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Nicola Holzapfel hat sieben Jahre als Redakteurin bei dem Online-Portal der Süddeutschen Zeitung sueddeutsche.de das Ressort Job & Karriere verantwortet. Seit 2007 arbeitet sie bei dem Magazin SZ Wissen.
Nicola Holzapfel
Ich verdiene mehr Gehalt! Was Sie für Ihre erfolgreiche Gehaltsverhandlung wissen müssen
Campus Verlag Frankfurt/New York
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-593-38677-5 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Copyright © Campus Verlag GmbH, Frankfurt/Main Umschlaggestaltung: R.M.E, Roland Eschlbeck und Kerstin Gabriel Umschlagmotiv: Getty-images Satz: Fotosatz L. Huhn, Linsengericht Druck und Bindung: Druck Partner Rübelmann, Hemsbach Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. Printed in Germany Besuchen Sie uns im Internet: www.campus.de
Inhalt
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Gehältermythen: Was stimmt, was stimmt nicht? . . . . . 13 Mythos 1: Akademiker verdienen mehr . . . . . . . . Mythos 2: Frauen verdienen weniger . . . . . . . . . Mythos 3: Leistung zahlt sich aus . . . . . . . . . . . Mythos 4: Manager verdienen zu viel . . . . . . . . . Mythos 5: Die Einkommen steigen . . . . . . . . . . Mythos 6: Die sozialen Unterschiede nehmen zu . . . Mythos 7: Den Selbstständigen geht’s gut . . . . . . . Mythos 8: Über Gehälter spricht man nicht . . . . . . Mythos 9: Hauptsache verbeamtet . . . . . . . . . . Mythos 10: Um Millionär zu werden, muss ich im Lotto gewinnen . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13 38 45 51 60 66 73 77 81 86
Gehälterfallen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 Schlecht bezahlte Berufe . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 Zeitarbeit: Weniger Geld für den gleichen Job . . . . . . 110 Elternzeit mit Nebenwirkungen . . . . . . . . . . . . . 114 Reiche Bayern, arme Saarländer . . . . . . . . . . . . . 117 Dauerhaft Unzufriedene haben die falsche Einstellung . 120
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Mehr Gehalt: Die Gehaltsverhandlung . . . . . . . . . . . 123 So setzt sich ein Gehalt zusammen . . . . . . . . . . . 123 Steuervorteile nutzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 Die zehn größten Fehler in der Gehaltsverhandlung – und wie Sie sie vermeiden . . . . . . . . . . . . . . . . 132 Tipps für Berufseinsteiger . . . . . . . . . . . . . . . . 148 Checkliste für die Gehaltsverhandlung . . . . . . . . . 156 Gehälter im Blick der Wissenschaft . . . . . . . . . . . . 158 Ranking: Wer verdient wie viel? . . . . . . . . . . . . . . 165 Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 Weiterführende Links . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196 Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203
Einleitung »Wenn die Unternehmensspitze Geld macht, sollten möglichst viele profitieren. So gewinnt man die besten Leute und sie bleiben dem Unternehmen treu.« Jack Welch, Manager
Über Gehälter gibt es viel zu sagen, doch meistens wird geschwiegen. Es herrscht in Deutschland eine seltsame Scheu, den eigenen Verdienst offenzulegen. Sicher, man wüsste gern, was der Arbeitgeber dem Kollegen überweist, wie viel der Bekannte für seine Nebentätigkeit erhält und ob der Porsche vor der Arztpraxis auf Kredit gekauft ist – oder sollte der Mediziner etwa tatsächlich so viel verdienen? Aber sich einfach nach dem Gehalt zu erkundigen, das erlaubt man sich selbst im Familien- und engen Freundeskreis eher selten. Und wird man selbst danach gefragt, sind die wenigsten bereit, sich zu entblößen und ihre Einkünfte klar zu nennen. Das mag daran liegen, dass man gerne ein bestimmtes Bild von sich aufrechterhalten möchte: Der oder die hat einen guten Job, der hat es geschafft. Zumindest nach außen, teils aber auch für sich, möchte man mithalten können bei den heutigen Erwartungshaltungen und Konsumstandards: erfolgreiche und erfüllende Karriere, dazu ein schönes Auto (oder gar zwei), interessante Fernreisen, modische Kleidung. Und wer hört schon gern, dass der Freund Monat für Monat deutlich mehr aufs Konto erhält, obwohl man mindestens genauso hart und gut arbeitet? Die Kehrseite dieser übertriebenen Diskretion ist eine große Unsicherheit: Viele sind zwar unzufrieden mit dem, was sie verdienen, aber ihnen fehlt der echte Vergleich. Stattdessen ärgern
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Ich verdiene mehr Gehalt!
sie sich, wenn die Millionen in den Management-Etagen fließen. Der Neid blüht. Doch in der eigenen Situation helfen, das kann er natürlich nicht, sondern führt vielmehr zu Vorurteilen, von denen manche stimmen, andere aber (schon lange) nicht mehr. Dabei ist es entscheidend, gut informiert zu sein, will man an der eigenen Situation etwas ändern: Wo steht man mit seinem Gehalt im Berufsvergleich? Ist es überhaupt realistisch, eigene Gehaltsvorstellungen erfolgreich durchsetzen zu können? Wo lässt sich heute gut verdienen? Was kann man selbst beeinflussen und wie ist der allgemeine Trend? Geht es vielleicht nicht nur einem selbst so, dass die Gehaltserwartungen nicht erfüllt werden? Gibt es Auswege, Alternativen wie den Start in die Selbstständigkeit – und würde das wirklich etwas bringen? Wo kann man etwas für sich herausholen, und wo muss man aufpassen? Das erste Kapitel soll daher zunächst eine realistische Einschätzung ermöglichen: Wie ist das Gehaltsgefüge in Deutschland? Wie entwickeln sich die Gehälter? Wie geht es Arbeitnehmern, Selbstständigen, Beamten? Es wird gezeigt, wie es um gängige Vorstellungen steht, ob sie noch mit der Wirklichkeit mithalten können: Dafür werden zehn Gehältermythen aufgegriffen und erklärt, was an ihnen wahr ist. Was ist zum Beispiel mit der Annahme, dass Akademiker mehr verdienen? Lohnt sich ein Studium wirklich, und was lässt sich in den einzelnen Berufen tatsächlich verdienen? Aktuelle Befragungen von Hochschulabsolventen geben dazu aufschlussreiche Erkenntnisse. Für Diskussionen sorgen auch immer wieder die Einkommen der Frauen. Gleich vorweg sei verraten: Dass sie alle um 30 Prozent weniger als Männer verdienen, stimmt so nicht. Mitunter tragen sie auch eine Mitschuld, wenn der Kollege beim Gehalt an ihnen vorbeizieht. Was Frauen bei der Gehaltsverhandlung besser machen können, ist inzwischen bereits zum Gegenstand der Forschung geworden.
Einleitung
Ein weiteres spannendes und sehr aktuelles Thema ist die Leistungsbezahlung. Immer mehr Firmen führen Prämien ein, die es für individuelles Engagement gibt – häufig auf Kosten bislang fester Gehaltsbestandteile wie etwa das Weihnachtsgeld. Die Arbeitgeber versprechen sich davon mehr Motivation ihrer Belegschaft, und der Einzelne kann auf satte Extrazahlungen hoffen, wenn er seinen Chef mit seiner Leistung überzeugt. Aber ziehen die Mitarbeiter dabei womöglich den Kürzeren, oder profitieren Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen von solchen Regelungen? Und worauf muss man achten, wenn man Leistungsbezahlungen vereinbart? Auch Manager werden nach Leistung bezahlt, allerdings geht es bei ihnen nicht um ein paar Tausend Euro mehr oder weniger im Jahr. 2,8 Millionen Euro verdienen Vorstandsmitglieder eines Dax-Unternehmens heute im Schnitt – und ihre Bezüge legen jährlich zu. Die Folge: Die Schere zwischen den Einkommen von Unternehmenslenkern und Arbeitnehmern geht mehr und mehr auseinander. Der Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann erhält inzwischen allein so viel Geld wie 310 Privatkundenberater zusammen. Die Manager haben ihrer Belegschaft aber nicht nur ein paar Nullen auf dem Gehaltszettel voraus, sondern ihre Einkommen steigen, während der Durchschnittsarbeitnehmer seit Jahren mit weniger auskommen muss. Selbst wenn er brutto mehr verdient, bleibt netto weniger übrig, denn hohe Abgaben und steigende Preise fressen seine Gehaltssteigerungen auf. Wirtschaftsforscher beklagen die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Gesellschaft: Die Einkommensungleichheit zwischen ganz oben und ganz unten nimmt zu, die Mittelschicht schrumpft. Die Abstiegsängste vieler Bürger, wie sie regelmäßig in Umfragen zutage treten, scheinen also berechtigt. Ob die von der Politik geplante Mitarbeiterbeteiligung daran etwas ändern kann? Kaum. Wachsende Armut, vor allem unter Kindern, auf der einen
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Seite, unvorstellbarer Reichtum auf der anderen: Millionen Menschen in Deutschland gelten als reich – genau: 6,8 Millionen. Die höchsten Reichtumsquoten gibt es unter Beamten und Selbstständigen – sollte das Anlass zu Neid auf diese beiden Einkommensgruppen sein? Nur bedingt: Es gibt viele Selbstständige, die am Rand des Existenzminimums leben und kaum genug für ihre soziale Absicherung verdienen. Nach einem Berufsleben mit geringem Einkommen droht ihnen auch noch die Altersarmut. Und die Beamten – auch sie mussten in den vergangenen Jahren einiges einstecken. »Hauptsache, verbeamtet« – das gilt nicht mehr. Wussten Sie beispielsweise, dass alle Beamten zusammengenommen im Durchschnitt mehr als der »normale« Arbeitnehmer arbeiten? Das alles zeigt: Es ist endlich an der Zeit, über Gehälter zu sprechen und die Karten auf den Tisch zu legen – zu viel Halbwissen herrscht vor. Aber darf man überhaupt über seinen Verdienst reden? Ist die Diskretion nicht eher berechtigt? Schließlich enthalten viele Arbeitsverträge sogar eine Verschwiegenheitsklausel. Doch wenn man schon nicht darüber reden darf (oder mag), wenigsten träumen ist erlaubt: vom eigenen Weg zur ersten Million. Eliteforscher wissen zwar, dass es nur wenige aus eigener Kraft ganz nach oben schaffen, aber immerhin, es gibt Ausnahmen wie die schönen Top-Models, die Millionen verdienen. Die Deutsche Heidi Klum gehört mit 8 Millionen US-Dollar im Jahr zu den Top-Ten-Verdienerinnen. Dann die Fußballstars, die es gleich auf zweistellige Millioneneinnahmen bringen. Und, tatsächlich, einige Aufsteiger in bodenständigen Berufen schaffen es auch zu Reichtum. So richtig lohnen kann sich zum Beispiel eine Karriere in der Finanzbranche. Und damit sind wir beim nächsten großen Kapitel: den Gehälterfallen, die sich viele selbst bauen. Wie es mit der Karriere und dem Beruf weitergeht, liegt zu einem großen Teil an der Berufswahl und Branche. Es gibt viele schlecht bezahlte Berufe – für
Einleitung
die sich nichtsdestotrotz viele junge Menschen entscheiden. Dazu zählen viele Berufe im Dienstleistungsbereich. In einigen bewegen sich die Beschäftigten sogar trotz Ausbildung im Niedriglohnbereich, das heißt sie verdienen dauerhaft weniger als zwei Drittel des Durchschnittseinkommens. Selbst ein Studium schützt nicht vor einem schlechten Gehalt. Ob sich ein Hochschulabschluss finanziell auszahlt, liegt stark an der Fächerwahl, wie auch die lange Diskussion über die Generation Praktikum gezeigt hat. Manchen stört das nicht, er hat seine Laufbahn aus Idealismus gewählt. Das trifft besonders auf die Künstler zu, die häufig nur dank Nebenjobs über die Runden kommen. Andere fühlen sich ungerecht behandelt. Sie sind durch die Berufswahl, einen Zeitarbeitsjob, der zum Dauerzustand wird, oder durch die Gründung einer Familie mit anschließender Auszeit in die Gehälterfalle gerutscht und wissen nicht, wie sie aus dieser wieder herauskommen können. Zum Glück gibt es für die meisten einen Ausweg – und manchmal macht es auch Sinn, die eigene Einstellung zu hinterfragen. Was nützt es einer Erzieherin, ihr Gehalt am Verdienst eines Unternehmensberaters zu messen? Oder einem IT-Freiberufler in Halle, von Honoraren in Frankfurt am Main zu träumen? Auch die Region macht eben bei der Bezahlung einen Unterschied. Entscheidend ist es immer, selbst etwas zu unternehmen, bevor einen die Unzufriedenheit auffrisst. Ihr Gehaltsschicksal in die eigene Hand nehmen wollen alle, die eine Gehaltsverhandlung vor sich haben. Leider werden dabei immer wieder dieselben Fehler begangen: Während die einen aus Scheu zu wenig wagen, stolpern die anderen unüberlegt und mit unrealistischen Vorstellungen in ein Personalgespräch hinein. Kapitel 3 erklärt die typischen Fehler bei Gehaltsverhandlungen und zeigt, worauf es bei diesen wirklich ankommt. Und was schon für die Berufserfahrenen gilt, zählt für Jobeinsteiger umso mehr: Sie
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Ich verdiene mehr Gehalt!
kommen um eine besonders gute Vorbereitung nicht herum, auch wenn die Bedeutung des ersten Gehalts in der Regel überschätzt wird. Welche Auswirkungen das Gehalt auf unser Leben und Arbeiten hat, weckt das Interesse von Soziologen, Psychologen und Wirtschaftswissenschaftlern. Macht ein höheres Gehalt glücklich? Was bringt die Bezahlung nach Leistung – und was richtet sie an? Verdienen große Menschen mehr als kleinere? Diese und andere, bisweilen skurril anmutende Fragen sind Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Was die Wissenschaft über Gehälter herausfindet, mag manchmal unglaublich klingen, aber es zeigt auch: Wissen über das Thema Gehalt gibt es mehr als genug. In diesem Buch ist für Sie das Wichtigste zusammengestellt. Jetzt gilt es für Sie nur noch, sich zu informieren, um Ihre eigene Situation und Möglichkeiten realistisch einschätzen zu können – so können Sie mit einer entsprechend guten Vorbereitung, mithilfe der hier genannten Tipps, in Ihre nächste Gehaltsverhandlung gehen. Dafür wünsche ich Ihnen viel Erfolg!
Gehältermythen: Was stimmt, was stimmt nicht? »Geld gefährdet die innere Freiheit.« Pater Anselm Grün
Zum Thema Gehalt hat jeder etwas zu sagen. Häufig gilt das eigene als zu niedrig, dagegen die Einkommen anderer Berufsgruppen schnell als überzogen. Vor allem Manager müssen wegen ihrer Bezüge häufig Kritik einstecken. Obwohl Gehälter in den vergangenen Jahren zunehmend transparenter geworden sind und es inzwischen gar nicht so schwer ist, sich über die Einkommen in verschiedenen Tätigkeiten zu informieren, sind Halbwissen und Klischees nach wie vor weitverbreitet. Tatsächlich besitzen manche Vorurteile einen Wahrheitsgehalt, aber manches stellt sich in der Wirklichkeit doch ganz anders dar, als von den meisten gedacht. Das folgende Kapitel greift zehn häufige Annahmen zum Thema Gehalt auf und erklärt, was dahintersteckt, was daran richtig ist und was nicht.
Mythos 1: Akademiker verdienen mehr So pauschal lässt sich die Frage nach der Verdiensthöhe von Akademikern nicht beantworten, denn dafür sind die Einkommensunterschiede unter allen Beschäftigten mit Hochschulabschluss viel zu groß: Sie werden wesentlich beeinflusst von der Fachrichtung und dem jeweiligen Berufsweg.
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Arbeitsmarktexperten betonen unermüdlich, dass sich ein Studium lohnt. Denn die Gefahr, arbeitslos, gar langzeitarbeitslos zu werden, liegt für Studierte im Vergleich zu Beschäftigten mit nichtakademischer Ausbildung deutlich unter dem Durchschnitt. Doch ob sich ein Studium auch finanziell lohnt, ist eine andere Frage – und die wird mancher Akademiker mit einem Nein beantworten müssen. Umworben werden in erster Linie diejenigen Akademiker mit dem »richtigen« Studiengang, das heißt der gerade auf dem Arbeitsmarkt gefragte, momentan also vor allem Ingenieure und Informatiker. Sie steigen zu deutlich überdurchschnittlichen Bedingungen ein: mit einem unbefristeten Vollzeitjob und einem vergleichsweise hohen Gehalt. In den vergangenen Jahren ist jedoch generell die Beschäftigungsunsicherheit für junge Akademiker deutlich gewachsen; auf einer befristeten Stelle zu starten ist üblich. Auch Beschäftigung auf Honorarbasis hat zugenommen. Beides trifft vor allem Absolventen von Magisterstudiengängen wie Sprach- und Kulturwissenschaftler, aber auch bei den Wirtschaftswissenschaftlern startet nur noch jeder zweite mit einem unbefristeten Vollzeitjob ins Berufsleben, wie die jüngste Absolventenbefragung der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) zeigt. Die HIS führt seit 1989 Absolventenbefragungen durch, zuletzt bei Akademikern, die 2005 ihr Studium abgeschlossen haben. Nicht alle Absolventen ergattern einen Job, der ihrer Qualifikation entspricht. Während Elektro- und Maschinenbauingenieure überdurchschnittlich häufig eine passende Stelle finden, werden Wirtschaftswissenschaftler häufig unter ihrem Niveau eingestellt. Bei den Absolventen von Magisterstudiengängen fühlt sich sogar nur ein Drittel beim Berufseinstieg adäquat beschäftigt. Ähnlich wie der Arbeitsmarkt entwickeln sich die Einkommensbedingungen für Akademiker. Die HIS stellte in ihrer Be-
Gehältermy then
Tabelle 1: Durchschnittliche Einkommen des Absolventenjahrgangs 2005 Fachrichtung
Jahreseinkommen inkl. Zulagen (brutto)
Agrar,-Ernährungswissenschaften (FH)
25 200
Agrar,-Ernährungswissenschaften (U)
24 550
Architektur (FH)
23 550
Architektur (U)
22 850
Bauingenieur-, Vermessungswesen (FH)
27 700
Bauingenieur-, Vermessungswesen (U)
31 100
Biologie
20 500
Elektrotechnik (FH)
36 100
Elektrotechnik (U)
38 200
Humanmedizin
41 200
Informatik (FH)
35 000
Informatik (U)
37 950
Lehramt, Gymnasium1)
14 350
Lehramt, Primarstufe2)
13 650
Maschinenbau (FH)
35 300
Maschinenbau (U)
36 850
Pädagogik
24 100
Pharmazie, Lebensmittelchemie
35 900
Psychologie
24 450
Sozialwesen (FH)
27 350
Sprach- und Kulturwissenschaften
25 950
Wirtschaftsingenieurwesen (FH)
37 800
Wirtschaftsingenieurwesen (U)
41 200
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Fachrichtung
Jahreseinkommen inkl. Zulagen (brutto)
Wirtschaftswissenschaften (FH)
32 250
Wirtschaftswissenschaften (U)
33 700
Alle FH-Absolventen
32 150
Alle Uni-Absolventen
30 650
Alle Magister-Absolventen
21 650
Erläuterung: Alle Gehaltsangaben stellen Bruttojahreseinkommen inklusive Zulagen für Vollzeiterwerbstätige dar; U = Universität, FH = Fachhochschule. 1) und 2) Zum Zeitpunkt der Erhebung befanden sich die Lehrer im Referendariat. Quelle: HIS-Absolventenuntersuchung 2007
fragung des Absolventenjahrgangs 2005 erstmals eine rückläufige Einkommensentwicklung fest, von der fast alle Fachrichtungen betroffen waren: Die Wirtschaftswissenschaftler mussten gegenüber dem Jahrgang 2001 einen Abschlag von 5 000 Euro aufs Jahresgehalt in Kauf nehmen, bei den Psychologen waren es sogar 8 000 Euro weniger. Die höchsten Einstiegsgehälter hatten die Wirtschaftsingenieure und Mediziner mit 41 200 Euro im Jahr, gefolgt von Elektrotechnikern mit 38 200, Maschinenbauingenieuren mit 36 850 und Informatikern mit 37 950 Euro. Am unteren Ende der Gehaltsskala befinden sich dagegen die Architekten mit 22 850 Euro und die Magisterabsolventen mit 21 650 Euro.
Lohnt sich ein Studium? Ob sich ein Studium lohnt, sollte man nicht rein ökonomisch betrachten. Akademiker sind in der Regel in Berufen tätig, in denen sie ganz andere Entfaltungsmöglichkeiten haben als andere Be-
Gehältermy then
schäftigte. Das wirkt sich natürlich auch auf ihre Arbeitszufriedenheit aus – und die kommt in den bisherigen ökonomischen Modellen, die danach fragen, ob sich ein Studium lohnt, nicht vor. Darauf weist Kolja Briedis von der HIS hin. Und auch wenn Akademiker zunächst zeitlich befristet beschäftigt sind, kommt es im Berufsverlauf zu einer deutlichen Stabilisierung. Häufig können sie in dem Unternehmen, in dem sie angefangen haben, Fuß fassen. Zur Frage nach der Position der Absolventen erläutert Kolja Briedis: »Die meisten arbeiten als wissenschaftliche Angestellte ohne Leitungsfunktion. Üblich ist es auch, als qualifizierter Angestellter, also zum Beispiel in gehobener Sachbearbeiterfunktion, zu arbeiten. In den vergangenen Jahren haben sich die Qualifikationsanforderungen deutlich verändert. Viele Stellen werden heute mit Akademikern besetzt, die früher Absolventen von Berufsausbildungen übernehmen konnten. Das liegt daran, dass die Aufgaben anspruchsvoller geworden sind, zum Beispiel mehr Eigenverantwortung verlangt wird.« Beschäftigung unter Niveau ist für die meisten ein Übergangsphänomen für die erste Zeit nach dem Studium. Doch für einen Teil der Akademiker bleibt die Lage problematisch, stellte die HIS-Absolventenbefragung fest: Betroffen sind vor allem Magisterabsolventen, da sie einen sehr unspezifischen Arbeitsmarkt haben, beispielsweise gibt es kaum eine Stellenausschreibung, in der explizit nach einem Kulturwissenschaftler gefragt wird, und viele Absolventen müssen erst sehr mühevoll deutlich machen, was sie können. Schon bei ihrem Studienwahlverhalten zeigen Geisteswissenschaftler, dass sie weniger stark auf die Möglichkeit des beruflichen Erfolgs achten und ein gutes Einkommen ihnen weniger wichtig ist als zum Beispiel angehenden Ingenieuren. Hinzu kommt, dass der Arbeitsmarkt für Geisteswissenschaftler im Ganzen nicht so rosig aussieht, wenngleich es durchaus Geis-
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Tabelle 2: Durchschnittliche Monatsverdienste nach Bildungsabschluss Westdeutschland
Ostdeutschland
Universität
5 082
3 123
Fachschule
3 511
2 130
Duale Ausbildung
3 225
1 978
Keine abgeschlossene Ausbildung
2 591
1 820
Gesamt
3 717
2 341
Universität
3 709
2 618
Fachschule
2 312
1 705
Duale Ausbildung
2 547
1 449
Keine abgeschlossene Ausbildung
1 797
1 321
Gesamt
2 610
1 943
Männer
Frauen
Quelle: Bruttomonatsverdienste inklusive Weihnachtsgeld und Bonusz ahlungen, bezogen auf das Jahr 2005; Wochenbericht des DIW Berlin 10/2007 (März 2007).
teswissenschaftler gibt, die Karriere machen, beispielsweise im Marketing. »Das Problem ist, dass sich die Absolventen schnell verrückt machen lassen. Es gibt viele Fachrichtungen, da ist es normal, ein halbes Jahr nach einer Stelle zu suchen. Da darf sich der Einzelne nicht gleich selbst zum Problemfall abstempeln«, betont Kolja Briedis. Neben der Frage nach der Art des Beschäftigungsverhältnisses stellt sich natürlich auch immer die des Verdienstes. Kolja Briedis beobachtet, dass die Einkommen beim Absolventen-
Gehältermy then
jahrgang 2005 erstmals gesunken sind. Im direkten Vergleich profitierte der zuvor untersuchte Absolventenjahrgang von 2001 von einer sehr guten konjunkturellen Lage und konnte damals sehr gut ins Berufsleben starten. Zudem wirkt sich bei Akademikern eine konjunkturelle Eintrübung vor allem darauf aus, zu welchen Bedingungen sie einen Job bekommen, weniger stark auf die Arbeitslosenquote. »Eine schlechtere Arbeitsmarktlage schlägt zum Beispiel auf die Gehälter durch. Dazu kommt die Umstellung beim Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes, hier steigen Absolventen jetzt häufig mit 300 bis 400 Euro weniger monatlich ein«, so Briedis. Beruhigen kann Kolja Briedis allerdings Hochschulabsolventen, die mit nun gesunkenen Einstiegsgehältern angefangen haben – ihr Einkommen wird nicht auf Dauer mager bleiben: »Die Entwicklung der Gehälter steigt bei Akademikern im Berufsverlauf an. Bei vielen gehen sie schon in den ersten Jahren deutlich nach oben.«
Akademikergehälter im Vergleich mit Gehältern anderer Ausbildungen Wissenschaftler sprechen von der »Bildungsrendite«, wenn sie berechnen, ob es sich für den Einzelnen finanziell lohnt, in einen höheren Bildungsabschluss zu investieren. Die Bildungsrendite zeigt, wie viel mehr Einkommen durch ein zusätzliches Jahr Bildung erreicht werden kann. Im Jahr 2005 lag sie in Westdeutschland bei 7,5 Prozent, in Ostdeutschland bei 7,7 Prozent. Bildung zahlt sich also tatsächlich aus. Hochschulabsolventen verdienen in Westdeutschland 60 Prozent mehr als Beschäftigte ohne Berufsausbildung, in Ostdeutschland sind es 40 Prozent. Absolventen von Fachschulen verdienen in Westdeutschland 25 Pro-
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Ich verdiene mehr Gehalt!
zent mehr als Beschäftigte ohne Berufsausbildung, Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung 20 Prozent mehr. Nicht jeder Hochschulabsolvent erreicht die hier genannten Durchschnittsbezüge. Ob sich ein Studium für den Einzelnen – verglichen mit kürzeren Ausbildungswegen – finanziell wirklich auszahlt, hängt von der Studienrichtung, dem eingeschlagenen Berufsweg und dem Karriereverlauf ab, und die Verdienstunterschiede zwischen Hochschulabsolventen sind teilweise gewaltig. Die höchsten Renditen – so eine Studie des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie – gibt es in den Fächern Medizin, Jura sowie Natur- und Ingenieurwissenschaften.
Was Berufseinsteiger mit Hochschulabschluss verdienen Den Einstiegsgehältern der Absolventen von Universitäten und Fachhochschulen widmen sich nicht nur die HIS-Studien. Es gibt alljährlich verschiedene Erhebungen, die in der Regel auf Angaben der Arbeitgeber fußen und die Einkommenssituation in einzelnen Berufen noch detaillierter darstellen. Da die Gehälter mal nach Fachrichtungen, mal nach Branchen oder Positionen in den Blick genommen werden, unterscheiden sich meist auch die jeweiligen Ergebnisse, wie die folgenden Beispiele zeigen: Beispiel 1 An der Studie der Personalberatung alma mater haben im Jahr 2008 bundesweit 864 Unternehmen unterschiedlicher Größe und verschiedener Branchen teilgenommen, die insgesamt 1 946 Gehaltsangaben gemacht haben (Jahresgesamtgehälter inklusive Urlaubsgeld und Prämien). Die Gehälter liegen je nach dem Funktionsbereich der Absolventen zwischen durchschnittlich 38 000 (Marketing, Personalwesen) und 41 000 Euro
Gehältermy then
Tabelle 3: Einstiegsgehälter nach Funktion 1. Quartil
3. Quartil
Median
Einkauf
37 500
43 000
40 000
Marketing
35 000
42 000
38 000
Vertrieb
36 000
44 300
40 000
Forschung und Entwicklung
38 000
44 000
41 000
IT
36 745
42 500
40 000
Fertigung
38 000
43 000
40 000
Finanz
36 375
43 000
40 000
Personal
35 000
41 000
38 000
Trainee
32 000
42 600
37 000
Erläuterung: 1. Quartil = 25 Prozent der Gehälter liegen darunter; 3. Quartil = 25 Prozent der Gehälter liegen darüber; zwischen den beiden angegebenen Quartilwerten liegen folglich die mittleren 50 Prozent der Gehälter; Median = die Hälfte der Gehälter liegt darüber, die andere Hälfte darunter. Quelle: alma mater, Gehaltsstudie 2008
(Forschung und Entwicklung). Im Vergleich zum Vorjahr sind die Gehälter leicht gestiegen. Die Firmengröße spielt bei der Bezahlung eine entscheidende Rolle: Wer in kleinen und mittelständischen Unternehmen mit weniger als 1 000 Beschäftigten einsteigt, wird unterdurchschnittlich bezahlt: In einem Großunternehmen lässt sich bis zu 8,9 Prozent mehr Gehalt verdienen. Dennoch sind der Studie zufolge auch kleinere Unternehmen bereit, überdurchschnittliche Gehälter zu zahlen, falls sie eine Stelle dringend besetzen müssen und der Bewerber exakt passt, im Einzelfall mehr als 50 000 Euro im Jahr. Im Branchenvergleich zahlen Medienunternehmen, der öffentliche Dienst und Zeitarbeitsfirmen am schlechtesten, am
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Tabelle 4: Einstiegsgehälter für Hochschulabsolventen unteres Dezil
oberes Dezil
Median
BWL (U)
34 150
44 872
43 631
BWL (FH)
33 000
43 059
39 223
BWL (Bachelor)
35 075
45 577
40 236
Ingenieure, Informatiker, Naturwissenschaftler (U)
40 026
50 338
45 086
Ingenieure, Informatiker, Naturwissenschaftler (FH)
38 253
47 406
42 043
Ingenieure, Informatiker (Bachelor)
33 489
47 513
41 504
Erläuterung: Unteres Dezil = 10 Prozent der Gehälter liegen darunter und 90 Prozent darüber; oberes Dezil = 90 Prozent der erfassten Einstiegsgehälter liegen darunter, 10 Prozent liegen darüber; Median = 50 Prozent der Gehälter liegen darüber, 50 Prozent darunter; U = Universität, FH = Fachhochschule. Quelle: IG Metall, Einstiegsgehälter für Absolventen 2008
besten hingegen Banken, Chemieunternehmen und der Fahrzeugbau. Auch der Hochschulabschluss wirkt sich aufs Gehalt aus (Gehaltsabschlag von 10 bis 20 Prozent bei Bachelor-Absolventen). Beispiel 2: Auch die Gewerkschaft IG Metall erhebt jährlich die Einstiegsgehälter von Hochschulabsolventen. Allerdings beschränkt sie sich dabei auf die Fachrichtungen Betriebswirtschaft, Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie Informatik. Im Jahr 2008 wurden 94 Unternehmen befragt aus den Bereichen Automobil, Elektro, Informationstechnologie, Maschinenbau, Stahl und Telekommunikation, von denen die meisten tarifgebunden sind. 3 000 Einstiegsgehälter wurden so ermittelt. Gegenüber dem
Gehältermy then
Vorjahr sind die Verdienstmöglichkeiten gestiegen. Am besten verdienen im Fächervergleich die Ingenieure. Beispiel 3: Die Unternehmensberatung Kienbaum zeigt in ihren Gehaltsanalysen, wie viel mehr besonders gefragte Absolventen verdienen können. Diese »High Potentials« genannten Nachwuchskräfte kommen auf durchschnittlich 45 000 bis 50 000 Euro Jahresgehalt, mit MBA-Abschluss sogar auf bis zu 55 000 Euro und mit Promotion auf bis zu 60 000 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Gehalt für alle Absolventen liegt bei 42 000 Euro. Laut Kienbaum zahlen Beratungsfirmen, Finanzdienstleister, Pharmaunternehmen sowie IT-Dienstleister überdurchschnittlich. Für das Jahr 2008 erwartet die Personalberatung weitere Gehaltssteigerungen.
Gehälter in verschiedenen Akademikerberufen Eine Auswahl typischer Berufsfelder von Hochschulabsolventen finden Sie in den folgenden Abschnitten. Sie erfahren, welche Gehälter gezahlt werden, welche Verdienstspannen vorliegen und welche weiteren Faktoren bei der Einkommensbemessung zum Tragen kommen, beispielsweise die ausgeübte Funktion oder der Unternehmensstandort.
Was Ingenieure verdienen Eine Million Ingenieure arbeiten in Deutschland. Sie zählen zu den bestverdienenden Akademikern, und ihre Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sind zurzeit so gut, dass sie zu sehr guten Gehaltskonditionen angestellt werden. Schon Berufseinsteiger ver-
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Tabelle 5: Einstiegsgehälter von Ingenieuren nach Studienfächern Branche
Gehälterspanne
Median
Chemie
58 492 – 77 113
66 070
Fahrzeugbau
53 360 – 75 800
65 000
Energieversorger
52 950 – 80 083
64 815
Elektronik
50 420 – 73 868
62 427
IT
50 660 – 75 195
61 383
Maschinenbau
50 975 – 69 807
59 943
Baugewerbe
42 400 – 59 760
49 620
Ingenieurbüro
41 167 – 57 494
48 664
Erläuterung: Die mittlere Spalte zeigt die Spannbreite der erhobenen Gehälter, die rechte Spalte den Median – die eine Hälfte der erhobenen Gehälter liegt darunter, die andere darüber. Quelle: Gehaltstest ingenieurkarriere.de
dienen im Schnitt knapp 40 000 Euro im Jahr, wenn sie einen Universitätsabschluss haben. Mit Fachhochschulabschluss gibt es 37 200 Euro, mit Promotion sogar 48 317 Euro. Das zeigt die Online-Gehaltsumfrage von ingenieurkarriere.de, bei der von 2002 bis 2007 73 000 Ingenieure ihre Gehaltsdaten eingegeben haben. Die höchsten Gehälter erzielen Absolventen der Fächer Elektrotechnik, Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen und Informatik. Das Schlusslicht bilden die Bauingenieure mit 30 890 Euro. Die Größe des Arbeitgebers spielt bei den Einstiegsgehältern eine entscheidende Rolle: In Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern gibt es im ersten Job 8 000 Euro weniger im Jahr. Im ersten Job arbeiten die meisten nach Tarifvertrag. Doch in den ersten Berufsjahren machen Ingenieure ihre größten Gehaltssprünge und werden dann außertariflich bezahlt: Schon nach
Gehältermy then
Tabelle 6: Gehälter von Projektmanagern nach Branchen Unteres Quartil
Oberes Quartil
Median
Chemie
58 497
77 113
66 070
Fahrzeugbau
53 360
75 800
65 000
Energieversorgung
52 950
80 083
64 815
Elektronik
50 420
73 868
62 427
IT
50 660
75 195
61 383
Maschinenbau
50 975
69 807
59 943
Baugewerbe
42 400
59 760
49 620
Ingenieurbüro
41 167
57 494
48 664
Erläuterung: Unteres Quartil = 25 Prozent der Gehälter liegen darunter; oberes Quartil = 25 Prozent der Gehälter liegen darüber; Median = die Hälfte der Gehälter liegt darüber, die andere Hälfte darunter. Quelle: ingenieurkarriere.de
einem Jahr Betriebszugehörigkeit steigen die Gehälter auf 55 000 Euro für Fachkräfte und 75 000 Euro für Führungskräfte (Quelle: Kienbaum). Wie die Umfrage von ingenieurkarriere.de zeigt, verdienen Ingenieure als Projektmanager bis zu 66 000 Euro in der Chemie- und Pharmaindustrie, die neben dem Fahrzeug- und Maschinenbau zu den bestzahlenden Branchen gehört. Am wenigsten gibt es im Baugewerbe und in Ingenieur- und Planungsbüros, wo die Gehälter seit dem Jahr 2004 deutlich ins Hintertreffen geraten sind und um mehr als 20 Prozent unter den Gehältern anderer Ingenieure liegen. Im Jahr 2007 zeigten jedoch auch die Einstiegsgehälter in diesem Bereich erstmals nach oben. Auch mit Berufserfahrung bleibt die Unternehmensgröße ein entscheidender Einflussfaktor beim Gehalt: Ob der Arbeitgeber 50 oder 5 000 Mitarbeiter hat, kann bei einem Ingenieursachbe-
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Ich verdiene mehr Gehalt!
arbeiter 16 000 Euro brutto mehr oder weniger jährlich ausmachen, bei einem Bereichsleiter sogar 44 000 Euro. Nach Funktionen betrachtet, lohnt sich für Ingenieure am meisten eine Karriere in Vertrieb, Projektmanagement, EDV und Forschung und Entwicklung. Die niedrigsten Gehälter gibt es im Bereich Controlling.
Was IT-Experten verdienen Die Gehälter in der IT-Branche können mit den Ingenieurgehältern durchaus mithalten. Auch hier spiegelt sich die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt in den Beschäftigungsbedingungen wider. Der Fachverband Bitkom warnt schon seit Jahren vor einem drohenden Fachkräftemangel. Die IT-Spezialisten profitieren davon: Sie werden gut bis sehr gut bezahlt. Es gibt mehrere Gehälterstudien für die Branche. Die Unternehmensberatung Kienbaum hat 2007 in 192 Unternehmen die Vergütung von 5 682 Positionen erhoben. Demnach sind die Gehälter gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent gestiegen. Fachkräfte erhalten zwischen 49 000 und 71 000 Euro im Jahr, im Schnitt 60 000 Euro, Führungskräfte verdienen zwischen 84 000 und 117 000 Euro, im Schnitt 105 000 Euro. Die Unternehmensgröße spielt bei der Bezahlung eine entscheidende Rolle, so erhält ein Leiter IT-Management bei einem Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern 95 000 Euro im Jahr, bei einem Arbeitgeber mit mehr als 5 000 Beschäftigten erreicht er 169 000 Euro Auch die Computerwoche erhebt regelmäßig die IT-Gehälter. 2008 wurden in Zusammenarbeit mit der Vergütungsberatung Personalmarkt knapp 20 000 Gehälter aus IT- und Anwenderunternehmen untersucht. Vor allem Führungskräfte haben ihre
Gehältermy then
Tabelle 7: Das verdienen IT-Experten Position
Unternehmen
Jahresgehalt
IT-Abteilungsleiter
Bank
87 000
IT-Abteilungsleiter
Softwareindustrie
76 400
Teamleiter, Bank
Bank
71 000
Teamleiter
Softwarehaus
57 000
Vertriebsleiter
kleinere Firma
93 700
Vertriebsleiter
Konzern
171 000
IT-Berater
Firma mit bis zu 20 Mitarbeitern
50 900
Projektleiter
Firma mit bis zu 20 Mitarbeitern
52 100
Projektleiter
Durchschnitt aller erhobenen Daten
64 686
Entwickler
Firma mit bis zu 20 Mitarbeitern
41 680
SAP-Berater
Durchschnitt
62 814
Systemadministrator
Firma mit bis zu 20 Mitarbeitern
32 950
Quelle: Computerwoche, Personalmarkt, Februar 2008
Gehälter gesteigert. Der Anteil der variablen, das heißt vom persönlichen und unternehmerischen Erfolg abhängigen Vergütung am Gesamtgehalt, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Vor allem in höheren Positionen und im Vertrieb kann sie einen großen Teil des gesamten Gehalts ausmachen. Große Gehaltsunterschiede gibt es nach Branche und Größe. Eine nicht durchgehend positive Gehaltsentwicklung zeigt dagegen die Entgeltstudie 2008 der IG Metall. Die Gewerkschaft hat Ende 2007 19 427 Gehaltsdaten aus 26 Betrieben erhoben, darunter Software-Anbieter, IT-Beratungsunternehmen und Callcenter verschiedener Unternehmensgrößen. Demnach gab es trotz der guten Geschäftsentwicklung in der Branche in einigen Positionen sogar Gehaltsabschläge, beispielsweise in den Bereichen
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28
Ich verdiene mehr Gehalt!
Tabelle 8: IT-Gehälter laut IG-Metall-Studie Position
Beschreibung
Jahresgehalt
IT-Berater
mehrjährige Berufserfahrung
64 899
IT-Chefberater
Erfahrung im Consulting
73 432
Callcenter-Kundenbetreuer
mit Ausbildung und Berufserfahrung
35 869
Callcenter-Leiter
mit Budget- und Personalverantwortung
58 216
Hardware-Entwickler
mit Hochschulabschluss
39 200
Leiter HardwareEntwicklung
Gruppenleiter
65 625
Marketing-Spezialist
mit Hochschulabschluss und Berufserfahrung
57 940
Projektmanager
mit mehrjähriger Berufserfahrung
56 396
Software-Ingenieur
mit Hochschulabschluss und Berufserfahrung
54 209
Vertriebsassistent
Ausbildung oder Studium
39 200
Leiter Vertrieb
z. B. Gebietsleiter
103 081
Quelle: IG Metall, »Entgelt in der ITK-Branche 2008«
Soft- und Hardware-Entwicklung sowie Vertrieb und Projektmanagement. In einem sind sich die Vergütungsexperten aller IT-Studien einig: Die Gehälter in der IT-Branche werden sich künftig weiter nach oben entwickeln. Von der guten Auftragslage profitieren auch die IT-Freiberufler. Im Schnitt können sie einen Stundensatz von 71 Euro verlangen. Jeder fünfte von ihnen fordert sogar zwischen 80 und 99 Euro die Stunde. SAP-Experten liegen mit einem Stundensatz von 84 Euro pro Stunde über dem Durchschnitt.
Gehältermy then
Tabelle 9: Das verdienen IT-Freiberufler nach Position Position
Stundensatz
Projektleiter
78
Berater
74
Trainer
67
Software-Entwickler
64
Qualitätssicherungssexperten
63
Administratoren
55
Quelle: Gulp, Februar 2008
Was Ärzte verdienen Der drohende Ärztemangel und die Abwanderung junger Mediziner ins Ausland haben die Verdienstsituation dieser Berufsgruppe zum Gegenstand öffentlicher Diskussionen gemacht. Obwohl Ärzte verglichen mit vielen anderen Berufsgruppen gut verdienen, ernten sie meist Verständnis, wenn sie für ihre langen Bereitschaftszeiten und ihre hohe Verantwortung für Menschenleben mehr Gehalt fordern, und sie genießen im Berufsvergleich das höchste Ansehen. Die Gehälter für Ärzte in kommunalen Krankenhäusern sehen nach dem Tarifvertrag der Ärztevereinigung Marburger Bund folgendermaßen aus: Ärzte erhalten im ersten Berufsjahr 3 662 Euro monatlich brutto, ab dem sechsten Berufsjahr 4 582 Euro. Fachärzte steigen mit 4 834 Euro brutto monatlich ein und können nach entsprechender Berufserfahrung auf bis zu 6 005 Euro kommen. Oberärzte erhalten zwischen 6 055 und 6 410 Euro. Außerdem gibt es Zulagen für Sonn-, Feiertags- und Bereitschaftsdienste. Die reguläre Wochenarbeitszeit ist mit 40 Stunden festgelegt, wobei sie mit Bereitschaftsdiensten auf bis 60 Stunden steigen kann.
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Die Einkommen niedergelassener Ärzte schwanken stark nach Fachgebieten und Region. Das durchschnittliche jährliche Einkommen an Honoraren liegt nach Auswertungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) bei 191 400 Euro. Von diesem Bruttoeinkommen gehen noch die Kosten für die Praxis und die Mitarbeiter, für soziale Absicherung und Steuern ab. Zwei Drittel der Ärzte verdienen jedoch weniger als dieses Durchschnittsgehalt. Nach Fachrichtung betrachtet erhalten Radiologen die höchsten Honorare, gefolgt von Internisten und Augenärzten. Laut KBV sind die Honorareinnahmen der Ärzte seit den neunziger Jahren gesunken – auch verglichen mit den Einkommen der Angestellten.
Was Lehrer verdienen Beim Verdienst ist Lehrer nicht gleich Lehrer. Die Höhe ihres Gehalts hängt davon ab, an welcher Schulform sie unterrichten, ob sie im Angestellten- oder im Beamtenverhältnis arbeiten und in welchem Bundesland ihre Schule liegt. Die meisten Lehrer sind als Beamte im Dienst der Länder beschäftigt. Sie werden nach Besoldungsgruppen bezahlt, die mehrere Gehaltsstufen haben, die nach Alter, Berufserfahrung und Leistung erreicht werden. Die Eingruppierung kann sich je nach Bundesland unterscheiden. Seit der Föderalismusreform im Jahr 2006 können die Bundesländer die Besoldung ihrer Beamten selbst regeln. Das führt zu bundesweiten Verdienstunterschieden. Solange es keine länderspezifischen Regeln gibt, wird weiter nach dem Bundesbesoldungsgesetz bezahlt, aus der auch die folgenden Beispiele stammen. Lehrer an Grund- und Hauptschulen werden als Beamte in der Regel nach der Besoldungsgruppe A12 bezahlt. Das Einstiegs-
Gehältermy then
grundgehalt liegt bei 2 766 Euro monatlich, das höchste Gehalt in dieser Gruppe bei 3 786 Euro. Lehrer an Sonderschulen, Realschulen und Gymnasien sind in der Besoldungsgruppe A13 eingeordnet (Einstiegsgrundgehalt: 3 106 Euro, Höchstgehalt: 4 208 Euro). Dazu werden monatliche Familienzuschläge ab etwa 110 Euro aufwärts gezahlt, deren Höhe von der Anzahl der Kinder und der Besoldungsstufe abhängt. Außerdem können Leistungszulagen gezahlt werden. Neben dem monatlichen Grundgehalt gibt es noch Weihnachts- und Urlaubsgeld, das in den vergangenen Jahren aber eingeschränkt wurde und von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gezahlt wird. Die Aufstiegsmöglichkeiten für Lehrer sind begrenzt. Schulleiter an Grund- und Hauptschulen werden nach A13 und A14 bezahlt, an Realschulen bis A15. Die höchste Gehaltsstufe in der Besoldungsgruppe A14 entspricht 4 660 Euro. Bei A15 sind es 5 262 Euro. Lehrer an Gymnasien werden nach mehreren Berufsjahren in der Regel zum Oberstudienrat befördert und erhalten dann Bezüge nach A14. Die weitere Beförderung zum Studiendirektor mit Besoldungsgruppe A15 ist mit der Übernahme besonderer Aufgaben verbunden. Schulleiter an Gymnasien werden nach A16 bezahlt (bis zu 5 861 Euro). Nicht verbeamtete Lehrer werden nach dem Tarifvertrag der Länder bezahlt. Das betrifft etwa 300 000 von insgesamt 800 000 Lehrern. Vor allem in Ostdeutschland arbeiten viele Lehrer im Angestelltenverhältnis. Am Gymnasium sind sie in der Entgeltgruppe 13 eingeordnet; das Gehalt startet bei 2 817 Euro, in der höchsten Stufe können 4 100 Euro erreicht werden. Die Arbeitszeiten können von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt werden. Beim Nettogehalt bleibt den angestellten Lehrern weniger übrig als ihren verbeamteten Kollegen, die keine Sozialversicherungsbeiträge (für Arbeitslosen- und Rentenversicherung) abführen müs-
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Tabelle 10: Monatliche Grundgehälter verbeamteter Lehrer Euro (brutto)
Besoldungsgruppe
Lehrer, Grundschule
2 765,72
A12 (Einstieg)
Schulleiter, Hauptschule
4 659,76
A14 (Höchstgehalt)
Lehrer, Gymnasium
3 106,43
A13 (Einstieg)
Lehrer, Gymnasium, angestellt (nicht verbeamtet)
2 817,00
Entgeltgruppe 13 (Einstieg)1)
Oberstudienrat, Gymnasium
3 230,91
A14 (Einstieg)
Studiendirektor, Gymnasium
4 190,48
A15
Schulleiter, Gymnasium
5 861,48
A16 (Höchstgehalt)
Erläuterung: 1) Angestellte Lehrer zahlen Steuern und Sozialversicherungsbeiträge. Monatliche Grundgehälter brutto ohne Zuschläge und Sonderzahlungen. Bei Beamten gehen vom Bruttogehalt nur die Lohnsteuer und ein privater Beitrag zur Krankenversicherung ab. Quellen: Bundesbesoldungsordnung Bundesbesoldungstabelle, gültig ab Januar 2009, Tarifvertrag der Länder; GEW
sen. Durch die Tarifreform im öffentlichen Dienst mussten die angestellten Lehrer weitere Nachteile hinnehmen: Ihre Einkommen sanken der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft zufolge gegenüber dem früheren Tarif um 25 Prozent bei Berufseinsteigern und um bis zu 10 Prozent bei Berufserfahrenen, die ihre Tätigkeit schon zehn Jahre lang ausüben. Nach einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sind die deutschen Lehrergehälter im internationalen Vergleich »konkurrenzfähig«, sie zählen vor allem am Anfang der Lehrerlaufbahn mit zu den besten in allen OECD-Mitgliedsländern.
Gehältermy then
Tabelle 11: Gehälter von Berufseinsteigern nach Rechtsgebieten Durchschnittliches Jahresgehalt
Spanne der erhobenen Gehälter
Familienrecht
38 000
18 000 – 60 000
Urheber- u. Medienrecht1)
46 000
30 000 – 85 000
Arbeitsrecht
60 000
36 000 – 90 000
Verkehrsrecht 2)
31 000
24 000 – 50 000
Insolvenzrecht
42 000
24 000 – 60 000
Medizinrecht
46 000
39 000 – 55 000
Erläuterung: 1) in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg; 2) in Kanzleien mit weniger als fünf Anwälten, in größeren Kanzleien: 43 000, Spanne 30 000 – 50 000 Euro. Quelle: Deutscher Anwaltverein, Anwaltsblatt Karriere: »Gehälter von Berufseinsteigern«, 2007
Was Anwälte verdienen Bei den Juristen klaffen die Gehälter sehr weit auseinander. Eine große Rolle spielt die Abschlussnote: Juristen mit zwei Prädikatsexamen sind sehr gefragt und werden von großen und internationalen Kanzleien umworben und entsprechend gut bezahlt. Ein Prädikatsexamen bedeutet einen Abschluss mit »sehr gut«, »gut«, »vollbefriedigend« und »befriedigend«. In Bayern haben von den Prüfungsteilnehmern der ersten juristischen Staatsprüfung im Jahr 2006 nur 0,23 Prozent ein »sehr gut« und 3,07 Prozent ein »gut« erreicht. 12,97 Prozent hatten »vollbefriedigend«, 25,89 Prozent »befriedigend«. Der Großteil der Juristen trifft seit Jahren auf einen schwierigen Arbeitsmarkt, der sich laut Bundesagentur für Arbeit (BA) inzwi-
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Tabelle 12: Das verdienen Juristen in öffentlichen Ämtern Gehalt
Besoldungsgruppe
Notarassessor
3 332,16
R1, Alter: 27
Richter Amts- oder Landgericht
3 969,61
R1, Alter: 35
Oberstaatsanwalt (Abteilungsleiter bei der Staatsanwaltschaft)
4 049,96
R2, Alter: 31
Vorsitzender Richter Oberlandesgericht
6 472,37
R3
Präsident Landesarbeitsgericht
7 282,30
R5
Erläuterung: Angegeben sind Grundgehälter ohne Sonderzahlungen und Zulagen. Quelle: Bundesbesoldungstabelle, gültig ab 1.1.2009, Bayerisches Staatsministerium der Justiz
schen jedoch wieder entspannt. Dennoch finden viele Berufseinsteiger noch immer nur auf Honorarbasis eine Anstellung. Laut BA zahlen kleinere Kanzleien Honorare von 15 Euro die Stunde und Jahresgehälter von 20 000 Euro. Junge Rechtsanwälte, die sich notgedrungen selbstständig machen, müssen nicht selten ihre Zulassung wegen ausbleibenden Erfolgs wieder zurückgeben. Eine Umfrage des Deutschen Anwaltvereins unter 300 Kanzleien Ende 2007 zeigt, wie gut Juristen mit Prädikatsexamen verdienen können (www.anwaltsblatt-karriere.de): Die Einstiegsgehälter bei internationalen Großsozietäten liegen zwischen 75 000 und 100 000 Euro, doch spielen in dieser Liga deutschlandweit nicht einmal 3 000 Anwälte mit. Die Einstiegsgehälter aller Juristen schwanken nach Rechtsgebieten und Regionen. Im Arbeitsrecht liegen sie zwischen 34 000 und 90 000 Euro. Im Urheber- und Medienrecht spielt der Standort der Kanzlei eine große Rolle: In Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart werden bis zu 85 000 Euro gezahlt, in der Regel liegen die Gehälter zwischen
Gehältermy then
40 000 und 50 000 Euro. Im Verkehrsrecht verdient man zwischen 24 000 bis 50 000 Euro. Im Familienrecht zahlen die Kanzleien sehr unterschiedlich. In den Anwaltshauptstädten Berlin, Hamburg und München liegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt bei 38 000 Euro. Im Insolvenzrecht zahlen Kanzleien in diesen Städten im Schnitt 42 000 Euro, im Medizinrecht 46 000 Euro. Ein Teil des Gehalts sind bei Anwälten Prämien und Umsatzbeteiligungen. Etwa 10 500 Juristen arbeiten in Deutschland als Notare. Wer diese Tätigkeit ausüben möchte, muss sich bei den Justizministerien erfolgreich für eine Ausbildung zum Notar bewerben und einen dreijährigen sogenannten Anwärterdienst absolvieren. Die Anwärter werden während dieser Ausbildung nach der Bundesbesoldungsordnung R bezahlt und erhalten ein monatliches Grundgehalt, beispielsweise im Alter von 27 Jahren von 3 332 Euro. Nach bestandener Ausbildung können sie sich auf freie Notarstellen bei den Justizministerien bewerben. Außerdem gibt es Anwaltsnotare; für diese Stellen können sich Anwälte mit entsprechender Fortbildung bewerben. Die Vergütung der Notare ist gesetzlich geregelt, sie arbeiten jedoch auf eigenes Risiko.
Was Geistes- und Sozialwissenschaftler verdienen Bei Absolventen geistes- und sozialwissenschaftlicher Fächer entscheidet der Berufsweg, den sie nach dem Studium einschlagen, über ihre Verdienstmöglichkeiten. Sie sind beruflich nicht so festgelegt wie beispielsweise Mediziner und Ingenieure. Vieles steht ihnen offen – auch die große Karriere mit viel Geld. Wenn sie zum Beispiel als Marketing-Assistent in der IT-Industrie einsteigen, können sie als Berufseinsteiger schon mehr als
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Ich verdiene mehr Gehalt!
40 000 Euro im Jahr verdienen, wie eine Entgeltstudie der Gewerkschaft IG Metall zeigt. Doch viele Geistes- und Sozialwissenschaftler entscheiden sich für Tätigkeiten, die verglichen mit anderen Akademikerberufen eher unterdurchschnittlich bezahlt werden. Beispiel 1: Journalismus Es gibt laut Bundesagentur für Arbeit etwa 61 000 Journalisten in Deutschland, von denen die Hälfte fest angestellt ist, die meisten als Redakteure bei Tageszeitungen. Die übrigen arbeiten frei auf Honorarbasis, teilweise mit fest vereinbarten Pauschalen. Für Berufseinsteiger ist es keine Selbstverständlichkeit, sofort eine Festanstellung zu erhalten; Praktika nach der Ausbildung sind in den Medien üblich. Auch Zeitarbeit und befristete Verträge findet man immer öfter. Sehr begehrt sind Volontariate. Laut Gehaltstarifvertrag für Redakteure bei Tageszeitungen erhalten Volontäre im ersten Ausbildungsjahr knapp 1 700 Euro monatlich, im zweiten Jahr knapp 2 000 Euro. Im ersten Berufsjahr gibt es 2 871 Euro, ab dem siebten Berufsjahr 1 000 Euro mehr. Bei Redakteuren mit besonderer Verantwortung und Leitungsfunktion sind es laut Tarif 4 732 Euro monatlich. Zusätzlich wird ein dreizehntes Gehalt in Höhe von 95 Prozent des Monatsgehalt sowie ein Urlaubsgeld in Höhe von 80 Prozent gezahlt. Die Gehälter in höheren Positionen wie für Ressortleiter und Chefredakteure werden frei verhandelt. Zunehmend werden Redakteure jedoch ohne Tarifbindung eingestellt, die Gehälter sind dann in der Regel (teilweise deutlich) niedriger. Freie Journalisten werden bei Tageszeitungen für einzelne Artikel nach Zeile bezahlt, bei Fach- und Publikumszeitschriften gibt es Seitenhonorare, die meist zwischen etwa 150 und 500 Euro liegen. Arbeiten Journalisten nach Pauschale, erhalten sie bei kleinen Zeitungen einen Tagessatz von etwa 150 Euro, bei großen 250 Euro.
Gehältermy then
Beispiel 2: Arbeit in Verbänden und Stiftungen Als Referent beispielsweise orientiert sich die Bezahlung an dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD). Die Umstellung des früheren Bundesangestelltentarifvertrags (BAT) auf den neuen TVöD hat bei den Berufseinsteigern zu einer Einkommensminderung geführt. Beispielsweise liegt heute das Einstiegsgehalt für einen 29-jährigen ledigen Angestellten etwas über 3 000 Euro brutto monatlich und damit um 400 Euro niedriger als beim früheren BAT (Quelle: Bundesagentur für Arbeit: »Arbeitsmarktinformation für Sozialwissenschaftler«, siehe Literaturhinweise). Auch in höheren Positionen bleiben die Gehälter vergleichsweise niedrig. Das zeigt eine Studie des Bundesverbands deutscher Stiftungen. Hauptamtliche Geschäftsführer in Stiftungen verdienen demnach 59 000 Euro im Jahr. Die sonst in der Privatwirtschaft üblichen Zusatzleistungen in Führungsjobs wie zum Beispiel einen Firmenwagen erhält nur jeder fünfte Stiftungsmanager. Beispiel 3: Public-Relations-Branche (PR-Agenturen oder Pressestellen von Unternehmen) Nach Angaben der Deutschen Public Relations Gesellschaft gibt es als PR-Assistent, einer typischen Einstiegsposition für Hochschulabsolventen, 25 132 Euro jährlich. PR-Junior-Berater mit erster Berufserfahrung kommen auf 31 539 Euro. In der Position eines Senior-Beraters wird dem Verband zufolge 48 181 Euro gezahlt. Wie die Online-Umfrage lohnspiegel.de der Gewerkschaften zeigt, liegt das Gehalt jedoch mitunter deutlich niedriger. Demnach kommt eine PR-Beraterin mit Vorgesetztenfunktion und zehn Jahren Berufserfahrung auf ein Grundgehalt von nur 34 442 Euro, wenn sie bei einem Arbeitgeber mit weniger als 100 Beschäftigten angestellt ist. Bei großen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern steigt das Gehalt immerhin auf 40 150 Euro.
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Mythos 2: Frauen verdienen weniger In regelmäßigen Abständen, alle paar Monate, wird eine anschauliche Statistik veröffentlicht, die zeigt, wie viel weniger Frauen verdienen als Männer. Und doch gibt es Frauen, die ein höheres Gehalt als ihr Kollege oder ihr Nachbar haben – die Statistiken nennen in aller Regel eben nur Durchschnittswerte. Nach einer Auswertung des Portals www.frauenlohnspiegel. de der Hans-Böckler-Stiftung, in der 63 000 Gehälter von Männern und Frauen verglichen wurden, verdienen Frauen im Schnitt 23 Prozent brutto weniger als Männer. Die Untersuchung zeigt aber auch: Der Gehaltsrückstand ist bei jüngeren Frauen deutlich kleiner. Bei den Beschäftigten unter 24 Jahren macht er nur 7,8 Prozent aus, bei den Beschäftigten, die 55 Jahre und älter sind, liegt er dagegen bei 26,7 Prozent. Die Erklärung: Jüngere Frauen sind höher qualifiziert als ihre älteren Kolleginnen, außerdem liegen sie mit den Männern bei den Berufsjahren noch gleichauf, während die Männer später, wenn Frauen im Zuge von Schwangerschaft und Elternzeit berufliche Auszeiten nehmen, ihren Kolleginnen bei Gehalt und Karriere häufig davonziehen. Die Umfrage zeigt außerdem, dass die Einkommensunterschiede stark nach Beruf variieren: Bei Verwaltungsfachangestellten beispielsweise sind Frauen nur mit 3 Prozent im Rückstand, während Informatikerinnen 15,5 Prozent und Ingenieurinnen 17 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Auch das Statistische Bundesamt hat auf Basis der Gehaltsdaten von Männern und Frauen aus dem Jahr 2001 die durchschnittlichen Verdienstunterschiede analysiert. Dafür wurden die Durchschnittsgehälter in verschiedene Leistungsgruppen unterteilt, die Qualifikation und Verantwortung berücksichtigen. Außerdem wurden sie in Zusammenhang zur Wirtschaftsbranche gesetzt, da Männer häufiger in Branchen mit einem
Gehältermy then
Tabelle 13: Frauen- und Männergehälter im Vergleich Beruf
Frauen
Männer
Abstand
Informatiker
3 403
4 025
– 15,5
Bankkaufmann
3 028
3 752
– 19,3
Redakteur
2 932
3 657
– 19,8
Verwaltungsfachangestellte
2 691
2 775
– 3,0
Buchhalter
2 535
3 361
– 24,6
Filialleiter
2 191
2 850
– 23,1
Kellner
1 445
1 582
– 8,6
Erläuterung: Angegeben ist das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt ohne Zulagen und Sonderzahlungen. Mehr dazu unter www.frauenlohnspiegel.de. Quelle: Hans-Böckler-Stiftung 2008
höheren Vergütungsniveau beschäftigt sind. Beides hat die Unterschiede deutlich gesenkt. Mit den Leistungsgruppen konnten bei den Angestellten 43 Prozent der Verdienstdifferenzen erklärt werden, mit den Wirtschaftszweigen 12 Prozent. Das heißt auch: Vollständig lassen sich die Verdienstunterschiede so also nicht erklären. Aber es zeigt, dass ein großer Einflussfaktor auch die Berufswahl von Frauen ist. Sie entscheiden sich häufig für deutlich schlechter bezahlte Tätigkeiten, die zudem kaum Aufstiegsmöglichkeiten bieten, wie beispielsweise Arzthelferin und Erzieherin. Die Hans-Böckler-Stiftung hat das Einstiegsgehalt für je einen typischen Frauen- und Männerberuf berechnet: Eine Einzelhandelskauffrau – das ist die beliebteste Ausbildung von Frauen – verdient nach der dreijährigen Ausbildung 1 575 Euro brutto (in Nordrhein-Westfalen), ein Industriemechaniker steigt, zum Beispiel in der Kautschukindustrie in Hessen, dagegen mit 2 023 Euro ein.
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Berufsforscher wissen, dass hinter der schlechteren Bezahlung von typischen Frauenberufen auch Diskriminierung steckt: Warum ist der Gesellschaft zum Beispiel der Beruf einer Erzieherin weniger wert als der eines Maurers? In ihrem Frauendatenreport für das WSI-Institut der Hans-Böckler-Stiftung zeigt die Wissenschaftlerin Astrid Ziegler, dass auch Tarifverträge nicht geschlechtsneutral sind. Tätigkeiten werden unterschiedlich oder gar nicht bewertet – und erhöhen entsprechend den Lohn oder eben nicht. So werden körperliche Belastungen bei männerdominierten Tätigkeiten stärker bewertet als in der Altenpflege, in der viele Frauen arbeiten. Außerdem werden Anforderungen, die für typische Frauenberufe nötig sind, wie Kommunikationsfähigkeit, gar nicht erst berücksichtigt. Die niedrigeren Verdienste von Frauen und ihre Jobpausen, die sie aufgrund der Familienbetreuung nehmen, wirken sich auch später noch auf ihr Einkommen aus. Über ein ganzes Erwerbsleben betrachtet, kommen Frauen nur auf 42 Prozent der Männereinkommen. Das bedeutet gravierende Einschnitte bei der Rente: Ihre Renten betragen im Schnitt nur 60 Prozent der Männerrenten im Osten und weniger als 50 Prozent im Westen, wie eine Analyse für den Bundestag zeigt, bei der die Geburtsjahrgänge zwischen 1936 und 1955 untersucht wurden.
Bescheidene Chefinnen Auch zu wenige weibliche Führungskräfte in Deutschland dämpfen die Durchschnittsgehälter von Frauen. Ihr Anteil an allen Führungsjobs beträgt 30 Prozent, wenn man auch Tätigkeiten, die eine hohe Qualifikation erfordern, mit einbezieht (Quelle: Studie des DIW Berlin). Lässt man nur Positionen mit umfassenden Führungsaufgaben gelten, sinkt ihr Anteil auf
Gehältermy then
Tabelle 14: Unterschiedliche Gehälter in Führungsjobs Frauen
Männer
Vorsprung Männer (in Prozent)
höhere Positionen
3 200
4 000
125
mit umfassenden Führungsaufgaben
4 000
5 300
133
verheiratet
3 500
4 600
131
nicht verheiratet
3 100
3 600
116
Westdeutschland
3 400
4 300
127
Ostdeutschland
2 900
3 400
117
Alter: unter 30
3 000
2 800
93
Alter: 30 – 44
3 200
3 900
122
Alter: 45 – 59
3 600
4 700
131
verbeamtet
3 800
4 300
113
angestellt
3 200
4 200
131
produzierendes Gewerbe
4 000
4 600
115
Handel, Gastgewerbe, Verkehr
2 600
3 900
150
Arbeitgeber: weniger als 20 Mitarbeiter
2 400
3 600
150
20 – 199 Mitarbeiter
3 200
4 000
125
200 – 1 999 Mitarbeiter
3 300
4 500
136
Quelle: DIW Berlin 2006: »Monatliche Bruttoverdienste von Vollzeitbeschäftigten«, Datenbasis: Jahr 2004
lediglich 22 Prozent. Auch als Vorgesetzte liegt der Durchschnittsverdienst von Frauen unter dem der Männer: Die Chefs erhalten mit 5 300 Euro brutto monatlich 33 Prozent mehr Gehalt als die Chefinnen.
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Wie die Studie zeigt, lässt sich die unterschiedliche Bezahlung teilweise damit erklären, dass Frauen überdurchschnittlich häufig in kleineren Unternehmen und in Branchen arbeiten, in denen geringere Vergütungen üblich sind, und sie zudem niedrigere Führungspositionen innehaben. Aber gibt es noch weitere Faktoren? Was ist beispielsweise mit der Familienpause? Sie wird häufig als Grund genannt, warum Frauen weniger verdienen. In der Regel nehmen Mütter, nicht Väter, eine berufliche Auszeit, und sie sind es überwiegend auch, die Teilzeitjobs ausüben, um Kinder und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Laut Statistischem Bundesamt sind bei 37 Prozent der Ehepaare mit Kind ausschließlich die Väter erwerbstätig, bei 5 Prozent ausschließlich die Mütter. Arbeiten Vater und Mutter, so sind bei 73 Prozent der Ehepaare die Väter Vollzeit angestellt, während die Mütter Teilzeit arbeiten. Wie die beiden Wissenschaftler Christine Anger und Jörg Schmidt vom arbeitgebernahen Institut der Deutschen Wirtschaft zeigen konnten, wird der Verdienstabstand zwischen Männern und Frauen umso kleiner, je kürzer die berufliche Auszeit ist, die Frauen nach der Geburt eines Kindes nehmen. Am kleinsten ist die Lohnlücke, wenn die Mütter anschließend wieder Vollzeit arbeiten. Durch die Unterbrechung ihrer Erwerbstätigkeit und durch Teilzeitjobs gehen Frauen Beförderungsmöglichkeiten verloren. Führungspositionen in Teilzeit sind in Deutschland rar. Und auch die fehlende Berufserfahrung macht sich beim Gehalt bemerkbar. Wie eine Führungskräfte-Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung belegt, haben Frauen statistisch die höchste Wahrscheinlichkeit auf eine Führungsposition im Alter von 32 Jahren. Bei den Männern steigen dagegen die Chancen mit zunehmendem Alter und Berufserfahrung. Kinder verringern bei Frauen die Wahrscheinlichkeit, einmal Vorgesetzte zu
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werden. Bei Männern ist das nicht der Fall. Selbst Frauen, die keine Kinder bekommen und dem Arbeitsmarkt durchgehend zur Verfügung stehen, spüren dieses Phänomen: »Unabhängig von ihren individuellen familiären Plänen werden Frauen auf hohen Positionen oft nicht berücksichtigt, weil sie kollektiv eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, wegen Kindern auszufallen«, heißt es in der Studie. Frauen, die es auf einen Führungsposten geschafft haben, müssen ihren männlichen Kollegen gegenüber einen weiteren Nachteil in Kauf nehmen: Die Partnerinnen männlicher Führungskräfte sind überwiegend Teilzeit oder gar nicht beschäftigt. Weibliche Führungskräfte haben dagegen meist einen vollzeiterwerbstätigen Partner. Das heißt: Bei der weiteren Karriere können die Männer in der Regel auf einen Partnerin zählen, die ihnen im familiären Umfeld den Rücken frei hält, während die Führungsfrauen die Familienarbeit mit ihrem ebenfalls beruflich eingespannten Partner teilen müssen.
Ergebnis schlechter Verhandlung So unverständlich und teilweise unfair die bislang erwähnten Faktoren sind, die bei den Verdienstunterschieden von Männern und Frauen hineinspielen, eines darf nicht vergessen werden: der Anteil, den Frauen selbst an ihrem Gehaltsrückstand haben. In freien Gehaltsverhandlungen ziehen sie gegenüber ihren männlichen Kollegen oft den Kürzeren, weil sich manche nicht trauen, das zu fordern, was ihnen zusteht, meint die Trainerin Cornelia Topf, die unter anderem Karriere-Coaching für Frauen anbietet. »Für viele ist Geld ein Tabuthema«, sagt Topf in einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit. »Häufig sind sie auch zu bescheiden, oder es ist ihnen peinlich, mehr zu fordern. Manche kommen zu
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mir und fragen, ob sie tatsächlich ein Gehaltsgespräch mit ihrem Chef führen sollen. Für Männer sind solche regelmäßigen Gespräche selbstverständlich.«
Verhandeln Frauen falsch? Dem spannenden Thema der Verhandlungsforschung widmet sich an der Universität Tübingen die Wirtschaftswissenschaftlerin Uta Herbst: »Viele Frauen sind weniger zielorientiert. Männer setzen sich konkrete Ziele und verhandeln dadurch sehr selbstbestimmt. Frauen machen schneller Kompromisse. Das führt in Verhandlungen, in denen kurzfristige Ergebnisse zählen, wie bei Personalgesprächen, dazu, dass sie schlechter abschneiden.« Uta Herbst ist überzeugt, dass Frauen teilweise selbst schuld an den Gehaltsunterschieden sind. Während Männer klar definieren, was sie erreichen wollen, gehen Frauen mit einer anderen Einstellung in die Gehaltsverhandlung: »Hoffentlich geht’s nicht schief. Oder: Auf das Gehalt kommt es mir eigentlich gar nicht so an. Während der Mann sagt: 60 000 Euro will ich erreichen, sagt sich die Frau: Mit allem, was über 50 000 liegt, bin ich zufrieden.« Was aber können Frauen besser machen, um bei der Höhe ihres Verdienstes nicht hinter ihren männlichen Kollegen zurückzustecken? Es bringt viel, sich Argumente genau auf ein vorher festgesetztes Ziel hin zu überlegen und bis zu welchem Gehalt man bereit ist, einen Kompromiss einzugehen. Noch einmal Uta Herbst: »Es gibt sicher persönliche Prädispositionen: Der eine verhandelt von Natur aus besser als der andere. Aber trotzdem: Übung bringt weiter. Richtig verhandeln lässt sich lernen.«
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Tipp: Als Frau sollten Sie sich mehr mit dem Thema Gehalt auseinandersetzen. Ist Ihnen die Höhe Ihres Einkommens wichtig? Wenn ja, kommen Sie nicht umhin, bei Ihrer Berufs- und Studienwahl auf den Faktor Gehalt zu achten. Später im Job kommt es darauf an, dass Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen. Die männlichen Kollegen machen vor, wie es geht: Sie nennen ihre Leistungen, fordern Entwicklungsmöglichkeiten, sprechen das Thema Gehalt und Gehaltserhöhung an – anstatt bescheiden darauf zu warten, dass der Chef von sich aus mehr bietet. Wenn die Phase der Familiengründung kommt, gilt es gemeinsam mit dem Partner bewusst zu entscheiden, wer wann wie beruflich für die Kinder zurücktritt. Es ist heute möglich (und oft nötig), Beruf und Kind(er) unter einen Hut zu bringen. Wer dabei auch noch Karriere machen will, bekommt auch das hin. Es gibt genug beruflich erfolgreiche Mütter, die es vormachen.
Mythos 3: Leistung zahlt sich aus Seit einigen Jahren führen viele Unternehmen zunehmend sogenannte Leistungsbezahlungen ein. Das bedeutet, dass ein Teil des Gehalts abhängig von der Leistung des Mitarbeiters oder von der Geschäftslage des Unternehmens ausbezahlt wird. Mitunter fließen beide Kriterien ein. Häufig werden auch die Begriffe Bonus, Prämie oder variable Vergütungsbestandteile dafür verwendet. Es ist ganz unterschiedlich geregelt, wie viel Prozent des Gehalts leistungsabhängig bezahlt werden. Das hängt auch von der Position und dem Beruf des Beschäftigten ab. Mit der Hierarchieebene steigt der leistungsbezogene Anteil an der Gesamtvergütung, und in Bereichen, die mit Vertrieb und Verkauf zu tun haben, ist er höher als beispielsweise für eine Sekretärin.
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Teilhabe am Unternehmensgewinn Deutschlandweit werden etwa 12 Prozent aller Arbeitnehmer von ihren Arbeitgebern am Unternehmensgewinn beteiligt, das zeigt eine Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB). Vor allem in größeren Unternehmen ist diese Art der Mitarbeiterbeteiligung, die auf Betriebsebene oder individuell ausgehandelt wird, verbreitet. Allerdings profitieren nicht alle Mitarbeiter gleichermaßen davon. Im Schnitt erhalten nur knapp zwei Drittel der Belegschaft diese Sonderzahlung – Leistung zahlt sich also nicht für jeden aus. Gewinnbeteiligungen sind sogar sehr ungleich verteilt und vor allem unter hoch qualifizierten Angestellten verbreitet. Bei diesen stieg der Anteil an Gewinnbeteiligungen zwischen 1995 und 2005 sogar: von 15 Prozent auf 24 Prozent, so eine Untersuchung der Hans-Böckler-Stiftung. Ein Beispiel: Von den Arbeitnehmern, die mehr als 7 000 Euro brutto verdienen, erhält ein Drittel diese Sonderzahlung. In der Einkommensklasse bis 1 500 Euro sind es dagegen nur 3 Prozent. Auch wie hoch die Gewinnbeteiligung ist, hängt von der Qualifikation und der Position ab. Einfache Angestellte erhalten im Schnitt 690 Euro, hoch qualifizierte Mitarbeiter gleich ein paar Tausend Euro mehr: 6 640 Euro. Auch in manchen Tarifverträgen sind vom Betriebsergebnis abhängige Zahlungen vorgesehen. Das sind zum Beispiel Einmalzahlungen zu einem bestimmten Prozentsatz (in der Chemieindustrie waren es 2007 0,7 Prozent eines Monatsgehalts), die aus wirtschaftlichen Gründen seitens des Arbeitgebers gekürzt werden oder sogar wegfallen können, oder auch Pauschalzahlungen. Auch das Weihnachtsgeld kann an das Betriebsergebnis gekoppelt werden: Im Tarifvertrag wird dann eine bestimmte Bandbreite
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Tabelle 15: Durchschnittliche Höhe der Gewinnbeteiligung Position
Gewinnbeteiligung
Ungelernte
550
Einfache Angestellte
690
Facharbeiter, Meister, Poliere
1 130
Qualifizierte Angestellte
1 840
Hochqualifizierte
6 640
Quelle: Hans-Böckler-Stiftung, Böckler Impuls 7/2007
festgelegt. Geht es dem Unternehmen gut, gibt es mehr, geht es dem Unternehmen schlecht, weniger. Im Bankgewerbe schwankt das Weihnachtsgeld beispielsweise zwischen 90 und 120 Prozent eines Monatsgehalts. Wie sehr die Gewinnbeteiligung bei größeren Unternehmen verbreitet ist, zeigt auch eine Untersuchung der Dax-30-Unternehmen der Unternehmensberatung Heinrich-Heine-Consulting der Universität Düsseldorf und der VDI Nachrichten. Demnach beteiligen 87 Prozent der Dax-Unternehmen ihre Mitarbeiter am Firmenerfolg (untersucht wurden nur die Tarifbeschäftigten). Meistens ist die Erfolgsbeteiligung unterschiedlich hoch, weil sie sich unter anderem an der individuellen Leistung, der Betriebszugehörigkeit und der Position ausrichtet. Bei ThyssenKrupp werden auch Verbesserungsvorschläge der Mitarbeiter und der Krankenstand berücksichtigt. Bei einigen Arbeitgebern gibt es auch Aktienprogramme für die Beschäftigten. Die Deutsche Bank zum Beispiel beschenkt alle Mitarbeiter jährlich mit zehn Gratisaktien.
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Mehr Geld bei persönlichem Einsatz Wie die Erfolgsbeteiligung der Dax-Unternehmen zeigt, koppeln viele Arbeitgeber Boni-Systeme an die persönliche Leistung der Mitarbeiter, um so die Beschäftigten zu mehr Leistung anzuspornen. Wie eine Auswertung der Vergütungsberatung Personalmarkt von 1,2 Millionen Gehaltsdaten zeigt, beziehen insgesamt bereits ein Viertel der Fachkräfte und mehr als die Hälfte der Führungskräfte Boni, die sowohl vom Unternehmenserfolg als auch vom persönlichen Einsatz abhängig sein können. Die variablen Gehaltsbestandteile nehmen mit Berufserfahrung und in höheren Positionen an Bedeutung zu. Das zeigt anschaulich die Gehaltsanalyse des Berufsverbands VDI für Ingenieure: So erhalten bei den Ingenieuren 56,4 Prozent der Berufseinsteiger variable Gehaltsbestandteile, mit zwei Jahren Berufserfahrung sind es bereits 69,8 Prozent. Vertraglich wird festgelegt, wie hoch dieser Bonus ist. Damit die Leistung der Mitarbeiter überhaupt gemessen werden kann, wird regelmäßig in sogenannten Zielvereinbarungen für jeden Mitarbeiter individuell festgelegt, was er in einem bestimmen Zeitraum – in der Regel ein Jahr – erreichen soll. Hat der Mitarbeiter seinen Chef überzeugt, erhält er den vollen Bonus, bei unvollständiger Erfüllung entsprechend weniger. Welche Ziele und Kriterien vereinbart werden, ist ganz unterschiedlich und abhängig von der Branche und vom jeweiligen Arbeitgeber. Die Höhe des Bonus unterscheidet sich ebenfalls, empfohlen wird ein Anteil von mindestens 5 bis 10 Prozent vom Gesamtgehalt, damit er für den Beschäftigten überhaupt spürbar ist. Nach einer Auswertung der Vergütungsberatung Personalmarkt machen die variablen Bestandteile bei Fachkräften insgesamt 14,5 Prozent vom Gesamtgehalt aus; das kann sowohl Beteiligung am Unternehmensgewinn als auch persönliche Leis-
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tungsbewertung sein. Bei Führungskräften liegt der Anteil bei 23 Prozent. In einem Vergleich des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln von leistungs- und erfolgsabhängigen Prämien, die also sowohl vom persönlichen Einsatz als auch vom Unternehmensergebnis abhängen, gibt es die höchsten Zahlungen demnach bei Banken und Versicherungen. Im Schnitt werden hier 4 000 Euro an Leistungs- und Erfolgsboni gezahlt. Im Handel sind es 1 600 Euro, in der Industrie 1 400 Euro.
Leistungsbezahlung: Pro und Contra Für die Arbeitgeber hat die Bezahlung nach Leistung zwei Vorteile: Sie versprechen sich davon mehr Engagement ihrer Mitarbeiter. Und sie können damit die Lohnkosten stärker am Unternehmenserfolg ausrichten. Für die Mitarbeiter kann es sich zwar lohnen, am Firmengewinn beteiligt zu sein. Denn die Gewinne und das Kapitaleinkommen sind in den vergangenen Jahren deutlich stärker gestiegen als die Arbeitnehmereinkommen. Daher plädiert auch die Politik dafür, Belegschaften stärker am Unternehmen zu beteiligen. Doch wenn die Gewinnbeteiligung mit individuellen Leistungskriterien verknüpft wird, gibt es auch eine Schattenseite. Natürlich ist es für die Mitarbeiter von Vorteil, dass es zusätzlich zum Gehalt eine Extra-Zahlung gibt und dass sich ein überdurchschnittlicher Einsatz für die Firma für sie auch finanziell lohnt. Doch beides trifft nur zu, wenn der Bonus tatsächlich »extra« gezahlt wird – und nicht das tatsächliche Gehalt zuvor um den Bonus gekürzt wurde. Außerdem muss die Leistungsbemessung transparent sein. Das ist leider nicht immer der Fall. Zielvereinbarungssysteme werden daher häufig von Mitarbeitern kritisch gesehen.
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Nach einer Studie der Personalberatung Towers Perrin stehen Mitarbeiter der variablen Bezahlung zurückhaltend gegenüber, und häufig seien sie nicht bereit, einen Teil ihres Fixgehalts wie das Weihnachts- oder Urlaubsgeld in einen variablen, erfolgsabhängigen Teil zu tauschen. Und das selbst, wenn sie damit mehr verdienen könnten. Kritisch zu sehen ist auch, dass von Leistungsbezahlungen vor allem höhere Berufsgruppen profitieren. Die Möglichkeit, sein Gehalt über mehr Leistung zu steigern, ist also sehr ungleich verteilt. Außerdem kann die Leistungsbezahlung keine echte Gehaltserhöhung ersetzen. Die gewerkschaftliche Hans-BöcklerStiftung stellt in einer Studie zur erfolgsabhängigen Vergütung fest, dass die Beschäftigten langfristig verlieren, wenn Einkommenserhöhungen nur noch über Boni realisiert werden: »Je höher die ertragsabhängigen Einkommensbestandteile ausfallen, desto günstiger entwickelt sich die Kostensituation der Unternehmen. Das bedeutet aber auch, dass der Spielraum für tabellenwirksame Erhöhungen entsprechend schrumpft. Die Beschäftigten verlieren dadurch mittelfristig real an Lohn und Gehalt.«
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Tipp: Ob nach Leistung bezahlt wird oder nicht, entscheidet das Unternehmen, nicht die Mitarbeiter. Sie sollten aber vor allem bei der Gehaltsverhandlung gut aufpassen, um richtig zu verhandeln und damit Sie wissen, was auf Sie zukommt. Die beiden wichtigsten Punkte sind: 1. Boni werden in der Regel zeitverzögert ausgezahlt. Wenn sie vom Unternehmenserfolg abhängig sind, erst nach Ende des Geschäftsjahres, sobald die Zahlen feststehen. 2. Die Höhe der Boni ist nicht garantiert. Laufen die Geschäfte schlecht, gibt es weniger oder gar nichts. Aber auch die Arbeitgeber müssen bei der Einführung von Leistungsbezahlung aufpassen. Wenn sie es nicht richtig machen, führt
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das neue Vergütungsmodell nämlich nicht zu mehr Engagement seitens der Mitarbeiter, sondern zu Frustration. Diese Gefahr besteht vor allem bei der Einführung von Zielvereinbarungssystemen, die die variable Bezahlung an den persönlichen Erfolg koppeln. Wer den Eindruck hat, auf die Erfolgskriterien keinen entscheidenden Einfluss nehmen zu können, sieht auch keinen Anlass, dafür seine Leistung zu steigern. Entscheidend ist, dass die Ziele und deren Bewertung transparent und nachvollziehbar sind und dass die Führungskräfte darin geschult werden, diese Mitarbeitergespräche zu führen.
Mythos 4: Manager verdienen zu viel Die Millionenprämie, die Klaus Esser im Übernahmepoker von Vodafone und Mannesmann einstrich, wurde zum Symbol für Gier und unverhältnismäßig hohe Bezahlung in den Managementetagen deutscher Unternehmen. 30 Millionen Euro allein an Prämien und Abfindungen – ein solcher Betrag lässt dem einfachen Beschäftigten den Atem stocken. Er wird in seinem ganzen Leben niemals so viel verdienen. Regelmäßig werden Managementgehälter in der Öffentlichkeit diskutiert: Raffgier und Selbstbedienungsmentalität wird den Wirtschaftsbossen vorgeworfen. Die Debatte ist auch von Neid geprägt. Verstärkt wird sie durch Unverständnis seitens mancher Manager. Sie halten ihren Verdienst für angemessen, wenn nicht gar – und hier wird gerne der internationale Vergleich gezogen – für zu niedrig. Kritik wird vor allem laut, wenn es dem Unternehmen, dem sie vorstehen, schlecht geht, Mitarbeiter kürzer treten müssen oder gar gekündigt werden – und gleichzeitig die Firmenlenker ihre Bezüge sogar steigern. Verdienen Manager tatsächlich zu viel? Welche der bei-
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den Seiten hat Recht? Folgend werden sieben gängige Klischees einer Überprüfung unterzogen:
Klischee 1: Die Managergehälter steigen und steigen Das stimmt, für die Verdienste der Unternehmenslenker scheint es nach oben keine Grenze zu geben. In den 100 größten Unternehmen mit mehr als 5 Milliarden Euro Jahresumsatz gab es in den vergangenen Jahrzehnten erhebliche Zuwächse. Hier sind die Vorstandsgehälter von 1976 bis 2005 von durchschnittlich 225 000 Euro auf 1,8 Millionen Euro im Jahr gestiegen. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung von 7,5 Prozent (Quelle: Kienbaum). In den restlichen untersuchten Aktiengesellschaften stiegen die Bezüge von 132 000 Euro auf 440 000 Euro, also um jährlich 4,25 Prozent. Noch besser geht es den Managern in den 30 Dax-Unternehmen. Dort ist die Vorstandsvergütung seit 1987 um 650 Prozent gestiegen. Wie Kienbaum vorrechnet, verdiente ein Dax-Vorstand 1987 im Jahr 445 800 Euro. Inzwischen sind es mehr als 3 Millionen, genau: 3 334 000 Euro. Wie es bei den Dax-Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr aussah, zeigen die Geschäftsberichte, in denen die börsennotierten Unternehmen die Gehälter ihrer Vorstände veröffentlichen. Im Jahr 2007 sind die Vorstandsbezüge der 30 größten deutschen Aktiengesellschaften insgesamt leicht gesunken, obwohl die versteuerten Gewinne der Firmen um 18 Prozent gestiegen sind (Quelle: Süddeutsche Zeitung). Zugelegt haben aber die Vorstandschefs: 22 Konzernchefs verdienten im Schnitt 8,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Josef Ackermann erhielt bei der Deutschen Bank mit 14 Millionen Euro 6 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Vorstandsvorsitzende von Linde, Wolfgang Reitzle, verdiente
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Tabelle 16: Die zehn bestbezahlten Dax-Vorstandschefs 2007 Unternehmen
Vorstandsvorsitzender
Bezüge
Veränderung gegenüber dem Vorjahr (in Prozent)
Deutsche Bank
Josef Ackermann
13 981 492
+ 5,8
Daimler
Dieter Zetsche
10 013 989
+ 40
Linde
Wolfgang Reitzle
8 058 840
+ 8,4
Siemens
Klaus Kleinfeld (Mitte 2007 von Peter Löscher abgelöst)
6 082 028
SAP
Henning Kagermann
5 913 300
+ 36
E.ON
Wulf Bernotat
5 331 519
+ 8,1
BASF
Jürgen Hambrecht
5 212 000
+ 25,8
Allianz
Michael Diekmann
5 200 000
– 1,9
Volkswagen
Martin Winterkorn
4 925 996
Adidas
Herbert Hainer
4 698 000
+ 24
Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 4.4.2008, S. 30 f.
8 Millionen Euro – und damit so viel wie seine drei Vorstandskollegen zusammen.
Klischee 2: Im internationalen Vergleich verdienen deutsche Manager wenig Das kommt auf das Land und die Branche an. Im europäischen Vergleich verdienen die Vorstände deutscher Aktiengesellschaften so viel wie ihre Kollegen in Großbritannien und Frankreich. Ein Blick nach Asien könnte sie dagegen Bescheidenheit lehren: In Japan etwa werden Firmenlenker deutlich geringer entlohnt. »Für
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Tabelle 17: Gehälter von Geschäftsführern im Europa-Vergleich in Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern Land
Jahresgehalt (in Euro)
Deutschland
224 000
Großbritannien
196 000
Irland
118 000
Quelle: Kienbaum Management: »Remuneration in Western Europe 2008«
das Jahresgehalt eines japanischen Konzernchefs würde ein DaxKonzernchef nur einen Monat zur Arbeit geben«, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Der oberste Sony-Boss erhält beispielsweise 650 000 Dollar im Jahr, die Manager an der Spitze von Toyota etwa 500 000 Dollar. Mehr bekommen tatsächlich manche Chefs in den USA. Trotz seiner 14 Millionen als bestbezahlter deutscher Manager ist Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann verglichen mit seinen amerikanischen Kollegen ein kleines Licht: Beispielsweise zahlte Goldman Sachs seinem Chef Lloyd Blankfein im Jahr 2007 67,9 Millionen Dollar. Die Chefs der Unternehmen im Börsenindex Standard & Poor’s 500 verdienten im Jahr 2007 im Schnitt 8,4 Millionen Dollar. Aber nicht nur die Lenker der Dax-Konzerne verdienen vergleichsweise gut. Im Europavergleich liegen deutsche Manager generell im Spitzenfeld. Eine Studie der Unternehmensberatung Kienbaum untersuchte die Vergütung von Führungskräften in Westeuropa im Jahr 2008 anhand der Gehälter von 116 124 Positionen in 3 818 Unternehmen in elf Ländern. Demnach erhält der Geschäftsführer eines Unternehmens mit bis zu 100 Mitarbeitern in Deutschland europaweit das höchste Gehalt mit 224 000 Euro.
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Klischee 3: Manager nehmen bei ihrem eigenen Gehalt keine Rücksicht auf ihr Unternehmen »Warum wird mit Geld überschüttet, wer auf der ganzen Linie versagt?«, fragte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einem CDU-Parteitag im Jahr 2008 und spielte auf die hohen Abfindungen von Managern an. In der Regel sind diese die Auszahlung der Restlaufzeit des Vertrags, wenn ein Vorstand vorzeitig gehen muss. Doch bei einem Abtreten unter unrühmlichen Bedingungen wird die Abfindung von der Öffentlichkeit als zu hoch wahrgenommen. Einige Beispiele: Der frühere Infineon-Chef Wolfgang Ziebart muss sich wegen seines Weggangs vom Chiphersteller im Mai 2008 keine finanziellen Sorgen machen: Sein Vertrag läuft noch bis Herbst 2009, und so lange hat er Anspruch auf sein Gehalt, das zuletzt bei 2 Millionen Euro jährlich lag – plus das Recht auf eine jährliche Firmenrente in Höhe von 560 000 Euro und auf ein einmaliges Ruhestandsgeld in Höhe von 860 000 Euro. Und das, obwohl Infineon unter seiner Führung ein Minus von 368 Millionen Euro machte. Klaus Kleinfeld erhielt bei seinem Weggang von Siemens eine Sonderzahlung in Höhe von 5,75 Millionen Euro, obwohl sein Vertrag regulär ausgelaufen war. Andere Firmenchefs steigern ihre Bezüge, obwohl ihre Fehlentscheidungen ihrem Unternehmen teuer zu stehen kamen: 2008 geriet der Vorstand der Axel Springer AG in die Kritik. Die Entscheidung, 2007 beim Postdienstleister PIN die Mehrheit zu übernehmen, bedeutete für das Verlagshaus einen Verlust von 238 Millionen Euro. Die Gehälter der vier Vorstandsmitglieder wuchsen 2007 dennoch um stolze 38 Prozent auf insgesamt 15 Millionen Euro. Die Begründung von Vorstandschef Döpfner: Die Fixgehälter seien seit fünf Jahren nicht mehr angehoben
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worden. Außerdem habe sich der operative Gewinn deutlich verbessert. Jochen Sanio, der Chef der Finanzaufsicht Bafin, macht die Vergütungspakete der Manager sogar für Fehlentscheidungen verantwortlich. »Die gewinnabhängige Bezahlung von Top-Managern setzt den starken Anreiz, die Gewinne kurzfristig zu steigern. Das geht meist nur, wenn man höhere – zu hohe – Risiken in Kauf nimmt«, sagte er der Wochenzeitung Die Zeit.
Klischee 4: Gehälter von Managern und Mitarbeitern driften zu weit auseinander Das stimmt, die Schere geht immer weiter auf. Deutsche-BankChef Josef Ackermann erhält inzwischen alleine so viel Gehalt wie 310 Privatkundenberater zusammen. Die Relation bei Porsche-Chef Wendelin Wiedeking ist noch krasser: Er soll im Jahr 2007 60 Millionen Euro verdient haben und damit mehr als das Tausendfache des Durchschnittslohns der Arbeiter in der Automobilindustrie. Aber auch weniger bekannte Vorstandschefs hängen ihre Mitarbeiter beim Gehalt unvorstellbar weit ab. Wie die KienbaumStudie zur Entwicklung der Vorstandsvergütung in 30 Jahren zeigt, haben sich die Gehälter von Firmenlenkern und Angestellten in diesem Zeitraum extrem auseinanderentwickelt. Bei den Top-100-Unternehmen verdienten die obersten Bosse zwischen den Jahren 1976 und 1996 ungefähr das 15- bis 20fache ihrer Angestellten, heute liegt der Unterschied bei 43:1. Dafür haben die Angestellten gegenüber dem mittleren Management leicht aufgeholt. Im Jahr 1975 verdiente ein leitender Angestellter das Dreifache eines einfachen Mitarbeiters, 30 Jahre später immerhin »nur« das 2,85fache.
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Dabei ist in Unternehmen mit Staatsbeteiligung die Einkommensschere zwischen Boss und Mitarbeitern besonders groß. Bei der Deutschen Post verdiente im Jahr 2006 ein Vorstandsmitglied 87 Mal so viel wie ein Mitarbeiter. Im Jahr 1995 war es nur elf Mal so viel.
Klischee 5: Hohe Managergehälter bestimmt nun mal der Markt Wie kommt es, dass Josef Ackermann in nur einem Jahr 14 Millionen Euro verdient? Die Höhe der Vorstandsbezüge bestimmt der Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft. Sie orientiert sich an der Größe des Unternehmens, gemessen an Umsatz- oder Beschäftigtenzahl. Dabei können die Gehälter von einem Jahr zum anderen extrem schwanken, was daran liegt, dass es neben einem fixen Grundgehalt einen hohen variablen Vergütungsanteil gibt, der erfolgsabhängig ist und durch seine Kopplung an die Ertragssituation des Unternehmens mit der Höhe des Jahresüberschusses steigt. Dieser variable Bestandteil ist in den vergangenen Jahren immer größer geworden, er macht inzwischen einen Großteil des gesamten Gehalts aus. Zusätzlich erhalten die Firmenlenker Aktienoptionen, sodass sich eine Steigerung des Aktienkurses also für sie auszahlt. Wie eine Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz zeigt, erhalten die Vorstandsvorsitzenden der 30 Dax-Unternehmen durchschnittlich aktienkursbasierte Einkommenskomponenten von einer Million Euro. Im Schnitt werden 23 Prozent der Gesamtvergütung (ohne Pensionsansprüche) in Form aktienbasierter Vergütungsbestandteile gewährt. Die höchsten Aktienoptionen erhielt 2007 der Vorstandssprecher von SAP mit Aktienoptionen im Wert von 5,6 Millionen Euro, gefolgt von den Vorstandschefs der Deutschen Bank mit 3,8 Millionen Euro und RWE mit 3 Millionen Euro.
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In Deutschland fordern Gewerkschaften und Politiker immer wieder Obergrenzen für die Bezüge von Vorstandsmitgliedern. Nach einem Konzept der SPD sollen die Unternehmen Vorstandsgehälter und Abfindungen nur noch bis zu einer Million Euro pro Vorstand von der Steuer absetzen dürfen. Für größere Unternehmen würde das eine jährliche Mehrbelastung von mehreren Millionen Euro bedeuten. Der Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK), der Regeln für eine gute Unternehmensführung festlegt, empfiehlt, Abfindungen bei vorzeitiger Auflösung des Vertrags auf höchstens zwei Jahre zu beschränken. Auch die Europäische Union will zu hohen Managementgehältern, besonders Abfindungen, europaweit einen Riegel vorschieben. Gerhard Cromme, der erste Vorsitzende des DCGK, hat vorgeschlagen, die Managergehälter stärker an den langfristigen Erfolg eines Unternehmens zu koppeln. Zum Beispiel könnten Teile der erfolgsabhängigen Vergütung ausgezahlt werden, nachdem sich die Nachhaltigkeit der Managemententscheidungen erwiesen hat. Seit 2007 müssen börsennotierte Unternehmen die individuellen Gehälter ihrer Vorstände veröffentlichen. Verbunden war diese neue Pflicht zu mehr Transparenz mit der Hoffnung, dass die Gehälter nicht weiter in die Höhe schnellen. Tatsächlich jedoch scheinen die Bezüge eher zu steigen. »Die Transparenz hat sicher manchem geholfen, seine Situation zu verbessern«, sagte der Münchner Wirtschaftswissenschaftler Manuel Theisen der Süddeutschen Zeitung. Denselben Effekt hatte die Offenlegung der Vorstandsgehälter in angelsächsischen Ländern.
Klischee 6: Alle Manager verdienen Millionen In der Wahrnehmung der Öffentlichkeit verdienen alle Manager Millionensummen. Doch dieser Blick beschränkt sich
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in der Regel auf die Chefs der großen Konzerne. In kleineren Unternehmen streichen die Firmenlenker deutlich bescheidenere Gehälter ein: Sie reichen von weniger als 40 000 Euro bis über 400 000 Euro (Quelle: Kienbaum). Dabei verdient ein Drittel der Geschäftsführer weniger als 110 000 Euro, ein Drittel erhält ein Gehalt zwischen 110 000 und 155 000 Euro und ein Drittel mehr als 155 000 Euro. Den stärksten Einfluss auf die Höhe des Gehalts hat die Unternehmensgröße. Ein Geschäftsführer, der ein Unternehmen mit mehr als 5 000 Beschäftigten lenkt, bekommt ein durchschnittliches Jahresgesamtgehalt von 245 000 Euro. Ein Geschäftsführer, der einem Betrieb mit bis zu fünf Mitarbeitern vorsteht, kommt im Schnitt auf 96 000 Euro. Auch die Aufsichtsräte deutscher Konzerne bleiben im Vergleich mit den millionenverwöhnten Vorstandsmitgliedern bescheiden. Im Schnitt verdient ein Aufsichtsrat, dessen wichtigste Aufgabe die Kontrolle des Vorstandes ist, 18 000 Euro im Jahr, in den Dax-Unternehmen 125 000 Euro. Seit 1964 sind die Bezüge der Aufsichtsräte um das Zweieinhalbfache gestiegen. Damals verdiente ein Aufsichtsrat 13 Prozent des Gehalts eines Vorstandes, heute sind es 4 Prozent. Zu den Spitzenverdienern unter den Aufsichtsräten gehören Clemens Börsig (Deutsche Bank) mit 662 667 Euro, Gerhard Cromme (ThyssenKrupp) mit 479 207 Euro und Jürgen Strube (BASF) mit 475 000 Euro. Da viele Aufsichtsräte mehrere Mandate in verschiedenen Unternehmen ausüben, können auch so Millionensummen zusammenkommen. So verdiente beispielsweise der frühere Vorstandsvorsitzende von E.ON als Aufsichtsrat bei Deutscher Bank, Henkel, Lufthansa und Münchner Rück jährlich etwa 1,33 Millionen Euro, wie das Wirtschaftsmagazin Capital berechnet hat.
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Klischee 7: Alle Manager sind geldgierig Das stimmt so nicht. In die Debatte um überzogene Managergehälter gelangen hin und wieder Nachrichten bescheidener Firmenlenker. Als solcher wurde beispielsweise Klaus-Peter Müller bekannt, der vom Vorstand in den Aufsichtsrat der Commerzbank wechselte und dabei auf die Auszahlung seines Vorstandsvertrages verzichtete, der noch bis 2010 gelaufen wäre und ihm zweimal 3,5 Millionen Euro eingebracht hätte. Als Aufsichtsrat wird er etwa 230 000 Euro verdienen. »Wir Manager sollten uns selbst beschränken,« sagte Müller zu den hohen Bezügen, die sich ab einer bestimmten Höhe einfach nicht mehr vermitteln ließen. Auch Michael Rogowski, Ex-Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie, kritisierte zu hohe Gehälter und mahnte, dass diese den Eindruck vermitteln, »der Selbstbedienungsladen sei bei uns an der Tagesordnung«. In den USA gibt es prominente Firmenlenker, die offenbar nur für ein symbolisches Gehalt zu arbeiten scheinen: Steve Jobs bezieht von Apple einen Dollar Gehalt im Jahr. Doch was so bescheiden klingt, zahlt sich für Jobs dennoch aus: Da er zusätzlich Aktienbezüge hat, ist er auch mit nur einem Dollar Gehalt der bestbezahlte Vorstandschef Amerikas.
Mythos 5: Die Einkommen steigen Die Gewerkschaften machen es vor. Jahr für Jahr erstreiten sie für viele Berufsgruppen öffentlichkeitswirksam Tarifsteigerungen, von denen auch Arbeitnehmer ohne Tarifvertrag häufig profitieren, weil sich ihr Arbeitgeber an der Entwicklung der Tariflöhne orientiert. Allerdings gibt es auch Nullrunden das heißt die Ge-
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hälter ändern sich nicht. Außerdem bedeutet eine Gehaltsanhebung nicht, dass die Arbeitnehmer automatisch mehr Geld zur Verfügung haben. Das ist nur dann der Fall, wenn ihr Verdienst stärker steigt als die Inflation und nicht von höheren Abgaben aufgefressen wird.
Magere Gehaltssteigerungen Das Jahr 2008 fing gut an. Die Löhne und Gehälter waren bereits in den ersten Monaten so stark gestiegen wie seit zwölf Jahren nicht mehr. Allein bei einigen Tarifvereinbarungen gab es einen gewaltigen Sprung nach oben, zum Beispiel in der Chemieindustrie (plus 7,7 Prozent) oder im öffentlichen Dienst (mehr als 8 Prozent). Doch die hohen Tarifabschlüsse täuschen. Die Gewerkschaften rechneten im Durchschnitt mit einem Plus von etwas über 3 Prozent. Auch die Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizierten für das Jahr 2008 durchschnittliche Lohnerhöhungen in diesem Rahmen. 3 Prozent, das ist doch immerhin etwas, möchte man meinen. Doch bei hohen Inflationsraten reicht eine solche Lohnerhöhung nicht, damit unterm Strich mehr bleibt. Schon in den Vorjahren mussten die Arbeitnehmer Nullrunden hinnehmen oder sich mit noch magereren Erhöhungen bescheiden, die Differenz zwischen Gehaltszuwachs und Teuerung sorgte dafür, dass trotz leichter Gehaltserhöhungen die Arbeitnehmer von Jahr zu Jahr weniger in der Tasche hatten. Und das wird leider auch für das Jahr 2008 gelten. Trotz einzelner hoher Tarifabschlüsse werden die Durchschnittseinkommen nicht stark steigen. Und die hohe Inflation wird das bisschen Mehr bei vielen Arbeitnehmern wieder auffressen. »Ich
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befürchte, dass die Löhne in Deutschland über viele Jahre weiter stagnieren werden«, prognostiziert Hans-Werner Sinn, der Leiter des Münchner Forschungsinstituts ifo.
Nettoreallöhne sinken Von Politik und Arbeitgeberseite gab es Lob für die jahrelange Lohnzurückhaltung der Arbeitnehmer in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Doch für die Beschäftigten bedeuteten die mageren oder ausbleibenden Gehaltssteigerungen, dass sie tatsächlich netto immer weniger Geld zur Verfügung hatten, um ihre Ausgaben zu decken. Vor allem einkommensschwächeren Haushalten macht die Inflationsrate zu schaffen. Sie geben einen Großteil ihres Einkommens für den alltäglichen Konsum aus. Im Gegensatz zu reicheren Haushalten, denen genug Geld zum Sparen bleibt, können sie nicht flexibel reagieren, wenn die Preise steigen. Wenn einkommensschwächere Haushalte bei hoher Inflation ihren Lebensstandard halten wollen, müssen sie an ihr Erspartes – oder sich verschulden. Auch wurden die mageren Lohnerhöhungen nicht durch staatliche Transferzahlungen oder Steuererleichterungen wieder wettgemacht, sondern die staatlichen Leistungen an private Haushalte wie Kindergeld, Bafög oder Renten sind von Ende 2004 bis Anfang 2008 um 6 Prozent gesunken. Zudem haben sich die realen Nettolöhne im selben Zeitraum um 3,5 Prozent verringert.
Hohe Abgabenlast Die Abgabenbelastung in Deutschland ist hoch. Von 100 Euro, die ein Unternehmen im Jahr 2007 an Arbeitskosten aufwenden
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musste, kamen nur 47,80 Euro bei den Beschäftigten an. Von den Abgabensenkungen der vergangenen Jahre haben gerade Durchschnitts- und Geringverdiener nicht profitiert.
Heimliche Steuererhöhung Jeder einzelne zusätzlich verdiente Euro wird in unserem Steuersystem mit einem höheren Steuersatz belegt. Dadurch steigt mit jeder Lohnerhöhung auch die durchschnittliche Belastung des Arbeitnehmers. Berücksichtigt man noch die Inflation, so wird in der Folge die Gehaltserhöhung vollends zur Gehaltsabsenkung. Der Bund der Steuerzahler hat diese »kalte Progression« an einem Beispiel durchgerechnet: Ein Arbeitnehmer erhält jedes Jahr eine Gehaltserhöhung in Höhe der Inflationsrate. Während sein Bruttoeinkommen von 30 937 Euro im Jahr 2007 auf 31 649 Euro in 2008 steigt, also um 2,3 Prozent, muss er 2008 4,25 Prozent mehr Einkommenssteuer zahlen: 5 525 Euro statt 5 300 Euro im Vorgängerjahr – obwohl die Inflation die Gehaltserhöhung auffrisst. Er hat am Ende weniger Geld zur Verfügung als zuvor. Auch die vergleichsweise hohen Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst, die im Jahr 2008 beschlossen wurden, kommen nur teilweise bei den Beschäftigten an, wie das Beispiel einer Erzieherin in der Tabelle 19 auf Seite 65 zeigt.
Hohe Sozialabgaben Wie die obigen Beispiele zeigen, schlagen die Sozialabgaben kräftig aufs Gehalt. Je nachdem, wie viel ein Arbeitnehmer verdient, zahlt er sogar mehr Sozialabgaben als Steuern. Das zeigen Beispielrechnungen des Bundesfinanzministeriums.
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Tabelle 18: Abgaben und Steuern, drei Beispiele Beispiel 1: Kranken schwester, Köln, 20 Jahre, keine Kinder
Beispiel 2: Schlosser meister, Dresden, 36 Jahre, ein Kind, verheiratet
Beispiel 3: Verkaufsstellenleiter, Stuttgart, 48 Jahre, drei Kinder, verheiratet
1 850,00
3 000,00
4 500,00
Steuerbelastung
227,75
283,82
707,31
Lohnsteuer
215,75
270,16
670
Einkommen brutto
Solidaritätszuschlag Kirchensteuer
11,86
01)
15,3
0
13,66
22,01
Abgabenbelastung
381,09
610,49
837
Rentenversicherung
184,07
298,49
447,75
30,52
49,50
74,25
Krankenversicherung
146,15
237
284,4
Pflegeversicherung.
20,35
25,50
30,6
Belastung gesamt
608,7
894,31
1 544,31
1 241,3
2 105,69
2 955,69
Arbeitslosen versicherung
Netto
Erläuterung: 1) Dass der Schlossermeister keinen Solidaritätszuschlag zahlen muss, liegt an der Bemessungsgrundlage, die unterschiedliche Schwellenwerte kennt, und nicht an seinem Wohnort. Der Solidaritätsbeitrag wird in den neuen und alten Bundesländern erhoben. Quelle: Bundesfinanzministerium: »Drei Beispiele aus der Mitte der Gesellschaft« vom 27.5.2008
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Tabelle 19: Steuerklasse 1, kinderlos, konfessionszugehörig Gehalt Brutto bisher
2 330 Euro
Steuern
396,63 Euro
Sozialbeiträge
459,03 Euro
Netto bisher
1 474,34 Euro
Tariferhöhung brutto
5,31 Prozent
Brutto künftig
2 453,78 Euro
Steuern
437,47 Euro
Sozialbeiträge
483,39 Euro
Netto künftig
1 532,92 Euro
Tariferhöhung netto
Steuern
17 Prozent
17,8 Prozent
3,97 Euro
Brutto mehr
123,78 Euro
Netto mehr
58,58 Euro
Quelle: Bund der Steuerzahler: »Tarifabschlüsse öffentlicher Dienst März 2008«, April 2008
Tipp: Wenn Sie immer weniger Geld in der Tasche haben, um Ihre Lebenshaltungskosten zu decken, fangen Sie natürlich an zu rechnen: Wie komme ich über die Runden? Was kann ich tun, um meine Situation zu verbessern? Bei mageren Gehaltssteigerungen ist es eine Alternative, auf Gehaltsextras zu setzen. Statt 1,5 Prozent mehr Bruttoverdienst kann es sich lohnen, dass Sie von Ihrem Arbeitgeber zum Beispiel einen Zuschlag für die Kinderbetreuung erhalten. Solche Gehaltsextras haben den Vorteil, dass Sie als Arbeitnehmer sie nicht versteuern müssen, und auch Ihr Arbeitgeber profitiert davon, indem er die Sozialabgaben spart.
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Eine andere Möglichkeit ist es, sich nach einem Zweitjob umzusehen. Zuvor müssen Sie aber einen Blick in den Arbeitsvertrag werfen, denn in der Regel ist dafür die Zustimmung Ihres Arbeitgebers nötig. Wenn Sie nebenher einen Minijob annehmen, können Sie 400 Euro im Monat dazu verdienen – abgabenfrei.
Mythos 6: Die sozialen Unterschiede nehmen zu Massenentlassungen und Hartz-IV-Sätze von 351 Euro im Monat auf der einen Seite, Millionengehälter und -abfindungen in den Managementetagen auf der anderen Seite: Viele Menschen in Deutschland haben den Eindruck, dass die sozialen Unterschiede in der Bevölkerung größer werden. Die Mehrheit ist der Meinung, dass Einkommen und Vermögen in Deutschland ungerecht verteilt sind. Auch die Angst, selbst in Armut abzurutschen, hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Wie begründet sind diese Befürchtungen?
Die Reichen ... In Deutschland gilt als reich, wer über mindestens 200 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens verfügt. Laut dem Armutsund Reichtumsbericht der Bundesregierung, der sich dabei auf die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe aus dem Jahr 2003 bezieht, sind das für einen Alleinlebenden 3 268 Euro netto im Monat. Für ein Elternpaar mit zwei Kindern unter 14 Jahren, die alle vier gemeinsam in einem Haushalt leben, liegt der Wert bei 6 863 Euro. Schaut man allein auf die Einkommen, sind 6,4 Prozent der
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Tabelle 20: Einkommenssteuerhöhe von Top-Managern Unternehmen
Einkommenssteuerhöhe (Euro)
Götz Werner
Drogeriekette dm
7 Millionen
Herbert Hainer
Adidas
Martin Winterkorn
VW
Werner Wenning
Bayer
1,6 Millionen
Hakan Samuelson
MAN
1,58 Millionen
Hartmut Ostrowksi
Bertelsmann
1,38 Millionen
Manfred Wennemer
Conti
1,24 Millionen
Reto Francioni
Deutsche Börse
840 000
Manfred Schneider
Bayer
800 000
Peter Müller
Ministerpräsident des Saarlands
35 700
2,5 Millionen 2 Millionen
Quelle: Capital, Heft 19 2008: »Deutsche Top-Manager legen erstmals ihre Steuern offen«
Deutschen reich. Berücksichtigt man auch ihre Vermögen, sind es 8,8 Prozent. Das entspricht 6,8 Millionen Menschen. Die höchsten Reichtumsquoten findet man unter Selbstständigen und Beamten; auch liegt ein großes West-Ost-Gefälle vor.
... und ihre Steuern Wer viel Geld hat, sieht sich in Deutschland oft mit Neid konfrontiert. Dabei wird gern vergessen: Hohe Einkommen werden auch hoch besteuert. So tragen die obersten 10 Prozent der Einkommenssteuerpflichtigen zu mehr als 52 Prozent des gesamten Einkommenssteueraufkommens bei.
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Einige Top-Manager und ein Spitzenpolitiker haben im Jahr 2008 auf Anfrage des Wirtschaftsmagazins Capital die Höhe ihrer Einkommenssteuer offengelegt. Hohe Einkommen unterliegen seit dem Jahr 2007 der »Reichensteuer«, das heißt dem Spitzensteuersatz von 45 Prozent. Sie greift ab einem jährlichen Einkommen von 250 000 für Alleinlebende und 500 000 Euro für Verheiratete.
Die Mittelschicht schrumpft Laut dem Armuts- und Reichtumsbericht hat die Ungleichheit der Einkommensverteilung in den vergangenen Jahren zugenommen: Während es in den oberen Einkommensgruppen aufwärtsging, sind die unteren Einkommen gesunken. Das bestätigt auch eine Studie des Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft in Bonn, die die Jahre 1996 bis 2006 untersuchte. Demnach ist die Zahl der Einkommensschwachen um 4,1 Millionen Personen gestiegen, die Bevölkerung nahm in diesem Zeitraum um 0,7 Millionen zu. Wie eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt, muss gerade die Mittelschicht zunehmend Abstriche am Lebensstandard machen. Darunter verstehen die Statistiker alle Personen, die zwischen 70 und 150 Prozent des Durchschnittseinkommens verdienen. So ist der Anteil der Bezieher mittlerer Einkommen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2006 von 62 auf 54 Prozent zurückgegangen. Das entspricht fünf Millionen Personen. Zwar gelang einigen der Aufstieg in höhere Einkommensklassen, stärker war aber die Abwärtsmobilität ausgeprägt: Ehemalige Angehörige der Mittelschicht sind mit ihrem Einkommen nach unten abgerutscht.
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Auch der Anteil der Personen, die armutsgefährdet sind, hat deutlich zugenommen. Der Anteil der Reichen, die mehr als 200 Prozent des Durchschnittseinkommens verdienen, ist dagegen innerhalb von zehn Jahren von 6,4 auf 9,2 Prozent gestiegen ist. Die Unternehmensberatung McKinsey warnte 2008 in einer Studie davor, dass sich das Schrumpfen der Mittelschicht weiter verstärken könnte. Millionen Deutschen würde in den nächsten zwölf Jahren der Abstieg aus der Mittelschicht drohen, wenn es nicht zu einem höheren Wirtschaftswachstum kommt. Im Jahr 2020 gehörten dann nur noch 50 Prozent der Deutschen zur Mittelschicht. »Das Wirtschaftswachstum, das wir in den vergangenen 15 Jahren verzeichnen konnten, hat nicht gereicht, um bei den Bürgern anzukommen«, erläutert der Deutschland-Chef von McKinsey, Frank Mattern.
Immer mehr Arme Die Armut in Deutschland nimmt seit Jahren zu. Als arm gilt, wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens zur Verfügung hat. Das sind in Deutschland 781 Euro netto für einen Alleinlebenden. Laut dem Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung sind 13 Prozent der Bevölkerung nach dieser Definition als arm anzusehen. Armutsforschern zufolge liegt die Armutsquote jedoch in Wirklichkeit höher. Das zeigen Zahlen aus dem sozio-ökonomischen Panel, einer jährlichen Befragung von 20 000 Deutschen. Demnach liegt die tatsächliche Armutsquote in Deutschland bei 18 Prozent. Für viele Betroffene ist Armut ein Dauerzustand. »Die Armut verfestigt sich«, meint Olaf Groh-Samberg vom Deutschen Insti-
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tut für Wirtschaftsforschung. Besonders betroffen seien wenig qualifizierte Arbeiter. Erschreckend deutlich hat sich die Kinderarmut in den vergangenen Jahren verbreitet. Nach einer 2008 vorgestellten Unicef-Studie wächst die Kinderarmut deutlich stärker als die Armut unter Erwachsenen. Besonders betroffen sind die Kinder Alleinerziehender und aus Migrantenfamilien. So gelten 40 Prozent der Kinder Alleinerziehender als arm. Unicef legte in der Studie die Armutsgrenze allerdings etwas niedriger: bei 50 Prozent des Durchschnittseinkommens. Nach den Angaben des Deutschen Kinderhilfswerk wachsen heute in Deutschland drei Millionen Kinder und Jugendliche in Armut auf. »Kinderarmut ist spätestens mit Hartz IV zu einem Kardinalproblem unserer Gesellschaft geworden«, warnt Christoph Butterwege von der Universität Köln.
Arm trotz Arbeit Viele Deutsche sind arm, obwohl sie eine feste Arbeitsstelle haben. Sie erhalten so niedrige Löhne, dass der Lohn zum Überleben nicht reicht. Damit haben sie Anspruch auf staatliche Unterstützung und können zusätzlich zu ihrem Erwerbseinkommen Hartz-IVLeistungen beziehen. Darauf sind fast 500 000 Vollzeitbeschäftigte angewiesen, zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarktund Berufsforschung. Insgesamt beziehen 1,3 Millionen Deutsche neben ihrem beruflichen Gehalt die staatliche Grundsicherung. »Vielen von ihnen reicht der Lohn zwar zum Leben, aber nicht zum Wohnen«, sagt Helmut Rudolph vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB). Mancher Arbeitnehmer versucht zudem, mit einem Zweitjob sein Einkommen aufzubessern. In den vergangenen Jahren
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nahm die Zahl der Beschäftigten, die einen Zweitjob ausüben, deutlich zu. Eine Million Menschen geht regelmäßig einer zweiten Beschäftigung nach, so eine Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Weitere 700 000 üben unregelmäßig Nebenjobs aus. Vor allem Arbeitnehmern mit geringen Qualifikationen bleibt oft nichts anderes übrig, als mehrere Jobs parallel auszuüben.
Einkommen und Vermögen Die Deutschen verfügen insgesamt über ein Vermögen von 5,4 Billionen Euro. Dazu gehören Ersparnisse, Immobilien, Rentenansprüche, Versicherungen und wertvolle Sammlungen von Kunst, Briefmarken und Münzen. Würde man diese 5,4 Billionen auf alle über 17-jährigen Deutschen gleichmäßig verteilen, dann besäße jeder Einzelne ein Vermögen von 81 000 Euro. Tatsächlich ist der Reichtum aber sehr ungleich verteilt: Die reichsten 10 Prozent besitzen allein 60 Prozent und das oberste Prozent der Reichen verfügt über 20 Prozent des gesamten Vermögens. Rund zwei Drittel der Deutschen über 17 Jahre haben dagegen so gut wie gar nichts (Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung). Doch die Vermögen sind nicht nur ungleich verteilt, die Reichen werden auch immer reicher. Die ökonomische Elite, darunter verstehen die Reichtumsforscher die 0,001 Prozent der oberen Einkommensbezieher – das sind 650 Personen –, konnte ihre Einkommen von 1992 bis 2001 um 35 Prozent steigern. Mit dem Ergebnis, dass ihr durchschnittliches Einkommen im Jahr 2001 bei 15 Millionen Euro lag. Die »Superreichen«, das sind die 65 reichsten Personen, steigerten ihr Einkommen sogar um 50 Prozent. Dazu zählen sowohl Einkommen aus Arbeit als auch aus Vermögen und unterneh-
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merischer Tätigkeit. Laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ist die zunehmende Ungleichheit auf die schwache Lohnentwicklung, die gestiegene Arbeitslosigkeit im untersuchten Zeitraum sowie die Erhöhung der Gewinne und Vermögenseinkommen zurückzuführen. Denn die ökonomische Elite bezieht nur etwa 5 Prozent ihres Einkommens aus Gehältern (mehr als 80 Prozent des Einkommens beim Durchschnitt der Bevölkerung). Fast 70 Prozent ihres Einkommens kommt aus ihrer unternehmerischen Tätigkeit, mehr als ein Viertel aus Vermögensgewinnen. Die Analyse des DIW basiert auf der Einkommenssteuerstatistik von 2001. Doch jüngere Studien zeigen, dass sich die Ungleichheit der Einkommen weiter verstärkt. Gehälter und Einkommen aus Vermögen und Unternehmensgewinnen entwickeln sich immer weiter auseinander. Von 2003 bis 2007 legten die Gewinne der Unternehmen und die Kapitaleinkommen um 36,7 Prozent zu. Das führt dazu, dass die Löhne und Gehälter einen immer kleineren Teil des gesamten Volkseinkommens ausmachen. Die Nettolohnquote, also der Anteil des verfügbaren Volkseinkommens, der nach Abzug von Steuern und Abgaben übrig bleibt, beträgt nur noch 38,8 Prozent.
Mitarbeiterbeteiligung Unternehmensgewinne und Arbeitnehmereinkommen haben sich in den vergangenen Jahren immer weiter voneinander entfernt. Um diese Kluft zu verringern, möchte die Politik die Mitarbeiterbeteiligung ausbauen. Momentan sind in Deutschland nur zwei Millionen Arbeitnehmer an ihrem Unternehmen beteiligt. 2 Prozent der Arbeitgeber beteiligen ihre Mitarbeiter am Kapital, 9 Prozent am Gewinn. Nach den Plänen der Koalition von 2008 sollen künftig Beschäftigte 360 Euro jährlich steuer- und sozialabgabenfrei in den
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Erwerb von Anteilen an ihrer Firma investieren dürfen, zum Beispiel in Belegschaftsaktien (bislang 135 Euro). Außerdem sollen Mitarbeiterbeteiligungsfonds entstehen, über die Arbeitnehmer in verschiedene Unternehmen investieren können. Kritiker an diesen Plänen weisen jedoch darauf hin, dass Unternehmensbeteiligungen immer auch mit Risiken verbunden sind: Geht es den Firmen schlecht, verlieren die Mitarbeiter möglicherweise nicht nur ihren Job, sondern auch noch ihr Geld, das sie investiert haben.
Mythos 7: Den Selbstständigen geht’s gut Lohnsteuer, Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung: Viele Festangestellte könnten verzweifeln, wenn sie auf ihre monatliche Gehaltsabrechnung schauen. Abzüge über Abzüge – und unterm Strich, netto, bleibt wenig übrig. Selbstständig müsste man sein, wünscht sich dann mancher. Aber ginge es ihm dann wirklich besser?
Wer ist eigentlich selbstständig? Es gibt 4,1 Millionen Selbstständige in Deutschland, doch diese Gruppe ist weit gefasst. Zu ihr gehört sowohl der Unternehmer, der einen Betrieb mit mehreren Mitarbeitern führt, als auch der Anwalt, der eine Ein-Mann-Kanzlei betreibt, und der Übersetzer, der allein Projekt für Projekt akquiriert, und auch der KioskBesitzer um die Ecke. Mehr als die Hälfte der Selbstständigen, nämlich 2,3 Millionen, haben gar keine Beschäftigten, sondern arbeiten für sich allein und werden auch als »Solo-Selbstständige« bezeichnet. Diese Form der Selbstständigkeit hat sich in den
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vergangenen Jahren stark verbreitet, sie ist häufig im Dienstleistungssektor und im Gesundheitsbereich anzutreffen, vor allem bei den Kulturberufen hat sie deutlich zugenommen. Für manche ist sie eine Übergangslösung, andere versuchen auf Dauer, auf diese Weise ihr Erwerbseinkommen zu bestreiten. Das entscheidende Kriterium ist: Selbstständige tragen selbst das Risiko für ihr Unternehmen und verfügen frei über ihre Arbeitskraft. Sie zahlen keine Sozialversicherungsbeiträge, was bedeutet, dass sie für den Krankheitsfall und später für das Alter selbst vorsorgen müssen.
Die Einkommenssituation der Selbstständigen Da sich die Gruppe der Selbstständigen so heterogen darstellt, ist es schwierig, allgemeine Aussagen über ihre Einkommenssituation zu machen. Wie will man den kleinen Einzelhändler, der einen Gemüsestand um die Ecke betreibt, mit dem Inhaber eines großen Industrieunternehmens vergleichen? Im Durchschnitt aller Selbstständigen-Haushalte liegen deren Einkommen verglichen mit anderen Bevölkerungsgruppen hoch. Wie die volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen des Statistischen Bundesamts zeigen, haben sie verglichen mit Arbeitnehmern und Beamten die höchsten Einkommen zur Verfügung und zwischen 1991 und 2005 die höchsten Einkommenssteigerungen. Diese Durchschnittswerte sagen allerdings wenig über die individuellen Schicksale aus, wie die Tabelle auf der folgenden Seite zeigt. Wie ein Berufevergleich auf Basis der Einkommenssteuerstatistik 2001 durch das Statistische Bundesamt zeigt, haben die freiberuflichen Selbstständigen, dazu zählen etwa Heil- und künstlerische Berufe, die Notare, Ärzte und Zahnärzte, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, die höchsten Einkommen. Der
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Tabelle 21: Monatliche Nettoeinkommen der Selbstständigen Nettoeinkommen in Euro
Selbstständige in Prozent
unter 300
5,5
300 bis 500
6,7
500 bis 700
6,1
700 bis 900
6,8
900 bis 1 100
9,7
1 100 bis 1 300
6,7
1 300 bis 1 500
7,0
1 500 bis 2 000
13,9
2 000 und mehr
37,7
Quelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus
Einkommensdurchschnitt aller Freiberufler liegt bei 56 500 Euro. Notare kommen im Schnitt auf 204 000 Euro, Ärzte und Zahnärzte auf 113 100 beziehungsweise 112 400 Euro, Wirtschaftsprüfer auf 90 700 Euro und Steuerberater auf 84 600 Euro im Jahr. Das Magazin Stern fragte im Jahr 2008: »Was verdienen Selbstständige in Deutschland?« Die Umfrage unter 100 Freiberuflern, Handwerkern und Gewerbetreibenden zeigte, wie sehr die Einnahmen auseinandergehen. In der Tabelle ab Seite 166 finden Sie einen Überblick über die durchschnittlichen Monats- beziehungsweise Jahreseinkommen ausgewählter Selbstständigenberufe. Bei den Solo-Selbstständigen schaut die Einkommenssituation jedoch oft weniger rosig aus. Die Soziologin Sigrid Betzelt hat die Situation im kulturellen Bereich beispielhaft für die Berufe Journalist, Designer, literarischer Übersetzer und Lektor untersucht. Die Jahreseinkommen liegen im Durchschnitt bei 16 900 Euro, doch muss sich der Großteil mit einem niedrigen Einkommen bescheiden, einige können jedoch sehr gut von ihrer Arbeit leben. Bei den literarischen
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Übersetzern verdienen 80 Prozent bis zu 20 000 Euro im Jahr. Bei den freien Lektoren verdient jeder Dritte unter 10 000 Euro. Am besten schneiden in ihrer Untersuchung die Journalisten ab, bei denen immerhin 12 Prozent auf mehr als 40 000 Euro pro Jahr kommen. Auch in anderen Kulturberufen ist das Auskommen bescheiden, die berufliche Selbstständigkeit häufig mit der Notwendigkeit verknüpft, sich Zusatzjobs zu suchen, um überhaupt über die Runden zu kommen. Die Künstlersozialkasse erfasst die jährlichen Einkommen der Künstler: Im Bereich der darstellenden Kunst kommen etwa die freiberuflichen Schauspieler im Schnitt gerade mal auf 7 508 Euro brutto im Jahr, Maler und Bildhauer erreichen 7 705 Euro.
Die Risiken der Selbstständigkeit Genau das, was aus Sicht fest angestellter Arbeitnehmer den Reiz des Selbstständigen ausmacht, hat auch eine Kehrseite: die Freiheit, sich seine Arbeitszeit selbst einzuteilen und über seine Tätigkeit frei zu bestimmen sowie die Befreiung von den Sozialversicherungsbeiträgen. Denn all das bedeutet: Selbstständige müssen gut vorsorgen. Sie müssen ihre Beiträge zur Krankenversicherung ganz allein tragen. Sie müssen für das Alter sparen, um nicht an ihrem Lebensabend in die Armut zu stürzen. Sie müssen mit schwankender Geschäftslage und auch Auftragsflauten zurechtkommen, da sie nicht davon ausgehen können, kontinuierlich, Monat für Monat, über dasselbe Einkommen zu verfügen – so wie es Arbeitnehmer gewohnt sind. Für einen Selbstständigen mit einem hohen Einkommen wie etwa den Vermögensberater aus der Stern-Umfrage, der monatlich über mehr als 17 000 Euro verfügt, ist all das gut möglich. Schwieriger ist es für die Selbstständigen mit geringem Einkommen, all diese finanziellen Verpflichtungen zu schultern.
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Tipp: Der Schritt in die Selbstständigkeit muss gut überlegt und vorbereitet sein. Es gibt inzwischen viele Informations- und Beratungsangebote, auch im Internet. Das Bundeswirtschaftsministerium bietet mit dem Portal existenzgruender.de eine ideale erste Anlaufstelle. Hier können Sie beispielsweise online testen, ob Sie ein »Unternehmertyp« sind. Dazu gehört auch, dass Sie dauerhaft zu hohem Arbeitseinsatz bereit sind. Wie die Stern-Umfrage zeigt, arbeiten Selbstständige deutlich mehr als Festangestellte, und eine 60-Stunden-Woche ist für die meisten völlig normal. Eine sehr gute Vorbereitung ist die beste Versicherung dafür, dass eine Existenzgründung nicht schiefgeht. Die Gründe für eine Pleite sind vor allem: Schwierigkeiten mit der Finanzierung, mangelnde Information und fehlende fachliche Qualifikation, schlechte Planung, Probleme mit der Familie und eine Überschätzung der Leistung des Betriebs angesichts der Fixkosten.
Besonders von Altersarmut bedroht sind diejenigen Selbstständigen, die ohne Angestellte arbeiten. Viele verdienen kaum genug, um noch fürs Alter vorzusorgen.
Mythos 8: Über Gehälter spricht man nicht Die Deutschen gehen mit ihrem Gehalt scheu um. Einerseits würden sie zwar gerne wissen, was der Nachbar, Kollege oder sogar Chef verdient. Andererseits möchten sie sich selbst nicht gern in die Gehaltsabrechnung oder ins Portemonnaie schauen lassen. In manchen Arbeitsverträgen steht sogar eine Verschwiegenheitsklausel: Über das vereinbarte Gehalt soll und darf man nicht reden. Andererseits bleibt einem ja bei der gemeinsamen Steuererklärung mit dem Ehepartner nichts anderes übrig. Auch
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wer eine Wohnung sucht, wird in der Regel aufgefordert, seine Einkünfte offenzulegen. Was soll also die Zurückhaltung? Sollten und können wir mit unserem Gehalt offener umgehen? Grundsätzlich gilt, dass jeder frei über sein Gehalt sprechen darf. Eine Ausnahme von dieser Regel liegt jedoch vor, wenn man in seinem Arbeitsvertrag eine Verschwiegenheitsklausel unterschrieben hat. Diese sollte man auch ernst nehmen, wie der Heidelberger Rechtsanwalt Michael Eckert erklärt: »Wir hatten einmal den Fall, dass ein Arbeitnehmer zu außergewöhnlich guten Bedingungen eingestellt wurde. Leider prahlte er im Kollegenkreis damit. Man kann sich vorstellen, dass so ein Verhalten den Betriebsfrieden enorm stört. Der Arbeitgeber hat das Verhalten dann abgemahnt.«
Mehr Offenheit: Gehaltsumfragen boomen Die Transparenz bei Gehältern hat in den vergangenen Jahren in Deutschland deutlich zugenommen. Gewerkschaften, Berufsverbände und Personalberatungen analysieren regelmäßig den Markt für verschiedene Berufe und Branchen. Die Ergebnisse sind in der Regel, wenn auch nicht immer im Detail, öffentlich zugänglich; Adressen und Links finden Sie im Anhang ab Seite 185. Eine wichtige Rolle spielt das von der Hans-Böckler-Stiftung getragene Portal www.lohnspiegel.de. An der dort angebotenen anonymen Gehaltsumfrage kann sich jeder beteiligen, die Angaben werden wissenschaftlich ausgewertet und in eine Gehaltsdatenbank übertragen. Mehr als 100 000 Arbeitnehmer haben inzwischen daran teilgenommen, sodass bereits rund 200 Berufe nach verschiedenen Kriterien wie Berufserfahrung, Position und Größe des Arbeitgebers abgefragt werden können (kostenfrei); lohnspiegel.de ist Teil des internationalen Forschungsprojekts wageindicator.org, bei dem 25 Länder mitmachen.
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Einige Personalberatungen bieten kostenpflichtige Analysen an, die den Vorteil haben, auf die individuelle Situation einzugehen. Diese Investition lohnt sich, wenn man genau wissen möchte, wo und wie man im Berufs- und Branchenvergleich mit seinem Gehalt steht. Man muss allerdings bereit sein, einen regelrechten »Gehaltsstriptease« hinzulegen, also alles über seine Berufs- und Einkommenssituation zu verraten. In der Regel fließen die Angaben dann anonym in den Gehaltspool des Anbieters ein und dienen so auch als Quelle für weitere Auswertungen. In manchen Branchen sind die Gehälter deutlich transparenter als in anderen. Ganz vorne liegt dabei die IT-Branche, für die es mehrere und regelmäßige Studien verschiedener Anbieter gibt, darunter beispielsweise die Gewerkschaft IG Metall und die Fachzeitschrift Computerwoche. Auch als Ingenieur ist es leicht, sich über seinen Marktwert zu informieren, zum Beispiel bietet der Berufsverband Verein Deutscher Ingenieure sogar einen kostenlosen Gehaltscheck im Internet an. Wenig Mühe macht es auch, sich über Tarifgehälter zu informieren. Die zuständigen Gewerkschaften veröffentlichen die Verträge in der Regel im Internet. Eine berufs- und branchenübergreifende Übersicht gibt es außerdem beim Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der gewerkschaftsnahen HansBöckler-Stiftung unter www.tarifspiegel.de. Tipp: Nutzen Sie alle verfügbaren Quellen, wenn Sie unsicher sind, ob Ihr Arbeitgeber Sie angemessen bezahlt. Vor allem Berufseinsteiger profitieren von den Gehaltsübersichten. Auch vor Gehaltsverhandlungen und vor einem Jobwechsel zahlt es sich aus, gut informiert zu sein. Aber Vorsicht: Die Gehälterrankings müssen richtig gelesen werden. In der Regel lassen sie sich nicht eins zu eins auf die eigene
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Situation übertragen. Schauen Sie sich genau an, welche Berufsgruppen untersucht wurden und welche Gehaltsbestandteile in der Auswertung erfasst sind. Oft weichen sogar Analysen verschiedener Anbieter zur selben Berufsgruppe voneinander ab. Manchmal werden Jahresgehälter erhoben, die üblicherweise auch die Sonderzahlungen erfassen, manchmal werden Monatsgehälter genannt. Hier muss man noch das Weihnachtsgeld und mögliche Zuschläge dazurechnen. Abweichungen gibt es zudem bei der Erhebung auf Basis unterschiedlicher Arbeitszeiten. Beispielsweise rechnet die IG Metall ihre jährliche Gehälterauswertung für die IT-Branche auf Grundlage einer 35-Stunden-Woche, andere Anbieter gehen von einer 40-Stunden-Woche aus. Auch die Region, in der die Gehälter erhoben wurden, beeinflusst das Ergebnis. Das alles zeigt, dass es auf keinen Fall reicht, sich nur die Zahlen herauszupicken. Im Gegenteil kann dies zu völlig falschen Vorstellungen führen. Wer wirklich wissen will, ob er mit seinem Gehalt richtig liegt beziehungsweise was in einem bestimmten Umfeld gezahlt wird, kommt nicht umhin, mehrere Studien genau zu studieren. Investieren Sie im Zweifelsfall in eine kostenpflichtige individuelle Gehaltsanalyse. Auch in Gesprächen mit der Familie und guten Freunden kann sich Offenheit in Gehaltsfragen auszahlen. Allerdings ist es selbst im privaten Rahmen häufig nicht üblich, detailliert über den Verdienst zu sprechen, und unter Umständen stoßen Sie auf ein gewisses Befremden hinsichtlich Ihrer ungewohnten Offenheit. Im Kollegenkreis ist es aber auf jeden Fall besser, diskret zu bleiben. Der Arbeitgeber sieht Kollegenabsprachen alles andere als gern, zudem ist in manchem Arbeitsvertrag Verschwiegenheit vereinbart. Dazu kommt: Wer mehr verdient als der Kollege, sieht sich gern Neid ausgesetzt, und wer weniger verdient, steht schnell blamiert da.
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Mythos 9: Hauptsache verbeamtet Beamte haben mit vielen Vorurteilen zu kämpfen, worunter das der Trägheit noch zu den geringsten gehört. Vor allem geht es ihnen angeblich zu gut. Verglichen mit ihrem eigenen Lebensstandard, Einkommen und ihren Rentenaussichten, wecken die Vorzüge des Beamtentums den Neid der Angestellten in der Privatwirtschaft. Dabei mussten die Beamten in den vergangenen Jahren einige Abstriche in Kauf nehmen.
Die Vorzüge des Beamtentums Doch zunächst zu den unbestritten guten Seiten des Beamtendaseins: Die Jobsicherheit Beamte müssen niemals um ihren Job ban-
gen, wenn es der Wirtschaft nicht so gut geht. Selbst wenn ihre Dienstherren Verluste machen, ist Beamten ihre Position sicher. Sie können nicht gekündigt werden. Es gibt allerdings einige Ausnahmen: Wird ein Beamter straffällig, kann er nicht nur seinen Job, sondern auch den Beamtenstatus verlieren. Beamte auf Zeit müssen sich nach ihren vereinbarten Dienstjahren nach einer neuen Beschäftigung umsehen, und Beamte auf Probe können nach der Probezeit abgelehnt werden. Netto bleibt mehr übrig Beamte zahlen keine Sozialversiche-
rungsbeiträge. Sie zahlen nicht in die Arbeitslosenkasse ein und sind auch nicht zur Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenkasse verpflichtet. Werden sie krank, erhalten sie sogenannte Beihilfeleistungen, die die Krankheitskosten teilweise decken. Den
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Rest begleichen sie in der Regel durch die Mitgliedschaft in einer privaten Krankenversicherung. Hohe Pensionen Beamte zahlen auch nicht in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Nach ihrem Ausscheiden aus dem Dienst erhalten sie eine Pension, die etwas mehr als 70 Prozent des letzten Gehalts beträgt und von ihnen versteuert werden muss. Auch Hinterbliebene eines verstorbenen Beamten sind abgesichert und erhalten Witwen- bzw. Waisengeld. Die durchschnittliche monatliche Pension der Beamten und Richter liegt monatlich bei 2 620 Euro (West) beziehungsweise 1 780 Euro (Ost). Etwa die Hälfte der Beamten verfügt über eine Pension in Höhe zwischen 2 000 und 3 000 Euro, ein Viertel hat weniger als 2 000 Euro und ein weiteres Viertel mehr als 3 000 Euro. Die Beamten des höheren Dienstes, der einen Hochschulabschluss voraussetzt und zu dem beispielsweise die Lehrer gehören, treiben durch die Höhe ihrer Pension den Durchschnitt nach oben. Wenn sie beim Bund beschäftigt waren, gibt es im Schnitt 3 860 Euro, für die Pensionärinnen 3 440 Euro.
Was Beamte verdienen Die Bezüge der Beamten sind in der Besoldungsordnung festgelegt und richten sich nach der eingeschlagenen Laufbahn. Es gibt vier Laufbahnen: den einfachen, den mittleren, den gehobenen und den höheren Dienst. Für den einfachen Dienst reicht ein Hauptschulabschluss, Voraussetzung für den mittleren Dienst ist eine abgeschlossene Berufsausbildung, wer in den gehobenen Dienst einsteigt, besucht eine Fachhochschule der öffentlichen Verwaltung und wird dort beispielsweise Diplom-Verwaltungswirt. Für den höheren Dienst müssen beispielsweise Lehrer und Juristen
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Tabelle 22: Auswahl von Beamtenbezügen Beruf
Besoldungsgruppe
Grundbezüge, monatlich
Juniorprofessor
W1
3 662,21
Professor
W3
5 059,39
Oberbürgermeister (bis zu 100 000 Einwohner)
B6
7 690,94
Ministerialdirektor (Leiter einer A bteilung im Bundesministerium)
B9
9 017,18
A16/B3
4 622,71
Regierungsrat (Referent in einem Ministerium)
A13 – A15
3 106,43 bis 4 190,48
Techn. Regierungsoberinspektor (Ing. FH)
A10
2 241,19
Inspektor (Sachbearbeiter im Finanzamt)
A9
2 083,8
Sekretär (Bürosachbearbeiter)
A6
1 771,22
Unteroffizier
A5
1 731,47
Oberamtsgehilfe (Bote)
A2
1 615,86
Ministerialrat (Referatsleiter in einem Bundesministerium)
Erläuterung: Zu den Grundbezügen können hinzukommen: Familienzuschläge, Leistungsbezüge, außerdem jährliche Sonderzahlung. Grundbezüge: jeweils unterste Stufe (in der Besoldungsgruppe A steigen die Gehälter nach Leistung und Dienstalter), 96 Prozent der Beamten befinden sich in den Besoldungsgruppen A5 bis A15. Quelle: Bundesbesoldungstabellen gültig ab 1.1.2009, Bundesinnenministerium: »Der öffentliche Dienst in Deutschland«
nach dem Studium ein Referendariat und Examen erfolgreich abschließen. Sie alle sind der Besoldungsgruppe A zugeordnet, in der die Bezüge nach Dienstjahren gestaffelt sind.
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Daneben gibt es die Besoldungsgruppe B für die Spitzenbeamten, die Besoldungsgruppe R für Richter und die Besoldungsgruppe W für die Professoren an Hochschulen.
Die guten Zeiten sind vorbei In den vergangenen Jahren hat sich für die Beamten viel verändert. Mehrere Reformen führten dazu, dass sie mehr arbeiten müssen, sich ihr Aufstieg stärker an Leistung orientiert und ihre Pensionen weniger üppig ausfallen werden als früher. Überdurchschnittlich lange Arbeitszeiten Den Vorwurf der Trägheit müssen sich Beamte nicht gefallen lassen. Ihre Arbeitszeiten sind überdurchschnittlich lang. Beamte beim Bund haben eine Wochenarbeitszeit von 41 Stunden, in manchen Bundesländern wie Bayern und Hessen sind es sogar 42 Stunden. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten liegt bei 38 Stunden. Das zeigt eine Auswertung des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung von 2008. Sonderzahlung gestrichen In der Privatwirtschaft sind in den vergangenen Jahren viele Extraleistungen weggefallen. Weihnachtsgeld zum Beispiel erhalten nur noch 57 Prozent der Beschäftigten. Den Beamten ging es ähnlich, auch sie mussten finanzielle Einbußen hinnehmen. Bis zum Jahr 2003 erhielten sie zur Jahresmitte ein Urlaubsgeld (zwischen 250 und 330 Euro) und zum Jahresende ein Weihnachtsgeld (im Westen circa 84 Prozent des Monatsgehalts, im Osten circa 63 Prozent). Durch eine Änderung der Besoldungsregeln können Bund und Länder diese Sonderzahlungen neu gestalten. Die Beamten beim Bund erhalten nun nur noch einmal im Jahr eine Sonderzahlung. Sie beträgt 60 Prozent des Monatseinkommens.
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Das Leistungsprinzip Nicht nur in der Privatwirtschaft wird zunehmend die individuelle Leistung der Mitarbeiter durch Einmalzahlungen und Prämien honoriert. Das Leistungsprinzip hat inzwischen auch in den Behörden Einzug gehalten. Für gute Beamte gibt es Leistungsprämien und -zulagen. Die Prämie wird einmalig gezahlt, sie richtet sich nach der Besoldungsgruppe und kann beispielsweise im höheren Dienst in der Gruppe A13 maximal 3 106 Euro betragen. Die Leistungszulage wird monatlich gezahlt, sie kann höchstens 7 Prozent der Prämie betragen. Wer dauerhaft überzeugt, kann schneller in die nächsthöhere Gehaltsstufe aufrücken. Umgekehrt geht es aber genauso: Wer den Leistungsanforderungen nicht gerecht wird, wird nicht automatisch in die nächsthöhere Gehaltsstufe versetzt. Der Aufstieg erfolgt erst dann, wenn die Leistung passt. Auch Beamte in der Probezeit werden stärker nach ihrer Leistung bemessen. Genügen sie den Anforderungen nicht, gibt es keine Übernahme in den Staatsdienst. Einschnitte bei den Pensionen Verglichen mit der durchschnittlichen Rente – 718,20 Euro – sind die Durchschnittspensionen der Beamten mit 2 620 Euro (West) und 1 780 Euro (Ost) üppig. Dennoch mussten die Beamten durch mehrere Reformen seit 1992 Abstriche hinnehmen. Wer regulär nach 40 Jahren aus dem Dienst ausscheidet, erhält 6,5 Prozent weniger, wer freiwillig vorzeitig ausscheidet 13 Prozent weniger als vor den Reformen. Starke Einschnitte gibt es im Fall der Dienstunfähigkeit: Hier muss man mit Einbußen bis zu 32 Prozent rechnen.
Beispiel Bundesregierung Politikern wird hin und wieder Raffgiermentalität vorgeworfen. Die Mitglieder der Bundesregierung brauchen bei diesem Vor-
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wurf nur auf ihre Bezüge zu verweisen: Zwar sind sie verglichen mit einfachen Angestelltengehältern ordentlich, aber sie sind seit Jahren nicht gestiegen. Bundesminister- und Bundeskanzlerbezüge sind niedriger, als im Gesetz vorgesehen. Laut Bundesministerium des Innern ist das ein »Zeichen der Solidarität mit den von allgemeinen Leistungseinschränkungen betroffenen Bürgerinnen und Bürgern«. Die Bundeskanzlerin kommt auf monatliche Bezüge von 15 833 Euro. Das sind netto, je nach Steuerklasse, zwischen 9 000 und 10 000 Euro. Die Bundesminister erhalten monatlich 12 860 Euro, also netto, je nach Steuerklasse, zwischen 7 530 und 8 350 Euro. Vom Nettobetrag gehen noch Beiträge zur privaten Krankenversicherung ab. Zu den monatlichen Bezügen kommt eine jährliche »Dienstaufwandsentschädigung« in Höhe von 12 271 Euro für die Bundeskanzlerin und 3 681 Euro für die Bundesminister. Übrigens sind Bundeskanzler und Bundesminister keine Beamten. Sie stehen in einem »öffentlich-rechtlichen Amtsverhältnis«, das in Grundgesetz und Bundesministergesetz geregelt ist.
Mythos 10: Um Millionär zu werden, muss ich im Lotto gewinnen: Wie man zu viel Geld kommen kann Wohl jeder wäre gern reich, träumt vom Millionensegen und reicht hin und wieder den Lottoschein ein: »Es könnte ja sein, dass ...« In der Regel werden die Hoffnungen enttäuscht. Und zum Trost sei gesagt: Reich werden die wenigsten. Es gibt allerdings ein paar Ausnahmekandidaten. Dazu zählt die Handvoll Models, die Jahr für Jahr Millionen verdienen, natürlich die Fußballstars, die gleich zweistellige Millionenbeiträge einstreichen, und einige Auf-
Gehältermy then
steiger, die im richtigen Beruf in der richtigen Branche die große Karriere machen.
Wer schafft es nach oben? Beim Thema Reichtum sind die Deutschen skeptisch. Die meisten glauben nicht, dass man mit eigener ehrlicher Arbeit ein Vermögen anhäufen kann. Vielmehr sind sie überzeugt, dass man über gute Ausgangsbedingungen und Beziehungen verfügen muss, um nach oben zu kommen. Tatsächlich werden in Deutschland die Bildungschancen und die spätere berufliche Laufbahn stark von der sozialen Herkunft beeinflusst. Das zeigen mehrere Studien, darunter die Schulstudie Pisa, die Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks und auch der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. So nehmen 83 Prozent der Kinder eines Akademiker-Vaters ein Studium auf, dagegen nur 23 Prozent der Kinder, deren Vater nicht studiert hat. Der Eliteforscher Michael Hartmann von der Technischen Universität Darmstadt betont, dass es auch später im Berufsleben starke Selektionsmechanismen gibt. Die Elite rekrutiert sich aus sich selbst. »Wir sind keine Fahrstuhlgesellschaft, in der es für die meisten nach oben geht, wie es in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts manchmal noch hieß. Zum Manager wird man geboren«, sagte Hartmann in einem Interview mit dem Magazin Stern. Der Wissenschaftler hat die Herkunft der Top-Unternehmenslenker untersucht: Vier von fünf Managern der 100 größten Unternehmen stammen aus den oberen 3 Prozent der Bevölkerung. Ihre Eltern waren Unternehmer, Manager, hohe Beamte oder gehören zum Adel. »Das ist eine wirklich geschlossene Gesellschaft«, meint Hartmann.
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Natürlich gibt es auch hier, wie überall, Ausnahmen. Zu den prominenten Beispielen gehört der frühere Bundesfinanzminister Theo Waigel, Sohn eines Maurerpoliers. Auch Ex-Daimler-Boss Jürgen E. Schrempp stammt aus einfachen Verhältnissen, sein Vater war Verwaltungsangestellter. Der Vater des ehemaligen Siemens-Vorstandsvorsitzenden Klaus Kleinfeld verdiente sein Geld als Hilfsarbeiter. Auch Altbundeskanzler Gerhard Schröder wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf.
Traumgagen von Models … Sie sehen nicht nur umwerfend gut aus, sondern verdienen mit ihrer Schönheit auch noch ein Vermögen: Unangefochten führt Gisele Bündchen mit etwa 33 Millionen Dollar Jahresverdienst die Gagenliste des Magazins Forbes an; das Einkommen der Deutschen Heidi Klum wirkt mit »nur« 8 Millionen Dollar dagegen fast bescheiden. Zwar schaffen es nur die wenigsten Models, in den Olymp der Top-Beauties aufzusteigen, doch diejenigen, denen es gelingt, können innerhalb kürzester Zeit für ein ganzes (Luxus-)Leben aussorgen.
… und von Fußballspielern Bei Fußballspielen laufen ganze Vermögen über den Rasen. Die Stars bringen ihren Vereinen viel Geld, entsprechend hoch werden sie gehandelt. Zahlen die deutschen Vereine nicht genug, bleibt noch der Wechsel ins großzügigere Ausland. Dazu kommen noch Einnahmen aus Werbeverträgen – und schon ist der Profifußballer vielfacher Millionär. Absoluter Spitzenverdiener unter den Spielern der Nationalelf ist Mannschaftskapitän Michael Ballack, der es
Gehältermy then
auf jährlich 20,5 Millionen Euro inklusive Prämien und Werbung bringt, so Sport Bild. Auf Platz zwei und drei folgen Miroslav Klose und Philipp Lahm mit 9,5 beziehungsweise 8,5 Millionen Euro. Fußballmillionäre sind kein deutsches Phänomen. Der schwedische Spitzenspieler Zlatan Ibrahimović verdient pro Monat 1 Million Euro. Damit führt er die Gehaltsliga der Fußballer an, die bei der Europameisterschaft 2008 spielten, gefolgt von Cristiano Ronaldo mit 792 000 Euro und Thierry Henry mit 780 000 Euro (Aufstellung der Süddeutschen Zeitung).
Lohnende Karrieren Um keinen falschen Eindruck zu erwecken: Nicht nur Models und Spitzensportler können mit ihrer Berufswahl zum Millionär werden. Es geht auch bodenständiger. Die Wirtschaftswoche stellte in einem Gehaltsreport die »zehn bestbezahlten Berufe« für Hochschulabsolventen vor, darunter Produktmanager in der Konsumgüterindustrie mit Jahresgehältern zwischen 80 000 und 144 000 Euro und Juristen mit den besten Examina und Qualifikationen, die schon mit 80 000 bis 100 000 Euro einsteigen (siehe Tabelle 23). Gutes Geld lässt sich mit einer Karriere in der Finanzbranche verdienen. Dazu muss man nicht Chef der Deutschen Bank werden, um wie Josef Ackermann 14 Millionen Euro im Jahr zu bekommen. Finanzdienstleister locken schon Hochschulabsolventen mit hohen Gehältern. Gefragt sind vor allem Wirtschafts- und Rechtswissenschaftler. Die jungen Einsteiger entscheiden sich bereits in den ersten Berufsjahren, ob sie ihre Karriere im Bereich Produktentwicklung verfolgen oder in Richtung Vertrieb gehen. Im Vertrieb lassen sich die besseren Gehälter erzielen, allerdings ist auch der variable Anteil höher.
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Tabelle 23: Die zehn Top-Berufe Beruf
Branche
Jahresgehalt in Euro
Produktmanager
Konsumgüterindustrie
Einstieg: 44 000; mit Budgetverantwortung: 80 000 – 144000
Jurist
Internationale Wirtschaftskanzlei
Einstieg: 80 000 – 100 000; 6. Berufsjahr: 130 000 – 200 000
Unternehmensberater
Große Beratungen
Einstieg:80 000 – 100 000
Private-Equity-Manager
Banken
80 000 – 100 000; Führungskräfte: bis 274 000
Investmentbanker
Banken
Einstieg: 65 000; später: 150 000
Pharmaforscher
Pharmaindustrie
Einstieg: 55 000; Laborleiter: bis 164 000
Wirtschaftsprüfer
Wirtschafts- und Steuerberater
Einstieg: 40 000 – 55 000
Energiehändler
Energieunternehmen
Einstieg: 52 000; Abteilungsleiter: 168 000
Entwickler
Automobilindustrie
Einstieg: 46 000; techn. Leiter: 130 000
Key-Accounter
IT-Vertrieb
Einstieg: 45 000; Führungskräfte: 160 000 – 195 000
Quelle: Wirtschaftswoche 33/2007
Die hohen Gehälter wirken verlockend, aber wer sich auf die Branche einlässt, muss auch wissen, dass es keine Arbeitsplatzgarantie gibt. »Die Sicherheit einmal Bank, immer Bank gilt nicht mehr. In der Branche wird eine hohe Flexibilität
Gehältermy then
Tabelle 24: Gehälter in der Finanzbranche Beruf
Gesamtgehalt (Euro)
davon variabler Anteil
Firmenkundenbetreuer Konzern, Einsteiger
48 126
2 451
Firmenkundenbetreuer Konzern, 5 Jahre Erfahrung
94 004
16 671
Firmenkundenbetreuer Mittelstand, Einsteiger
45 420
3 945
Firmenkundenbetreuer Mittelstand, 5 Jahre im Beruf
79 151
13 617
Kundenbetreuer Private Banking, Einsteiger
50 758
2 797
Kundenbetreuer Private Banking, 5 Jahre im Beruf
84 211
14 402
Produktspezialist Private Banking, Einsteiger
53 940
1 930
Produktspezialist Private Banking, 5 Jahre im Beruf
86 663
19 607
Steigerung gegenüber Einstiegsgehalt
95 Prozent
75 Prozent
68 Prozent
62 Prozent
Quelle: Towers Perrin, 2008
verlangt. Die Spezialisten müssen sich auf extrem kurzfristige Schwankungen einstellen«, sagt Helmuth Uder von Towers Perrin in Frankfurt. Dazu kommt je nach Job eine hohe Arbeitsbelastung. Berufseinsteiger arbeiten in der Regel noch unter Tarifbedingungen. Mit der Erfahrung und dem Gehalt steigen dann auch schnell der Druck und der Arbeitseinsatz. »Für Investmentbanker ist im Vorfeld von großen Unternehmenstransaktionen durchaus
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üblich, dass über Monate hinweg Tag und Nacht und oftmals an den Wochenenden hindurch gearbeitet wird, ohne zu wissen, ob sich der Einsatz am Ende auch wirklich rentiert«, bemerkt Uder. Zu den Berufsgruppen, die zurzeit besonders nachgefragt sind, gehören beispielsweise die Finanzplaner, die die Lebens- und Vermögenssituation ihrer Kunden analysieren und dann individuell zugeschnittene Finanzprodukte anbieten. Viele Banker zieht es auch ins Ausland, wo teils noch höhere Gehälter gezahlt werden. Investmentbanker gehen nach London und New York, wo die Banken jährlich Milliarden an Bonuszahlungen ausschütten. Bei Investmentbankern nimmt das Grundgehalt nur einen geringen Anteil an der gesamten Vergütung ein. »Hier gilt das Prinzip des Profit-Sharing. Zwischen 0,5 und 40 Prozent des Profits wird an die Banker ausgeschüttet, wobei sich der persönliche Anteil an individuellen Erfolgskomponenten bemisst«, sagt Uder.
➔
Tipp: Wenn das Gehalt für Sie eine große Rolle spielt, sollten Sie diesen Faktor schon bei der Wahl Ihrer Ausbildung berücksichtigen. Investieren Sie schon während der Ausbildung für den späteren Berufseinstieg. In der Finanzbranche beispielsweise werden von Hochschulabsolventen neben Fremdsprachen auch Auslandserfahrung und berufsrelevante Praktika erwartet. Wer eine gut bezahlte Karriere anstrebt, muss sich aber auch darüber im Klaren sein, dass seine Arbeitszeiten auf Dauer deutlich überdurchschnittlich sein werden. Dazu kommt das Risiko, bei Marktschwankungen seinen gut bezahlten Posten zu verlieren.
Gehälterfallen »Ich wollte nicht arm sein, aber reich? Bei meiner Berufswahl habe ich mich nicht daran orientiert.« Theo Waigel, Politiker
Es gibt viele Gründe, warum das eigene Gehalt vergleichsweise niedrig liegt. Meist ist die Wahl der Ausbildungsrichtung und eines Berufes schuld, der von vornherein wenig Aussicht auf Aufstiegsund höhere Verdienstchancen bietet. Das gilt vor allem, aber nicht nur, für die typischen Frauenberufe. Manche schlagen auch nach dem Studium den Weg des niedrigen Entgelts ein, weil sie eine Tätigkeit oder eine Branche wählen, die vom Gehaltsaspekt her wenig lohnend ist – in Kulturjobs etwa wird in der Regel weniger gezahlt als in der IT-Branche. Und einem freiberuflichen Übersetzer hilft es wenig, neidisch auf die Verdienstmöglichkeiten eines SAP-Beraters zu schielen. Andere lassen sich blenden vom Starruhm weniger, hoffen, das große Geld zu machen, und enden als taxifahrender Künstler. Und nicht wenige haben einen ordentlichen Job ergattert und führen dann das Dasein eines Mauerblümchens, in der Erwartung, dass ihnen der Chef endlich mehr Gehalt anbietet. Und dann gibt es noch diejenigen, die in einer beschaulichen Kleinstadt arbeiten und mit großen Augen über das Gehaltsgefüge in der Bankenmetropole Frankfurt staunen. Wie immer im Leben kommt es auch beim Gehalt darauf an, mit wem man sich vergleicht, was man wirklich will und was man dafür tut (oder zu tun bereit ist). Viele haben eine Alternative zu einem Gehalt, mit dem sie unzufrieden sind. Es ist nur die Frage, ob sie sie verwirklichen (wollen).
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Schlecht bezahlte Berufe Viele Aspekte spielen bei der Wahl eines Berufes mit, und schön ist es, wenn der Berufswunsch von Interesse und Idealismus geleitet wird. Doch sollten keinesfalls Ahnungs- und Planlosigkeit die Basis einer Karriere sein: In manchen Berufen lässt sich nun einmal nicht viel verdienen. Dennoch werden sie von vielen angestrebt, manchmal aus Idealismus, manchmal aus schlichtem Unwissen.
Ausbildung mit mageren Aussichten Die Rede ist nicht von Aushilfsjobs, die von ungelernten Arbeitskräften ausgeübt werden, die keine anderen Möglichkeiten haben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Gemeint sind Ausbildungen, die mit einem Gehalt vergütet werden, das kaum zum Überleben reicht. Trotzdem nehmen sie einen festen Platz auf der jährlichen Top-Ten-Liste der beliebtesten Berufe von Schulabgängern ein. Zu den bekanntesten Beispielen gehört der Friseurberuf, der zu unrühmlicher Bekanntheit in der Debatte um die Einführung eines Mindestlohns in Deutschland gekommen ist. Denn die untersten Tarifgrenzen im Friseurhandwerk liegen deutlich unter dem von den Gewerkschaften geforderten Mindestlohn von 7,50 Euro die Stunde. Schon in der Ausbildung verdienen die angehenden Friseure deutlich weniger als Azubis in anderen Berufen. Die durchschnittliche monatliche Vergütung der Lehrlinge in Westdeutschland liegt bei 419 Euro brutto monatlich, in den östlichen Bundesländern sogar bei nur 266 Euro. Vor allem junge Frauen lassen sich von den niedrigen Verdienstaussichten nicht abschrecken: Friseur liegt bei ihnen auf Platz drei der beliebtesten Lehrberufe.
Gehälter f allen
Tabelle 25: Was Azubis verdienen Beruf
Verdienst West
Verdienst Ost
Binnenschiffer
925 Euro
925 Euro
Straßenbauer
859 Euro
679 Euro
Kaufmann für Versicherungen und Finanzen
817 Euro
817 Euro
Mediengestalter Digital und Print
813 Euro
813 Euro
Mechatroniker
793 Euro
779 Euro
Industriemechaniker
789 Euro
744 Euro
Bankkaufmann
764 Euro
696 Euro
Fachinformatiker
758 Euro
694 Euro
Buchhändler
720 Euro
540 Euro
Tierpfleger
712 Euro
652 Euro
Reiseverkehrskaufmann
630 Euro
588 Euro
Kaufmann im Einzelhandel
670 Euro
602 Euro
Koch
566 Euro
448 Euro
Bürokaufmann
563 Euro
453 Euro
Zahnmedizinische Fachangestellte
543 Euro
543 Euro
Fleischer (im Handwerk)
535 Euro
326 Euro
Bäcker
457 Euro
351 Euro
Florist
424 Euro
312 Euro
Friseur
419 Euro
266 Euro
Maler, Lackierer
399 Euro
373 Euro
Durchschnitt aller Ausbildungen
644 Euro
551 Euro
Erläuterung: Durchschnittliche monatliche Vergütung (brutto) während der Ausbildung (über alle Jahre hinweg) in ausgewählten Lehrberufen. Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung: Betriebliche Ausbildungsvergütungen 2007 (Januar 2008)
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Auch nach der Ausbildung ist Bescheidenheit angesagt. Dann verdienen Friseure zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen zwischen 1 129 und 1 173 Euro brutto im Monat. In Sachsen gibt es noch weniger, nur 615 bis 755 Euro. Große Gehaltssprünge im Lauf der Karriere gibt es nicht, wie die Daten der Umfrage lohnspiegel. de zeigen: Selbst mit zehnjähriger Berufserfahrung und Leitungsfunktion kommen die befragten Friseure im Schnitt auf ein Grundgehalt von gerade 1 223 Euro brutto monatlich (West) beziehungsweise 795 Euro (Ost). Das entspricht einem Bruttostundenlohn von 7,43 beziehungsweise 4,83 Euro. Eine ähnliche magere Karriere haben die angehenden Arzthelfer vor sich, deren offizielle Berufsbezeichnung heute »medizinische Fachangestellte« lautet. Auch sie werden während der Ausbildung unterdurchschnittlich bezahlt: Über alle drei Lehrjahre gerechnet kommen sie auf 522 Euro brutto monatlich. Als Berufsanfänger können sie laut Tarifvertrag mit 1 356 Euro brutto rechnen. Mit zehn Jahren Berufserfahrung und Leitungsaufgaben steigt ihr monatliches Einkommen auf 1 765 Euro (West) beziehungsweise 1 249 Euro (Ost), so die Angaben aus der Gehaltsumfrage lohnspiegel.de, Urlaubsgeld und Zulagen sind nicht eingerechnet. Große Aufstiegsmöglichkeiten gibt es in diesem Beruf nicht. Auch die Krankenhäuser bieten für harte Arbeit vergleichsweise bescheidenen Lohn. Krankenschwestern und -pfleger verdienen ab 2 000 Euro brutto monatlich. Ähnlich liegen die Verdienstmöglichkeiten in Altenheimen: Altenpfleger kommen in westdeutschen kommunalen Pflegeheimen auf ein Gehalt ab 1 700 Euro monatlich. Nicht nur im Gesundheitssektor brauchen viele Beschäftigte eine große Portion Idealismus, um die schlechte Bezahlung wegzustecken. Auch in anderen Bereichen sind es gerade die helfenden Berufe, die schlecht bezahlt werden.
Gehälter f allen
Tabelle 26: Gehälter in helfenden Berufen Beruf
Monatsgehalt, brutto in Euro
Bemerkung/Quelle
Feuerwehrmann, mittlerer Dienst1)
1 846,74 bis 2 357,42
Besoldungsgruppe A72)
Krankenschwester
ab 2 000
TVöD
Polizist: Polizeikommissar1)
2 083,80 bis 2 738,49
Besoldungsgruppe A92)
Rettungsassistent
ab 1 800
TVöD Kommunen, Entgeltgruppe 5
Sozialarbeiter
2 926
lohnspiegel.de 20083)
Erläuterung: 1) Beamte müssen keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen, neben der Einkommenssteuer gehen nur noch Beiträge zur Krankenversicherung ab; 2) monatliches Grundgehalt ohne Zulagen; 3) monatliches Gehalt ohne Zulagen, Basis: 40-Stunden-Woche. Quellen: Bundesbesoldungstabellen, Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes, lohnspiegel.de
In der Bildung gilt das zum Beispiel für die Erzieher. Sie investieren, je nach Bundesland, drei bis vier Jahre in ihre Ausbildung, erhalten eine Vergütung dafür aber nur im praktischen Anerkennungsjahr, da der Beruf an Schulen erlernt wird. In staatlichen Kindergärten richtet sich ihr Gehalt nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes. Im Anerkennungsjahr gibt es 1 184 Euro monatlich, das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung liegt bei 2 000 Euro brutto. Trotz der großen Verantwortung, die sie für die Erziehung und die Betreuung der ihnen anvertrauten Kinder haben, steigert sich ihr Gehalt über die Berufsjahre nur unwesentlich: Ihr mögliches Endgehalt liegt bei 2 500 Euro brutto. Auch bei nichtstaatlichen Einrichtungen bewegen sich die Verdienstmöglichkeiten in diesem Rahmen.
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Aber nicht nur in den typischen Frauenberufen gibt es wenig Geld. Ein Wunsch vieler kleiner Jungen ist es, Lokführer zu werden. Wer seinen Traum später umsetzt, wird im Leben keine großen Sprünge machen können. Lokführer verdienen nach Angaben der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer als Anfänger monatlich etwa 1 550 Euro netto. Und diese Anlerntätigkeit ist eine berufliche Sackgasse, weitere Entwicklungsmöglichkeiten existieren nicht. Nach 25 Jahren Berufserfahrung beträgt der Verdienst 1850 Euro netto. Lohnender wäre es, seinen Wunsch, große Verkehrsmaschinen zu führen, mit einer Pilotenausbildung zu verwirklichen. Die kostet zwar ordentlich (zwischen 50 000 und 100 000 Euro), doch dafür verdienen Piloten gut: Je nach Fluggesellschaft gibt es beim Einstieg zwischen 2 000 und 4 000 Euro monatlich, als Flugkapitän etwa ab 6 000 Euro pro Monat. Noch magerer als für Lokführer sieht es für die Zugbegleiter aus: Sie kommen auf lediglich 1 763 bis 1 815 Euro. Einen falschen Eindruck vermitteln mitunter die Ausbildungsgehälter. So schneiden zum Beispiel Straßenbauer und Maurer im Berufsvergleich überdurchschnittlich ab. Sie erhalten während der Lehre 859 Euro – und damit fast das Doppelte der angehenden Friseure. Doch nach zehn Jahren im Beruf verdient ein Maurer nur 2 335 Euro brutto, ein Straßenbauer, der andere anleitet, immerhin 2 738 Euro.
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Tipp: Vor der Berufswahl: Sammeln Sie so viele Informationen wie möglich und sprechen Sie auf jeden Fall mit Älteren, die bereits in Ihrem Wunschberuf arbeiten. Die Arbeitsagenturen bieten auch Tests an, anhand derer man prüfen kann, welcher Beruf zu den eigenen Neigungen und Fähigkeiten passen könnte. Viele Berufs- und Branchenverbände informieren auf ihren Webseiten über Ausbildungsmöglichkeiten.
Gehälter f allen
Eine gute Anlaufstelle mit weiterführenden Links ist zum Beispiel www.berufenet.de, ein Internetangebot der Bundesagentur für Arbeit. Unter www.bibb.de kann man leicht die Ausbildungsvergütungen nachschlagen. Natürlich sollte das Gehalt nicht das einzige Kriterium bei der Berufswahl sein. Der Job soll ja auch Spaß machen. Aber es lohnt sich zu wissen, worauf man sich einlässt – auch finanziell.
Akademiker: Bettel- oder Starabsolvent? Auch ein Studium schützt nicht vor einem geringen Gehalt. Arbeitsmarktexperten betonen, dass sich ein Studium lohnt, da Hochschulabsolventen verglichen mit Beschäftigten anderer Ausbildung das geringste Risiko haben, einmal arbeitslos zu werden. Doch wie bereits in dem Kapitel zum Gehaltsmythos »Akademiker verdienen mehr« ausgeführt wurde, ist es eine Frage der Fächerwahl, ob sich ein Studium auch auszahlt. Akademiker spalten sich in Star- und Bettelabsolventen. Bei manchen Fachrichtungen ist ein gutes, wenn nicht gar sehr gutes Gehalt schon vorgezeichnet. Das gilt zum Beispiel für die Ingenieure und Informatikexperten. Andere müssen schauen, dass sie überhaupt einen Job bekommen. Bei ihnen ist die Gehaltsfrage verständlicherweise zweitrangig und häufig Anlass zur Genügsamkeit. In einigen Branchen und unter einigen Fachrichtungen ist in den vergangenen Jahren geradezu ein akademisches Prekariat mit unsicheren Arbeitsverhältnissen entstanden: Für die Absolventen gibt es immer weniger unbefristete Festanstellungen in Vollzeit. Stattdessen bestimmen Tätigkeiten auf Honorarbasis und befristete Jobs ihren Berufseinstieg, vor allem bei Geistes- und Sozialwissenschaftlern.
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Wie Hochschulabsolventen, die 2005 ihr Examen gemacht haben, auf dem Arbeitsmarkt untergekommen sind, zeigt eine bundesweite Befragung des Hochschul-Informations-Systems (HIS) im Auftrag des Bundesbildungsministeriums. Direkt nach dem Studium hatten beispielsweise nur 14 Prozent der Sprachund Kulturwissenschaftler eine unbefristete Vollzeitstelle. Bei den Informatikern waren es 70 Prozent, bei den Wirtschaftswissenschaftlern immerhin 49 Prozent. Selbst eineinhalb Jahre nach dem Examen arbeiteten nur 18 Prozent der Sprach- und Kulturwissenschaftler in einem unbefristeten Vollzeitjob. Die unsicheren Beschäftigungsverhältnisse wirken sich auch auf das Einkommen aus, die Akademiker müssen Abstriche bei ihren Gehaltsvorstellungen machen. Eineinhalb Jahre nach dem Examen verfügen Sprach- und Kulturwissenschaftler über ein im Fächervergleich deutlich unterdurchschnittliches Bruttojahreseinkommen von 25 950 Euro, wogegen das durchschnittliche Einkommen der Uni-Absolventen bei 30 650 Euro liegt. Die Beschäftigungsunsicherheit setzt sich auch mit zunehmender Berufserfahrung fort. Das zeigt eine Befragung der Freien Universität Berlin, die im Jahr 2007 den Berufseinstieg von Hochschulabsolventen untersucht hat, die 2002 ihr Studium in Berlin und Nordrhein-Westfalen abgeschlossen hatten. Über alle Fächer hinweg arbeiten 16 Prozent der Befragten freiberuflich und als Selbstständige. Nur 39 Prozent haben eine unbefristete Festanstellung. 28 Prozent verdienen weniger als 1 500 Euro brutto monatlich. Nur knapp jeder Vierte hat ein Einkommen von mehr als 3 000 Euro brutto. Dabei gibt es große Unterschiede je nach Studienfach: Wirtschaftswissenschaftler verdienen durchschnittlich 3 343 Euro, Mediziner 2 940 Euro, Geistes- und Naturwissenschaftler 2 027 Euro.
Gehälter f allen
Tabelle 27: Monatliche Bruttoeinkommen der befragten Absolventen Einkommen in Euro
in Prozent
Prozent kumuliert
Bis 1 000
10
10
1 000 bis 1 500
18
28
1 500 bis 2 000
15
43
2 000 bis 2 500
15
58
2 500 bis 3 000
13
71
3 000 bis 3 500
13
84
3 500 bis 4 000
10
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4 000 und mehr
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Erläuterung: Erhoben dreieinhalb Jahre nach ihrem Studienabschluss, inklusive Freiberufler und Selbstständige. Quelle: Dieter Grühn, Heidemarie Hecht: »Generation Praktikum? Prekäre Beschäftigungsformen von Hochschulabsolventen«, DGB Bundesvorstand 2007
Dass Geistes- und Sozialwissenschaftler beim Einkommen unterdurchschnittlich abschneiden, liegt an den Branchen und Arbeitgebern, bei denen sie typischerweise unterkommen. Selbstverständlich gibt es auch Sprach- oder Kulturwissenschaftler oder Politologen, die ebenso viel verdienen wie die von vielen Unternehmen verhätschelten Ingenieure. Doch das Gros arbeitet eben bei Verbänden und Bildungseinrichtungen, im Kulturbereich und in den Medien und der Dienstleistungsbranche. Entweder begrenzt dann der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes die Verdienstmöglichkeiten oder die Freiberuflichkeit ist gang und gäbe oder das Verdienstniveau kann einfach nicht mit anderen Branchen mithalten. Zu den Sorgenkindern auf dem Akademikerarbeitsmarkt ge-
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hören seit Jahren die Architekten. Ihr Jahreseinkommen ist mit 22 850 Euro brutto eineinhalb Jahre nach Studienende im Fächervergleich das niedrigste überhaupt. Junge Architekten schlagen sich häufig mit Honorartätigkeiten durch. Einen unbefristeten Vollzeitjob haben eineinhalb Jahre nach dem Examen nur 25 Prozent, wie die HIS-Befragung ergab. Nach einer – allerdings unverbindlichen – Gehaltsempfehlung des Arbeitgeberverbands Deutscher Architekten und Ingenieure erhalten junge Architekten in größeren Städten ein Monatsgehalt von 2 620 Euro brutto im ersten Berufsjahr.
➔
Tipp: Informieren Sie sich bereits vor der Studienwahl, was nach dem Examen auf Sie zukommt. Es gilt dasselbe wie vor der Wahl eines Ausbildungsberufs: Sprechen Sie mit Älteren, die bereits Berufserfahrung haben, machen Sie Praktika. Versuchen Sie bereits während des Studiums, die berufliche Wirklichkeit in möglichst verschiedenen Bereichen kennenzulernen. Es gibt auch für Geisteswissenschaftler gut bezahlte Jobs. Wenn Sie aber lieber Schriftsteller werden möchten, werden Sie Schriftsteller. Geld hin oder her – das Wichtigste ist es, ein Studienfach zu wählen, das einem Spaß macht. Schließlich begleitet einen der Beruf meist ein Leben lang. Und nur Informatik zu studieren, weil IT-Fachleute derzeit hohe Einstiegsgehälter haben, lohnt sich nicht – die Studienabbrecherquoten sind bereits hoch genug.
Generation Praktikum Selbst unter den Praktikanten wird klar, wer Star-, wer Bettelabsolvent ist – die unterschiedlichen Berufschancen der Akademiker spiegeln sich hier wider. In manchen Bereichen müssen Praktika häufig unentgeltlich geleistet werden, anderswo gibt es monatlich
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1 000 Euro oder sogar mehr. Insgesamt machen der bundesweiten HIS-Befragung zufolge nur 15 Prozent der Uni-Absolventen nach dem Examen ein Praktikum. Überdurchschnittlich häufig entscheiden sich jedoch Architekten, Sprach- und Kulturwissenschaftler, Psychologen, Biologen und auch Wirtschaftswissenschaftler dafür. Die Absolventenbefragung der FU Berlin unter Akademikern, die 2002 ihr Examen in Berlin und Nordrhein-Westfalen machten, liefert einen Fächervergleich: Bei den bezahlten Praktika lag die durchschnittliche monatliche Vergütung bei 599 Euro brutto monatlich, bei den Geisteswissenschaftlern aber nur bei 485 Euro. Im Branchenvergleich schnitten Industrie, Handel, Banken und Versicherungen am besten ab. Hier erhielt jeder Vierte sogar mehr als 1 000 Euro brutto monatlich. In den Medien, wo viele Geisteswissenschaftler ihren Berufseinstieg suchen, war dagegen gut jedes zweite Praktikum unentgeltlich. Nach einer Umfrage des Bundesarbeitsministeriums aus dem Jahr 2008 – befragt wurden junge Erwerbstätige zwischen 18 und 34 mit abgeschlossener Berufsausbildung – war die Hälfte der absolvierten Erstpraktika unbezahlt und 12 Prozent waren unangemessen vergütet. 30 Prozent der Befragten gaben an, sich während des Praktikums ausgenützt gefühlt zu haben. Geplant ist jetzt eine gesetzliche Klarstellung, um unbezahlte Praktika zu verbieten und den Lernzweck zu betonen. Von Gewerkschaften wurde eine monatliche Vergütung von 300 Euro für Studierende und 600 Euro für Hochschulabsolventen vorgeschlagen. Tipp: Praktika während des Studiums machen Sinn. Doch nach dem Examen muss irgendwann Schluss damit sein. Wenn Sie Praktika an Praktika hängen, verkaufen Sie sich nur auf Dauer unter Wert. Und auch im Lebenslauf macht sich das dritte Praktikum nach dem
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Hochschulabschluss nicht gut. Wer einen schweren Start auf dem Arbeitsmarkt hat, kann es mit freiberuflicher Arbeit versuchen. Eine Alternative ist auch die Zeitarbeit, die zwar in der Regel nicht so gut bezahlt ist wie ein regulärer Job, aber deutlich besser als die meisten Praktika. Viele Zeitarbeiter setzen darauf, von dem Unternehmen, in dem sie befristet eingesetzt werden, übernommen zu werden. Das gelingt zwar den wenigsten, aber die gut Qualifizierten haben etwas höhere Chancen. Einen Versuch ist es allemal wert. Von Vorteil ist auch, dass man mit Zeitarbeit Branchen und Tätigkeiten kennenlernt, an die man selbst zunächst nicht gedacht hat und die einem neue Perspektiven eröffnen können.
Arme Künstler Kunstschaffende benötigen nicht nur großes Talent, sondern auch Bescheidenheit. Das spüren schon die Beschäftigten, die in künstlerisch-handwerklichen Berufen arbeiten. Zum Alltag von Goldschmieden gehört der Umgang mit Gold und Juwelen. Doch selbst könnten sie sich die Kostbarkeiten kaum leisten. Wenn sie ihre Ausbildung in einem Handwerksbetrieb machen, erhalten sie zwischen 205 Euro im ersten und 310 Euro im vierten Lehrjahr monatlich. (In der Schmuck-Industrie gibt es mehr, nämlich zwischen 801 und 867 Euro monatlich.) Nach abgeschlossener Lehre verdienen sie ab 2 000 Euro. Ein anderes Beispiel sind Orchestermusiker: Wer es so weit bringt, muss nicht nur viel Talent haben, sondern auch jahrelang hart an seinem Können üben. Finanziell rentiert sich das für die wenigen, die eine Solistenkarriere verwirklichen können. Der normale Orchestermusiker dagegen kommt nach der Ausbildung in einem Orchester mittlerer Größe (mit 66 Stellen) auf etwa
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2 150 Euro. Im Lauf seines Berufslebens kann er dann ein Gehalt von circa 3 000 Euro erreichen. Immerhin verfügen die Orchestermusiker über ein geregeltes Einkommen. Davon können andere Kunstschaffende nur träumen. Ob Maler, Musiker, Bildhauer: Sie arbeiten in der Regel freiberuflich und unter entsprechend unsicheren Bedingungen. Die Künstlersozialkasse, bei der freischaffende Künstler versichert sind, veröffentlicht jährlich deren durchschnittliche Einkommen. Im Bereich Wort, dazu zählen Schriftsteller ebenso wie freiberufliche Journalisten, kommen Berufsanfänger auf gerade einmal 10 641 Euro im Jahr. In der bildenden Kunst, wozu die Maler und Bildhauer zählen, sind es sogar nur 7 705 Euro, und in der Musik noch weniger, nämlich 6 114 Euro. Über die Jahre verändern sich die Einkommen nur wenig nach oben. Sie liegen für alle Versicherten im Bereich Wort bei 13 651 Euro, in der bildenden Kunst bei 10 510 Euro, in der Musik bei 9 698 Euro. Wegen ihrer geringen Einkommen bleibt freischaffenden Künstlern häufig nichts anderes übrig, als nebenbei Gelegenheitsjobs auszuüben.
Ausgebeutete Filmstars Auch in einer Glamour-Branche, in der das große Geld so nah scheint, krebsen viele am Existenzminimum. Die Filmwelt fasziniert mit Stars und Sternchen. Bekannt werden die international Erfolgreichen, deren Gagen mit ungläubigem Staunen quittiert werden, etwa Johnny Depp (72 Millionen Dollar im Jahr) oder Leonardo DiCaprio (45 Millionen Dollar). Doch die Wirklichkeit vieler Filmschaffenden ist alles andere als golden, denn die wenigsten können von ihrer Arbeit gut leben. Für den Großteil gilt: Wer ins Showbusiness einsteigt, hat es meist schwer, auf Dauer über die Runden zu kommen.
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Das liegt auch daran, dass es Festanstellungen in der Branche kaum gibt. Ob Schauspieler, Kameramann oder Regisseur: Die Beschäftigten hangeln sich von Auftrag zu Auftrag, in den Pausen dazwischen verdienen sie nichts. Entsprechend unsicher ist ihre soziale Absicherung. Wie eine Umfrage der Gewerkschaft ver.di zeigt, haben zwei Drittel der Film- und Fernsehschaffenden höchstens vier Produktionen im Jahr. Bei einem Drittel der Befragten dauerte das letzte Engagement zwischen 20 und 40 Tagen, bei knapp einem Viertel weniger. Auch Tagesengagements sind in der Branche üblich. So relativieren sich schnell die für Festangestellte üppig wirkenden Wochengagen, wie sie im Tarifvertrag für auf Produktionsdauer beschäftigte Film- und Fernsehschaffende vorgesehen sind. Demnach kommt zum Beispiel ein Kameramann auf 2 440 Euro wöchentlich, ein Produktionsleiter auf 1 500 Euro und ein Tonassistent auf 910 Euro. Die Arbeitsbedingungen während der Produktionen sind hart, für mehr als die Hälfte sind Arbeitstage von 12 bis 14 Stunden üblich. Schauspieler handeln ihre Gagen frei aus. Für einen Drehtag gibt es etwa 1 000 Euro für einen Schauspieler ohne größeren Bekanntheitsgrad – bei Vermittlung durch einen Agenten geht dessen Beteiligung noch ab. Nur die wenigen Darsteller mit bekannteren Namen streichen deutlich höhere Gagen ein. Damit erhalten sie an wenigen Tagen mehr, als sie am Theater im Monat verdienen können. Bei Festanstellungen liegt das Mindestgehalt an deutschen Bühnen bei 1 550 Euro brutto monatlich. Alles, was darüber hinausgeht, ist Verhandlungssache. An kleineren Bühnen verdienen Berufseinsteiger um die 2 000 Euro, an größeren Theatern können es etwa 3 000 Euro sein. In kleineren Privattheatern wird nur für den Zeitraum eines Stückes engagiert – in München für etwa 50 bis 70 Euro pro Vorstellung. Den mageren Mindestlohn am Theater teilen sich übri-
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Tabelle 28: Gagen bei Film und Theater Beruf
Gage
Wofür
2 440 Euro/Woche
Filmproduktion
1 250 Euro/Woche
Filmproduktion
1 500 Euro/Woche
Filmproduktion
Regisseur1)
25 000 bis 40 000 Euro
Diese Gage gibt es etwa für einen 90-minütigen Film bei einem öffentlichrechtlichen Sender.
Schauspieler
Drehtag ca. 1 000 Euro, Theater: zwischen 2 000 und 3 000 Euro/Monat
Schnitt (Filmeditor) 2)
1 160 Euro/Woche
Filmproduktion
Synchronsprecher
3 Euro pro Take
Bezahlt wird nach »Takes«, also Aufnahmesequenzen. Ein Take entspricht etwa einem Satz.
Tonassistent 2)
910 Euro/Woche
Filmproduktion
Kameramann
2)
Kostümbild2) Produktionsleiter
2)
Erläuterung: 1) Dafür ist ein Regisseur etwa sechs Monate beschäftigt. Dazu kommt ein Honorar für Wiederholungen im Hauptabendprogramm von ungefähr 10 000 Euro. Quellen: 1) Bundesverband der Fernseh- und Filmregisseure; 2) connexx.av: Tarifvertrag für auf Produktionsdauer beschäftigte Film- und Fernsehschaffende
gens alle Beschäftigten, ob Bühnenmaler, Gewandmeister oder Souffleur. Wie wenig für viele Schauspieler am Ende wirklich bleibt, zeigt die Statistik der Künstlersozialversicherung. Versicherte im Bereich der darstellenden Kunst kommen im Jahr auf gerade mal 7 508 Euro.
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Tipp: Es ist schwierig, einem künstlerisch veranlagten Menschen einen guten Rat zu geben, wenn es um die späteren Einkommensmöglichkeiten geht. Soll er etwa wegen magerer Durchschnittsverdienste sein Talent verschwenden? Außerdem wird ihn der finanzielle Aspekt womöglich wenig interessieren, geht er doch eher idealistisch an seine Karriere heran. Mancher wird im Lauf seines Berufslebens pragmatisch und arbeitet, eigentlich Regisseur oder Schauspieler, nebenher als Heilpraktiker oder als Handwerker. Also kann der Rat nur lauten (wenn überhaupt einer gewünscht wird): gut informieren, wissen, worauf man sich einlässt, netzwerken, um an möglichst viele Jobs zu kommen, und: notfalls zweigleisig fahren.
Niedriglohn und Mindestlohn In Deutschland verdienen viele Beschäftigte deutlich unterdurchschnittlich. Für Tätigkeiten für so wenig Geld gibt es den Begriff »Niedriglohnsektor«, der unterschiedlich definiert wird. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) spricht von einem Niedriglohn, wenn er unter zwei Drittel des Durchschnittslohns aller Vollzeitbeschäftigten liegt. Damit liegt die Niedriglohnschwelle bei 1 779 Euro brutto (West) beziehungsweise 1 323 Euro (Ost). Jeder sechste Vollzeitbeschäftigte ist nach dieser Definition Niedriglöhner. Der Großteil muss auf Dauer mit dem geringen Verdienst auskommen, denn in einen besser bezahlten Job aufzusteigen schaffen die wenigsten. Das IAB untersuchte die Einkommensentwicklung der Geringverdiener über einen Zeitraum von sechs Jahren: Am Ende verdiente nur jeder Achte der untersuchten Beschäftigten über Niedriglohnniveau. Das Risiko, für so wenig Geld zu arbeiten, ist nicht auf un-
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gelernte Hilfsarbeiter beschränkt, sondern drei Viertel der Niedriglöhner haben eine abgeschlossene Berufsausbildung oder einen Hochschulabschluss. Niedriglöhne werden in vielen Branchen gezahlt. Am häufigsten kommen sie im Dienstleistungsbereich vor, vor allem im Hotel- und Gaststättengewerbe, im Einzelhandel und bei personenbezogenen Dienstleistungen. Der Beruf mit dem höchsten Niedriglohn-Risiko ist der des Friseurs, so beträgt die unterste Lohngrenze in Bayern 1 067 Euro. Auch Zeitarbeiter sind überdurchschnittlich häufig davon betroffen. Selbst in Branchen, in denen Tarifverträge gelten, gibt es Niedriglöhner. Das heißt nicht, dass alle dort Beschäftigten so wenig verdienen. Aber die untersten Tarife sind Niedriglöhne. Dazu zählt zum Beispiel das Bewachungsgewerbe, also private Sicherheitsfirmen. Ein Angestellter kommt in Brandenburg bei einer 40-Stunden-Woche auf mindestens 1 200 Euro brutto, in Bayern sind es bei einer 38-Stunden-Woche 1 701 Euro. Für Floristen liegt der unterste Tariflohn in Bayern sogar bei nur 1 007 Euro, bei Dachdeckern bundesweit bei 1 035 Euro. Schlecht bezahlte Jobs, bei denen das Einkommen der Beschäftigten kaum zum Überleben reicht, haben zur Diskussion um einen Mindestlohn geführt: Ein bestimmtes Lohnniveau wird per Gesetz als verbindliche Untergrenze festgeschrieben; schlechter darf kein Beschäftigter entlohnt werden. In 20 Mitgliedsländern der Europäischen Union gibt es bereits einen Mindestlohn. In Deutschland wird ein Stundenlohn von 7,50 Euro brutto diskutiert. Bei einer 40-Stunden-Woche entspricht das etwa einem Bruttomonatsgehalt von 1 300 Euro. Manche Niedriglöhner leben trotz ihres Vollzeitjobs in Armut, vor allem dann, wenn der Lebensunterhalt ausschließlich vom Niedriglohn-Job bestritten werden muss. Die Armutsgrenze liegt in Deutschland bei 781 Euro netto.
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Fast 500 000 Vollzeitbeschäftigte beziehen aus diesem Grund ergänzend zu ihrem Einkommen aus Erwerbstätigkeit die staatliche Leistung »Grundsicherung«.
Zeitarbeit: Weniger Geld für den gleichen Job Die Zeitarbeitsbranche boomt seit Jahren. Die Zahl der Zeitarbeiter hat sich in den vergangenen zwölf Jahren vervierfacht: von 165 000 auf heute mehr als 700 000. Ungefähr 2 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland sind bei einer Zeitarbeitsfirma angestellt. Sie werden von ihrem Arbeitgeber an andere Unternehmen verliehen, die damit kurzfristigen Personalbedarf decken, Projekte organisieren oder ihre Arbeitskosten senken. Vor allem größere Betriebe nutzen diese Dienstleistung: Von den Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern beschäftigt ein Drittel Zeitarbeiter. Fast jeder zweite Leihmitarbeiter erledigt Hilfsjobs. Daneben werden vor allem qualifizierte Tätigkeiten vermittelt: Jobs für Mechaniker, Sekretärinnen oder Arzthelferinnen. Hoch qualifizierte Tätigkeiten spielen bislang zwar eine untergeordnete Rolle, aber es gibt auch Ingenieure, Ärzte und Journalisten, die auf Zeit vermittelt werden. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit nehmen die Jobangebote von Zeitarbeitsfirmen für junge Hochschulabsolventen deutlich zu. Gefragt sind vor allem Dolmetscher und Übersetzer, Sozialarbeiter, Chemiker, Betriebswirte, IT-Fachleute, Grafiker und Ingenieure. Was Zeitarbeit für die Unternehmen so interessant macht, ist nicht nur die Flexibilität beim Personaleinsatz: Sie bekommen noch dazu einen Mitarbeiter zu deutlich günstigeren Konditionen, als wenn sie ihn fest anstellen würden. Zeitarbeiter machen häufig
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Tabelle 29: Zeitarbeiter oder fest angestellt? Der Unterschied in Euro Zeitarbeit AMP/CGZP
Zeitarbeit IGZ/DGB
Zeitarbeit BZA/DGB
Festanstellung Chemische Industrie
Festanstellung Metallu. Elektroindustrie
Stundenlohn
7
7,21
7,38
11,94
11,86
Monatslohn
1 062
1 094
1 119
1 948
1 799
Stundenlohn
8,2
8,3
9,37
13,65
13,32
Monatslohn
1 244
1 259
1 421
2 227
2 021
Tätigkeit
Hilfstätigkeit
Facharbeit
Erläuterung: Untersucht wurden verschiedene Tarifverträge der Zeitarbeitsbranche. AMP: Arbeitgeberverband mittelständischer Personaldienstleister, BZA: Bundesverband Zeitarbeit, CGZP: Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen, DGB: Deutscher Gewerkschaftsbund, IGZ: Interessenverband deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Quelle: IWG, Bonner Institut für Wirtschaft und Gesellschaft 2008
den gleichen Job wie die fest angestellten Kollegen – doch zu deutlich geringerem Gehalt. Denn ihre Vergütung orientiert sich nicht an dem Gehaltsgefüge im Unternehmen oder dem der Branche, in die sie vermittelt werden. Sie werden nach dem Tarifvertrag des Zeitarbeitsdienstleisters bezahlt, der sie verleiht. Und der liegt deutlich unter Branchentarifen. So werden Hilfstätigkeiten, die nur eine kurze Einarbeitszeit erfordern, je nach Tarifvertrag von Zeitarbeitsfirmen mit monatlich 1 062 bis 1 119 Euro vergütet.
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Für Facharbeiten, die eine Ausbildung oder entsprechende Berufserfahrung voraussetzen, beträgt der Tarif zwischen 1 244 und 1 421 Euro. Ihre fest angestellten Kollegen erhalten aber zum Beispiel in der Metallindustrie für Hilfstätigkeiten einen Tariflohn von 1 799 Euro, für Facharbeiten von 2 021 Euro. Mit solchen Löhnen fallen die Zeitarbeiter bereits in den Niedriglohnsektor. Nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sind tatsächlich 70 Prozent der Zeitarbeiter Niedriglohnempfänger. Billiger arbeiten als andere – für manche Zeitarbeiter wird das zum Dauerzustand. Die Hoffnung vieler Zeitarbeiter ist es, in dem Betrieb, in den sie verliehen werden, übernommen zu werden. Schließlich waren viele vor der Zeitarbeit arbeitslos. Doch manche bleiben auf Jahre bei ihrem Verleiher angestellt. Nach einer Studie des Instituts für Arbeits- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg sind etwa 13 Prozent der Arbeitnehmer mindestens ein Jahr bei derselben Zeitarbeitsfirma beschäftigt. Ein neuer Trend verstärkt die Gefahr, auf Dauer Billigarbeiter zu bleiben: Einige Unternehmen haben inzwischen selbst Leiharbeitsfirmen gegründet, über die sie ihre eigenen Mitarbeiter an sich verleihen – und dadurch auch schlechter bezahlen können. Die Gewerkschaften setzen sich zunehmend für Zeitarbeiter ein. So hat die IG Metall 2008 gegen die Ungleichbehandlung von Leiharbeitern die Kampagne »Gleiches Geld für gleiche Arbeit« geführt, deren Ziel es ist, gleiche Bezahlung für Zeitarbeiter und Festangestellte zu erreichen. Allein in der Metall- und Elektroindustrie arbeiten 260 000 Zeitarbeiter. Beim Autokonzern BMW konnte die Gewerkschaft ihre Vorstellungen im Jahr 2008 verwirklichen. Hier wurden tatsächlich die Leiharbeiter bessergestellt und werden nun nicht mehr nach den Tarifverträgen der Zeitarbeitsfirmen, sondern nach dem Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie bezahlt. Lag vorher
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Tabelle 30: Was Zeitarbeiter verdienen Entgeltgruppe
Anforderungen
Tarifgehalt, Stundensatz in Euro
1
Tätigkeiten, die eine kurze Anlernzeit erfordern.
7,38
2
Tätigkeiten, die eine Anlernzeit erfordern, die über die in der Entgeltgruppe 1 erforderliche Anlernzeit hinausgeht sowie Einarbeitung erfordert.
7,81
3
Tätigkeiten, für die Kenntnisse und Fähigkeiten erforderlich sind, die durch eine Berufsausbildung vermittelt werden.
9,37
4
Tätigkeiten, für die Kenntnisse und Fähigkeiten erforderlich sind, die durch eine mindestens dreijährige Berufsausbildung vermittelt werden und die eine mehrjährige Berufserfahrung voraussetzen.
9,91
5
Tätigkeiten, die Kenntnisse und Fähigkeiten erfordern, die durch eine mindestens dreijährige Berufsausbildung vermittelt werden, sowie eine langjährige Berufserfahrung.
11,20
6
Tätigkeiten, die eine Meister- bzw. Technikerausbildung erfordern.
12,38
7
Tätigkeiten, die zusätzlich zu den Merkmalen in Gruppe 6 mehrjährige Berufserfahrung erfordern.
13,46
8
Tätigkeiten, die ein Fachhochschulstudium erfordern.
14,54
9
Tätigkeiten, die ein Hochschulstudium erfordern bzw. ein Fachhochschulstudium mit mehrjähriger Berufserfahrung.
16,69
Quelle: Entgelttarifvertrag Zeitarbeit, Bundesverband Zeitarbeit PersonalDienstleistungen e. V. und DGB, 2007
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der niedrigste Stundenlohn bei 7,43 Euro, sind es jetzt 11,61 Euro bis 28,17 Euro. Für den einzelnen Leiharbeiter bedeutet das eine Lohnsteigerung von bis zu 56 Prozent, in den untersten Lohngruppen macht die Umstellung ein monatliches Plus von 600 Euro brutto aus. Ganz sind die Leiharbeiter den Festangestellten jedoch immer noch nicht gleichgestellt: Sie erhalten keine übertariflichen Zulagen und auch keine Gewinnbeteiligung.
Elternzeit mit Nebenwirkungen Ein Kind ist unbezahlbar. Eltern wägen finanzielle Abstriche, die sie wegen ihres Nachwuchses machen müssen, nicht ab. Aber natürlich ärgert es sie, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen. In beruflicher Hinsicht traf das bislang vor allem auf Mütter zu. Sie sind mit der Schwangerschaft und der Kindererziehung beruflich ins Hintertreffen geraten, was sich auch auf die Verdienstmöglichkeiten und ihre soziale Absicherung im Fall von Arbeitslosigkeit und später bei der Rente auswirkte.
Bezahlte Auszeit Wer heute ein Kind bekommt, kann Elternzeit nehmen und Elterngeld beantragen. Die staatliche Förderung soll den Einkommensausfall auffangen, wenn sich ein Elternteil beruflich zurückzieht, um für das Kind da zu sein. Mutter oder Vater können höchstens bis zum ersten Lebensjahr des Kindes Elterngeld beziehen, wechseln sie sich in der Betreuung ab, verlängert sich die Bezugsdauer auf insgesamt 14 Monate. Auch Alleinerziehende erhalten die Unterstützung 14 Monate lang. Möglich ist
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es auch, sich nicht ganz aus dem Beruf zurückzuziehen, sondern nur weniger zu arbeiten. Darauf besteht für mindestens zwei Monate ein Anspruch, erlaubt sind dann maximal 30 Stunden pro Woche. Die Höhe des Elterngelds orientiert sich bei Berufstätigen am Gehalt: Gezahlt werden 67 Prozent des Nettoeinkommens, das in den letzten zwölf Monaten vor Geburt des Kindes erreicht wurde – mindestens 300, höchstens 1 800 Euro monatlich. Den Höchstbetrag erhalten nur sehr wenige Eltern. Mehr als die Hälfte bekommt weniger als 500 Euro monatlich, nur 15 Prozent erhalten mehr als 1 000 Euro. Während der Elternzeit besteht ein besonderer Kündigungsschutz. Bei Müttern bereits ab der Schwangerschaft, bei Vätern setzt er acht Wochen vor Beginn der Elternzeit ein.
Papa arbeitet, Mama kocht Die erste Zeit nach der Geburt eines Kindes ist also abgesichert. Aber die große Frage für viele Eltern ist: Wie geht es nach der Familienpause weiter? Eltern haben die Möglichkeit, insgesamt drei Jahre Erziehungsurlaub zu nehmen. Davon machten bislang vor allem die Mütter Gebrauch. Im Jahr 2003 waren nur 26,5 Prozent der Frauen mit einem Kind unter drei Jahren berufstätig, in Ostdeutschland waren es 32,4 Prozent. Die meisten der berufstätigen Mütter arbeiteten in Teilzeit. Ein Teilzeitjob, um Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren, bedeutet nicht nur Abstriche beim Gehalt. Auch die Karrierechancen verschlechtern sich, da Leitungspositionen in Teilzeit die Ausnahme sind und in vielen höheren Positionen Überstunden und Arbeitseinsatz am Wochenende zum Alltag gehören. Dazu
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kommt eine schlechtere Altersvorsorge und soziale Absicherung, zum Beispiel im Fall von Arbeitslosigkeit. Gesellschaftlich betrachtet führte das bislang vorherrschende Modell, bei dem die Mutter beruflich zurücksteckt, um Familie und Beruf zu vereinbaren, während der Mann Vollzeit arbeitet, dazu, dass heute die durchschnittlichen Fraueneinkommen deutlich unter denen der männlichen Beschäftigten liegen.
Gefährdete Karrieren Doch es scheint sich etwas in der Rollenaufteilung zu ändern. Seit der Einführung des Elterngelds, dass nur dann auf 14 Monate verlängert wird, wenn auch der Vater beruflich aussetzt, nehmen deutlich mehr Männer Elternzeit: 17 Prozent der Anträge stammen inzwischen von berufstätigen Vätern. Und doch haben viele Männer Angst, dass sich die Familienpause negativ auf ihre Karriere auswirkt. Auch Frauen sind trotz der rechtlichen Absicherung skeptisch, was ihren Karriereverlauf als Mütter betrifft. »Ermutigt Ihr Unternehmen werdende Mütter, nach der Geburt des Kindes an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren?«, fragte das Jobportal Monster im März 2008. 65 Prozent der Befragten gaben an, dass es in ihrer Firma an dieser Unterstützung mangelt, und nur 15 Prozent bescheinigten ihrem Arbeitgeber, junge Mütter zu fördern. Um den Hindernissen, die jungen Müttern in den Weg gelegt werden, wenn sie in den Beruf zurückkehren wollen – darunter fehlende Krippenplätze, aber auch fehlende Unterstützung und Flexibilität seitens des Arbeitgeber und der Kollegen –, zu begegnen, hat das Bundesfamilienministerium 2008 ein eigenes Programm aufgelegt, mit dem der Wiedereinstieg von Müttern gefördert werden soll. In einer gemeinsamen Initiative haben sich im
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Frühjahr 2008 deutschlandweit 379 Unternehmen verpflichtet, in ihrem Betrieb familienfreundliches Arbeiten zu ermöglichen. Vor allem wollten sie flexiblere Arbeitszeiten anbieten und ihre Mitarbeiter bei der Kinderbetreuung unterstützen. Tipp: Sprechen Sie mit Ihrem Partner offen über Ihre Wünsche und Vorstellungen, wie Sie Beruf und Kind miteinander vereinbaren möchten. Nicht jeder möchte Vollzeit weiterarbeiten, anderen fällt es schwer, auf die Karriere und die damit verbundenen Überstunden zu verzichten. Wer beruflich zurücktreten möchte, sollte wissen: Es gibt einen Rechtsanspruch auf Teilzeitarbeit (natürlich für Väter und Mütter). Das schließt nicht aus, nebenher noch mit einem Minijob oder auf selbstständiger Basis etwas dazuzuverdienen. Für das Gehaltsgespräch bietet die Elternschaft einige neue Verhandlungspunkte, zum Beispiel können Arbeitgeber Zuschüsse zur Kinderbetreuung zahlen. Informieren Sie sich rechtzeitig, was sich steuerlich durch die Elternschaft für Sie ändert, etwa durch Absetzung von Kinderbetreuungskosten, und lassen Sie die Freibeträge auf Ihrer Steuerkarte eintragen.
Reiche Bayern, arme Saarländer Die Ausbildung und der Beruf sind identisch, die Berufserfahrung ist gleich lang, und dennoch sind die Gehälter völlig unterschiedlich: Der Standort des Arbeitgebers kann bei der Bezahlung eine entscheidende Rolle spielen. Das Gehaltsniveau in Deutschland ist von Region zu Region unterschiedlich und kann im Jahr einen Unterschied von ein paar Tausend Euro und mehr ausmachen.
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Hohe Gehälter, hohe Kosten Die höchsten Gehälter werden in den Großstädten München, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Köln gezahlt. Dagegen sind die Gehälter in Ostdeutschland und im ländlichen Raum am geringsten (Quelle: Kienbaum). Sogar bei Tarifgehältern gibt es regionale Unterschiede. Traditionell hoch sind die Löhne in Bayern und in Baden-Württemberg, während das Saarland und Rheinland-Pfalz am unteren Ende der Lohnskala stehen. Auch in Ostdeutschland müssen die Tarifbeschäftigten einen Lohnabzug in Kauf nehmen. Im Schnitt liegt das Gehaltsniveau bei 95 Prozent der westlichen Löhne. Natürlich muss man dabei auch immer die unterschiedlich hohen Lebenshaltungskosten berücksichtigen. In Halle verdient man zwar nicht so viel wie in München, dafür wohnt man dort billiger. Die höchsten Mieten werden in Frankfurt am Main verlangt. Hier kostet eine 80 Quadratmeter große Dreizimmerwohnung durchschnittlich 950 Euro – in Berlin zahlt man für denselben Wohnraum nur 690 Euro.
Die besten Städte für IT-Experten Für Führungskräfte in der Informationstechnologie lohnt es sich am meisten, in Nordrhein-Westfalen zu arbeiten: In Düsseldorf lassen sich 131 000 Euro verdienen, das sind 25 Prozent mehr als der Durchschnittsverdienst in ganz Deutschland für diese Position. Auch in Köln, Frankfurt, Hamburg und Berlin verdienen IT-Manager überdurchschnittlich, während sie beispielsweise in Hannover und in Nürnberg Abstriche machen müssen. Das höhere Gehaltsniveau in den Ballungszentren erklärt sich laut Kienbaum mit der höheren Konkurrenz unter den Arbeitgebern und den höheren Lebenshaltungskosten.
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Auch die Vergütungsberatung Personalmarkt hat in ihrer ITGehälterstudie 2008 regionale Unterschiede festgestellt. Die Gehälter in Frankfurt am Main liegen demnach 19,3 Prozent über dem Bundesdurchschnitt, in München beträgt der Vorsprung 17,1, in Stuttgart 14,7 Prozent und in Düsseldorf 12,2 Prozent. In Ostdeutschland ist das Gehaltsniveau am niedrigsten: Es erreicht nur 76,5 Prozent des Bundesdurchschnitts. Die regionalen Unterschiede spüren auch die freiberuflichen Computerexperten: Sie können mit einem durchschnittlichen Stundensatz von 73 Euro die höchsten Honorare in Frankfurt am Main verlangen. Es folgen Düsseldorf/Köln/Bonn und der Raum München. In der Region Halle/Leipzig/Dresden liegt der Stundensatz dagegen bei 63 Euro, in Berlin bei 66 Euro (Quelle: IT-Dienstleister Gulp).
Gute bezahlte Assistentinnen Auch für Sekretärinnen hat Kienbaum die regionalen Verdienstunterschiede berechnet. In München, Frankfurt und Hamburg werden die höchsten Gehälter gezahlt. Unterdurchschnittlich sind die Verdienste in Bremen und Berlin und in der Region Dresden/ Leipzig/Halle. Eine Chefsekretärin in Frankfurt am Main verdient im Schnitt 57 100 Euro im Jahr, im Ruhrgebiet dagegen nur 49 400 Euro und in Dresden 42100 Euro. Im deutschlandweiten Schnitt kommt sie auf 51 000 Euro.
Unterschiede für Berufseinsteiger Bereits Berufseinsteiger bekommen diese regionalen Unterschiede und ein West-Ost- sowie ein Süd-Nord-Gefälle zu spüren. Wie eine
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Studie der Personalberatung alma mater für das Jahr 2008 zeigt, verdienen Hochschulabsolventen am meisten in Baden-Württemberg und in Bayern mit durchschnittlichen Einstiegsgehältern von 40 663 bis 40 832 Euro. Die niedrigsten Gehälter gibt es dagegen in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Die Gehaltsunterschiede zwischen Ost und West sind gegenüber dem Vorjahr sogar gestiegen.
Gute Städte für Anwälte Für junge Juristen hat das Anwaltsblatt Karriere des Deutschen Anwaltvereins die regionalen Unterschiede erhoben. Befragt wurden bundesweit 300 Kanzleien. Die höchsten Gehälter gibt es in den »Anwaltshauptstädten« Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Während beispielsweise im Familienrecht in den großen Städten das durchschnittliche Einstiegsgehalt bei 38 000 Euro liegt, beträgt es im Osten nur 28 000 Euro.
Dauerhaft Unzufriedene haben die falsche Einstellung Viele sind mit ihrem Gehalt unzufrieden. Sie ahnen, was ihr Bekannter, ein Unternehmensberater, verdient. Sie lesen von den Millionenabfindungen von Managern. Sie haben Ausgaben zuhauf, und während die Lebenshaltungskosten steigen, stagniert ihr Gehalt. Doch sie ziehen daraus nicht die richtigen Konsequenzen. Es reicht nicht, mehr verdienen zu wollen. Das klingt reichlich lapidar, beschreibt aber die Haltung vieler Unzufriedener. Sie wol-
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len mehr Gehalt, tun aber nicht wirklich etwas dafür, stattdessen verfolgen sie eine Vogel-Strauß-Strategie. Typisch dafür ist zum Beispiel, auf seine gute Arbeit zu pochen. Man gibt alles, schiebt die erwarteten und nötigen Überstunden, erfüllt sämtliche Ziele und geht selbstverständlich davon aus, dass der Chef endlich die gute Leistung anerkennt und mit einer Gehaltserhöhung auf einen zukommt. Das wird er nicht. Warum sollte er auch? Er hat einen Mitarbeiter, der seinen Job gut erfüllt und keine Schwierigkeiten verursacht, also macht er sich um ihn auch keine Gedanken. Probleme hat er schließlich anderswo genug. Er wird spätestens dann aufwachen, wenn ihn sein MusterMitarbeiter mit der Tatsache konfrontiert, dass er inzwischen ein lukratives Jobangebot eines anderen Arbeitgebers hat. In der Regel wird er ihn dann mit einer Gehaltserhöhung zu halten versuchen. Erstaunlicherweise gehen diesen Schritt nur wenige, die mit ihrem Verdienst unzufrieden sind. Aber Vorsicht: Das kann auch nach hinten losgehen, wenn man nicht wirklich ein anderes Angebot in der Tasche hat oder im Grunde gar nicht wechselbereit ist. Und natürlich ist es nicht die einzige Strategie, zu mehr Gehalt zu kommen. Mehr dazu finden Sie im Kapitel »Mehr Gehalt: die Gehaltsverhandlung«. Eine andere weitverbreitete Haltung ist die, sich mit völlig anderen Gehaltssphären zu vergleichen, die sich im eigenen Beruf nie erreichen lassen. Das ist reichlich sinnlos. Was bringt es schließlich einer Erzieherin, auf Dauer damit unzufrieden zu sein, dass sie deutlich schlechter bezahlt wird als ein Unternehmensberater? Aus gesellschaftspolitischer Sicht mag sie Recht haben, und die öffentliche Debatte darüber muss sicherlich geführt werden. Aber sie hat sich ganz offenbar dafür entschieden, Erzieherin zu werden und nicht Unternehmensberater. Da bleibt also nur: mit Herzblut Erzieherin zu sein, sich für eine bessere Bezahlung des
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Berufsstandes einzusetzen und die Unternehmensberater Unternehmensberater sein zu lassen – oder den Job aufzugeben und eine andere Tätigkeit nach finanziellen Aspekten zu wählen.
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Tipp: Ziehen Sie die Konsequenzen, wenn Sie mit Ihrem Gehalt unzufrieden sind. Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, in eine Jammerposition zu verfallen. Überlegen Sie für sich und mit Freunden: Wie kann ich meine Situation ändern? Ein Jobwechsel kann helfen, eine Weiterbildung kann nach vorne bringen und neue Perspektiven eröffnen. Passt der Job wunderbar, bringt aber partout nicht mehr Geld, bietet es sich an, nach einer Nebenbeschäftigung Ausschau zu halten. Mit einem Minijob lassen sich zum Beispiel 400 Euro monatlich abgabenfrei dazuverdienen.
Mehr Gehalt: die Gehaltsverhandlung »Ein Mitarbeiter, der das Gefühl hat, dass er für seine Leistung gerecht entlohnt wird, der ist sicher motivierter.« Claus Hipp, Unternehmer
Der Job ist in Ordnung, man ist mit einem ausbaufähigen Gehalt eingestiegen. Vielleicht wurde man auch mit einem damals ordentlichen Gehalt eingestellt. Aber inzwischen könnte es etwas mehr sein. Automatische Erhöhungen gibt es nur bei Tarifgehältern. Zwar werden auch in nicht tarifgebundenen Unternehmen die Gehälter regelmäßig angepasst – doch in der Regel handelt es sich dabei um ein paar Prozent, die vielleicht die Inflationsrate ausgleichen. Für eine richtige Steigerung muss man schon selbst sorgen. Nur wie? Die folgenden Seiten sollen Ihnen einen Überblick geben, worauf es bei der Gehaltsverhandlung ankommt und wie Sie netto mehr herausholen, selbst wenn der Chef nicht mehr zahlen will.
So setzt sich ein Gehalt zusammen Ein Gehalt ist mehr als die Zusammensetzung von zwölf Monatsgehältern. Dazu kommen weitere Leistungen des Arbeitgebers, die von Unternehmen zu Unternehmen ganz unterschiedlich sein können und selbst innerhalb eines Unternehmens variieren können. Das macht es so schwierig, verschiedene Gehälter miteinander zu vergleichen.
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Heutzutage kann niemand davon ausgehen, dass er neben seinen Monatsgehältern automatisch Weihnachts- und Urlaubsgeld bekommt. Über ein richtiges Weihnachtsgeld können sich nur 57 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland freuen. Dafür werden immer häufiger Einmalzahlungen vereinbart, die als 13. Gehalt ausgezahlt werden. Daneben gibt es weitere Gehaltsbestandteile wie Zuschüsse zu den Fahrtkosten und zur Kinderbetreuung. Das folgende Kapitel gibt Ihnen einen Überblick über die üblichen Gehaltsbestandteile.
Einmalzahlung Einmalzahlungen setzen sich in Deutschland zunehmend und quer durch alle Branchen und Positionen durch. Die Beschäftigten erhalten einmal im Jahr ein zusätzliches Gehalt (auch »dreizehntes Gehalt« oder Bonus oder auch Prämie genannt), das sowohl von der individuellen Leistung als auch vom Betriebsergebnis abhängig sein kann. Für die Mitarbeiter soll die Einmalzahlung ein Leistungsanreiz sein. Den Unternehmen erlaubt sie zudem, die Personalkosten an den Unternehmenserfolg zu koppeln: In guten Zeiten profitieren die Mitarbeiter, in mageren Zeiten müssen sie zurückstecken. Vor allem größere Unternehmen beteiligen ihre Mitarbeiter auf diese Art am Gewinn. Je höher die Position, desto höher fällt auch die Gewinnbeteiligung aus. Im Branchenvergleich sind die leistungs- und erfolgsabhän gigen Prämien bei Banken und Versicherungen am höchsten. Bei Kreditinstituten machen sie im Schnitt 16 Prozent des Gesamtgehalts aus, in der Industrie dagegen nur 3,4 Prozent, wie eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt.
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Vor allem bei Führungskräften kann die Einmalzahlung einen erheblichen Bestandteil des Gesamtgehalts ausmachen. Wie eine Auswertung der Personalberatung personalmarkt.de zeigt, sind bei Führungskräften 56 Prozent des Gesamtgehalts variabel.
Jahresgehalt Das Jahresgehalt umfasst alle harten Gehaltsbestandteile: die zwölf Monatsgehälter, möglicherweise Weihnachts- und Urlaubsgeld und eine eventuelle Einmalzahlung. Daher ist es ratsam, in der Gehaltsverhandlung immer ein Jahresgehalt zu vereinbaren. Außerdem muss man genau aufpassen, auf welche Komponenten sich dieses verteilt, damit man weiß, in welcher Höhe genau das monatliche Entgelt liegen wird. Das ist umso wichtiger, als Einmalzahlungen häufig erst am Ende eines Geschäftsjahres ausgezahlt werden. Das kann für den Beschäftigten einige Monate später als erwartet sein.
Jahressonderzahlung Der Begriff ist ungenau, denn eine Jahressonderzahlung kann ebenso ein Weihnachtsgeld wie eine Einmalzahlung sein. (Zu den Einzelheiten siehe in diesem Kapitel die Stichwörter »Einmalzahlung« und »Weihnachtsgeld«.)
Leistungszulagen Tarifverträge sehen auch Leistungszulagen vor, die zusätzlich zum vereinbarten Gehalt gezahlt werden. Sie sind abhängig von der in-
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dividuellen Leistung und betragen einen festgelegten Prozentsatz der Grundvergütung, zum Beispiel 10 Prozent. Außerdem gibt es in Tarifverträgen weitere Zulagen, zum Beispiel für bestimmte Funktionen, für erschwerende Arbeitsbedingungen und für Mehrarbeit.
Monatsgehalt Das ist das Gehalt, das monatlich aufs Konto überwiesen wird. Monatsgehälter sind schlecht miteinander vergleichbar, da zusätzliche Gehaltsbestandteile einen großen Teil des Gesamtgehalts ausmachen. Daher sollte man sich immer an Jahresgehältern orientieren. Zusätzlich zum Jahresgehalt können zudem Zusatzleistungen wie zum Beispiel ein Firmenhandy vereinbart werden.
Provision Provisionen werden vor allem im Bereich Vertrieb bezahlt. Die Beschäftigten erhalten dann einen zuvor fest vereinbarten prozentualen Anteil an einem Verkauf oder an einem Geschäft, das durch sie abgeschlossen wurde.
Ausgleich von Überstunden In Tarifverträgen ist für Mehrarbeit häufig eine Zulage vorgesehen oder der Freizeitausgleich festgeschrieben. Beschäftigte, die keinen Tarifvertrag haben, finden in ihrem Arbeitsvertrag mitunter die Klausel, dass Mehrarbeit mit dem vereinbarten Gehalt abgegolten ist. Das heißt im Klartext: Für Überstunden gibt es nichts – weder
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Tabelle 31: So viel Urlaubsgeld gibt es Branche
Urlaubsgeld brutto (Euro)
Bauhauptgewerbe (Angestellte)
720
Chemie
614
Druckindustrie (Arbeiter)
1 634
Einzelhandel (West)
1 003
Holz- und kunststoffverarbeitende Industrie1)
1 944
Metallindustrie2)
1 578
Textilindustrie3)
638
Versicherungsgewerbe
1 230,50
Erläuterung: Tarifliches Urlaubsgeld in der mittleren Vergütungsgruppe. 1) Angestellte in Westfalen-Lippe; 2) Angestellte in Nordwürttemberg/Nordbaden; 3) Angestellte in Westfalen-Osnabrück. Quelle: Hans-Böckler-Stiftung, 2008
Geld noch Freizeit. Dass Überstunden anfallen werden, davon kann jeder Beschäftigte ausgehen. Pro Jahr leistet jeder Arbeitnehmer in Deutschland im Schnitt mehr als 50 bezahlte Überstunden, in gleicher Höhe liegen die unbezahlten Überstunden in Deutschland. Das hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit berechnet.
Urlaubsgeld Das Urlaubsgeld wird einmalig zusätzlich zu den zwölf Monatsgehältern gezahlt. In vielen Tarifverträgen ist es fester Bestand-
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teil, in tariffreien Verträgen fällt es dagegen häufig weg. Die Höhe ist ganz unterschiedlich: Sie liegt beispielsweise bei den Beschäftigten mittlerer Lohngruppen zwischen 155 und 1 944 Euro im Jahr, wie eine Tarifauswertung der Hans-Böckler-Stiftung aus dem Jahr 2008 zeigt.
Vermögenswirksame Leistungen Viele Arbeitgeber zahlen zusätzlich zum Gehalt vermögenswirksame Leistungen. Dafür müssen die Mitarbeiter einen Sparvertrag abschließen, das kann zum Beispiel ein Bausparvertrag oder ein Banksparplan sein. Der Arbeitgeber zahlt dann die monatliche Sparrate automatisch auf den Vertrag ein. Für manche Verträge liegt die Sparrate höher, als der Arbeitgeber zu zahlen bereit ist, dann kann der Arbeitnehmer den fehlenden Betrag selbst ergänzen. Die gesamte Summe wird automatisch vom Gehalt abgezogen und eingezahlt.
Weihnachtsgeld Manche Beschäftigten freuen sich Ende jedes Jahres über ein Weihnachtsgeld, das ihnen ihr Arbeitgeber vorm Fest zusätzlich zu den zwölf Monatsgehältern auszahlt. Das Weihnachtsgeld ist bei Arbeitnehmern mit Tarifvertrag überdurchschnittlich stark verbreitet; unter diesen erhalten 71 Prozent ein Weihnachtsgeld. Bei den Beschäftigten ohne Tarifvertrag sind es hingegen nur 44 Prozent (Online-Gehaltsumfrage www.lohnspiegel.de). Die Höhe orientiert sich an der Monatsvergütung. Bei Tarifverträgen kann das Weihnachtsgeld bis zu 100 Prozent eines Monatsgehalts betragen. In vielen Branchen hängt seine Höhe
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inzwischen auch von der geschäftlichen Lage des Unternehmens ab: Geht es dem Arbeitgeber gut, gibt es mehr, doch laufen die Geschäfte schlecht, gibt es eben weniger.
Zusatzleistungen Dienstwagen, Handy auf Firmenkosten, Zuschuss zum Kindergartenbeitrag für Eltern, betriebliche Altersversorgung: Das sind Zusatzleistungen, die manche Arbeitgeber neben dem Gehalt gewähren. Sie werden auch »weiche« Gehaltsbestandteile genannt, weil sie nicht direkt ausgezahlt werden (im Gegensatz zu den »harten« Gehaltsbestandteilen, dem Monatsgehalt, dem Urlaubs- und Weihnachtsgeld und der Einmalzahlung). Diese Zusatzleistungen sind mitunter steuerlich interessant, weil auf sie keine Sozialabgaben entfallen, wie zum Beispiel beim Firmenhandy. Andere Leistungen, wie etwa ein Dienstwagen, müssen als geldwerter Vorteil versteuert werden. Bei den Dienstwagen zeigen sich die Arbeitgeber in den höheren Positionen offenbar gerne großzügig. Nach einer Umfrage der Unternehmensberatung Kienbaum wird Geschäftsführern in der Regel ein Firmenauto im Wert zwischen 45 000 und 75 000 Euro zur Verfügung gestellt, bei Vorstandsmitgliedern darf der Wagen bis zu 95 000 Euro kosten.
Steuervorteile nutzen Wer in die Gehaltsverhandlung geht, muss auch einige steuerliche Regelungen kennen und am besten vorab einige Rechenbeispiele für sich selbst ausführen. Wie viel von einer möglichen monatlichen Erhöhung des Bruttogehalts übrig bleibt, kann man im
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Internet mithilfe eines kostenlosen interaktiven Abgabenrechners ausrechnen, wie ihn beispielsweise das Bundesfinanzministerium anbietet (www.abgabenrechner.de). Je ernüchternder das Ergebnis ausfällt, desto wichtiger ist es, über die Alternativen Bescheid zu wissen: Zulagen, die der Arbeitgeber gewähren kann, die nicht voll versteuert werden müssen.
Steuerfreie Extras Manche Leistungen, die der Arbeitgeber gewährt, lohnen sich mehr als eine Gehaltserhöhung, von der netto nur wenig übrig bleibt. Geregelt ist dies im Einkommenssteuergesetz: Bis zu einem bestimmten Wert kann der Arbeitgeber Gehaltsextras auszahlen, für die der Mitarbeiter keine Steuern zu zahlen hat, und auch der Arbeitgeber muss dafür weniger Sozialabgaben abführen. Im Folgenden werden Ihnen die gängigsten dieser Leistungen vorgestellt. Eine ausführliche Liste finden Sie beispielsweise in Finanztest Spezial, Steuern 2008 der Stiftung Warentest vom Februar 2008.
Betriebliche Altersvorsorge Für ihre Altersvorsorge können Arbeitnehmer von ihrem Gehalt bis zu 2 544 Euro steuerfrei investieren. (Der Höchstbetrag entspricht 4 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Rentenversicherung, die 2008 in Westdeutschland bei 63 600 Euro lag, in Ostdeutschland bei 54 000 Euro.) Sie können entweder in eine Direktversicherung, eine Pensionskasse oder einen Pensionsfonds einzahlen. Die Beiträge führt der Arbeitgeber automatisch vom Gehalt ab. Bei einem Jobwechsel haben die Be-
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schäftigten das Recht, ihre Betriebsrente mitzunehmen. Im Alter muss die Rente dann versteuert werden.
Computer, Handy Der Arbeitgeber kann die Geräte dem Arbeitnehmer leihweise überlassen. Dann ist die private Nutzung steuer- und sozialabgabenfrei.
Firmenwagen Die private Nutzung eines Firmenwagens ist nicht ganz steuerund sozialabgabenfrei, sondern es fällt ein ermäßigter Steuersatz an: Der Arbeitnehmer muss 1 Prozent des Bruttolistenpreises versteuern oder ein Fahrtenbuch führen und danach abrechnen.
Kindergartenzuschuss Der Zuschuss wird für Kinder gezahlt, die noch nicht schulpflichtig sind. Er umfasst Betreuung, Verpflegung und Unterbringung des Kindes und wird sowohl für eine Tagesmutter als auch für einen Hort- oder Kindergartenplatz bezahlt. Der gesamte Zuschuss ist frei von Steuern und Sozialabgaben.
Jobtickets Voraussetzung für den Zuschuss für die Fahrt mit Bus und Bahn ist, dass er monatlich ausgezahlt wird. Der Zuschuss kann maxi-
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mal 44 Euro im Monat betragen und ist bis zu dieser Höhe frei von Steuern und Sozialabgaben.
Waren- und Benzingutscheine Diese sogenannten Sachbezüge sind bis zu 44 Euro im Monat steuer- und sozialabgabenfrei. Das können ein Benzingutschein sein oder auch Bücher. An die 44-Euro-Grenze muss sich der Arbeitgeber halten: Ist der Gutschein mehr wert, gilt er als Einkommen und muss versteuert werden.
Fitness Der Arbeitgeber kann direkt mit einem Fitness-Studio einen Vertrag abschließen und die Beiträge für die Mitarbeiter bezahlen.
Weiterbildung Der Arbeitgeber kann Kosten für Fortbildungen übernehmen. Diese sind dann komplett steuer- und sozialabgabenfrei, wenn die Fortbildung im betrieblichen Interesse des Arbeitgebers gemacht wird.
Die zehn größten Fehler in der Gehalts verhandlung – und wie Sie sie vermeiden Eine Gehaltsverhandlung ist im Grunde nicht schwerer oder leichter als jede andere Verhandlung, dennoch fallen viele dabei
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auf die Nase. Sie gehen zum Beispiel mit falschen Vorstellungen in das Gespräch oder bereiten sich nicht ausreichend darauf vor. Im Folgenden werden die zehn typischsten Fehler genannt und erklärt, warum und wie manche in die Falle tappen, und zeigt, wie es besser geht.
Fehler 1: Informationsdefizit Der sicherlich dümmste Fehler, den man machen kann, ist, sich zu wenig vorzubereiten und sich unzureichend zu informieren. Manche gehen zum Chef nach dem Motto »Allein der Wille zählt«. Doch bei aller Willenskraft sollte man wissen, wo man mit dem eigenen Gehalt steht: Wird man eher unterdurchschnittlich bezahlt? Oder ist man womöglich mit einem vergleichsweise hohen Gehalt eingestiegen? Wie viel verdienen wohl die Kollegen und wie viel zahlen andere Unternehmen? Wie entwickeln sich die Gehälter in der Branche zurzeit und wie die Geschäfte? Um darauf Antworten zu erhalten, braucht man nicht plötzlich in der Kantine dem Kollegen auf den Zahn zu fühlen, um »auf Teufel komm raus« dessen Gehalt zu erfahren; die meisten werden sowieso dichthalten. Womöglich haben sie ein gutes Gehalt ausgehandelt, und der Neid der anderen würde ihnen wenig bringen. Aber auch als »Loser«, der weniger verdient als andere, möchte keiner dastehen – und der Chef sähe solche geheimen Absprachen sicherlich auch nicht gerne. Etwas mühsamer, aber lohnender ist es, sich selbst auf die Suche nach Informationen zu machen. Das Statistische Bundesamt und die Gewerkschaften veröffentlichen regelmäßig die Entwicklungen der Durchschnittsgehälter, Berufsverbände informieren über die Gehälter in einzelnen Berufen und Tätigkeiten. Personalberatungen berichten über die Entwicklung in bestimmten Bran-
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chen und Positionen: In kostenpflichtigen Gehaltsanalysen bieten Personaldienstleister die Möglichkeit, das eigene Gehalt mit dem von Beschäftigten in ähnlichen Tätigkeiten zu vergleichen (zum Beispiel die Hamburger Beratungsfirma personalmarkt.de und das Münchner Geva-Institut). Allerdings muss man auch bereit sein, sämtliche persönliche Daten preiszugeben. Außerdem veröffentlichen Tageszeitungen, Wirtschafts- und Karrieremagazine regelmäßig die neuesten Gehälterstudien. Wichtig ist es dabei auch, sich ein Bild von den Entwicklungsmöglichkeiten zu machen. Wie viel könnte man verdienen, würde man eine verantwortungsvollere Position einnehmen? Und wie viel wäre herauszuholen, wenn man vielleicht eine ähnliche Tätigkeit in einer anderen Branche übernehmen würde?
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Tipp: Nehmen Sie sich die Zeit, sich in Ruhe über Gehälter in Ihrem Tätigkeitsfeld und Ihrer Branche zu informieren. Interessant ist auch zu wissen, wie viel Sie in einer anderen Branche verdienen könnten und ob es sich für Sie lohnen würde, sich beruflich in eine bestimmte Richtung weiterzuentwickeln, beispielsweise durch Fortbildungen.
Fehler 2: Egozentrik All die Informationen, die man schließlich beisammen hat, nützen jedoch wenig, wenn man mit dem falschen Standpunkt in die Verhandlung geht. Falsch ist es, nur von sich selbst auszugehen – nach dem Motto: »Ich will mehr Geld. Ich werde vergleichsweise unterdurchschnittlich bezahlt. Also, los geht‘s.« Das reicht nicht, um sein Gegenüber zu überzeugen, und es ist auch eine recht ignorante Haltung. Mehr Gehalt wäre vielleicht angemessen, aber wie könnte der Standpunkt des Chefs dazu sein
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und warum? Vielleicht gehen die Geschäfte gerade schlecht, dann wäre es wirklich der falsche Zeitpunkt, mehr Gehalt einzufordern. Oder dem Chef wurde ein Ausgabenstopp beim Personalbudget verordnet, das heißt er kann dann momentan gar nicht mehr zahlen. Dasselbe gilt, wenn er gar nicht dazu berechtigt ist, selbst Gehaltserhöhungen zu gewähren. Viele Mitarbeiter gehen automatisch davon aus, dass sie mit ihrer Forderung beim nächsthöheren Vorgesetzten beim Richtigen sind. Das stimmt grundsätzlich auch, doch wenn der Chef selbst gar nicht entscheidungsbefugt ist, hilft nur eines: ihn als Verbündeten zu gewinnen, damit er sich an höherer Stelle für einen einsetzt. Auf diese Möglichkeit muss man sich vorbereiten. Auch während des Gesprächs ist es wichtig, sich in die Position des anderen hineinzuversetzen, um angemessen reagieren zu können: Warum könnte der Chef so antworten und handeln, wie er es tut? Wie könnte man ihn dazu bewegen, auf den eigenen Standpunkt zuzugehen? Tipp: Sondieren Sie bereits lange vor der Gehaltsverhandlung die geschäftliche Entwicklung sowie die Position und mögliche Nöte Ihres Vorgesetzten. Versuchen Sie, sich in die Rolle Ihres Chefs hineinzuversetzen.
Fehler 3: Die falschen Argumente Um in der Gehaltsfrage voranzukommen, braucht man Argumente, die zählen. Man muss den Vorgesetzten schließlich davon überzeugen, dass eine Gehaltserhöhung richtig ist. Was bewegt einen nun selbst dazu, mehr Gehalt zu fordern? Häufig ist es die eigene finanzielle Situation. Das Leben wird teu-
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rer, Nachwuchs kündigt sich an, vielleicht plant man, umzuziehen oder gar eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen. Doch in der Gehaltsverhandlung hat all das rein gar nichts zu suchen. Kein Chef zahlt einem einzelnen Mitarbeiter mehr, weil die Brotpreise gestiegen sind. Warum zahlt er ihm überhaupt Geld? Damit ihm der Mitarbeiter im Gegenzug seine Arbeitskraft und seine Leistung zur Verfügung stellt. Das Gehalt soll dieser Leistung angemessen sein. Genau hier muss man mit der Argumentation anfangen: die eigene Leistung. Es gilt, den Chef davon zu überzeugen, dass die eigene Leistung mehr Gehalt wert ist. Ein typischer Fehler der Bescheidenen ist es nun zu glauben, der Chef könne die Leistung schon selbst einschätzen und würde sie von sich aus entsprechend honorieren. Schließlich scheint er sehr zufrieden, man macht ihm als Mitarbeiter keine Probleme, sondern leistet gute Arbeit. Doch das reicht nicht. Aus Sicht des Chefs ist damit schließlich alles in Ordnung. Er hat einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin, bei dem oder der die Dinge ohne sein Zutun laufen. Warum sollte er also darüber weiter nachdenken oder auf die Idee kommen, mehr zu zahlen? Auf diese Idee muss man ihn erst bringen. Unabdingbar vor einer Gehaltsverhandlung ist es daher, sich selbst einen Überblick über die eigene Arbeit zu verschaffen: Was genau hat man besonders gut gemacht? Wo konnte man mit einer neuen Idee überzeugen und diese auch umsetzen? Wie hat man sich weiterentwickelt und was hat das dem Unternehmen gebracht? Welche Rolle spielt man im und für das Team? Aber auch nach vorne muss man schauen: Was hat man in Zukunft vor? Welche Ideen will man noch einbringen? Möchte man vielleicht ein neues Projekt anstoßen? Oder ist man sogar bereit, sich weiterzuentwickeln, neue Aufgaben zu übernehmen? Und wenn ja: Welche könnten das sein?
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Tipp: Überlegen Sie, was Sie in der Vergangenheit für das Unternehmen geleistet haben und was Sie noch alles vorhaben. Sammeln Sie so Argument für Argument, warum Sie mehr wert sind als Ihr derzeitiges Gehalt. Schreiben Sie Stichpunkte auf. Üben Sie Ihre Argumente ruhig in einem Rollenspiel mit einem Freund oder einer Freundin.
Fehler 4: Falscher Zeitpunkt Das Thema Gehaltsverhandlung beschäftigt einen schon eine ganze Weile. Man hat sich bestens informiert, fühlt sich ausreichend vorbereitet, hat seine Argumente und Pläne beisammen. Jetzt ist es so weit. Man möchte den Chef sprechen. Und das so bald wie möglich. Leider erwischt man ihn nicht so einfach, wie man sich das gedacht hat. Die Sekretärin nennt stets einen neuen Termin, den der Vorgesetzte gerade hat, und fragt bereits zum wiederholten Mal: »Worum geht es denn?« Und zum wiederholten Mal möchte man es ihr nicht sagen. Man kennt sich, ist vielleicht per Du, und was geht sie das eigentlich an? Die Situation wird langsam unangenehm, und man möchte die ganze Angelegenheit endlich hinter sich bringen. Und da begeht man den Fehler. Man trifft den Chef zufällig in Small-Talk-Laune auf dem Flur. Also nutzt man die Gelegenheit und stolpert los: »Haben Sie vielleicht einen Moment für mich?« Und wenn man jetzt Pech hat, nimmt sich der Chef spontan diesen Moment und schon sitzt man ihn im seinen Büro gegenüber. So, das ist jetzt die ungünstigste Ausgangssituation, die es gibt. Der Chef weiß überhaupt nicht, was auf ihn zukommt. Und wenn auf seine vorher so gute Laune plötzlicher Unwille folgt, ist das gut nachzuvollziehen. Denn dass er so plötzlich in eine Gehalts-
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verhandlung gerät, hat er sicher überhaupt nicht gedacht. Vielleicht hätte auch er sich gerne vorbereitet. Und womöglich hat er gar nicht so viel Zeit, weil er gleich wieder zu einem Termin muss. Grund zum Ärger hat er auf jeden Fall: Sein spontanes Entgegenkommen wurde aus seiner Sicht ausgenutzt. Das ist eine schlechte Ausgangsbasis für den Mitarbeiter, der ja schließlich etwas von ihm will. Schade, aber so wird er sicher nichts erreichen. Wie macht man es dann besser? In vielen Unternehmen gibt es regelmäßige Mitarbeitergespräche, meistens in jährlichem Abstand. Hier haben Vorgesetzte und Beschäftigte die Möglichkeit, sich über die gegenseitigen Erwartungen auszutauschen, die Arbeit der vergangenen Monate zu rekapitulieren und sich Gedanken über die gemeinsame Zukunft zu machen. Häufig sind diese Gespräche mit Zielvereinbarungen, in denen festgelegt wird, was der Mitarbeiter erreichen soll, und Boni verknüpft, deren Höhe sich nach der Leistung bemisst (siehe Kapitel Gehältermythen, »Leistung zahlt sich aus«). Diese Situation ist ideal, um auch die eigenen Vorstellungen, was Entwicklung und Gehalt angeht, zum Thema zu machen. In Unternehmen, in denen es solch regelmäßige Mitarbeitergespräche nicht gibt, bleibt nichts anderes übrig, als einen Termin mit dem Vorgesetzten zu vereinbaren. Wenn man dabei den Weg über die Sekretärin gehen muss, sollte man mindestens eine halbe Stunde für sich veranschlagen lassen. Will man vor ihr das Wort »Gehalt« nicht aussprechen, kann man als Termingrund sicher auch seine »Arbeit« angeben. Wenn es üblich ist, dem Chef zu mailen, kann man auf diesem Weg bereits das Gesprächsthema ankündigen: Man möchte über seine Arbeit und Entwicklungsmöglichkeiten mit ihm sprechen. Das kommt besser bei ihm an als das direkte »Ich möchte über mein Gehalt sprechen« und stimmt schließlich genauso. Er weiß dann schon, was auf ihn zukommt.
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Tipp: Überlegen Sie, welcher Termin sich für Ihr Gehaltsgespräch anbietet. Überstürzen Sie nichts. Gibt es kein regelmäßiges Mitarbeitergespräch, bitten Sie Ihren Vorgesetzten um einen Termin. Kündigen Sie dabei bereits an, dass Sie über Aufgaben und weitere Entwicklungsmöglichkeiten sprechen möchten.
Fehler 5: Drohen Man ist sich sicher, alles richtig gemacht zu haben. Die eigene Leistung stimmt, man fühlt sich sehr gut vorbereitet, man hat den richtigen Zeitpunkt erwischt. Und dann merkt man im Gespräch: Es läuft überhaupt nicht so, wie man es erwartet hat. Man scheint sein Ziel nicht zu erreichen. Was nun? Zunächst: Woran könnte es liegen? Womöglich hat man bei der Vorbereitung den Standpunkt des Chefs außer Acht gelassen (siehe »Fehler 2: Egozentrik«) und falsch eingeschätzt, warum er eine Gehaltsforderung abschlägig bescheiden könnte. Was man nun aber auf keinen Fall machen sollte: mit der Kündigung zu drohen, ohne wirklich etwas in der Hand zu haben. Womöglich durchschaut der Chef das Spiel. Und dann? Was ist, wenn er einen auflaufen lässt? Dann bleibt wirklich nur die Kündigung – und die ist riskant, wenn man nicht tatsächlich ein Jobangebot in der Tasche hat. Die andere Möglichkeit, zu bleiben, obwohl man mit der Kündigung gedroht hat, wenn man nicht mehr Gehalt erhält, würde einen Gesichtsverlust bedeuten. Das ist unangenehm genug, noch dazu hat man aber die Möglichkeit verspielt, es später noch einmal mit einer Gehaltsforderung zu versuchen. Mit was will man dann noch drohen? Wenn es wirklich so weit kommt, dass man über die eigenen Entwicklungsmöglichkeiten bei einem anderen Arbeitgeber spre-
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chen muss, dann muss man auch ein Angebot haben. (Aber nicht irgendein Angebot, sondern die Zusage für einen Job, den man wirklich annehmen würde. Ansonsten würde es schwerfallen, die Konsequenzen, nämlich die Kündigung, tragen zu müssen.) Dumm wäre es auch, damit zu drohen, die eigene Leistung herunterzufahren, wenn es nicht mehr Geld gibt. Selbst wenn man dies dann doch nicht tut, wird einen der Chef nach dieser Drohung mit anderen Augen sehen, und es wird sehr schwer sein, ihn jemals davon zu überzeugen, dass man mehr Geld wert ist. Man sollte jegliche offene Drohung auf jeden Fall vermeiden. Damit versucht man im Grunde nur, den Vorgesetzten in die Ecke zu treiben. Ohne zu bedenken, dass dies kein Vorgesetzter nötig hat: Er sitzt bei der Gehaltsfrage nun mal am längeren Hebel, so sehr man auch von der eigenen Leistung überzeugt sein mag.
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Tipp: Bewahren Sie im Gespräch die Ruhe. Und das selbst, wenn es einen anderen Verlauf nimmt, als Sie erwartet und gehofft haben. Versuchen Sie auf keinen Fall, Ihren Chef in die Ecke zu drängen. Greifen Sie auf keinen Fall zu der Lüge von angeblichen Jobangeboten, die es real gar nicht gibt. Drohen Sie ihm auf keinen Fall mit Leistungsabfall, falls er Ihren Forderungen nicht entspricht.
Fehler 6: Keine Ahnung von Gehaltsextras Das Ziel einer Gehaltsverhandlung ist für den Mitarbeiter klar: Er möchte einen höheren Verdienst. Dennoch muss er sich darauf einstellen, dass er diese Forderung – aus welchen Gründen auch immer – möglicherweise nicht durchsetzen kann. Was dann? Dann muss er Alternativen parat haben. Es gibt schließlich Gehaltsextras, die ihm zwar nicht monatlich mehr netto auf sein
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Konto bringen, aber sich trotzdem auszahlen. Für Eltern kann sich zum Beispiel ein Zuschuss für die Kinderbetreuung lohnen, und wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fährt, freut sich sicherlich über finanzielle Unterstützung seitens des Arbeitgebers. Vielleicht setzt man aber auch andere Prioritäten: Wenn man für seinen Arbeitseinsatz nicht mehr Geld bekommen kann, lassen sich womöglich andere Vorteile für sich herausschlagen. Vielleicht hätte man schon lange gerne die Möglichkeit, auch von zu Hause zu arbeiten, und kann den Chef überzeugen, in diesem Punkt entgegenzukommen. Oder man schlägt eine von Arbeitgeber bezahlte Weiterbildung vor, um sich zusätzlich beruflich zu qualifizieren. Normalerweise hat ein Vorgesetzter kein Interesse daran, seinen Mitarbeiter, vor allem, wenn er mit ihm zufrieden ist, vor den Kopf zu stoßen und jede Forderung mit einem kategorischen »Nein« abzuschmettern – dass dies nicht gerade motivationsfördernd wäre, liegt ja auf der Hand. Also kommt es für beide darauf an, im Gespräch zu bleiben und erhobenen Hauptes aus der Verhandlung gehen zu können. Vielleicht hat auch der Chef etwas zu bieten, auf das man selbst gar nicht gekommen ist. Tipp: Informieren Sie sich vorab, welche Gehaltsextras es gibt, die für Sie eine interessante Alternative zu einer monatlichen Gehaltserhöhung sein können. Informieren Sie sich, welche Gehaltsextras Ihr Unternehmen anbietet – und welche Sie möglicherweise schon beziehen.
Fehler 7: Sich über den Tisch ziehen lassen Vorgesetzte haben in der Gehaltsverhandlung zwei Vorteile: Sie sitzen am längeren Hebel und sie haben mehr Erfahrung mit sol-
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chen Gesprächen. Stellen Sie sich auf die Möglichkeit ein, dass Ihr Chef diesen Vorsprung ausnutzt, sonst laufen Sie Gefahr, über den Tisch gezogen zu werden. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn der Vorgesetzte dem Mitarbeiter in allem zustimmt. Er ist sehr mit dessen bisheriger Leistung zufrieden, er freut sich über die neuen Ideen und Projekte, die der Mitarbeiter in Angriff nehmen möchte. Er ist schon ganz gespannt auf dessen weitere Entwicklung. Und dann schwenkt er thematisch aufs große Ganze, erzählt, wie es der Abteilung geht, dem Unternehmen, vielleicht, dass man genau solche Mitarbeiter brauche. Das Gespräch läuft deutlich besser, als man befürchtet hat, man fühlt sich geradezu geschmeichelt – und ehe man sich’s versieht, sieht man sich aus der Tür hinauskomplimentiert, ohne eine konkrete Ansage mitgenommen zu haben. Was nun? Nichts nun! Auf die Gehaltserhöhung kann man dann lange warten. Wenn man das Gespräch ohne konkrete Vereinbarung oder zumindest ohne die konkrete Zusage zu einem Folgegespräch, auf das man selbst wieder zurückkommen kann, verlässt, war die Gehaltsverhandlung erfolglos. Sie hat vielleicht in angenehmer Atmosphäre stattgefunden. Aber gebracht hat sie nichts. Schade um die ganze Mühe, die man sich zuvor damit gemacht hat. Das kann sicherlich aus Unerfahrenheit passieren. Ein Grund mag aber auch in der mangelnden Vorbereitung liegen. Bevor man in das Gespräch geht, muss man natürlich genau wissen, was man will und was man aus ihm mitnehmen will. Und wenn es notfalls nur die Zusage zu einem weiteren Gespräch ist, in dem man das Thema Gehalt wieder gemeinsam besprechen will.
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Tipp: Seien Sie die ganze Verhandlung über aufmerksam, was Ihr Vorgesetzter vorschlägt. Fassen Sie am Ende des Gesprächs die gemeinsamen Überlegungen zusammen. Wenn Sie nichts weiter er-
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reicht haben, schlagen Sie vor, im Gespräch zu bleiben und in etwa einem halben Jahr wieder zusammenzukommen. Kündigen Sie an, dass Sie dann auf Ihren Vorgesetzten zukommen werden. (Und beziehen Sie sich nach einem halben Jahr auf diese gemeinsame Vereinbarung, etwa mit den Worten: »Wir hatten ja verabredet, dass wir über meine Aufgaben sprechen möchten.«) Wenn Sie schon vor dem Gespräch sehr nervös sind, dann schreiben Sie ruhig die wichtigsten Stichpunkte, was Sie erreichen möchten, auf einen Zettel und nehmen diesen in die Verhandlung mit, um ihn gegebenenfalls als Erinnerungsmarke zu nutzen.
Fehler 8: Selbstüberschätzung Jeder geht von sich selbst aus. Das ist völlig normal. Doch in der Gehaltsverhandlung zeigt sich dann, ob die eigene Sicht der Dinge mehrheitsfähig ist. Es kann durchaus sein, dass man selbst völlig davon überzeugt ist, mehr Gehalt zu verdienen, der Vorgesetzte jedoch eine andere Meinung dazu hat. Möglicherweise verdient man im Kollegenvergleich bereits gut. Oder der Chef schätzt andere Mitarbeiter mit anderen Stärken mehr. In der kurzen Zeit einer Gehaltsverhandlung wird sich der Vorgesetzte nicht von seiner Meinung abbringen lassen. So enttäuschend dies für einen selbst sein mag, bringt es nichts, nun den Beleidigten zu spielen. Vielmehr sollte man die Gelegenheit nutzen, denn jetzt sitzt einem der Chef gegenüber und kann sagen, was er erwartet. Wenn schon im Moment nicht mehr Gehalt möglich ist, kann man vielleicht beginnen, den Vorgesetzten stärker von sich zu überzeugen. Dafür sollte man gemeinsam die eigene Tätigkeit und die Entwicklungsmöglichkeiten besprechen.
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Und sich selbst fragen: Versteht man auch genau, was er will und wie man das umsetzen kann? Falls nicht, muss man natürlich nachfragen. Man kann auch bereits jetzt um einen weiteren Termin bitten, um nach einiger Zeit wieder gemeinsam darüber zu sprechen, ob man das, was man sich nun vornimmt, auch umsetzen konnte. Wichtig ist es, im Gespräch zu bleiben und den Chef auf seine Seite zu ziehen. So kann aus der – kurzfristig gesehen – erfolglosen Gehaltsverhandlung langfristig doch noch ein lohnendes Gespräch werden.
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Tipp: Wenn Sie im Gespräch merken, dass Sie mit Ihrer Gehaltsforderung nicht weiterkommen, dann besprechen Sie mit dem Vorgesetzten seine Erwartungen an Sie und wie Ihre weitere Entwicklung konkret aussehen könnte. Schlagen Sie vor, nach einem halben Jahr ein weiteres Gespräch zu führen.
Fehler 9: Zu hoch pokern Man hat sich informiert, ist sich bezüglich seines eigenen Wertes sicher und hat eine konkrete Zahl im Kopf. Spätestens an der Reaktion des Gegenübers wird sich zeigen, ob die eigene Vorstellung realistisch ist. Wenn er staunt oder gar lachen muss, ist wohl etwas falsch gelaufen. So weit sollte man es aber gar nicht erst kommen lassen. Mag sein, dass man in derselben Position bei einem anderen Unternehmen 10 000 Euro mehr im Jahr verdienen könnte. Aber das heißt noch lange nicht, dass der Vorgesetzte diesen Betrag großzügig drauflegen wird. Er hat eine andere Vergleichszahl: nämlich das bisherige Gehalt. Und große Gehaltssprünge werden
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in der Regel nicht gewährt, wenn die Tätigkeit im Großen und Ganzen dieselbe bleibt. Wie viel genau das sein kann, ist schwer zu sagen, weil es doch sehr von der individuellen Position und dem Verhandlungsgeschick abhängt. An ein Plus von 5 Prozent auf das Gesamtgehalt sollte immerhin zu denken sein. (Auf das Monatsnettogehalt gerechnet, macht das nicht wirklich einen großen Unterschied aus. Umso wichtiger ist es, mögliche Alternativen parat zu haben, beispielsweise Gehaltsextras.) Schafft man es, den Vorgesetzten davon zu überzeugen, dass man eine höherwertige Position einnehmen kann, kann mich sich auf mehr freuen: Eine Gehaltssteigerung von 10 bis 15 Prozent sollte dann schon möglich sein. Tipp: Stellen Sie keine überzogenen Forderungen. Gehen Sie nicht mit zu hohen Erwartungen ins Gespräch. Wichtiger als eine kurzfristige Gehaltserhöhung ist Ihre langfristige Entwicklung im Unternehmen.
Fehler 10: Resignation Bevor man in eine Gehaltsverhandlung geht, sollte man Szenarien entwerfen, wie das Gespräch ablaufen könnte. Man muss sich darüber klar werden, wie man in diesem oder jenem Fall handeln wird, welche Konsequenzen man zu ziehen bereit ist. Vielleicht ist die Gehaltsverhandlung erfolglos. Vielleicht scheitert man auch bei seinem Vorgesetzten daran, seine Entwicklungsmöglichkeiten zu besprechen. Beides kann dahin führen, dass man sich mit seinem Job unzufrieden fühlt. Der größte Fehler, den man dann machen kann, ist, die Stagnation bei der Tätigkeit und beim Gehalt in Kauf zu nehmen und einfach so weiterzumachen wie bisher. Die damit verbundene Aussicht ist traurig: Alles
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wird so bleiben, wie es ist. Dabei war man doch dazu bereit, sich noch mehr einzusetzen. In diesem Fall lohnt es sich zu überlegen, ob ein anderer Arbeitgeber nicht mehr Perspektiven bietet. Man kann sich doch zumindest einmal informieren und umhören. Ob man, wenn man schließlich ein Jobangebot in der Tasche hat, wirklich wechselt, wird sich dann zeigen. Mancher Arbeitgeber wacht erst dann auf, wenn er befürchten muss, seinen Mitarbeiter zu verlieren. Plötzlich ist die Gehaltserhöhung dann machbar, plötzlich werden Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt, von denen man bislang nur träumen konnte. Und plötzlich sitzt der Mitarbeiter am längeren Hebel. Er kann jetzt entscheiden, ob er diese verspäteten Angebote annimmt. Für manche Arbeitgeber kommt die späte Einsicht zu spät, sie werden ihren Mitarbeiter, mit dem sie zwar zufrieden waren, den sie aber dennoch zu lange unnötigerweise vor den Kopf gestoßen haben, verlieren. Anderen gelingt es, den Wechselwilligen mit einem kräftigen Gehaltsaufschlag fürs Erste zu halten.
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Tipp: Bleiben Sie selbstbewusst, auch wenn das Gespräch kein Erfolg war. Informieren Sie sich über Alternativen, bewerben Sie sich und haben Sie keine Angst vor Veränderungen. Anderswo braucht und schätzt man genau Ihre Fähigkeiten. Das motiviert. Und bitte, ziehen Sie sich auf keinen Fall frustriert an Ihren Schreibtisch zurück und arbeiten unmotiviert weiter. Damit tun Sie sich keinen Gefallen.
Zusammenfassung Das Gute an den hier vorgestellten zehn Fehlern ist: Wer aus ihnen lernt, macht es richtig. Als kleine Merkhilfe braucht man die Feh-
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ler nur ins Positive zu drehen und erhält so eine Kurzanleitung, worauf es bei der Gehaltsverhandlung wirklich ankommt:
Vorab Regel 1: Sehr gut vorbereiten. Regel 2: In den Vorgesetzten hineinversetzen, die Lage sondieren. Regel 3: Die richtigen Argumente sammeln: Die eigene Leistung zählt. Regel 4: Einen geeigneten Zeitpunkt wählen.
Im Gespräch Regel 5: Immer souverän und freundlich bleiben. Regel 6: Gehaltsextras und Alternativen parat haben. Regel 7: Wachsam sein und am Gesprächsende das Ergebnis zusammenfassen. Regel 8: Die Gelegenheit nutzen, den Chef auf seine Seite zu ziehen. Regel 9: Realistische Ziele verfolgen.
Danach Regel 10: Stagnation vermeiden.
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Tipps für Berufseinsteiger Berufseinsteiger tun sich bei Gehaltsverhandlungen oft besonders schwer. Die Situation ist neu für sie, und häufig möchten sie eine Zusage für den Job, für den sie sich vorstellen, sodass sie voreilig zu Abstrichen bereit sind. Andere Bewerber katapultieren sich mit viel zu hohen Forderungen ins Aus. Die schwierige Aufgabe, die sich jedem Berufsanfänger stellt, ist, beim Thema Gehalt die richtige Balance zu finden: sich nicht unter Wert zu verkaufen, aber zugleich auch nicht mit Traumzahlen über das Ziel hinauszuschießen. Weitere Erläuterungen zu den Verdienstmöglichkeiten von Berufseinsteigern finden Sie in den Abschnitten »Gehältermythen: Akademiker verdienen mehr« (ab Seite 13) sowie »Gehälterfallen: Akademiker« (ab Seite 99).
Das A und O: die Vorbereitung Um zu einer realistischen Einschätzung Ihrer Verdienstmöglichkeiten zu kommen, müssen Sie sich so gut wie möglich vorab informieren. Norbert Wangnick vom Recruiting-Dienstleister access, der auf die Vermittlung von Hochschulabsolventen spezialisiert ist, weiß, dass Fehler Nummer eins bei der Gehaltsverhandlung von Berufseinsteigern die mangelhafte Information darüber ist, was in der Branche gezahlt wird: »Der Verhandlungsspielraum für Berufseinsteiger ist gering. Der Markt für Hochschulabsolventen ist transparent. Die Unternehmen können gut einschätzen, zu welchen Bedingungen sie einen guten Mitarbeiter finden. Das Gehalt steht teilweise bis auf die Tausenderstelle fest. Sollten die Unternehmen einen Kandidaten zu diesem Preis nicht bekommen, dann nehmen sie eben den nächsten. Später, mit fünf Jahren Berufserfahrung, sieht das anders aus, dann hat ein Mit-
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arbeiter echte Verhandlungsmöglichkeiten, vor allem, wenn ihn sein Arbeitgeber nicht verlieren will.« Akademiker können inzwischen auf einige Quellen zurückgreifen, die Absolventengehälter offenlegen. Beispielsweise veröffentlicht die IG Metall jährlich die Einstiegsgehälter in der IT-Industrie für Absolventen der Informatik, der Wirtschafts-, Natur- und der Ingenieurwissenschaften. Die Unternehmensberatung Kienbaum publiziert Einstiegsgehälter branchenunabhängig, und die jährliche Studie des Personaldienstleiters alma mater schlüsselt die Gehälter nach Funktionen auf. Auch die Bundesagentur für Arbeit erläutert in ihren Arbeitsmarktinformationen für Akademiker verschiedener Fachrichtungen die Gehaltssituation. Ansonsten können die allgemeinen Informationsquellen für Gehaltszahlen, auf die sich auch dieses Buch bezieht, aufschlussreich sein, zum Beispiel im Internet die Seite lohnspiegel.de und die Übersicht der Tarifgehälter beim WSI-Tarifarchiv unter tarifspiegel.de. Um sich einen Eindruck zu verschaffen, wie viel von dem vereinbarten Bruttogehalt netto übrig bleibt, ist der Steuerrechner des Bundesfinanzministeriums ideal (www.abgabenrechner.de). Ganz entscheidend zu wissen ist: Alle gemachten Verdienstangaben können nur Anhaltspunkte liefern. Im Einzelfall kann das Gehalt von den in den Informationsquellen genannten Beträgen deutlich abweichen – nach unten wie nach oben. Es kommt immer auf das Unternehmen, dessen Größe und Standort, die Branche und die eigene Position an. Dazu kommt, dass die verschiedenen Studien oft unterschiedliche Methoden bei der Auswertung verwenden. Die einen nennen Monatsgehälter, andere ein Jahresgehalt. Einmal werden Gehälter nach Branchen aufgeführt, dann wieder nach Funktionen. Die einen richten sich gezielt an Berufseinsteiger, andere geben Durchschnittsverdienste über die ersten Berufsjahre wieder. Für den Leser heißt das: Die Zahlen allein helfen nicht weiter. Wer
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wirklich wissen will, was verdient wird, muss sich die Studien sehr genau anschauen und möglichst miteinander vergleichen. Jürgen Bühler vom Personaldienstleister alma mater meint dazu: »Oft zitieren Berufseinsteiger Gehälter aus Quellen, die nicht zutreffend sind: Wenn das durchschnittliche Gehalt für einen Ingenieur bei Summe X liegt, gilt das nicht für Absolventen. Außerdem wird bei der Interpretation von Gehaltsdaten nicht beachtet, dass es sich dabei um Durchschnittswerte handelt, die sowohl nach unten als auch nach oben abweichen können. Die obere Gehaltsschwelle kann aber nur erreicht werden, wenn der Kandidat optimal auf die ausgeschriebene Stelle passt. Das ist eher selten der Fall!« Es reicht aber nicht, sich nur über die üblichen Gehälter am Markt zu informieren. Schließlich kommt es auch darauf an, wie viel Urlaubstage man hat, ob Überstunden bezahlt werden, ob Weihnachts- und/oder Urlaubsgeld garantiert sind oder stattdessen eine Einmalzahlung angeboten wird, die je nach Geschäftserfolg und persönlicher Leistung deutlich variieren kann – und in manchen Jahren auch ganz gestrichen werden kann. Am besten ist es, mit jemandem zu sprechen, der schon fest im Berufsleben steht, dem man vertraut und dem man ohne Scheu alle Fragen stellen kann. Auch die Gewerkschaften bieten Beratungen an: Auf der Webseite der DGB-Jugend (www.studentsatwork.org), die sich eigentlich an Praktikanten richten, werden online entsprechende Fragen beantwortet. Das alles zeigt: Man braucht Zeit für das Einholen dieser Informationen und muss bereit sein, diese zu investieren. Gerade Berufseinsteiger neigen dazu, zu naiv an das Thema heranzugehen. Sie freuen sich, dass sie einen Job in Aussicht haben, und halten die Formalien für nicht so wichtig – doch das sind sie! Und wer nicht vor Jobbeginn auf sie achtet und sich mit ihnen auseinandersetzt, wird es womöglich später bereuen. Und davon hat keiner etwas, weder der Mitarbeiter, der sich übers Ohr gehauen
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fühlt, noch der Arbeitgeber, der einen unzufriedenen Beschäftigten mehr hat. Abschließend noch ein Wort zu zukünftigen Gehaltssteigerungen, die es meist zwar nach einem Jahr gibt, aber zunächst in bescheidenem Rahmen. Norbert Wangnick erklärt: »Richtige Zuwächse kann man erst nach etwa drei Jahren erzielen. Dann sind 30 Prozent möglich. Das kommt natürlich auf den Arbeitgeber an. Am Anfang zahlen Großunternehmen besser als Mittelständler. Aber später sind bei den mittelständischen Arbeitgebern die Steigerungsraten größer. Zum einen fällt der Einzelne dort stärker auf. Und dann können kleinere Unternehmen bei Gehaltsfragen meist auch flexibler reagieren.«
Die zehn wichtigsten Tipps für Berufseinsteiger 1. Informieren, informieren, informieren Gerade Berufseinsteiger haben ein enormes Informationsdefizit, was arbeitsvertragliche Dinge angeht. Das gilt auch für Gehälter und Entwicklungsmöglichkeiten. Da hilft nur: rechtzeitig seine »Hausaufgaben« machen und sich so gut es geht vorbereiten. Lernen Sie – als ginge es um Ihr Examen – alles über Einstiegsgehälter und Arbeitsverträge. Beispielsweise können Sie zur Vorbereitung mit den Abschnitten »So setzt sich ein Gehalt zusammen« ab Seite 123 und »Gehältermythen: Akademiker verdienen mehr« ab Seite 13 beginnen.
2. Nicht zu früh festlegen Manchmal wird schon in der Stellenausschreibung vom Bewerber gefordert, seine Gehaltsvorstellungen zu nennen, in der Regel
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gilt dies aber eher bei Stellen für Berufserfahrene. Manche Bewerbungsexperten empfehlen, einen Rahmen anzugeben: »Ich stelle mir ein Gehalt zwischen 30 000 und 35 000 Euro im Jahr vor.« Andere raten davon ab, mit der Begründung, dass sich der Arbeitgeber dann an dem niedrigeren Betrag orientieren wird. Leider gibt es keine allgemeingültige Empfehlung dafür. Als Jobeinsteiger sollte man diese Frage auch als Test sehen, durch den der Arbeitgeber diejenigen Bewerber mit völlig überzogenen Vorstellungen aussortieren kann. Ihr Fehler ist es nicht nur, zu viel zu verlangen, sondern auch, dass sie sich offenbar schlecht vorbereitet haben. Denn sonst könnten sie die Gehaltsmöglichkeiten realistischer einschätzen. Eine dritte Möglichkeit ist, zu schreiben, dass sich die eigenen Vorstellungen an den branchenüblichen Bedingungen orientieren (aber erst am Ende des Briefes). Das hat den Vorteil, dass man im Gespräch, zu dem man eingeladen wird, möglicherweise schon etwas vorsondieren kann. Natürlich muss man sich selbst über die branchenüblichen Bedingungen im Klaren sein.
3. Nicht zu forsch nachfragen Im Vorstellungsgespräch kann man es ruhig der Arbeitgeberseite überlassen, das Gehalt anzusprechen. Wenn es im ersten Gespräch nicht erwähnt wird und man zu einem zweiten Termin eingeladen wird, wird das Gehalt spätestens dann Thema werden. In den Worten des Personalberaters Jürgen Bühler (alma mater): »Viele stellen die Frage nach dem Geld viel zu früh! Im ersten Vorstellungsgespräch sollte man selbst gar nicht darauf ansprechen.« Auch wenn die Details am Ende wichtig sind: Im Vorstellungsgespräch muss man sein Gegenüber nicht auf jeden einzelnen Punkt ansprechen. Möglicherweise weiß der direkte Vorgesetzte
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auch gar nicht über alle Einzelheiten Bescheid – dafür verlässt er sich auf die Personalabteilung.
4. Nicht um den heißen Brei herumreden Wenn im Vorstellungsgespräch nach den Gehaltsvorstellungen gefragt wird, muss man Farbe bekennen. Norbert Wangnick betont: »Die Kunst ist, sich erst über die Branche zu informieren und auch zu recherchieren, was das Unternehmen über Absolventengehälter schon mal veröffentlicht hat.« Wenn man weiß, was üblicherweise bezahlt wird, muss man auch nicht schamhaft in den Konjunktiv verfallen: »Also, ähm, ich hätte möglicherweise gerne 30 000 Euro im Jahr.« Besser ist es, deutlich und selbstbewusst zu sagen: »Ich stelle mir ein Jahresgehalt von 30 000 Euro vor.« Wichtig: Immer nur vom Jahresgehalt sprechen. Das umfasst dann mögliches Weihnachts- und Urlaubsgeld oder ein dreizehntes Gehalt.
5. Nicht zu hoch pokern Es mag Berufseinsteiger geben, die mit 70 000 Euro gelockt werden, doch die Regel ist das nicht. Wer zu hoch pokert, macht sich lächerlich und wirft sich selbst aus dem Rennen. Als Orientierung müssen die Gehälter dienen, die man vorab recherchiert hat. Dabei darf man sich nicht von schönen Zahlen zu falschen Annahmen verleiten lassen. Jürgen Bühler meint dazu: »Berufseinsteiger sollten nicht zu hoch in die Gehaltsverhandlung einsteigen, sonst könnte es sein, dass es nicht mehr zum richtigen Verhandeln kommt.« Viele Gehälterstudien stellen die Verdienstmöglichkeiten von Absolventen gefragter Fachrichtungen vor. Wie eine Ab-
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solventenbefragung der Hochschul-Informations-System GmbH zeigt, liegen die tatsächlichen Gehälter häufig deutlich niedriger.
6. Keine falsche Bescheidenheit Aber auch das gegenteilige Verhalten kommt schlecht an. Wer zu tief stapelt, zeigt damit nur, dass er sich nicht genügend vorbereitet und mangelhaft informiert hat. Natürlich wird der Arbeitgeber einen Wunschkandidaten auch zu einem niedrigeren Gehalt einstellen, als er eigentlich zu zahlen bereit wäre. Der Berufseinsteiger schleppt die Konsequenzen dann mindestens seine ersten Berufsjahre mit sich herum, und es wird entsprechend lange dauern, bis er ein angemessenes Gehalt erreicht. Jürgen Bühler von alma mater empfiehlt, »bei der Argumentation nicht in der Vergangenheit zu bleiben: Meist ist es weniger von Bedeutung, was man bisher gemacht hat, sondern wesentlich ist, was man für den Arbeitgeber künftig tun kann!«
7. Kompromissbereit sein Wenn der Arbeitgeber ein Gehalt nennt, das deutlich unter den eigenen Vorstellungen liegt, heißt es: besonnen reagieren. Tabu ist es, auf das höhere Gehalt eines der neuen Kollegen zu verweisen (selbst wenn man es tatsächlich kennen sollte). Liegt einem etwas an dem Job, wird man sich einigen können. Natürlich ist auch wichtig, wie interessiert der Arbeitgeber ist. Auf jeden Fall kann man durchblicken lassen, dass man sich mehr vorgestellt hat. Möglich ist es zum Beispiel, gemeinsam bereits vorab eine Erhöhung am Ende der Probezeit zu vereinbaren. Für die Entscheidung für oder gegen den Arbeitgeber sollte man auch den
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genauen Jobinhalt und seine Entwicklungsmöglichkeiten kennen. Nicht zu unterschätzen ist außerdem der Aspekt, auf den Norbert Wangnick von access hinweist: »Viel wichtiger als 500 Euro mehr oder weniger ist es, dass man den richtigen Job hat, der einem Spaß macht. Dann kann man auch gute Leistungen zeigen. Und dann sind im Lauf des Berufslebens enorme Gehaltssteigerungen möglich.«
8. Auf die Details achten Wenn der Vertrag da ist, muss man ihn, bevor man ihn unterschreibt, gut durchlesen. Wichtig ist, auch auf Urlaubstage, Arbeitszeit, Überstundenregelung, mögliches Urlaubs- und/oder Weihnachtsgeld, mögliche Einmalzahlungen und deren Bedingungen, Probezeit, vermögenswirksame Leistungen und mögliche betriebliche Altersversorgung zu achten.
9. Nichts überstürzen Nicht unnötig hektisch werden, weil der Vertrag für den Traumjob im Briefkasten liegt. Sie haben Zeit, ihn durchzulesen und offene Fragen zu klären. Schließlich muss man vorher wissen, worauf man sich einlässt – allein damit man sich später nicht unnötig ärgert.
10. Rat holen Es gibt immer jemanden, der besser Bescheid weiß und den man fragen kann. Beim Arbeitsvertrag muss man das auf jeden Fall
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nützen. Eine mögliche Anlaufstelle sind die Gewerkschaften, die sich auch gern um den Berufsnachwuchs kümmern. Die IG Metall informiert beispielsweise im Internet unter www.jugend.igmetall. de über Arbeitsrechtliches. Außerdem gibt sie einen »Ratgeber Arbeitsvertrag« heraus, der für 2,33 Euro plus Mehrwertsteuer und Versandkosten im Internet bestellt werden kann.
Checkliste für die Gehaltsverhandlung Sie haben ein neues Jobangebot und möchten die Gehaltsfrage klären? Sie möchten Ihren Vorgesetzten dazu bringen, Ihnen mehr zu zahlen? Die folgende Checkliste soll Ihnen dabei helfen, sich vorzubereiten. Überprüfen Sie daran auch noch einmal kurz vor der Verhandlung, ob Sie gut vorbereitet sind.
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1. Bin ich ausreichend informiert? Weiß ich, wie ich mit meinem Gehalt im Berufs- und Branchenvergleich dastehe? Was verdiene ich, und was sind die möglichen Gehaltsextras? 2. Kenne ich genau meine eigene Gehaltsentwicklung und meine Gehaltsbestandteile? Weiß ich, was die Firma allgemein und mir bereits an Extras gewährt (vermögenswirksame Leistungen, Jobticket etc.)? Schreiben Sie das detailliert auf. 3. Was waren meine wichtigsten Erfolge und Leistungen der vergangenen Monate? Halten Sie diese als mögliche Argumente für eine Gehaltsverhandlung schriftlich fest.
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4. Habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wann ich meinen Vorgesetzten auf das Thema anspreche, wann ein Gesprächstermin günstig wäre und wie ich ihn vereinbare? 5. Wie könnte ich meinen Vorgesetzten in Zukunft unterstützen? Welche konkreten Ideen kann ich ihm vorschlagen? 6. Bin ich mir darüber im Klaren, was außen vor bleiben muss? Nicht angebracht sind Drohungen mit Kündigung und Leistungsabbau, Indiskretionen über Gehälter von Kollegen, private Nöte. Was gehört sonst noch nicht in eine Gehaltsverhandlung? 7. Habe ich mich mit der Geschäftsentwicklung im Unternehmen auseinandergesetzt? Kenne ich die Hierarchien und kann ich Position, Möglichkeiten und Nöte meines Chefs einschätzen? Was könnten seine Argumente sein? Was meine Antworten darauf? 8. Bin ich mir darüber im Klaren, was ich genau erreichen will? Wie hoch soll mein Gehalt künftig sein? 9. Habe ich die Alternativen parat? Wie könnte ein Kompromiss aussehen, der für mich akzeptabel ist, wenn mein Vorgesetzter nicht zu einer Gehaltserhöhung bereit ist? 10. Was will ich aus dem Gespräch auf jeden Fall mitnehmen, selbst wenn ich mit meiner Gehaltsforderung und sogar den vorgeschlagenen Alternativen zunächst scheitern sollte? Wie verhalte ich mich dann?
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Gehälter im Blick der Wissenschaft »Die Vorstellung, mit immer mehr Geld würden die Lebensqualität und die Zufriedenheit immer mehr steigen, ist eine Illusion.« Utz Claassen, Manager
Gehälter sind seit langem Gegenstand der Forschung. Was Wissenschaftler über die monatliche Bezahlung herausfinden, ist manchmal überraschend, manchmal zum Lachen, aber manchmal auch banal – »Das hätte ich gleich sagen können«, sagt sich dann der Laie. Ein Streifzug durch die Forschungsergebnisse. Hätten Sie das gedacht? Der Neidfaktor Ob ein Beschäftigter mit seiner Bezahlung zufrieden ist, hängt maßgeblich davon ab, wie er Arbeit und Verdienst seines Kollegen einschätzt, wie Wissenschaftler der Universität Bonn in einem Experiment herausgefunden haben. Männliche Versuchspersonen mussten in Zweiergruppen eine einfache Aufgabe bewältigen, für die ihnen eine finanzielle Belohnung versprochen wurde. Die Probanden lagen nebeneinander in Magnetresonanztomografen und mussten Punkte zählen, die auf einem Bildschirm erschienen, während ihre Gehirnströme gemessen wurden. Direkt im Anschluss erfuhren sie, ob ihre Antwort richtig war, wie hoch ihre eigene Belohnung und die ihres Partners waren. Die Teilnehmer zeigten dann die stärkste Reaktion in ihrem »Belohnungszentrum«, wenn ihre Antwort richtig, die des Partners aber falsch war. Eine ebenso starke Reaktion maßen die Wissenschaftler bei den Personen, deren Belohnung doppelt
Gehälter im Blick der Wissenschaf t
so hoch war wie die des Partners, obwohl dessen Ergebnis ebenfalls richtig war. Größe zahlt sich aus Große Männer verdienen mehr als ihre kleineren Kollegen. Ein Unterschied in der Körpergröße von 10 Zentimetern bedeutet 2 000 Euro brutto im Jahr mehr – oder weniger. Der Wirtschaftshistoriker Guido Heineck hat bei Angestellten im Alter von 21 bis 50 Jahren Körpergröße und Gehalt verglichen. Datenbasis war das »sozio-ökonomische Panel«, eine Längsschnittstudie in Deutschland, die mehr als 20 000 Personen erfasst und vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin erhoben wird. Im Schnitt bringt ein Zentimeter Körpergröße 0,6 Prozent mehr Gehalt. Dieser Zusammenhang ließ sich nur bei Männern in Westdeutschland beobachten. Bei Frauen dagegen scheint das Gehalt nicht von ihrer Größe abzuhängen. Der Überraschungseffekt Mitarbeiter honorieren es sehr, wenn sie von ihren Vorgesetzten etwas geschenkt bekommen. Damit sich das Geschenk für den Chef auch lohnt und sich seine Beschäftigten daraufhin mehr für ihn einsetzen, muss er nur eines berücksichtigen: Die Gabe sollte unerwartet kommen. Die beiden Wissenschaftler Charles Bellemare und Bruce S. Shearer von der Universität Laval in Québec führten folgendes Feldexperiment durch: Die Beschäftigten eines Aufforstungsbetriebs wurden generell nur nach der Menge der von ihnen gepflanzten Bäume bezahlt und kamen so auf durchschnittlich 200 Dollar täglich. In dem Experiment versprach ihnen ihr Chef vor Beginn der Arbeit einen Bonus von 80 Dollar. Dieses Geschenk kam für die Arbeiter völlig unerwartet. Die Wirkung der großzügigen Geste stellte sich prompt ein: Die Arbeiter pflanzten an diesem Tag gut 10 Prozent mehr Bäume als sonst. Auch an den darauffolgenden Tagen waren sie fleißiger. Der positive Effekt
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Ich verdiene mehr Gehalt!
wirkte umso stärker nach, je länger die Beschäftigten in der Firma bereits angestellt waren. Für das Institut zur Zukunft der Arbeit in Bonn, bei dem die Studie der beiden Wissenschaftler erschien, ist damit klar: Wer seine Mitarbeiter zu größerer Leistung anspornen möchte, sollte ihnen hin und wieder etwas schenken – und das ganz ohne konkreten Anlass. Genug ist genug Die Bedeutung des Gehalts wird überschätzt. Ob ein Mitarbeiter mit seinem Job und den Arbeitsbedingungen zufrieden ist, hängt vor allem von nichtmonetären Faktoren ab. In erster Linie kommt es darauf an, dass sich die Unternehmensleitung für die Belange der Mitarbeiter interessiert und die Beschäftigten über ausreichend Entscheidungsfreiräume verfügen. Auch der Ruf des Arbeitgebers sowie gute Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten wirken motivierend. Das ergab eine weltweite Online-Umfrage der Personalberatung Towers Perrin unter 86 000 Beschäftigten, die in mittleren und größeren Unternehmen verschiedener Branchen arbeiten. In Deutschland wurden mehr als 3 000 Arbeitnehmer befragt. Bei der Entscheidung, ob sie sich langfristig an ein Unternehmen binden, landet eine im Vergleich zu Kollegen als »fair« empfundene Vergütung auf dem dritten Platz. Wichtiger sind auch hier der Ruf des Unternehmens sowie Entscheidungsfreiheiten des Arbeitnehmers. Eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt, dass vor allem Beschäftigte mit hohem Einkommen Grund zur Bescheidenheit haben: Die Lebenszufriedenheit durch mehr Gehalt steigt bei Beschäftigten mit einem niedrigen Ausgangsgehalt deutlich mehr als bei Gutverdienern. Der subjektive Nutzen, den ein Beschäftigter mit einem Mini-Lohn aus einem zusätzlichen Euro bezieht, ist mehr als zehnmal so hoch wie der eines Besserverdieners, der über das Zehnfache an Einkommen verfügt.
Gehälter im Blick der Wissenschaf t
Verhandlungsscheu Fast die Hälfte der Fach- und Führungskräfte in Deutschland hat noch nie mit ihrem Vorgesetzten ihr Gehalt verhandelt. Dieses überraschende Ergebnis erbrachte eine im Februar 2008 veröffentlichte Umfrage der Online-Jobbörse Stepstone, an der in Deutschland 9 711, weltweit 26 682 ihrer Benutzer teilnahmen. Demnach führten 43 Prozent der deutschen Befragten noch nie Gehaltsverhandlungen, 38 Prozent dagegen einmal im Jahr, 14 Prozent immerhin alle zwei Jahre. 5 Prozent sprechen sogar mehrmals jährlich mit ihrem Chef über ihr Einkommen. Männer im Vorteil Frauen verhandeln schlechter – zumindest, wenn sie dabei auf sich allein gestellt sind. Das zeigen Studien der Universität Hohenheim. Dort organisiert Wirtschaftsprofessor Markus Voeth ein wissenschaftliches Langzeitexperiment. Im Rahmen jährlich stattfindender Verhandlungswettbewerbe unter dem Titel »Battle of the Sexes« erforschen Voeth und seine Mitarbeiter das Verhandlungsgeschick von Männern und Frauen. Dabei treten die Teilnehmer als Einkäufer und Verkäufer gegeneinander an und versuchen, für ihre Firma das beste Ergebnis herauszuholen. Frauen sind demnach am erfolgreichsten, wenn sie in gut eingespielten Teams auftreten. Als Einzelkämpfer schneiden Männer deutlich besser ab. Beim nächsten Wettbewerb wollen die Forscher testen, inwieweit Verhandlungsgeschick angeboren ist und inwieweit es erlernt werden kann. Geld macht doch glücklich Die beiden Wirtschaftswissenschaftler Betsey Stevenson und Justin Wolfers von der Universtät Pennsylvania behaupten in ihrer Studie »Economic Growth and subjective Well-Being: Reassing the Easterlin Paradox«: Ökonomischer Wohlstand macht glücklich. Die Auswertung mehrerer
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Untersuchungen und Umfragen über den Zusammenhang zwischen Einkommen und Glück der vergangenen Jahre führt sie zu dem Schluss, dass Menschen reicher Gesellschaften subjektiv glücklicher seien als in armen Ländern und auch innerhalb eines Landes sich die Reicheren besser als die weniger Wohlhabenden fühlten. Dabei spielt der Aspekt, mehr als andere zu verdienen, eine kleinere Rolle als die absolute Höhe des Einkommens. Stevenson und Wolfers glauben, damit das sogenannte Easterlin Paradox widerlegt zu haben, das der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Richard Easterlin bereits in den siebziger Jahren aufgestellt hatte: Demnach sei die relative Höhe des Einkommens entscheidend für die Zufriedenheit. Glück bemesse sich nach Easterlin daran, das oder mehr davon zu haben, was in einer Gesellschaft als materieller Wohlstand anerkannt ist. Unter Wissenschaftlern wurde die Debatte um das Glück neu angefacht: Macht das absolute Einkommen glücklich oder nur relativer Wohlstand? Eine abschließende Antwort darauf steht (noch) aus. Mehr Arbeit für lau Mehr arbeiten zahlt sich nicht immer aus. In den vergangenen Jahren haben viele Betriebe die Arbeitszeiten ihrer Beschäftigten verlängert. Doch nur in jedem zweiten Unternehmen bekommen die Mitarbeiter dafür auch mehr Geld. Das zeigt eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung. Nur in 37 Prozent der Firmen erhalten die Arbeitnehmer einen vollständigen Lohnausgleich. 16,6 Prozent der Arbeitgeber bezahlen die Mehrarbeit immerhin teilweise. Dazu kommen die Überstunden: Jeder Beschäftigte leistet pro Woche 0,7 Überstunden, die nicht vergütet werden. Teure Leistungsspielchen Bezahlung nach Leistung setzt sich in deutschen Unternehmen zunehmend durch. Einige Arbeitgeber veröffentlichen sogar die individuellen Leistungen der Mitarbeiter
Gehälter im Blick der Wissenschaf t
für die gesamte Belegschaft, um so noch mehr Engagement aus ihnen herauszuholen. Solche Mitarbeiter-Rankings sind aber alles andere als motivierend, wie eine Studie des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit zeigt. Untersucht wurde, wie es sich auf die Mitarbeiter auswirkt, wenn sie die Leistungen ihrer Kollegen kennen. Die Probanden sollten innerhalb einer vorgegebenen Zeit möglichst viele Rechenaufgaben lösen. Dabei wurden sie laufend über den Punktestand ihrer Kollegen informiert. Die Bezahlung erfolgte in der ersten Variante nach einem Stücklohn für jede richtige Lösung. In der zweiten Variante erhielten das gesamte Geld nur die besten und schnellsten Probanden, während die langsameren leer ausgingen. Wie die Forscher herausfanden, sank die Qualität der Arbeit deutlich, wenn die Teilnehmer ständig über den Punktestand der Mitspieler informiert wurden – und das bei beiden Bezahlmodellen. Vor allem die schwächeren Teilnehmer machten mehr Fehler. Die Wissenschaftler führen das auf höheren Stress und Unsicherheit zurück, allerdings weckte bei manchem Probanden der publik gemachte Punktestand auch den sportlichen Ehrgeiz. Unterm Strich jedoch verringerte sich die Produktivität der gesamten Gruppe durch die veröffentlichten Rankings. Die Empfehlung der Forscher an die Arbeitgeber ist deutlich: Leistungsrankings eignen sich nicht, um das Engagement und damit die Produktivität der Mitarbeiter zu erhöhen. Vor allem wenn Arbeitgebern auch an den Leistungen der schwächeren Mitarbeiter liegt, sollten sie von Leistungsrankings Abstand nehmen. Großzügigkeit lohnt sich Auch Wissenschaftler der University of British Columbia haben den Zusammenhang von Geld und Glück untersucht. Ihrer Studie zufolge macht Geld glücklich – und zwar dann, wenn es für andere ausgegeben wird. Menschen, die anderen Geschenke machen oder Geld spenden, sind demnach
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Ich verdiene mehr Gehalt!
glücklicher als ihre geizigen Zeitgenossen. Für die Studie sollten zwei Gruppen von Probanden Geld ausgeben. Die eine Gruppe sollte nur für sich selbst einkaufen, die zweite Gruppe sollte die Hälfte der Summe für andere investieren. Anschließend wurden die Teilnehmer befragt, wie glücklich sie sich fühlen. Die großzügigen Probanden der zweiten Gruppe fühlten sich deutlich zufriedener. Umsonst arbeitet es sich besser Geld für eine Aufgabe zu bekommen motiviert nicht zwangsläufig. Es kommt auf die Höhe des finanziellen Anreizes an. Ist diese zu gering, spornt es mehr an, sich unentgeltlich einzusetzen. Das zeigte der Wirtschaftswissenschaftler Uri Gneezy von der University of California. Im Rahmen seiner Studie sollten Testpersonen, die in drei Gruppen aufgeteilt waren, Aufgaben eines Intelligenztests lösen. Die Teilnehmer der ersten Gruppe bekamen nichts für ihre Leistung, für die Probanden der zweiten Gruppe gab es eine geringe Entlohnung und die dritte Gruppe erhielt am meisten Geld. Am faulsten zeigten sich die Teilnehmer, die eine mickrige Entlohnung erhielten. Sogar die unentgeltlich knobelnden Versuchspersonen wiesen eine höhere Leistung auf. Alles für den Traumjob Eine Arbeit, die ihnen wirklich Spaß macht, würden die Deutschen sich einiges kosten lassen: 76 Prozent wären bereit, finanzielle Einbußen für ihren Traumjob in Kauf zu nehmen. Für die anderen käme das keinesfalls in Frage, wie eine Umfrage des Jobportals Monster belegt. Im europäischen Vergleich ist den Deutschen das Geld offenbar wichtiger als ihren Kollegen in vielen anderen Ländern: Bei den irischen Arbeitnehmern würden sogar 84 Prozent Gehaltsabstriche in Kauf nehmen, in Italien 82, in England 81 Prozent. Dafür hängen Franzosen und Belgier mehr am Geld als die Deutschen.
Ranking: Wer verdient wie viel? »Ich werde nach meinem Gefühl nie genug Geld haben.« Martin Walser, Schriftsteller
Die folgenden Gehaltsangaben geben Durchschnittswerte wieder. Sie wurden von Berufsverbänden, Gewerkschaften und Personalberatungen erhoben oder entstammen Tarifverträgen. Im Einzelfall können Gehälter im selben Beruf deutlich voneinander abweichen. Kriterien für die genaue Gehaltshöhe sind beispielsweise die eigene Qualifikation und Berufserfahrung, die genaue Position (mit oder ohne Personal- und Budgetverantwortung), aber auch Größe, Branche und Ort des Arbeitgebers und das eigene Verhandlungsgeschick. Die Gehälter sind brutto angegeben (Nettoeinkommen sind gesondert vermerkt), einige spiegeln das Einkommen Selbstständiger wider. In diesem Fall wird der monatliche Bruttogewinn genannt (Bruttojahresgewinn vor Steuern auf den Monat umgerechnet), die Tarifgehälter wurden gerundet. Bei den Monatsgehältern ist zu beachten, dass auf das Jahr gerechnet noch Weihnachtsgeld oder Sonderzahlungen hinzukommen können.
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Tabelle 32: Gehaltsranking ausgewählter Berufe Beruf
Gehalt in Euro/Monat (Jahr)
Anmerkung/Quelle
Altenpflegehelfer
1 722 2 258
als Einsteiger1), 2) berufserfahren1), 2)
Apotheker
2 900 bis 3 500
ohne Zuschläge für Nacht- und Sonntagsdienste/ADEXA
Architekt
2 620
1. Berufsjahr/Gehaltsempfehlung Arbeitgeberverband Deutscher Architekten und Ingenieure
Arzt
3 662 bis 6 410
angestellte Ärzte in Kliniken ohne Zulagen/Marburger Bund
Arzt (Hausarzt)
183 300 (Jahr)
selbstständig, mit eigener Praxis, Honorareinnahmen, ohne Abzug der Betriebs- und Personalkosten/Kassenärztliche Bundesvereinigung
Arzthelfer
1 356 bis 1 765
lohnspiegel.de
Autohändler
2 500
selbstständig/Stern-Umfrage
Bankkaufmann
3 679
berufserfahren/lohnspiegel.de3)
Bank: Produktspezialist Private Banking
53 940 (Jahr)
Hochschulabsolvent und Berufseinsteiger/Towers Perrin
Bank: Produktspezialist Private Banking
86 663 (Jahr)
nach ca. 5 Jahren Berufserfahrung/ Towers Perrin
Bank: Firmenkundenbetreuer Konzerne
48 126 (Jahr)
Hochschulabsolvent und Berufseinsteiger/Towers Perrin
Bank: Firmenkundenbetreuer Konzerne
94 004 (Jahr)
nach ca. 5 Jahren Berufserfahrung/ Towers Perrin
Bauhilfsarbeiter
25 792 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Bauingenieur
30 890 (Jahr) 49 620 (Jahr)
Einsteiger berufserfahren/ingenieurkarriere.de
Baumaschinenführer
31 209 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
4)
Rank ing: Wer verdient w ie v iel?
Beruf
Gehalt in Euro/Monat (Jahr)
Anmerkung/Quelle
Bautechniker
47 940 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Betonbauer
30 023 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Bibliothekar, Archivar, Museumsfachmann
41 319 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Bildhauer4)
7 705 (Jahr)
Künstlersozialkasse
Bischof
7 691
Bundesbesoldungstabelle B6/fowid
Buchhalter
2 942
berufserfahren/lohnspiegel.de3)
Bundeskanzler
15 833
Familienstand: verheiratet/Bundesministerium des Innern
Bundesminister
12 860
Familienstand: verheiratet/Bundesministerium des Innern
Bundestagsabgeordneter
7 668
dazu kommen Sach- und Geldleistungen für Büro, Mitarbeiter und Reisekosten/Deutscher Bundestag
Bürokaufmann
2 294
berufserfahren/lohnspiegel.de3)
Callcenter-Kundenbetreuer
35 869 (Jahr)
IT-Branche/IG Metall 2008
Callcenter-Leiter
58 216 (Jahr)
IT-Branche/IG Metall 2008
Chemielaborant
44 475 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Chemiker, Chemieingenieur
75 533 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Controller
48 506 (Jahr)
IT-Branche/ver.di
Controller
65 556 (Jahr)
Leitungsfunktion, IT-Branche/ver.di
Dachdecker
29 554 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Diplomat
3 161
Legationsrat A13/Auswärtiges Amt
Diplomat: Leiter einer Botschaft
6 472
Bundesbesoldungstabelle B3/Auswärtiges Amt
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Beruf
Gehalt in Euro/Monat (Jahr)
Anmerkung/Quelle
Dolmetscher
23 120 (Jahr)
selbstständig/Einkommenssteuer statistik 2001
Einkäufer
3 124
lohnspiegel.de3)
Einzelhandelskaufmann
2 155
lohnspiegel.de3)
Elektroinstallateur
36 262 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Entwicklungshelfer
1 300 bis 2 000
Nettounterhaltsgeld, Deutscher Entwicklungsdienst6)
Erzieher
2 130 bis 2 475
TVöD 2009, Kommunen
EU-Beamter
3 700 bis 8 000
Nettoeinkommen, EU-Besoldungsgruppen für Hochschulabsolventen AD5 bzw. AD8/Auswärtiges Amt
EU-Beamter
2 400 bis 5 300
Nettoeinkommen, EU-Besoldungsgruppe AST1 bzw. AST 6 mit Ausbildung, ohne Studium/Auswärtiges Amt
Fachinformatiker
2 638
lohnspiegel.de3)
Fahrlehrer4)
1 850
selbstständig/Stern-Umfrage
Feinmechaniker
36 722 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Fleischer
28 038 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Fotograf
25 190 (Jahr)
selbstständig/Einkommenssteuer statistik 2001
Fremdenverkehrsfachmann
34 741 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Friseur
1 130
NRW/tarifspiegel.de
Gärtner, Gartenarbeiter
27 301 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Gastwirt, Hotelier, Gaststättenkaufmann
27 682 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Gerüstbauer
32 414 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Rank ing: Wer verdient w ie v iel?
Beruf
Gehalt in Euro/Monat (Jahr)
Anmerkung/Quelle
Goldschmied
2 000
www.Berufenet.de der Bundesagentur für Arbeit
Großhandelskaufmann
2 741
lohnspiegel.de3)
Haushaltshilfe 4)
2 000
selbstständig/Stern-Umfrage
Heilpraktiker
20 828 (Jahr)
selbstständig/Einkommenssteuer statistik 2001
Imbissbudenbesitzer
3 000
selbstständig/Stern-Umfrage
Immobilienmakler
7 500
selbstständig/Stern-Umfrage
Industriekaufmann
2 942
lohnspiegel.de3)
Industriemechaniker
2 974
lohnspiegel.de3)
Ingenieur, Maschinenbau
39 040 bis 55 900 (Jahr)
ingenieurkarriere.de
IT-Berater
64 899 (Jahr)
IG Metall 2008
IT-Hardware-Entwickler
39 200 (Jahr)
Berufseinstieg/IG Metall 2008
IT-Hardware-Entwickler, Leiter
65 625 (Jahr)
IG Metall 2008
IT-Marketing-Spezialist
57 940 (Jahr)
berufserfahren/IG-Metall 2008
IT-Projektleiter
64 686 (Jahr)
Personalmarkt 2008
IT-Vertriebsleiter
103 081 (Jahr)
IG Metall 2008
Kassierer
27 736 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Kellner, Steward
24 306 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Koch
24 653 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Kraftfahrzeugmechaniker
2 491
lohnspiegel.de3)
Krankenpfleger
2 000 bis 2 472
TVöD, lohnspiegel.de3)
Landwirt
25 000 (Gewinn/Jahr)
Bayerischer Agrarbericht 2008
169
170
Ich verdiene mehr Gehalt!
Beruf
Gehalt in Euro/Monat (Jahr)
Anmerkung/Quelle
Lehrer, Grundschule
2 7661)
Bundesbesoldungstabelle A12 Einstiegsgehalt
Lehrer, Gymnasium
3 0381)
Bundesbesoldungstabelle A13 Einstiegsgehalt
Schulleiter, Gymnasium
5 8711)
Bundesbesoldungstabelle A16, Höchstgehalt
Schulleiter, Hauptschule
4 6601)
Bundesbesoldungstabelle A14, Höchstgehalt
Logopädin4)
3 260
selbstständig/Stern-Umfrage 2008
Lokführer
1 550 bis 1 850
Nettoeinkommen, Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer 2008
Maler
29 234 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Masseur, Krankengymnast
30 178 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Maurer
29 978 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Ministerialdirektor (z. B. Leiter einer Abteilung in einem Bundesministerium)
9 017
Bundesbesoldungstabelle B9
Ministerialrat
4 623
Bundesbesoldungstabelle A16/B3
Oberstaatsanwalt
4 050
Bundesbesoldungstabelle R2, Alter: 31
Oberbürgermeister
7 961
Bundesbesoldungstabelle B6, in einer Stadt bis 100 000 Einwohner
Orchestermusiker
2 150 bis 3 000
abhängig von der Größe des Theaters, Solomusiker verdienen mehr/Tarifvertrag Musiker in Kulturorchestern
Patentanwalt
143 018 (Jahr)
selbstständig/Einkommenssteuer statistik 2001
Personalsachbearbeiter
2 816
lohnspiegel.de3)
Rank ing: Wer verdient w ie v iel?
Beruf
Gehalt in Euro/Monat (Jahr)
Anmerkung/Quelle
Pfarrer
3 106 bis 4 660
Bundesbesoldungstabelle A13 Einstiegsgehalt, A14 Endgehalt
Pförtner
30 246 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Pharmazeutisch-Technische Assistentin
1 724 bis 2 253
ADEXA
Pilot
2 000 bis 4 000
Einstieg/Vereinigung Cockpit7)
Praktikant
600
alma mater 2008
PR-Assistent
25 132 (Jahr)
Deutsche Public Relations Gesellschaft
PR-Seniorberater
48 181 (Jahr)
Deutsche Public Relations Gesellschaft
Professor
5 060
Bundesbesoldungstabelle W3
Junior-Professor
3 662
Bundesbesoldungstabelle W1
Prostituierte 4)
3 000
selbstständig/Stern-Umfrage
Psychotherapeut
39 478 (Jahr)
selbstständig/Einkommenssteuer statistik 2001
Rechtsanwalt Arbeitsrecht
60 000 (Jahr)
Berufseinstieg/Anwaltsblatt Karriere
Rechtsanwalt Insolvenzrecht
42 000
Berufseinstieg/Anwaltsblatt Karriere
Redakteur
2 871
Tageszeitung, 1. Berufsjahr/Tarifvertrag
Restaurator
19 603 (Jahr)
selbstständig/Einkommenssteuer statistik 2001
Richter Amts- oder Landgericht
3 970
Bundesbesoldungstabelle R1, Alter: 35
Vorsitzender Richter Oberlandesgericht
6 472
Bundesbesoldungstabelle R3
171
172
Ich verdiene mehr Gehalt!
Beruf
Gehalt in Euro/Monat (Jahr)
Anmerkung/Quelle
Präsident Landesarbeitsgericht
7 282
Bundesbesoldungstabelle R5
Sales Manager
72 711 (Jahr)
IT-Branche/ver.di
Sales Manager, Leiter
86 751 (Jahr)
IT-Branche/ver.di
SAP-Berater
62 814 (Jahr)
Personalmarkt 2008
Schlosser
28 685 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Schriftsteller
10 641 (Jahr)
selbstständig/Künstlersozialkasse
Schuhmacher
5 335
selbstständig/Stern-Umfrage
Schweißer
35 349 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Sekretärin
39 800 (Jahr)
Abteilungssekretärin/Kienbaum 2008
Chefsekretärin
58 860
IT-Branche/ver.di
Sozialarbeiter
2 926
lohnspiegel.de3)
Speditionskaufmann
39 823 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Steuerberater
84 595 (Jahr)
selbstständig/Einkommenssteuer statistik 2001
Stiftung: Geschäftsführer
59 000 (Jahr)
Bundesverband deutscher Stiftungen
Straßenbauer
31 642 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Tanzlehrer
22 047 (Jahr)
selbstständig/Einkommenssteuerstatistik 2001
Taxifahrer4)
2 760
selbstständig/Stern-Umfrage
Technischer Zeichner
40 306 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Theaterschauspieler
2 000 bis 3 000
abhängig von der Größe des Theaters
Tierarzt
45 137(Jahr)
selbstständig/Einkommenssteuerstatistik
Übersetzer (Literatur)
20 000 (Jahr)
selbstständig/Uni Bremen5)
4)
Rank ing: Wer verdient w ie v iel?
Beruf
Gehalt in Euro/Monat (Jahr)
Anmerkung/Quelle
Unternehmensberater
20 000 bis 35 000 (Jahr)
Beratungsassistent/Bund Deutscher Unternehmensberater
Unternehmensberater
35 000 bis 60 000
Consultant/Bund Deutscher Unternehmensberater
Unteroffizier
1 731
Bundesbesoldungstabelle A5
Vereinte Nationen: UNBediensteter
4 600 bis 10 000 USDollar
Nettoeinkommen, mit Hochschulabschluss/Auswärtiges AMT
Verkäufer
2 044
lohnspiegel.de3)
Vermögensberater4)
17 600
selbstständig/Stern-Umfrage
Versicherungsfachmann
53 441 (Jahr)
Lebens-, Sachversicherung/Statistisches Bundesamt 20088)
Vertriebsassistent
53 487 (Jahr)
IT-Branche/ver.di
Winzer4)
2 500
selbstständig/Stern-Umfrage
Vorstand eines Dax-Unternehmens
2,8 Millionen (Jahr)
Kienbaum
Zahntechniker
28 352 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Zimmerer
31 642 (Jahr)
Statistisches Bundesamt 20088)
Zugbegleiter
1 783 bis 1 815
Tarifspiegel.de
Durchschnittsarbeitnehmer
3 064
Vollzeitbeschäftigter in Industrie und Dienstleistungen/Statistisches Bundesamt
Erläuterungen: 1) ohne Zulagen; 2) Quelle: Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD); 3) Alle Gehälter von lohnspiegel.de auf Basis einer 40-Stunden-Woche, ohne Zulagen, Weihnachtsgeld, Sonderzahlungen in westdeutschen Unternehmen, 2008; 4) selbstständig; 5) Betzelt: »Flexible Wissensarbeit« (s. Literaturverzeichnis); 6) Entwicklungshelfer arbeiten ohne Erwerbsabsicht. Der Deutsche Entwicklungsdienst (DED) zahlt ihnen ein Unterhaltsgeld, das von Ausbildung und Erfahrung abhängt, außerdem Zuschläge (z. B. ein Kaufkraftausgleich) und über-
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174
Ich verdiene mehr Gehalt!
nimmt die Sozialversicherungsbeiträge; 7) Das Gehalt von Piloten schwankt je nach Fluggesellschaft. Ihre Ausbildung, die zwischen 50 000 und 100 000 Euro kosten kann, müssen Piloten selbst finanzieren. Kapitäne (frühestens nach drei Jahren Berufserfahrung) verdienen ab etwa 6 000 Euro monatlich; 8) Verdienststrukturerhebung für das Jahr 2006. Erfragt wurden Daten für 34 000 Unternehmen mit zehn und mehr Beschäftigten und mehr als drei Millionen Arbeitnehmer. Quellen: lohnspiegel.de: Für die hier genannten Durchschnittswerte wurde immer von einer 40-Stunden-Woche und einem Unternehmen in Westdeutschland ausgegangen. Wie die Umfrage zeigt, liegen die Gehälter im Osten in der Regel niedriger. Für die Umfrage des Magazins Stern aus dem Jahr 2008 zu den Einkommen der Selbstständigen wurden immer nur einzelne Personen befragt, es wurde kein Durchschnitt über eine Berufsgruppe gebildet. Umfragen der IG Metall sowie der Gewerkschaft ver.di für die IT-Branche: HansJoachim Weis »Entgelt in der ITK-Branche 2008. 10. Erhebung«, IG Metall; Ben Häcker, Michael Jäkel »Gehaltsindex für die IT-Branche 2006/2007«, ver.di. Für die Ingenieurberufe liegt eine umfangreiche Gehaltsanalyse des VDI-Verlags vor (VDI Nachrichten: »Ingenieureinkommen 2002 – 2007«). Die Bezüge im öffentlichen Dienst richten sich bei den Angestellten nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes, bei den Beamten nach der Bundesbesoldungsordnung. Die Informationen über die Verdienstmöglichkeiten bei internationalen Organisationen wie der Europäischen Union und den Vereinten Nationen stammen vom Auswärtigen Amt.
Der Beruf, den Sie gesucht haben, ist nicht dabei? Das macht nichts. Sie können das Gehalt selbst recherchieren. Gehen Sie einfach Schritt für Schritt vor: 1. Zu welcher Berufsgruppe und Branche gehört die Tätigkeit? Steuern Sie im Internet die Seiten der zugehörigen Berufsund Branchenverbände, Arbeitgeberverbände und Gewerkschaf-
Rank ing: Wer verdient w ie v iel?
ten an. Wenn Sie diese nicht kennen: Schauen Sie im Berufeportal Berufenet der Bundesagentur für Arbeit (www.berufenet.de): Hier gibt es Informationen über 3 100 Berufe, und bei jedem werden auch weiterführende Adressen und Links genannt. 2. Ist es eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst? Die Gehälter der Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst sind im Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes geregelt. Informationen dazu gibt es zum Beispiel auf der Webseite des Bundesinnenministeriums (www. bmi.bund.de; »Themen A bis Z«: »Öffentlicher Dienst«). Auch die Bundesländer informieren darüber, in Bayern zum Beispiel das Innenministerium (www.innenministerium.bayern.de; »Service«: »Berufe und Stellen«). Hier sind Sie auch richtig, wenn Sie sich über Beamtenlaufbahnen kundig machen möchten. Eine weitere Adresse dafür ist der dbb, die Interessenvertretung der Beamten und Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst (www.dbb.de.). 3. Sie wollen sich über die Gehälter in internationalen Organisationen informieren? Eine gute erste Anlaufstelle ist die Webseite des Auswärtigen Amts (www.auswaertiges-amt.de; »Ausbildung und Karriere«: »… bei Internationalen Organisationen«). Bei der Europäischen Union informiert das Europäische Amt für Personalauswahl über Einstiegs- und Verdienstmöglichkeiten (http://europa.eu/epso/). 4. Sie sind noch Schüler und interessieren sich für Ausbildungsberufe? Eine große Datenbank mit Ausbildungsberufen findet man beim Bundesinstitut für Berufsbildung (www.bibb.de). Hier gibt es Informationen über die Ausbildungsinhalte und die -gehälter. Mehrere Internetseiten richten sich gezielt an Schüler, darunter
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Ich verdiene mehr Gehalt!
www.machs-richtig.de der Bundesagentur für Arbeit. Was auf jeden Fall zum Informationensammeln dazugehört: ein Besuch der Berufsberatung der örtlichen Arbeitsagentur (Links zu allen Arbeitsagenturen gibt es auf www.arbeitsagentur.de: »Partner vor Ort«). 5. Sie sind fast mit dem Studium fertig und wollen sich über Einstiegsgehälter informieren? Ein realistisches Bild der Verdienstmöglichkeiten verschiedener Fachrichtungen gibt die Absolventenbefragung der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS). Die Studie gibt es im Internetangebot des Bundesbildungsministeriums als pdf-Datei (www.bmbf.de; »Wissenschaft«: »Hochschule«: »Publikationen«). Die Bundesagentur für Arbeit informiert über die Arbeitsmarktchancen verschiedener Fachrichtungen. In der Regel werden dabei auch die Verdienstmöglichkeiten genannt. Die Broschüren können kostenlos als pdf-Dateien gelesen werden (www. ba-bestellservice.de; geben Sie als Stichwort »Akademiker« in die Suche ein). Die Gewerkschaft IG Metall erhebt jährlich die Einstiegsgehälter von Wirtschafts- und Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und Informatikern in großen Industrieunternehmen (www.jugend. igemetall.de). Auch einige Personalberatungen informieren über Einstiegsgehälter von Hochschulabsolventen, darunter alma mater (www. almamater.de) und Kienbaum (www.kienbaum.de). 6. Sie suchen nicht nach einem konkreten Beruf, sondern wollen sich einfach über Verdienste in verschiedenen Tätigkeiten informieren? Auf der Webseite www.lohnspiegel.de können Gehälter für mehr als 200 Berufe kostenfrei abgefragt werden. Informationen zu tarifgebundenen Berufen gibt www.tarifspiegel.de.
Glossar
Abfindung Wenn ein Arbeitsverhältnis gekündigt wird, wird unter Umständen vom Arbeitgeber eine einmalige Geldsumme, die Abfindung, gezahlt. Die Abfindung kann sowohl außergerichtlich vereinbart als auch erst vor Gericht beschlossen werden. Öffentlich kritisiert werden häufig Abfindungen von Managern, vor allem, wenn es sich um Millionenbeträge handelt. Armutsgrenze Die Armutsgrenze liegt nach einer Definition der Europäischen Union bei 60 Prozent des Durchschnittseinkommens. In Deutschland sind das für einen Alleinlebenden 781 Euro netto im Monat. Bruttogehalt Das vereinbarte Gehalt ohne Abzug von Steuern und Sozialabgaben. In Gehaltsverhandlungen werden immer Bruttogehälter vereinbart. Durchschnittseinkommen Das Durchschnittseinkommen zeigt das durchschnittliche Bruttogehalt der deutschen Arbeitnehmer. Laut dem Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung sind die Bruttogehälter zwischen 2002 und 2005 um 4,8 Prozent gesunken: von jährlich
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Ich verdiene mehr Gehalt!
24 873 Euro auf 23 684 Euro. Das hat seinen Grund auch darin, dass Teilzeitbeschäftigung zugenommen hat und immer mehr Beschäftigte im Niedriglohnsektor arbeiten. Einmalzahlung Unter einer Einmalzahlung versteht man einen Gehaltsbestandteil, der zusätzlich zu den zwölf Monatsgehältern ausgezahlt wird, daher auch 13. Gehalt genannt. Die Einmalzahlung kann das Weihnachtsgeld sein oder auch vom Betriebsergebnis und/ oder von der persönlichen Leistung abhängen. Einstiegsgehalt Das erste Gehalt, das ein Berufseinsteiger verdient. Elterngeld Diese Form der staatlichen Unterstützung für Familien gibt es seit dem 1. Januar 2007. Das Elterngeld löste das bisherige Bundeserziehungsgeld ab und soll den Einkommenswegfall auffangen, wenn Mütter und Väter sich für den Nachwuchs eine berufliche Auszeit nehmen. Die Finanzspritze gibt es maximal 14 Monate lang, wenn sich die Elternteile bei der Betreuung abwechseln. Ein Elternteil allein wird höchstens zwölf Monate lang unterstützt. (Eine Ausnahme besteht für Alleinerziehende, für die ebenfalls 14 Monate gelten.) Gezahlt werden mindestens 300, maximal 1 800 Euro. Die Höhe des Elterngelds orientiert sich am bisherigen Nettoeinkommen. Geringverdiener und Nichterwerbstätige erhalten den Minimalbetrag von 300 Euro. Frauenberufe Darunter versteht man Berufe, die vor allem von Frauen ausgeübt werden. Dazu zählen zum Beispiel die Berufe der Arzthelferin und der Erzieherin.
Glossar
Freiberufler Eine Gruppe der Selbstständigen. Zu den »Freien Berufen« gehören Ärzte und Apotheker, außerdem Anwälte, Wirtschafts- und Steuerberater sowie Architekten und Selbstständige im Kulturbereich wie zum Beispiel Übersetzer und Journalisten. Gehaltsextras Das sind Leistungen des Arbeitgebers, die zusätzlich zum Gehalt gewährt werden: zum Beispiel Zuschüsse zum Kindergarten oder zum Jobticket, ein Firmenhandy oder ein Dienstwagen. Diese Gehaltsextras sind steuerlich begünstigt. Generation Praktikum Dieser Begriff stand für ein vermeintliches Phänomen auf dem Arbeitsmarkt, das eine öffentliche Debatte auslöste, obwohl es lange kein verlässliches Zahlenmaterial gab: »Generation Praktikum«, das waren Hochschulabsolventen, die trotz exzellenter Ausbildung Schwierigkeiten beim Berufseinstieg hatten und deren Arbeitskraft von Unternehmen ausgebeutet wurde, weil sie nur als Praktikanten beschäftigt waren. Eine Befragung im Auftrag des Bundesbildungsministeriums schaffte 2007 schließlich Klarheit: Praktika von Hochschulabsolventen konzentrieren sich auf bestimmte Branchen und Studienfächer. Eine ganze »Generation Praktikum« gibt und gab es nicht. Im Zuge der Debatte forderten die Gewerkschaften einen besseren Schutz von Praktikanten. Zu ihren Forderungen gehört unter anderem eine Mindestvergütung von Praktika in Höhe von 300 Euro für Studenten und 600 Euro für Hochschulabsolventen. Das Bundesarbeitsministerium überlegt inzwischen eine gesetzliche Regelung.
179
180
Ich verdiene mehr Gehalt!
Gewinnbeteiligung Vor allem größere Unternehmen beteiligen ihre Mitarbeiter am Unternehmensgewinn. Laufen die Geschäfte gut, wird den Mitarbeitern ein Bonus ausgezahlt. Wie das Bonussystem ausgestaltet ist, wird auf Betriebsebene geregelt. Meist sind die Boni für die Mitarbeiter je nach Position unterschiedlich hoch. Heimliche Steuererhöhung (»Kalte Progression«) In Deutschland gibt es einen progressiven Steuertarif: Jeder zusätzlich verdiente Euro (beispielsweise durch eine Gehaltserhöhung) wird mit einem höheren Steuersatz belastet. Wenn der Steuersatz nicht regelmäßig der Inflation angepasst wird, steigen die Steuern »heimlich«, obwohl die Arbeitnehmer real gar nicht mehr verdienen. Investivlohn Investivlohn bedeutet, dass Arbeitnehmern ein Teil ihres Gehalts nicht ausgezahlt wird, sondern sie diesen als Beteiligung an ihrem Unternehmen investieren. Dadurch sollen Arbeitnehmer stärker an Unternehmensgewinnen beteiligt werden. Jahresgehalt Das Jahresgehalt umfasst sämtliche Gehaltsbestandteile: die zwölf Monatsgehälter, möglicherweise Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie eine Einmalzahlung, die abhängig von Betriebsergebnis und persönlicher Leistung sein kann. Leistungsbezahlung Viele Unternehmen haben in den vergangenen Jahren sogenannte variable Gehaltsbestandteile eingeführt. Ein Teil des Gehalts wird dann nicht fix ausgezahlt, sondern variabel an den Unternehmenserfolg und/oder persönlichen Einsatz des Mitarbeiters gekoppelt.
Glossar
Laufen die Geschäfte gut und überzeugt der Mitarbeiter, erhält er den vollen Bonus, bei schlechter Geschäftslage oder wenn der Vorgesetzte mit seinem Beschäftigten nicht zufrieden ist, gibt es weniger. Lohn- und Einkommenssteuer Arbeitnehmer zahlen Lohnsteuer, die ihnen direkt vom Gehalt abgezogen wird. Die Lohnsteuer ist eine Form der Einkommenssteuer. Auch Selbstständige unterliegen der Einkommenssteuer, ebenso Einkommen aus Kapitalvermögen und Vermietung. Mindestlohn Ein Mindestlohn ist gesetzlich geregelt und legt eine für alle Arbeitgeber verbindliche Untergrenze fest: Für weniger Gehalt darf kein Mitarbeiter beschäftigt werden. In Deutschland gibt es – im Gegensatz zu 20 EU-Staaten – keinen branchenübergreifenden Mindestlohn, diskutiert wird eine Untergrenze von 7,50 Euro brutto die Stunde. Minijob Der Begriff steht für eine »geringfügige Beschäftigung«, die auch zusätzlich als Nebenjob ausgeübt werden kann. Mit einem Minijob können Arbeitnehmer 400 Euro im Monat verdienen, ganz ohne Abgaben. Der Minijob-Arbeitgeber zahlt Pauschalabgaben. Mitarbeiterbeteiligung Wenn Mitarbeiter Anteile an ihrem Unternehmen haben, spricht man von Mitarbeiterbeteiligung. Diese ist in Deutschland, verglichen mit anderen Ländern, nicht weitverbreitet. Da sich die Gewinne der Unternehmen in den vergangenen Jahren deutlich stärker erhöht haben als die Arbeitnehmereinkommen, ist es ein Ziel mehrerer politischer Parteien, die Mitarbeiterbeteiligung zu erhöhen. Im Gespräch sind steuerliche Vergünstigungen.
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Nettogehalt Das Gehalt nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben. Niedriglohn Als Niedriglohn gilt ein Verdienst, der deutlich unter dem Durchschnittseinkommen liegt. Laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit liegt die Schwelle bei zwei Drittel des Durchschnittseinkommens, die Gewerkschaften setzen höher an, nämlich bei drei Viertel. Je nach Definition gibt es heute zwischen acht und neun Millionen Niedriglohnempfänger, darunter zwischen drei und vier Millionen Vollzeitbeschäftigte. Pension Die Altersversorgung der Beamten. Beamte erhalten keine Rente, sondern eine Pension. Diese wird von ihrem Dienstherren, bei dem sie verbeamtet sind, gezahlt. Das bedeutet auch: Beamte zahlen nicht in den Rentenversicherung ein. Die Pension beträgt etwa 70 Prozent des Gehalts. Prekäre Beschäftigung Der Begriff »prekäre Beschäftigung« (von dem lateinischen precarius, das »unsicher«, »unbeständig« bedeutet) steht für unsichere und untypische Arbeitsverhältnisse: Prekär Beschäftigte haben keine unbefristete Festanstellung in Vollzeit, sondern arbeiten befristet oder in Teilzeit, sie sind als Leiharbeiter bei Zeitarbeitsunternehmen angestellt, arbeiten freiberuflich oder schlagen sich mit Gelegenheitsjobs durch. Der Begriff »Prekariat« ist eine Zusammensetzung aus »prekär« und »Proletariat«.
Glossar
Reich Reich ist in Deutschland, wer mindestens über 200 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens verfügt. Das sind laut Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung für einen Alleinlebenden 3 268 Euro netto im Monat. Für ein Elternpaar mit zwei Kindern unter 14 Jahren, die alle vier gemeinsam in einem Haushalt leben, sind es 6 863 Euro netto. Schaut man allein auf die Einkommen, sind 6,4 Prozent der Deutschen reich, berücksichtigt man auch ihre Vermögen, sind es 8,8 Prozent der Bevölkerung, was 6,8 Millionen Menschen entspricht. Solo-Selbstständige Viele Selbstständige haben keine Mitarbeiter. Für sie gibt es die Bezeichnung »Solo-Selbstständige«. Sozio-ökonomisches Panel Das ist eine regelmäßige Befragung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung von 20 000 Personen in Deutschland. Sie ergibt unter anderem wichtige Daten über die Erwerbsbeteiligung, die Einkommenssituation und die Gesundheit der Deutschen. Sie ist Grundlage für viele wissenschaftliche Studien. Tarifgehalt Ein Tarifgehalt ist in einem Tarifvertrag festgelegt, der zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften geschlossen wird. Es umfasst das monatliche Grundgehalt und auch Leistungszahlungen, Weihnachts- und Urlaubsgeld, vermögenswirksame Leistungen und Zulagen. Arbeitgeber, die einen Tarifvertrag unterzeichnet haben, dürfen ihre Beschäftigten nicht schlechter bezahlen als darin vereinbart. 65 Prozent der Beschäftigten in Westdeutschland und 54 Prozent in Ostdeutschland unterliegen der Tarifbindung.
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Teuerungsrate Wie sehr die Preise in Deutschland für die privaten Haushalte steigen, berechnet das Statistische Bundesamt. Grundlage ist ein fiktiver Warenkorb, der sich aus mehr als 700 Komponenten zusammensetzt und typische Ausgaben der privaten Verbraucher abbildet, darunter Miete, Benzin, Lebensmittel und Elektronikprodukte. Im Jahr 2007 ermittelten die Statistiker die höchste Inflationsrate seit 1994: Sie lag bei 2,2 Prozent. Vermögenswirksame Leistungen Viele Arbeitgeber zahlen vermögenswirksame Leistungen. Die Mitarbeiter schließen dafür einen Sparvertrag ab, auf den der Arbeitgeber die monatliche Sparrate automatisch einzahlt. Verschwiegenheitsklausel Viele Arbeitsverträge enthalten eine sogenannte Verschwiegenheitsklausel: Arbeitgeber und Mitarbeiter vereinbaren darin, dass über die Gehaltshöhe nicht gesprochen werden darf. Zeitarbeit Auch Leiharbeit oder Arbeitnehmerüberlassung genannt. Zeitarbeitsunternehmen verleihen ihre Beschäftigten an Betriebe. Die Arbeitnehmer bleiben in dieser Zeit beim Verleihunternehmen angestellt und beziehen auch von diesem ihr Gehalt. In Deutschland gibt es fast 8 000 Zeitarbeitsunternehmen, die 670 000 Zeitarbeiter beschäftigen. Von Mitte der neunziger Jahre bis 2007 hat die Zahl der Beschäftigten in der Branche um 300 Prozent zugenommen. Ihr Anteil an allen Beschäftigten in Deutschland liegt dennoch immer noch unter 2 Prozent.
Weiterführende Links
Allgemein http://www.berufenet.de Die Berufedatenbank der Bundesagentur für Arbeit stellt 3 000 Berufe vor, beschreibt Ausbildungswege und Verdienstmög lichkeiten und nennt weiterführende Adressen zu Berufsverbänden. http://www.lohnspiegel.de Die Internetseite der Gewerkschaften informiert über Gehälter in unterschiedlichen Berufen und Branchen. Die Daten stammen aus einer laufenden anonymen Gehaltsumfrage, an der jeder teilnehmen kann.
Akademiker http://www.ba-bestellservice.de Die Bundesagentur für Arbeit informiert über die Arbeitsmarktsituation in verschiedenen Studienrichtungen (zum Beispiel Apotheker, Ärzte, Juristen, Sozialwissenschaftler). Dabei werden auch Verdienstmöglichkeiten genannt. Die Publikationen richten sich an Hochschulabsolventen und Berufseinsteiger und können im
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Internet kostenlos als pdf-Dateien heruntergeladen werden (Suchbegriff »Akademiker«). http://www.his.de Die Hochschul-Informations-System (HIS) veröffentlicht Studenten- und Absolventenbefragungen, beispielsweise zur Studienwahl und zum Berufseinstieg.
Ausbildung http://www.bmas.de Das Bundesarbeitsministerium bietet Berufseinsteigern und Praktikanten Informationen zum Thema »Generation Praktikum«. http://www.bibb.de Das Bundesinstitut für Berufsbildung informiert über die Vergütungen in 185 Ausbildungsberufen. Außerdem gibt es ausführliche Beschreibungen der Ausbildungsinhalte. http://www.praktika-offensive.de Der Deutsche Journalistenverband richtet sich mit diesem Internetauftritt an Praktikanten und Praktikantenbetreuer im Journalismus. Beispielsweise können Praktikanten dort ihre Erfahrungen mit Arbeitgebern veröffentlichen. http://www2.dgb-jugend.de/studium/online-beratung/beratungsforum Die DGB-Jugend des Deutschen Gewerkschaftsbunds hilft bei rechtlichen Fragen, wenn es um Studium, Job und Praktikum geht. Es werden online auch Fragen beantwortet.
Weiter f ührende Link s
Berufseinsteiger http://www.jugend.igmetall.de Auf den Jugendseiten der Gewerkschaft IG Metall gibt es ein Lexikon zum Arbeitsrecht und Informationen zu Arbeitsverträgen. Der Ratgeber Arbeitsvertrag kann für ein paar Euro online bestellt werden (www.igmetall.de/buecher/arbeitsvertrag). http://www.alma-mater.de Die Personalberatung alma mater veröffentlicht jährlich eine Gehaltsumfrage über die Einstiegsbedingungen von Hochschulabsolventen. Die Gehälter sind nach Funktionen wie Marketing und Rechnungswesen gegliedert.
Einkommensentwicklung http://www.bmas.de Auf seiner Webseite stellt das Bundesarbeitsministerium eine Kurzfassung des 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung (Stand: Juli 2008) zur Verfügung (Suchbegriff »Armutund Reichtumsbericht«). http://www.sozialpolitik-aktuell.de Dieses Angebot der Universität Duisburg sammelt Daten und Links zum Thema Arbeitsmarkt und Sozialstaat. Relevante Studien und Veröffentlichungen verschiedener Institute werden hier aufgelistet. http://www.destatis.de Das Statistische Bundesamt bietet einen »Persönlichen Inflationsrechner« an. Hier kann jeder online berechnen, wie sehr seine
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Ich verdiene mehr Gehalt!
persönliche Teuerungsrate vom Durchschnittsbürger abweicht (Suchbegriff »Persönlicher Inflationsrechner«).
Einzelne Berufe und Branchen http://www.anwaltsblatt-karriere.de Das Anwaltsblatt Karriere des Deutschen Anwaltvereins hat in mehreren Umfragen die Einstiegsgehälter von Anwälten erhoben. Die Artikel stehen auch online zur Verfügung. http://www.adexa-online.de Die Apothekengewerkschaft informiert über Berufe und Tarifbedingungen in Apotheken. http://www.kienbaum.de Die Personalberatung Kienbaum veröffentlicht regelmäßig Gehaltsanalysen für verschiedene Berufe und Positionen, beispielsweise für Berufseinsteiger, Führungskräfte, Ingenieure und Sekretärinnen. Die Studien sind kostenpflichtig, die wichtigsten Daten werden aber in Pressemitteilungen veröffentlicht. http://www.ich-bin-mehr-wert.com Die von der Gewerkschaft ver.di getragene Webseite richtet sich an Beschäftigte der IT-Branche. Sie gibt Informationen über Gehälter, Angebote zur Zeugnisberatung und einen Newsletter. http://www.igmetall.de/itk Die IG Metall veröffentlicht jährlich eine Gehaltsumfrage in der IT-Branche. Diese Studie ist über die Webseite kostenpflichtig zu beziehen (circa 13 Euro). Die Gehälter für Hochschulabsolventen werden direkt auf der Internetseite veröffentlicht und stehen kostenfrei zur Verfügung.
Weiter f ührende Link s
http://www.ingenieurkarriere.de Der Verein Deutscher Ingenieure informiert über die Verdienstmöglichkeiten von Ingenieuren. Wer beim kostenlosen OnlineGehaltstest mitmacht, erhält auch eine individuelle Auswertung, die zeigt, ob das eigene Gehalt konkurrenzfähig ist. http://www.marburger-bund.de Der Marburger Bund, die Interessenvertretung der angestellten Ärzte, veröffentlicht die Tarifgehälter der Ärzte an Krankenhäusern.
Eltern http://www.bmfsfj.de/Elterngeldrechner Das Bundesfamilienministerium hat einen Elterngeldrechner ins Netz gestellt. Hier kann man vorab berechnen, wie hoch das Elterngeld ausfallen wird. http://www.erfolgsfaktor-familie.de Auch hinter diesem Internetangebot steht das Bundesfamilienministerium. Ziel des Projekts »Erfolgsfaktor Familie«, an dem sich neben dem Ministerium auch Arbeitgeber und Gewerkschaften beteiligen, ist es, die Familienfreundlichkeit der Unternehmen zu erhöhen. Interessierte finden hier unter anderem verschiedene Studien zum Thema.
Frauengehälter http://www.boecklerboxen.de/3053.htm Die gewerkschaftliche Hans-Böckler-Stiftung informiert über die
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Ich verdiene mehr Gehalt!
Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dabei wird besonders die Situation der Frauen dargestellt. http://www.frauenlohnspiegel.de Auf dieser Seite, die zum Projekt lohnspiegel.de der Gewerkschaften gehört, können Beschäftigte anonym ihre Gehaltsdaten eingeben. Sie fließen dann in einen kostenlosen Gehaltscheck ein, in dem die Gehälter in mehr als 180 Berufen nach verschiedenen Kriterien abgefragt werden können. Außerdem bietet die Seite Informationen zu den durchschnittlichen Gehaltsunterschieden zwischen Männern und Frauen. http://dip.bundestag.de Der Deutsche Bundestag hat 2002 einen Bericht zur Einkommenssituation von Frauen und Männern veröffentlicht, der als pdf-Datei heruntergeladen werden kann (http://dip.bundestag.de/ btd/14/089/1408952.pdf).
Gehaltsanalysen, kostenpflichtig http://www.geva-institut.de Bei der Münchner Personalberatung Geva-Institut kann man sein Gehalt mit Vergleichsdaten überprüfen lassen. Dafür wird eine Gebühr verlangt. http://www.personalmarkt.de Auch die Hamburger Vergütungsberatung personalmarkt bietet kostenpflichtige individuelle Gehaltsanalysen.
Weiter f ührende Link s
Internationale Karrieren http://www.auswaertiges-amt.de Auf der Webseite des Auswärtigen Amts gibt es unter dem Menü-Punkt »Informationsservice« ausführliche Informationen über Einstiegsmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen bei internationalen Organisationen. Es werden auch Gehälter genannt.
http://europa.eu/epso/career_en.htm Das Europäische Amt für Personalauswahl informiert über die Einstiegsmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen bei der Europäischen Union.
Leistungsbezahlung http://www.iab.de Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit hat die Verbreitung von Mitarbeiterbeteiligungen in deutschen Unternehmen untersucht. Der direkte Link zum IAB-Kurzbericht Nr. 13 vom 2.8.2007 (pdf-Datei): http://doku. iab.de/kurzber/2007/kb1307.pdf. http://www.boeckler.de/32014_85563.html Die gewerkschaftliche Hans-Böckler-Stiftung hat untersucht, wie die Gewinnbeteiligungen innerhalb der Unternehmen auf die Mitarbeiter verteilt sind.
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Managerbezüge http://www.sec.goc/xbrl Die US-Börsenaufsicht stellt eine Internetseite bereit, auf der die Gehälter der Manager der 500 größten US-Unternehmen nachgeschlagen werden können. http://www.corporate-governance-code.de Der Deutsche Corporate Governance Kodex veröffentlicht Empfehlungen zu guter Unternehmensführung. Sie richten sich an börsennotierte Gesellschaften. http://www.dsw-info.de/Vorstandsverguetung-2007.1149.0.html Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz stellt auf ihrer Internetseite Informationen zur Vorstandsvergütung der 30 Dax-Unternehmen zur Verfügung.
Nebenjob http://www.minijobzentrale.de Auf dieser Seite gibt es alles Wissenswerte über Minijobs, also geringfügige Beschäftigungen bis zu einem monatlichen Einkommen von 400 Euro. Der Vorteil: Der Arbeitnehmer zahlt keine Abgaben. Ein Minijob kann auch zusätzlich zur Hauptbeschäftigung angenommen werden.
Öffentlicher Dienst http://www.beamte.ver.di.de Die Gewerkschaft ver.di informiert über ihre Forderungen für Beamte; die Internetseite gibt unter anderem eine Übersicht der
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unterschiedlichen Arbeitszeiten von Beamten je nach Dienstherren und Erläuterungen der Besoldung. http://www.bmi.bund.de Auf den Seiten des Bundesinnenministeriums finden sich die Bundesbesoldungstabellen, nach denen sich die Bezüge der Beamten richten, und auch der Tarifvertrag des öffentlichen Diensts (»Themen von A bis Z. öffentlicher Dienst«). http://www.dbb.de Der dbb ist die Interessenvertretung der Beamten und Arbeiternehmer im öffentlichen Dienst.
Selbstständigkeit http://www.altersvorsorge-in-deutschland.de Die Studie der Rentenversicherung informiert über die Altersvorsorge verschiedener Bevölkerungsgruppen. In einem Online-Formular kann die Vorsorge nach verschiedenen Kriterien abgefragt werden. http://www.djv.de Der Deutsche Journalistenverband informiert über die Situation freiberuflicher Journalisten. http://www.existenzgruender.de existenzgruender.de ist eine Seite des Bundeswirtschaftsministeriums und bietet branchen- und berufsspezifische Informationen über verschiedene Wege in die Selbstständigkeit, die man kostenlos herunterladen kann, sowie Hinweise auf weiterführende Links und Adressen.
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http://www.freie-berufe.de Der Bundesverband der freien Berufe vertritt die Interessen der Freiberufler. Zu den freien Berufen gehören beispielsweise heilkundliche Berufe wie Ärzte, außerdem Steuerberater, Übersetzer und Journalisten. http://www.gulp.de Das Portal für Freiberufler in der IT-Branche veröffentlicht online die Honorarsätze der IT-Experten. http://www.ifb.uni-erlangen.de Das Institut für freie Berufe an der Universität Erlangen-Nürnberg. http://www.gruenderagentur-bayern.de Die Landesnotarkammer Bayern informiert über Wege in die Selbstständigkeit und gibt die nötigen rechtlichen Informationen. http://www.künstlersozialkasse.de Über die Künstlersozialkasse können sich Kunstschaffende wie Schauspieler, Maler und Schriftsteller versichern. Die Einkommensstatistiken der KSK geben einen Blick in das harte Leben im Kulturbereich: Die durchschnittlichen Jahreseinkommen liegen zwischen 7 000 und 10 000 Euro brutto.
Steuern http://www.abgabenrechner.de Auf dieser Seite des Bundesfinanzministeriums kann interaktiv die Höhe der Einkommenssteuer berechnet werden. http://www.bundesfinanzministerium.de Das Bundesfinanzministerium bietet unter »Service« verschiedene
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Broschüren zum kostenlosen Download an, beispielsweise eine kurze Einführung in die Einkommenssteuer. http://bundesrecht.juris.de/estg Das Bundesministerium der Justiz veröffentlicht online das Einkommenssteuergesetz. http://www.finanztest.de Die Stiftung Warentest veröffentlicht ihre Tests und Informationen, unter anderem zu den Themen Steuern und Gehalt, auch im Internet. (Viele Artikel sind allerdings kostenpflichtig.) http://www.ihre-vorsorge.de/Betriebliche-Altersversorgung.html Auf diesen Seiten stellen die Träger der gesetzlichen Rentenversicherung Information zur betrieblichen Altersvorsorge bereit. http://www.steuerzahler.de Der Bund der Steuerzahler informiert über Steueränderungen und gibt Tipps zur Steuerklärung. In einem Online-Steuerlexikon kann man Hunderte Begriffe nachschlagen – von »Abfindung« bis »Zugewinn«.
Tarifgehälter http://www.tarifspiegel.de Die Hans-Böckler-Stiftung der Gewerkschaften informiert in ihrem WSI-Tarifarchiv über Tarifvergütungen in mehr als 200 Berufen verschiedener Branchen. http://www.djv.de Die Webseite des deutschen Journalistenverbands bietet die Tarifverträge für angestellte Redakteure.
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Luik, Arnu: »›Zum Manager wird man geboren‹. Interview mit Michael Hartmann«, Stern 41/2007 Neidhart, Christian: »Status ist wichtiger als Gehalt«, Süddeutsche Zeitung vom 5.12.2007 Oertzen, Andreas; Reuter, Joachim: »Wie viel verdienen Selbstständige?«, Stern 12/2008 Oldag, Andreas: »Verschnupfte Großverdiener«, Süddeutsche Zeitung vom 4.12.2007 »Größter Lohnrückstand bei älteren Frauen«, Boeckler impuls 4 2008 vom 5.3.2008, Hans-Böckler-Stiftung Sammet, Steffi: »Mehr Gehalt«, Junge Karriere, November 2007 Schäfer, Ulrike: »Frauen geben zu früh auf«, Süddeutsche Zeitung vom 24.5.2008 Sparmann, Anke: »›Ein diffuses Gefühl der Ungerechtigkeit‹. Interview mit dem Soziologen Sighard Neckel«, Geo 10/2007 Ulrich, Stefan: »Ein Land spielt Detektiv«, Süddeutsche Zeitung vom 3.5.2008 Westerhoff, Nikolas: »Schlechte Chefs«, SZ Wissen, Juni 2008
Register
Abfindung 58, 177 Abgabenbelastung 62–65 Abgabenrechner 130, 149 access (Recruiting-Dienst leister) 149, 155 Ackermann, Josef 9, 52, 54, 56 f. Aktienoptionen 57 alma mater (Personal beratung) 120, 149 f., 154, 176 Altersarmut 10 Anwalt 33–35, 89, 120 Arbeitslosenquote 19 Arbeitsverträge 155 f. Arbeitszeiterhöhung 162 Architekt 16, 102f., 166 Armut 69–71 Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung 66, 68 f., 87 Armutsgrenze 110, 177 Armutsquote 69 Arzt 29f., 74, 100, 166 Arzthelfer 96, 166 Assistent/in 119 Augenarzt 30 Ausgleich siehe Überstunden Außertarifliche Bezahlung 24
Auswärtiges Amt 175 Auszeit, berufliche 42 Auszubildende 94 f. Bachelor-Absolventen 22 BAföG 62 Banker, Banken 22, 49, 124, 166 BAT siehe Bundesangestelltentarifvertrag Bauingenieur 24 f., 166 Beamtenbesoldung 30, 83–85, siehe auch Gehaltsübersichten Beamtenbezüge siehe Beamtenbesoldung Beamtenlaufbahn 82, 175 Beamter 30, 81–86 Belegschaftsaktien 73, siehe auch variable Vergütung Benzingutscheine 132, siehe auch variable Vergütung Beratungsfirmen 23 Berufseinsteiger 13–23, 99–108, 148–157 Beschäftigung unter Niveau 17 Beschäftigungsunsicherheit 14 Betriebliche Altersversorgung 129–131, 155
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Betriebswirtschaft 22, 110 Bildhauer 76, 105, 167 Bildungsrendite 19 Biologe 103, siehe auch Naturwissenschaften Bitkom 26 Bonus 45, 48, 124 f. siehe auch variable Vergütung Börsig, Clemens 59 Bruttogehalt 177 Bundesagentur für Arbeit (BA) 33 f., 37, 127, 149, 175 f. Bundesangestelltentarifvertrag (BAT) 37 Bundesbildungsministerium 176 Bundesinstitut für Berufsbildung 175 Bundesregierung (Bezüge) 85 f. Chemiebranche 22, 25, 61, 110, 167 Controlling 26, 167 Cromme, Gerhard 58f. Dachdecker 109, 167 Dax-Unternehmen 52 f. DCGK siehe Deutscher Corporate Governance Kodex Designer 75 f. Deutscher Anwaltsverein 34 Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK) 58 Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) 68 f., 71 f., 160 Dienstwagen 129, 131 Diskriminierung von Frauen 40 Dolmetscher 110, 168
Durchschnittseinkommen – bei Akademikern – nach Bildungsabschluss 15, 18 f., 177 Einkommensdurchschnitt siehe Durchschnittseinkommen Einkommensentwicklung 71 f. – bei Akademikern 16 Einkommensteuer 181 Einkommensübersicht (Selbstständige) 75 Einkommensverteilung 68 f. Einmalzahlungen 124 f., 155, 178, siehe auch variable Vergütung Einstiegsgehälter 20–22, 25, 178 Einzelhandelskaufmann 39, 109, 168 Elektrobauingenieur 14 Elektrotechnik 16, 24 Elitenforschung 87 f. Elterngeld 114, 178 Elternzeit 42, 114–117 Entgeltersatz 65 Erzieher 97 Erziehungsurlaub 115 Esser, Klaus 51 Europäisches Amt für Personalauswahl 175 Fachschulabsolventen 19 f. Fahrzeugbau 22, 25 Familienpause siehe Elternzeit Finanzbranche 23, 89 Firmengröße 21, 24, 26, 42, 59 Firmenhandy 129, 131 Firmenwagen siehe Dienstwagen
Fixgehalt 50 Florist 109 Forschungsinstitut für Bildungsund Sozialökonomie 20 Fortbildung siehe Weiterbildung Frauen in Führungspositionen 40–43 Frauen- und Männergehältervergleich 39 Freiberufler siehe freiberufliche Selbstständige Freiberufliche Selbstständige 74 f., 100, 179 Friseur 94 f., 109, 168 Gagen siehe Gehaltsübersichten Gastronomie siehe Hotel- und Gaststättengewerbe Gehaltsbestandteile 123 f. Gehaltsentwicklung 19 Gehaltserhöhung 151, siehe auch Gehaltsverhandlungen Gehalts-Ranking 166–173, siehe auch Gehaltsübersichten Gehaltssteigerungen 61 f. Gehaltsübersichten 166–173 – Anwälte 33 f. – Ärzte 30 – Auszubildende 95 – Beamte 30, 83 – Film und Theater 107 – Finanzbranche 91 – Führungspositionen 41 – Geisteswissenschaftler 35–37 – helfende Berufe 97 – Hochschulabsolventen 101 – Ingenieure 24, 166
Reg ister
– IT-Experten 27–29 – Sozialwissenschaftler 35–37 – Lehrer 32 – Topverdiener 90 – Zeitarbeiter 111, 113 Gehaltsvergleich 7 Gehaltsverhandlung 43–45, 123–157 Gehaltsvorstellungen 151–156 Geisteswissenschaftler 17, 35–37, 99, 101, 103 Generation Praktikum 11, 179 Geschäftsführer-Gehälter 54 Geva-Institut München 134 Gewinnbeteiligung 46–50, 112, 124 f., 180, siehe auch variable Vergütung Gewinne siehe Unternehmensgewinne Goldschmied 104, 169 Grafiker 110 Großunternehmen 21 Hans-Böckler-Stiftung 38 f., 46, 50, 78, 128, 162 Hardwareentwicklung 28 Hartz IV 70 Heimliche Steuererhöhung 63, 180 Heinrich-Heine-Consulting 47 High Potentials 23 Hochschulabschluss 13, 22 Hochschulabsolventen 19, 22–23, 37 Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) 14 f., 17, 20, 99, 102 f., 154, 176
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Hotel- und Gaststättengewerbe 109, 168 Idealismus 4 IG Metall 22, 27, 36, 79 f., 112, 149, 156, 176 Industriemechaniker 39, 169 Inflation 61–63 Informatiker 16, 22, 24, 100, 149, 168, siehe auch IT-Branche Ingenieur 23–26, 38, 48, 99, 110 Ingenieurswissenschaften 22 f., 149 Institut der deutschen Wirtschaft Köln 49, 124 Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) 46, 70, 108–110, 112 Institut für Wirtschaft und Gesellschaft Bonn 68 Institut für Wirtschaftsforschung Halle 71 Institut zur Zukunft der Arbeit Bonn 160 Internist 30 Investivlohn 180 Investmentbanker 91 f. IT-Branche 23, 26–29, 35, 79, 93, 110, 118, 149, 169, siehe auch Informatiker Jahresgehalt 125, 153, 180 Jahressonderzahlung siehe Einmalzahlungen, siehe Weihnachtsgeld Jobticket 131 f., 141
Journalist 36, 76, 105 Jurist 20, siehe auch Anwalt Kalte Progression siehe Heimliche Steuererhöhung Kameramann 106 Kapitaleinkommen 49 Kienbaum GmbH 23, 26, 52, 54, 56, 59, 118 f., 129, 149, 176 Kinderarmut 70 Kinderbetreuungszuschuss 131, 141, siehe auch variable Vergütung Kindergeld 62 Konjunkturlage 19 Kulturwissenschaftler 14–17, 101, 103 Künstler 76, 104 Künstlersozialkasse 76, 105 Lehrer 30–33 Lehrlinge siehe Auszubildende Leistungsbezahlung 9, 45–51 Leistungszulagen 125 f. Lektor 75 f. Lohnspiegel 78 Lohnsteuer 181 Lokomotivführer 98 Magisterabsolventen 16 f. Magisterstudiengänge 14 Maler 76, 105 Managerbezahlung 9, 51–60, 67 f. Marburger Bund 29 Marketingbranche 18, 20 Maschinenbauingenieur 14, 16, 24 f., 169
Maurer 98 MBA-Abschluss 23 McKinsey & Company 69 Medienunternehmen 21, 36 f. Mediziner 20, siehe auch Arzt Mindestlohn 109, 181 Minijob 181 Mitarbeiterbeteiligung 181, siehe auch variable Vergütung Mitarbeitergespräche 138 f., siehe auch Gehaltsverhandlungen Mitarbeiter-Rankings 162 f. Mittelschicht 68 f. Monatsgehalt 126 Münchner Forschungsinstitut ifo 62 Musiker 104 f. Mütter siehe Elternzeit Naturwissenschaften 20, 22, 100, 149 Nettogehalt 182 Niedriglohnsektor 11, 108, 112, 182 Notar 35, 74 f. Öffentlicher Dienst 21, 175 Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 32 Pension 82, 85, 182 Personalwesen 20 Pflegeberufe 96 Pharmaunternehmen 23, 25 Pharmazeut siehe Apotheker, siehe Pharmaunternehmen
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Pilot 98 Pisa-Studie 87 Politologe 101 Prädikatsexamen 33 Praktikum 36, 102–104 Prämien 9, 45, 124 f., siehe auch variable Vergütung PR-Branche siehe PublicRelations-Branche Prekäre Beschäftigung 182 Probezeit 154 f. Produktionsleiter 106 Produktmanager 89 Projektmanagement 25 f., 28 Promotion 23 f. Provision 126 Psychologe 16, 103 Public-Relations-Branche 37 Radiologe 30 Realer Nettolohn 62 Redakteur 36 Regisseur 106 Reichensteuer siehe Spitzensteuersatz Reichtum 66 f., 71 f., 86–92, 183 Reichtumsquote 10, 66 f. Rente 40, 62 Schauspieler 76, 105–108 Schriftsteller 105 Sekretärin siehe Assistent/in Selbstständigkeit 73 f. Sicherheitsbranche 109 Softwareentwicklung 28 Solo-Selbstständige 73, 75, 183 Sozialabgaben 63–65
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Sozialarbeiter 110 Sozialwissenschaftler 35–37, 99, 101 Sozio-ökonomisches Panel 183 Spitzensteuersatz 68 Sprachwissenschaftler 14, 100 f., 103 Standard & Poor's 500 54 Standortfaktor 117–120 Statistisches Bundesamt 74, 133 Steuerberater 74 f. Straßenbauer 98 Tarifgehalt 22, 24, 31, 60, 79, 183 Tarifspiegel 79 Tarifvertrag 24, 46 Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) 37 Teuerungsrate 183 Tonassistent 106 Towers Perrin 50, 91, 160 Übersetzer 75 f., 110 Überstunden 126 f., 150, 155 Unicef 70 Unternehmensgewinne 49 Unzufriedenheit (Gehalt) 120– 122 Urlaubsgeld 127 f., 150, 153, 155 Variable Vergütung 27, 45–51, 57, 72, 124 f., 129, 141, 155, 179
Verdienstübersichten siehe G ehaltsübersichten Vergleich von Gehältern siehe Gehaltsvergleich Vermögen 71 f. Vermögensbildung 86–92 Vermögenswirksame Leistungen 128, 155, 184 Verschwiegenheitsklausel 77 f., 184 Versicherungen 49, 124 Vertrieb 26–28, 89, 126 Volontariat 36 Vorstandsgehälter siehe Managerbezahlung Vorstellungsgespräch 152 f. Warengutscheine 132, siehe auch variable Vergütung Weihnachtsgeld 46 f., 128 f., 150, 153, 155 Weiterbildung 132 Wiedereinstieg 116 f. Wirtschaftsingenieur 16, 24 Wirtschaftsprüfer 74 f. Wirtschaftswissenschaftler 14, 89, 99 f., 103, 149 Zeitarbeit 21, 104, 110–114, 184 Zielvereinbarungen 48 f., 138 Zugbegleiter 98 Zusatzleistungen (zum Gehalt) 129, siehe auch variable Vergütung