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(Pap. Leiden I 344 recto, 11,11-13,8; 15,13-17,3)
J Zur ,geittijgen Krise der ersten Zwischenzeit und ihrer Bewältigung
Von GERHARD
RECHT
Vorgelegt am 25. Juni 1966 von Eberhard Otto
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HEIDELBERG 1972 CARL 1FINTER • UNIVE'R'SIT^TSYE^AG'
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Diese Abhandlung erscheint leider mit großer Verzögerung. Die Ursachen sind persönlicher und außerperaönlicher Art. Die Akademie und der Verlag, denen für ihr Verständnis vielmals gedankt sei, tragen keine Verant wortung. .Auch ein positives Moment hat retardierend gewirkt* Nachdem die Arbeit abgeschlossen war, kam ich durch die Liebenswürdigkeit von Herrn Kollegen A. Kissens in den Besitz einer Infrarotfotografie des Pap. Leiden I 344 re., die er mir in seiner Eigenschaft als Direktor des Leidener Rijksmuseum van Oudheden zur Verfügung stellte. Herrn Professor Klasens sei auclf liier für sein generöses Entgegenkommen aufrichtig gedankt; desgleichen dafür, daß er schließlich auf meine Anfrage hin auch die Erlaubnis einer Teilpublikation der Fotos, soweit für meine Schrift nötig, erteilt hat. Diese Fotos sollen bald in einer Zeitschrift ver öffentlicht werden^ da sie in die Abhandlung" nicht mehr aufgenommen werden konnten. ~ ; Den Kern der hier Vorgetragenen Ergebnisse habeich in den'Jahrein 19641965 erarbeitet, als ich die „Admonttions" durch ilreS Semester in Semi? naren las. Fast alles, was im Haupttext steht, gehy auf diese Zeit zurück. Später gewonnene Ergebnisse finden sich in den /,Nac^trsgen'-«nd den „letzten Nachträgen", die in dieser Reihenfolge hinter „dem Haupttext stehen und auf die mit Marginalien außerhalb des Satzspiegels verwiesen ist. Ich bedaure, daß dem Leser durch die teilweise umfangreichen Nach trage die Lektüre erschwert wird. Mit Rücksicht auf den Verkaufspreis wurde auf Neuumbruch verzichtet. Der Haupttext blieb also so stehen, wie er seit 1967 im Umbruch stand. Lediglich an wenigen Stellen, wo sich dies leicht bewerkstelligen ließ, wurde im Haupttext geändert; diesdlStel len sind ohne weiteres EU erkennen. Der Leser kann nun - was gewiß r^cht in meiner Absicht lag -hie. und da eine ältere mit einer jüngeren, maßgeb lichen Auffassung vergleichen. * Die Mehrschichtigkeit der Arbeit hatte leider auch eine gewisse Inkon sequenz im Gebrauch, von Abkürzungen ku*\Folge, die ich - wie andere UnVollkommenheiten^- zu entschuldigen bitte. Auf ein Abkürzungs verzeichnis habe ich zugunsten eines. Stellenverweises verzichtet. Der Ägyptologe findet sich ki den Abkürzungen und Kurxnennungen hoffent lich zurecht. Der Index der Stellen war ein arbeitsmethodisch unabding bare« Erfordernis. Bas Problem, was i »registrierenlohnte und was nicht, liabe ich kaum in idealer Weise gelöst, doch versuchte ich* einen vernünf tigen Kompromiß durchzuhalten. \
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Der Fachmann erkennt, welchen Auffassungen anderer ich mich in den historischen und dironolog»ch«o Fragen beipflichtend angeschlossen habe: Ich habe ▼©raucht, auch h&*Ori>ch ein wenig weitertukommon, doch bleiben natürlich gewichtige Fragen offen. D a ich nicht weiß, wer in Memphis neben dem letzten Schattenkönig vor der Besetzung durch den HeiakleopolHaner die faktisch relativ stärkst« Macht in Händen hatte, ist , «..B. eineDeutung, wie sie A . Kissens in „ A Social Revolution in Anrient E g y p t " vorträgt (Travaux du Centre d'Archeologie Mediterraneenne de TAoadcmle Polonaise des Sdenoesy t. «, Etüde« et Trmvaux I I , 1967), mutatis mutandis nicht unvereinbar mit. der meinigen; die Deutung J . Spiegels dagegen (Sociale und weltanschauliche Reformbewegungen im Alten Ägypten, 1950) ist inkompatibel. - Zumal in Teil Ö („Das Problem der.Änfcswt' und anschließende Fragen") mag man die Auswertung von Texten vermissen, die manche als wesentliche geistesgeschichtliche Zeug nisse für die Erste Zwischenteit werten :* etwa «atiger wichtiger Passagen aus den C T , des Antef-Harfneriieds, der „Vernichtung des Menschen-! geschlechts", vielleicht auch des „Lebensmüden" und des „Bauern". Er stens aber stellt sich in jedem Fall das Problem, ob ein Text mit wesenthchen Teilen inhaltlich in diese Zwischenzeit zuiiickxeicht; soweit kontrol- lierbar, sind alle genannten Texte in MR-Metrik überliefert, was auf Umbildung beruhen kann. Zweitens habe ich Vollständigkeit ohnehin nicht angestrebt; auf Einzelnes kann und brauche ich daher nicht ein'■ zugehen. Zur Metrik ( A R und M R ) ist eine Regel nachzutragen: Von Präpositionen können mit einer Endung -;" >w sogenannte PräpäSätionaladverbien abgeleitet^ werden. Soweit der Satz gilt: „Die Endung -/-{> w] ersetzt die — Anfügung eines Personalpronomens der 3. Person, so daß man z, B. nj -^ sowohl für nf wie für IM und nsn gebrauchen kann" ( E D Z X / A G § 751), baden diese „^Adverbien" metrisch kein eigenes Kolon. Das zeigt, daß die Endung jftt entweder primär oder von einem uns nicht mehr iugänglichen "Punkt der Sprachentwicklung an auf einer Ebene mit den Pereonalsuffixen stand, d. h. ein solches Suffix war; -j(v> verhielt sich dann, etwas vereinfacht ausgedrückt, zu -/> -*, -*n ebenso wie das enklitische Pronomen st zum
u n d s j (zum Alter von *f: G E G p.46 n.8; E D Z L , A G p . 77 n. 1).
Damit erklärt sich nun die Opposition zwischen koptisch Stjtmow (*j^maw < *fmaj, Suffixform, angebliches Prapositionaladverb) und S tpmaw „dort" (ffmsno adet.*jyUw, Prapositionaladverb), wobei zu beachten ist, daß die Endung -uw/»to keine speziell für Ortsadverbien sonst nachweis bare ist, daß sie vielmehr - wefm sie nicht isoBert iein soll - mit der Endung - » i n Adverbien wie hntitc „in fnnmdlioher W « W > u. a, m: ( G E G 5 206,4) gleichgestellt werden muß. Allein im Pronontinalbereich ist die Kategorie des Neutrums partiell auch lexikalisch auegedrückt (**, wo, nf, * £ ; #', dazu: y/w) und greift m jeweils untersduedHc^er Weise auf Masc. undFem^ SragTundPlur. über. •.'•'"
INHALT
Vorbemerkung . ^rt. . . . . . . . . . . . . . ; . . . , . , . . : Voraussetzungen . . .
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I. Zur Datierungsfrage ..' < ..... f"X.... . . . .
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II. Zur Komposition der A d m o n i t i o n s . . . . . B Der'Vorwurf an Gott . . . . . . . . , . K^^rrT7\. I. Vorbemerkungen
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II. Der Text des „Vonruifa" . . . .. .. r . . . . . :.■
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C Das Problem der „Antwort" und anschließende Fragen
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I. Die Gleichstellung des „Scheuen" und des „Gewaltsamen"^ der Mordbefehl Gottes ........;._
. . . ^... 120
IL Die negative vorgeburtliche Prädestination als SchuldGottes 128 III. Die Eigenmächtigkeit des Menscneü und das- Totengericht Nachträge
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'letzte Nachträge
136
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. r . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225
Index der Stellen I. Admonitions ,... II. Andere Texte ..,..,.'
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r VORBEMERKUNG
Das Textstlick, dem diese Untersuchung gilt, ist eines der in der Ägyptologie bekanntesten und auch umstrittensten: die Auseinander Meeting mit Gott oder mit einem Kenig - hier lag bisher eine tiefgehende Dirergenx der Deutungsversuche - i n
den „Admonitions". Wie man
weiß, sind die \,Mahnworte" oder „Admonitions" in einem einzigen Papyrus auf unsere Zeit gekommen, und dieser Papyrus ist jedenfalls Jahrhunderte nach der Abfassung des Werke« geschrieben. Vorhanden sind siebzehn Seiten in «ehr unttörschiedlichem Erhaltungszustand; min destens eine Seite, die erste, fehlt. Wirklich vollständig war die uns zu großen Teilen erhaltene Handschrift auch in alter Zeit nicht, denn vom ägyptischen Schreiber freigelassene Lücken zeigen an, daß entweder bereits seine Vorlage hier und da zerstört war, oder daß er seine Vorlage nicht restlos entziffern konnte1. Ein ägyptischer Titel ist nicht bekannt. D i e modernen Benennungen sind „Prophezeiungen eines ägyptischen Weisen" (H. 0 . Lange). „The Admonitions of an Egyptian Sage" (Alan H. Gardiner), ,,(Die) Mahn worte eines (ägyptischen) Propheten'* (A. Ertnan), „The Admonitions of Ipu-wer" (J. A. Wilson), „Die Rede Ipu's des Edlen" (J. Spiegel). Ich schließe mich Wilson mit einer deutschen Form des von ihm ge wählten Titels an; sJs Kurzbenennung ist das verbreitete und z W a l in einem nicht englischen Kontext eindeutige „Admonitions" ? geeignet (Abkürzung: Admon.).
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Das inhaltlich und formal zusammengehörige Textatück, um de Deutung wir uns bemühen wollen, umfaßt weniger als sechs Seitein des Papyrus, Es ist ein njlativ kleiner und aus der Textmaaae leicht heraupziilösender Teil der AdmotÜtions. Dennoch ist es notwendig, daß wir ak erstes einen Bück auf dks Ganze werfen, deÜn Urteile über das Gante berühren notwendig auch alle Einzelteile. Wir werden uns dabei aber auf das Notwendigste h—ohrinfcm müssen, denn afizu eingehende Darle gungen würden das Tnenia der Untersuchung überwuchern.
oh» ( 8 A ] AXAX H. Oianno», The Admonitiom of an
A Voraussetzungen
A. VORAUSSETZUNGEN _..
I, Zur D a t i e r u n g s f r a g e In seinem Aufsatz „ A Date for the 'Admonitions' in the Second Intermediate Period" ( J E A 50, 1964, 13-23) glaubt J . van Seters auf Grund von Inclizieii unterschiedlichen Ge,wichta die 12. Dynastie als teratnt** post quem bestimmen zu können; er präzisiert die Zeit der Abfassung «. N«chtr»g auf die späte 13. Dynastie. Diesem Ansatz schließe ich mich, wenn auch mit einer sogleich zu nennenden grundsätzlichen -Einschränkung, aus <---.--- folgenden.Gründen £ru,. Erstens weist der Text in allen Teilen, die für eine solche Analyse hinreichend gut erhalten sind, diejenige Form der Metrik auf, die in Gesamtägypten erst seit der Reichseinigung der 11. Dynastie angewandt wurde. Es ist daher sicher, daß die Admonitions in der uns überlieferten Gestalt erst nach der Reichseinigung des Mittleren Reichs geschaffen worden sind, also nicht aus der* Ersten Zwischenzeit (nach Dyn. 6 bis vor der Reichseinigung) stammen können1. 1
Zweitens ist der Ansatz in die späte 13. Dynastie sicherlich der wahr scheinlichste, wenn man alle von van Seters vorgebrachten Argumente zusammensieht; auf Einzelheiten einzugehen, ist hier nicht der Ort. Drittens läßt sich an einem Abschnitt des Textes zeigen, daß die dort geschilderte Situation der Gefahrenlage zur Zeit der spaten 13. (und der 14.) Dynastie^ so vollkommen entspricht, daß eine andere Datierung auf größte Bedenken stoßen müßte*. Demgegenüber muß aber mit allem Nachdruck darauf hingewiesen werden, daß diese Folgerung einzig und allein für die Endredaktion des ^zuTii
Gesamttex
t e s Gültigkeit hat. Die Tatsache, daß die MR-Metrik herrscht, läßt die Frage durchaus offen, ob Teile - nur von der Metrik aus ge urteilt 1
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Wenn man ein gewisses Maß an Unsicherheit einräumen wfIL *5 kann »ich da« nur auf uns nicht oder nur sehr schleoht erhaltene Teüstfccke besehen. Schließlieh läßt der metrische Befund die - angesichts der Ge«amtaua«age^der-Admonitions im Theoretischen verbleibende - Möglichkeit offen, daß Teile des Textes oder das Ganze im thebanischen Bereich der 11. Dynastie vor der Rejchaeinigüng entstanden sind. I / * Ich meine den Abschnitt, von dem 14,10-15,5~mehx-oder xoäJ&r gut erhalten ü?t^ Meine Auflassung der Stelle soll anderwärt« dargBlegtjrÄden.
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mogheherweiae auch das Ganze - einmal in einer alteren, etwas abwei chenden Gettaft mit der älteren Metrik existiert haben. Ich weiß, daß et Umformung TOB Texten au* dem Alten Reich oder der Zwischenzeit naoh Maßgabe der metriechen Regeln des Mittleren Reichs gegeben hat 3 . Zu di—fim Fragenkomplex kann einstweilen nicht mehr gesagt werden, ^ ~~ weil mit der Publikation der Regeln der älteren Metrik die Grundlage für Erörterungen noch aussteht. Es geht allein darum, falsche Schlüsse zu «. XKätn« i verhindern; deshalb sei noch einmal zusammengefaßt: die Metrik betet ist, daß die Admonitions *>, wie sie überliefert sind, nicht vor der 11. Dy nastie geschrieben worden, darüber hinaus aber nichts. Über diese *ügememe Überlegung hinaus weist nun gerade die Datie rung der Endredaktion in die späte 13. Dynastie um so sicherer darauf ». x«htr*g » ilin, daß mit der Spatdatierung der Aussagewert der Admonitions für .„ r *' \frühere Zeiten und vor allem für die Erste Zwischenzeit keineswegs ~...-....cbgetan ist. Die Berührungen der Adr. Tnitäens mit Literaturwerken des Mittleren Reichs und der Ersten Zwischenzeit sind bekannt. Zwei Übereinstimmungen, die zweifellos Entnahme aus einem anderen Text beweisen, bestehen mit dem „Lebensmüden" und mit der „Lehre des Königs Amenemhet l" 4 . Vom Textbefund her ist ~er praktisch sicher, daß J n beiden Fällen die Admonitions der nehmende, nicht der gebende ^ Teü!jand*. Da diese A*rt von Textübernahme keineswegs üblich ist * Ein Beispiel dafür aus den Sargtexten werden wir unten (p. 1-20ff.) kennenlernen. * Admon, 5,10 ~ Lebensmüder 107; Admon. 6,12-14 — Lehre des Amenenemhet (Pap. Müüngeo 3,6-7); die Entsprechungen sind fast vollkommen. Siehe dazu Q i i D i K B , Admon. pp. 3, 44, 51 f., 8. HXMUULBTK, Untersuchungen, pp. 25-29, außerdem unesre nächste Anmerkung. * Lebenam. 107 n^t-kr-hiw n-bw-mb ist dorn nkt krk>b (oder Pseudop. nfrrhrhibwl) der Admoa. vorzuziehen. Mit kttt kann ich trotz GxKOnraats Bemerkung (Admon. p. 43: "and Wb mey be onderetood M ,to aend for help'.") nichU anfangen; zu nfr-hr vgL die richtige Bemerkung HMMMMAXX* (Untersuchungenrp. 26): im lebensmüden anUthetienh parallel tu t**p-i* in 10». Der neuerding* zu Admon. , 5,10 »utgeeiih lagerte LArnngaveraoeh i^t-^r-kib{w) n-bwnb „der-mit-ttarkem^ OeatohH—am Unh»a»daroon T) iat gesandt zu-jedermann*' mag die ägyptische AgffJaerrmg treffen, m, E. aber doch die sekundäre, denn er paßt nioht recht in den Kontext. ' ..._ —-3 ' S.Saehtr««» Schwieriger wt der Vergleich von Admon. 6,12-14 mit Pap. MUlingen 3,6-7. Der fatste Deotangareraoch stammt von rTwahtt>wy (Unfcersoehungen, p. 2«ff.). Ich kenn mioh mit « M m Vereooh zur Bewältigung des Anfang«, jw-m*-m*jpct'ih a a n K , niekt befreunden. Von Voten* imgHtoküAer, um nioht zu «agen peiAÜoher Übenetsang „Qewift aind riete Ton meinen Kindern auf der Straße" rtee* er (wie anders TOTfoaa)ab und »otumtoi dagegen in msjjvt „ein Abstrak t e n der Bedeutung .TIIISJIIIIII.IM' .Bntetandertes' im Book auf geistige Urheoeraoheft". wea denn den 8mn ergeben soll: .^nenoneriei geschieht auf der Straft«, was ist nioht als» Im, was peaeiert nioht altes aef dar StreBs o. e.'. p ^ A 1,4 ffi^M weftstBdkesninsn, der anmn »etwasulisnn Sinn wirkt recht unauiieitnl. ¥■■ nliaiiii ii'nsiii htt Imr -f— ■* "-f^"*' -w^M-m^mMü**. '
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O. TMCB& '• Der Vorwurf an Ctot* i» deo »IfahnworU» de« Ipu-wer^
A VnraiMS*4iiiiiyr>ii
innerhalb der mittelägyptischen Literatur gibt es keine wirkliche Paral lele- - , fallt ohnehin die Annahme leichter, daß die Admonitions «ach zweimal im Wortlaut an iwei andere Schriften anlehnen, ab daß diese beiden anderen Scitrif^jewei^ Gewiy muß man grundsatahch «seh mit einer gemeineamen dritten Quelle nehiien, do<^ wird maA d weil das Phänomen innerhalb der ▼erwandten Werl« des Mittleren
hett des Ausgesagten zustande käme*. Die beiden übernahmen werden
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vielmehr ähnöch «^beurteilen »ein wie die Dubletten in den Admonitions, fir die ich keine andere Erklärung sehe, als daß der Redaktor ihm be-
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k'sjijf^fn Textelemente mehrfach da einsetzte, wo sie ihm aus bestimmten
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Grttaden -Inhaltliches, Auffüllung
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Versaahl, vielleicht auch Gliederung - am Platz zu sein schienen. Diese Dubletten sind:
Reichs singulär dasteht. Zu den bekannten Zitaten, die anonym sein können und stet* eine T
bedeutsameRelation zum älteren Schrifttum herstellen, können diese
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5,6; 4,4 =
6,14; 4,4-5
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5,12-13 {dazu
13, 5 (Teil einer
Strophe)7. Es fallt auf, daß die Dubletten zusammen mit den übernäh men aus dem „Lebensmüden" und der „Lehre des Amenemhet" in drei Gruppen auftreten. Die erste Gruppe ist 4,3-4,5 (4,3-4 =
übliche Sinnbecogenheit «um älteren Text: Admon. 5,10 ist eine Passage
5,6-7;
zwischen vielen ähnlichen, durch nichts hervorgehoben; für Admon. 6, 12-14 gilt dasselbe, obendrein ist der Sinn, den die Stelle in der Lehre
Affinitäten der Amenemhet-Stelle zu den pe-nu-Strophen der Anlaß zu- dieser Übernahme: erstens die Einleitung durch pc-ma-, zweitens die Wendung >,auFden-Straßen^ (vgl. Admon. 6,10-11); drittens die Textverderbnis mtjvjt„anklagerische«'Gerede'' zu m*jwt Nachkommenschaft, Kinder" in der Lehre des Amenemhet, wozu möglicherweise eine. Vertausch ung von '*# „vieles"' zu wri .großes" kam, und der so erzielte Anklang ah die Annas gen über die „Kinder der Großen." in Admon. 4,3-4 und, 5, 6-7; man beachte, daß alle diese BezugssteUen innerhalb' des m ms-Korpua stehen. Wir müssen vorauaseUMi, -daß zur Zeit der Redaktion der Admonitions bereits verderbte Abschriften der Lehre des Amenemhet im Umlauf waren, was gut zum Ansatz der Endredaktion in die späte 13. Dynastie stimmt. Bei den „Kindern", die auf den Straßen sein sollten, dachten die Schreiber, die diese fatale Textverderbnis einführten oder übernahmen, vielleicht an die „Königsirinder11 von Sinuhe R 23 als die Feinde Sesostris' I. Die Zufügung von h*{w) vor m-mrwt und die Änderung von he in '* weist aber auf zusätzliche bewußte Abänderungen des AdmoOitions-Redaktor« «. hin, denn das hat kein Textzeuge der Lahrs des Amenemhet. - Korrekturzusatz: Einen anderen, mich nicht überzeugenden Erklärungsversuch zu dar Stelle aus der Lehre des Amenemhet und den Admon. legt nun W. rlelck in Jaarbericht Ex Oriente^Lux 19, 19*7, 464-467 vor. "^ -
aus dem Beginn der 12. Dynastie hat, nicht gewahrt, aber auch nicht so geändert, daß damit eine echte Relation, eine aus der Kenntnis der älteren Lehre für den orientierten Leser erwachsende zusätzliche Fein keit bisher übersehen: tnsjjwt ist doch «chetüch eine m-Bildung zu tfvj ,^n r
4,3-4
der Abschnitte auf gewünschten
GAKDTKKR, Admon. p. 8, n. 4); weiterhin: 5, 12 —
Übernahmen nicht gerechnet werden, denn es fehlt die in soiöhen Fällen '"..'
13
«eigen, anklagen", die in manchen H M . der Lehre mißverstanden und dem kurz darauf folgenden m*jw „der geboren ist" (umgedeutet ru „Kinder"} angeglichen wurde. Dazu paßt das Determinativ in Mill. 3,6, da« Gjju>crzm Sign-List ü 39/40 sein dürft© (zur Lesung siehe J . Lorxx, RdE 15, 1963, 29-33. das De terminativ wird von wtzfttj „anzeigen, tadeln, verleumden" übertragen sein). Zweifellos paßt zu der Neudeutung da* Determinativ „Mann mit Hand am Mund", das Sall. U, 3, Ostr. Ramess. 97,3, Poaxxxa, Cat. Ostr. hier. ütt. II, n» 1304 und Ostr. Mich. 7 haben. Dia Bedeutung ist dann etwa „aokügcrischea O rede, Verdächtigung" oder dargleichen; eine eventuelle Bedeutungaspesiai w r u n g des sonst nicht bekannten Wortes muß uns entgehen. Dem Sinn der Steile werden s wir nahe kommen mit „Gewiß-gibt-ea-viei-anklä^^istJ^-Gerede auf-denStraßen", wobei vielleicht das einleitende (jte-)m»^üese Feststellung all etwas Naturgemäßes und Unvermeidbares hinsteih, dem Sesoatriz I. kein zu großes Gewicht beilegen soll. Die anschließenden Passagen sind sehr schlecht über liefert. Wenn - mit den Adn&bitiaas -' zu lesen ist „der-Wisseode sagt-ja', / der-Tor sagt-jnein'", so bezielit sich das auf die Anerkennung des Thronfolge rechts des Königs Sesostris. Der nächst« Satz mag den Sinn haben „(der Tor sagt-,nein'>, weil-er-es-nicht-weiß/ (und-so)-wt-er-nichtig iiwW*¥W-M"mnng" oder auch „(der-Tor sagt-jaein*,)/ weü-er-es-nicht-weiß, fst-er-nichtig in-detnerMeinung", was besagen würde, daß der König sieh um das Gerede Unwissender nicht kümmern solle (zur mangelnden Orientierung der Öffentlichkeit vgL MilL 1,5-7; die Lehre Amenemhets dient ja gerade dazu, d i e » „Wnsen" zu verbreiten, vgl. PbssKaat, Utterature et Pohtique, pp. «!-€*) JDIB TexTasugeu sind K i aber so unzuverlässig, daß jeder ÜoeraetztmgsversnenraBaiselheiten fragwürdig ?it*sbT. Wichtiger ist, daß eine fwnph*»»«!,. V . . » ! ^ ' ^ ^ ^ ' » ' , f a % i J I ui Ms anschließt, und daß der Abschnitt in den anerkennenden bobprek dar flnmmuT mündet (MU1. 3,8-9), - Der Redaktor dar Adincnhacaw a«t ö ^ Tesrtbraaastuck. das in der Lehre Amenemhets einen gewichtigen Pls£s ^einnimmt uaxi ohne jeden ZweüV von dort herstammt, als zweitletzte Strophe k seinen durch jw-ma gotennseichneten utaneiartigm Abechiutt etngerug*. Yermuth^
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Kaefau«« 1
* D u klassische Beispiel für solche Sinnbesogenhett, die hier fehlt, ist „Lehre für Merikare" E 1x7-123 im Vergleich mit der alteren „Lehr» des Hardjedef" (Poexxxx, R d E 9, 1951, 115 f.). Dasu unten, p. 135 mit n. 18. 1 Dazu und sur Wiederholung kleiner Elemente, die aber auch anders beurteilt werden kann, siehe zuletzt HXUMAJTM, Untersuchungen, p. 14 f. Zu der Du blette 5.11 - 13,5 siebe Wmwrsafpomr, Passiv, p. 4» f. (richtige Übersetzung des Anfangs von 13,4, die Herrinann-übersehen oder nicht angenommen hat). Westendorf glaubt aus dem Dubletten-Befund m Anlehnung an Vot-rn« Studien zum Weaaheitsbuch des Anii den Sozduß ziehen zu aoflen, daß der Text -auswendig gelernt worden sei und eben dadurch sich Wiederholungen (Dubletten) - eingenistet bitten, was weiterhin darauf hinweise, daß die Admonitions zum Haawhrn Repertoire dar Schule gehört hauen. Diese Argumentation hat da« Verdienst, da« Außergewöhnliche und Erklarungsbeduiflige der Fakten hersjzszaateuen, zu nahen i n sie aber nknt. Emige Dubletten der Ad«nc«.. sind dooh allzu spanfiseh uad lang «od überdies, wie die iueUische Untersuchung atigt, wenigstens teüwesw nachweisbar zu gut in den Xusanwnenhaag von Strophen eingebaut. -Die Art, wie die DnhWtisn und die (TOP W—tendorf mar unbeachtet ^IUIUI !) Textubernahcnen m Gruppen auftreten, wsist auf Absicht hin (siehe -den Text).
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O. FACHT • Der Vorwurf an Gott in den ilfalurwarten. das Ipu-wer«
4*4 =? 6,14; 4,4-6 =^ ß, 12-18); die zweite Mi 5,«-5,12 <«V,*-7-*» < 4, ^a-4;
$}H) ^ L e b e n s m ü d e r
107; 5,12
=«* l l , * i
5,11-13
=
4,4-5>;
die dritte ist 8,12-6,14 (6,12*14 =* Lehre AmeoemhH P. Mill. 3,6-7; ' 6,14=* 4,4). Alle drei Gruppen stebeaTiro Ahechnitt der js» S M Strophen („Wahrlich, . . ' * ) , der von siebzehn mehr oder weniger erhaltenen 0*4*1» höchsten« sechs beansprucht hat; die einsige Dublette - k e i n e Gruppe außerhalb dieses Abschnittes ist 13,5 ( « 5,12) im Abschnitt des „Vor «. Nachtrag 1
wurfs an Gott", den seinerseits möglichenrwse Dubletten, zumindest aber auffallige Wortentsprechungen mit den schlecht erhaltenen letzten
•. Nachtrag 2
Zeilen der Seite sechzehn verbunden haben. Die erste Gruppe {4,3-4,5) umfaßt drei Strophen, die zur Gänse Dubletten haben. Die
streite
Gruppe (5,6-5,13) umfaßt vier Strophen, die alle eine mehr oder minder große Dublette bzw. Textübernahme aufweisen*. Die dritte Gruppe (6, 12-6,14) besteht aus zwei Strophen, die erste ist eme vollkommen* Textiibernahme (mit kleinen Änderungen), die zweite eine vollkommene Dublette. Dieser Befund hat wohl in der gesamten ägyptischen Literatur nicht seinesgleichen. Man muß sich fragen, ob die Anordnung in Gruppen bewußt vom Redaktor vorgenommen worden ist, etwa ^ s t i l i s t i s c h e s Mittel der Gliederung; dafür könnte sprechen, daß die Abstände zwi schen den ».letzter Nachtrag
Gruppen , regelmäßig
sind
(in
der
Handschrift
je
13—14
feilen). Wie dem auch sei, jedenfalls hat der Verfasser oder JRedaktor der Admonitions weniger Wert auf Originalität gelegt a b die Verfasser der anderen Literaturwerke des Mittleren Reichs. E s ist angebracht,
A Vnrsiisselsiinguu
^5
kontrollierbaren Anleihen bei anderen Texten hinaus auch die Masse des Admonitionstextes auf Älterem aufbaut. Ganz allgemein ist ein weitgehender Bezug auf Älteres ja ohnehin dadurch gegeben, daff Grundxuge der Thematik ohne Zweifel an belcannte Literaturwerke des Mittleren
Reichs anschließen1*; alese ge
meinsame Thematik dürfte aber^- fast ebenso iweifeüoe -
in ihrem
Kern auf das Erlebnis der Katastrophe des Alten Reichs zurückgehen, wobei es keine Rofle spielt, wie wir uns den Verlauf de« gewiß viel fältigen und wechselvoflen geschichthehen Prozesses-jrorstellen, den wir vereinfachend mit dem Schlagwort „Katastrophe" andeuten. Ein großer Teil der Klagen geht also zumindest thematisch mit größter Wahr scheinlichkeit auf die Erste Zwischenzeit zurück. Der Komplex
von
Aussagen über die soziale Umwälzung behält seine ihm bisher immer wieder zugeschriebene Bedeutsamkeit für das Verständnis jener Zeit spanne. Daß mit der Lehre für Merikare historisch verläßliche Zeugnisse für vorangegangene Unruhen der Ersten Zwischenzeit indirekt greifbar sind, hat Posener zuletzt in Annuaire du College de France, 62« annee, p. 295 ausgesprochen. Eine zweifellos alte Thematik
erscheint, daran
gibt, es keinen Zweifel, in den Admonitions breiter als sonst irgendwo in einer erhaltenen Schrift entfaltet. Das weckt den Verdacht, daß sehr erhebliche Teile auf ein uns unbekanntes Werk oder mehrere solcher Werke aus der frühen Ersten Zwischenzeit oder der Herakleopolitenzeit zurückweisen, daß eventuell ganze literarische'Einheiten mit leichten
mit S. H E R R M A N N (Untersuchungen p. 24) von der „komplexen Gestalt der in den Admonitions vereinigten Textmaase" zu sprechen, auch wenn man Herrmanns weitere Folgerungen nicht alle übernimmt'.
M
Die Admonitions erweisen sich durch die Tatsache der Übernahmen aus älteren Texten und auch durch die darin erkennbare Haltung des Verfassers als Spätwerk der MR-Literatur. Allein auf Grund der mitge teilten Beobachtungen müssen wir mit der Wahrscheinlichkeit rechnen, daß über die kontrollierbaren Dubletten und die wenigstens teilweise *"* Dazwischen steht die Strophe 5,7-0,0. Sie ist auÄerocdeotfceh merkwürdig und teilweise unverständlich. Ich vermute, dafi such in ihr «ine Teartdbsrnaame aus einem uns nicht erhaltenen Werk des MB steckt (etwa von jw-frt-'nd tmhr > »aefatta« s am Ende von 6,7 bis xumSchluß).. L; ' Herrmann beachtet Wohl zu wenig, daß die Pöbletten und Teitabernehmen in den Admon. seine Vorstellungen von „trsditwatsBaui aprndkgnt** sieht . wahrscheinlicher machen. Waren diese Vorstelhmgea iiuSJifc s» saenaa. aBe Literaturwerke des MR (und darüber hinaus!} viele mfn sTTinSM %bera*aetsas»Mmgen untereinander seilen, doch gerade das istläent~der J a * . Viaenefer ist es angesichts der mannigfach übereinstimmenden Themen JvfJL s. B. Hxsassunr, op. cit. p. Wff.) erreaunlich, wie die Verfasser worwioee tfliisuina'' , vermeiden - mit Ausnahme eben der Admon., die eine jutMlutalelhsig *
-
Bereit« Gardiner beobachtete über die Textanleihen hinaus, die er noch nicht richtig beurteilen konnte, literarische Affinitaten zum „Lebensmüden" und su „Chacheperresonb'* (Admon., pp. 3, 111). Da er „Chacheperresonb" auf die Zeit SesOstris' ZI. festlegen'su können glaubte (richtiger: termiwi pott quem, so POSXXXB, Litterature et Potitkrae, p. 119, a. 7), sah sieh Gäjrmner seüw*r*eit, was heute manchmal übersehen wird, zum an—tt der Admonitions in das MB nach Sesostm II. geewungan (GAXDJVBB, Admon., p. U l f . ; p. 112: "I am myself now strongiy inchned to adopt the view that the Admtonitiona sxe a produet of the XTIth. Dynaaty"). Wann sr dennoch die Schflderungen des Textes auf Ereignisse und ZiMtande der Ersten Zwischenaett besiehe» wollte, ist zu beachtest, daß die partielle Übereinstimmung mit unseren Vorbehalten gegen eine zu rsxhkale Intuptssalkat der flpttdaläyung nur im Ergebnis selbst besseht, denn Gardinen Vorateifang, die Admon. seien in der lt. Dyn. sls ..historical romance" geschrieben, wird sieh niemand mehr su eigen mannen woDen; - Zur inneren Verwandtschaft gusswur MR Werke (außer Admon., Lebensmiki«-, Lehre des Königs *«»—»—»*»■* aoeh Nessrti und Lahrs emes^Xannes an semeri Sohn, ferner die pnnjrtdest im Kam vor dar Kiaslwsiiiigiiiig liegenden Lehre für Msrikara und Bssser) mag man Hsw»w*wysüuiww»Jurngen etneaben oder, von anderer FregastaBas« her, P o s * » * * , Litestatuis et PoKtique (». B. p p « , 65 und dfler}. n^*r<^«**r* sind irfilai t Taaasjssi nii|slns>n1ir m DOction, Inhah und Wortaehet* so sag 1 ■ ■lirtl. dai eis wsdelattaitisr ersohsmen; trotadem sind kam* Tsxtabemahman sn finden. (VgLanehNaehtr.Saap. 76;Nefcrti*Admon.)
16
G. FICHT • Der Vorwurf an Gott in den dialiawarteB das Ipq-wsr«
"*"
*»
«.lraehtn«
Abinderungen (Metrik, Terminologie) aufgenommen wurden. Größere Partien, die. sicherlich erst dem Redakjor der I I . Dynastie su verdanken sind, heben sich bemerkenswert gut vom Übrigen ab. Das gilt für den ...'', oben (p. 10) genannten Abschnitt H , 10-15,5 and im Korpos der T M ^ ^ t e p p h e h f ü r xüe Auaiagen über das ,^roße Gefingnis'' ($mH-wr), über Pers^nenstandslisten und dergW
A V^ors iissstaungen
In 2, 11 lautet eine fast ganz erhaltene Strophe :
1
2 jw-m*-moki-dpt-r*ju> jfbiiw^wwt 2 im'w-fyprw [mjjjw-iwjjiD % W»Jirü<jh^J**-SchifF
zerstörtsind-die-Städte,
[ 2 Oberigypten-kt-geworden zu-wüsten
Obwohl rtjw im ersten Vers nicht ganz sicher ist, bleibt der Hinweis auf Oberägypten eindeutig. Die - vermutlich übertriebene - Schilderung paßt eher in die Erste^, Zwischenzeit.
i. Xaefctn« 1
In 3,6 beginnt eine große Doppelstrophe von 24 Versen, die bis 3,13 reicht14. Die erste Teilstrophe handelt vom königlich-,,staatlichen" Außenhandel einschließlich der Goldgewinnung und der Oasenlieferungen, die zweite vom „staatlichen" Interesse am Binnenhandel, das heißt von den Abgaben. Teile sind zerstört, manches ist daher unverständlich. Ich gehe nicht auf alle Einzelheiten ein; soweit möglich, halte ich mich an die letzte Übersetzung von F A U L K N E E in J E A 51, p. 54.
3 n-ms-hd.ttv r-[kp]nj mjn 2 pw-tr frij.n 2 r-'Jhc n-a'hw.n 2 qrt.ho-ic'bw m-fnw.in 2 »dwk.tw-[%Drw]{ ?) m-sft-jrj 3 r-m* m-kftjw n-jj.n.8%
s.Xa«fcUac2
12 3 kd(jw)-nbtc qn-]tejk?]-jnjjwi nt-klt-nb t i:/?(ic)-< > tti-'pr-njswt-'.-w.-*.
11
Genannt sind, soweit erhalten, Türhüter, Süßwaren}! erst »ftw, Wischer, Bcsaer; dafi kriegerische Handlungsweise nur bei den Bwufai gnaaaat ist, aast denen man. die Vorstellung des Deltas verbindet, ist gewifi kein Infisl « Hierfür und für das folgende sei auf J . v. Bacxnax^, )üa*8ts»ebon*}Bn cor politischen Geschichte der Zweiten Zwiscbanaeit m Äflrpsen (AgFo 23, 1M4) verwiesen. Das Delta war vor der HyKsosiwtxsüiaft Basalen * „14. Dynastie". Für die Erste Zwischen»«* ist im Dssta viel Zeit andauernden NomadeneinfaOen und Wären nr TW^SMNB. das est kl Konsolidierung führten; bekanntlich sind die Asastaee ia|i JSaitati" vmd ..Lehre für M Mm-üri«." «ri-v.*:~- rk~_n_ •—• * • — — T ^ ^ ! / ^ e ^ j j ^ " wütige QoeUeEi ( v ^ - b«..»^». fW"^»sÄ^" Iatterature et Politique). •"-—*»
17
4{
3 wr-wj jwj-whftjw Jr-ÄAjyt.*» 3 tmijjw ['. .•.] m-rdmici-wig 2£ ]mihifdw 2 trKpttyif)
»Oder
iftMsiDorV«
(.XadMlacS
jrjvKV-m-lwti-jbX?)
wahrscheinlich deshalb nrtänrfieh sucht w«ü «Js Anapher sieht fw-at« sondern « H M ge-
■.JKKbtn««
v
>.
18
V .
». Nachtrag 1
t. Nachtrag 2
3 jUf~VM- Ibw tnj [ ? 1rpi%o]t-Jhnlt
l. Nachtrag 4
3 Ee-febJt-da»-Gold, esviai-aui-mit-der-StÄpelung^-von-Liie-
2
jrtjw
|
2 [tdlmjv* kmw-'k
1
3 jw-pr~h4 r-m m-^mt-bihe.f 2 nfr-js~jb n-njsv*
II
2 jwj-n.f m'Ft
2
2 (Töpfe o. ä.) von-Vögeln, 2 Klumpen (?) bestefeend-aus-rotem-Axaensulfit (?)18. 3 Wahrlich-Elephantine ■,imd-Thinis, die-oberägyp-
[ 3 Es-fehlen-Bit>tkörn, Kohle, Trtf^Frtichte, [ 3 rai'tc-Holz, nwi-Hok, Brennholz,
witoj-iq
2 Was-ist-ea, was-wir-tun-BolIea, 2 um-,,Zedern"(-xu-bekommen) ftkr-unaere-Mumien,
'
3 Hatten ( t ) , . . . . . . aaa-friachen-rinU-Pflanten,
2 sie-Uffern-nicht-iybgaben [wegen-dM-Au]fruhrs.
2 die-Ärbeit-der-Haridwerker, die-der-Behörde(a) (?),
3 Wahrlich~Tucht-fahrt-man-{m3ehr) nach-Bybk» heute!
s. letzter Nachtrag
> der königlichen-Verwaltung".
ti*che(n Gaue??)1»,
2 ptc-fr jrt.n-r.8 '
II
ferungematerialiem jegücher-Handwerkerarbeit,
ihren-Festgaben:
3 br-jsrfld-bist-nb mw.n-pw wid.n-pw
12
<—~
3 Wle-bedeutaam-iat-e», wenn-Oaeenbewohner-komraen mit-
nv*Uft>
t. Nachtrag $
12
«i«)|
? geplttndcrt-ist-<
\ 3 m¥w
19
A ' Voraussetzungen
a P I C H T ■ Der Vorwurf an Öottbk den aMahawerten da« Ipu-weri
2 mit-deren-Produkten man-die-Reinen-begräbt, 2 mit^leren-öl man-die-(Großen1)-b*Uaamiert ? 3 Bis-hin von-Kreta kommec -«e-nicfc >{ mehr ) u !
" Diese Stelle fwurdo bisher stete anders aufgefaßt. Ich zitiere die jüngste überSetzung, die wir FAULIX^Ä verdanken (JEA 51, lf6&, p. 54): "whefc «hall we do for cedar trees for our tjMimmw, with the prodtioe of whsoh priest« are buried and with the oil of which [chiefs] are ernhalmed aa far aa Keftiu ? Tbey coro© 90*raore; gpld ia lacEBgV..". Diese Kombination dar KWudnte au 8*tsec muß falsch sein;'das 'zeigt schon die Metrik, denn^ n-jjjt*m aüein kann keinen Vera bilden. Sachlich war die alte Deutung jtnmer fragwürdige denn-Mumifiwrung ist iiri ägäisehen Raum kaum nachzuweisen und jedenfalls nicht Mumifizierung nach der ägyptischen Methode; außerdem kann der igyptisrbe Autor doch kein Interesse daran haben, hier ein« ethnologische Xotä aber Degr
12
2 die-der-Häfen*6, die-der-DieäBte-des-PalaBtes.
hin in" hatte (Gardiner': „aa far aa"), woraus sich wegen der Ambivalenz der ein fachen Präposition m („in, aus, von") die von uns angesetzte Nebenbedeutung „bis hin von" als selbstverständlich möglich ergibt. Dies gilt auch, wenn weitere Belege für diese Variante außer Wb. II, 64, 12 nie gefunden werden sollten. Falls die Bedeutung „bis hin von" sekundär entstanden ist gemäß der Proportionen m „in" : m „von" = r-mn m „bis hin in" : r-mn m „bis hin x " (x = „von"), laßt sich Gardiners Etymologie („to remain in") halten. 11 Erganze vielleicht ^der Anfertigung", „der Lieferung" o. ä. 17 Mit Gardiner und zuletzt Faulkner nehme ich eine Auslassung nach kf'(w) an. Meine Gründe sind: erstens ist «dm.w./- und nioit *rfm.nJv>./-Passiv zu erwarten (präsentisches Perfekt wie Adf'tc, qnv>), zweitens waren die Klagen über ausblei bende^ Produkte sinnlos, wenn man sich am pr-njm* selbst plündernd vergangen hatte, denn «inlaufende Abgaben würden dann doch nur die Beute der Plün derer vermehren. " Die Beste gelten mit riecht als unübersetzbar, vielleicht war der teilzerstörte -.„Text nicht in Ordnung. Dennoch ist es deutlich, daß die recht große Zahl von erhaltenen und zerstörten Zeichen einen eigenen Vers mit zwei oder drei Hebungen erfordert. Wie Gardiner vermutet, wird, die Aufzahlung von Oasenprodukten, hier fortgesetat worden sein. 11 Gardüser ergänzte auf Vorschlag Sethes das Wort vor im't als jtrt; vgl. dazu jetzt YAxruanat in J E A 50« 1M4,26 und J S A 01,1965.54. Ich muß aber gestehen, daß ich die „obeH^yptisohe jert-Reihe" an dieser Stelle nicht unterzubringen vermag. Außerdem ist ja auch die Deutung von tnj auf „Thinis" nicht ganz sieber, wenn auch nicht zu sehen ist, was es sonst heißen sollte. Solange aber hier keine Sieherhett erzielt ist und man nicht weiß, was zwischen tnj und dem Wort vor im't stand (eine Priposition? nichts t), wage ich nieht, jtrt oder ein anderes Wort zu erginsen. Aagesiehts der Schreibweise des Papyros ist übrigens auch die Korrektur von ssV* in «Wie „Oberagypteo" saoglion, - 8nBO»x-(Reförmbewegungen, p. 11 mit n. 14) wollte im Gedanken »n die angebUcbe KoptosDrnassie nftwfft ^önagtum:' «rgansen, wm sieh nieb* hfchen laßt. »• Das vor ^ie-D*eo«t«-des-Pais«tes" erhaltene \\fmji (Schreibang: mj, j , t, „Korn"
i. Nachtrag 3
«p.
17
•.Nachtragt ta p. 17
t Nachtrag 1
ms.
1«
.XsaMng
I 20
G. FWJHT • Der Vorwurf an Oot» m dat^Olahawortan dss Ipo wer«
<»«)!
A Voraussetzungen
Im Abschnitt der mit mt*-(}*)~ „acht-(doch)-" beginnenden Strophen
3 Wozu iBt-d*a-Sch*UhAU«-nÜt«< oime-»eine-Abgaben 1
gibt ea keinen Hinweis auf Bürgerkrieg und Abfall in Oberägypten.
2 Froh-ktrdooh-dM>Hen de«-Königs,
Wiektig und in Teilen vielfach in der Sekundärliteratur zitiert ist der
2 wenn-KU-ihin-kommH die-|aa*t*V 3 SchJießüch-weitlen-noeii-»il»-Fr«ndvöütw-«»gwn*» r
„du-
iat-unaer-Waaaer, du-lst-unaer-Grünseug!"
Er muß schon wegen aeiner paradigmatischen Problematik
ia p. 23
So viele« hier auch zerstört oder schwer verständlich ist, der Gedanken gang als solcher tritt klar hervor. Uns kommt es nur auf das Folgende zusammengebrochen
f 2 mtnjs'kt-wiw.tj 2
| 2
\
weil aus.dem Alten Reich keine Zeugnisse für kretischen Import bekannt sind. E s gibt aber immerbin Hinweise auf Schiffsverkehr zwischen der Ägäis und Ägypten im Alten Reich (zuletzt: E D E L S Die Ortsnamenlisten aus dem Totentempel Amenophts III., p. 46 f.)
Für
2 idtc-*j*wt
geltend gedacht werden. An die Aufzählung der wichtigsten Handels
m-ifdt
\
tc?(»c}
3 jw-jmn.t.n-mr
Süden an; das stimmt eher zur politischen Lage Tor der 12. Dynastie.
rühmt. Die Feststellung der zweiten Teilstrophe über Unruhen im süd
6
lichen Oberägypten, die zur Einstellung der Abgabeniieferung führten,
|
auf Textelemente hin, die ebenso alt sind wie der Topos von den sozialen Unruhen.
,». Nachtrag 4 tu p. 13
*' Ich karm im Gegensatz zu Gardiner, Sethe und anderen fc dieser Benzens -Jsstne Ironie vermuten. Abgaben und Maat sind eng rerbusdea, «er suaiosfc Gegen«SU swischen (ethischer) „Wahrheit * «od (o*«er«ii^> litseraasjsn, den wir leicht in den Text hineinlesen, bestand für den Aar»««« im Dtena* am K o n « nicht. t ^ ^ " D i e übliche Ergänzung ist „kommen"; ebensogut kann i. B. #*■ „aasen" ru ergarusen sein.
*A>unc
3 fcnj kn.n.f
n unw*
2 dj-mw
%. Nn'htr*^
r-stt-mw
r-ti
[ 2 jtJH.f-nht-'j
und die oben zitierte Strophe 2,11 stützen sich gegenseitig und weisen
Sign-liot N 33, Pluralstrich«) igt vielleicht zu m-mju tu ergänzen; „Kam" Signliat N 33 müßte für l stehen, die Plumktriche für die J3uchrolie'\ Im voran gehenden V e « wäre von der Vei-hinderung der Hand wstkwai betten die Rede, in diesem würde dasselbe von den „Dienstsn" oder „YerriehtaQgao" des Filet r« gesagt. Die einschneidenden Änderungen an der üherheArten 8efa*eib«a^ l i i i daafreilichfragwürdigerscheinet!. ^ |
m-nisirjjt
n-ti
2 hmm-dnc.f
2 mtn-kmt-wi.tj
ohne weiteres der Ersten Zwischenzeit zu
weisen, an die späte 13. Dynastie kann man dabei nicht denken. Diese
xu p. 13
r-iui
n / r ' $kr{t)-t>trj
2 min&Mi
die
(westlichen) Oasen: als. letate verbliebene Handelspartner scheinbar ge-
». N"*chtr»g S
*. Nachtrag i
j 3 min-qr» m-bjk
{ \ 3 kr-j'rt-ythi{t)
wort „Gold" die nur angedeutete Nennung nubiacher Handelspartner i m
würde jeder Unbefangene
w,ww
' ! 3 jn-nkj n-rmtt kmw-shrw 4{ [ 2 min-jn-u-i(w) r-*bj
partner im Kordosten und Nordwesten (Seefahrt) schließt mit dem Stich
Schließlich werden in ironischer Übersteigerung ihrer Wichtigkeit
n-p>-kpr
jn-ktenew
I | 3 mtn-i*-u:>{w) r-*4iti-tj
Frü-hdatiertmg
könnte auch die Nennung des Goldes als Teil der Außenhandel-Importe
». N-*chtr»*2
r-qi
Vrjwbdt.s*-Wjwt?
f 3 mtn-j*-jrj(w)-jh»c4
ist,
möchte man als Argument für die Datierung in die 13. Dynastie werten,
*. .v»chtnt« i
vorgeführt
und mir stellenweise unklar bleibt.
2 da-(u^Dinge>im-Begriff-sind, sugrunde-iu-gehen ?
Di<*^F«tstellung, daß der Kretahandel
erste in sich geschlossene Absatz von neun kleinenx,,Strophen"' IT. 1-7.7). werden, obwohl er für die Datierungafrage nichta Entscheidendes ergibt
2 Ww-ist-es, w»a-wir-t«n-»oüen-d»feg«n,
an:
21
m-mtjr
|
2 mtn Mw-yrkt
m-tphi.8
\
2 &4?unc-*Ö>tc
*-%ifwjjt-bjt}w
^ | 3 m/a-^mc kr$nd
m'j-gtwt
" | 3 nb-htei ? } r-*cdt-krjjt
»~ :
nn-htf-'j
2 Sefat^och-daa-Feöer iat-im-Begriff*. 2 1 « n
vx p. 23
in-die-Höhe-(*u-k>dem),
Bnuid^&arVhcrau» gegen-die-Fein Landes!
*• w4j {oder hier sekundsr wiw) kotnmt im uxnsobjjsbswsn Abselosit* fftnfmal im Bs—ili»isiiliiiri oder «*W«*#-P»satT vor. 8 n s Brfltismny findet sieh bat Oxaoonza, XdtnoB- p 4». Die Übersstaang madit jfcAsist^asissii. Iah hatte aus OrfAdsa, die aJoht dsiassift werden können, dis im Wb- I, »44, &-• gegebene
22
A
O. F*K*r • Dar Vorwurf am Qa4* Im den iMabn werten da« Ipuwer«
3 Scht-doeh-Ding»-
2 Seht-daa-Qeheimiii« de«-Landet,
<Ü#-nichfc-fe«oboh«iHBn
2 daa dcaa^n-Beraichma>ri-rucht-kannb»t i*t-enthüllt,
■eft-feru©i -Zett, 2 df^oin?)-Ktoig-kt-her»aigei»mm«o-wordwi
3 die-Re*kJeox", sse-serfiel* in-einem-Augenblick.
roti-nkdri-
. , gttt-Leftten*.
2 Saht-Agyp4e»-is*-im-Begnff, Wuser-Aaszugießen; 2 der-Waasw iur-Erd©-geg»beii-hat,
3 Seht-der-b«gr»boo-ir»r ala-Falke k t - . . . . . " , 3
2 bAt-dea-mit-sts^teji-Arm-efobeTt durcfa-daa-EIend*1.
7
wMKÜ»-Pyr»mid^Teri>*rf,i«i-i«-B«(piff,lew-xu-werden* .
8 3 Seht-doch-m*nwt-im-B
2 Sebi-ber*aa^ocM&men-stt-die-^chl*nge aus-ihrer-Höhle,
dA«-LAnd-»rra-iu-ni»chian an-Königtuiri**,
2
2 eirthöJhHBrkl-die-G^HMuiiniaa« der-Kön%eron-Ober-undUnterägypten.
3 aeitena-einiger Menschen, die-ohne^Einaacht-sind. 2 Seht-docä-mjui-wt-tm-Begriff, ra-rebeiüeren
3 Seht-dJe-ResBd«mz
3 gegen-die-atsu*e-Uräu»cii]aQge
3 (dQc^-der-Herr^r-AwteritÄtfJ) 1 »
dea-Ret,
die-die-Beiden-
Deutung für grundsätzlich richtig. D M Verb weist auf tix*- begonnene, aber noch nicht zu ihrem Höhepunkt gelangt« Handlung hin, bezetcfarwH ako d ingressive Moment a k solches (•#*•*./: m da« Anfangsetadjum einer Hjuxilung odrr '«ine« Zustand« eintreten, Pjwudopartbdp oder unrj©r»ößiich*s mpm.w./-Passiv im Anfangsstadium einer Handlung oder eines Zustande astn^ - In 7,1-7 bringen die erste und die lotste Strophe optünktische Hoffnung auf eme'baidig« Wendung zum Guten t u m Ausdruck, der Reat ist pe—imaKiach. In ydar ertten Strophe wird w!{w) im Pa.-P. gebraucht, und d V ürjeraetaang m t i ingressiv sein, der Ausgang ist noch unentschieden; dem entspricht «3. dar letzten atroph« da« Futur mit r. Demgemäß müssen aber auch aüs~peasi m ist ist Ken Formulierungen, soweit sie von w*(w) abhängen, ingressiv ubnrsstct werden; wer andern ver fährt, verstoßt gegen die philologische Korrektheit.
«. leUUt
*- Xte&tn« i
.** n-pi-kpr muß in. tm-pt-kpr vurfaasesrl wer dam (Partizip); ajkmfaüs wäre ein Ausweichen auf die Lesung n-p»(.f)-^pr „die-aiebt-geetdsehen-suid"(virtueller Relativsatz, Suffix .;' für -tn) vertretbar. ** Mit W I L S O K ( A N E T ) ist das auf Orabraubere» zu beeäehen {fragend wo auch OAMDOUKBL, Admon., p. 54). Die Absetzung eine* König* würde wohl weht mit dem Verbum idj ausgedrückt; überdies wäre das kaum ohne Köm^srccrd ab gegangen, und davon steht nichts im Text. *• Die übliche und naheliegend« Identifizierung des Wortes tf<& mit „Bahre' ergibt keinen mir erkennbaren Sinn. Ich nehme ecne Fehimterpretatjboc irn Lauf der Textgeschichte an und vermute, em£ uraprungijch eine Form des Verbs ifd „fassen, packen" dastand. "
M
..Was-die-Pyrarnide-verborgen-hat'' muß die Qrabkacaraer metaan, D a J mm »im Begriff" sei, leer zu werden, kann einen Vorgang riahrig besehretban, denn Pfctaderungen von Königagribern werden, soknge Q-hwaatirs noch am« OsajenWirkung bestand, selten einmalige totale A k t e gewesen Mio. Die Parallele rur Plünderung der thebanischen Königagraber i m apaaan N R dringt afce auf a n d warnt rugleich davor, aus solchen Owsnhwhnkaan auf eiaan voasgen &ssammanbrucfa alterer Herrschaftsformen zu sehbeßen. Diese wörtliche Übersetaung v o n «*W gahinaat aa} osaaar siwhlifwi Staus die Vorsicht. Wer „des Königtums berauben" ftriwsismw w#L wwd besser tarn, zu *wi *u emendieren. „ A r m an K t e i f t o m " kann aase ÜBsacnreOwog dar Macht minderung des Königs sein.
iat-m-Angat
mfolge-der-Nofc,
Das erste Verspaar ist hoffnungsvoll
i. Xfcchtr»* 1
vird-den-Aufruhr-nie-
derwerfeii, ohne-auJ'-WkierstajKi-zu-stoßen
Lärider- befriedete.
Kacbtrac
23
VersusaeUnngen
gestimmt, das letzte
1
Verspaar
5 derselben Ktimmung gehalten..
' I n 7,6 und den anderen Belegen for £ * » in den Admon. (10,6-10,11 dreimal erhaJwsn) ist dve Schreibung bn%c, das Determinativ ,.Stadt". Allem hier i«t £ni geachneben, das Determinativ ist . J i a u a " . Man würde das g**ro« in dem Sinn« • uslegen, daß hier nicht die Statlt, sondern der Palast geiwint sei, alx-r auf •oiche Tragweite d«r DsterminaUvuntersoneidurig (die ohnehin ja nicht übha in den Admon. eindeutige Wörter für Palast" vor: 'k in 3,12, ferner weniger eindeutig - prnj*** in 1,11; J , » ; 10,4; 10.8 (vgl. auch 7,9—10). * Zur Übersetzung: WzarraarDOa», Passiv, p. H f . WahrscrwMniich ist whn.n.f tu reatitUMren; nJcht ganz aoasuaehlieAen ist die Wurzel hm ohne das w-PrAftx, d-i« sonst nur in dem redupltziertan kmn ,^ieigen, beugen, nicken" belegt ist (Wb. II, 4SH,5). Darm war« hn.ty.f vielleicht m i t , g e i g t e sich, sank dahin" wiederzuge ben. ' Die Strophe bleibt mir unverständlich. Das dj im zweiten Vera kann auch als •rfs».K?./-Passiv aufgefaßt werden; „w«rjjn-d**-Weae»r-gegeben ist sur-Rrds, / bat-es. . .'■'. Bei «(?-«*•«> ist man versueht, an d>e Stelle P a p . Millingen 1, 8-9 zu denken, die aber auch dunkel ganug ist und mit der A^monitions-Stelle ailenfaUs auf der L o b s Piaamrrsw^sbracht werden kann, daß sich „Ägypten 71 zu dem (ktbendan? toten l) Koxug ebenso verhalt, wie sich die undankbaren Höfling« zu dam. schbeßSck ermordeten ArrssTvarnhet I. verhielten. n Das bjeraUscbe Original dar 8ai*e 7 ist in OAKDorsm, Admon. reproduziert. Die 7ewihwignippa nach AA «Barr** gibt Oardmer (p. 54) als einfachen Strich (mit Ffaga—subsn), Aahtntar J d e s M » y und danmtar den ^sitaeoden Mann". Mir sebaint anoh die I imn% J^ ssibintaT ,Jtlemes v " und daronaer J ö a p h a n t e n z a h n " (ftgn-ust F l & T Ä * g * e k - Aaafe „ B o r a s a « f Standarte" (Sign-bat Q 7), dahinter „kkaaas w^ aber waissandam M a n n " war» vertretbar, (scheint aber keinen Sinn ■n arfsban, sa sei d e m , aassi lata d*s Orappa anet tes isjasjniiwwi a k nbj „mein B a r r " . Wenn * H » » aa kwam ist, stört d a s Fabian eeass Daterrxunativ». A n nb.j TSIIIII H e r r "
». Xfcfhtn«
X
t. Xkchtn« *
24
a/F»c^'p«^or#urf«n^^G
Alle dMwischtostehende» Strophen f<^uldern in pesnniistwcher Ton arttiBiB:JD^pB,*' dlei':1^^:**«^*»*' '*•*•■» o l , a r im Begrifie sind, 'sich zu verwirklichen. Zunächst vier Verse (2 Strophen) Beraubung eines Königs grabes, dann vier Verse (2 Strophen) Aufruhr gegen den regierenden König; diese a a M T V i ^ b ^ toter König, zweite H a ^ r ^ Strophe) Profanierung"des „Geheimnisses des Landes" (wohl ein Teil der RegidontBtndt) und doiLn^ylnriirdigft Pannusftherden Fall der Residenz, der unterschiedliclvgedeutet werden kann und nicht einfach als Belege /] für den Sturz des Königtums in Anspruch genommen werden darf; wif*^ wissen nicht, ob auf einen Aufruhr unterer BevölSerungsschichten ange spielt ist, auf eine Revolte, die etwa vom Militär ausgehen konnte, auf eine Eroberung durch die Mannschaft eines aufständischen Landesteile, - alles bleibt Spekulation. Es schließen daran nochmals drei Verse (eine Strophe) an, die bei aller Undurehsichtigkeit doch wenigstens mit dem Stichwort „Ägypten" den Anschluß an die yomusgeh^nde Strophe zei gen, mit. der sie zusammenzunehmen sind („Residenz'' - Land „Ägyp ten"), Den Schluß des pessimistischen Mittelstücks bildet ein Verspaar, das das Motiv der ersten vier Verse cßeses Mittelteils (Plünderurtg'eines _J£önig8grabs) wiederaufnimmt*1 und mit siti „Geheimnis" zugleich auf den Beginn der zweiten Hälfte des Mittelstücks zurückweist („Geheim nis dea-Landes" - „Geheimnisse der-Könige"). Die positiv gewendeten Verspaare vor und hinter dem Mittelteil, die mit diesem zusammen die Verszahl auf zwanzig bringen, sprechen von Hufei für"das „Land" (erstes Verspaar: „gegen-die-Feinde-des-Landee") und für die „Residenz" (letztes Verspaar); das entspricht dem Neben einander von „Residenz" in der ersten Dreiversestrophe (Beginn der zweiten Hälfte des Mittelteils) und „Ägypten" (und '„Land" statt „Erde"!) in der darauffolgenden Dreierstrophe. \-' •.- , Für unsere Zwecke halten wir fest, daß in*den Admonitions Gedanken formuliert sind - hier die Hoffnung auf eine baldige Wendender Not - , die wir retrospektiv ündjaijder Nivellierung des GeachichtsVerlaufs, die die Dürftigkeit der Quellen bewirkt, weder der frühen Ersten Zwischen zeit noch der späten 13. Dynastie zuschreiben möchten*4. Im Grunde ist N
** Das ist sicher wegen 7,7-7,8: firfn-flr** kr-rmc mf'-nn/V^ fmjrj-H.f dbh m-nbhh „Seht-die-Schlange { = König? Adel») liegt-im-Waaser ^wie-die-,Mäden\ / dersich-keinen-Sarg beeorgen-konnte, der-ist-Herr-eines-Gimbe»" (richtige Lesung des Hieratischen bei ß w a o a x , Refoxmbewegungen, p . 9X\. ** Vergleichbar ist der Abschnitt 10,6-10,12, w o jede Strophe beginnt mit „Zerstört-die-Feinde U<«»»)-b^hrlichen-Residel»! , \ Pi^üi^h «werden wir unten < p _ _ 31} die These »ufateilen, dag dieser Aufruf sieh an Götter wendet. Doch »och in 7,1 und 7,6-7 wird die Bettung vielleicht v o n einem Gott erhofft. D e * merk-
A
Voraussetzungen
25
dieser Befund nichts als eine Selbstverständlichkeit, wenn überhaupt irgendein zeitgenössisches Erleben in den Admonitions seinen Nieder schlag gefunden hat. Wir sehen darin aber eine zusätzliche Warnung vor vereinfachender Festlegung aus unserer Sicht heraus.
xup. 23
Es bleibt dabei, daß unbeschadet des späten Datums der Endredaktion das verarbeitete Textgut aus verschiedenen Zeiten stammt. Mit einiger Sicherheit sind gewiss» Passagen für die Erste Zwischenzeit, andere Passagen für ütie 13. Dynastie in Anspruch zu «ejönsa*^, der^^ßteü des Textes gestattet keine Datierung, weist aber über die v^^Mdten Werke der Literatur des Mittleren Heichs auf die Erste 25wische1nzeit zurück. Die Vereinheitlichung der Metrik und wohl auch von Teilen der Terminologie - das ist ein Punkt, auf dien sich van Seters stützt täuscht die Einheitlichkeit der Textmasse lediglich vor. Dieses Büd kann durch die Analyse anderer Textstücke historischen Inhalts nicht mehr umgestoßen werden. Wif verzichten deshalb auf" "weitere detaillierte Einzeluntersuchungen dieser Art8*. würdige nbhw odnr nb.j in 7,6 würde m i t dieser Annahme ein wenig verständ licher, zumindest wäre erklärt} warum kein schlichtes W o r t für „ K ö n i g " da steht. Zu beachten ist dann auch noch die Rebellion gegen die „Uräusschlange des R e " in 7,3, womit gewiß auf den König angespielt, zugleich aber K e ins Spiel gebracht ist. " Der 13. Dynastie schrieben wir die Passagen gegen Ende des jv?-m»-Korpua („großes Gefängnis", Personeratandsliäten etc., oben p . 16) und den „kriege rischen" Abschnitt 14,10-15,5 (oben, p. 10} z u ; damit soll weiteres natürlich nicht ausgeschlossen «ein, es geht nur u m die relative Sicherung einige« weniger Komplexe, ba~die Erste Zwischenzeit vorwiesen wir einstweilen alle politischhistorisch gefönten Aussagen, die sich ja* das Bild der 13, Dynastie nicht recht einordnen[Isasen (und übrigens zu 14,10-15,5 im Widerspruch stehen). Wir werden spater s o zeigen versuchen, daß der „Vorwurf an Gott'* ebenfalls im wesentlichen f r ü h ist. u Dia Nachrichten über das Delta sind, soweit sie nicht bürgerkriegsartige ZusU|nde- oder Nomadeneinfälle beschreiben - oder richtiger: andeuten - (oben, p. 16 zu 1,3-4), ohnehin wertlos, weil das Delta sowohl in der Ersten wie in der Zweiteli Zwischenzeit (und auch z u anderen Zeiten) betroffen war. Vergleichs weise bedeutsam ist hierzu noch ein Passus, der im „Vorwurf an G o t t " steht (13,3) und unten (p. 98) übecsetet w i r d ; dort ist zwar das Delta nicht genannt, es werden aber Angaben über die Situation an. «der Grenze" gemacht; die an Razzien v o n Nomaden gemahnen und daher am ehesten - all das ist reichlich relativ - in da« Delta u n d die Erste Zwischenzeit (jedenfalls yor den Beginn der 11. Dynastie) verweisen. D w Folgen v o n PlünderüngeA-«n D e h a („Untera g y p t e n " ) sind 10*8-4 berufen; leider ist der wichtige Schluß der langen Strophe zerstört {siehe d a t a unten r p , 31, n. 49). - A n sozialen Umsturz gemahnen 7, 9-10 (qmi* nt-tl vertrieben, sie ziehen durch das L a n d ; der sie vertrieben hat, befindet sich i m prjji nfsw»« Palast der Ronige [?]) und 8,14 Qyrjv) n-ti „irren u m h e r " oder „fliehen"» sie haben keinen Auftrag, weil, es keinen Auftraggeber [T o. a,] gibt). Datiecber sind solche Klagen nicht:, W e n n ihre AHg<*neinhett nicht topisch ist, l i i i w sie ätn ehesten a n dW frühe Erst» Zwischeraeit denken; f a u s a i e topisoh sind, iiwin i sie vielleicht indirekt a u f diese Zeit suruck. - Die
i.K*cUm
/' v 26
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G. FlWHT • Der Vorwurf aa Göttin den »Mahnwort*«» de« Ipu-wer« "'■
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A Vörauasstsungen .
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Wenn also die chronologische Fixierung der in die Admonitions ein gearbeiteten Motive und Gedankengang« problematisch und für einzelne Partien jeweils gesondert EU urttersuohen ist, gewinnt der Nachweis eine* Ipu-wer ala historisch-literarischer Berühmtheit durch Jean Yöyottc um so größere Bedeutung»7, Wfe^cJöt P o a « ^ im Eiwwia auf dJeae Entdeckung Yoyotte« schreibt» wird nun, dÄintt^unter der plausiblen Annahm«, daß die Admonitiona ein Produkt der alten Hauptstadt Mem phis seien, lin später^als Dynastie acht liegendes Abfaaiungadatum wenig wahrscheinlich. Freilich können wir diese Konklusion nicht für das Gesamtwerk in seiner Eridredaktion gelten lassen; hier sind Zweifel Über die Spätdatierung nicht mehr erlaubt. Ob Ipu-wer in der verlorenen Einleitung genannt war, ist unbekannt; eine Nennung zu Beginn des Gesamttextes würde auch nicht allzuviel besagen, denn die Admonitions könnten ihm auch erst Vom Redaktor zugeschrieben worden sein. Wichtig ist dagegen, daß der Name im erhaltenen Teil einmal vorkommt, und zwar weit hinten, auf der zweitletzten Seite (15,13), denn das legt die Vermutung nahe, daß wir dort im Bereich (oder wenigstens im sekun dären, durch die Gesamtredaktion geschaffenen Einzugsbereich) eines alten Werkes dieses Ipu-wer stehen; em solcher Schluß ist bei all seiner naturnotwendigen Vagheit um so mehr plausibel, als es. doch auffallen muß, daß auf vierzehn Seiten dieser Name auch nicht einmal genannt ist, um dann in 15,13 aufzutauchen**. Das ist für den zeitlichen FrühStrophe 3,1 jw-tns-dirt ht-fj **py%et-hb>w I pdt-rwtj~jj£j n-Kmt „Wahrlictr-dasRote-Land ist-durch-daa-Land-hiri-verbreifeet, jdW*Gaue-sind-zerstört, / einStamm-von-draußen-ist'gekommen nach-Ägypten" (oder „hat-sich-erhoben inAgypten", cf. POSKNSR, Litt, et Polit., p. 156 f.) paßt_gut in die 13. Dynastie, eher noeh besser aber in die Erste Zwischenzeit (vgl. die authentische Nachricht über den Einbruchsversuch im Thinitischen Gau: CAROLIN* NXSTMANH PBCK, Some Deborated Tombs of the Erst Intermediäte. Period at Naga ed-Der, Brown Univ. 1958, Univ. Microfilms Ann Arbor, Michigan, p. 52 ff., Grab N 248: m-haf-pdt h>>[t~\-m-h}stt)trsy „repulsing foreigners who come down from the southern highlands"; dazu FISCHKR, JNES 16, 1957, 227). *' J . YOYOTTB, A propos d'un monument copte par G. Daressy (Contribution ä l'histoire Utteraire), BSFE 11>(1952) 67-72; Ipu-wer: p. 69. Das heute verlorene Fragment stammt frühestens aus der 19. Dynastie (ist also etwa so alt wie die erhaltene Handschrift der Admon.). Es werden etwa dreißig bedeutende Per sönlichkeiten genannt, die speziell in Memphis berühmt waren. M Litterature et Pölitique, p. 9 n. 2. Dort sind auch Hinweise auf die in jüngerer Zeit vor VAN SimeBS' Aufsatz in J E A 50 noch anhaltende Kontroverse Jihcrdie Datierung der Admonitions zu finden. - Dazu nac» dem Erscheinen von Posener* Buch: H- GOÄDICKK, Zur Chronologie cer sogenannten „Ersten Zwischenzeit" (ZD|4G 112, 1962, 239 ff.), der die csronoUgische Einordnung offenläßt, " ■■ .' v/| V **Die erste Strophe des „Vorwurfs an Gott^istgrößWttt4|ils zerstört; der Name des Ipu-wer kann dort allenfalls genannt gewesen seih, leinesfalk aber als Teil einer umfangreichen Re4e-Einleitungsformel wie in 1543 (s. dazu unten, p. M).
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ansatz des „Vorwurf! an Gott", das heißt mit der stets nötigen Ein schränkung: einer etwas vom Überlieferteti abweichenden'Urform dieses Abschnittes, nicht uninteressant. Zwar gehört die" Stelle 15,13 nicht mehr zum „Vorwurf', aber sie steht mit ihm in einer Verbindung, die irrden nun folgenden Überlegungen zurj^ompoaition der admonitions rur Sprache kommen wird. Vgl. Nachtr. Sf zu p. 40!
II. Zur Komposition der Admonitions
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1) Das Verhältnis des „Vorwurfs an Gott" zu den umgebenden Textpartien Meine Interpretation des „Vorwurfs an Qott'V-hat mich zu der Auf fassung geführt, daß im gesamten Abschnitt allein der Schöpfergott (Re . oder Re-Atum) das Ziel der Auseinandersetzung bildet; der Schöpfergott scheint in Begleitung anderer Götter gedacht zu sein, auf die der Mensch hinweisen kann. Das soll im Hauptteil dieser Untersuchung begründet werden, es muß aber hier bereits - einstweilen als Arbeitshypothese mit berücksichtigt werden. Denn wenn wir die genaue Abgrenzung des inhaltlich und formal zusammengehörigen Textstücks bestimmen wollen, für das wir die Formel „Vorwurf an Gott" von Eberhard Otto übernom men haben40, müssen wir unsere Aufmerksamkeit auf die umgebenden Textteile richten, Damit stehen wir vor der Frage, wie sich diese Textteile zum „Vorwurf" verhalten. Die Admonitions sind ja in der uns bekannten späten Endredaktion ein Literaturwerk, das vom Redaktor irgendeine Gliederung erfahren haben muß, und sei sie auch noch so primitiv. Wie alt Teile dieser Gliederung sind, ist ein offenes Problem, das zwar nicht exakt lösbar sein kann, uns als solches aber bewußt sein muß; es ist mit der Möglichkeit zu rechnen, daß sich in den Admonitions nicht nur viel altes Textgut, sondern auch alte Ordnungselemente verbergen, die'der Redaktor benützt hat. Bei der Betrachtung der TextahSchnitte rings um den„Vorwurf" werden wir darauf TU achten haben, ob Götter (statt Menschen) angeredet sind oder sein können; wenn wir dabei zu positiven Ergebnissen kommen, sehen wir den „Vorwurf" als Bestand teil einer größeren Einheit, die so von einem Redaktor, vielleicht auch von einem älteren Verfasser gewollt war. Dem „Vorwurf" voraus geht ein Textstück, das durch anaphorisches u
B. Otto prägte diese Fomudierung in seinem bahnbrechenden Marburg« Vor trag „Der Vorwurf an Gott. Zur Entstehung der ägyptischen Aoseinandersetzungsüteratur" (rsroflentbcht: Hildaabsim 19^1). .
28
% Nachtrag l
«£*t* „gedenket" oder „erinnerfctuch" im Beginn von Stropjien unterBcftectlicher Veraiihl charakterisiert tat. Dietea Textsttick fängt in 10, 12 ah. Man hat bisher die Anapher* „erinnert-each.. . " u n d damit den ganzen Abschnitt Mmer|indem^ Sinne gedeutet, daß der Sprecher «eine Landsleute zur Rückbesinnung auf die Verrichtung kultischer Bräuehe attöonjere, also: „Gede^ketu^ fc« tun)'Mch halte es jedoch für viel wahrscheinlicher, daß sich da» ,;gedenket" nicht an ^ M e n s c h e n , son dern an die Götter wendet, daß die Gotter daran erinnerttfferden,was die Mensohen friiher für sie *etan haben and wieder wi tarn bereit waren, wenli jgötthche Einw^knng\^_gj^ ilB r 3 ^ ^ " gefördert wird) die Ordnung im Land wiederhergestellt hätte, das heißt, wenn „die Feinde jener h^rrUchen R^dem^yernichtet'' wären, wozu der vorausgehende -Abschnitt■.'(tp^6-i10,12), also c(er zweite vor dem „Vorwurf", aufruft. Iße alte Deutung der „gedenkef-Strophen ist nicht mehr als eine von'.'.zwei möglichen, eben diejenige, die den ersten Bearbeitern wie '.' selbstverständlich'-'richtig erschien, weil ihnen die andere "nicht" in den Sinn kam. Tatsächlich spricht nichts dafür, daß Menschen angeredet sind, einiges aber dafür, daß der Sprecher sich an Götter wendet. Die erste Strophe (10,1 £-13) ist zu großen Teilen zerstört, der Rest ist nicht sicher deutbar4*. Die zweite- weist nur eine Lücke auf (10,13 bis 11,1): , x .2
». Nachtrag 2
Qf F A C H T • De* Vorwurf an Gott in den »Mahnworten des Ipu-wer«
3 Erinnert-euck-an-da8-[Errich3ten«ia8sen4s-des-Heiligtums, an■* das-lläuchern mit'Weihrauch, 3 ^das-Wasser-libieren aus-dem-Wasserkrug am-frühen-Morgeh.
** Sohmerzen und Krankheit sind genannt. Der Zusammenhang ist dunkel, viel leicht war von göttlicher Hilfe und. menschlicher Dankbarkeit in Krankheitenot die Rede. Das ist nicht mehr als eine Möglichkeit. " N a c h einer kleinen Lücke ist ein p. 11) hat „Gedenket an die Schiffahrt »um Tempel ( ? ) ; , . . " , er ergärat also.sgd; „fahren". Das ist paläographisch möglich, inhaltlich aber so schwach, daß man nach einer anderen Losung suchen muß: Es wird das seltene sqd „errichten lassen" dagestanden haben (Kausativ zu qd, Wb* I V , 310, 1; beachte} daß es hn „Lebensmüden", 62^ vorkommt). D a s Determinativ des „eine Mauer bauenden Mannes" (Sign-hat A 55) wurde wegen der^Seltenheit von aqd „errichten lassen" und dar Hauigkfeit von «atty „fahren" mÜBdeutet; aus der „Mauer" wurde das - abnorm ^eadhriebsnef - „Schiff" (vgl. M Ö I X B H , Hierat. Palaographie DI, Nr. 358 mit dem bei Ga&frjrzK, Admon., wiedergegebenen Zeichen), aus dem „bauenden* Mann" warnte äW^isoldagende Mann" (vgl. M Ö Ü K B , Hierat. Palaographie Uf Nr. 22 m i t Nr. 15; beachte, wie sehr die „Mauer" in den kursiveren Schreibungen vo»v itr. 21 - bei M o t u « : Lederhs., Ennene, Pentoere - dem angeblichen ,£cbiff* Zeichen in den Admon. entspricht). «» . '*
A Voraussetzungen
29
Die" nächsten drei 8tropb?P iind^erhwten. 1U-2: 3- Erinnert^uch-deit^fette^-fJ-Gänse, der-trp-Gänae, der-at-Gänse, 2 2 det-Darbringena-der-GotteiopfeT für-die-Götter.
I
Bezeichnenderweise glaubte^ Gardinef und ftndere^or „rl-Gänae" ein pti „darbringen" ergänzen aju- müsse^ („gedenket ... daraubrtngen^).
i'.
Erinnert-euch^es-Natron-Kauena, dea-Bereitena-von-Weißbrot, seitena-eines-Mannes am-^age-des-Kopfbenaaaen».
I -./'
Auch hier ergänzten Gardiner nhd andere im «weiten Vera ein Verbum, z. B. GARDINKK, Admon. p. 76: ^(§o should) a man (do ?} on the d a y . . . " . 11,3-4:
1
2 Erinnert-euch-des-Errichtens-vc4i-Flaggenniästen, dea-Meisselas*""''■■■- ; ' von-Opfertafeln,
4 J 2 ~ der-Priester^ist-^invB^inigen^er-Ktilträüme, r \ 2 der-Tempel^t-weiß-getuncht wie-Milch -,..'• 2 de«-Angenehmmachens-de8-Duftes^e8-Flei8chraum8**, desauf-Dauer-Stiftens-der-Opferbrote. Die folgende Strophe (11,4-«) ist wieder lückenhaft. Es läßt sich er kennen, daß sie sechs Verse umfaßte, Teile sind verständlich, andere sehr problematisch44. V ** Zu & 0 7 ) ' und den verschiedenen t - >zungsvoracMagen anasmmnnfsiiwnd G A K O I K K R , Festschr. Grapow ( Ä g y .tudien, ed.J£r*CHOWJ, p. 1. Bisher wurde >k* hier stets als „Horizont" ( I»■ t • j eü) übersetztrate Einheit des Verses erweist unsere Neudeutung als erheblich v*hrscheinlicher (Fleisch und Brot), y /-.•"" Zu #ndm-jtiin Verbindung mit Fleisch Opfern vgl. z . B . Hatnub, Graft". t4,JZ.4v ** Die letzte Ubersetcung (vonFitrtKHJBt, J E A 51, p . 60) lautet: „Remenaber t a observe regulatjons, to order data* correctly, and to remoya bim, who enter* on the priestly ofßoe in impurity of body, for that is dojng it *rangfuuy, tt is . destruction of the haart (?) •[....] the day which procedes ( ? ) eternity, the months [ . . . ] year« (?) are unknown. Die Versgliederung ist: •s i Mt-b» tn-w'bt r-b*bt i jrt-M-pv m-nf
-
1
l _
Wenn im zweiten Vera überhaupt von einem Prisster (und nicht von einem Toten) dis Rede ist, mag *j^4i ohar korperuoha Sohwache msmen, die dar richtigen Beobachtung dar Stunden und Termine hindsrlioh ist.
\
so
G. Fackr * Der Vorwurf an Got* sa den tilalunrorten im Ipu-wer«
IHe nächste Strophe (11,9) M M ^ inÄe^^ch-an-das-Schlacli^ kurzen Strophe war *'i»?.|»t,vielleicht/das von bzw. „das euch gehörige Beste". / .
?
. Im folgenden (11,6-10) sind die Lücken sehr groß, von Zeile acht ah sihä4 nur noch einzelne Wöi^r" verstandlich, die «oh nicht in Satsiusammenhänge bringen lassen. Die Aiiapher aj^v? ,,erinnert-euc1i''ist niir noch einmal, in Zeile sechs nach n'w4*> erhalten, in dem nachfolgenden Textteil ist sie etwa drei- oder viermal in den Lücken zu vermuten. Der Anfang der in 1146 beginnenden Strophe ist mit einiger Wahrschein* lichkeit zu deuten: 3 Erinnert^uch-wie-herauskonnnt-götÜiche-Wei8ung( ?)
£für-einen-
, Mann], der-euch-angerufen-hat, ? wie-ri'-Gänse-gelegt-werden auf-das-Feuer////**, I ■.suhtraai *
Von den restlichen Bruchstücken ist das leider isolierte und in der Lesung nicht ganz sichere r-sktp.tn in 11,10 von Interesse: die Überset zung ,,um-euch-zufriedenzustellen (gnädig zu stimmen)" paßt in die neu postulierte Sinngebung des Abschnittes sehr gut; die Alternative r-ship.t.a „bia-wir-zufriedengeetelltsind" wäre nirgends vernünftig einzuordnen4^
Mit dem Vorbehalt, zu dem die streckenweise schlechte Erhaltung des Abschnittes zwingt, ist abschließend zu bemerken, daß Hinweise auf die W Abhängigkeit der Menschen von den Göttern, auf die von daher resultierende Notwendigkeit kultischen Handelns nicht zu finden sind; auch dies spricht gegen eine Mahnung an die Mitmenschen, nicht aber gegen eine Mahnung an die Götter. -Wenn-wir nun versuchen, in den stark beschädigten Zeilen 11,10-11 , > f t t Erhalten ist -
-f
. «*»'w-pf7-i^/[fehl«ci etwa 1-2 Quadrate]/^i-t.t« F*mjönEBS Übersetzung (JTEA 51, p. 60) ist: ,,Remember to go forth purged (*)[-■ -3 vfao caüs to^you; to put r-geese an the fire [...]". - . " Ichlaeh&kaum eine £ h ^ ^ Mann*5. Die anschließende Bemerkung über Am* CUfp^npitm Gewinn fiir die ftAt.fAr-nr.iia im
7!«^ T f n r i n P h, n g ^
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hj^j" jjfft* der
Hfrt^rSp^felW'Vn
Handlung stehen, die an da» Orakelwesen gemahnt, Ifctjrfich ist der Ansatz .. Xachtn« 2 des neuägyptiachen « $ / in den Admonitiooa «in Probtem. Ieh glaube jedoch, daß auch ein anderer Rekoiwtrulrtion«verauch da« Suffix von *(L1IW auf die Götter beliehen müßte. Die Phrase i-n.tn kann doch im kvltiachsn Bereich, aus dem die Strophe schon wegen des folgenden Opfers nicht herausgelöst werden darf, keine andere Bedeutung haben. ' f / «• Auch GABMNKB, Admon., p. 77ttberaetate"to pejrify you (T fKrAXJXMXma. ^ (JEA51, p. 60): "in order to appeaae you (?)".
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A Voraussetzungen
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den Übergang zum „Vorwurf an Gott'' ztr fixieren, so werden wir., das r-aJrfP-** am Ende von 11,10 noch zu dem durch anaphorisches „erinnert-euoh" charakterisierten Textstück rechnen*7, während das pittrm^ ,,Not-der-Menschen" (oder auch „Majigel-an-Menschen") im ersten Drittel der Zeile 11 sich ungleich besser in den Tenor des „Vorwurfs'* einfügt*». Dieser wird also im äußersten Ende von 11,10 oder am An fang von 11,11 begonnen haben. Unter der Voraussetzung, daß unsere Interpretation des Abschnittes lOjlSmi.10 („erinnert-euch-") richtig ist, muß sieh'auch dervorausgehende Abschnitt mit anaphorischem ,,vernichtet-die-Feinde jenerherrUchen-Residehz" (10,6-10,12) an die Götter wenden und des^gleichen da» diesem wiederum vorausgehende^Textstuck, in dem &naphorisch wiederholt wird „vemichtet-ist-" (9,8-10,3). Aus^dem Inhalt dieser Textteile wäre eine solche Entscheidung nicht abzuleiten, die Reden können ebensogut Menschen wie;; Götter zum Ziel haben. Zwischen die beiden Absätze, denen eine mit hd ,iveroichtefrT beginnende Anapher gemeinsam ist („vernichteMst-" und „venüeSeW-**, ist eine Strophe eingeschoben, deren Schluß leider zerstört ist (10j$-4S); sie scheint mit einer Anrede zu beginnen: rmjj-rf il-mhvo „so-weinet-denn, Unterägypter" (wörtlich: tlnterägypteu). Diese Anrede stellt für unsere Frage stellung kein wesentliches Indiz dar, denn gleichgültig, vor wem die Rede gehalten wird, sind „dieUnterägypter" in ihrer Gesamtheit natür lich nicht anwesend zu denken; die Apostrophierung ist also riietorisch*9. - Die bis 9,8 reichenden großen Körpora^der- mit ,,WaJbtrlkih-" - (jw-mt-) und „seht-" (m*n-, nUn-js-) eingeleiteten Strophen können außerhalb der Reihung von Abschnitten stehen» die in den „Vorwurf" münden, denn eine Klage („vernichtet-ist-" und „weinefc-denn...") ist als Aus gangspunkt für alles weitere hotwe^d^,_n^hx aber nicht. " Abgesehen von der Bedeutung spricht dafür schon das Suffix 2. Pen: Flur., das in diesem Abschnitt mehrmals begegnet, im „Vorwurf an Gott" (abgesehen von dem farblosen «an ,^eht") aber nie. / ~"X «* Vgl.dasu j/*»-m^6=*^ (Übarsetaung oben, p. 23). "f.*» Schwieriger ist der teüxerstorte Schluß, der auf eine längere Klage über das Ausbleiben der Abgaben folgt. Erhalten ist-/ jr-*Bdfj-*k4am-jtr-nf*wt-l.-w.-4.;' " " ■ ' " ' ' _ ' .—■ — VeratiensweBe überseUe ich: „Weim-es-(scü. die gewOuldeften No^tande)-nichtakbatd-gemeldet
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O. FBCHT 'Der Vorwurf au Gott in den iliahnwarteh da« Ipu-wer«
A Voraussetzungen
Der „Vorwurf an Gott" sohließt nachweialich mit der Zeile 13,8 ab. Mit 13,9 folgt ein Textetück, das äußerlich durch anaphorisches JUJ-;>/Am-*/r ^esvist^^ erhalten - ein Bild geordneter irdischer Verhjütnias© ausmalt; Kultisches fehlt oder spielt allenfalls eine sehr untergeordnete Rolle. Die letzten '' erhaltenen Worte von 13,8 gehören noch «um ^Vorwarf"; die ZerStörung setat mitten in einem Sats ein, ein mehr oder minder großer Teil de« jetzt fehlenden Teile« der Zeile muß also noch dazugehört haben.' Die kleinste der mit „e8-i8t-doch-aber-Bchön-(wenn-)" beginnenden Strophen*0 ist nun aber etwas länger als das in 13,8 fehlende Stück der g^^gfirj;^feffntt,«.l«o
kern Spmnh flit> Ahsrhiultw
gHHta^jdi^nab^ri;
.die Zeile muß vielmehr, weil im Anfang von 13,9 eine „es-ist-doch-aberÄchph-"-Strophe beginnt, noch ganz zum „Vorwurf an Gott" gehört haben, Daß mit 13,9 ein neuer Abschnitt einsetzt, zeigt auch das Rubrum51.
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Die beiden Textteile, die sich um den „Vorwurf an Gott" gruppieren, also die durch „erinnert-euch" beziehungsweise durch „es-ist-doch-aberschön" charakterisierten Abschnitte, korrespondieren, insofern mitein ander, als der erstere ausschließlich oder ganz überwiegend an die rich tige Durchführung, kultischer Bräuche erinnert, der zweite aber aus schließlich oder ganz überwiegend an die Schönheit eines in gesellschaft licher Ordnung gesicherten Daseins außerhalb des kultischen Bereichs gemahnt. Beide Abschnitte dürften auch etwa gleich lang gewesen sein: der erstere nimmt zwölf Zeilen ein (10,12 bis 11,10), der zweite umfaßte mindestens elf bis höchstens fünfzehn Zeilen (13,9 bis 14,5/ 14,9); eine genaue Abgrenzung ist wegen der Zerstörung in der Mitte der Seite 14 nicht möglich. Diese Entsprechung der beiden Abschnitte als Zufall abzutun, wäre nicht ratsam. * Darüber, an wen sich der an den „Vorwurf" anschließende Abschnitt *• 13,10, zweites Drittel bis kurz vor das Zeilenende; die EinleitungBformel muß hier ein Drittel der ganzen Strophe beansprucht haben. Diese anaphoriache Einleitung ist stets nur Teil eines ^Koiona; die atrophe V wenn man diese Be zeichnung noch anwenden will - bestand also wohl aus nur einem Vers. Wahrscheinlich gilt dasselbe für die Strophe von. -MrSO- Ende (wsrstört) bis 13,11 zweites Drittel (wegen der Zerstörung am Schluß ist es nicht ganz sicher, ob nicht doch zwei Verse die Strophe bildeten). " Schon Gardiner sah, 'daß die Anaphern «£/w und jv-jrf-fanfr nur $ei ihrem ersten Vorkommen, Rubrum zeigen, daß also 13,9 der jBeginn_eines neuen. Abschnittes sein muß (Admon,, p. 2): "The introductory fcrmulae whieh divido Paragraph firom paragraph are always wrxtten in red imfü 40,13; from there onwards a inore sparing use is made of rubncs. Onb/ ibe järst examples of the oft-repeated phrases sfr/w (10,12 foU.) and iw tri hm $»£) (13,9 foO.) are in red ink. There is riö other mstance of a rubric in the lafcter part of the papyru* except the word ddfn ia 15,13, which marks the beginjiing of a hew speeoh."
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wendet, an Götter oder Menschen, läßt sich dem Text nichts entnehmen. Seine Thematik, die Schönheit eines geordneten Lebens des Lande***, beweist angesichts der Verflochtenheit des gesamten Daseins mit Religion und Kult nichts dagegen, daß sich der Sprecher an Götter wende. Wir schließen deshalb diesen Abschnitt als vor Göttern gehaltene Rede an den „Vorwurf" an, und damit haben wir auch die stilistisch befriedigende Erklärung für den Wechsel zwischen der persönlich gewendeten Anapher „erinnert-euch" und dem unpei^nhch-objektiven „es-ist-doch-aberschön" gefunden: die Götter werden an die Dinge, die sie unmittelbar betreffen, „erinnert", sie werden angeredet; von der Ordnung der heilen Welt, die den Göttern wohl nicht gleichgültig sein kann, ine aber mehr mittelbar berührt, wird in konstatierender Satzform vor den Göttern geredet. "^ Die damit festgestellte Entsprechung von Textabschnitten, die um den „Vorwurf an Gott" gruppiert sind, läßt sich weiter verfolgen und erweist sich als ein harmonisch abgestimmtes Einteilungssystem. Den Textstücken,,die ihre Strophen mit „vernichtet-ist" und „vernichtet!" beginnen, korrespondiert inhaltlich und in seiner relativen Stellung zum ** „Vorwurf" der kriegerisch getönte Abschnitt, der auf die „es-ist-dochater-schön''-Strophen folgt; er ist in Resten erhalten von 14,10 bis 15,5, seine Begrenzungen sind wegen der großen Zerstörungen nicht genau festzulegen. Auch hier ist die Entsprechung zugleich eine Ergänzung: In den beiden vorne stehenden Abschnitten (9,8-10,11), die wir wegen des übereinstimmenden Gebrauchs von Ad „vernichten" im anaphorischen Strophenbeginn zu einer größeren Einheit zusammenfassen dürfen, scheint es, soweit die Reste ein Urteil zulassen, ausschließlich oder doch überwiegend um innere Unruhen zu gehen; von äußeren Feinden oder überhaupt von eigentlich militärischen Angelegenheiten war offenbar nicht, allenfalls nur nebenbei, die Rede". Der korrespondierende Ab" Immerhin wird in 13,12-13 vom Bau von Pyramiden, der Anlage von Teichen und JBaumpnamamgen „für die Götter" (== tote'KöriigeT) gesprochen, ddeh fallt auch das nicht aus der Thematik der übrigen erhaltenen Strophen heraus, denn es heißt: .^-ist-doehj-sber-achön-we^ den-beuen...". Es geht also meltf um die ,^ichtige!^erwendung der Arbeite kraft (vgl als GegensaU 3.61) an Rahmen der .»richtigen" Ordnung als um ded Zweck der Pyramiden und Teiche, der nicht erwähnt wird. " In den stark zerstör«« Teilen beachte man die erhaltenen Stichwörter: 9,8 « „Matm**; 9 , 9 4 * 0 " f .*** Gegner"; 9,9 fn „der Schwache*1; 9,10 Imnow die (auAtandisoneny gemeinen Leute"; 9,11 hlvhjrj m-ljJ» „ihre Nahrung von ihnen weg" (o. a.); 9,1* m^Mjjt.f ..seinen Schrecken furchten" (o. a.); A M « > „der Bürger bittet"; m »,13 ist vom Rauben die Bes>; in 9,14 von Räum lichkeiten, die mit dem Königtum in Verbindung *u stehen scheinen (Königsgrab? Tempel? [so Fauxionsm, J B A 00, p. 31]). Dia # der Residenz. die „vernichtet" werden soDen, sind doch wohl die Urheber und Nutznießer « Fwit, DsrTofwwf
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»-X»chtr»<3
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G. FBOHT • Der Vorwurf a& Got* ia te »MahBWorfean dM Ipuwer«
schnitt, der auf die ,,ee i«i-doch-*ber-«sfcöa',-Strophen folgt, handelt da gegenzumindest überwiegend Von der Verteidigui^gegen fcißere Feinde und von inneren lnilitanschen AngeJege^heiten*4. Wie oben (p. 10, n. 2) bemerkt, soll eine Neubearbeitung an anderer 8teUe vorgelegt weaden; hier muß deshalb auf diejenigen Üoersetsungen anderer T*Twieeen werden, die m. E. dem Text am baten gerecht «erden: GjjtDDoafe Admon. p, 91, WILSON» ANET p«443f., TAX S m u , J E A 50, p. Ü , p. 22, FAULKKXB, J E A Öl, p. 62. Dem Umfang nach können sich die korrespondierenden Abschnitte in etwa entsprochen haben. Die durch anapherisches hd („vernichtet-ist" und %,re«nicjbjte4!0) verb^inienen TextteÜe umfassen - einschließlich des Zwischenstuckes in 10, 3-6 siebzehneinhalb Zeilen der Admonitions, der kriegerisch)gestimmte Ab schnitt hat zwischen zehn und etwa achtzehn Zeilen eingenommen; die großflächigen Beschädigungen der Seiten 14 und 15 verbieten eine genauere Aussage. ^
zu retten. Der merkwürdige Säte, der so schlecht unterzubringen scheint, hatte damit einen vernünftigen Sinn; sociale Umwälzungen berührt dieser „kriegerische" Abschnitt ja nicht, und außerhalb der Klagen über diese Umwälzungen ist die Aussage über die Dreschtenne auf der Ebene irdischer Gegebenheiten nichtssagend, sie gewinnt aber im Verhältnis Ägyptens *u den Göttern eine priaise Bedeutung**.
Weiur wir uns der Frage zuwenden, ob der ,.kriegerische" Absatz Teil einer Rede vor Göttern sein kann, so melden sich zunächst Zweifel; der Leitgedanke der am besten erhaltenen Zeilen ist ja: in diesem oder jenem Falle werden wir uns gegen äußere Feinde verteidigen. Immerhin mag nach ägyptischer Vorstellung auch ein Verstorbener, der zu Göttern spricht, von seinen lebenden Landsleuten in der ersten Person Pluratis reden können; da der Tote Einfluß auf irdische Verhältnisse ausüben konnte - man denke z. B. an die Totenbriefe, an die Zeilen 142-147 des „Lebensmüden" - , gehört er in gewisser Weise mit zur Gesellschaft. Wenn die letzten Worte von 15,3 mit F A Ü X X X Z » (JEA 50, p. 36) zu übersetzen sind „die-Dreschtenne-ist-es, die-ihre-Häuaer-ernährt'' (oder: „Die-Dreschtennen-sind-es" etc.), könnte damit angedeutet sein, daß die Götter ihre Existenzgrundlage leichtfertig aufe Spiel gesetzt haben, weü nur ein intaktes Ägypten sie durch Opfer ernähren kann 'wie die Dreschtenne das Haus), sie aber nichts unternommen haben, um Ägypten
b') Abschnitt der mit „es-ist-doch-abW-schön" ^ eingeleiteten Strophen:
einer gesellschaftlichen Umwälzung (andern&Bs wären «bar die Grensan statt der Residenz, genannt); die Restdeos heifit m. I M '*?-*•*• „reich an Qeaetaan", üv 10,11 'il.tfnw „reich an VerTrmJtungsriumasr* (t y (ßo Gardiner und andere mitEmendierung zu h?w; Herr J . Qaiag. eis Teilnehmer naaaaar Seminare «über die Admonitions, erwog, ob nich£ „Heibgtämer", afcsa bmtm, ia lasen sei, waa m. E. vorzuziehen ist). T ** Das ist jener Ahwchnityam dem die Gefahrenlage gegen Bad» der 11 Pjnaatin so klar spricht, daß er als ein Argument für das 8pä*da*äsnsag der » H i H m bedeutsam ist (s, oben, p. 25*. 36). Wenn ilin ■iafa1aliiigiu OMUIILIL dar mm den „Vorwurf" angeordneten Texttflile im Kam a W sem aalte als d a » Redaktion, müssen wir annehmen, daB der RedaaförTaaaaa besonders seilge bundenen Abschnitt gans odertoüweieeiiiniaiaiiishsl oder aissa nlan—nfii Wfc. Timm iMt^.♦»-p^itn
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Damit schließt rieh der Ring der um den „Vorwurf an Gott" sym metrisch angeordneten Teile einer Rede, die wir, nehmen wir alles in allem, als vor und zu Göttern gehalten ansehen werden. In einem Schau bild sei die Gliederung nochmah verdeutlicht: a) Abschnitt der mit „vernichtet-ist" und „vernichtet!" angeleiteten Strophen (innere Feinde): 17,5 Zeilen. b) Abschnitt der mit „erinnert-euch" eingeleiteten Strophen: 12 Zeilen. c) Abschnitt des „Vorwürfe an Gott": 25 Zeilen. zusammen etwa 25 bis 28 Zeilen
a') „Kriegerischer" Abschnitt (äußere Feinde) Auf diese Rede, in deren Mittelpunkt der „Vorwurf" steht, muß auf Seite 15 eine relativ kurze Antwort des Gesprächspartners gefolgt sein, unsres Erachtens des Schöpfergottes; wo diese Antwort begann, ist nicht mehr auszumachen (wohl irgendwo zwischen den Zeilen fünf und zehn), die erhaltenen Reste der Zeilen zehn bis dreizehn (erstes Drittel) sind ihr zuzuschreiben. In Zeile elf kommt ein jrj.n.fn )fihr-habt-gemacht'1 vor, das sich an die Menschen wenden wird, für die der Redner - wir dürfen in ihm Ipuwer sehen - gesprochen hatte. Daran schließt in Zeile 13 eine zweite Rede des Ipuwer an, eingeleitet V durch id.t.n-Jpwwr »oÄ.//m-i» n-no-r-ir1* „wsa-Ipuwer-geaagt-hat, indenver-antwortete der-Majestät des-ADherrn". Hier ist also der Name •.*«**««* jenes Mann» genannt, den Yoyotte in dem „Fragment Darsssy" wieder gefunden hat (s. oben p. 2« mit n. 37). Man rieht, daß der Konnex dieser Namensnennung mit dem „Vorwurf an Gott" recht eng ist. Die Beobachtung, daß in der Antwfcrtrede des Ipuwer, die zweifellos ironisch getönt ist, in der Anrede der Singular gebraucht wird, steflt eine weitere Verbindung zum „Vorwurf" her, denn auch dort findet rieh, im Gegen' Mao konnte sogar an es» Wortspiel Jiaim svieehen sstf JkuniliiwnPi" und «•** „Gaoe" (vgL Wb. IV, fts, 14 Samsr II). . „ „ _ _ > Am Texte» ote frtthe» M R s t a v | a a - 1 1 i i I («wsijBJs4. j a dar W^teg \ " - ■ i ••* Koka» ajase- Jacany Lil i im In il i ff aji "■.■ «er .Psreanfehsn m Xgyptea, p. 11 (Ä 1); r-#V S* Filaiuailiiiail^llrniiiil ^ /■ ■< ^ —<,
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G. Fxbax • Der Vorwurf an Gott'in den »Mahnworten des Ipu-wer«
satx zu den umgebenden Textabschnitten mit ihrem , .ihr'', der Singular de« „du"*7. Immerhin steht im Anfangde» enten gut erhaltenen Ab schnitte« innerhalb des ^Vorwurfe" einmal das pluralische „seht" (1.1, 12) und in 12,4 ist auf „diese Götter" \n$-n^w) hingewieseiv; man ge wirkt den Eindmck, daß Ipuwer vor einer Gotterp«rsarnmlung spricht, * den Vorwurf aber an den obersten SchÖpfergo^ antwortet, um von Ipuweff nochmals arigeredet zu werden. Die«e xweite Rede des Ipuwer geht nach anderthalb Zeilen (16,1) in eine Erzählung, wohl eine Parabel, von einem altersschwachen Mann und seinem kleinen Sohn über, der früh sterben mußte. Hier tritt nun wieder der Plural auf. Von dem Sohn wird^gesagt: „Bevor-er-den-Mund-öffnete, [um-]zu■.N«*$»t euch-zu-reden (mdt-hf.tn)J nährnt-ihr-ihn-weg durch-den-Tod** des-Abscheidens". Hier'ist gewiß nicht von einem Mord die Rede, die Termi nologie weist vielmehr auf die Götter als Urheber des Todes hin. Das stimmt auch besser zu der Bemerkung über das Mund-öffhen und Reden, denn für zum Töten entschlossene Menschen ist das erste Sprechen eines Kindes denkbar unwesentlich, während das Sprechen, das heißt Beten, zu den Göttern nach ägyptischer Auffassung das Leben erhalten und verlängern kann69. Überdies würde ein gewaltsamer Tod durch Menschenhand implizieren, daß Ipuwer zu den Mördern des Kindes spricht; was nur dann einigermaßen sinnvoll sein könnte, wenn man die alte Theorie von der Identität des ,,alten Mannes" mit Phiops II. aufrechterhalten wollte60, was ich mit Wilson und besonders S. Herrmann*1 unter Verweis auf die beiden Parabeln des „Lebensmüden" unbedingt ablehnen muß. Ein Verständnis der Parabel, von der ja nur *. x*ehu*g etwas über anderthalb Zeilen erhalten sind, ist nicht zu erreichen. Für unsere Fragestellung sind zwei Feststellungen wichtig: Erstens, daß 8 auch in der zweiten Rede des Ipuwer die singularische mit deyiplurali schen Anrede wechselt und daß*jedesmal Götter gemeint sind, der
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" „Ihr" in den um den „Vorwurf" gruppierten Abschnitten: hdu> „veraiehtet!" in 10,6-10,11; afy>w „erinnert-euch!" in 10,12-11,10 (in diesem Abschnittr n\w.tn " i i i 11,6; ;r?-n.7n"in 11,7; r-ship.tn in 11,10); ,.kriegerischer Abschnitt": dd-r.tn }» 15,3, " Die merkwürdige Schreibung entspricht genau der in Urk. IV, 5, 17.33ieiesjung kann also nicht i>jv> sein. M VgL z. B. MORKNZ/MÜIXER, Untersuchungen zur Rellei des Schicksals in der ägyptischen Religion, v. a. p. 18 f. ° Sehr bestimmt in diesem Sinne SPHEOÄL, Reformbewegungen, p. 20. E B X A K hatte sich in , JUahnworte" (p. 806 f. und p. 813 f.>*nrt^otkehahen dazu bekannt, in seiner ,,Uter*tur2^(p, 148 intt irr4) erwogt er soh*Mob diese „Geschichte" nicht nur ein „BeispieFV *bo eine Parabel »ei. [ ^ j ' "Hmum*wy.v tfotersuohungen, p. 3$ mit n. 3; er verweist auf Wirsow, A H I T , P* 44*t n. 48, der mit einer Parabel rechnet.
A Voraussetsaungen
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oberste Schöpfergott als „AUbeTtl'** und die Gotter als Urheber "des Todes jenes unmündigen Kindes? das bindet die Namensnennung in 15,13 noch enger an den „Vorwurf an Gott". Zweitens ist die Verwandt schaft der Einleitungaformel der Parabel mit der Einleitungsformel des -;;B»uern" beachtenswert**; man mag darin ein weiteres Indiz für die Frühdatierung von wesentlichen Elementen der Admonitions sehen. Aach der zweiten Zeile sind nur noch geringe Reste der Zeilen drei und zwölf bis vierzehn von Seite IG erhalten. In den Zeilen dreizehn bis ». Kschtag vierzehn finden sich, wie GARDXSER (Admoh. p. 95 zu 16,3 f.) schon bemerkt hat, Ausdrücke, die Entsprechungen im „Vorwurf an Gott" haben, was angesichts der Spärlichkeit desv^rhal^enen^sehr auffäUig ist*1. GARDIN KR (Admon. pp. 92-95) wollte-^as eigentliche Ende der Admonitions in 16,1 nach dtoljjt „Morgen" ansetzen, die Teile 16,1 bis 17,2 (wo die letzten erhaltenen Reste, stehen) als beim Abschreiben falsch plaziert weginterpretieren; das vermag mich nicht zu überzeugen, denn der Abschnitt de« „Vorwurfes an Gott" erweist sich bei eingehender Untersuchung als in sich abgeschlossen, und gerade zu ihm finden sich ja die Parallelen in 16,13-14**. Vielmehr zeigen die VVortenteprechungen, die wir vielleicht mit den Dubletten im großen Korpus der jw-tnaStrophen vergleichen dürfen (oben,p. 13f.), daß die Auseinandersetzung i. Nachtrag 2 zwischen Ipuwer und dem Schöpfergott (bzw. den anderen Göttern) " p ' " noch weitergeht, und zwar zumindest streckenweise und äußerlich im Stil des „Vorwurfs". Auch die» verstärkt die Bindung des „Vorwurfs" " Zu nbr-dr „Allherr" 8. Posrar^a^ tiitterature et Politique, p. 70 mit n. 3 (zum Vorkommen des Ausdrucks °m der Lehre des Königs Amenemhet): „On le trouve surtout employe pour te dieu soksil, puis pour Osiris, occasioneuement pour quelques autres membres du pantheon egyptien. II est rare en parlant du roi et releve alors du style noble." ** Admon. 16, 1: um>a-pw tnj ./ 4 „Es-war-ein-Mann, der-altersschwach-war, vor-seinem-Abscheiden." . Bauer R, 1: a~pw um(w) JJw}.n-jnpu> rn.f Ä „Es-war ein-Mann, 1~ Hawenanäpa mit-Namen." , ' ."' ** 16,13 ^r-f^i.tw n-hfff,Tvgtr 12,6 n-j?ij\Jwin.k (zur Emendierung von n.j in *.X*chtr*e nJb. siehe unten, p . # l ) ; 16,14 Y *--£«**4>% vgl. r2,8 lq r-h*ef-nir; 16,14 icbdw-hetwwffl vgl. 12,10 *eWw-*wti*b; werug^^tipeamsch: 16,13 f^hr-wH-nbt, vgl. I f 3 imd 13,1^-i^t-nte; 16,1? rmj-rf m, vgl. ]S^-9 \t}mj^i:f.-' ** Auch HxiULMAjnra differeruäerterem Versuch, das eigentliche Ende der Admo nitions festzulegen (Untersuchungen, p. 85f.: 14,10-16,1 ff. als sekundärer 1 Anhang) kann ich mich nicht anschließen. Die Frage nach dem „eigentlichen" Ende der Admonitions ist meines Erachteos nicht xu beantworten, «uroal das Werk ja vielschichtig ist, und deshalb die Fragestellung noch komplizierter ge lagert ist, als das auch bei Herrmann sichtbar -wird. Einen Schluß der BndredakHon dürfen wir in dem erhaltenen Teil nicht suchen.
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G. FACHT-
VonrorfwS Öot* in dan dfabnworten des Ipuwer«
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säden Namen de« ipuwer, der in 15,18 «wischen dem „Vorwurf'' mit den ihn umgebenden Textpartien und einer zweiten Bede steht, in der Elemente des „Vorwarf«" von neuem auftreten. __ _"
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Von Seite 17 sind nur noch wenige Zeichen der ersten beiden Zeilen übrig. Nach Gardiners begründeter Meinung war diese Seite die totste und wahrscheinlich nicht inchr ganz mit dem Text der Admonitioni beschrieben. Zum Inhalt der fast ganx vernichteten letzten beiden Seiten über das hier Gesagte hinaus Spekulationen anzustellen, wäre sinnlos. Wir_^ten_aJs_Ergebnis fest, daß von 9,8 (Beginn der Strophen „vernichtet-ist-") bis zum Ende des Erhaltenen vieles für und nichts ent-
~~ scheidend gegen die Interpretation des Textes als eine Wechselrede zwischen einem Menschen und dem obersten Schöpfergott Re(-Atum) spricht, Der oberste Gott ist von anderen Göttern umgeben, den Men schen dürfen wir mit Ipuwer identin^eren^Das_Bet5ht, den ganzen Text von 9,8 ab dem Ipu^exJtuzuschi^benT^ibt uns der Nachweis der durch gängigen, im einzelnen unterschiedlich zu realisierenden Kohärenz aller Abschnitte. Wenn „_wirdiesen Schluß aber ziehen, dürfen wir weiterhin damit rechnenr daß dieser'Textteil in seinem Grundbestand auf-ein frühes Werk aus der Ersten Zwischenzeit zurückweist, das von dem Memphiten Ipuwer verfaßt war. Der Redaktor der 13. Dynastie hat Änderungen vorgenommen, deren Ausmaß wir nicht ermessen können. Daß diese Änderungen über die Angleichung der Metrik erheblich hin ausgingen, zeigt schon allein der „kriegerische Abschnitt"; es4aöt-*uf, daß gerade in diesem Abschnitt, der in seinen am besten ^iberlieferten Partien eindeutig auf die 13. Dynastie als Zeit der Abfassung, nicht nur der Redaktion deutet, die Situation - das Sprechen vor Göttern - etwas verunklart erscheint. Das alte Werk des Ipuwer ist in Umrissen zu erahnen, aber nicht zurekonstruieren.So fehlt im Anfang eine Nennung des Ipuwer, seines Gesprächspartners und ein Hinweis auf Ort und Anlaß des Gesprächs; das wird eben der späten Redaktion zum Opfer gefallen sein, bei der der erste der zum engeren Rahmen des „Vorwurfs" gehörigen Abschnitte mit den beiden-großen Korpora der jw-ms- und der ro/ro-Strophen zusammengekoppelt wurde. Der „Vorwurf an Gott" isffbrmal und inhaltlich die Mitte der großen Rede des Ipuwer. Ihn zu verstehen, heißt die Problemstellung des alten Werkes verstehen, die auch den Redaktor der 13. Dynastie noch - oder: ^rieder - bewegt hat.
K Varauasetcungen
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Ä) Zur GeaamtgUederung der Admonitions -Dwlbeiden — » ^ ^ — ^ — großen 3»v.~i* Abschnitte mjnynLiuwcder uermit mitjw-msjw-ms-„wahrlich-" „wahrlich-"und undmit mit »>^»-0*)-^ae1*Mdech)-,, eingeleiteten Strophen, die von Seite 1 bis Seit«i 9,8 reichen, heb^^üfrv«H-4eni_bisher untersuchten zweiten Teil des Überlieferten Textes- deutlich ab. Zunächst einmal dem Umfange nach, denn sie sind beide erheblich größer als.feiner der^ anderen Ab schnitte. Außerdem sind sie inhaltlich weniger proftier^sie umfassen Klagen, in denen neben der sozialen und politischen Unsicherheit und Umwälzung auch das Schicksal des Königtums in dunklen Wendungen berührt wird und selbst theologische Problematik gelegentlich aufklingt**. An innerer Gliederung sind diese großen Abschnitte auffallend arm; obwohl, manche der größeren Strophen und auch manche, Stropherireihen in sichjehr kunstvoll aufgebaut sind. Dem Wechsel von der Ana pher jw-ms- zur Anapher mtn-(js)- korrespondiert kein präzis faßbarer Wechsel der Thematik; die einzelnen Strophen und Strophengruppen könnten von dem einen in das andere Korpus transferiert werden, ohne daß sich am Gesamteindruck etwas ändern würde. Mit anderen Worten: hier ist eine große Textmasse in litaneiartigen-Klagen aneinandergereiht, der Wechsel im anaphorischen Stropheneinsafö^ist nichts als eine äußer liche Variation ohne irgendwelche Konsequenzen. Der Gegensatz zu
*. K*chtr*g
der straffen Gliederung und Gedankenführung der einigermaßen erhal tenen ersten Rede des Ipuwer mit dem „Vorwurf" als Zentrum ist kraß. Am ehesten findet man unter den mittelägyptischen Literaturwerken in den Klageliedern des „Lebensmüden" etwas entfernt Vergleichbares. Was aber dort in Ansätzen auftritt und in einer literarisch angenehmen Form, ist in den beiden ersten Korpora der; Admonitions zu einem Extrem hin vergröbert, das literarisch wenig befHecligt, Dort, in den Liedern des,.Lebensmüden", istr die innere Gliederung relativ schwach, schwächer jedenfalls als in den übrigen Textteilen; hier, in den Admo nitions, ist sie noch viel schwächer, und die übermäßige Länge der beiden Abschnitte läßt diesen Nachteil scharf empfinden. Dort hat die Anapher mit dem nachfolgenden Textsttick stets logischen Konnex, hier ist das nicht mehr der Fall, es bleibt ein nichtssagendes und aus tauschbares „wahrlich" und „seht". Dort weist die Verszahl der Strophen eine gewisse Regelmäßigkeit und Ordnung' auf, hier herrscht -
mit
^iisnahme g e w i s s S ^ ^ n r e i h e n - bare Willkür"*. Während dort jedes
** HJKBJCAKW, URtenuchanffan, pp. 17-1?. Billiges waide oben (pp ie-W) neu tibtraetst. Saabs auon unian, p. 41t, di» ÜhrWting voa 8,S-7, "■Gewisse THirawrisnho (Hiedarufigsaianoente hat — ■freüiah ^~,,J-a- J^fafastwahrseheinlich ■-*-*-*■
t. letxter .Nachtrag
40 A
Lied eine nur ihm eigene Thematik besitzt, wechseln hier die Themen innerhalb der anaphorisch »utammmigehaJteira Abschnitte.
»• Nachtng 2
„was-die-yorfahren-voraiisgesagt-haberi'');
,,4H&-J?«rehi hÄlt-denjenigen-ab-der-handeln-soll ^gegen-eure-Eeinde"••; in 5,9 findet sich in unklarem Zusammenhang, zweimal dd.ln „ihr gebt", wobei das Suffix eher Menschen meint. In 6,5 mündet eine Klage in das VTerspaar aus hi-rf jrf^.j-fmo.j m-ttj-H f .nhm.f-wj m-^whdi.j jrjAw-jm.s ,4iatte-:ich-doch meihe-Stknme-erhoben«zu-derselben-Zeit,
seien aufgeführt: In der /lo-nw-Gruppe heißt es in
ihr(der Zeit)-geschaffen-worden-ist" (Pseudopartizip jrj.tj)'; HEKRMANX (Untersuchungen, p. 20) bezieht das Suf&rr^ron-^t&ffl.f auf den Gott-4Se und übersetzt jrjw
(oder: *jrrw) jm.s wie üblich^allerdings fragend,
„(Kummer), in dem ich bin"; FAULKNEB (JEA 50, p. 30) möchte jr.lw jmjt in ntt wj jtn.s emendieren. Der Bezug auf Ke ist problematisch, denn der Gott wird nicht genannt und außerdem sieht man keinen Grund, warum der Redner nicht rechtzeitig zu Re-gebetet haben sollte. Meine Auffassung geht dahin, daß der Sprecher wünscht, ein Protest hatte ihm den Tod gehracht (nhm.f bezogen auf fyrw.j); wenn wirklich ein Lebender spricht, der sich naeh dem Tode sehnt, kann er nur vor Menschen spre chen, es sei denn, er spreche zu seinem Herzen oder zu seinem Ba, aber darauf weist nichts hin. Schließlieh kann noch die oben (p. 17 ff.) über ^-A
setzte große Doppelstrophe 3,6-13 genannL werden.
1,7 nijj^iH-n.tn
In der nUn-(js)-Gnippe sind die beiden Strophen 8, 5-7 TTHI Interesse:
zur-Zeit-des-Horiis"M;
dennoch gegeben. Das ist für ein ägyptisches Literaturwerk eine Selbstverständ lichkeit, bemerkenswert ist nur die Schwäche dieser Elemente, die mangelnde • innere Durchdringung. So variieren «war die Strophenlangen meist ohne er kennbare Ordnung, die rtiativ gut erhaltene Gruppe dar mtn-(js)-Sprüche scheint * aber wenigstens.„die.runde Zahl von 50 mtn^js) -Anaphern besessen zu haben, »• letzter ihre Gesamtverszahl war vielleicht 120 (20 Verse: „Königtum" [oben, p. 21 ff.J, Nachtrag 100 Verse: „Land" im Zentrum der Betrachtung). " Ich zitiere aus WAI-THKR W O X I ; Die Kunst Ägyptens, p. 334: „Es sind m der Hauptsache eine Reihe königlicher Denkmalsbäder aus Granit, großenteils aus Tanis, mit denen die 13. Dynastie sich ihren Hat* in der ägyptischen Kunst geschichte erworben hat. Sie sind durchweg überlebensgroß, f . . . ] . Alle diese Statuen sind von vollendeter Technik, aber zugleich voörersohreckender Leere des Ausdrucks. Im Geeicht steht ein gefrorenes Lidbekv der Körper ist merk würdig glatt und ungegliedert, von dear hervortretenden feüasehetben aus ver laufen die Schienbeine als scharfer Grat bis an die Fufe heran. Hier fehlt jede Spannung zwischen der Form und der Natur, die das Leben des Kunstwerks ausmacht. Wir haben es mit einer erstarrten, abgaletteton Form su ton, mit einer reinen Abstraktion, mit einem artistischen Spiel taii der Form." •■ Voraus geht ein* Lüoke, der Teart ist nicht gaas in Qrdnuag. Zu einer möglichen
/ so-hätte-
sie-mich-errettet (oder: daß-sie-mich-errette) aua-meinem-Leid, das-in-
An wen sich die Klagen der ersten beiden Abschnitte der Admonitions
m-rk-#rw „jenes-was-euch-bestimmt-worden-ist
(eventuell auch
in 4,6/7 wird pw-tr ntjtw-
r-jrt eher zu Menschen gesagt sein; in 5,7 steht arid hr-frsf-jmc rhftjw.tn
Lehrreich ist auch ein Vergleich innerhalb der Admonitions mit den anaphorischen Abschnitten im Umkreis des „Vorwurfs" („vernichtetist"; „vernichtet";^^ „es-^t-doch-aber-schön"). Qualitätsmäßig stehen sie etwa zwischen den Liedern des „Lebensmüden" und den ersten großen Korpora der Admonitions. Wenn hier, wie wir das annehmen, ein älteres Werk in den Grundzügen übernommen, vom Redaktor aber überarbeitet worden ist, so stimmt das Urteil über die literarische Qualität durchaus zu dieser These. Daß auch in die ersten Teile der Admonitions sicherlich vieles aus älteren^Schriften eingegangen ist, sagten wir bereits öbejj (p. 15 ff.). Der Unterschied durfte darin zu sehen sein, daß diese Teile der ersten Hälfte nichts weiter sind als große Sammelbecken, in denen sich heterogenes Textgut zusammenfindet, während in der zuerst analysierten zweiten Hälfte der Admonitions eine literarische Komposition mehr oder minder getreu bewahrt geblieben ist. richten, wird nirgends gesagt, aber es ist doch sehr wahrscheinlich, daß
M
in 1,10 sr.n-tpjuh j Mdie-Vorfahren-haben-vorausgesagt
^was^einst gebändigte Form,Kongruenz zwischen Formmnd Aussage war*, ist zu formschwachen, plumpen Massen geworden. Der Vergleich mit der bildenden JCujist dei*13. Dynastie dringt sich auf *7.
der Redner vor Menschen, nicht vor Göttern spricht. Einige Indizien
41
l
So weist die literarische Schwäche der ersten beiden großen Abschnitte gleichfalls auf das späte Datum der^dredaktion der Admonitions hin;
•■ N » c b t n f l
Voraussetzungen
1 1 (
2*ntn-nfr-$ hr-wnm-kiw.f 2 snm-jhwt.k m-iw-jb
. \
'
2 ttn-n.k hnhn-rk 3 ih-pw n-s tonm-kiw.f 3 tod-sw ntr n-ksj.n.f 2 Seht-glücklich-ist-ein-Mann, wenn-er-seine-Nahrung-verspeist; -2 veraehre-dein-Gut in-Heraensfireude, 2 ohne-daß-es-für-dich Zurtckhaltung-gäbej
f 3 treiflich-ist-es für-einen-Mann, seme-Nahnmg-zurverspeisen, ( 3 Gott weist-sie-zu dem-den-er-schätzengelernt-hat.
/ Textvtarb essen mg siehe MOJUEMS, Untersuchungen p. 11 n. 3. •» Siebe W i s n x D O w , 80, n. 1.
sur Boüe
des Schicksals,
Passiv, §75» f. und ebendort Hintwss Bemerkung auf p.
42
Q.ffacwr• Der Vorwürfen Gott in dm »MahniforU» des Ipu-wer»
Darauffolgt*:
.-.,..;-..
.
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..
A Voraaasetaungen
43
*u sprechen. Wir müasen aber berücksichtigen, daß die Verwendung der Anaphern lVyerschiedcner Weise die Veralängen beeinflußt hat. Die erste Hälfte des Papyrus besteht aus den mit JUMM2 SehMor-seihen-foder: derKlen-«ein?)-€kjtt-nicht-iuuinte
opfert-
„w^rKch-'* und mit
mt*-1j4)--&*ht-" eingeleiteten Strophen; lediglich ein Teil der jetzigen ersten Seite war mögücMerweitcfreiton Anaphern. Da beide Anaphern
3 mit-dem-Weihrauch emes anderen..... . n
vor in sich abgeschlossene 8ätze wie ein entbehrlicher Zusatz treten,
Diese Gegenüberstellung ist ironisch und bitter. Zunächst wird schein bar objektiv zum Lebensgenuß aufgefordert, den Gott seinem Liebling gewährt -ganz im Stile der Weiaheitalehre des Ptahhotep. Darauf folgt der ernüchternde Hinweis, daß man Gott mit geraubtem Weihrauch gunstig stimmt; das heißt: jener Liebling Gottes ist ein Dieb. - Dieser 72
für die Entwicklung der ägyptischen Ethik wichtige Passus
kann
eigentlich nur vor lebenden Menschen gesprochen sein. Es hat sich gezeigt, daß die beiden ersten Abschnitte, das heißt etwa die erste Hälfte der Handschrift, in mannigfacher Weise von der zweiten Hälfte verschieden sind. Diese Zweiteilung muß dem Redaktor bewußt gewesen sein. Für uns stellt sich die Frage, ob dahinter eine halbierende Gliederung gestanden Haben kann. Als Arbeitshypothese werden wir versuchsweise annehmen dürfen, daß im Anfang der Handschrift nur eine Seite ganz verloren ist. Die obersten Lagen der gerollten ^Papyri sind ja immer die gefahrdetsten, und über anderthalb Seiten (etwa 40 bis 50 cm) Verlust wäre nicht unnatürlich7*. Dann hatte der gesamte Papyrus siebzehn bis achtzehn Seiten umfaßt; wieviel von der jetzt als 17 gezählten letzten Seite noch mit deiff Text der Admonitions beschrieben war, wissen wir ja nicht. Nach Auszäh lung der Zeilen läge die Hälfte dann etwa gegen Ende der jetzigen Seite
müssen sie die durchschnittliche Länge der Verae erhöhen. In der zweiten Hälfte (ab 9,8) bilden die anaphoriachen Stropheneinsätze mit einer «mögen Ausnahme syntaktisch unentbehHiche Bestandteile der ihnen folgenden Sitae: M(.ur)- „vemichtet-ist", *rfw- „vernichtet-!", *A?ir~ „eriime^^u€fe^»^^^(ferner^^ rs^r/^jre^netJ" in
10,3)™. Ein großer
Prozentsatz der Textnussc des »weiten Teils ist übendes ganz frei von anaphorischeh Elementen. Das heißt nun, daß wir unter der Voraus setzung, daß bei der großen Zahl von Versen in den beiden Hälften7' die natürlicherweise immer wieder stark variierenden Verslangen sich in etwa ausgeglichen haben, für die erste Hälfte des Textes etwas mehr Raum beanspruchen müssen als für die zweite. Damit kommen wir mit der Seite 9, 8 recht genau an die Stelle, wo wir die Hälfte der ursprüng lichen Anzahl der Verse vermuten dürfen. Es muß aber, so plausibel all das wirkt, nochmals betont werden, daß unser Ergebnis auf einer Schätzung beruht, und daß diese Schätzung auf einer unbeweisbaren Prämisse aufbaut, die wir als Arbeitshypothese akzeptiert haben, nämlich darauf, daß im Anfang nur eine Seite ganz verlorengegangen ist. Die inhaltliche Zweiteilung ist dagegen ein sicheres Resultat unserer Analyse, das außerhalb der Zweifel steht, die immer mit der Frage der Halbierung nach Verszahlen verbunden bleiben wird.
8 {= alte Seite 9). Der die inhaltliche Halbierung bewirkende Einschnitt
Unter welchem Gesichtspunkt der Redaktor die beiden so ungleichen
liegt aber kurz nach derMitte von Seite 9 in 9,8. Dieser Befund scheint
Hälften vereinigt hat, ist unbekannt, weil die Einleitung der Admo
auf den ersten Blick gegen die Wahrscheinlichkeit einer alten Zweiteilung
nitions fehlt. Immerhin läßt sich mit allem Vorbehalt vermuten, daß er das Ganze eher a b Rede vor Göttern hingestellt hat. Die Klagen der
w
n
Zur Textverderbnia (Ümatellung) «ehe GAKDIW**, Admon.. p. «2 f. Möglicher weise fehlt nach A*7.n./.etwaa, ich glaube aber, dafi mtä~f*-km unmittelbar an zuschließen ist. Gardiner hat die Ironie nicht verstanden, auf die wir im Text hinweisen. Vielleicht ist va ergänzen n-rfr*[n$r] oder *-r*-[at nfr] (neuer Vera) „ohne-daß^ der-Gott-weiß" oder „ohne-daß-es der-Gott-wei&" t«ai daß der Weihrauch ge stohlen ist). Für Srmöaie Erganxungavertuch (Refarsabe weauugen, p. »1) dürfte die Lücke nicht ausreichen.
"Man denkt an die „Lehre för Merikare", B 1*8-12« (da« ethiedirieht««.Verhalten gilt inehr als da« Opfer des frevlet»). _^. .___.-.. n DieGefihrdung d«r Anfangs dar Papyri iet eine bafcaanfe Fokga dar Kdffong: _^T, Cm*Mi, Paper and Book« in AnOient ggypi, p. » t ^TJnfottuimfiy, tha ezv tremerightof th« pepyrue geoeraüy tend« to eufiar terrfMy or m loa*."
ersten Texthälfte sind zwar mindestens zum guten Teil anderen Ur sprungs, aber alles, was: zu Menschen gesagt werden k a m , ist - wenn auch einigermaßen gezwungen - auf die andere Ebene übertragbar; viellatcht ließ der Redaktor »einen rtedher vor einer Versammlung von Göttern und verstorbenen Menschen auftreten Jedenfalls ist eine Um-
«- »**■«•
deutung der Texte der zweiten Hälfte, zumal des „Vorwurfe an Gott",
"*•*
in eme vorMenschen gehjütene Ansprach« unmöglich. _*■ JXs Ananahme ist_yw-yr/jUw mfr- »ea-M >■■# einer wegen dar Löefcam «ad dar ■lfw^M»* mem ftit beide "ff«iftfii airf Sagt. Das öeaamtwertc bat atao
* ■:■■
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.
.
-
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BDee Vorwurf an Gott
45
/
°The supremegod'\ p. 53 aber allgemein "speaking-to the king"; offen-
./
gichtlich dieselbe Auffassung wie in J E A 50.
B. DER VORWURF AN GOTT
w
Diese Zusammenstellung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständig- ^ ^ \ keit, eine erschöpfende Sammlung alter in der Literatur zu findenden
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Äußerungen wäre wenig sinnvoll und erbrächte auch keine wesentliche
-
-" Änderung des entworfenen Bildes. Es soll lediglich gezeigt werden, wie stark auch heute noch die Meinungen divergieren und wie der Vortrag I. Vorbemerkungen
f
JE. Ottos eine Bresche geschlagen hat, ohne jedoch sich ganz durchsetzen zukönnen. Mit der vorliegenden Untersuchung soll der Versueh unter
Wir erwähnten, daß die Frage, ob die Vorwürfe an Gott oder an einenj :
nommen werden, die bisher reichlich schmale Basis, von der alle Urteile
PnMBSTtnT^"7i^Q^nng^8
-—ausgehen, zu^CTbreitern uneVttt konsolidieren. Em-echter Fortschritt
hier heu bearbeiteten Textstückes wie überhaupt defÄdmonitions bildet.
kann nur dann erzielt werden; wenn man das Wagnis unternimmt, den
Ein kurzer Überblick über die wissenschaftliche Diskussion wird die Ori
gesamten Abschnitt philologisch neu zu bearbeiten und. zu deuten, nicht
König gerichtet seien, ein grundlegendes
entierung erleichtern; GABDINER, Admonitions (1909). p. 8, n. 14 f., pp.
nur jene Passagen, die bjaher als hinreichend verstandlich galten und auf
78-80. p. 85: in 11,11-12.4 werde vöff'Re gehandelt, von 12,4 ab vielleicht
denen man das Gebäude der geistesgeschichtlichen Einordnung errichtet
von einem kommenden König, von 12, II an sei bestimmt ein König ange
hat. Dabei wird sich freilich auch zeigen, daß selbst innerhalb dieser
redet; p. 16, p. 92f.; „Majestät des ÄHherrn" in 15.13 (außerhalb des
Passagen althergebrachte und oft wiederholte Übersetzungen nicht das
„Vorwurfs") sei der König. ERMAN. Mahnworte (Sitzungsb. AVV Berlin
Richtige treffen. Eine große Hilfe ist die metrische Analyse, die in eine
1919), pp. 806-9: durchgehend sei ein König gemeint mit Ausnahm? von
lockere und recht oft beliebig kombinatorisch zu vereinigende oder zu,
12.2 bis Anfang 12.3., ERMAX, Die Literatur der Ägypter (1928). p. 131 und
trennende Aufeinanderfolge von Wörtern und -
p. 145: dieselbe Deutung,-in 12,2-3 sei auf Re angespielt. JUNKER, Pyra
syntaktischen Einheiten die alte Ordnung des Satzbaus und der Gedan
midenzeit (1949), p. 148 (oben): König. SPIEGEL, Reformbewegungen
kenführung wieder hineinbringt.
bestenfalls - kleinen
(1950), p. 30ff.: durchwegs König („Regent" als Oberhaupt einer Revo lutionsbewegung). WILSON in ANET (1950), p. 443 (n. 36): durchgehend
*
der König. E. OTTO, Der Vorwurf an Gott (1951): in den behandelten
*
Stellen (11,12-12,6; 12,12-13,1): Schöpfergott: p. 8: auch in 15,13 (außer halb des „Vorwurfs") sei mit „Majestät des AÜherrn" Gott geraeint (wohl Atum); in den verschiedenen Auflagen von E. OTTO, Ägypten, Der Weg des Pharaonenreiches, p. 108 später p. 104: Re, Re-Atum. WILSON, op. cit.* (1955): die Deutung von 1950 bleibt unverändert. S. HERRMANN, Untersuchungen (1957), p. 21ff.: Übereinstimmung mit Otto; p. 35: in 15,13-16,1 (außerhalb des „Vorwurfs") sei aber der König angeredet _ („Majestät des Allherrn"). GARDINER, Egypt of the Pharaohs (1961), ■p. 110: offenbar identisch mit seiner Deutung von 1909 oder auch mit der Wilsons. D. MÜLLER, Der gute flirte (ZÄS 86, 1961, 129f.): An schluß an Otto. FAFLKNER, J E A 50, 1964, 34 (zu 12,f): grundsätzlich übereinstimmend mit Gardiner (1909). J . VAN S B T Ä S T J E A 50, 1964, 19: in 11,11 f. sei der König gemeint (wohl Identität rahVdsr Auffassung Wilsons). MoRXjpc, Die Heraufkunft des transzendenten Gottes in Ägyp_ t e n j a g u n ^ b j ^ , A ^ t Ä i p s i g , 1964, Bd. 109), p. 24,: ilentisch mit der Deutung E. Ottos. FAÜLKNEK, J E A 51. 1965, 60: zu 11,13 Anmerkung
Der Textbehandlung sei eine Überlegung vorangestellt k die sich zwar einerseits erst von dem Hauptergebnis her als zwingend aufdrängt, die andererseits aber auteh wieder eine Voraussetzung zum rechten Ver ständnis dieses Ergebnisse« schafft. Soweit ich sehe, wurde bisher auch von den Anhängern der Theee der Auseinandersetzung mit Gott die '. Frage nicht aufgeworfen, wie sich der Ägypter das Gespräch eines Men schen mit Gott vorgestellt haben kann, wo der ägyptische Autor den Menschen in diese besondere Art von Kontakt mit Gott und den Götter» gelangen ließ.
Y§
Ich glaube, wir besitzen eine sehr präzise Antwort auf diese Frage, eine Antwort, die aus dem literarischen Umkreis der Adinonitions stammt. Im Ende »einer letzten Rede rühmt der ..Lebensmüde" die Existenz des Menschen im Jenseits als Sein als Gott und Sein bei Gott. Das letzte der drei Verspaare, das den Lobpreis beschließt und krönt, lautet:
J~ <
46
(
atfacarr
Der Vorwurf an Gott In den üfatawortm de« Ipu-wer«
3 umn-ms-ntj-jm m-rfrftt n-^tfM.tw.f 3 hr-vpr *-&
bft-mdvj
B Der Vorwurf an Gott
bar dem Streitgespräch zwischen Menschen, kann aber nur im Jenseits * vorstellbar gewesen sein, denn nur dort kommen im Glauben de^ Ägyp ters Mensch und Gott aufefne gemeinsame „Ebene".
3 WahrMcli-wer-di*ben-Mt1_witd«n-Wiiiendftr^m, der-nicht-
Gehen wir die Frage^ön\ einer anderen Seite an. Nach deutlichen
" "" abgehalten-werden-kann* 3 vonitellig-zu-werden bei-Re, w»na-er<prieht.
Ansätzen im Alten Äeich, die vielleicht auf gewisse gebildete Kreise beschränkt gebneben waren, gewinnt die Vorstellung vom allgemeinen Toterjgericht in der Ersten Zwischenzeit erstmals ein entscheidendes
Dem Verfiwser des „Lebeiiamtiden" war also der Glaube geläufig, daß
Gewicht*. Wie hätte sieh dem^gvpter 7 der die Auseinandersetzung mit
der Veratorbene im Jenseits die Möglichkeit finde, sich „bittend oder
Gott suohte, nicht die Idee eüie* - «it venia vtrho- „umgekehrten Toten
beschwerdeführend''1 an den Schöpfergott Re zu wenden und als „Wis
gerichts" aufdrängen sollen, einer Abrechnung des Menschen mit Gott
sender" einen Einfluß auszuüben, auch oder gerade auf die irdischen
statt der Abrechnung Gottes mit dem Menschen - möge er sie nun zu
Dinge*, der ihm im Diesseits versagt geblieben war.
Gunsten des Gottes oder des MenAchen haben ausgehen lassen?
Was das Grundsätzliche der Denk- und Vorstellungäniöglichkeit an
Daß Verstorbene im Jenseits vor dem "großen Gott" gegen lebende
geht, können wir an eine FormuKejMngJ^, Ottos anschließen^ der in
Menschen Klage erheben konnten, daß sie damit befähigt waren, in
„Vorwurf an Gott" (p. 3f.) schrieb:. „Ee ist nur natürlich, daß diese
irdisches Geschehen einzugreifen, war dem Ägypter seit dem Alten Reich
Auseinandersetzung im wesentlichen auf religiöser Ebene stattfindet;
eine vertraute Vorstellung. Man kennt die Drohungen der Grabinschriften
tut doch auf ägyptischem Boden in dieser Auseinandersetzung der
mit einem jenseitigen Gericht, die seit der vierten Dynastie belegt sind,
Mensch den ersten Schritt aus dem magisch-naturlichen Weltzusammen
man weiß, mit welchen Hoffnungen Hinterbliebene ihren verstorbenen
hang in das Bewußtsein seiner Sonderexistenz als Mensch. Und ebenso
Angehörigen Briefe schreiben konnten. Man weiß, wie sich das Motiv
natürlich ist es, daß die Form der Auseinandersetzung das gesprochene
in den Sargtexten in manchen Sprüchen darstellt; es sei nur erinnert an
Wort ist, bzw. der Dialog in Rede und Gegenrede. Der Abstraktion zu
den „Werwolf"-Spruch 149 (CT I I , 226-253) mit seiner vergleichsweise
einer objektiven Darlegung in begrifflicher Form ist der Mensch noch
ausführlichen Schilderung der Gerichtssitzung, die eine Nacht dauerte,
nicht fähig. Er klagt an, räsoniert, fragt, erhebt Vorwürfe, und die
des Entsetzens des gegnerischen Fürsprechers und der grauenhaften
Mächte, von denen er sein Leben bestimmt glaubt, antworten ihm."
Rache am Feind des Toten.
Wenn wir diese Gedanken, an deren Gültigkeit keiner zweifeln wird,
begriffliche Abstraktion beinhaltet. Der frühe ägyptische Mensch kann ^zu dem Bild, oder einer anderen'Erscheinungsform, in der Gott anwesend und sichtbar iöt, beten, er kann die Gottheit beeinflussen, sei es durch Bitte, Werk, Drohung; im Orakelwesen kommt es dann zu der MöglicV kert einer „Unterhaltung'' mit Gott in seinem Bild, der freilich enge Grenzen gezogen sind. Eine eigentliche Auseinandersetzung, vergleich 1
Wir wählten bei der Überfettung für tpr absichtlich das neutrale „vt**teifig werden". DasVerbum wird im Wb. IV,103 zu Rieht in temem doppelten Aspekt wiedergegeben als „sich bittend oder beschwerend an jemaadenf wenden''. 1 Da« reigen die beiden vorangehenden Verspaar» des „Lebqnaiirfien" wie über haupt der Geeamttenordie»« Werken Die Klagen über rrdiache tnsttede prifcen emem erhebliehe^T(^rde« berühmten Texte« ulueu BmnotA auf, und der befreiende Gedanke ^die^fi^Üohkeit dar^ Einwirkt** vt*n Jensen* her kann nur dann wirklich befreiend seih, wenn er I M TTinwjiU a$t umiaßfc. D M ist eo oüonaichthch, daß li^f^die betreffenden Stelhingnatunen in der reteben Sekundärliteratur hier Eutammemurteüen flir unnötig halfen
^
Wir müssen die zahlreichen sich aufdrängenden weiteren Fragen bei
weiterführen, erkennen wir, daß auch der Begriff der „religiösen Ebene", der im ersten der zitierten Sätze genannt ist, eine dem Ägypter fremde
47
seite lassen. Es kommt uns lediglich auf die eine Tatsache an, daß in der •
Ersten Zwischenzeit zumindest die beiden eben angedeuteten Konzep tionen im Bewußtsein wenigstens eines Teils der ägyptischen Menschen lebendig waren, Wenn wir die Urform des „Vorwurfe an Gott" im Memphis der frühen Zwischenzeit entstanden denken dürfen, wird uns die kühne Idee der aggressiven Jenseits-Auseinandersetzung des Menschen mit Gott nicht sehr befremdlich erscheinen, denn wo mehrere konkur rierende Konzeptionen sich darboten, mögen weitere Variierungen des Themas, bis hin zur Umkehrung, in d»n Gedanken von Einzelnen oder von Gruppen leichter Gestalt au gewinnen vermocht haben. Wenn wir diese Argumente bedenken, wird der Schluß unausweichlich, daß uns im „Vorwurf an Gott" der Admonition* eine Auseinandersetzung zwischen Mensch und Gott im Jenseits erhalten ist. Das heißt: 4er
* Zum Toteoforieht suletit die Arbeit ven J . lfOTOW»t Le jugement de» mörU, Souroe. Orientale« 4,lft-W>. P*** MW. Siehe auch unten; p. 13* ff.
. .•" .%„ - -.
48
!
GiFap^DerVörrirf^
' . B Der Vorwurf an Gott
49
menschliche Sprecher - Ipuwer%ist a b Toter gesehen4. Welche Konse
seite nimmt er 13,2-5 als' _,,poetisch gestaltete" kuraerSprüche aus dem
quent das für die Frage nach dem urapriinglichen Verfasser hat, ob ein
„Vorwurf" heraus und verbindet sie mit 5 4 ll-r2. Wenn wir die Auf-
Lebender das, was er nach seinem Tod sagen zu können hoffte, Uterarisch
iinandeTfblge der Textelemente gemäß jder tatsachlichen Überlieferung
gestalten konaTfeToder Icä»etwa das Erleben eines tatsächlich Verstor
wiederherstellen, werden wir also Herrmanns Auffassung nicht gerecht,
beneil bei seinem Eintreffen im Jenseits.das Thema eines mit diesem
was bei der Lektüre der Übersetzung stets bedacht werden muß.
iiiötA idefctäscheii^.Auto» war/ müssen wir dahingestellt lassen; daß
HXSBXAICM, Untersuchungen, p. 20f.; „(11,11) / . .Mangel an Men-
im »weiten I'aU Ipiiwer als_ Verfasser auszuscheiden hatte, ist selbst-
sehen, W a a ( ! ) . ^ ^ Ä J ^ t e / Ä b i e ^ ^ - , ^ , ^ (11,12) wenn man um
verständlich*.
verehrt(? ? i ..> Westen zu verrte^ejfti(? 1) J..... seitens der Göttef(?).
- -- ^>
Bleiben auch diese' - in sich gewichtigen - wen^rführenden Fragen
Seht, warum sucht er (11,13) [Menschen) zu b&uerTH) (sc. der Schöpfer
unbeantwortbar, so kann das doch unsere Grundthese nicht schwächen,
gott Re). Man unterscheidet nicht (mehr) einen Furchtsamen von einem
die sich auch gegenüber einem bisher noch; nicht genannten Problem
Gewalttätigen. Wird er Kühlung auf die Glut bringen?
bewährt: W ^ verstehen nun besser, wieso Bruchstücke aus der Äusein-
sagt; ein Hirte ist er für alte Menschen. Nicht ist Bosee in seinem Herzen.
(12,1) Man
andersetzungsliteratur, von denen eines nan den „Vorwurf" der Admo-
Gering ist seine Herde; doch er verbringt den Tag damit, für sie( ?) zu
nitions geradezu anzuschließen scheint, in die TotenHteratur der Sarg-
sorgen. (12,2) Aber Glut des Herzens ist dabei! (?) Aeh, hätte er doch
7 texte eingegangen sind*. Diese Bruchstücke stammen eben, ganz wie!
ihren Charakter erkannt im ersten Geschlecht, dann hätte er das Unheil
der „Vorwurf**, aus Werken, deren Ort das Jenseits bzw, die Welt der
unterdrückt, dann hätte er den Arm dagegen ausgestreckt, hätte (12,3)
Götter war; sie boten sich damit den Redakteuren der. Totentexte ais
seinen Samen, ihte Erben, vernichtet. Man 'wünscht dagegen zu gebären.
hervorragend geeignet an.
So ist Herzlosigkeit entstanden, Bedrückung gibt es überall. Das ist
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es eben! (12,4) Nicht geht es vorüber, solange diese Götter in ihrer Mitte sind! Der Same geht weiter aus den Weibefü der Menschen »hervor; man findet ihn doch nicht auf der Straße! Gewalttat geschieht, (12,5)
Um einen Einblick in den derzeitigen Stand der Forschung zu ver-
das Unheil ztr beseitigen, aap sie (die Gotter?) herauf beschworen haben
mittein, setzen wiFefie letzte deutschsprachige und die letzte englische
(?). Nicht gibt es einen Kloten zu ihrer Zeit. Wo ist er denn heute ?
Übersetzung hierher, die wir S. HKBBMANJJS „Untersuchungen" (1957)
Schläft er etwa? Sehet, (12,6) nicht sieht man seine Macht. Als wir in
und.R. O J E A Ü L K N Ä B S Aufsatz „The Admonitions of an Egyptian Sage"
Trauer versetzt wurden, habe ich dich nicht gefunden. Nicht ruft man mir
in J E A 51 (1965) 53 ff. („Vorwurf": p . 60f.) entnehmen.
vergeblich, ein Wüten gegen die Verzagtheit( ?) (12,7) des Herzens ist es."
Für Herrmann ist der. Abschnitt keine nach außen geschlossene Einheit. Einerseits verbindet er 11,11 ff. mit 2,9; 5,14-6,1; 6,4-5^*6,8 unter dem Titel „Der theolögisch-kosmologische Abschnitt", anderer-
Herrmann bemerkt
zu 12,7-12,12: „Der folgende Text
ist ganz1"
lückenhaft. Er schildert vermutlich die Furcht der Menschen, die der Aufruhr im Lande verursacht, der vor nichts haltmacht. Erkennbar sind gewaltsames Eindringen in den königlichen Harem (?) und in die
«.Nachtn«
* Ausschalten dürfen wir das^fotiv yom Eindringen eines lebenden Helden oder Frommen in die jenseitige Weh; D M gibt es im Ägyptischen nicht vor der heikaustischen Zeit. (Setna II) und ist wohl auch dort im Grundgedanken nicht genuin ägyptisch. Wenn das Motiv jedoch auch einen ägyptischen Hintergrund " haben sollte, so könnte man ihn wohl nur im Durchspielen das Totenbuchkapitel* 125 durch Lebende vermuten (vgl. YOTOTTK, op. cit., p. 04). Zur Situation des „Vorwurfe an Gott" fuhrt von solchen (sicher auch esst später auftretenden) , Versuchen zur Sicherung und Beruhigung kein gehbarer Wfg, * Die Formel ^dt.n-Jjnmvr „wa8-Ipuwer-gBs•gt4^at,* in lÖ,lisohemt eher für diese «Weite Alternative»* sprechen. Freih\^ bleibt ungewi«, ob 6 V ^ »ttß«rhalh de« eigentlichen „Vorwurfs'^ stehende Passus aus dem vertaaieten i W » Werk stammt oder vom Redaktor dar 13. Dynastie im Zuge von Bnnäieruag und Überarbeitung hineingebracht wurde. . J * OTTO. Vorwarf an Gott, p. sff. Dsajemige Textstück, da* wir för sehr wichtig hahett, wollen wir selbst weiter unten (p. 120ff.)mtersretieren.
Tempel, Verbrennung von Statuen und Grabschändung. Erst ab 12,12 wird der Text wieder übersetzbar y
./
„#w, ^1 und m?Jt « n d mit dk, abar Aufruhr ist es, (12,13} den du durch das Land hin gehen läßt samt dem Lärm oer Streiter. Siehe, einer greift den anderen an. Man entspricht dem, was du befohlen hast. Wenn drei Männer auf demWege gehen (12,14), findet man *wei Die Vielen töten die W e n i g « (!). Gibt es « i ^ Hirten, der das Sterben liebte? Nxm abe* sollst du befehlen, daß eine Antwort darauf gegeben werde. (13,1) lieben nimhok ist die Sache des en^n, hassen die Sache des anderen. Gering » * ihr \Vesen tberafl. I m hast es ja gemacht, daß jenes (134) Du hast Lage get|(roe>eii.,i
v
50
B Der Vorwurf an Gott
a. Vwan- Der Vorwurf aaGott m daa OUhnwortende« Ipu-wert
(p; 2 * f . #
afraid
*,D»* I * * * w* t^-Gestcüppl Vernichtet werden die Menschen;
the enemies of [...]
***• The Jana" has not fallen [...]
„Alle diese Jahre Bind Aufruhr."
(p. Ut.i)
ifcr himself <...*> between sky and ground is afraid of everybody. . . . i f ( i y he does it...■». what you dialike taking. Authority, Know^'
als ein Starker rettet er sioh. Daa bedeutet sein Leben. Man sendet einen Diener zum Bürger.
ledge, and Truth are with you, yet confusion is what you «et thxoughout
- -
the Und, also the noise of tumult. Behold, one deals härm tö another,
Er geht auf dem Wege, bis er die Flut sieht.
for men conform to what you have commanded. If three men travel on
Der Weg ist abgesperrt. Er steht betrübt.
the road, they are found to be only two^for the many kill the few. Does a herdsman desire deathl Then may you oommand reply ib be made11,
Geraubt wird, was auf ihm ist. Er bekommt Stockschläge tu riechen.
-,
Er wird uiigerechterweise geschlagen."
v
(p.,21:) „(13,5) Ach, daß du kostetest (13,6) etwas von solchem Unglück. Dann würdest du sägen... *' {Die Fortsetzung ist unverständ .
*
iSl
because it means that what one lovea another detests; it meana
that their existences(4)^ are few everywhere; it means that you have acted so as to bring those thinga to pass. You have told lie«, and the land is a weed which destroys men, and none will count on(!) Hfe. All theee years are strife, and a man is murdered on his house-top even though(?) he was vigilant in bis gate-lodge1*. Is he brave and saves ~
FAULKNXR, J E A 51, p. 60f.: , , [ , . . ] lack of people; come{ 1) [....]; R8' who commands( ?) [...] worshipping h i m ( ! ) [ . . . ] West until [...] are diminished(?) [ . . . ] Behold, why does he7 seek(?) to fashion <men> ? The frightened man ia not distinguished from the violent one. He7 brings coomeas upon heat; ^* men say: *Ke is the herdsman of mankind, and there is no evil in bis heert.' Though bis herds are few, yet he speods a day to collect ,them, theirhearts being on fire(?). Would that he had perceived
himself ? It means he will live. When men send a 8ervant(?) for humble folk, he goes on the road until( ?) he seea the flood; the road is washed out( ?) l*»s and he Stands worried( ?). What ia on him is taken away, he is belaboured with biowa of a stick, and wrongfully slain. Oh that you could taste a httle of the misery of it! Then you would say [...]
*
stacles, he would have stretched put bis arm against them, he would have
V
but sadness supervenes, with needy people on all »des. So it is, and it
II. Der Text des „Vorwurfs"
will not pass away while the gods who arein the midat of it exist. Seed goes forth,**•* and he who should be a redresser of evils is one who oommits
* *
destroyed their herds and their heritage. Men desire to give birth(?),
forth into mortal women, but none are foundön the road. Combat haagone
from someone eise as a waD,
over and above [. . . ] h o t . . . years.. . [ . . . ] . "
their nature in the first generation; then he would have imposed ob-
1) 11,11-11,12 Die Beste sind xu dürftig, um einen Ergäniungsversueh sinnvoll ^*
them; neither do men act as pilot in their hour of duty. Where is he
erscheinen I U lassen. Deshalb ist auch dieYerseinteilung nicht exakt rekon-
todayl Is he asleep* Behöld, bis power js not seen. If wei hadheen^fed(t)t I would not have foundi!) you, I wotüd not - have been summoned in vain( ? )*; 'Aggression (?) a^ainat it
pain of heart' is a saymg(l) on the lips of everyone. Eod*y he who is 7
the statue* are burnt and their
tomba destroyed [...] he seea the day of [ . . . ] . He who couki not make '
„«antätet einen Mann auf seinem Dache; er wacht m seinem Hau* der Grenze ( ! ) ;
lich)."
againet
at bis outcr Chamber; who(?) enter the temple
[.. .]weeping for hlm(1) . . .that one who oonfounds what he has said.
man denkt nicht an das Leben." (p. 21:)
did not see<1) [..\]
§\
Anmerkung: ,,Tto atiprecne god." ' t ■ Anmerkung: „ I . e. if aftatpa had not gerne to raek and rpin, I would not bare •ought thia audienoe, onljr to apefck to deaf etrs. Tbe frxxverb wbieh foflow* is perhap» an equivaient of our aaying 'It Sa no aas läakiQg againat the prkka*.
stniierbar und che Versxahl^nnr an aehÄtaen. Wenn man aQs erhaHeneai Vene in dem Abschnitt von 11,11 bis 13,8 nach Gardmers Tafein auf ihre Lange überprüft, kommt man auf einen DurehaehnrÜ von über • Anmarkoog: AiMnerkra«: ° Anmarkont: *• Aaeaatknig:
-
^A. woad «r worda omitted." ■■ ' ■-. V ,3«»daaf a«Kl m«>nii^ a£ke obacar^*' »I. *• 'aaayaac ma back aod rajact my asproa^baa'." ^Iit. Iiai hinan of th» boandary».**
52
G.
B Der Vorwurf an Gott
Dar Vorwurf an Gott ia den tUahnwort«» de* Ipu-
v
.53
d m Versetr je Zeil« des Papyrus (etwa 3,3 Vene). Dieses Ergebnis ist
,3«chrbü«" nicht dagestanden haben). Jedenfalls stehen wir hier an
mit Vorsicht aufzurahmen, denn die l£age der Vene variiert »wischen
der Stelle, wo mit dem Beginn des „Vorwurfs" die Klagerede vor den
32 undJ34 a m . Es ist also unbedingt notwendig, bei Schataungen ver
Göttern tut Ähldagerede gegen den obersten Gott, Re, »ich wandelt.
lorener oder stark lerstörter Textteile mit einem großen Spielraum tu
Daß der Gottesname erhalten blieb, ist ein Glücksfall ; der genaue Kon-
rechnen, und je kleiner da» su schätsende Teilstück ist, desto größer
textJ&t nichtjMirgtellbar, die Notwendigkeit der Nennung des Gottes
ist der Uiakkerheftskoeffizient. In der enteil erhaltenen ZeOe (11,13)
aber ist unmittelbar einsichtig. Wenn auf trj das *u> direkt gefolgt ist (in der kleinen Lücke könnte
stehen *. B. weniger als drei Vene. Gleichgültig, wo wir den Beginn des „Vorwurfs" vermuten, im Anfang
nach dem „knieenden Mann'' die „Bonrolle" ausgefallen sein), war irj . ».s»ri;i«
der Ze9e 11 oder kurz TOT glw (eventuell auch im äußersten Ende ^ron
natürlich kein Infinitiv. 'Das hr stünde dann entweder vor einer sdm:f:
Zeile 10), kommen wir bis zum Beginn der ersten faßbaren größeren
Form von trj, farton Subjekt i n der Lücke, nach w z u suchen wäre, oder
Einheit mit m*n „seht" in „Zeile 12 also auf etwa fünf bis weben Verse.
aber trj müßte Partizip sein, was wenig wahrscheinlich.-wirkt.- Schließlich
Von oW Großgliederung her geurteilt, ist die Zahl von fünf Venen
, könnte Ar auch ohne syntaktische Verbindung zu trj sein und würde dann
am wahrscheinlichsten; daß von einem Beweis hier nicht die Rede sein
am ehesten in den vorangehenden Vers gehören \etwa rdj m-hr zu er
kann, haben wir deutlich gesagt. Für den Fall, daß der Versuch einer
gänzen! ?). Inhaltlieh könnte fr; die Einstellung des Redners oder anderer
Ergänzung des Zerstörten unternommen w i r d - vielleicht findet sich
Wesen zu Re bezeichnen und aw diesen Gott meinen.
einmal eine ungefähre Parallele - , seien die Reste der Strophe so ange
Die Nennung des „Westens" wird irgendwie mit dem Ort der Handlung
ordneis wie sie in fünf Versen unterzubringen sein mögen. Verschiebungen
zusammenhängen müssen; nach unserer These ist dieser Ort ja das
dieses Bildes liegen selbstverständlich im Bereich de« Möglichen:
Jenseits, also der „Westen". Daß jmiüt hier eine andere Bedeutung als man das Auftreten des Wortes hier erklären könnte, ohne die These von
m
der Jenseitigkeit des Gesprächszu akzeptieren,, sehe ich nicht.
n-Ä* wd [.fw-m]o*[«K?) .kr-(l}-trj.sw..«(?)...jmntt
r(?).*nd
*. N»CMI
„Totenreich" habe, ist praktisch vom Kontext her ausgeschlossen. Wie
n(l*)-$ivhri*tt
.,
—-:
Die Pluralstriche hinter "nd würden, wenn sie sicher sein sollten und
, -K*c>ä
wenn sie zu diesem Wort gehören, am ehesten auf lndt „kleine Anzahl"
jn-[i4}n&
hinweisen. Das recht seltene Wort wird allerdings in Admori. 12,14 ohne Pluralstriche geschrieben. Vielleicht ist auch zwischen r(?) und l
nd ein s zu ergänzen - Gardiner gibt eine d£zu passende hohe und schmale
Kommentar:.
Lücke a n . - , und dieses r-s'nd .„um-zu-verringern'rTtörtnte die Absicht der Rede bezeichnen. In diesem Fafte würde man in der nach 'nd klaffen
•.x«fcti»«i
Der erste erhaltene Ausdruck gtiw-rmg mag „Xot-der-Meoachen"
den Lücke das Objekt zu , .verringern" vermuten, also eine Umschreibung
heißen (s. oben, p. 23 : 7,6) oder ..Mangel-an-Meoachen". Das folgende
des Elends, das im folgenden so eindringlich beschworen wird. Wenn am
m-' (!) kann den Grund für den Mangel oder die Not angeben (vgl
Ende der Strophe nach dieser Lücke zwischen jn ^von selten" und dem
Admon. z. B. 2,4; 3,4; 5,5).
erhaltenen Götterdeterminativ
» ■ ' . Wichtig ist die Nennung des Gottes Re in Verbindung mit wd „befeh
mit Pluralstrichen n\rw „pötter"
zu
restituieren ist - alle Wahrscheinlichkeit spricht dafür - , so mag dieses
len" oder „Befehl" (v#. unten zu 12,13-14). Man mag vermuten, daß
„von-seiten-der-Götter" auf Schuld oderv Mitschuld an dem Elend ver~ -
der Sprechende, also wohl Ipuwer, sich an Re wendet, damit dieser
weisen; sachlich würde das mit Admoh. 12,3-4 (unten, p. 61 f., p.66, Verse
cXtefetnc*
etwas befehle («pr kann aber, anders als in dem obe^i, p. 46, aus dem
13-15 der Partie 11,12^12,6) zusamineratimmen. Mit dem Determinativ
„Lebensmüden" zitierten Verspaar, wegen der TOT »-22? erhaltenen
des; „sitzenden Mannes", das Gardiner mit Fragezeichen vor jn angibt,
». K*
und den Pluralatriehen darunter ist nichts anzufangen; die Lesung des .. KMMm * ^ '
w
Wahrad-eöüich itt das die Prapontion m-',*. der «in mit « t t &*»gt. Vielleicht liegt aber nicht die Pr*po«iüon vor, mm*
m < * w . . ^ ^ „v^nmftt» Qpjdsf Ist sTwrprtsUfrinn
d6Ä\mcht wafcncheinliefc). Ai*oh
~
'
Wert ^irl**-
fraglichen Zeichens als t würde alles umwerfen, aber auch wenn wir Gardiners Vorschlag beibehalten, sind der ErgänzungsmögUchkeiten allzuvieie ~(*7 B.; etn WorHfu*die^eiagen, die unter dem Elend zu leiden haben). 4
«
K
54
B Der Vorwarf an Gott
G. FBOHT • Der Vorwurf an Gott in den »MahnWorten de» Ipu-ww# »
Von grundaätriicheE Bedeutung ist, d a r a u s Raumgründen eine die
55
2 Beht-warum sucht-er-zu-8chafl>n-[Menschenl,
Rede einleitende ausführliche Überschrift, wie sie dann in 15,13 auftritt,
2 während-nicht-bevorzugt-ist-fiier-.'Scheue vor-dem-
nicht dagestanden haben kann. Das spricht wiederum dafür, daß der
-__' '
-
Gewaltsamen,
2 damit'er-Kühlung-bräohte auf die-Hitze ?
„Vorwurf" eine längere Rede fortführt, der er nur eine neue Wendung gegen Ä e - gibt.
2 Man-sagt:-,,er-i8t-ein-Hirte für-jedermann, 2 nichts-Schlechtea ist-in-seinem-Herzen^V
4
3 Doch-dürftig-ist-seine-Herde, wenn {/ob wohl}-er-den-Tag-verbracht-hat, sie-zir-hüten,
10
2 (gemäß?)-dem-Feuer ihrer-Herzen.
^t^ti^me
2 Jlätte-er-doch-ihren-Charakter-erkannt im-erste n' " ■'.
j -
_XieseMgcht,
2 dann-hittte-er-das-Uhheil-unterdrückt,hätte-den-
■
mtn-sw-hr-d'[r-q]d-(FREI)
hr-m
nAnj'Sndw r-shm-jb jiüj'jnn.f-qbhw
5
Arm-ausgestreckt-gegeri-sie^
3
3 hätte-verniehtet-sein-Vieh «nd-ihre-Erbenf/ihr-
hr-tlw
Erbe), als{ ; sobald)-man-^iins€hu*-Xaehkommen-zvi■"
jw-dd.lw-mjnw-'pw n-bw-nh l0
•
sohrhern(;für--es)-i-
nn-bjnfn-ß,f
:4<
:
■
'nd-jSdr.f jrj.n.j-js-hrw r-nu-\t).st (hßiyktn-ßirj
5
hi-'d.f-bjt.sn 3
[ #)}
m-lß-tpi
ki-htvj f-sdb dij.f-'j-r.3 skjj.f-'wt-jrj
2 Hetfe^srrärte ist-entstanden, 2 Bedrängnis ist-anf-allen-Wegen.
/\
2 Das-bedeutet:- jenes ist-nicht-vergangen,
jw'wt.sn Ibb.tw-m&t-r.s
2 solange-diese-Gött«r unter-ihnen-waren,
•I
2{
2 nhU-jb £pr<>//.s>
\
2 sfrjj hr-wH-nbt TMffppw
((2 f' \
1
3 Nicht -findet -man<-Menschen ?> auf-dem-Weg, (denn)-Handgemenge{/Schrecken}-i&t-aufgekommen,
10
n-wnj.f
3 j f 2 vm-nl-fdrw 10
2 und-(info]gede8sen)-der-Same-hervorging aus-deni f enschenfrauen.
3 sie-aind-vertrieben wegen{/infoIge)-des-Unrecht8, das-sie -ig esehaffen -haben.
(m-)>hrj-jb-jrj
prr-stjjim-hmwt-rmtt
3 Ea-gab-keinenjibtfien zu-ihrer-StundeC/Dienatzeit)1*
3 n-gmj.n.tw(~hrwiy hr-wH humj=r=hr-,pr{jw) 3 dr(w) n-fw m-afypr.n.sn 3 n(ri)-j'&n-hH
2 wo-ist-er-denn heute"!" 2 sehläft-er-etwa, seht-m&n-aieht-seine-strafendeMacht-nicht!
m-vmwt.sn1*
2 jn-jw(.fy-rf-tnj
2 jn-jw.f-tr-8\ $dr(w)
mjn min-n-mU\n.tw~blw-jrj
: n-/«J.n(.;)-A/< tn-umu*:*n {zwei Hebungen statt dm).
»Amphibolie: M
,^Tic^t«-ScU©chte*-(öd«r:,JteÜJe«-S«hlechten,')-gibt-ee
Meinung-nach". Alternative: 2 Sie-leisteien-mcht-Lat»eodk>M4 *u-ihrar-Stunde.
\
r
aeiner-
56
G* FKCHT • Der Vorwurf an Gott in de^»l$»hnwortan d«* Tpu-wer« ■
j
.
_
B Dor Vorwurf an Gott
■
57
Kommentar? 1086a). Wenn ,, Hirtengeschichte" 17 (zitiert Lei W E S T E N D O R F , Passiv, p. 64), wie ich glaube, ein Nebensatz ist, haben wir dort eine genaue Paral lele zu unserer Admonitions-Stelle.
a) Ü b e r s e t z u n g : Ich zähle die Verse-von „V,. 1" bis „V. 20" durch. Die Einfachheit der Gliederung in zweimal 10 Verse wird die Orientierung ■für-"den. Leser hoffentlich erleichtern,
Zweitens kann tnj hier intransitives Eigenschaftsverbitm sein; dann läge aktives adm.f vor. Das hatte GTJNN in Studies (p. 107) angenommen. W E S T E N D O R F wandte sich dagegen (Passiv, p. 63), weil in den Admon.
■'•-.,"~~
•.Nwhtimg
'\
.'Vers 1
zweimal transitives tnj belegt ist (2,13; 4,1). M. E. ist das kein stich-«-^ haltiger Einwand, denn es ist nicht einzusehen, warum nicht in ein und
„Menschen" wird von allenBearbeitera ergänzt. Es wäre merkw-ürdig, wenn ein, so einfaches und übliches Wort von einem Abschreiber nicht erkannt _worden sein sollte. Die Freilassung im Text wird also eher als Refiex einer Zerstörung in des Vorlage zu verstehen sein (vgl. (TXRDINER, Admon., p. 2). Jedenfalls kann wegen des sehr genereilen Gehalts des anschließenden Textstücks kaum ein spezielleres Wort als eben „Men schen" dagestanden fyaben. _ '
demselben Text transitives und intransitives tnj vorkommen sollen, die ja zweifellos durch Vokalisatipn und (/oder) Betonung geschieden waren: das-wäre dasselbe,-wie wenn man in einem koptischen Text den gegen seitigen Ausschluß von mütn und mton postulieren wollte17*-. Drittens kann das n von n-tnj für nn stehen, sc daß nn-tnj(t) ..ohne zu-bevorzugen" zu lesen wäre; das war offenbar die Ansicht Gardiners i'without distinguishing"). \*erwechslung von n und nn kommt in den
Vers 2
Admon. von, ein sicherer Fall ist 14,12: n{n}-gmi.n.tw.
/
Schließlich ist aber che Lesung tnj durchaus nicht ganz sicher. G'AE-
Gardiner und Spiegel übersetzten n-tnj als Nebensatz, alle anderen
DINEK gibt in Admon.. IM. 11. die hieratische Form des 'Zeichens, das er
nehmen einen Hauptsatz an. Sachlich muß der Vers-ein Nebensatz sein,
mit (U-m ..kleinen i" umschreibt, er setzt ein ,,^ic" dazu. Tatsächlich i.-t '
weil er die Bedingung nennt, unter der^äas Erschaffen von Mensehen
dieses Zeichen einem ; nicht ähnlicher als einem t, und wir-dürfen des
sinnlos ist; anders wäre der Fortgang des Textes ohne Existenzberechti
halb auch tnj.t (also tnj.tw) lesen.
gung/denn nur die bedingte Sinnlosigkeit, der relative Fehler der Welt
-
"■-
ordnung gibt der Rede ihre raison tferre^Außerdem muß tnj r- hier die gut belegte Bedeutung „Aöszeiehnen vor-". ..bevorzugen gegenüber-'" haben (Wb: V, 374, 11. 15; 375, 1. 23)17. Für den Ägypter waren selbstverständlieh die Bedeutungen von tnj ,.unterscheiden* usw. nicht so
*
Vers 3
aufgespalten, wie wir das in unseren Wörterbüchern der jeweiligen über-
jwj-jnn.f- wurde in allen Übersetzungen als Hauptsatz aufgefaßt, teils
setfcungssprache zuliebe durchführen müssen. Wir haben also das jeweils
als Frage, teils als Behauptung. Das kann sachlich nicht richtig sein,
Sinnvolle in der Übersetzung zu gebrauchen, und das ist hier geschehen.
denn ein Hauptsatz ergibt keinen Sinn. Der „er", der Kühjung bringt,
Grammatisch gibt es, wenn wir mit Gardiner tnj lesen, drei Möglich keiten : ' " . . . .
müßte dann ja der Schöpfergott sein, was unlogisch wäre: entweder
Erstens ist zu fragen, ob das $dmAC./-Passiv (tnjw) im Umstandssatz
der Frage seine Fähigkeit, dies zu tun, grundsätzlich bezweifelt, womit
mit n statt mit tm negiert sein kann. G A R D I N E K führt in EG 3 , § 424,' 2,
der Gegenstand der Rede ad absurdum geführt wäre. Vielmehr ist der
*äre alles in Ordnung, wenn er ,,Kühlung brächte", oder es würde mit
einen einzigen Beleg mit tm an; W X S T S X D O R F (Passiv, p. 66; vgl. GmT,
Passus so zu verstehen, daß der ,,Scheue", wenn er bevorzugt wäre, das
§ 365) versteift dieses einzige Beispiel aber als Negierung des „optativi-
heißt: wenn er die Macht dazu hätte, „Kühlung"' auf die „Hitze" (seil.
echen" 5flfjrt.to./-Passivs. Vielleicht sind unter den „Zastandssätzen", die
des Gewaltsamen) bringen, ihn dämpfen könnte und würde, überdies
d u r c h » negiert werden, auch Umstandssätze (GABDINER, EG 3 , §. 424, 1,
ist die Stelle nicht zu trennen von 9,9, wo es heißt: fn hr-jnt-qbhir „der-
etwa Belege 8 und - 1 3 - H ; WISTKN]>Ö»F, GmT, §'262/etwa Sm. 42). I m
Schwache bringt-Kühlung". Der „Schwache" und der „Scheue" sind
A R kommt nsdm.w.f 17
im Umstandssatz jedenfalls vor ( E D E L , AG, §
Dieselbe Bedeutung des $nj snag in Admon. 4, 1 vorüegeö.
* N^htni i
"•Im Grund« scheint auch Wwrtendorf dieser Araiettt zu sein; op. cit., p. 63, Nr. 159,rechneter mit intransitivem (zuatändliehem) neben transitivem {fientisohem) hq* im „B*uor" (B 1, 105 neben B 1, 251 f.).
s
N>htrij-
1
58
ps-G. F B C H T • I W Vorwurf «n OSofct in den »Mahnworten Arm- Ipu-wer«
sicherlich im staatlich-sozialen Ordnungssystem der A.dmon. parallel zu sehen, und somit deutet alles auf den „Scheuen" als den potentiellen Bringer'-der Kühlung an...unserer Stelle hin. Grammatisch liegt also ein Finalsatz oder Konsekutivsatz vor, Das bietet keine Schwierigkeit, Wörtlich "jfftpc zu übersetzen: ,so-daiJl£omme-der-Umstand^daß^f-bringt-',/'(;nrt./ ist Subjektssatz mit „geminierendem" sdm. / ; vgl. zur Konstruktion G A R D I K E R , E 0 3 , § 4K3, 2, Belege Nr. n 1 8 ) . v ' 1 Verse 4-5 Die iterativ-habitative Verbalform jw-dd.tw „man-sagt die
Aussage
vom
SchöpfergotT'als
Ansicht sein soll. Vgl. dazu z. B
gutem Hirten
zeigt, daü
eine allgemeine
D. MÜLLER, ZÄS^ß,■■■■1.961; L2»f.; J .
J A N S S E X , in Mens eti Dier (Festsehr. Sassen), pp. 71-70. Zur Amphibolie („es gibt nichts Schlechtes - oder: keinen Schlechten - seiner Meinung Vorstellung naeh r ) s. unten, p. 64 f. Vers 6 'nd kann hier die gut belegte Bedeutung „mangelhaft., dürftig', erbärm lich" haben, für die.ein zweiter Beleg innerhalb des „Vorwurfs" in 13, 1 auftritt. Die andere Bedeutung des Wortes, also .,,wenig", ist aber nicht auszuschließen. Für den Ägypter war.das Wort 'nA eine Einheit; welcher der in dieser Einheit gebundenen, für uns aber lexikalisch differenten Bedeutungsschwerpunkte für ofen ägyptischen Leser hier im Vordergrund stand, ist schwer zu erraten.-wahrscheinlich war das ni<.4jt--e-mheitlieh. Entweder besagt der Vers vor allem, daß die Herde, also die Mensehen, "minderwertig sind trotz der Hirtentätigkeit des'Gottes (zu mrj vgl. die Belege bei D. MÜLLER, loc. eit.), oder aber, daß sie wenige sind, weil sie sich gegenseitig totsehlagen. Das eine ist ja tatsächlich vom anderen nicht zu trennen. Die Vergangenheitsform ,,er-hat-den -Tag- verbracht" weist daraufhin, daß der zweite Teil des Verse* ein Umstandssatz der Vorzeitigkeit sein muß, nicht - wie in den üblichen Übersetzungen - ein Hauptsatz. Das „Tag verbringen" paßt natürlich sehr gut zu dem obersten Schöpfergott Re, der sich ja wirklich nur am Tage um die Lebenden kümmert.
B Der Vorwurf an Gott
offensichtlich ein indirekter Geniftv ist, einen emphatischen
„Flamme «eines Herzens!" u.a. Allein, Gardiner hatte "their hearts bein«' onfire ( ? ) " , undFaulkner ( J E A 51) schließt sich i h n i j m ; wie das gram matisch Bü';:h^feiföi^gen--;-aön''''kWnB:,- verstehe ich nicht. Dennoch ist Gardiners Anaatz trotz seiner offenkundigen Schwäche den späteren Übersetzungen in gewisser Weise überlegen. Denn pathetische Ausrufe a n d für die ägyptische Literatursprache alles andere, als typisch. Zu mindest müßte ein solches explosives Satzfragment
_\
l
* Oardin^r iu*t diese Konstruktion eigentlich nur registrier*. Eng verwandt m z. B. Urk. I V , 247, 7, wo das „geminierende" adm.j jr.r1.9n ebenfaik nur als Subjektssatz zu erklären ist, da hr.sn nicht betont sein kann.
\
wie „Glut ihrer
Herzen!" ( o . a . ) an metrisch-stilistisch hervorgehobener Stelle stehen, was aber nicht der Fall ist. - Eventuell könnte man ht „Feuer " als Apposition zu dem Suffix ,at von Vers 6 zu erklären versuchen.(„sie-zuhüten / samt-dem-Feuer. . . " ) . Sehr viel wahrscheinlicher ist aber die Ergänzung eines, kfi „gemäß, entsprechend"; ht „Feuer" leitet ja die Zeile 12,2 ein. und im Zeilenbruch kann ein hft (gesehrieben k über oder neben t, dann /) vor hj (geschrieben k über r, dann Determinativ,) , leicht durch Haplögraphie verlorengegangen sein.
Vers 8 Die Übersetzungen schwanken zwischen der Auffassung als irreale in und der als realem Wunsch. Mit Otto, Herrmann und Faulkner, die auf JÜardinjbr zurückgehen, ist unbedingt der Irrealis zu wählen, denn ht-tpt ..das-erste-Geschlecht" weist, wie ebenfalls schon Gardiner sa^,*auf die längst vergangene Zeit der ersten Erschaffung der Menschen zurück. Auch grammatisch ist diese Übersetzung in Ordnung. In den Gramma tiken von Erman, Gardiner, Lefebvre und de Bück wird freilich ange geben, daß die irreale Bedingung im Mittelägyptischen durch ~/r und sdm.n.f gekennzeichnet .sei. Von dieser mißlichen Vorstellung hat aber Westendorf die Ägyptologie befreit (GmT, § 242; zu. Pap. Millingen 2, 2-3 s. die richtige Lesung jr ssp.j jetzt überdies bei J . LOPEZ, R d E 15, 1963,
29-33). Es steht uns also frei zu übersetzen \,würde-er-doch-
erkennen" oder ,,hätte-er-doch-erkannt", und wir ziehen das letztere v o r .
„Erbärmlichsein". Alle Übersetzer sehen in diesem Ausdruck, der ja
Ausruf;
„Aber Glut de» Herzens ist dabei!", „Aber die Glut des Herzens dabei! ,
Vers 7 Das „Feuer ihrer-Herzen" ist die Begründung für das „Wenig-" oder
•- 59
* . ' " '
'
;
-
•
-"■■ ■ ■ ■ ' " '
Vers 9 Literatur zu hwj-sdh hat F A Ü L K N B K , J E A 50, 33 zusammengestellt. Das r.« am Versende ist entweder als „gegen-sie" (Plural) aufzufassen oder auf fri-lpt zu beziehen. Zum Sprachgebrauch vgl.. GAÄDC?ER, EG*, § 34; FAtrLKNXR verweist in J E A 50, 33 noch auf B L A C K M A S , J E A 16, p. 64, 5.
:
60
G. FECHT • Der Vorwurf an Gott in d*n »Mahnworter. ds-s Ipu w.~r*
B Det Vorwurf an Goti Vers 13
V e r s 10 Darauf, daß die merkwürdige-Schreibung von 'u* ..Vieh" eine Pajcal-.. i lele im Totenbuch hat (DE B Ü C K , Readingbook. p. 117. 4} wies F A I L K N E R (loc. c i t j hin. .. Das Ende des Verses, also >bbAw-m$t-r.$.. wurde bisher mißverstanden.. Die übliche Übersetzung, die noch auf Gardiner zurückgeht, ist „man (seil.-die Mensehen) wünscht dagegen zu gebären". Sachlich ist "IIa? un haltbar, denn die Menschen hätten sich niemals gegen den Verniehtungs(willen des Schöpfers durchsetz£n können; wenn das noch bewiesen werden raupte, würde eirklHiiiwteis auf die Erzähhmg von der ..Erret tung der Menschen" und auf „Merikare" E. 133-134 ausrehhen. -OU«.» scheint diesen Sachverhalt erkannt zu haben, denn er übersetzte: ..Hin gegen wünschte er (seil, der SehÖpfergott), daß weiterhin geboren würde". Dagegen ist aber zweierlei einzuwenden/Erstens: in der Strophe vor. zehn Versen,, deren letzten Vers wir besprechen, wird siebenmal mit dem Suffix ./ „er" auf den Schöpfer verwiesen (Verse 5 ; zweimal 6. *. zweimal 9, 10, daneben sw, pw für „er ' in den Versen. 1 und 4): daß nun hier Aw „m,an" eben diesen Schöpfer meine, ist doch unwahrschein lich. Zweitens; bei all diesen Cbej^t^uiigayerFüciHui__ma< ht das r.t am Versende Schwierigkeiten, denn als Partikel kommt in den Admon. nur rf vor, nie das ja sehr seltene rs. Die metrische Gliederung zeigt jetzt, daß die Phrase >bbAw-mst-r.s mit dem'Vorausgehenden zusammengehört. Die Übersetzung ist damit sehr einfach zu finden: Temporalsatz ..als (/sobald)-man-Nachkommenschaft-wünschte-zu-sokhen" (nämlich zu Er ben) oder-,,.... .für-es" (nämlich das Erbe). ]ntnst erkennen wir das Kol lektivem (Wb. IT, 140, 11-12). Wenn r.s für r.sn steht, vgl. die oben zu Vers 9 gernachter^Angaben; ob dies der Fall ist. hängt davon ab. ob man jw'wt „Erbe, Erbschaft'' liest oder die Schreibung zu jw'w ..Erben'" emendiert, wfcs angesichts der . Schreiber-Usancen der Admon. gewiß Zulässig wäre. - „ ( -f
j
—
_
Vers 11 Als Pseudopartizip zu nhti-jb, das ja kein Kollektiv ist, kann hpr nicht ohne Emendierung akzeptiert werden. Da im Anlaut des nach .... sten--Wortes ein s folgt, und zwar/ohne Zwischenschaltung eines Determinativs, igt der Text leicht herzustellen: Durch Hapiographie ist ein s ausgefallen, wir müssen$^.s lesen, was dann entweder als Apr.#>-(Pseudo partizip.,,Ersatz'1) öder als kpr.a (sdm.f) gedeutet * « d e n kann. Zur -Satzform nominales Subjekt - sdm.f siehe jetzt W . SCHENKEL. ZÄS 92 (1965), ,08-72.
-
.._
6i ^._
Auch hier wird mm der emphatische Aufschrei, den alle Übersetzungen außer der Gardiners und Faulkner* hal>en. hinfällig. Gardiner hatte 'Thus it was ( H ) , and it passes not away ( ! ) , . . ' ; Faulknei**»-hlie#r~ sich an mit -'So it is, and it will not pass away: . . " . Alle anderen ziehen Ausrufe der Art „Das ist es eben!" vör^ Auf die richtige Lösung führt wieder die Zusammenschau des metrisch gebundenen Verses. Das nf>j „jenes'' faßt, wie" das auch sonsyin
der
Literatur des Mittleren Reichs vorkommt, die schre^khe^'^bage, die zuvor geschildert wurde, in ein einziges Wort zusamjqptem Dieses nf>j ist proleptisehes Subjekt des Satzes „jenes ist-nieht-vergangen", in den ein explikatives pw „das-bedeutel" gemäß den bekannten Regelnder Grammatiken eingeschaltet ist. Auffallend ist das maskuline Suffix ./ bei wnj.f, es ist nur als Einfluß des Xeuägyptischen (Redaktion der 13. D y n . ' j oder als Schreibfehler zu erklaren. Für die Übersetzung ist das irrelevant, da ein Ernstnehmen des Suffixes im Sinne der mittelägyptischen Grammatik unmöglich ist und auch niemals vorgeschlagen wurde.
Verse 14—i>> Hier sind die Voraussetzungen genannt, unter denen „jenes1" nicht vergangen ist und nicht vergehen konnte. Erstens unter der Bedingung, daß die das Leben und die Fortpflanzung begünstigenden Götter - etwa dem Re (V. Uf 'untergeordnete Schöpfergötter - unter den Menschen tatig waren und sind, und zweitens unter der Bedingung, daß infolge dessen die^ Frauen der Menschen weiterhin gebaren und gebären. Möglicherweise ist das um von Vers 14 in ivnn zu korrigieren; es folgt ja ein zweites n als Anlaut von n'. was an Haplographie denken läßt. Lrnbedingt notwendig ist das aber nicht, vgl. etwa G A K D I K E R , EG 3 , § 454, 1 (u-n ist gleichzeitig zu n-icnj.f. außerdem bezeichnet es einen noch andauernden Zustand). Das eben genannte H> ist wohl kaum als einfacher Artikel zu-verstehen. Die gesamte Ausbeute an Belegen der Pronominalreihe pl, tl. n'i (in der sich ja drei verschiedene Reihen ver bergen, cf. FECHT, Wortakzent, p. 126 f., nn. 378-379) in dem langen Text der Admon. ist dürftig. nijjS>t-nAn (1,7, wohl „jene«", bcjtont); ttj-St (6,5, „derselbeMoment" o. ä., betont); nl-hprw (7,9, „das-was-geschah ", möglicherweise auch betont^ allenfalls schon Artikel); ohne nl kommt «|rtc öfters vor („die Götter"). Also werden wir hier *>-*frtc mji<3lie8eGötter-(da)" übersetzen müssen; Ipuwer spricht vor d^a^Gdtterrx, die
■
6°
0. FKGHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten da* Ipu wer«
im Gefolge des Re sind (vgl, auch/ 11,12 mtn „seht" in der Anrede), und weist auf diese Götter hin. V ~ '
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Vers 16
Seit Gardiner hatte^man die Wendung vom „nicht Finden" auf dem Weg immer wieder auf den „Samen" belogen. Man glaubte eine Ent sprechung zu erkennen zwischen derAussage vom Gebären der Frauen und der Feststellung, daß man Kinder nicht einfach auf der Straße auflesen könne. Dieses merkwürdige Dictum ,,man findet ihn (den Samen) doch nicht auf der Straße!" erschien mir stets suspekt, und SPIEGELS Kommentar (Reformbewegungen, p. 31): „d.h. nichts kommt von selbst" machte die Sache nicht besser. Geradezu pervers wird die alte Übersetzung, wenn man an 6,13 denkt, wo steht, daß die Kinder der Vornehmen auf die Straße (mrt, nicht wH) geworfen seien (vgl. oben *-■—-
p/^4-mit n. 5).
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Meines Erachtens setzt jnit diesem „Nicht-findet-man" wieder eine Schilderung der Not der Menschheit ein, und zwar eine Schilderung, die nun gegenüber dem Verspaar 11—12 eine Steigerung bringt. - Vielleicht ist nach gmj.n.tw „man-findet" ein hrw „Menschen" (wörtl. ..Gesichter", oft im Zusammenhang mit der Sonne gebraucht, hier in der Hede an ■■■.'.-...Re|„\*ör"dem hr „auf" durch Haplographie weggefaHen. Notwendig ist / diese Annähme nicht, denn gmj.n.tiv-ka.nn auch ohne Zweitnomen (log. «teuter Objekt) gebraucht werden. j ~ W Xl£3liÄg
Vgr Ausdruck hwnj-r-hr ist im Wb. dreimal aufgenommen: III, 49,1 "(kmj-r-hr „Handgemenge"), 115,7 (hnh „Angst"), 130,23 (Ar-n-Ar „Un glück, Schrecken o. ä."); mit Recht ist zweimal auf kopt. hnö(ö)ke „Angst" hingewiesen. Der Wechsel von Ar-n-Ar, ktej-n-hr und kumj-r-kr in den Paralleltexten der Qadeä-Schlacht (Poeme, 14) zeigt die Identität d&- Ausdrücke. Entweder liegt ein altes Kompositum vor, das früh univerbiert und deshalb etymologisch nicht mehr ganz durchsichtig war, oder aber ein altes redupliziertes Substantiv (eventuell substanti vierter Infinitiv) wurde von den Ägyptern fälschlich als ein solches Kompositum gedeutet19. DeFBefund im Qadeä-Poeme und das koptische Wort, zwingen uns, für hvmj-r-hr ein einziges Kolon anzusetzen.
'Man kann an nfrrhhr/nhrhrfnhhr (Wb. II, 2M, I) denken, das wohl „klopfen" heißt (in der Hochsprache nur spezialisierter Wortgebrauch) und an kopt. nhür „Zittern, Angst '/Verbum und Substantiv), weiterhin an nhrv (Wb. II, 298, 14). - Vgl.
W H A O N , ZÄS
68, 5« ff.
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B Der Vorwurf an Gott
63
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Vera 17 Das dr im Anfang muß P^eüdopartizip 3. Pluralis sein, bezogen auf die Menschen, die man night auf dem Weg findet. Die Relativform sfapr.n.sn am Ende ist mit der Präposition m angeschlossen, wie das_auch. sonst gelegentlich vorkommt^ die «Belege aus der mittelägyptischen Literatur hat WESTEKDÖRF; Passiv, p. 121:, n. 9 zusammengestellt (ein schließlich dieser Stelle au& den Admon.). Die anonymen „sie", die das Ünrecl|t geschaffen haben, müsse«-wohi die-Menschen sein, in deren Handeln aber die Götter nicht eingegriffen haben, was ihre Pflicht— gewesen wäre. Zu Faiükners stark abweichender neuer Deutung siehe oben, p. 50 (Übersetzung) u i i d J E A 50, p. 34 (Emendierung von sJypr.n.sn zu sfypr-jtn). . %
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'.■ Vers 18
Die ernte Hälfte läßt eine doppelte Auffassung zu. Entweder ist zu umschreiben rt(n)-fi n-kti ,,es-gab-keinen Lotsen" oder n-fs.n.{.j)-h>t „Bie-haben-nicht-Lotsendierist-geleistet". Das Wb. (I, 227, 11} bevorzugt die an zweiter Stelle genahnte Möglichkeit; ebenso Faulkner in JEA 50. p. 34 und in Conc. Dict;, 4&. Der erstgenannten gaben Gardiner,/Erman (in „Mahnworte" und „Literatur"), Spiegel, Wilson, Otto, Westendorf (Passiv, p. 103), Herrmann und D. Müller den Vorzug. Ich selbst neige ebenfalls dieser Meinung der Mehrheit ;zü, weii'~mit dem Suffix ./ „er" in den beiden folgenden Versen auf den Lotsfiö verwiesen wird; man sähe deshalb, gerne das Substantiv selbst in Vers-18. Das fälschliche n für nn ist sicher kein unüberwindliche« Problem (vgl. 14, 12: nn statt n). *. ümann
Vers 19
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Nach jn-jw ist das Suffix ./zu ergänzen. Gardiner hatte jn-jw-r.j in jn jw.f emendiert. b) Aussage und Gliederung: Der Redner-wir wollen annehmen, daß es wirklich Ipuwer ist -"spricht eine Mehrzahl von Personen an. Da in Vers 14 auf Götter hingewiesen wird, von den lebenden' Menschen aber stets in der dritten Person gesprochen wird, und da wir ohnehin zu dem Schluß kamen", d&ß mit dem „Vorwurf" eine Rede zu Göttern die Wendung gegen den obersten Schöpfergott Re nimmt, sehen wir in den Angeredeten Götter. Freilich können der Vorstellung des Autors nach auch verstorbene Menschen unter den Zuhörern sein, denn die gerechtfertigten Toten sind ja gerne im Gefolge des Richtergottes ge dacht.
»;>»ebttM
64
B Der Vorwurf an Gott
G. FKCHT • Der Vorwurf ah Gott in den »Mahnworten de« Ipuwert
In den ersten drei Versen wird gefragt, warum „er", also der Schöp fergott, bei seiner stete sich erneuernden Schöpfung nicht die Voraus setzung erfülle, die für die Äufrechterhajtung
der:.* «t&atüch-sozialen
'Ordnung notwendig ist^Tnämlich den r ,.Scheuen" dem „Gewalteamen" gegenüber so zu begünstigen,- daß er auf diesen „kühlend" einwirken könne. Mit den Kategorien des „Scheuen" und deä ^Gewaltsamen" ist die Gesamtheit der Menschen umschrieben. Was die positive Wertung des „Scheuen" angeht, hat E . OTTO („Vorwurf", p. 6f.) mögliche Zweifel, die bei Spiegel bis zur Umkehrung der Wertung entwickelt sind, über zeugend abgewiesen.
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—
Die Gliederung der ersten Versgruppe in drei Verse (1 -j- 2) entspricht vollkommen dem Fortschreiten des Gedankens. Diese klare Überein stimmung'von Aussage und Versgli xlerung bleibt den ganzen Text hin■■> durch dieselbe. Im nächsten Verspaar (V. 4-5) wird der Schöpfergott als der gute Hirte für jedermann hingestellt, und zwar in einer Form, die vermuten läßt, daß Ipuwer eine...verbreitete Ansicht wiedergibt, nicht etwa ein V
* literarisches Zitat. Zusammen mit der Feststellung, daß nichts Böses oder Schlechtes in seinem Herzen sei, scheint das auf eine vorbehaltlos günstige Wertung des Gottes herauszukommen. Aber es scheint nur so. Der positiv klingenden Wendung ist ein unheimlicher Unterton mitge geben: wenn Gott der Hirte für „jedermann" ist, so ist er das eben für den „Gewaltsamen" ebenso wie für den „Scheuen"80, und wenn in
___
seinem Herzen nichts Böses ist, sb müssen wir auch an den letzten erhaltenen Satz des „Vorwurfs" denken (13,5-6): „Ach-würdeat(/könntest)-du-doch-kosten(/verspüren)
s. N-Mhtw« i zup
ein-weniges von-ihrem-Elend,/
dann-
würdest-du-sprechen-'leid(en) (ö. ä.)////". Wir müssen noch weiter gehen;
° ; nicht nur in der Gedankenführung ist die Stelle doppelbödig,, sondern auch konkret in der Formulierung, und das macht aus der Möglichkeit oder Wahrscheinlichkeit eine jedem nachprüfbare Sicherheit. In Litterature et Politique (1956), pp. 153-155 bespricht Posener den Ausdruck hr-jb ^sur le Coeur, dans l'opinion"; er gibt zahlreiche Belege11, darunter auch Admon. 15,14, und weist darauf hin, daß der Ausdruck einer Feststellung einen subjektiven Charakter verleiht, was hr-jb bedeutungs mäßigdem m-hr nahebringt. Dieselbe Bedeutung wie hr-jb kann, aber auch m-jb haben. Ich kenne nur einen Beleg, der aber eindeutig genug
«.,N«ihtng
ist. I m „Schiffbrüchigen", 138-148, verspricht der Mensch der göttlichen ^ Die Berücksichtigung des , .Antwort" -Fragment« aus d*n Bargtexten {CT VII, 462-464) bestätigt diese Auffassung m. E. in entscheidender Wwe. Vgl. daxu unten, p. 120 ff., besonderen. 127. u.VgLauch J J . CIÄRK, Rd& 11, 1957, 18 unten.
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Schlange Opfer und Ehrungen »nach seiner glücklichen Heimkehr. Die Schlange lacht über diese Versprechungen, denn sie selbst besitzt alles, was mau ihr darbringen könnte', in größerer Menge als die Menschen. Der Beginn der Rede der Schlange lautet (149): 2 'h'.n-sbt.ri.f-jm.j
m-nn-dd.n.j
2 m~nf m-jb.f 2 Da-la^hte-Bie-über-mich, (nämlich-)über-das-was-ich-gesagt-hattes 2 als-(über)-etwas-das-unrichtig-waf in-ihrem-Herzen ( = Meinung). Der Gebrauch von m-jb entspricht in dieser Passage aus der Literatur de« Mittieren Reichs vollkommen dem bekannten Gebrauch von hr-jb. Deshalb müssen wir auch in der Admonitions-Stelle den zweiten; -amphi botischen, Sinn erkennen: „ea-gibt-niehts-Sehlechtes(/Böses) seiner-Meinung-nach" bzw. ,,es-gibt-keinen-Sehleehten. . . " . Mit einer geschickten Wendung ist eine allgemein geglaubte, schlicht positive Prädikation des Gottes in ein zweifelhaftes Licht gerückt. Wir werden im Fortgang luiserer TextbeÄrbeitung sehen, daß diese amphibolisehe Aussage keines wegs isoliert dasteht! daß dem Autor die Vorstellung geläufig ist, daß der Gott die zur Bekämpfung des Bösen notwendige Einsicht und den notwendigen Zorn dagegen nicht aufzubringen imstande ist, weil ihm selbst das Böse fremd ist, weil er es nicht kennt und nicht erkennt. Das folgende^ Vers paar steht in scheinbarem - aber eben nur schein barem - Widerspruch zum Lobpreis der Hi.-tentätigkeit Gottes: Wenn (oder: obwohl) der Gott den Tag über um seine „Herde"; die Menschen, bemüht war, ist das Ergebnis ein üble«. Schuld daran trägi zwar das „Feuer" der Mengchenherzen, aber doch auch der Schöpfergott, der dem Bösen unter den Menschen, also der Realität, hilflos gegenübersteht, da er selbst nur das Gute kennt. Einerseits ist das Gegenüber der Güte Gottes und des „Feuers" der Menschen klar herausgearbeitet, anderer seits ist die Einschränkung nicht zu übersehen: ahnungslose Güte wird zur Schuld.
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Die nächste Dreiversegruppe (V. 8-10), mit < der"" die'erste Strophe abschließt, macht diese« Bild nun ganz deutlieh. Der Redner zieht die Folgerung: Hätte doch Gott die Art der Menschen im Beginn der Schöp fung erkannt, so-hätte er sie in der ersten Generation vernichtet und dafür gesorgt, daß keine Nachkommenschaft das unheilvolle Erbe weiter tragen könne. 3lSn mag sich fragen, warum Ipuver diese radikale Lösung beschwört, während doch ein einfaches Bevorzugen des „Scheuen" die Welt in Ordnung bringen könnte. Von der rhetorischen Steigerung, die sicher auch eine. Rolle spielt; abgesehen, scheint diese Konsequenz der Vernichtung eben von der Voraussetzung aoasugehen, daß Qott von t tobt, iter Y o r r a f
G. FKCHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten des Ipu-wer« vornherein zu diesem „Bevorzugen des Scheuen" nicht fähig oder gewillt war, daß der Fehler deshalb in der „ersten Generation" vorgegeben war und durch deren Erben (bzw. Erbschaft) weitergetragen wurde. Das er klärt die Nennung der „Erbschaft" oder der „Erben" im letzten Vers. Die Gliederung der Zehjtverae-Strophe nach Versgruppen ist (1 -f 2) -^ 2a-H 2:-4- ( t + 2). Pie Zusammenfa^ung dieser Versgruppen zu größe ren Einheiten ist in doppelter Weise möglich; Das Nächstliegende iBt, die beiden mittleren Verspaare, in denen von der Hirteniätigkeit_die Rede ist und die Güte Gottes dem verderblichen „Feuer" der Menschen gegenübersteht, zusammenzunehmen. In den verbleibenden Dreiergrupperi zu Anfang und am Ende der Strophe geht es in doppelter Weise um.das Versagen des Schöpfers: zunächst in dem grundlegenden Mangel der-Schöpfung (Verse 1-3), dann in dem Ausbleiben der Reaktion auf diesen Mängel und seine Folgen (Verse 8-10), Diese Einteilung ist zen trierend: (1 -f 2) 4- (2 + 2) 4- (1 -f 2) = a -±- b -f -a. Daneben ist die zweite Einteilung nicht zu verkennen: In den ersten fünf Versen ist von der Güte Gottes die Rede, die er allen Menschen zuwendet, dem „Gerechten" wie dem „Ungerechten", um ein bezeich nend anderes Wertsystem anklingen zu lassen; in den letzten fünf Versen dagegen von der Schlechtigkeit der Menschen, die Gott - offenbar seiner Natur nach - nicht erkennen.und somit auch nicht bekämpfen konnte. Diese zweite Einteilung ist addierend: [(1 -4- 2) —:2] — [2 -f- {1 - r 2)] — a 4- b. Im ersten Verspaar der zweiten Zehnverse-Strophe (V. 11-12) stellt der Redner fest, daß die Mißstände - „Herzenshärte" (0. ä.) und Be drängnis - existent sind, daß sie andauern wie eh und je. In der anschließenden Dreiergruppe (V. 13-15) zieht er daraus die Folgerung: Die Tatsache, daß sich nichts geändert bat bis auf seine Zeit, beweist, daß sich nichts ändern konnte und lcfcnn, solange die Götter und die Menschen für den Fortgang des Lebens sorgen; in all ' der Zeit seit der Schöpfung („erstes Geschlecht") konnte das Übel, das der Schöpfung anhaftet, "nicht vergehen. Darauf, folgt wieder ein Verspaar (V. 16-17). Aufs neue setzt die Schilderung der Not der Menschheit ein, und zwar eine Schilderung, die ^ nun gegenüber dem ersten Verspaar eine Steigerung bringt. Wenn dort von Herafehshärte die Rede war, so nun hier von Handgemenge oder Schrecken {humj-r-kr). Wenn dort Bedrängnis auf allen WTegen war, so sind nun hier die Menschen überhaupt von den Wegea vertrieben („der Weg" ist natürlich genereller Ausdruck und entspricht dem „alle-Wrege"); sie wagen sich nicht mehr ins Freie*1. Darin spricht sich die äußerste »'Eine Feinheit der Formulierung steckt in der Antithese: Die Menschen gehen
' B Der Vorwurf an Gott
67
Zuspitzung des Elends aus, das der Autor de« Text«« als in der Schöpfung vorgegeben ansieht, das aber jetzt, in der höchsten Not de« Landes, sich auf das krasseste offenbart. Das Unrecht, dessen die Menschen - und mit oder hinter ihnen Gott und die Götter -r «eh schuldig machten, rächt sich fürchterlich an ihnen.
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In der abschließenden t)reiversegruppe (V. 18-20) wird die Konsequenz gezogen, zu der die Darlegung'ifer schrecklichen Zustände (vorausgehen de« Verspaar) Ipuwer nötigt: Es gab offensichtlich keinen „Lotsen", keinen"lenkenden Gott, zu „ihrer Stunde", und das heißt doch wohl zur Zeit jener Menschen, die durch ihr von Gott tolerierte» Verhalten die Not der Gegenwart herbeigeführt haben. Auch „heute** ist der Lotse nicht zu sehen, obwohl die Not so drängend geworden ist, daß er sich mit seiner strafenden Macht - das igt bekanntlich eine Bedeutung von bim - endlich zeigen sollte. Rekapitulierend sei der Aufbau der zweiten Zehnverse-Strophe noch einmal verdeutlicht: In den beiden Verspaaren erkannten wir die zwei fache Schilderung der Auswirkung des Bösen in der Menschennatur, Ans jeder dieser Schilderungen wurde in der nachfolgenden Dreiversegruppe eine Folgerung gezogen für die Verantwortung der Götter. Auf die erste Schilderung mit ihrer zeitlosen Aussage, die das Ganze des geschicht lichen Daseins meinte, folgte ein ebenso allgemeiner, zeitloser Vorwurf gegen die Götter. Auf die zweite Schilderung mit ihrer aktuellen Steige rung der Not ztrr'fTggeriWart hin folgte ein ebenso aktueller Vorwurf an die Götter und den obersten Schöpfergott. Eine Steigerung also vom grundlegenden Mangel der Schöpfung zu der akuten Katastrophe hin, in der sich dieser Mängel ganz kraß zu erkennen gibt, und eine Steigerung "auch im Vorwurf an die Götter: vom Plural „diese-Götter" zum Singular „wo-ist-er-denn heute?", - er, der Sohöpfergott hat'exochen; von der Kritik an der Mitwirkung, bei der Erhaltung der Menschheit hin zur A n klage, zur Frage, warum der Höchste nicht endlich eingreife, zum Vor wurf der Lethargie: „schläft-er-etwa?". Die doppelte Gliederung der zweiten Zehnveree-Strophe ergibt sich aus dem Vorgebrachten: Erstens eine halbierende "ütiederung:
•
[ 2 - f : ( l - f 2)] + [2 -f (1 :f 2)] = a 4- b ; zweitens eine alternierende, bei der die Schilderungen und die Folgerungen einander zugeordnet werden: 2 + (I + 2 ) 4 - 2 + ( l - f
2)=a+b-r8-f-b.
Art an&phorischen Wortentsprechungen, Parönomaaie& und dergleinicht mehr heraus auf den Weg (so «inngemiß), abet Handgemenge (o. ä.) ist ,^ervtM^ekoimnett,\F:ö» dieses .Jtkenroekoaaaaa" ist das Verbran prj gebraucht, das man oft auf dam Herausgehen von Personen anwendet. Das ,JJaryatkomrrien" des Handgemenges verhindert das „Hervorkommen" dar Menschen.
f 68
G. FECHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten de« Ipuwer*
chen sind beide Strophen nicht reich. In der ersten entsprechen sich die beiden mittleren Verspaare in ihren jeweils ersten und zweiten Versen: Hirt«" (Vers 4) : „Herde" (Vers 6);\,nieht*-Schle
(Vers
17); ,,auf-allen-Wegen" (Vers 12) :
,,auf-dem-Weg" (Vers 16). Die relative Einheit der beiden Zehnverse-Strophen erhellt daraus, daß ein und dieselbe Thematik zugrunde liegt, die zuerst, in der ersten Strophe, in ihren allgemeinen Grundlagen, sozusagen in theoretischer
B D»*r Vorwurf an fiott
3 Die-Rebellen( r Räuher)-jedoch,
° I
(jij
die-im Mund-sTnd von-allen-
3
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Leuten,
j 2 heutc-nun ist-die-Furcht-vor ihnen [ 1 2 mehr-als-die-vor-MiUiönen-Mann an-Menschen; ■
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Vor dem Einsetzen der Zerstörung in 12. 7 läßt sich noch diese aus fünf Verse-n bestehende Strophe fassen. H«>ehst wahre* -heinlieh ist sie den vorausgehende^ Teilen' zuzuordnen.: Der Aufhau 'der ersten dreißig Verse den .A^irwurTs". die zusammengehören dürften, war darin wohl 5 - j - (10 - 1 0 r ^ 5 .
Weise, abgehandelt wird, dann, in der zweiten Strophe, in ihrer An wendung auf die geschichtliche Wirklichkeit und deren Kulminieren zur
Kommentar:
Katastrophe hin. Auch formal sind die beiden Strophen miteinander verbunden. Erstens dadurch, daß nur am Anfang und am Ende Fragen
«.Nichtng
a) Ü b e r s e t z u n g ;
Die Problematik ist hier graüf. dementsprechend
gestellt werden. Zweitens durch Wortbeziehungen: min ..seht'" leitet
sind die bisherigen Ül»erset Winsen sehr imemheitli< h. Wir wollen deshalb
den ersten wie auch das letzte Kolon des letzten Verses ein; ferner ist
zusätzlich zu Herrmanns und Faulkners Ütiersetzungeh (Herrraann über
zu.beachten, daß im zweiten und im zweitletzten Vers tni steht, das
traut nur den Teil, der hei uns die ersten'beiden Verse ausmacht), die
zwar.einmal bedeutet ..indem'- bevorzugt-ist". das anderemal ..wo". -
wir vorne zitiert ha^cn.'etwas auf die Geschichte der Interpretation
das aber in beiden Bedeutungen gleich oder doch ähnlich geklungen
eingehen. ( I A R M N E R iAdmtm.. p , ü3_) übersetzte die-fünf Verse, deren
haben dürfte23.
Einheit er natürlich ef>ensowenig wie alle anderen Bearbeiter erkennen konnte, folgendermaßen: " I f we had b e e n . . . (14 Punkte!"^. ., I should not have found thee ( ?}, I »hould not have been ealled in vain (?)•-■ (40
„:.':.
Punkte). . .a saying (\) that is ön the lips of every'body. Today fear. . . .
3) 12,6-7
morethan a nüllion of people. " Er zitiert Langes Cbersetzungsvöfschlag 2 jr-snm.n.tiv.n u
3 n-j'ä.n.tw-n.k
f Ü A R D I X E R . p. S4): " If we had l>een fed, we should not have found thee (i. e.
n-gmf.n.j-tw
soüght thee out). 1 should not have been ealled. . . .**"" ERMAN übersetzte
m-$w->djjw-r.s s[sit\n-)b-pic
in-r^Literatur'', p. 146: ,.Als wir in Trauer versetzt ( ? ) wurden, habe
3 hnjw(?)-grt hrj-rl n-bw-nh
'31
\—ü—mjn-js xnd.st
ich dich nicht gefunden; man rief mich nicht
,
[ 2 r-hhw-{n?)-d m-rmtt 2 Als-wir-in-Traüer-versetzt-worden-waren,
. " S P I E G E L (Reform-
bewegungenv p. 34) hatte: .AVenn man uns vorwirft {*snm.tw n.n ..man klagt uns an"). .Ich konnte dich nicht rindenr (ai« ich "Gerechtigkeit für konnte-ich-dich-
nieht-finden; 3 ,- man-kann(/konnte)-dieh-mcht-anrufen, da-du-frei-bist-vonWut-dagegen, und-das bedeutet -Leiden- verursachen.
das Volk forderte). - Man würde mir nicht vergeblich gerufen haben! (Er behauptet also, persönlich zur Jltiarbtit
an der Verbesserung der sozialen
Verhältnisse bereit gewesen zu Min.) Aber die Aufständischen (Zdjjw) wol len die Herzen verwirren. Das ist es! Hymnen sind ja schon auf den Lippen aller Leute. Heute herrscht j a schon ein .Zaghafter" über Millio nen von Menschen!'' W*ESTESDORF (Passiv, p. 99) will das jr im Anfang
" I m Koptischen ist tnj „ w o " a b SP tÖK, AA» tö, A T tön u. ä. belegt: »Wn'j neben *Mii/"ii' o. ä. Wenn das adm.w.f-Vassiv tataSchlioh, wie das in den Gram matiken angenommen wird, vom Part. Pase. Pecf. abgeleitet sein sollte, wäre eine Vokaiisation wie *aädm'w sehr wahrscheinlich. Ehe beiden tnj unsrea Texte« könnten sich also in einer Vokalisation *tdnj"w > *l4«f getroffen haben. ** I m Text steht n.j.
zu jw verbessern und übersetzt den ersten Teil der Strophe, den er wie dann auch Herrmann - mit dem VorhergeheLden sehr eng verbunden *• Dem „If we had been *ed. . . " achbeöen »ch I Ä T K H V * * , GEC § 727b und FAXJXXNKB, TEA 50, p. 34 an.
-■--
70'
sieht-: „So sind wir in Trauer versetzt worden (und sagen): ,Ich kann dich nicht finden. Nicht ruft man mir (das Lotsenaignai?) zu in der Not.' Vielmehr sind die Aufständischen (idjpc) im Begriff, die Herzen zu verwirren." Für die Anmerkungen und Kommentierungen muß auf die genannten Bücher verwiesen werden.
ist, denn er hat ja den Charakter der Menschen nicht erkannt. Das verbaut den sonst allenfallsvielleicht gängigen Ausweg, in diesem Vers eine Äntwortrede d e r Gottes zu vermuten, der damit ableugnen würde, daß man ihn angerufen habe. Das heißt aber nun- weiterhin, daß n-jf'£.»t.top-ii.jf zu emendieren sein muß; es liegt die so häufig vor]fcömmendev jedem
Ägyptologe» vertraut* Assimilation
-%-gm%nj-tw wurde n-j*4.n:tw-n.k ivH-ft.nte-n.j
"
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71
B Der Vorwurf an Gott
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G. FKCHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahn werten de« Ipu wer«
'-'"-'.
von
Suffixen
vor:
—-
nach
verschrieben. Damit wird
das Verspaar ohne weiteres verständlich. Fraglich bleibt nur, ob man
Es ist nicht einzusehen, daß **** „traurig sein" nicht auch transitivkausativisch gebraucht werden könnte- In den Admon. kommt es noch dreimal vor (1,5; 2,5; 3,4); in 1,5, wo. der Kontext zerstört ist, dürfte es höchstwahrscheinlich Pseudopartizip sein, in den beiden anderen Belegen steht es mit Sicherheit im Pseudopartizip. Daraus läßt "sich also nichts entnehmen. Wer nicht bereit-ist, ein #*» „traurig machen" zu konzidieren, kann immer noch auf die Lesung jr-snm.n.ttc-n(.j} aus
clen Anfang des Verees a k „man-kann-'Voder „mankonnte-dich-nichtanrufen^ wiedergeben soll. Im Ägyptischen ist wohl beides, die Ver gangenheit wie die <Jegenwart gemeint: Man hat dich nicht anrufen „können,.und dieser Zustand besteht weiterhin, also präsentisches Perfekt; oder aber Gegenwart In dem Sinne, daß man den Go£T~a~uf Grund der gemachten Erfahrungen nicht mehr im Gebet zu erreichen versucht, weil er ja als ..frei-von-Wut-dagegen'" nicht zu ,,finden" sein kann.
weichen, die man mit „als-man-darüber-trauerte" zu übersetzen hätte. Das ist jedenfalls noch besser als ..wenn wir ernährt worden wären"
Vers 3
oder „Wenn man uns vorwirft". Westendorfs Emendiertrng des- aller«■SKAIWI
dings^ etwas beschädigten fr zu ;te scheint mir unnötig. Ich sehe in jr-snm.n.tw.n einen Temporalsatz mit einleitendem jr, das ja am Platze ist, wenn der Temporalsatz vor dem Hauptsatz steht ( E D E L . A G . § 1020a. dd-b,
§ 848; W E S T E N D P R F , GmT,
Den Hauptsatz n-gmj.nj-iw
§
242).
möchte man als Vergangenheit über
setzen; das Uegt im Bereich des Möglichen ( G A R D I N R R , EG 3 . § 418. 2: "^
L B F E B V B E , GEC,
^
§ 283; WKSTBNI>ORF, G m T
f 241,
2; im
AR:
EDEL,
A G §§ 1085 c, 1096).
Das er*te Wort, von dem Gardiner ein hnt (h über n, dann t) und nach einer kleinen Lücke den Rest des Detenrüiiativs der ,.sitzenden Frau" gibt, kann - unmöglich die ,.Musikantinnen" meinen, denn diese leiden nach 4,12 selbst unter den Unruhen, ^uch „Sprichwort, Redensart" {hn n-mdt) kommt nicht in Frage, denn es paßt weder zu den erhaltenen Resten, noch ergibt es einen Sinn. Vielmehr muß wegen des Kontextes die Verse drei bis fünf sind einwandfrei übersetzbar - hier entweder das Wort knie „Rebellen 1 ' (determiniert mit „Mann und Frau" =
„Men
schen") oder das sinnverwandte hnr{j) (Wb. I I I , 296, 11; Lebensm.*35; Bauer B 1, 123) gestanden haben... Was Gardiner als t las, wird entweder Vers 2
Hier muß eine Begründung dafür zu finden sein, daß der Sprecher den Gott nicht hat „finden" können. Auszügehen ist von m-ho-ldjfw. Da es ein m,~&w „in der N o t " m. W . nicht gibt, und da überdies die Fest stellung „man-hat-mir-nicht-gerufen in-der-Not" keinen Sinn ergibt, ist es naheliegend, ^kv-Hjjw zusammenzufassen nnd dem Wortlaut getreu zu übersetzen „frei-von-Wut". Der Stamm Jtf weist auf aggressive Wut hin, und genau das ist es ja, was dem Schöpfergott nach Meinung des Autors fehlt*8. Der Ausdruck m-ht>-tejj*p-rj ,,ak-eine*-deT~fra-ist-vonWut-dagegen" muß den Gott meinen. Damit ist eine negativ bewertete Eigenschaft des Schöpfergottes benannt, die diesem selbst nicht bewußt * Ein gutes Beispiel für id in solchem Zusammenhang at Eüwetzung de« Vetin, 18 (ürk. IV, 1091,3): id.k kridtkr*.
eines der in den Admon. häufigen .bedeutungslosen Zeichen (t, w, j) sein oder das r von hntij)1".
» Jr**ir*« Vers 4
Noch Faulkner fand in J E A 50 (1964), 34 die ungewöhnliche Voraus stellung dee mj*
„heu^e" bemerkenswert, die bei seiner, Übersetzung
"today he who is afraid ( ? ) . . . a myriad of people" - er hielt den Satz für „apparently eorrupt" - allerdings auffällig wäre. D a wir in Vers drei das proleptiache Rektum (eines Gen.) sehen, ist das kein Problem mehr. Daß snd ,.Furcht" und nicht „der Furcntsame" heißt, zeigt schon ** Vgl. Gardiner* Bemerkungen EU adrao«. 1,8; 2,4; 6,5 (jrw); 6,5 (dtr): r wie t geschrieben
-
72
B Der Vorwurf an Gott
G. FBOHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten des Ipu-wer«
die Determinierung (vgl. die Bemerkung F. Hliitzes bei W E S T E N D O K F , Passiv, p; 60 n. 1).
.,
b) A u s s a g e u n £ L . G l i e d e r u n g : I n die Auseinandersetzung mit Gott dringt nun ein persönliches Element e i n : Hier spricht der Redner in der ersten Person, er geht von einer individuellen Lebenserfahrung aus, die ihn dann freilich sogleich wiederzum Allgemeinen hinleitet. Wir dürfen annehmen, daß auch in der ersten, teilzerstörten. Fünfverse-Strophe (11,11-11,12) ein persönliches Moment zum Klingen kam, denn dort ist der Redner ja mit dem namentlich genannten Re konfrontiert, er muß sich an ihn gewandt haben. Auf diese Fragen der Großeinteilung werden wir später zurückkomme» (p. 113 f.). Von der leidvollen Erfahrung geht das erste Verspaar aus. Der erste Vers nimmt offenbar Bezug auf das irdische Dasein des ja verstorbenen - Ipuwer. Als die Katastrophe ihn und seine Umgebung traf, fand er keinen Kontakt zum Gott, der Gott kam nicht zu Hilfe. Der zweite Vers verallgemeinert. Er nennt den Grund für die Entfremdung zwischen der leidenden Menschheit und dem Gotte, der frei ist von Leid und deshalb auch frei ist von Wut gegen die, die Leid verursachen; die Folgerung ist: „das-bedeutet-Leiden-verursaehen", das heißt eben, ge rade in dieser Kontaktlosigkeit liegt die Ursache des Leidens. Der An schluß an die beiden vorangehenden Zehnverse-Strophen ist durchsichtig: was zur Not und schließlich zur Katastrophe des Daseins geführt hat, muß in der äußersten, persönlich erlebten Bedrängnis erst recht hervor treten, die Grenzsituation zeigt dem Menschen den Kern seines Problems. Die Dreiversegruppe stellt die Rebellen (oder Räuber) in Kontrakt zu Gott. Die Rebellen sind „im-Munde von-allen-Leuten", während man •den Gott „nicht anrufen kann". Die Angst vor ihnen ist nun heute größer als die vor Millionen von Menschen - man beachte die Heraus hebung des Begriffs „Menschen"! - , während der Gott „frei-von-Wutdagegen" und deshalb natürlich auch von niemandem gefürchtet ist. Wortwiederholungen und dergleichen sind innerhalb der kurzen Stro phe nicht nachzuweisen. Die Verben gmj „finden" und j'S ,,rufen" {in „Lotse") begegneten in den letzten fünf Versen der vorausgehenden Strophe.
73
dea Versaufbaiis. Wir berücksichtigen nurrauch Inhaltliches: sicheremnd wahrscheinliche Versenden, sichere und wahrscheinliche Zusammenge hörigkeit von Fragmenten. n-mtt. . . .r-\kf]tjw*. ? . ? . (shi, hnnw o. ä.)/r^ntj.f
0)
i. Nmcht rag. 1
(sicheres Versende)
'q r-kwt-ntr ? . ? . ? . ? ?. }. .. [rmj] (- oder: . )n.f hnt. . ? . 1 . ?. ?. . .-pji-jrj-$wh[>]
(wahrscheinliches Versendet
(0
dd.t,f-pw(i.)ht(i)...
HM
n-hr-tl [n- oder hr- ?] • • • >.?.?. wbd-twticw 'd-jsw-jrj (sicheres Versende) nu')
.. ?. 1
m>i.f-krw n-j. . .
-
/ "
(Pluraldeterm.) (sicheres Versende)
3 nb-tm-jrj.n.i ped-pt r-sltiv 3 snd hr-hr-nb jmjni.ji ? ?) (eher : jj.j) 2 ir-m-jrj-rf-st1* m-ph-tw** 3 nm .q.j-r.s m-m-sdd.k .3 nkm(jc)-hw sj>
ml't-hn'.k
[ 3 shS-pw rdj.k ht-tl \
2 hn'-hnc hnnw
-,~i
3 mk-kjj hr-ivd{t) r-kjj Ich übersetze nur die letzten acht Verse. Der zerstörte Teil wird im Kommentar besprochen.
2
.
3 Der-Herr-des-Alls-das-er-erschaffen, der-den-Himmel-trennte von-der-Erde,
|
3 Furcht ist-auf-jedem-Gesicht, wenn-er-(ais-Hirte-)hütet(? ?) 2 Waa-den-betrifft-der-das-tut als-einer-der-dich-angreiftw,
4) 12,7-12,13
3 wer wird(/kann)-auf be[gehren o. ä.J-dagegen, wenn-du-es-nicht-willst ?
Dieser Mittelteil des „Vorwurfs an Gott" ist streckenweise sehr stark .
zerstört. Nach der Methode, die wir bei der ebenfalls teilzerstörten ersten Fünfverse-Strophe angewandt haben, versuchen wir die Rekonstruktion
w Alternative: jr.m-jrj.f*. * Im Text steht PJHfc^ " Alternative: „Wenn-er-e«-tut ai«-«in«r-der-dich-an^eirt .
».»«*»«:
74
.- , B Der Vorwurf an Oott
O. FECHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnwortjpn dw» Ipu-wcr«
75
3 Weggenoromen-sind-Plü, Sia und-Maat-zusammen-mit-dir;
freuen" zu ergänzen tat*1; die Schreibung des Verbums mit der Hiero
3 Umsturz-ist-es, was-du-gegeben-hast dureh-das-I-and-hin
glyphe hnl (Sign-liat W 17) ist zwar sehr selten, kommt aber vor, und
2 zusammen-mit-Lärm und-AufruRr;
überdies bleibt die Ergänzung zu hnt oder hnijjb
3 siehe-der-eine kämpft gegen-den-anderen.
men, bei denen diese Schreibung üblich ist. Man mag sieh den Vers
,,froh sein
dann etwa folgendermaßen rekonstruieren: „(der positiv weint über-ihn, es-freut-sich Kommentar:
;
unbenom Gewertete)
(der negativ Gewertete)". Das Verb rmj
,,weinen" stand wohl frh Pseudoverbalsatz, weil auf das erhaltene De terminativ kein Suffix folgt. Der, über den geweint wird,' muß keine
a} Ü b e r s e t z u n g :
Person sein; es kann - als ein Beispiel für viele Möglichkeiten— auch ein geraubtes oder zerstörtes Gottesbild sein, und selbstverständlich
Vers I Beginn etwa ,,man-sieht(sah}-nicht" (vgl. n-m>'.it.fu- in
12,6). Der
Raum für das Objekt (ein Ausdruck für eine Aktion oder einen Helfer)
auch ein Gott. Wenn das ./ in neuägyptischer Weise für neutrisches .s steht (wfe in 12,4 n-im/./). kann n.f einfach ..darüber" heißen.
ist sehr knapp. Man mag an. mkjimktj ..Schützer'' oder mkt „Schutz"
Vers 5
denken, wenn man ein passendes kurzes Substantiv sucht. Im Hinblick auf Vers 9, wo vom Gott gesagt zu sein scheint, daß er etwas» sehe oder sehen möge (/werde), kann man allenfalls erwägen, ob sieht ,,du-hast-nicht-gesehen"
!. Nachtrag i
(oder: „erkannt-als")
n-m^.k-
im Versanfan^ zu er
•
Vor }tjl ..jener" muß ein negativ gewerteter Mensch genannt gewesen sein: ,.Jener-[
]. der-den-Umsturz-gemacht-hat"
{swhi und ahl
sind in den Admon. nicht auseinanderzuhalten). Hier beginnt offenbar
gänzen sei v doch spricht dagegen einiges. - ■', .Gegen -die -Feinde", wessen
etwas relativ Neues, das sieh im nächsten Vers fortsetzt. Das dd.t.f ,.was
Feinde es sind, bleibt offen; am ehesten werden es die des Gottes l»t?.ie
er-gesagt-hat"'", mit dem wir den Vers t> beginnen, ist. hier nicht anzu
hungsweise seines Tempels sein (vgl. Vers 3).
schließen, da es dritte Hebung wäre, ohne doch eine relativ geschlossene Sinneinheit mit dem Vorangehenden zusammen zu konstituieren; die einzige Möglichkeit, dd.t.f in diesen Vers 5 mit hineinzuziehen, bestünde
Vers 2 ■—-■ • - .
darin, daß man ein Pseudopartizip als Prädikat (das ja keine eigene
Das'Determinativ setzt ein Wort wie ,,Aufrührer" oder ..Aufruhr voraus. Gegen ein Gebäude {hntj) wird etwas Böses getan, vielleicht
kämpft man darin; hntj mag die ..Vorhalle"' sein, das Suffix ./ ..sein wird auf die Sache oder Person weisen, gegen deren Feinde nichts unter». Nachtrag 2 nommen wird.
Hebung beansprucht) hinter ihm ansetzt, aber auch dies wäre recht unwahrscheinlich, denn man würde eine präpositionale Ergänzung erwar ten (etwa ,,was er sagt, ist . . . " -4- ,.durch das Land hin" oder ,.gegen-", ..für--" etc.). Deshalb ist sich? aller Wahrscheinlichkeit nach Versende. Vers 6
Vers 3
s. Nachtrag S
Vermutlich ist ' r-hwt-ntr Subjekt eines Satzes, dessen Prädikat zer stört ist: „der-eindringt ins-Gotteshaus [ist-, bzw. tut-]". Wahrschein lich folgte mit einem Verbum fmitum und Objekt die Schandtat des Eindringlings: beispielsweise ,,er raubt das Gottesbild". - Die Verse 2 und 3 scheinen parallel zu sein (hntj und hwt-ntr als bedrohte Baulich keiten.'Steigerung).
(
Vers 4 Sicher kommt hier ..weinen" vor (nur das Determinativ
ist vom
Wortstamm erhalten). Deshalb ist es nicht unwahrscheinlich, daß der Rest des Erhaltenen (An*//)-zu dem Bedeutungsoppositurn hnti „sich '
■
\
d4.Lf .,das-was-er(3cil. der Aufrührer)-sagt" oder ,.- gesagt-hat" ist. Subjekt, der Fortgang des Satzes (Prädikat) fehlt, die Reste sind zu undeutlich. 41
Die*Idee, daß hier „weinen" und „sich freuen" in Kontrast stehen, hat Herr J . Qsing unabhängig von mir gei&ußert, wir hatten «Jao beide diesen Gedanken. Zur kopt. Etymologi« «ei erwähnt, daß hnti „sich freuen", schon Dyn. 18 auch „erfreu««", gewiß vor. kopt. SF könl, B höni, F auch htm6 (Überrest der vierradikaligen Grundform *hdntöi) ,,ec^lahnen,^rm\mte^n', fortgeführt wird. Zur Umdeatung von <-J in das 6tne Morphem 6 vgl. Moskauer Literarischer Brief IV, 3: hniJbwj stattfrUi.hiDJ;die Aussprache war damals offenbar schou »tonÄthc", das Element t von l ( « U) wurde vwÜeäoht als außerphooologiacher Ubergangslaut empfanden und deshalb nicht geschrieben.
76
B Der Vorwurf an Gott
G. FKCHT ■ Der Vorwurf an Gott in den »l^ahnworten dem Ipu-wer« ■Ö
Ferne seiner Bahn^ weil er nur dadurch vor der Freveltat der Menschen
Vers 7
Das im Anfang erhaltene n*hr-t$ sieht vielversprechend aus. doch sind der Dentüngsmöglichkeiten zu viele. Etwa:
„das-Land-ist-nioht-
anheimgefa.Hen" [einem N N , s. B. einem äußeren Feind, sondern —urptphr- einem NN, z. B. seinem eigenen „Feuer"], / der(/das)-die-Statu«nverbr^hnt-hat"
(etc.).
Oder:
„das-Land-wäre-nicht-anheimgefallen
{einem N N , wenn du■'... getan hättest]; es könnte im nächsten Vers weitergehen: . 5(siehe die Folgen:) verbrannt-sind-die-Statuen''
(etc.).
sicher ist). Wenn man da» n nach Änc a b Negation liest - Gardiner laßt * diese paläographiache Möglichkeit offen - , könnte man raten:
Der-
^Hirte-. . - , wenn-er-deti-Tag-sieht, ist-nicht (mehr viel übrig von seiner"—~~Herde o. ä.)", oder auch: „Der-Hirte. . . / er-atehtriden-Tag (moge^hfil:"j*v-,_> o. ä.), o h n e - d a ß . . . " ' . Mit H l dem ist nicht« Sichere« anzufangen, der Phantasie ist T ü r und Tor geöffnet. Festhalten wollen wir aber, daü höchstwahrscheinlich Re als Hirte Subjekt des Satze« ist.
" Y *«*««
Allenfalls wäre auch denkbar: „es-gibt-keinen-Feind^Ies-Landes" (n für tm) mit beliebiger Fortsetzung, etwa: „der gegen deinen Willen handeln könnte" 6. ä.
Auszugehen Vers 8.
*. X«chtr«g
Vers 10
Man würde gerne, wie das schon Gardiner und nach ihm andere ver muteten, vor ivbd „verbranrit-sind-" eine Negation in dem zerstörten Textstück suchen: „Nicht-wäre-das-Land-anheimgefallen. . . ' " (Vers 71. ,,[nicht]-wären-die-Statuen-verbrannt" (etc.) (Vers 8). Das würde aber voraussetzen, daß 'rf, dessen Determinativ leider in einer kleinen Lücke ausgefallen ist, das Wort 'd ,,unversehrt sein" wäre: wegen der Parallele mit icbd liegt aber die Gleichsetzung mit "d , .zerhacken, zerstören" näher, wie auch FAT/LKNER, J E A 50, 34 zu Recht festgestellt hat32. Gegen die Ergänzung der Negation spricht weiterhin die Parallele in 16. 14. wo wbd-twti'?w ohne Negation steht. Wenn tobd nicht negiert und d das Verbum „zerstören" ist, hat man die Wahl zwischen sdm.n ./-Passiv (,,dieStatuemsind-verbrannt, ihre Gräber-sind-zerstÖrt,!), Partizip {..der-dieStatuen-verbrannt-hat" usw.) oder allenfalls Infinitiv („das-Verbrennen . . . " ' usw.). Vers 9 Das nwj im Anfang „(Herde) weiden, versorgen" wird als Partizip auf den Schöpfergott, Re, als Hirte der Menschheit gehen, der dann wohl Subjekt dieses Mittelverses der Strophe und damit des Mittelverses des gesamten „Vorwurfs an Gott" ist. Da auf nie; sicher noch ein Objekt („seine Herde" o. ä 4 gefolgt ist, dürfte die einzige verbale Aussage (Prädikat) in mlLf-hrw stecken: ,,der-Hirte-. . . , er-möge (wird)-denTag-sehen (bzw. er-sieht-den-Tag) d e s . . . " ( d . h . an dem etwas geschieht), oder etwa: „ D e r - H i r t e - . . . , daß-er-den-T*g-«ekt (d. h. daß er noch als Sonne aufgehen kann), ist w e g e n . . . " [z. B . : wegen der " D i e Fälle, wo eine Negation sich auf mehrere Satzglieder b*Äi«ht (WBSTKKDOBJ, GmT § 451), sind allzu spärlich bezeugt, als daß man hier camit arbeiten dürfte.
ist von
,,der-trennte-den-Himmel
von-der-Erde"; das
J
ist ein Attribut dea Schöpfergotte***. Deshalb muß man auch nb-tmjrj.n.f übersetzen ,,der-Herr-de*-Alls-daa-er-erechaffen-hat'\
Vers 11 Daß die Menschen sich fürchten; ist klar ausgesagt; snd ist wegen des Determinativs hier wieder ,,Furcht" oder ..sich fürchten ", nicht ..Furcht samer."....»,....,. „.
-
Das letzte Wort blieb bisher stets unübersetzt mit Ausnahme von Spiegels Versuch, es als jn hm.f zu deuten; diese Lesung der von G A E D I NER (Admon., pl. 12. n. 1) reproduzierten hieratischen ,-Schreibung ist paläographisch nicht zu halten, u n d überdies kann Spiegel mit dem folgenden jr nichts anfangen ( S P I E G E L Reformbewegungen, p. 35 mit nn.
119 und 120). Das Hieratische wird man am ehesten als die drei
Zeichen „Schilf blatt" (Sign-list M 17), „Schilf biatt mit Beinen*' (Sign list M 18) oder „sitzender Hirte" (Sign-list A 47), „Hornviper" (Sign list I 9) lesen. Wenn man annehmen dürft«, daß M 17 und M 18 umge stellt wären, käme man auf die einfache und in den Kontext gut pas sende Deutung jj.f
„wenn er kommt". Das war mein ursprünglicher
Lösungs versuch, den unabhängig von mir auch Herr J
Osing im Seminar
vorschlug. Weil die Umstellung von M 18 mit M 17 aber sehr ungewöhn lich wäre - ich kenne \tm<e solche Verschreibung - , ziehe ich es nun, wenn auch zögernd und in& alter Reserve, vor, in dem mittleren Zeichen A 47, also den „Hirtea" %ix sehen und das Wort als mnjj
„wenn er (als
Hirte) hütet" su überaetaeb (allenfalls zlw,f\. Gewiß bleibt dabei einiges merkwürdig. Die Kturischreibung mit.A 47 (vgl, dagegen die Schreibung für „Hirte" in 12,1) Sst ungewöhnlich aber nidit unmöglich, das anlau* Z. B. MORXKX, AgyptMoh« Religion, p. 182f.; KEKS. Gdtterglaube, p. 226; auf s Befehl de« Sonnen- und Schopfergotte*.
78
G. P K C H T • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten de« Ipu-wer«
B Der Vorwurf an Gott
tende j aber kann, wenn man es nicht wegdisputieren will, nur als j-Aug-
leichter als bei » ; mit nn- hat sich allein nnef- wegen des drohenden
nient vor dem Verbum I V inf. mjnj (bzw. I I I inf. zSw) interpretiert wer
Zusammenfalte mit mf- (Imperfekt) halten können. Neben den Formen
den. Schon im A R begegnet das /-Augment außerhalb der Pyramiden
mit Doppelnaaal stehen dialektische und vor allem vulgäre oder späte
texte „recht selten" ( E D E L . A G , § 449). Wir müßten also annehmen, daß
Formen mit einfachem Nasal (Vereinfachung)55. Diese Vereinfachung
79
r
hier ein 'archaische» Element von einem Kopisten des NR (und auch
muß ee volkssprachlieh schon früh gegeben haben, denn nur so erklärt
schon von dem Redaktor der 13. Dynastie) weitergeschleppt worden sei.
sich da« Nebeneinander von neuägyptisch nn-um ( E R M A N , NG* § 756),
vielleicht weil das Wort nicht mehr verstanden wurde. Die Tatsache, daß
das kopt. mmon ergab, mn ( E R M A N , NG §§ 782-7S5)3*, das damals etwa
der Schreiber des überlieferten Papyrus öfters Lücken ließ, wo seine Vor
auf der Stufe des koptischen mmon gestanden haben mag (Aussprache
lage zerstört war oder er sie nicht lesen konnte, beweist ein gewisses Maß
etwa *mmdn) und seinerseits aus nn-im bzw. n-wn entstanden sein muß,
von Treue und Zurückhaltung gegenüber der. Vorläge. Dennoch ist es
und bn ( E R M A N , NG §§ 757-766), das aus einer verkürzten Form *män-
mehr als unangenehm*, gerade bei einem ohnehin merkwürdig geschrie
zu *bdn dissimiliert sein muß37. Die dissimilierte Form wird sich im
benen Wort, sonst aber nirgends.das unerwartete j-Augment anzutreffen.
NeuÄgyptisehen deshalb weithin durchgesetzt haben, weil daneben das
Vielleicht ist die Lösung darin zu sehen, daß im Laufe der Textgeschichte
Negationsadverb b{w)- stand, dessen 6-Anlaut zweifellos echt und nicht
eine Kompromißschreibung zwischen mnjj
als Schreibung für m- zu interpretieren ist33.
und ji.f zustande gekommen
ist: die Grundlage zu einer solchen Verwirrung wäre die Austauschbar*. Nachtrag i
keit.von M IS und A .47 im NR.
Das heißt .also, daß unter anderem aus unbetont anlautendem und >~m- im Koptischen {*}~mäf zu mmof) und bereits \n
j'n-
sehr vfel
früherer Zeit, volksepraehlieh spätestens seit dem Neuen-JReich38, nnVers 12
s_K«chtrag2
Die Konstruktionen mit einleitendem jr-m- sind selten; v g l G A R D I N E R , EG* p. X X X I I . Add. m p. 94 (jr-m-wn./). E B E L . A G § »48. derselbe,, MIO 1. 1953, 331. Da }r-m- vor nominalem Subjekt häufiger begegnet als vor einer tküten Verbalform, dürfte die Lesung jr-m-jrj-rf-st vorzuziehen sein, doch ist auch fr-m-jrj.f-st ..wenn-er-es-tut möglich.
Das überlieferte ph.fjn habe ich zu ph-tvc emendiert. Erstens ergibt pk.ijn (etwa „das, was wir erreichen werden" «der angreifen wer den*") hier keinen Sinn;, allenfalls wäre ph-tn ..der euch (die Götter) angreift" zu vertreten, doch ist hier immer von dem Angegriffenen oder Beleidigten im Singular die Rede (An//./ V. 2: n.f V. 4), oder es ist der Sehöpfergott im Singular deutlich genannt (>n>>./ V. 9; nb. ;r;»./,' jwd V. 10: jmnj.f oder //./ V. 11; madd.k V. 13; hn\k V. 14; rdj.k V. 15). Zweitens ist die Verderbnis von ph-tw zu phtjn leicht als Hörfehler zu erklären. Im Koptischen sind unter verschiedenartigen Voraussetzungen entstandene anlautende Doppelnasallaute bekannt: « » - u n d mm-, stete , von Vokal gefolgt; dabei ist der jeweils erste Nasal albenbiklend {*, m), der zweite leitet unsilbisch die zweite Silbe (mit vokalischem Silben<-" gipfel) ein34. Bei anläutendem m'hält sich der Doppeilaot affensichtlich
** Beispiele: S_m.no/ (= mmof) < *}"t*ät „ihn"; S mmön ( = = mnönj < *n'nwön „es gibt nicht"; 3 nnef- (= nnef-f < n-jut.f, neuig. etwa *»>a/- Präfix negat. Fut. IU;
n
Beispiele sind jedem, der einmal vulgänaprachliche oder spa/e kopt. Text-? geleiten hat, zur Genüge bekannt Cz. B. mof statt mmof). Einiges wenige findet sieh in den Texten der ..Vulgarsprache", T T L L , Kopt. Gramm., pp. 301-318. In Reehtsurkunden und Briefen ist die Vereinfachung des Doppekiasals häufig. Aus I.*KI.T*8 Dictionary sei noch zitiert: S mon neben mmon, AA*F man neben mrnttn ilÖSbj aus nn-utt, St. e. dazu SAA* mn- neben mtnii- ilßöb), in Verbin dung mit nta~ S mnta= etc.; S mo neben mmo „ n i m m ! " (159 a) ^us *fmä> ( E Ö E L , A G § 611); SAA* nt- neben S A J B F ntie- Präfix negat. Fut. ILI (,228a) aus *nia-.' ** Erraan* Vermutung, daß in dieser Negation das Hilfsverbum jrj stecke, obwohl es nicht mehr - gesprochen worden sei, ist unhaltbar. Die Deterrainierung mit dem „Auge" weist in typisch neuägyptiseher Schreibweise auf lautliche Identität oder Ähnlichkeit mit m>Ln „wir sehen" (daher auch die Pluralstriche nach dem n), das damals etwa *mmän < *m>ün < *ma>}dn gesprochen gewesen sein wird (vgl. kopt. mm-m aus *vcanmdn ,,wir essen" in tmmo(n), C R . C . D . 416a). 17 Zur Dissimilation m n zu bn vgl. z. B. F E C H T , Wörtakzent und Sübenstruktur, Nachtrag zu § 428, Änm. 598 auf p. 230. Zur lautlichen Entwicklung von nn-um zu mmon vgl. ebenda, § 99, Anm. 163, § 401, Anm. 547. - Beide, mn und bn, sind also aus n(r*j-«*n entstanden, und dieses ist Verstärkung von nn, das seiner seits im Vorton mit n(f), dem Negatioosadverb, zusarnmenfallen mußte, neuäg. aber auch noch - vielleicht nur archaisierend - neben den anderen Negationen steht. *• J . J . Cti&R, L'aneiennete des negaüons a 6 initial du neo-egyptien, M D I K 14 (1956). 29-33; F K C H T , Wortakxent { 43,..Anin v 91. Wenn E D E L (AG § 22) bw •wv^&n kopt. meiak a b m lesen will, ao «eilt er sich die Entwicklung zu gerad linig vor; im Koptischen kann uraltes jm- rudimentär erhalten ©ein, obwohl seit der 11. D y n . «ine mit b anlautende Negation nachweisbar ist (dialektische Grundlage!). Nicht in seinen N a c h l e g e n , aber ü» f 1104, a, aa, A n m , des zwei ten Bandes der AHägyptwchen Grammatik weist Edel auf Cläres Aufsatz hin. » Zu Herkunft und au den volkssprscnljchen TOietart: F » C H T , Wortakxeot, | | 423-415.
Elementen
des
NeuÄgyptischen
80
v
G. PBOffr • Der Vorwurf an Göffc in den »MaJuworten des Ipu-wer«
B Der Vorwurf an Gott
81
und mm- entstanden sind, die zu n- und m- vereinfacht werden konnten.
ner) oder: ,,Abgeschafft sind Autorität und Verstand. Die Gei^chtigkeit
Diese Vereinfachung war bei nn- früher durchgeführt
mm-,
ist bei dir" (so Spiegel45). Meines Erachtens sind beide Übersetzungen
denn im Koptischen gibt es außer nnef- (und den zugehörigen nno,
falsch. Wenn ein Gott (oder König) unter Einsatz von Hu, Sia und Maat
nnan) keinen Beleg für nn- mehr. Aus *janejs"w"t war nes geworden,
handelt, dann kann er nach ägyptischer Auffassung gewiß keine Kata
als bei
aus *janif A n « / , aus *j~n(m~S nim*0. Die Entwicklung muß aber auch
strophe, verursachen. Andererseits ist eine Trennung der drei Großen
hier über die Zwischenstadien *nnesf *nnif, *nnim verlaufen sein. Wenn
«icher auch undenkbar, Spiegels Konzeption, daß Hu und Sia abge
wir nun annehmen, daß ein ja wohl gebildeterer, und deshalb in der
schafft seien, die*Maat aber .bei dem.,,Regenten" (so Spiegel statt Re)
Aussprache eher konservativer, diktierender Schreiber an unserer Stelle
sei, ist. nicht akzeptabel. Oben (12,6) hieß es ,,ieh-konnte-dieh-nicht-
der Admonitions noch nnim sprach, ein für den Hörfehler verantwort
finden": im Gegensatz zu den Rebellen öder Räubern, zu Unruhen und
licher Schreiber aber bereits nim, so verstehen wir den Anlaß für die
itjDrdj/ist der Gott also für die Menschen nicht da. So konnte man gewiß
Fehlleistung des Schreibers mühelos. Der Diktierende sprach
sagen, -mit "ihm seien che göttlichen Ordnungskräfte hinweggenommen.
etwa
1
*pihtenn(ni — pk-tw> nm), der Schreiber machte daraus sein phtjn nw t J . Vera 16
Vers 13 Das Wort, von dem q( ?), das Determinativ der ,,Beine" und das Suffix ./ erhalten ist, kann ich nicht sicher ergänzen. Wenn die kleine
„Lärm" und „Aufruhr" sind nach Ausweis der Metrik paraüelgeordnet; bislang übersetzte man „Lärm des Aufruhrs" und ähnlieh. Vgl.
Lücke genügend Raum dafür lassen sollte, was nicht der Fall zu sein
/dagegen Wb. I I I , 325, 11; 3K3, 14 und v. a. Admon. 6. 1. Zum Determi
scheint, würde man 'q ergänzen wollen. Der Sinn wäre ,,wer-wird-dagegen-
nativ bei hnnw vgl. die genannte Stelle der Admon. und W b . I I I , 383. •-'
^ auftreten?" (wie gegen eine Krankheit)
42
. "Andere Ergänzungsmöglieh-
keiten sind rq (Wb. I I , 456), sq (Wb. IV,"302, 10), oder bq (Wb. I, 479, 1 1 /
b) A u s s a g e u n d G l i e d e r u n g : In den ersten vier Versen muß wegen
vgl. auch E. O T T O , Biographische Inschriften der Spätzeit. p. 76); das
Vera 3 von der Störung oder Zerstörung des Tempels die Rede sein.
Determinativ der „Beine" wäre störend, bei rq aber am ehesten zu tole
Die Unruhen sind ja nach Meinung des Autors letztlich Schuld des
rieren (Grundbedeutung und Ableitungen: G A R D I S E R , Ägyptolog. Stu-
Gottes, der nicht zu „finden" ist und frei ist von „Wut-dagegen". So
—
dien Grapow, p. 3). Die schmale Lücke läßt an sq oder bq denken, 'bq
läßt Gott Äun den Angriff auf Göttertempel oder spezielbseinen Tempel
s. Nachtrag
würde bedeutungsmäßig gut passen (etwa: setzen").
darauf zu reagieren. Das heißt, er toleriert den Angriff auf sich selbst;
„sich hochmütig
wider-
Vers 14
- was gemeimtstTwird aus den Resten nicht deutlich - geschehen, ohne denn abgesehen davon, daß Re inmitten anderer Götter dem mensch lichen Sprecher gegenüberzutreten scheint, und er gewiß die Interessen
Man hat bisher auf zweierlei W eise übersetzt. Erstens: „hw, 8jl und
der anderen Götter zu schützen hat, kann auch unmöglich dagestanden
my't sind mit dir" (so Gardiner, Erman, Wilson, Otto, Herrmann, Faulk-
haben, daß der Besitz des Re-Atum im Gegensatz zu dem anderer
T
Götter verschont bleibe. 40
Dazu FECHT, Wortakzent, Index der koptischen Wörter (pp. 240-243} unter n, na^=; nim „wer, w a s l " ; zu nä : §§ 30-33. 41 Man prüfe das in der Muttersprache nach. Im Deutschen spreche man z. B. in dem Satz „(warum) macht da niemand (etwas)?" das „niemand" als „nnim a n d " ; man wird leicht einsehen, daß ein Zuhörer mißversteht als „ . . . macht dann niemand . . . " . - Mit dieser Erklärung entfällt ein - oimehin unsicheres Beispiel für die prospektive Relativform (vgl. W K S T K X D Ö R T , Passiv, p. 128 mit n. 7). ~ -_ " Man bezieht ja jetzt das r.f in den Weisungen an den Arzt ( W i) auf die Krank heit, nicht mehr auf den Kranke^-Sortm .yGrundriß der Medizin der alten Ägyp ter v o n v - DEINKS/ ^EAEOW/WESTENDORf; Z. B . W K S T E H D O R T , GinT § 286. Ich hätte das schon aus Ptahhotep, Dev. 302 verallgemeinern können, wo der Bezug eindeutig ist, von mir aber nicht erkannt wurde: F K C H T , Der Habgierige und die Maat, p. 36 f. - Vielleicht liegt in 13,8 ein medkinischer Vergleich vor, s. unten, p. 107.
In den Versen 5-6 ist vom Unruhestifter und wohl von der Maeni seines Worte« gehandelt. Die Verse IS
sind kaum zu deuten; die"Leiden der Menschen spielen
eine Rolle. Zum Mittelvers 9 wurde oben alle« gesagt. Vielleicht besteht eine Wortbeziehung zum ersten Vers (das Verbum mtt „sehen"). Auch im letzten Vers heißt es mit „siehe!". Ob der Ägypter allerdings wie wir *» An Spiegel schloß «ch auch WtmrNDOBr, Passiv, p. 17, Nr. 29 a n ; e* ging Westendorf wohl «her um dme Verständnis von nAm(.u») vor dein Worte A», a k um d u Qeaamtverstänrinw der Stelle.
*. >'*ch«*«
g$
B Der Vorwurf an Gott
G. F*CHT ■ Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten de« Ipu-wen
mit dieser hinweisenden Partikel (eigentlich sdm.f eines Verbums mj) den Begriff, des Sehens assoziiert hat, ist^nicht ganz sicher; daß mlc nicht mit dem „Äuge'* determiniertwird, spricht dagegen, sein Verhältnis zum neuäg^tischen ptr dafür, JHe Verte IP^LL ^feigen ^lie ümkehjung der Ordnung besonder« kraß, «am ^ W i ^ ^ v ^ ^ M ^ ^ ^ die aufgehende Sonne die Angslb der^acht, nun haben alle Mensehen Angst, venn die Sonne am Tage ^ütet" oder• ,,kommt'\ipbw<^ der - an sich ja gute - Sonnengott der ünendhch maehrige Herr und Schöpfer des Alk ist. - Gleichzeitig ..: scheint eine zentrierende Beziehung zum Verspaar 7-Ä- zu bestehen (Thema: Not und Angst der leidenden Menschen). In den Versen 12-13 findet der Gedanke Ausdruck, daß niemand sich gegen Untaten wehren kann, wenn diese Untaten, obwohl sich ihr Ur heber gegen Gott selbst wendet, von Gott toleriert werden, überraschend ist das Pronomen st nach jrj-rf, das keinen rechten Bezug hat. Es weist wohl auf die vor Vers 9 genannten Verbrechen hin, etwa im Sinne einer strengen Zentrierung, denn es besteht ja eine zentrierende Beziehung zum Verspaar 5-6 (Thema: Macht des Verbrechers, Ohnmacht der Guten als Schuld des Gottes)/Zugleich gehören aber auch die beiden Versp&are 1G-11 und 12-13 enger zusammen: Angst und Begründung der Angst (Unmögljlchkej^dea Widerstandes); at — Allgemeinheit der Furcht, jrj — „bewirken". Die letzten vier Verse 14-17 sind durchsichtig und einfach. Da Gott sich um das Böse in der Welt nicht kümmert - es auf Grund seiner Natur und der daraus resultierenden Erfahrungsloeigkeit kaum zu kön nen scheint - , ist er praktisch abwesend, er greift nicht ein (vgl. 12,6 „man-sieht-nicht-seine-strafende-Macht" und „ich-konnte-dich-nichtfinden"); mit ihm sind notwendigerweise hw, sjl und m>'f, also schöpfe risch-autoritativer Ausspruch, Erkenntniskraft und richtige Weltord nung „weggenommen", denn diese Kräfte sind unlöslich mit dem Schöp fergott verbunden. Passivität ist aber Handeln: durch seine Abstinenz und deren Folgen hat er tatsächlich den Aufruhr ins Land gebracht, und die Konsequenz ist der Mord des einen am andern. - Diese vier Verse dürften in zentrierendem Bezug zu den ersten vier Versen_der Strophe stehen (Thematik: Aufruhr, der gegen Gott geht und von Gott passiv geduldet wird, was angesichts der Macht des Gottes heißt, daß er von ihm veranlaßt worden ist).
83
5) 12,13-13,2 2 2 2 2 3
( 5
snj.tw r-wg.n.k jr-bn{i}-bnUws hr-wit gmm.tw m*4-mivj jn-'iitvt «ni-'nctt jn-jw-rf+mjnwmrj-mioi fyr-kl-xod.k-jrt
3 ttä(.w)-nj-mrie4-j*-pto w'j mad{.wy-kjj 2 'j%d~hprw.8n?p*c hr-tolt-nbt 3 jrJMjc^ptf* r-8$pr-nfij dd.n.k-grg
•I
3 Wm-kik$w shtm.w-rmit 2 *-*J,fw-n./« 'nh
3
2 2 2 2 3
Man-entspricht dem-was-du-befohlen-hast: Wenn-drei-Männer-geben auf-dem-Weg, so-findet-man (nur-noch-)zwei-Männer; die-Mehrzahl erschlägt-die-Minderxahl \ Gibt es-denn-einen-Hirten der-da&-Sterben-liebt ? Dannbefiehl-(weiterhin-so)-zu-handeln!
3 Es-ist-geantwortet*worden->,Es-ist-doch-„der-eine ein Geliebter, der-andere-aber-ist-gehaßt, 2 und-das-bedeutet-daß-es-allerwegs^sD-ist, daß-ihregewordenen-Gestalten-dürftig-sind!'' 3 Das-rjedeutet-aber-doch-daß-du-gehandelt-hast, um-jeneaent8tehen-zu-la88en, und-also-hast-du-Lüge-gesprochen! 3 Das-Land ist-Geetrüpp, vemi'chtet-sirtd-die-Menschen, 2 man-nennt-sieh-nicht-mehr „Lebendiger".
Kommentar: a) Übersetzung: Verse 1-5 . In der ersten Teilstrophe von fünf Versen ist der erste und der letzte Vers einer Kommentierung bedürftig. Im Anfang des ersten Veraea u
Im Text steht tw etat* pw; der offeoaichtüohe Bchrotbfehlur wird von allen Bearbeitern verbessert. ** Im Text «teilt * * * / J » m.
84
B Der Vorwurf an fJott
G. FKCHT • Dor Vorwurf an Gott in den »Mahnworten des Ipu-wer«
X5
haben manche (Gardinen Wilson, Herrmann, Faulkner) übersetzt „man
mit jrt abzuschließen; er wies u. a. auf Wb. 1, 394, 14 (v*t-jrt ..zu tun
entspricht (o ä.) dem, was du befohlen hast", andere (Erman in „Mahn-
befehlen'')~hin. Ich zögerte, da Osings Übersetzungsversueh dir fönen
worte", p 808, Spiegel, Otto) ziehen" vor „man übertritt (o. ä.) was du
den Verse anders, aber nicht besser war als die bisherigen Übersetzungen.
befohlen hast". Die Übersetzung „man entspricht, man richtet sich nach"
Nachdem ich diese Verse (nach den jetzigen Zählung C>-%) verstanden
ist die vom ägypiracnen Sprachgebrauch, her zu erwartende. Manchen
hatte, kam ich notwendigerweise auf Herrn Qsings klugen Vorschlag
war der so gewonnene Sinn wohl allzu kraß - im Zusammenhang aller
, zurück'. Tatsächlich würde man im MittelägyptiscRen uSti „antworten"'
bisherigen^^ Ühersetziingen ist das Dictum ohnehin nichts als eine reichlich
erwarten statt jrt wSb „Antwort
plumpe Übertreibung -> und sie wichen deshalb auf das unverfängliche
Phrase belegt ist. Die Vorstellung, daß der Angeredete das ,5 Antwort--
machen", das überhaupt
nicht als
„man übertritt" aus. Es gibt im Ägyptischen eindeutige und gut belegte
machen" einem seiner Ratgeber (o. ä.) befehlen werde - das implizieren
Wörter für diesen Begriff des „Übertretens'y ««/ gehört aber nicht zu
einige der angeführten Übersetzungen'-, ist sehr schwach. „Rechen
.'ihnen;-.vielleicht hält sich' snj. „übertreten" noch knapp im Rahmen des
schaft ablegen'.' (so Spiegel) kann schließlich jrt-wib nicht wohl heißen, und „dir" steht nicht da.
lexikahsch Denkbaren, die andere Übersetzung ist aber bei weitem besser.
Es wäre mm denkbar, die Aufforderung
und das war auch zunächst meine Auffassung. Auf das richtige Ver
Passiv, p. 129, n. l.^V
ständnis ■ führte mich erst eine Parallele aus dem „Bauern". Da heißt
I m letzten Vers, also Vers 5, übersetzten alle Bearbeiter ausnahmslos*
es in B l,"I4fc-15l:
so, daß das wäb (bei uns Anfang von Vers 6).mit jrt ,,handeln, t u n " verbunden wird: G A R D I N E R , Admon., p. 85: "Then wouidst thou com-
\
mand tb make reply: it is because One man laves and another hates (?)'~
2 jn-jw-jwsw tnm.f 3 jn-jic-mh*t hrrdjt hr-gs 3 jn-jicrf-Dkirt) sfn.f jhr-jrj.k-jjt
that their forms (?) are few on every side." ERMAN, Literatur, p. 146: „Aber du wirst befehlen, daß eine Antwort gemacht werde
." W I L
SON, A N E T , p. 443: "So then thou wilt eommand that reply begnade:
3 rdj.k-tw <'m}'Snnw n-hmtir-pn
'It. is because one man loves and another hates. That is, their forms are
2 jr-sfn-hmtw
few everywhere" (dazu die Anmerkung: " I t is impossible to understand the statcment which Ipu-wer attributes to the pharaoh as an excuse for weakness. Perhaps he is saying that there is more than one side to a ques4
tion."). SPIEGEL, Reformbewegungen, p. 35f. *: „So befiehl also, Dir Rechenschaft zu geben! Denn es ist doch so: Was der eine liebt, haßt
(j
kann also die Leute nicht sich selbst überlassen, sondern muß Autorität ausüben.)" O T T Q , Vorwurf, p. 6: „Nun aber sollst du befehlen, daß man Untersuchungen, p. 21: „Nun
hr.k-sfn.k
2 Weicht-etwa-ab die-Waage ?
I I 3 Urteilt-etwa parteiisch die-Standwaage ? 3 Ist-etwa-mildeThot?Dann-magst-du-(weiterhin)-Unrecht-tun.
der andere. Minderwertig ist ihreJVesensart in jeder Beziehung! (Man
darauf antworte!" HERRMANN,
„du-sollst-zu-handeln-be
fehlen!'" (hr-kh.icd.k-jrt) als Mahnung zum rechten Befehlen zu verstehen,
Zum Fehlen der weiblichen Endung in u-d.n.k vgl. W E S T E N D O R F ,
■I
3 mdem-du-dich-machst -Genossen dieser-Drei. 2 wenn-die-Drei-milde-sind, dann-magst-(auch)-du-milde-sein!
aber
Gardiner übersah in seiner auch heute üoeh unentbehrlichen Über
sollst du befehlen, daß eine Antwort darauf gegeben" werde. Lieben
setzung des „Bauern" ( J E A 9, 1923, 5-25) die syntaktische Parallelität
nämlich ist die Sache des einen, hassen die Sache des anderen. Gering
zwischen Bauer;B 1, 149/150 (dritter Vers des von uns umschriebenen Text
ist ihr Wesen überall." F A U L K N E R , J E A 51, p. 61: "Then may you eom
teils) mit der Stelle
mand reply to be made47, because it meäns that what one loves another detests; it means that their existences( ?) are few everywhere." ,
Als erster hat mir Herr ,J. Osing den Vorschlag gemacht, den Vers 5
12,14 der Admonitions, deren Publikation im
Jahre 1909 durch seine Hand erfolgt war. Er wollte im „Bauern" dmjhr
in jh emeaadieren ( J E A 9, p. 23); das war zweifellos falsch, denn
das jlfr des ,,B*u*rh'* entspricht als ältere Form dem Ar der Admon. (vgl. Xu. jhr, hr z. B. G A R D I N Ä R , E G * § 239), wobei die Admon. lediglich eine
*• Die Anmerkungen sind hier weggelassen. " Anmerkung: „ I . e. 'answer me back and rejeet u\y rüpro^che»'.'* V i
weitere Verstärkung der Partikel durch das k» aufweisen, das dem Ar ja verwandt wt ( G A R D I N S R , E G 5 § 242, kl wie hr mit „then" übersetzt).
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In beiden Belegen ist die syntaktische Situation"'identiseh. Auf eine rhetorische Frage, die eine absurde Behauptung scheinbar zur Diskussion stellt, folgt im selben Vers eine ironische Aufforderung: wenn die ab surde Unterstellung richtig ist, dann mache ruhig so weiter!
Verse 6-8 Auszugehen ist von n-mrwt-ja-pw w'j msd-kjj, einer Stelle, die den Übersetzern zu schaffen machte (s. oben unter ..Verse 1-5"). Grämma^ tisch allenfalls möglich wären Gardihers, Wilsons und Faulkners ÜbersetzungSTorschläge, doch ist der Sinn dürftig und außerdem - dies allein wäre freilich kein entscheidender Gegengrund - stimmt die Schreibung mrwt nicht zu ihnen. Es liegt ein einfacherNominalsatz mit p«?vor:„EinGehebter-(»j-mru*)-ist-dc*hder^nevgehaßt-ist-(m^.ir)-der-&ndere/'Dä8 ist eine klare Formulierung der auf Prädestination weisenden Verschie denheit der Menschen in ihrem Verhältnis zu Gott. Man vergleiche nur aus der Lehre des Ptahhotep, Prisse, Dev. 545/6: rnrrw-n$r-pw sdm n-sdm.n-msddw-ntr Ein-von-Gott-Geliebter ist-der-Hörende,
nicht-hört-def-von-Gott-Gehaßte*«.
Die Parallelität geht auch hier bis in den syntaktischen Aufbau hin«. N*cht«g ein mit seiner Verbindung von ptc-Satz und nachfolgendem Verbalsatz. —"■' Dieser und der nächste Vers müssen klärlich eine Bededes Schöpfer gottes sein, und davor gehört eben wSb(.ie) „es4st-geantwortet-worden"; das heißt: Ipuwer bringt ein Zitat vor, dessen Relevanz er dann wider legt. In Vers 7 leitet der Gott - dem Zitat nach - aus der Prädestination, die er als naturgegeben hinzustellen scheint, die Folgerung ab, daß die „gewordenen Gestalten" (fiprw, s. dazu unten, p. 90 ff.) der Menschen allerwegs dürftig, erbärmlich sein müssen, weil ja immer negativ Präde stinierte sich unter den Menschen finden. Das pw diese* Verses ist expli kativ. Im achten Vers zerschlägt der Mensch diese« Argument. Es ist darauf zu achten, daß zu Beginn der beiden ArgumeritatioBea (Vers JB.• Gottes Argument, Vers 8: das des Menschen) immer die verstärkeode Partikel js gebraucht wird, in Vers 6 vor der Kopula pw, in Vers 8 vor explika tivem pw. Ipuwer betont die Verantwortung Gottes, dessen eigenes Werk " Z u r Übersetzung vgl. zuletzt mein „Literarische Zeagalate rar »Persönlichen Frömmigkeit' in Ägypten", Abh. AW Heidelberg, 19*5. 1, p. 118 f.
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B Der Vorwurf an Gott
G. FKCÄT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten des Ipuwer«
ja doch die Prädestination sei; er macht geltend, daß das, nämlich die Folgen der Prädestination, doch bedeute (== pw), daß der Schöpfer als der Prädestinierende gehandelt, habe, um ^jen««" (nämlich alle Schrecken der gegenwärtigen Situation und ihre Grandla^en) entstehen zu lassen. Der Schöpfergott habe also mit dem abzulehnenden Argument Lüge gesprochen. Gerade diese» ..du-hast-Lüge-gesprochen" zeigt nochmals deutlich» daß ehae Bede"des Gottes vorausgehen muß; daß diese Rede nur aus einem Zitat besieht, das 4er Mensch vorbringt, ändert nichts. /\"_._ :
__-!- ' ^ /
'. Verse 9-10
:
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-.. '-
' .,.'*■'..* .
Das Handelfi-\jd«ii Schöpfers h^ zum Ruin geführt. Ob shtmw als «dm.w.f -Passiv aufzufassen ist (so in unsererÜbersetzung) oder- von der Aussage her viel wehiger wahrscheinlich - als Partizip (Attribut zu dem fcjfejtr-Gestrüpp, das dann die Menschew vernichten würde), läßt sich grammatisch mcht «ätseheideÄ. Iin letzten Vers (V. 10) ist die Auffassung der Übersetzungen „man denkt nicht (mehr) an das Leben*1 odergar ,,majt rechnet schon nicht mehr mit dem Leben" grammatisch nicht haltbar, denn es gibt kein kl m- „denken an" oder „rechnen mit'"***-. Das m ist vielmehr für n./ verschrieben; in 4,5 hegt ebenderselbe, im Hieratischen leicht erklär liche Schreibfehfer vor, den dort schon Ganiiner richtig erkannt hat. Es heißt dann: „man-nehnt-sich-nicht-(mehr) ,Lebendiger." Die^Konstruktion ist geläufig: R h c l * Y „man nennt den X : Y " (Wb. V, 86, 3). Diese Formel ist beliebt bei der Keimung von zweiten Namen (wie Kurznamen), und tatsächlich ist ja „die Lebendigen" eine zweite Bezeichnung der Menschen (Wb. L, 200,9-201,4 mit Ergänzungen bei SDOSOH, MDIK 16, 1958, 304; Wb. I, 201,10-202,2); das Fehlen eines Determinativ* ist durchaus in Ordnung.
§. Nacht
b) Aussage und Gliederung: Zur Begründung der Übersetzung mußte bereits einiges vorweggenommen werden. Das soll nun seine Ergänzung- finden. Beide Ftinfverse-Sfcropiien haben^ak gemeinsames Thema das „Be fehlen" de» Gottes In der ersten geht es um dasHBefehlen' im bösen Sinn, bezogen auf die aktuelle Lage. In der zweiten um das grund legende „Befehlen" in der Prädestination, also um die Wurzel des Übels. Verse 1-5
_ ^
' '
Daß das Nichthandem des zum öffentlichen Handeln Berufenen in sich ein Handeln ist, und zwar angesichts der Menschennatur ein hot«*» Man dachte wohl •» wWsv^Prb.11, Ü&, 14; (^minoa, Liter. Fragments, I [A], 2,8).
88
B 35er Vorwurf an Gott
Q. FiöBT ■ Der Vorwurf an Gott, in den »Mahnworten des Ipu-wer«
B9
wendig böaee Handeln, klang bereitrin den beiden^Zehnveree-Strophen
hang de» „Vorwurfs" hat diese Schein-Antwort nur die Funktion; mit
11,12-12,6^
Noch
dem Hinweis auf die Prädestination und ihre Folgen die tiefe Ver
deutscher «furde das in den erhaltenen. Resten de* Zentralstücke« von
strickung des Gottes in seine Schuld unter einem neuen Aspekt noch
17 Versen (12,7-12,13); dort war aus dem Fernaein des Gottes das
grundsätzlicher aufzuzeigen.
und-^iri
der
Fünfverae-Strophe
12,6^-12,7
auf.
gleichzeitige Fernsein äerOr^ungslp'äfte (£w, *j}, m?t) gefolgert vosdjen und weitermÄ, d ^
Umsturz, Lärm und Aufruhr
.Wenn der uns unbekannte Kontext des Zitates die Prädestination der Menschen durch Gott zum Inhalt gehabt hätte, etwa im Sinne der oben
Uge^b****'' habe. dWeh das Land hin.-Schritt für Schritt verschärft-
(p, 86) angeführten Parallelstelle aus der Lehre des Ptahhotep, dann
Ipuw0r die Formiilierungien der Schuld Gottes, aus der Passivität wird
wäre das Eingehen des Menschen auf diese mögliehe „Antwort" des
Aktivität abgeleitet: nun ist das Böse bereits das, was der Gott,,befohlen
Gottes sinnlos, einfach deshalb, weil eine solche „Antwort" sinnlos wäre.
,ha.t'^ und der Mörder folgt göttlicher Weisung. In drei Versen wird dann dieses feige Morden geschildert, das auf „Befehl" geschient.
Ich möchte darum t u bedenken geben, ob das Zitat nicht vielleicht aus einer uns verlorenen Schrift stammt, in der das Welt werden, nicht-die
Nachdem Ipu-wer die-im Wesen des Gottes angelegte Fremdheit und
Weitschöpfung, so stark herausgehoben war, daß die Verschiedenheit
damit ^Hilflosigkeit gegenüber dem Bösen mit dem Blick auf die gleich
der Menschen auf „natürliche" JWeise, unabhängig von einer göttlichen
falls dem Wesen des Gottes gemäße Verantwortung für die Schöpfung
Prädestination entstanden gedaeht war. Daß bliese Verschiedenheit;
auf das Niveau der bösen Absicht verlagert hat, kann er nun im fünften
gleichgültig, woher sie stammt, die guten Menschen in ein anderes Ver
Vers von diesem Niveau aus den Schöpfer angreifen: Wenn es einen
hältnis zur Gottheit bringen mußte als die bösere wäre dann nur selbst
Hirten gibt, der das Sterben seiner Herde „liebt", also will, dann, aber
verständliche Folge eines Geschehens, für da« Re nicht die Verant
nur dann, möge der Gott weiterhin zu seinem Mordbefehl stehen. Das
wortung trüge. Daß in der Ersten Zwischenzeit ein „naturwissenschaft
heißt: wenn der Gott nicht eingreift und das Morden unterbindet, dann
licher" Aspekt de* Weltwexdens im Denken eine gewisse Rolle gespielt
handelt er ebenso sinnvoll wie e*in Mensch, der Verantwortung für Lebe
hat, ist nicht unwahrscheinlich; daß für uns weitaus das meiste von dem.
wesen trägt, diese liebt und von ihnen lebt (also wie ein Hirte), und der
was gerade auf diesem Gebiet gedacht und geschrieben worden war,
dennoch den Tod dieser Lebewesen (der Herde) wünscht. Dieser Argu mentation liegt die Vorstellung zugrunde, daß ein wirklich bewußtes Befehlen des Gottes - kein unbewußtes und indirektes ^Befehlen" durch
verloren ist, ist angesichts der historischen Entfaltung der Weltschöp fungslehren eigentlich nur selbstverständlich 9 . Hier ist auch die „Naturlehre" aus den Sargtexten (CT I I , 42b-43a) zu nennen80. Das Text-
passives Nichteingreifen - nur auf das Gute gerichtet sein kann. Daßder Schöpfer an sich gut ist, wird ja nie bezweifelt, es wurde in 12,1 sogar klar ausgesprochen, wenn auch schon dort mit, Hintergedanken, die abernicht die Güte, Gottes als solche treffen. Es gilt also, den Gott zum Bewußtsein seiner Lage und seines wahren Verhältnisses zu den ^Menschen, seiner Verantwortung gegenüber dem Bösen zu bringen, das er aber erst erkennen lernen muß; wenn das gelingt, ist alles gewonnen. Deshalb werden ja die Schilderungen des Leidens der Menschheit immer wieder und wieder vorgebracht.
.JVerse 6-10 ^ u n T o l p " fird"ey^wei^n^eilstropne" däs~Zn^V~~eaneFÄnTwört ^e«^ Gottes, wahrscheinlich ein wirkliches literarisches Zitat aus einer uns nicht erhaltenen Schrift. Natürlich ist diese „ A n i w r t " nur ein Teil der Argumentation des Menschen; mit dem Zitat wird aber eine mögliche Entgegnung des Gottes vorweggenommen und widerlegt. Im Zusammen
« Zum Wehwerderi,und seinem Verhältnis zur Weltachöpfung a. MOKE*Z, Ägyp tische Religion, pp. 184-191 (zur Ersten Zwischenzeit: p. 190f.}.und MORKNZ; Die HerauiVuift des transzendenten Gottes in Ägypten, Sitzungsber. AW Leip zig, 1964, *p. 19 f. *• Ich gebe den W ortlaut: 2 -nA-^hr m-!pd{K) 2 MibiO JR-*tfttt
2 dbm m-*kt 2 rmtt m-njtr 2 m*kw m-rmfw '■' 3 rw$m m-mw jww-^pj- - ' - - . ' " f mj-wdt lU-Jumc 2 Es-lebee-die-Falken von-Vögeln 2 die-Schmkale im-Unaforachweifen 2 dlfr4äefaweineün-Berg^imd 2 die-NflpÜBcd« im-Gefikie, 2 di<»-l|flP»chen ., vom-Kocn(goU) 2 die-Krokodil© vonJFiaehen 3 die-Fnebe im( vom ?>-Wa»er, d»a-im-Nü>i»t 2 gwniß-demBefefal de»-Atum. {Fort***.umatabend!)
^
Q . I ^ C H T • Der Vorwurf sn Gott in den »Mahnworten des Ipu-wer«
stück hebt sich deutlich als Einsprengsel heraus (vgl. auch CT II, 96 c-nfrV un<J kann wohl, nur aus einer "literarischen Schrift stammen, die bereits einen gewissen Bezug zum Jenseits hatte, denn aus Texten anderer Thematik M , soweit ich sehe; nicht* in die Sargtexte eingedrungeii, Das Bedeutende der „Naturjehre^ lie^t eben darin und nicht in der Käturbex)bachtung an öich^ denn diese ist au*der 5. Dynastie ungleich bejaser Und detaillier1»r bezeugt". Für den Verdacht, daß hinter dem Zitat in den Admon. eine Lehre von der Herkunft der Welt stehe, die stärker auf das Werden als auf die Schöpfung abhob und damit den Sonnengott Re in einer uns im einzelnen natürlich nicht mehr faßbaren Weise von der Verantwortung für die Prädestinierüng der Menschen abrückte, dürfte der Terminus hprn\m m Vers 7 sprechen. Das Wort hat den Übersetzern Schwierigkeiten gemacht, dehn seine konkrete Bedeutung an unsrer Stelle ist schwer zu fassen; man vermutet „their forms" (Gardiner, Wilson, beide fragend), „their existences" (Faulkner, ebenfalls mit Fragezeichen), „ihre Wesensart" (Spiegel), „ihr Wesen" (Herrmann). Das Wb. (III, 265) gibt als Grundbedeutung von hprw ..Entstandenes, ' Gestalt u. ä."; FAULKNER, Concise Dietionary, 189, nennt als die beiden Hauptbedeutungen „form, shape" und „modes of being". Glücklicher weise müssen wir nicht das ganze weite Bedeutungsfeld des "Wortes, in das auch Schreibungen ohne w {hpr) und - schon wegen der so häufigen Paronomasien - auch das Verbum hpr einzubeziehen wären, unter suchen; das würde eine breit angelegte Monographie erfordern. Weil in Es ist fraglich, ob der letzte Vera „gemäß-dem-Befehl des-Atum" zu dem ein gesprengten Textbruchstück gehört hat, oder ob er zu der anschließenden Partie des Sargtextes zu rechnen ist. Zwei der drei Textzeugen (BIC und B2L gegen B I P ) lesen mj-wdt.n-Jtmw „wie-Atum-befohlen-hat", was nur eine Hebung ergibt. Sie ziehen zweifellos diese Bemerkung als voranstehende Bestimmung zum folgenden Textteil. Der nächste Vera hat nur zwei Hebungen (*fm.j-*n s'nh.j-an), und darauf folgt wieder eine prapositionale Bestimmung (m-r'.jpw.. .> zwei Hebungen); es ist also wahrscheinlich, daß das „gemäß-dem-Befehl . . . " bzw. „wie-Atum-befohlen-hat'' nicht zu der Aufzählung der Lebewesen und ihrer Existenzformen gehört. Das ist sachlich natürlich wichtig. Die Glie derung der dann verbleibenden sieben Verse ist: 1 + 3 (die Falken stehen voran) -f 3 (die Menschen stehen voran, der letzte Vera hat drei Hebungen: „schwerer Schluß' 1 ); das sieht so aus, als ob die Falken ursprünglich stark herausgehoben waren (Falke = Horus = König). --Zu'diesem Textat&k vgl. E r O r r o , Vor wurf (1951), p. 11; S. SCHOTT, ^Voraussetzung und Gegenstand altägyptiacher Wissenschaft, A W Mainz, Jahrbuch 1951, p. 294; S. MOMTKZ, Eine „Natur lehre" in den Sargtexten, W Z K K 54, 1957, 119 ff.; R. O. F A Ü I , * ^ * * , Jaarbericht . . . E x Oriente L u x .18,; 1964 (1965), p. 267; S. SCHOTT, Ziim Weltbild der J e n Seitsführer des neuen Reichs, Nachr. A W Göttingen, 1965, p. 193. " E D K L , Z U den Inschriften auf den JarHreszeitenreliefs de* „Weltkammer" au« dem Sonnenheiligtum des Niuserre, Nachr. A W Göttincen, 1961, Nr. 8: 1963, Kr. 4 - Nr. 5. -*
B Der Vorwurf an Gott
91
den Admonitions diefrprwdurch das Suffix -*n als Seinsverwirklichungen der Menschen, und zwar lebender Menschen, festgelegt sind, dürfen wir den großen Bereich ausschalten, in dem es um die £pnr von Gottern, Toten oder auch von Königen (soweit sie als göttlich gesehen sind) als uffl ihre „Erscheinungsformen" (u. ä.) geht. Weiter dürfen wir den schwer abgrenzbaren Komplex ausklammern, in dem hprw und hpr (vielfach formelhaft, oft auch von lyprw „Erscheinungsform" kaum zu unterscheiden) im Zusammenhang der Schöpfung durch Schöpfergötter gebraucht wird; das Wb. sucht diesen Komplex, in dein wohl größten teils Partizipialbildungeh des Verbums zu sehen sind, in H l , 265, 20-22 zu umreißen; daß hprw „Gewordenes, Entstandenes*' oder auch ,.Wer dendes, Entstehendes" heißen kann - außerdem natürlich auch ..Ge schehendes. Geschehenes" -. ist ja selbstverständlich. Wenn wir uns nun auf hprw in Verbindung mit dem diesseitigen menschlichen Dasein beschränken (und dabei besonders auf Wörter achten, die wiehprw.sn in den Admon. mit jrMumie'\ Sign-iist A 53, und eventuell noch mit ,,Buchrolle" und „Pluralstrichen"* determiniert sind), so bleibt recht disparates Beiegmaterial 4ibrig; es sehemt so zu sein, daß die beiden Hauptbedeutungen des Verbums Apr, ..werden'* und ,.geschehen", die Grundbedeutungen der abgeleiteten Suhstantiva bestimmen. Eine Spezialuntersuchung würde vielleicht noch schärfer umrisaene Ergebnisse erbringen. Hier sei nur ein knapper überblick versucht. /' Ein WTort hprw .(determiniert mit „Mumie", ..Buchrolle", „Pluralstrichen") in Pap. Millingen 2,11 wurde von GRIFFITH (ZÄS 34. 1896, 46 mit n. 4) und GARDINER (MIFAO 66 *"*, Mel. Maspero 1,. 1935-38. p. 493) als „Taten, Wundertaten" übersetzt und mit ürk. IV, 892, 17 (Zeit Tuthmosis III. - Amenophis II.) kombiniert. So problematisch die in Pap. Millingen unmittelbar vorangehende Textpartie auch ist (zum Textbefund: LOPEZ, RdE 15, 1963, 33) wird das doch etwa richtig sein. Wenn dieses Wort auch in der Admonitions-Stelle vorliegen sollte^wäre gesagt, daß „ihre bemerkenswerten (wunderbaren.) Taten dürftig (wenig) sind". Diese Losung ist unwahrscheinlich, denn kprm „Wundertaten" o. ä. ist in den. beiden Belegen von besonders erfo%reiciien Königen gebraucht. Daß derartiges unter den Menschen selten vorkommt, kann nicht Gegenstand der Kritik sein, es kann nicht als Erklärung für Mord und Totochlag gelten**. ) • Di© verbale Entsprechung ist &pr „geschehen, sich «retgneB**. - A n diese frprw kann vieütxtht frpr ((Ana T>termm*tiv) i n Urlu IV» r78X,.10 sMMsehäeöen sein; Rsmose nennt Amenophis I V . p / - f r i ^ - * * ^ « c . * r a & e n kann aobh eine andere Vorste&mg hinter diesem frpr stehen; ein Anschlufi «n den Namen n/r-$prfi>-r'
92
G. F E C H T • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten des Tpu-wor«
,
Auf die Entwicklung zum kampffähigen Jüngling weist offenbar da« " Wort frprw (determiniert mit „sitzender Mann" und „Pluralstriehen"), das m. ' & „wehrfähige Jungraannschaft" oder geradezu „Rekruten" heißt und in räumlich und seitlieh engem Bereich (Mittelägypten, kurz vor bis kurz nach D y n . 11) belegt ist: Siut, Grab I V , 29 M ; Hatnub, Graffito 20,16, Graffito 24,6. In diesem kprw dürfte eine Parallel bildung zu nfrw „kampffähige Jünglinge. Rekruten" (von njr „vollendet sein, reif seih'T bzw. „-werden") stecken5*». In den Admon. kann dieses Wort mcht gemeint sein. Der Hinweb auf ein, „(von selbst) werden, sich ent wickeln, reifen" ist aber festzuhalten. Daran laßt sieh eine Gruppe von Belegen anschließen, in denen hprw etwa „Entwicklung, Entwicklungsstadium" bedeuten dürfte. In Urk, IV, 2,9 (Lebensgeschichte des Ahmasi) wurde dieses Wort (determiniert mit „Mumie" und „Pluralstrichen") von G A R D I N E R und G I N N
( J E A Ö.
1918, 49 mit n. l ) a l s „upbringing" übersetzt. Der Kontext ist dd.f r-nttjrj.nj-hpriv.jlm-dmj n-Nfcb „er-sagt: daßdclwnein-Äprir-durchmaehte, waHn-der-Stadt Elkab'"; es folgt dann nach der Nennung des Vaters und. dessen Berufs, die sachlich noch zu den zitierten beiden Versen ata wichtige Voraussetzung seines späteren Lebenswegs gehören, die erste militärische Verwendung des erzählenden Ahmasi: er tritt an die Stelle seines Vaters. Wenn wir nach dem Zusammenhang urteilen, wird hprw hier.-genauer als „Entwicklung" (nämlich zur kriegerischen Einsatz fähigkeit) zu'fassen sein. „Erziehung" im eigentlichen Sinn kann jeden falls kaum gemeint sein; dafür gab es eindeutige Ausdrücke, und zu ist sehr wahrscheinlich. - Ala „Wundertat" eines Gottes gehört vielleicht hier her hprw in CorjYAT-MoxTET, Les inscriptions du Ouadi HammämAt (MIFAO 34), n° 191, Z. 2. M
H. . B R U N N E S , ■ Die Texte aus den Gräbern der Herakleopolitenzeit
von Siut
(ÄgFö 5, 1937), p. 28 mit n. 45 (p. 33) faßt die Stelle anders auf. Meiner Dtutung kommt B L A C K M A X in seiner Besprechung der Arbeit Brunners in Orientalia 8 (1939), 133 nahe: "'One feels inclined to eonneet the word tat here with tst and la in Kahun Pap., Pl. I I , 7., and Merikare\ 57, reepectively
(see also ÄZ 72,
116), and, taking tst as a fem. collective (probably a perf. pa<«s. partte. fem.) = .recruits', translate: „those who have grown up of tiiine enrollment".'' Wegen der Parallelen in den Hatnub-Graffiti (wo kprw stets in logischer Verbindung mit verbalem t*j „ausheben" steht) und wegen des Determmativs des „sitzenden
93
mindest die militärische Erziehung war sieher nicht mit der ersten Kommandierung des noch unverheirateten Jünglings {ärj: Zeile 14) auf ein .Schiff abgeschlossen". Lebensalter'* wird für hUj.j
Die Be4eutungf\,Entwicklungsstadien, n-hprw{w).j im Tote.nbuehkapitel 30 B
angesetzt. G A R D I N E R (EG a , p. 269) übersetzt ,,my heart of my different
ages (lit. my fprms)". H. Brunner faßt sehr einleuchtend das Nebenein ander von „Herz von meiner Mutter her" und „Herz von meinen hprw her" als»altägyptische Unterscheidung angeborener Eigenschaften (..von der Mutter her") und selbst erworbener Eigenschaften („Herz von meiner Entwicklung her") ( B R U N N E R . Das Herz im ägyptischen Glauben, in:
Das Herz im Umkreis des Glaubens, Biberach; Riss, 1965. p. 103). Die Determinierung (Papyrus des X u ) ist ,,Mumie". „Buchrolle"'. ..Plural-' striche". Wir dürfen diese Stelle heranziehen, obwohl wir von den hprw der Götter. Toten und (göttlichen) Könige grundsätzlich ab schen,' weil hier St-lbstVerwirklichungen des irdischen Lebens gemeint sehKdürften. - Schwierig ist rib-hprw in Pap. Anastasi I I I , 3.12 und Pap.
Anastasi
V. 8,4. CAMINOS,
L E M , p. 84 schreibt: "Nb hpr(i)w
might possibly be for .raaster of upbringing' here as an epithet app lied to the scribai oftice, but there seems to be no parallel."' Auf J E A 5, 49, n, 1 verweist Caminos wegen hprw „upbringing", das ...no parallel" " Die verbale Entsprechung zu diesem hprw „Entwicklung" ist .hpr „werden" mit der Konkretisierung „als K i n d aufwachsen" (Wb. I I I , 2H2, 1), wovon als ». \ Partizip hpr „ K i n d " , hpriiw „Kinder" abgeleitet ist (Wb. I I I , 265, 16; vgl. Gunn bei B L A C K M A K . J E A 21, 1935, 3 mit n. 4). - Sowohl mit der'Bedeutung „aufwachsen" wie mit der „(zum_t\ichtigen Kämpfer) werden" dürfte hpr bei Anchtifi (VANDIIS'R, Mo'alla, p . l s i ) , V I , ß, 2 - V I , S, 3 (Inschr. 14) vorkommen. Ich nehme an, daß dort eine Schilderung der Jugend des Anchtifi gestanden hat. Das erhaltene Textbruchstück lautet: 2 3 2 ? 2 3
hpr.rx.j hn'w-nb{w) • } jw-'hi.n.j hn'-dtmw n-mh-jb * hrdw hprw-tn-mjn n - . . .". . Ich-wuchs-heran zusammen-mit allen; dann-kämpfte-ieh zusarnmer-mit-den-Mannschaften
»
-4 ,
. .
.
des-besonderen-Vertrau ens, die-geworden-waren-zu-Angesehenen;
Mannes" (vgl. dagegen das ebenfalls pluralische hprxc ohne Determinativ und
2 (mit)-Jünglingen,
ohne Pluralstriche in derselben Assiut-Inschrift, Zeile 26!) verstehe ich jwj-k.
? niohtDas hpr.n.j entspricht m . E . völlig dem jrj.n.j-hprw.j von Urk. IV,2;9. Zu mjn siehe" E D K L , M I O 1, 1953, 213 ff. - Zu jrj.n.jJfprw.j-vrJkrG jrj.n.j-nhnw{.j) „ich verbracht« meine Jugend." ©ine Parallele, wenn der „sitzende Mann" auf der Stele D U N H A M , Naga-ed-Dftr Stelae Nr. 12, als nknw(.j) zu lesen aein sollt«; so las J A J J 8 « K , T E A I , p . 44 (F 88) = I I , p. 67; vgl. auch H . G . F I S C K K R , W Z K M 57, p. 70 mit n. 30. DtnrHAH übersetzte „friendship{ ? ) " , FISCHKR vermutete zunächst „a aitting(*)", ffigte dann hinxu „ [ . . . ] J A N S S E N ' » Interpretation [ . . . ] may well be oorrect." - Ä l t e r « tu. TJrk. IV.2,9: B Ä * A S T B D , A R E I I , p. 6; H . SCHATKR, ZÄS 52, 1914, 102 f.
n~mrji.k / ri-wf wrw iiw-rk.k I hprw n-tst.k „du-streckst-aus (seil, die Hand mit Geschenken)
dem-den-du-liebst:
die-Kriegsmannschaften(Rekruten)
/ wie-freucn-sich deiner-Aushebung'
dse-GroLen
deiner-Zeit, /
-es folgt die Freude des
Harems); der Anfang meiner Übersetzung nach POIX>TSKT, O L Z 42, 1939, 159. M
B Der Vorwurf an Gott
»A. R . SCKTTLMAX. Military Rank, Title . . . (MAS 6), p 2« f. deutet nfrw
nicht
als „Rekruten" sondern als „elite troopa"; das beeinflußt nicht unsere Auffassung von hprw, es stellt nur die Parallelität von nfrw und hprw in Frage.
94
B Der Vorwurf an Gott
G. F A C H T • Der Vorwurf a a Gott in den »Mahnworten des Ipu-wer«
bezieht sich also nur auf den zusammengesetzten Ausdruck nb-hprw
Für
in der vermuteten Bedeutung. B B U N N E R
Der
(Altäg. Erziehung, p. 171 mit
unsere Fragestellung hat
also
95
nb-hprw, keinen Aussagewert4*.
rfeleg aus Urk. I V , 2 („Entwicklung" des Kindes zum wehrfähigen
n. 36) vermutet dagegen fragend „Herr* von Beförderungen" im Sinne
Alter) und aus dem Totenbuehkapitel 30 B („Entwicklungsstadien".
von
in denen Eigenschaften erworben werden) scheinen mir um so wichtiger.
„er spricht Beförderungen aus". Die Determinierung ist nichts
sagend:'in Pap. Anastasi I I I „Buchrolle" und „Pluralstriche", in Pap. Anastasi V fehlt jedes Determinativ. Ich muß gestehen, daß mir diese
Zu erwähnen bleibt noch hprw in Ühacheperresonb 4üy das G Ä R D I N E R
(Admon., p . 101) mit „ehanges" „Veränderungen, Wandlungen" über
beiden (voneinander abhängigen) Stellen dunkel sind. Ein sonst nicht
-.setzt. Die Determinierung ist „Mumie", „B.uehxaiie", ..Piuralstriehe",
belegtes hprw „Erziehung" ad hoc anzunehmen, erscheint mir sehr be
Gardiners Deutung; ist aus dem Zusammenhang erschlossen. Leider ist
denklich. Ich möchte sogar als eine Möglichkeit — mehr nicht - offen
aber der Passus de« Textes sehr reich an Wortspielen mit dem Stamm
lassen, daß sich nb-hprw auf das glückliche Geschick des tüchtigen
hpr, so daß ein Schluß aua dem Kontext ein Element der Unsicherheit
Schreibers im Jenseits bezieht, wo er infolge seiner Beherrschung der
in sich trägt. Die Stelle lautet:
Texte, zu denen doch auch die Totentexte^gehören. befähigt ist, das jrt-hpno auszuführen, also verschiedene „Erscheinungsformen" anzuneh men,
55
was ja ein immer wiederkehrender Topos der Totenliteratur ist .
»^ s
* Der Zusammenhang ist in Anastasi I I I : 2 2 2 2
jrj-n.k tij-jiwt-srgmj.k-aw m-ht-jiivjabq-sh Ssi-m-jiwt.jnb-hprw r-jwf.f? ?
Das letzte Wort ist unsicher in der Lesung, es hat Rubrum. Camino* läßt es unübersetzt, seine Übersetzung lautet (LEM, p. 83): ..Exercise this office of magistrate, that you may find it (of account) in old age. Fortuaate is a scribe skilled in his office, a master of upbringing (?) " . B S U H N E R (Altägyp tische Erziehung, p. 171) übersetzt: „Bereite dir das Amt eines Ratee, dann wirst du es im Alter erreichen. Erfolgreich ist ein Beamter, der in seinen Stel lungen erfahren ist; er spricht Beförderungen aus." - Ebensogut kann man m-ht-jiivj-rn.it „nach-dem-Alter" übersetzen und das hieße: im Jenseita. Der metrische Gesamtaufbau, auf den ich hier nicht eingehen kann, spricht nicht gegen diese Alternative, und das rätselhafte r-ju-f.f (?) (mit „Fleisch" determi niert) zeigt einerseits mit seinem Rubrum^ daß dem ägyptischen Schreiber die Stelle auch nicht recht klar war, andererseits würde „mehr-als-sein-Fleisch" gut zu Jenseitshoffnungen stimmen. Schließlich ist noch zu fragen, ob jrj n.k hier nicht ausnahmsweise als sdm.n.f (jrj.n.k) aufgefaßt werden sollte („wenndu-ausgeübt-hast. . . " , nämlich auf Erden, „findeet-du-ee. . . " , nämlich im J e n seits). Anastasi V hat dasselbe, das merkwürdige r-jwf.f ( ?) entfällt aber, und nbhpr (statt hprw) schließt an jiwt.f im selben Vers als dritte Hebung an. Das sieht ganz sekundär aus, denn man würde zumindest ein m-nh-hprw, jw.f-m-nb-hprw oder nb-hprw-pw erwarten. I n beiden Belegen folgt „sei-ausdauernd bei-deinemTun alltäglich", und dann himj.k~r.9n ,,dann-gewinnÄ-du-Herr8chaft-über-aie,> (CASIIKOS, op. cit., p. 84: „Suffix an is ambiguous in the presens oontert."). Das ran läßt sich in seiner neuägyptischen Schreibung ebensogut als r-rljn lesen „über-ihren-Spruch" oder „über-ihre-Sprüche", und da« könnte sich auf Totentextsprüthe beziehen; das Suffix an würde dann auf hprw zurückweisen (die j'rt-fomtf-Sprüehe). - Eine solche Interpretation ist bei Anastasi I I I möglich, vom Aufbau her sogar wahrscheinlich. Anastaai V mu£ den Text ander» auf gefaßt haben, als lectio facüior erweist a c h seine Lesart als sekundär; mit nb-
jnk-pw
hr-nk>j
shrw-hpr(ur)
m-hprirt'
hi-t!
hprw hr-'lfcpr - —
>-■
• ■*•
In Gardiners Übersetzung-
-_ i
am m e d i t a t i n g on w h a t has h a p p e n e d . '
the things that have come to pass throughout the land. Changes take place." Daran schließt Gardiner mit Semikolon an ,.it is ; not like last year". Das nn-mj-snnvj,
da* Gardiner hier übersetzt, kann aber auch
zum folgenden dns-rnpt ranntet.s gehören ( "One year is more.burdensome thari the other"). Die Yerspunkte bringen keine Entscheidung, denn sie sind nicht in Ordnung; Gardiner ergänzt in dem zitierten Teil zwei Punkte. Ich halte es für möglich, daß hprw hier nichts weiter heißt als ,,(besondere) Ereignisse" und vielleicht mit dem hprw von Pap. Miliiugen 2,\\
und Urk. IV, 892,17 zusammenzustellen ist als negativer
Aspekt dieses Worte«; eine ähnliche Bedeutung hat hprjjt-iti Merikare, E 13T57.
^v>
Wichtig ist schließlich noch, daß die verbreitete Übersetzung „Wesen5" für hyrtr und hpr nicht zu halten ist. soweit nicht der Begriff der . E r scheinungsform" (Gott, Toter, König in gewissen Zusammenhangen) zum „Wesen' hinüberspielt (zu W b .
M
III.
265,18 siehe D E B Ü C K , The
hprw wußte der Schreiber dort nichts anzufangen, es hinkt als nb-hpr dem itim-jiUJt.f unbeholfen hinterher Anders E . O T T O , ZÄS 81, 195«, 46, n. 5 {hprw „Erziehung"). - Zu hpr m- (E. O T T O , Biographische Inschriften der Spätzeit, 1954, p. 66) vgl. auch W b . I I I ,
262, 18-21. *T Einige willkürlich herausgegriffene Beispiele für das beüebte Spielen mit dem Stamm hpr seien angeführt: CT I V , 66 a - b : rd.n.j m-rdwt / U.n.j mitv j 'i.n.j m-'nei j hpr.n.j m-fypno; diesen Beleg verdanke ich einem liebenswürdigen Hin weis von G. Posener. Pap. K a h u n 1,1: # n c rtirj-hvru; {Horusname Sesostris I I I . ) , dann nach dera Protokoll: jnd-hrJe frj-kiw-r > tfrw.n ntrj-hpnc. Urk. I V . 161, U - 1 2 : *mi n.f-hpne.j-nbw m-rn-pwfj n-ai-R' f {Qhwtj-mtjw ami-hpr)] / nh dt nkh (also ami-hpr im Namen statt nfr-hpr oder nfr-hprw).
96
U I> r Vorwurf an Gott
G. FKCHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten des Ipu-wer«
Building Inscription of the Berlin Leather Roll), über
„Wesensart,
Charakter" eines lebenden Menschen gibt es ja sehr viele Aussagen, das
göttlichen Handelns und Nicht handeln» in besonders krassen Bildern heraus. Sie leiten zugleich zum Folgenden über. An Wortentsprechungen ist die Dop]>elstrophe reich. Auf die erste
Wort hyrw wird dabei aber m. W. nie verwandt. Wir dürfen also in Admon. 13,1 nicht „ihr Wesen", „ihre Charaktere"
Teilstrophe' ist die Gegenüberstellung des ,,Befehlens" (aus dem Nicht -
o. ä. übersetzen. Wenn wir nicht doch auf die „Erscheinungsform" zu
handeln abgleitet) im ersten und des bewußten Befehlens zum mörde
rückgreifen ^olleti,*was m. E . niühfc angeht, weil von lebenden Menschen
rischen Handeln im letalen Vers (Vers f>) beschränkt. Die zweite Teil-
die Rede ist, so müssen wir, um hpne.sn wenigstens in seinem Bedeutungs
atrophe weist eine el>enso gewichtige Antithese auf: dem hpnr.sn in dem
feld fassen zu können, den Begriff des Werdens, der Entwicklung da
Antwort-Zitat (Vera 7) steht das shpr in der Antwort des Menschen (V. 8)
hinter suchen, denn nur in diesem Bereich und in dem des Geschehens
gegenüljer: wenn wir recht verstehen, ist das die-Opposition von Ent
, fanden wir sichere Ableitungen von hpr in der Anwendung auf lebende
stehen und verantwortlicher Schöpfung.
Ferner ist die
Paronomasie
Menschen- Wie in hprw ^Entwicklung" (zur Wehrfähigkeit) und hpnr
K£->V-Gestrüpp und k>.tv ..nmn-nennt"' in den beiden letzten Versen
„Entwicklungsstufe" (d. h. die darin erworbenen Eigenschaften) ist
erwähnenswert (Verse 9 und H>).
dieses Werden zumindest nicht unmittelbar durch göttlichen Eingriff be
«. Nachtrag
97
Die beiden Teilstrophen
sind durch
folgende
Wortentsprechungen
wirkt. Diese Überlegungen führten zu unserem übersetzungs versuch
miteinander verknüpft: >v>t ..Weg" jeweils im zweiten Vers (Verse 2 und
,.gewordene Gestalten"; wir hätten statt dessen auch einfach
7;<; *n*It■ „Minderzahl" im zweitletzten Vers der eisten Teilstrophe und
..Ent-
"nd ..dürftig" im zweiten Vers der zweiten Teilstrophe (Verse 4 und 7).
wicklungen" setzen können. Die Termini jrj
„handeln" und shpr ,,entstehen lassen, schaffen"
(Vers 8), mit denen dann der Mensch die Verantwortung auf Gott zu rückwirft, erhalten bei dieser Betrachtungsweise erst ihr volles Gewühl nicht ein „Werden" hat zur Katastrophe geführt, sondern ein ..Handeln", nämlich das Handeln des Gottes.
inhaltlich gewichtiger sind die Paralielisierungen von rmet ..Tod. Ster■feii" und ah ..lebendiger" jeweils im letzten Vers (Verse 5 und 10) und von irt ..handeln" (.bewußter Mordbefeh! als Folgerung aus einer ab surden Unterstellung) in Vers 5 und jrj.n.k
..du-hast-gehandelt" (um
die Grundlage all des Unglücks zu schaffen) in Vers N.
—Auch der Vergleich zwischen den sieh so nahestehenden Formulie rungen bei Ptahhotep und in den Admonitions spricht seine eigene Sprache, wenn man erst einmal hellhörig geworden ist. Im -Gegensatz zur Lehre des Ptahhotep, wo mmc-ntr
„ein-von-Gott-Geliebter" dem
msddw-ntr „der-von-Gott-Gehaßte" gegenübersteht, haben die Admo
6)
13.2-13,5
nitions nj-mrui „Geliebter" oder ,, Beliebter"4* (ohne hr-nir „bei-Gott") 2 nn r-hc
_ u n d msd(.w)-kj) „der-andere-ist-gehaßt". Der Gott hält sich aus der
2 n-rnpwt m-hy'jj J}
Problematik der Prädestination heraus, und das dürfte - wenn wir es mit hprw.sn zusammensehen - Absicht sein.
2 idbJw-s hr-tp-hwt.f 3 jw.f-rs.f m-pr.f n-tlt 3 jn-qn.f nhm.f-sic 'nh.f~pw
In der Antwort des Ipuwer, die er dem Scheineinwand entgegensetzt, ist die Prädestination so verstanden wie bei Ptahhotep. Das „du-tastLüge-gesprochen!" stellt neben dem „man-entsprieht dem-was-du-befohlen-hast" des Verses eins einen zweiten Höhepunkt in der Verschär
10 ■
2 h{$}b.tw-biwl r-nrts 3 äm{t}.f hr-mtn r-mtt.f-wdnw
fung des Vorwurfes dar. Der Ausweg, den Vorwwf durch die Lesung dd(,u')-nrk grg „Lügen sind-dir-gesagt-worden" (so W I L S O N , A N E T , p.
2 jth.tw-wU
443. n. 42: „Lies are told thee") zu entschärfen, ist nun we§en des Sinn^,_ Zusammenhangs und ybrigens auch wegen der Metrik verbaut. Die beiden letzten Verse stellen das Elend des Landes als die Folge des Belege bei JANSSEN, TEA I, p. 130,
f ~\
'h'.f-snnjiic)
3 nhm{.w)-rUfi*-hr.f hnm(.w) m-sh-nt-ht 2 iW6.u? m-n/(i}
*• Im Text steht ntj. 7 F^dM, Der Vaewwf
B Der Vorwurf an Gott
G. F E C H T • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten des Ipuwer«
98
generelle Situation, daß ein Diener zu „irgendwelchen Leuten" (so
2 Dieses insgesamt 2 an-Jahren ist-Streit.
Spiegels Übersetzung) geschickt und dabei überfallen wird, paßt nicht hierher, wo je ein typisches E*empel für zwei typische Situationen vor
2 Erschlagen-wird-ein-Mann auf-dem-Paeh-seines-Hauses,
geführt wird. Freilich wurde die Beobachtung, daß hier in zwei Exempeln
3 während-er-wacht in-seinem-Haus der-Grenze;
ein in sich geschlossenes und damit in gewissem Sinne auch umfassendes
3 wenn-er-stark-ist, rettet-er-sich, und-das-bedeutet-daß-erleben-bleibt.
Bild entworfen wird, erst durch die Aufdeckung der metrisch bedingten
>•
10
09
'
.
Gliederung völlig deutlich (s. dazu unten); durch Herrmanns Analyse wurde diese Struktur der Doppelstrophe verundeutlicht.
2 Man-betritt-das-Gebüseh80 gegen-den-Bürger; 3 er-geht auf-dem-Pfad, bis-er-die-Flut-sieht,
Vers 7
2 weim-der-Weg-gesperrt-wird(?), dann-leid&t-er; 3 weggeriommen-ist-was-er-bei-sich-hatte, nachdem-er,,behandelt"-worden-ist mit-Stockschlagen, 2 nachdem-er-erschlagen-worden-ist zu-Unreeht.
„ F l u t " (wdnw) kann ich, wenn auch mit Zweifeln, nicht anders deuten als Gardiner, Spiegel, Westendorf, Herrmann und Faulkner. Mit Herr mann. Westendorf, Spiegel und gegen Gardiner und Faulkner vermute ich in dem Wort eine Metapher für „(unrechtmäßige, gewaltsame) Be drohung"**.
Kommentar: a) Ü b e r s e t z u n g : Verse 1 - ' Lediglich die Verwendung von jh statt jr zur Einleitung des Kondi tionalsatzes in Vers 5 ist bemerkenswert. L E F E B V R E zitiert die Stelle in § 677 seiner G E C (vgl. ferner E R M A N , Ä G § 540, NG § 818).
Vers 6 Die
meines Erachtens zweifellos richtige Deutung des Verses geht
auf W E S T E N D O R F (Passiv, p. 49) zurück. G A R D I N E R
(Admon., p. 86)
hatte das mit dem ..Haus" (und den „Pluralstrichen'') falsch determi nierte b>iet in icbi ,,the butler, servant" emendieren wollen und demge mäß übersetzt: "People send a servant(?) to poor men." Alle späteren L'bersetzungen folgen Gardiner mit Variationen, die das Grundsätzliche nicht berühren. Auch nach der Veröffentlichung von
WESTENDORFS
„Gebrauch des Passivs" (1953) beharrten HERRMAN> T (Untersuchungen, p. 24) und F A U L K N E R ( J E A 50, 1964, 34, J E A 51, 1965, 61) bei Gardiners
Deutung*1, die doch auch inhaltlieh schwach ist: die spezielle, nicht *° D . h.-. man legt einen Hinterhalt. n Faulkner emendiert allerdings biwt zu b>Jc, glaubt sich dabei aber in Überein stimmung mit Gardiner, der j a tatsächlich nur von 'some such term as wb?. . ." gesprochen hat.
•3 H E R R M A N N , Untersuchungen, p. 24, n. 6 verweist auf Bauer 6 1, 144 5 und 157. Ferner ist Bau.T B l, 102 zu nennen. - In leider dunklem und schlecht erhaltenem Zusammenhang kommt ein wdnw in Admon. 10,13 vor, aber in «ler Sehreibung ud' -*- ..»«.»-Topf" -}r'ttVJKas~Gjardrner zu udnu- emendiert. Die Detenmmenmg ist in beiden Admon.-Belegen „ K r e u z " und „Beine", in 10,13 dazu noch „PluraUtrieho", also nicht die zu erwartende. In 10,13 tat das Wort Objekt zu hwj ..schlagen". Diese Situation ist geeignet, an der Lösung als Me tapher „ F l u t " für „Bedrohung" einige Zweifel zu wecken. Hinzu kommt, daß *. N*chir»g ein Wechsel u-dn : wd' in wdnj ~ wd'j „Art Flöte" belegt zu sein scheint (Wb. 1,407, 15 : 4CV9.9). Weiter, daß in der Lehre des „Cheti" 7,2 (ODM 1029) und 7 6 (A) m wohl verderbten Textvarianten ein Wort wd'w auftritt (determiniert mit .schlagendem Mann", „sitzendem Mann" und „Pluralstriehen"), da» am ehesten so etwas wie „Räuber" meinen könnte, jedenfalls Personen,"die einem Reisenden Unannehmlichkeiten bereiten. Ob in den Admon. eine Anspielung auf wd'w „Räuber" vorliegt, oder vielleicht eine Kontamination t oder ob hinter den merkwürdigen Schreibungen und Determinierungen doeh nichts weiter zu suchen ist, wage ich nicht zu entscheiden. - Es muß aber noch gesagt werden, daß ein (nicht hochsprachliches ?} wdlw „Räuber" o. ä. wohl eine Parallele in kopt. S *oont., A* »ani usw. < *sdnjaw hätte, das selbst hieroglyphiach auch nicht belegt ist. I n ZÄS 86, 1961, 105 möchte E D E I , S aoöht etc. fragend von *znj%c „der Vorbeigehende" im Sinne einer postulierten Nebenbedeutung „Her umstreicher 5 ' ableiten. F.ine Ableitung von..?n „abschneiden", das wegen des weiblichen Infinitivs in Pyr. 1211c zumindest eine Nebenform znj gehabt haben muß, ist aber doch wohl wahrscheinlicher: znjw und turfV waren dann semasiologisch parallel, denn eine der Bedeutungen von xvd' ist ,,auf-, abschneiden". Zu den drei ausgezeichneten Aufsätzen E D B L S über die Auslautvokale -« und -♦ i m Koptischen in J N E 8 7 (1846), M I O 2 (l*W und ZÄS 86 (1*61) (hier die Etymologie von *xm*) vgl. übrigens den Exkurs I I m i t Nachtrag zu j 449 in F I C H T , Wortakient und Silbeoatruktur (1960), wo ich1 aper Edeto Thesen hinaus das auslautende -« der 18, Dynastie als Ergebnis eüwr alteren Ausgleichung der unbetonten AusU^vxAate ,n*cJusuweison suchte vöid ««igte, daß der Edelsche Ansäte der Endung von kopt. i«U als *~at nicht richtig sein kann (vielmehr *-ü
100
G. FECHT • Dor Vorwurf an Gott in den »Mahnwortert dos Ipn-wer« Vers 8
mit der „Buehrolle" und dem „schlagenden Mann". GARDINKR (Admon., p. 85 £.) hatte jth.tw-wU übersetzt ,,the road is dragged (with the dragn e t ? ? ) " ; dieser Übersetzungsversuch und der Verweis auf M A R I E T T E , Abydos I, 49e ist zweifelhaft, denn bei Mariette ist die Verumständung eine ganz andere, das „dragnet" ist. unmittelbar vorher genannt, so von daher
eine
spezifische
Bedeutung
gewinnt.
SPIEGEL (Reformbewegungen, p. 36) hat: „Man sperrt den Wog wie mit einem Netz"; in der n. 128 weist er auf Gardiner hin, interpretiert den Passus der Admonitions aber bildlieh: „Die Räxiber betreiben in diesen Zeiten ihr Gewerbe so systematisch wie die Fischer", also metaphorisches „Abfischen des Weges". Gegen diese kühne Konstruktion gelten aber noch größere Bedenken als gegen die von Gardiner versuchte Lösung, denn sie wäre nur zu halten, wenn jth ein eindeutiges Wort für ..abiischen" wäre. WESTENDORF (Passiv, p. 40) übersetzt ,.Man sperrt die Straße"; da es ihm nur um den allgemeinen Zusammenhang geht, gibt er keinen 63
Kommentar . HERRMANN (Untersuchungen, p. 25) schließt sieh ohne Kommentar an: „Der Weg ist abgesperrt." F A U L K N E R ( J E A 5o. l'.hio, 35 und J E A 51, 1961, 61) nähert sich wieder Gardiner: ,.the road is washed o u t ( ? ) " ; mit Recht lehnt er Gardiners ..abfischen" ab, versteht aber ebenso wie dieser die Stelle als reale, nicht metaphorische Schilde rung: der Weg ist von der Flut weggespült. Gegen Faulkners Deutung möchte ich drei Bedenken'vorbringen: erstens ist der Übergang von der Schilderung eines Naturereignisses zur Beraubung und Ermordung eines Passanten zu unvermittelt - er hält ja auch an dem „when men send a servant( ?) for humble folk" fest; zweitens ist das Ereignis, so gesehen, zu atypisch, denn der Autor möchte gewiß nicht die Unterspülung eines Uferwegs als Voraussetzung zur Beraubung hinstellen, vielmehr geht es ihm doch um die Unsicherheit der Wege als solche, unabhängig von einem
out" (Faulkner verweist auf Pyr. 60 c) zu
oder **_ut zu -i/-u zu -o (NR) zu -e und sekundär (BF) -i). In ZÄS S6 (1961), 104 setzt Edel die Femininendung wieder durchgehend als *-at an (vgl. dagegen Wort akzent, §§ 392, 448 [1]; E D E L , A G § 211). Eine gewisse Unsicherheit in dieser Frage zeigt sich schon in E D E L S Altäg. Gramm., wo im ersten Band (1955) un beweisbares *-at als Femininendung hie und da stehen oiieb; z. B. § 267 *därat „ H a n d " (dagegen Wortakzent § 384: *där"t, und so schon in meiner Dissertation „Dio geschichtliche Entwicklung des äg. ^WortakzenU", Heidelberg, 1950, §§ 225/ü, 235) gegen alle Beispiele der §§ 215-255 u. a. m.; § 459 *dijat „geben" gegen * B I M « , *jir't usw. der §§ 687 ff. {*dij't in meiner I^iaaortation von 1950 z. B . § 159). Dio Verbalform jth.tw erscheint auf p. 83, 3. 21 unter „idmJw.f
im Aussagesatz".
.auswaschen" (des Wegs)
kommen kann, scheint fraglich. über die Problematik meines eigenen Übersetzungsversuehs, der in der lexikalischen Deutung von jth Westendorfs und Herrmanns Linie fortführt, bin ich mir im klaren. Ich sehe nur den einen Ausweg, daß jth hier die Bedeutung von rth hat, mit d«m es wechseln kann (Pyr. 60c, 73c, CT 1, 45e). G A R H I N E R , EG 3 , p. 57S übersetzt rth besser als das W b . mit ,.restrain", ihm folgt F A U L K N E R , Conc. Dict., 154 mit ,,confine, restrain". Man kann weiterhin jth ,,Festung, Gefängnis" vergleichen, das seit der Ersten Zwischenzeit belegt ist; das W b . verweist bei diesem jth auf rth als Grundwort, und dazu ist dann rth ..blockhouse" zu stellen ( F A I - L K N E R , Conc. Dict.. 154 = J E A 39, 36). Wenn wir für das jth der Admon. das Bedeutungsfeld von rth einsetzen, dürfen wir übersetzen ,, wenn-der-Weg-gesperrt-wird" (wie ein Gefängnis). Ob man nun einen Schreibfehler jth für rth in einer älteren Handschrift annehmen will, in der jth ebenso wie rth determiniert war (Sign-list U 31). oder ob man lieber mit einer Nebenform jth zu rth rechnen will, bleibt im Ergebnis gleich. Anders liegt die Problematik bei dem folgenden 'h\f-.snnj{\r). Man hat bisher 'h' ..stehen*' immer konkret aufgefaßt; G A R D I N E R (Admon., p. S5): " H e Stands there in misery ( ? )"> SEIEGEL (Reformhewegimgen, ]>. 36): ,.Er steht in Verwirrung". HERRMANN (Untersuchungen, p. 25): ,,er steht betrübt", F A U L K N E R ( J E A 50. 35 und J E A 51. 61): „he Stands worried(?) (lit:. .suffering')"". Diese Versuche, mit dem Text zurecht zukommen, halte ich für wenig geglückt. Dem Überfallenen
bleibt
gewiß nicht ausreichend Zeit, müßig dazustehen und über sein Unglück sinnierend zu ,,leiden". Das tut kein Mensch in einer Lage, in der das Leben allenfalls durch schnelle Reaktion zu retten ist. Einen Sinn be kommt die Stelle erst, wenn wir '/>" als Hilfsverbum nehmen: „dann leidet -er" oder ,,dann-beginnt-er-zu-leiden" s5 .
akzidentellen Ereignis wie der Beschädigung des Weges; drittens ist jth
41
1o1
in der postulierten Bedeutung nicht belegt, und ob man von ..pullincr
Das erste Wort, jth.tw, ist eine lexikalische Crux. Determiniert ist es
daß jth „ziehen"
•B Der Vorwurf an flott
Verse 9-10 GARDINER
(Admon.,
p. 85),
ERMAN
(Reformbewegungen, p. 36), HERRMANN
(Literatur,
p. 146),
SPTEGEL
(Untersuchungen, p. 25) und
** Faulkner bezieht die Verwirrung dos angeblichen Böten darauf, daß er seinen Auftrag nicht ausrichten könne, weil der Weg durch die 1 berfVitung wegge- waschen und xingartgfcar sei. Damit zerfiele die Strophe in zwe: vollkommen disparate Teile: T Die Behinderung eines reichlich unwichtigen Botengangs ( „ . . .men send. . .' for humble folk") durch ein Naturereignis. 2) Der mörde rische Raubüberfall, 'm Vergleich zu derrf' die Behinderung des Botengangs der Bote hätte äußerstenfalls einen Umweg machen müssen - eine Lappalie wäre und kein Anlaß zum „Leiden" oder ..Verwirrtaein". ** Zur Konstruktion: GARDIJOSR, EG* § 477, 4.
B Der Vorwurf an Gott 102
1 '-'3
G. F B C H T • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten de* Ipu-wear«
Ein weitere« Argument für die Richtigkeit unserer Auffassung kann F A Ü L K N E R ( J E A 51, 61) übersetzen die drei Verbalformen nAra(.trL fynm{w) und hdHw) allem
&
^a Gegenwart oder präsentisches Perfekt und vor
als untereinander gleichzeitig. W E S T E N D O R F (Passiv, p. 49 f.)
wendet sich dagegen. Er stellt fest, daß hnm(w) und hJb(ic) Pseudopartizipten sind und perfektisch übersetzt werden müssen (vgl. G A R D I NER, E G 3 § 320); da es einigermaßen prekär wäre, das ^m.ic./-Pa88iv nhm(.w) als Gegenwart zu übersetzen, zieht Westendorf auch hier die Vergangenheitsform vor8*. Soweit folge ich ihm durchaus. Nicht mehr folgen kann ich Westendorf, wenn er nhm{.w) als Nebensatz von dem fatalen „er steht betrübt" abhängig sein läßt. Es ist bezeichnend, daß diese Lösung an der Parallelstelle Admon. 5,11-12 nicht durchführbar ist und Westendorf deshalb mit einer Interpolation in 5,12 rechnen muß87. Meines Erachtens leitet nhm(.ic) einen Hauptsatz ein. der Zeit stellung nach muß es präsentisches Perfekt sein. Das Ziel des Überfalls. die Beraubung, ist in den Vordergrund gerückt, die Begleitumstande Mißhandlung und Tötung des Überfallenen -
folgen als Pseudoparti-
zipien68 und werden eben dadurch wirkungsvoll an das Ende der Strophe gestellt. Wenn für die Räuber die Bereicherung das Hauptmotiv ist und
darin gefunden werden, dali wir nun h,db(w) übersetzen können „nachdem-er-totgeachlagen-worden-ist", während sieh Westendorf mit „(fast) totgeschlagen" behelfen muß, da bei ihm ja das „betrübte Dastehen de« immer noch lebenden Opfers zum Endergebnis des Überfalls wird63. Daß der Überfallene getötet wird, ist einfach notwendig, denn anders würde die zweifellos beabsichtigte Schilderung denkbar übler Zustände in eine schwächliche Halbheit verpuffen; das Endergebnis wäre unbe deutend, denn einige Prügel (wenn der Betroffene noch stehen könnte. wären sie erträglich gewesen) und die Wegnahme von Habseligkeiten eines einfachen Mannes, von dem nicht einmal gesagt wird, daß er (wie der ,,Bauer") in Handelsgeschäften unterwegs war, wären verglichen mit dem allgemeinen Tenor der Admonitions eine Lappalie. Zu hnm ist zu bemerken, daß Westendorfs Identifizierung mit dem medizinischen Terminus („behandeln") dem Ermanschen ,,zu riechen bekommen" vorzuziehen ist. Allenfalls könnte man erwägen, ob nicht dieses hnm als abweichende Schreibung (h statt h) gleichzusetzen sei mit Änm-Objekt m-. . . ,.jemanden mit etwas versehen", aber dann wäre
der Mord nur der eigenen Sicherung dient, steht für den Verfasser der
wohl der nächste Schritt, auch das Inedizinische hnm in diesen Zusam
Admonitions natürlich der Mord als das schlimmere Verbrechen im
menhang einzuordnen.
Vordergrund.
Metrisch beachtenswert ist die Univerbierung des indirekten Genitivs sht-nt-ht oder sh-n-kt. Nach kopt. A sah zu schließen, war das Regens
•' Herrmann, dessen Buch vier Jahre nach dem Wesstendorf* erschien dessen Argumentation entweder nicht gekannt oder, wahrscheinlicher, abgelehnt. •7 Die Teilparallele lautet: 2 jw-ma-iüiwt- / / / j.w mtnw-a'wM 2 hms.tw hr-biwt \\ 2 r~jj.t-hywj r-jtt-itpw.f
<
I
einheitlichen Begriff, der gerade in der unteren Bevölkerungsschicht gang und gäbe gewesen sein dürfte. Entweder lautete er wie *$ahniht> oder (in Parallele zu A etnih ,,Asche") wie *sahn(hen.
Jedenfalls ist
sh{t)-n(t)-ht unter E 3 in die bisher veröffentlichten Listen der metrischen
nhm.w-ntt'hr.f hnm(w) m-aht-ni-ht Yjdbw m-nf
Regeln aufzunehmen.
Wahrlich-die-Wege-sind- / / / /, die-Pfade-sind-überwacht; man-sitzt im-Buschwerk, bis-ein-nächtlicher-Wanderer-gekommen-ist, um-seine-Last-zu-rauben ;
verse-Strophen ist das Elend des Landes im Anschluß an die beiden
weggenommen-ist-was-er-bei-sich-hatte, nachdem-er-behandelt worden-ist mit-Stocksehlagen, nachdem -er-erschlagen - worden-ist zu -Unrecht.
». Xichtr&g
in der Aussprache kurz70, und der Gesamtausdruck konstituiert einen
Der Auf bau ist identisch mit dem der Strophe 13,4-5. Versehentliche Inter polation eines Schreibers, der den Text auswendig kannte (Gedächtniafehler}, wt auszuschließen. " Vgl. W E S T E N D O R F , GmT § 167e. - Ganz ähnlich tet Bauer B 1, 23-24: itAm/.tc)j'iW.f a'q(w) r-dht.f (Situation nach dem Überfall auf den r 3auem , > ) „weggenommen-wurden(oder: sind)-seine Esel und-scbließlich-wurdeai-sie-hin^ngefuhrt in-aein-Gut" (s'qw ist Pseudopartizip des Resultat», vgl. ÜAÄDIXKR, EG* p. 240 n. 7a; W E S T E N B O R F , GmT § 166, 4). Anders faßt GAJtLoom, EG» § 4S7, die Stelle auf (Weglassung von Subjekt und Fcnnana; dagegen WBSTRNDORJT, Pas s i v , p. 20f.).
b) A u s s a g e u n d G l i e d e r u n g : In zwei zusammengehörigen Fünf letzten Verse der vorangehenden beiden Fünfverse-Strophen dargelegt. *• Westendorf verweist auf Schiffbrüchiger 131 ,,da bin ich (fast) g«,torben" (ik\r,.j-mvci.kuyj-n.an). Der Ägypter kann das Verb ,.sterben" in diesem Sinne nur dann gebrauchen, wenn der Kontext den hyperbolischen Charakter der Redewendung klarmacht (Verumständung, erste Person). I m Deutschen und in anderen modernen Sprachen ist es nicht anders (z. B . „sterben vor Sehnsucht"). ** Die koptischen Formen gehen entweder auf ein männliches **ah zurück, neben dem ein weibliehes **Üi't stand, das sekundär zum Plural umgedeutet wurde, oder aber auf ein weibliches *aälyft. 71 Zu etnih »ehe F A C H T , Wortakzent § 159; ea ist nicht sicher, ob es auf „Staub des Feuere" oder auf „Staub des Holzes" zurückgeht. Wenn das letztere richtig wt, vergleich« man tum Methodischen weiterhin Wortakzent §§ 310-311.
104
G. FKCHT • Der Vorwurf an Gott m den »Mahnworten de* Ipu-wer«
B D*T Vorwurf an tiott
10.-,
des L"l>erlebens hinleitet
Der Aufbau ist von erfreulicher Systematik. In der eföten Strophe geht
wobei das Verbum einmal zur Möglichkeit
es nach einer generellen Aussage um die Situation an der gefährdeten
(,,sieh retten" sozialisiert aus „sich wegnehmen }, das andere Mal den
Grenze, in der zweiten um die Situation im .Innern des Landes. Weil man
Grund für den Moni nennt („wegnehmen"). Schließlich ist jeweils um
bisher diesen Aufbau nicht erkannt hatte, wußte man mit dem sehr
Ende der Strophen sehr wirkungsvoll' da« ..und-dasdn deutet-daü-er-
wesentlichen m-pr.f n-tH „in-seinem-Haus der-Grerae" in Vers 4 nichts
leben-bleibt" dem ..naehdem-er ersehlagemworden-ist zu-Unreeht" ge-
anzufangen. Erman kommentierte die Stelle, mit einem „worauf geht
genülKTgestellt.
das?" (Literatur, p. 146, n. 5); Spiegel ging so weit, zu emendieren „er muß in seinem eigenen Haus wachsam sein, wie (in" einem Haus) an der Grenze" und sagt dazu in einer Anmerkung ausdrücklich: „Um den Satz verständlich zu machen, muß man emendieren iwf rsj.f m pr.f inj m pr n t>$ [ . . . ] " (Refornibewegungen. p. 36 mit n. 127); Herrmarin setzte hinter „Grenze" ein Fragezeichen (Untersuchungen, p. 24); Faul.kner ( J E A 51, 1965, 61 mit n. e) übersetzt "even though{?) he was vigilant in his gatedodge", also ..Pförtnerhaus'
in. e: "Lit. 'his house
of the boundaryö").
7) 73,5-/3,.S Der Schluß ist mit Ausnahme der Heiden ersten Verse derart zerstört, daß ein Ergänzungsversuch sinnlos wäre. Immerhin laßt sieh die Anzahl der Verse abschätzen. Wir sagten ol>en. p. •">! f.. anläßlich der Behandlung der ersten Teilstrophe (11.11-11.12). daß die statistische Überprüfung der Yerslängen zu dem Durchschnittsergebnis von etwa 3,3 Versen je T'apyruszeüe führt, und daß bei der Abschätzung der Verszahl einer
Verse 3-3 In diesen Versen wird die typische Lage an der nicht mehr dim-h die Macht eines intakten Staates geschützten Grenze gegen unruhige Nach barn charakterisiert: Der Grenzbewohner muß stets mit plötzlichen nächtlichen Überfällen rechnen; deshalb ,.wacht" er auf dem Dach, wo er am sichersten ist. Es ist von Interesse, daß der Autor mit einer groß angelegten Invasion nicht rechnet; darauf weist .ja auch der Terminus ■h>;jjt in Vers 2. Die Andeutung der Möglichkeit, der Rettung (Vers 5) kann nur besa gen, daß der Grenzbewohner, der sich bisher auf die Grenztruppen und wohlauch schon auf Befestigungen verlassen konnte, nun allein auf seine eigene Stärke angewiesen ist. Es hilft ihm kein Gott und kein König. Verse 6-10 In wohlberechneter Steigerung wird die Lage im Innern als' noch hoffnungsloser hingestellt. Gegen die Raubmörder gibt es für den ..Bür ger" keine Verteidigungsmöglichkeit. Bezeichnenderweise ist hier - eben falls im Sinne der Steigerung — im Gegensatz zu der Parallele in 5,11—12 der Ansehlag nicht mehr auf die Nachtzeit beschränkt.
zerstörten Stelle wegen der großen Schwanknncsbreite in der Länge der einzelnen Verse dieses Ergebnis nur unter Berücksichtigung eines erheb lichen Unsichcrheitskoeftizienten angewandt werden darf. Der er-te. vollständig erhaltene Vers endet mit mljr-irj
verbleiben dann bis zum Ende von 13.s, also bis zum Ende der Strophe, noch genau 2.Tö Zeilen, w&s mit 3.3 multipliziert 9 ergibt. Der zerstörte "Fei! mag also zwischen * und 10. vielleicht auch zwischen 7 und 11 Ver sen umfaßt
hal»en: die .gesamte Schlußstrophe, einschließlich des er
haltenen ersten Verses, wird zwischen 9 und 11, vielleicht zwischen S und \2 Verse gehabt haben. A m wahrscheinlichsten ist - nicht etwa nur aus statistischen Gründen, denn die genannte Unsicherheit ist auch dann zu berücksichtigen, wenn das unnötig scheint .-- die runde Zahl zehn die sieh an die beiden vorangehenden Strophen (je ■zweimal fünf — zehn Verse) anschließt.
. A n Wortentspreehungen fällt das hdb in Vers 3 (erster Vers der Situ ation an der Grenze) und in Vers 10 (letzter Vers ier Situation im I n nern) auf; weiterhin die Wiederholung des nhm (Vers 5 und Vers 9).
*
Wenn wir unter dieser Voraussetzung die Strophe umschreiben, die wohl auch eine Doppelstrophe war. so beruht-die Plazierung der Reste nach Vers 2 auf nichts weiter als einer ganz unverbindlichen Sehätzung. die jeder Revidierung offensteht. 3 h>-dp{t}.k m-nhj-n-mijr-irj H-dd.k m-ht.l.V:~*-. *-.*.'.
Im Versgruppenaufbau entsprechen aich die Fünfverse Strophen dies mal zentrierend: [2-j-(2-j-l)] -f [(1-f 2)-f 2].
in 13.'-: e^
g. . . f m{ ? }-mkjj m jnbw m-
. ,„.
.,_
5^
t_
106
B Der Vorwurf an Gott
G. PKCHT ■ Der Vorwurf an Gott in den »Malmworten dp« Ipu-wer*
107
damit zu rechnen, daß das / nicht Suffix ist, sondern zum Wortstarrim , *. .N*ci>t.-&a
jrj-mdt{ ?)
gehört. Das auf / folgende m ist unsicher; wenn es^f.Mann mit Hand
In p !05
'
am Mund" oder „Nase" (Sign-list D 19) gewesen sein sollte - D 19 kann Ich übersetze nur die ersten beiden Verse. Zum zerstörten Teil wird einiges im Kommentar gesagt. 3 Würdest-du-doeh-empfindeii ein-weniges von-ihrem Elend,
*
so-würde8t-du-spreehen:-Leide(n/t)72 . . .
mit der „Eule" m verwechselt werden, wenn die beiden horizontalen Striche verblaßt sind - , könnte man in dem-^veFangfchßnden, Wort gnf (?/*> 9*f) ..abweisen" vermuten, das wohl schon bei Ptahhotep (Prisse 9,6) belegt ist (vgl/2Ä.BA,.Lpß maximes de Ptahhotep, p. 138, die Paral lele in L. I I hat sicher gfn). Die Verbalform könnte Infinitiv, Partizip oder Pseudopartizip 3. m. sein. - Wenn das fragliche m zu streichen ist. wäre der Rest des Verses zu lesen m-'j-kjj m-jnbw und etwa mit Faulkner zu übersetzen ,,from someone eise as a wall^! (oder „durch-einen-andern",
Kommentar:
,,in-der-Mauer", ,,von-der-Mauer-weg"). Wenn das m aber zu halten Übersetzung und
Aussage; Verse 1-2
Der erste, glücklicherweise erhaltene Vers ist für das Verständnis wichtig. Gott ist frei von Leid; deshalb ist er auch frei von Zorn gegen die Urheber des Leides (vgl. „frei-von-Wut-dagegen" oben, 12, ß) und "versagt gegenüber der grauenhaften Wirklichkeit der Menschenwelt, obwohl er an sich ein ,,guter Hirte" ist, aber eben ein Hirte. der nur Gutes kennt und darum zu Bösen wie zu Guten sieh gleich verhält. Das Ende von Vers 1 könnte mit gleichem Recht auch „von-seinem-Elend" statt „von-ihrem-Elend" übersetzt werden, oder auch „von-dem-Elend-
Nachtrag i iup. IOD
sein sollte, verbliebe rn-mkjj m-jnbw, etwa „als( ? )-Gesehützter durch-die Mauer" (,,in-der-Mauer"); dabei könnte man an den König denken, und Spiegel hat das in diesem Sinne ausgenutzt (Reformbewegnngen, p. 92). Dagegen ließe sich wieder einwenden, daß man. wenn es wirklich um einen König ginge, doch eher *m-jnbiv.f
„in-seiner-Mauer" (o. ä.) er
warten würde. Vers 7 Wegen der Geminierung in einer 3. Person masc. ist smm wahrschein lich kein Pseudopartizip (vgl. freilich W E S T E N D O R F , GmT, | 164 aa:_hnn), sondern ein Substantiv ,,Hitze" oder „Fieber". Wenn das sehr zweifel
von-diesen" (seil, geschilderten Verhältnissen); der Anfang des Verses
hafte r-ht „gegen-den-Leib" (oder ,,im-Leib") so zu lesen ist, liegt wohl
gestattet die Alternative „Hättest-du-doch-empfimden. Vom zweiten Vers ist mit Sicherheit nur zu erkennen, daß er die Reaktion angibt, zu der die Erfüllung des irrealen oder potentialen Wunschsatzes des ersten Verses führen würde, und daß diese Reaktion als ein ..sagen" formuliert war. Das noch erhaltene rn-ht gibt leider n j c f lt v j e ] a u s w e j j n a c h frt fjag Determinativ oder die Fortsetzung des Wortes zerstört ist. Nur um den weiten Spielraum der Erganzungsmöghehkeiten aufzuzeigen, sei als äußerstes erwähnt, daß man u. a. auch ein m-htht(ic) oder 7n-ht{w) ,,weiehe(t)-nieht-zurück!" restituieren könnte.
ein Bild aus der medizinischen Begriffswelt vor. Als Rest eines Sub stantivs eher als eines Verbums sind vor §mm das Determinativ des „schlechten Vogels" (Sign-list G 37) und die „Pluralstriche" erhalten. Vielleicht lautete der Passus also „(irgendwie-ist-irgendein-Zustand und-) das-Fieber gegen-den(/im)-Leib-der-Jahre". über den Inhalt dieser Strophe lassen sich kaum Aussagen machen; der Aufbau ist unmöglich zu rekonstruieren, die Vermutung, daß wieder zwei Fünfverse-Strophen anzusetzen seien, hilft nicht weiter. Wichtig s ; nd die ersten beiden Verse, aus deren zweitem sich für die Thematik immerhin entnehmen läßt, daß das „Befehlen" des Gottes wiederum
Vers 4 ""
~~ Im Anfang steht vielleichfeme sdm.f-Fovm, etwa gnn.j oder g>u\p3. Man vermißt den Raum für ein Determinativ, und c'.eshalo ist auch 71 71
Imperativ ? Infinitiv ? sdm.f ? Violwehr: hntj.f „vor ihm", s. Nachtr. 2 zu p. 105.
\
irgendwie im Spiel war, denn „reden, sprechen, sagen" (dd) des Gottes ist ja eo.ipso „befehlen", zumal wenn es aus einer durch Erfahrung gewonnenen Einsicht kommt. Dieses „Befehlen" ist hier erstmals im „Vorwurf" positiv gemeint als ein Handeln gegen das Böse.
i
\108
B Der Vorwurf an Gott
G. FACHT • Der Vorwurf an Gott im den »Mahnwort-en de« Ipu-wpr« (1»)) (20)V ,
8) Der Gesamtaufbau a) Ü b e r s e t z u n g
und
formale
109
^ Herzenshärte ist-entstAnden, 2 Bedrängnis ist-auf-alien-Wegen.
G l i e d e r u n g : Ich gebe zunächst
eine Gesamtübersetzung. Es geht allein darum, einen leichteren über
2 Das bedeutet:-jenes ist-niebt-vergangen,
blick zu vermitteln. Bei den Übersetzungen der teilweise zerstörten
2 solange-diese-Göttex unter-ihnen-uaren,
Verse, aber auch grundsätzlich sonst ist zu bedenken, daß dieseJ3esamt-
2 und (infplge4e«aeh}-der-Sftine-hervorging aus-den-Mensehenfrauen.
übersetzung der Problematik der Einzelstellen weder gerecht werden kann noch will. Maßgeblich ist stets die Einzelübersetzung mit ihrem
3 Nicht-findet-man-(Menschen ?;> auf-dem-Weg,
Kommentar. - Besondrere stark zerstörte Stellen bleiben hier unübersetzt. 1
*
*
■
,
■
'
■
"
-
■
■
denn-Haiidgemem^(/Sehreeken)-ist-aufge-
10
kommen, 3 sie-sind-vertrieben wegen-dee-Unrechts, das-
-^ 41,11—11,12: Not-der-{ Mangel-an);Mensehen
..%
? Nachtrag
sie-geseh&ffen-haben. 3 Es-gab-keinen Lotsen zu-ihrer-Stunde (Dienstzeit);
ift-'-
2 wo-ist-er-denn heute ?
dem-Re, (daß-man l)-befehle. . . .
2 schläft-er-etwa, seht-man-sieht-seinestrafende-Macht-nicht'
. . . .hr-trj.sw. . . . . . . . . .Westen .(= Jenseits) r.'nd
seitens-der-füötterl
11,12-12,6:
12.6-12,7; 2 Als-wir-in-Trauer-veraeUt-worden-waren,
2 Seht-warum sücht-er-zu-sehaffen-[Mensehen], 2 wä'hrend-nicht-bevorzugt-ist-der-Sohene vor dem-Gewaltsamen, 2 damit-er-Kühlung-brächte auf-die-Hitze ?
konnte-ich-dieh-nicht -finden; 3 man-kann(/konnte)-dich-nicht-anrufen, dadu-frei-bist-vön-Wut-dagegen, und-das-bedeutet -Leiden-verursachen. 5'
2 Man -sagt :-,,er-i&t-ein-Hirte für-jedermann.
3 Die-Rebellen(/Räuber)-jedoch, die-im-Mundsind von-allen-Leuten, 2 heute-nun ist-die-Furcht-vor-ihnen 2 mehr-als-die-vor-Millionen-Mann an Menschen .
2 nichts-Schlechtes ist-in-seinem-Herzen (,- seiner- Meinung).'' 10
3 Doch-dürftig-ist-seine-Herde, wenn{/obwohl) er-den-Tag-verbracht-hat. sie-iu-hüten. 2 -dem-Feuer ihrer-Herzen. 12,7-12,13:
2 Hätte-er-doch-ihren-Charakt*r-erkannt im-
Nicht-sieht(-man/siehst-
^fersten-jGesehleciit, 2 dann-hätte-er-das-Unheü-unterdrückt, hätteden-Arm-ausgescreckf-gegen-sie, 3 hätte-vernichtet-sein-Vieh und-ihre-Erben 30
20
(/Erbe), als(/sobald)-man-wünsehte-Nachkommen-zu solchen(/für-e8)!
M 4j
j \
1 1 t
gegen-dieFeinde ?. «. ?
. , (Aufruhrer/Aufruhr) gegen-«eineVorhalle
man-dringt-eiii in-den-Terapei . . . . ! . * . ?. ? . . (weint )-über-ihn, ee-fxeut{ l )-[»ch],. ?. *
110
? . ? . ? . ? jener-
.der-den-Umsturz-
was-er-sagt
gcmacht-hat, .. ?. ?. ?. ?. ? ! . I
111
B Der Vorwurf an Gott
Q. IfccHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnwarten de« Ipu-wer« (10)1
3 E8-ist-geantwortet-worden-„E«-i«t-doeh-dereine ein-Geliebter, der-andere-aber-istgehaßt, 2 und-daa-bedeutet-daß-es-allerwegB-Bo-ist,
Nicht-fiel-das-Land(o.ä.). ?.?.?.?.?
2
dÄß-ihre-gewordenen-Gesiaiten-dürftigaind!"
?.!?. ?
der-die-St»tuen-verbraniite und-
3 Daa-bedeutet-aber-doch-daß-du-gehandelt-
ihre-Gr&ber-Eeretörte. Der-hütet-...
-
hast, um-jenes-entetehen-zu-lasseiv und-alsohast-du-Lüge-gesprochen!
, wenn(/daß)-er-denTag-sieM {o. a.},
3 Daa-Land ist-Geatrüpp, vernichtet-sind-
3 Der-Herr-des-Alls-das-er-ersehaffeii, der-
2
die-Menschen,
den-Himmel-trennte von-der-Erde, 3 Furcht ist-auf-jedem-Gesicht, wenn-er-
2 man-nennt-sieh-nieht-mehr .,.Lebendiger".
kommt( 1}.
2 Was-den-betrifft-der-das-tut als-einer-der9A
dieh-angreift, 13,2-13,5:
3 wer wird(/kann)-a«£befgehren o. ä.]-dagegen, wenn-du-es-nicht-willst ?
2 Dieses insgesamt 2 an-Jahren ist-Streit.
3 Weggenommen-sind^schöpferischer-Aus spruch, Erkenntniskraft
und-Weltordnungzusammen-mit-dir;
2 Erschlagen-wird-ein-Mann äut-dem-Dachseines-Hauses,
3 Umaturz-ist-ea, was-du-gegeben-hast durchdas-Land-hin,
3 während-er-wacht m-3cinem-Haus derGrenze;
2 zusamraen-mit-Lärm und-Aufruhr; 3 siehe-der-eine kämpft gegen-den-anderen.
3 wenn-er-stark-ist, rettet-er-sich, und-dasbedeutet-daß-er-leben-bleibt-.
30 10 2 Man-betritt-daa-Gebüseh. gegen-den-Bürger;
12,13-13,2:
l(
3 er-geht auf-dem-Pfad, bis-er-die-Flut-sieht,
2 Man-entspricht dem-was-du-befohler.-hast: 2 Wenn-drei-Männer-gehen auf-dem-Weg, 2 so-findefc-man (nur-noch)^twei-Männer; 2 die-Mehrzahl erscblägt-die-Minderza&l! 3 Gibt-e«-delm-einen-Hirten der-daa-Sterben-
10
liebt? Baim-befieH-(wMterhin-«o)-zu■^
handebv!
[ [ 2 wenn-der-Weg-geeperrt-\»ird, dann-leidet-er;
3 weggenommen-iBt-was-er-bei-sich-hatte, nachdem-er-behandelt-worden-ist mit-Stockschl&gen, 2 nachdem-er-erschlagen-wordeii-iat zu-Unrecht.
112
G. FECHT • Der Vorwurf an Gott in den iMahnworten dpa Ipu-wor«
B Der Vorwurf an Gott
113
13,5-13,8:
Gebilden angehören. Wenn wir noch hinzunehmen, daß auch zwischen
3 Würdest-du-doch-empfinden ein-weniges von-
einerseits in Vera 5 der Urheber des Umsturzes genannt und in Vers 6
Vers 4 und 5 des Mittelteils eine Zäsur sehr wahrscheinlich ist, weil
ihrem-Elend,
im Anschluß daran etwas von ihm („wasrer-sagt...") ausgesagt wird,
so-würdest-du-spreehen:-'Leid[
andererseits aber die ersten vier Verae mit einer Keaktiori auf ein Sakrileg oder auf mehrere Sakrilegicn zu enden scheinen (Weinen und Freude),
. . . . -vor-ihm als-Geschützter durch-dieMauer
|
so haben wir damit eine Fülle von Hinweisen auf Vierverse-Einheiten
|
gewonnen, die das Mittelstuck von 17 Versen von allem anderen deutlich
m-hiW( 1) . .
abheben, weil sonst ausschließlieh Fünf- mid Zehnverse-Strophen erkenn bar sind. '
.......
Hitze( \) gegen-den-Leib( l )-der-Jahre
Soweit das bereit« in den ».Kommentaren'' geschehen ist, werden die
:
jrj-mdt( ? ) . . . -
inneren Gliederungen von Strophen und die inhaltlichen wie formalen Bindungen verschiedener Strophen zueinander (das heißt die Konstitu ierung größerer Einheiten durch solche Bindungen) nicht mehr in .«■-„„„ ttn*o vorgeführt. Das gilt für die beiden Zehnverse-Strophen 11.12-12.6. für die innere Gliederung der Fünfverse-Strophe
Die Großeinteihmg, die ich als Gliederung des gesamten Abschnittes ansetze, geht aus der Anordnung der Übersetzung hervor. Wenn die
12.7-12.13,
für die Zehnverse-Strophe 12,13-13,2 und die Zehnverse-Strophe 13,2-
zerstörten Teile der Zahl ihrer Verse nach richtig restituiert sind - die
13.5. Dagegen Ist alü erstes noch die Untersuchung der formalen .und
Symmetrie des Ergebnisses spricht zusätzlich dafür - , dann war die
der inhaltlichen Verknüpfung der drei Hauptteile (30 -
Gesamtzahl der Verse siebenundsiebzig, also eine numinose Zahl.
17 - 30 Verse)
nachzuholen. Darauf kann dann die Erörterung des gedanklichen Auf
Zur Verdeutlichung setzen wir Ziffern für die Anzahl der Verse in den
baus-des ..Vorwurfs" . folgen.
einzelnen »Strophen ein; das ergibt folgendes Büd:
b) F o r m a l e
30
12.6-7. für Einzel
heiten der inneren Gliederung der_^ieteejinverse-Strophe
und
inhaltliche
Verknüpfungen:
Leider ist
in
keinem der drei Hauptteile sowohl Anfang wie Schluß gut erhalten. Wir
10
müssen deshalb damit zufrieden sein, wenn wir wider Erwarten doch
10
noch einige vereinheitlichende (zentrierende) Elemente nachweisen kön nen, und wir müssen uns darüber klar sein, daß die Oesamtheit der
77
30
4
einstmals
9 4
werden kanni
vorhanden
gewesenen
Bindungen
unmöglich
rekonstruiert
A. Der erste Teil (11,11-12,7:30 Verse) hat in seinem Anfang und in seinem Ende je eine Fünfverse-Strophe, zwischen denen der kompakte
10 10 10
Block der beiden Zehnverse-Strophen steht. Reste zentrierender Ver knüpfungen der beiden Randstrophen sind zu fassen. Als Bedeutungsopposita und auch in der Atissage weisen g-iW-rmtl ,,Not-der-Menschen"
•. Nachtrag
Wichtig ist, daß im Mittelteil von 17 Versen vor der letzten Vierverae-
\
oder „Mangel-an-Menschen'' am vermutlichen Ende des ersten Verses
Strophe eine Zäsur deutlich zu erkennen ist, daß weiterhin nach dem
I
mittleren Vers dieses Mittelteils (nwj „der-hütet. . . \ also ,,der-HirteM)
des- ersten Teiktrophe und das „Millionen-Mann an-Menschen" am Ende
j
de« leisten Verae« der letzten Teilstrophe aufeinander hin; dabei ist die
ebenfalls eine Zäsur vermutet werden muß, weil „der-Hirte" und ,,der-
t
Frage, ob gtw als „ H a n g e r oder als „ K o t " zu übersetzen sei, von unter
Herr-des-Alls..." beide notwendigerweise denselben Gott meinen, je-
}
geordneter Bedeutung, denn der Übersetzungsunterschied existiert ja
doch offensichtlich sehr verschiedener, syntaktischen (und inhaltlichen)
j
nur außerhalb der ägyptischen Sprache, so daß für den ägyptischen
G. FKCHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworien de» Ipu-wer»
ll Der Vorwurf an Gott
Leser oder Hörer eine antithetische Kombination zwischen dem ersten
standen haben; in den vermuteten Sinnzusammenhang, den wir oben,
und dem letzten Vera des ©raten Teils vpn 30 Versen 4nrch diu giw auf
p.
jeden Fall hergestellt war. Die Antithese muß sich auch auf die Aussage
es-freut-sich (der negativ Gewertete)" könnte auch ein kjj - kjj (oder
114
erstreckt haben, denn „Not-der-Menschen" oder „Mangel-an-Menschen"
75, umschrieben
haben
115
„(der positiv Gewertete) weint-über-ihn,
w* - kjj vgl. 13,1, bzw. «?' - w1) hineinpassen: etwa kjj hr-rmt-n.f
iinU-kjj
weist auf die Leiden der Menschheit hin, wahrend das ,3G"*onen-Mann
o. a.7« - Das nHm des ersten Verses der letzten Strophe kann eine Ent-
an-Menschen" (im Vergleicli) auf die Kräfte des Bösen unter den Men
sprechüng im dritten Vers der ersten Strophe gehabt haben. Das „Ein
schen zielt, die eben diese Leiden unmittelbar verursachen; Wefkere
dringen" („Eintreten"^ hv den Tempel war doch gewiß' noch, durch eine
inhaltliche Korrelationen lassen sich nur erschließen: Die letzte Teil
Freveltat im Tempel ergänzt, denn ein „Eindringen" allein wäre schwach
strophe bringt ein persönliche« Element („ich") in die Auseinandersetzung,
und eigentlich auch sinnlos; am nächsten liegt der Gedanke an ein
und etwas ähnliches ist für die erste Teilstrophe anzunehmen, denn im
„Rauben" (u. a. nAm), etwa an den Raub einer Kultstätue aus wert
Anfang des Abschnittes müssen der anklagende Mensch und der Sehöpfer-
vollem Material. - Schließlich kann dem mk-kjj
gott irgendwie konfrontiert gewesen sein; darauf weist ja auch, daß -
letzten Strophe ein mkj „Schützer" (oder mktj, mkt) als Paronomasie im
soweit der Text erhalten ist - allein hier der Gottesname Re sich findet.
ersten Vers der ersten Strophe gegenübergestanden haben. Alle diese
Außerdem dürfte in der ersten Teilstrophe ein „Anrufen" des Gottes
Vorschläge sind nichts als Möglichkeiten; den unterschiedlichen Wahr-
zum Ausdruck gekommen sein, denn schließlich ist doch der gesamte
scheinlichkeitsgrad magder kritische Leser selbst bestimmen.
„Vorwurf" ein solcher Anruf. In der letzten Teiistrophe ist dieses „An rufen" tatsächlich expressis verbi* genannt, und zwar als das vergebliche /Rufen nach Gott, das vergebliche Kontaktsuchen aus dem leidvollen irdischen Leben heraus; in der ersten Teiistrophe ist dieser Kontakt zwischen Gott und Mensch hergestellt, aber eben erst im Jenseits (Vers 4: „Westen"!). B.
Der
erste
Teil
(11,11-12,7)
und
der
Mittelteil
(12.7-12,13)
waren durch inhaltliche Assoziation und wohl durch Stiohwortassoziation miteinander verkoppelt: „Rebellen" oder „Räuber" im Ende des ersten Teils und „Feinde" inTXnfang des zweiten Teils. Man beachte auch, daß derJ erste Vers des Mittelteils mit n-m>>.tw beginnt, das vielleicht zu n-m'S.tw-mkj „Nicht-sah-man-einen-Schützer" o. ä. zu ergänzen ist, und sein letzter Vers mit mk „siehe" beginnt. Die Zwanzigverse-Strophe 11, 12-12,6 beginnt mit mtn „seht", ihr letzter Satz beginnt mit mtn-rimZZ.n.tw- „seht-nicht-sieht-man-". In diesem Wechsel von wir „siehe", fraglichem mkj „Schützer" (nur ergänzt!), mtn „seht" und
nmH.n.hc
„nieht-sieht-man" mögen sich Reste von komplizierteren Verschränkungen von Teilen zu erkennen geben, die sonst den Zerstörungen zum Opfer gefallen sind. C. Der Mittelteil von 17 Versen zeigt, wie wir ooen dargelegt haben, zentrierenden A u f bau. Wortbeziehungen sind in den äußeren VierverseStrophen, von denen ja die erste stark zerstört iss, zu vermuten, nicht zu beweisen: I m letzten Vers der letzten Strophe (also Vers 17 des Mittel teils) steht kjj
: kjj „der-eine" : „der-andere". Im letzten Vers der
ersten Strophe (also Vers 4 des Mittelteila) dürfte etwas ähnliches ge
■.»•**•«!
.. N«htr*« 2
im letzten Vers der
D) Der dritte und letzte Teil, der wiederum dreißig Verse umfaßt, ist in seiner letzten Zehnverse-Strophe fast vollkommen zerstört. Immerhin läßt sich wenigstens ein inhaltlicher zentrierender Zug noch erkennen: Die erste Zehnverse-Strophe ist motivisch insofern einheitlich, als es in beiden Fünfverse-Strophen um das „.befehlen'', geht; in der ersten steht das nomen ipsum (konkretes Befehlen in der gegebenen Lage), in der zweiten fehlt zwar der Terminus „befehlen", aber das Thema ist der „Befehl" kai'txochtn, die Prädestinierung mit ihren Folgen. Das Be fehlen des Gottes ist m dieser Zehnverse-Strophe etwas Negatives, die Ursache der Katastrophe. Vom Anfang der letzten (also dritten) Zehn verse-Strophe ist nun gerade noch genug erhalten, um eine verwandte Thematik erkennen zu lassen: Wenn Gott das Elend empfinden und aus der Konsequenz dieses Empfindens heraus „sprechen" würde, so wäre das ein „Befehl"; im zweiten Vers dieser Strophe war also das Befehlen des Gottes als etwas Positives angesprochen, als Möglichkeit, die K a t a strophe zu beseitigen. c) G e d a n k l i c h e r A u f b a u : Ich umschreibe wesentliche Gedanken des Textes stichwortartig. Man beachte, dal^ damit kein Ersatz für die detaillierte Kommentierung.geboten wird. Die notwendigerweise etwas vereinfachende und auch nicht alle Motive berücksichtigende Raffung in Stichworten soll lediglich die Struktur des gedanklichen Systems, 74
Wegen der Größe der Lacke nach-fc**/ / würde man 4ann vor dem p/*\ .das nun nächsten Vers gehört, nicht nur »in Substantiv zu ergänzen haben. Es mögen zwei Substantiv» dagestanden haben« etwa im Genitiwerhältms, oder etwa ein Verb vor einem Substantiv.
». N«cto»s J
116
'
G. FICHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten de« Ipu-wer«
seine fortschreitende Explikation und damit zugleich den inhaltlichen Gesamtaufbau verdeutlichen helfen.
B Der Vorwurf an Gott
117
5 Verse: Persönliche Erfahrung der Konsequenz desNichterkennens seitens des Gottes im irdischen Leben des mejischltehen Sprechers: Die Kommu nikation zwischen Gott und den leidenden Menschen ist unmöglich, weil Gott keinen Zorn gegen die Übeltäter aufzubringen vermag (da er "ja™ das Böse nicht erkennt). Somit spielt Gott in der Wirklichkeit des Diesseits
30 Verse: 5 + (10+10)+5
keine Rolle, die Bösen eine um so größere,
j.
Zentraler Gedanke: Verfehlte Unzulänglichkeit der Schöpfung, die vom Wesen des Schöpfergottes her zu verstehen ist; die Folgen in der Entwicklung bis zur Gegenwart hin.
^
II: 17 Verse: 4 + 9 + 4 Zentraler Gedanke:- Die Folgen des Nichthandeins Gottes, das einer
5 Verse:
seits Eliminierung Gottes aus dem Irdischen bedeutet, andererseits noch
Irgendwie persönlich getönte Einleitung, Übergang von der Rede vor
Schlimmeres, da Nichthandeln des zum Handeln Berufenen Handeln ist.
Göttern zuiü Vorwurf an den obersten Schöpfergott. Nennung des Ortes (Jenseits) und des Namens des angeredeten Gottes {He): auch der Zweck der Anrufung war wohl genannt. 10 Verse:
.
Versagen des Scjiöpfergottes seit der Ursehöpfung, weil der Gott in folge seines Nithterkennens des Charakters der Menseben die Gleichheit der an sich ungleichen Menschen zuläßt, indem er den für die Erhaltung der Ordnung wertvollen Menschen nicht von vornherein mehr Macht gibt als den anderen. Das Nichterkennen ist eine Eigenschaft Gottes, , der selbst gut ist (guter Hirte) und der deshalb Böses weder kennt noch erkennt. Im Gegensatz dazu steht die Lebenswirklichkeit, die von dem bösen Teil der Menschen bestimmt wird, da diese in den Chancen den zurückhaltenden Guten gleichgestellt sind und sich daher durchsetzen. Unter der Voraussetzung, daß die Schöpfung in einem entscheidenden Punkt verfehlt ist, hätte ein Erkennen durch den Gott iogischerweise zur Vernichtung der Menschen Anlaß geben müssen, bevor das unheil volle Erbe weitergegeben werden konnte.
4 Verse.: Gott duldet auch den Angriff auf seinen irdischen Besitz bzw. den aller Götter, die darüber weinen. 9 Verse: (4+1 + 4) Stärke der Bösen (Popularität, Angst). Kontrast der Schwäche Gottes, die zur Furcht der (guten) Menschen fuhrt, mit der ihm wesensgemäß eignenden Allmacht. Vor den Feinden Gottes, die auch ihre eigenen Feinde sind, können sieh die Menschen nicht schützen, da Gott selbst (aus Mangel an Erkenntnis) das nicht aktiv will; d. h. Gott ist nicht durch die Menschen zu ersetzen, sein Nichthandeln schafft eine Lücke, ist also Handeln. 4 Verse: Wenn Gott faktisch abwesend ist, fehlen mit ihm alle.Orinungskräfte; also hat Gott selbst die irdische Katastrophe „gegeben". Wie es im Tempel zugeht, so im Land (nur durch zentrierenden Bezug auf erste Vierverse-Strophe angedeutet).
10 Verse: Anwendung dieser Darlegung auf die Realität des Daseuis: Allgemeine Situation seit der Schöpfung, eine Situationen* die die Götter nicht ein gegriffen haben, und Steigerung zur akuten Not der Gegenwart, in der dasTVersÄgen aueji des obersten Schöpfergottes andauert; er greift nicht ein, man sieht seine Macht nicht. ♦
III: 30 Verse: 10+10+10 Zentraler Gedanke: Die Verantwortung Gottes für das Elend der Menschen wird nun in der Konsequenz der bisherigen Gedankenfühning
118
B Der Vorwurf an Gott
G. FACHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten de« Ipu-wer«
unter dem aktiven Begriff des „Befehls" gesehen: Vom Mordbefehl über den Befehl der Prädestination (Grundgegebenheit der Schöpfung, daher zentrierender Bezug zum ersten Teil von 30 Versen) zunv erhofften Befehl gegen das Böse, der nur aus dem Miterlebenkönnen des Leids, also aus dem Ernennen de« Bösen kpmmen^^tann;
Der aus dem Nichthandeln als Folge des Nichterkermens stammende ist (es ist es nicht), dann möge er - bewußt - weiterhin so befehlen. In der Rtickwendung auf das Motiv des guten Hirten liegt ein zentrierender Bezug auf die erste Zehnverse-Strophe des ersten Teils von 30 Versen. Gott kann seine Verantwortung nicht mit dem Hinweis auf Naturge gebenheit leugnen; das ist Lüge, denn er prädestiniert seit jeher die Menschen und ist deshalb die Ursache (seil, die .,befehlende'
Instanz)
für ihre Untaten. Auch hier, in der Wiederaufnahme der Erörterung von Grundlagen der Schöpfung, liegt ein zentrierender Bezug auf den ersten Teil von 30 Versen. AUgenieingehaltene, aber scharfe Exemplitizierung der Folgen menschlicher UntatenTdas, heißt der Schuld Gottes. 10 Verse:'" Der Schwere des Vorwurfs (Mordbefehl, Lüge) entsprechend werden die Folgen in doppelter Weise ausführlicher dargelegt. Einerseits die
_
Situation an der Grenze: Lebensgefahr, Rettung allenfalls nur aus eigener Kraft des Einzelmenschen. Andrerseits die Situation im Landesinneren: Lebensgefahr, aus der es keine Rettung für den ,,Bürger" gibt. - Diese Ausführungen bereiten den Schlußappell vor, der nur erfolgreich sein t
dazu zu helfen -, so würde er sich befehlend gegen das Böse wenden. Der Rest ist zerstört/Vielleicht folgte noch*ein dringlicher Appell, möglicherweise eine zweite Nennung des Gottesnamens. Die erhaltenen Reafce-konnen mit einigem Geschick in fast jeden vermuteten Rahmen '~
*
„Befehl", der sich als Mord auswirkt; wenn dies dem Hirtenamt gemäß
■.Kuhtn«
von dem Leid empfinden - und es ist das Ziel der Rede des Ipuwer, ihm
eingefügt werden.
10 Verse:
kann, wenn Gott mit den Leidenden zu empfinden lernt. 10 Verse: Im Anschluß an diese Exemplifizierung Rückwendung auf die Ursacne: So grauenhaft all das ist, konnte Gott bisher doch nichts davon emp finden - er ist ja „frei-von-Wut-dagegen", erkennt da± Böse
nicht,
„nichts-Schlechtes-gibt-es in-seiner-Meinung (Herz)"75. Könnte er etwas " Wir denken an die tröstliche Gewißheit, mit der der ak>xandrini*che{ ?) Verfasser des Hebräerbriefo (4,15) von der eriebniabedingten Fähigieit Jeau spricht, „ u n sere Schwachheiten xnitzuerfahren": oü y^P hsv-** £pX«P&* V*l Svw^r«* auuxatÖTJOat -raus «oöweiau; f,jjt«v, jw^tipaojxivov 5i XOCTX srdv~a xae,6{i.ot6TT5T3i x^^ duaptiaq. Zur richtigen Übersetzung von cufiTra^oai siehe W . SCHADXWAU>T, Antike und Gegenwart. Über die Tragödie
119
*
C Da« Problem der „Antwort" und anschließende Fragen
121
^- Die „Antwort" in den Sargtexten ist in ihrem jnetrisch-atrophischen
C. DAS PROBLEM DER „ANTWORT" UND ANSCHLIESSENDE FRAGEN
Aufbau recht merkwürdig; sie zeichnet sich durch stereotype'Wieder kehr von Versen mit nur einer Hebung aus, was mir sonst u. a. aus den Nänien des „Lebensmüden" bekannt ist. Im K o n t e x t d e s
Spruches
1130, in den sie hineingearbeitet ist, muß sie zweifellos (wie die andern Teile des Spruches) mit MR-Metrik gelesen werden, was möglich ist. Wenn wir nun die „Antwort" so lesen und. die im Anfang stehenden, gewiß sekundär hinzugetretenen drei Verse nicht aussondern, ergehen
I. D i e G l e i c h s t e l l u n g des . . S c h e u e n " u n d des ..Gewaltsamen"; der M o r d b e f e h l G o t t e s
sich vierzehn Verse, eine numinose Zahl (zweimal sieben); die innere Einteilung in Strophen ist dann aber auffallend dürftig. Wenn "wir da gegen uns auf das eigentlich zusammengehörige Textstück beschränken,
In seinem bahnbrechenden Vortrag über den. ..Vorwurf an Gott" hat E . Otto auf einige »Stellen der Sargtexte aufmerksam gemacht, von denen die eine tatsächlich wie eine Antwort auf Vorwürfe klingt, die wir in der anklägerischen Rede des Ipuwer gefunden haben.
die ersten drei Verse also weglassen, und diesen homogenen Textteil
Das Textstück ist nun in Coffin-Texts V I I . 402 b 464 f neu publiziert; . es findet sich auf sieben Särgen aus El-Bersha, also aus dem alten herakleopolitanischen Machtbereich. Aus dem Spruch 1130 (CT V I I . 4011- — 471g) läßt sich das hier interessierende Stück leicht herauslösen, es ist offensichtlich ein Einschiebsel, das anderer Herkunft ist als der re&t liehe-Spruch. Das muß hier nicht erörtert werden, denn es ist längs-t erkannt. Nicht erkannt ist aber bisher, daß die ersten drei Verse dieses Einschieb sels nochmals heterogener Herkunft sind, daß sie als selbständiger Textsplitter aus einem ähnliehen, aber nicht aus demselben literarischen Werk stammen wie der Rest. Von Giiederungsfragen, auf die wir so gleich zu sprechen kommen werden, abgesehen, weist die Verschieden heit des Ortes und die Diskrepanz in der Zahl der guten Taten, deren sich der Schöpfer rühmt, auf eine andere Herkunft hin. In den ersten drei Versen ist die Rede von zwei, späterhin von vier Taten; in den (ersten Versen ist der Ort das „Innere der Umringlerschlange", im fol genden aber das „Tor des Horizonts". Diese Feststellung erscheint mir wichtig als-Hinweis darauf, daß derartige Reden des Schöpfers, die wir als „Antworten" auf die Vorwürfe der Menschen betrachten müssen, in verschiedenen Fassungen existiert haben, daß das Thema also zu einer gewissen Zeit - gewiß der Herakleopolitenzeit - so dringend war, daß^es mehrmals literarisch geformt wurde. Bezeichnenderweise findet sich ja in der Lehre für Merikare, die zumindest in großen Teilen tatsächlich auf die. Herakleopolitenzeit zurückgehen muß-, ein thema- tisch verwandter Abschnitt (E — „ P " , 130-138)2.
sieh deutlich voneinander ab. Das läßt nur eine Folgerung zu: der lite
1
Das ist evident, weil in der Lehre AR-Metrik nachweisbar ist. * In diesem Abschnitt ist AR-Metrik zufällig nicht mit Sicherheit erweisbar, doch
nach den (von mir noch nicht publizierten) Regeln der AR-Metrik lesen, so kommen wir wiederum auf genau vierzehn Verserdie Strophen einteilung ist dann überzeugend klar, zwei Siebenverse-Strophfcn heben rarische Text, aus dem das Fragment stammt, war in AR-Metrik abgefaiit; von dem Redaktor des Sargtext-Spruches, der MR-Metrik an wandte, wurde es dureb -Hinzufügung von drei Versen aus erBer verwand ten Quelle so erweitert, da5" die ihm offensichtlich noch bekannte ur sprüngliche Verszahl vierzehn wieder erreicht wurde. Dieser Redaktor war in den Regeln der AR-Metrik wie in denen der MR-Metrik. die zu seiner Zeit modern war^ bewandert. Ich umsehreibe zunächst in MR-Metrik: 2 23 2
it'hm.j-n.tn spwj-nfrwj jrj.n-n.j jb.j-7-ds.j m-hnw-mhn n-mrwt-sgrt-jsft
*
2
jw-jrj.n.j-jjdw-spw-nfrw
3
jic-jrJM.j-jfdw~tiicio ssn-s-nb m-hiW.f
1
■*p-jm-p\c
3 1
jw-jrj.n.j~>gbj-tvr shm-hwrw{-jm.f)3 mj-ivr
m-hnw-sbhi->ht
sp-jm-pw
2
juhjrj.n.j-s-nb
3
n-icdj-jrj.sn-jsft
mj-snnw.f
1
sp-jm-pw
jn-jbw.sn hd-ddt.n.j
(
ist sie wahrscheinlicher als MR-Metrik. Eine klare Entscheidung könnte viel leicht eine Geeamtbearbeitung bringen. *Ycm vier Textaeugen, di« diesen Vers unbeschädigt überliefern, haben zwei Jym-U i w « nicht.
». Nachtrag
122
G. FBCHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten dm Ipu-wor* jw-jrj.n.j-tm-jbw.sn
2
n~mnetirj,t{w)-htpw-nir n-ntrw-sp>wt
1
sp-jm-pw
2
Ich-verkünde-eueh die-feeiden-guten-Taten,
2/3
die-mir-geschaffen-hat mein-eigene*- ?-Hera,
r-smhi-jmnt
gessen, auf daß den Göttern des Totenreiches( ?) Opfer dargebracht würden. Das ist (die vierte) der T a t e n " ; in einer Anmerkung erwägt
s
Morenz statt „Götter de« Totenreiches" als mögliche Alternative .Götter der G a u e ' . Meine eigene Übersetzung beruht zunächatauf der Annahme,
im-Innern-der-Uraringlerschiange, um-das-ünreeht-zudämpfen.
2
Ieh-machte-vier-gute-Taten im-Innern-des-Tors-desHorizonta:
3
ich-habfcgemacht-die-vier-Winde, daß-jeder-Mann atme zu-seiner-Zeit,
1
das-ist-eine-der-Taten.
3
Ich-habe-geniaeht-die-große-Flut. daß-der-Geringe-(ihrer}das-ist-eine-der-Taten.
2
Ich-habe-gemacht-jeden-Mann wie-seinen-Xächsten,
3
nicht-habe-ich-befohlen-daß-sie-Unretht-tun-sollten, ihreHerzen-waren-es, die-verletzt -haben- was-ieh-gesagt -hatte: das-ist-eine-der-Taten,
279, 13): „nicht wissen wie . . . *u tun ist'\ Hierin treffe ich
mich mit Morenz. ~ Viel problematischer ist der zweite Vers mit der Angabe, wem OpfeT dai^bjraeiit werden sollen. Um des Zusammenhangs willen würde ich mich amiliebsten Ottos ü b m r a g u n g „geheime Götter' (— T o t e ) anschließen. Daß Tote als Götter bezeichnet werden, könnte dem nicht entgegenstehen ( v g l u. a. Merikare E 5o 7: Lebensmlider 142;
ferner Sargtexte passim). Leider dürfte aber die Schreibung des
(viermal erhalten): $ (Sign-tist N 37). einmal Strich neben 2. dreimal ohne Strich, darunter t (Sign-Ust X 1), daneben Strich, darunter Pluralist, käme man doch über eine andere Lesung gerne auf die Bedeutung „Tote", denn am Schluß des Textes, in dem es um die Taten des Schöp fers für die Menschen geht, möchte man die Versorgung der-Toten erwähnt sehen. Ich sehe dazu aber keinen Weg. Das von Morenz ver tretene ..Götter des Totenreiche«" ist vielleicht möglich, aber nicht
Ich-habe-gemaeht-daß-ihre-Herzen-unfähig-$ind. dasJenseits-zu- vergessen,
2 1
HI,
striehe (bzw. Plural punkte). Wenn also ..geheime Götter" auszuschalten
1
2
daß das »onst nicht belegte tm
zweiten Elements eine Deutung als §t? „geheim" ausschließen; sie ist mächtig-sei wie-der-Große;
1
123
daß ihre Herzen ablassen sollten, den Westen (d. h. das Jenseits) zu ver
2
2
C D u Problern der „Antwort" und anschließende-Era««v
damit-Öpfer-dargebraeht-würden den-Göttern-der-Bezirke; das-ist-eine-der-Taten.
Zur Übersetzung sei bemerkt, daß „im-Innern-der-Umringierschlange" auf den Aufenthalt des Sonnengottes in der Unterwelt hinweist. ,.Tordes-Horizonts" ist als Ort zu verstehen, von dem aus der Gott im Son nenaufgang vor die Menschenaugen hintritt. Schwierig ist die letzte Dreiverse-Gruppe. E. OTTO (,,Vorwurf*, p.
gerade wahrscheinlich. Morenz verweist auf W b . IV, 397. 7-8 (»j als Gewässer im Jenseits): man wünscht sich einen Beleg, in dem der Plural von ..Gewässer" eindeutig das Jenseits meint, und zwar ohne daß das vom Kontext nahegelegt würde. Die Schreibung mit ■ ( ist sehr außerge wöhnlich, kommt aber gelegentlich vor; ich kann ohne systematische Suche CT IV, 21 $-217a nennen (unter 17 erhaltenen Schreibungen haben 3 ein t). - „Gotter der Gaue" (bzw. ..der Distrikte, der Bezirke") ist ohne weiteres zu vertreten, von der Schreibung her liegt das am nächsten (zum Wechsel von „ £ " mit dem „Gau-Zeichen" Sign-list N 24 vgl. CT IV, 25S-259a, I V 2M-265a und öfter. GARDINF.R. E G /
p. 540f.). Es
10) hatte übersetzt: „Ich habe geschaffen, daß ihre Herzen den Westen
scheint schwierig, zwischen dem Opfer für diese ..Götter der Gaue" und
nicht kennen, damit den göttlichen Toten (wörtlich: den geheimen
dem angstvollen Denke« an das Jenseits eine logische Verbindung her
Göttern) Opfer dargebracht werden sollen; das ist ?in Fall (davon).''
zustellen. Gewiß steht über den „ U m l a u f ' des Opfers der Weg vom
In einer für weitere Kreise bestimmten Publikation (Ägypten. Studien-
Götteropfer zur Toten Versorgung offen, aber das kann doch kaum der3
führer mit Landeskunde, 1962, p. 117) gibt E . BRCNTCES-TKAUT den
Sinn der Textstelle sein. Die großen Totengotter und Richtergötter
Passus in bewußt freier-Übersetzung so wieder: , J c h habe gemacht,
könne« mit den „Göttern der Gaue" nicht gemeint sein, und es ist un
daß die Menschen das Jenseits nickt kennen, damit sie den Tod achten."
denkbar, daß der Ägypter seine Hoffnung aO&n auf seine jeweilige
S. MORENZ, Die Heraufkunft des transzendenten Gottes in Ägypten
Lokalgottheit gesetzt habe. „Götter der Gaue" ist keine Formel fuxdie
(Sitzungsber. Ä W Leipzig, 109,2, 1964, p. 25) übersetzt: „Ich machte.
Gesamtheit aller Gotter, und das heißt, daß alle Speksüationen-hm®ic
124
C D M Problem der „Antwort** und anjchHeßfnde Fragen
G. FJBCHT • Der Vorwurf an Gott in d m »llahnvrorten dm Ipi^wwr«
Vl\
sind, die auf eine generelle Begründung der Gatteropfer zielen könnten.
(14 Verse). Die erste der „Taten" darfjywaW-we^^^lej^Ü^
Ich sehe mix einen einzigen Weg, die Nennung der „Götter der Gaue"
in der Zahl „vier" mit dem wie eine Überschrift voranstehenden Einzel
mit JenseitshoiVnüng und Jenseitaangst ^verknüpfen. In seiner Arbeit
vers zusammengenommen werden; freilich macht das nicht den Ein
,Le jugement des niorts" (Sources QrieJnt&les 4, 194>F} hat sieh'J. Y O Y O T T K
druck von etwas ursprünglich Gewolltem, es wirkt künstlich. Die Zer
auf-pp. -SÄ-üt zu_den zweinndvieraigangebUchetv,,Richtern'* oder „Bei
reißung der „vier Taten'* durch die zentrierende Gliederung (die formal
sitzern" des Tötengerieht^Totenbuch, Kapjte/1. t?5> geäußert Pie Zwei
außer Frage steht) wirkt ausgesprochen schlecht. Daß gerade die Schaf
undvierzig sind anklagende und strafende Genien, unheimliche Wesen,
fung der „großen F l u t " in das herausgehobene Zentrum des Auf baus
die für oder gegen den Toten Zeüguis vor demJT^nrichter ablegen, und
rückt, ist nicht besonders sinnvoll. Freilich wird es - sicherlich sekundär
die zum größten Teil jeweils in einer bestimmten Ortschaft Ägyptens
- sinnvoller in den Texten, die das jm „darüber, ihrer" (über die Flut)
beheimatet gedacht sind; jedem der Zweiundviertig liegt es ob, eine be-
weglassen, denn dort ergibt sich der lapidare Satz ,tdarnit-der-Geringe-
stiftinite Art der möglichen Verfehlungen des Menschen zu melden und
mächtig-sei wie-der-Große"; das muß sekundär sein, weil'es den logi
zu strafen. Yoyotte kommt/zu folgendem Schluß (p< Ol): ..Ces pretendus
schen Zusammenhang mit der Schaffung der Überschwemmung schwächt,
^assesseurs"bnt toü^-1'air de erdqueimtaines. Xous uous- deuianderons
es kann aber auf den Redaktor oder spätere Schreiber zurückgehen, die
done si ehaque canten ne possedait pas un ogre partieulier tpii. au senti-
dem sekundären Mittelvers mehr Gewicht geben wollten.
nient pYipulaire,, pöüvait constater et punir immediatement" les trans-
Wegen der Wichtigkeit des „Antwort"-Textes, u. a. auch für die
gresskms des homuies. et si les redacteurs de fomiules.'funeraires, ou-
Datierung der Urform des „Vorwurfs" in den Admönitiqns, sei nun
bji'ant-lavleilknotion de justice immanente, ne se; sont ]ws content es
eine Umschreibung nach Maßgabe der AR-Metrik gegeben. Da die
dassemblcr ees.ogres en eommissiön dans la Salle des Deux Maät.-Le
Regeln noch nicht publiziert sind, verzichte ich auf die Kenntlichma
folklore aurait foumi au grand dieu.sa.magistcature debout. ' Sollten
chung der Kola und damit der Hebungszahlen. Die, ersten drei Verse
wir mit diesen" zweiundvierzig' Dämonen nicht unsre „Götter der Gaue"
entfallen nun:
zu identifizieren haben ? Die richtigere -Übersetzung ist dann ..Götter der Bezirke"' (vgl. Yoyotte: ..chaque eantön"".). denn die Zweiundvierzig 'repräsentieren ja nicht etwa 42 Gaue; bekanntlich hat sp>t WCIKU der \erwaltungsteehnischen
Bedeutung
„ G a u " die allgemeinere
Ich machte vier gute Taten im;Innern des Tores des Horizontes.
..Gebiet.
Ich habe gemacht die. vier Winde, — l,
— - —■ -. ■ ' ■"■ Distrikt. Bezirk. Kult bezirk". Yoyotte datiert die Urform des Toten-
daß jeder Mann atme zu seiner Zeit;
buehkapitels 125 -in die Zeit der Herakleopolitenkönige. er weist auf. daß
das ist eine der Taten.
a!V Ortschaften Ägyptens, die im Zusammenhang mit den zweiundvier,
■*>
poiitenreieh.s liegen (Yoyotte. op. cit„ pp. 63-65). All das stimmt vor
Ich habe gemacht die große Flut, daß der Geringe (ihrer) mächtig sei wie der Große;
züglich überein. Es seheint also, daß wir mit der Nennung der ,Gött*r
das ist eine der Taten.
zig Genien als Herkunftsorte genannt werden, im Bereich des Herakleb-
/
der Bezirke" in dem Textsplitter, der i n das Korpus der Sargte-xto g^;
raten ist;. Anschluß gefunden haben an die Zeit der Schaffung des Totenbuchkapitels 125 in seiner Urform. Die ausschließliche Nennung der
Ich habe gemacht jeden Mann wie seinen Nächsten:
strafenden'Genien. neben denen kein oberster Richtergott erwähnt wird.
( Nicht habe ich befohlen, daß sie Unrecht tun sollten,
könnte mutmaßen lassen, daß wir dabei noch die von Yoyotte vermu
[ ihre Herzen waren es, die verletzt haben, was ich gesagt hatte;
tungsweise erschlossene Stufe eines älteren Volksglaubens fassen; wegen
Ä^r"
der Kürze de^ Formulierung und wegen unserer Unkenntnis der näheren
das ist eine der Taten.
Umstände, die für die Übernahme der Genien in das Kapitel 125 be-
Ich habe^enmeht, daß ihre Herzen unfähig sind, das Jenseits zu vergessen,
stimmoml w
n
**« » »st aber Zurückhaltung im Urteilen geboten.
Wir wenden un* allgemeineren Fragen zu. Die Gliederung der Antwort, so wie sie im Spruch 1130 überliefert ist ist folgende: 3 + 3 4 - 2 + 3 - 3
3
damit Opfer dargebracht würden den Göttern der Bezirke; da* igt eine der Taten.
.y~
i2ß
Q . F I C H T • Der V o r w u r f aiv G o t t in den iMahnworten des Ipu-wer«
Dieser Aufbau ist dem durch die MR-Metrik erzwungenen eindeutig überlegen. Jeweils vor zwei Dreiverse-Gruppen steht ein relativ isolierter Einzelvers, den man zur nachfolgenden Dreiverse-Gruppe hinzunehmen oder auch wie eine Überschrift einschätzen mag. Inhaltlich faßt die Zweiteilung in zweimal sieben Verse einerseits die materiellen Gaben Luft und Flut (Überschwemmung als Wasser und Voraussetzung der Nahrung) zusammen, andererseits die geistigen Gaben,, für die zweimal wie ein Stichwort der Terminus „ihre Herzen" auftritt: die Möglichkeit des Rechttuns und das Verhältnis zum Tod, hinter dem die Sorge um das Schicksal im Jenseits steht4. „Jeder-Mann" kommtjn beiden Hälften 4fr-einmal'vpr. Der Vergleich der beiden Fassungen zeigt, daß der Text, dem das Fragment entnommen ist. spätestens aus dem Herakleopolitenreich derJErsten Zwischenzeit stammt.
~~
Die Beziehungen zum „Vorwurf" der Admonitions sind nicht zu übersehen. Die materiellen Gaben der Luft und der Flut waren stets mit dem Schöpfergott assoziiert; neu ist nur die interessante Nennung des „Geringen" neben dem ,.Großen", Wobei für ..Geringer" das Wort kiurw verwendet wird, das in den Admonitions ein üblicher Terminus für die Unruhe stiftende Unterschicht ist. Gewiß war das Teilhaben an der befruchtenden Wirkung der Überschwemmung und deren Ergebnis, den Nahrungsmitteln, niemals für den Armen und den Mächtigen das selbe. Der sehr knapp gefaßte Ausspruch des Schöpfers mag als Auf forderung zu einer sozialen Gerechtigkeit, soweit sie in der ägyptischen Gesellschaftsstruktur überhaupt konzipierbar war. gedeutet werden. Das hat seine Entsprechung in der.Ethik der Idealbiographien schon des Alten Reichs; der Vergleich mit der Luft, an der ja wirklich alle denselben Anteil haben, die Verwendung des Begriffs hwrw und die Art, wie die Worte als wichtiger Grundsatz dem Gott selbst zugeschrieben werden, all das weist aber auf eine neue Situation hin, eben auf die Situation nach sozialen Unruhen,-wie sie in den Admonitions geschildert sind.
».Nachtrag
••». Nachtrag tu p. 125
Die Motivierung der; Todesangst als einer guten Schöpfertat, also die Aussage der letzten Dreiverse-Gruppe, hat keine direkte Beziehung zu.u „Vorwurf" oder zu anderen teilen der Admonitions. Daß die Frage nach dem Sinn der Angst vor dem Tod auftritt, weist auf geistige Unruhe und Unsicherheit und zugleich Kühnheit gegenüber dem Jenseitigen; wenn unsere Deutung der „Götter der Bezirke" richtig ist, weist das auch auf die Idee einer umfassenden Fürsorge Gottes für dje Mensehe n. *. Auch der Wechsel in den Hebungszahlen wird mit dieser altertümlichen Gl— :iederung sehr viel regelmäßiger. Leider kann, dies wie BO maache« andere hier noch nicht benvioaen werden. Ich bitte, die Behauptunger, die einstweilen nur den'Teilnehmern meines Seminars über die Metrik des A R kontrollierbar sind, als eine Hypothek auf die zukünftige Publikation der Regeln akzeptieren zu wollen.
-.,..
...P Das Problem d^r „ A n t w o r t " und ajiachlieÜende Fragen
127
Wichtig für die Problematik des ,,Vorwurfs" ist die zweitletzte Vers gruppe: Ich habe gemacht jeden Mann wieseinen Nächsten: Nicht habe ich befohlen, daß sie Unrecht tun sollten, ihre Herzen waren es, dife verletzt hahenTWas ich gesagt hatte; das ist eirte der Taten. Hier haben wir tatsächlich eine klare Antwort auf zwei Motive aus dem „Vorwurf", die dort wie hier in kausalem Konnex stehen: Erstens die verfehlte Gleichstellung der Menschen ohne Berücksichtigung ihrer weserismäSigen Unterschiede, also das Fehlen der Bevorzugung des ,,Scheuen" gegenüber dem .,Gewaltsamen", der sich infolgedessen durch setzt. Zweitens Gottes „Befehl", Unrecht zu tun, zu morden. Die apolo getischen Thesen sind zwar leider sehr bündig formuliert und mit der breiten Entwicklung der Argumente im „Vorwurf" in dieser Hinsicht nicht vergleichbar. Dennoch sind sie einigermaßen deutlich. Die Gleich stellung der Menschen wird bejaht, in lockerer Verbindung mit dem Teil haben ...jeden Manne»" an Luft urid Wasser und in unmittelbarer, sehr gewichtiger Verbindung mit der Konstatierung der Schuld der Menschen an der Verletzung eines ethischen Gottesgebotes, das man sich nicht sehr detailliert und ganz gewiß nicht kasuistisch vorstellen darf. Die denkbare Schuld Gottes wird geleugnet, die Schuld liegt bei den „Herzen" der Menschen; das erinnert an das „Feuer ihrer Herzen" im
„Vorwurf"
(Admon. 12,2 •= erste Zehnverse-Strophe, V. 7, oben, pp. 54, 58, 65). Die Automatik des Verhängnisses ist negiert, der Mensch auf seine Ent scheidungsfreiheit verwiesen, denn das allein kann hier das ja an sich nicht so eindeutige.»,Herz" meinen. Demnach kann,aber auch die Auto matik, mit der die Bösen, deren Existenz ja nicht geleugnet wird, über die zurückhaltenden Guten Herr werden, nicht mehr gelten. Die äußere Sicherheit, die Ordnung der menschlichen Gesellschaft erscheint nach diesen Worten erreichbar. Die „Gleichheit" der Menschen wandelt sich somit von der verfehlten Gleichheit, die Gleichgültigkeit (weil Kichterkennen} des .Gottes war und zum Ruin führen mußte, zur Gleichheit in der Verantwortung vor Gottes Gebot. Dip innere Sicherheit gründet sich also auf .-ein verschärfte« Verantwortungsbewußtsein, dem eine Freiheit korreBfkmdiert, für und gegen Gottes Willen zu handeln5. * Zu diesen Fragen gibt es natürlich Literatur. Aufler dem Vortrag E. OTTOS über den „Vorwurf an Gott" {p. 10 f.) vgl. einen spateren Aufaate OTTOS in Welt des Orient» 3, 1964i 19 ff-, jCgyptiache G«danken *ur menschlichen Verantwortung" (dort p. 23}. In den für alle Weiterungen wichtigen Darvtetfungeä von MOBBNZ
128
G. FECHT ■ Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten des Ipu-wer*
C Da» Problem der „Antwort"'und anschließende Fragfen
r2g
Prisse 10,1-10,2 (Dev. 300-302) mit Prisse 10, 5 {Dev. 315):
IL Die negative vorgeburtliche P r ä d e s t i n a t i o n als S c h u l d
Gottes
Nach unserer Neuinterpretation von Admonitions 12.14-13,2 (oben, pp. 86, 88 ff.) stellt sich nun zwangsweise die FTage, wo denn die Prä destination in dem Gedankensystem der ,,Antwort" ihren Ort habe. Wir
3 'hilw
i:
hr-sp n-*um~jb
KJjJt-pw mrt nt-btw n-hpr.n-'q-jm.#
2 nnHtm-J8 (ny-'tvn-jb
wagen die klare und zunächst vielleicht etwas kühn klingende Antwort :
3 Hiite-dich yor-einer-Tat der-Habgier;
die Prädestination im alten Sinne hart, hier keinen Platz, sie ist in der Aus
2 das-ist-eine-sehjimme Krankheit
einandersetzung mit der Katastrophe des Alten Reichs von geistigführen-
2 von(der-Art :)-,vermeide-sie, sie^kann-nicfat-behandelt-werden'.
den Kreisen Ägyptens aufgegeben worden, weil sie der empfindlichste, am meisten~der- Kritik ausgesetzte Punkt in der Position des Schöpfer gottes gewesen ist. Was wir nun zu sagen haben, ist einerseits in vielem Gemeinbesitz der Ägyptologie, andererseits 4« den jetzt^ erkennbaren scharfen Konturen noch nicht ausgesprochen. Wie die geistige Situation in dem uns interessierendem Bereich gegen Ende der fünften Dynastie des Alten Reichs aussah, zeigt uns die Lehre des Ptahhotep in ihrer älteren Gestalt (Pap. Prisse). Es gab die Vorstel lung von absoluter vorgeburtlicher Prädestination, die sowohl das irdi
2 kein-Grab-gibt-es für-den-HttbgieQgeh. Vielleichtg^eTiörtriiiexher auch prisse .16,11 (Dev. 560): n
2 sdmiv ddw-n.f-'st 2 mnh.f m-ht 2 ein-Horender, von-dem-man-es-sagt. 2 der-ist-trefflich vom-Mutterleib-an. Die Übersetzung ist rueht ganz sicher*.
sche Dasein wie das Schicksal im Tode umfaßt, also die Vorstellung einer Verwerfung des Menschen aus dem freien Willen Gottes schon im Mutter leib. Das beweisen die folgenden Stellen. Prisse. 7.12-8.2 {Dev. 216 bis 219):
ist, der sieh pietätlos gegen seinen Vater verhalt. Ein solcher ist also
'
^bereits vor der Geburt von den Göttern „abgelehnt" oder „gehaßt"
2 umj-r.k m-hbd.n.sn
3(
Von Bedeutung ist, daß in Prisse 16,6-7 nicht ein etwa nur minder, begabter, sondern deutlich ein aufsässiger, ungebärdiger Sohn gemeint
(hbd). das heißt negativ
prädestiniert. Da in dem vorletzten Zitat
2 wdd-sdb-n.f-pw m-ht
(Prisse 10,5) dem „Habgierigen" das Grab
3 n-nnm.n-sSm.sn n-gmj.n-jiew.sn d>t
damit das Fortleben im Jenseits, und da bei Ptahhotep bereits die Vor
2 der-gegen-dieh-feindlich-handelt ist-einer-den-sie(die-Götter)-
stellung nachweisbar ist, daß-der Böse im Jenseits scheitern muß, auch
abgelehnt-haben. 2 er-ist-einer-dem-Übel-anbefoblen-wurde im-Mutterleib; *■
frühen Prädestinationsvorstellung, zumindest soweit sie negativ gewen
3 nicht-geht-in-die-Irre-der-den-sie-leiten, nicht-fmdet-einer-densie-ohne-Schiff-sein-lassen die-überfahrf.
abgesprochen
wird
und
wenn er im Diesseits erfolgreich war7, karin über die Absolutheit der det ist, kein Zweifel seim Daneben gibt es freilich bei Ptahhotep die Möglichkeit des eigenen Bemühens um Vervollkommnung, als ein Bei spiel für viele sei nochmals an die zweitletzte Zitatgruppe (Prisse 10,
Prisse 16,6-16,7 (Dev. 545-546): 3 mrrw~ntr-pw adm n-sdm.n-msddw-ntr 3 ein-von-Gott-Geliebter ist-der-Hörende, nicht-hört-der-von(Jott-Gehaßte. spielt der Passus eine beträchtliche Rolle: MOREXZ. Ägyptische Religion 1960 pp. o8f. (mit Verweisen), 60 f., 65 f., 126; MORKNZ, Die H^«ufkunft des tran szendenten Gottes in Ägypten, 1964, p. 24f.; M O R E S « , 3ott und Mensch im Alten Ägypten* 1964, pp. 56, 74 f.
* Zu den Passagen aus Pr仩 und allem, was in diesem Zusammenhang noch angeführt wird, ist außer den in der letzten Anmerkung aufgezählten. Arbeiten «u vergleichen: S. MOBKNZ und D. M Ü I X Ä R , Untersuchungen zur Rolle des Schicksals in der ^ägyptischen Religion (Abb. AW Leipzig, 52,1, 1960); H. BKUHNXK, Altägyptüiche Erziehung, 1957; FKCHX, Der Habgierige und die Maat (AJDIK 1, 1958); FACHT, Literarische Zeugnis» zur ,PersönJUchfflLFro^unigkeit' in Ägypten (Abh. A W Heidelberg, 1965, 1). 7 Prisse, 6,5-7 (Dev. 88-97 \ Vgl. die Zusammenfassung in meinem „Der Hab gierige und die. Maat", pp. 25-33: „Die Hinweise auf die 5. Maxime Ptahhotep« in der Lehre für Merikare und das Totengericht". ^ 9 Feefat, D«r Vorrrorf
[
130
G* FACHT • Der Vorwurf an Gott in den »MahnWorten de« Ipu-wer«
1-10,2 mit 10,6) erinnert: „Hüte-dich yor-einer-Tat der Habgier (usw.)". Für die Weisheitelehre aus dem letzten Drittel des Alten Reichs stehen Prädestination und freier Wifle nebeneinander«. Daß alle Aufstelhingpn-^nd Sehiüsse dieser Art immer nur in der Beschränkung auf diejenige geistige und soziale Schicht, aus deren Umkreis die Quellen stammen, gültig oder gar verbindlich sein können, versteht sich wohl von selbst. . ^ Im „Vorwurf" der Admonitions, denwir in seinem gedanklichen Kern auf die Zeit vor der Reichseinigung des Mittleren Reichs datiert haben, begegneten wir der Idee der Prädestination. Sie lieferte dem anklagenden Menschen ein Argument gegen den Schöpfergott, das nicht zu widerlegen war. Der Gdtt schien die Ansicht zu vertreten, daß die Verschiedenheit': der Menschen als ein Werdeprozeß, nicht aber als das Ergebnis seines eigenen Prädestinationswillens zu verstehen sei; gegen die Prämisse, daß das Böse, wenn ihm die Freiheit zur Entwicklung gegeben sei, sich auch durchsetzen müsse, wandte der Gott sich nicht - diese These scheint damals aus dem Erleben der Zeit abgeleitet und anerkannt gewesen zu sein. Die „Antwort" aus den Sargtexten, die wir mit noch größerer Gewiß heit als den ..Vorwurf"^spätestens in die Herakleopölitenzeit ansetzen müssen, kennt-die Prädestination nicht, dafür die menschliche Verant wortung vor Gott, also den freien Willen, und zwar gerade im negativ gewerteten Handeln, also da, wo bei Ptahhötep die Prädestination ganz sicher zu fassen war. In der Lehre für Merikare, die zumindest großenteils, wahrscheinlich ;>. zur Gänze aus der späten Herakleopolitenzeit stammt*, fehlt die Präde stination im Sinne der alten Lehre des Ptahhötep durchaus10. Jede An* Vgl. E. Ortro, ZAS 81, 1Ä56, 47; S. MO&JEKZ, Ägyptische.Rehgion, p.144; FKCHT, Literarische Zeugnisse, p. 130 f. • Der Beweis Hegt, wie erwähnt,, rm Gebrauch von AR-Metrik. Bevor der ganze Text gründlich neu bearbeitet ist unter Berücksichtigung der metrischen Fragen, wird die Möglichkeit einer gewissen Überarbeitung, die sich aber in Grenzen halten mußte« nicht auszuschließen sein. Stehe einstweilen die erheblich weiter - führenden Bemerkungen G. Possxxas: L'enseignernent pour ie roi Merikare, I-V, im Annuaire du College de France, 62«-66« annee (1961/6). lt Die Bevorzugung des Königs vor den anderen Menschen ist das einzige, was scheinbar - an Prädestination erinnern könnte. £ l l S f l l 6 : (der König..) «»/./ ih-prw.f nwfft I atn^-tw nbr htU-hk-*, also „er-isfcjretae bei-«einem- Heraus kommen aus-dem-Mutterleib, / ausgezeichnet-hat-ihn Gott vor Mälionen-Mann". E 135: /rj.n./-h.«n fyq*w m-nofu ,.er{Gott}-hat-fur-sie-^ssca*uT*n taerrseher im£i". Erstens ist hier nicht von einer charakterlichen Vorbestimmung die Rede, welche das Wirken im Leben und gar das Sohickaal im T o i festlegt, zweiten« kt nur der König im Spiel. VgL Mowrjrz/MüiXBB, Untersuchungen zur Rolle des Schicksals, p. 13, n. 4; Baxrcon«, Die Lehre vom Köaigserbe im frühen «fittleren"Reich (Festschrift Grapow ed. Fttcnow), p. * ff.; auf p. 8 schließt Brunaer
C Daa Problem dar «Antwort" und anschließende Fragen
131 r*r:'
tpieUing auf TCMgeburtlich« Verdammung durch Gott ist auch dort umgangen, wo sie als wuUomiöene Begründung zu erwarten wäre Die Frage, in welchen Fallen der König dieTod«*ttrafe yerhangen solle.ist für den Verfasser der Lehre von einer Bedeutsamkeit; 4 » sowohl aus 'der' Situation wie au« der neuen Ethik heraus m versahen ist11. In JE 4S/ö(twird der i ^
A
^
genannt, während sonst die Warnung vor sü harten Strafen gilti gelbst m diesem Aosnahmefail aber, wo Gottes Billigung gewicht wird, greift man nic^taiif daaVerw^^ 'turttelc. Es heißt nur„Gottkennt den Übeigeainnten^ und^ darauf folgt tej-ntr sdbw.f Ar.«*// was Volten übersetzt „und Gott verdammt ihn zur Bluta*rafe"u. Auch hier, im „Kennen" Gottes, hegt tibrigens ein beachtenswerter Widerspruch zum Gedankengebäude des „Vor wurfs"; erhebliche Partien der Lehre lesen sich wie eine Erwiderung auf die Anklage des Ipuwer. ^ ',-liflter.. Wahrend das Fehlender Prädestinataön auffällt^ tritt die Vjerant- *«**«* wortimg des Menschen vor Gott stark hervor; der König ist m^diesem Bereich nichts als Mensch, seine Verantwortung freilich ist größer als die der anderen. Ihe bekannten Stellen sind E 70-71 und E 119-123. Beide nennen die Zerstörung der Nekropole von Thinis durch heraWeopolrtanieche Truppen, an der sich der König als solcher schuldig; fühlt, obwohl v sie nicht auf seinen Befehl geschah, und für die er büßen muBte: db?iw v sh m-mjtjjiniddpu' jrript-nbt „vergolten-wii^^m-Schlag mit-semesgleichen, './■ das-ist-daS'Verzahntaein von-allem-wa8-getari-wird"u.. Neben der Vergeltung im Totengericht steht ako die irdische Vergeltung, Das
Merikare 135 f. als direkte Quelle für seine Fragestellung (Legitimität des König tums «Ja Erbe oder Erwählungsakt Gotte«) aus. Uns geht es nur um die Formu lieruns; „im Ei". - Besonders bemerkenswert und geeignet, Fehlschlüsse zu korrigieren, ist die Beobachtung, daß bekanntlich in ebenderselben Lehre zwei mal von der Verfehlung des Königs berichtet wird, die er büSec mußte (Zerstö rung der Nekropole Von Thinis). Da war der König also nicht „weise", auch wenn dar Zerstorungsakt nicht auf «einen Befehl geschah, hat er doch nicht die Vorsnssiaht hweissw. den Frevel «a verhindern. v 11 VgL gr sndsitilitih: Poannr«, Lttterature ei pohtique; weiterhin die in Anm. 9 lp. 1^0) fsoannten fünf Berichte des gleichen Verfassers. u Die ÜhsfiTiiiiiii soll nicht erörtert werden, der S a n ist sicher ungefähr ge troffen. Zu £*?' «flr siehe K n , ZA8 63, p. 75 f Der Beleg aas Ptahhötep (Dev. 217, L 1) ist wegen des »Hfr int wrtssant. das bei MewTcsre beaasehneod genug ** S ISSt ÜhiseUuii^ pn iTnfs*~Mhrwn Anschluß an Orro, Ägyptische Gedanken aar —wnsnhiohsn Vstautswainng, p. 14. Die Worte suhlioOen einen Abschnitt von Ihihilsn Teaswx -Tommam {Armnaire 19*4/8), p, MA. uraschreibt nnn frei: „tos* es qe'ea fest «st «netomant egal s> o» a^Nm re^oaVY 4
132
C Da* Problem der-^, Antwort" und armchlicQ<>nd<> Fragen
GTFACHT • Der Vorwurf an OottliTtfen »Mahnworten des Ipu-wert
Bewußtsein der Verantwortlichkeit sitzt so tief, daii es zu diesem ganz s. tetit«.
133
2 mache-trefflich-deinen S£z dca-We«tens,
ungewöhnlichen Schuldbekenntnis eines Königs führt1*».
2 mache-schön-dein-Haus fler-Totenstadt
Man erhofft wohl auch irdische.Belohnung für das rechte Tun (z. B.
3 durch Gerechtigkeit, dureh-das Tun-der-Maat, denn-das-ist-es-
E 46-47 :>/-*»*'* wZh.k tp-t>), aber hierbei kommt die „Ewigkeit" sehr
' . ' . worauf-jhr-Her/.-.sich -stützt. 2 willkommener-ist-der-fharakter des Rechtschaffenen 2 ala-der-Ochse des-üb^ltätere.
rasch ins Spiel, das heißt das Schicksal nach dem Tode, im Gericht. Zwei aufschlußreiche Stellen seien zitiert. In E 66^67 *teht nach der Auffor derung, den .königlichen Pflichten im Opferdienst für die Götter nachzukommen, die Sentenz jw-hrw-w'j dj.f n-nhh / trnwi smnh.s n-m-A/'„ein-
2 Handle für-Gott
einziger-Tag gibt für-die-Ewigkeit / und-eine-Stunde tut-wohl für-die-
2 damit-er-für-dich-hfendle entsprechendes)
/
Zukunft", Besonders bezeichnend ist die Verschrankung in E 127-130.
3 dureh-Opfer, die c^e-Altäre-reich-versehen, durch-Einmeißeln
__
{seil, deines Namens),
Ich umschreibe eine .zusammengehörige Stxqphe_£on zehn (zweimal fünf) Versen. Voraus geht das bekannte Zitat aus Rardedef m i t der neuen
2 ein-Merkzeichen ist-dein^Xame,
Sinngebung; das „Grab" ( = Leben im Jenseits) hängt nicht mehr von
2 damit-Gott-kentfe den-der-für-ihn-handelt 14 .
j
materiellen Vorbereitungen ab, sondern von der ethischen Bewährung. Darauf folgt die Strophe, in der Belohnung für materielle Dienste an
Die Verspunkte in 4er Handschrift M sind, soweit erhalten, nicht
Gott versprochen wird; wegen des parallelen Gebrauchs von jrj ..han
immer richtig. Die beiden Verspaare sind jeweils enge^Einheiten, zwi
deln** - wie der König für den Gott, so der Gott für den König - . wird
schen denen die beiden?Mittelverse vermitteln; so gehört^H-'g? m-jrt-oii't
hier an Belohnung im irdischen Leben gedacht sein.
des ersten Mittelverses enger zum ersten, rhnt. , .hr.s enger zum zweiten Verspaar, und m-*>6r/. .'/>> des zweiten Mittelverses gehört enger zum
2. sjqr-st.k nt-jmnt
!
(
ersten Verspaär, mrhtt dagegen zum zweiten.
2 smnh-hwt.k nt-hrt-titr
Wir wollen diese Ajtifzählung von Passagen au* der Lehre für Merikare
3 m-'q» m-jrt-m>'t rhnt-jb.sn-pic-hr.s
hier abbrechen, deniij was gezeigt werden sollte, wird deutlich geworden
2 ssp^.ti-ybjt nt-ql-jb 2 r~jiv* n-jrj-jsjt
sein. Im späteren AJR konnte Prädestination als absolute Verwerfung ,
—
im Mutterleib als *ine Möglichkeit
A 2 frj/n~ntr
gung des Zusammenjbruoha in der Ersten Zwischenzeit ihren Höhepunkt
3 m^>b(iv)t nt-sicsd-'b>(u) m-htt A Z
{/|2
Entscheidungsfreiheit
stie einsetzt und aller Wahrscheinlichkeit nach mit der geistigen Bewälti
" { 2 jrj.f-v. :k mjtt 5'j.
neben der
stehen. In einer Auseinandersetzung", die irgendwann nach der 5. Dyna
findet, mußten die (gewichte in diesem Teilstück der religiöseji Anthro
ssmi-jtwrn.k
pologie verschoben 4-erden: Die Prädestination im alten radikalen Sinne
äs>-ntr m-jrr-n.f
wurde aus dem Gesamtbild eliminiert; auf älteren Ansätzen, die bei e
■.^POSESKR-bemerkt, zum Schluß der Lehre für Merikare (Annuaire, 66 annee, p. 345h „On se demande aussi dam quelle me«ure il eist pensable que Tauteur ait pu qualifier aon regne de .temps de soufirance' et s'ü n'est paa moins invraiaembpble d'admettre en definitive que la Sagesse ait ete ecrite apres s* mort; dans ce eas, eile exprimerait moijis se« ideea peraonneüee qu'eüe ne tradujrait un revirement politique voulu par son fils et sueeeeseur Merikare ou plutot un ehangemeat auquel celui-ci aiu«it du se resigner." - Mit der Moglicbkeit^einer ge wollten (oder erzwungenen) Distanzierung des Autors von der Politik des Vaters des Merikare, der dann nur in der Fiktion der Autor der Lehre wäre, muß auch angesichts des Schuldbekenntnisses E 70-71 und E 119-12S gerechnet werden, das dann keine wirkliche Selbstbezichtigung wäre. Der allgemeine Beweiswert der .Stellen wird damit aber nicht gemindert, denn die menschliche Beziehung zwischen Merikare und seinem Vater wird von der Lehre als gut hingestellt, und die Existenz, einer angeblich vom Vater stammenden „Lehre"' setzt zweifellos Hochachtung für diesen Vater voraus.
Ptahhotep sichtbar isind, aufbauend, gewann die Entscheidungsfreiheit und Verantwortlichkeit des Menschen um so mehr Bedeutsamkeit. In diesen Umkreis gehört
auch die Entwicklung
der Totengerichtsvor-
stellung^ die in anderem Zusammenhang weiter unten kurz angeführt werden soll (a. achori oben, p. 125 ff., „Götter der Bezirke"). Von dem Gedanken der Prädestination rückte man aber nur soweit ab, wie es unbedingt\nötig war. So wurde das Vorauswissen und Vorausbeetimmtaein auch von negativ gsewerteten, die Ägypter insgesamt mit betreffenden Ereignissen für „Merikare" kein religiöses Problem (E 6&£,, 14
Übersetzung nach Posprot, Litterature et Politique, p. 137: „C'est un rep^re que ton nom, afin que ,1c dieu oonnaiaee celui qui agit pour lui."
134
C Da« Problem der „Antwort'' und anschließende Fragen
G FACHT • I)er Vorwurf an GottMn den »Mahnworten de« Ipu-wer«
71 f.); und im „Vorwurf" der Admonitlons wird auf diese Art von Vor bestimmung nicht eingegangen, obwohl in Admon. 1,7 und 1,10 von », K«htnc Prophezjeiungen die Rede ist15. " Mit Gewißheit dürfen wir wegen des Zeugnisses der Lehre für Meri karein*Verbindung mit CT VII, 462b-464f die Konsequenz der Ver drängung vorgeburtlicher Prädestination nur für die geistige Elite des Herakleopolitenreichs behaupten. Ob im thebanischen Herrschaftsgebiet vor der Reichseinigung die Entwicklungslinie parallel dazu verlief, wissen vir nicht: Hier sind die Grabinschriften unsere einzigen Zeugnisse, und Grabinschriften bringen auch im Alten Reich keine Aussagen über die Prädestinationsfrage. Ihr Fehlen kann darum auch für die Zwischen zeit, leider in keiner Richtung als Dokumentation zu werten sein1*. Um so wichtiger ist es zu beachten, wie nachhaltig der~Einschnitt sich aufs ganze gesehen ausgewirkt hat. Es ist für ägyptische Verhältnisse nur eine Selbstverständlichkeit, daß mit der Tradierung alter Literatur, auch die alte radikale Konzeption von der negativen vorgeburtlichen Präde stination tradiert wurde. Die klarste Aussage der Lehre des Ptahhotep (Dev. 216-219) ist auch im zweiten Londoner Papyrus (Pap. Brit. Mus. 10409) erhalten; die'Formulierung ist abgeändert, der Sinn aber der selbe, das entscheidende m-ht „im Mutterleib" ist geblieben. Wir haben deshalb keinen Grund anzunehmen, daß diese Stelle jemals inhaltlich entscheidend verändert, also „modernisiert" worden sei, und sie dürfte mit der alten Lehre bis mindestens ins späte Neue Reich überliefert und geleseti worden sein1*. Das bedeutet, wie man weiß, natürlich nicht, daß die Ägypter geistig in jeder Hinsicht auf der Position Ptahhoteps ver harrt hätten. Auch die Lehre des Hardedef war ja sehr lange bekannt. sie ist für das späte Neue Reich erheblich besser bezeugt als die des Ptahhotep, was Zufall sein kann; die Stelle, in der die Wichtigkeit des Grabes für das Weiterleben gerühmt wird, findet sich auf den späten " D a b e i ist es natürlich unbekannt, ob diese Hinweise in den Admon. ebenso alt sind wie es wenigstens die Hauptgedankenführung des „Vorwurfs" sicher ist, die in die Zeit vor dem M R zurückreicht. Entscheidend ist allein das Zeugnis des „Merikare". u Die einzige Stelle, die allenfalls als indirekter Hinweis auf Prädestination ver standen werden könnte - aber nicht auf negative Prädestination - , findet sich minder Steledes Bdjw-bnmw, Dendera, frühe 11. Dynastie vor der ReiehseinigungV etwa Zeit TJes Antef jütitSib-tp-nfr, Kairo CG 20543; zur Datierung s.W. SCHKINKKL, FmäS | 4Id,'letzte Übersetzung und Literaturangaberi bei S C B * N KBL, M H T § 81. "Der Töter belegt sich selbstbewußt u. a. mit der Prädikation „der Höchste der Menschen-, ein prächtige« Holz, da» äer Gott gemacht h a t " (Zeile 20). Wie das zu verstehen ist, bleibt besser offen. " Z w e i Ostraka aus Der el-Medine (PossmcR, R d E 9, 1931, 117f.) und Pap. Chester Beatty I V , y. 3, 7 sind die letzten direkten Zeugnisse für die-Lehre.
135
Ostraca (POSENER, RdE 9, 1952, U l f . ) , obwohl sie bereits in der Lehre für Merikare (E 127-129, oben, p. 132 f. übersetzt) durch Weglasaung der letzten drei Verse einer Fünfverse-Strophe und Ersetzung durch drei andere Verse zeitgemäß interpretiert, sozusagen „korrigiert^ worden war (POSENER, ioo. cit., p. 115f.)1'.
Angesichts dieses Weiterlebena der Sätze über die Prädestination - und -auch angesichts dea ägyptischen Traditionsbewußtseins und der Freude am Zitieren - fällt erst recht auf, daß im gesamten Schrifttum von „Me rikare'' bis zur spätesten Zeit nichts mehr zu entdecken ist, was damit vergleichbar wäre. Gewiß ist einzuräumen, daß es grundsätzlich mißlich ist, Schlüsse e ailentio zu ziehen, denn die Erhaltung von Texten ist ja doch ein Geschenk des Zufalls. Aber gerade in diesem^ragenbereich dürfen wir wohl den Mut zu einem solchen Schluß aufbringen. Es ist ja nicht so, daß nach Ptahhotep der gesamte Fragenkomplex um die Einwirkung Gottes auf den Menschen, zu dem die Prädestination zu stellen ist, verschwindet. Im Gegenteil, an Aussagen über die Bestim mung des Menschensehicksals durch Gott, über Eingebungen guter-und verhängnisvoller Art, auch über Vorbestimmung ist kein Mangel19. Un ter all diesen Zeugnissen, die wir hier unmöglich aufzählen können, gibt !
* Bei Hardpdr-fhrteht: j *\
2 Hmnh-yrr.k n-hrt-ntr 2 ajqr-xt.k ttf-jmnt
S j 3 izp rihi-n.n nuct
3 { ( 3 izp q'j-n.n '»h \
j ^|
2 jwpr-rnxvt n~\yih
2 Maclu'-schAndt»in-Haus der-Totemtadt, 2 mache-trefflich-dpinen-Sitz des-Westens;
ff 3 nimm-(das)-an, (denn) erbärmlieh-wt-fur-uns der-Tod, 3 | 3 nimnn-(da*)-an, (denn)-erhaben-ist-für-uns das-Leben; [ 2 daa-Haua-des-Tode« dient-dem-Leben. Voraus geht gleichfalls eine Fünfvorae-Strophe (Von der Haus- und Familiengründuhg bis tum Bau des^ Hauses für den Sohn). Man beachte, daß auch in den drei „Ersatz-Versen" des Merikare izp vorkommt, aber in bezeichnend veränderter Sinngebung. Es geht nun nicht mehr darum, daß der Mensch eine Lehre ,.annimmt" und dann aus eigener Mächtigkeit für sein Jenseitsleben sorgt, sondern darum, daß der Menach von Gott ..angenommen" wird (wir übersefceten mit „wülkoramen"), was allein da* Fortleben bewirken kann. Auf solche Weise sagte der Ägypter.Entscheidendes. " I c h nenne aus der Literatur nur zwei bereits zitierte Untersuchungen; B B U N N K R , Altagyptiache Ereiehung (1957), Kapitel I I I , C, 3 (pp. 112-116): „Die Grenzen: Veranlagung, Prädestination, der »Krumme'." MOMTKS/MÜTXKR, Untersuchun gen zur Rolle des Schicksals (1960); damit ist zu vergleichen M O R K X Z , Ägypt. Religion (1960), Kapitel I V : „Gebot, Leitung und Eingebung, Schickung WirkungBarten der Götter". \ ._.
136
6. FACHT -. Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten de« Ipu-wer«
C Da« Problem der Antwort" und anschließend* Frage«?
es aber keines mehr, das die endgültige negative vorgeburtliche Präde
Obwohl einerseits diese neuen E|emente sich auch mit dem alten Hin
stination verkündet! Das kann kaum ein Zufall sein.
-137
weis auf ein Gerichtsrerfahren verbinden können, und obwohl anderer
Eine einfache Überlegung dürfen wir als Bestätigung werten. Die Idee
seits die Grabungen in Gizä erwiesen haben, daß man in der 6. Dynastie
des Totengerichts ist in Ansätzen seit dem späten Alten Reich zu erken-
wenig Rücksicht a/Uf ältere Be*t»ttT^en genommen hat, bin ich tiber
zeugt, daß das Ät^ireten der selbstherrlichen Drohungen bereit« als
zeit. Die Ehminierung der negativen Prädestination vom Mutterleib an
Zeugnis der beginnenden Krise zu werten ist. Es ist bedenklich, wenn
in ihrer radikalen, das Jenseitsgeechick notwendigerweise mit umfas
H. Junker in seinem Bestreben, das „Bild eines im Wesen gleichen ''
senden Gestalt ist eine Voraussetzung für die Allgemeingültigkeit des
Ideals des Alten Reiches" zu halten, sich allein auf Graiwrstöriingen und
Totengerichts wie überhaupt für die Ethisierung der JenseitshofFnung.
die größere „Redseligkeit" der Inschriften abstützt21. Der Unterschied
Beides, das GerichtUuid, der Einschnitt im Prädestinationsglauben, sind
in der Ausführlichkeit der Texte aus der 5. und aus der 0. Dynastie ist
zwei Seiten einer und derselben Sache.
—
—
nicht so ungeheuerlich, wie er sein müßte, wollte man von daher den ja nicht so sehr in der Quantität als in der Qualität der Formeln liegenden Umbruch zur.'ti. Dynastie hin erklären. Und daran, daß es auch vor der
III.
D i e E i g e n m ä c h t i g k e i t des M e n s c h e n und das T o t e n g e r i c h t
Die Gewalttätigkeit der Menschen, die Vorstellung, nach der sich der „Gewaltsame" (shm-jb) gegen den „Scheuen" (sndw) durchsetzen müsse, wird im „Vorwurf" der Admonitions als unzweifelhaftes Axiom gesehen. Dahinter steht das Erleben einer turbulenten Zeit. Die Unruhe, der Zusammenbruch der Ordnung, wird auch konkrete Anlässe gehabt haben; ohne die Unterströmung eines geistigen Entwicklungsprozesses ist all das aber nicht denkbar. Im späten Alten Reich, von der 6. Dynastie an, ist ein Drängen nach Eigenmächtigkeit zu erkennen, die als Ausdruck oder als Korrelat der wohl allgemein anerkannten relativen „Individualisierung" der Ägypter jener Zeit zu verstehen ist. Deutlich ist dieses Streben in der Kunst der 6. Dynastie^*ugreifen, doch wollen wir darauf hier nicht eingehen und uns auf Eigentümlichkeiten der Grabinschriften beschränken. Aus diesem Bereich sind zwei auffallende Veränderungen in den angedeuteten K o m plex einzuordnen: die Entfaltung der Drohformeln und die der Formeln sozialen und ethischen Inhalts. Zunächst zu den Drohformeln. Die Fakten sind allgemein bekannt: Seit der 4. Dynastie ist die Drohung mit dem Gericht belegt, vor dem jeder, der dem Toten irgendwie schadet, von dem ;,Größen Gott" abge urteilt werden soll. Ob die 4. Dynastie nur infolge der Spärlichkeit der älteren Überlieferung als terminua antSLqtiem non erschein-, » t ungewiß. Seit der 6. Dynastie treten andersartige Drohformeln hinzu, Androhungen eigenmächtigen brutalen Vorgehens des Toten gegeA seine Feinde10. diesen Formeln s. EDKL, MDIK 13, 1944, 12-15.
6. Dynastie, und zwar gerade zu der Zeit stärkster Körugsmacht, Grabberaubungen gegeben hat, erinnert Junker (op. cit,, p, 75)„selbst mit dem Hinweis auf den bekannten Frevel gegen die Beisetzung der Mutter des Cheops. Da wir die Umstände nicht kennen, die eine solche Tat ermög lichten, wäre es falsch, daraus Verallgemeinerungen abzuleiten. Man darf aber auch nicht glauben, daß vor der 6. Dynastie Grabräubereien sehr selten gewesen seien - gleich unter welchen Umstanden -.. wenn nicht einmal die Beisetzung'.der Königsmutter sicher war. Verbauungen und Wiederbenutzungen von Gräbern lassen sich archäologisch fest stellen und datieren; sie weisen nicht nur auf Rücksichtslosigkeit, son dern auch auf Verarmung (ti. Dyn.). Grabplünderüngen lassen sich aber nur in verschwindend seltenen Fällen datieren; ungeplünderte Gräber werden fast nie ausgegraben. Von weiteren Erörterungen wollen wir absehen und nur abschließend konstatieren, daß aus den Drohformebi der 6. Dynastie unleugbar ein Unabhängigkeitsdrang und Unabhängigkeitsbewußtsein spricht, ein Be dürfnis nach persönlicher Macht auch im Tod, das doch wohl, wenn wir einen einfachen psychologischen Schluß ziehen dürfen, mit dem Gefühl der Vereinzelung und inneren Unsicherheit zusammenging. Man ver mochte sich nicht mehr mit der Hoffnung auf den Schutz zufriedenzugeben, den die Aussicht auf eine von Gott anberaumte, nach irdischer Analogie vorgestellte spezielle Gerichtwntznng verlieh. Hier ist ein Ansatz zum_ Ausbau der „magischen", selbstherrlichen Bewältigung der Jenseife angst zu fassen, und zwar - darin Uegt Bedeutsame« - in Verbindung und im Gegenspiel mit einer frühen Gerichtsvorstellung, die noch nicht das allgemeine Totengericht war, und zu einer Zeit, in der nach Ausweis » Damit will JUMKXS (S. B. Pyrmnüdenx«it, p^ 75 f> das Aufkommen der neuen Drohfbrmotn erklären. "~"~~-~-. .-•■_-
-138
G. FECHT • Der Vorwurf an Gott in den •Mahnworten de« Ipu-wer«
der Lehre de* Ptahhotep in gewissen Kreisen die Idee vom allgemeinen Totengericht zumindest m ihrem gedanklichen Kern bereit« lebendig war. Dem Gefühl der Unsicherheit werden wir auch das Aufkommen der „Anrufe an die Lebenden" mit den Bitten um Öpfergaben verdanken, die ebenfalls erat mit der 6. Dynastie auftreten. Neben den neuen Drohformeln steht die Zunahmeder „Phrasen sozialen und ethischen Inhalts1' seit der 6. Dynastie** also die Aüfzah/4üng von der Maat gemäßen Taten des Verstorbenen. Wie schon Edel gesehen hat, geht es dabei nicht nur um eine Vermehrung der Formeln, son dern ähnlich wie bei den Drohungen - wenn auch nicht ganz so scharf konturiert - um eine qualitative Änderung, nämlich um die Verschiebung von der Ableugnung negativ bewerteter Handlungen zur Aufzählung von positiv bewerteten. So wie beides, Drohungen und Selbstlob (und selbstverständlich auch die Anrufe an die Lebenden), iri der ihnen ge meinsamen praktischen Funktion verbunden sind, in dem Versuch, die Grabbesucher zu beeinflussen, ihnen einerseits Angst einzujagen, ande rerseits Hochachtung und damit Geneigtheit zur Durchführung des Kults hervorzurufen, so sind auch die Änderungen des Formelschatzes in der 6. Dynastie in beiden Bereichen nur zwei Aspekte eines und des selben Vorgangs: der beginnenden Individualisierung mit Eigenmächtig keit anstelle des Vertrauens auf die Fortsetzung irdischer Justiz im Jenseits auf der einen Seite und mit Betonung der eigenen Leistung auf der anderen Seite. Hinter beiden Tendenzen steht die Gefahr der Ver einzelung.. X Wenn von den Drohungen ausgehend der Weg zur Ausgestaltung'des selbstherrlichen „magischen" Sieges über die vom Numinosen herein brechenden Gefahren im Tod und im Leben erkennbar wird, so zeigen die positiv gewendeten Formeln sozialen und ethischen "Gehalts die Möglichkeit der Ethisierung der JenseitshpShung auf. Gewiß sind weder die Ethik noch gar die Magie Produkte erst der 6. Dynastie, aber beide nehmen nun ein eigentümlich selbstherrliches oder gewalttätiges Aus sehen an, und es ist vielleicht unter anderem auch von hierher zu ver stehen, daß das allgemein verbindliche Totengericht in den Grabin schriften der % ^jniastie nicht erwähnt wird, obwohl es seit der 5. Dy nastie einen Platz in den Jenseitsgedanken gewonnen hatte1*. " Auch hierzu bietet die beste Zusammenstellung EDÄL, MDIJf. 13, 1944, 55 (mit de»e Verweisen). Daß das Material für die Drohungen wie für die positiven SelhetdarsteUungen nun - zum Teil durch Arbeiten von Bdel selbst - vermehrt werden tanrii i$i für unsere Erörterung unwesentlich, wail das Gesamtbild dadurch* soweit ich Sehe, nicht verschöben wird. u Zur Datierung des Totengeriohtein den letzten Jahren: J . YOYOTTK. Le iugement des mörts. MOBUMZ, Die Herauf künft des transzendenten Gottes in Ägyp-
C Da» Problem dar „Antwort" und anschließende Fragen
139
Die» ist ein in bewußter Beschränkung gezeichnetes, aber darum nicht notwendigerweise falsche« Bild der geistigen Endsituation des Alten Reichs*4- Die beiden aufgezeigten Hauptlinien, auf denen die Menschen eine neue Selbständigkeit und Sicherheit des einzelnen suchen] konnten der Idee von der vorgeburtlichen Prädestination, wie sie neben anderen Elementen scheinbar unreflektiert bei Ptahhotep zu finden war, nicht günstig sein**. Wenn wir einen ägyptischen Ausdruck für den Menschen typ suchen, dem die neuen Drohformeln gemäß sind, stoßen wir auf jenes im „Vorwurf" gebrauchte akm-jb, das besser alsjtÄf-Är, prf-'j und andere die Gesinnung (jb) charakterisiert. Die Zeugnisse aus der Zwischenzeit sollen damit nur insoweit ver glichen werden, wie größere Textmassen in zu ihrer Zeit bedeutenden Zentren greif bar sind. Methodisch ist es natürlich wichtig zu bedenken, daß epigraphisehe Dokumentierung nur da zu erwarten ist, wo eine wenigstens relativ starke staatliche Ordnung bestanden hat. Wo heftige Unruhen längere Zeit angedauert haben, konnten keine oder allenfalls für unsere Fragen unbrauchbare, sehr kurze Inschriften entstehen. Wir
ten (p. 16ff.};'dort ist auf p. 18 bereits die „Ausflankierung des Gerichts durch Magie" für den Köfttg-in den Pyramidentexten angenommen {mit Verweis auf JtrsKXR, Pyxamidenzeit, p. 80ff. und p. 91 ff.). - Gewiß kann eingewendet werden, ' ^ daß das Totengericht auch in der 5. Dynastie nicht in den Grabinschriften L , erscheint. Aber erstens halte ich es für wahrscheinlich, daß das allgemeine Toten-. gerieht, das. eben etwa« anderes ist als alle älteren Gerichtsvorstellungen, erst allmählich im Laufe dieser Dynastie ^einen größeren Raum in der Vorsteiluhga. weife einnahm; zweiten* war die altüberlieferte Nennung einer eventuellen Ge richtssitzung auf besonderen Anlaß wohl nur schwer zu verdrängen, denn die Androhung di«er speziellen Gerichtssitzung entspricht besser dem Zweck der Grabinschriften als die Nennung des allgemeinen Gerichts, dem doch der Tote seibat unterworfen ist; drittens ist es eben ein Unterschied, ob man sich an althergebrachte Vorstellungen halt und Neues nicht erwähnt, oder ob man in neuer Weise gewah*ät ig-selbst mächtige Drohformeln schafft. Daß' der als zweiter genannte Punkt nicht allein das Fehlen des allgemeinen Totengerichts in den Inschriften der 6. Dynastie au erklaren vermag, zeigt - abgesehen von der. an dritter Steife genannten Überlegung — die Tatsache, d&ß später (von der . 11. Dynastie an) das Totengericht, wenn auch recht,selten; in solchen Inschriften * vorkommt; angesichts der Menge des Materials aus der 6. Dynastie spricht das vollkommene Fehlen, einer Anspielung für sich. M Ein Gesamtbild m entwerfen ist nicht unserer Aufgabe. Ergänzend soll wenig ster* bemerkt werden, dafl das, was Körens in der Schrift gleichen Titels die „Heraufkunft des transzendenten Gottes in Ägypten' nennt, bereite im späteren A R eingesetzt hätte. Von daher bekommt der Vorstoß däes Menschen.zur; Eigenmfchtjgkeit eine reinlich* Begründung und größerer geschichtlich?« Gewicht. - Dia nicht sa vermsideoda Anwendung von nicht ganz ungefährlichen Sehlagworten wie „reaathre Individualiawrung'' bitte ich zu entschuldigen. * Auf das Problem, das mit den Worten ..scheinbar unreflektiert" angeachnittan isjfc^kann nicht eingagsngen werden. Ein Zwang «u auaachliaßender Reftektkmbestand f&r Ptahhotep keinesfalls.
140
G Da« Probten» der „Antwort" und anschließende Fi
G. FKCHT • DerVorwurf an Gott in den »Mahnworten de« Jpu-wer«
141
beschränken uns auf Mo'alla, Theben und Dendera im Süden und auf
sung (Opferliste} als „Odria" tituliert wird. Da* kähi-bereits gelegentlich
Assiut und Saqqara im heraJdeopoliUwiisehen Teil des nördlicheren Nil
in der 6. I>vnaatie vor ( F i s e * * » ^ 37, n. 2, K^«3;^^n^a^bfiD?^I>
tftls. In der Abgrenzung der zwischenzeitlichen Texte folge ich den sehr
176 mit n. 78). Die bekannte übernähme des Oeiris-„Titels" gehört zur
reduzierten Anaätzen von W . Schenkel*. Damit schrumpft das Korpus
Usurpierung de« königlich-göttlichen Sonderstatus und damit in den-
der relevanten Inschriften, ein Übergreifen m das Mittlere Reich wird
Bereich menschlichen Streben« nach Eigenmächtigkeit im Tod. Diese
aber mit Sicherheit verhindert. Texte, die nach der Reichseinigung der
Tradition spielte also im Bewußtsein jener Menschen, deren dürftige
11. Dynastie entstanden, werden nicht mehr herangezogen.
Stelen wahrlich nicht von Macht und Reichtum zeugen, eine so domi
Neue Drohformeln, die aber im alten Geist der 6. Dynastie gehalten sind, treten im Süden in Mo'&lla auf. sie liegen zeitlich ror der geschicht
nierende Rolle, daß bei ihnen 4 » Oäns-sein relativ öfter bezeugt ist als spater im Mittleren Reich'*,
T~
lichen Wirksamkeit derthcbanischen 11. Dynastie. Der Gaufurst Anehtili,
Darüber hinaus ergeben diese Stelen inhaltlieh für unsere Fragen
der sich in der prahlerischen Diktion seiner Inschriften als ein ..Gewalt
nichts. Dennoch sollen die drei Beispiele, die Fischer zusammengestellt
tätiger" (shm-jb) ausweist, droht dem Frevler gegen sein Grab mit
hat, metrisch umschrieben werden, Sie zeigen nämlich, wie man sich
Zorn des Ortsgottes, ohne auf eine wie immer geartete Gerichtssitzung
über die Armseligkeit der Mittel hinweghelfen konnte. Die Aufschriften
zvf verweisen27.
sind nicht etwa metrisch in dem Sinne gegliedert, daß eine angenehme
Später sind neue Formeln mit ähnlicher Tendern aus zwei Gaufürstengrabern von Assiut belegt, den Gräbern I V und III* 8 . Soweit die teilzerstörten Texte Schlüsse zulassen, scheint auf ein spezielles Gerichtsver fahren indirekt hingedeutet zu sein: Grab IV (Z. TS) ,eintreten in der Nekropole" für den Pietätvollen; Grab I I I (Z. 67} wrf' ..richten" in unklarem Kontext (fraglich, ob ein Jenseitsgericht genieint ist). Die Drohungen gehen jedenfalls weit über das hinaus, was man von einem jenseitigen Gericht erwarten kann. z. B. Grab I I I , Z. 71: Abscheu der eigenen Verwandten vor dem Frevler. Alles in allem steht A«siut also dem Befund aus den Residenzfriedhöfen der 6. Dynastie recht nahe.
Ordnung von Versgruppen und Strophen zustande käme. Sie bestehen
In Saqqara ist die Tradition des Alten Reichs naturgemäß besonders stark, und das erschwert die Aussonderung der in die Erste Zwischenzeit gehörigen Stücke. H. 6 , EiSfiBfcB hat in ZÄS 90. 1963. 35ff_eine Stele 4er Zwischenzeit unter d\ra-Ttterl''A Stela of the Heracleopoht&n ^enod ät Saqqara: the Osiris Tti^publiziert und gedeutet. Die Stele ist dürftig, für Drohformeln oder Biographie ist kein Raum. Bemerkenswert ist aber, wie Fischer hervorhebt, daß auf ihr wie auch auf ähnlichen gleich zeitigen Stelen der Verstorbene im Zusammenhang mit der Totenspei
** FmäS (1962), MHT (1965). In einigen Punkten zweifle ich an Sehenkefa Datie rungen, ins gro0en ganzen glaube ich mich ihm anschließen zu soHen. Ohne lunfangrtsiche eigene Untersuchungen kleinere Korrekturen vorzunehmen, wäre sinnlos; dazu ist hier außerdem nicht der Raum. " J . VAKPUER, Mo^aüar-fr- 20frftv = ,4racr: X» 8" (II, 9, 3-111,7); neueste Über setzung (mit Literatur): S C H K N X K , MHT § 37 F, p. 50f. " H. BRUXJTER, Die Te*te aus den Gräbern der Hermkleooojftetucettvon Smt, p. 60-<J2 = p 29 (IV, 66-68, 76-80); p. 49f. = p. 19 (IH, 67-64); p. 50f. = p. 19 (III, 65-71;. Jüngste Übersetzungen mit Literaturhin weisen bei SCHKXKKL, MHT, pp. 74f. und 83.
aus Titeln
und
Namensnennungen.
Opferforaneln
und
bescheidenen
Opferlisten. Alle drei Stelentexte ergeben aber, wenn man die Verszahlen zusammennimmt, neun oder achtzehn (2 mal neun) Verse: man bemüht als*» die Zahl neun, der der Begriff des Umfassenden, der Gesamtheit innewohnt. Übersetzungen gebe ich nieht Ä ;
Stele de« Jtj (IS Verse): |
ktp-dj-njsui
\
jmj-trt
Jnpw
tpj-dtrj
nbti-dsr
pri-krw ni-hrj-k >6 Jtj hip-dj-njsui qrs.tj
kntj-sk-ntr
nfr m-hrt-ntr
hrj-k>b-sm*w
Jtj
krj-kyb-smsw km-ntr-Mmtc jm>kw krj-hib
jmj-rnpt
hrjsM>
it-pr-dwit
krj-hlb-snigw smr-w'lj
nb-Jpw
Jtj
jrj-nfrhHm-tbkr-nbw.f
m>?-nfne-nbw.f
Jtj
*• Vgl. auch KKKS, Totengiaubeo*. p. S27, «weiter und dritter Absatz. *• Die syntaktisch ganz einfachen Texte lassen die Unterschiede zwischen dor Metrik de« ARJ(etn«chfcaÖtK4i der Herakleopolrtenherrachaft) und der dee MR (eraschliefltich der thebanischen 11. Dynastie vor der Re»chs©uugung) nicht in Erscheinung treten. Wir können sie umschreiben, obwohl damals in Saqqara noch die AR-Metrik m Geltung gewesen sein muß.
142 ,
G. FECHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten de« Ipu-' hrj-hlb jum-dSrt fy$-t hi-hnqt hi-jhw
' *♦ -
hi-mnht
Stele des Jw.f-n-mwt.f htp-dj-njswt
nur MR-Metrik fest; die betreffenden Sprüche müssen also wirklich, so weit sie aus dem alten herakleopolitanischen Bereich stammen, nach der
(9 Verse):
"
Reichseinigung ihre uns bekannte Redaktion erfahren haben. Dieses Er gebnis ist jedoch nicht allgemeingültig. Ich glaube mit Gewißheit sagön
Jnpwtpj-dw.f
zu können, daß die Texte der Särge des Mzlyt) ä ü s T ^ i u t , die nach allge meinem Urteil, dem sich Schenkel mit neuen Begründungen anschließt,
Jwj-n-mwt.f
besonders alt sind, nicht die Metrik des Mittleren, sondern die des Alten
jmikü'hr^Wsjri'Jw.f-n-mwt.f
Reichs gebrauchen. Ob das beweisend wäre für die Niederschrift vor der
jm ihio frr-nbw.f Jw.f-n-mwt.f .v
smr-w'tj Jw.f-n-mwt.f
hhi hi-knqt
Keiehseinigung, oder ob im Bereich der Sargtexte, die nicht für die Augen der Grabbesueher bestimmt w.aren, Verzögerungen in der Umstellung auf die neuen metrischen Regeln eintreten konnten, müssen wir offenlassen:
hi-jhw h>->pdw fi)-ss hl-mnht
Rei chs an; da nicht alles Material nachprüfbar ist, bezeichnet er dieses her Sargtexte auf iliren metrischen Bau untersucht habe, stellte ich fast
jmj-wt nb-tl-d$r prt-hrw n-pn>hw
die Niederschrift der Sargtexte nach der Reichseinigung des Mittleren Ergebnis als „sehr wahrscheinlich" (FmäS, pp. 110-123). Soweit ich bis
fy'-jpdw
n-Wsjrt-^rj-hSb-smsw Jtj
(
143
Durch das gar,*e Land verbreitet sind die Sargtexte. W . Schenkel setzt
wr-fdt Jtj hi-is
C D M Problem der „Antwort" und anschließende Fragen^
ein Beweis kann ja ohnehin einstweilen nicht geführt werden, da die
n-Wsjrt-Jw.f-n-mwt.f
AR-Metrik noch unpubliziert ist, und da außerdem nur die Heranziehung Stele der Stt-(jjj-tnw)
großer Textmassen, zu einem schlüssigen Ergebnis führen könnte. Gleich
(18 Verse):
gültig aber, wann die Sargtexte niedergeschrieben wurden, existiert
jmthwt hkrt-iv'tt-njswt SU-(jjj-tnw} hJ-tfr?-hnqt
haben sie (mit AR-Metrik im herakleopolitanischen Raum)
h?-jhw hy-lpdw
K E E S , Totenglauben 1 , p. 225f. Bekanntlich mangelt es in ihnen nicht
lii-Ss k*-mnht
an Formulierungen, die genau denselben Geist atmen, wie die eigen
n-Wsjrt-Sti-dJj-tmv){ h&st-Il wtkrw
mächtigen
Sit-ijjj-tnw)
htp-dj-njswt Jnpw tpj-dw.f jmj-wt nb-tS-dsr prj-n.s hrw m-js.s n-krt-ntr hkrt-w'tt-njswt SH-(jjj-tnw)
Wir wüßten gerne, ob Sargtexte vor der Reichseinigung in ganz Ägypten als Ritüaftexte verwandt worden smd. Eine Entscheidung ist unmög lich. Nur soviel läßt sich sagen, daß der Geist dieser Texte zu dem, was an Drohformeln aus Mo'alla und vor allem aus Assiut bekannt ist, und auch zur Beliebtheit des Osiris-Epitheta in Saqqara recht gut paßt. Es ist vielleicht kein Zufall, daß der Spruch 149 (CT I I , 2*26-253). in dem sich der Tote zum „Menschen-Falken" verwandelt, um an seinem Gegner und des sen Angehörigen grauenhafte Rache zu üben v gerade auf Särgenaus Assiut
jmfywt bk^-w'tt-njstel _ .
Drohformeln.- der 6. Dynastie. Die Selbstherrlichkeit de&
Menschen, die magische Bewältigung des Todes feiert hier Triumphe.
| jmlhwt hr-Hwthrw nb{t)-nki-rsjt 1 hkrt-wHt^wtJin^,ntr,JKwthrw
natürlich
bereits in der Zwischenzeit; zu ihrer Verwendung als Ritualtexte s.
(zehn Texte auf den inneren und äußeren Särgen zweier oder dreier - "
hm{t)-nir-Hwthm.ßjt-(jjj-tnw}
Personen, dazu wahrscheinlich Pap. Berlin 10482} und El-Bersha {drei |
Texte auf den Särgen dreier Personen) belegt ist, das heißt aus den süd-
jmfhwtjikrt-w'tt-njawt
kehen Hauptorten des alten Herakieopolitenreichs, und daß die Hälfte
\ hm{t)-ntr-^wthrw JS!t-(jjj-tnw) bkrt~w
aller T«xte und Textvarianten von den Särgen des MthXj (Assiut) stammt, Sit-ijjj-^v}
also von einer der früheste-i Bestattungen, die Sargtexte aufweist. Von Gräbern in TheberL aus dem reichlich Inschriften der frühen 11.
M( <
144
G. FSCHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten de« Ipu-weri
Dynastie (vor der Reichseinigung) erhalten blieben, sind mir keine Drohformeln bekannt; das scheint weiterhin auch für die Provinsstädte des thebanischen Bereichs zu gelten. Gewiß ist diese Beobachtung mit Vor sicht KU werten, denn es fehlen relativ gut erhaltene große Graber, die mit Mo*«Ha oder Assiut vergleichbar wären, immerhin gibt es auf den erhaltenen Stelen und Bauelementen viele Totentexte und auch Anreden an die Grabbesucher. Das Fehlen von Drohformeln wird also wohl mehr als ein Zufall sein. Wenn das aber richtig ist, bleibt nur der Schluß übrig, d&ß die thebanischen Teilherrecher die Drohformeln abgelehnt haben. N Eine andere ErklärungBmöglichkeit sehe ich nicht. Bekannt waren die Drohformeln dem Prinzip nach ohne Zweifel; wenn das bewiesen werden mußte, wurde der Hinweis auf Mo'alla genügen. Größere innenpolitische Sicherheit kann jedenfalls nicht die Ursache für den Verzicht auf Drohun gen sein, denn es fehlt auch der einfache Hinweis auf ein jenseitiges Ge richt, das den Frevler bestraft, und solche Hinweise waren auf den memphitischen Friedhöfen seit der 4. Dynastie üblich. Man kann sich in Theben vor und während der gefahrlichen Auseinandersetzung mit Herakleopolis nicht sicherer gefühlt haben als die Memphiten der 4. und 5. Dynastie. Der Ausfall der Gräber von hohen Residenzbeamten der Hauptstadt des nördlichen Rivalen Herakleopolis beeinträchtigt jeden Deutungsver such. Nur Herakleopolis selbst wäre mit Theben wirklich vergleichbar, und solange dieser Vergleich nicht durchzuführen ist, dürfen wir die Möglichkeit nicht ausschließen, daß auch die Herakleopolitenkönige in ihrem engeren Einflußbereich die Drohfonneln als Ausdruck mensch licher Selbstherrlichkeit unterdrückt haben. In der späteren 11. Dynastie, aller Wahrscheinlichkeit nach später als die Reichaeinigung, gibt es wieder Drohformeln. Ich nenne die Stele des Jtj, Turin Suppi. 13114 in der neuen Deutung SCHJLSKXLS (MHT, § 468 __"_,.. mit Literatur). Das ist der Übergang zum Mittleren Reich; nach der Einigung gibt es ja auch mit Sicherheit Sargtexte in Hieben und anderen Orten des alten thebanischen Teilreicha. Beiden Teilreichen vor dem Sieg der Thebaner ist die Weiterentwick lung der idealbiographischen Elemente gemeinsam, also der „Phrasen sozialen und ethischen Inhalts". Daß sich das Selbstbewußtsein theba, nischer Beamter etwas anders äußert als das der Gaufursten von Assiut, fallt gegenüber dieser Gemeinsamkeit nicht ins Gewicht. Motivierung des rechten Handelns kennen schon die AJl-Inschriflen; v^. d^ Steüensammlung bei EDBX, MDIK 13, 1944, 34ff. ftiS?)»: „(4a) ich wollte, —
**fc»wjscheö w» vermehren. Ana EDULS eigener Feder mertve ich „Inschriften de* Alten R**ha I " , ZÄS 79, 1954, llff. (Gaurawtrjjjf vonEdfu). - Edeb ente Gruppe „da ich wollte, daß es dadurch den Leuten gut gehe" (A) steht nicht . syntaktisch, aber inhaltlich auf^einer anderen Ebene.
. ■ .
.
■
•
C Das Prdfeletn der „Antwort" und anschließende Fragen
.
-
-
■
145
daß es mir (dadurch) gut^gehe bei dem (großen) Gotte (und bei den Menschen)". Daraus wird in der Folgezeit n-mrwtnfr-rn.j „damit-meinName-gut-sei" (EDBX, loc. cit., p. 37 mit Verweisen). Daß der Name, die Erinnerung, gut bleibe, ist eine in der Zwischenzeit öfters ausge sprochene Hoffnung (vgl. auch Merikare, E 41 und POSENERS Bemerkung dazu, Annuaire 66* annee, p. 34Ö). Im GrabTV\tan Assiut ist das zusam men mit der Aussicht auf Annehmlichkeiten nach dem Tode genannt, im Zusammenhang mit dem Tempelbaü für den Lokalgott; der auch die Wohltaten im Grabespendet (Zeile 23 ff). Ai»iut, Grab III;Zene 13 ff., sind das gute Andenkeny das Dauern auf Erden, das Vfefkiärtsem in der Nekropole und die glückliche Nachfolge des Sohnes als Belohnungen, für gute Werke a^ den Menschen verbunden..-In Theben" versichert ;Antef Wlh-nh: „ich-war-groß m-ineinein^ameh/'dürch^ ich-meinem-eigenen-Sohn-vermacht-habe", und er tat Gutes: ,,damit- " mein-Name-[le]be-in-ihr (oder; unter-ihnen) in-Ewigkeit ühd-Dauer'' (TPP1, § 16, Teile der Zeilen 4 und 6). Zur gleichen Zeit begründender Thebaner Dir) seine Wohltäten mit dem Wunsch, auf Erden zu dauern und in der Nekropole zu leben (TPPI, § 19, Zeilen 5-6) -der Sinn ist klar, die genaue Übersetzung nicht eindeutig, da ein Schreibfehler vorliegen wird. In einem Dendera-Grab (Stele Or. Inst. 5617) hofft der Grabbesitzer, daß seine guten^Taten seinen Namen auf Erden schön sein lassen und ihm irgendwie die Gunst des „großen Gottes, Herrn des Himmels" einbringen; der Text ist teilweise zerstört (vgl. MHT § 115). In einem anderen Den dera-Grab hofft man auf Grund sozialer Wohltaten auf die ,,Ehrwürdigkeit bei den Göttern" und vielleicht - in zerstörtem Text - auch wieder auf Angesehensein unter den Menschen (Schriftband des Mrj-Pthj, siehe MHT § 120 mit Literatur). Zwei Grabbesitxer in Dendera leiten von der ordentlichen Bezahlung der Handwerker, die das Grab erbauten, die Hoffnung ab, daß dieses Grab dauern möge (MHT 1125, § 139; dasselbe wahrscheinlich § 140 und § 179). Dieser kleine überblick, der erstens keine Vollständigkeit anstrebt, zweitens alle Texte vermeidet, die in die Nahe der Reichsei^ugung ange setzt werden können, zeigt nichts weiter, als die Verknüpfung des rechten Handelns mit Jenseitehoffnungen, <|as heißt einen Weg zur Ethi8ierung des Totenglauben». Die besondere Bolle des „guten Namens" gehört einerseits mit hierher, denn die Beliebtheit bei der Nachwelt ist eine Garantie für piet&fcvolles Verhalten und Fortführung der Toten speisung; andererseits spricht daraus das Selbst hewvßteein der Menschen, das Bedürfnis nach Anerkennung, aber dieser Ruhm, wird zu der Zeit der beiden rivalisierenden Teilreiche, wenigstens in den idealisierenden. To tentexten, überwiegend ia der Leistung für die Mitmenschen, beziehungs weise für den König oder einen Gott gesucht. -
y
146
G. F E C H T • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten de« Ipu-wer«
C Da« Problem der „ A n t w o r t " und anschließende Fragen
Wir empfinden im herakleopolitanischen Bereich einen Widerspruch
. einfach primitiv war, zeigt allerdings der großartige Hymnus des Antef
zwischen der Eigenmächtigkeit der Drohformeln samt der Übernahme
Wih'nh
des Osiris-Epithets und der ethischen* Begründung von
Jenseitshoff
sichtigt lassen, weil seine Datierung in die Erste Zwischenzeit nicht
nungen, Allerdings ist zu beachten, daß dieses ethische Element uns ja
ganz sicher ist. Das Bild geistiger Geschlossenheit wird durch die Grab
nur von den Gairfürstengräbem in Assiut bekannt ist, aber die Formu
stele des Antef Wlk-'nh
lierungen in dem jüngeren*Grab I I I sind so allgemein menschlich gehalten,
Passagen zitiert haben.. Der König gebraucht unter anderem „Phra
daß wir darin eine verbreitete Anschauung sehen dürfen. Diese Span
sen ethischen und sozialen Inhalts", die auch in der Inschrift eine«
(TPPI
§ 15). Das Antef-Harfnerlied müssen wir unberück
( T P P I § 16) gestützt, aus der wir oben zwei •
nung zwischen Magie und Ethik, wenn wir die Sache einmal mit Schlag
Beamten stehen könnten, und er wendet sich.im ,, Anruf an die Lebenden"
wörtern umreißen, setzt die Tradition der 6. Dynastie des Alten Reichs
sehr schlicht an die Menschen, ,,die auf Erden sind", seine Wünsche
fort und ist von der Reichseinigung des Mittleren Reichs bis zum Aus
für die Totenversorgung unterscheiden sich von denen seiner Untertanen
gang der ägyptischen Kultur alles in allem ein zwar nicht im einzelnen,
nicht; mäh vergleiche T P P I § 16 (König) mit T P P I § 17.(-ein Beamter
aber in der Gruhdgegebenheit allgemeinägyptischer Zug. Die geistige
des Königs): der ,,Anruf an die Lebenden" ist praktisch identisch.
Auseinandersetzung und Klärung wird hier, im herakleopolitanischen
Der große Widerspruch zur Selbstherrlichkeit des Menschen gegen
Bereich, in einer anspruchsvollen Schicht ausgetragen, in der Schicht,
über dem Jenseitsschicksal ist das allgemeine Totengericht in seiner
aus der die Literaturwerke stammen: Die Lehre für Merikare. der Text
kompromißlos ethischen Ausformung, in der e» uns in der Lehre für >
splitter einer „Antwort" des Schöpfergotts aus den Sargtexten und wohl
Merikare entgegentritt. Die ausschließlich ethische Begründung ist um so
noch weitere Bruchstücke literarischen Charakters in diesem Korpus der
beachtlicher, weil der Zauber ausdrücklich als Gabe Gottes an die Men
Totcnliteratur. vermutlich auch - in der Datierung nicht ganz so sicher -
schen, als Waffe gegen Schicksalsschläge im irdischen Dasein, in anderem
die „Klagereden des Bauern" oder doch eine Vorform der uns überiiefer-
Zusammenhäng (Fürsorge Gottes) genannt und anerkannt ist (E 1&6
,s. letzter _ ten Erzählung32. Inwieweit die in solchen Literaturwerken auf einem Nachtrag
147
bemerkenswert hohen Niveau geleistete Bewältigung der geistigen Pro
bis 137),. Ich übersetze die berühmte Stelle. Strophen und Verse teile ich ab, gebe^jedoeh keine Kola an, da AR-Metrik vorliegt (E 53-57);
t. Nachtrag
blematik der Zeit auf breite Volksschichten eingewirkt hat, ist nicht zu erkennen. Bei den Gaufürsten von Assiut müssen wir gesteigertes Selbst bewußtsein voraussetzen, was nicht die günstigste Voraussetzung für eine Beeinflussung durch die Literatur der Residenz darstellt. Das Fehlen von Zeugnissen königlich herakleopolitanischer
Beamter macht
Die Richter, die den Bedrängten richten,
(
sich
du weißt, daß sie nicht milde sind an jenem Tag des Richtens des Bedrückten,
wieder empfindlich bemerkbar.
in der Stunde dea Ausübens der Obliegenheit: Schlimm ist der Ankläger, der ein Wissender ist.
I m thebanischen Bereich scheint die Lage anders zu sein. Wenn wir das Verschwinden der Drohformeln richtig interpretieren, war die Beein flussung der Bevölkerung durch Weisungen politisch oder geistig füh
Verlasse dich nicht auf die Länge der Jahre,
render Kreise stark. Das hätte seine Entsprechung in dem strafferen
sie sehen das---Leteetr-aia eine Stunde a n ; .
politischen Gefüge des thebanischen Teilreiehes, an dem nicht zu zweifeln ist. Thebanische Literaturwerke kerinen wir nicht, ob es eine eigene
wenn ein Mensch übrigbleibt nach dem „Landen' (im Jenseits),
literarische Produktion gab, ist unbekannt. Daß man literarisch nicht
sind seine Taten neben ihn gelegt zu Haufen.
M
- Eine philologische und metrische Untersuchung des ,,Baaern" >st inzwischen ab geschlossen.-Es erwies sich, daß MR-,Metrik angewandt krt; Spuren von A R Metrik sind problematisch. Aus Gründen, die hier nicht dargelegt werden können, ■ halte ich den „Bauern" für ein im MR mehrfach überanoefcete« Werk der- Herakleopolitenzbit (Korrekturzusatz). - Ob der „Lebensmüde''nochin die Zwischen zeit gehört, ist fraglich; die Metrik ist die dea MR, da« heißt, daß der T e x t auf jeden Fall, wenn er doch älter wäre, überarbeitet worden igt.
|
Die Ewigkeit bedeutet ja das Dortsein,
[ ein Tor ist, wer tut, was sie mißbilligen.
1
,* , -—^~-
Doch wer zu ihnen gelangt, ohne Frevel zu oegehen, . der wird dort sein wie ein Gott: frei schreitend wie die Herren der Ewigkeit.
^
g. feUter Xftchtra«
148
C D«* Problem der .»Antwort" und *n*chUeü*»nde Frag«»
G- FKCHT • Der Vorwurf an Gott in den »lUhnworten de« Ipu-wer*
Ich will diesen Abschnitt von vierzahn Versen nicht kommentieren; worauf es hier ankommt, erklärt sich von selbst. Doch ist es angebracht daran zu erinnern, daß wir uns den „Vorwurf an Gott" aus den Admonitions gleichfalls als eine Konfrontierung von Mensch und Gotk im Jenseitr vorstellen müssen. Wir gebrauchten oben (p. 47) die provo zierend gemeinte Formulierung vom „umgekehrten Totengericht'\ In der Lehrefür.Merikare sind die Gewichte grundlegend verschoben, die J^erantwortung liegt Tdletn beim -Menschen. Wir, erkennen die Nähedieser Haltung zu dem „Ahtwort"-Text, der in die Sa^gtext^L^eratenisJL Aus dem thebanischen Bereica kennen wir nichts Entsprechendes, und das kann-auchnicht anders sein, denn Literaturwerke sind uns nicht überliefert,".wobei es/ wie gesagt, offenbleiben muß, ob es überhaupt umfängreichere literarische Neuschöpfungeu gab. Ich glaube aber in der Stele: des £tj aus, der Zeit des Antef Nkt-nb-tp-nfr eine Anspielung auf eine abydemsches Form des Totengerichts zu rinden. Der thebanische Text ist zeitlieh nicht allzu entfernt von „Merikare" anzusetzen. Er bringt keineswegs eine Schilderung, aber die Verwandtschaft mit der späteren Stele des „Generals Antef" (Ny Carlsberg E. 822, zuletzt MHT | 499 mit Literatur-wichtig: CLERK, BIFAG 30, 1931, 425ff.) ist nicht zu verkennen. Wie dort ist die - freÜich noch undeutlichere - Anspielung auf das" Gericht mit anderen Elementen des Jensertsglaubens verbunden. Ich umschreibe und übersetze Zeile 3-4 der vertikalen Inschrift B der Stele des ftj (TPPI, § 20, p. 16).
j 2 dlj.f-b)? nmj.f-hrt \ 2 fr.f n-ntr-') 3 zmLf-ti m-htp r-jmnt-nfrt 3 wn-n./ zmjt rmn.s 2 dj-jmnt 'jwf.s-r.f i -
2 spr.f r-d2d>t-nir 3 dd.tw-n.f jj'Wi m-htp 2 jn-wrw nie- Ibdw
{
2 djiw-n.fljwj 2 m-n&xnt hr-w>wt-jmnt
\
149
( 3 4#/*?ri*-Wp„ I 3 r-*H r4m ntj-W$jrt-jm 3 wpjj-w>i*et-mrri.f r-tbkict jmt tl-dtr 3 dj-n.f jmjw-b'k \sn, 2 Kr-w*rf nijt-ktpwt 3 kl.f-hn'.f htjHCt.f m-blh.f
,
/
2 fmihcTti
"
2 Möge-er-über-den-,,Ehernen"-setzen, moge-er-über-denHimmel-ziehen, 2 moge-er-aufsteigen zum-Großen-Gott;
*H
1
3 möge-er-landen in-Frieden zum-Schonen-Westen, 3 möge-dje-Begiäbniswiiste für-ihn^öffhen ihren-Ar 2 moge-der-Westen ihm-seine-Arme-reichen; 2 müge-er-gelangen zum-Richterkollegium-des-Gottes, 3 möge-ihm-gesagt-werden .willkommen, in-Frieden V 2 vonseiten der-Großen von-Abydos. 2 ^lö^n-ihrfl^gereicht-werden die-Arme 2 in-de*-n£m<-Barke auf-den-Wegen-des-Westens; 3 .möge-er-wandeln schön und-in- Frieden 3 zum-Horizont, zu^Ier-Stelle, wo-Osiris-ist. 3 rno^-er-bahnen-die-Wege-die-er-würiseht zu-den-Toren, die-im-abgeschiedenen-Land-sind; 3 mögen-die-im-überfluß ihm-geben ihre-verbrieften-Reohte 2 in-dem-ir4rt-Distrikt, der-die-Opfergaben-gibtT 3 indem-sein-Ka-bei-ihm -ist und-seine-Opfergaben vor-ihmsind: 2 der-ehrwurdige Ttj-
Die Gliederung wird von dem zugehörigen vorangehenden Tertteil (B, Zeilen 1-2) bekräftigt, denn dieser besteht aus zwei Strophen zu je sieben Versen. In dem vorgeführten Textstück umfaßt die erste Strophe (acht Verse) die Wege in* Jenseits, die Strophe endet mit dem Bestehen de« osirianiachen Totongericht« in Abydos, auf das, wie auch in späteren Texten noch oft, nur vorsichtig hingewiesen wird. Die zweite Strophe (acht Verse) hat das Leben im Jenseits zum Inhalte Man beachte, wie das abschließende „der-ehrwurdige Tif' *k EiMelvers durch das Perscn
150
t. XMfcu««
.--
-_
C Das Problem der „Antwort 1
G. FECHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten des Ipu-wen
und anschließende Fragen
J51
n&lsuffix (m-öM./ „vor-ihm") deutlich vom Textfluß abgesetzt ist. Man
zu Gott finden, konnte. Poch wir wollen diese Gegenüberstellungen, die
hätte ja, wäre das nicht beabsichtigt, sicherlich m-blhjmlhw
J | / „vor-
sich weiter ausbauen ließen, nicht mehr ausführen. Wir erwähnten be
dem-ehrwürdigen .TU" bevorzugt. Mit der gewählten Methode erreichte
reits, daß die: Lehre für Merikare in großen Partien tatsächlich wie eine
man die Gliederung in 8 -f- 8 Verse und konnte die Namensnennung auf
Antwort auf den „Vorwurf an G o t t " wirkt. Sie ist eben eine Antwort auf
alles Vorangehende beziehen33.
Problemstellungen der frühen Ersten Zwischenzeit.
Wir sehen also, 4 a ß die Entwicklungslinien im Süden wie im Norden
AYorauf m un* ankam, hoffen wir einsichtig gemacht zu haben. Geistig
doch recht parallel verlaufen sind, bei allen Unterschieden im einzelnen.
führende Kreiae Ägyptens überwanden die Krise, die mit der 6. Dynastie
-Als wesentlichen Unterschied vermuteten wir ja eine stärkere Einfluß
bereits sich ankündigte und im Zusammenbruch gipfelte. Man durch
nahme der bestimmenden Stellen auf das Gehabe der Menschen im
dachte durchaus SEonaftquent die Probleme, die uns im „Vorwurf an
thebanischen Sudreich, Wenn die außerordentlich interessante und be
G o t t " in einer Weiae vorgetragen wenden, die uns Heutige
reits oben (p. 124);ron uns genannte These, die J . Y O Y O T T E in ,.Le jiige-
zu berühren vermag. Ma» zog im einzelnen Folgerungen, die nie mehr
° merit des morts" (Sources orientales 4), pp. 63-65 vorgetragen hat, das
ganz verlorengingen» wenn auch, ägyptischem Wesen gemäß, die Viel
wieder
richtige trifft, dürfen wir damit rechnen, daß gegen Ende der herakleo-
falt und Buntheit mannigfacher Traditionsströme bald wieder das Bild_
pohtanischeh Periode auch im Norden wenigstens auf die höheren Wür
beherrschte.-. Daß die Eliminierung der negativen ^vorgeburtlichen. Prä
denträger ein bestimmender Einfluß vom Königshaus ausgegangen ist.
destination in ihrer radikalen, das Jenseitsgeschick umgreifenden Aus
Yoyotte hält es mit guten Gründen für wahrscheinlich. daB das im Toten
prägung als Folge der Auseinandersetzung in der Ersten Zwischenzeit
buchkapitel 125 überlieferte erste Ritual für den Gebrauch der herakleo
bis zum Ende der.ägyptischen Kultur hin wirkte, zeigt uns, wie bedeut
politischen Könige in "einer frühen Phase dieses Herrscherhauses ge
sam das Problem der Schuld und Verantwortung war und blieb: Schuld
schaffen worden sei, das zweite Ritual aber gegen Ende der Herakleopo-
und Verantwortung.zwischen Gott und Mensch, das zentrale Thema des
Utenzeit für
„Vorwurfs an Gott" in den Admonitions und jener Antworten, die der
die hohen; Beamten. Eine
metrische Untersuchung des
Kapitels konnte zeigen, ob uns eüi herakkopolitanischer Originaltext
ägyptische Geist auf den .,Vorwurf"
überliefert ist - das würde AR-Metrik --voraussetzen - (der eine-späten'
Formen und in mancherlei Überlagerungen auch ein zentrales Thema
_ Überarbeitung, was erheblieh wahrscheinlicher ist, an der Bedeutsam
unserer eigenen Zeit, die wohl leider stärker zu simplifizieren geneigt ist
keit der These Yoyottes aber nichts ändern würde.
*
*
#
gefunden hat; in gewandelten
und weniger Kraft hat. die in sich notwendigerweise widersprüchliche Wahrheit durchzustehen, als der ägyptische Mensch vor viertausend
'
Wir könnten noch manches zur Sprache bringen. Es ließe sieh zeigen, wie in der Lehre für Merikare betont wird, daß der Gott die Bösen und allgemein die Charaktere kennt; im „Vorwurf' war sein Nichtkennen Quelle des Übels. Es ließe sich weiter aufweisen, wie in der Lehre die Nähe Gottes zu den Menschen herausgehoben wird - ,,er hat sich einen Schrein hinter ihnen errichtet, wenn sie 'weinen, dann hört er es"' (E 134-135) - , während im „Vorwurf" der leidende Mensch keinen Kontakt ** Bezeichnend anders sieht das in dem ersten Teil de« Text*» B aus, der ebenfalls mit einer Namensnennung schließt. Wie die Einteilung {*-f-7 Verte) das erfor dert, ist die Namensnennung dort durch die Präposition * „für"' in den syntak tischen Zusammenhang einbezogen; die xjrette der Siebenverse-Stropheu endet: „fiu--den-Sch«tzverwalter und-Königsaufwärter, / den-eh'Trftrdigen ftf*. - Die Extrapolierung des Namens, der damit alles Vorangehende auf sich zieht, ist nur im Schluß de* Geeamttextes sinnvoll
Jahren.
Nachtrage
153
Nachtrag 1 zu p. 13: Wie im Haupttext gesagt, hatte der Admonitions-
NACHTRÄGE
Redaktor zweifellos bereits eine entstellte Vorlage, in der mtjwjt .Tanktägerisches Gerede" in msjwt „Kinder" verderbt war. Das Attribut 'SH „viel" zu msjufjt hat er doch wohl als r,(Menschen)menge" *ii{u-)t gedeutet, die Schreibungen können ja identisch sein: „die Kinder der Menge". Diesen Unsinn hat er den Bedürfnissen seines neuen Kontextes angepaßt, indem er daraus „die Kinder der ,Fürsten*
Nachtrag zu p. 10: Siehe jetzt auch J O H N VAN S I T B R S , The Hyksos
(Edeln, hohen Beamten)" machte. Zur Verdeutlichung und in A n
(1966), pp. 103-iSO. -i Vorläufer von J . VAN SETERS, die die Admö-
lehnung an den Gesamttenor des weiteren Kontextes hat er das
nitiona mehr oder weniger „später" datierten (ab Herakleopoliten-
Ä >"(«?) „sind geworfen" nach den „Kindern der Edeln" eingefügt,
zeit) außer Gardiner (cf. hier n. 10 auf p. 15): W. CZBRMAK, Melanges
weil eine einfache Feststellung, daß diese Kinder auf den Straßen
Maspero I, 721 ff., O, S P I N G L B R , Der Untergang dos Abendlandes I I .
seieiv-ak ^Aussage über mörderische Untat zu unbestimmt gewesen
_ _ ^ ^ j m ± r J . VANmKR, BiOr T, 101.f., A. V O L T E N . AnAeg IV, 83 ff., Zb. 2 A B A , ArÖr 19,
-
■-
615.
Nachtrag 1 zu p. 11: Die beiden wichtigen Regeln, durch die sich die Metrik des A R von der des MR (und der Folgezeiten) abhebt, habe ich inzwischen in einem Beitrag zur FS für 8. Schott (ed. H E L C K ) „Zu den Inschriften des ersten Pfeilers im Grab des Anchtifi (Mo'alla) veröffentlicht. JSie, seien hier nochmals genannt: Eine flnite Verbalform der Suffixkonjugation mit pronominalem Subjekt (~ Suffix) und ein ihr nachfolgendes niehtenklitisches Objekt (der Fall X 3 der Regellisten) bilden zwei Kola (statt eines); Substantiv mit nachfol gendem prädikativem Pseudopartizip (der Fall N 14 der Regellisten) bilden zwei Kola (statt eines)- Der kritische Leser wird finden, daß in den von uns behandelten Textteilen der Admonitions des öfteren Zwang zur Anwendung der MR-Metrik auftritt. Die Hebungszahlen der Verse von in AR-Metrik abgefaßten Texten, auf die wir unten eingehen, werden am jeweiligen Ort nachgetragen, Nachtrag 2 zu p. 11: Inzwischen halte ich es für sehr wahrscheinlich, daß eine letzte Redaktion nicht sehr viel älter ist als der überliefert* Text. Siehe dazu einstweilen die Nachträge 2 zu p. 13 (p. 156f.); 2 zu p, 30 (p. 187); zu p. 61 (p. 204). Nachtrag 3 zu p. 11: Ich verstehe die Stella Lebensmüder iOT-TOS jeTzt '* aJ8,,die-Müde-ist-zugrundegegangen} Gewalttätigkeit-ist-eingedrungen m-jedermann"; ktp-kr-bjn in 108 deute ich als „zifrieden-ist-das-Gesicht-des-Böaen". Ähnlich bei BAJRTA, Das Geepräch eines Mannes mit seinem B Ä {MAS 18, 1969); die Versabtrennung in 108/9 ist bei Barta m. F.. zweifeÜoe falsch, die Hebungszahlen c.er Strophe 108-109 sind 3, 1,3.
wäre. Den letzten Vers seines Zitats änderte er aus rh.f-sj Sw{jw) m-hr.k zu ntj-n-rh.f-aj
hr-n#i:nlj)-n-
'n(u>) m-hr,f, also aus'.*.,weil-er-
es-nicht-weiß, ist-er-nichtig in-deiner-Meinung" zu „welcher-es-rMehtweiß, in-dessen-Meinurig ijjt-es-sehön". Die Änderungen sind nicht groß, vielleicht fand der Redaktor sogar in einer Vorlage bereits kr.f statt hr.k, denn die Vertauschung von Suffixen ist ja eine verbreitete Erscheinung. Diese Änderungen erlaubten eine Interpretation des Verse«, die im Kontext der Admonitions tragbar ist. Es ist dazu nötig, das Pronomen ,,e8'- \sj) auf die aligemeine Situation zu beziehen. Die sekundäre Deutung kann etwa so umschrieben werden: Der Wis sende (Kluge) sagt ,,ja" (,,so ist es leider"), der Tor sagt ..nein"' (,,das kann nicht sein!"), wer es nicht weiß, der hält die Lage für schön. Daß diese Sinngel>ung schwach ist, müssen wir nicht demonstrieren. Es bleibt die Feststellung, daß bei diesem Zitat stärkere Veränderun gen vorgenommen worden sind, aber ausschließlich mit dem Ziel, es dem weiteren Kontext der Admomtions zu assimilieren.
Nachtrag 2 zu p. 13 und Nachtrag 1 zu p. 14: Auch die Dublette 5. 11-12 = 13, 4-5 ist wohl richtiger als Zitat, nicht eigentlich als Dublette zu verstehen. Wie im Nachtrag 3 zu p. 23 ausgeführt wird, sind ' gewisse Strophen und ein ganzer Abschnitt der Admonitions (Stro phen aus dem jw-ma- und aus dem wrfn(-^)-Korpus und 10, $-12) mit größter Wahrscheinlichkeit auf eine verlorene politische Schrift des ersten herakleopolitanischen Königs Htj I. zurückzuführen. Weder das ;t0-m*-Korpus noch das m*n(-^-Korpus können in einer Gestalt oder einem Umfang, die der uns überlieferten ahnlich wäre«, primär zum „Vorwurf" gehört haben. Daß Teile der beiden Korpora seit jeher (oder doch seit früher Zeit, etwa dem MJR) mit dem „Vorwurf" eine literarische Einheit gebildet haben, ist möglich, aber nicht be-
154
G. FEOHT ''Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten de« Ipu-wer«
weisbar. Neben Bestandteilen, die man der späten
Nachträge
13, Dynastie
zuschreiben muß; stehen auch solche, d i r der Aussage nach zu keinem der genannten Komplexe zu passen scheinen. Der Gesamtbefund ist sehr kompliziert, er kann gewiß, nie restlos geklart werden; vieles von dem, was sich erkennen läßt, kann in diesen Nachträgen aus riHafczmangel nicht dargelegt werden. - Das Phänomea der Gruppen von Dubletten (also Eigenzitaten)„undZitaten (Fremdzitaten) ist
fivder
im Haupttext p. 13 f. genannten Verteilung auf das juMiw-Korpus begrenzt;d. h. die Eigehzitate werden diesem Korpu» entnommen und stehen in diesem Korpus. Die einzige scheinbare Aufnahme ist eben 5, 11-12 = 13, 4-5. - Unter den Fremdzitaten findet sieh eines, das offenbar aus der genannten „ fft;-.Schrift" stammt (mit der das /w-WÄ-Korpus natürlich -nicht identisch ist, wenn auch einige seiner Strophen mit mehr oder minder großer Sicherheit ihr entnommen sind); es handelt sieh um 5, 7, vgl. den Nachtrag 3 zu p. 14. Parallel dazuist 5,11-12 als Zitat ausdem „Vorwurf" zu verstehen. Die Variante 13,4-5 steht ebenso fest und notwendig in ihrem Kontext, wie dies für die in den Admonitiöns zitiert« Stelle aus der .,Lehre des Ame nemhet" gilt. Sie ist dort für den Gedankengang '"unentbehrlich (s. dazu unten). Die Variante 5, 11.-12 dagegen steht in lockerer Reibung' als ein „Sprach" oder eine „Strophe ' zwischen anderen, von der Vers- und Strophenzahl
des jiv-ms-Korpus
abgesehen würde sieh
durch ihr Fehlen nichts ändern, denn sie~fiüit inhaltlich keine Lücke. Daran, was hier Zitat und was Zitiertes ist, kann also kein Zweifel sein. Wir haben hier Gelegenheit, ein Zitat mit dem Zitierten unmittelbar zu.-vergleichen,'denn-wir dürfen annehmen, daß der Redaktor seinen Text des „Vorwurfs" (oder die Vorlage für seinen Text) vor Augen hatte, als er das Zitat in 5:11-12 formulierte. Diese Annahme ist naheliegend und vernünftig: warum hätte er frei nach der Erinnerung ein Textstück für sein Zitat auswählen sollen, wenn ihm doch der betreffende Text, aus dem er auswählen wollte, schriftlich zur Ver fügung stand? U m den Überbück zu erleichtern, setze ich beide Ver sionen in Übersetzung untereinander. Zur Begründung der Über setzung sei auf den Haupttext, p. 97 ff., verwiesen:
155
3 weggehommen-ist-was-er-bei'sieh-hatte, nachdem er-behandelt-worden-ist mit-Stocksehlägen, 2 nachdem-er-erschlagen-worden-at zu-Unrecht. 13,4-5:
',:.%'
■ .',r '
2 Man-betritt^dirii-Gebüsehg^gen-dea-Bürger; | "3 er-geht auf-dem-Pfad, bis-er-die^Flüt^sie^t,^— t ' \ _2 wenn-der-Weg-gesperrt-wird(|,), danri-leidet-er; /
i
' ;i
3 weggenommen-ist-was-er-bei-sich-hatte, nächdeni-er-behandelt-worden-ist mit-Stocksehlägen, 2 nachdem-er-erschlagenrworden-ist zu-Unreeht. Das Zitat ist stark abgewandelt.- Nur die jeweils letzten_heiden Verse sind identisch. In den vorangehenden jeweils drei Versen be steht nur thematisch Übereinstimmung, weiterhin Identität in Verszahl und Versgruppen aufbau, und es gibt Wortentsprechungen f.-.Weg'V „Pfad",
„Gebüsch", „gegen/bis"). WTir dürfen hoffen, daß andere
Zitate über größere Teilstücke sich an den Wortlaut halten, daß in 5, 11-12 also ein'Sonderfall vorliegt, motiviert dadurch, daß nur hier Zitat und Zitiertes beide in der Endredaktion
der
Admonitiöns
erscheinen. Der Vergleich mit den Zitaten aus dem „Lebensmüden" und aus der „Lehre des Amenemhet" bestärkt diese Hoffnung. - Die Änderungen in den ersten drei Versen von 5, 11-12 lassen sich bis zu einem [gewissen Grad rational begründen. D a die Strophe aus ihrem Zusammenhang gerissen ist, wird im ersten Vera neben dem für das Korpus obligatorischen jw-ms
„wahrlich" eine einleitende
Sentenz gebracht, die das zu Schildernde als allgemeingültig hinstellt: „Wege und Pfade" schlechthin sind unsicher. Das erzwang die weitere Änderung des nächsten Verspaares, denn in 13, 4-5 sind Räuber
-
„man" - und Opfer - „Bürger" - im ersten Vers genannt. Doch wäre die ganze Änderung nicht eigentlich notwendig gewesen, so verständ lich sie auch ist, denn viele Sprüche der beiden ersten großen Korpora der Admonitiöns setzen reichlich abruptem. Daß in 5, 11-12 nur von nächtlicher Wegelagerei gehandelt wird, scheint nicht erklärbar, doch ist bemerkenswert, daß in 13, 4-5 das Fehlen dieser Einschränkung
5, 11-12:
auf die Nacht sinnvoll ist und daß die dort vorangehende, parallele 2 Wahrlich-die-Wege-sind-[.. ], die Pfade-siod-tiberwacht; 2 man-sitzt im-Gebüsch, t
und komplementäre Strophe nun ihrerseits von ausschließlich nächt lichen Ereignissen handelt (Haupttext, p. 97 ff.).
2 bis-ein-nächtlicher-Wanderer-gekommen-kt, um-seine-Last-zu
Man hat seit langem darauf hingewiesen, daß die Reihenfolge der
-rauben;
Strophen und Sprüche in den beiden großen Anfangskorpora der
< 156
Nachtrüge
G. FECHT ■ Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten des Ipu-wrr«
Admonitions über größere Strecken durch Stichwortassoziationen be
zudisputieren (und sie wird durch anderes, das hier leider aus Raum
stimmt oder mitbestimmt ist: G A R D I N E R , Admonitions. p. 8 mit n. 5
gründen noch nicht erörtert werden kann, gestärkt und verbreitert).
(er nennt fünf Gruppen als Beispiele), E R M A K , Mahnworte, p. 806
(Vgl. immerhin einstweilen Nachtrag 2 zu p. 11 mit Verweisen.) -
(eine Reihe von Beispielen), H E R R M A N N , Untersuchungen, p. 32 f.
Wenn wirklich die letzte Redaktion etwa in der 19 Dynastie statt-
(Beispiele aus dem wito-Korpus). Wenn wir das Zitat in 5, 11-12
gefunden hat, so wird dadurch unsre Betrachtungsweise der Admo
Strophe (5, 1 2 - 6 , 1) nflj
.-
„jenes" fast identisch ist. Man möchte es ■'/
f
wewen und gewiß nicht auf das Neue Reich. Der Befund hterariacher
wird aber fragwürdig, wenn wir uns nach einer Assoziation von 5.
Texte, die in mehreren Handschriften erhalten sind, zeigt, uns, daß
11-12 mit djr^orangehenden Strophe umschauen,, deren Kermdas
Neuredaktionen ohne erkennbaren Grund oft vorgenommen worden
Zitat aus dem „Lebensmüden" ist. Im Beginn dieser vorangehenden
sind. Man denke nur, um einiges zu nennen, an die MR-Hss. des
Strophe 5, 9+11 gibt es zwei kleine Lücken (Gardiners fragende Deu
„Sinuhe", von denen - so gering auch bei dreien die Reste sind -
tung des ersten Zeichens als hm dürfte richtig sein), was die Bündig
nachweisbar keine mit einer anderen übereinstimmt, an die Redak
keit von Schlüssen etwas reduziert. Dennoch fürchte ich, daß die
tionen des „Ptahhotep", an die Hss. des „Bauern". Man denke auch
folgende Beobachtung nicht verschwiegen werden darf; In 5,9-11
daran, daß selbst' in offiziellen Inschriften zeitgenössischer Könige,
steht statt des khv des „Lebensmüden" bekanntlich h >6. Dazu gibt
wenn sie mehrfach überliefert sind, Variationen auftreten, die nicht
es. zwar in 5, 11-12 keinen Anklang. Die Strophe 13. 4—5 (Zitiertes.
etwa durch Äußeres (Raummangel) erklärt werden können (Qades-
Vorlage von 5, 11-12) aber beginnt mit einem Wort, das h lb geschrie
Schlaeht Rämses I I . und Grenzswden Amenophis rW-Achanjatis als
ben ist (statt hh „betreten"). Die Vermutung läßt sich nicht abweisen.
berühmte Beispiele). - Daß wenigstens das uns erhaltene Ms. der
daß ein Redaktor auf der Suche nach einer passenden Strophe im
Admonitions jünger ist als diejenige Redaktion, mit der das Zitat
. „Vorwurf" - inhaltlich passend und für Stichwortassoziationen ge-
von 5, 11-12 eingeführt wurde, zeigt die Korruption von b>wt „Ge büsch" in 13, 4, das in 5, 11 noch korrekt geschrieben ist. Nachtrag 2 zu p. 14: Die Entsprechungen zwischen dem
„Vorwurf"
anschließen ließ, und die mit „ n / j " endete, das den Bezug zu dem
(hauptsächlich der mittleren Strophe, s, unten, 12f 7-12, 13) und den
nfij der Strophe 5, 12 - 6, 1 herstellte. Er - oder ein späterer Redaktor
letzten Zeilen der Seite 16 (übrigens auch dem erhaltenen Rest von
- hat den Anfang dieser Strophe (13. 4-5) dann ohne Rücksicht auf
Seite 17) haben mit dem Phänomen der Dubletten nichts zu tun.
• ' d i e Assoziation in 5, 11-12 nachträglich variiert und damit die eine
Vielmehr spricht auf Seite 16 unten und auf Seite 17 der Schopfer-
Stiehwprtassoziation doch wieder zerstört. Das Nebeneinander von
gott, der „Allherr"; er wendet in dieser seiner zweiten Rede (von der
nflj h t o , 12 ( - 6 , 1)1"und „rc/ / " (statt nf) in 13. 5 (in [5, 11 - ] 5, 12 .
ersten ist kaum etwas erhalten) Formulierungen des „Vorwurfs" gegen
wahrhaftig nach mehr als Zufall aus. Wenn uns also kein Zufall narrt, -
rische Abschnitt"-.von irgendwo nach 14, 4 und vor 14.10 bis irgendwo nach 15* 5 amd wahrscheinlich vor 15, 10) klar auf die 13. Dvn.
dagegen!*/!) und von h2b in 5, 10 und „A>6" (statt hb) in 13, 4 sieht
—— —
ihn nun seinerseits gegen die Menschen. - Die Dubletten und Zitate - sind demnach ausschließlich im jw-ms-Korpxis
ergibt sich daraus-noch eine weitere Konsequenz: nämlich die Folge-
charakteristisch für dieses Korpus. -
rung, daß die letzte Redaktion der Admonitions mit einer erheblichen
p. 37 (Rede dm Gottes).
Wahrscheinlichkeit erst im N R statthatte
Sowohl %fl statt n/ wie
'
greifbaren Zusätze größeren Umfangs (6,5 - 6, 12 und der „kriege
herstellende Wort fälschlich n/> geschrieben ist. Die Zufallshypothese
sich gut an das hfb „schicken" seines Zitats aus dem „Lebensmüden" ;^,
/
für Zufall halten, daß im Zitierten (13,4-5) dieses die;Assoziation
eignet - die Strophe 13,4-5 auswählte, die mit „A*6" begann und
■
nitions nicht widerlegt. E s ist und bleibt deutlich, daß diespätesten
daraufhin ansehen, fällt zunächst auf, daß das letzte Wort nf „Un recht" mit dem ersten Wort (nach: derEinleitung jw-ms) der folgenden
~^_
157
zu finden, sie 3ind
S-. dazu unten, Nachtrag zu
Nachtrag 3 zu p. 14: IHe hier ausgesprochene Vermutung hat s i c h - s o
hib statt hb sind typisch für das N R , nicht für das M B . Gewiß hätten
weit das möglich sein kann -
auch die Anklänge nf : ; n / i ? und hb :, Mb zu Stienwortassoziationen
Textübernahme nun zu verstehen. Sie ist inhaltlich bedeutungsvoll
ausgereicht, aber die so merkwürdig gut passender; Schreibungen mit
und geht mit großer Wahreeheinßchkeit auf die Erste Zwischenzeit
sekundärem Aleph stehen eben nun tatsächlich in 13, 4-5. Die Basis
zurück. Aus Raumgründen muß sde leider an anderem Ort publiziertr «.!***«
für die Schlußfolgerung, ist nicht breit, aber sie ist nicht wohl we#-
bestätigt. Jedenfalls glaube ich die
168
Nachtrage
G. FKCKT • Der Vorwurf an Gott in den «Mahnwarteti de« Ipu-wem *
werden. - Voraus geht in 5,7 ein anderes Zitat, das nur scheinbar wegen detf nur bei ihm gesetzten yicna» mit 5, 7 - 5, 9 (ab-"jt^gti-'^ -..-') zu9, letzter sammengehört ;t inhaltlich haben die* beiden Zitate nicht das mindeste x»cwr«« gemeinsam. Das mit jv-m» eingeleitete erste Zitat lautet:
2
% juhtnp-i't sm>.a 3 snd hr-tuf-jme r-hftjit.tn
'
'
'
.
■
-
.
■
.
159
"
richtig umsehrieben; ich »ehe auf der Infrarotfotografie darüber hin aus lediglich vor der Lücke, also im Ende von 8, 9, einen Zeichenrest, der gut zu einem „Schüfblatt" gehört haben kann, ebensowohl aber auch zu einem w (oberer schräger Anaatz erhalten). Zu lesen istr in 8, 9: mln-wuw-qnbtm-js...;
darauf folgt mit dem Rest der Zeile-eine
Lücke von etwa, 7 Quadraten (ungefähr soviel Raum, wie der Text
x
m*w>q*U m-j* einnimmt). Vom letzten erkennbaren Wort-f.^ft") isi^ erhalten: Schüfblatt, j* (Sign list II 40; „Sign-bst" wird künftig ab^
2 Wahrlich-da8-Gemet«ei tötet, 3 Furcht hält-ab^en-der-haiKiHn-(aolitc) gegen cure>Feinde.
-^gekürzt als Sl.), *, der Rest eines Schüfblatts oder eines (großen oder kleinen) «?. Gardiner hatte ah Ergänzungen dieses Wortes vorge
Statt S't steht Sld da (s. dazu Gardiner). - F A Ü L K S K » , J E A 50, 28 t
schlagen fätfle ,,criminals" (nach Sethe), was wegen der Zeichenspur
und 51, 56 weicht in der Beutung ab; er kann v. a. deshalb nicht zu
nach dem * sehr unwahrscheinlich ist (von Inhaltlichem abgesehen),
einer einleuchtenden Übersetzung kommen, weil er mit Gardiner noch
oder jzjwt „rags". Erman übersetzt „ . . . sind in Lumpen". In 3,4
snd (oder sndtc) als „the frightened man" („the timid man") auffaßt,
ist wohl die Rede davon, daß vornehme Damen in Lumpen gekleidet
obwohl „Furcht*' schon wegen des Fehlens des „sitzenden Haiuiea"
seien - Gardiner verweist auf die» Stelle - , doch scheint eine solche
viel wahrscheinlicher 18^. -JDas Verspaar gehört zu Jenen Elementen.
Aussage in S, 9 wenig angebracht. Bis zur Geschlechtsreife blieben
die ich der verlorenen politischen Rechtfertigungsscnrift Ht} I. zu
Kinder, nach den Darstellungen zu schließen, unbekleidet. Außerdem
sehreibe. Die Begrtmdüng kann hier nur unzulänglich gegeben werden,
ist nicht einzusehen, warum gerade bei den Kindern der Beamten
da die Zusammenstellung aller einschlägigen Fassagen vaus Raum
schaft die zerfetzte Kleidung so betont werden sollte; die Qualität
gründen unmöglich ist. Vgl. immerhin Nachtrag 3 zu p:23. In .dem
der Kleidung war doch bei EHern nnd^ätterenjiündern sicher gleich.
der handeln sollte" gegen die Feinde einer angeredeten Menschen
Die Deutung des fraglichen Wortes als„Lumpen 1 ' stimmt vor allem
gruppe sehe ich den machtlosen letzten legalen König der 8. üyn. r
mit dem Fortgang des Spruches-'"nicht überein, den Faulkner zuletzt
der vom Herakleopolitaner Htj abgelöst wird. Die umschreibende
übersetzt hat (JEA 51, 58) " [ . . . the calves{?)] of cattle fare given
Vermeidung des Königstitels bei der Kennung des Memphiten ist
over(?)] to the plunderers". Erhalten ist nach der Lücke, von etwa
charakteristischfür dreBruehstneke aus der ,yfff/-Schrift'\ Daß dem
7 Quadraten das „Rind" (Sl. E 1) mit Pluralstrichen, das dem Kon
Memphiten Ängstlichkeit vorgeworfen wurde, ist naheliegend; nach
text nach nur Determinativ sein kann. Darauf folgt ein Zeichen, das
Adinön. 7, 1-7 hatte er zur Ängstlichkeit allen Grund (dazu Nach
(mit Gardiner/ »te-Topf oder ij>-Köpf sein kann, und Pluralstriche;
trag 3 zu p. 23; vgl. dort auch A/rjic-f* ^die-Feinde-des-Lande«" mit
dann A, #, w7„Ttäad" ISL.-R' 1), KuraJstriche, Suffix -*n mit Plural-
hftjw.tn „eure-Feinde" hier). - Das Verspaar mußte wegen der in
strichea, also ein Wort für „ihre Rinder''/„inre Kühe", das (mit
Nachtrag 2 zu p. 13 (und Nachtrag 1 zu p. U ) erörterten Problematik
Gardiner) entweder xn $ * * . * * oder zu Uncsn verbessert werden muß.
übersetzt und kurz kommentiert werden.
.
',
Der Schluß ist *k
n-kiqjjw „den-Plünderern" eindeutig. Bei der
*: Wahl zwischen n*o un4 *J», die nach der Form des Zeichens und Pa Nachtrag zu p. 16: J . van Seters legt großen Wert darauf, daß die Termini, die in den Admonitkms für „Diener, Sklaven" gebraucht werden, auf das K R , nicht aber auf das A R oder die Erste Zwischen zeit hinweisen. Sein wohl stärkstes Argument ist d*a Fehlen de* AR Wortes jsuno (zuletzt: The Hyksos, p. 111 mit a. 37). Grundsätzlich ~ ist mit Modernisierung der Terminologie (wie Modernisierung der Metrik und der Sprache) immer zu rechnen. Es kt aber Tatsache, daß in einem leider teilweise zerstörten Verspaar eben diese« Wort j*ww „Sklaven" mit größter W^h^winH^kiPft gestanden hat. ich meine das Vejspaar 8, 9-10 im ml*(-j»)-KoipuB. Gardiner hat alles Erhaltene
rallelen im Papyrus leider wirklich offen ist, entscheiden wir uns für im, weü die Lesung tp {mit Gardiner) eine Satzkonstruktion erfordern würde, nach der Rinderhirten (o. ä.) die Rinder den Plünderern über geben (o. ä.), was unwahrscbeinÜch klingt. Mit Gardiner und anderen ergänze ich das Wort vor dem erhaltenen Determinativ "
,Rinder"
nach der Lücke ak „Kälber" ( M w oder m»w). Die Stelle erhält ihren Sinn erst au« der Paraflelisierung mit dem arstenVers, der von den Bandern(!) der faei-Beajnten handelt, die - das ist meine Deutung so j*K*»-Sklav«n gmiailit werden, und zwar gewiß von denselben
160
lauten, die dann als „Plünderer''■ genannt werden. Ich eirgänze das 7 _":~ -1 Verspaar also folgendermaßen: „Seht-die-Kinder-der- Beamtenschaft sind-y*[tPM?i6kIaven der-(ein zu „Plünderer" parallele« Wort), / dieKälber] ihrer-Kühe (/Rinder) gehören-den-Plünderern." Die Kinder (der Frauen) der Beamten sind Eigentum der Aufrührer geworden -und ebenso die Jungen der Kühe (Rinder), die eben diesen Beamten gehörten. Die Größe der Lücke paßt zur Ergänzung. Die in wesent lichen Resten erhaltene Schreibung des AR-Wortes. jsww stimmt natürlich mit der alten Schreibweise ebensowenig überein, wie das , Grundwort jsw im MR und im NR mit seiner alten Schreibung über- ' einstimmt (Wb. I, 131", 2-JO). Es ist damit zu rechnen, daß das Wort jsww hier einer Modernisierung entgangen ist, weil der Kontext eine Uminterpretation zu „Lumpen" erlaubte, die freilich den präzisen Sinn des Doppelverses zerstörte. - Zu beachten ist noch'die Beliebtheit des Vergleichs und der metaphorischen Gleichsetzung zwischen Men schen und Rindern in den Admonitions: 5,5; 9, 2; 9, 2-3 (wohl Metapher).'*- Das Vorkommen von jzjwt „Lumpen" in 7, 11 ist nichts sagend, da es sieh um eine einfache'Antithese handelt. ^ ^
Nachtrag 1 zu p. 17: Gardiner las auf Vorschlag Sethes rsjw und be merkte dazu "the traces fit". Nach dem Infrärotfoto ist rsjw praktisch sicher. Bis auf einen winzigen Rest ist der vertikale Strich mit dem , oberen Haken des Zeichens Sl.-M 24 zerstört.
•-. ___,_-
Nachtrag 2 zu p. 17: Statt wrw kann ebensogut srw ergänzt werden; sachlich ist irw wahrscheinlicher.
^
Nachtrag 3 zu p. 17: Auf qn folgte die „Buchrolle" (von Gardiner er gänzt), von der ich eine winzige Spur linkd von dem n erkenne. Daran schließt.ein teilzerstörtes Zeichen an, das ich nur als w?K (Sl.. V 29, MÖLLER^ Paläogr. 398) deuten karm. Die vier deutlichen Reste sehen ■
«.letzter Nachtrag
Nachtrag»
G. FKOHT • Der Vorwurf an Öott in den »Mahnworteri d«s Ipu-wer«
so aus:
.
.
'
•
*
!
..-____.
In der folgenden Lücke standen dann
V r '■%, N ^
\_"
gewiß h, „Buchröüe" oder „schlagender Mann"*, / ; wegen der Größe der Lücke ist „schlagender Mann" wahrscheinlicher als „Buch rolle". Das nächste Wort, von dem nur das anlautende ;' fehlte ist so eindeutig jnjjwt „Kerne" o. ä. (Wb. äg. Drogeim., 36 f.), und diese« Wort paßt so eindeutig nicht in den Kontext (von. ihtei hangt ja der Genitiv „jeglicher Handwerkerarbeit" ab), daß ich zwar eine ähn liche Bedeutung annehme wie FAÜTJLHXB (JEA'50,25), aber im
^
161
Gegensatz zu ihm mit einer klarer!' Verschreibung rechne. Was in einer Vorlage dastand, muß eine Ableitung von .jnj „holen" gewesen sein: „Gelieferte (Materialien)". Das mit seinem ersten Zeichen noch zu fassende Wort wih (wohl Infinitiv) hat gewiß die Bedeutung „sta peln" (FAÜLKNBR, G. D. 53: störe up [goodsj; ebenso Sinuhe B 187). Leider kommt das Zeichen wihw den Admon. kein zweite« Mal vor. Vgl. aber GARDIN^R, Admon., pl. 12T note c zu den verschiedenen Formen des nicht ganz unähnlichen Zeichens sk in, den Admon. Nachtrag 4 zu p. 17: Was Gardine* «in*Cflreibt als Punkte r, Herz3 Strich steht,sicherlich für tr(j) „Rohr" ^Wb.\V", $1«, l ä ; Wb» äg. I>rogenn., 551 f.): Punkt über langem Zeichen für. t (wie öfter hier, z. B. zweimal in 9, 2); r; „Herz'1 für PftanzendetenrunatiV Sl, M 2, mit dem es fast identisch sein kann; Strich danach sekundär statt Pluralstriche. Die Schreibung ist sehr knapp, man würde noch j oder' Sl. M 6 erwarten, oder beides. Da« legt die Vermutung nahe, daß trj „Rohr" bereits aus einem mißverstandenen Wort verderbt war. - Dar auf folgt mit Gardiner das „Auge"; auf dieses ein „kleines" te (bei Gardiner mit ,,?", unnötig); dann Spuren, die am besten zu m passen (Gardiner: Lücke). Das ergibt tr% frjtr-m- „Rohr, gemacht-zu/aus,. .*'. Vom nächsten Wort umschreibt Gardiner ?; w über t; Lücke; Plural striche. Die Lesungen sind m. E. teils sicher (», Pluralgtriche), teüs äußeret wahrscheinlich (ic über t, das freilich ebensogut w über ,^fei nem" j sein kann). Das Determinativ in der Lücke (schwache, ver wirrende Spuren) kann ich nicht entziffern. Das Wort Iwt oder Zwj scheint unverständlich. Die Schreibung i-to (statt des Zweikonsonan tenzeichens Sl. F 40) wäre nur dann verständlich, wenn ein auf ? ■ auslautendes anderes, Zweikonsonantenzeichen voranginge, doch sehe ich keine Möglichkeit, die (sehr gut zu m passenden) Spuren vor > als ein solches Zeichen zu deuten. Die Schreibungen sind also wohl verderbt, das Iwtßwj ebenso wie das tr(j). - Der Vers verlangt nach einem Versuch zur Wiederherstellung. Es gibt ein Wort lw\$wj (Pap. Ch. Beatty V, rt. 8, 13; Ostr. Miehailides, Tf. 47, Z. 6), das nach seinem Vorkommen unter Farben und Mineralien zum Schrei ben (neben qnjt und hsbd) zu urteilen, eine Kurzform zu iwt-jb „rotes Arsensulfit, Sandarak" (Wb. I, 5, 1; dort fälschlich „Art Myrrhe") sein dürfte (zur Bedeutung zuletzt: Iversen, Pajnts and Pigments, - ~MS;\ Harris, LexicograpJiical Studie«, 141 f., Addendum: 233). Die vollere Form Swt-jb ist viel häufiger als das verkürzte 2w(j). Ich vermute nun, daß da« merkwürdige *r+„Herz" ursprünglich da« Wort trjt {t, r, j , t, „Abküreungsfltrich", bzw. „Korn" - Sl. N 33 - und 11 Feefct, Dw Vorwwf
162
» \
'
Nachträge
G-.tfKca*• Der Vorwurf an Gott in den »IfahnwOTten d«e Ipu-wer*
.
1*3
Bedingungen - ganz bestimmt später (Uiebanisches Teilreich}. Elephantine und Thmis werden hier als Grenzpunkte genannt sein. Der Ausdruck „oberagyptiache Gaue'* (oder auch „Gaue Oberägyptens", imt kann natürlich für #m*w stehen) mag als Apposition die Gesamt^ heit der Gaue 1-8 bezeichnen. Daß er auf die^Gfeaamtheit aller ober ägyptischen Gaue hinweisen soll, die etwa Wegen Unruhen in einigen südlichen Gauen ihre Lieferungen eingestellt hätten, wirkt unwahr- ^ Bcheinlich. Die historische Plazierung ist wegen unserer Unkenntnis der genauen Entwicklu^ Kopte* (und änderet) als Parte^^ gegen andere Gaue? öder Zeit des Anchtifi bzw. noch spater {früheste bis spätere Heraid^pofitenzeit)? ~ Es sei hc^hmais betont, daß von *£►:>«>*nichts erhalten ist als das * mit den Plumlstrichen; die Rekon struktion 13t aber extrem plausibel.
Abkih^ngsstricK", daneben die merkwürdige Schreibung Wb. V, 313 9) Klumpen" u, ä. (s. HAYKS, Ostraka and NameStones, p. 40) m "im Plural war; weiterhin, daU das merkwürdige ?**/?«? ein unver ständlich gewordener Rest von &*-# ist. Es ist nicht unwahrschein« l i d v d a ß «in ' ^ » * « J a » auch der Ägyptologie lange unbekannt gebliebene Spezälwort trj\w)t nicht mehr erkannte: er deutete es, angeregt durch das Zeichen „He**" bei ivi-jb alt fr? „Rohr" und stellte das Zeichen „Herz" als Determinativ „Pflanze" Hinter
Nachtrag £ zu p. 18: Gardiner gibt die Schreibung des bisher unver ständlichen Wortes nach M(;V) auf Pl. Z (note n) wieder. Die Nach zeichnung ist, verglichen mit der Infrarotfotografie, nicht.ganz korrekt, aber für unsre Zwecke hier ausreichend genau; v. a. reicht der obere Strich des ,,t" weiter nach rechts oben, er berührt sich fast mit dem ,,«:'A"rBogen; dieser „te'A"-Bogen ist dünner und reicht nach links erheblich weiter, über das „Korn" hinaus, er berührt fast den mittle ren der „Pluralstriehe"; die Verdickung unten m der Mitte des „W'Ä"Bogens sieht auf dem Foto wie ein senkrecht nach unten verlaufender kleiner Strich aus, der sich dann im rechten Winkel nach links etwa ebensoweit fortsetzt wie er senkrecht verlief. Der rechts von dem „t" (und~ unter dem , .schlechten Voger*) fälschlich plazierte „sitzende Mann" ist mit zu berücksichtigen, desgleichen die leicht schräg von links oben nach rechts unten verlaufenden drei ^.Pluralstriehe". ~ Wir haben hier offensichtlich"eine Verschreibung für das „Getreide"Zeichen Sl. U 10. Es liegt wohl eine Schreibung zugrunde ähnlich der bei MÖLLiB, Paläogr. 470 B, das Beispiel aus Ennene oder das erste Beispiel aus Pap. Rollin (wenn die Pluj»Mriche indem Admon. sekundar^d. h. nicht aus dem Zeichen heraus entwickelt sind). Alle Elemente sind da, doch sind sie bei uns auseinandergerissen. Der horizontale oder leicht schräge, manchmal gebogene Strich wurde zu dem Bogen „tc'V'; der Kreis oder das Oval am linken Ende dieses Striches wurde zum „Korn" links unter „w'i"; der - manchmal gekrümmte - von rechts oben nach links untert verlaufende, den hori zontalen Strich rechts außen schneidende Stricht wurde mit dem ersten Teil der von ihm aus unten nach rechts gehenden Wellenlinie
\
^—
Nachtrag I zu p.~t8: In'Gardiners Umschrift {Pl.>, 10) erscheint am Endender Lücke nach inj ein l (mit „?") und darunter ein schräger Strich (Sl. Z 5). Nach der Fotografie ist die teilweise erhaltene Ligatur „t mit Pluralstrichen" erheblich wahrscheinliclhe-r. Hinter der Schrei bung tnj sind deutliche Reste des Stadt-Determinativs zu erkennen; 4er von Gardirier mit ,,?" angegebene Strich existiert nicht. Die Lesung „Thinia" ist also gesichert! Je nachdem, ob die Gruppe „f-f " Pluralbtriche" schmaler oder breiter war (MÖLLER, Paläogr., LVI), '"[■./■'■; bleibt zwischen dieser Gruppe und dem Wort „Thiiiis'' Raum für etwa anderthalb bis zwei Quadrate. Ich vermute, daß in diesem Raum uieh^iweiterltand als eine Schreibung ^ron^pJt ^GauV, viel leicht das sp ^-Zeichen mit Strich dahinter (in 3, leine Fehlschreibung für spH, die hier nicht wiederholt sein muß). - Wenn im Gau von Thinis (8. Gau)und in dem von Efephantine (1. Gau) .Bürgerkrieg, Aufruhr'* herrscht, so sind die Lieferungen der Gaue 2 bis 7 selbst verständlich mitbetroffen. Es scheint eine Sit*aber auch schön früher bestanden haben kann und - unter anderen r
-
:
,
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•■
■
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■
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■'■"
•
164
G. FKCHT • Der Vorwurf an Gott in den tMahnworten des Ipu-wer*
■W-'-'r- ,
\
Nachtrag«*
'"'
£
165
tum „ t " umgedeutet, der Rest der Weilenlinie zum „sitzenden Mann";
Sonne" ist wie „i und K o r n " geschrieben (vgl. auch Pl. 8, 3 'mit
eventuell wurden die drei Striche oberhalb de« linken Endes des
note c); auch bei „Sonne" wird, wenn das Zeichen kursiv ist, der
horizontalen Striches (Beispiele Möller* aus Ennene, Pentöere) zu
Strich normalerweise von recht» oben nach links unten durchgezogen,
den „Pluralstrichen" umgedeutet. - Zu lesen ist demnach einfach jtj
der Fall liegt genauso wie bei „Stadt". Von den Zeichenapuren rechts
„Brotkom". Vgl. auch Nachtrag 2 zu p. 28. (auf p. 186).
von -mjui, die auch Gardiner (Pl. 3, note o) sah, muß die untere dann als das,ünk©Endeehre*d v e r e n d e n werden (etwas ungewöhnliche
Nachtrag 3 zu p. 18: Die Teilstrophe von vier Versen, die mit hd(jw) beginnt und bis kmw-'h reicht, ist in ihrem grammatischen Aufbau mit Sicherheit zu rekonstruieren ;^ der Wortlaut der l>eiden letzten Verse ist wenigstens mit Wahrscheinlichkeit wiederherstellb&r. I n den ersten beiden Versen sind sechs Materialien aufgezählt (erster Vers: Getreide, Kohle T Früchte; zweiter Vers: Hölzer), die „fehlen'-'---oder „verringert sind" (hdj). Darauf folgen zwei Verse, die kein eigenes Verbum aufweisen, denn das Wortbruchstück -mjui rm zweiten'kann kein Verb sein, und das Bruchstück dl- im ersten könnte allenfalls ein solches (welches?) im Pseudopartizip sein, das sich, dann aber nur ,-«- auf klt-hmww, nicht mehr auf kirne-'h im nächsten Vers bezöge. Das heißt also, daß auch alles in diesen beiden letzten Versen Genannte • von M(jw) abhängen, muß. „die-Arbeit-der-Handwerker" (usw.) „fehlt" ebenso wie die Materialien der ersten beiden Verse, Die Bruch stücke dl- und -mjwt müssen zu Nomina ergänzt werden, die ihrer seits von klt ..Arbeit» Tätigkeit" abhangen(Genitivverhaltnk). Zwi schen dem Beginn des Verspaares „die-Arbeit ( Arbeitsproduktej-der^ Handwerker" und seinem Ende „(die-Arbei£-der.. . und-der)-Dienste^ (/Verrichtungen)-de8-Palastes" (km ist m. E. gleich Wb. V, 130,4; anders: F A U L K X E B , J E A 50,26) können keine Materialien .mehr genannt gewesen sein. Der Wortrest -mjwt (-mjt mit Pinraistriehen) läßt wegen der Schreibung mit dem Zweikonsonantenzeichen mj. (Sl. W 19) nur ganz wenige Ergänzungsmöglichkeiten zu. Ich sehe keine Alternative neben dmjirtjdmjic „Anlegestellen. Häfen; Städte", wobei hier die Bedeutung.„Häfen" naheliegt, denn die Arbeitsprodukte der Handwerker in dem durch Aufruhr erschütterten oder abgeschnittenen Teil Öberagyptens gelangen ja über die „Tätigkeit" (klt) der „An legestellen/Häfen" an-den Hof, wo dann die „D^nste-des-Palastes'' mit ihnen befaßt sind (klt „Arbeit"). Paläogmpiu>ch bedeutet das, • daß das Determinativ J und K o r n " (vor „Plurafetiichen"), das Gar diner richtig umschreibt, entweder als aus „i und S1^tdete*minativ ,, verschrieben oder als eine ungewöhnlich kursive Ligatur dieser beiden Zeichen zu deuten sein muß. I n 3, 8 - 3, 11 k*m , i - f - K o r n " dreimal vor, eine Angleichung wäre möglich. Statt langer Erörterungen und Vergleiche sei nur auf Gardiner, Pl. 7, 13 n o t e k hingewiesen: „t und
Form, aber möglich), die obere muß zu--dem.vorausgehenden Wort gehören, von dem nur* dl (dl,
l) erhalten: ist. Dieses dl-steht
im
Ende von Zeile 11. Nach dem l scheint kein weiteres Zeichen wegge fallen ^zü sein, doch ist das nicht ganz sicher. So läuft das Ende vonZ. 8 in ein ganz schwache«, kaum mehr erkennbares Zeichen (nb) ans. und das ? in Z. 11 ist auch schon sehr dünn und beschädigt; es wäre also immerhin denkbar, daß noch etwas folgte, das nun ganz geschwunden ist. Wieviel Raum vor dem tnj'-Zeichen zu Beginn von Z. 12 (und den beiden Resten rechts von mj) beschriftet war, ist leider auch nicht ganz verläßlich auszumachen. Gardiners Pl. 3 erweckt den Eindruck, a b ob der (zerstörte) Beginn aller 14 Zeilen der Seite eine etwa lotrechte Linie ergeben hätte. Nach der Fotografie aber verlief &ie?*e Linie leicht schräg, von rechts oben nach links unten; ähnlich ergibt übrigens auch die rechte äußere Begrenzung der Zeilen von Seite 4 keine senkrechte Linie (hier: in leichtem Bogen von links oben nach rechts unten). Auf Seite 3 ist der Anfang von Z. 1 leicht zu rekonstruieren, da hier (teilzerstörtes) jw-ms stand. Deutlich ist der Zeilenbeginn auch sonst des öfteren: Z. 3 (es fehlt mn), Z. 5 {ms), Z. 7 [kpnj). Z. 9 (kflw), Z. 13 (bisher nicht lesbares dd). Wenn man die Fixpunkte durch eine Linie verbindet, so ist diese Linie etwas schräg, die unterste ist gegenüber der obersten Zeile um ein bis anderthalb Quadrate nach links versetzt/Wenn wir davon ausgehen, und wenn wir die Breite des vermuteten d nach Parallelen ansetzen, so bleibt davor noch Raum für ein, vielleicht sogar für anderthalb Quadrate (die Breite des d ist natürlich keine fixe Größe). Das Zeichen über dem vermuteten d muß, wenn unsere Rekönsiruktion nicht ganzj verfehlt ist, wie oben gesagt, zu demjenigen Wort gehört haben, das in Zeile 11 (Ende) mit dl-
beginnt; vermutlich wird W Teir~emes
Determinativ« sein. Ein solche« Inethanderscbreibes von Wörtern ist - abgesehen v. a. von » (Genitiv, Dativ) - nicht gerade häufig, es kommt aber vor. Zwei Beispiele, die vermehrt werden könnten, ge nügen: der Anfang von 7, 5 und hlb-kjj
in 8, 3. Zu welchem Wort
aber ist dieses £ i - zu ergänzen? Es sollte ein Wort sein, das eine Menschengruppe oder ein Veffkehrtmittcl nennt, eventuell auch eine örtlichkeit {was zugleich wieder eine Meaaacbengruppe meinen kann:
166
Q-. FiccHt* Xfer Vorwurf an Got* in den »Ifahnworten da« Ipu wer«
„Stadt" = „Städter" etc.); das Benannte sollte für den normalen Weg vöia Prodüzenteh in Öberagypten (kH-kmww) mm Palast in Memphis wesentlich sein, seine Wirksamkeit, Betätigung (jfeft) aber jetzt „fehlen" (hdjw). Von allen Wörtern, die mit dl beginnen oder im Neuägyptischen beginnen können, kommen nur zwei in Betracht: dUll „Behörde" oder eiae Ableitung der Wnrsel 4t (Stamm dlj) „kreuzen" (m. E. primär „bewegen", xvt u4$\, und zwar im Sinne der Schiffahrt, etwa das neuigyptisch belegte dlj(*c) „Schiff" (auf dem Fluß). Statt d?jw wäre eher mit dem Infinitiv des alt belegten Verbs dlj, also dH, „mit dem Schiff fahren" zu rechnen, zumal in der Bedeutung von ,\Yb. V, 512,17. Bei {dljw oder) d>t wäre als Deter minativ das „Schi^T' zu erwarten, je nachdem noch Pluralstriehe oder „schlagender Mann". Der Kaum vor -mjwt würde ausreichen^ das )T#" von dit stunde Im' Ende von Zeile 11 oder im Anfang von Zeile 12, in Zeile 12 stünde das ..Schiff" und über dem d von dmjut der „schlagende^Mann", wie-er in 1, 3; 2,4; 2,12 ; .3. 10; 8. 9; 12. 5 über einem ni steht (gedrängte Schreibungen mit d z. B. gegen Ende von,2, 12 und 2, 13); bei d>jwfieledas t weg. der „schlagende Mann" u -würde durch >,Pluralstriehe" ersetzt. Bei d MH wäre eine Wieder:\"~' - hölung von rf'und £v zu erwarten, wofür der Raum vor dem d im Beginn von Zeile 12 gerade ausreichen würde, über dem d hätte als Determinativ der „sitzende Mann" und die „Pluralstriehe'' gestanden, oder auch diese allein. Die Ergänzungen £?r,,Ruß-Schiffahrt'* und dldlt „B&$rde(n)'' sind wohl gleich wahrschelniich, d>jw „Schiff(e},! ___^ ist weniger wahrscheinlich. Im Te*t habe ich dM 3i „Behörde(n)'' «. letzt« gewählt, /Sicherheit ist nicht zu erlangen. Nachtrag
,.
Nachtrag 4 zu p. 18: Im Anfang der Zeile 3, 13 erkenne ich nun Spuren, die nur als dd gedeutet werden können (wie z. B. dd in 1, 2); also hrjs-dd-hist-7ib(t). Nachtrag zup,19: Für njswjjt würde auch der zur Verfügung stehende Kaum unmöglich ausreichen, vgl. die Schreibung des Wortes in Pl. 7, 3 (vgl. auch 7,6.10). Nächtrag 1 zu p. 20: Außerigyptologiache Literatur m den ägäischen Beziehungen: F. SCHACHÄBJCITKR, Ägypten und K r ^ ^ A f O 16, 1952, 81 ff.); ferner id., Agäis und Orient. Die überaeeiachcn Kultur beziehungen von Kreta und Mykenai mit Ägypten,-dec I^evante und Kleinasien unter besonderer Berücksichtigung des 2. Jahrtausends L v. Chr. (AW Wien, Denkschr. 93, 1Ö67).
Nachträge
^üf -
Nachtrag 2 x u p . 20: Die nubischen Goldminen zwischen dem ersten und dem zweiten Katarakt gehörten bereits in der 4. Dyri: fest zum ägyptischen Einflußgebiet (EMBRY, itush 11, 1963, 119), was sirh dann im späten AK änderte. Wenn schon Importe aus den Gasen unserem Text als Einfuhr aus dem Ausland galten, m gewiß am h Intporte aus Nübien. In der 13. Dynastie, als Nubien ägyptiskrt war, , würde man diese Auffassung im Gegensatz zum späten Alt vieUcicht ^ befremdlichfinden^(unsicher), *^,^„ ^ Kachtrag l zu p. 21: Keben idw ist auch die Lesung ädt möglich (Gar diner, PL 7, note a): Infinitiv, „das^^ ^emu«nehmen-eines(ide8!)Königs" usw. {Sdt ist dann Apposition zu jhtct). Nachtrag 2 zu p. 21: Gardiner (Pl- ~, note b) lehnt die Lesung nht aus drücklich ab. Ich vermute, daß ihn die Form des Hakens links unten vor dem „schlagenden Mann" störte, der nicht wie ein! auszusehen scheint. Die Infrarotfotografie zeigt aber, daß dieser Haken sicherlich aus Teilen von zwei Zeichen besteht. Die Gruppe wird oben abge schlossen von^einem n. Am Ende des ersten Drittels dieses n-Striches (von recht« her) setzt die Spur eines nach links unten gerichteten Zeichens an. Dieses Zeichen ist fast völlig zerstört, es handelt sieh gewiß \im^44£sL_M 3); es ist hier etwas schräger gestellt als in dem Beispiel für nhi aüs~Zr^r-Der Haken links unten bestehtdeinerseits aus dem untersten Ende des Anzeichens, andrerseits aus dem unteren Strich des f, dessen inach-oberu^vom linken Ende des unteren Striches aus) reichendes Element zerstört ist. Die Restex rechtsunten gehören^ zu h. An der Lesung ist kein Zweifel möglich, die zerstörten Teile des Papyrus geben sich hier sehr deutlich m der Färbung zu erteiuien:~ Nachtrag zu p. 22> Daß idw{Mt)-njswi jn-hwrumsich aui Grabräuberei bezieht, wie sie in der wohl anarchischen (kürzen) Periode vor dem Eingreifen des herakleopohtamschen Fürsten, der sich zum König machte, in der memphitischen vGegend sicherlich ausgeführt wurde (vgl. auch JUUKJER, Giz» V I , ft. 20».241; X I I , 26), zeigt der zentrierende Bezug de« Verspaare« auf das zweitletzte, Verspaar: 2 ,,Sehtherausgeflommeiimt^ie-vScrilange aus-ihrer-Höhle,*' / 2 , jöattiiüllt-sinddie-Geheimniase der-Kwu^von-Ober-und-Untei^JTJ*60'■"' v $ - ö^axu hier p. 24 mit n. 33. Nachtrag 1 *» p. 23: Ich ie*e nun nb.j „mein-Herr'^s^^ r,der-Herrder-Autorität'; ». unten Nachtrag 3 zu p. 23.
1Q&
Nachtrage
Q. FACHT ' -Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten des Ipu-wer«
169
Nachtrag 2 «u p. 23: Ich glaube nun eine Lösung der iehr wichtigen
sein; und eine verächtliche Geste führt doch kaum direkt oder in
Stelle vorschlagen zu können. Eine Übersetzung der drei Verse mtn-
direkt dazu:, daßi man sich „dessen-mit-starkem-Arm" bemächtigen
Kmt-ieZ.tj rstt-mwfl
m-mir kann nur dann
kann. Man würde sich auch fragen; ih welchem Verhältnis ein stj-mw
befriedigen, wenn sie awei Bedingungen erfüllt: Sie muß auch die
„ausspucken" zu dem eindeutigen psg steht, das u. a. im Sinne der
Steile»aus der Lehre «otee-Amenemhet (P, Mill. 1, 8/9) erklären können
Verachtungsgestegebraucht wird. Daß mu? „Wasser" sonst nur in
-
dj-mw r4ij
jtj.n.f-nfrl-'j
und sie muß die Aussage der Admonitions verständÜfh machen, nach
Verbindung mit r^ „Mund" selten als „Speichel" belegt ist, müßte~\
der
nicht viel bedeuten, weil ^ T M P ein M ^
der
„dj-mür^
(,Mler-Wa88er-aur'Erde-gegeben-hat"
naeh
der
Prinaitivüberaetzung) oder das mw „Wasser" selbst (wenn wir über
Helck verweist als Stütze für seine Auflassung auf Pyr. 230 b und
setzen dj{w)-nw ,r-?l „das-Wasser-ist-gegeben zur-Erde") „den-mit-
auf PLKYtB-Rösat, P a p . Turin-132/2 („Geifer auf die Erde fällen
starkenvArm'' „dureh-dae-Elend" „genommen, erobert, sich seiner
lassen"). Von diesen Belegen scheint mir die Pyramidenstelle einen
bemächtigt" haben soll, d . h . eben die .Frage, wieso irgendjemand
gangbaren Weg zu zeigen, der also dem Hinweis Helck» zu verdanken
oder irgendetwas einen Herrscher (nht-'j) „durch Elend" oder ,,d«rch
ist. Hier ist $tj-mw eindeutig von einer Sehlange gesagt, die 7X;ift
die Notlage" irgendwie überwinden kann. - Bei „Amenemhet" muß
verspritzt" (ohne zu beißen). Wir dürfen, so schmal die Basis auch
stj~mw das Einnehmen einer feindseligen Haltung ausdrücken: urh-
ist, diese Bedeutung für das atj-mw unserer Stellen akzeptieren, und
Ärsrtf-flyr^Är.jf .,der-T8ich-mit-(meiner)-,,M\TThev*-salbtel mach-'
'ntjvi.j)
wir dürfen das um so mehr, als in Pyr. 230 b der Ausdruck zwar im
te-„*W-mtt•,'-infolgedessen (/deshalb/dafür)". H E L C K gibt in „Der Text
Kontext eines Schlangenzaubers, stj-mw aber so isoliert steht, daß es
der Lehre Amenemhets I. für seinen Sohn" (Kleine äg. Texte, 1969.
wie ein fest geprägter Terminus wirkt. Der Text lautet (im Anschluß
Wiesbaden), p. 30 f. eine neue Deutung von stj-mw:
anSethe): ,,Deine-beiden-Giftquellensind-in-der-Erde. / deine-beiden:
.ausspucken".
Die Stelle de» ..Amenemhet" lautet in seiner Übersetzung: ..Wer
Rippenreihen
sich mit meiner Myrrhe salbte, spuckte vor mir aus." Dagegen ist
spritze-daa-Gift), die-beiden-\Veihj^stehen-(wartend)-dabei;
4nd-in-dem-Loch,
//Cergieße-dasAVasser
(d. h.
ver-
// ver-
zunächst^lnzuwenden, daß hr.j hier nicht gut ,,vor mir" (ausspucken)
schlossen-wird-dein-Mund durch-das-Henkergerät. / verschlossen-wird-
^heißen kann, Pap. Mill, schreibt das Wort mit „kleinem" j und Bueh-
der-Mund des-Henkergeräts durch-die-Mafdet-Pantherkatze." Es ist
rolle (aber ohne Suffix der 1. Ps.), ebenso Ostr. Michailides 24 und
damit sieher legitim, stj-mw da, wo der Zusammenhang das nahelegt,
wahrscheinlich Ostr. Leipzig 7 (nur Buchrolle erhalten). Überall, wo
mit „Gift auslaufen lassen, Gift verspritzen" zu übersetzen. W o es
sonst die Textstelle erhalten ist (4 Textzeugen), ist ßie verderbt zu
von Menschen gesagt wird, muß übertragener, idiomatischer Gebrauch
**hr „Speicher", dem der .„sitzende Mann" (Suffix
1. Ps.) folgt;
vorliegen. Wir lassen offen, ob hinter dem idiomatischen Gebrauch
dieses Suffix hängt also mit der Textverderbnis zusammen, hr.j muß
ein allgemeines Bild steht („Gift" = Böses, Bösartiges) oder ob - was
die Präposition mit dem Suffix ; sein, das für andere Suffixe, fast(?)
wahrscheinlicher aussieht - das Idiom von dem Erfahrungsbereich
stets der dritten Ps/, eintreten kann (so zuletzt E D E L , ZÄS 84, 1059,
um die wütende Schlange herrührt, die in der. Wut, wenn sie nicht
2 7 h r f ü r hr.sn). Man müßte also die Übersetzung Vorziehen: „aue-
beißen kann, Gift verspritzt (dies ist ja wohl die Situation von Pyr.
8pucken-in|olgedessen(/deshalb/dafür)". Auf die sachliche 'Frage, bei
230b'; zum Abzapfen vpn Gift: Pyr. 443a). Der resultierende Sinn
welcher Gelegenheit ein Günstling hätte, ungestraft „vor dem König
des Idioms ist jedenfalls etwa „aggressiv, gehässig sein" - vielleicht
ausspucken" können - allenfalls vor dem Leichnam - , sei nicht ein
mit dem Beiklang, daß der Gehässige zunächst nicht zu einem ver
gegangen. Von der Admonitions-Stelle übersetzt Helck den einen
nichtenden Schlag befähigt, ist (was.im .Rahmen des Budes der Biß
-Vera, in dem stj-mw vorkommt: „SehtAdoch, Ägypten beginnt aus
wäre). Im Deutschen ist das Idiom leicht nachzubilden: „giftig sein"
zuspucken." Das Anschließende müßte man im Anschluß an Helck
(im Übertragenen Sinn), „sich giften", „Gift (und Galle) spucken"
so
und eben „Gift speien",
auffassen:
Erde,
;
Elend";
„der*das-Wasser(=
Speichel?)-gegebert-hafc
hät-sich-.dessen-mifc-starkem-Arm'-bemäcbfcigf oder
„das-Wasser(=
auf-die-
durch-das-
Speichel?J-ist-gegebpn-worden
sur-
•
_
r
Die Stelle aus der „Lehre des Amenemhet"1 wird dia^oit einfach: „der-dch-init-(menier^^yrrhe^-salbte, der*pie-Giftt^rrww gehäs
Erde, / es-hat-sich^eeBen- (usw.)." Das ergibt keinen mir faßbaren
sig,
buin. „Ausspucken" ist hier zu farblos, es sollte irgendwie präzisiert
bereitet keine unüberwindlichen
8^gre«8iv)-im-AustaBSch-dafür". Auch dfe AdmcdN&&öa-Pa*s*ge Schwierigkeiten
mehr. D ^
mit
*;Wu*r x
^htl*«
170
G. FACHT• Der Vorwurf'an Gott in den »Mahnwortem de« Ipu-wer«
Nachträge
„Ägypten" {Kml), das „Gift speit", die Bewohner des Landes gemeint sind, war ja immer und unabhängig von der Auffassung Am slj-mw klar. Diese erste Aussage ist nun durchsichtig: sie bezieht sieh auf die revolutionären Zustände, die bürgerkriegsartigen Unruhen des aus gehenden Alten Reichs, in denen sich die Ägypter als aggressiv, als gehässig erweisen. Der Sinn ist ähnlich dem des Verses aus dem „Vor wurf' (Admon. 12, \3) mk-kjj hr-wd[t] r-kjj „skshe-der-eine kämpft gegen-den-änderen". - Im nächsten Vers {dj-mw r-t>) muß mir „Was ser" wiederum „Gift" bedeuten.-.Pas Wort steht ja allgemein für Flüssigkeiten (Wb. V , 52, 7-16).vSoweit es nicht „Wasser" heißt, muß sichiein Spezialsinn jeweils aus dem Zusammenhang ergeben. Relativ y^rftlb^tahdigt sind iganz wenige Spezialisierungen, für wir ..Gift" gilt das iiichl, hier entscheidet nur- ein verbindende^ Kontext. beiden Verse mtn-Knit-wJ.tj
r-stt-mw / dj-mw-r-ti
Die
bilden zweifellos
.einen Kontext, der die Bedeutungsnuahce des zweiten mv festlegt (natürlich nur als Möglichkeit, nicht als zwingende Konsequenz). Die Interpretation von dj-mv? r-t> / jtj.n.f-nht-'j
m-m>r ist dennoch nicht
restlos eindeutig. Weitaus am wahrscheinlichsten ist, in dj-mw eine nur stilistisch relevante Variante des idiomiatiseh vorgeprägten und deshalb als erstes zu gebrauchenden stj-mw zu sehen. Stilistische Variationen sind ja nicht selten; vgl. z. B. Admon. 3. 1. wo in einem Verspaar für den Begriff „Ägypten" einmal is ..das Land (Ägypten)", einmal sphet „die Gaue (Ägyptens)" und einmal Kmt
„Ägypten"
(primär „Fruchtland") steht. Wenn dj-mw gleich stj-mic ist, haben wir ii „ L a n d " gewiß als „Ägypten'' zu verstehen. Vgl. das eben zu % l Gesagte und beachte, daß auch in 7. 4/5 i n dem einen Vers KtttL im nächsten t? steht. Vgl. weiterhin aus den Admon. die Stellen 5,13; ■ ' ■■7, 1; 7, 3; 7, 4; 7, 9; 8, 14; 9 , 5 ; 9,6, wo überall ti für „Ägypten" unter politischem Aspekt steht (modernisierend: ..der Staat"), (Wei tere, aber schwächere Belege sind: I. 8; -2,1; 2, 3; 2, 4; 2, 6; 2, 8; 2,8; 3 . 3 ; 3, 14; 5,4; 5 , 5 ; 5, 10;.7, 7; 8 , 2 ; a k ..Boden, Erde" ist 'f* einmal in 2,13 belegt (sonst: z&tr), „Welt" heißt es vielleicht in 6, 1 - wahrscheinlicher aber-auch hier „Ägypten". Kmt
„Ägypten"
Ägypten-iat-im-BWiff,
Gift-zu-speien;
spien-hat(/gerichteirhat)
171 //
derjenige-der-das-Gift-ge-
gegen-daa-Land{, Staat'),
/
hat-sich-be-
mäeJitigt-,deawn-mi^^rkem-Arm' durch-das-Elend(/'Notlage)." Das heißt: in Ägypten herrschen Mißgunst und Unruhe, einer haßt den anderen (— dj-mw); einer (d.h. eine Gruppe von Menschen, die diesem Anführer folgen^hat diesen Haß, dieser iJnTuhe-gegen dato „Land'.' (den „Staat", die FtihrungskräfteÄgyptens, den König und seine Beamten) gerichtet und » c h x l e a Königs („der-mit-starkem-Arnt") unter Ausnutzung; des allgemeinen^Elends {mir) „bemächtigt", das eben wohl als die Folge des allgemeinen „Gift-Speiens" verstanden ■ ' wird, und das jedenfalls der aktiven „lafcdesfeindliehen'' (d. h. königsfeindlichen) Gruppe ""Ähfeänger- verschafft hat. Diese dem
.rLand"
feindliche Gruppe ist natürlichidentisch mit den „Felnden-des-Lan des" (hftjw-tZ), gegeri die nach-der Aussäge des zweiten Verses der hier untersuchten Groß-Strophe nun „der Brand des Feuers heraus fahrt", um (letzter Vers dieser Strophe) „den Aufstand niederzu werfen ". Es ist noch zu erwähnen, daß die merkwürdig anmutende Umschreibung des Königs' als ..der-mit-starkem-Ajrm'V d. h. die Ver meidung des Küitigstitels bei der Nennung dieser Person, typisch ist für jene Textteile der Admon.. die wir der y,iJrj-Schrift" zurechnen (vgl. Nachtr. 3 zu p. r4~, ctben. p. 157f.: Nachtr. zu p. 25, n. 36.unten. p. 186).
■■-'.-■
I ■ -
Nur um der Vollständigkeit willen muß noch kurz auf eine zweite, aber viel unwahrscheinlichere Cbersetzungsmöglichkeit hingewiesen werden. Theoretisch könnte in dj-mw t-tt der idiomatische Ausdruck dj-X
r-ti
„sich um X nicht kümmern, X auf sich beruhen lassen"
vorliegen. Wir hätten dann dj passivisch zu übersetzen (djw): „SehtÄgypten-ist4m-Begriff, Gift-zu-speien; // man-hat-sieh-rücht-gekümmert
um-das-Gift,
/
(und-so)-hat-es-sich-bemächtigt-, dessen-mit
starkem- Arm' durch-das-Elend." Der Sinn wäre: die maßgeblichen Stellen haben gegen die Unruhen keine Maßnahmen ergriffen, als es noch Zeit war; das hatte zur Folge, daß der allgemeine Haß, der hinter der Unruhe stand, sich schließlich des Königs „bemächtigt-V
kommt selten vor: außer 3, 1 und 7, 4 sind nur Stellen zu nennen, die
hat auf der Basis de« verbreiteten Elends. Daß mw „ G i f t " zum han
bestimmt spätere Zufügungen sind - wohl aus der späten 13. D y n . - ,
delnden Subjekt würde, müßte nicht stören, denn das ist des öfteren
nämlich 6, 1; 14, 4 und 15, 2; es sieht so aus, als oh in älteren Text
belegt (vgl. Belegst. Wb. zn mixet „Gift"). Gegen die zweite Deutungs
teilen Kmt nur neben f? als stilistisch bedingte Variante zu diesem
möglichkeit spricht aber, daß dann stj-mw und dj-mw im jeweils
gebraucht worden sei.) Gehäuft und besonders klar in jener „staat
zweiten Bestandteil übereinstimmend die Sonderbedeutung
lichen" Nüancierung stehen die Belege für 11 innerhalb der hier
für mw haben müßten, während stj und dj Elemente zweier ganz
„Gift"
untersuchten Groß-Strophe von 20 Versen (7,1 - 7,7): 7, 1; 7 , 3 ;
verschiedener
7, 4 - und eben 7, 5 (dj-mtf r-ti). Wir können alac übersetzen: „Seht-
Kmt und tl keinerlei Bezug aufeinander haben sollten. SchlieÖlich
Idioms wären; weiterhin, daß
aufeinanderfolgendes
Nachträge
G. FKCÄT ■ Der Vorworfran €krtt in den »Mshhworten de« Ipuwer«
172
ist der Gedanke, daß nur das Unterbleiben von Gegenmaßnahmen zur Katastrophe geführt habe, befremdlich, u. a. deshalb, weil er eine halbe Entschuldigung für die Aufruhrer böte, und die ebenso komplizierte wie nnpersönlicKe^äuseage über die Handlung de* „Gif tes"
macht einen unwahrscheinlichen Eindruck, zumal wenn man
bedenkt, daß vorher dreimal ?e«oiien gen«nnt sind: hwrww, nhj n-tmtity Kmt. Üy' v Es ist nochmals zu betonen, daß die Basia der Deutung von stj-mw im Sinne von „Gift speien" schmal ist. Die beiden Belege aus der Literatur (MR/Zw.Z.) beweisen aber, daß der Ausdruck in diesen beiden Fällen ein Idiom sein muß. Zeitlich liegt der Pyr.-Beleg von dem Beleg aus den Admon. nicht allzuweit ab, wenn die fragliche Partie, wie ich glaube (vgl. den nächsten Nachtrag), aus dem Anfang der Herakleopolitenzeit stammt. Der Pyr.-Beleg steht ja in einem Sehlangenzauber, ist also sprachlich der VVelt der Lebenden und der „Privat
173
alle diese Aussagen und gerade auch das bedeutsame „mein Herr' sehr ernst nehmen, denn so konkrete Angaben, wie sie hier vorkom men, sind keine leeren Formeln, und wir müssen den Mut haben, ent sprechend zu interpretieren. Was ich selbst dazu im Text auf p. 24 unten bis p. 25 gesagt hatte, ist nicht zu halten. In Literaturwerken -
und solche, nicht aber flüchtige Kotäzen eines Zeitbeobachters,
liegen der-Endredaktion der Admonition« zugrunde - können nur Feststellungen überliefert werden, die ala Fakten, Vorstellungen oder Topoi repräsentativ sind für eine nicht ganz flüchtige, folgenlos vor übergehende reale oder gedankliehe Situation. -
Die zweimal acht
negativ gestimmten Verse des mittleren Teils der großen Strophe haben Ereignisse zum Gegenstand, die wegen der Rolle, die König * und Residenz dabei spielen, in und um Memphis zu lokalisieren sind. Der Gebrauch des Worte« bnw „Residenz" macht es sicher, daß diese Residenz Memphis ist - dann muß der Text sich auf Zustände und Ereignisse beziehen, die in die Zeit bis zum Ende der 8. D y n . fallen -
leute" wohl relativ nahe, soweit er Besonderheiten aufweist. - In der
oder aber, wenn m a n das Textstück etwa in die 13. D y n . datieren
Lehre des Amenemhet kann eine Bezugnahme auf die in den Admon.
will, Jtj-tyivj
erhaltene Passage beabsichtigt sein. Beidemal weist das Idiom auf
p. H 3 f . ) . Das erste, positiv gestimmte Verspaar spricht davon, daß
aggressive 'Bösartigkeit, die sich schließlieh gegen einen König ge-
sieh eine ägyptische Macht erfolgreich gegen „die Feinde des Landes"
ricntet hat.
durchsetzt oder durchzusetzen im Begriff ist, und diese Macht scheint
(POSENER, Litt, et Pol., p. 7; VAÜS SETERS, The Hyksos.
wegen der Metapher „Feuer" (was an die Uräus-Schlange gemahnt)Nachtrag 3 zu p. 23: Die Infrarotfotografie zeigt noch ein wenig deut licher als die bei Gardiner publizierte einfache Fotografie der Seite, daß das Zeichen nach yib nicht (wie Gardiner und nun auch F A U L K N E R , J E A 50. 31, "meinten) ein einfacher Strich ist. Der Strich läuft oben in einen mit der Rundung nach links gerichteten kleinen Halbbogen aus» der dem (durchgehenden) Strich angefügt erscheint. Die Lesung hw, die ich im Text vorgeschlagen hatte, ist extrem unwahrscheinlich wegen (des Fehlens des Determinativs und) der Diskrepanz zu der eindeutigen Schreibung von hw in 12, 12. Die Gruppe von nb bis zum „sitzenden Mann" unter dem ,.kleinen m" ist eine einwandfreie Sehreibung für nb.j „mein Herr" („Herr" mit dem Falkendetermina tiv, W b . I I , 227^ Das A l e i n e w" besagt bei den Schreibungen des Papyrus wenig; w ^ r i n a n will, kann man - was ich nicht tue darin sogar einen Re^e^/äeF Endung tu von n£(w); „Herr" sehen. Warum Gardiner und Faulkner die Gruppe nb.j akt ,«bertainly" bzw. „utterly corrupt" auffassen, entgeht mir - es sei demudaö die"Lesung „mein Herr" aus sachlichen Gründen für unmöglich gehalten worden sei. ... .'.'"T_ - | Tatsächlich hat diese Lesung, zusammengesehen mit anderen Pas sagen der Groß-Strophe 7, 1-7, gewichtige Konsequenzen. Wir müssen
als irgendwie zumindest quasi-königlich gesehen zu sein; wenn das einerseits kaum anders vorstellbar ist, so ist es andererseits um, so auffallender, daß diese Macht picht ausdrücklich als die eines Königs charakterisiert ist. Das letzte, ebenfalls positiv gestimmte Verspaar verkündet, daß der „Herr" des Sprechenden, der jene zuvor genannte Macht repräsentiert, demnächst den Aufruhr in der Residenz nieder werfen werde, ohne auf nennenswerten Widerstand zu stoßen. Dieser „Herr", der die Züge eines Retters aus der Not trägt, weist wieder königliche Züge auf, schon einfach, deshalb, weil in einem Literatur- werk nur von einer könighchen G e e i s t jy&e solche Aussage gemacht L werden kann; die Determinierung m i t ' d e m Horus-Falken auf der Stange weist in ebendieselbe Richtung,-* doch müßte sie allein nicht so zuT bewerten sein, weil das Determinativ im Laufe einer langen Reihe von AbscJmften und Redaktionen sekundär gesetzt sein könnte. Innerhalb der Residenz scheint sich noch ein Herrscher zu befinden, der nach der Schilderung der mittleren Verse machtlos ist; wenn mit der Beeiden* Memphis gemeint iafc, dürfte d a i der letzte König der 8. Dyn., Nfr-jrpe-ki-r'w
sein. Darauf, daß ein Herrscher in der Resi
dent existiert (und nicht etwa ermordet worden i»t), weist die For-
/ 4
Nachtrag«
G. FICHT • Der Vorwurf an Gott in den^lAahnworten des Ipu-wer«
mulierung8$wl-t$ m-njstüjjt „das-Land-arm-zu-machen an-KÖnigtum" (Vers 7) ebenso hin wie die Nennung des nkt-'j, „dessen-mit-starkemArm" (V. 16), dessen sich der „Gift^gegen das Land Speiende" be mächtigt hat. Die machtlose Figur in der Residenz wird nicht als „König" bezeichnet, wohl aber seine Vorgänger (V. 18) allgemein - und ein im Zusammenhang mit Grabschändung genannter toter König (V. 4). Dieses merkwürdige Vermeiden von Königstiteln (vgl. Nachtr. 3 zup. H ; Nachtr. zup:22; Nachtr. zu p. 25, n. 36, oben, pp. 157f., 167 und unten, p. 186) ist dann verstandlich, wenn ein Usurpator sich anschickt, den Aufstand in der Residenz niederzuwerfen und dieser Usurpator von dem Redner des Textbruchstückes als der wahre - wohl als der kommende - König angesehen wird, obwohl er bisher sich den Königstitel noch nicht zugelegt hat. Hinter diesem so merk würdigen Text muß ein historisches Ereignis stehen, ein Unternehmen, das von Erfolg gekrönt war:-ein-Machthaber bemächtigt sich der Residenz, in der Anarchie herrscht, in der sich offenbar noch ein zur Ohnmacht verdammter König befindet. Dieser Machthaber ist König und doch nicht König, das heißt, er wird sich nach der Er oberung der Residenz zum König gemacht haben. Zuvor hatte er ein Machtzentrum gebildet, er ging gegen „die Feinde des Landes" -die nach den mittleren 16 Versen herrschaftsfeindliche, aufrührerische Ägypter sein müssen - zunächst in einem Bereich außerhalb der Residenz mit Erfolg vor (Aussage des ersten Verspaares). All dies stammt derart verblüffend gut zu der politischen Konstellation des "Endes des Alten Reichs und des Neubeginns der herakleopolitanischen Ära, als der erste Herrscher dieses Königshauses, Htj ■!., derjiegründer des „Hauses des Htj", sich der alten Hauptstadt bemächtigt haben muß, daß wir nicht umhinkönnen, diese sich aufdrängende Gleich setzung weiter zu prüfen. i? In der ,,Prophezeiung des Neferti" wird der segensreiche Aufstieg des Begründers der i-2'>. Dynastie, Amenemhet L, zum König - als Prophezeiu'ng j&st eventiim - angeblich von einem Priester und Weisen aus dem heüopnfi^niRchen-Qau in der Zeit des, Snofru vor diesem populären König der 4. Dynastie5 vorgetragen. Diese angebliche Prophezeiung stammt aus der Regierungszeit Amenemhet I. und diente der Rechtfertigung seiner Königsherrschaft, die einer solchen Rechtfertigung bedürftig war und gleichzeitig einen neuen Beginn setzen wollte. Daß die herakleopolitanischen Könige der Ersten Zwischeazeit aus Herafcleopolis, vermutlich von de* dortigen Gauiürstenfamilie. stammten, und daß sie relativ früh Memphis in ihren Machtbereich einbezogen, wird m. W. allgemein anerkannt. Bedurfte
175
der erste Herakleopolitaner, der Memphis beherrschte und - doch mit größter Wahrscheinlichkeit nach der Einnahme von Memphis und der auch formalen Beendigung der 8. Dynastie - den Königstitel angenommen hat, etwa weniger der Rechtfertigung aja der Gründer der 1$. Dynastie?Diese Frage zu stellen, heißt sie zu verneinen: Offen ist lediglich, ob zu jener frühen Zeit, gewiß nicht mehr* eher weniger als em Jahrhundert vor der Abfassung der „Lehre für Merikare", literarische Werke bereits jene Funktionen habeii-konnten, die O, POSEN wt in „tätterature et PolitiquedansTEgypte de la X l l e dynastie" herausgearbeitet hat. Doch auch diese Frage kann mit hohem Wahrscheinlichkeitsgrad beantwortet werden. Der Gründer der Herakleopoliten-Dynastie, Htj I., hat nach dem bekannten Zitat *. kuter m der „Lehre für Merikare" selbst eine ,;Lehre" verfaßt. Mit der X»cht rag von uns postulierten Rechtfertigungsschrift wird diese Lehre nicht .. identisch sein, denn in seiner Lehre hat der König nach der Feststel- ^ hing in der „Lehre für Merikare" und auch nach dein Tenor des dort bewahrten Zitats selbst gesprochen, was in der Reehtfertigungs8chrift nicht der Fall gewesen sein kann: es sei nur an das „mein Herr" erinnert. Die Stelle aus „Merikare" (E 108-110) möchte ich folgendermaßen restituieren und übersetzen (AR-Metrik): j \
|
2 <jNi-Au?(u;?)f- n-twtw.k 2/3 jw-hrwjj in-V/-mr{jw).{ Ad(/u?)-j6<./> 2 zp.f bzj{w)
ll
3 ii.n-htj mV-hno m-abfo -■l 2 grw> r-ßbm^b-hdj'WJhto 3 tkk-ntr dbj kr-ri-jprjjt 2 Baue-(einen ? )-Terapel für-deine-Statue{n ?): 2/3 der-Feind^essen-den-er-liebt, <de8sen>-Absicht-(Herz)-istvernichtet, 2 seine-Angelegenheit steht-übeir~~~ 3 Festgelegt-hat-Hfy*, der-selige, als-Weisheits-Lehrer: 2 ,J>er-Zurüek4iaHende wird-sieh-des-Herzens-(Absicht)-de88ender-die-Altare-zerstör^bemächtigen, 3 (denn)-Gott-greift-den-an, der-frevelt gegeu-deo(/die)-Tempel.
Vgl. zu diesem Text u. a. VOLTKN, Zwei altag. polit. Schriften, pp. 57-69; P o s » » » , RdE 6, 1949, 33 mit n. 4; n>.f l i t t , et Pol., p. 13«, n. 1; ID., L'Annttaire du College de France, Res; des oours de 19«4-«5, p: 344 f. - Im 2. Vers ist der Erbauer des Tempete von Gott
6
Nachtrage
G. PECHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnwort*n de« Ipu-wer«
j»^
(oder etwa von der Statue? sollt« es sich doeh um eine Gottesstatue
(7, 1-7) erhalten ist, tatsächlich aua dieser bislang unbekannt ge
handeln?) geliebt. Im zweitletzten Vera haben beide Textzeugen **»i
bliebenen Rechtfertigunga-Prophezeiung für Htj I. stammt, die als
mit direktem Objekt (vgl. W b . I V , 248, 2t>; besonders Urk. I V , 1102,
Vorläufer der Prophezeiung des Neferti in die Geistes- und Literatur
20: brjjt.f $hm,8-jbw.9n); wenn ein m nach shm weggefallen ist - was
geschichte einzureihen ist. - Daß der Text, wferier in den Admon.
besonders bei altertumlicher Schreibung ohne Determinativ
steht, noch Wort für Wort Identisch ist mit dem Archetyp aus der frü
sehr
naheliegt (vgl. E D E L , A G § 102) - , hat der zweitletzte Vera drei Kola
hesten Herakleopoiitaner-Zeit, ist nicht anzunehmen. Immerhin dürfen
Wenn Htj I. selbst eine „ L e h r e " (gewiß für seinen Nachfolger)
wir hoffen, daß die zweifellos eingedrungenen Änderungen nicht allzu
verfaßt hat, in der er die zitierte Maxime kluger Defensivpolitik
gravierend sind; es soll wenigstens erwähnt werden, daß die 20 Verse
durch Errichtung einer „religiösen Falle" vortrug, dann ist es gewiß
auch mit AR-Metrik gelesen werden können (Änderungen: 3 Kola
auch wahrscheinlich, daß er seine selbstherrliche Thronbesteigung als
statt 2 Kola in den Versen 1, 14, 16).
König literarisch hat absichern lassen.
Es wäre ein verhängnisvoller Irrtum, wenn wir nun alle Klagen
Schließlieh ist dieldee einer solchen Schrift ja an sich nicht« Revo
der Admon. der Rechtferttgungssehrift des Htj zuschreiben wollten.
lutionär^ Ich zitiere zwei Äußerungen aus POSENER, Litt, et Pol.:
Eine eingehende Untersuchung, die hier leider aus Raumgründen
(p
16) , L a prophetie politique est egalement» une ereation de la
noch nicht mitgeteilt werden kann, würde zeigen, daß ein Teil dieser
Premiere Periode Intermediaire..."; (p. 45) .,Outre le retour de
Klagen aus inhaltlichen Gründen in eine solche Schrift, nicht hinein
rhistoire, il y a la repetition dans la litterature. Les ecriU pohtiques
paßt. Das ist freilieh nicht der einzige Grund. Wir werden unten sehen,
de la Premiere Periode Intermediaire ont exerce une inttucnec inde-
daß der Redaktor der Admon. zumindest große Teile aus einer aus
niable sur la Prophetie de Neferty.
der Ersten Zwischenzeit herrührenden Schrift übernommen hat, die
Welche Elemente hatte eine solche Rechtfertigungssehrift für Htj 1. enthalten müssen? Erstens das Auftreten eines würdigen Künders —der-funmittelbar bevorstehenden) Zukunft, etwa eines Weisen aus Herakleppolis. oder noch besser eines memphitischeii Weisen. Zwei tens eine ausführliche Schilderung des Unglücks, der grauenhaften Wirren, wie sie - mit sicher geringerer Berechtigung - auch im ..Ne ferti" gegeben wird und wie wir sie in den Adnion. vor uns haben. Drittens däs~'Prö"blem' deF hktiven ZeitsteUung^ünoTdamit verbündeh das des Empfängers der prophezeienden Verkündigung: es' ist un wahrscheinlich, daß man unmittelbar nach dem katastrophalen Nie dergang und dem tatsächlichen Zusammenbruch des Königtums des Alten Reichs, dem der Herakleopolitaner ja wohl den letzten Gnaden stoß versetzte, den Weisen vor einem König einer vergangenen Zeit. d. h. eben des Alten Reichs, sprechen ließ (wie Neferti vor Snofru): er hatte wohl vor einer etwa zeitgenössischen Gruppe von Menschen aufzutreten, etwa vor Htj selbst und seinen Beamten in Herakleopoiis oder vor einer anderen Gruppierung etwa in Memphis (vor Verzwei felten, die dann mit dem Hinweis auf Htj getröstet weiden), was auf jeden Fall zu der Formulierung „mein Herr" in 7 6 stimmt. Viertens der positive Aspekt der Verkündigung, dessen Ifo-anwato a m den äußeren Verspaaren des Bruchstücks in den Admon. wenigstens in einigen Zügen zu entnehmen sind. Ich bin der Meinung, daß alles dafür spricht, daß die Strophe von 20 Versen, die in den Admonhäona
den ..Vorwurf an G o t t " - mit einer uns unbekannten oder auch keiner Lösung - zum Hanptthenia hatte. Auch in diesem alten Literatur werk, das wir
der
Bequemlichkeit
halber
kurz
den
,.Vorwurf"
nennen, müssen eingehende Schilderungen des Elends jener ersten großen Wirrenzeit gegeben worden sein. Den spezifischen Hauptab schnitt des „Vorwurfs", also nicht nur die deskriptiven Klagen über das Chaos, hat der Redaktor - richtiger wäre immer zu sagen: einer iter Redaktoren - m die Admoir.^übernommene Der—^,rV©rwurf ^-waralso sein eigentliches Thema, das er neu redigiert hat mit partiellen Änderungen, die spezifisch auf die Situation der späten 13, Dynastie zugeschnitten waren, die aber ganz offensichtlich den Kern des „Vor wurfs" nicht betroffen haben (abgesehen von Modernisierungen von Sprache und Metrik), weil dieser sich als logisch streng aufgebautes Gedankengebäude einschneidenden Ändenmgerr naturgemäß entzog, und das er mit Textteilen aus anderen alten Werken erweiterte. Von der von uns erschlossenen Rechtfertigiingsschrift für Htj I. konnte der Redaktor selbstverständlich die dort notweudigerweiae anzuset zenden Voraussagen über die glückliche Wendung des Geschickes Ägypten« nicht gebrauchen, denn das hätte aich mit dem pessimi stischen „Vorwurf" n i c h t vertragen. Dagegen üWiudimjftr gewiß in, einem uns unbekannten Maß Klage« au« jener Schrift. Da« ist für einige Strophen im jv>-m*- und im m^-^)-Korpua auch mit mehr oder minder großer Sicherheit nachzuweisen, doeh kann das hier aus
•
-
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■
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*
r 8
G. FECHT
'
Der Vorwurf an Gott in de« Olahuwortw da«Ipu-«fer«
Nachträge
179
Raumgründen noch nicht geschehen. Eine Ausnahme müssen wir nur
(einmal nachprüfbar ganz erhalten) bzw. hdjw hfljw nw-bntv~pf-gpsj
in einem Fall machen, wo ein ganzer anaphoriseh gebundener A b
(viermal nachprüfbar erhalten); einmal, Z. 10, 7 Ende, ist nicht ent
schnitt aus der Ht/-Schrift entnommen worden ist (a. sogleich unten).
scheidbar, ob pf
Daß 4er Redaktor die Strophe von 20 Versen (7, 1-7), die den
(Raumgründe). Also: „Vernichtet-die-Feinde der-(resp. jener)-herr-
Anfang des mln(/-?s)-Kbrpus bildet und die uns allein den sicheren
lichen-Residenz'.". Wie Gardiner bemerkte (Admon. p . 73 f.), weist
Hinweis auf die positiv gestimmte
das „jener" auf die vergangene Herrlichkeit der Residenz; F A U L K N E B
MProphexeiungs
Schrift" für fftj
„jener" dastand, wahrscheinlich hat es gefehlt
gibt, aufgenommen hat, verdanken wir seiner Nachlässigkeit und
( J E A 51, 60) übersetzt d ^ e r „that ei^while.atigu8t Residence". Im
Flüchtigkeit, die sich auch in anderem äußert, so in einer gewissen
Zusammenhang des überlieferten, also sekundären Textzusammen
Schlaffheit seiner Komposition. Er übernahm die 20 Verse, die er als
hangs mag pf als rückbezügliches Demonstrativ zu deuten sein^zu
Einheit erkannte, in toto wegen der Klagen in den mittleren 16 Ver
nächst, in 10,6, heißt es „die Residenz", spätestens ab 10,8 „jene
ohne sich darum zu kümmern, daß die äußeren Verspaare zu
(bereits genannte) Residenz". Das ist aber gewiß sekundär, denn es
dem Tenor des neuen Kontextes absolut nicht paßten. Diese Annahme
steht im Widerspruch zum üblichen Gebrauch von Metaphern, ge
einer Fehlleistung ist jedenfalls das nächstliegende; wTer will, mag
rade auch in den Admon. In 7, 1-7 war die Situation anders. Die
sen,
sich auch schmeichelhaftere Motivationen für das Verhalten des Re
„Residenz" wurde genannt, aber im Kontext
daktors aussinnen. Auffallend ist die exponierte Stellung der 2ü Verse
herrschenden schlimmen Zustände, es war also nieht auf Vergangenes
zu Beginn des zweiten großen Korpus.
verwiesen. Außerdem wurde dort das Wort (zweimal) erst nach recht
Der ursprüngliche Verfasser des ..Vorwurfs", das ist aus der uns überkommenen Fassung noch klar zu erkennen, setzte keine Hoffnung auf menschliche Hilfe, und ob Gott helfen werde und ob er das seiner Natur nach überhaupt könne, war ihm sehr zweifelhaft. Das bedeutet
der
zeitgenössisch
mannigfachen Schilderungen genannt, die den Leser über die ge meint« Örtlichkeit orientiert und ihm gezeigt hatten, daß sie in ihrem zeitgenossischen Zustand gemeint war, bevor das Wort „Resi denz" fiel. Ein „jene(r)" erübrigte sich dort.
wohl, daß wir den „Vorwurf" etwas früher ansetzen müssen als die
Keine der Strophen ist ganz erhalten, von den meisten nur winzige
erschlossene Hf/-Schrift. Die letztgenannte mag etwa aus der Zeit
Reste. Gardiner (a. a. 0.) sah, daß ,,So far as can be seen, the intro-
um 2130 stammen; die erstgenannte - in ihrer Urform natürlich -
duetory formula was followed by epithete agreeing with hnw, which
aus den Jahren zwischen 2180 und 2130.
were sueeeeded in their turn by; short ^circümstantial clause« descrip-
Wir sagten, daß wir einen anaphoriseh gebundenen Abschnitt der Ädln^hT^el^äuindie^rij^i^rift zurückgeht, besprechen müssen. Wir
tive of the orderliness and magnificence of the Royal Residence, as it was in times of peace and prosperity". Das dürfte richtig seih
müssen das tun, weil der Abschnitt in enger kompositorischer Ver
(anders: SPIEGEL, Reformbewegungen, p. 28).
bindung mit dem eigentlichen „Vorwurf" steht (zu der Art dieser
Daran, daß 10, 6—12 ursprünglich zur Htj-Schxift gehört haben, ist nicht zu zweifeln. Ein gewichtiger LTnteraehied zwischen Htj-Schriii und „Vorwurf" besteht darin, daß in dieser naturgemäß Menschen angeredet sind, in jenem aber - wie unten gezeigt werden wird Götter. Ich hatte im Haupttext (p. 31) aus der Weise, wie verschie dene Abschnitte um den eigentlichen „Vorwurf" herum gruppiert sind, den Schluß gezogen, daß auch in 10, 6-12 Götter (und nicht Menschen) angeredet seien. Ich habe dort aber schon betont, daß diese Folgerung aus dem Inhalt des Textteile« selbst nicht abzuleiten sei. Auf p. 33 f. des Haupttexte* wurde festgestellt, daß im Einteilungasystem der um den eigentlichen „Vorwurf" angeordneten A b schnitte dem Textetück 10, 6-12 (und den unmittelbar vorangehenden Teilen ab 9, 8) inhaltlich und in der relativen Stellung »um „Vorwurf" der „kriegerische" Abschnitt korrespondiert (Beste erhalten von 14,
Verbindung unten im Text, p. 35). Es geht um den Textteil 10, 6 10, 12. In sechs bis acht Strophen wird eine Mehrzahl von Personen aufgefordert, die Feinde der Residenz zu vernichten. Die genaue Anzahl der Strophen ist wegen der schweren Zerstörungen nicht mehr festzustellen. I n den Zeilen 7 und 9 könnte jeweils ein Strophenbeginn verloren sein. Wenn wir 6 Strophen ansetzen, sind die Längen, (nach der Fotografie) folgende: 1) 39-40 cm; 2) 19 cm; 3) 43-44 cm; 4) 2 1 22 cm; 5) 23 cm; 6) 21 cm; dabei nimmt die EinkiUmgsformel jeweils 8 bis 8,5 cm ein. In den Zeilen 7 und 9 könnten Bin*eitungsformeln in den großen Lücken verlorengegangen sein, die die tiberlange erste und dritte Strophe geteilt hätten. Das ist nicht meljr als eine Möglich keit, sollte aber gesehen werden. Die sechsmal mehr oder minder gut erhaltene anaphorisohe Einleitungsformel ist: hdjw-hftfw nw-b%x>-&p#j
180
G. FECHT • Der VorwurC an Gott in den »Mahnworten de« Ipu-wer«
10 bis 15, 5), der sicherlich aus der späten 13. Dyn. stammt (Haupt text p. 34, n. 54). Nun läßt sich klarer sehen und nieine ältere Deutung ist zu relativieren. Ebensowenig wie1* der „kriegerische" Abschnitt gehörte der Abschnitt 10, 6-d2 ursprünglich zum „Vorwurf"; er ist wie jener sekundär in die Komposition um den „Vorwurf" einbe zögen. Davon bleibt unberührt, daß in der Konsequenz der uns er haltenen sekundären Redaktion der-Abschnitte auch 10, 6-12 sieh in der Sekundärdeutung des/Redaktors an Götter statt an Menschen wenden muß. Daß diese Umdeutung vom Redaktor wirklich realisiert worden ist, zeigen Überlegungen, die im Haupttext ausgeführt sind. Hier interessiert, ob die erhaltenen Reste irgendwelche Hinweise geben. Der anaphoriseh wiederholte Strophen beginn weist entschei dend auf die. Hf/-Schrift. Nicht beweisend, aber von Interesse, ist auch der Gebrauch des Wortes hftjw „Feinde", das in denjenigen Teilen, die mit mehr oder minder großer Gewißheit auf diese Schrift zurückgeführt werden können, auffallend häutig ist (s, einstweilen 7, 1-7 und Nachtrag 2 zu p. 14). Die wenigen erhaltenen .Schlüsselworte der den Anaphern folgenden Texte - qyibt (10, 6). jmj-rl-nwt
(lu. 7).
Äp«.' (10,8) - sind entweder i m A R belegt oder (Ä/>) ohne Schwierig keit für das späteste A R akzeptabel. Der Passus lo. 7 sm-ms-jntjrl-nwt nns'ä^wiyn.j
( = Strophenende, vor im: große Lücke) ist der
einzige einigermaßen erhaltene. Die Übersetzung muß. sein „wahriiehV.
der-(Pyramiden)-Stadt- Vorsteher-ging.
ohne-daß-es-einen-gab-der-
für-ihn-abwehrte" (d. h. ohne Leibwache): statt des Singulars ..einen" konnte auch Plural gemeint sein (Leute, die abwehren). Gemeint ist ein' positiv beurteilter Zustand (in Übereinstimmung mit Gardiners allgemerner_Älutfässühg)71Ieirn angesichts der sozialen Unruhen~rmrß Verhältnissen, unter denen sich ein hoher Beamter ohne Schutz in der Residenz bewegen könnte, eben positive Wertung zukommen. Wenn es entgegen dieser Deutung nur um eine Art Ehreneskorte ginge, wäre che Feststellung, daß diese Eskorte fehlt, negativ gemeint. Die Kritik wäre dann aber reichlich schwach und sogar mit Leichtig keit in ihr Gegenteil zu verdrehen; das spricht gegen diese Art von Kritik. Man kennt die spätere Entwicklung des Substantivs a'is (Wb.. I V , 55, 14 -^18); hier muß wegen der Stellung des Dativs n./ noch das Verbum stehen (Partizip). Leider wisse» wir nicht, was das „Gehen" meint: vermutlich einfach normales Herumgehen in der Stadt W i r wisset auch nicht, was dem Erhaltenet: voranging. Wegen der Partikel ms konnte man etwa folgenden Zusfimmenhaug ganz hypothetisch rekonstruieren: die Stadt war voller tüchtiger Beamter und Staatsdiener, und dennoch bewegte sich ein sehr hoher Beamter
Nachtrag
181
in der Stadt, ohne niedrigere Beamte oder Soldaten als Schutzwache in Anspruch, zu nehmen, weil eine solche eben unnötig war. Immerhin ist das letzte wirklich Erkennbare in 10, 6 vor der Lücke eine Bemer kung über die Beamtenschaft (qnbt). Die Nennung weiterer Personen gruppen wäre recht plausibel. Wenn, 10, 6-7 eine einzige Strophe war, mag die Nennung des .,(Pyrftmiden)-Stadt-Vor8teher8,, eine Reihung von Beamten abgeschlossen haben. I m spätesten A R ist ja dieser Titel zu einem Teil der Wesirtitulatur geworden ( H E L C K , Untersu chungen zu den Beamtentiteln, p. 130), und seine Erwähnung an unsrer Stelle, also am Ende einer Strophe - und wahrscheinlich der ersten Strophe - erhält dadurch Sinn und Gewicht, daß hier eben der Wesir gemeint sein muß. W i r können noch einen Schritt weiter gehen. Wenn ein Kontrast beabsichtigt ist - und Anders könnte der Spruch ja keinen Sinn haben - , kann der Kontrast nicht darin be stehen, daß es einst einen Wesir gegeben hatte und damals (kurz vor dem Eingreifen des Htj von Berakleopolis) keinen mehr gab. Es heißt ja nicht, daß der Wesir „seines Amtes waltete" oder ähnlich. Vielmehr ist eine konkrete, wenn auch sicher als typisch verstandene Situation geschildert: der .Wesir bewegt sich frei, gewiß innerhalb der Stadt (Memphis), ohne daß er eines Schutzes bedarf. Der K o n trast hierzu beinhaltet notwendigerweise, daß-sich der Wesir der^, memphitischen späten 8. D y n . nur mit bewaffnetem Schutz in der Stadt bewegen konnte - eben wegen der aufgewühlten Stimmung der Bevölkerung, die auch die höchsten Repräsentanten des Staates je derzeit bedrohtet wie das ja in den Admon. mehrfach ausgesprochen ist (jw-nut- und mtn-js-Korpora). Daß damals der Schein formaler Ordnung noch gewahrt war und "daher sicherlich auch das Wesiramt besetzt war, zeigt ein andrer Passus, der hier leider noch nicht analysiert werden kann (5, 3-4). Es liegt nahe zu fragen, ob auch dieser Wesir ohne Einfluß auf das Geschehen war, oder ob nicht gar er gemeint sei mit jenem Mann, der sich ..dessen-mit-starkem-Arm" (des Königs) .,bemächtigt hat durch das Elend" (oben, 7, 5). Daß er in Memphis nicht ohne Schutzwache sich auf die Straße begeben kann, müßte nichts dagegen besagen. Die Frage ist nicht zu beantworten. Die Vorstellung freilich, daß der relativ mächtigste Mann in Memphis damals den Wesirtitel führte, wird den meisten Ägyptologen mehr einleuchten als die Hypothese eines „Revolutionskomitees" oder dergleichen. Der Wesirtitel könnte angemaßt sein, und ohnehin bliebe immer offen, welche Mächte gegebenenfalls im Hintergrund - t&taädilich maßgeblich waren. Es sei mit Nachdruck betont, daß wir lediglich eine Frage gestellt haben, ?u der die Andeutungen des Textes Veranlassung geben.
182
Was sonst an Resten der Strophen erhalten ist, hilft nicht weiter. l
Wenn das *n-(sicher für: n)-'h .n.tw in 10, 11, wie Gardiner vermutet („perhaps"), su einer Phrase wie n-'h'.ntw m-hlw.j zu ergänzen wäre, so hätten wir mit dem Hinweis auf einen „unwiderstehlichen" König einen Zusätzlichen Beleg dafür, daß die Texte positiv den ehemaligen und grundsätzlich allein richtigen Zustand der Residenz beschreiben Zu hlmu) in 10,11 s. unten p. 33 f., n. 53 (ich ziehe inzwischen die Emendierung zu hlw der zu hmw doch wieder vor). Zu registrieren bleibt noch, daß in den dürftigen Resten sich zwei mal die Partikel ms findet, die ja nicht eine der häufigsten Partikeln ist: Sm-ms in 10, 7 und ein jw-ms, hinter dem der weitere Text abge brochen ist, in 10, 11. Das stellt eine Beziehung zur Einleitungsformel des großen ;"n?-m«-KorpuB her, die nicht übersehen ^plrden darf, ge rade weil mit 7, 1-7 eine enge Verbindung zwischen dem zweiten Korpus und den Relikten der Prophezeiungs-Schrift zugunsten des s. letxter ***
Htj hergestellt ist. In Nachtrag 2 zu p. 14 haben wir ein weiteres Verspaar aus ,.Htf besprochen, das als Zitat im jip-ww-Korpus steht. Die übrigen Stro phen, die m. E . auf diese Quelle zurückgehen - es sind vier weit gehend sicher, vier mit erheblicher Wahrscheinlichkeit identifizierbare Strophen -r, müssen anderen Orts vorgeführt werden. Ihre Analyse erfordert die Diskussion neuer Lesungen und oft neuer inhaltlicher Deutung. Von den großen anaphorisch gebundenen Abschnitten könnte nur noch ein weiterer eventuell zu „Htj'' gehört haben: 13, 9
bis irgendwo nach 14, 4 und vor 14, 10, das durch JM^jr^fKm-nfr- ,,esist-aber-doeh^8chön-(wenn)-" charakterisierte Korpus. Inhaltlich ist ~~~ eis neutral rimmerhin läßt die Tatsache; daß dort die Schönheit des heilen, geordneten Daseins Ägyptens auf der weitlichen Ebene ausge malt wird und Angelegenheiten der Götterverehrung keine erkennbare Rolle spielen, eher an die „Htj-Schrift" als an den „Vorwurf" denken. doch von einem Beweis kann keine Rede sein, nicht einmal von eirem Hinweis von einigem Gewicht.
183
Nachtrage
G. FBCHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten de« Ipu-wer«
Herakleopolitaner ja nie beherrscht haben, durch Verträge abge sichert hat. In der „Prophezeiungssehrift", die Htfs Thronbesteigung
* kuur
rechtfertigte, müßte dann dieses Thema irgendwie zur Sprache ge-
-v*ehtri*
kommen sein^enn^dieJVerkündung einer glücklichen Zukunft, die J
unbedingt zu einer Prophezeiung poet evtnlum politischer Art wie der ffy'-Sehriffc gehört, erforderte eine*i Begründung dafür, daß Ägypten unter dem heilbringenden
neuen König
nicht geeint sein werde.
Verheimlichen ließen sich Verträge mit dem Süden nicht, denn es gab sicher immer Beziehungen zwischen den Landesteilen '(vgl. ,,Me rikare"
r
E 75 ff.). Wie der Verzicht auf den Süden auch immer dar
gestellt - oder: entschuldigt - war, auf jeden Fall stand er innerhalb einer „Prophezeiung", wenn er innerhalb der erschlossenen
Htj-- _
~~ Schrift stand. In ,»Merikare" E 71 den Hinweis auf ein Literaturwerk zu sehen, das die Herrschaft des „Hauses des Htj"
zu le^timieren
bemüht war, erscheint mir erheblich einleuchtender, als in der „Pro phezeiung der Residenz" eine im Volk umlaufende „echte" Prophe zeiung erkennen zu wollen, die (wie das von" Scharf? u n d Posener — Litt, et Pol.. p. 4S f. - vermutet wurde) dem Süden die Übermacht ül>er den Norden verhießen hätte. Hätten die herakleopolitanischen Könige nicht alle« getan, um eine solche Prophezeiung zu unter drücken, möglichst zu widerlegen, anstatt sie zusätzlich literarisch zu verbreiten l Oder wie hatte man von den Soldaten desJS^ordreiches erwarten können, daß sie mit der Hoffnung auf Sieg gegen die Thebaner kämpften, wenn eine „Prophezeiung" verbreitet gewesen wäre, die jeden Kampf zum törichten Versuch gestempelt hätte, dem Vorbeatimmten zu trotzen, und wenn gar die Könige des Nordens zu » erkennen gegeben hätten, daß sie an diese „Prophezeiung" selbst glaubten? Und wären unter solchen Voraussetzungen beispielsweise die mächtigen Gaufürsten
von Assiut den Herakleopolitanern
so
lange treu geblieben? All das beantwortet sich von selbst. - Gewiß scheint es in Ägypten Weissagungen gegeben zu haben, die ja schon als Folie für die politischen Prophezeiungen post ci>entum zu postu lieren wären. Solche Weissagungen werden in „Merikare" ( E 69) und
Es besteht eine nicht gering einzuschätzende Wahrscheinlichkeit, daß
in den Admoh. (1, 7; 1, 10) zitiert. Sie-beziehen sich aber bezeichnen
in der „Lehre für Merikare" die „^-Prophezeiung" genannt ist. In
derweise immer auf recht generelle Aspekte der Zukunft {bei „Meri
E 71 heißt es im Zusammenhang mit der Ermahnung, sich mit dem
kare": „Eine Generation wird die andere plündern", Übers, nach
(thebanischen) Südreich gut zu stellen, jw.J^r^.tj *r n~k%w-r^ „du-
Posener; Admon.: unmittelbarer Kontext zerstört, nach dem weiteren
kennst die-Prophezeiungder-Reridenz-diesbezüglich"; im «elben A b
Kontext kann nur allgemeines Unglückgeweisaagt gewesen sein); als
schnitt wird Merikare in leider zerstörtem Kontext aufgefordert, die
Urheber der Weissagung werden in „Merikajfe" und in Admon. 1, 10
Verträge (mit Theben) zu erneuern (E 74). Die Vermutung liegt nahe,
ganz allgemein „die Vorfahren" genannt, in Admon. 1.7 ist die
daß Htj L, bevor er sich den Königstitel zulegte (was gewiß nach der
Nennung des Weissagenden zerstört (oder war nie vorhanden), als
Eroberung von Memphis geschah), das Verhältnis zum Süden, den die
£> 184
Nachtrug*
O FACHT - Der Vorwurf an Gott in den tMshnworten des Ipu-wert
lgR
Zeit der Weissagung wird die ferne Urzeit genannt. Diese Prophe
„Lehre für Merikare" zweimal auf Schriften des Dynastiegründers
zeiungen beliehen sich an den genannten Steilen der Literatur auf
hingewiesen ist: E IGS-llO (oben, p. 175 f., der Gattung nach wohl
bereits Geschehenes, dem sie den Anschein zwingender Unausweich-
Vorläufer der „Lehre für Merikare") und E 71 mit der bisher so
lichkeit geben, bei „Merikare" dient die- „Weissagung der Vorfahren"
dubiosen ^Prophezeiung^ der Residenz"-(der'--Gattung, nach Vorläufer
wohl iueh der ^tsehukugung, denn es handelt «eh ja um die „Er
der „Prophezeiung des Neferti").
klärung'' für die Plünderung der thinitischen Nekropplen. Inwieweit
E s ist reizvoll und von Interesse, nun noch deutlicher zu sehen, wie
solche"Weissagungen vor ihrer angeblichen oder tatsächlichen Er
diese Literaturgattungen nach dem Erloschen^der oherägyptisch-4)e-
füllung von Angehörigen der Pührungsschieiit oder gar von Königen
stimmten 11. Dyn. neu belebt werden, wie also die 12. D y n . j n i t ihrer
geglaubt worden sind, weiß niemand. JedenfaUaist die „Prophezeiung
Hauptstadt in Unteragypten zwischen Memphis und Herakleopolis
der Residenz
bei „Merikare" mit derartigem nrcht zu verweehselrr:
(W. K. SIMPSON, J A R C E 2, 19fi3, 53 ff.) in dieser" Hinsicht in der Tra
die Formulierung ist anders, viel konkreter, und der Hinweis auf sie dient als Argument für politische Planung, die ihrerseits doch offenbar
dition der Herakleopolitaner steht („Neferti", „Amenemhet'). -
Zum Abschluß dieses Nachtrags sei. was wir nun mit ein wenig
das Einhalten von Verträgen beinhaltet (E 72: die Thebaner haben
größerer Zuversicht tun können, zusammengestellt, welche Elemente
sich nicht dagegen vergangen, E 74: Aufforderung an Merikare. die
ihrer Herkunft nach wir nach dem jetzigen Stand der Erkenntnis in
Verträge zu erneuern). Eine politisch-literarische Schrift, von der
den Admonitiona. wie sie uns - unvollständig - tiberkommen sind,
man - wie das beiJSeferti ja nachweisbar i s t — -ohnehin wußte, daß
glauben
sie keine echte Prophezeiung war, konnte man politisch einsetzen.
Ersten Zwischenzeit: der ...Vorwurf (an G o t t ) " , von dem zumindest
Man kann sich auf sie berufen, wenn das sachlich geraten scheint.
der Kern teil in den Admon. erhalten ist, der also als Höhepunkt des
man kann über sie hinweggehen, wenn man sich davon Erfolg ver
ganzen Werks späteren Redaktoren wichtig war (Zeitstellung: etwa
spricht. Eben das haben die Herakleopolitaner
zwischen 21 HO und 2130); die Prophezeiungsschrift Htj I. (alter Titel
doch
tatsächlich
feststellen
zu können. Zunächst
zwei Schriften
aus der
getan - wobei nochmals zu betonen ist, daß in der ..Prophezeiung der
höchstwahrscheinlich
Residenz", wenn sie identisch ist mit unserer ////-..Prophezeiung",
Teile in die beiden ersten Klage-Korpora und die um den Kern des
..die Prophezeiung der Residenz"), von der
von einem Sieg der Thebaner über den Norden gewiß nichts gestanden
..Vorwurfs" angeordneten Abschnitte eingegangen sind (Zeitteilung:
hat.
um 2130). Wann diese beiden Werke erstmals von einem Redaktor
Diese Bezeichnung „Prophezeiung der Residenz" wird der „Titel" unserer i^jSchriftjgeweaen^^ was dagegen spräche-.--
unbekannt. Die Möglichkeiten sind weitgespannt: so könnte - als
Wir sagten j a oben, daß es ungewiß bleiben muß, unter welchen Umständen und vor welcher Menschengruppe die fiktive Prophezei ung der nahen Zukunft verkündet worden sein sollte. Als Schauplatz ist ohne weiteres neben Herakleopolis auch Memphis selbst denkbar. wo dann ein Memphit, der sich zu Htj als dem Retter bekannte, oder ein Herakleopolitaner a b Sprecher aufgetreten wäre, und ein Haupt thema der Schrift war sicherlich „die Residenz" Memphis, zu deren Besetzung sich Htj anschickte. Eben der Umstand, daß „Prophezei ung" hier Bezeichnung für ein Literaturwerk ist, hat die Wissenschaft irregeleitet. Wenn unsere Schlüsse richtig sind, kann in dei 2ft/-3cfcrift keine Klage über den Abfall des Südens gestanden haben zumindest, keine Klage mit politischem Akzent. Dies stimmt mit dem Befund überein: auch diejenigen Strophen, die hier noch nicht besprochen werden können, sind frei davon. — Eine weitere Konsequenz ist, daß in der
in Teilen zu einer neuen Einheit zusammengearbeitet wurden, ist eine Möglichkeit neben manchen anderen -
schon die ////-Schrift
Teile des ..Vorwurfs" mitbenutzt haben (Klagen). Wie oben (p. 157. im Nachtrag 2 zu p. 13 und Nachtrag 1 zu p. 14) gesagt, wurden Neu redaktionen literarischer Texte oft und ohne uns erkennbaren Grund vorgenommen. Es fällt aber auf. daß die erste erkennbare Redaktion - die vielleicht auch erstmals den , Vorwurf" mit Teilen der ^///-Schrift zusammenbrachte -
in die späte 13. D y n . zu datieren ist (drittes
Element). Sichere Zusätze größeren Umfangs sind 6, 5 - 6, 12 und der „kriegerische" Abschnitt von irgendwo nach 14, 4 und vor 14, 10 h » irgendwo nach 15, 5 und wahrscheinHch V O T \ 1 5 , 10. Als viertes Element sind Eigenzitate und Fremdzitate zu nennen, die im jw-msKorpus in Gruppen auftreten. Diese Zitate können frühestens in der 13. Dynastie dem T e x t eingefügt worden sein, d a in ihnen u. a. zwei Schriften der 12. D y n . zitiert werden. Sehr viel wahrscheinlicher ist aber» daß sie erst in der 19. D y n . in den Text aufgenommen worden
186
-.r-v..
0. FECHT • Der Vorwurf an Oott in den »Mahnworten de« Ipuwer«
sind {s. oben, p; lSftf. im Nachtrag 2 *u p. 13 und Nachtrag 1 zu p; W). Nattfrtich kann niemand beweisen, daß alle Fremd- und Eigenzitate anläßlich einer Neuredaktion übernommen worden sind. Als fünftes Elementsind Spuren zu nennen, die recht deutlich darauf Mndeutenv4aß die 1ßmh*e
\
- 137
Nachtrag 1 zu p. 34: jetzt auch VAN SrffcKS, The Hyksos.pp. 105-107. Nachtrag 2 zu p. 34: Wegen des ijerwe^ noch erkennbaren allgemeinen Tenors des Abschnittes ziehe ich nun doch wieder Gardiners Emen dation vor. Das t» sieht ohnehin fast wie ein w aus. Nachtrag 1 zu p.; 3^: Vor7r^.«.4^»i^^ll^and wohl ein / (nur Schwanz erhalten). Nach jrj.n.tn las Gardiner t („?"), b, w, Schrägstrich {.,?"), Pluralstriche („?"), dann zerstört. Ich kann nun lesen: {£ (könnte allenfalls auch t oder r sein), 6 (nach rechts unter das d ausgezogener Fuß), w, Vrogel Sl. G 22 (nicht ganz sicher, doch jedenfalls ein Vogel; bei Gardiner entspricht: Schrägstrich und Pluralstriche). Plüralstriche. Ich deute das mit Vorbehalt auf dbw{t) „Ziegel": „ihr habt Ziegel hergestellt". - Das nächste Wort begann mit j .
Nachtrag 1 zu p, 28: Der Abschnitt 10, 6-10, 12 geht auf die Htj-Schrift, nicht auf den „Vorwurf" zurück, s. oben p. 178 ff. (im Nachtrag 3 zu p. 23). Er ist von einem Redalttor sekundär in dem Sinne umgedeu^t, wie es im Haupttext dargestellt wird. Der mit skSv anaphorisch besginnende A-bschnitt spricht primär Götter ah.
Nachtrag J zu p. 30: Nach der Jnfrarotfotografie ist das Suffix von shtpjn (bei Gardiner: „??") praktisch sicher; die Spuren passen aus gezeichnet.
-"
Nachtrag 2 zu p. 30: Neuä^yptiacKe Wörter und Vorstellungen des NR sind kein Problem, da die letzte Redaktion der Admon. ins NR, wohl ^ in die 19. Dyn. anzusetzen ist (s. p. 152, im Nachtragt zu p. 1 i etc.). Natürlich ist deshalb nicht der ganze Abschnitt lins NR zu datieren, d. h. es besteht keine zwingend^ Notwendigkeit dazu; mit der Mög- ; lichkeit von NR-Datierung ist tu rechnen. Freilich ist eben - inauf fallendem Gegensatzzur 13. Dyr*. - kein ganzer Abschnitt mit über zeugenden Gründen dem HR zuzuschreiben; also ist große Zurück haltungangebracht.
Nachtrag zu p. 25, n. 36: Statt „Auftraggeber" o. ä. ist vielmehr .,Herr der Belohnung" zu lesen. Am Ende des Erhaltenen ist in 8. 14 nach Sl. W 14 nun noch der Rest eines „hohen" s zu erkennen, also zweifel los: nb-hzwi; für Gardiner war auch Sl. W 14 nicht sicher (Sehraffur und Fragezeichen). Dementsprechend endet FAILKNER in JEA 50, 32 und J E A 51, 58 seinen Satz mit dem Wort vor ..Herr \ und beginnt --—einen.neuen^atz mit ^»TheJo^pfJ^^'^JDie Strophe wird anderenorts im Zusammenhang mit anderen auf die //{/-Schrift zurück" gehenden zu besprechen sein.
Nachtrag 2 zu p. 28: Wir haben hier also grundsätzlich dieselbe Zer legung eines Zeichens in einzelne Teile wie oben in 3. 11 (Sl. U 10 zerlegt); s, Nachtrag 2 zu p. 18 (auf p. 163 f.).
~Nachträge —
\
Nachtrag 2-zu p. 35: Der Beginn der zweiten Rede des Ipuwer in 15, 13 fehlt bei Gardiner. Ich kann die Reste auf der neuen Fotografie ent-ziffernr Auf-»6=*^-^\llhejT" :folgL:^i_(Sl. A 47, sehr schwach, aber kein Zweifel), kleine« ?, große» 1, verbunden mit k, also z'il.k. Darauf folgt dd. Gesichert ist damit zii.k-dd „du-hütest-dich-zu-sagen/sprechen". Hinter dd ist mit Sicherheit das charakteristische m ''-Zeichen (Sl. U 4) zu erkennen. Ein kleiner Strich unter dem linken Drittel von dd. der an das linke Ende de« k heranreicht, muß der Ausläufer des ' von mV sein. Die Schreibung de« Worte« war offenbar gedrängt, wohl wegen de« Zeilenende«. Di© „Feder" war mit größter Wahr scheinlichkeit nicht geschrieben. Unter-dem Zeichen Sl. U 4 dürften dem ' noch ein oder zwei kleine Zeichen gefolgt sein, von denen nichts Sichere« mehr auszumachen ist; wohl «icher die „Buchrolle", allen falls noch einj. Über dam Zeichen Sl. ü 4 sieht man eine waagrechte, recht« vor einem Riß im Papyrua (links vom Ende des dd) sich offen bar gabelnde, recht heBe Linie. Im Unken Ende dieser Linie, wo sie dunkler ist, steckt der größere Teö de« Bogen« links oben am Zeichen Sl. U 4. Der Rest der Linie i«t entweder eine Täuschung (Verfärbung,
188
Nachtrage
G. FECHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten dm Ipuwer«
Struktur, Fleck), wofür der merkwürdige Ansatz zur Gabelung spre chen mag; derartiges begegnet ja leider nicht sehr selten. Er mag auch zu einem Zeichen der hier unleserlichen und nur in schfnalen Stegen erhaltenen Zeile 12 darüber gehören. Drittens ist die liesung dieses "Teiles des Striches als n zwar unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen. A m Ende der Zeile ist wegen des Kontextes ein n (Dativ) zu ergänzen-, daß ich dieses » z u sehen glaube, besagt ange sichts des Erhaltungszustandes wenig. Die Lesung ist also am ehesten 1
ziS.h-dd m> [n-], wobei mV Adverb wäre (vgl. dazu Urk. I. 173, 14: mV(j{w) ,, wahrheitsgemäß"), was die von 3, 12 und 12, 12 (mVt) ab weichende Schreibung erklären würde. Femerliegende
Alternativ-
lesungen sind: mVt [n-] oder n-mVt [ n ] am Ende der Phrase. Der Sinn ist glücklicherweise immer derselbe: „wahrheitsgemäß zu-sprechen-hütest-du-dich
(zu-)",
,,dio-Wahrheit-zu-sagen-hüt«st-du-dich
Igg
Angst"). Man tut das daher, weil man eben Angst hat, etwas zu sehe«, hier: die eigene Angst vor dem Morgen (auf deutsch: ,;vor Angst"). Wer den „Kopf in den Sand steckt", um nicht Angst haben zu müssen, beweist eben damit, daß er Angst hat, Angst sogar vor der Angst. So hatte der „jtehiffbrüchige" sein Gesicht verhüllt, als es donnerte, als Bäume brachen und die Erde erzitterte; er wollte aus Angst nicht sehen und hören. Als er sein Gesicht enthüllte, er blickte er die Riesenschlange, die Ursache des Aufruhrs in der Natur und seiner Angst. Die Menschen haben nun ihr Gesicht aus Angst —verhüllt, wenn sie es enthüllen, werdende ihrer eigenen Angst aus geliefert sein und dann die Ursache ihrer atiigst sehen, nämlich die Ereignisse des Morgens, der doch eigentlich Sicherheit nach der, un heimlichen, dunklen Nacht bringen sollte (vgl. inhaltlich: 12. 10-ITT unten, im Text).
(zu-)". Der Anschluß an Z. 14 ist einfach, bis zum Beginn der Parabel Nachtrag zu p. 36: Neue Lesungen und Deutungen aus dem Text der
lautet der Antworttext des Ipuwer:
1
Parabel (16, 1-3): In 16, 2 sind Gardiners Lesungen des Anfangs der
2 Was-Ipuwer-gesagt-hat, indem-er-ant\vortete 2 der-Majestät des-Allherrn:
Zeile bist fc> zweifellos richtig, die drei ,,?*' erübrigen sich. Nach k> selve ich einen Rest (praktisch sicher) von „Brot -f
3 Wahrheitsgemäß hütest-du-dich-zu-spreehen zu-jegliehem-Vieh (■= Mensehen). 3 das-bedeutet-daß-sie-nicht-zu-kennen(seil. die Wahrheit) An nehmlichkeit-ist für-das-Herz! 3 Du-hast-Gutes-getan für-ihre-Herzen(/in-ihrer-Meinung), duhast-die-Menschen-am-Leben-erhalten-durch-sie(die
Herzen
3 sie-verhüllen-ihr-Gesicht vor-(/der)-Furcht vor-dem-Morgen. __ Ipuwer beschuldigt den Gott, in seiner ersten Antwortrede die Wahrheit verschwiegen zu haben, und er unterstellt ironisch, daß er das nur aus Rücksicht auf die Menschen getan haben könne, daß also daraus zu schließen sei, daß die Wahrheit unerträglich schrecklich sein- müsse. Das wird ausgeführt: er hat Gutes getan - eben durch sein Lügen und wohl auch darüber hinaus ganz allgemein - für die Menschenherzen; mit der naheliegenden Zweitbedeu jiuig von hr-jb und w-j'6 (die im Kern des „Vorwurf-Textes eine JR^lle spielen wird): nur der Meinung der Menschen nach. Er lügt um aer Wohltat willen und darum ist sein Wohltun erlogen. I m letzten Vers mündet die Doppelscbichtigkeit der Aussage in die Doppelsohk.htigkeit des ,,Gesichtvdrhullens". Man verhüllt das Geeicht, um etwas nicht zxi sehen, hier: um die eigene Angst nicht zu erkennen (auf deutseh: „vor der
Pluralstriche"
(wie z. B. letztes Determ. von wdnw in 11, 2), die Lesung ist also i->r ..Nahrung". Die dann folgende Lücke vor dem p, u\ „schlagen der Mann" ist als hn oder hr zu ergänzen (Ligatur wie bei nhn in 16, 1 oder Gruppe wie bei hrp in 17, 2; Zeichenreste passen gut), Lesung also hup oder hrp „darbringen". Das nächste Zeichen Sl. Aa 2 (,,stin kendes Paket") ist
richtig
gelesen, aber sicher verschrieben
aus
Sl. D 27 fweibliche, Brust) mit t darunter; Lesung zusammen mit dem Strich und der „sitzenden Frau" also: w n T ,rAmme" (Wb. I L 7&). Bei tep.f./ hat Gardiner t und w vertauscht, die Lesung ändert sich nicht (n-wp.t.f)- Statt rl ist r.Lf „sein Mund" zu lesen, Reste des / sind deutlich. Statt mdw o . a . (so Gardiher mit zwei ,,?") lieji im Anschluß an ri.f: dwj.f „damit er rufe"*;;"VÖr derfi',;Mann mit Hand am Mund" (oder ein ähnliches Zeichen praktisch gleicher Bedeutung) ist dw Sl. N 26 zu sehen, anderes (Nebenzeichen) ist undeutlich (vermutticb „kleines" w und noch ein Zeichen, aber sicher kein großes ?); ein großer Teil des Schwanzes des / von dtej.f ist unter hr.tn erhalten. Der Rest der- Zeile ist von Gardiner richtig gelesen, die Lesungen sind sicher, auch da, wo Gardiner „not quite certain" bemerkte. Von Zeile 3 hat Gardiner nur ein Wort. Die jetzt erkennbaren Zeichen sind fast alle sehr schwach und teilweise «erstört. Die Zeile beginnt mit dem «v-Zeichen; der Querstrich ist schwach, aber klar zu er kennen. I n der kleinen Lücke dahinter ist ein winziger Rest notwen-
1 190
Nachträge
G. FICHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten dm Ipu-wer«
digerweise als „kleine«" w zu identifizieren. Dann folgen zwei über-
3 Es-war-ein-Mann, altersschwach, vor-seinem-Abscheiden; 3 sein-Sohn war-ein-Kind, das-noch-keinen-Verstand-hatte, 3 ef*hatte-begonnen-abgehalten-zu-werden von-der-Nahrung, die"^die-Amme-darbringt:
einanderstehende kleine Zeichenreste, wie geformte Flecken, aber so dunkel wie echte Zeichen, je einer am oberen und am unteren Rand der Zeile; von unten scheint der Ansatz einer Linie ein kleine« Stück *nach oben zu verlaufen. Wahracheiiilich ist das ein ;" (Schilfblatt) mit zerstörtem Mittelteil; die Konturen der Reste passen. Auch das su? i m Zeilenbeginn ist in der Mitte beschädigt, das w nach Jurist fast getilgt, eine breiter werdende Beschädigung zieht sich also von sw über w zu dem (fraglichen) ;V Danach ist die Lesung wieder klar, wenn auch natürlich sehr schwach und schwierig: über einem /
\§\
1
2 bevor-er-noeh-seinen-Mund-geöffnet-hat, um=zu-euch-zu-rufen, 3 nehmt-ihr-ihn-hinweg durch-den-Tod des-Dahingehens; "~ 2 es-beweint-ihn der(/sein)-Vater; ? seinWasser(— Tränen = Sohn) erreicht-das-Irmere ( v o n . . .) -•
steht ein t (allenfalls auch „sitzender Mann"). Die nächsten Zeichen
Merkwürdig ist der Gebrauch von hsf hr, das „abwehren von-,
sind / und ,,kleines" w, beide sind schlecht, aber noch hinreichend
abhalten von-, verteidigen" heißt. Ich sehe keine andere Deutung als
deutlich erhalten; der Schwanz des w läuft an seinem Ende mit dem
den Hinweis auf Entwöhnung von der Amraenmilch als Altersbe
des / zusammen. Daran schließt mw.f ,,sein Wasser" an: drei Striche
stimmung (etwa drei Jahre alt). Man muß erwarten, daß das Kind
(miv) und schwache Spuren, die nur auf / zurückgehen können. Das
durch Eingreifen Erwachsener entwöhnt, daß ihm die Ammennahrung
nächste Zeichen ist besonders schwierig. Ich sehe ein nach rechte
verweigert wird, also Passiv (passiver Infinitiv). Im letzten der er
offenes (nur scheinbar durch eine typische Faserverfärbimg geschlos
haltenen Verse kann mw ..Wasser" nur dann einen Sinn haben, wenn
senes) Dreieck (unterer Strich in der Mitte zerstört), von dessen linkem
es wegen der ihm innewohnenden amphibolischen Deutungamöglieh-
unteren Ende nach oben rechts Spuren verlaufen, die sich zu einer
keit steht: ,,Wasser" als ,,Same" — „Sohn", als Tränen wasaer =
Linie ergänzen lassen, die den „Körper" eines pÄ-Zeieheris schließt.
..Tränen". Zugleich mit dem verstorbenen kleinen Sohn erreichen
auch der hochgebogene Schwanz scheint
als fleckige, breite, un
die Tränen des Vaters das ,,Innere" von irgendetwas. Dieses etwas
scharfe Linie erhalten, doch ist hier fraglich, ob nicht auch das nächste
kann nur die Unterwelt sein (etwa dwlt). Daß die zur Erde fallende
Zeichen an dieser Linie Anteil hat. Daß auf ph ein / gefolgt ist, läßt
Flüssigkeit in die Welt der Toten eindringt, ist ja eine bekannte Vor
sich allein aus der Spur einer horizontalen Linie (Schwanz) unter der
stellung (Abscheu der Toten vor dem Trinken von Urin und Essen
nächsten Zeichengruppe erschließen; von dieser Linie ist nur ein
von K o t ) . Das jw.f sdm.f {jw-mw.f ph.f) wirkt etwas merkwürdig;
Rest erhalten, den ich abjer nicht anders zu deuten vermag (keine
angesichts des dürftigen Erhaltungszustandes liegt auch eine Lesung
Sicherheit). Zu dieser nächsten Zeichengruppe gehören vier kleine,
ph.(n.)f im Bereich des gerade noch Möglichen. Mittlem jw mag aber
eng aneinandergerückte, vertikale Striche, unter denen ein horizon-
auch ein Gegensatz ausgedrückt sein, oder etwa das all mähliche Ein
; taler Strich sauber erhalten ist, also ein n ; das kann nur der Rest von
dringen des Tränen wassere in die Unterwelt (wegen des vorausgehen
hnw sein (An über n). Dahinter ist der Papyrus zerstört.
den rmj ist ,.Tränen" natürlich die obere Bedeutung der Ampbibohe
Der Text der Parabel ist bis dahin also folgendermaßen zu um schreiben und zu übersetzen:
mw). Wenn das / nach ph - das unsicherste Zeichen des ganzen Textes ein Irrlicht sein sollte, wäre pk-fynw Attribut zu mw.f, das Ganze wäre proleptisches Subjekt, dem (nach dem Rektum zum Regens
3 wn-z'-pw inj tp-'j-swdi.f
hnw) das verbale Prädikat als Suffixform gefolgt sein müßte: „doch-
I
3 juhzLf
8ein-,Wa8ser', daa-das-Innere-(von...)-erreicht,
\
3 Si'.n.f-hsf hr-kiw hnp-mtCt (oder: hrp-mn't)
|
2 n-wp.t.f-rl.f
l
3 jtj.tn-sw m-mwt n-hpw
m-nhnn(n)-s>rt.f
dwj.f-hr.tn
2 rmj-sw jtj (oder: jtj.f) 1jw-mw.f ph.f-hnw ///
(es tut etwa»)".
Eine Lücke im Papyrus nach hnw reicht bis etwa zur Hälfte des p von hnp{w) in der Zeüe 2 darüber. E s folgt ein schmaler Papyruarest mit schwachen, fleckigen, unleserlichen Spuren, darauf wieder eine Lücke bis kurz vor dem Benkrechteii Strich von *****! in der Zeile darüber. Dann zeigt ein erhaltenes Papyrosstnckdben das von Gardiner umschriebene imt (erste« Zeichen nur halb erhalten, Lesung
192
Nachtrage
G. FKCHT • Der Vorwurf an Gott i n den tüahnworUm de* Ipu-wwn
abeiHFollig klar), dem ein von Gardiner nicht gesehene«, nun ein wandfrei lesbares 2*. „Mann" folgt (Schreibung wie in 16, 1); also: „der-Mann-geht". Nach einer. Lücke (von der Mitte des p von wp.Lf der Zeile darüber bis vor „Mann mit Hand am Mund" desselben Wortes reichend) ist ein Papyrusstück mit zwei kleinen, nicht identifizierbaren .Teilen geschwundener Zeichen erhalten {bis t u m Beginn des / von f%./ in der Zeile darüber). Eine Lücke folgt, die bis unter die Mitte des hr von Ar.*» in Zeile 2 reicht. Der nächste erhaltene Papyrusstreifen erstreckt sich bis unter das t% von jtj.tn. Der Schwanz :
''de«;/'Von/'i?«'f./ 'in-'det-.2eUe darüber zieht sich in diesen erhaltenen Steg, darunter sind Zeichenspuren, die ich nicht deuten kann: sie sind minimal, aber immerhin etwas deutlicher akwm vorausgehenden Bruchstück. Dann folgt wieder eine Lücke, beginnend hinter dem „schlagenden Mann" von jtj{.tn), ihr linker Abschluß verläuft diagonal von rechts oben nach links unten, beginnend oben unter dem tn von
1S3
Gruppe wieder Sl. U 32 zu sehen, diesmal absolut sicher, auch der senkrechte Strich. Ihm folgt entweder .,Kom mit Pluralstrichen oder „Brot mit Pluralstrichen" ( „ K o r n " ist wahrscheinlicher). Schließ lich geht links von den Pluralstriehen ein nach unten und links ge richteter Strich, aus, der (wie u . a . das / am Ende von 16. 1) weit nach links über den Textrand ausgreift. Wie weit der Strich gezogen ist, läßt sich nicht bestimmen, da er in einen Bereich hineinläuft, in dem alle Zeichen zerstört und verwaschen sind (vgl. 17, 3). Ein / kann der Strich nicht wohl sein, der Ansatz oben ist einfach. Ich "Siehe keine andere; Möglichkeit, als in ihm das Zahlzeichen ..100" zu sehen. - Von Zeile*4 sind einzelne schwache Spuren da. die nicht ge deutet werden können mit Ausnahme des ersten Zeichens der Zeile, das wohl ein „Schilf bl&tt" ist. — Damit ist alles genannt, was von der Parabel erhalten ist. der nächste erhaltene Testteil (Zeile 11) ge hört nicht mehr dazu.
am unteren Zeilenrand reicht die Lücke bis unterhalb des
i)ie Textbruchstücke der Parallel der Zeile 3 nach der ersteh Lücke
Schwanzes von m nach *tr in Zeile 2. Von da an ist die Zeile erhalten
lassen uns zwar keinen fortlaufenden Text rekonstruieren, doch sind
mit Ausnahme einer kleinen Lücke mit nach oben sich fortsetzende »1
sie thematisch wichtig. Nachdem der kleine Sohn des alten Mannes
jtj.tnt
Riß unter dem Determinativ von kp*c in Zeile 2. Als erstes erkenne
und seine Tränen in das innere (gewiß: der Unterwelt) eingedrungen
ich die Spuren eines großen nach rechts gerichteten Bogens, die aller
sind und dort irgendetwas (oder auch: wider Erwarten nichts) be
Wahrscheinlichkeit nach zu Sl. U 32 gehören. Rechts davon ist
wirkt {*). ä.) haben. ..geht-der-Mann" irgendwohin. Ein Drittel der
keinerlei Rest zu sehen, links alles in allem senkrechte Elemente, die
Zeile bleibt, unlesbar, dann behnden wir uns im Kontext von Opfer
aber nicht recht zu dem senkrechten Strich von Sl. U .32 passen
handlungen (oder allenfalls: Totenstiftung an den Tempel). Ich sehe
wollen, es sei denn, es habe hier mit einem größeren nach links ge
zwei Alternativen, entweder geht der Marin an das Grab seines Sohnes
wandten Bogchen oben begonnen. Ob dies nun der Strich von Sl.
oder in den Tempel. Die letztgenannte Möglichkeit ist sicher die näher
—- U 32 igt, oder-ob dieser weggefallen sein sollte und die Spuren auf
liegende, denn eine Totenspeisung, die^ ohnehin mit den B«?gräbnia-
„Buchrolle und Pluralstriche" o. ä. weisen (beim Verbum wdn ^op
zeremonien verbunden sein sollte, wäre nicht weiter temei^ehawert. -~
fern" z. B. in Admon. 8, 13), jedenfalls dürften wir uns hier im K o n
Eine Deutung der Parabel ist zwar nicht möglichy4oeh sehen wir
text von Opfer, opfern u. ä. befinden. Es ist gut möglich, daß nach
nun wesentliche Gedankenansätze. Der alte Mann hat nur einen Sohn.
Sl. U 32 (und Determin. ?) ein / stand, denn unter der nächsten Gruppe
der ihm selbstverständlich -
sieht man eine horizontale Linie, die freilich auch Verfärbung sein
Liebe - als Erbe und künftiger Bestatter und Ka-Priester wichtig ist.
könnte (wahrscheinlicher: Linie). Eventuell stand also da: vdn.f „er
Die Götter lassen das Kind sterben, bevor es noch fähig ist, sie anzu
opfert". Dann folgt die Ligatur h und p (wie in Z. 2 bei kp*c), darauf
rufen, mit ihnen in Kontakt zu treten; dieses Anrufen und die Frage
ein deutliches ä, also: hp& „Schenkel". Unter dem i ist der Rest
der Mögüchkeit des Kontaktes von Mensch zu Gott spielt im „Vor
eines kleinen Zeichens, mit dem ich nichts anzufangen weiß (ob der
wurf
Rest des Determin. „Fleischstück" Sl. F 51? Ea sieht gegenwärtig
das Kind sterben muß, bevor es die Götter anrufen konnte, so werden
eher wie ein kleine« n aus, etwas nach oben gewölbt, d h. es könnte
die Menschen gequält und getötet, ohne daß sie die Götter anrufen
Sl. F 51 sein, wenn der ganze untere Teil weggekrochen sein sollte,
können, weil diese nicht hören - nicht fähig sind, zu höre» und zu
was nicht ausgeschlossen ist). Links von £p* siad uipdeutliche Reste,
verstehen: in der Parabel, weil sie das K i n d (uogerechterwetse) zum
die z. B. zu dem Zeichen „ R i n d " Sl. E 1 rekonatraierbar sind (un
Tode bringen, bevor es alt genug iat, durch Anruf in eine eigene
sicher!). Nach ganz unklaren, schwachen Resten ist als zweitletzte
Relation zu den Göttern zu treten, im „ V o n r a r f \ weil Gott nicht
ganz abgesehen von der natürlichen
eine große Rolle. Vermutlich ist die Parallele gemeint: so wie
IS Fecht, Dar Vorwwf
194
G. FKCHT • Der Vorwurf an Gott in den »MÄhnworten
fähig ist, das Böse zu erkennen und deshalb das Schreien der Men
muß ein knappes Siebtel dieser Zeile beansprucht haben. Der übrige Teil der Rede-Einleitungsformel (die erhaltenen und zu ergänzenden
des „Vorwurfs", vgl. unten zu 12, 6-1). Dann gibt ea in der Parabel
Zeichen) nahm etwas weniger als die Hälfte der Zeile 11 ein (etwa
zwei Kontaktaufnahmen zwischen dem Lebenden und den Göttern.
12 von 26 cm auf dem Foto). Wir wissen nun, daß die in 15, 13 be
.'Einerseits dringen die Tränen des Vaters zusammen mit dem toten
ginnende Antwortriede des Ipuwer knapp über elfeinhalb Zeilen lang - 4 m Anfang von Zeile 12 sehe ich ein m und M (zweimal KL D 37)
Ergebnisse und Folgen dieser natürlichen (Tränen, die die Götter zu
mit hinreichender Sicherheit. Mit dem folgenden ht.tn, das Gardiner
Mitleid veranlassen sollten) und kultisch intendierten Kontakte er
las (aber „after y o u ( ? ) " übersetzte), ergibt da« m-dd-htj.tn „als-der-
fahren wir leidet nichts mehr. Gewiß waren sie negativ.
jenige-der-veranlaßt-daß-ihr-zurückwekht" oder „(NN), ist-derjenige-
Die Rede des Ipuwer reicht« bis in Zeile 10. sie nahm noch etwa
der-veranlaßt-daß-ihr-zurückweicht", vgl. W b . I I I . 342, 17. Dann las
sechs Siebtel dieser Zeile ein (s. nächster Nachtrag). Vermutlich hat
Gardiner wn tl. Dahinter erkenne ich nun die „Gans"' snd (Sl. G 54)
Vielleicht.-trug Ipuwer zwei Parabeln vor (wie der „Lehensmüde"). Nachtrag zu p. 37: Auch im unteren Teil der Seite IG ist nun erheblich mehr zu erkennen. Von der Zeile 10 sind im Bereich etwa der 2. und der 3. Gruppe von Zeichen (..Quadrate") winzige/.''nicht entzifferbare Spuren zu sehen. Zu dem erhaltenen Stück vorT-Zeile 11 bemerkt Gardiner: „Facsimile shows illegible traees". Im Anfang dieser Zeile fehlt eine Gruppe. Dann ist - leicht verwischt stellenweise, aber ohne den geringsten Zweifel - nun zu lesen: nh-r-dr »r*/> . Von n-Ab ist das »r völlig erhalten, vom S die charakteristische rechte untere Ecke. vom 6 der lange, nach rechts unter das i geschobene Fuß und der
.
und undeutliche, aber gut passende Reste des Determinativs „Mann ' mit Hand am M u n d ' , also eine Form des Stammes snd „Furcht, sich fürchten1'. Da um-tl, auch zusammen mit dem Vorangehenden, keine
Nachtrag
..
war (d. h. etwa zwischen 35 und 40 Versen umfaßte).
wird geopfert, und zwar opfert der Vater gewiß deji Göttern, über
nicht diese eine Parabel den gesamten restlichen Raiim eingenommen. *.ktner
19ß
schen nicht aufnimmt, sich nicht erreichen läßt (typische« Thema
kind>in die Unterwelt (sehr wahrscheinliche Ergänzung); zweitens f
Nachtrag«
Ansatz des senkrechten Striches, des Beines. Die Schreibimgen sind identisch mit denen von I5r4i]kHEHeHrveslte Bltid~~gemäß 'de~r~nT~tö. T3 gebrauchten Formel zu ergänzen zu [dd.t.n-hm n]-nb~r-dr I w$b.[f nJpu'-icr]. Im Anfang von Zeile 11 wird das n und vielleicht auch das Determinativ von km darüber gestanden haben; von n sieht man einen winzigen Rest. Wir haben hier also einen hochwillkommenen Fixpunkt, wir wissen, wo die zweite Rede des Ipuwer zu Ende war und die zweite Rede des Schöpfergottes begonnen hat. Zugleich haben wir in der nochmaligen Nennung des ,,Allherrn" die erfreuliche Bestätigung dafür, daß die Auseinandersetzung zwischen Mensch und Gott weiterging, daß diese letzten Teile der Admon, durchaus nicht irgendwie weginterpretiert werden dürfen, und ver allem wissen wir nun. daß alles, was ab 16, 11 erhalten ist, vom Gott gesagt war. Ob auf Seite 17 Ipuwer nochmals das Wort ergriff, ob der Redewechsel noch weiterging, wie der Schluß beschaffen war - a41 Aas bleibt freilich unbekannt. Im Ende von 16, 10 hat notwendigerweise dd.tn.-km. gestanden, es
sinnvolle Aussage ergibt, muß snd das Verbum sein, es ist Prädikat zu dem Subjekt l> und muß demnach im Pseudopartizip stehen. Der erhaltene Textteil lautet also: mdd-htjAn NN
tcn-t]-#nd{ir) „als-(oder:
ist)-derjenige-der-veranlaBt-daß-ihr-zurückweicht,
so-daß-das-
Land-sich-in-Angst-l>enndet". Natürlich wäre statt „derjenige" auch
«. u-tzter
..dasjenige" (Neutrum) möglich; ein Bezug auf ein Wort, das im
Sachtra
Ägyptischen männlichen Geschlechts, im Deutschen dagegen weib lichen
oder
neutrischen
Geschlecht« ist, bleibt
selbstverständlich
immer zu berücksichtigen. Der Gott weist hier offensichtlich auf irgendetwas oder irgendjemanden hin, der (oder: das) Ursache für das schmähliche Zurückweichen der (gutgesinnten) Menschen ist, das zur Folge hat, daß das I^and Ägypten (d. h. seine Bewohner) im Zustände der Angst sind. Er weist die Verantwortung für diesen Zustand und. die Ereignisse, die ihn zur Folge haben, von sich. Es ist bedauer lieh, daß mit der zweiten Hälfte der fast ganz fehlenden Zeile 11 der wichtigste Teil dieser Aussage des Gottes verloren ist. - Von Z. 12 sind noch drei winzige Stückchen erhalten (bis zur halben Höhe der Zeile) mit ganz unbedeutenden, verwaschenen, isolierten Resten von Zeichen, die nicht deutoar sind. Der Anfang von Zeile 13 ist leebar, wenn auch etwas problematisch. Unter einem n£-Zeichen („Korb") ist links ein Zeichen, das am ehesten eine kursive Schreibung der „Pluraktriche" ist, jedenfalls ist diese Deutung paläographiach als einzige völlig befriedigend. Rechte davon, also ebenfalls unter dem „ n 6 ' \ steht ein teüzerstörtee Zeiehen, das man nicht als „kleine« wtr lesen kann. Ich vermute, daß darin eine der kursiven Schreibangen de« Determin*tivs „Menschen" (Mann -f-
«
6
G. FECHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten dea Ipu-wor*
Nachträge
197
Frau) zu erkennen ist. In den Admon. steht die kursive Form meist,
jtj.tn in Zeile 2, sieht man ein nach rechts und rechts oben hin nicht
aber nicht allein, hinter rmtwjnnU „Menschen". Beispiele: 1,9; 2,8;
intaktes Zeichen, das wie ein h aussieht, gefolgt von einer stark ver-
2, 10; 2, 12;-2, 13; 3. 1; 3, 2; 4, 1 (zweimal); 4, 2; 4, 3; 4, 8; 4, 14;
wisehten Gruppe, die am ehesten wie der „gefesselte Feind* (Sl. V
5, 1; 5. 14; 6, 7 (dreimal); 15, 1. Wenn diese Interpretation stimmt,
13) mit PluraUtrichen aussieht. Unter diesen Resten" verlauft nockp
ist n6 Attribut in einem Ausdruck wie btv-nb, hr-nb. Wenn - ent
mala ein Strich, der sieher zu einem weiteren /gehört hat. Ich glaube,
gegen dem Augenschein - das Zeichen als „kleines «?" zu lesen wäre,
daß das angebliche h eine paläographiscbe Falle darstellt: der linke
müßte man nbw als „Herren" übersetzen. I m weiteren hat Gardiner
untere Teil des fy'ic-Yogels kann die Gestalt etwa eines A haben.
die richtigen Lesungen bis nach jS'&Aw » ; hier las er ein ft.T)as war
Wenn wir alle» zusammennehmen, das (nicht ganz sichere) Determi
falsch, die neue Fotografie zeigt klar n.sn-,4hnen"; das n gehört dazu,
nativ Sl. A 13, die (nicht ganz sichere) Auffassung d e s . . A " als Teil
das angebliche „/<" ist das „hohe" s, n (teilzerstört) und Phiralstriche
von tjw. den Schwanz des / darunter, so kumuliereK^sich die Hin
folgen in der üblichen Sehreibweise. Darauf folgt ein n (Negation).
weis« auf das Wort kftjw „Feinde" sehr stark. Die vorauszusetzende
Danach sind zwei Zeichen teüzeretört, der Rest der Zeichehlst ziem
Sehreibung ist die übliche, recht* vom f/tc-Vogel st4nd dann ein
lich schwach. Dennoch besteht kein Zweifel, daß das nächst« Wort
echtes h über dem Kopf des. /. Wir haben, wenn wir diese Rekon
sdm.n.sn war; das sdm-,.Ohr"
struktion akzeptieren, immer noch etwas Raum für eine unbekannte
ist teilzerstört, vom »2 ist der untere,
sehr charakteristische Teil zu sehen, der Rest ist schwach und etwas
("ruppe zwischen dem ersten '/ (wahrscheinlich
verwaschen, aber sieher: fraglich bleibt, ob über dem n die .,Buch
„jene"?) und hftjw. - Axii das rekonstruierte hitju- ..Feinde,*' folgt das
rolle" stand (wie in der Schreibung 5. 1), wahrscheinlich ist es nicht.
von Gardiner gelesene rmu\ d. h. rmj, der Stamm „weinen"' mit De
Das Textbruchstück kann umschrieben und übersetzt werden
. . . -nh
terminativ,
n-f,--ob
*R/»[-JI ?■]-
und das /. über dem Gardiner ein r mit , , t " angibt.'Tat
hr-.W)t-nbt / jr-ji's hv-n.sn n-sdm.n.sn t,alle(rlei [Menschen o. ä.]) sind-
sächlich kann man zweifeln, ob r./ oder etwa n.f zu lesen sei. Ich
allerwegs, / (doeh)-wenn-man-zu-ihneü-ruft, so-hören-sie-nicht". Wie
halte r.f für etwas wahrscheinlicher als n.f, doch -besäßt das nicht
derum gibt der Gott den Menschen die Schuld, er wendet den Vorwurf
vieKT)ann kommt das von Gardiner mit ..f* als m-n (Sl. F 31)-gedeu
des „Nichfhörens" expressis irrbis gegen sie. - Wir stehen mit dem
tete Zeichen, da^ alver nicht ms sondern tttrw ..Götter'* ist; die Lesung
Ende des Wortes sdm.n.sn über dem w-t des Wortes tirtw in Zeile 14
ist sicher. Es folgt der noch einigermaßen deutlich zu erkennende
darunter. Leider sind die folgenden schwachen Spuren nicht klar. Das
Rest des Determinatus und-dann der noch stärker beschädigte Rest
jeweite der folgenden Zeichen ist ..großes" L das erste könnte ;', so
der Pluralstriche (Spuren passen). Das nächste Zeichen ist wieder
gut wie sicher aber keines der hohen, schmalen Zweikonsonanten -
sehr schwach. Sorgfältige Vergleiche halxni mich überzeugt, daß es
zeichen auf > sein («'}. h,, hL [«>'.] dl). Es liegt nahe, ein nochmaliges
unmöglich etwas anderes sein kann als Sms (Sl. T 18). Ein ..hohes*' s
j^.s
( = *&) .,rufen*' zu erwarten, doch macht der nach dem sehr
ist höchstwahrscheinlich nicht gefolgt (es sollten wenigstens minimale
schwachen (aber sicheren) > stehende Zeichenrest das fraglich; frei
Spuren dasein), vielmehr stand nach hnsi wohl ein „liegendes'* 3. zu
lich ist dieser Rest verschmiert und sitzt jetzt zu nahe am ', mit dem
dem eine winzige Spur paßt. Unter ihm war vermutlich ein ..kleines**
er zusammenläuft (was sekundär sein muß), so daß darauf nicht all
w (zerstört), auch eine Schreibung mit m nach"dem £ms-Zeiehen ist
zuviel zu geben ist. Natürlich darf man auch z. B. an jldt
nicht ganz auszuschließen. Glücklicherweise ist die Frage, wekhe
(vgl.
denken
2, 4). - Unmittelbar vor dem Riß, der den unteren Teil der
Zeichen im Ende der Zeile gestanden haben, nicht wesentlich, weil
Seite trennt, unterhalb von hr.tn in Zeile 2, ist im erhaltenen Eck
das Wort sich in Zeile 14 fortsetzt. Dioerste Gruppe, die für Gardiner
ein Zeichenrest, der wie das obere Ende eines / aussieht, in Ligatur
unsichtbar war, sind die „Beine" (Sl. D 54), die von Gardiner gesehe
mit einem darüber stehenden Zeichen, offenbar einem n. Es ist zu
nen Pluralstriehe und das Suffix sn schließen das Wort ab. Wir um
beachten, daß die Fasern des Papyrus entlang der Kaate des Risses
schreiben und übersetzen von n-f{\) an: . . . n / . . (1 Gruppe = */>-">?]-?)
verschoben sind und daher die Zeichengruppe etwas nach rechts
. „kJtjiD j rmj-rf
unten gekippt ist. Über dem hl (Sl. K 4) der Zeil* 14 ist der Schwanz
(„jene"?) Feinde; / weinet-denn, o-Götter and Gefolgsleute-von-ih-
eines / sichtbar, der in Richtung auf den sehr wahrscheinlichen An
nen". Die „Gefolgsleute der Götter" sind nach der bekannten Aui-
satz des / verläuft. Nach dem breiten Riß, unterhalb des in von
/
nirv? bnstcw.sn „ , . .
er/ihm/ein Wortieü mit nf
fasaung (WT>. I V , 486, 10) hier natürlich die Toten. Wenn statt r/,
198
G. FKCHT •- Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten de* Ipu-werr
Nachtrabe
das die Interpretation der Verbalform rw/ als Imperativ sehr nahe
(im Gegensatz zu Gardiners Darstellung auf pl. 16) der oberste Teil
legt (vgl. G E G § 252, 3; Admon. 10, 3), vielmehr n.f zu lesen »ein
der Zeile und damit des angeblichen Striche«; nach dem, was ich
sollte, müßten wir tibersetzen: „ . . . /*es-weinen-um-ihn{/es/sie) die-
sehe, ist „Strich" recht unwahrscheinlich, der Möglichkeiten sind im
Götter imd-ihre-Gefolgsleute." Sinnvoll ist beides. Der Grund - oder
übrigen sehr viele. Die Lücke zwischen (d{w) und hhvt kann nicht
einer der Gründe - für das «,Weinen" wird im Anschluß an diesen
mit allerletzter Sicherheit ergänzt werden, wenn auch der allgemeine
Satz genannt. Auffallend, aber mit anderen Stellen im ^Vorwurf'
Sinn offenbar ist. Einerseits könnte hinter '^(w) das Wort jw
übereinstimmend, ist die starke Differenzierung zwischen dem ober
in so ausführlicher neuag. Weise geschrieben gewesen sein wie in 12,
„Gräber"
sten Schöpfergott - der ja hier spricht! - u n d den restlichen „Göttern":
14> jfno-jrj „ihre-Gräber". Diese Schreibung (mit jrj ..ihre'*) würde
vgl. unten 11, 12 - die Differenzierung ist .nicht so deutlich - ; 12. 4
den R a u m bfa-blwt mehr als ausfüllen: das Wort jsir aHein - immer
(sehr deutlich): vielleicht 12, 9 (unsicher); indirekt in 12, 12; auch
in der Schreibweise von 12, 10 - entspräche auffallend genau der
das „ihr" ( = ..Götter") in der Parabel ist zu l>eachten. die Ausfüh
lünge der Lücke: mit ld(w) und zerstörtem Determinativ zusammen
renden bei Geburt - 12, 4 - und bei Tod - 16, 2 - sind „die Götter" \
in 12. 10 nach der Fotografie 5, 6 cm,, in 16, i 4 dagegen 5, 2 cm. Was
nicht der oberste Gott, der daneben mit „ d u " angeredet wird. Gleich -
~ Gardiner vor h ?ret als „Strich" las, kann (nach dem Foto) sehr gut ..Pluralstriche" sein, womit in 12, 10 das Wort schließt (vor ;V/).'Diese
■■ ■ "; gültig, ob wir das rm? als Imperativ (mit rf) oder als stjm.f (mit dem Dativ n.f) auffassen, die Götter und die seligen Toten sind jedenfalls
Ergänzung ist zweifellos die weitaus wahrscheinlichste, denn in 12, 10
als anwesend zu denken, sie hören diese Rede des »Schöpfergottes
ist der Kontext ja irbd(w)4wfot>tv 'diifyjsw-jr},
(zum Schauplatz der Auseinandersetzung s. unten, p. 45 ff., p. 53).
Erhaltenen auffallend gleich oder ähnlich. Wenn wir uns für diese merkwürdigen Strich unmittelbar am Rande des Risses vernachlässi
von Gardiner gelesenen Textstück in Z. 14: '(/(ir-) r-hmrt-k> icbdw-
gen, und nach dem oben Gesagten ist das legitim: er stimmt ohnehin
twttnr. Was nach ttrttni- „Statuen" steht, konnte Gardiner nicht sehen,
nicht wirklich überzeugend zu irgendeinem Zeichen. Der Text wäre
jetzt ist erkennbar: d ($1. V 26 über d). verblaßt, teilweise zerstört.
dann dieser (nach ntrw Smsw.sn): 'g(ic) r-hwirt-ki trbdw-tvitcic
aber alles in allem eindeutig. Ohne Zweifel handelt es sieh in Parallele
[jsw]
zu icbd „verbrennen** um das Verbum 'd im Sinne des ..Zerhacken*
Teil eines Verbums war, dessen Subjekt die „Leichname" wären. In
wirkende Zeichenrest ist ein dünner Strich, der an der Kante des
auslaufende Strich des Zeichens ml (Sl. U 1). Der Strich ist jedoch dünner (dabei aber scharf begrenzt, also wohl in seiner Dicke erhalten ?) als der m ^-Strich oder auch der nach rechts verbeulende Strich des iv Es mag sein, daß er nichts zu bedeuten hat; gelegentlich gibt es Striche im Papyrus, die nicht zu lesen sind und deren Herkunft mir unklar ist: Nichtberücksichtigung
Wäre
^ ^ berecnt%t. - Nack dem
Riß verzeichnet Gardiner vor dem } von blwt „Körper, Leichname" einen Strich (Schraffur, aber kein „ ? " ) . Ich sehe die Spuren, e* fehlt
ver-
ehesten hätte er noch zu einem m>-Zeiehen gehören können, das
des Papyrus sind in zunehmendem Grad verzerrt. Der einzige sauber
lich erheblich flacher verlaufen sein muß, etwa wie der nach rechts
'd{)c)-
in-die-Ka-Häuser,
Strich am Rande des Risses doch ernst zu nehmen sein sollte. Am
die Fasern
v>), der aber, wenn man die Faserverzerrung berücksichtigt, ursprüng
„eingedrungen-wurde
legen, wie lier Wofttaut gewesen sein könnte7"wenn der bewußte
- — termiaative sind nichts mehr auszumaehenr-bis tti zum Tlarrd des
gonal nach rechts unten führt (Länge: etwa ein mittleres „kleines"
nt-s'hw,
Leiehname der-mumifizierten-Edlen". Andrerseits müssen wir über
sieh gegenseitig (zu 12, 10 s. unten). Die nach ld zu erwartenden De-
Risses in Höhe der unteren Zeilenbegrenzung ansetzt und jetzt dia-
h)ivt
"~ brannt-würden-die-Statuen. / zerhackt-wurden-fdie-Gräber] und-die-
von Gräbern oder Leichen; 16, 14 und 12, 10 ergänzen und bestätigen
Risses sind Verfärbungen und Schein-Striche zu sehen
also dem in 16. 14
Ergänzung entschließen, müssen wir freilich den oben geschilderten,
Nun folgt, wie gesagt., eine Begründung für das „Weinen" mit dem
—
199
v
Frage kommt (neben unwahrscheinlichem
mlh)
s-m'-'-m-„Feuer"-Determ.)
(Wb. IV,
„verbrennen"
slm
(geschrieben: 18,8-9).
Die
Schreibung von „srnZm" nimmt nicht sehr viel Platz in Anspruch, vgl. etwa das gleich geschriebene Wort sm> „töten" in 14. 14 (dort ohne Determ.: 1,7 cm einschließlichveines unnötigen w am Ende, aber ohne die unter andere Zeichen reichenden unteren Striche von „m>" und „ w " ; das Determ. „Feuer", einschließlich von unnötigem „Buchrolle und Pluralstriche" - in 16, 14 hätten zumindest „Pluralstriche" stehen können, vgl. die Schreibung von wMw - beträgt in 11,13 1,2 cm; zusammen wären daa 2,9 cm, möglicherweise etwas weni ger, wenn w nicht geschrieben war, vielleicht auch das Determinativ „Feuer" allein dastand, das Minimum wäre etwa 2,2 cm). Daa De-
Nach trapp
G. FKCHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten de* Ipuwer«
200
201
terminativ von 'rf(u') war in 12, 10 etwa 0,9 cm lang (zerstört, weil
jeweiligen Schreibers. Immerhin kann auch Unfähigkeit, ein Zeichen
jm
„Gräber" erhalten ist, kann es gemessen werden, doch nicht auf
zu entziffern, gelegentlich als Ursache angenommen werden. Es fällt
den Millimeter genau). Zusammen ergäbe* das bei knapper Schreibung
auf, daß in 1.1, 13 ein Wort für ,,Menschen" zu ergänzen ist und daß
etwa 3,1 cm. Für ein Wort nach 'd(w?), das „Gräber" oder irgend
in \ 1 , 1 ein Wort für .,Menschen" ijaeh h U-j der hier mit allem Vor
welche Teile von Gräbern hätte bezeichnen müssen, bliebe dann nur
behalt vorgetragenen—hypothetischen
ungefähr 1 cm Platz frei, was auch für eine knappe Schreibung er-
würde: „der Anfang der Menschen- (Menschheit)". Der Schöpfergott
Deutung am ehesten gerecht
sfraunlieh wenig Raum wäre. Deshalb kann die Einschaltung, eines
würde, wenn das richtig sein sollte, ein Thema aufnehmen, das j p m v e r
eigenen Verbums - nach unserem Vorschlag: „verbrannt-wurden-" -
in seiner Anklage gegen ihn benutzt hatte (vglc■ unten-.-zu 11, 12 -
vor hjwt „die Leichname'1 als extrem unwahrscheinlich beiseite ge
12. 6), Vielleicht stand rkjjl an beiden Stellen'und der Schreiber kam
schoben werden. Das Problem des Zeichens vor hhrt (Gardiners an
■mit dem ..Kiebitz" itie/ht.zurecht f -.Aber in 1*, 6 ist eben dieses Wort
geblicher „Strich") ist dabei irrelevant, denn auch nach $>m könnten
richtig geschrieben. Die Angelegenheit ist dunkel mid die Annahme,
Pluralstriche stehen, wenn solche nach wbd gesetzt,werden; außerdem
daß in den beiden Fällen Beschädigungen der Vorlage Ursache für
ließe sich, soweit ich sehe, die Möglichkeit nicht leugnen, daß die
das Freilassen von Raum war. ist gewiß die einleuchtendste; wenn
Reste (wie zu vielen anderen Zeichen) zu dem ..Feuer -Determinativ
tatsächlich an beiden Stellen, nicht nur in 11, 13, ein Wort für ..Men
gehört haben könnten.
schen" zu ergänzen sein sollte, so mag das dann Zufall sein - wenn
Nach s'hw gibt Gardiner Pluralstriche mit , . ? " an und bemerkt ,,Possibly something is lost". Viel - etwa ein neues Wort - kann auf keinen Fall verloren sein, möglicherweise standen nach s'hir le
auch ein sehr merkwürdiger. (Eine Lücke, in der nicht ..Menschen" stand: *'>. 1 : H, 7. 13 ist ein Problem für sieh.) In 17. 2 ist als Anfang der Zeile nhrp-khrf
erhalten, was mit Gar
Pluralstriche als vertikale statt (mit Gardiner) als horizontale Gruppe.
diner auch Faulkner als *:of direeting work" ül>erset7.t. Gewiß ist
Auf p. 17 sind noch Teile von über zwei Zeilen erhalten. Der Um
diese Übersetzung nicht falsch. Es muß aber gesehen werden, daß
schrift Gardiners ist zunächst nichts hinzuzufügen. Das erste W o r t /
die Schreibung lehrt, so wie sie hier vorliegt (mit ..Rnehrolle"). seit
„bjntj" möchte man emendieren. als Möglichkeit bietet sich an bjn*u-j
Dyn. 11» auch als Schreibung für khr ..Speisen" belegt ist (Wb. V. Ol.,
.,wie übel ist - " . Die Emendation ist nicht ganz einfach. Das nächste
unten). In l(i. 2 kam in der zweiten Rede des Ipuwer (Parabel) der
Wort ist tatsächlich am ehesten mit Gardiner als h U-'j zu lesen.
Ausdruck hrp- oder hnp-khr
Wenn wir so kühn sind, „bjntj" in bjn-tvj zu emendieren. könnte man
zweiten Rede des ..Allherrn" Elemente'der" Reden des Ipuwer auf
übersetze« ,vwie-sehlimm-war(/ist) der-Anfang-(von)-''. Immerhin ist
gegriffen und (nach dem noch erkennbaren Tenor zu schließen) ■ge'ge'n'"
l
..Speise darbringen" vor. D?> in der
die Gebrauchsweise von h>t- j ja etwas weiter, als im Wb. ( I I I . 25)
die Menschen umgekehrt werdön. ist dieäe ürjereiiistimmung zu be
angesetzt; vgl. jetzt Faulkner, CD 162 (zu hH-'j kr-ht-tpt „aeit-An-
achten. Die Übersetzung von 17. 2 ist in zweifacher Weise möglich.
fangs, seit-der-ersten-Generation" vgl. jetzt Urk. 1 \ \ 1244, 16; ein
In 17,3 erkenne ich schwache Spuren, beginnend unter dem p von
neuer, gleichlautender Beleg findet sich auf einem der Blöcke des
Ärp-und wohl bis unter das k> von khet reichend. Die Lesung mag
Hatschepsut-Barkensanktuars, Karnak; adverbieller Gebrauch: J A
sk.tw sein (sk ähnlich wie in 1, 3 und 4, 14, Stellung des k wie in 4, 14);
MES, Hekanakhte p. 125 f.). Hier könnte sich hlt-j
nicher ist die Lesung nicht.
auf die ,.erste
Generation" beziehen. Nach h>tJj ist eine frei gelassene Stelle von etwa drei Gruppen, die nie beschrieben war; daß der Text weiterging, zeigt nur das alte Faksimile, die Spur des Zeichens nach der Lücke ist jetzt weggebrochen oder weggeschnitten (s. Gacdkier, pl. 16, note b zu Seite IT). In 11, 13 ist bekanntlich gleichfalls eine solche nie beschriebene Lücke; dort muß ohne jeden Zweifel anstelle der Lücke
Nachtrag zu p. 39: Die Feststellungen aber cjie ersten beiden Korpora sind
grundsätzlich
aufrechtzuerhalten.
Gewisse
Verschiedenheiten
zwischen dem ersten und dem zweiten sollen in anderem Zusammen hang und an anderer Stelle auf ihre mögliche Bedeutung untersucht werden.
ein Wort für „Menschen" ergänzt werden. Die unbefchriebenen Stel
Nachtrag 1 zu p. 40, Dieser Vergleich mit der bildenden Kunst wird
len, die ja nicht allein in den Admon. begegnen, erklären sich am
noch aussagefähiger, wenn - wie ich nun glaube - die Endredaktion
einfachsten mit der Annahme von Zerstörung rn der Vorlage des
der Admon. in der spätesten 19. Dyn, stattgefunden hat. Ich zitiere
202
Nachträge
O. FEOHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten dm 1p»v-w«r« D i e K u n s t Ä g y p t e n s : (p. 567) , , [ . . .]Neigung
stand an der unteren Begrenzung der Zeile; daß ein Zeichen über
z u r A u f l ö s u n g der F o r m , wie sie späten Stilentwicklungen innezu-
ihm stand, ist unwahrscheinlich aber nicht ganz auszuschließen. Ein
w o h n e n p f l e g t . ' [ . - . . ] ErmüdungsmerkmaAe» ein Nachlassen der künst
Suffix / stand nach wd gewiß nicht, denn man müßte in diesem Fall
nochmals auir W O L F ,
lerischen Gestaltungskraft [.^<]. U m so bemerkenswerter ist es, d a ß
wenigstens Spuren den „Schwanzes" sehen. Als Ergänzungsversuch
die Belierrschung der T e c h n i k e n nach wie v o r schlechthin v o l l k o m m e n
schlage ich vor: wl.[tri-m)d[u']
ist..•■"[•■• ] " ( p . 586) . . f . . . ] die drei mörderischen Schlachten
sibler vyi.[tw-m]d[w] ,,damit-man-befehje'\ Subjekt dieser Verbalform
werden in einer, l a h m e n , formelhaften
Weise Abgehandelt,
[...] [...].
Diese Schwächen i m B i l d a u f b a u werden freilich h i n u n d wieder durch gut aufgebaute u n d durchgeführte Teilszenen ausgeglichen. [ . . ] . ' " Nachtrag 2 z u p . 4 0 : D e r erst d e n Möglichkeiten der Infrarotfotografie — v z \ l verdankende Nachweis, d a ß auf den Seiten 16 (Einleitungsformel abrZ. l ü ) u n d 17 eine sehr ernst z u nehmende zweite Rede des Sehöpfergottes s t a n d , über deren E n d e u n d Folgerungen wir nicht« wissen nicht einmal, o b der T e x t auf unserem P a p y r u s j e m a l s vollständig aufgezeichnet -war - . sowie der Nachweis, daß die Rede des Ipuwer auf den Seiten 15-16 auch noch mitten im schärfsten . . V o r w u r f " steht, läßt die A n o r d n u n g der E l e m e n t e u m den großen K e r n des „Vorwurfs'*, die als solche ganz einfach eine Realität ist. in ihrer B e d e u t s a m k e i t u n d ihrer Zeitstellung v o n neuem noch problemati scher werden. Die erste u n d zweite Rede des Gottes und die zweite R e d e des I p u w e r (gab es eine dritte?) scheinen . . n a c h z u h i n k e n " . - Als klar erkennbare Großeinteilung ist nur die Zweiteilung (unten p. 42 f.) s. im* <*r 2 U nennen. "~~~
203
Nachtrag zu p.';48: Da die neuen Lesungen zeigen, daß auch die zweite Rede des Ipuwer den Stil des „Vorwurfs" wahrt, also zu ihm gehört in einem zumindest weiteren Sinne, gewinnt die genannte zweite Alternative nun noch an Gewicht. Nachtrag l zu p. 52: Über dem u* und dem Determinativ von ghr sieht man den Rest eines Striches der sich in Spuren nach rechts fortsetzt. aber nicht in Richtung auf die Zeile 10 darül>er. Das könnte der Rest eines langen n sein: n-ghv „wegen-der-Not-der-Mensehen" ? Nachtrag 2 zu p. 52: Nach wd könnten auch, soweit ich Spuren sehe, f. n und Pluralstriche, also das Suffix -tn gestandei* haben: für mich ist offen, ob „Buchrolle" oder das Suffix -tn gefolgt ist. - Am Ende der Zeile I I ist nach der Lücke, an der Gardiners Umschrift abbricht, der Rest eines Zeichens erhalten, den ich zunächst zweifelnd für den „Schwanz" eines / gehal W
Habe: Ieh-bin iu«i sicher, daß er vielmehr
der hintere Teil eines d ist: dicker Grundstrich, Ansatz des leicht schräg aufsteigenden, dünneren Striche« ist klar zu sehen. Da« d
,,damit-ihr-l>efehlt'* oder noch plau
wird Re sein („man") oder die Götter („ihr"). Nachtrag 3 zu p. 52: Das Zeichen m- (Ligatur, wie üblich) ist mit dem von Gardiner fragend als „Sehilfblatt" gelesenen nächsten Zeichen entweder als Ligatur verbunden, oder es hat sieb mit ihm so über schnitten, daß es jetzt wie eine Ligatur aussieht. Das müßte nichts gegen die l^esung des / l>eweisen; Ligaturen von m finden sich öfters. ich nenne 3,2 (m mit folgendem st verbunden). 6, 0 {m mit ..Stadtdeterminativ" in kmt ■ verbunden), A 4 (w mit i r ' in der Wortfolge kmf v-i.tj verbunden). Andererseits sieht der erhaltene Teil des frag lichen j nicht ganz wie der gerade Strich des Schilfblatts aus. er scheint etwas nach rechts gerundet. Vielleicht ist es ein iv (m.-'-u: für ..was"
Fragewort - in 3. 12 und I I . 13,vaber ohne Ligatur des «•)': ?
Nachtrag I zu p. 53: Ich sehe einen winzigen Rest am unteren Ende der Zeile. Ein selbständiges Wort
ist gewiß auszuschließen, entweder
schloß das HW an trj unmittelbar an. oder-hinter trj stand ein Suffix (l. Sg. oder 1. Pl. oder 2. P l ^ In 10. 12 steht nach trj „Buehrolle". was hier atteh der Fall gewesen sein kann. ,v " Nachtrag 2 zu p. 53: Das sw sieht merkwürdig aus. es steht schräg: ich verlasse mich auf Garüjners Lesung imlTwuT5te auch kernen Gegen vorsehlag. Vermutlieh sind die Fasern des Papyrus verzerrt. - Zwi schen *M" und jmntt sind, wie Gardiner angibt. Zeichenreste zu erken nen. Sie sind kräftig, doch bereitet die Ergänzung größte Schwierig keit. Zunächst sehe ich nach sw zwei oder drei Reste, die ich nicht unterbringen kann; vielleicht spielt eine Faserverzerrung hier eine Rolle, daß das sw schief steht, wurde erwähnt. Dann folgt ein recht großer Rest, der am ehesten (aber nicht ganz zwingend) Teil eines m sein dürfte. Zwischen diesem wahrscheinlich m zu lesenden Zeichen und jmntt ist ein winziger Rest zu sehen, der sehr viele verschiedene Ergänzungen zuläßt. Der Raum ist knapp. Meine Vermutungen sind: entweder %b „Herr" (also „Herr der Unterwelt") oder Demonstrativ bzw. Artikel ti
{aim ,,die(ae) Unterwelt"), auch tett „Weg" wäre
denkbar (also „Weg der Unterwelt" oder- „WTeg zur Unterwelt^), altenialte könnte vielleicht auch hwt „Haus, Palast" etc. so knapp
o
'204
Nachtrag«
O. FECHT ■ Der Vorwürfen GottTK=dpft-»MiÖBtwotte« de« Ipu-wcr« gesehrieben sein, daß der Raum ausreichen mag, doch ist das besten- *
_,
mich anschließe, stimmt auch zu m-;6, das m. E. gleich bedeutend ist mit hr-jb, wie es ja auch im sprachlichen Ausdruck diesem gleichsteht.
falls gerade noch möglich, also gewiß als Ergänzung nicht zu emp fehlen;.«/, pr und andere Wörter sind an lang oder stimmen mit dem
—
kleinen Zeichenrest nicht -überein.
Nachtrag zu p. 68: Dies gilt nicht, wenn statt tnj(w) vielmehr tn(j)A{w) zu lesen sein sollte, s. oben p. 57 mit Nachtrag 2 (auf p. 204).
Nachtrag 3 zu p. 53: Die Pluralgtrtche eT^cheinerMtnirjcjicr Alle Folgenmgen sind' aber problematisch.
Nachtrag zu p. 70: Wie die Fotografie zeigt, stehen das beschädigte / (Schilf btatt) und der Re«t des Zeichens, das ich mit Gardiner und den
Nachtrag 4 zu p. 53: Die Lesung ntrw ist die einzig mögliehe, gut pas
meisten der Bearbeiter als r (oder'., n) auffasse, für die Emendierung
sende Spuren (linke untere Ecke, recht groß) sind sichtbar.
zu normalem jw viel zu weit auseinander. Der Rest des fragliehen Zeichens kann keinesfalls zu ,,kleinem ü?" gehört haben, allenfalls zu
Nachtrag 5 zu p. 53: Ein / ist durchaus möglich; davor unsichere-Spuren.
..großem u-'\ das freilich auf Seite 12 (neben unvergleichlich häufige
Für Schlüsse ist alles außer dFrrirHuralstTrchen" m. E. zujunsicher.
rem .kleinem ir") zweimal vorkommt {12, 2 in pw\ "12, 14 in tr^b] $b steht auf Seite 13 - . a l s o beidemal am Ende von Zeilen). Aber_
Nachtrag zu p. 56: Darauf, daß auch.-in 17,1 möglicherweise in, einer
auch für ..großes u'" ist der Abstand zum j zu groß, außerdem könnte
frei gelassenen Lücke ein Wort für ..Menschen". ..Menschheit" zu erganzen ist, wurde im Nachtrag zu p. 37 aufmerksam
der hintere diagonale Strich eines .,großen tr" nicht so sauber abge
gemacht
brochen- sein.- dat| nur ein (nach rechts hin zerstörter) etwa waage
(p. 200 f.).
rechter Strich—übriggeblieben wäre. Dieser Strich ist allerdings auch
Nachtrag 1 zu p. 57: In 5. 14 dürfte zweimal n statt nn gesehrieben sein. _ -
nicht der ideale Hinweis auf ein r, obwohl die&e Interpretation möglieh
desgleichen in 16. I : nn statt n auch in lo. II.
bleibt. Vielleicht stand ein n da: Fragewort jn in der Funktion des konditionalen jr (s. unten, p. 98 für einen parallelen Beleg).
Nachtrag 2 zu p. 57: Das Zeichen, das Gardiner als ..kleines" j umsehreiht. ist tatsächlich teilweise zerstört. Eine Zerstörung dringt
von der
Zeile 12 darüber (recht« von jmntt. dieses schon etwas beschädigt)
Nachtrag zu p. 71: Das Infrarotfoto erlaubt folgende Feststelhumen. h ül>er n ist sicher. Das von Gardiner ohne . . ? " gegebene t dahinter ist
nach unten in Zeile 13 ein; ihr ist u. a. ein Teil des fragliehen Zeichens -
allenfalls möglich, wahrscheinlicher ist ..sitzender JMani^". noch wahr-
und das linke äußerste Ende des » von tnj zum Opfer gefallen, viel leicht ist auch das erste Determinativ des Wortes rechts oben etwas beschädigtr-fSfc-T-14): Wh
205
•\ .
hAWir demnach durchaus
das -Recht.—"
tnj.t(ir) zu lesen.
-scheinlicher ist .kleine« >" (identisch z. B. in 10, 8 Mitte). Dann eine '
LücSe^l^twja. ao^ wie sie Gardiner angibt. Dahinter der Rest eines PersonenäetenrTflmatävs-.' Dieses- Pleraonendeterrainativ ist in se|nem linken oberen Teil erhalten: Kopf, linker
ArmJImtetiriiersttTt?).
Nachtrag zu p. 61: £i&hnehr wohl Endredaktion der H>. Dyn. (s.'oben. *. letzter p. 152, Nachtrr^zu p. 11).
senkrechter Strich des Leibs (so weit, wie der linkte Arm reicht, er
Nachtrag
zu führen scheint. Die Ergänzung^de« Determinativs führt mit größter
;
Nachtrag zu p. 63: Daß tatsächlich neben den Göttern verstorbene Menschen der Diskussion zwischen Ipuwer und dem Schöpf-ergott zuhören, wird nun durch die neue Lesung von 16, 13 bewiesen (s. Nachtrag zu p. 37, p. 197 f.). Nachtrag zu p. 64: Zu hr-jb siehe nun J . ASSMANN, liturgische Lieder an den Sonnengott, p. 32 oben. Nach Assmann meint hr-jb ,,eine Art von Evidenz, die erst durch Reflexion, einen inneren Bewußt seins-Akt, den der Ägypter im ,Herzen' lokalisiert hervortritt". Er sieht den Gegensatz zu m-hr „im Gesicht", da „mit kr jb bezeichnet wird, was man über eine Sache denkt". - Diese Deutung, der ich
halten), unter dem Kopf Ansät* zum rechten Arm, der nach oben Wahrscheinlichkeit zum „ K i n d mit Hand am Mund" (Sl. A 17), mit etwa gleicher Wahrscheinlichkeit zu Sl. A 17* oder zu Sl. A 7 (sachlich unwahrscheinlich). Das einzige Wort, das mit den Resten wirklich über einstimmt, ist knw „Kind'-'"(Wb. III, 286,18). Nach dem Kontext ist das Unsinn. Ich nehme an, daß wir eine Sehreibung von hn(j) „Rebell" (Wb. I I I , 288, 17-18) vor uns haben. Das Determinativ ist dann fälschlich von dem Wort für „ K i n d " übertragen (unter Einfluß des viel häufige ren nhn(%o) „jung, Kind", möglicherweiae auch unter dem Einfluß der Erinnerung an die regelmäßige Determinierung von hwrw mit „Kind"). Was in der Lücke gestanden hat, ist unbekannt, vielleicht wirklich
4
206
d e r V o g e l S l . G 4 1 , f ü r d e n freilich der R a u m k n a p p e r s c h e i n t / d e r j a aber verschieden g r o ß ausgeführt w e r d e n k a n n ; vielleicht a u c h n u r ein „kleines u?". E i n P r o b l e m i s t der V e r b l e i b d e r „ P l u r a l s t r i c h e " , d i e wegen d e s a u f unser W o r t bezogenen Suffixes st (— s n ) n a c h snd i n V . 4*(12, 7 n a c h d e r M i t t e , G a r d i n e r s Zweifel an d e r L e s u n g w a r e n u n b e g r ü n d e t ) z u fordern s i n d . Möglicherweise .standen sie u n t e r d e m „ K i n d " , o b w o h l dieses sonst i n d e n A d n i o n . die Zeile g a n r a u s f ü l l t ; in
1 2 , 7 s i n d d i e (erhaltenen) L i n i e n des Zeichens allerdings feiner
a l s a n a n d e r e n Stellen, vielleicht w a r d a s Zeichen e t w a s kleiner u n d d u l d e t e u n t e r sich d i e Striche, d i e sonst o f t u n t e r d e m „ s i t z e n d e n r
M a B h ' v e i ^ o m i n e r i { u n t e r d e m „schlagenden M a n n * ' u n d d e m „ M a n n m i t H a n d a m H u n d " ^ beides große Zeichen -
immerhin
mehrfach
d a s Zeich^ft » ) . - A u c h eine Verbindung^ des W o r t e s m i t d e m S t a m m
von einem Vers zum nächsten s i i l | -j:sc|^«it ^cht-i änderen Aufteilung besteht - e t ^ a | * w l a c | ^ Ä Ein „ N n " über Punkten besa^, daß Nomen gestanden haben
zweigeteilt.
^
muß^iemUÄ^
bedeutet „sicheres V e i s e w t o ' X ^ ^ Wort- (in diesem Falle: des ü a < ^ ^ ■ zusetzen ist, In allen F a f l e n , . - d r a : ' ^ könnte ein Teil einer Lflcte.;a^^lp'!;jSi^»- J p Ä l | | f ^ \ # ä ^ i m J V e r s ' . gehören; die'^Gesi^tzahVder'Ver^
l ^ i i * ^ ^
lesbaren und vereUndlicheifr^fel^ gäbe „ ( s . V . )
,r
verzichtet.
^
An
~
: ;j
n-m■> >.iw-Nn rjkjtfw. .......
sei b e m e r k t ,
lM(i^r^ä).f^.YA
.fcX)"
'q{ ic) r-kwl- ntt &-&[&&]
d a ß der S t r i c h , den m a n unter d e m r des nachfolgenden W o r t e s grt
rmj-n.f
sieht, m . E . z u diesem r gehört u n d m i t d e m V o r a u s g e h e n d e n nichts z u t u n h a t ; sollte dies e i n I r r t u m sein, k ö n n t e n w i r m i t einem W o r t für , . R e b e l l e n " .rechnen, d a s m i t d e m hnjl
rund zu finer'
: Gründen nach einem bestii»rja^ 'Wpr|{' Wer v o r ' | ^ | ^ : ^ t i ^ i ^ t e n
aber wegen d e m F e h l e n des D e t e r m i n a t i v s - Sl. D 19 oder U 31 ( p r a k A m Rande
^
^
"weist auf, eine finite V e r b a u ^ r ^ b i ^
hnr „ G e f a n g e n e r , R ä u b e r , F e i n d " ( W b . I I I , 296, 8 - 9 . 11) ist d e n k b a r , tisch identisch) weniger wahrscheinlich. -
l;207
Na^ÄiU-age
G . F K C H T • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten de« Ipu-wer«
nlrw.......
Nn-/>/S jrj-mk!
$|. V#"
- u -■
<Mu*./-pir m Ä - i j ^ r - # ] ^ n P
des W b . (111, 2 9 2 . 1) z u -
,i
(r)^\^;mkc*M
"'-.:':- j.j; hm, 'oKa|*. Bc*em,:)":;{s. V . )
s ä m m e n h ä n g t . der S c h w a n z u n t e r d e m r wäre der R e s t des /.
N a c h t r a g 1 z u p . 7 3 : A n s t a t t d i e n e u e n L e s u n g e n i n einer R e i h e v o n N a c h t r ä g e n v o r z u f ü h r e n , gebe i c h eine n e u e U m s c h r e i b u n g . I c h t u e
nwj-[jdr.i
dies a u c h , u m die g e n a u e n L ü c k e n Verhältnisse angeben z u k ö n n e n . E i n Punfefr w i r d für einen h a l b e n c m des P a p y r u s ^tefaeirr^TO " L ü c k e n n i c h t hinreichend verläßlich nachgemessen werden k ö n n e n ( a m E n d e
in
Klammern
gesetzt.
E s ist selbstverständlich,
4 : Ö 7 - M i ] P P ) ^ T O
f-
3 nb-tm-jrj.n.4 ^ - j | * r^>*f,._.
[
3
v o n Zeilen oder w e n n d i e L a n g e der Schreibung eines teilweise erhal t e n e n W o r t e s nicht einigermaßen a b z u s c h ä t z e n i s t ) , werden
?]
sndhr^'^M4^)\\ ;
2 jr-m-jrj-rf-^p^p^-*tW
Punkte
\
>'j| '
3 nm .q.f-r.s ^mscidM
d a ß die A n g a b e n
ü b e r die L ü c k e n , d i e also n u r zeigen sollen, wieviel
Raum
3 ahm(w)-hw rj * m ?'*jfc*' jb
für zu
ergänzende W ö r t e r frei i s t , n i c h t w i e g r o ß die tatsächlichen L ü c k e n
|
3 sh!-pwrdj.kp~ii
!
s i n d (die j a o f t T e i l e v o n e r k e n n b a r e n W ö r t e r n
[
2 hn'-knp hnyip
I
umfassen),
nicht
a b s o l u t richtig sein k ö n n e n , sie w e r d e n a b e r einen h i n r e i c h e n d e x a k t e n Begriff d e r E r g ä n z u n g s m ö g l i c h k e i t e n g e b e n . A u f E i n z e l h e i t e n
gehe
" i c h i n N a c h t r ä g e n z u m K o m m e n t a r ein, a u c h auf Ü b e r s e t i i i n g s f r a g e n . „ ? " b e d e u t e t : A n h a l t s p u n k t e z u r E r g ä n z u n g (etc.) sind 4 a , n a h e unsichere L e s u n g e n
( z . B . E n d u n g e n ) Teilen v o n sicheren
L e s u n g e n s i n d , w e r d e n sie hier n i c h t d u r c h „.?" g e k e n n z e i c h n e t . I m K o m m e n t a r w i r d j e d e E i n z e l h e i t dargelegt. -
„2
Punkte im Übergang
^
^
^
1
'
^
Was-d^~«*igeht-der-d*s4»iJi^^
greift";' darauf
liegend; „ ? * " bedeutet: problematisch. Wenn
Nachtrag 2 zu p. 73: Der folgt'der
MfletuMn], w t m n - d M ^ ^ ) ^
1
*^*^^!
„FurehV\ d k „auf jedemj,G**fcl*'j Fracht gerade bei
*&
ifcofcatejjVe**^y?:.
tagespbt^cfc
:
^
a
? |
zen: cjb||i*dich-anin-[sichist die daß diese ^Übersetzung:
r
r~~^
208
G FKCHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnwortom des Ipu-wer«
Nachträge
2Ö9
\
< V
Nachtrag zu p. 81 (p. 215 f.). - Die Konstruktion mit jr-m- macht einen
(4, 14). Von dem h unter k ist ein kleiner Rest erhalten, der gut paßt.
altertümlichen Eindruck; das ist für die Datierungsfrage (Erstfassung)
Daran, daß wir das Wort khb >,ge*raltätig sein" u ä. (Wb. V? 137) vor "
von Interesse.
uns haben, gibt es keinen Zweifel. In Parallele zu \q(w) r-hwt-Tdr des
Nachtrag 1 zu"p. 74: Nach mll
nächsten Verses wird man die.Stelle auffassen müssen als khb(w) #
stehen zwei kleine Zeichenreste am
r-hntjj
oberen Bande der Zerstörung, die man versucht sein könnte, zu einem n ziisarnmenzusehen. Die Verbalform n-sdm.n.hc kann aber
ist unbekannt. Eine naheliegende Ergänzung der beiden Verse könnte
nicht wohl vorliegen, denn die beiden kleinen Reste stehen reichlich
etwa so aussehen:^^ ».Manrea^-nicht-^urzes Nomen, „Schutz" o. ä.] '
tief* knapp unterfialb der Mitte der beiden J-Vogel. Neunmal ist in
gegen-die-Femde-[der-Götter],
den AdmoV. sdm.n.tw erhalten (achtmal negiert, nur einmal - 12, 6 -
[der-Tempel ist-
-f
Verbum
im
gegen-seine-Vorhalle."
> chtr
"* »8
Ps. P. = gut 5 cm, etwa die Lange von :hcnj*ryK^pr(jwy in 12,4.
besprochenen -Zeichens; an! tiefsten steht es in snm.nAtc.n und in t.
Für „Tempel" müßte ein anderes Wort stehen als hwt-ntr, das ja im
r
nächsten Vers folgt; vielleicht rl-pr:Das
Fällen stehen t und w unter dem n. „Grammatisch" wäre n-m>>.n.tw
Verbum nach „Tempel"
müßte ein Ausdruck für ..schänden, angreifen, bedrängen" o. ä. sein.
natürlich nach dem Vorbild in 12, 6 möglich (gegen G E O ; vgl. VAN
Das-Suffrx von hntj.f würde sieh dann auf das vorausgehende Wort
D E W A L L E . L a Transmission^ p. 53). *- Es ist also zumindest metho
t
für ..Tempel" beziehen. - Minimale Reste in der Lücke vor khb sind
disch richtig, in den beiden Resten Spuren des t und ir von n-m ?Ltv:
leider absolut undeutbar.
zu sehen. - Theoretisch möglich wäre auch n-m 1 '.n.tn oder n-m> l.n.sn (von noch weniger Wahrscheinlichem abgesehen) mit isoliertem n.
p
dem das Suffix als eigene Gruppe folgte. Doch würde das zuviel
Nachtrag 3 zu p. 74: Die im Text ausgesprochenen Vermutungen über
Raum einnehmen, da zwischen der Verbalform und dem r-httju' der
die syntaktische Stellung des 'q sind gewiß nach wie vor nicht un
nächsten Zeile ja noch ein Nomen gestanden haben muß. - Die Ül>er-
möglich. Wegen der Parallele in 16, 14, wegen der in Vers 8 stehenden
legung (im Text), ob etwa n-mlLk
sdmw./-Passivformen
„du-hast-nicht-gesehen" (oder:
«.letzter
Die Länge der Lücke stimmt zur Ergänzung: Raum für „Tempel' 1 4-
in keinem einzigen Fall steht das n so tief wie die Reste des hier^,
r
/
Pseudopartizip], manhat-Gewait-angewandt
^cht negiert : % 1 ; 6, 2; 9,7.^0, U ;. 1 2 , 4 ; 12,6; 12,6; 12,6; 14, 12),
n~ji'S.nMc (beide 12, 6), doch auch hier wesentlich höher. In allen
„man-hat-Gewalt-angewandt gegen-seine-Vorhalle". Ob etwas
davor stand, oder ob die gesamte Lücke zum Ersten Vera gehört,
(wieder in Parallele zu 16, 14) und wegen des
„erkannt-als") im Versanfang gestanden haben könne, ist ^gegerT-"""
khh im vorausgehenden Vers, das ebenfalls am einfachsten als sdmw.f-
standslos, denn diese Konstruktion ist mit der nur kleinen Lücke in
Passiv zu deuten ist, wird aber auch '(«?) ebenso aufzufassen sein.
12. 7 und dem sicheren r-hftjw im Anfang von 12, 8 nicht zu einem
Ein Agens ist dann nicht genannt; ein Täter wird erst in Vers 5 er
syntaktisch befriedigenden Gebilde zu kombinieren.
- Die Über
wähnt; mit den Versen 7-8 fällt der Text wieder in unpersönliche
setzung ist also: „Man-sah-nicht^kurzes Nomen) gegen-die-Feinde-
Verbalformen zurück, die auf die anonyme Masse der unruhigen
v o n - . . . . " (oder auch: „gegen-deine(/unsere)-Feinde"). In diesem Vers,
„Rebellen" verweisen, die von dem in Vers 5 Genannten aufgehetzt
oder im nächsten, muß ein Bezugswort für das Suffix von hnij.f im
sind. Dazu stimmt der abschließende Vera 17: „siehe-der-eine kämpft
nächsten Vers gestanden haben, das seinerseits auf eine Gottheit oder
gegen-den-ande ren".
etwas in enger Beziehung zu einer Gottheit Stehendes sich bezieht (etwa: „ G o t t " oder „Tempel"). Nachtrag 2 zu p . 74: Vor dem „Seth-Determinativ" ist nun sehr deut lich ein b zu sehen, davor die klaren Reste eine« 4, dessen Schleife fast die gesamte Höhe der Zeile eingenommen- hat, während sein horizontaler Strich leicht schräg nach rechts oben am oberen Ende der Zeile verläuft. Unter
Das WTort für „Tempel", das hier gebraucht, ist {hwt-ntr), wird einen Teil eines vorher, vermutlich in Vera 2 gebrauchten anderen Begriffes für „Tempel" meinen; vgl. Wb. I I I , 4, 12, hwt-ntr als Teil von rl-<pr belegt. ___
K
^ach der Schreibung von hwt-ntr in .12, 8 ist nun einigermaßen deutlich ein hr (mit Strich) zu erkennen (sichere Lesung). Nach, einer kleinen Lücke (*/, cm), in der vielleicht am unteren Ende der Zeile ein kleines Zeichen stand (unsichere Spuren?), folgt der Rest eines leicht schräg nach rechts gehaltenen Szepters, dahinter unklarer Zeichenre*t. Das kann wohl nur Sl. D 43 oder D 45 sein. Nach A b -
-N*.-
210
*
G. FKCHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten de« Ipu-ww*
wagung aller Möglichkeiten ergänze ich hww „böse Handlungen. Sünde" (Wb. I I I , 247, 7-8)7 Zwar bind in 8, 2 und in 13. 12 Zeichen kw erhalten, die anders aussehen, doch das besagt angesichts der
Nachträge
211
ziehe ich diese Lesung vor. Darauf folgt eine große Lücke; ob noch eirt Teil dieser Lücke njit Text dieses Verses 4 beschrieben war (es wäre das dritte Kolon der Verses), ist nicht festzustellen.
starken ZeichenvariabilH£t in den Admon. ja sehr wenig; ein genau
Die Übersetzung des Verses ist demnach: „es-weincn-über-sie die-
wi dem Rest von 12, 8 stimmendes Zeichen ist in den Admon. nicht
Götter" (möglicherweise noch nicht Versende); das n.f, das eben mit
zu finden. A m ehesten besteht Übereinstimmung mit dem „Szepter"
.iüber-sie" übersetzt worden ist, bezieht sich auf Hww, die „Missetat",
bei Möller, Palaogr., 106 (aus „Harris T h . " ) . Der Ausdruck
die im kwt-ntr, dem Gotteshaus des Tempels verübt wurde.
q Är-
Äuir ist z u übersetzen als „eindringen um-der-Misseiat-willen" (vgl. G E G § 165, 7, W b . I I I , 132.2). - Zwei winzige Reste von Zeichen
Nachtrag 2 zu p. 75: Das ptr nach ddut.f „das, was er sagt" das ich im
hinter dem Äic^ch>n^(links oben) werden noch zur Sehreibung von
ursprünglichen T e x t nach Gardiners pl, 12, note f. fragend ange
hww gehören, sind aber leider nichtssagend.
setzt hatte, erweist sich nun als absolut sicher, die Schreibung könnte
Zu übersetzen ist der Vers 3 dann: „man-ist-eingedrungen in-den Tempel um-der-Missetat-willen".
nicht klarer sein (p - f „ kleines w"). Die nachfolgende Gruppe konnte Gardiner nicht erkennen, seine Umschreibung (loc. cit.) ist nicht ganz richtig. Tatsächlich besteht zwischen dem großen Zeichen und dem
Nachtrag 1 zu p. 75: An die Gegenüberst-ellung von ..weinen" und ..sich freuen7' kann ich nicht mehr glauben. Da in 12. 9 nur das Determi nativ von „weinen" erhalten ist. müssen wir die phonetische Schrei bung rmj oder rmw iin Ende von 12. 8 ergänzen. D a aber in 12. $ nach hr unserer Deutung nach hwtc gestanden hat - und seilest wenn diese Deutung wider alles Erwarten falsch sein sollte, ein längeres Wort gestanden haben muß - . i s t dort zwar noch Platz für rmj. aber nicht für ein Substantiv vor rmj. zu dem dieses dann als Pseudopartizip das Prädikat wäre (wie Admon. 5^5}. Also ist rmj eine *fm./-Form. deren Subjekt nach n.f stehen muß (daß wir nicht ,*rfm.*./ lesen können, geht daraus hervor, daß ein pronominales Subjekt nach rmj - „er weinte" - im syntaktischen Kontext sinnlos wäre). . Das Wort nach n.f habe, ieh bisher als hnt gelesen. Tatsächlich ist diese Interpretation paläographisch naheliegend, auch Gardiner hatte sie. Ausgehend von 16, 13. wo ich nun lesen kann rmj-rf ntne- (viel leicht auch rmj-n.f ntrw vgl. allgemein dazu Nachtrag zu p. 37, p. 197 f.), mußte ich mir die Frage stellen, ob eine Lesung ntrw statt hnt unmöglich ist. Das Zeichen ist links oben beschädigt, in der Zeilenbreite nach links hin nach dem dritten senkrechten Strich, einen vierten Strich (länger) erkennt man noch in Teilen. Daß der vierte Strich länger und etwas detachiert ist, würde sehr gut zu ntrw stim men ; dagegen stimmt der horizontale Strich ober besser zu hnt. Ein Vergleich mit ntrw in 13, 13 zeigt aber, daß auch hier diese Lesung durchaus mögüch ist. Die Beschädigung links oben betrifft genau die Stelle, wo der bezeichnende untere Schrägstrich 4es „*|r-Flaggen4ucha" zu sehen sein müßte. Weil ich in ein hnt keinen Sinn bringe» kann, ntne dagegen an dieser Stelle ideal in denyKoatext sich einfügt,
r darunter nicht die. Verbindung, die Gardiner zu sehen glaubte: nach dem r steht ein Strich (also: r> „Mund"), das große Zeichen läuft in einen senkrecht nach unten führenden Schwanz aus. der hinter dem Strich nach dem r verläuft. E* handelt sich zweifellos um mh (Sl. V 22): „füllen". Zu vergleichen ist Neferti 45 r)-nb-mh{ic) m-mrj-m bw-njr-nb-nrj{w) t >g-f £ete. ..jeder-Mund-ist-gefülltmit-.liebemiehr (vermutlich verschrieben für mrj.j igh-will!'). aiies-Gute-istgeschwunden.
zu-Grunde-geht-das-Land (etc.)". In den Admon. sind
die Aussprüche des Aufrührers, „der-den-Umsturz-gemaeht-hat", das jenige, was den Mund (aller Menschen) füllt. ^ Die Schreibung mA muß „Neutrum" meinen, steht also für tmittelagyptisches)-mÄ^ Die Konstruktion ist durchsichtig, ein einfacher Nominalsatz mit pw. Nach mh-r? ist ein Wort.wie „alle Men^ciieii4X=tabhängiginrGenetiT— von r i ..Mund") zu erwarten. Ich sehe deutliche Spuren eines kr (mit Strich), nach dem nö gestanden haben muß, von dem nur am unteren Zeilenrand Reste vorhanden sind (Determinativ „Mann und Frau", reichlich diffus, zwar passend, aber isoliert unmöglich zu identifizie ren). Die nächste Zeile (12, 10) beginnt mit dem Negations-Zeichen (Sl. D 35). E s wurde stets als Negation mit dem ihm folgenden
kr-ti
verbunden, was txt unmöglichen Übersetzungen Anlaß geben mußte (siehe im Text p. 76, xu Vera 7 und zu Vera 8). Die einfache Losung ist, im Ncgatiotiszetchen das Deteraomativ zu demjenigen Wort zu sehen, das ais letztes in der vorhergehenden Zeile 9 gestanden hat, ebenso wie dort in Zeile 9 das „weinende A a g e " I)eteraimaäv für „weinen" am S o d e von Zeile 8 war (und wie das in den Admon. des öfteren vorkommt). Als Determinativ begegne« das Negatkmsxetchen
/
21$5
■
G. FECHT^ Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten dee Ipu-wer«
, Nachträge
'
213
in Am „nicht kennen, Tiietit wissen'' und im Kausativ dazu smhisf^m
Determ. s. H. T K V E L O K , Seth, God of Oonfu ion, pp. 22-25). Daß
„vergessen, vernachlässigen". - Nach kr-nb in Zeile 9 ist nocb Raum
das Land „vor Seth gefallen sei" o. a., kann nicht dagestanden haben;
frei, zwei bis zweieinhalb cm. Dort muß Aw(it') 'öder $mk{w) ohne
im Denken des „Vorwurfs" hat eirfT^Öser Gott" neben der Verant
Determinativ gestanden haben und davor ein kurzes Wort, das d a s ^
wortung des Re keinen Pla^tz. Ich ergänze [n^^th[ijw] „vor-den-Sethi-
„Gvübe" bezeichnet, das nun „nicht mehr gekannt ist" oder „ver
schen"; statt n wäre allenfalls auch _sr denkbar (knapp!). Nach „Hym
gessen" ist": je nach den Raumverhältnissen entwederjitt?-i*/r oder
nen an d&« Diadem" 9,1 und 16,3 könnte weiter ergänzt werden
- wahrscheinlichefi weil kürzer - das einfache »/r^das Gute".-Damit
[hr-hrw.4n] „auf-ihre-Gesichter"
ist der notwendige Gegensatz zu den Aussprüchen des Aufruhrers da:
wäreui^walirschemLich, u. a- Weil ein-Rest des / bei „M&ft" sichtbar
diese füllen den Mund aller Leute, das Gute
(tf=Ägypter); efrie Ergänzung hr.f
aber ist unbekannt
sein sollte. - J_»ie Größe der Lücke paßt. - ,Zwr -Registrierung der ge
geworden, vergesse«.; Diese m. E . zwingende Ergänzung führt die
fährlichen «ethischen (rothaarigen) Menschen schon im A R s. E D E L ,
Teilentsprechung zu N e f e r t i 4 5
Das Akazienhaus (MAS 24, 1970), 39 ff.
in i£cht
weiter (dorf.; bu>nfr-nb-ru\iw).
bemerkenswerter
Weise
*.
E s ist npcJi nachzutragen, daß nun unmittelbar vor />/> Zeichen reste zu erkennen sind^wahrscheinlich
,,Pluralstriche"
(allenfalls
„Buchrolle mit Plnraktziehen"), davor ein nicht deutbarer, jetzt sehr dünner Strich (vertikal, leicht schräg von rechts ol>en nach links unten), davor ein nicht deutbarer kräftiger Zeichenrest (ein Bogen wie bei dem rhjjt- und dem rf/>-Vogel-!jr Die ,,Pluralstriche
hindern
uns__me.hiu-in_.dem Wort, das sie beschlossen, das Antecedens zu p/> zu sehen. Wir konnten freilieh p/> als vorangestelltes Demonstrativ zu jrj-stch* ziehen und das Wort davor, zu dem die beschriebenen Reste gehören, als zusätzliche Aussage oder eher als Teil einer solchen (An fang von Vers 5) deuten. Aber der Möglichkeiten Das Wort vor
p/> -kann
zusammengesetzt
„jener, der auf . . . . . gesonnen hat (der
sind zu viele.
gewesen
sein,
etwa.:
aufgehetzt hat) und
der den Umsturz gemacht h a t " ; pfl kann auch nach einem gramma-' tisch smgularifehen aber mit Pluralstrichen geschriebenen Wort ge standen haben (als Beispiel: zmlw „Vereinigung"). Die Übersetzung von Vers 5-6 lautet nun so: „ [ ? . , . ? ] jener [-? ?],
der-de^Umsturz-gemacht-hat,
gung zur Umdeutung von 'd„zerhacken"-
in ld „unversehrt sein",
ist nun mit der neuen Deutung des Negationszeichens im Beginn von 12. 10 unnötig geworden-. - Die Verbalformen wbd (Schreibung ivbdt nach dem Substantiv, $dm.tu\f würde anders geschrieben) und
d
sind sicher <*/mu\/-Passiv (s. oben p. 209. zweimal). Nachtrag zu p, 77: Daß in mll.f-kru-
nicht die einzige verbale Aussage
stecken muß, zeigte schon die Rekonstruktion auf p. 77 des Textes, clie allerdings von einer Deutung dea.Zeichens nach hnr als Negations zeichen ausging* Nach der Infrarotfotografie kann das Zeichen aber weder ein » noch die Negation sein. Von einem horizontalen Grund strich, der rechte v^r 4er-Lüeke-(in der der größere Teil des Determinativs ,.Sonne" und der Strich(?) stand) abgebrochen ist, gehen zwei schräge Linien nach beiden Seiten aus. Das entstehende Bild erinnert auf den ersten Blick etwas an eine hieroglyphische „Buchrolle". Der Ausgangspunkt der beiden Linien ist etwa das Ende des linken Drittels des Striches, wenn man das Erhaltene nach rechts hin ein
aeme-Aussprüehe-sind-es.
wenig verlängert; die beiden Striche müssen nicht an einem Punkt
was-den-Mund-idler-Leüte-füllt, [das-Gute-ist-unbekannt-geworden]''. Die. Teilparalljele zu Neferti 45 reicht noch in unseren Vers 7 hinein. Das hr-ti der Ädmon. entspricht in der allgemeinsten Bedeutung dem fytl bei Neferti. I m Gegensatz zu _g-l_ ist aber kr-tl keine in sich geschlossene Aussage über den Ruin des Lande« Ägypten; hr-tl Ist schwerlich ein Idiom, das in diesem Sinne gebraucht wird" die Phraseverlangtnach, einer Ergänzung. In einem (bei Gardiner fehlen den) sehmaleh, c. 5 mmd^eiten Papyrusstreifen, der Ton Z. 11 aus in Z . 4 0 hh.dnrägt,;c. 8 mm hinter dem teilzerstörte» Ende von t>\ sehe ich Spuren, die m. E. als „Seth-Tier" zu deuten sind. Wegen der Nähe zu ti ist „Seth" nicht I>eteTminativ_ ( ÄU den Wörtern mit diesem
von der Grundlinie ausgegangen sein, es ist gut möglich, daß der
'•'■'f.i\..|..»äa*.i1.;i,'.„,b.Jli
/
Nachtrag zu p. 76: Das Suchen nach einer Negation vor icbd, die Nei-
eine von ^beiden erst am anderen angesetzt hat. Nach rechts hin mündet alles in die Lücke, auch der schräge Strich kann natürlich länger ats das Erhaltene gewesen"sein; das muß sogar der ¥all sein, wenn das Zeichen überhaupt identifizierbär sein soll Der linke~ScKragstrich ist kurz, er läuft in eine Reihe winziger Punkte aus, die nicht ernst zu nehmen sein werden (Faserverfärbung). I m Vergleich z. B. mit 13, 2 (Determinativ nach shtm) kann das nichts anderes sein als der Vogel Sl. G 41. Danach folgt das von Gardiner gelesene j (Schilf blatt). Das rauW. einzige Wort, das mit diesen beiden Zeichen oft beginnt, ist qmjjt „ G u m m i " ( W b . V , 39); dieses Wort paßt nicht in
\ Nachträge 4
G FICHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnwort*n des Ipu-wert
den Kontext, und die nächsten Zeichenreete stimmen auch nicht zu qmjjt. Nach dem / k o m m t eine kleine Lücke (£-4 mm), dann ist der unterste Teil der Zeile erhalten. Man sieht Reste eines (rechts außen
215
/
-,
Es sei noch erwähnt, daß mit dem Reichen zwischen „kleinem u " und „schlagendem Mann" in den beiden Schreibungen von nuj (12, 1 und 12, 10) gewiß beidemal dasselbe gemeint ist: eher ..Buchrolle" als ,,kleine»«?" (vgl. Gardiner, pl. 12, note h).
zerstörten) Zeichens, das d oder r sein kann, und darunter einen „Schwanz", der zu einem / gehören könnte, dessen K o p f hinter dem ;
standrnvahrscheinlicher
aber (wegen der Linienführung
beider
Nachtrag 1 zu -p, 78: Die Lesung jmfnf.f birgt so viele Unwahrseheinliehkeiten, daß ich die ursprüngliche idee, eine Verschreibung für.
Zeichen) zu dem Zeichenrest darüber gehört, der dann mit großer
jj.f anzusetzen, nun doch wieder vorziehe. Zumindest hätte ein zeit*
Wahrscheinlichkeit als r zu deuten ist. Das Unke Ende des Zeichen-
genössischer Leser der Admon. eher zur Interpretation jj.j
restes ist sehr spitz, was eher für d spricht, aber gegen r nichts beweist.
einem jmjnj.f geneigt, das ihm nicht bekannt gewesen sein könnte.
Gerade in der Verbindung „d über r", die ich hier vermute, kommt recht spitzes r mit sehr langem Schwanz sonst vor (vgl. z . B . die Schreibungen für dr in pl. 7, von der G A R D I N E R , Admon., ein Foto gibt). M. E. sind also die Lesungen jfd (mit einem Zeichen zwischen / lind d, über dem d?) und jdr (eventuell mit Raum für ein sehr kleines Zeichen nach j) gleichberechtigt. Ich ziehe jdr vor und lese ?>dr nach der Orthographie von/12, 1; hinter dem / kann gut ein kleines '? gestanden haben. Hinter dem r sieht man noch den untersten Teil eines verwaschenen Restes (nichtssagend, kann immerhin zu Sl. V 37 gehören). - Selbstverständlich bleibt die Schreibung des p» ohne 1 nach dem Zweikonsonantenzeichen ein übler Schönheitsfehler, denn wir müssen eine Auslassung des "S durch den Schreiber annehmen. Dennoch halte ich die Lesung p>-jdr im Sinne von ,,jene (soeben erwähnte) Herde" für die (relativ) beste. Daß der Schreiber der Admon. viele Fehler machte, ist bekannt, wenn die Deutung dennoch zweifels frei ist, wird mit einem ;,sic" darüber hinweggegangen, wie das üblich ist; die wenigen Beispiele für das Demonstrativ der Reihe p>. tL n> hat er stets mit 1 geschrieben, immerhin schrieb er in 2, 8 einmal zuviel statt zuwenig, nämlich „ p j + ' + n " statt „p>-r>'\ - Zu p'(>) „jener" s. FECHT, Wortakzent, n. 378 und n. 379. Nach der verbleibenden Lücke und unmittelbar vor nb-tm gibt Gardiner Pluralstriche an (Schraffur, aber kein „ ? " ) . Nach der Infrarotfotogtafie sind diese' „Pluralstriche" ganz unsicher. Ich setze in
Nachtrag 2 zu p. 78: Zur Übersetzung s. Nachtrag 2 zu p. 73 (auf p. 207 f.). Nachtrag zu p. 80: Das q ist sicher, 'q kommt nicht in Frage, weil der Raum für ' nichts ausreicht. Daß der Vogel Sl. G 35 im Gegensatz zu 12. 8 sicher fehlt, ist ein zusätzlicher, wenn auch nicht zwingender sind paläographisch möglich. wrenn auch rq weniger zur knappen Lücke paßt. Immerhin kommt r ja auch sehr kurz vor, z. B. zweimal in jr-tn-}rj-rf 7u Beginn von 12. 12. Zu kurzem fc (also ohne ausge zogenen Fuß) ist auf pl. 12 jetzt khb in 12. 8 zu nennen (ähnliche Beispiele in 12. 1; 12, 2; 12, 3; 12. 10). Nachtrag zu p. 81. Die Deutung von „Aussage und Gliederung" hat sich bewährt, die neuen Lesungen und die daran anschließenden Überlegungen und Rekonstruktionsversuche bestärken das Gesamt bild. Wegen der Unübersichtlichkeit der Kommentarteile mit den Nachträgen sei hier eine Gesamtübersetzung des Abschnitte« gegeben. Bei Ergänzungen besagt ein Fragezeichen, daß passende Zeichenreste vorhanden sind; zwei Fragezeichen, daß die Ergänzung lediglich aus dem Zusammenhang und den Größen der Lücken a k möglich oder wahrscheinlich erschlossen wurde. Für den genaueren Sicherheitsgrad von Lesungen und Ergänzungen muß auf den Kommentar verwiesen werden. t-
bleiben noch etwa 1,8 cm - ein Verbum im Paeudopartizip an, das den
Man-sah-keinen-[Schut«? ?] gegen-die-Feinde-[derGötterU];
üblen Zustand der „Herde" bezeichnet. Das öfter gebrauchte 'nd würde genau in die Lücke passen, auch die Zeichenreete scheinen zu stimmen. wurfs" lautet demnach: ,,Der-hütet-[seine-Herde]. wftnn-er-den-Tagsieht, ist-iene-Herde-[geringgeworden
?]". Die Phrase vom „Sehen
des Tages" meint gewiß den Sonnenaufgang nach der Fahrt der Sonne durch die Unterwelt während der Nacht.
*'
Hinweis. Alle Ergänzungsmöglichkeiten, die im T e x t genannt werden.
dieser Lücke - wenn j( >)dr in der üblichen Schreibung vorausgeht, ver
Die wahrscheinliche Übersetzung diese« Mittelversee des „Vor
als zu
4
( |
[der-Tempel-ist-...??], GewaH-warde-aogewandt gegens&ne-Vorhalle,
\
ee-wujxie-eingedrxmgen in-daa-Gotteshaus um-derMi»ctat-wiUen(?); übec-sie-weinen die-Göfcter [
\ 1 \
*. i******
216
Nachträge
G FKGHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten des Ipu-wert [
?] jener
ihn mit den Aussagen von 16, 14 vergleicht. -
..., der-deTi-Umatura-geinacht-hat,
ftillt, [das-Gute'ist-unbekannt-geworden l]; das-Land-fätlt [vor-den-jSethfischen .?).- [auf-seinGesicht??], verbratint-sind-die-Statüen, zerhackt-sind-ihre-Griber, Der-hÜt^t-[seine*Herilfe ? ?], jrertri-er-den-Tag-sient^ istjene-Herde{p-[geringgeworden?].
3 DerrHerr-des-Alls-das-er-erscharTen, der-den-Himmel trennte von-der-Erde, 3 Furcht ist-auf-jedem-Gedcht, wenn-er-kommt(?);
-
Die Bedeutsamkeit
der Statuen in SUtuenkammern, die Tatsache, daß Gräber als „Grä
seine-Aussprüche-sind-es, was-den-Mund-aller-Leute-
V >;■;..
o\l
ber der Statuen" oder ,,de*i Statuen zugehörende Gräber" aufgefaßt werden, Erinnert sicherlich eher an das späte Alte Reich und seinen Zusammenbruch, als an eine andere Zeit. Nachtrag zu p. 86: Wiederum wegen der Datierungsprobleme der Erstfassung sei ausdrücklich betont, daß in den im Text p. 06 und pp. 84-86 besprochenen Formulierungen mit ihren engen Bezügen zum „Bauern" und zur ..Lehre des Ptahhotep" ein sprachlich-syntaktischliteraturhistorischer Hinweis auf Frühdatierung des Archetyps des ..Vorwurfs" nicht zu verkennen ist. *
Y ' ^~
Nachtrag zu p. 87:-Vgl. auch Admon.. pl. 2, 1 mit Gardiners note b.
*
2 Was-den-angeht-der-das(/es, die Angst)-bewirkt alseiner-der-(auch)-dich-angreift, 3 wer sollte^dagegen-sieh-atif[lehnen ?]. wenn-du-(selbst }es-nicht-willst l 3 Weggenommen-sind-Hu, Sia und-Maai-zusammen-mitdir: 3 Umsturz-ist-es, was-du-gegeben-hast durch-das-Landhin 2 zusammen-mit-Lärm und-Aufruhr; 3 siehe-der-eine kämpft gegen-den-anderen.
Nachtrag zu p. 93: hpr .,aufwachsen" findet sich auch zweimal bei ..Sinuhe'*: B 188 (..die Residenz, in der Sinuhe aufgewachsen ist") und B 222 {..Fürsten, die in der Liebe zum ägj-ptischen König aufge wachsen sind"). Nachtrag zu p. 9o: hpr\w)t „besonderes, schlimmes Ereignis"" auch Sinuhe. B 35 (der Fürst von Ober-Retenu fragt, ob es in der ägypti schen Residenz ein hprt gegeben habe: vgl. auch die Schreibung Ashmolean Ostr.. r. 22); hprt als „schlimmes Ereignis'" ebenfalls'im Totenbrief von Nag'ed^Deir aus dem Grab des Meru (vgl. M D I K 24. 1969,
105 ff., besonders p. 117, n. 2, im Totenbrief steht das Dictum,
daß es kein Hindernis gebe für „alles, was geschieht'" - hprt-nbt - , Als Datierungsindiz für die primäre Abfassung de« ..Vorwurfs" sei noch auf die Hervorhebung der Statuen (Verstorbener), in 12. 10 und in 16, 14 hingewiesen. In 16, 14 ist ja die Rede vom Eindringen in Statuenkammern (hwl-k> in diesem Kontext nicht anders aufzufassen) und vom Verbrennen der Statuen. Das ,,Eindringe«" bezieht sich auf p. 12 auf das (^ptteshaus (hwt-ntr), aber etwas später ist wieder vom Verbrennen der Statuen gehandelt. Das nachfolgende „ihre Gräber" muß wohl zu verstehen sein als „Gnjber der Statuen^', denn der Raum reicht für eine Bemerkung über idie ^ßh&ndlung'" der Leichen, die man in der Lücke vor ,,verbramit-äiid-3je-Statuen" vermuten könnte, nicht aus. Die Nennung von Lebenden und ihrem Mißgeschick.im vorangehenden Vers („dasdLand-fällt,.." weist auf solche Thematik) reicht wohl nicht aus, um das „ihre Gräber" anzu schließen als „die Gräber, die Lebende gebaut haben, um in ihnen bestattet zu werden nach ihrem T o d " ; ein solcher Bezug macht sofort den Eindruck des Künstlichen, Unechten, zumal wenn man
oder eben: für ..alle schlimmen Ereignisse"). Nachtrag zu p. 96: Es muß hier noch auf E. H O R N U N G . Der Mensch als ,Bild Gottes' in Ägypten (Festschrift O. Loretz. Die Gotteben-* bildlichkeit des Menschen, 123-156) hingewiesen werden: was dort auf p. 132 f. zu hprw gesagt wird, steht bei aller Kürze in Überein stimmung mit der hier vorgetragenen Meinung. Da Hornung von anderen, nämlich religiösen Textbelegen ausgeht, ist die unabhängige gegenseitige Bestätigung erfreulich. Nachtrag zu p. 99: Die beiden Belege für wdnw sind bei Gardiner zweifel los so umschrieben, wie sie gelesen werden müssen. Aber auch mit seiner Emendation hatte Gardiner recht, denn der Unterschied zwi^ sehen den beiden Schreibungen ist nicht sehr groß. Ich bin von wdnw als Metapher in 13,,4 (unser Vera 7) überaeugt. Vgl. auch die dritte HymfWan^ Sesoetris I I l aus „ K a J i u n ' / S i r r a x , Lesestücke. 67, Zeilen 4-5.
^
218
G. F*CHT • Der Vorwurf an Gott in den iM«hnwortefi dg» Ipu-ww«
r
Nachtrag zu^p. 102: Vgl. nun &aehtra£<2_zu p. r&(p. 153 ff.). - Zu z,Vm$n „den Weg bewaehen/hüten/überwaehen" v g l Amduat, Vierte Stunde, obere» Register ( H O R N U N G . Das""Amduat I, p. 66. I I . p. 83) die Schlange mit Menschenkopf „Tpj zZw-mtn'\ „Der mit dem (Men8chen-)Kopf; der die Straße hütet'' (Hbmuiig« Übe«e4s«ng). d . h . den Weg bewacht,-überwacht.
\....■' ^
Nachtrag I zu p. 105: Was Gardiner als m ht las. dürfte nach der Infra rotfotografie anders aufzufassen sein. Das erste Zeichen sieht nicht wie ein jn aus. Es muß ein „kleines ir" sein, recht groß geschrieben, vergleichbar z . B .
mit
MÖLLER,
Paläogr..
20t) B, drittes
Beispie!
„EnnehV" (also mit einem „ K o p f " ) . Der . . K o p f ist oben etwas be schädigt, er ist nicht mehr geschlossen (dasselbe z. B. bei dem vr von skrw-'m 14, 11). Das k ist sicher. Darunter steht ein Zeichen, das man mit Gardiner als t lesen kann, aber-nicht muß. Ich vermute, daß es ein d ist; nach rechts hin ist es etwas beschädigt, wie der untere Strich rechts auslief, kann nicht festgestellt werden. Hinter dem k erkenne ich nun einen deutlichen Zeichenrest, der etwa wie ein Kreuz aus zwei dicken Strichen aussieht, dessen vertikaler Balken diagonal verläuft (von recht« oben nach links unten). Das dürfte Sl. Aa 2 (MÖLLER. Paläogr.. 582. cf. 566) sein, das in den Admon. des öfteren auch im diagonalen Teil sehr eng geschrieben erscheint, so eng jeden falls, daß es bei Beschädigung des unteren Teils des Diagonalelements 'wie zwei schräg gekreuzte, dicke Striche aussehen konnte. Ich nenne 3, 7 (leicht zerstört, sehr eng, Diagonale möglicherweise Strich): 6. ! 4 (obererTeil der Diagonale ganz eng, würde bei leichter Verundeutlichung nur als Strich erscheinen): 8. 14 (Diagonale unten nur Strich. oben winzige Aussparung zwischen Strichen, die bei Verundeutlichung schwinden müßte); 10, 12 (Diagonale nicht Strich, aber sehr eng). Die Relation zwischen Horizontal- und Diagonaleleraent ist immer dieselbe wie in 13, 6; in 13. 6 ist der obere Teil des Diagonalelement.verundeutlicht, der untere nur in kleinen^ wenn auch eindeutigen Spuren da. An der Lesung tchd gibt es aiso-keinen vernünftigen Zweifel. Unter Sl. Aa 2 ist leider die Zeile nachhaltig zerstört, hinter dem Zeichen (auf gleicher Ebene und etwas darunter) sind unlesbare, schwache Spuren. Wir können also nicht ganz sicaer bestimmen, welches Wort des Stammes wkd hier gestände« hat. A m ekesten war es das Verb „leiden/dulden/ertragen", kaum dagegen das Substantiv wkdt „Leid" (Admon. 6, 5. allerdings - wie zu erwarte« - mit t über Sl. A a 2 geschrieben). Unbestimmbar ist die Yerbaüorm - wenn es sich um das Verbum handelt - , man denkt an Imperativ, möglich
Nachtrage
ist auch \sdmJ.
219
Jedenfalls leitet whd direkte Rede nach dd.k ein.
Nachtrag 2 zu py 105: Zu dem Text unserer provisorisch abgeteilten Verse 4 und 5 ist nachzutragen: Was Gardiner am Ende von Zeile 6 als g - Lücke (oben in Schraffur dünner Horizontalstrich eingezeich net) - / liest, laßt sich nun deuten. Der dünne Strich in 6. 7 ist ein n. das map - aus s o f o r t z u entkräftenden.-Gründen'--'-als
4
zu lesen ver
sucht sein kann. Unter dem n steht in sehwachen Spuren / und ..klei nes / " ; die schwachen Reste werden sehr deutlich lesbar, wenn man sie mit der entsprechenden Stelle in der Schreibung des hntj von 13. 9 vergleicht: in beiden Fällen bilden n und t eine Ligatur (daher der schräg nach links unten führende Strich am rechten Ende des n. der es dem ' annähert, zumal das linke Ende des n in eine kleine Beschädigung einmündet). Die Schreibungen in 13. 6 und 13. 9 sind identisch, an der Lesung gibt es keinen Zweifel. Das heißt natürlich, daß das von Gardiner als g gedeutete Zeichen vor ntj ein hnt sein muß.
Man sieht zwei vertikale Striche (g hat drei. Striche, hnt hat
vier Striche), rechts vom zweiten Strich setzt die Zerstörung ein: das obere Element des fynt ist relativ kurz, nicht sehr weit nach rechts gezogen (soweit sich das noch kein Hinderungsgrund-für dritten
abschätzen läßtf). aber das ist gewiß
die Identifizierung, denn bis über den
Strich hat es sicher gereicht, möglicherweise weiter. Vor
hntj.j sieht man das obere Ende eines dicken Striches (auch bei Gar diner, undeutbar). Davor und weiterhin in der Lücke gelegentlich unlesbare Reste des oberen Randes von Zeile 6.
* IWZMT
Im Anfang von Zeile 7 ist das von Gardiner mit „ ? " ' gelesene IM *«-fetr** sicher. A m Ende von Gardiners Lesung ist das nur nach dem Facsimile vermutete m-h>w sehr wahrscheinlich, allerdings nach unten und links verwischt und verunklart; ich sehe keine andere Möglichkeit, und alles in allem reichen die Reste zur Identifizierung aus. Danach undeutliche Zeichenreste. Die Übersetzung wird sein müssen: ,,
-vor : iLm, als-Geschütz-
tet^GeachmzteÄ) in{/durch)-derf/die)-Mauer / h i n i u - z u ^ ; . . . " . Ver bale Deutung des £*tj.f „er ist vorn, er ist erster?' wird durch den Kontext, so gering er auch ist, als unsinnig erwiesen: Nachtrag 3 zu p. 105: Was Gardiner als b, aber mit zwei „1" und in Schraffur liest, ist nichts als ein Oval, vielleicht mit Meinen Strichen oben und unten, also der rechte Teil eine« h ohne dessen nach links laufende horizontale Linie. Ich sehe keine andere Deatungsmögtiehkeit und stimme mit Gardiner tiberein; der Strich links mag Uein gewesen und geschwunden sein, der Schreiber «nag - wie leider des
_
220
i Nachträge
G. FBCHT • Der Vorwurf an Gott in dm ►Mahnworten de« Ipu-wer«
Öfteren - sein Zeichen veranstaltet haben. - Das mdt nach jrj am
3 jw-jrj.n.j
jfdw-zpw-nfrw m-hnw-zbht-' U:
Ende des Lesbaren von Zeile 8 dürfte sehr unsicher sein.
2. jw-jrj.n.j
jjdw-tiww
. ' ' ■ ■ ■ ■ ; ■
-
t
-
.
„*..'
;....
_
Nachtrag zu p. 108: Zu 11, l l
,
-
pp! 52-5^ (auf pp. 202-204).
V
-
-
-
ff.).
"
2 jw-jrj.n.j
•
Gliederung (und die .Verszahl)'des Mittelstücks von 17 Versen gesagt wird, hat sich bestätigt und steht jetzt auf noch viel sichererem Grund; vgl,den Kommentar mit den Nachtragen. - Die Bemerkung über „Weinen und Freude" auf p. 113 ist überholt, s, Nachtrag 1 zu p. 75 (auf p. 210 f.). Nachtrag 1 zu p. 115: Die letzte Zeile von p. 114 und die ersten 4 Zeilen .-•" von p. 115 sind überholt; vgl. den Nachtrag I zu p. 75 (auf p. 21o f.). Nachtrag 2 zu p. 115: Im dritten Vers der ersten Strophe stand sicher kein nhm. Die mit Recht vermutete Freveltat im Gotteshaus steekt in. dem „uni-der-Missetat-willen"(?) von Vers 3. In Vers 4 kann natürlich nhm vorgekommen sein, doch gibt es dafür keinen Anhalts punkt. Nachtrag 3 zu p. 115: Das scheinbare hni,: lese ich jetzt ntrv\ siehe Nachtrag 1 zu p. 75. - Die Vermutung, daß vor pf 1 mehr als ein Substantiv gestanden hat, wird durch ein anderes Indiz nahegelegt: vgl. Nachtrag 2 zu p. 75. drittletzter Absatz (p. 212). •
"
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3
.ygbj-wrr
2 8hrH;-hwrw^jm.j rnj-wrj 1 zp-fm~pip « ' ■ "
■
A .
'
-
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'
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3 jw-jrj.n.j z'-nb mj-snnw.f: 3 n-wd.j jrj.an jzft
Nachtrag zu 112: Was hier und auf p. 113, erster Absatz, über die innere
"
1 zp-jm-pw
11, 12 siehe nun auch die Nachträge zu
siehe nun die maßgebliche neue Übersetzung in Nachtrag -zu p. 81 (p. 215
V
2 asn-z'-nb m-hiw.f
-
Nachtrag zu p, 109: Die Übersetzung von 12, 7 - 12, 13 ist ül>erholt; x
221
' ■ ■ ■ . . .
/
Nachtrag zu p. 118: Der Bezug besteht auch zum Mittelvere.tfesTIfittleren Teils von 17 Versen, also zum Mittelvers des gesamten „Vorwurfs": „Der-hütet^seine-Herde? ?]. wenn-er-den-Tag-sieht. ist-jene-Herde( ?)[geringgeworden?]".
2 jn-jbww.sn 1 zp-jm-pw 3 jw-jrj.n.j
hd-ddtJi.j
tpi-jbww.sn rsmht-jtnnt
2 n-mrwt-jrjJw-htpw-ntr
t
n-ntrw-sp>wt
1 zp-jm-pw Es sei nachdrücklieh darauf hingewiesen, daß' in Zweifelsfällen für die Konstituierung, von Versen der Inhalt maßgeblich ist. Daher hier die Absondepwng von Versen mit einer Hebung nach solchen mit zwei Hebungen, denn "das zp-jm-pw
„das-ist-die-eine-der-Taten"
bezieht sich jeweils auf das vorangehende Verspaar, nicht auf den letzten vorangehenden Vers. Derartiges ist wichtig in so streng ge bauten Texten, und es macht die metrische Deutung von litanei artigen Stücken manchmal so schwierig. Die erste Strophe zu 7 Versen hat insgesamt 13 Hebungen; die zweite Strophe zu 7 Versen hat insgesamt 15 Hebungen. Zusammen sind das 28 Hebungen. Die Zahl 28 ist das Vierfache von 7 (jener Zahl, die besondere Bezüge zum Sonnengott hat), und die Zahl der „guten Taten" des Gottes ist hier 4. Nachtrag zu p. 126: Insofern besteht die Beziehung zum
„Vorwurf"
durchaus, als ja dieser seinerseits in enger Verbindung mit der Idee des Totengerichts konzipiert worden sein muß (oben, p. 47), und das Totengericht schließlich als letzte Instanz dazu da ist, die Maat herzustellen und damit auch die Angst vor dem Tode - eben durch die Angst vor dem Tode und ihre Konsequenzen in Form von Opfern
Nachtrag zu p. 121: Siehe aber Nachtrag 1 zu p. 11 (auf p. 1 = 2). Nachtrag zu p. 125: Ich gebe nun die Umschreibung des ägyptischen Textes nach den Regeln der AR-Metrik :
an die „Götter der Bezirke" - zu vertreiben. Daß diese Opfer, falls wir die „Götter der Bezirke" und ihr unheimlich-gefährliches Wesen richtig beurteilten, auch das Einhalten von kultischen und ethischen Geboten mit umgreifen, dürfen wir wohl voraussetzen. Vgl. auch unten, p. 148 oben.
Sj 242
• —
f"'-""\--l. "■
Nachtrages'
G- FKCHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten de« Ipu-wew
Nachtrag zu p."134: Zu Merikare, E 71 siehe jetz^ Nachtrag 3 zu p. 23
2 dldU wd'-sfrjj
(p. 182ff.); dort dlirfte nicht auf eine echte, jedenfalls als echt geglaubte
3 rk.n.k tm.sn zfn
Prophezeiung verwiesen sein, sondern auf eine politische Schrift, die
2 hrw-pf n-wd'-m>r
,,Prophezeiuhgvder Residenz" hieß. Zu Merikare E t& und Admon. 1,
2 wnwt nt-jrt-nt-'j
7 und 1; 10 ebenda auf p. 183 f. "Außerdem ist Praecognition gewiß t;;
nicht dasselbe wie Prädestination (und gar das Jenaeitsgeschick um
3 qan-pw srhjj
fassende Prädestination) Gottes. Ohnehin ist bei diesen Fragen immer
2 in-mh-jb.k jn- iww-rnpwt
~^_ mit der Einwirkung.wirklich erlebter oder als wirklich erlebt ge glaubter Fälle von Präcognition zu rechnen (zum parapsychologischen Erleben im neuzeitlichen Ägypten vgl. H. A. W I N K L E R , Die reitenden . Geister der Toten). Fälle von Präcognition werfen freilich, wenn sie durchdacht werden, das Problem des freien Willens auf, das be.:•'■' drängend werden muß, wenn eine totale, auch total negative Präde stination durch Gott nicht mehr geglaubt werden kann, Konsequen
s±i
3 mtl.m
tn-ali
'h'w m-wnwt
± r 2-^Ppz m-ht-mjiij . - - : . ' . 2~rdjw-zpw.f r-gs.f rri-'h'wu:
' __
*
.
2 nhh-pu'-grt um-/n}-jm 2 whi-piv jrj-tzjt.st (oder: 3 ivhÜ-pw jrj r-tzjt.st, ..ent sprechend")
terweise kann jede Vereinfachung - ebensowohl Verabsolutierung der göttlichen Prädestination wie v. a. Glaube an Niehtexistenz mensch
2 jr-ph-st
licher Willensfreiheit ohne Prädestinationsglauben - zum Fatalismus
2 umn.f-jm mj-ntr
.„.„führen. Es ist bezeichnend genug, daß aus deF Ersten Zwischenzeit
223
nn-jrt-jw
3 wstn mj-nbu: n-nhh
und aus dem damals am härtesten umkämpften Gau das m. W. erste und in solcher Deutlichkeit einzige Zeugnis für Fatalismus im Alten Ägypten überkommen ist: vgl. meinen Aufsatz zum Totenbrief aus Nag' ed-Deir (Grab des Meru), M D I K 24, 1969, lüö ff. (zur Sache: p. 113). Wie sehr die Problematik der Freiheit des Willens den Ägypter —"" damals bedrängt hat, zeigt noch der späte Reflex
in der Sinuhe-
Erzählung, wo die Frage ins Psychologische gerückt und damit einiger maßen'entschärft, ,,vermenschlicht" erscheint, und wo es die Aufgabe des Mehsehen ist, innerhalb des unausweichlichen Gesch. ;,-, das ein (bezeichnend genug dort „unbekannter", nicht Klentifiz^rL ~pr) Gott über ihn verhängt, sich in menschlicher Leistung zu bewähren, um damit schließlich auch den unheimlichen Schicksalsgott in seiner Entscheidung zu beeinflussen und das harte Geschick zu wenden. Die Prophezeiung der Schlange im „Schiffbrüchigen" ist eine Vor aussage eines göttlichen Wesens in märchenhaftem - vom Ägypter -gewiß'nicht wörtlich „geglaubtem" Rahmen - , aber immerhin heißt es auch da (132-135): ^r-qp^n.k rwd-jb.k // mh.k-qnj.k sn.k-hmt.k ml.k-pr.k
m-hrdw.k
// nfr-st r-jht-nbt // ph.k-hnw wn^.k-jm.f / m-q>b
n-snw.k „(doch)-wenn-dir-stark-ist
und-fest-dein-Herz,
// wirst-du-
deine-Kinder umarmen, / wirst-du-deine-Frau-küssen und-aein-Hauswiedersehen. // -
besser-ist-dies als-alles-andre - ,
//
wirst-du-die-
Heimat-erreichen und-in-ihr-leben, / inmitten deiner-Vertrauten". Nachtrag zu p. 147: Umschreibung des Textes in AR-Metrik:
In MR-Metrik würde der zweite Vers zu einem Kolon zusammen rücken, das dem ersten Vers angeschlossen werden müßte. Das wäre wohl möglich, würde aber den überzeugenden Aufbau der 14 Versezerstören ( 4 - 4 - 5 statt 5 - 4 - 5 ) und die Gesamtverszahl von 14 zu 13 reduzieren. Daß außerdem Vers 7 (nach AR-Metrik-Zählung) statt 3 nur 2 Hebungen hätte, fällt nicht ins Gewicht.' Interessanterweise scheint auch der Verspunkt nach dem ersten Vers, der ja in der Lesung mit MR-Metrik wegfallen müßte, richtig gesetzt zu sein. Möglicher weise ist das Zufall. Nachtrag zu p. 150: Wenn wir versuchen, diesen Text des J 7 / mit A R Metrik zu lesen, yhrioht. alles zusamnien. Der erste, der dritte und * der dreizehnte Vers hätten je vier Hebungen und müßten zweigeteilt werden. Die beiden Teile, die inhaltlich je eine Einheit sind, hätten unterschiedliche Verszahlen (10 und 9 Verse), die so deutliehe Relation zum ersten Teil des Textes B wäre zerstört. - Daß die Texte der thebanischen
11. Dynastie MR-Metrik aufweisen, wurde selbstver
ständlich nicht aus diesem einen Beispiel erschlossen, sondern aus einer umfassenden Untersuchung. Doch bestätigt sich das Ergebnis eben immer wieder auch an isoliert betrachteten Texten. Daß das vorgeführte Textstück mit fehlerhafter Lesung in A R : Metrik zufälligerweise auf insgesamt 20 Verse führen würde, ist nur
G. FKCHT • Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten des Ipu-ww*
^
eine der* so oft auftretenden Illustrationen zu dem, was ich im Hand* buch der Orientalistik, Erste Abteilung, Erster Band. Zweiter Ab schnitt („Stilistische Kunst") auf p. 26,* n. 1 gesagt habe: „Bei der
LETZTE NACHTRÄGE
Bearbeitung ägyptischer Texte ist aber vor einem leichtfertigen K o n statieren vom Verfasser angeblich absichtlich gewählter Zahlen zu w a ^ e n . E i n e schlichte Auszählung ergibt, daß z. B; in der Zahlen reihe zwischen 5 und 30 sechs runde Dezimalzahlen vorkommen, elf Zahlen, die rate 7, 8, p in Verbindung stehen (auch 17: Ä Z 92, 28.. iu 1), und nur. neun Zahlen, die frei sind von jedem derartigen Bezug. Wichtig sind daher s<> eindeutige Beispiele wie (etc.)."l- Wichtiger als. das Konstatieren irgendeiner bedeutsamen (Zahl bei kurzen Texten ist die Frage innerer Harmonie von Textejr."Wichtig ist selbstver ständlich auch das Gegenüber von entweder 14 oder 13 Versen in einem gewichtigen Text, der den Sonnengott tangiert {oben, Nach trag zu p. 147); daß liier 14 die richtige Zahl ist (die überdies innere Harmonie schafft), ist nicht zu bezweifeln. Wichtig sind Übe rein: Stimmungen verschiedenster Art bei gleichartigen Texten, die evi dente Durchführung einer Gliederung bei längeren oder gar langen Texten und vieles andere mehr. Beweisend für die Frage, ob A R - oder MR-Metrik vorliegt, sind Fälle, die/ bei falscher Interpretation zu unmotiviertem, ungeregeltem Ansatz von Einhebern (oder gar Vierhebern) zwingen; wesentliche Hinweise gibt es auch unterhalb dieses höchsten-.Beweisniveaus, wie z. B. dieser und der letzte Nachtrag zeigen.
zu p. 14: Tatsächlich ist ein stilistisches Gliederungselement in der zweiten Hälfte de« ;'u^»M-Korpus .{4,3-6,14) zu erkennen, das durch die Pla zierung der Gruppen von Eigenzitaten (mit Variationen, Veriängerungeri; alte aus dem jw~m*-Korpua>) und Fremdzitaten (oder Strophen, , die ein Fremdzitat enthalten) verwirklicht wird. Das ist dargelegt in meinem Aufsatz ^Ägyptische Zweifel am Sinn des Opfers", der in ZAS 99 erscheinen wird: Die erste Gruppe (4,3-4,5) umfaßt 8 Verse, der Zwiacheftrattr» bis zur zweiten Gruppe 40 VelSe;~dieee zweite,Gruppe (5,5-5,13) umfaßt 25 Verse, der Zwischenraum bis zur dritten Gruppe wieder 40 Verse; die dritte Gruppe (6,12-6,14) ist 7.Verse lang.-Also: 8 40 25/40/7; die Zitatengruppen umfaisaen zusammengenommen 40 (8-^-25^-7) Verse, die Zwischenräume bestehen aus zweimal 40 X'ersen. Per Nachweis der Verszahlen konnte in. ZÄS 99 aus Raummangel nicht erbracht werden, er muß in einer dritten Publikation folgen. Die Verszahlen der Zwischenräume sind wegen der Zerstörungen und Ver derbnisse nicht mit allerletzter Sicherheit festzulegen, jedoch mit an Sicherheit grenzender hoher Wahrscheinlichkeit. zu p. 18: über Admon. 3. 6-10 hat inzwischen H. G O E D I C K E in J A R C E 6. 1967. 93-95 gehandelt. Ich kann ihm nicht folgen und halte an meinen Deutungen fest. K u r z erwähnt seien zwei Punkte. Das r'-mn kann nicht aufzufassen sein als '*(one embalmed the appointees with its piteh) in order to last". Abgesehen davon, daß in solchem Zusammenhang eine Nennung des Zwecks der Balsamierung nicht erwartet werden darf, müßte doch dastehen r-smnt.sn „um-sie-dauern-zu-lassen", denn das Subjekt des Nebensatzes ist ja tu- „man". Das m vor Kftjtc ist mit dem Hinweis auf G E G § 148.1 nicht zu erklären (do/t: tnk „siehe *; vgl. ibid. § 234). zu p. 22, n. 23: Die Anmerkung ist überholt. Ich sehe klarer und muß richtigstellen.
Leider kann ich keine Begründung für den Wechsel
meiner Auffassung an dieser Stelle geben, weil dazu längere Ausführun gen nötig wären. Aus praktischen Gründen lasse ich die überholte Übersetzung im Text stehen. Der hier gemeinte Stamm wij hat die Grundbedeutung „sich zu einem Punkt in Raum oder Zeit hinbewe gen". Das Pseudopartizip und das #rftnu\/-Pa«av sind zu übersetzen: „(Subjekt) ist so weit gekommen (, etwas zu tun . . ./, daß . . ) " , U Bkcfct, D w Vorwurf
226;
G. FECHT • DerVorwurf «trOott in dpn »Mahnwortetn de* Ipu-wer«
„(Subjekt) hat den Punkt erreicht (, etwas zu t u n ^ . / d a ß . . . / a n ^ dem
. . ) " . Die Diskrepanz zu der im Text gebrauchten Übersetzung
ist beträchtlich, aber in ihrer Auswirkung auf das Textveratändnis doch nicht so gravierend, daß diese provisorische Richtigstellung nicht vorläufigeinfach als Mitteilung vorgetragen werden dürfte. zu p. 39: Das giltMilcht füf^OTe^^eder^Vim „I^benamüden''. Eine« von ihnen ist in eÄrewer Weise durchgeformt. Diese bislang nicht erkannte Ghederuhg hoffe ichgelegentlich zu publizieren. .
s
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Letzte Nachträge
227
gen begnügen" muß sich GRIESHAMMER (loc. cit. p. 46), weil in diesen Texten nicht mehr davon existiert. Man mag auch loc. cit. p. 112 ein sehen, wo rar zögernden Aufnahme der Konzeption vom allgemeinen Totengericht in die Sargtexte gesagt wird: „Dabei ist interessant, daß die Ägypter da» Totengericht bei der Hereinnahme in die Totenlitera tur nur ungern als ein wirkliches Gericht verstanden wissen wollten. D M a ^ r a r . , i b | ^ z u ^ f ä ^ c ^ [ : T j . ] Der andere Komplex, der Gedanke eine« Rechtsstreites mit einem Gegner, wird in den Sargtexten, wie deutlich wurde, "vjej häufiger erwähnt." Ob nun in der Entstehungszeit von CT V I I , 462b-464f - also in der
zu p. 40: Zur formalen Gliederung des zweiten Teils des /tc-m^-Körpus
Ersten Zwischenzeit (theoretisch auch i f R ) ~ die Zweiundvierzig in
(4,3-6,14) s. 4en „letzten Nachtrag" zu p, 14 (Verweis auf Z Ä S 99).
einer Ausprägung der Idee vom Totengericht schon bedeutsam waren oder nicht, der Sinn des Ausdrucks „Götter der Bezirke" muß m. E .
zu p. 62: Ich muß feststellen, daß die Behauptung über den Gebrauch von gmj ohne logisches Objekt lediglich auf allgemeiner Erinnerung an ^ Textlektüre beruht. Leider habe ich nicht gesammelt, und es besteht die Möglichkeit, daß ich ausgehend von der Geläufigkeit der bekannten und recht stereotypen Fälle, die G A R D I N E R (GEG § 506. 5} heranzieht, unerlaubt verallgemeinert habe. Immerhin geht in den Admon. da** Wort rmtic (in hniwt-rmiw) unmittelbar voran, und deshalb ließe sieh ■gmj.n.twijn Sinne von gmi.nJw.sn auffassen, womit der Passus an die in G E G § 506, 5 dokumentierten angenähert wäre (Auslassung eines Personalpronomens als log. Obj. nach gm.j). - Die Fälle, die W E S T E N DORF, Gramm. Mediz. Texte § 455. b, anführt, werden sich ans der Sonderstellung formelhafter medizinischer Fachsprache erklären. Der einzige Beleg für objektloses gmj, der mir gerade zur Hand ist. findet sich Ostr. B. M. 5624 re, 4 (A. M." B L A C K M A S . J E A 12, 1926. 176 ff., speziell p. 177 und pl. X X X I V ) ; dieser Beleg - Blackman übersetzte gmj als "to make a discovery" - ist isoliert nicht sehr wert voll. Ganz allgemein läßt sich noch auf W . SCHENKEL, J E A 50. 1964, 11 (6) verweisen {r-sdm.t.f ohne expliziten Bezug für das Suffix) und auf P. SEIBERT, Charakteristik, p. 123 (irA>5 „suchen ' ohne Objekt, aber in Pap. Sallier I I , 5, 4, also einer recht trüben Quelle). zu p. 124: Die Ergebnisse von R. GRIESHAMMER, Das Jenseitagericht in den Sargtexten (Ägyptol. Abb...20, 1970), stärken die Idee der Identi fizierung der „Götter der Bezirke" mit den 42 „Beisitzer-Dämonen" nicht, da diese Zweiundvierzig in den Sargtexten niemals genannt werden. Andererseits ist es aber deutlich, daß die Sargtexte dem all-——gemeinen Totengericht, das den jeweiligen Verstorbenen erfassen muß, tunlich aus dem Weg gehen: mit ,'kurzen Abschnitten und Anspielun-
auf jeden Fall in der gemeinten Richtung-gesucht werden. Allein schon der Gebrauch des Plurals für die Totenriehter in „Merikare" E 53-57 stellt einen gewichtigen Bezug und Hinweis dar. Gemeint sein könnten die göttlichen Herren der - um, mit GRIESHAMMER (loc. cit. p. 104 ff.) zu sprechen - „Kultischen Zentren und Stätten" als Orten des Ge richts: belegt sind in den Sargtexten Heliopolis, „Rosetau", Altkairo, Letopohs. Busiris, Buto, Herakleopolis mit „Naref" und Abydos. daneben nicht oder nur mit Vorbehalt in Einzelfällen lokalisierbare „kultische oder mythische- Stätten". Innerhalb der Abgrenzung, die vom grundsätzlichen Verständnis der „Götter der Bezirke" bestimmt wird, hat die Spekulation leider freies Spiel: allenfalls könnten auch Richtergötter gemeint sein, von denen jeweils einer für die Verstorbe nen eine« Bezirks als zuständig geglaubt war (vgl. die Anzahl der als TötenrichteT im weitesten Sinn in den CT auftretenden Götter bei G R I E S H A M M E R , loc.
cit. p. 71
ff),
zu p. 131: Es ist nachzutragen, daß auch bei der Passage Admon. 5,7-5,9, die ich in ZAS 99 zu interpretieren versuche, diese Antwort-Relation der Lehre füt, Merikare zu Teilen deFAdmoii. auffällt. Dort wird die Feindseligkeit der Gotter (nicht direkt ausgesprochen) und ihre UneFpeichbarkeit festgekeilt. Ädmon. 5,7-9 ist nach meiner Deutung ein Zitat aus einem sonst nicht erhaltenen Literaturwerk der Ersten Zwischenzeit.
k
•
zu p. 132 ( I ) : Siehe aber p. 183 f.: Die „Prophezeiung" in „Merikare" E 69 „eine Generation wird die andere plündern ' ist vielleicht auch als Beitrag zur Entschuldigung de» Vaters des Merikare zu verstehen, die aber die Verantwortung (und die Strafe) für das V e r g e h e n ^ Truppen
/ 228
;
G. FBCHT Der Vorwurf an Gott in dkm »Mahnworten des Ipu-wer«
des Königs nicht aulhebt. - Man könnte hier den Ansatz zu einem tra gischen Verstehen menschlicher Existenz sehen: Die Basis dafür ist bei „Merikare" gewiß schmal und fragil do«h auch bei ^Simihe" ist die unbegreifliche Lenkung durch einen unbekannten Gott ja stärker als der Wille des Menschen, der durch diese Lenkung in Schuld verstrickt
Letzt« Nachfrage»
229
das glückliche Ge*chick x des bereits Gerechtfertigten meinen sollte. D. Müller erwägt den Bezug auf den „Fresser" (p. 119), verwirft den Gedankencfittyi aber wieder. Ich selbst-halte diesen Bezug für unmög lich : wenn ein so entscheidender; Moment des eigentlichen Gerichts Vorganges hätte genannt werden sollen, dann hätte das hier, wo das
wmi. Man stelle sich den Ausgang bei „Smuhe" negativ vor - Sinuhe
Bexirohtsein de» Menschen durch das Totengericht keineswegs mit der
wü^ bestraft - , dann hätten wir dort dasselbe Schema wie bei „Meri
sonst öfters zu konstatierenden Scheu nur angedeutet ist, nicht mit
kare ';>d^r I 2 n t e i » ß h ^
daß einmal eine „Prophe-
einer leicht auch ganz anders interpretierbaren Andeutung geschehen
Eingreifen eines
können. Daß zppz* m-hi-mjnjt einfach fih übersetzen sei „der Mensch
zehmg'Vdfe sicheben e r Ä e n mlnX
unbekannten Gottes aus unbekanntem GnirSTdie Verschuldimg des
bleibt nach dem Sterben übrig" im Sinne von „mit dem Tode ist nicht
Menschen bewirkt: „ . . . . ihr laßt den Armen schuldig werden, / dann
alles vorbei" - so D. Müllers schließliches Urteil auf p. 123 - / i s t sicher"
überlaßt ihr ihn der Pein . . . "
unrichtig. Weil diese dem Ägypter ohnehin selbstverständliche Glau benswahrheit nach aireifi7"WÄ3 Vorangeht, und auch nach dem gesamten
zu p. 132 (%): Zu der auffallenden verschränkten Wechselbeziehung der hier umschriebenen Strophen aus der Lehre für Merikare und Admon.
Tenor der Lehre an dieser Stelle'unmöglich ausgesprochen worden sein k a n n ,
■ - — • ' - ■ ' " ' . '
' " ' . ■ "
8. 5-7 und aHgeniem dem „Nichtwissen" Gottes in'den Admon. siehe die Bemerkungen in meinem Aufsatz ■ „Ägyptische Zweifei am Sinn des Opfers" in ZÄS 99, letzte Anmerkung.
halte das Textstüfk für ein Zitat aus einer sonst verlorenen Schrift der
zu p. 146: Weiterhin ist zu nennen; Die nur in Teilen der Admon. noch faßbaren Partien der „Prophezeiung der Residenz'
zu p. ir>7 ; Die Bearbeitung von Admon. 5,7-5.9 erscheint in ZÄS 99. Ich
(Reehtfertigungs-
sehrift Htj I „ siehe hier hauptsächlich p. 172 ff., Xaehtr. 3 zu p. 23); die sonst nicht erhaltene Lehre des Königs Htj. aus der bei ,.Merikare zitiert wird (siehe hier p, 175 f. - inwieweit in dieser Lehre geist ige Pro bleme erörtert wurden ist unbekannt, doch war derartiges sicher un vermeidlich). - Das literarische Werk, aus dem das Zitat Admon. 5, 7-9 stammt (siehe „Ägyptische Zweifel am Sinn des Opfers". ZÄS 99), wird vor der Herakleopolitenzeit entstanden sein. zu p. 147:D. M Ü L L E R schlägt in Z Ä S 94, 1967, 117 ff. eine in Einzelheiten abweichende Übersetzung desjenigen Teile« des berühmten Textes vor, '~~~~~der unseren Versen 7-^9 entspricht. Wichtig ist die neue Deutung von *ÄV „Haufen" (V. 9) als „Rationen", d . h . „Vorräte, Reichtum" im Sinne von „Grabausstattung''. Ich würde dies gern übernehmen, sehe mich aber dazu nicht imstande. Erstens sind nur lentral „Taten" {zpw) genannt, nicht etwa „gute Taten"; nicht alle Taten, jedenfalls nicht die bösen, können gewissermaßen als „Grabausstattuag" Grund lage eines glücklichen Jenaeitsiebens sein. Zweite«* folgt Vers 9 so unmittelbar auf die Aussage vom „übrigbleiben", daß diese« auf das ' Versehontwerden durch den „Toten-Fresser" beim Totengericht be zogen werden müßte, Wenn die Aussage von den „Taten" in Vers 9 nur
Ersten Zwischenzeit, deren Haltung eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit der den „Vorwurfs an G o t t " in den Admon. zeigt, nicht aber Iden- / tität. zu p. 158: Rei 5, 7-9 ist jw-ms doch wohl deshalb nicht gesetzt, weil das Zitat mit jw-grt l>eganrl, was beibehalten wurde. zu p. 160; Das'Klischee entspricht so, wie es im Druck erscheint, nicht mehr genau dem Vorbild; der Genauigkeitsgrad ist gerade noch aus reichend, r ., z u Y - 166; Ich ziehe nun die Ergänzung zu dU „Fluß-Schiffahrt" der Er gänzung zu didtt vor. weil-dif spezifischer für dat notwendigerweise gemeinte Geschehen ist. zup.
*
169; G. P O S B N K B schlagt bei I. E. S.^ E D W A R D S in J E A
54, 1968,
159
(oben) beiläufig und fragend ("perhaps") vor, mtc-^rj in Pap. Millingen 1,9 als „Urin" zu verstehen (entsprechend wahrscheinlichem P-hrj „ K o t " ) ; stf-mic-brj hieße dann „urinieren". Diese zurückhaltend vor gebrachte Deutungsmöglichkeit ist als solche philologisch gewiß nicht anzufechten. Dagegen, daß sij-mw-hrj i n der Lehre dea Amenemhet diesen Sinn hast, sprechen zunächst- Argumente, die hier gegen die Deutung von stj-mte als „ausspucken" dargelegt wurden. Außerdem
)
Letzte Nachträge
G. FKCHT • Derteorsrurfan Gott in den »Mahnworten de« I^m-'wer«
231
bliebe dann die Admonitions-Stelle (7, 4-5) wiede? unerklärt, und in
Das zweite Verspaar ist mehrfach zur Einheit verbünden. Die Vers
den Kontext der Lehre des Amenemhet fügt sich ein „urinieren" nur
anfänge (bis hr mit Infinitiv) sind syntaktisch gleich, die jeweils ersten
sehr scMechtrelm Der Kontext (Mulingen 1, 7-9) lautet:
Worte sind lautlich ähnlich (umhic : terhit), die Treulosen Kind nun im
\
Plural statt dee generellen Singulare genannt. Diejenigen, die vom 3 rdj.n.j-n.f J 4
l
JMJ4
König mit Luxusgütern beschenkt waren, erweiaen dem Herrscher Ver
hr-shpr-hrj-jm
achtung („ansehen wie'Gras'") und mißgünstigen Haß („Gift speien"). Das reziproke,Moment liegt in den jeweils die Haltung kermz*idu^enden
3 vmhw-pi^j kr-mln.] mj-Swjj 2 t0rhw-€htjw{.j) hr-stt-mtv-hr.j
Substantiven ,wie auch in dgr Hallunjg^x.Jt^iden Seiten selb^. Dem
2 Der-meine-Speise-aß, der-hob-Truppentaus, 3 der-dem-ieh-ineine-Aniiegereicht-hatte.erregte-Schrecken^cKier: Ränke ? )-unter-Au8nütKung-dieees-Umstandea.
das „Gift" (positiv und negativ wirkende Flüssigkeiten). Die durch die Gnade des^ Königs mit einem sehr wertvollen Pflanzenprodukt Beklei deten achten ihn gering wie die geringste Pflanze, au» der auch damals
3 die-mit-meinem-Linnen-gekleidet-waren. sahen-mich-an wie-,.Gras". 2 die-mit-meinen-„Myrrhen"-gesalbt-waren, spien-Gift-im-
„Linnen" e n t e r i m h t ^ a a ^ Ö r a ^ voll-positiv und wertlos-veräehtlieh|r, der „Myrrheih-Salbe" entspricht
„
Austausoh-dafür. Der letzte Vers würde mit der hier bezweifelten Deutung lauten: 2 die-mit-meinen-,,Myrrhen"-ge8albt-waren, urinierten. Der Bezug zwischen Wohltat des Königs und perverser Reaktion der von ihm Begünstigten, die stets da ist, wäre mit ..urinieren" nicht hergestellt. Man würde das aggressive oder beleidigende Element in dieser Ausübung einer natürlichen Korperfunktion vermissen, die lediglich als solche genannt wäre. Die Strophe ist in ihrem Aufbau durchschau bar. Im ersten Verspaar reagieren diejenigen, die in engster Bindung an den König und aus dieser Bindung heraus leben - ,,Speise essen", also „besoldet sein", möglicherweise auch „am Hof leben", und ,,Arme gereicht bekom men", also „mit von der Königsmacht abgeleiteter Macht versehen sein" - als Aufrührer. Die treulosen Untertanen - gemeint sein müssen hohe Beamte - sind im generellen Singular genannt. Die Begriffe „ K a Speise essen" und „die Arme gereicht bekommen" sind parallel, da ,,Ka" und „Ka-Speise" (Jci, k>w) eng zusammengehören (SCHWETTZEK, Wesen des K a , p. 68 ff., p. 40 f.), und da der „ K a " bei der Übertragung von Amt und Macht (was ein Schöpfungsvorgang ist) seine Rolle spielt (vgl. bei SCHWEITZER, WO dieser Aspekt zu wenig herausgearbei tet ist, etwa p. 4 0 1 mit dem Zitat aus „Shtp-jb-r*' und p. 79 f.; W b . I I , 291, 7, 9, 10, 12 n M ^ ( i 6 ^ V V ^ V , 89, 10). Wohltat des Königs und Untat der Untertanen sind i n der^Lehre des Amffnefcnhet reziprok: die, denen er "Existenz und Macht verlieh, bekämpfen als Rebellen die Existenz und Macht dee Königs.
wohl noch primitivste Kleidung hergestellt worden sein mag (die ge naue Bedeutung von Swjj ist ja unbekannt). Die mit „Myrrhen-"Salbe Eingeölten wollen ihren Wohltäter gewissermaßen mit Gift- besudeln. Mit Ausnahme des ersten Verses, der von den nachfolgenden• zusätz lich zum Vorangehenden verdeutlicht wird, ist die geroeinte Verbin dung zwischen den einzelnen Wohltaten des Königs und den Untaten der Untertanen stets formal ausgedrückt: V . 2 im ..dadurch, unter Ausnützung des eben genannten Umstandes*. V . 3 kf-mlnJ
..sahen
mich an", V. 4 hr.j „im Austausch dafür". - Vgl. zur Stelle außer H E L C K jetzt aueh E . B I X W C X I H A J L , Unter suchungen zum äg. Königtum des MR, I, 24SP250 (teilweise' abwei chend). zu p. 175: Entgegen gelegentlich aufgetauchten Zweifeln bin ich der An sieht G. PoBeners. des wohl besten Kenners der „Lehre für Merikare", daß der im Zitat genannte König Htj „sans doute le fondateiir du royaume heraeteopolitain" ist (POSEHEB. Reaume des cotirs de 1964/5, p. 344 unten; ebenso R d E 6, 1949, 33). Wenn bei ..Merikare'* ein König Htj ohne weitere Angaben genannt wird, mini das der Dynastiebegrürider sein, nicht einer der anderen Könige dieses Geburtsnamens; das gilt für E 109 ebenso wie für E 143, wo m. W . niemand die Identität des Genannten bezweifelt. zu p. 182: Freilich ist offen, wann die Anaphern pr-ms und mftt-(j*) in den ersten beiden Korpora durchgeführt worden sind, dem Zitat aus 13, 4-5 in 5, 11 ist jedenfalls Ttc-m^sekundar vorangehet**zu p. 183. Ich bin überzeugt, daß die Herakleopolitei* den Söden nie be herrscht haben und schließe mich in diewsr Präge u. a. H J L O t , Unter-
*
'
232 .\
*—
.
,
..
Letzte Nachträge
G. FACHT ♦ Der Vorwurf an Gott in den »Mfchnworten de« Ipu-srfcrt
sucKungetf tu Manetho, p. 82 f „ nTi^and v . B K Ä Ä R A T H , J N E S 2171962, U5t
an.
233
zu p. 219: Trotz aller Unsicherheit soll doch erwähnt werden, daß der Strich vor kntjf, dessen oberster Teil gut sichtbar und recht dick ist
^
(auch,bei Gardiner angegeben), am einfachsten als Teil von hr zu
zu p. 194: Gemein8am ist den Parabeln de* „Lebensmüden" und der - oder eher: den -Parabel(n) de» v Vorwurfs an Gott'' auch ihre Stel lung gegen Ende der Auseinandersetzung der Gesprächspartner; sicher
deuten wäre. Gewiß „ist das nicht die einzige Deutungsmögliclikeit. Ein hr-knij.f
wäre als „in i h m " zu übersetzen - vorausgesetzt, daß
(sehr unsicheres) A r u n d hntj.f als £in Ausdruck zusammengehören.
istUiese Stellung im „I^bejasmüden", wahracheinlich ist sie im ,.Vor wurf'\ Umgekehrt vei^r^ßertd^ Veigleick mit dem „Lebensmüden'' die Wahrscheinlichkeit, daß die Admon. mit der teilweise erhaltenen Rede des Gottes geendet haben. Die Vergleichsbasis ist freilich schmal; *-
immerhin ist auch der „Sehifisbröehige" wenigstens entfernt vergleich bar, der mit einer kurzen rhetorischen Frage endet, die einer Parabel - ähnlich ist, und die mit Leichtigkeit tu einer Parabel ausgebaut wer den könnte (Schiffbrüchiger, 183-186).
i
ist)-derieiüge-( dasjenige}-der-veranlaßt-daß-ihr-z\irück^eirht
und-daß-das-Land-in-Angst-ist.".
Im Ergebnis ist der Unterschied
minimal.
.
zu p. 204: Sicherlich ist im;./ im Sinne der Grammatik des AH und des MR in Ordnung, nicht etwa ein t u korrigierender Fehler, wie ich ge■""" glaubt habe. Ich war durch den bekannten Gebrauch des Femininums bei Präpositionen mit Suffixen, die sich auf **/*tr/»/(>) beziehen, irre geleitet ( E A G §§ 989, 1071; G E G §§ 111, 511.3; L G E C § 106). Man konnte bislang sagen, daß ein auf die neutrischen Pronomina nnlmv1 n/(>) (männlichen Geschlechts) bezogene« Suffix ein feminines Suffix sein muß, denn der Satztyp „ * * (etc.) «Zm./"' war nicht belegt. Hier ist dieser Typus nun erstmals nachgewiesen. Daß das Verbum fmitum ^ in dieser Konstruktion als sdm.f und nicht als adm.s zu erwarten ist. zeigt der Gebrauch des Pseudopartizips in jv-nn
t>.j ,,das ist heiß"
( E A G § 198), das ebenfalls ein isoliertes Beispiel ist. Es ist deutlich, daß jw-nn t>.j (AR) und* H/?~JMC ' *-umj.f
Sinne von „gegen" allzugut belegt ist, dagegen m. W . nie im Sinne von .,entsprechend". Möglich wäre dagegen ein (Hör)-Fehler: *r-t{>) zt.sn „gegen-das-was-sie-festgesetzt-haben", mißverstanden zu r-tzjt.sn. Ge wiß sind im Verlauf der langen Textgeschichte auch stärkere Ent handeln" 1md fühle mich wesentlich bestärkt durch den Schluß von CT Spruch 691. der sicherlich als ursprünglich eigenständige Einheit in den Spruch eingefügt ist. Ich muß metrisch umschreiben (MRMetrik), um die Geschlossenheit des Text&tückes zu demonstrieren. Eine Übersetzung - nicht metrisch - findet sich bei GRIESHAMMER.
zu p. 202: Vgl. aber auch den Letzten Nachtrag zu p. 194. <
chendTfcm, was sie mißbilligen'') ist nicht zu halten, weil r nach jrj im
stellungen möglich. Ich*denke an jrj r-thw.sn „gegen ihre Aussprüche
zu p. 195: um-ti-sndw kann auch direkt von m-dd abhängen: ,,als-(oder: NN
zu p. 223: Diejy»geschlagene Alternative whi-pw jrj r-tzjt.st („entspre-.
(Admon.) sich gegenseitig
bestätigen. zu p. 209: Statt „Tempel + Verbum im Ps*udopartizip ,v kaan natürlich auch „Verbum im adnue-Passiv - j - Tempel" ergänzt, werden.
Das Jenseitsgericht in den Sargtexten, p. 47 f.; an wenigen Stellen ist diese Übersetzung nicht restlos genau. Soweit die Ergänzungen D E B U C K S evident sind, kennzeichne ich sie nicht. Die Versgliederung ist 5 5/2/5 5. das Wichtigste ist im zentralen Verspaar lapidar ausgespro chen. Gliederung der Strophen: l. (5 Verse) Anrede (und Funktionen der ttew);
2. (5 Verse) Reziproke Mächtigkeit und Abhängigkeit:
3. (2 Verse) Grundsätzliche Bitte; 4. (5 Verse) Spezifizierung der Bitte auf'da* diesseitige Leben; 5. (5 Verse) Spezifizierung der Bitte auf das jenseitige Leben (Totengericht sehr vorsichtig ins Spiel gebracht). CT V I , 323 q-324 g (Ende Spruch 691): 2 j-sfkw-jpw-thw rmnw-mhlt 2 grk-jxc n-jp-wd*t 5
2 znnw-tptc [.... ]-nhbict 2 jtjvt-jbww Knjmf-(hStjwy 3 jrjw-iH <m->/ic n-sdt 2 rk,n.j-f* rh.n.j-rmc.tn 2 rh.tn-wj mj-rk.j-tn 2 rfc-pn-m.) mj-rh.j-mw.tn
zu p. 215: Oder , , [ g e . . , . .t-wurde-d«r-Tempel ? ?], Gewalt-'- etc. Vgl. den Letzten Nachtrag zu p. 209.
2 «pr.j-jr.p* *pr4*-jr.j 2 *nk4firjm.j
G. FECHT
[ 3 swd.tn-icj n-(nh { 2 wis
\
Der Vorwurf an Gott in dm »Mahnworten.
jmj'hf'w.tn ö
[ 3 dj.f-hlj-Mw-'ähe [ 3 dj.f-hlj-krwuic-'ilic
2 Bis-ich-d&hingehe und-wiexler|erseheine, • .■
I
2 dämit-ich-Luft-einatme in-meine-Naae:
|
hr-rnpwt.j *-«nAhr4bätr.j
[
2*5
|
f 2 indem-meineTAugen besichtigen
3 sjy.tn~wj n-lnh-pw tp-rnpi f 3 dj.f-hyj-^ui-rwpui
Letzte S'achträgo
\
2 unter-denjenigen derer-die-im-Liehtland-simL 2 an-jenem-Tage der-Abrechnung-mit-dem-Rauber
nv-'nh
kr-hrmcic.i nw-*nh
Die logische Verbindung zwischen dem drittletzten und dem viert -
{ 3 dj.f-klj-lSiivt-grhw hr-grhw.j nu-lnh
letzten Vera ist nicht beweisbar. Das mll-sn
: ,sie
besielitigef*
sie sind
sehend / s i e schauen" erinnert äußerlich an „LehreiürMerikare ' E 5.r>.
[ 2. r-wd>.t.j wbn.i [ 2 r-snn.j-thv r-fnd.j
-'}.-
"Hier wird dieses .,Sehen", das zugleibh als LebenÄäußerung speöftsrher *
.
Art wie als Teilnahme am Totengericht auf der Seite der Rkhterjoder
[ 2 ;'rr/.?' myi.sn ] 2 »»n-nw n-jmjic-yht
doch der nicht Gefährdeten) aufgefaßt werden kann, auch mit dem solaren Charakter des Textes zusammenzubringen aein: sieben Aus
2 krimp-piv n-hsbt^w*
sprüche, ?r
2 O-ihrljene-sjebeivAussprüche. die-die-W-
|
landes" (., Horizont"). Daß der Text primär kein Totentert aein "kann,
{ 2 in-jerier-Naeht des-Zählens-des-Mtf?f-Auges[ 2 die-die-Köpfe-äbseh neiden. die-die-Kaoken-[
weil er mir im Munde des (irdisch) Lebenden sinnvoll ist. weist auf
m
seine
] 2 die-dieLHerzen-fortnehmen. die-die- Herzen -r*ü**»r. 3 die-ein-Gemetzel-machen
Sonderstellung
innerhalb
des
sekundären
ZusAmmenhariijs
(Spruch 691) ebenso hin wie die Tatsache, daß dieser Spruch thema
auf -der-Insel de*.-Ffi*«-*"
tisch bis eben vor 323q einheitlich i^t, mit dem Beginn des behandel ten Textteils aber das Thema wechselt. Zur Nennung der -AYaaue
2 Ich-kenne-euch, ieh-kenne-eure-Namen; 2 mich-kennt-ihr, wie-ieh-eueh:kenne.
1
- — i
■■-
—
-
-
*
f
,
und den anderen Bezügen zum allgemeinen Totengericht und zum I2">. „
Totenbuchkapitel -sei auf GRITESHAMMER (a.a.O. p.-47 f.) verwiegen; daß
[ 2 meinen-Namen-kennt-ihr. wie-ieh-eure-Namen-seTas*«"
diese Bezüge im Rahmen der Sargtexte nicht häufig sind, fuhrt Gries-
f 2 eueh-gehe-ieh-an, und-mich-geht-ihr-an.
hammer aus.
[ 2von-mir-lebt-ihr. undvyon-«u.eh-lebe-ieh!
1
[ 3 Ihr-möget-mieh-überweisendem-Leben.d^s-iQ-«sf«r-flashi2 |
»
^p 2 der-Herrschaftsausübung, die-in-euren-Fäos*en~äffi' 3 Ihr-möget-mich-zuweisen diesem-Leben
hier personifiziert zu Dämonen geworden sind, was kläriich sekundärsein muß. Diese ..Aussprüche" können ursprünglich nur Weisungen der der Tote im Gericht gemessen wurde: also Verhaltensregeln, die der
xm-
meinen-Jahnra «ks^LtfeestfL 3 daß-es-zukommen-lasse-viele-Monate zu-nrei*et*-Xa««aBes 3 daß-es-zukornmen-lasse-viele-Tage
gemeinen Totengericht eine entscheidende Rolle spielert. andererseits
richtenden Instanz, des Gottes oder der Götter, geween sein, an denen
m-dwr-
3 daß-es-zukommen-lasse-eine-VielzÄM-Yon-*Ja&rem
Für uns ist wichtig, daß sieben ..Aussprüche" einerseits bei dem all
ru-mffta»-T*gtm 4e&~
3 daß ps-zukommen-lasse-eme-Vielzahl-YT>o-N»dtaftem wm-meinen-Näcktea cie»-L^i«s« ,
Lebende nicht verletzen durfte, wenn er im Totengericht bestehen wollte. Das machte sie so gefährlich und machtgeladen - sekundär auch für das irdische Leben und sein gefürchtetes Ende -.daß Lebende sie - als dämonische Wesen beschworen. - Der Richtersprucn selbst kann ja nicht gemeint sein; das zeigt schon der Plural der .,sieben Aus sprüche". Die „sieben Aussprüche" mögen ähnlich formuliert gewesen sein wie die „guten Taten" des Sonnengottes, die auch in bestimmten Zahlen bekannt waren (p. 120 ff. unseres Textes, CT V I I , 462b-464f).
* 236
G. FIBCHT ; Der Vorwurf an Gott in den »Mahnworten des I p u - w w
Di« Emendierung des Verses in der „Lehre für Merikare'\ die u m I U diesen Ausführungen veranlaßt hat, wäre also sehr sinnvoll: ..Ein-
INDEX DER STELLEN
Tör-isfc, Verhandelt gegen-ihre-Aussprüehe^ / Doch-wer-zu-ihnen-ge langt, ohne-Frevel-zu-begeheri, / , , . .''.
-
K o r r e k t ü r z ü s a t z : CT V I 323q-324g hat insgesamt 51 Hebungen, d . h . dreimal 17. Die Totengerichte-Strophe-.Me^kare'
1
.
d . h . zweimal 17. Zur Bedeutsamkeit der Zahl 17 vgl. ZÄS 92. 1965, 28 n. 1. Das ist kein Beweis, aber ein zusätzlicher Hinweis. - 2Jur letzten Strophe von CT V I 323q-324g ist nachzutragen: Das ..Sehen" der Augen- weist an sich nicht auf Teilhabe am Totengericht auf Seiten -der Richtenden. Man möchte eher"eme Verbindung zum ..Schauen■"" als officium des Sonnenkults, verbunden mit der Hoffnung auf Anteil an der göttlichen Existenz vermuten (vgl. die reichen Angal>en bei
pi
».Sehen"). Andrerseits sind magische Texte nicht bescheiden, und >lk» Gleichzeitigkeit des',,Sehens, Besichtigens" mit dem ..Tag" des Toter-
2..")
-■■ gerichte weist auf eine erstrebte Richten-olle des Toten. Sehr zu W--
s.v.
achten sind die Mittelverse (Verse 11-12): nicht nur das ..Leben"
2.6 2.8 2,9
will der Sprecher, das sich ,.m der Hand" oder ..bei" {m-'j) den Sprü
2,10
chen befindet, sondern auch die ..Herrsehaftsausühung" ( G A K D I X E R
2,11 2,12 2,13
J E A 36, p. 12: w>s „dominion. power"), die bezeichnend cenug' ..in den Fäusten" der Sprüche ist! - Anders, bei GRIESHAMMER. V '1OO. ^it. ■■
I) Admonitions
)
■
I bis 9,8 p.39- ' 1,3 p.l6;p.201 1,3- 4 p.25, n.36 .. 1,4 p.16 1,5 p . l 6 ; p . 7 0 1,7 p.40;.p.l83 1,8 p.170 1,9 p.196 1,10 p.41; p.183 2.1 2.3 2.4
ASSMANN. Liturgische Lieder an den Sonnengott. Register B
*7.
»
E 53-57 hat.
wenn wir sie wie vorgeschlagen emendieren, insgesamt 34 Hebungen.
P-
-
p..l70;p!2I7 ■ p-im., ,, p.52; p.170 p.70 p.170 p.170; p.l9G p.48 p. 196 p.17; p.20 p.196 p.170; p\l96
„ . . . _
P-3: 3,1 3,2 3,3 3,4 3,6
p.2Q, n.36; p.170; p.196 p.196 p.170 p.52; p.70; p.159 p.33, n.52 3 , 0 - 10 Letzt. Nachtr. zu p.17 3 , 6 - 13 pp. 17-20; p.41 3,11 p.186 3,14 p.170
p.4: 4,1 4,2 4,3
r 'ri';f"
p.56, n.17; p.196 p.196 p.196 4,3- 4 p.l3;p.l4 4,3 5 p.13; p.14 4 , 3 - 5,14 Letzt. Nachtr. P 14 4,4 p.13: p.14 4,4-5 p,13;p.l4 4,5 p.87 4,6- 7 p.41 4,8 p.196 4.14 p.196; p.201
zu
p.5.4 5.1 p.I96 5,3-4 p.i81 5.4 p.170 5.5 p»52;p..ieO;p.l7Ö 5.6 p l 3 5,6-7 p.13; p l 4 5.6-13 p l 4 _ 5.7 p 4 l ; p . l 5 4 ; p,158 5.7-9 p . U , n.8: Letzt. Nachtr. zu p.131; Letzt. Nachtr. zu p, 157 V-5,9 p.4l 'i; : ■5.9-11 p.lSS ■-'"■ 5. IC pp.11-14; p . i : 0 5,11-12 p . I 3 ; p . 4 9 ; p.102; pp. 153-157 5.12 p 13; p . U 5,12fl3 pl3:p.l4 5.1*-«.! p.156 5.13 p.!7u 5.14 p.196 5,1416.1 p.48 p.6: 6.1 p.I70;p.2ÜI 6.3-5 p.16 6.4 5 p.48 >. • 6.5 p.41 0 6.5-6 p.16 6,5-12 p.!57;p.l85 6.7 p.196 6.7-8 p,16 6.8 p.16; p.48 6,8-9 p.16 6,9-11 p.16 6.11 p.16 6.12 p.16 6,12-14 pp.11-14; p.153 .. 6,13 p.62 6,14 p . U ; p . U Nach derswetten 4 T 3-«,U p.U 5,12-«,l
Verweiszahl:
Letzt. p.156
Nachtr.
zu
J39
G - F*c*rr - Der Vorwurf anstatt iri den »Mahnworten d««?pu-.wör^ 7.1 p.24, n.34; p.170 7.1-7 p p . 2 l - 2 5 ; pp.172^186 7,1-9> p.4Ü v n.66 7.3 p.170 ^ " 7.4 p-170 7,4-5 «pp.i6^-I72 7.6 p.52 7,6-7 p.24, n.34; p.31, n.48 7.7 p.170 7;7-S p.24, n.33, 7 f r p:17* 7;»-10 p.25, n.36 7,11 p.l6ü
P
L
11,10-11 p.3«f. 11,11-12 pp.51 54; p.72; pp, 202-204 M . H ff. p.48 ;_ 11.12 p.36 11,12-12,6 -pp.54-68;p.8H; . p.204-^ p.204 f. 11.13 p . t o o f r
Nach der «weiten Verweiazahl; /
10,12- 1.1,10 >.36^ n 57 10,13-11,1 p-28
tftdtex der Steifen n.54; p.157; p.17»; p-185 14,10-16,1 ff. p.37, nv6$ Nach der zweiten Verwemzahl: 13,8-nach 14?4
p.3Sf.;
p.182
p.15: 15,1 p.196 15,2 p.170 15,3 p.34 f. f p-36, n.57 15,11 p.35;p.l87 15,13 p.26; p.38;p.54 15,13-16,1 p.SSf.; pp;187189 >-
239
p . U ; l « , l - 4 p.36f.; pp.189-194 » 16,1-17,2v p.37 I«,2 p.198' 16,3 p.37 16,10-17,3" pp.l 94-201 *T«,12-14 p.37 ' \%\% p.37, n.64 *=.'■• 16,14 p.37, n.64 " ' Nach der zweiten Verweiazahl: ,,-
5>14-16J p.48 14.10-16,1 ff, p.37, n.65 15.13-16,1 p.35f.;_pjU87ig»
p.S:
p.9:
p-170 p.39, n,66; p.41 f.; 'Letzt. Xaehtr. zu £^132 8,9-10t pp.l5S-160 "" p.25, n.36; p.170; p.186 9.2 p 160 9-2-3 p.160. 9.5 p.170 9.6 p.170 _9.S. 10, S p 31 9.!*-10. 11 p.33f. 9,8-17.3 p 38 9.9 p.37
NaHi der zweiten Verweiszahl: 1-9.8 p.39 7,1-9.8 p.4Ö. n. 66 p.lM
Nach df*r zweiten Verweiazahl:
10,3 p.198 10.3 6 p.-25. n.36; p.31 10,6-11 p.36. n.57 10.6-12 p.24. n.34; p.28; p.31 p.153; pp.l7S 7 182; p.186 10.12 11,10 p.36, n.57 10,12-13 p.28 10,13-11.1 p.28
Xaeh der zweiten Verweiszahl: S.&-10.3 p.311. ».»-10,11. p.33f. pH:
11.1-6 p.29 11,2 p,19S 11.6 p.36, n.57 11,6-10 p.30 11.7 p.36. n.57 11,10 p.36, n.57
p.12: 12,3 p.37, n.64 12.3 4 p.53 12.4 p:36: p.198 ' 12,6 p.37, n.64 12,6-7 pp.08 72; p.8S; p l'Üi, p.205 f. 12.7 13 pp-72 82; p.88;p.157; pp.206-2I7 ■ 12,8 p.37, n.64 12.8-9 "p.37. riJU , 12.9 ' p.198 12,10 p.37, n.64: p.19* f. 12.12 .p.198 12.13 "p.170 12,13 14 p.52 12,13 13,2 pp.83 97; p.217
11,12-12, 6 pp.ä-4 68, p. 88; p.201: p.204 f. p.13: 13,1 p.37. n.64 13.2-5 p.49: pp.97-105: p. 217 f. 13,3 p.25. n.36 13,4-5 p.13; pp. 153 157 13,5 p . l 3 ; p . ! 4 13,5-8 pp.105-107: pp.218.220 13,9-nach 14,4 p.32f.; p.182 ,
/ Nach der zweiten V ?rweiszahi: 12,13-13,2
pp.83-«7;p.217
p.J4: 14,4 p.170 14,4/10-15,5/10 p.lö, n . 2 ; p. 16; p.25, r.35; p.33f.; p.34,
t
■■■
~
Nach der zweiten Verweiazahl: 14,4/10-15,5/10 p.10, n . 2 ; p.16; p.25, n , 3 5 ; p,33f. ; p.34, n.54; p.157; p . l 7 9 i , p.185
p.17: Nach der zweiten Verweiszahl: 9,8-17,3 p^38 16,1-17.2 p.37 16,10-17,3 pp. 194-201
D) Aa4«r Text« Pap. Anaatasi 111.3,12 pp.93-95 V.8,4 pp.93 95 Chaeh^pern^onob p.15, n. 10 , 10 p.95 Cufftn Text« IT, 42b-43a p.89 f. .,' 11.226-253 p.47 ., V I , 323q-324g Letzt. Xaeatr. zu p. 223 V I I , 462b-464f p. 64, n.2ü; pp. 120-127 ,, Datierung p. 143 Ratnub, Gr.20,)6 p.92 „ „ Gr.24,6 p.92 „ „ Cir.24,4 p.29. n.43 ; ^~ " -^. ~L Hirtengeachichte, 17 p.57 , Hymnen an daä Diadem, 9,1; 16;3 p.2I3 Klagen de« Bauern p.15, n. 10 ■* ,. „ B , 1 p.37, n.63 B l,*&3-24 p.102, n.6S B 1, 148-151 p.85f. Lebenamüder p. 15, n. 10 „Lieder" p.39 f.; Letzt. Nachtr. zu p.39 „Parabehl , * p.194; Letzt. Naefatar. zu p. 194 62 p.28, n.42 107 p . l l , n.4, n . 5 ; p . l 4 ; p . l 5 2 , 142-143 p.45f. ^ Lehre de» Amenemhet p.15, n.10 P a p . Mül., 1,7-t Z K J S , n . » ; pp.168-172; Letax-Naefatr. zup.169 „ Pap. M ü l . 2.11 p.ti P a p . HOL, M - 7 p - l l f f - ttA, ft-S; p-153
240
G. F B O H T •. Der Vorwurf «n Gott in A » »Mahnworten de* Ipu-wwr*.
Lehre de« Hardedef, 0*tr. München 3-5 p»135 Lehre ^mee Manne* an seinen Sohn p.l5,-n.I0 Lehre für Merikaxe p.lö p.15, n.10 s .. „ p.16, n.12 $ 4 6 - 4 7 p.132 E 4 9 - Ö 0 p.131 — ;; „ E 3 3 - 5 7 p . l 4 7 f ; p:t|2f.; L#t*t. N * e h t - : i u p.J47 „•'■. .. " E 66-67 p.l32f. \ , '.','* „ E 68-69 p . l 3 1 f ; p.J33f.; L I>»txt. Nachtr. zu p,132; -„' E 70-71 p.131 . '-"'■-._. f, E 71 ■ p. 134; p. ifc'2ff. ;p.222 " v, E 72 p.184..' " „ E 74 pp.182 186 ,„ « » E 75ff-42,183 „ „ E 108-109 p.!75f.; p.I85; Le-iis. N'aehtr. *u p.175 E 115-116 p.130, n.10 ■ „ ' E 119-123 p. 131 .„ „ E 127-130 p . l 3 2 L : 2. Letzt. Xachtr..zti p.132 E 135 p.130. n.10 E 137 p.95 „ ,, Datierung p.I20, n.2;■ p.222f. Lehre des Ptahhotep.Dev.216-219 p.128 ■ -„ „ 300 302 p.129 315 p.129 v „ ' 545-546 p.86; p.96 : p.129 ___; „ „ ■...-. 560 p.129 Mo'alla, Anchtifi, VI,ß, 2-VI.ß, 3 (Inser.H) p.93, n.54 '... • — Naga ed^I>eir,Tirab N p.25 f., n.36 Prophezeiung des Neferti -p. 15, n.10 " „ ,, p.16, n.12 pp.174185 _ „ „ 45 p.211f. -Pyramidentexte, 23p b pp. 169-172 iy Qades-Schlacht, Poeme, 14 p.62 Schiffbrüchiger, 132-135 p.222 138-148 p.64f. 183-186 Letzt. Nachtr. zu p. 194 Sinuhe 1; Letzt. Nachtr. zu p. 132 B 35 p.217 Siut, Crab I V , 29 p.92 Ttf, Inschrift des - , B, 3 4 ( T P P I , § 2 0 , p.16} pp. 148-15«; p.223 f. Urkunden I V , 2,9 p.92 f. „ IV, 5,17, p.36, n.58 „ IV, 247,7 p.58, n;i8 „ IV, 892,17 p.91 „ IV, 1091,3 p.70, n.26 „ „ IV, 1102,20 p.176 „ IV, 1782,10 p.91, n.52