweissfotografien haben den Reiz des Besonderen; Kontraste und Formensprache kommen stärker zur Geltung, weil keine Farbinformation ablenkt. Weiterhin ist die Verarbeitung von Schwarzweissbildern im eigenen Heimlabor wesentlich einfacher. Da man sich die Farbe im Sucher "wegdenken" muss, sind Schwarzweissmotive etwas schwerer zu sehen. Eine wichtige Rolle spielen bei der Wiedergabe von Grautönen einfarbige Farbfilter. Filme sind stets mit Verfallsdaten versehen. Mit der Zeit ändern sich die Filme chemisch, was zu einem Empfindlichkeitsverlust einhergeht. Da bei Farbfilmen der Empfindlichkeitsverlust nicht in allem Schichten gleichmässig verläuft, ist die Farbtreue auch nicht mehr gewährleistet. Die Haltbarkeit lässt sich verlängern, wenn die Filme im Kühlschrank gelagert werden, im Tiefkühler halten sie erheblich länger. Bei der Lagerung im Tiefkühler muss eine luftdichte Filmdose verwendet werden, und mindestens 24 Stunden vor Gebrauch muss man sie herausnehmen. Amateurfilme sind weiterhin dafür ausgelegt, dass sie noch nachreifen, sodass man sie erst einfrieren sollte, wenn das Haltbarkeitsdatum naht. Überlagerte Filme taugen allemal noch als Testfilme. Eine Besonderheit sind monochrome Farbfilme wie die XP-Filme von Ilford. Sie werden im standardisierten C41-Prozess für Farbfilme entwickelt und ergeben silberfreie, leicht blau- oder magentastichige Negative. Diese lassen sich problemlos auf Schwarzweisspapier abziehen. Auch günstige Farbprints sind möglich; bei neutraler Filterung sind sie kaum von Schwarzweissbildern zu unterscheiden, bei zu warmer Filterung ergibt sich ein auch nicht unangenehmer Braunstich. Leider bedarf es mitunter einiger Überredungskunst im Fotogeschäft, wenn diese nichts von der Möglichkeit wissen, XP-Filme wie einen normalen Farbfilm zu entwickeln und Abzüge zu machen. Die XP-Filme haben einen breiten Belichtungsspielraum, gute Ergebnisse lassen sich bei einer Einstellung auf etwa 200 ASA erzielen.
Dia oder Negativ? | Index | Stichwort | Die richtige Belichtung
(c) 2000 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/filme/farb.html [13.08.2002 09:25:28]
Die richtige Belichtung
Die richtige Belichtung I Die korrekte Belichtung hängt wesentlich davon ab, ob man Dia- oder Negativmaterial verwendet. Der Belichtungsspielraum von Negativfilmen ist deutlich grösser, er verzeiht also Fehlbelichtungen eher. Als Faustregel sollte gelten, dass man Diafilme im Zweifel eher unter- und Negativfilme eher überbelichten sollte. Bei der Belichtung von Diafilmen ist zu beachten, dass die Kamera nur das Licht messen kann, welches durch das Objektiv eintritt. Unter Umständen ergibt diese Objektmessung Probleme bei der korrekten Wiedergabe: Legt man beispielsweise ein weisses und ein schwarzes Blatt Papier an einen gleichmässig beleuchteten Ort und fotografiert beide ab, so ergeben sich erhebliche Differenzen in der Belichtungszeit: Das weisse Blatt, welches viel Licht in die Kamera reflektiert, wird viel kürzer belichtet als das schwarze. Im Ergebnis sehen beide Fotos gleich grau aus, da die Kamera die Beleuchtungsverhältnisse nicht kennt und nur die einfallende Lichtmenge beurteilt. Zu einem Problem wird dies immer dann, wenn ein wesentlicher Bestandteil des Motivs entweder sehr dunkel oder sehr hell ist. Zur Abhilfe gibt es mehrere Möglichkeiten: Statt mit der Kamera oder einem Belichtungsmesser auf das Objekt zu messen, kann man mit einem Belichtungsmesser mit Kalotte vom Motiv in Richtung Kamera messen. Diese Lichtmessung ist von den Reflexionseigenschaften des Motivs unabhängig, man benötigt aber einen separaten Belichtungsmesser. Sie ist die genaueste Methode der Belichtungsermittlung, kann aber nur angewendet werden, wenn das Objekt nicht selber leuchtet. Alternativ kann man mit der Kamera auf eine Graukarte messen. Sie reflektiert 18% des auftreffenden Lichts, was dem Standard entspricht, nach dem sich die Hersteller der Kameras richten. Ist keine Graukarte zur Hand, kann man auf ein Objekt messen, welches weniger helle oder dunkle Flächen aufweist, aber gleich beleuchtet ist wie das Motiv (Ersatzmessung). Mit dem gemessenen Wert wird das Motiv belichtet. Schliesslich besteht noch die Möglichkeit der manuellen Korrektur (Override): Das zu helle Motiv wird über-, das zu dunkle unterbelichtet. Da man den Wert schätzen muss, geht man mit einer Belichtungsreihe auf Nummer sicher, bei der man mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungen macht. Bei der Belichtung von Negativfilmen ist die Wiedergabe der absoluten Helligkeit von untergeordneter Bedeutung, da sie sich beim Kopiervorgang korrigieren lässt und von den Labors auch korrigiert wird. Wesentliches Argument für eine maximale Qualitätsausnutzung ist hier, dass der Kontrastumfang möglichst exakt auf den Belichtungsspielraum des Filmes passt, um auch in den Lichtern und Schatten (also hellen und dunklen Stellen) noch Details erkennen zu können. Hierfür ist die Objektmessung der meisten Kameras gut geeignet. Für eine exakte Beherrschung einer bestimmten Tonwertwiedergabe ist jedoch das detaillierte Ausmessen des Kontrastumfangs und ein Arbeiten mit dem Zonensystem nach Ansel Adams erforderlich. Bei langen Belichtungszeiten, wie sie beispielsweise bei Nachtaufnahmen notwendig sind, verhält sich die Schwärzung des Films nicht mehr linear zur auftreffenden Lichtmenge. Das äussert sich darin, dass überproportional länger belichtet werden muss. Dieser nach seinem Entdecker benannte http://www.foto-net.de/net/filme/genau.html (1 of 2) [13.08.2002 09:25:28]
Die richtige Belichtung
Schwarzschildeffekt tritt bei Belichtungszeiten ab etwa einer Sekunde auf; der Faktor, um den die Belichtung verlängert werden muss, hängt vom Filmmaterial ab. Als Faustregel sollte man die Belichtungszeit bei einer gemessenen Zeit von einer Sekunde verdoppeln und bei zehn Sekunden vervierfachen. Wer öfters Langzeitbelichtungen macht, sollte sein Filmmaterial austesten. Ein weiteres Problem ist, dass sich bei Farbfilmen der Schwarzschildeffekt auf die Schichten unterschiedlich auswirkt, so dass es zu Farbverschiebungen kommen kann.
Farbe oder Schwarzweiss? | Index | Stichwort | Die richtige Belichtung II
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/filme/genau.html (2 of 2) [13.08.2002 09:25:28]
Die richtige Belichtung II
Die richtige Belichtung II Ein gegebenes Motiv wird eine hellste Stelle und eine dunkelste Stelle haben. Den Helligkeitsunterschied bezeichnet man als Kontrastumfang, manchmal auch als Dynamik. Ein Film hat ebenfalls einen bestimmten Kontrastumfang: Eine bestimmte, minimale Lichtmenge ist notwendig, um eine wahrnehmbare Schwärzung auf dem Film zu erzeugen, andererseits ist ab einer entsprechend höheren Lichtmenge eine maximale Schwärzung des Films erreicht. Bei einem Motiv mit geringem Kontrastumfang, z. B. eine Landschaftsaufnahme an einem nebligen Herbsttag, sieht die Situation in etwa folgendermassen aus:
Man sieht, dass der recht geringe Kontrastumfang des Motivs problemlos auf den Film "passt". Wir können die Skalen sogar etwas gegeneinander verschieben (was einer anderen Belichtung entspricht), ohne dass an einem oder anderen Ende Bildinformationen verlorengehen. Dies bezeichnet man gemeinhin als Belichtungsspielraum. Die Situation sieht anders aus, wenn wir ein sehr kontrastreiches Motiv (Landschaft mit Schnee im Sonnenlicht mit Schatten) fotografieren:
Der Kontrastumfang des Motivs ist grösser als der des Films. Das heisst, die Lichter und Schatten, die ausserhalb der Skala liegen, werden als einheitlich schwarze oder weisse Flächen, "ohne Zeichnung" auf dem fertigen Bild erscheinen. Durch Ändern der Belichtung (entspricht einem Verschieben der Skalen gegeneinander) kann man die Lichter oder Schatten detaillierter (mit Zeichnung) wiedergegeben, die jeweils andere Seite wird dann aber noch weniger Zeichnung aufweisen. Auf jeden Fall gehen Bildinformationen verloren. Der in der oberen Skala angedeutete Kontrastumfang des Motivs setzt sich aus zwei Anteilen zusammen: Dem Motivkontrast (helle und dunkle Motivteile) und dem Beleuchtungskontrast (beleuchtete Stellen und Schatten). Während man den Motivkontrast als gegeben hinnehmen muss, ist es möglich, den Beleuchtungskontrast zu beeinflussen. So lassen sich Schatten etwa mit einem hellen Tuch oder einem Blitz aufhellen, was den Beleuchtungskontrast vermindert. Durch den somit geringeren Gesamtkontrast kann es möglich werden, sowohl die Lichter als auch die aufgehellten Schatten mit Zeichnung abzubilden. Weiterhin ist die Empfindlichkeit eines Films keine absolute Grösse; sie lässt sich durch die Art der Entwicklung beeinflussen. Dies hat auch einen Einfluss auf die Kontrastwiedergabe: Wird ein Film unterbelichtet und dafür länger entwickelt, werden die Negative wesentlich kontrastreicher; wird ein überbelichteter Film knapper entwickelt, werden sie kontrastärmer. Dies entspricht einem Dehnen oder Stauchen des oben angedeuteten Kontrastumfangs des Films. Prinzipiell ist es möglich, durch genaues Austesten des Fotomaterials und Ausmessen des Kontraste eines jeden Motivs zu Negativen zu kommen, die im Kontrastumfang perfekt auf das Motiv abgestimmt sind. Dieses Verfahren wurde von Ansel Adams entwickelt und als Zonensystem bezeichnet. Die so entstandenen Negative lassen sich mit der gleichen Belichtungszeit auf Positivpapier umkopieren und enthalten die maximal mögliche Bildinformation, wenn man den Kontrastumfang des Films genau auf das Motiv abstimmt. Alternativ kann ein Fotograf auch exakt eine abweichende, die Bildaussage unterstützende Tonwertwiedergabe verwirklichen - nicht immer ist eine Durchzeichnung von Lichtern oder Schatten auch erwünscht. Wegen des grossen
http://www.foto-net.de/net/filme/zone.html (1 of 2) [13.08.2002 09:25:30]
Die richtige Belichtung II
Aufwands und wegen der Notwendigkeit, jedes Negativ einzeln zu entwickeln, eignet sich das Verfahren besonders bei der Verwendung von Grossformatkameras.
Die richtige Belichtung I | Index | Stichwort | Empfindlichkeit und Konfektionierung
(c) 2000 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/filme/zone.html (2 of 2) [13.08.2002 09:25:30]
Empfindlichkeit und Konfektionierung
Empfindlichkeit und Konfektionierung Die Empfindlichkeit eines Films hängt nicht nur von der Herstellung des Films ab, sondern auch von seiner Entwicklung. Die auf die Filme aufgedruckten Angaben sind Nennempfindlichkeiten, die sich auf die standardisierten Entwicklungen C-41 für Farbnegativfilme und E-6 für Diafilme beziehen. Dies sollte man im Hinterkopf behalten, da sich ein Film, den man aufgrund einer falschen Empfindlichkeitseinstellung an der Kamera vollständig falsch belichtet hat, durch eine etwas teurere Sonderentwicklung meistens retten lässt. Bei geringen Fehlbelichtungen (z. B. 200 ASA statt 100) bei Negativfilmen ist dies aber noch nicht einmal notwendig, da der Belichtungsspielraum von Negativfilmen recht hoch ist.
ASA DIN
25 15
50 18
100 21
125 22
160 23
200 24
400 27
800 30
1000 31
Die Tabelle zeigt wichtige Filmempfindlichkeiten nach der deutschen Industrienorm (DIN) und dem amerikanischen Standard (ASA). Der internationale Standard kombiniert die Zahlen (z. B. ISO 100/21). ASA ist linear, d. h. ein 200 ASA-Film ist doppelt so empfindlich wie ein 100 ASA-Film, er ergibt somit ein gleich belichtetes Bild bei der halben Verschlusszeit oder bei einer Blendenstufe weniger. DIN ist logarithmisch skaliert, 3 DIN entsprechen einer Verdoppelung der Empfindlichkeit. Bei russischen Kameras wird die Filmempfindlichkeit in GOST angegeben. GOST entspricht in etwa ASA, 90 GOST sind 100 ASA, 180 GOST sind 200 ASA usw. In letzter Zeit wurde die Skala aber an ASA angeglichen, sodass dies nur für ältere russische Kameras gilt. Bei älteren und mechanischen Kameras muss die Filmempfindlichkeit noch von Hand eingestellt werden, moderne elektronische Kameras lesen die DX-Codierung auf der Filmpatrone aus. Diese Codierung besteht aus Feldern, die entweder lackiert oder blank sind, sodass die entsprechenden Kontakte an der Kamera überbrückt werden oder auch nicht. Sie enthält Informationen über die Filmempfindlichkeit und länge. Ein empfindlicherer Film ermöglicht freihändiges (d. h. ohne Stativ) Fotografieren bei schlechteren Lichtverhältnissen und höhere Blitzreichweiten. Die Körnigkeit steigt aber mit der Empfindlichkeit an, sodass bei Vergrösserungen von Negativen schneller (= empfindlicher) Filme die Struktur des Korns sichtbar wird. Auch die Schärfe und die Auflösung sind bei langsamen Filmen besser. Man sollte daher den Film so langsam (unempfindlich) wie möglich und so schnell wie nötig wählen, wenn man auf Qualität bedacht ist. Die folgende Aufstellung gibt einen Überblick über die gebräuchlichsten Konfektionierungen: http://www.foto-net.de/net/filme/iso.html (1 of 3) [13.08.2002 09:25:31]
Empfindlichkeit und Konfektionierung
Pocket (110)
Da er in kleine Cassetten verpackt ist, ist die Handhabung des Pocketfilms sehr einfach und ein Zurückspulen des belichteten Films unnötig. Das sehr kleine Filmformat (13 x 17mm) setzt allerdings der Vergrösserungsfähigkeit der Negative eine frühe Grenze. Ausserdem verkratzen die Filme in den Cassetten leicht. Heutzutage sind Kleinbildkameras so kompakt geworden, dass eine Investition in dieses System nicht mehr lohnt. APS Das Advanced Photo System wird von engagierten Fotografen als ein weiterer Versuch der Filmindustrie verstanden, weniger Film für das gleiche Geld zu verkaufen. APS verfügt zwar über Magnetstreifen, die zusätzliche Informationen aufzeichnen können und mehr Funktionen erlauben, aber diese Innovation ist kein Argument für ein neues Filmformat. Vorteilhaft ist, dass es sehr kompakte Sucherkameras für APS gibt. Der Film ist in einer Patrone konfektioniert und wird nach Gebrauch zurückgespult. Kleinbild (135) Das verbreiteste System sowohl für Sucherkameras als auch für Spiegelreflexsysteme. Das gängigste Bildformat in 24 x 36mm, es gibt aber auch Halbformatkameras mit dem Format 24 x 18mm und Panoramakameras, die breitere Bilder als 36mm auf den Film belichten. Der Film kommt in einer Patrone und wird nach der Belichtung zurückgespult. Er ist in vielen verschiedenen Längen erhältlich, z. B. mit 12, 24 und 36 Bildern. Rollfilm (120, 220)Der Rollfilm wird in Mittelformatkameras verwendet, auch für Grossformatkameras gibt es Rollfilmmagazine. Die gängigsten Formate sind 45 x 60mm, 60 x 60mm, 60 x 70mm, 60 x 80mm oder 60 x 90mm. Panoramakameras belichten teilweise noch breitere Bilder. Der 120er Rollfilm ist mit einem Streifen lichtdichtem Papier, auf dessen Rückseite Zahlen aufgedruckt sind, auf einer Kunststoffspule aufgerollt. Während der Belichtung des Films (16 Aufnahmen bei 45 x 60mm, 12 Aufnahmen bei 60 x 60mm) wird er auf eine zweite Spule transportiert. Ältere Kameras haben in der Rückwand ein Fenster, der Filmtransport erfolgt, bis die nächste Zahl (die auf das rückseitig am Film befestigte Papier aufgedruckt ist) im Fenster erscheint. Nach Belichtung ist der Film auf der zweiten Spule aufgerollt, wodurch die erste Spule für den nächsten Film freiwird. Ein Rückspulen wird damit unnötig. Der 220er Rollfilm ist doppelt so lang und erlaubt damit doppelt so viele Aufnahmen, besitzt jedoch kein rückseitig befestigtes Papier über die gesamte Filmlänge, sondern nur am Anfang und am Ende angeklebte Papierstreifen. Er kann damit nur in Kameras verwendet werden, die kein Fenster in der Rückwand haben und den Bildstand beim Filmtransport selbständig einstellen. Planfilme Für Grossformatkameras gibt es Planfilme verschiedener Formate. Sie liegen wie Fotopapier in einem lichtdichten Karton und müssen im Dunkeln in entsprechende Kassetten gepackt werden. Damit man ihn nicht falsch herum einlegt, ist er mit einer ertastbaren Kerbe versehen. Hält man den Film so, dass die Kerbe auf der Oberkante auf der rechten Seite ist, zeigt die lichtempfindliche Seite zu einem hin.
http://www.foto-net.de/net/filme/iso.html (2 of 3) [13.08.2002 09:25:31]
Empfindlichkeit und Konfektionierung
Exoten
Manche exotischen Filme sind heute noch erhältlich, etwa die Minox-Filme für die Minox-"Spionagekameras". Andere, wie die Kodak-Disc-Filme, 127er Rollfilme (40 x 40mm), 126er Cassettenfilme und 16mm-Filme sind nicht mehr oder nur noch schwer zu bekommen.
Das Format hat natürlich massgeblichen Einfluss auf die Bildqualität. Die Sichtbarkeit hängt jedoch stark von der Vergrösserung ab, bei Prints der Grösse 20 x 30 cm sind die Unterschiede aber schon augenfällig. Die Grafik zeigt massstabsgerecht einen Vergleich der Filmflächen.
Die richtige Belichtung II | Index | Stichwort | Die chemische Seite
(c) 1999-2000 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/filme/iso.html (3 of 3) [13.08.2002 09:25:31]
Die chemische Seite
Die chemische Seite Silberhalogenide (Silberchlorid AgCl, Silberbromid AgBr und Silberiodid AgI) sind farblose, kaum wasserlösliche Salze, die unter Lichteinfluss langsam in metallisches Silber und freies Halogen gespalten werden. Das dabei entstehende metallische Silber ist fein verteilt und erscheint daher schwarz. In der Fotografie wird Silberhalogenid in Gelatine emulgiert und auf einen Träger (Film oder Fotopapier) gegossen. Dort liegt es in Form von Kristallen einer bestimmten Grösse vor. Belichtet man einen Film sehr lange (etwa einen Tag), so erhält man durch die erwähnte Zersetzung direkt ein sichtbares Silberbild. Bereits bei sehr kurzer Belichtung bilden sich jedoch in und auf den belichteten Kristallen Keime (Cluster aus mindestens vier Silberatomen). Diese Keime ermöglichen auf der Kristalloberfläche den Angriff von Chemikalien, die in alkalischer Lösung den gesamten Kristall zu metallischem Silber reduzieren. Durch diese Entwicklung wird das durch die kurze Belichtung erhaltene unsichtbare (latente) Bild in ein sichtbares überführt. In einem zweiten Schritt wird das verbliebene, unentwickelte Silberhalogenid mit einem Komplexbildner (Ammoniumthiosulfat) herausgelöst, durch diese Fixierung wird das Bild lichtunempfindlich.
Das entstandene Bild ist an den belichteten Stellen schwarz, an den unbelichteten farblos; die Helligkeitsverteilung ist also genau umgekehrt wie im realen Bild. Es handelt sich um ein Negativ. Belichtet man dieses wiederum auf Fotopapier, kehrt sich die Helligkeitsverteilung erneut um und man erhält ein dem ursprünglichen Eindruck entsprechendes Positiv. http://www.foto-net.de/net/filme/entwickel.html (1 of 5) [13.08.2002 09:25:33]
Die chemische Seite
Positiv
Negativ
Wird direkt ein (Dia-)Positiv gewünscht, benutzt man die Umkehrentwicklung. Belichtung und Entwicklung erfolgen analog dem Negativprozess, dann jedoch wird das metallische Silber mit einer sauren Dichromat-Lösung herausgelöst, welche das Silberhalogenid nicht angreift. Das verbliebene Silberhalogenid wird durch eine Zwischenbelichtung mit diffusem Licht (oder auf chemischem Wege, sog. Chemische Umkehr) entwicklungsfähig gemacht, zum (positiven) Bild entwickelt und fixiert. Nach diesem Prinzip ist es möglich, handelsübliche Schwarzweiss-Negativfilme zu Dias zu entwickeln.
http://www.foto-net.de/net/filme/entwickel.html (2 of 5) [13.08.2002 09:25:33]
Die chemische Seite
Damit alle Farben in entsprechenden Grauwerten dargestellt werden, muss ein Schwarzweissfilm über den gesamten sichtbaren Bereich gleichmässig empfindlich sein. Silberhalogenide sind jedoch nur für blaues Licht empfindlich, AgI auch für blaugrün. Für das restliche Spektrum baut man Sensibilisatoren in die Schicht mit ein. Das sind Farbstoffe, die längerwelliges Licht absorbieren, die Energie auf das Silberhalogenid übertragen und so für die Ausbildung eines latenten Bildes sorgen. Filme, die für blaues und grüngelbes, nicht jedoch für rotes Licht sensibilisiert sind, bezeichnet man als orthochromatisch. Sie haben den Vorteil, dass man sie im Labor bei rotem Licht handhaben kann. Die meisten heute handelsüblichen Schwarzweissfilme sind panchromatisch sensibilisiert, sie sind über den gesamten sichtbaren Spektralbereich lichtempfindlich. Bei Infrarotfilmen reicht die Sensibilisierung sogar bis in den IR-Bereich hinein.
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Die chemische Seite
Die Grösse der Silberhalogenidkristalle hat dabei entscheidenden Einfluss auf die Empfindlichkeit der Emulsion. Ein grosser Kristall ist lichtempfindlicher, da er einen höheren Einfangsquerschnitt für einfallendes Licht aufweist. Kleinere Kristalle benötigen eine intensivere Belichtung, dafür sind die das Bild aufbauenden Körner kleiner und die Auflösung ist höher. In der Praxis bestimmt die Entwicklung jedoch die Empfindlichkeit mit, da es möglich ist, die Körner mehr oder weniger durchzuentwickeln (Push- oder Feinkornentwicklung). Ein Farbfilm wird, entsprechend den darzustellenden Farben, in mehreren Schichten gegossen. Dabei sind zwei Punkte wesentlich: Erstens darf jede Schicht nur für den einer additiven Grundfarbe entsprechenden Spektralteil empfindlich sein, und zweitens muss diese Schicht nach der Verarbeitung die entsprechende Komplementärfarbe wiedergeben. Das heisst in der Praxis, dass jeweils eine Schicht nur für das blaue, das grüne und das rote Teilbild empfindlich sein darf. Die blauempfindliche Schicht muss zu einem gelben Bild führen, die grünempfindliche zu einem magentafarbenen, und die rotempfindliche zu einem cyanfarbenen. Zur praktischen Umsetzung dieser Voraussetzungen ist die erste, dem Licht zugewandte Schicht des Farbfilms unsensibilisiert und daher nur für Blau empfindlich. Auf sie folgt ein Gelbfilter, der das blaue Licht für die folgenden Schichten absorbiert. Bei diesen Schichten wird die spektrale Empfindlichkeit durch die Sensibilisierung gesteuert: Eine Schicht ist für grünes Licht sensibilisiert (entspricht somit einer orthochromatischen), die andere für rotes Licht (im Unterschied zu panchromatischem Schwarzweissfilm aber nicht für grünes). Die Reihenfolge dieser beiden Schichten ist dabei prinzipiell egal, mitunter werden auch vier Schichten gegossen, um die Schärfe zu erhöhen. Zur Erzeugung von Farbstoffen nutzt man die Farbkupplerreaktion aus: Farbkuppler sind Stoffe, die während der Entwicklung (z. B. mit oxidiertem Entwickler) direkt nach der Reaktion mit dem http://www.foto-net.de/net/filme/entwickel.html (4 of 5) [13.08.2002 09:25:33]
Die chemische Seite
Silberhalogenid zu unlöslichen Farbstoffen reagieren. So entsteht bei der Entwicklung neben dem Silberbild ein Farbstoffbild analoger Dichte. Das bei der Entwicklung entstehende, in diesem Fall unerwünschte Silberbild wird nach der Entwicklung weggebleicht. Der erwähnte Gelbfilter, der die unteren Schichten vor blauem Licht schützt, besteht aus kolloidem Silber und wird dabei mitentfernt. Bei der Herstellung des Farbfilms werden die Farbkuppler in die entsprechende Schicht gemischt, also Farbkuppler für Gelb in die unsensibilisierte, blauempfindliche Schicht, für Magenta in die grünempfindliche und für Cyan in die rotempfindliche Schicht.
Positiv
Negativ
Das negative Farbstoffbild zeichnet sich somit einerseits durch die Umkehrung der Dichteverhältnisse aus (hell wird dunkel und umgekehrt), andererseits wird jede Farbe durch ihre Komplementärfarbe ersetzt. Durch Umkopieren des Negativs auf Fotopapier ergibt sich wieder der natürliche Eindruck. Die Umkehrentwicklung funktioniert ähnlich der beim Schwarzweissprozess, man verwendet hier für die Erstentwicklung einen Schwarzweissentwickler (welcher nicht mit den Farbkupplern reagiert) und für die Zweitentwicklung einen Farbentwickler. In der Praxis funktioniert das allerdings nicht mit normalen Farbnegativfilmen, da diese eine orangebraune Maske haben.
Empfindlichkeit und Konfektionierung | Index | Stichwort | Bildgestaltung
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Reinigen von Kameras
Reinigen von Kameras Da eine Kamera ein Werkzeug darstellt, ist nicht zu vermeiden, dass sich gewisse Verschmutzungen einstellen, abhängig davon, ob man zuletzt eine Chipherstellung unter Reinraumbedingungen oder den letzten Ölwechsel dokumentiert hat. Den Schmutz sollte man von Zeit zu Zeit entfernen, um Schäden zu verhindern. So greifen Fingerabdrücke auf Linsenoberflächen mit der Zeit die Vergütung an, ausserdem kann einem eine glibberige Kamera aus der Hand gleiten. Aber auch beim gutgemeinten Saubermachen kann man Kameras ruinieren, etwa durch Verwenden von artfremdem Material wie Brillenputztüchern und Geschirrspülmaschinen. Daher sollte man Kameras und vor allem Objektive auch nicht öfter reinigen als nötig. Objektive: Zum Entfernen von Staub und Sand ist ein Pinsel unerlässlich. Es gibt Pinsel mit einem kleinen Blasebalg, der den Pinsel ausbläst, was nützlich, aber nicht notwendig ist. Eine Alternative ist Druckluft aus der Dose, die jedoch eine etwas höhere Beschädigungsgefahr birgt. Den Sand muss man immer zuerst entfernen, da er sonst Kratzer verursacht. Die Linsenoberflächen werden danach mit Linsenreinigungspapier abgewischt. Besser noch sind spezielle Objektivreinigungstücher aus Microfaser. In hartnäckigen Fällen kann man das Tuch mit einer speziellen Linsenreinigungsflüssigkeit anfeuchten. Dabei jedoch stets das Tuch anfeuchten, nie die Flüssigkeit auf die Linse geben! Sie läuft sonst zum Linsenrand und kann ins Objektivinnere sickern, wo sie nichts verloren hat. Pinsel und Papier sollte man auch unterwegs dabeihaben. War die Linse eingestaubt, sieht die Innenseite des Objektivdeckels (oder Objektivrückdeckels) meist nicht besser aus. Man darf nicht vergessen, ihn auch auszuputzen, sonst war die Mühe vergeblich.
http://www.foto-net.de/net/spezial/clean.html (1 of 2) [13.08.2002 09:25:34]
Reinigen von Kameras
Kameras: Das Gehäuse kann man problemlos aussen abputzen. Der Spiegel von Spiegelreflexkameras ist oberflächenverspiegelt und damit sehr empfindlich. Man sollte ihn überhaupt nicht reinigen. Ebenso sollte man die Mattscheibe höchstens abpinseln. Losen Staub kann man mit einem Gummiball wegblasen, Druckluft aus der Dose ist riskant. Schmutz im Sucherbereich ist unproblematischer als auf dem Objektiv, da er keinen Einfluss auf die Bildqualität hat. Die elektrischen Kontakte bedürfen einer regelmässigen Pflege, insbesondere der Blitzschuh wird sonst irgendwann den Dienst verweigern. Für stark korrodierte Kontakte, die mitunter in Batteriefächern anzutreffen sind, leistet ein Glasfaserstift (aus dem Autozubehör, zum Roststellen entfernen) unschätzbare Hilfe. Er ist mit Vorsicht und nur bei starken Verschmutzungen anzuwenden, ein vergoldeter Kontakt ist hinterher möglicherweise nicht mehr vergoldet. Normale Verschmutzungen lassen sich häufig mit Radiergummis entfernen.
Bildgestaltung | Index | Stichwort | Shiften
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
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Shiften
Shiften Wenn man die Kamera neigt, um von einem niedrigen Standort aus ein höheres Haus zu fotografieren, so wird der obere Teil des Gebäudes wegen der grösseren Entfernung von der Kamera kleiner abgebildet, die senkrechten Linien laufen nach oben zusammen. Das Gebäude scheint dadurch wegzukippen, man spricht daher auch von stürzenden Linien. Möchte man den Effekt bei der Aufnahme vermeiden, muss die Kamera gerade gehalten werden, das heisst, der Film muss parallel zum Gebäde sein. Um trotzdem das höher liegende Gebäude fotografieren zu können, muss das Objektiv nach oben verschoben werden, was ohne weiteres nur mit einer Grossformatkamera möglich ist. Für Kleinbild- und Mittelformatkameras benötigt man ein Shiftobjektiv, welches sich parallel verschieben lässt und dadurch eine perspektivische Korrektur erlaubt. Da dieses Objektiv einen grösseren Bildkreis auszeichnen muss, ist es verhältnismässig teuer. Ausserdem muss die Blende manuell geschlossen werden, da die Verschiebung keine mechanische Übertragung zulässt. Eine Ausnahme bilden die Shiftobjektive für Canon EOS, bei denen die Übertragung elektronisch ermöglicht wird.
Die obigen Aufnahmen (Nikon F3 mit PC-Nikkor 4/28 mm) verdeutlichen den Unterschied ohne und mit perspektivischer Korrektur. Es ist natürlich auch möglich, die Korrektur nur teilweise durchzuführen, durch leicht stürzende Linien entsteht häufig ein natürlicherer Eindruck als bei vollständiger Korrektur wie auf dem rechten Bild.
Durch Verwenden eines stärkeren Weitwinkelobjektivs und Abschneiden des unteren Bildteils ist die Korrektur auch machbar, man verschenkt dabei allerdings Filmfläche. Schliesslich ist auch eine Korrektur vorhandener Aufnahmen möglich, wenn auch aufwändig. Durch schräges Aufprojizieren eines Negativs auf Fotopapier ist Entzerren im Heimlabor möglich; durch elektronische Bildbearbeitung ist ein Entzerren digitalisierter Bilder verhältnismässig einfach.. http://www.foto-net.de/net/spezial/shift.html (1 of 2) [13.08.2002 09:25:35]
Shiften
Reinigen von Kameras | Index | Stichwort | Schärfedehnung nach Scheimpflug
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Schärfedehnung nach Scheimpflug
Schärfedehnung nach Scheimpflug Normalerweise sind Objektive plankorrigiert, die Bildfeldwölbung spielt somit keine wesentliche Rolle. Ist das Objektiv parallel zum Film angeordnet, wie das bei fast allen Kameras der Fall ist, steht die Schärfeebene ebenfalls parallel dazu je nach Fokussierung irgendwo in der Landschaft. Möchte man einen grösseren Schärfebereich haben, muss man abblenden, um die Schärfentiefe zu erhöhen. Einige wenige Mittelformatkameras sowie spezielle Objektive für Kleinbildkameras ermöglichen jedoch ein Verschwenken (Drehen) des Objektivs. Dadurch dreht sich auch die Schärfeebene im Raum, und zwar wesentlich stärker. Sie ändert sich dabei so, dass sich die Objektivebene, die Filmebene und die Schärfeebene in einer Geraden schneiden (betrachtet man den Schnitt, schneiden sie sich in einem Punkt). Die Verschwenkung kann dem Motiv angepasst werden, so ist ein Schrägstellen bei einer Schrägaufsicht auf eine Häuserfront sinnvoll oder ein Kippen nach vorne bei einer Landschaftsaufnahme, die von vorne bis hinten scharf sein soll. Die Kontrolle der Schärfe erfolgt auf der Mattscheibe. Nachteil des Verfahrens ist, dass die Objektivachse nicht mehr auf die Bildmitte ausgerichtet ist, der Film befindet sich somit nicht mehr in der Mitte des Bildkreises. Somit erfordert es ein Objektiv, welches einen grösseren Bildkreis auszeichnet, als dem Filmformat entspricht. Dies ist im Kleinbildbereich bei Shiftobjektiven der Fall, einige Modelle (Tilt-Shift-Objektive) bieten über die perspektivische Korrektur hinaus noch die Möglichkeit der Schärfedehnung. Weiterhin findet sich diese Möglichkeit an einigen höherwertigen Balgengeräten. Da sich der Bildkreis mit zunehmendem Abbildungsmassstab vergrössert, ist ein Verschwenken im Macrobereich auch mit normalen Kleinbildobjektiven möglich. Die Schärfe ist aber auf der Mattscheibe von Kleinbildkameras nicht immer einfach zu beurteilen, das Verfahren erfordert ein Stativ und sorgfältiges Arbeiten.
Grossformatkameras (Fachkameras) bieten zusätzlich die Möglichkeit, den Film zu verschwenken. Im Gegensatz zu einem Verschwenken des Objektivs bleibt der Film dabei in der Mitte des Bildkreises, sodass das Objektiv nicht für einen grösseren Bildkreis ausgelegt sein muss, als dem Filmformat entspricht. Das Bild des Motivs auf dem Film wird jedoch bei diesem Verfahren verzerrt, da für eine perspektivisch 'richtige' Abbildung der Film parallel zum Motiv, also in der Regel senkrecht stehen muss. Da sich diese beiden Techniken auch kombinieren lassen, wird in der Praxis nach Möglichkeit das Objektiv verschwenkt; ein Verschwenken des Filmes erfolgt nur, wenn der Bildkreis des Objektivs nicht ausreicht und eine Verzerrung des Bildes nicht augenfällig ist.
http://www.foto-net.de/net/spezial/tilt.html (1 of 2) [13.08.2002 09:25:36]
Schärfedehnung nach Scheimpflug
Nach ihrem Begründer heisst diese Technik Schärfedehnung nach Scheimpflug. Sie ist keine Alternative zum Abblenden, sondern erlaubt es, die Schärfeebene - die bei starren Kameras immer parallel zum Film liegt - im Rahmen der Verstellmöglichkeiten der Kamera beliebig im Raum zu positionieren und so dem Motiv anzupassen. Abblenden hat auch beim verschwenkten Objektiv den Effekt einer erhöhten Schärfentiefe.
Shiften | Index | Stichwort | Macro
(c) 1999-2001 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/spezial/tilt.html (2 of 2) [13.08.2002 09:25:36]
Makro
Makro Entspricht der Abstand Film - Objektiv (die Bildweite) der Brennweite (zum Beispiel 50 mm), ist der Abstand Objektiv - Schärfeebene (die Gegenstandsweite) unendlich, das Objektiv ist auf unendlich scharfgestellt. Durch Drehen des Scharfeinstellrings wird die Optik durch einen Schneckengang nach vorn verschoben, der Auszug wird vergrössert. Damit vergrössert sich die Bildweite und verringert sich die Gegenstandsweite; der Zusammenhang ist (1/Bildweite + 1/Gegenstandsweite = 1/Brennweite). Die Grenze ist der Nahanschlag des Objektivs (zum Beispiel 45 cm). Die Abbildung sehr kleiner Gegenstände durch Fotografie bezeichnet man als Makro- oder Mikrofotografie. Eigentlich bedeutet Makro Gross und Mikro Klein, aber da man Kleines Gross fotografiert, lässt sich die Begriffsverwirrung immerhin nachvollziehen. Eine wichtige Grösse in der Makrofotografie ist der Abbildungsmasstab. Er ist definiert als das Verhältnis der Grösse der Abbildung und der Grösse des Gegenstands: Ein Abfotografieren einer 24x36 mm grossen Fläche ergibt so bei Kleinbild einen Abbildungsmasstab von 1:1, eine 48x72 mm grosse Fläche einen von 1:2. Der Abbildungsmassstab hängt von der Aufnahmedistanz und der Brennweite ab. Der Abbildungsmassstab eines Kleinbild-Normalobjektivs am Nahanschlag beträgt rund 1:4. Um höhere Abbildungsmasstäbe zu erreichen, gibt es zahlreiches Zubehör auf dem Markt: Nahlinsen (siehe auch Filter) vergrössern das Bild, indem sie wie eine Lupe wirken. Sie sind recht preiswert und ein guter Einstieg. Achromate sind Nahlinsen, die aus zwei Glassorten zusammengekittet sind, die chromatische Abberation ist dadurch korrigiert. Sie sind etwas teurer und deutlich besser. Ein Kupplungsring verbindet die Filtergewinde zweier Objektive, das vor dem Aufnahmeobjektiv montierte, umgedrehte Objektiv wirkt so als Nahlinse. In dieser Stellung (Retrostellung) ist das Objektiv für kurze Aufnahmedistanzen gut geeignet, da sich die normalen Entfernungsverhältnisse, für die das Objektiv gerechnet ist (kleine Bildweite und grosse Gegenstandsweite), umkehren. Aufgrund des symmetrischen Aufbaus sollten nur Normalobjektive in Retrostellung verwendet werden. Sie sind aufgrund ihrer sehr guten Korrektur die besten Nahlinsen. Generell verlängern Nahlinsen die Belichtungszeit nicht. Telekonverter verlängern die Brennweite, dabei bleibt die Naheinstellgrenze konstant. Damit erhöht sich auch der maximale Abbildungsmasstab um den Konverterfaktor. Sie sind überdies nützlich, wenn die längere Brennweite nötig ist, um wilde Tiere wie diese Libelle zu fotografieren.
http://www.foto-net.de/net/spezial/macro.html (1 of 3) [13.08.2002 09:25:37]
Makro
Ein höherer Auszug, also eine Vergrösserung der Entfernung Objektiv-Film ist mit Zwischenringen oder stufenlos mit einem Balgengerät möglich. Der höhere Auszug führt dazu, dass sich das Objektiv zwar nicht mehr auf unendlich scharfstellen lässt, dafür sind kürzere Aufnahmedistanzen als die ursprüngliche Naheinstellgrenze möglich. Irgendwann stösst man damit jedoch an die Grenzen des Objektivs, dessen Abbildungsleistung für solch kurze Aufnahmedistanzen nicht gerechnet ist. Ein Umkehrring ermöglicht dann das Umdrehen des Objektivs, wenn sich die normalen Verhältnisse (grosse Gegenstandsweite, kleine Bildweite) umkehren. Er ist recht preiswert, man sollte ihn jedoch möglichst nur mit Normalobjektiven verwenden, da diese einen symmetrischen Aufbau haben. Der Einsatz von speziell für Balgen gerechneten Objektiven (Balgenköpfen) ist die optisch sauberste Lösung. Auch Vergrösserungsobjektive sind gut geeignet, nur vorhandene Leuchtblenden müssen abgeklebt werden, um Lichteinfall zu verhindern.
Durch Mikroskopadapter ist es möglich, sehr weit in die Welt der Mikrofotografie einzudringen. Dieses Bild zeigt eine Schuppe eines Schmetterlings, welche dachziegelartig die Flügel bedecken und für die Färbung verantwortlich sind. Die Qualität der Aufnahme hängt bei solchen Aufnahmen an der Qualität des Mikroskopobjektivs (hier leider recht mies).
http://www.foto-net.de/net/spezial/macro.html (2 of 3) [13.08.2002 09:25:37]
Makro
Schärfedehnung nach Scheimpflug | Index | Stichwort | Blitztechniken
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/spezial/macro.html (3 of 3) [13.08.2002 09:25:37]
Blitztechniken
Blitztechniken Die einfache und übliche Methode, einen eingebauten Blitz zu verwenden oder ein Blitzgerät auf den Zubehörschuh der Kamera zu schieben, hat den Vorteil, dass die Kamera gut handhabbar bleibt und man sich bei TTL-Blitzen um nichts weiter zu kümmern braucht. Von der Ausleuchtung ergeben sich aber zwei wesentliche Nachteile: Die Lichtquelle ist sehr klein, damit ergibt sich eine sehr "harte" Ausleuchtung mit deutlichen Schlagschatten. Ausserdem sitzt der Blitz nahe an der optischen Achse (die Linie Objektiv - Objekt), was zu dem berüchtigten Rote-Augen-Effekt führt, weil das Auge bis zum (roten) Augenhintergrund ausgeleuchtet wird. Technisch gilt es, drei Arten von Blitzen zu unterscheiden: Bei der Verwendung von TTL-Blitzen reguliert die Kamera die Belichtung selbständig. Ein Sensor misst während der Belichtung das vom Film reflektierte Licht und schaltet, sobald ein ausreichendes Mass erreicht ist, den Blitz ab. Da dies ein elektronischer Vorgang ist, geht er sehr schnell. Computerblitze haben einen eigenen Sensor, der das vom Objekt reflektierte Licht misst und den Blitz nach erfolgter Belichtung abschaltet. Nachteil gegenüber dem TTL-Blitz ist, dass Filmempfindlichkeit und Blende am Blitz eingestellt werden müssen, was umständlicher und eine potentielle Fehlerquelle ist. Ausserdem werden Objektivvorsätze wie Filter nicht berücksichtigt. Computerblitze sind jedoch beim entfesselten Blitzen universeller einsetzbar. Manuelles Blitzen ist mit allen Blitzgeräten möglich. Die Leistungsfähigkeit von Blitzgeräten wird im Amateurbereich mit der Leitzahl angegeben. Diese errechnet sich aus dem Produkt von Blende und Blitzentfernung. Leitzahl 32 heisst also beispielsweise, dass man bei Blende 4 (32/4=) 8 Meter weit blitzen kann, ist das Objekt nur 2 Meter entfernt, muss man auf Blende (32/2=) 16 abblenden. Diese Rechnerei macht die Arbeit mit manuellen Blitzgeräten ein wenig mühsam, zumal sie bei Verwendung mehrerer Blitzgeräte noch komplizierter wird. Man sollte die Formel aber auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, da sie auch bei automatischen TTL- oder Computerblitzgeräten für die maximale Blitzentfernung gilt. Bouncen ist eine Technik, die auch als indirektes Blitzen bezeichnet wird. Man kann dabei den (TTLoder Computer-)Blitz auf der Kamera belassen, wenn er einen sogenannten Schwenkreflektor hat. Das Motiv wird nicht direkt angeblitzt, sondern beispielsweise die Decke, sodass das Motiv nur vom reflektierten Licht beleuchtet wird. Das Beleuchtung wird so viel weicher und kommt nicht aus der optischen Achse. Diese Technik eignet sich insbesondere als Standard bei gesellschaftliche Anlässen. Zu achten ist auf eine ausreichende Leistungsfähigkeit des Blitzgeräts und darauf, dass die Decke (oder Wand), die man anblitzt, weiss ist, da man sonst einen Farbstich bekommt. Langzeitblitzen bedeutet, mit einer längeren Zeit als der Synchronzeit zu arbeiten. Je länger man belichtet, desto mehr natürliches Umgebungslicht bekommt man auf den Film und desto natürlicher wird dementsprechend die Stimmung wiedergegeben. Berücksichtigt die Kameraautomatik diesen Lichtanteil nicht, kommt es dabei zu Überbelichtungen.
http://www.foto-net.de/net/spezial/blitz.html (1 of 3) [13.08.2002 09:25:38]
Blitztechniken
Entfesseln (mit Kabel) ist eine Technik, bei der der Blitz mit einem Kabel von der Kamera getrennt (entfesselt) wird. Moderne Systemkameras erlauben auch eine drahtlose Fernsteuerung des Blitzgeräts, dies ermöglicht den Verzicht auf wackelkontaktanfällige und häufig ein wenig zu kurze Kabel. Durch diese Technik ergeben sich weitgehende gestalterische Möglichkeiten, mit einem oder mehreren Blitzen das Motiv auszuleuchten. Eine klassische Beleuchtungsvariante ist es, den stärksten (TTL-)Blitz als Hauptlicht zu verwenden, mit einem manuellen Ringblitz geringer Leistung schattenfrei aufzuhellen und eine separate Hintergrundbeleuchtung zu arrangieren. Entfesseln ohne Kabel geht auch ohne drahtlose TTL-Steuerung. Beim sogenannten Offenblitzen löst man den Blitz von Hand aus, während der Verschluss geöffnet ist. Möchte man sich die Rechnerei mit Leitzahlen ersparen, ist ein Computerblitz von Vorteil. Man kann die Kamera in einer und den Blitz in der anderen Hand halten, den Verschluss öffnen (Stellung B), den Blitz auslösen und den Verschluss wieder schliessen. Mit einer gewissen Übung kann man zu zweit arbeiten, oder den Selbstauslöser benutzen (Belichtungszeit etwa eine Sekunde) und den Blitz auslösen, wenn man die Verschlussauslösung hört. Da man recht lange Verschlusszeiten benötigt, ist diese Technik nur unter schlechten Lichtverhältnissen anwendbar, damit das Umgebungslicht gegenüber dem Blitzlicht keine wesentliche Rolle spielt. Weiterhin kann man bei Langzeitbelichtungen wie Nachtaufnahmen einen dunklen Gegenstand gezielt anblitzen, oder aber auch im Motiv umherwandeln und mit mehreren Blitzen Gegenstände anleuchten. Dabei sollte man aber darauf achten, dass das Blitzgerät möglichst nicht für die Kamera sichtbar oder zumindest von ihr weg gerichtet ist. Beim Blitzen nach Leitzahl ist stets der Abstand Blitz - Objekt massgebend, nicht der Abstand Kamera - Objekt. Blitzen auf den 2. Verschlussvorhang ist eine technische Besonderheit, die einige Spiegelreflexkameras bieten. Der Blitz wird dann bei längeren Belichtungszeiten als der Synchronzeit nicht ausgelöst, wenn der 1. Verschlussvorhang des Schlitzverschlusses völlig geöffnet ist, sondern direkt bevor der 2. schliesst. Dies verändert die Bildwirkung, wenn bewegte Lichtquellen abgebildet werden: Ist das Motiv beispielsweise ein fahrendes Auto bei Nacht, Belichtungszeit rund eine Sekunde, so wird das Auto durch den Blitz scharf abgebildet, von dieser Abbildung gehen dann die Leuchtspuren der Scheinwerfer oder Rückleuchten aus. Blitzen auf den 2. Verschlussvorhang setzt die Abbildung an das Ende der Leuchtspur, was den Bewegungsvorgang realistischer erscheinen lässt. Der Effekt lässt sich auch bei Kameras erreichen, die diese Möglichkeit nicht bieten, indem man die Bewegung rückwärts ausführt. Mit mehreren Blitzen lässt sich eine komplexe Beleuchtung aufbauen. Um die Blitze gleichzeitig auszulösen, muss man sie mit Kabeln verbinden. Eine Alternative zu den Kabeln sind Tochterblitze (Slaves), die über eine eingebaute oder an den Blitzschuh angschlossene Fotozelle auslösen, sobald ein starker Lichtanstieg durch einen an die Kamera angeschlossenen Blitz registriert wird. Das Bestimmen der korrekten Blende setzt einen Blitzbelichtungsmesser oder sehr viel Rechnerei voraus. Beim Fotografieren unbewegter Objekte müssen die Blitze nicht notwendigerweise gleichzeitig ausgelöst werden, hier ist es auch durch lange Belichtungszeiten oder Mehrfachbelichtung möglich, das Motiv mit nur einem Blitz durch mehrmaliges Blitzen auszuleuchten.
http://www.foto-net.de/net/spezial/blitz.html (2 of 3) [13.08.2002 09:25:38]
Blitztechniken
Kreuzpolblitzen unterdrückt Refexe von fotografierten Gegenständen. Eine vor den TTL-Blitz gesetzte Polfilterfolie erzeugt polarisiertes Licht, ein zweites, vor das Objektiv gesetztes Polfilter wird (z. B. mit Hilfe eines Spiegels) auf Auslöschung eingestellt. Direkte Reflexe werden so eliminiert, nur gestreutes Licht gelangt auf den Film. Eine Besonderheit: Durchsichtige Gegenstände (Plexiglas) ergeben im polarisierten Durchlicht von der mechanischen Belastung abhängige farbige Linienmuster. Einige Formeln zum Rechnen mit Leitzahlen:
Macro | Index | Stichwort | Luftaufnahmen
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/spezial/blitz.html (3 of 3) [13.08.2002 09:25:38]
Astrofotografie
Astrofotografie Die Aufnahme astronomischer Objekte ist eine Herausforderung, die besondere Anforderungen an die Ausrüstung stellt und meist von eher astronomisch als fotografisch interessierten Personen wahrgenommen wird. Da jedoch in unregelmässigen Abständen seltene astronomische Ereignisse wie Finsternisse oder Kometen einen weiteren Teil der fotografierenden Bevölkerung faszinieren, soll dieses Kapitel hier nicht ausgespart werden. Ein stabiles Stativ ist bei allen nachfolgenden Ausführungen so selbstverständlich, dass es nicht mehr gesondert erwähnt wird. Will man Fotos von der Sonne machen, hat man mit zwei Problemen zu kämpfen: Erstens ist die Sonne sehr hell, und zweitens ist eine sehr lange Brennweite vonnöten. Die Helligkeit der Sonne ist nicht nur ein belichtungstechnisches Problem, die starke Strahlung, vor allem auch die unsichtbare Infrarot(Wärme-)strahlung ist eine Gefahr für die Kameraelektronik, den Verschluss und vor allem auch für die Augen! Es ist daher unbedingt notwendig, ein geeignetes Filter vor dem Objektiv anzubringen. Während früher die entsprechenden Filter sehr teuer waren, gibt es inzwischen von der Firma Baader Filterfolien (auch Mylarfolien genannt), welche eine sehr hohe optische Qualität haben und vergleichsweise preiswert sind. Erhältlich sind sie bei Optikern, die auch Astronomiebedarf führen. Der Filterfaktor wird in optischer Dichte angegeben, es gibt sie in ND5 und ND3.5. Die Folie mit der Dichte 5 lässt ein hunderttausendstel (Faktor 10 hoch 5; knapp 17 Blendenstufen) des Lichtes durch und ist für die visuelle Beobachtung der Sonne geeignet. Die Folie mit Dichte 3.5 lässt etwa ein dreitausendzweihundertstel (Faktor 10 hoch 3.5; rund 11.5 Blendenstufen) des Lichtes durch und ist für fotografische Zwecke geeignet. Die Augen sind in Verbindung mit dieser Folie noch zusätzlich zu schützen, etwa mit einer starken Sonnenbrille. Die Belichtung muss ausprobiert werden, ein Orientierungspunkt ist eine tausendstel Sekunde bei Blende 22 für die Mittagssonne. Besteht die Möglichkeit, die Mattscheibe auszutauschen, sollte eine Vollmattscheibe gewählt werden, da die Blendwirkung durch die helleren Schnittbildindikatoren und Mikroprismen sehr stört. Die nötige Brennweite zur formatfüllenden Abbildung der Sonne beträgt rund zwei Meter für das Kleinbildformat. Die Bilder zeigen die Sonnenfinsternis von 11. August 1999. Sie entstanden im Süden von Mannheim mit einer Minolta 9000 und einem russischen 10/1000mm-Spiegelobjektiv auf Kodak Elite Chrome 100 Film. Dort war die Sonnenfinsternis nicht total, die maximale Überdeckung (mittleres Bild) betrug rund 99.8%. Das linke und mittlere Bild zeigt einen Ausschnitt.
http://www.foto-net.de/net/spezial/astro.html (1 of 3) [13.08.2002 09:25:39]
Astrofotografie
Der Mond ist subjektiv von der Erde aus gesehen gleich gross wie die Sonne, also etwa ein halbes Grad. Daher sind auch etwa zwei Meter Brennweite zur Ausfüllung des Kleinbildformates nötig, mit 500mm Brennweite kann man jedoch schon Details erkennen. Da der Mond direkt von der Sonne bestrahlt wird, kann man sich zur Belichtung an der "Sunny Sixteen Rule" orientieren, diese besagt, dass die Belichtungszeit im Sonnenlicht und bei Blende 16 der Filmempfindlichkeit in ASA entspricht, also rund 1/125 Sekunde bei 100 ASA. Der Mond besteht aus eher dunklem Gestein, sodass noch eine Blende weiter geöffnet werden sollte. Lange Belichtungszeiten führen durch die Erdrotation (scheinbare Wanderung des Mondes) zu Unschärfen, insbesondere bei sehr langen Brennweiten. Sterne zu fotografieren ist sehr reizvoll: Während bei der visuellen Betrachtung alle Sterne aufgrund der geringen Leuchtintensität weiss erscheinen, zeichnet der Film die spektralen Abweichungen (die Farbtemperatur) der einzelnen Sterne auf, so dass sie auf dem Bild rötlich oder bläulich sind. Ausserdem sind je nach Belichtung auch zahlreiche Sterne mit abgebildet, die für das blosse Auge zu lichtschwach sind. Lange Brennweiten sind nicht nötig, hohe Lichtstärke und sehr gute Abbildungsleistungen hingegen schon. Normal- und auch Weitwinkelobjektive sind sehr gut geeignet. Je kürzer die Brennweite, desto länger darf die Belichtung sein, ohne dass die Sterne durch die Erddrehung unscharf werden. Möchte man länger belichten (im Sekunden- oder gar Minutenbereich), ohne dass Unschärfen durch die Erdrotation auftreten, ist eine Nachführung notwendig. Diese gleicht mit Hilfe eines Motors nach entsprechender Ausrichtung die Kameraposition laufend an und erlaubt so recht lange Belichtungszeiten. Auch eine manuelle Nachführung ohne Motor ist möglich: Mit Hilfe der Mehrfachbelichtung der Kamera kann man beispielsweise zehn Fotos mit je einer Sekunde Belichtungszeit übereinanderbelichten, dazwischen wird die Kamera manuell (auf einen Stern) neu ausgerichtet. Eine Gittermattscheibe ist dabei sehr hilfreich. Das Ergebnis ist ein Foto, dessen Helligkeit zehn Sekunden Belichtungszeit entspricht, die Bewegungsunschärfe entspricht jedoch nur einer Sekunde Belichtungszeit. Eine längere Belichtung des Sternenhimmels führt zu einer streifenförmigen Abbildung der Sterne, die Streifen verlaufen kreisförmig um den Himmelspol. Dies ergibt sehr reizvolle Aufnahmen, insbesondere dann, wenn man die Belichtungszeit so wählt, dass die umgebende Landschaft mit abgebildet wird. Der Mond ist bei Aufnahmen von Sternen wegen seiner vergleichsweise grossen Helligkeit eher störend. Durch die langen Belichtungszeiten ist die Verwendung von mechanischen Kameras vorteilhaft, da diese bei geöffnetem Verschluss keinen Strom verbrauchen. Da eine elektronische Kamera den Verschluss schliesst, wenn die Spannung zu weit absinkt, sollte man bei längeren Belichtungszeiten auf einen frischen Batterie- oder Akkusatz achten, vor allem bei niedrigen Umgebungstemperaturen. Weiterhin ist mit dem Schwarzschildeffekt zu rechnen. Das Bild von Ayers Rock entstand bei Blende 2.8 mit 20 Minuten Belichtungszeit (Rollei 35s), der Hintergrund wird vom noch nicht aufgegangenen Mond beleuchtet.
Kometen sind verhältnismässig kleine Himmelskörper aus Eis, die jedoch durch die Wärme und Teilchenstrahlung der Sonne (Sonnenwind) einen riesigen Schweif ausbilden, den man bei hellen Kometen mit blossem Auge sehen http://www.foto-net.de/net/spezial/astro.html (2 of 3) [13.08.2002 09:25:39]
Astrofotografie
kann. Der Schweif zeigt immer von der Sonne weg, mit der Flugrichtung des Kometen hat er nichts zu tun. Durch die Grösse des Schweifes können zur Fotografie auch kürzere Brennweiten eingesetzt werden, zu empfehlen sind Normalobjektive (wieder möglichst lichtstark, vor allem, wenn keine Nachführung zur Verfügung steht) oder leichte Teleobjektive. Der Einsatz von sehr langen Brennweiten ohne Nachführung ist zwecklos.
Luftaufnahmen | Index | Stichwort | Digitale Bildbearbeitung
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
http://www.foto-net.de/net/spezial/astro.html (3 of 3) [13.08.2002 09:25:39]
Digitale Bildbearbeitung
Digitale Bildbearbeitung Der Computer bietet zahlreiche Möglichkeiten, Fotos nachträglich zu bearbeiten. Möglich ist die Korrektur von technischen Fehlern bei der Aufnahme wie das Entzerren von stürzenden Linien und in gewissen Grenzen die Milderung von extremen Kontrasten sowie die Korrektur von Unschärfen. Weiterhin lassen sich Bilder recht einfach miteinander kombinieren (Fotomontage), ausserdem bieten zahlreiche Filter unter anderem die Effekte, die nur mit viel höherem Aufwand (aber dann auch zumeist in höherer Qualität) im Labor erreicht werden können. Beispiele sind Pseudosolarisationen, Tontrennungen und Korneffekte. Diese Verfremdungen bieten aber die gleiche Gefahr wie Effektfilter: Das Ergebnis muss zur Bildaussage passen und darf nicht Selbstzweck sein. Aus einem schlechten Foto wird auch durch Verfremden kein gutes. Die drei wesentlichen Punkte, mit denen man sich bei der technischen Bewältigung des Themas befassen muss, sind: Wie bekomme ich meine Bilder digitalisiert? Welche Hardware und Software benötige ich zur Bildbearbeitung? Wie komme ich wieder zu Prints?
Die Digitalisierung ist ein Übersetzen der Bildinformation in Bildpunkte (Pixel = Picture Elements). Je mehr Pixel gespeichert werden, desto höher ist die Bildqualität und die Dateigrösse. Die Pixelzahl (absolut oder pro Zoll) bezeichnet man auch als Auflösung. Zur Digitalisierung von Bildern benötigt man einen Scanner. Flachbrettscanner sind gut geeignet, flache Vorlagen (Papierbilder) zu digitalisieren, sie werden dazu auf eine Glasplatte gelegt und zeilenweise abgetastet. Ihre Auflösung sollte möglichst mindestens 600 dpi (dots per inch, Punkte [Pixel] pro Zoll [2.54 cm]) betragen. Sie sind so billig geworden, dass man sich nicht mehr mit Hand- oder Einzugsscannern beschäftigen sollte. Vorteilhaft ist eine Durchlichtoption, mit der man durchsichtige Vorlagen einscannen kann. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass die ganze Fläche (Normalerweise DIN A 4) hierfür zur Verfügung steht. Dies ermöglicht das Einscannen eines ganzen Films, was die Übersicht erleichtert und einem Kontaktabzug oder Indexprint entspricht. Möchte man direkt Negative und Dias einscannen, benötigt man einen http://www.foto-net.de/net/spezial/ebv.html (1 of 4) [13.08.2002 09:25:41]
Digitale Bildbearbeitung
Filmscanner. Sie sind deutlich teurer, bieten aber sehr anständige Qualität. Die Auflösung sollte zwischen 2500 und 3000 dpi liegen, da bei niedrigerer Auflösung wegen des kleinen Formats sonst keine Fotoqualität erreicht wird. Die Auflösung bezieht sich stets auf die physikalische Auflösung, die häufig erwähnte "interpolierte Auflösung" (z. B. 9600x9600 dpi bei billigen Kaufhausscannern) stellt einen völlig sinnfreien Wert dar. Sauberes Arbeiten ist beim scannen wichtig, da alle Staubkörner mitgescannt werden. Für die Bildbearbeitung selbst ist ein Rechner vonnöten. Er sollte möglichst schnell sein, vor allem aber genug Arbeitsspeicher (RAM) aufweisen. Zieht man vom vorhandenen RAM den Teil ab, den Betriebssystem und Bildbearbeitungsprogramm benötigen, so sollte der Rest dreimal so gross sein wie das zu bearbeitende Bild. Die Bildgrösse errechnet sich aus (Pixelzahl horizontal) x (Pixelzahl vertikal) x (Farbtiefe). Die Farbtiefe ist die Grösse, welche angibt, wieviel Speicher für die Speicherung der Information über einen Bildpunkt zur Verfügung steht. Stellt man nur ein Bit zur Verfügung, so gibt es nur zwei Möglichkeiten - Schwarz oder Weiss. Bei einer Farbtiefe von einem Byte (= 8 Bit) gibt es 256 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten, sodass ein Schwarzweissbild in Fotoqualität (256 Graustufen) dargestellt werden kann, während ein Farbfoto (256 Farben) recht grauenvoll aussieht. Zur fotorealistischen Darstellung von Farben benötigt man eine Farbtiefe von 3 Byte mit 16.7 Millionen verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten, je 256 für den roten, grünen und blauen Farbkanal. Ein Bild von 1000 x 1500 Pixel (Bildpunkte) mit 3 Byte Farbtiefe (true colour) hat somit eine Grösse von rund 4.5 Megabyte. Um die Bildgrösse beim Abspeichern zu reduzieren, wurden Kompressionsverfahren entwickelt. Dabei werden die Bilder nicht Bildpunkt für Bildpunkt, sondern über kompaktere mathematische Beschreibungen gespeichert. Das von Compuserve entwickelte GIF-Format arbeitet ohne Qualitätsverluste, aber mit einer maximalen Farbtiefe von einem Byte (256 Farben). Es ist damit Format der Wahl bei Bildern mit geringer Farbanzahl wie Strichgrafiken. Zum Abspeichern von Fotos hat sich das JPG-Format (Joint Photographic Experts Group) bewährt. Es erlaubt eine Farbtiefe von 3 Byte (true colour), arbeitet jedoch mit Qualitätsverlust. Um zu kleineren Dateigrössen zu kommen, werden kaum sichtbare Veränderungen vorgenommen, die sich jedoch bei starker jpg-Komprimierung an kontrastreichen Kanten in typischen Komprimierungsmustern äussern. Bearbeitet man ein Foto in mehreren Schritten, sollte man nicht immer im jpg-Format zwischenspeichern, da sich die Qualitätsverluste addieren. An den untenstehenden Abbildungen kann man erkennen, dass das gif-Format bei Strichgrafiken und das jpg-Format bei Fotos nicht nur eine bessere Darstellung, sondern auch kleinere Dateien ermöglicht.
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Digitale Bildbearbeitung
1761 Bytes 9452 Bytes
7591 Bytes
8661 Bytes
Zur Bildausgabe kommen schliesslich verschiedene Möglichkeiten des Ausdrucks und der Ausbelichtung in Frage. Zunehmend beliebt, weil sehr preiswert, sind Farbtintenstrahldrucker. Sie sind mit zwei Problemen behaftet: Einerseits ist die Auflösung, insbesondere bei Halbtönen, recht gering. Zwar reicht eine Auflösung von 300x300 dpi für Fotoqualität, aber nur, wenn auf jedem Punkt auch 16.7 Mio. Farben gedruckt werden können. Ein normaler Tintenstrahldrucker kann jedoch pro Punkt nur 8 Farben (incl. schwarz und weiss) darstellen. Einige Tintenstrahldrucker sind mit zusätzlichen Tintentanks ausgerüstet, die Magenta und Cyan in geringerer Dichte beinhalten. Die Zahl der darstellbaren Farben steigt so auf etwa 30. Um den gesamten Tonwertumfang abbilden zu können, werden Halbtöne (z. B. Pastellfarben) durch ein Raster dargestellt, welches bei den Ausdrucken störend ins Auge fallen kann. Andrerseits ist die mangelnde Lichtechtheit der Ausdrucke ein wesentliches Problem, da der schöne grosse Ausdruck ja in der Regel an der Wand hängen soll, wo er relativ schnell ausbleicht. Hohen Qualitätsansprüchen kann ein Tintenstrahlerausdruck somit nicht genügen. Da alle anderen Drucker, die Fotoqualität in brauchbaren Formaten in hoher Qualität drucken, sehr teuer sind (Farblaserdrucker, Thermosublimationsdrucker), empfiehlt es sich, die Dateien in den Copyshop oder zum Fotohändler des Vertrauens zu tragen und ausdrucken oder auf Papier oder Diafilm ausbelichten zu lassen. Die Qualität ist erheblich besser, und die Preise sind auch so günstig, dass kaum die Anschaffung eines entsprechenden Druckers lohnt. Eine beliebte Ergänzung sind Digitalkameras. Sie bieten den Vorteil, dass die Bilder sofort am Computer zur Verfügung stehen. Als Ersatz für Scanner eignen sie sich jedoch ebensowenig wie als Ersatz für herkömmliche Kameras, da die Auflösungen bezahlbarer Kameras noch deutlich unter Fotoqualität angesiedelt sind. Als Ersatz für Sofortbildkameras, zur Dokumentation von Sammlungen oder für
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Digitale Bildbearbeitung
Internetpublikationen sind sie jedoch eine sinnvolle Ergänzung.
Astrofotografie | Index | Stichwort | Eigenbau
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
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Reparieren von Kameras
Reparieren von Kameras Die Reparatur von Kameras setzt ein gewisses mechanisches Geschick voraus, sodass man heikle Aufgaben an wertvollen Geräten eher dem qualifizierten Service überlassen sollte. Wird eine Kamera in Form von vielen Einzelteilen in kleinen Plastiktütchen eingeschickt, macht man sich äusserst unbeliebt und muss mit einer sehr hohen Rechnung rechnen. Traut man sich eine Reparatur nicht selber zu, sollte man entweder eine Werkstatt finden, die die Kamera repariert, oder sie selber zum Hersteller einschicken. Der Fotohändler des Vertrauens macht auch nichts anderes, es dauert auf diesem Weg aber länger und die Rechnung fällt 20 oder 30% höher aus, da der Fotohändler auch gern verdienen möchte. Ordentliches Werkzeug ist eine sehr wichtige Voraussetzung zur Reparatur, das Minimum ist ein Satz gescheiter kleiner Schraubenzieher. Vermurkste Schrauben sind stets ein Zeichen von Dilettantismus und wirken auf den Kameraservice wie auf Gebrauchtkäufer gleichermassen abschreckend. Bei Schrauben ist immer der passende Schraubenzieher zu benutzen und richtig aufzudrücken. Vermeintliche Totalschäden eignen sich gut, Erfahrungen zu sammeln. Nach einiger Zeit sieht man sich dann in der Lage, einmal zerlegtes auch wieder zusammenzubekommen. Hierzu ist es nützlich, die herausgedrehten Schrauben auf dem möglichst aufgeräumten Arbeitsplatz nach einem bestimmten System abzulegen und das Teil möglichst bald wieder zusammenzubauen; nach drei Monaten bekommt keiner mehr was zusammen. Mit Flüssigkeiten (Lösungsmittel, Öl) muss man sehr vorsichtig sein. Wattestäbchen und Zahnstocher helfen, dass sie nur dahin kommen, wo sie auch hin sollen. Eines der häufigsten Probleme ist, dass sich Kameras nicht mehr spannen und auslösen lassen, also blockiert sind. Dies kann zahlreiche Ursachen haben: Moderne Kameras haben elektromagnetische Auslöser, sie lösen nicht aus, wenn die Batterie leer ist. Bleibt das Problem auch mit frischer Batterie bestehen, sind mitunter die Kontakte korrodiert, ein Glasfaserstift (gibt es im Autozubehör für kleine Roststellen) wirkt dann Wunder. Die Kamera blockiert natürlich auch, wenn der Film voll ist, da hilft zurückspulen. Ist die Elektronik verwirrt, kann es helfen, die Batterien für einige Minuten aus der Kamera zu nehmen. Kam der Defekt zustande, weil die Kamera ins Wasser gefallen ist, ist er häufig irreparabel, bei Salzwasser fast immer. Bei mechanischen Kameras kann es helfen, das Gehäuse (nicht zu fest) auf den Handballen zu schlagen. Manchmal kann es helfen, den Spiegel vorsichtig ein bisschen (hoch) zu bewegen oder den Selbstauslöser laufen zu lassen. Scheitert das, kann man den Kameraboden abschrauben und durch leichtes Bewegen der mechanischen Elemente versuchen, den Verschluss auszulösen oder den Filmtransport zu entriegeln. Bei Hasselblads kann das Problem auftreten, wenn der Zentralverschluss im Objektiv auslöst: Er wird mit dem Schlitzverschluss im Gehäuse zusammen gespannt, das Objektiv lässt sich nur entfernen, wenn beide Verschlüsse gespannt sind. In diesem Fall hilft es, das Filmmagazin zu entfernen, den Schlitzverschluss ggf. vorsichtig aufzuschieben und die mittlere, silberne Schraube unter dem Objektiv mit einem langen Schraubenzieher im Uhrzeigersinn zu drehen, um den Objektivverschluss zu spannen. http://www.foto-net.de/net/dyo/rep.html (1 of 2) [13.08.2002 09:25:41]
Reparieren von Kameras
Bei älteren, länger nicht benutzten Kameras und Objektiven verharzen die Öle, was dazu führen kann, dass Blenden und Zentralverschlüsse (vornehmlich bei längeren Zeiten) hängen bleiben. Es kann unter Umständen helfen, das Teil im Backofen für einige Zeit auf 50° zu erwärmen. Will man eine Kamera benutzen, die einige Zeit herumgelegen hat, sollte man sie deshalb vor Einlegen des Films möglichst oft bei verschiedenen Verschlusszeiten auslösen, um Überbelichtungen zu vermeiden. Geklapper in Objektiven, häufig gepaart mit Funktionsstörungen, ist oft darauf zurückzuführen, dass sich im inneren Schrauben gelöst haben. Mit ein wenig Erfahrung lässt sich dies dauerhaft reparieren, problematisch wird es dann, wenn Justagen vorgenommen werden müssen, weil die gelöste Schraube etwas eingestellt hat. Festsitzende Filter auf Objektiven lassen sich mit sogenannten Filterschlüsseln besser entfernen. Eine Alternative ist, noch zwei oder drei Filter mittelfest aufzuschrauben, alle Filter mit Tape zu umwickeln und das Paket komplett abzuschrauben.
Praxis | Index | Stichwort | Typische Defekte
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
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Typische Defekte
Typische Defekte Viele Fehlfunktionen von Objektiven oder Kameras ergeben ein mehr oder weniger typisches Bild (oder auch eben gar kein Bild mehr). Die fehlerhaften Fotos ermöglichen es häufig, den Fehler zu bestimmen oder einzugrenzen; beim Einsenden zu einer fachgerechten Reparatur sollten daher auch Testfotos beigelegt werden. Folgende Auflistung kann bei der Fehlersuche helfen:
Bilder sind überbelichtet
Einzelne Bilder: -Wurde an einer modernen Kamera (Messung über Hilfsspiegel) ein lineares Polfilter verwendet? - Wurde bei gedrückter Abblendtaste ausgelöst? - Wurden verschiedene Objektive verwendet? Schliesst die Blende eines Objektivs nicht richtig? - Nur bei kurzen Verschlusszeiten? Verschlussdefekt (elektronische Verschlüsse) - Nur bei langen Verschlusszeiten? Verschluss verharzt (mechanische Verschlüsse) - Bei Verwendung von Blitz: Sind die Kontakte sauber? Ganzer Film: - Empfindlichkeit korrekt eingestellt? DX-Kontakte sauber? Override (+/-) nicht zurückgestellt? Sonst evtl Fehler vom Belichtungsmesser Bilder sind unterbelichtet - lineares Polfilter, Unterbelichtung von ganzem Film: s.o. - Ist beim Selbstauslöserlauf oder dergleichen Licht durch den Suchereinblick gefallen und hat die Messung verfälscht? - Objektiv: Schliesst sich die Blende beim Auslösen immer vollständig? Übertragung defekt - Verschluss-Defekt eher ungewöhnlich (führt meist zu Überbelichtung) Bilder sind ungleichmässig belichtet - ungleichmässiger Verschlusslauf - Verschlussvorhang bleibt hängen - Im Raum, wo geblitzt wurde: Zufällige zeitgleiche Auslösung führt zur Überbelichtung eines Bildteils (selten) - Diffuse Aufhellungen können von Reflexen im Gehäuse oder Objektiv stammen
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Typische Defekte
Kamera löst nicht aus
- Ist die Kamera ganz gespannt? - Batterie leer/keine Spannung? - Batteriekontakte korrodiert? - Auslöserkontakte korrodiert? - Elektronik verwirrt? Batterie für einige Zeit aus der Kamera nehmen - Selbstauslöser an? Rückwandkontakt? (Bei Kameras, die nur bei geschlossener Rückwand auslösen) - Klemmt Filmanfang im Verschluss? Ungleichmässiger Bildstand: Bei übereinander belichteten Bildern wurde vielleicht aus Versehen die Rückspulentriegelung betätigt, oder die Filmperforation ist ausgerissen oder durchgerutscht. Zu grosser Bildstand: Transport defekt. Unscharfe Abschattung am unteren Bildrand (bei Hochformataufnahmen an der Seite): Zurückfedernder Spiegel, ein Fall für den qualifizierten Service.
Reparieren von Kameras | Index | Stichwort | Abblendtaste (Yashica)
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
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Verschlusszeitentester
Verschlusszeitentester Verschlussdefekte bei Kameras führen selten zum Ausfall des Verschlusses, normalerweise führen sie zu Überbelichtungen (durch gehemmten Ablauf) oder zu ungleichmässigen Belichtungen (wenn nur ein Vorhang betroffen ist). Daher stellt man den Defekt häufig erst fest, wenn man den belichteten und entwickelten Film in den Händen hält; Tränen der Frustration bewirken dann noch einen weiteren Qualitätsabfall in Form von Wasserflecken. Um Kameras vor der Benutzung zu prüfen und den Defekt genau festzustellen, ist ein Verschlusszeitentester sehr nützlich. Er wird hinter den Verschluss bei geöffneter Rückwand gehalten und misst beim Auslösen die effektive Verschlusszeit. Es gibt ein handliches Gerät von der Firma Calumet geben, welches für die Verschlüsse in Objektiven von Fachkameras gedacht ist. Um in bezahlbaren Bereichen zu bleiben, ist man als engagierter Amateur eher auf den Eigenbau angewiesen. Da mein Eigenbau noch in der Planungsphase steckt, gibt es an dieser Stelle - noch - keine Bauanleitung. Sobald jedoch etwas Vernünftiges beim Basteln herauskommt, wird hier detailliert berichtet. Links Shutter Speed Tester for Photographers by Robert Monaghan Calibrating Your Shutters by Andrew Davidhazy Wie man mit einer Soundkarte und einer 5,-DM-Schaltung Verschlusszeiten misst
Typische Defekte | Index | Stichwort | Abblendtaste (Yashica)
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
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Abblendtaste (Yashica)
Abblendtaste (Yashica) This page in english Die Yashica FX-3 ist eine preiswerte, sehr leichte und zuverlässige Kamera, die zu den legendären Carl Zeiss Contax Objektiven kompatibel ist. Sie ist ein schönes Zweitgehäuse für Contax-Besitzer wie auch ein günstiger Einstieg in das System. Die wesentlichen Nachteile des Gehäuses sind das Fehlen einer Abblendtaste und der Möglichkeit, die Sucherscheiben auszuwechseln. Das erste Problem lässt sich durch einen Eigenbau lösen. Wer dies nachmachen möchte, sollte einige Erfahrungen mit Rumbasteln an Kameras haben, also fähig sein, auch wieder zusammenzubekommen, was auseinandergebastelt wurde. Weiterhin ist die Garantie wohl hin. Ich habe keine Erfahrung mit der FX-3 Super 2000, aber es sollte genauso funktionieren, wahrscheinlich auch mit der FX-D. Bei Kameras mit Blendenvorwahl und vollmanuellen (wie der FX-3) wird die Blende am Objektiv eingestellt. Damit das Sucherbild hell bleibt, wird die Blende offengehalten, bis der Auslöser gedrückt wird. Wenn man das Bajonett bei abgenommenem Objektiv betrachtet, sieht man zwei Hebel: Einer kann gegen eine leichte Federkraft im Bajonett herumbewegt werden (lever A in fig 1), dieser Hebel teilt der Kamera (genauer: dem eingebauten Belichtungsmesser) die eingestellte Blende mit. Ein zweiter Hebel (lever B in fig 1) bewegt sich zum Anschlag, wenn der Auslöser gedrückt wird. Die Blende wird von diesem Hebel offengehalten, er kann gegen eine Federkraft bewegt werden. Eine Abblendtaste tut nichts anderes als diesen Hebel zu bewegen und damit die Objektivblende zu schliessen. Da die Kamera nicht merkt, dass die Blende manuell geschlossen wurde, bekommt man keine korrekten Belichtungswerte, solange die Abblendtaste gedrückt wird. Dies ist bei den meisten Kameras der Fall.
Zerlegen
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Abblendtaste (Yashica)
Keine Angst, so viel muss gar nicht zerlegt werden. Ein aufgeräumter Arbeitsplatz ist wichtig (ich hab nie einen, das macht die Sache manchmal kompliziert). Möglichst keine Schrauben verlieren. Die Belederung muss auf beiden Seiten der Kamera-Vorderseite entfernt werden. Vorsicht: Sie zerreisst leicht. Ersatz-Belederungen sind recht billig, aber man muss sie erst mal kriegen. Batterien entnehmen, Bodenplatte abschrauben. Bajonett abschrauben (4 Schrauben). Plastik-Gehäuse, welches das Bajonett umgibt, entfernen. Die Schrauben wurde vorher von der Belederung verdeckt. Das Gehäuseoberteil muss dafür gelöst (nicht unbedingt entfernt) werden, um das Gehäuseteil abnehmen zu können. Zwei Teile müssen nun herstestellt werden: - Ein Knopf, um den Hebel (lever B) in die Abblendposition zu drücken - Eine Halterung für diesen Knopf. Herstellen der Teile Der Knopf besteht aus einem runden Aluminiumstück. Unbedingt lang genug machen, kürzen geht später immer noch. Ich habe einen Durchmesser von 5 mm verwendet (eigentlich habe ich 6 mm-Material auf 5 mm abgedreht, um es genau zu haben). Man kann leicht feststellen, dass das Material so nicht in den Raum passt, in den es eingebaut werden soll. Man muss es zurechtfeilen. Eine Seite wird leicht angefeilt, von der gegenüberliegenden muss ein ganzes Stück weg (siehe fig 2). Auf eine möglichst glatte Oberfläche achten. Man ist fertig, wenn sich der Abblendhebel (lever B) mit dem Knopf in die Abblendposition drücken lässt, wobei man nirgends hängenbleiben darf.
Zu diesem Zeitpunkt kann man feststellen, dass sich bei gedrückter Abblendtaste die Kamera nicht auslösen lässt. Das ist an sich nicht weiter schlimm, aber das Problem ist, dass bei einem Drücken der Abblendtaste während des Selbstauslöserlaufs die Kamera blockiert. Wenn das bei zusammengesetzter Kamera passiert, hat man ein Problem. Von der Seite, die nur leicht flachgefeilt wurde, muss noch ein wenig entfernt werden, um Platz für den Auslösemechanismus zu machen (siehe fig 3).
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Abblendtaste (Yashica)
Wenn der Auslöser bei gedrückter Abblendtaste problemlos betätigt werden kann, ist man fertig. Die Halterung ist ein kleiner Metallblock (ich habe Aluminium benutzt), welches die Taste an ihrem Platz hält. Die Grösse ist fig 4 zu entnehmen. Ich habe es fräsen lassen, aber man kann den Winkel wohl ebenso gut mit einer Gehrungssäge hinbekommen. Am genauesten muss die Öffnung für den Knopf sein. Unbedingt eine gute Standbohrmaschine verwenden. Am besten mit einer Reibahle aufreiben. Der Knopf muss sich leicht bewegen lassen, aber mit so wenig Spiel wie möglich. Wenn man die Halterung an das Bajonettgehäuse hält und von unten anguckt, stellt man fest, dass eine kleine Lücke dazwischen ist, weil das Gehäuse nicht exakt einen rechten Winkel aufweist. Wenn man gerne viel feilt, kann man es anpassen, ansonsten tut es ein Stück dünner schwarzer Karton als Dichtung. Alle Kanten, die aussen sind, sollten rundgefeilt werden. Ein Loch muss für die Halteschraube gebohrt werden. Die Grösse richtet sich nach der Schraube, die man findet, zum Beispiel 2 mm.
Um zu verhindern, dass die Taste herausfällt, muss eine kleine Schraube oder ein Splint an der richtigen Stelle angebracht werden. Wenn man eine Drehbank hat, kann man auch nur den äusseren Teil des Knopfes abdrehen, bis er möglichst spielfrei in die Halterung passt, und den inneren Teil bei einem grösseren Durchmesser belassen. Der Knopf wird auf die passende Länge gekürzt (meiner ist 38 mm lang) und mit einem netten Knopf-Ende versehen. Das geht auch ohne Drehbank, indem man den Knopf in eine Bohrmaschine einspannt und eine Feile an das rotierende Ende hält. Zum Schluss sollte man alle innenliegenden Teile schwarz anmalen und den äusseren Teil der Halterung auch, je nach Geschmack. Den äusseren Teil des Knopfes würde ich nicht anmalen, da der Lack beim Eindrücken der Taste wieder zerkratzt.
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Abblendtaste (Yashica)
Zusammenbau In das Bajonettgehäuse müssen zwei Löcher gebohrt werden, eins in die Seite für den Knopf (6 mm) und eins für die Befestigungsschraube (2 mm). Die Halterung wird mit einer Schraube mit Mutter an diesem Gehäuseteil befestigt, die Mutter wird mit Klebstoff fixiert. Wenn der Kleber hart ist, wieder zerlegen. Die Kamera wird durch umkehren obiger Reihenfolge wieder zusammengebaut. Die Abblendtaste wird zuletzt eingebaut. Aufpassen, das die rückseitig angeklebte Mutter nicht abfällt, sonst muss man die Kamera noch einmal zerlegen. Aus der Belederung muss eine Ecke ausgeschnitten werden. Fertig? Viel Spass beim Bilderschiessen! Ein vergleichbarer Effekt kann übrigens erzielt werden, wenn man das Objektiv entriegelt und dreht, als wenn man es abnehmen möchte. Das ist eine Alternative für Leute, denen der Einbau einer Abblendtaste zu aufwändig ist. Links Carl Zeiss Contax Objektive Homepage von Cees de Groot mit vielen Infos, zum Beispiel Yashica SLR FAQ
Typische Defekte | Index | Stichwort | Lochkamera
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
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Lochkamera
Lochkamera Eine Lochkamera besitzt kein Objektiv, die Abbildung entsteht allein durch eine sehr kleine Blende. Das Bild ist nicht völlig scharf, da die das Licht bündelnde Optik fehlt, die Schärfentiefe ist jedoch nahezu unendlich. Ausser der geometrisch bedingten Vignettierung ist ein Loch nicht von den Abbildungsfehlern einer Linse behaftet. Historisch sind Lochkameras ("Camera Obscura") schon sehr lange bekannt, so ist beispielsweise eine Konstruktion des berühmten Kameraherstellers Leonardo da Vinci überliefert.
Auf dieser Seite wird beschrieben, wie sich eine Lochkamera leicht herstellen lässt, wenn man eine Kleinbildhttp://www.foto-net.de/net/dyo/pinhole.html (1 of 3) [13.08.2002 09:25:45]
Lochkamera
Spiegelreflexkamera besitzt. Neben der Kamera benötigt man nur einen Gehäusedeckel für das Kamerabajonett, ein kleines Stückchen Blech (zum Beipiel von einer Getränkedose), einen Kugelschreiber, etwas Schleifpapier oder eine feine Feile, eine Nadel, Klebeband und etwas Geduld. Weiterhin ist ein Diaprojektor sehr nützlich. Findet man Gefallen an der Fotografie mit Lochkameras, lassen sich mit den gewonnenen Erkenntnissen auch andere Modelle herstellen, zum Beispiel aus dem alten Gehäuse einer Rollfilmkamera. Aus einer einfachen Überlegung geht hervor, dass die Abbildung um so schärfer wird, je kleiner das Loch ist. Die Beugung setzt jedoch eine physikalische Grenze, sodass es für jede "Brennweite" eine optimale Lochgrösse gibt. Die "Brennweite" ergibt sich aus dem Abstand Loch - Film und wird im folgenden Auflagemass genannt. In die genaue Formel geht die Wellenlänge des Lichts ein; da hier über das Spektrum gemittelt wird, ist die folgende Formel vereinfacht, Abweichungen von +/- 15% sind unbedenklich:
d ist der Durchmesser des Lochs, A das Auflagemass, welches bei Spiegelreflexkameras rund 45 mm beträgt. Der optimale Lochdurchmesser beträgt dabei 0.30 mm. Folgende Tabelle ist vielleicht hilfreich, wenn man zu faul ist zum rechnen:
Auflagemass (A) 10 15 20 40 100
Lochdurchmesser (d) 0.14 0.17 0.20 0.28 0.45
Blende (f) 70 88 100 140 220
Verlängerungsfaktor zu f 16 (V) 20x 30x 40x 80x 190x
Das optimale Loch hat die dem Auflagemass (der "Brennweite") entsprechende Grösse, ist kreisrund und aus nicht reflektierendem, möglichst dünnen Material. Um diesem nahe zu kommen, verwendet man dünnes Blech aus nicht zu hartem Metall, zum Beispiel Kupfer oder Aluminium (Getränkedose). Ein kleines Stück wird ausgeschnitten und ein (leerer) Kugelschreiber in der Mitte fest aufgedrückt. Auf der Rückseite entsteht so eine kleine Delle, die mit feinem Schmirgelpapier oder einer Feile abgeschliffen werden kann, bis das verbleibende Material hauchdünn ist. Mit einer Nähnadel lässt sich nun ein Loch stechen und vorsichtig entgraten. Die Nadel wird nur hineingestochen, nicht hindurch. Das fertige Blech lässt sich nun mit Klebestreifen in einem Diarähmchen befestigen. Durch Projektion auf eine Leinwand lässt sich überprüfen, ob das Loch schön rund geworden ist. Der Durchmesser des projizierten Lochs wird auf der Leinwand gemessen. Nach Entnahme des Rähmchens wird ein durchsichtiges Kunststofflineal in den Projektor geschoben und den Abstand von zwei einem Millimeter entsprechenden Linien auf der Leinwand gemessen. Teilt man den Durchmesser des projizierten Lochs durch diesen Wert, erhält man den Durchmesser des Lochs in Millimeter. Anders ausgedrückt: Der Abstand zweier Millimeterlinien auf der Leinwand entspricht der Vergrösserung, werden zum Beispiel 60 mm gemessen, beträgt die Vergrösserung 60x. Um den Durchmesser des Lochs zu erhalten, teilt man den auf der Leinwand gemessenen Lochdurchmesser durch die Vergrösserung. Beispiel: Der Durchmesser des projizierten Lochs betrug 18 mm, das Loch ist also tatsächlich 18 mm/60 = 0.30 mm gross. Meistens sind mehrere Versuche notwendig, bis der gewünschte Durchmesser gefunden ist.
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Lochkamera
Mit einem wasserfesten Filzstift wird dem ausgesuchten Blech eine schwarze Färbung verpasst. Um es an einer Spiegelreflexkamera zu befestigen, besorgt man sich am besten einen Gehäusedeckel und bohrt ein Loch in die Mitte. Hinter dieses Loch wird das selbstgemachte Präzisionsloch geklebt. Wegen der kleinen Blendenöffnung (Brennweite durch Lochdurchmesser) wird man im Sucher der Spiegelreflexkamera nicht gerade das meiste erkennen. Arbeitet man mit automatischer Belichtung, sollte man den Sucher abdecken, da dort einfallendes Fremdlicht zu Fehlbelichtungen führt. Wegen der auch bei Sonnenlicht resultierenden langen Belichtungszeiten ist es notwendig, mit einem Stativ zu arbeiten. Wenn ein Handbelichtungsmesser verwendet wird, ist es unwahrscheinlich, dass er die Eingabe sehr kleiner Blendenwerte erlaubt. Die einfachste Lösung besteht dann darin, dass man die Belichtung bei Blende 16 misst und die Belichtungszeit mit dem sich daraus ergebenden Verlängerungsfaktor multipliziert. Der Verlängerungsfaktor errechnet sich nach
In der obigen Tabelle sind die zugehörigen Verlängerungsfaktoren für Rechenfaule angegeben. Da man jedoch schnell in den Bereich mehrerer Sekunden kommt, sollte man den Schwarzschildeffekt beachten. Der in etwa lineare Zusammenhang zwischen Schwärzung des Films und auftreffender Lichtmenge ist nämlich nur bei Zeiten zwischen einer Sekunde und einer tausendstel Sekunde gegeben. Belichtet man länger, muss die Lichtmenge erhöht werden, um zu einer gleichen Schwärzung zu kommen, das heisst, bei langen Belichtungszeiten muss noch länger belichtet werden. Leider hängt dieser Faktor aber vom Filmmaterial ab, so dass eigene Versuche notwendig sind. Über den Daumen gepeilt sollte bei 10 Sekunden gemessener Belichtungszeit eine Belichtung von 20 bis 40 Sekunden zum richtigen Ergebnis führen.
Links: Dieters Lochkamera Seite Pinhole Photography
Abblendtaste (Yashica) | Index | Stichwort | Projektionsobjektive abblenden
(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel
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Projektionsobjektive abblenden
Projektionsobjektive abblenden Bei der Rahmung von Dias stellt sich die Frage, ob Glasrahmen oder glaslose Rahmen verwendet werden sollen. Der Vorteil von Glasrahmen liegt in der Planlage der Dias, sodass bei der Projektion auf eine plane Leinwand die Schärfe über das ganze Bild gut eingestellt werden kann. Durch das schlechtere Mikroklima (Einschluss von Feuchtigkeit) ist die Gefahr von Pilzbefall aber wesentlich höher. Bei der Rahmung muss ausserdem sehr sorgfältig vorgegangen werden, da leicht Staub mit eingeschlossen wird. Weiterhin sind Glasrähmchen teurer. Es sollten nur Anti-Newton-Gläser verwendet werden, da sonst durch den kleinen Luftspalt zwischen Glas und Dia bunte Interferenzringe entstehen können. Von Rähmchen mit nur einem Glas muss man abraten, da der Vorteil der Planlage nicht gegeben ist. Aufgrund dieser Nachteile werden die meisten Dias glaslos gerahmt. Die schlechtere Planlage kann dazu führen, dass bei dem projizierten Dia nur auf einen Bildteil scharfgestellt werden kann, während das restliche Bild nicht mehr in der Schärfeebene liegt. Plant man einen Diavortrag im grossen Stil, ist die sauberste Lösung, von den zur Projektion vorgesehenen Dias Duplikate anfertigen zu lassen, und diese in Glasrahmen zu projizieren. Dies löst auch das Problem des Ausbleichens der Dias bei längerer Projektion. Eine Alternative ist es, das Projektionsobjektiv abzublenden. Da die meisten Projektionsobjektive nicht über eine Blende verfügen, muss eine gebastelt werden. Der Tubus auf der Rückseite des Projektionsobjektivs bietet in der Regel genügend Platz zur Aufnahme einer Blende. Sie sollte aus Kunststoff bestehen, bei der Befestigung ist darauf zu achten, dass die Linse nicht zerkratzt wird und dass sich die Blende relativ leicht wieder entfernen lässt. Um die Blendenöffnung zu bestimmen, teilt man die Brennweite des Objektivs durch den Durchmesser der Öffnung. So ergibt eine Öffnung von 21 mm bei einem 85 mm-Objektiv ungefähr Blende 4. Ein Abblenden von 2.8 auf 4 erhöht schon merklich die Schärfentiefe bei der Projektion, während der Lichtverlust von einer Blende ungefähr dem Unterschied zwischen einem 150 Watt- und einem 250 Watt-Projektor entspricht. Mit einem hinreichen starken Projektor lässt sich somit ein Dia mit erhöhter Schärfentiefe projizieren, ohne dass der Lichtverlust allzu störend ins Gewicht fällt. Weiter als etwa 5.6 sollte man dabei aber nicht abblenden. Da man, wenn die optimale Blende gefunden ist, immer mit dieser Blende projizieren wird, macht diese Konstruktion die Anschaffung von wesentlich teureren Projektionsobjektiven mit Blende überflüssig. Von Leica gibt es Projektionsobjektive mit dem Zusatz CF (curved field). Sie sind auf die Krümmung von Kodak-Papprähmchen korrigiert. Sie sind brauchbar, wenn man ausschliesslich mit Kodak Papprähmchen arbeitet. Alle anderen Rähmchen sorgen jedoch für eine erheblich bessere Planlage, sodass die Verwendung von CF-Objektiven in diesen Fällen nicht empfohlen werden kann.
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