DEMASKIERUNG VON
J. VAN RIJCKENBORGH Zweite verbesserte Auflage
Scanned by Mark
1978 ROZEKRUIS PERS HAARLEM - NIEDERL...
113 downloads
319 Views
190KB Size
Report
This content was uploaded by our users and we assume good faith they have the permission to share this book. If you own the copyright to this book and it is wrongfully on our website, we offer a simple DMCA procedure to remove your content from our site. Start by pressing the button below!
Report copyright / DMCA form
DEMASKIERUNG VON
J. VAN RIJCKENBORGH Zweite verbesserte Auflage
Scanned by Mark
1978 ROZEKRUIS PERS HAARLEM - NIEDERLANDE Übersetzt aus dem Niederländischen Ursprünglicher Titel: Demasque
INHALT Einführung................................................................ 7 I Der Schatten der kommenden Ereignisse ........... 9 (Februar 1956) II Harmagedon..................................................... 57 (Juni 1956) Worterklärung .........................................................121
EINFÜHRUNG Durch die tiefernsten Zeiten gedrängt und voll Verlangen, der Menschheit nach bestem Vermögen zu dienen, veröffentlichen wir hiermit eine Reihe von Abhandlungen, die jene Schleier lüften, welche die Realität der Dinge unserer Wahrnehmung zu entziehen pflegen. Diese Abhandlungen wollen eine ernste Warnung und eine richtungweisende Hilfe für alle diejenigen sein, die, die Zeichen erblickend, in sich gehen und sich tief auf ihre Verantwortung gegen Gott und die in Leiden versunkene Menschheit besinnen.
In der Veröffentlichung ist manchmal von einer jungen gnostischen Bruderschaft die Rede und von dem neuen gnostischen Reich, das sie als eine unangreifbare Burg von Licht und Leben in dieser Welt der Finsternis und des Todes zur Hilfe und zum Tröste gegründet hat. Obwohl sie die Realität sind, aus welcher wir sprechen und zeugen, und obwohl sie uns dazu befähigen, unsere Botschaft der lebendigen Wahrheit allen zu übermitteln, liegt es nicht in unserer Absicht, die Bedeutung dieser Bruderschaft und des neuen gnostischen Reiches hier zu erklären. Den interessierten Leser verweisen wir bezüglich näherer Information auf die Darlegungen, die sehr ausführlich in der Literatur der modernen Geistesschule des Goldenen Rosenkreuzes zu finden sind. 7 Die Motive, die uns zu dieser Veröffentlichung bewogen haben, liegen vielmehr in der absoluten Notwendigkeit, in dieser dramatischen Zeit eindringlich warnend unsere Stimme zu erheben, und zwar im Zusammenhang mit einem durch das uneinsichtige Verhalten unserer Menschheit hervorgerufenen unabwendbaren Geschehen und damit eng verbundenen aufsehenerregenden Ereignissen, die nahe bevorstehen und für die gesamte Menschheit eine absolute Gefahr erster Ordnung bedeuten. Mögen sehr, sehr viele durch dieses frühzeitige Signal vor dem verhängnisvollen Griff der kommenden großen Täuschung bewahrt bleiben und noch rechtzeitig den einzigen Befreiungsweg betreten! 8 ERSTER TEIL DER SCHATTEN DER KOMMENDEN EREIGNISSE I Da jetzt das Neue Gnostische Reich in Europa Wirklichkeit geworden ist und alle ernsthaften Schüler der modernen jungen gnostischen Bruderschaft bis an die Grenzen des Gelobten Landes geführt wurden, da nun der vorbereitende Wüstengang so vieler Jahre hinter uns liegt und wir im Begriff sind, bei all unseren Brüdern und Schwestern das rechte Bewußtsein zu wecken, mit welchem das Neue Reich betreten werden kann, ist es dringend notwendig geworden, Sie über zahlreiche Begleiterscheinungen in der Welt von Heute zu informieren. Wenn Sie hierüber nicht unterrichtet werden und keine klare Einsicht über die Hintergründe zahlreicher kommender Ereignisse besitzen, werden Sie ohne Zweifel irregeführt werden und vielleicht trotz bester Absichten, auf Wege geraten, die unmittelbar in den Abgrund führen, und dann werden Sie für das gnostische Reich gänzlich verlorengehen. In der Entwicklung jeder gnostischen Bruderschaft hat es solche
Perioden gegeben, in denen im Augenblick des Gelingens, gerade beim Eintritt in die Erfüllung, die größten Schwierigkeiten von außen kamen und große Hindernisse und Täuschungen die Überwindung zu vereiteln drohten. Die Berichte über all diese Geschehnisse besitzen wir in Form von Legenden und 11 verschleierten Erzählungen. Es stehen uns jedoch auch sehr exakte Berichte zur Verfügung, die den Verlauf der Ereignisse wahrheitsgetreu und genau wiedergeben. Die Situationen, vor die sich jede der aufeinander folgenden Bruderschaften gestellt sah, waren stets sehr unterschiedlich, und zwar in völliger Übereinstimmung mit den stets wechselnden Strahlungen und Spannungen der planetaren und zodiakalen Zeiger des Sternen-jahres, das, wie Sie vielleicht wissen, ungefähr 26 000 Jahre dauert. Die aufeinander folgenden gnostischen Bruderschaften hatten daher in bestimmten Perioden ihrer Entwicklung heftige und furchtbare Verfolgungen zu erleiden. Diese gingen oft von feindlich gesinnten Bruderschaften aus. Dies war der Fall bei den Bruderschaften der letzten 3 000 Jahre, einschließlich der Bruderschaft der klassischen Rosenkreuzer. Auch fanden solche Verfolgungen im Zusammenhang mit gewaltigen kosmischen und atmosphärischen Ereignissen statt. Man kann daher auch sagen, daß das Prinzip, das allen gnostischen Erfahrungen zugrunde liegt, immer dasselbe ist. Die Reihenfolge der Geschehnisse und die Umstände wechseln dabei ständig, obwohl auch hier nichts zur Entwicklung kommen kann, was nicht bereits in den Jahrhunderten, die hinter uns liegen, dagewesen wäre. Der ununterbrochene Kreislauf der Sternenjahre macht dies zu einer absoluten Gewißheit. Um den psychologischen Hintergrund der kommenden Ereignisse gut verstehen zu können, müssen Sie beachten, daß alle Geschöpfe innerhalb einer dialektischen Naturordnung gemäß ihres Geburtszustandes 12 nicht allein auf Selbstbehauptung, sondern auch auf Selbstschutz gerichtet sind. Das ist nicht nur in der Naturordnung begründet, sondern ist auch eine natürliche Pflicht, ein Naturtrieb, einfach ein Nichtanderskönnen. Wer den Ich-Zustand liebt, wer an den Ich-Zustand der Naturgeburt gefesselt ist, wird aufgrund dieser Ichbezogenheit in einem jeden, der sich aus diesem Naturzustand lösen will oder ihm zu entkommen trachtet, einen Feind, zumindest eine Gefahr, sehen müssen. Da wir alle als Naturgeborene mit diesem Naturfeld ein Wesen, einen Körper bilden, ist es deutlich, daß wir die Grundlagen der “Ordnung", mit der wir von der Natur aus verbunden sind, angreifen, desorganisieren und schwächen, wenn wir als gnostisch gerichtete Menschen dieser Natur zu entkommen trachten und uns dem anderen Reich zuwenden. Alle Naturäonen mit ihren Kräften und alle ihnen Hörigen sind daher unmittelbar, eventuell allen Gefühlser-
wägungen und Kulturgewohnheiten zuwider, unsere direkten und erklärten Gegner, sobald wir den gnostischen Pfad gehen. Wer sich dem Heil, das im Lichte Christi verborgen ist, zuwendet und daraus die rechten Konsequenzen zieht, erfährt daher unmittelbare Feindschaft auf Erden. Diese Feindschaft ist dann eine naturgesetzmäßige Reaktion, ein naturgesetzmäßiger Selbstschutz. Darum wird der Weg eines Menschen aufs schwerste blockiert und mit mancherlei Hindernissen besät, sobald er es mit dem Beschreiten des Pfades ernst meint. Unmittelbar ist er dann ein Fremdling auf Erden, dem nicht das Licht seiner Augen gegönnt wird und der bei Tag und 13 bei Nacht auf Widerstand stößt, genau so, wie es uns die Geschichte von den großen Weltdienern berichtet. Auf Grund ihres Wesens und ihrer Aufgabe leistete man ihnen Widerstand und bekämpfte sie. Weil sie jedoch den psychologischen Hintergrund aller Gegenwehr kannten und weil sie die Zwangslage jener, die diese Gegenwehr übten, durchschauten und allein von einer tiefen Liebe zur gesamten Menschheit erfüllt waren, beantworteten sie den Widerstand nicht mit Widerstand, sondern mit tiefem Mitleid und völliger Streitlosigkeit. Ihre Waffe — wenn man davon sprechen kann — war allein das eindeutige Ausgerichtetsein auf den Strom der Gnade, auf die elektromagnetischen Richtlinien und Kraftlinien des Anderen Reiches. Damit waren sie in völliger Sicherheit, während sie durch ihr Nichtreagieren allen Streit, der sie sonst gebunden hätte, vermieden. Ein ganz anderer Aspekt dieser Zusammenhänge ist der folgende. Die dialektische Naturordnung ist als System, als kosmisches Feld in der Alloffenbarung, selbstverständlich ein Teil eines größeren Feldes, eines größeren Kosmos, von dem sie somit abhängig ist. Weil jedoch das dialektische Feld im Hinblick auf den großen göttlichen Plan, der dem All zugrundeliegt, eine Gegennatur darstellt, bildet es ein abgetrenntes (oder mit den Worten Jakob Boehmes, “abgeschlossenes") Ganzes und ist also gleichsam von der übrigen Alloffenbarung abgeschnitten. Als abgeschlossener Kosmos wird das dialektische Naturfeld periodisch durch das interkosmische Feld korrigiert und von allen Ungerechtigkeiten gereinigt, die innerhalb seiner Gren14 zen auftreten und es als Wohn- und Lebensbereich immer wieder unmöglich zu machen drohen. Das tragische Verhängnis aller Naturäonen, ihrer Kräfte und der ihnen Hörigen ist es nun, daß sie sich, kraft ihrer Natur, auch gegen den Logos und seine korrigierenden Maßnahmen wenden und sich also auf einen Kampf einlassen, denn ein jedes naturgeborene Geschöpf ist außer auf Selbstbehauptung auch auf Selbstschutz gerichtet. Wenn es daher, ganz gleich wie und ganz gleich warum, in seinem Naturverhalten korrigiert wird, nimmt es gegen den Korrigierenden den Kampf auf und muß jedem
Prozeß, der das Selbst und seine Welt angreift, Widerstand leisten. Der Logos ruft uns mittels seiner alles durchdringenden Lichtkraft, und wenn wir den Ruf beantworten, indem wir den Pfad gehen, erfahren wir zur gleichen Stunde Feindschaft und Fremdlingschaft auf Erden. Das Schicksal der Pistis Sophia wird dann das unsere. Der Logos wird ferner, wie schon gesagt, von der ewigen Liebe getrieben, die das All und damit auch die dialektische Welt trägt, periodisch in den Kreislauf der Sternenbahnen, in den Gang der dialektischen Dinge zur Reinigung und Läuterung eingreifen. Doch unmittelbar wird auch alles Kreatürliche dem Logos Widerstand leisten. Dies muß es kraft seines Naturzustandes und es tut dies, weil es kraft seiner Gebundenheit an das Gesetz der Natur nicht anders kann. So müssen Sie das Leben unter dem Gesetz verstehen! Das ist die Tragik des Bösen, die durch die Jahrhunderte hin von so vielen Sehern, Denkern und Dichtern beschrieben wurde: 15 Ich grüße Dieb, Licht, das eindringt in meinen Bereich. Ich grüße Dich, der Du Pfade gehst, den ich bekämpfe mit feurigem Haß. Ich weiß. Dein ist der Sieg, Gott, Und doch, ich kämpfe mit Dir! Es ist mein Schicksal: Bis in den Tod, bis zur letzten Stunde, widerstehe ich Dir, Gott! Wir wissen nun, daß wir in einer Zeit leben, in der nicht allein eine junge gnostische Bruderschaft im Begriff ist, sich aus dem Griff der Natur zu befreien und darum, kraft des Gesetzes der Natur, Kampf entfesseln muß, sondern daß auch die Welt in eine Phase der Korrektur durch den Logos eingetreten ist, so daß alle Äonen der Natur, ihre Kräfte und die ihnen Hörigen ebenfalls gegen den kosmischen Gang der Dinge antreten. Unsere Lebenssituation ist darum gegenwärtig so kompliziert, weil von einem zur Entwicklung kommenden totalen Widerstand gegen die kosmische und atmosphärische Revolution wie auch gegen eine ausgedehnte gnostische Bewegung gesprochen werden muß. Die Grundlagen des dialektischen Naturzustandes geraten ins Wanken. Ein intensiver Widerstand gegen den Gang des Logos ist im Begriff, sich zu offenbaren. Da wir nun als gnostische Gruppe auch an 'dem großen Geschehen beteiligt sind, ist es begreiflich, daß wir uns auf alles, was zu erwarten ist, tief besinnen müssen, wenn wir erstens standhaft bleiben wollen in dem Sturm und zweitens dem großen heiligen Werk so dienen wollen, wie es sich gehört. 16 Wenn wir nun dazu übergehen, die Dinge zu untersuchen dann dürfen wir
keinesfalls annehmen, daß dieser Kampf, dieser Widerstand, eine Form annimmt, die wir kennen und die mit dem gewöhnlichen menschlichen Streit mit Waffen zu vergleichen wäre. Nein, die Waffen, die die Naturäonen mit ihren Kräften und den ihnen Hörigen gebrauchen, sind stets die Waffen der Imitation, die Waffen der Verfälschung, der Nachahmung und des Bühnenmäßigen! Es sind Waffen, die mit einem genialen Scharfsinn und großer wissenschaftlicher Kenntnis eingesetzt und mit Gründlichkeit praktisch angewandt werden. Sie sind dabei so verblüffend umfassend und zweckmäßig, daß die Menschheit völlig überrumpelt werden wird, wenn sie damit konfrontiert wird. Denn sie wird sich einem vollkommenen Wunder gegenüber sehen; einem solchen Wunder, daß sie nicht umhinkönnen wird, daran zu glauben, vollkommen darauf zu vertrauen, und also dem Offenbarten folgen wird. Darum finden wir in allen heiligen Schriften Warnungen vor der Erscheinung des Antichristen, wie z.B. in Matthäus 24: Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, daß selbst die Möglichkeit besteht, daß verführt werden in den Irrtum auch die Auserwählten. Siehe, ich habe es euch zuvor gesagt. Welcher Art die Zeichen und Wunder sein werden, müssen wir eingehend untersuchen und verstehen, 17 denn die Zeit ist gekommen, daß sie sich uns und unseren Mitmenschen zeigen und aufdrängen werden.
II Wir haben Sie bereits schon früher auf die Tatsache hingewiesen, daß alles in der dialektischen Natur Offenbarte, alles Geschaffene, sowohl der organischen als auch der anorganischen Natur, von einer Idee, einem Plan, einem System von Kettenreaktionen ausgeht und daß alles zu einem Körper gehört. Es besteht also ein absoluter Zusammenhang zwischen allen Geschöpfen und Schöpfungen. Alles nimmt seinen ihm eigenen Platz im großen Ganzen ein; eine große Verbundenheit umschließt alle. Oberflächlich gesehen scheint ein solches Aufgehen von Geschöpf und Schöpfung im dialektischen All etwas sehr Schönes zu sein: das Geschöpf, innig verbunden mit seiner Natur und in ein Gewand gehüllt, das sich völlig dieser Natur angleicht und aus dieser Natur zu erklären ist. Bei näherer Betrachtung und Untersuchung aber wird deutlich, daß die Schönheit nur
ein Schein ist und die Verbundenheit nur ein Gefängnis; denn der Geist, der das Naturfeld beseelt und mit ihm identisch ist, der Geist, der alle Schöpfungen und Geschöpfe belebt, ist ein bis ins feinste durchgeführtes fundamentales Abgetrenntsein in einer Welt von Gegensätzen. Im gesamten dialektischen All treibt alles zur Individualisierung, wobei jedes Individuum, um zum Ziele zu kommen, Gesetzen zeiträumlicher Art, Gesetzen von Vereinsamung, Schmerz, Kampf um das Dasein 18 und dem Tode unterworfen wird. Diese Gesetze, die Ausdrucksformen des Lebensgeistes der Natur sind, müssen zu einem großen Fluch, zu einem namenlosen Weh führen, in das sich die große Masse mit all den Theorien und Praktiken der natürlichen Selbstbehauptung fügt, während nur ein kleiner Teil der Menschen verzweifelt nach Vereinigung, nach einer Einswerdung mit Gott, nach Ordnung, Ruhe, Gleichgewicht und Harmonie im großen Zuhause der Natur sucht. Natürlich suchen diese Menschen ohne Erfolg, weil man eine solche Einswerdung nicht in einem Naturfeld durchführen kann, das dazu nicht geeignet ist. Sie wird daher, was man auch versuchen mag, immer scheitern. Denn es handelt sich hier nicht um Einswerdung, sondern höchstens um ein Stocken, eine verzögerte Auswirkung natürlicher Lebensprozesse. Wahrhafte Integration ist ein völliges existentielles Verschwinden aus diesem gesamten Naturfeld durch die Verbindung mit einem anderen Lebensgeist und dem Werden eines anderen Daseins, welches sich dem anderen Lebensgeist angleicht. Dies ist das Ziel aller Gnosis! Die Gnosis fängt alle auf, die die Einswerdung suchen und die dazu geeignet sind, und drängt sie zu dem großen gnostischen Wiedergeburtsprozeß. Und wir, die wir diesen Weg gehen wollen, haben daher als erstes grundsätzlich bereits unmittelbar von dieser Welt als unserem großen Zuhause Abschied genommen, um wirklich alle Wege der Umsetzung und Erneuerung zu gehen, des Täglich-weniger-Werdens der alten Natur und des täglichen Wachsens der neuen Natur, in absoluter Übereinstimmung mit den Johanneischen und den christozentrischen Gesetzen. 19 Wir sahen indessen, daß das Naturfeld, das Naturwesen, aus dem wir geboren sind, diesen Wiedergeburtsprozeß nicht zulassen kann. Es wird sich dagegen zur Wehr setzen und uns der vielen Gründe der Selbsterhaltung wegen, die wir bereits so oft besprochen haben, zurückzuhalten versuchen. Wenn wir dieses Naturfeld verlassen wollen, wird es darum mittels seiner Geschöpfe und Schöpfungen gegen uns kämpfen, sobald sich zeigt, daß es uns mittels seiner elektromagnetischen Strahlungskräfte nicht länger festhalten kann. Es gibt jedoch auch Situationen und Perioden in den Zeitläuften der Natur, in denen der große erlösende Wiedergeburtsprozeß sehr schnell und
leicht vollzogen werden kann. Das sind die Perioden, die auf jene folgen, in denen das dialektische Naturfeld von seiner Bosheit gereinigt ist, die sich seiner Art entsprechend — das Feld beherbergt ja eine gefallene Menschheit — dann wieder entwickelt und konzentriert. Die Reinigung geschieht, um den in dem Naturfeld eingeschlossenen Mikrokosmen immer wieder eine Tür zur Befreiung zu öffnen. Mithin werden sich alle Naturäonen, ihre Kräfte und die ihnen Hörigen, wie wir auseinandergesetzt haben, gegen solch eine Reinigung zur Wehr setzen, die ja das Ende des gesamten Naturreiches der Gefallenheit stets näher bringen wird. Dieser Widerstand nun erfolgt durch Imitation! Imitation ist Nachahmung. Nun kann man in der Nachahmung einen großen Betrug sehen; doch im wesentlichen handelt es sich um eine völlig logische Reaktion. Wenn Sie die befreiende und integrierende Art des christozentrischen Lebens theoretisch mut20 maßen, während Sie selbst nichts als Schmerz und Leiden erfahren, dann ist es doch sehr begreiflich, daß Sie zu einer Nachahmung des christozentrischen Lebens kommen? Etwa wie ein neues Rezept also! Das eine Mittel hilft nicht: “Nun, laßt uns dann ein anderes versuchen, um diese Welt des Todes zu sichern!" Das gesamte naturreligiöse Leben unserer Zeit ist nichts anderes als eine solche Nachahmung, eine sehr verständliche, doch äußerst naive Nachahmung: eine Nachahmung der Imitatio Christi! Doch wie begreiflich und verzeihlich es auch sein mag, trotzdem ist es der denkbar größte Verrat, den man begehen kann; denn die Nachahmung ist bei weitem nicht ein Nachfolgen. Allein die Nachfolge Christi aber führt zu dem befreienden, vereinigenden Leben! Die Nachahmung, mit der wir nun bereits überall konfrontiert werden — sei es auch zunächst nur in der einleitenden Phase ihres Offenbarwerdens — mag bestenfalls gut gemeint sein, ist aber nur Schein. Kein Schein, welcher der Wirklichkeit nachzustreben helfen soll, sondern ein Schein — und das ist der Verrat —, um die Wirklichkeit zu imitieren, um den Schein für Wirklichkeit vorzutäuschen! Um darin einigermaßen Erfolg zu haben, muß man verfügen über: 1. Daten, Einzelheiten; 2. die Mittel; 3. eine erhebliche Portion Intelligenz; 4. eine entsprechende Sicherheit auf Erfolg; 5. eine entsprechende allgemeine Ausgangssituation. 21 Dürfen wir Ihnen nun anhand dieser fünf Punkte das Szenenbuch eines gigantischen Spieles erklären, zu dessen Aufführung man alle Maßregeln zu treffen im Begriff ist. Ein Spiel, dessen Aufführung bald beginnen wird, mit der Absicht, Schein für Wirklichkeit vorzutäuschen. Wir wollen mit dem fünften Punkt beginnen und Ihnen beweisen, wie sehr der allgemeine
Zustand der Welt und der Menschheit den Anlaß zu dieser großen Maskerade des Scheins gibt. Wir alle wissen aus Erfahrung von der großen Zerrüttung der gegenwärtigen Weltsituation, von dem allgemeinen Suchen nach Lösungen und von den Drohungen, die uns überall begegnen. Auch wissen wir von den zunehmenden nervösen Spannungen der Millionen und von der dies alles verursachenden Kraft der stündlich an Macht zunehmenden Wassermann-Strahlungen, der Strahlungen der Entstofflichung, der Strahlungen, die eine kosmische Umwälzung unausbleiblich machen. So kann man mit Sicherheit sagen, daß die Voraussetzungen für das Gelingen einer Nachahmung der Nachfolge Christi niemals so günstig gewesen sind wie gerade jetzt. Die Sicherheit auf Erfolg kann man also ebenfalls als gegeben ansehen; um so mehr, als etliche hundert Millionen Menschen durch die naturreligiösen Strömungen gründlich auf grobstoffliche, spekulative Geschehnisse auf religiösem Gebiet vorbereitet sind. Nahezu die gesamte Menschheit ist von Haus naturreligiös geschult und trägt die Bildreihe der naturreligiösen Vorstellungen im Blut. Wenn man daher auf intelligente und groß angelegte Weise ein weltumfassendes Spiel inszeniert, das an diese Bilder an22 knüpft, dann besteht absolute Sicherheit für einen grandiosen Erfolg. “Besitzt man denn die Mittel", so könnte man fragen, “um ein solches Spiel zu beleben und zu erhalten? " In der Tat, man besitzt gegenwärtig die Mittel dazu in den Erfindungen und der Anwendung der modernen Naturwissenschaft, die man ausgezeichnet mit bestimmten magischen Praktiken verbinden kann, welche wir Ihnen beschreiben werden. Gibt es nun auch Faktoren, mit deren Hilfe man die Phasen des Spiels für einen jeden so annehmbar gestalten kann, daß selbst, wie es Matthäus 24 sagt, die Möglichkeit besteht, daß auch Auserwählte verfuhrt werden können? In Beantwortung dieser letzten Frage müssen wir Ihnen sagen, daß in den heiligen Schriften aller Zeiten — soweit man sie nur dem Buchstaben nach begreift — alle Hinweise auf die Absicht und das Gelingen des Spiels vorhanden sind. Und bislang ist leider nur eine Handvoll Menschen über diesen Buchstabenverstand hinausgewachsen! Wir wollen nun die Grundrisse der Großen Imitation skizzieren. Man wird nicht mehr und nicht weniger als die Große Wiederkunft des Herrn aufführen, wie wir diese in verschiedenen apokalyptischen Prophezeiungen aufgezeichnet finden. Man wird diese Aufführung mit Kraft und enormen Erscheinungen naturwissenschaftlicher Art gestalten. Die gesamte Welt wird davon erfaßt und kein Fleckchen dieser Erde
unberührt gelassen werden. 23 Man wird es vor sich sehen, und ein jeder wird es erfahren: “Der Herr kommt in den Wolken des Himmels mit all seinen heiligen Engeln!" In die Staatsführung aller Länder wird eingegriffen und eine Weltregierung eingesetzt werden. Die ganze Welt wird widerhallen von “Friede auf Erden". Bis auf kleine, aber wesentliche Einzelheiten wird es so vollkommen “echt" werden, daß zweifellos nahezu die gesamte Menschheit den Schein für Wirklichkeit nehmen und entsprechend reagieren wird. Zu den Ausnahmen wird zum Beispiel gehören, daß der Wolf keinesfalls mit dem Lamm in Frieden leben wird; daß die Skorpione und Schlangen stechen und beißen werden wie zuvor. Und ein Rehbock wird sich keineswegs bei einem Raubtier niederlassen, es sei denn, beide würden durch Injektionen dazu gezwungen. Doch die ganze Menschheit wird sich in den Bethäusern zu Dank- und Bittstunden zusammenfinden. Es wird eine feiernde Menge mit viel Palmzweig-Gewedel sein, doch sie wird genau wie zuvor aus den Fleischtöpfen Ägyptens leben, die gefüllt sind mit den Erzeugnissen der Schlachthäuser; eine Menge, die durch die Anwendung von Erfindungen viel länger leben wird, als es normalerweise der Fall wäre. Inzwischen wird die wahre Ekklesia auf Erden, die das Spiel von der ersten Stunde an durchschaut und sich weigert mitzutun, gequält und verfolgt werden. Und die Menge wird jubeln bei ihrem anscheinenden Untergang. Besprechen wir nunmehr, auf welche Weise man das 24 Große Spiel zur Ausführung bringen wird; wer die Spielleiter sind, wo sie wohnen, wie sie leben, und wer mit ihnen zusammenwirken wird. Wollen wir inzwischen mit so großer Schnelligkeit wie nur möglich auf dem Pfade fortschreiten, den wir zu gehen im Begriff sind, den leuchtenden Pfad der Gnosis; damit wir in dem neuen Gnostischen Reich sicher geborgen sind, wenn der große Sturm zu wüten beginnt, und wir ein Fels in der Brandung für viele Tausende sein werden, die bald in der Enttäuschung unsere Hilfe brauchen werden.
III Das große Spiel, das wir nun versuchen wollen Ihnen zu beschreiben, das Spiel, wie es in Kürze aufgeführt werden wird, das Spiel von der
Nachahmung der Wiederkunft Christi, kennt in seinem Vorhaben zahlreiche Abschnitte. Es gibt außer einem religiösen auch einen wirtschaftlichen, einen sozialen, einen politischen, einen naturwissenschaftlichen Abschnitt, und es gibt zahlreiche andere Aspekte und Pläne, die alle von der großen Idee ausgehen, mit ganz neuen Mitteln und geleitet von einem bis jetzt unbekannten Mittelpunkt, einen theokratischen Weltstaat zu errichten, der alle Länder, alle Völker und Rassen umfassen soll. Einen vollkommenen Friedensstaat, in dem die kühnsten Erwartungen von Kommunisten, Bellamisten, Sozialisten und allen Idealisten vollständig in ein Nichts 25 versinken werden. Ein wahrer Himmel auf Erden wird das Leitmotiv sein! Ein sehr verführerisches Vorhaben also, denn wer würde für die Durchführung eines solchen Planes nicht zu haben sein? Wer würde sich wohl in irgend einer Hinsicht nicht nach einem bißchen Himmel auf Erden sehnen? Die Schwierigkeit bei der Durchführung solcher Pläne besteht darin, daß es in einer Weltordnung wie der unsrigen in jeder praktischidealistischen Strömung neben Vorkämpfern und Gleichstrebenden auch Feinde und Widerstrebende gibt. Man ist sich nirgends einig! Gerade auf Grund der Tatsache, daß so viele auf verschiedene Weise ein Königreich des Glücks und des Friedens aufrichten wollen, gibt es so viel Streit. Der zugespitzte Individualismus, das Bewußtsein vollständigen Getrenntseins, die steinharte Ich-Zentralität aller hat bisher die besten Absichten elendiglich scheitern lassen. Wie wir das einsehen, so sahen und sehen es viele andere mit uns, und auch sie haben darüber immer und wiederholt gesprochen; und sie haben wie wir nach einer Lösung gesucht. Nun sind theoretisch zwei Lösungen denkbar: Eine Lösung, zu der naturnotwendig alle irdisch ausgerichteten Seelen kommen werden, nämlich die Errichtung eines allumfassenden wirklich theokratischen Welt-Faschismus; und die Lösung, die uns vor Augen steht, die Lösung, der wir zustreben, nämlich durch Transfiguration diese Welt insgesamt zu verlassen und in eine andere Weltordnung einzugehen. Von diesen zwei theoretischen Lösungen wird sich 26 nur eine als praktisch zu verwirklichen erweisen; nur ein Weg wird wahrhafte Erlösung, Befreiung und wahrhaftes Ewigkeitsleben schenken! Es liegt auf der Hand, daß die Menschheit, wie uneinig sie auch sein mag, einen dieser Wege zu gehen, einer der theoretisch gegebenen Lösungen zuzustreben bestimmt ist. Jeder Mensch wird bald nur noch zwischen diesen beiden Lebenswegen zu wählen haben, nämlich dem des theokratischen Faschismus, oder dem des Transfigurismus. Beide Pläne befinden sich jetzt im Stadium der Ver-
wirklichung. Über den Pfad der Transfiguration, den Weg der Gnosis, wollen wir jetzt nicht sprechen. Wer sich darüber orientieren möchte, findet dazu bei der Schule des Goldenen Rosenkreuzes und ihren Arbeitern sowie in ihrer Literatur stets vollauf Gelegenheit. Bei dieser Veröffentlichung geht es darum, Sie so gründlich wie möglich über die Aspekte, Merkmale und Entwicklungen des anderen Planes aufzuklären. Erstens, damit Sie Ihr eigenes Verhältnis und Ihren Standpunkt gegenüber dem Plan genau festlegen können. Denn eine allgemeine Vertiefung der Einsicht in all diese Dinge ist notwendig, damit wir alle unsere Objektivität bewahren können. Zweitens wegen der Gefahren, die die Kinder der Gnosis mit dem Zunehmen des theokratischen Faschismus bedrohen. Die Art und die Ursachen dieser Bedrohung haben wir Ihnen bereits auseinandergesetzt. Was hemmt, so kann man nun fragen, die Ausführung des Planes der Welteinheit? — Die Antwort lautet, wie 27 wir bereits sagten: die bekannte allgemeine Uneinigkeit der Menschheit. Was erhält denn, neben der bekannten Ich-Zentralität der Menschheit, die Uneinigkeit so sehr? — Die Uneinigkeit innerhalb der verschiedenen Gruppen der Spiegelsphäre! Es darf Ihnen aus unserer Literatur bekannt sein, wie die verschiedenen Gruppen im Lande des Jenseits (der Spiegelsphäre) zur Entwicklung kommen und wie sie sich erhalten. Die dialektische Ordnung ist eine Natur des Todes, bestehend aus zwei Hauptsphären: der Stoffsphäre, dem Daseinbereich der stoffgeborenen Menschen, und der Spiegelsphäre, dem Daseinsbereich der Toten. In diesem durch die ununterbrochene Veränderlichkeit aller Dinge gekennzeichnete Natur werden alle Mikrokosmen in einem Zirkulationsprozeß von Aufgehen, Blühen und Versinken — welchen wir als Leben und Sterben bezeichnen — immer wieder belebt und entleert; das heißt, sie werden stets wieder mit einer neuen Persönlichkeit versehen, die sich wieder auflöst, wenn ihr Gang durch die Stoffsphäre beendet ist. Die Stoffsphäre ist also das Lebensgebiet der Persönlichkeit; die Spiegelsphäre ist der Ort, in welchem die Entleerung der Mikrokosmen erfolgt. Durch diesen Kreislauf und die Erfahrungen in den beiden Sphären dieser Natur des Todes wird in einem jeden Mikrokosmos eine Summe von Erfahrungen, eine Erinnerung, eine Kraft, ein Gesamtresultat jeder Persönlichkeitsoffenbarung niedergelegt, bis einmal in einem Mikrokosmos eine Persönlichkeit erstehen kann, die auf Grund der Erfahrungsreife des Mikrokosmos den Beschluß fassen und die Kraft aufbringen kann, 28 sich aus dieser Natur des Todes in die Gefilde einer anderen kosmischen Ordnung zu begeben. Es ist dies also kein Umzug nach der Spiegelsphäre,
als Folge des körperlichen Todes, sondern ein Sieg über den Tod, eine Negation der Spiegelsphäre. Nun wissen wir, daß im prozeßmäßigen Ablauf des Planes, der der Natur des Todes zugrunde liegt, Unregelmäßigkeiten auftreten. Diese ganze Schöpfung, die weiß, daß sie in der zeiträumlichen Ordnung dem Tode unterworfen ist, versucht, diesem Tode zu entgehen, jedoch nicht auf die allein mögliche Weise, sondern auf die tausendundeine vergebliche Art, die wir kennen. Es besteht eine grenzenlose Angst vor dem Tode, weil die Menschen das wahre Leben nicht kennen. Deshalb sind sie auf jede nur mögliche Weise bestrebt, ihr Leben zu verlängern. Sieht man der Wahrheit in die Augen, dann muß gesagt werden, daß alles Streben nach Lebenserfüllung hier aus der entsetzlichen Angst vor dem Tode entsteht. Es gibt auch — wir wollen das gleich hinzufügen — eine Kultur der Angst, nämlich in dem Sinne, daß ein Mensch in bezug auf sich selbst die Angst zu verdrängen weiß, jedoch wegen seiner Mitmenschen von maßloser Angst erfüllt ist. Die Ewigkeit ruft das Sterbliche; das Sterbliche weiß sich dem Zeitlichen unterworfen und beginnt nun, aus Angst vor dem Tode, gegen seine Natur anzukämpfen. Dieser Kampf hat nun einige sehr unnatürliche Resultate gezeitigt. Eine dieser Wirkungen ist das Aufhalten, die Verzögerung der Persönlichkeitsauflösung in der Spiegelsphäre, der Auflösung der Reste der Persönlichkeit im Jenseits. Es bedeutet dies 29 also: Erdgebundenheit in verschiedenen Stufen. Wie entsteht nun ein solches Aufhalten oder Verzögern des Auflösungsprozesses? Wie kann diese Verzögerung von Dauer sein? Durch den Raub und die falsche Anwendung von Lichtkraft, d.h. von Ätherstrahlungen und Ätherkräften. Jede idealistische Gruppe zeiträumlicher, dialektischer Art, gleich, welches Streben ihr zugrunde liegt, sei es religiöser oder anderer Art, primitiv oder kultiviert, zieht positiv-magisch oder mystisch-magisch Lichtkräfte an. Es sind dies, wie gesagt, Äther, die, unabhängig von persönlichen Bedürfnissen, von der Gruppe angezogen werden und sich um diese herum zu einer ihr ganz eigenen Sphäre zusammenballen. Jeder Angehörige der Gruppe verbindet sich fundamental mit dieser Sphäre und wird durch sie im überpersönlichen Sinne ernährt. Wenn nun ein Mitglied der Gruppe stirbt, sein Mikrokosmos den stofflichen Körper abgelegt hat und die weitere Auflösung der Persönlichkeit erfolgt, dann kann ein solcher Prozeß verzögert oder gar zum Stillstand gebracht werden. Es ist dies möglich, weil viele Lichtkräfte aus der genannten Gruppensphäre die zur Auflösung bestimmten Reste der Persönlichkeit dermaßen nähren, daß eine weitere Auflösung der Persönlichkeit nicht möglich ist, so daß also ein Spiegelsphärenleben von sehr unnatürlicher Art entsteht. Diejenigen nun, die auf Grund ihrer Lebensangst mit diesem Zustand zufrieden sind und nach dem Tode mittels der Gruppensphäre mit all jenen
in Verbindung stehen, die in der Stoffsphäre zurückgeblieben sind, werden ihr Äußerstes tun, um die Gruppe im Stoff zur Fortsetzung der Arbeit des Gruppen30 strebens zu inspirieren und anzuregen; denn die Erhaltung der Gruppensphäre durch jene, welche noch über ihre ganze Persönlichkeit verfügen, bedeutet die Lebenserhaltung der sich in der Spiegelsphäre behauptenden Lebendig-Toten. So haben sich im Laufe der Zeit die Spiegelsphärengruppen ungewollt aus den irdischen Bestrebungen entwickelt, deren Folgen sich in einem bestimmten Augenblick zeigten; Folgen, die nicht mehr aufzuhalten waren und in die man sich — einmal darin gefangen — ergeben mußte. Es ist darum sicher, daß beide Lebenssphären einander wie durch eine Kettenreaktion instand halten. Wenn man dies alles weiß, dann kann eine weitere Untersuchung der Spiegelsphäre lehren, wie außergewöhnlich verwickelt und kompliziert diese Doppelsphären-Kultur geworden ist und wie es unter dem Zwange des Kampfes ums Dasein gelungen ist, die Spiegelsphäre als ein allgemeines Lebensfeld einzurichten und als Behausung für jede, ganz gleich welche Gruppe aufzuteilen. Doch Sie werden auch entdecken, wie viele Geistfunken-Entitäten durch die Folgen der Verzögerung in ihrer naturgesetzmäßigen Entwicklung blockiert sind. Weil sie wissen, daß ihr Mikrokosmos so gefangen ist, geben sie gerade durch diesen Zustand die Veranlassung für die Vermehrung der irdischen Lebensfunken-Entitäten, um dadurch in der Stoffsphäre eine Herde von Geschöpfen zu züchten, die dazu abgerichtet ist, die gefangene Gruppe in der Spiegelsphäre stets hinreichend mit Lichtkraft zu versorgen. So hat sich ein unentwirrbares Chaos entwickelt, ein sehr kompliziertes Knäuel. 31 Sie fragen nach der Ursache des Ganzen von Anbeginn bis jetzt? Es ist sowohl das Verlangen als auch der Irrtum, das Leben dort zu suchen, wo es nicht zu finden ist, wo es nicht gefunden werden darf! Die gesamte dialektische Natur mit ihren beiden Sphären ist im höchstem Maße trotz guter Absichten dennoch mit unheiligem Leben überladen, wobei niemand von oben bis unten, sich sicher weiß, während sich doch so viele, ja unzählige Millionen, so wahrhaft gut, so menschenliebend, so tief religiös oder so durch und durch weiß-magisch wähnen. Begreifen Sie nun, warum im klassischen Rosenkreuz jeder zugelassene Bruder und jede Schwester geloben mußte, die Kenntnisse nicht zu benutzen, um das Leben, sei es hier oder in der Spiegelsphäre zu verlängern? Denn wer das unternimmt, wer sich dazu hergibt, wird unweigerlich im Netz gefangen. Wenn Sie diese ganze Schilderung der Wirklichkeit nun zu übersehen
vermögen, wird Ihnen deutlich werden, daß dies alles zu einer kosmischen Krise führen muß. Das gesamte dialektische Leben fühlt sich bedroht, weil die zahllosen Nebenerscheinungen des fundamental ungöttlicben Lebens eine Verfinsterung des gesamten dialektischen Feldes zur Folge haben. Die Lichtkraft reicht dadurch nicht mehr aus, um das unnatürliche Leben in der Spiegelsphäre zu erhalten, und es entwickeln sich interkosmische Gefahren. Viele Male haben wir im Laufe der Jahre darüber gesprochen. Unsere Literatur klärt Sie darüber vollständig auf. 32 Wir raten Ihnen, Ihre Einsicht in all diese Dinge möglichst zu vertiefen, damit Sie klar erkennen, warum die dialektische Hierarchie mit der Durchführung ihres Planes zur Errichtung eines weltumspannenden theokratischen Faschismus beschäftigt ist. Wie in der klassischen Jesus-Erzählung der Jünger Judas Jesus zur Übernahme der Führung in einer nationalen Bewegung, zur Leitung bei der Errichtung eines theokratischen irdischen Staates zwingen wollte, so versucht die dialektische Hierarchie dasselbe. Sie will eine große interkosmische Lichtkrafteinstrahlung erzwingen und diese mit naturwissenschaftlichen Mitteln ermöglichen. Sie will damit eine ausreichende Sicherung des Gleichgewichts zwischen Lichtkraftverbrauch und Lichtkrafteinstrahlung erreichen; kurzum, orthodox gesprochen: die Sicherung eines irdischen messiani-schen Reiches. Sie werden vielleicht fragen, was unter der “dialektischen Hierarchie" zu verstehen ist. Es ist die Dachorganisation aller Bruderschaften der Spiegelsphäre, zumindest der größten und einflußreichsten; es ist etwa eine Spiegelsphären-Internationale.
IV Wollen wir nun näher auf die Art und Weise eingehen, mit der die dialektische Hierarchie der sich entwickelnden großen kosmischen Krise, der sie unterworfen ist, begegnen will. Die dialektische Hierarchie befindet sich, wie wir 33 wissen, in großer Not, weil ihr Lichtkraftbedarf größer ist als die Lichtkrafterzeugung der dialektischen Naturordnung. Alle in der Stoffsphäre lebenden Entitäten, die mithin über einen stofflichen Körper verfügen, erzeugen irdische Lichtkraft, das heißt, sie setzen Äther um, die sie selbst aus den uns umgebenden kosmischen Gebieten erhalten. Diese Umwandlung interkosmischer Lichtkraft in irdische Lichtkraft geschieht durch:
das Blut, die innere Sekretion, das Nervenfluidum, das Schlangenfeuer und das Bewußtseinsfluidum. Die auf diese Weise von den Menschen individuell oder als Gruppe umgewandelte Lichtkraft bildet das Lebensbrot für alle, die auf die Ihnen beschriebene Weise in der Spiegelsphäre verbleiben. Die Bewohner der Spiegelsphäre sind selber nicht in der Lage, interkosmische Lichtkraft zu eigenem Gebrauch umzuwandeln, weil ihnen dafür der Organismus der Persönlichkeit fehlt. Sie verfügen ja nicht mehr über die stofflichen Organe, die dafür unentbehrlich sind, denn ihr niedrigstes Prinzip besteht aus einem Teil des Ätherkörpers. Wenn sie also die Reste ihrer Persönlichkeit erhalten wollen, dann kann dies nur durch das Absorbieren von Lichtkraft geschehen, die ihnen entweder freiwillig zur Verfügung gestellt wird oder die sie einfach rauben müssen. Alle großen religiösen, idealistischen und okkultistischen Gruppen in der Stoffsphäre schenken, frei34 willig oder unfreiwillig, ihren Gleichgesinnten in der Spiegelspäre nahezu alle Lichtkraft, die sie durch ihre Aktivität freimachen. Alle Bewohner des stofflichen Lebensfeldes halten also gemeinsam eine gigantische parasitierende Gruppe in der Spiegelsphäre instand. Was sehen wir nun in unserer Lebensperiode zur Entwicklung kommen? Wir erkennen, wie im letzten Jahrhundert, infolge der schrecklichen Ereignisse verschiedener Art, die die Menschheit so schwer erschüttert haben, allgemein die religiösen und idealistischen Qualitäten der Masse sinken und die diesbezüglichen Aktivitäten nachlassen. Die Menschheit wird in weitestem Maße realistisch und vollkommen unreligiös; das heißt, die Menschheit hält wohl einen theoretischen Glauben als eine Art mystischer Verzierung aufrecht, doch besitzt und wirkt dieser Glaube im Leben der Masse im Sinne seiner ursprünglichen Bedeutung keine Kraft mehr. Die religiösen und idealistischen Zielsetzungen haben sich vollständig auf politische, soziale und wirtschaftliche Interessen verlagert. Die Kirchen werden immer leerer, und die Lichtkraftoperationen aus der Spiegelsphäre, denen man die Kirchgänger unterwirft, sind bei weitem nicht mehr so ertragreich wie früher. Der Idealismus stirbt immer mehr und äußert sich praktisch darin, daß man Kontributionen an mancherlei Organisationen leistet; Organisationen, die aus politischen Erwägungen mehr und mehr von den Regierungen übernommen werden, denn Armut und Not züchten Revolutionen und revolutionäre Strömungen. Den allgemeinen humanistischen Praktiken liegt denn auch vielfach keine Menschen35
liebe mehr zugrunde, sondern rein sachliche und praktische Erwägungen. Dies alles nun, worüber Sie vollkommen unterrichtet sind, hat zur Folge, daß die Menschheit, sei es nun individuell oder im Gruppenverband, eine sehr große Veränderung in die Lichtkraft-Umwandlungsprozesse gebracht hat. In den gegenwärtigen Umsetzungsprozessen kann von einem Übermaß der Produktion chemischer Äther und Lebensäther sowie einer gehörigen Menge rückstrahlender Äther sehr bedenklicher Qualität gesprochen werden, aber von sehr, sehr wenig Lichtäther. Der rückstrahlende Äther oder Denkäther wird hier nur frei, wenn der Mensch diesen für Projekte grobmaterieller Art benötigt. Der Lichtäther, der früher in großer Menge durch religiöse, humanistische und idealistische Strömungen und Massenbewegungen frei wurde, wird dies nun nur noch für die unmittelbare Körpererhaltung. Die zwei niederen Äther jedoch, der chemische Äther und der Lebensäther, die für den Formaspekt der Dinge und Wesenheiten sowie deren Erhaltung sorgen müssen, werden in ausreichender Menge produziert. Diese Situation überblickend, kann man nun mit Sicherheit feststellen: Die zwei niederen Äther nützen den Spiegelsphärenbewohnern nichts, ausgenommen jenen Entitäten, welche zu der allerniedrigsten und erdgebundensten Art gehören. Diese aber haben noch niemals über Mangel an Nahrung und über Mangel an Möglichkeiten, sie zu bekommen, zu klagen brauchen! 36 Es sind jedoch der Lichtäther und der reine rückstrahlende Äther, also die sogenannten höheren Äther, die das wahre Brot für die Toten bilden, die sich auf jener Seite zu behaupten versuchen; denn die Reste ihres Lebenskörpers sind vom Augenblick ihres körperlichen Todes an allein aus diesen Äthern zusammengesetzt. Wenn nun die hier in der Stoffsphäre lebende Menschheit nicht mehr genügend aus den zwei höheren Äthern bestehende Lichtkräfte liefert, dann ist es deutlich, daß die ganze dialektische Hierarchie mit den ihr Hörigen in große Not geraten wird und daher gezwungen ist, das Äußerste zu tun, um zu versuchen, die für ihre Behauptung in der Spiegelsphäre unentbehrliche Lichtkraftproduktion wieder in Gang zu bringen. Allein diesem Zwecke dient das aus Not und Tod, aus diesem ungewöhnlichen Kampfe ums Dasein geborene Große Spiel, das aufgeführt werden muß; Was will die dialektische Hierarchie? Wozu ist sie um ihrer Existenz willen verpflichtet? Sie muß, wie schon gesagt, ihren Bedarf an Lichtkraft und die Produktion derselben mittels der hier in der Stoffsphäre lebenden
Menschen wieder ins Gleichgewicht zu bringen suchen. Dazu braucht sie: die Lichtkraft-Quellen der interkosmischen Räume und die in der Stoffsphäre lebende Menschheit, die spontan aus diesen interkosmischen Bronnen schöpfen und zur Umwandlung des Assimilierten übergehen muß, 37 damit das Endprodukt dieser Umwandlungsprozesse von der Hierarchie geraubt werden kann. Was liegt nun nahe? Es ist klar, daß man zunächst zu einer großzügigen neuartigen Propaganda übergehen wird. Dürfen wir es so sagen: Das “PropagandaMinisterium" der Hierarchie hat verschiedene Programmpunkte aufgestellt, die nacheinander durchgeführt werden sollen. Dabei ist es so, daß die dialektische Hierarchie noch nicht in die äußerste Todesnot geraten ist. Wäre dies der Fall, dann wäre keine Zeit und auch keine Kraft mehr vorhanden, um das Programm durchzuführen. Nein, für die Hierarchie gilt das Wort: “Regieren heißt vorausschauen, es nicht zum Äußersten kommen lassen." Für die Hierarchie ist die Situation zur Zeit nur so, daß das rote Warnzeichen überschritten ist. Aus diesem Grunde ist die gegenwärtige Situation der Menschheit weit ernster, als wir ahnen können, liegt doch zwischen der Not der Hierarchie in diesem Augenblick in unserer Weltgeschichte und der absoluten Todesnot des endgültigen Endes eine Zeit, die durch gewaltige Ereignisse und starke Erschütterungen gekennzeichnet werden wird. Verfügen doch die Bruderschaften der Spiegelsphäre noch -über eine große Macht auf der Erde; sie haben in der Stoff Sphäre ihre Niederlassungen, die besetzt sind mit Zahllosen, die noch über ihre stofflichen Körper verfugen. Wir wollen damit nur sagen, daß das “Propaganda-Ministerium" die Kraft und auch die Mittel besitzt, alle Programmpunkte zu verwirklichen. Fassen Sie es daher — wir wiederholen es noch einmal 38 — gut ins Auge, daß das große Ziel des gesamten Programms ist, die dialektische Menschheit zu der für die dialektische Hierarchie benötigten Lichtkraftproduktion zu zwingen. Die Menschheit muß zu diesem Zwecke Lichtäther und rückstrahlenden Äther frei machen. Die beiden Äther würden in hohen Maße frei gemacht, wenn die gesamte Menschheit in religiösen und idealistischen Massenekstasen aufginge und alle Gedanken und philosophischen Konzeptionen darauf abgestimmt würden. Darum wird auch der Teil der Menschheit, der wissenschaftlich gebildet und sehr intellektuell ausgerichtet ist, mitgerissen werden müssen, ebenso wie die besondere Gruppe innerhalb der Menschheit, welche man als philosophisch ausgerichtet bezeichnen kann. Es wird daher der Versuch unternommen werden, alle Gruppen der Menschheit in den Bann des Großen Spieles hineinzuziehen, damit es keine
Gruppe gibt, die diesem entgegenwirken könnte. Das Vorhaben und die Durchführung des Programms werden daher in hohem Maße vernünftig scheinen und selbst die strengste Untersuchung wird nichts daran auszusetzen finden. Von hoch bis niedrig, von links bis rechts wird man allgemein an das Große Spiel glauben. Und man wird ihm in völliger Hingabe dienen. Darum wird man dann auch schließlich allgemein so aufgebracht über die Gruppe der Gnosis-Verbundenen sein, die als einzige Ausnahme nicht an das Große Spiel glaubt, ja, selbst nachdrücklichst davor warnt und der Menschheit einen anderen Weg weisen wird, 39 allen Erscheinungen und naturwissenschaftlichen Tatsachen zum Trotz. Darum ist es so notwendig, daß alle in der Gnosis Vereinten wahrhaft bereit und sicher sind, bevor die große Furie sich gegen sie wenden wird; denn es gibt keine Gefahr und niemals wird eine solche bestehen, vor der die vorbereiteten Diener und Bekenner der Gnosis sich nicht vollständig und ausreichend schützen könnten. Um das zu erreichen, müssen wir alle unsere Zeit in der rechten Weise und im “lebendigen Heute" anwenden, um uns emporzuziehen in den Körper der Transmutation, in den Körper des Trösters, des Parakleten, damit wir eine uneinnehmbare Burg für alle bilden, die zu uns flüchten werden, wenn die Tage der großen Enttäuschung kommen. Das Große Spiel hat mit der Durchführung von Punkt eins des Programms begonnen: Massenpropaganda. Propaganda in einer Sprache, die die Menschheit bereits von altersher kennt, doch nunmehr breiter angelegt gemäß der bekannten amerikanischen Formel: Evangelisations-Versammlungen in Stadien und in Riesenbauten, am liebsten so groß wie irgend möglich, unter Anwendung der sehr einfachen Massenpsychose und unter der Leitung eigens dafür trainierter Prediger. Stellen Sie sich vor, daß es gelänge, 10000 Menschen für eine solche Versammlung zusammenzubringen, dann ist es ein geringes magisches Kunststück, wenigstens fünfzig Prozent dieser Menschen psychisch zu binden, zu fesseln und bis zum Wahnsinn einer Armesünderbank-Praxis in Ekstase zu bringen. In diesem Wahnsinn, begleitet von Gesängen und durch Unterschriften unter feierliche und rührselige Erklä40 rungen und Gelübde, wird diesen Menschen eine magische Fessel angelegt, so daß man mit Sicherheit sagen kann: “Diese Menschen haben wir erwischt." Punkt eins des Programms ist also ihnen gegenüber erfolgreich gewesen. Diese Menschen bilden nachher die Kerngruppe für die erfolgreiche Ausführung von Punkt zwei des Programms, einen Kern, der dann die zweite Hälfte der Stadionbesucher, die anfänglich noch ungerührt geblieben war, mitreißen wird. Sagen Sie nun nicht: “Mich werden sie nicht fangen."
Sie sollten das besser nicht sagen, sondern es durch einen befreienden gnostischen Tatenreichtum beweisen!
V Ganz im Rahmen dessen, was wir Ihnen bisher über den “Schatten der kommenden Ereignisse" gesagt haben, ist es notwendig, nun dem Jugendwerk im allgemeinen und dem der modernen Geistesschule im besonderen eine Abhandlung zu widmen; dem Jugendwerk, das ebenfalls einer äußerst merkwürdigen Zeit entgegengeht. Darum müssen alle, die dem Werk der Schule dienen wollen, sehr auf ihrer Hut sein. Vor allem muß der Schüler, der ja zugleich auch ein Wirkender sein will, auf sich selbst achtgeben; denn wenn ein Mensch für einen anderen etwas sein oder tun will, dann muß er etwas sein und tun können. Dann muß er dazu das Vermögen besitzen. 41 Darum muß ein Bauender vor allem ein Selbst-Freimaurer sein, der sich, gut geschult und wahrhaft vorbereitet, der Arbeit im Dienste an anderen weihen kann. Es wird sich nun erweisen, daß alle unsere in der Jugendarbeit Wirkenden in den kommenden Monaten und Jahren mehr als genug zu tun haben werden, um ihr Werk zu einem guten Ende führen zu können. Es wird daher die so notwendige Selbst-Freimaurerei, die wahre SelbstVorbereitung, im Leben eines jeden von ihnen in den Mittelpunkt gestellt werden müssen, wenn sie das Jugendwerk auf das notwendige Niveau bringen und es darauf halten wollen! Wir haben das Auge auf die nächste Zukunft gerichtet, in der die Folgen der im vorstehenden genannten Entwicklung in der magnetischen Atmosphäre und damit in der gesamten Lebenssphäre unserer Erde erkennbar werden. Es handelt sich um die Auswirkungen des neuen gnostischen Feldes, das sich gebildet hat und um die Folgen der Entwicklung, die von jenen verursacht wurden, welche das Große Spiel betreiben. Diese beiden Einflußsphären werden auch sehr stark auf die Jugend einwirken und, wie bereits gesagt, auf eine ganz besondere Weise. Um das zu verstehen, muß man berücksichtigen, daß man beim Kinde von einer vierfachen Geburt sprechen kann, die früher vier Perioden von je etwa sieben Jahren umfaßte. Deshalb konnte man sagen, daß der junge Mensch erst mit achtundzwanzig Jahren vollkommen in der dialektischen Welt existieren konnte. Gegenwärtig ist diese Periode weit kürzer, doch individuell sehr verschieden. 42 Bei der stofflichen Geburt sind die vier Körper des Menschen noch bei weitem nicht voll ausgebildet oder vollständig geboren. Der stoffliche Körper ist äußerst zart und klein und steht im ersten Beginn seiner
Wachstumsperiode. Ferner kann man denselben auch organisch durchaus nicht als vollständig bezeichnen, da einige Organe noch völlig latent sind. Auch verfügt das Kind noch nicht über die drei anderen Körper, die der Mensch braucht, und zwar den Lebens- oder Ätherkörper, den siderischen Körper und den Mentalkörper. Der Ätherkörper und der siderische Körper der Eltern, vor allem der Mutter, helfen dem Kinde in den ersten Lebensjahren; außerdem nimmt der Körper des Kindes ohne hinreichende eigene Körperkontrolle Äther und siderische Strahlungen direkt auf, so wie sie in der unmittelbaren Lebensatmosphäre des Kindes vorhanden sind. Dies nun ist die Ursache oder wird die Ursache des ganz ungewöhnlichen Verhalten des Kindes in der nächsten Zukunft sein, auf das wir soeben hinwiesen. Es ist daher keineswegs übertrieben, wenn wir sagen, daß bald von den Eltern, Erziehern und Jugendleitern um das Heil des Kindes gerungen werden muß! Hiermit hängt es zusammen, daß unser Jugendwerk bald in einem völlig neuen Sinne erweitert werden muß. Denn wie ist es jetzt? — Jetzt kommt das Kind mit dem Jugendwerk der Schule in Kontakt, wenn es sechs Jahre alt ist. Bald aber kann das absolut zu spät sein, um dem Kinde noch helfen zu können. Darum wird sich das Jugendwerk auf die Aufklärung der Eltern und zukünftigen Eltern erstrecken müssen, denn die Lebenssphäre der Eltern wird bald der einzige bescbir43 mende Mantel für das Kind in seinen ersten Lebensjahren sein, weil das Große Spiel darauf gerichtet sein wird, das Kind, wenn möglich, bereits im vorgeburtlichen Stadium entscheidend zu erfassen. Hier ist vielleicht eine nähere Auseinandersetzung notwendig. Unmittelbar nach der stofflichen Geburt setzt eine Phase ein, in welcher der Lebens- oder Ätherkörper geformt und geboren werden muß. Nun bildet sich der Ätherkörper wohl mehr oder weniger in Übereinstimmung mit dem Urbild, dem Plan, der Matrize der betreffenden Lebensoffenbarung und mehr oder weniger in Übereinstimmung mit dem Karma des betreffenden Mikrokosmos und auch mehr oder weniger in Übereinstimmung mit der Lebenskraft und Lebenseinstellung der Eltern; aber — und das ist gerade der schwache Punkt — in dieser ganzen Reihe von Faktoren ist noch viel Unsicheres und Unbestimmtes enthalten. Denken Sie nur an die Lebenskraft und die Lebenseinstellung der Eltern. Wird das Kind als natürliche Folge der geschlossenen Ehe geboren? Oder wird das Kind bewußt und ernsthaft gewollt, in Übereinstimmung mit den Bestrebungen des Schülertums, mit der Absicht, nicht allein einem Mikrokosmos die Gelegenheit zur Belebung zu geben, sondern auch und vor allem, um diesen Mikrokosmos mit der darin geborenen Persönlichkeit sicher in das neue gnostische Reich zu führen? Wird weiterhin von der ersten Stunde an, da das Kind erwartet wird, bis zur Geburt und von der Geburt an bis zum Erwachsensein, alles getan, um dem Kinde die dazu notwendige Erziehung, Leitung und Hilfe zu geben?
44 Wenn die Eltern mit der Jugendleitung und so mit der Schule ihre Aufgabe beginnen, durchsetzen und erfüllen — denn so gesehen, wird das Jugenwerk zu einer direkten Lebensfrage für die gesamte Schule —, dann besteht eine Möglichkeit, das Kind zu bewahren. Es wird um jedes Kind gekämpft werden müssen! Geschieht das nicht, dann wird es nicht glücken, das Kind für die Gnosis zu bewahren, denn es gebt zunächst und unmittelbar darum, welche chemischen, Lebens- und Licbtätber in den ersten Lebensjahren in dem jungen Kindeskörper kreisen werden! Der Körper und seine natürlichen Seelenfluiden werden sich diesen ganz fügen. So wird z.B. die innere Sekretion und ihre spätere Wirksamkeit innerhalb der Grenzen von Karma und Vererbung davon abhängig sein. Darum werden die Leiter des Großen Spieles mit großen Strömen von Ätherstrahlen spielend die gesamte Jugend in ihrem Grundwesen gefangennehmen können. Und wir wissen es alle: Früh begonnen, alt getan! Was in der Jugend sich fügt, kann später nur schwer zunichte gemacht werden! Wenn also unter dem Griff der Anstifter des Großen Spieles der Ätherkörper gebildet wird, dann kann man auch mit Sicherheit sagen, daß zahllose Kinder bereits mit fünf oder sechs Jahren völlig für das Rettungswerk verloren sein werden. In der folgenden Periode wird der Begierdenkörper (der siderische Körper) geformt, der meist etwa zwischen dem zwölften und fünfzehnten Lebensjahre des Kindes vollendet wird. Was bei dem jungen Kinde zerstört und verdorben ist, wird sich dann offenbaren und wird durch mächtige konstante siderische Ströme, die dazu von dem Großen Widersacher unterhalten 45 werden, verstärkt. Es sind dies Ströme, die das Begierden-Ich vollkommen in der Materie, in der Natur des Todes, verankern. Wir berühren dieses Thema hier nur, ohne in irgend einem Aspekt vollständig sein zu wollen. Lediglich beabsichtigen wir, die große Bedeutung des Jugendwerkes der modernen Geistesschule in das rechte Licht zu stellen und alle, die darin einbezogen sind, anzuspornen, dieses Werk so zu vertiefen und auszubreiten, wie es der große Ernst des Augenblicks erfordert. Wenn wir von einer “verlorenen Jugend" sprechen, dann meinen wir damit nicht eine in Sünde, Elend und Schmutz versinkende Jugend, sondern eine für die Gnosis verlorene Jugend. Verstehen Sie gut, was die Gnosis ist und bezweckt: Diese Schule ist die Gnostische Geistesschule. Sie geht aus von der Christlichen Bruderschaft des Goldenen Rosenkreuzes, die buchstäblich und leiblich für alle, die ernsthaft wollen, das Gelobte Land öffnet.
Diese Schule besitzt und unterhält daher keinerlei Gemeinschaft mit irgendwelchen Spiegelsphären-Bruderschaften. Jeder Kontakt dieser Art wird unbedingt und sofort abgewiesen. Das Ziel der Gnosis ist es, ihre Schüler unmittelbar und vollständig aus dem Diensthause der Dialektik hinauszuführen und sie hineinzuführen in die Lebensordnung, die von Christus ist. Dies ist das Ziel der Christlichen Gnosis! Wenn wir von dem Großen Widersacher sprechen, 46 dann meinen wir nicht das schwarze Schlammgewühl im Grenzland, nicht die Fluchbeladenen, die sich in den Gossen des Lebens herumwälzen, sondern das Lichtgeistertum an jener Seite, die Hierarchie der Spiegelsphären-Bruderschaften mit all ihren religiösen, humanistischen, liebevollen und guten Absichten, die den Mund voll haben von Christus, es auch häufig ehrlich meinen und die Menschheit ganz in ein Meer von Güte tauchen möchten. Kurzum: Wir meinen Judas, den Jünger des Herrn, der am Tisch des Herrn saß und Ihn verriet, weil er die Dialektik, die Welt der Vergänglichkeit, in ein Gottesreich transformieren wollte. Nun, eine Gruppe, die die gleichen Absichten hegt, wird mit Psalmengesang und weißen Gewändern, mit modernen Plänen und unter Anwendung aller Erfindungen der modernen Naturwissenschaft das Große Spiel der Wiederkunft Christi aufführen. Das Große Spiel wird die ganze Welt umfassen und sich sogar darüber hinaus als ein interkosmisches Ereignis zeigen. Die Prologe des Spieles sind bereits jetzt deutlich zu sehen, zu hören und zu erfahren. Darum nun sprechen wir von einer für die Gnosis verlorenen Jugend. Wir weisen Sie zum Schluß nochmals darauf hin, daß, wenn Eltern, Erzieher, Jugendleiter und die Schule in der richtigen Weise zusammenwirken, sich bei der Jugend genau das Gegenteil von dem entwickeln wird, was die Anstifter des Spieles beabsichtigen. 47
VI Wir haben Ihnen nun auseinandergesetzt, warum die Hierarchie der Spiegelsphären-Bruderschaften im Begriff ist, das Große Spiel der Wiederkunft Christi zu inszenieren und durchzuführen. Wir haben besprochen, wie diese Hierarchie an einem ständig zunehmenden Mangel an menschlicher Lichtkraft leidet, die den bedeutendsten Lebensfaktor für alle bildet, die sich in der Spiegelsphäre der Dialektik behaupten wollen, und wie nun, um der wachsenden Not abzuhelfen, das Große Spiel auf die Bühne gebracht wird. Hierbei geht es darum, die gesamte Menschheit in eine neue, sehr aktuelle Täuschung und in eine ungeheure religiöse Ekstase
zu führen, um sich auf diese Weise eine mächtige Lichtkraftproduktion zu sichern, sowie den Zustrom des zum Leben in der Spiegelsphäre Notwendigen wiederherzustellen. Darum hat das Spiel begonnen! Man sieht in der Spiegelsphäre sehr wohl ein, daß es, wenn das Große Spiel gelingen soll, absolut notwendig sein wird, alle sektiererischen Unterschiede und die Unversöhnlichkeit der verschiedensten Strömungen völlig auszumerzen; daß die Kaste der Autoritäten, der führenden Theologen, Priester und Vertreter der Wissenschaft die Erscheinungen des Großen Spieles sofort und uneingeschränkt bejahen, damit das Volk, die große Masse, ihren Autoritäten bei einer eventuellen ablehnenden Haltung nicht etwa folgt. Von Medizinmann im dunkelsten Teil der Erde bis zum gefeiertesten und berühmtesten Professor der namhaftesten Universität wird es keine Meinungsverschiedenheiten über die Art und das Wesen der Welle 48 von Erscheinungen geben dürfen, die über die Welt ausgegossen werden wird. Verstehen Sie daher gut, daß die Hierarchie, soll ein solches Spiel gelingen, über große Kräfte verfügen muß, über große Fähigkeiten und eine unglaubliche Genialität, bei deren Einsatz sich alle den Tatsachen einfach beugen werden mit Ausnahme der Gnostiker der modernen Geistesschule. Für diese und für alle jene, die sich für die Berührung der Gnosis empfänglich zeigen, geschieht es, daß diese Warnung rechtzeitig der Welt übermittelt wird. Wir wollen nun versuchen, Ihnen eine Beschreibung der einzelnen Szenen des Großen Spieles zu geben. Zwar können wir nicht genau wissen, in welcher Reihenfolge die einzelnen Programmpunkte durchgeführt werden, und wir erheben auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber unsere Mitteilungen werden durchaus genügen, um Sie instand zu setzen, das Spiel sofort zu erkennen, wenn es beginnt. An 'einem bestimmten Tage der nächsten Zukunft, morgens, mittags oder abends, wird die Bevölkerung, an ihrem Rundfunkgerät sitzen, um ihrem Lieblingsprogramm zu lauschen, etwa einer Predigt, einem Vortrag, einem Theaterstück oder einem Konzert. Beim Höhepunkt der Sendung, wenn die Aufmerksamkeit besonders gefesselt ist, wird die Sendung plötzlich schwächer und unverständlich werden.... und alle Hörer werden eine Stimme vernehmen, in der ein schöner, tiefer, liebevoller Ton schwingt. Sie teilt mit, daß der Sender keineswegs gestört sei und die Sendung 49 bald wieder durchkommen werde; es handele sich lediglich um eine kurze Unterbrechung für eine Durchsage, die im Namen Gottes gegeben werde und für alle bestimmt sei und sich an alle richte. Es sei nämlich der große Tag des Herrn gekommen, der Tag der Wiederkunft Christi, und alle
Menschen würden aufgefordert, sich für diesen Tag und für diese Stunde bereitzumachen. In Westeuropa z.B. wird sich dieser Rundfunk-Zwischenfall gleichzeitig auf alle europäischen Sender erstrecken, die in diesem Augenblick in Betrieb sind. Die Unterbrechung wird einige Minuten dauern, nach denen dann unverzüglich das übliche Programm wirklich wieder durchkommt. Weder der predigende Pfarrer, das spielende Orchester, noch das Personal des Senders werden in diesem Augenblick wissen, was sich ereignet hat: denn es gab in der Tat keine Störung! Nach kurzer Zeit aber werden die Fernsprecher zu rasseln beginnen und wird die Frage gestellt werden, was denn geschehen sei. Proteste wird es in allen Tonarten geben! Denn hier und dort, in manchem Zimmer, ist jemand vor Schreck ohnmächtig geworden. Wie darf man einen Menschen so erschrecken? Welche Sekte oder Kirche hat das auf dem Gewissen? Wir werden es genauestens untersuchen! Bevor aber das Senderpersonal sich von seiner Bestürzung erholt hat, kommen aus allen Teilen Europas Telegramme, daß ohne eigentliche Störung doch alle Sender eine Störung hatten, der gleichen Art und mit der gleichen Botschaft an alle... Sie können sich vorstellen, wie am nächsten Tage die Zeitungen aussehen werden! Beschreibungen des 50 Zwischenfalles, Reaktionen verschiedener Menschen, Schreck und Verwunderung, Proteste der Mediziner und weiter tausendundein Fragezeichen! Ganz Europa wird in Aufregung sein; alle Lager und alle Kreise der Menschen, sowohl von links als auch von rechts. Die Behörden und die Autoritäten des Rundfunks werden Maßnahmen zur Einleitung einer gründlichen Untersuchung ergreifen, während von verschiedenen Seiten Vorträge gehalten werden, die sich mit der Frage nach den möglichen Hintergründen des Vorfalls befassen. Kurz und gut, ein großes allgemeines Interesse ist geweckt worden. Ein paar Tage danach wiederholt sich das Phänomen, mit einer gleichen Botschaft und mit viel mehr Erfolg. Denn Sie begreifen wohl: jeder sitzt fortan am Radio; und Berichte aus allen Weltteilen bestätigen die Tatsache, daß sich das Ereignis wiederholt hat und die gleiche Botschaft durchkam. Können Sie sich vorstellen, wie bereits die Durchführung dieses einen Programmpunktes die Massen ergreifen und demzufolge der Lichtkraftexport nach der Spiegelsphäre um etliche Prozent steigen wird? Doch dieser eine Programmpunkt ist erst ein allererster, winziger Anfang! Sie werden nun fragen, wie diese Sendestörungen verursacht werden und wer die Ausführenden dieses Ereignisses sind. Sie wissen, wie ein Rundfunkprogramm mittels Elektrizität ausgesandt und empfangen werden kann, deren Strahlungswellen gemäß bestimmter Abmachungen eine bestimmte Länge haben. Nun, man ist in der Lage,
durch eine wunderbare und äußerst geschickte Anwendung der Elektrotechnik, die von einem Sender 51 ausgestrahlte Energie zu absorbieren, so daß nicht die geringste Energie oder Strahlung des Senders von den Rundfunkgeräten aufgenommen wird, während man im gleichen Augenblick mit einer anderen Apparatur den so blockierten Sender imitieren kann. Die Entitäten, die diese Arbeit verrichten, gehören gewissen Orden oder Bruderschaften an, die ihren Sitz in bestimmten Polargebieten der Erde, unter anderem auf Grönland haben. Es sind Entitäten weiblichen und männlichen Geschlechts, über die in der nächsten Zukunft viel gesprochen werden wird, denn die Mitglieder dieser Orden werden bei dem Großen Spiel auf mancherlei Weise eingesetzt werden, worüber wir Sie, so viel wie möglich, aufklären werden. Diese Menschen sind Meister der Volkspsychologie und wissen besser als jeder andere, wie bestimmte Völker und Rassen behandelt werden müssen. Die Apparatur, von der wir soeben sprachen und mit deren Hilfe sie diesen Rundfunkeffekt bewerkstelligen werden, kann mit Recht eine Kombination von Technik und Magie genannt werden. Ohne Zweifel handelt es sich um eine technische Konstruktion, die aber so außerordentlich empfindlich ist, daß sie von den Kräften des geübten und beherrschten Willens und Gedankens gelenkt und gebraucht werden kann. Sie werden sich daher vorstellen können, daß außer durch den besprochenen Rundfunkeffekt die Regierungen und andere Autoritäten mit Hilfe dieses Gerätes auch unmittelbar beeinflußt werden können. Je mehr nach dem Beginn des Großen Spieles die Häupter und Herzen durch die psychologischen Wirkungen dieses Rundfunkeffektes gefangengenommen werden, desto mehr werden die Menschen zu willenlosen Opfern der 52 bewußten Orden mit ihrer magisch-technischen Apparatur werden. Die Menschheit geht den Weg der Selbstbeschädigung durch ihre abnormale Intellektualität und ihre durch den Verstand bestimmte Lebensweise und bringt so wegen des Mangels an Lichtäthererzeugung die Spiegelsphäre in Gefahr. Sie wird nun magischtechnisch, also auf ihre eigene Weise, zur Ordnunggerufen werden und zum Gehorsam gegenüber der dialektischen Hierarchie verpflichtet. Die früher gewohnte Beeinflussung durch die Spiegelsphäre wird immer unwirksamer. Darum versucht man nun, auf eine andere, gänzlich neue Weise dasselbe Ziel zu erreichen. Wir schließen diese Abhandlung mit der nachdrücklichen Warnung: Beeilen Sie sich auf dem Wege der gnostischen Befreiung, der Ihnen gewiesen wird. Nützen Sie die Möglichkeiten, die Ihnen hierzu geschenkt werden. Wenn Sie von den Kräften des Großen Spieles in einem Augenblick überrascht werden, da Ihr Widerstand noch nicht mobilisiert und genügend bewußt zur Entfaltung gekommen ist, werden Sie ihnen ohne Zweifel zum
Opfer fallen.
VII Nach der seltsamen und so atemberaubenden Rundfunkbotschaft über den “Tag des Herrn", der angebrochen ist, wird das Große Spiel mit der Erzeugung von Luftphänomenen in der ganzen Welt weitergehen, 53 in einer Art, die die Massen begeistern wird. Alle, die von Kindheit an in die exoterische Ansicht der Heiligen Schrift, der Bibel, eingeführt sind, und alle, die diese Schrift bereits längst vergessen haben, sowie jene, welche diese Schrift mißbrauchten oder schmähten oder darüber nur lachen konnten, sie werden zittern und in großer Angst und voller Entsetzen in ihre früheren Bethäuser und Kirchen rennen. Es wird dort Platzmangel herrschen! Mächtige Zusammenkünfte werden stattfinden, die man “Demütigungs-Versammlungen" nennen wird. Bittgebete von Millionen werden zu den verschiedenen Gottesvorstellungen aufsteigen, sie doch jetzt noch zu erretten, da der große Tag des Herrn gekommen ist und man zu spät und zu wenig Verständnis gezeigt hat. Lichtkraftproduktionen werden massenhaft stattfinden und die Spiegelsphären-Hierarchie wird dadurch an Kraft zunehmen. Denn was wird geschehen? Über allen großen Weltstädten und Wohnzentren aller Erdteile und aller Länder, ohne Ausnahme, werden in bestimmten Zeitabschnitten in stets zunehmender Regelmäßigkeit und schließlich sogar täglich die obenerwähnten Lufterscheinungen stattfinden. Man wird meinen, der Himmel sei geöffnet! Eine große Stille wird sich herniedersenken. Die Luft wird von herrlichen, pastellfarbenen Tönungen erfüllt sein. Der Verkehr wird stillstehen, und alle werden emporschauen. Eine mächtige Musik wird erklingen; himmlische Gesänge werden gehört werden, und Gesichter werden in den Wolken erscheinen: erhabene Gestalten, alle 54 gruppiert um Einen, der von allen als Jesus der Herr erkannt werden wird! Es wird eine Schar sein, die niemand zählen kann! Stellen Sie sich das vor über einer Stadt wie London! Ein jeder sieht es; ein jeder hört es; niemand kann es leugnen, niemand in der ganzen Welt! Die Folgen können Sie sich leicht vorstellen! Nach diesen machtvollen Szenen des Großen Spieles ist alles weitere nur ein Kinderspiel, nämlich das positive, wirkliche Erscheinen der bereits vorhin angekündigten Bruderschaft. Sie wird sich in den Vordergrund stellen und die gesamte Leitung in allen Ländern der Erde übernehmen, und
nicht allein die kirchliche, sondern auch die politische! Sie wird eine absolute Theokratie, eine vorgebliche Christus-Theokratie errichten und als ein großes Spiel der Wirklichkeit durchsetzen und konkret werden lassen. Technisch, magisch, wissenschaftlich und theologisch ist die genannte Bruderschaft vollkommen ihrer Aufgabe gewachsen; und nach der besprochenen magischen und mächtigen Vorbereitung der gesamten Menschheit wird diese in den Händen dieser Bruderschaft wie Wachs sein. Wir sprechen zu Ihnen über diese Dinge, wir kündigen sie Ihnen an, damit Sie sich alle die beklemmende Frage stellen: “Was werde ich dann tun, wenn das Große Spiel über Welt und Menschheit hereinbricht? " Wenn wirklich alle verführt werden sollten, wie werden Sie sich dann verhalten? Werden Sie dann der neuen jungen gnostischen Bruderschaft treu bleiben, die als einziger Zeuge der absoluten Wahrheit alle Erscheinungen wegen ihres 55 suggerierten Ursprungs ablehnt und diese Gewißheit bereits jetzt im voraus der Welt mitteilt? Bald werden zwei Reiche in der Welt bestehen: das Reich der Gnosis, und das Reich der Anstifter des Spieles. Zu welchem Reiche werden Sie gehören? 56
ZWEITER TEIL HARMAGEDON I Im Abschnitt Der Schatten der kommenden Ereignisse haben wir ein bevorstehendes Auftreten der Hierarchie der Spiegelsphären— Bruderschaften erörtert, das sich hier und da bereits ankündigt. In der betreffenden Abhandlung ist jedoch ein sehr wichtiger Punkt unberücksichtigt geblieben, weil wir mit dessen Besprechung bis zum allerletzten Augenblick warten wollten. Dieser Augenblick ist nun gekommen, und es könnte sich verhängnisvoll auswirken, wenn wir noch länger schweigen würden. Um aber zu einem klaren Bilde des zu behandelnden Gegenstandes zu kommen, wird eine etwas ausführlichere Einleitung notwendig sein. Zunächst möchten wir Ihre Aufmerksamkeit auf jenen Teil unseres Lebensfeldes lenken, den wir die Spiegelsphäre nennen. Wenn ein Mensch stirbt, stirbt der stoffliche Körper. Die Persönlichkeit jedoch besteht außer aus dem stofflichem Körper auch noch aus anderen Teilen, nämlich aus dem Ätherkörper, dem Astralkörper und schließlich noch aus einer lichtartigen Synthese, einem noch ungeformten Körper, der als das Denkvermögen bezeichnet wird. Wenn der Stoffkörper stirbt, stirbt auch zugleich ein kleiner Teil des ätherischen Körpers. Bei einem 59 ätherischen Körper lassen sich vier Aspekte, vier Zustände der Ätherdichte unterscheiden. Die beiden dichtesten Teile sterben und vergehen zugleich mit dem Stoffkörper. Der Rest des ätherischen Körpers jedoch und auch der Astralkörper und das Denkvermögen bleiben jenseits des Schleiers noch einige Zeit bestehen. Naturgemäß ist die Persönlichkeit durch den Verlust des stofflichen Körpers schon sehr beschädigt, aber auch ihre feinstofflichen Teile sind vergänglich. Sie lösen sich in langsamerem oder schnellerem Tempo unterschiedlich zwischen zwei und ungefähr dreißig Jahren auf. So bleibt am Ende nur der Mikrokosmos übrig, der nach dieser totalen Persönlichkeitsentleerung nach neuer Belebung sucht. Dieser ganze Prozeß nun, der nach dem Tode des Stoffkörpers stattfindet, vollzieht sich in der Spiegelsphäre, in den feinstofflichen Gebieten unseres Planeten, zu welchem die feinstofflichen Körper unserer Persönlichkeit gehören. Nun denken viele Menschen — sie haben das zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte immer wieder getan —, diese Spiegelsphäre, dieses Land im Jenseits, wäre das einzige große Ziel des menschlichen Daseins, das große Ziel, das Gott der Menschheit gesetzt
hätte. Auch hat man immer geglaubt, daß das Leben in der Stoffsphäre nur einmalig wäre, daß sich im Jenseits der Himmel und die Hölle befänden und daher das Leben auf der Erde, d.h. in der Stoffsphäre, entscheidend wäre für den ewigen Aufenthalt im Jenseits. Darum ist der weitaus größte Teil der Menschheit während des Daseins in der Stoffsphäre immer damit beschäftigt, sich auf das Jenseits vorzubereiten, um 60 dort statt der Hölle die Himmelsphäre zu verdienen und dann ewig in diesem Sommerland, einem Leben der Herrlichkeit, bleiben zu können. So ist also der gesamte naturreligiöse Teil der Menschheit auf die Spiegelsphäre gerichtet. Viele jedoch haben über das Jenseits, das zukünftige ewige Leben, Gewißheit besitzen wollen. Sie wünschten sicher zu erfahren, wie die Wahrheit und Wirklichkeit aussieht und ob es sich etwa um eine Täuschung handelt. Sie wollten nicht darauf warten, vielleicht nach dem Tode dort hinzukommen, sie wollten es schon hier während des Lebens exakt wissen. Darum trachteten sie danach, sich diese Sicherheit zu verschaffen, und sie taten dies auf die folgende Weise. Sie versuchten sich in ihrem nächtlichen Schlafzustand vollständig bewußt zu machen; sie wollten das Bewußtsein, das sie tagsüber besaßen, in den nächtlichen Schlafzustand hinüberbringen, um absolut wahrnehmen und so auf der Basis des eigenen Bewßtseins positiv wissen zu können. Wenn ein Mensch schläft, vollzieht sich eine Persönlichkeitsspaltung. Der feinstofflichere Teil der Persönlichkeit “tritt aus" (so wird dieser Vorgang bezeichnet), und zwar genau so, wie es auch beim Tode der Fall ist. Es muß aber beachtet werden, daß sich mit der Spaltung der Persönlichkeit beim Eintritt des Schlafzustandes auch das menschliche Bewußtsein spaltet. Wenn der Mensch schläft und der stoffliche Körper auf dem Bett ausgestreckt liegt, schwebt das ätherische Doppel einige Dezimeter oberhalb des stofflichen Körpers, während sich die übrigen feinstofflichen Teile der Persönlichkeit, wenn es gewünscht wird, mehr oder 61 weniger weit vom stofflichen Körper entfernen können. Wenn nun diese Persönlichkeitsspaltung zustande gekommen ist, spaltet sich, wie gesagt, auch das menschliche Bewußtsein. Darum ist das gewöhnliche Schlafbewußtsein des Menschen anders als das Tagbewußtsein, denn ein Teil des Tagbewußtseins bleibt während des Schlafes bei dem stofflichen Körper. Dieser Teil des Tagbewußtseins befindet sich dann in einem mehr oder weniger traumlosen, bewußtlosen Zustand. Nun nahmen viele an, daß es möglich wäre, im Schlafzustand das totale Bewußtsein in den feinstofflichen Teil der Persönlichkeit zu verlegen. Man kam zu nachstehender Folgerung: “Wenn wir dasjenige, was wir während des Tagbewußtseins als unser totales Bewußtsein bezeichnen,
beim Übergang in den Schlaf voll und ganz mit austreten lassen, dann kann das Ich das Resultat der Untersuchung im Jenseits beim Erwachen vollständig zurückbringen und dem Gehirn einprägen." Um das bewerkstelligen zu können, muß der ganze stoffliche Körper entsprechend trainiert werden. Vor allem ist ein Training des Gehirns und ganz besonders eine Veränderung in den Gehirnzellen dazu notwendig. Das gesamte zentrale Nervensystem muß einer Reihe von Einwirkungen ausgesetzt werden, denn das Gehirn übermittelt vom nächtlichen Leben normalerweise wohl Bilder, die man als Träume bezeichnet; doch kann man sich meistens, jeder weiß das aus Erfahrung, keinen Vers darauf machen; sie sind verwirrt, ohne Sinn oder äußerst verschleiert. Dieses gesamte Training aller Systeme der Persönlichkeit nun, das zum Ziele hat, das totale Bewußtsein 62 auf die feinstofflichere Persönlichkeit zu übertragen, liegt der Wissenschaft und den Praktiken des Okkultismus zugrunde. Ein Mensch jedoch, der sich diesen Praktiken hingibt, hat sich selbst damit in eine sehr große Gefahr gebracht, nämlich in die Gefahr großer Persönlichkeitskristallisation, einer viel größeren Kristallisation, als sie in einem gewöhnlichen Menschenleben möglich ist. In erster Linie versucht er, wie gesagt, durch allerlei Beeinflussungen der organischen Prozesse des Körpers, diesen Körper viel länger am Leben zu erhalten, als das normalerweise möglich wäre. Ein wahrhaftiger Rosenkreuzer wird darum niemals ein Okkultist sein, denn im Goldenen Gesetz der Bruderschaft des Rosenkreuzes wird mit Nachdruck gesagt, daß “kein Bruder des Ordens danach streben wird, länger zu leben, als Gott es ihm zugesteht". Jeder Bruder des Rosenkreuzes wird dieses Goldene Gesetz unterschreiben und mit seinem Blutsiegel unterzeichnen. Der Okkultist strebt buchstäblich nach Verlängerung des dialektischen Lebenszustandes. Er trainiert die gesamte Persönlichkeit, sowohl den feinstofflichen als auch den gröberen Teil, und auf diese Weise erlangt seine ganze Persönlichkeit einen gänzlich anderen Kristallisationsfaktor, welcher mit dem dialektischen Naturgesetz völlig in Widerspruch steht. Auf die Ihnen hier nur kurz geschilderte Weise — wir wünschen nicht näher darauf einzugehen — hat sich ein Teil der Menschheit völlig widernatürlich, völlig ungesetzmäßig ein Leben in der Spiegelsphäre, im Jenseits, geschaffen. Es ist verständlich, daß dieses ungesetz63 mäßige, widernatürliche und halbe Leben sich in der Spiegelsphäre zu behaupten trachtet. Genau so, wie man sich an der stofflichen Seite unserer Natur mit allen Mitteln zu behaupten versucht, so versucht man dies auch an jener Seite des Schleiers. Diese Menschen wähnen sich lebendig, am Ziele angekommen, Himmelsbewohner, aber in Wirklichkeit sind sie Abnormitäten in der dialektischen Natur. Sie bedeuten darum gleichzeitig eine tödliche Gefahr für die noch an dieser Seite lebende Menschheit, denn, um
ihr Leben im Jenseits zu verlängern und ihr Dasein auf jeden Fall zu sichern, sind sie gezwungen, sich fortwährend mit Lichtäther zu ernähren. Darin liegt die Sicherung ihres Daseins! Diese Lichtäther besitzen sie selbst jedoch nicht mehr oder nur in höchst ungenügender Menge und sie können diese Lichtäther infolge der Unvollständigkeit ihrer Persönlichkeit, die ja nur noch zum Teil besteht, auch nicht mehr selber den Ätherstömen der interkosmischen Atmosphäre entnehmen. Darum müssen sie uns, den in der irdischen Stoffspäre lebenden Menschen, diese Ätherkräfte entziehen! Das geschieht beispielsweise bei mystischen Veranstaltungen in Kirchen und auf mancherlei andere Weise. Im Schatten der kommenden Ereignisse finden Sie diese Methoden und ihre Auswirkungen ausführlich beschrieben. So werden Sie nun begreifen, was eine Spiegelsphären-Bruderschaft ist. Es ist ein Kollektiv von Wesenheiten, die sich widerrechtlich in der Spiegelsphäre behaupten und wegen der Widernatürlichkeit der erzwungenen Verlängerung ihres Bestehens sowie der damit ver64 bundenen Praktiken außerordentlich schädlich für Welt und Menschheit sind. Was die Hierarchie der Spiegelsphären-Bruderschaften ist, werden Sie nun vielleicht auch verstehen. Es ist eine Zusammenfassung von Spiegelsphären-Bruderschaften, die allein auf dem Zwang der Selbstbehauptung beruht, denn die verschiedenen Gruppierungen stehen sich meist sehr feindlich oder sehr abweisend gegenüber. Wenn jedoch die Not sie dazu treibt, finden sie zueinander und bilden eine Interessengemeinschaft. In unserer Zeit droht ihnen die Gefahr, daß sie ihr Leben in der Spiegelsphäre nicht mehr aufrechterhalten können und zwar infolge des immer größer werdenden Mangels an Lichtäther. Darum sind sie damit beschäftigt, das Große Spiel vorzubereiten, das Spiel von der Wiederkunft Christi; sie wollen dadurch die Menschheit dazu bringen, ihre Lichtätherproduktion zu steigern. Daraus würden dann diese Horden von Parasiten den Nutzen ziehen. Dieses ganze Spiel wurde in seinen verschiedenen Aspekten bereits im Schatten der kommenden Ereignisse beschrieben, und außerdem wurde geschildert, wie es beginnen wird und wie der weitere Verlauf sein wird. Die Wiederkunft Christi wird in der Bibel beschrieben, doch ist es leider so, daß lange nicht alle Menschen diese Wiederkunft auf die gleiche Weise auslegen. Was darüber in der Heiligen Schrift gesagt wird, wird von manchen in durchaus buchstäblichem Sinne, von anderen dagegen nur symbolisch verstanden. Es gibt jedoch nur eine verhältnismäßig kleine Gruppe, die den wirklichen Sinn zu erfassen vermag. 65 Dieser wirkliche Sinn der heiligen Schriften aller Zeiten hat verschiedene Aspekte. Sie wissen vielleicht, was der Pfad der Gnosis ist. Es ist ein Weg
wahrer Menschheitsbefreiung! Es ist also kein okkulter und ebensowenig ein mystischer Weg. Wir suchen und wünschen keinen Kontakt mit dem Jenseits und kein Leben im Jenseits. Wir streben zuallererst nach einem wirklichen, lebendigen Seelenzustand, wir erstreben die Geburt einer neuen Seele. Wenn diese neue Seele da ist, dann wird, mit dem Seelenkern als Basis, ein Seelenkörper gebaut, eine Persönlichkeit der Seele, die in der Bibel auch wohl als das Soma Psychikon oder das Goldene Hochzeitskleid bezeichnet wird. Der Seelenmensch, der ein solches Hochzeitskleid, eine solche Persönlichkeit der Seele, zu bauen weiß, erlangt die Bindung mit dem ursprünglichen Leben, mit der wahren Menschheit, mit der Gottheit des Urbeginns, mit dem wahren Geist. Solch ein Mensch geht einen Weg von Ewigkeit zu Ewigkeit, der mit dem Jenseits, mit der Spiegelsphäre — und in einem bestimmten Moment auch mit der Stoffsphäre der Dialektik — nichts mehr zu tun hat. Darum kann er zu einem gewissen Zeitpunkt die ganze alte Persönlichkeit ablegen, um im Goldenen Hochzeitskleid, der Persönlichkeit der Seele, fortzuschreiten. Bevor jedoch die Vollkommenheit des Seelenkörpers Wirklichkeit wird, begegnet der werdende Seelenmensch schon lange zuvor dem großen Seelenmenschen, von dem die Heilige Schrift zeugt, dem Seelenfürsten, einem der Prototypen der Menschheit: dem Christus. Wenn der erwachte Seelenmensch zum ersten Mal die Seelenmenschheit leibhaftig erblickt, ist 66 für ihn der Christus der Schriften wiedergekommen. Sehen Sie dies alles nun ganz klar. Die Gnosis deklariert sich immer der dialektischen Menschheit. Warum? Um dem dialektischen Menschen, das ist der gefallene Mensch, den Weg zur Seelenmenschheit, den Weg zur Seelenwelt, zu weisen. Sie sind geboren, um diesen Weg zu finden, um diesen Weg zu verstehen und um diesen Weg zu gehen. Ihres ganzen Lebens Zweck und Ziel ist darin enthalten! Die Gnosis kommt zu uns, um uns den Weg zur Seelenwelt zu weisen. Ohne diesen Weg hat das menschliche Dasein nicht den geringsten Sinn. Darum ist es begreiflich, daß mit der Menschheit etwas geschehen wird, wenn sie diesen Weg nicht gehen will, wenn sie ein irdisches Königreich errichten will, sei es an dieser Seite des Schleiers oder im Jenseits. Der Mensch — dürfen wir es noch einmal wiederholen — wird in dieser dialektischen Welt geboren, um den Weg zurück zur Seelenmenschheit zu finden. Wünscht er diesen Weg nicht zu gehen, dann verfehlt er seinen Zweck, dann wird er zerbrochen. Das ist die Ursache des Todes! Wenn jedoch der Mensch den Weg zur Seelenwelt findet, überwindet er den Tod vollkommen. Wenn die Seele geboren ist, ist der Tod überwunden, denn der Seelenmensch existiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Wer die Seele gewinnt, überwindet den Tod und kann daher mit Paulus sagen: “Tod, wo ist Dein Stachel, Hölle, wo ist Dein Sieg? "
Geht jedoch der Mensch den Weg zur Seelenmenschheit nicht, dann wird, Gott sei Dank, der stoffliche Körper zerstört. Dann fällt er dem Tode anheim. Warum? Um dem Mikrokosmos die Gelegen67 heit zu geben, in das System wieder eine neue Persönlichkeit aufzunehmen, damit diese vielleicht von der Möglichkeit, den Weg ins Vaterhaus zu finden, Gebrauch macht. Wenn wir nicht in klarem Begreifen den Weg zur Seelenheimat finden, ist der Tod ein Segen, ein Eingreifen zur Erhaltung der Menschheit. Sie werden nun verstehen, daß sich gewaltige Spannungen ansammeln, wenn die Menschheit sich eigenwillig zu behaupten trachtet und nach einem immerwährenden Leben sucht und sich, weil dies hier nicht möglich ist, an das Jenseits klammert. Es sind Spannungen, die durch das Übertreten der elementarsten Naturgesetze hervorgerufen werden und die zur Folge haben, daß in einem bestimmten Moment die Welt explodieren wird. Wir wiederholen: Wenn man versucht, im Diesseits oder im Jenseits ein irdisches Königreich zu realisieren, dann geschieht etwas mit der Menschheit. Dann treibt das Leben der Menschheit dem Ende zu, dann wird das Leben, so wie es ist, durch die unaufhaltsame Wirkung der fundamentalen Naturgesetze vernichtet und zwar in beiden Sphären des dialektischen Daseins. Ist es einerseits der wirkliche Sinn der Wiederkunft Christi, den Seelenfürsten auf dem Pfade der Seelenmenschheit zu finden, so bedeutet sie andererseits für die übrige Menschheit, wenn sich in einer bestimmten Periode eine große Menschengruppe wirklich auf diesem Pfade befindet, die Entwicklung großer Katastrophen. Dann kommt es zu einer Krise, zu einem gewaltigen Ausbruch aller Spannungen, der in der Heiligen Schrift als “das Urteil", das Urteil Gottes, bezeichnet wird. 68 Von dieser Katastrophe und dem damit im Zusammenhang stehenden Lichtäthermangel bedroht, versucht die Spiegelsphären-Hierarchie, das “Große Spiel" in Szene zu setzen; das “Große Spiel", vor dem Der Schatten der kommenden Ereignisse alle, die nur hören wollen, ernstlich warnt. Unaufhaltsam ist dabei jedoch zugleich die Katastrophe, eine Entladung aller vorhandenen und noch immer zunehmenden widernatürlichen Spannungen. Wir wollen versuchen, Ihnen auseinanderzusetzen, was unter dieser Katastrophe und ihren Folgen zu verstehen ist, und wir wollen gleichzeitig untersuchen, ob sich jetzt, in unseren Tagen, schon etwas von dieser Katastrophe bemerkbar macht. Wir müssen darüber vollkommen orientiert sein, damit wir uns als wissende Menschen im Hinblick auf das große Ziel unseres Lebens richtig verhalten und uns nicht durch falsche Ansichten mitreißen lassen, die so oft die Veranlassung zu durchaus unrichtigen und fatalen Reaktionen sind.
II Wir besprachen, daß für jene, die den wahren Pfad der Befreiung nicht finden und nicht gehen, eine Katastrophe entsteht, eine Krise, in der sich verschiedene Explosionen angesammelter Spannungen entwickeln. Bevor diese Entladungen stattfinden, ist noch ein gewisses Gleichgewicht vorhanden, weil, wie die Heilige Schrift es ausdrückt, “das Volk Gottes sich noch auf Erden befindet". Mit dem “Volk Gottes" wird die Gruppe von Menschen bezeichnet, die sich bereit macht, den Pfad 69 der Gnosis zu gehen. Diese Gruppe zieht vielerlei gnostische Kräfte und Strahlungen an; es sind Strahlungen, die in unsere Natur einfließen und ein gewisses Gleichgewicht schaffen und bewahren. Infolgedessen können die Entladungen der verschiedenen magnetischen Stürme noch nicht stattfinden. Sobald sich jedoch die gnostisch ausgerichtete Gruppe dieses Pfades bewußt wird, die verschiedenen Aspekte des Pfades klar vor sich sieht und sich auch ihres eigenen Zustandes und ihrer Möglichkeiten bewußt wird, diese Erde voll Blut und Tränen mit Hilfe eines “Lebendigen Körpers" — das ist ein gnostisches Bauwerk lebendiger Seelenkräfte gleich der Arche Noah oder dem Himmelsschiff der alten Ägypter — zu verlassen, dann tritt eine andere Situation ein-, dann verändern sich die kosmischen Strahlungsverhältnisse. Die Gruppe der Kinder Gottes wird dann prozeßmäßig aus dem üblichen irdischen Entwicklungsweg herausgehoben; diese Gruppe geht die Wege nach ihrem neuen Lebensfeld, der Welt der lebendigen Seelen, von Christus als das Königreich der Himmel bezeichnet, und wird so der dialektischen Erde enthoben. Infolgedessen werden die Kräfte der gewohnten dialektischen Natur nicht mehr im Zaume gehalten und beginnen, ihren natürlichen Lauf zu nehmen. Dieses ganze Geschehen ist mit einem einfachen Beispiel zu erklären. Stellen Sie sich vor, daß eine Diese Menschen, die so auf verbrecherische Werke gerichtet sind, können durch strenge Verhaltungsmaßregeln und durch Aufsicht im Zaume gehalten und auf diese Weise von ihren Taten abgehalten werden. Dennoch häufen sich die Spannungen, denn Gedanken und Begierden, auf böse Taten gerichtetes Verlangen 70 ruhen nicht, sie lassen sich nicht zügeln. Demzufolge häufen sich die Spannungen; und wenn sich dann die Macht, die die Ausführung der bösen Pläne verhinderte, zurückzieht und sich anderen Aufgaben zuwendet und die sich selbst überlassene böswillige Menge ihren Weg gehen kann, dann weiß man, was geschehen wird: die Spannungen entladen sich. Nun gibt es aber bestimmte Gesetze im Universum, die eine gewisse
Regelung schaffen, nämlich die Strahlungsgesetze. Im gesamten dialektischen Universum regeln Strahlungsgesetze die Lebensbedingungen aller Entitäten und auch die großen Ein- und Ausatmungsprozesse der Sterne und Planeten, der planetaren und zodiakalen Systeme. Man könnte von einem gigantischen Uhrwerk sprechen, das den Lauf der Dinge in der zeiträumlichen Ordnung anzeigt und dem nichts und niemand sich entziehen kann. Ein jeder muß sich diesen Strahlungsgesetzen, die das ganze Universum beherrschen, fügen. Darum ist es begreiflich, daß solche Gesetze auch die Möglichkeiten bestimmen, mit Hilfe welcher eine gnostisch ausgerichtete Gruppe ihrer Berufung folgen und ihr Ziel erreichen kann. Wenn ein gnostischer Körper sich genau den Anweisungen der betreffenden Strahlungsgesetze fügt, wird diese Gruppe ohne jede Behinderung ihren Weg gehen und das Endziel des Pfades erreichen. Eine Gruppe gnostisch ausgerichteter Menschen tritt auch nicht einfach in irgendeinem beliebigen Moment in der Weltgeschichte auf den Plan. Nein, auch die gnostischen Gruppierungen kommen und gehen Naturgesetzen zufolge, Strahlungsgesetzen fol71 gend, die dies alles regeln, wie auch alle anderen Dinge und Entwicklungen im Einklang mit diesen gleichen Gesetzen kommen und gehen. Daraus ergibt sich, daß jene, die diese Gesetze studierten, ihre Wirkungen kennen und in der zeiträumlichen Ordnung den Lauf dieser Gesetze erforscht haben, gleichsam mit dem Finger auf das interkosmische Uhrwerk zeigen können, auf Geschehnisse, die unabweislich kommen werden. Wenn diese Wissenden das dann tun, so ist dies keine Weissagung, keine Wahrsagerei, sondern ein Wissen, das auf der Kenntnis des alles beherrschenden Gesetzes beruht. Es handelt sich dann darum, dem unabweislichen naturgesetzmäßigen Lauf der Dinge ganz nüchtern und sachlich Rechnung zu tragen. Deshalb gibt es dabei auch keine geheimnisvoll flüsternden Stimmen, keine spiritistischen Kontrollgeister oder etwas Ähnliches, kein mysteriöses Getue, sondern es ist lediglich einige Kenntnis der Strahlungsgesetze vorhanden, die die Alloffenbarung beherrschen. Wenn die alten Propheten von Gott sprachen, von dem kommenden Eingreifen oder den kommenden Strafen, dann meinten sie die besprochenen Kräfte der Natur, die unaufhaltsam wirksam sind. Sie wußten, wenn man Spannungen aufhäuft, muß zur bestimmten Zeit die Explosion kommen. Man kann den Zeitpunkt der Explosion oftmals im voraus feststellen. Nun kann man fragen: Hat es dann überhaupt einen Sinn zu prophezeien? Wenn der Lauf der Ereignisse in der ganzen Alloffenbarung doch unabänderlich ist, welchen Zweck sollte es dann haben, einander im voraus zu warnen? Ja, für den Menschen als Masse, für 72
den Menschen als Herdentier hat das auch keinen Sinn; wohl aber für den suchenden Menschen, der den Pfad der Befreiung finden kann, wenn er durch die Gnosis ergriffen wird. Für den Sucher ist es von entscheidender Wichtigkeit, daß ihn eine Warnung zur rechten Zeit und am rechten Ort erreicht. Wenn Sie sich noch im Stadium des Suchens befinden und sehnlichst nach dem einen Befreiungsweg verlangen, ohne diesen jedoch deutlich vor sich zu sehen-, wenn allerlei Zweifel Sie bestürmen und Sie deshalb in Unentschlossenheit stehenbleiben, dann ist in diesem Zustand doch wohl entschieden die Warnung angebracht: “Nehmt nun eure Plätze auf dem Pfade ein und fügt euch dem Drängen des Logos!" Man kann dem Schicksal der Dialektik entrinnen, indem man den Weg der wahren Menschheitsbestimmung geht. Darum ist es auch ein Beweis der Liebe zu Gott und den Menschen, sich dann, wenn die Warnung kommt und begriffen wird, dafür einzusetzen, daß diese Warnung verbreitet wird. In ihrem Bemühen mit dem ganzen All und mit jedem Sterblichen beschreiben alle naturgesetzmäßigen Radiationen und Strahlungen im Universum Bahnen, Kreise, Spiralen; es sind einfließende und ausgehende Strahlungen. Wir meinen hier keine astrologischen Einflüsse, wir denken hier durchaus nicht an Strahlungen von Planeten und Tierkreiszeichen, die zu uns kommen. Nein, wir meinen hier interkosmische Strömungen, die ihre Quelle nicht im dialektischen Universum, nicht im siebten kosmischen Gebiet haben, sondern in den kosmischen Gebieten, die sich oberhalb desselben befinden. 73 Im ganzen dialektischen All sind stets gewaltige kosmische Ströme und Strahlungen wirksam; und kosmische Ströme und Strahlungen beschreiben Bahnen, Umläufe. Wir sprachen von ein- und ausströmenden Strahlungen, die eine gewisse Zeitspanne umfassen. Es sind Strahlungen, die also auch stets, auf einem höheren oder einem niedrigeren Niveau wieder zurückkommen; auf einem höheren Niveau, wenn der Zustand der Menschheit dazu Veranlassung gibt, auf einem niedrigeren Niveau, wenn die Menschheit einen degenerativen Weg geht. Wir wollen damit nur sagen, daß all diese interkosmischen Strömungen und Strahlungen jedes lebende Wesen, sei es Mensch, Tier, Pflanze oder Mineral, belehren und beeinflussen. Gleichwohl ist die Art unserer Reaktion auf diese interkosmischen Strahlungen sehr unterschiedlich, und so kann der gleiche Strahl, der eine Gruppe Menschen zum Leben erweckt, für eine andere Gruppe äußerst verhängnisvoll und zerbrechend sein. Darum ist es begreiflich, daß in einer zeiträumlichen Ordnung wie der unsrigen alle Dinge kommen und alle Dinge gehen, um immer und immer wieder zurückzukehren. Aus diesem Grunde gleicht eine Analyse des naturgesetzmäßigen
Laufes der Dinge, eine Analyse der Ereignisse in einem bestimmten Jahre völlig einem solchen Verlauf der Dinge, der Hunderte oder Tausende von Jahren zurückliegt. Stellen Sie sich vor, daß in diesem Augenblick gewisse mächtige interkosmische Strömungen uns alle heftig bewegen, uns alle ergriffen haben. Wenn Sie nun berücksichtigen, daß interkosmische Strahlen einen Umlauf, eine Bahn beschreiben, dann ist es doch selbstverständlich, daß auch früher schon dieselben Strahlungen die Menschheit bereits 74 bewegt haben! Nehmen Sie einmal an, daß wir beispielsweise vor Zehntausenden von Jahren auch existiert hätten, dann könnten wir doch an Hand der Erfahrungen von damals die sich jetzt wiederholenden Tatsachen mit großer Bestimmtheit feststellen und ermitteln. Daher wird eine Prophezeiung in bezug auf die vor Jahrtausenden lebende Menschheit auch mehr oder weniger einer Prophezeiung von heute gleichen können, wenn die Menschheit denselben Punkt einer elektromagnetischen Bahn wie damals erreicht hat. Allerdings müssen dabei die wirtschaftlichen, sozialen, technischen und politischen Unterschiede berücksichtigt werden. So ist es zu erklären, und darauf haben wir unser Augenmerk gerichtet, .daß zum Beispiel die Pyramide von Gizeh ein ganzes Stück zukünftige Menschheitsgeschichte beschreibt, wenn man eine Spanne weit in die Vergangenheit zurückgreift; auf diese Weise kann die Chronologie der Pyramide von Gizeh während eines Teiles des ganzen Sternenjahres das Schicksal der Menschheit aufzeigen. Die Pyramide enthält nämlich eine Chronologie, die ungefähr sechstausend Jahre umfaßt. Diese Chronologie spricht von zwei Schicksalserfüllungen, nämlich dem Los der sich befreienden Menschheit und dem Los der absteigenden Menschheit, weil die gleichen interkosmischen Strahlungen zu verschiedenen Reaktionen, und zwar sowohl zu positiven als auch zu negativen, Anlaß geben können. Es geht hier also um das Schicksal des Menschen, der Menschheit; um das Geschick derer, die sich bekehren und derer, die sich abkehren. Reagieren Sie positiv auf die interkosmischen Strahlen, dann führen diese Sie zum Leben, 75 andernfalls werden Sie auf irgendeine Weise zerbrochen. So ist es und so muß es stets sein mit jeder wahren Prophezeiung. Eine jede Analyse der Wirkungen der interkosmischen Strahlen ist immer zweifach. Sie finden das Gleiche auch im Evangelium: wenn der Sohn des Menschen erscheint, das Licht aufflammt und die Seligen zu Ihm erhoben werden, dann folgt unmittelbar darauf das Urteil, die Zerbrechung der Masse, die nicht gewählt hat. Hiermit ist das Schicksal derer gemeint, die sich entschieden geweigert haben, positiv auf die interkosmischen Strahlungen zu reagieren. Eine jede Analyse der Wirkungen dieser Strahlungen ist immer zweifach.
Wenn Sie den Abschnitt Der Schatten der kommenden Ereignisse gelesen haben, dann werden Sie wissen, daß auch diese Analyse der zukünftigen Geschehnisse dieser Bedingung entspricht. Mit dem Abschluß dieses Jahrhunderts, genau gesagt im Jahre 2001, endet die Zeitskala der Großen Pyramide. Dann ist sie nicht Vergangenheit geworden, kein Monument, das an die Tage von einst erinnert, sondern dann beginnt sie sogleich aufs neue von vorne. Es gibt nämlich interkosmische Strahlungen, die eine Umlaufzeit von rund 6300 Jahren haben. Jeder Mensch, also jeder Mikrokosmos, kann und muß sich selber als den Mittelpunkt einer interkosmischen Strahlung, einer interkosmischen Bemühung sehen. Diese interkosmischen Strahlungen kommen zu Gruppen, aber auch zu dem Einzelnen. Um sich dies vorstellen zu können, denken Sie nur einmal an das Licht von Sonne, Mond und Planeten. Wenn Sie abends zum Sternenhimmel emporschauen, dann 76 haben Sie buchstäblich leibhaftig das Empfinden, als ob alle diese Strahlungen in Ihnen zusammenträfen. Wir sind daher auch stets, sowohl als Einzelner als auch kollektiv gesehen, ein Mittelpunkt, in dem viele Strahlungen zusammenkommen. Das bringt Konsequenzen mit sich, denn man kann meinen, sich von diesen Strahlungen distanzieren zu können, man kann sich selber vorlügen: “die Strahlungen gehen mich nichts an", sie dringen aber mitten durch uns alle und durch jeden einzelnen von uns hindurch. Wir haben darum alle die Konsequenzen daraus zu ziehen. Ganz nüchtern müssen wir zueinander sagen: Laßt uns die Strahlungsgesetze, die in diesem Augenblick herrschen, studieren, laßt uns ihre Art erforschen und laßt uns daraus dann, als Einzelner sowohl als auch als Gruppe, die Konsequenzen ziehen. Wir müssen vor allem begreifen lernen, auf welche Weise wir auf diese Strahlungen positiv reagieren können. Das ist so selbstverständlich, daß ein Kind es begreifen kann, denn es ist für uns alle ohne Ausnahme eine elementare Lebensbedingung. Dürfen wir Ihnen nun kurz eine Obersicht der Tatsachen geben, die wir festgestellt haben. In der dialektischen Notordnung, auf unserer jetzigen Daseinsebene also, befinden wir uns, um zu lernen, den Ruf Gottes zu verstehen und positiv zu beantworten. Was ist der Ruf Gottes? Nicht das eine oder andere heilige Buch, worin über Gott gesprochen wird und über das, was Gott von der Menschheit will! Der Ruf Gottes ist nicht die Stimme, die von der Geistesschule 77 her zu Ihnen kommt oder von der einen oder anderen kirchlichen Organisation zu Ihnen dringt. Nein, der Ruf Gottes ist eine
Strahlungsfülle, eine Liebesbemiihung des Lichtes. Darum steht auch in der Heiligen Schrift, daß Gott Licht ist. Die Gnosis ist ein Strahlungsbemühen. Auch wir sprechen von einem Strahlungsbemühen. Aber wenn wir jetzt nicht zu Ihnen sprächen, so würde dieses Strahlungsbemühen, so würde das Licht dennoch in bezug auf Sie eine Tatsache sein. Der Ruf Gottes ist also ein Lichtbemühen, ein Strahlungsbemühen; und wir sind hier in dieser Notordnung geboren, um diesen Ruf Gottes zu verstehen und positiv darauf zu antworten oder, anders gesagt, um den Pfad der Befreiung der Seele zu gehen. Tun wir das nicht, gehen wir den Weg jeder dialektischen Erscheinung, dann werden wir in der Katastrophe der Beendigung zermahlen. Wir bekommen also in jeder Daseinsperiode eine Gelegenheit, positiv auf den Ruf Gottes zu antworten. Tun wir das nicht, dann werden wir liquidiert, dann wird der Mikrokosmos entleert. Entweder wird die gesamte Menschheit oder ein Teil der Menschheit liquidiert. Auch unser Erdenfeld wird reorganisiert, um es für die neue Möglichkeit zur Befreiung bereitzumachen. Die Strahlungsgesetze wirken wohl für uns alle und mit uns allen, aber, ohne Umschweife gesagt, sie kennen keinen Pardon. Hinsichtlich ihrer Wirkung gibt es nichts zu verhandeln und auszugleichen. Wir haben die Wahl, positiv zu reagieren oder nicht. Reagieren wir nicht, nun, dann ist die Liebe Gottes da, um unserem Mikrokosmos immer wieder aufs neue eine andere Gelegenheit zu schenken, damit einmal eine Persönlichkeit im Mikrokosmos erscheint, die positiv 78 reagiert. So lange wird der Ruf Gottes in dieser Notordnung erklingen. Wir müssen aber verschiedene anomale Situationen in der Dialektik berücksichtigen, denn die Notordnung bleibt nicht rein, wie sie im Anfang beabsichtigt war, nein, eine Notordnung ist in einem bestimmten Moment mit zahllosen Unreinheiten belastet. Auf eine dieser greulichen Unreinheiten, die sich als große Irreführung äußert, haben wir Sie im Schatten der kommenden Ereignisse bereits hinweisen dürfen. Es ist die Anomalität des im Jenseits existierenden Teiles der Menschheit. Diese Anomalität besteht darin, daß man sich auf Kosten des im Diesseits lebenden Teiles der Menschheit instand zu halten versucht und aus Selbstbehauptung stets aufs neue gezwungen ist, aus jeder, auch der dramatischsten Situation, Vorteile zu ziehen. Das wird im Schatten der kommenden Ereignisse besprochen. Wenden wir uns nun der Situation der Katastrophe zu, der Situation der Beendigung, der Situation der teilweisen Liquidation unseres heutigen menschlichen Lebens. Wir sagten soeben, daß die Chronologie der Großen Pyramide deutlich das Jahr 2001 anzeigt. Die junge gnostische Bruderschaft hat also nur noch wenige Jahre Zeit, ihre Ernte in vollem Umfange einzuholen, ehe eine Veränderung der ganzen gesellschaftlichen und geologischen Situation der Erde eine lange Wartezeit für eine neue Gnosis erforderlich macht.
79
III Wie wir sahen, sind es drei Aspekte des uns beschäftigenden Themas, die wir ernstlich berücksichtigen müssen. Erstens, daß wir uns in dieser Welt der Dialektik, das ist unsere Notordnung, aufhalten, um den Weg zurück ins verlorene Vaterland zu finden. Das Zurückfinden wird nicht dem Experimentieren des Menschen überlassen, nein, da sind Strahlungen, ausgehend vom Logos, die uns prozeßmäßig einen langen, sehr langen Weg von Erfahrungen gehen lassen und uns mit vielen Kräften und Möglichkeiten in Verbindung bringen. Reagieren wir darauf nun positiv, geben wir uns diesen Kräften ganz und gar gefangen, dann entwickelt sich in unserem Mikrokosmos eine neue Geburt, eine Transfiguration. Dann entfaltet sich in unserem Mikrokosmos der Seelenmensch, das ist der Ewigkeitsmensch, der Mensch, der den Weg zurück ins Vaterhaus gehen kann. Reagieren wir negativ, indem wir den Pfad, der uns gezeigt wird, nicht gehen, dann werden dieselben Strahlungskräfte stets wieder aufs neue unseren Mikrokosmos durch den Tod von der nichtreagierenden Persönlichkeit befreien. Unsere Persönlichkeitswelt, unsere kleine Welt, wird immer aufs neue vernichtet, so daß wir uns nirgends anklammern können. Darum ist unsere Notordnung dialektisch. Das heißt, alles was ist, ist verurteilt, zu vergehen, es kann nicht festgehalten werden, es verschwindet manchmal, während wir darauf starren. Alles kommt und alles geht, um stets wieder aufs neue zurückzukehren. Diese Notordnung, diese dialektische Natur, ist ihrer funda80 mentalen Veränderlichkeit wegen niemals statisch zu machen. Immer wieder kommt in einen Mikrokosmos eine neue Persönlichkeit, die stets einen neuen Zustand der Welt antrifft, und immer wieder empfängt der Mikrokosmos dadurch eine neue Chance, das verlorene Vaterland zu finden. Das geht so fort, Leben auf Leben und Tod auf Tod, bis durch ein anderes Strahlungsgesetz am Ende eines kosmischen Tages das gesamte Leben auf Erden vernichtet wird und eine lange kosmische Nacht eintritt. In dieser kosmischen Nacht wird das Bild der Erde total verändert, worauf dann wieder ein neuer Offenbarungstag folgt. In dieser Phase beginnt unter veränderten Umständen der Prozeß aufs neue, in der Hoffnung, daß die zurückgebliebene Menschheit dann wohl reagieren wird; und die Abgesandten der Gnosis steigen wieder herab zur Menschheit, um ihr den Pfad, den einen Pfad der Befreiung, aufs neue zu zeigen. Es gibt verschiedene Arten von kosmischen Nächten und damit übereinstimmend auch verschiedene Arten von Offenbarungstagen. Man
kann kleine und große Offenbarungstage unterscheiden, kleine Entwicklungen, die allein auf die Erde Bezug haben und größere, die zum Beispiel in das gesamte Sonnensystem Veränderungen und Entwicklungen bringen. Noch größere Entwicklungen beziehen sich auf das Tierkreissystem und noch umfangreichere auf das ganze Milchstraßensystem und so fort. Sie haben.vielleicht wohl einmal etwas von einem Sternenjahr gehört oder gelesen, von einem esoterischen Sternenjahr wohlverstanden. Solch ein Sternen81 jähr dauert ungefähr 25.200 Jahre. Jedes Sternenjahr ist wieder in zwölf Teile von 2100 Jahren zu unterteilen; und diese 2100 Jahre wieder werden durch die Gnosis in drei Zeitspannen von je 700 Jahren aufgegliedert. In jeder dieser Zeitspannen tritt im Leben der Menschheit eine bedeutungsvolle Änderung ein. Eine jede dieser Perioden von 2100 Jahren endet mit einer größeren Veränderung und manchmal in einem allgemeinen Untergangsgeschehen. Solch ein Untergangsgeschehen umfaßt das allgemeinmenschliche Geschick in allen seinen Aspekten, die gesamte Menschheit und auch die Erde, oder ganze Teile der Erde. Kontinente können verschwinden, neue Kontinente steigen herauf; und so vollziehen sich periodisch verschiedene geologische Veränderungen. In Zusammenhang hiermit wird Ihnen vielleicht bekannt sein, daß im Stillen Ozean ein neuer Kontinent im Entstehen begriffen ist. Der Beginn der christlichen Zeitrechnung stimmt ungefähr mit dem Anfang solch einer Periode von 2100 Jahren überein. Es ist also deutlich, daß wir in die Zeit des Endes eingetreten sind. Darum ist es begreiflich, daß sich im restlichen Teil dieser Periode verschiedene Untergangssituationen, verschiedene Möglichkeiten des Untergangs abzuzeichnen beginnen. Nach der Chronologie der Großen Pyramide, genau gesagt seit dem 20. August des Jahres 1953, befindet sich die Menschheit in der Periode des Untergangs dieser Zeitspanne von 2100 Jahren, in der wir nun leben. Seit diesem 20. August des Jahres 1953 muß sich entweder der Aufstieg zur Befreiung beweisen, oder der Untergang nimmt seinen Anfang. Wir wissen, 82 daß dieser Aufstieg sich in der jungen gnostischen Bruderschaft zu zeigen beginnt, der Untergang jedoch prozeßmäßig in der Welt. Wie wir schon darlegten, spricht die Chronologie der Großen Pyramide von Strahlungen mit einer Umlaufzeit von ungefähr 6300 Jahren, die in drei Perioden von je 2100 Jahren unterteilt sind. Nach drei dieser Perioden von 2100, nach 6300 Jahren also, entwickelt sich stets eine Katastrophe, größer und von eingreifenderer Art als nach einer Zwischenperiode von 2100 Jahren. Da wir uns nun am Ende einer solchen Zeitspanne von 6300 Jahren befinden, ist es klar ersichtlich, was die Welt und die Menschheit zu erwarten haben. Der interessierte Leser beachte aber die Tatsache, daß diese durch die
Strahlungen hervorgerufene tiefe Krise, vor der wir nun stehen, in ganz besonderer Hinsicht auch für die Gnosis gilt; und auch dann in ganz besonderem Maße, wenn wir dieser neuen Entwicklung positiv gegenüber stehen. Der gnostische Sieg wird daher auch in den kommenden Jahren größer und mächtiger werden und sein, als dies in den hinter uns liegenden 6000 Jahren jemals der Fall gewesen ist. Nun wollen wir noch kurz auf den schon besprochenen dritten Aspekt hinweisen, nämlich auf die Abnormität unserer Notordnung, auf den sich widerrechtlich im Jenseits befindenden Teil der Menschheit, auf jene, die das Große Spiel inszenieren werden. Diese Entitäten haben nicht positiv und auch nicht negativ reagiert. Sie haben in Eigenwilligkeit, in Dummheit, einen eigenen Weg gewählt. Sie haben sich im Jenseits selbst ihren Surrogat-Himmel konstruiert und sie werden sich bald in doppelter Hinsicht geschlagen sehen. 83 Sie werden bald das Große Spiel in Szene setzen, in der Illusion, für sich zu retten, was zu retten ist. Stellen Sie sich nun einmal vor, daß Sie schon ein ganzes Sternenjahr von 25.200 Jahren gelebt hätten; daß Sie also nicht dreißig, vierzig, fünfzig oder sechzig Jahre, alt wären, sondern daß Sie 25.200 Jahre in dieser Existenz gelebt hätten. Dann hätten Sie also viele große und kleine kosmische Nächte und Offenbarungstage mit der Menschheit durchlebt. Sechsunddreißig kleine Umwälzungen, zwölf mittelgroße Umwälzungen von je 2100 Jahren und vier große Umwälzungen von je 6300 Jahren würden Sie dann durchwacht und durchkämpft haben. Sie würden in dem Falle eine ganze Menge Erfahrung besitzen. Bezüglich der Wirkungen und Folgen der Strahlungsgesetze, die im Universum auftreten und der Strahlungskräfte, denen Welt und Menschheit sowohl in positivem als auch in negativem Sinne unterworfen sind, hätten Sie eine ungeheure Kenntnis erworben. Sie würden demnach die Bahnen dieser Strahlungen kennen; Sie würden alle ihre Wirkungen feststellen können. Sie würden sehr viel von diesen Kräften, die im Universum auftreten, wissen, zumindest soviel, daß es Ihnen sehr leicht fallen würde, die Analyse einer folgenden Zeitspanne von 2100 Jahren zu geben. Wenn Sie, in all diesen Epochen, getrieben durch die Strahlungskräfte des Logos, gelebt hätten, könnten Sie nach vielen, vielen Zeitspannen sehr leicht feststellen, wann die neuen Zeitepochen anfangen. Sie wüßten im voraus, was Ihnen bevorsteht. Sie könnten es genau so voraussehen, wie Sie, beispielsweise im Hinblick auf Ihre wirtschaftliche Lage usf. im alltäglichen Leben die 84 Dinge voraussehen können, die Sie morgen oder übermorgen zu erwarten haben. Nach soviel Erfahrung wären Sie ohne Spekulation, ohne negative Prophezeiungen und Weissagungen in der Lage, zum Beispiel ein
Monument wie die Pyramide von Gizeh zu bauen. Die Erbauer der Pyramide dort am Nil waren solche Menschen mit einem Ewigkeitsbewußtsein. Sie haben das steinerne Monument gebaut und darin die Analyse einer kommenden Zeitspanne von 6300 Jahren niedergelegt. Durch Veränderungen in den Gesteinsarten, durch die Einrichtung und durch Abweichungen in Höhe, Länge und Breite bestimmter Gänge und Säle haben sie darin eine ganze Chronologie niedergelegt. Sie haben alle Geschehnisse für eine Zeit von 6300 Jahren, mit den Daten, in der Großen Pyramide festgelegt, ohne daß dabei auch nur die geringste Spekulation im Spiel war, denn sie haben in dieser Absicht anhand einer Erforschung von Millionen Jahren auf einer absolut wissenschaftlichen Basis das Monument erbaut. Stellen Sie sich vor — wir nehmen noch einmal dasselbe Beispiel —, Sie hätten solange gelebt und soviel Kenntnis und Erfahrung in Ihrem Wesen gesammelt, dann würden Sie, wenn Sie schon kein Monument erbauen, so doch wohl eine Geschichte schreiben können; in dieser Form würden Sie alle Geschehnisse, die in einer folgenden Epoche sich ereignen, festlegen können. Sie könnten diese Zeitanalyse in eine bestimmte Form kleiden, vielleicht in die Form einer romantischen Erzählung und diese Erzählung dann der Menschheit oder einem Teil der Menschheit schenken, übermitteln. Das würde dann eine sehr erhabene Er85 zählung sein, nicht geschehen und doch geschehen, in vielen, vielen früheren Perioden, und sich in vielen neuen Perioden aufs neue ereignend. Das in der Erzählung übermittelte Geschehen würde einerseits reine Dichtung sein und doch vollkommene Wahrheit enthalten; denn es wäre eine positive Analyse der Strahlungswissenschaft, deren Ergebnisse über Millionen Jahre hin kontrolliert werden konnten. Alle Menschen könnten ganz und gar und durchaus mit Recht dieser Analyse vertrauen, sie könnten die Wahrheit dieser Erzählung voll und ganz annehmen, denn die Wahrheit wird sich immer wieder aufs neue absolut beweisen. Die heiligen Überlieferungen sind immer auf solche Weise entstanden. So wie wir als Menschheit in der Pyramide von Gizeh eine Analyse der universellen Strahlungswissenschaft in Stein besitzen, so besitzen wir in der Heiligen Schrift dieselben Botschaften, dieselbe Reihe von Mitteilungen. Zu allen Zeiten hat es die heiligen Erzählungen gegeben und zu allen Zeiten, solange die dialektische Welt noch bestehen wird, wird es sie für alle Rassen und alle Völker geben-, Erzählungen, die anhand der Strahlungswissenschaft eine Analyse vergangener und zukünftiger Geschehnisse sind. Und die Erzählungen aller Rassen, aller Völker und aller Zeiten werden jmmer miteinander übereinstimmen. Man kann die zentrale Persönlichkeit einer Zeitepoche mit Jesus Christus, Krishna, Buddha oder mit einem anderen Namen der ganz Großen benennen, jedoch im wesentlichen geht es immer um dieselbe
Analyse der universellen Strahlungswissenschaft. Man 86 kann die diesbezügliche Wahrheit wohl in mancherlei Form kleiden, sie wird aber allzeit als Wahrheit erkennbar werden. All die Erzählungen aller Rassen, aller Völker und aller Zeiten werden im wesentlichen stets miteinander übereinstimmen, weil sie der Menschheit durch befreite, vollkommen erlöste Entitäten geschenkt werden. Es sind Entitäten, die beauftragt sind, der übrigen, noch nicht befreiten Menschheit zu helfen. Diese Entitäten kennen natürlich die universelle Strahlungswissenschaft und daraus schöpfend beginnen sie am Anfang einer neuen Periode damit, zu den noch nicht erlösten Menschen darüber zu sprechen, wie es gehen wird und wie es gehen muß; und wie man reagieren muß, um auch befreit zu werden und ein Seelenmensch zu sein. Wer nun die Aufklärungen und die Ratschläge der Großen vergißt, kann immer wieder aufs neue auf die in der Erzählung verborgenen Strahlungsanalysen zurückgreifen. Darum ist zum Beispiel die Bibel für uns alle ein solch großer Schatz. Darum haben wir unsere Bibel empfangen. Und Sie wissen es, die Rosenkreuzer sagen von der Bibel: “Selig ist, der sie besitzt, selig ist, der sie liest, selig ist, der sie begreift, am seligsten aber ist derjenige, der sie begreift und befolgt." Das Wort ist deutlich und klar. Sie können auch begreifen, warum manche Völker und Rassen in bezug auf eine bestimmte heilige Schrift sagen: “Das ist die Geschichte unserer Rasse, unseres Volkes, unserer religiösen Entwicklung, unserer Kirche." In gewissem Sinne ist das wohl wahr, weil in allen heiligen Schriften die Geschichte der ganzen Menschheit, in ihrem Aufstieg und in ihrem Unter87 gang, enthalten ist. Doch wenn man so sagt: “Dies ist die Geschichte unserer Rasse", so ist das oftmals der Anlaß zu großen Irrtümern; und es führt zu einer sehr großen Verwirrung, sobald man zum Beispiel die Heilige Schrift in engerem Sinn streng nationalistisch auffaßt. Denken Sie nur einmal an die jüdischen Völker, die sagen: “Wir, wir sind Gottes Volk!" Oder an die christlichen Kirchen, deren Gläubige unter Anführung ihrer Priesterschaften sagen: “Wir sind die Auserkorenen." Denken Sie einmal an die Mohammedaner mit ihrem Fanatismus, an die Hindus, an die Anhänger des Konfuzius, an die Bekenner der Shinto-Religion usf. Daraus sieht man, daß all diese Millionen von den wahren Absichten der auch ihnen geschenkten heiligen Schriften nichts mehr wissen oder begreifen. Darum können diese Menschen, wenn nicht stark eingegriffen wird und ihre Einstellung sich nicht gründlich wandelt, dem positiven Weg nicht mehr folgen, so gut gemeint ihre Bemühungen vielleicht auch sein mögen. Außerdem sind viele Analysen der universellen Strahlungswissenschaft, die uns in der Form von Erzählungen geschenkt wurden, durch die abnormen Entitäten der Spiegelsphäre entstellt worden. Dasselbe gilt für die Pyramide von Gizeh, die ebenfalls stark beschädigt ist.
Die abnormen Entitäten der Spiegelsphäre haben die Gruppen der Sucher, die sich im Laufe 'der Zeiten gebildet haben, auf jede nur mögliche Weise auf Irrwege geführt; und sie gebrauchen diese Analysen in Form von Erzählungen für ihre eigenen Ziele. Wird nicht auch die Heilige Schrift bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit mißbraucht oder dazu ver88 wandt, perfide dialektische Ziele zu erstreben und sie verwirklichen zu helfen?
IV Wenden wir uns nun der Heiligen Schrift zu, die uns hier im Westen am meisten zu sagen hat, der Bibel. Wir finden in diesem Buch hauptsächlich einige Analysen der universellen Strahlungswissenschaft, wie wir diese zuvor besprachen, in Form von Erzählungen. Einesteils haben diese Analysen Bezug auf die Vergangenheit, andernteils auf zukünftiges Geschehen. Wie Sie wissen, sagt das jüdische Volk vom Alten Testament: “Dies ist nun unsere nationale Geschichte. Es ist die Geschichte des Werdens und der Entwicklung unserer Nation. Von Abraham her bis zu diesem Augenblick ist alles unsere nationale Geschichte." “Ferner kann man aus dem Alten Testament ersehen", so sagt das jüdische Volk, “welch eine große, gewaltige Zukunft, eine Zukunft von internationaler Bedeutung uns, der jüdischen Nation, vorbehalten ist. Wir sind Gottes Volk! Wir können zur bestimmten Zeit unter der Führung unseres Messias die ganze Welt beherrschen!" Das gesamte jüdische Volk lebt, bewußt oder unterbewußt, aus diesem imperialistischen Traum: die Welt wird eine einzige, große Theokratie unter der Leitung Gottes sein, das heißt des jüdischen Gottes, des Gottes des Alten Testamentes. Mit dergleichen Gedanken stehen die Juden in der Welt nicht allein. Denken Sie zum Beispiel nur an den großislamitischen Gedanken. Nach mohammedani89 scher Anschauung wird auch dort eine mächtige Weltherrschaft erstrebt, die islamitische Theokratie, unter Leitung des Propheten Mohammed. Weiterhin wissen Sie, daß es auch im Abendlande solche Bestrebungen gibt. Sie gehen von der römischkatholischen Kirche aus. Die römisch-katholischen Bestrebungen in dieser Hinsicht sind mehr als bekannt. Ein großer Teil der Christenheit steht der jüdischen Idee sehr nahe. Man ist großenteils damit einverstanden, man macht selbst Propaganda dafür, wenn dabei auch gegenüber der jüdischen Anschauungsweise einige Änderungen vorgenommen werden. So sagen die Christen: “Ach, den
Messias erwarten wir nicht mehr, er ist schon gekommen. Erschien Christus nicht beim Beginn unserer Zeitrechnung, vor nunmehr 2000 Jahren? Nein, der Christus wird wiederkommen, er wird das Volk des alten Bundes, die jüdische Nation, wieder an seinen Platz stellen, und das alte Volk wird dann unseren Christus annehmen und sich zu Ihm bekennen. So wird Gott seine Theokratie mit uns und den Juden gemeinsam gründen, denn im Neuen Testament werden die Juden und die Christen zu einer Gemeinde zusammengefügt." Alle, die dies nicht annehmen, alle, die dies nicht glauben wollen, sind Außenseiter, Heiden. Die Juden mit ihrer Messias-Erwartung und die erwähnten Christen mit ihrer Wiederkunfts-Erwartung blicken also voll gespannter Aufmerksamkeit nach dem Lande Kanaan. Dort am östlichen Ufer des Mittelmeeres wird etwas Gewaltiges geschehen. Die Juden sagen: “Das Israel der Zukunft hat bereits begonnen." Die Christen, die auf die Wiederkunft Christi warten, behaupten: “Soweit ist es noch 90 nicht, es muß noch kommen. Nach dem großen Kampf bei Harmagedon wird Gott die Führung seines Volkes übernehmen." Vielleicht sind Ihnen auch in den verschiedenen Ländern allerlei Bewegungen bekannt, die augenblicklich große Propaganda machen und sagen: “Das Ende der Welt ist gekommen, macht euch bereit!" Wir denken hier beispielsweise an die uns allen wohlbekannten Zeugen Jehovas, an verschiedene groß angelegte Evangelisations-Bewegungen, zum Beispiel die von Billy Graham. Sie haben vielleicht auch wohl etwas von der sogenannten Britisch-Israel-Bewegung gehört, obwohl diese auf dem europäischen Festland weniger bekannt ist. Alle diese Gruppen verweisen nun, mit mehr oder weniger Erfolg, auf Geschehnisse in der Welt, die irgendwie mit den Büchern der Bibel im Zusammenhang stehen und darin besprochen werden. Nach allem, was wir im vorstehenden besprachen, werden Sie vielleicht begreifen, wie das zu erklären ist. In der Bibel sind Strahlungsanalysen des sich stets wiederholenden Menschheitganges aufgezeichnet; diese Strahlungsanalysen sind in Erzählungen verborgen. Darum können Sie bei jedem größeren Ereignis in der Entwicklung auf Erden stets eine damit fibereinstimmende Andeutung in den Heiligen Schriften der verschiedenen Völker finden. Wir wollen noch etwas näher auf dieses Thema eingehen, vor allem deshalb, weil auch die Erforscher der Pyramide ihre Entdeckungen, ihre chronologischen Resultate, immer wieder mit sogenannten biblischen Weissagungen vergleichen. Besinnen wir uns dann zuerst einmal auf die Herkunft 91 des jüdischen Volkes. Das jüdische Volk, so heißt es in der Universellen Lehre, ist ein Teil der alten semitischen Rasse, einer der aus Atlantis
überkommenen Rassen. Diese alte semitische Rasse war in zwölf Stämme aufgegliedert, und diese zwölf Stämme verteilten sich auf zwei Königreiche: das Königreich Israel, das zehn Stämme der alten semitischen Rasse umfaßte, und das Königreich Juda, das aus zwei Stämmen dieser alten Rasse bestand. Beide Königreiche, das Königreich Juda und das Königreich Israel, erlebten im Laufe der Jahrtausende große Katastrophen und oftmals auch Deportationen. Viele dieser Heimsuchungen werden denn auch im Alten Testament beschrieben. In einem bestimmten Moment war in der Geschichte das Königreich Israel ganz verschwunden. Die Bevölkerung dieses Landes war deportiert; wo die Menschen geblieben waren, wußte niemand mehr. Vor ihrem völligen Verschwinden waren sie schon öfter deportiert worden; sie waren jedoch stets wieder in ihre alte Heimat zurückgekehrt. Von einem bestimmten Zeitpunkt an aber waren sie nicht mehr festzustellen und blieben sie auch verschwunden. Nur die zwei Stämme des Königreiches Juda kehrten anfänglich in die alte Heimat zurück. So ungefähr bei Beginn unserer Zeitrechnung jedoch wurde das Königreich Juda durch die Römer besiegt und die Judäer, die alte Bevölkerung des Königreichs Juda, zerstreuten sich über die ganze Welt. Es sind ihre Nachkommen, die heute als Juden bekannt sind. Die Judäer haben ihre alten semitischen Rasseneigenschaften am besten bewahrt. Aber jene zehn angeblich verschwundenen Stämme 92 von Israel gehörten doch auch zu dieser alten semitischen Rasse! Sie hatten dieselbe Berufung und Bestimmung wie die Judäer, wie jene also, die zu den zwei Stämmen des Königreiches Juda gehörten! Bei einer Nachforschung nach dem Aufenthaltsort dieser zehn verschwundenen Stämme ergibt sich als das Wahrscheinlichste, daß sie durch Völkerwanderung in nordwestliche Richtung geführt wurden. Wenn Sie sich die Landkarte der Umgebung des Mittelmeeres vorstellen und an Kleinasien denken, wo das Königreich Israel sich befand, dann sehen Sie, daß die zehn verschwundenen Stämme, die durch die syrischen Landstriche in nordwestliche Richtung hinweggeführt wurden, sich auf diese Weise in der Richtung nach Westeuropa ausbreiteten. Daraus kann man schließen, daß wir mit vielen anderen Völkern Europas die Nachkommen der angeblich verschwundenen zehn Stämme sind. In den Namen mancher Länder kommt der alte Stammesname auch noch vor, denken Sie zum Beispiel an Dänemark: Dan-mark. Sie finden darin den Namen des Stammes Dan. So gibt es noch mehr Andeutungen, worauf wir jetzt nicht eingehen werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit kann man jedoch sagen, daß die Holländer, die Deutschen, Flamen, Norweger, Schweden, Dänen, Engländer und so fort im allgemeinen Nachkommen der zehn verschwundenen Stämme Israels sind. Das gegenwärtige Israel ist daher nichts anderes als ein Ausdruck des Urdranges der semitischen
Rasse, in die Heimat der Urzeit zurückzukehren. Hier müssen Sie nun einen Augenblick verweilen, um die Situation gut zu übersehen. In jedem Volk und 93 in jeder Rasse lebt eine mehr oder weniger kräftige Idee, die Idee der Überlegenheit der eigenen Rasse. Eine Rasse steigt empor; diese Rasse teilt sich in verschiedene Völker, die Völker kommen zu Ruhm, zu Macht, zu wirtschaftlicher Ausbreitung, und in einem bestimmten Moment, wenn der Höhepunkt erreicht ist, setzt der Verfall wieder ein und führt die Entwicklungslinie wieder nach unten. Wenn sich dann in dem betreffenden Volk dieser Niedergang kräftig beweist, entwickelt sich ein tiefes Verlangen, zur alten Herrlichkeit zurückzukehren, die alte Herrlichkeit wiederzugewinnen. Dichter besingen in unzähligen mehr oder weniger begeisternden Liedern und Gedichten den alten Ruhm des Volkes. Eine ganze Literatur entsteht, die den Ruhm, die Macht, die Kraft und die Schönheit der Vergangenheit verherrlicht, und der Unterricht paßt sich dem an. Die vaterländische Geschichte wird den Kindern in der Schule mit dem Breilöffel als ein Sauerteig der alten Herrlichkeit der Rasse und des Volkes eingegeben. Auch der Gottesdienst paßt sich an. An allen möglichen Gedenktagen wird das Volk in den Kirchen zusammengerufen, um sich gemeinsam auf den Ruhm von einstmals auszurichten. So wird der Nationalismus gebildet, genährt, instand gehalten und, wenn möglich, ausgebreitet. Bei weitaus den meisten Völkern sieht man so von Zeit zu Zeit eine kräftige nationalistische Idee hervortreten. Die Rückkehr zur Vergangenheit gleicht einem Kriegsruf, der in einem bestimmten Moment Millionen Menschen ergreift. Die Masse wird damit in Bewegung gebracht. Manche Völker haben einen sehr kräftigen Rasseninstinkt. Wir brauchen nur auf die slawische 94 Rasse, die germanische Rasse, die angelsächsische Rasse und viele andere Rassen in der Welt hinzuweisen. Diesen Rasseninstinkt, der in der Rassenidee die Völker beieinander hält, kann man auch als den Rassengott bezeichnen. Was ist ein Rassengott? Wenn wir uns gemeinsam auf eine nationalistische Idee ausrichten, entwickelt sich ein kräftiges astrales Bild dieser Idee. Die astrale Welt hat sehr eigentümliche Widerspiegelungsmöglichkeiten. Wenn wir alle also fortwährend auf ein und dieselbe Idee ausgerichtet werden, sehen wir zu einem gewissen Zeitpunkt ein immer deutlicher werdendes astrales Bild entstehen, mit dem wir in Verbindung stehen, da wir es geformt haben. Dieser Rassengeist, diese Rassenidee, diese Rassenform, dieses Rassenbild wird immer mehr genährt. Zuerst ist es ein Bild “mit toten Augen", aber in einem bestimmten Moment wird das Bild lebendig, beginnt es uns zu beherrschen, gehen Kräfte von ihm aus, und es ist sogar imstande, allerlei Kräfte anzuziehen und diese über das Volk auszugießen. So entwickelt sich ein Rassengeist, ein Rassengott.
Hiervon sind unter anderem die Juden ein augenfälliges Beispiel, obwohl auch andere Beispiele zu Hunderten zu finden sind. Bei den Juden wurde der Rassengott seit Tausenden von Jahren genährt und auf jede mögliche Weise, auch mittels religiöser Magie, kultiviert. Wie sehr die Juden auch über die Erde verstreut sein mögen, die Rasseneigenschaften und die Rasseninstinkte bleiben bestehen. Sie werden aus dem Jenseits, aus dem astralen Feld dieser Natur, durch den Rassengott genährt und geführt. Die verstorbenen Juden werden im Jenseits aufgefangen und gefangen95 gehalten, aus welchem Lande sie auch kommen; und sie werden aus dem jenseitigen Brennpunkt als Mikrokosmos wieder in einer jüdischen Familie zur Inkarnation gedrängt. So geht es auch bei den vielen kirchlichen Organisationen in der Welt. Wenn ein Mohammedaner stirbt, dann ist es sicher, daß der betreffende Mikrokosmos, nachdem er sich dieses Mohammedaners entledigt hat, bei der Wiederbelebung von mohammedanischen Eltern einen neuen kleinen Mohammedaner empfängt. Auf diese Weise arbeiten viele SpiegelsphärenBruderschaften. Dasselbe Geschehen sehen wir hier im Westen. Wenn ein Mensch sich nicht während seines Lebens in der Stoffsphäre absolut und fundamental von den magisch-kirchlichen Hierarchien befreit hat, wird er bestimmt aufs neue gefangen. In der Sterbestunde sieht er dann eine mächtige Kathedrale, phantastisch in Farbe und Formschönheit. Prächtige marmorne Stufen führen empor, und über diese Stufen schreiten die Gläubigen. Ein machtvolles Orgelspiel dringt aus den geöffneten Türen, und der Sterbende, der diese überwältigende Szene erblickt, geht voller Verlangen in die Kathedrale hinein. Dann ist er gefangen! Es ist somit schon äußerst schwierig, und das wollen wir nun sagen, von dem Griff solch eines mächtigen, kultivierten Rassengottes oder Gruppengeistes frei zu werden. Der Nationalismus steht damit eng im Zusammenhang. Sie wissen, daß solch eine starke nationale Tendenz durch fast alle Länder geht, vor allem bei jenen Rassen und Völkern, die schon Jahrhunderte unter einem fremden Joch gelebt haben. Bei ihnen ist 96 augenblicklich diese Tendenz stärker als je zuvor. Denken Sie zum Beispiel an die Vereinigten Staaten von Nordamerika, die sich gegenwärtig tatsächlich die Leitung der ganzen Welt zuerkennen. Denken sie an die arabischen Länder, an die afrikanischen Völker, die dabei sind, sich zu befreien und das Joch abzuschütteln. Denken Sie auch an die asiatischen Völker wie die von China, Indo-China und Indonesien. In all diesen Ländern und Völkern ist die gesamte Masse in Bewegung gekommen. Dadurch sind nun viele Konflikte entbrannt, mit Ausnahme, wenigstens bis zu diesem Zeitpunkt, von Südamerika, denn dort sind die ausbrechenden Konflikte noch immer nach innen und nicht nach außen gerichtet, weil die
dort wohnenden Völker ihr Gleichgewicht noch nicht gefunden haben. Außerdem ist es so, und Sie werden es in Kürze feststellen, daß von Südamerika aus das Große Spiel inszeniert werden wird. So kann man sagen, daß die ganze Welt, und in dieser Welt alle Völker, mehr denn je und kräftiger denn je durch den nationalistischen Rausch gefangen sind und sich dementsprechend im Aufmarsch befinden. In diesem Aufmarsch sind, wie wir wohl begreifen werden, die Länder und Völker Europas diejenigen, die die Zeche zu bezahlen haben werden. Das so stolze britische Imperium hat in den letzten Jahren große Teile seines Besitzstandes eingebüßt. Frankreich hat sein Kolonialreich bereits verloren. Holland verlor Indonesien. Deutschland ist in zwei Teile geteilt. So könnte man fortfahren. So lebt nun in all diesen Ländern, genau wie bei den Juden, immer kräftiger werdend das Verlangen, zur früheren Herrlichkeit zu97 rückzukehren. Da aber solch eine Rückkehr allzeit auf Kosten anderer geschehen muß, während die anderen durch ihre Rassengötter und ihre Rassengeister ebenfalls zur Rückkehr und gleichzeitig weitergetrieben werden, so müssen wir einsehen, daß ein ungeheurer, unvermeidlicher Konflikt nicht nur kommen muß, sondern schon gekommen ist. Wir befinden uns bereits mitten darin, vor allem seit dem 20. August 1953. Mit stets wachsender Intensität ist der dritte Weltkrieg schon ausgebrochen. Wir befinden uns gegenwärtig mitten im dritten Weltkrieg. Alle Völker und Rassen müssen angesichts ihrer wirklichen oder vermeintlichen Rechte und Pflichten oder überstiegenen Ansprüche zwangsläufig mit anderen Völkern und Rassen in Konflikt geraten. Wo ist da ein Anfang und ein Ende? Denken Sie an die Idee der Vorherrschaft der Juden und ihrer Religion. Denken Sie an den europäischen Wahn der Überlegenheit der weißen Rasse. Schon jetzt hören wir immer lauter die Losung: “Länder Europas, vereinigt euch!" Ein europäischer Nationalismus entfaltet sich. Für Europa entwickelt sich in absehbarer Zeit eine enorme Gefahr, denn aus dem Osten und aus dem Süden droht ein über Jahrhunderte hinweg gezüchteter blinder Haß sich über Europa zu ergießen. Das Abendland ist in große Gefahr gekommen. Der Tod des Abendlandes steht bevor. Wenn Sie mit offenen Augen um sich schauen, wenn Sie gut achtgeben und hören können, dann wissen Sie mit uns, daß dieser große Weltbrand bereits entflammt ist. Im Augenblick ist es noch so, daß viele Gruppen ihren Kampf für sich allein führen. Woran es 98 noch mangelt, ist die Organisation, die Organisation des Zusammenschlusses, die Bildung einer großen Interessengemeinschaft also. Wir sehen aber, daß man damit inzwischen eifrig beschäftigt ist. Denken Sie in diesem Zusammenhang nur an die Interessengemeinschaft der arabischen
Länder unter Führung Ägyptens. Wenn diese Interessengemeinschaften richtig gebildet und gut fundiert sind, werden sie die ganze Welt in Flammen setzen. Schließlich ist dann ein Schlachtfeld vonnöten, ein Ort in der Welt, wo die Wut, die konzentrierten Kräfte sich austoben können. Wir haben uns zu fragen, wo das Schlachtfeld sein wird, auf welchem der große Kampf der Rassen und Völker ausgetragen werden wird. Das Schlachtfeld wird in der Heiligen Schrift Harmagedon genannt. Es wird begreiflich sein, daß von der Welt nichts übrigbleiben wird, wenn in diesem Kampf, der schon begonnen hat, die modernen Vernichtungswaffen eingesetzt werden. Nun fragen wir Sie: Was ist denn nun die Ursache all dessen? Denken Sie einmal im Lichte dessen, was wir bis jetzt besprachen, gut darüber nach. Was ist die Ursache? Schlechtigkeit? Keine Rede davon. Verbrecherische Gesinnung? Keine Rede davon. Einzig und allein Unwissenheit! Einzig und allein Täuschung! Lediglich das Fehlen der einzig wahren menschlichen Erziehung! Es ist durchaus keine Schlechtigkeit! In jedem Menschen, der in einem Notordnungskörper zur Welt kommt, liegt ein Drang, ein Urdrang, das Ziel seines Daseins zu erreichen. Wenn Sie nun 99 aber nicht mehr wissen, was das Ziel ist? Wenn Sie in bezug auf das Ziel nicht im mindesten aufgeklärt sind? Und wenn doch dieser Urdrang in Ihnen lebt? Dann kommen Sie doch zu den unmöglichsten Dingen! Die nationalistische Idee in so vielen Völkern und Rassen ist im tiefsten Wesen nichts anderes als eine Reaktion auf den Urdrang in jedem Menschen, den Urdrang des Erreichenwollens. Jedoch, was müssen Sie kraft Ihres Notordnungszustandes erreichen? Warum sind Sie hier auf dieser Welt? Um zum ursprünglichen Vaterlande zurückzugehen! Um als Seelenmensch in das verlorene Gottesreich zurückzukehren. Dazu sind Sie berufen. Wenn Sie das jedoch nicht wissen, dann toben sich in Ihnen die Spannungen auf alle mögliche Weise aus. Es kann aber dabei tatsächlich von Schlechtigkeit oder verbrecherischen Absichten keine Rede sein. Wirkliche Verbrecher, wirklich Schlechte, gibt es in dieser Welt nur wenige und von diesen Menschen kann man dann noch mit tiefstem Mitleid sagen, daß sie krank, sehr krank sind. Wenn Sie mit den Menschen aller Völker und Rassen sprechen, dann sprechen sie alle von ihrem Recht, von ihrem Recht, als freie Nation zu leben. Wer sollte ihnen dieses Recht bestreiten? Warum muß das eine Land durch das andere Land geknechtet werden? Jedes Volk hat doch ein Recht auf Freiheit! Es ist doch eine gerechtfertigte Forderung, seinem eigenen
Zustand entsprechend leben zu können. Diese Menschen der verschiedenen Rassen und Völker verweisen 100 dabei noch auf ihre Geschichte und, achten Sie darauf, auch auf ihre Religion! Die gesamte Priesterschaft steht im Dienste des Rassengottes! Und dabei wird dann die Anomalität sichtbar; denn ein Rassengott und ein Rassengeist sind, wie wir soeben sagten, nichts anderes als eine zusammengefaßte Kraft im Jenseits. Lassen Sie sich niemals durch einen nationalistischen Rausch fangen! Betrachten Sie, als ein gerufenes Kind Gottes, alle Dinge in der Welt objektiv und lassen Sie sich niemals zum Menschenhaß verleiten! Haben Sie alle Menschen lieb!
V Die in der Entwicklung der Sternzeiten gegenwärtig ablaufende Periode von ungefähr 6300 Jahren, in der wir nun leben und die sich jetzt ihrem Ende nähert, begann mit einer großen, prachtvollen Kultur in den Ländern um Kleinasien. Nun ist es so, daß eine Kulturperiode dort endigen wird, wo sie begann. Wir hören und lesen aus der vorchristlichen Zeit unserer Lebensperiode von gewaltigen Reichen und Mächten in Ägypten, in Persien, in Syrien, in Mesopotamien und so fort. In all den Berichten hören und lesen wir vom Eindringen der alten semitischen Rasse in diese Länder. Wir vernehmen von den Eroberungen dieser alten semitischen Rasse, von ihren Kriegen und ihrer Inbesitznahme dessen, was anderen gehörte. Wir hören auch von dem Fall Jerusalems beim Beginn unserer Zeitrechnung und von der Vertreibung der Judäer durch die römischen Legionen, durch ein neues Weltreich, das inzwischen nördlich des Mittel101 meeres emporgestiegen war. Im Verlauf dieses Kampfes um Jerusalem verloren rund eine Million Judäer ihr Leben. Wir hören und lesen von großen maurischen Reichen südlich des Mittelmeeres. So verbreitete sich — und wir deuten dies nur kurz an, ohne genauer darauf einzugehen — rings um das alte Seebecken des Mittelmeeres eine gewaltige, großartige Kultur. Es war eine Kultur, an die die unsrige nicht im entferntesten heranreichen kann. Ihr Bereich erstreckte sich von Ägypten über Kleinasien zum Balkan, wo die großen byzantinischen Reiche entstanden, und umfaßte weiterhin die Kulturen der Griechen und der römischen Reiche. Ferner entfaltete sich Spanien in dieser Periode zum Imperium, während sich schließlich nach Süden, über Mauretanien mit seiner großen Kultur der Kreis in Ägypten schloß. Alles, was dort rings um das alte Weltmeer entstand, strahlte in dieser
Zeitspanne in alle Richtungen über die ganze Welt aus. Die großen Religionsstifter, die Abgesandten Gottes, sind von dort gekommen. Man denke zum Beispiel nur an Jesus, unseren Herrn und Apollonius von Tyana. Sie fanden ihre Heimat in den Ländern am Mittelmeer. Dort feierte in unserer Periode die Gnosis ihre Triumphe. In Nordafrika bis weit hinter das Atlasgebirge, von der anderen Seite Afrikas bis tief in das koptische Weltreich, in ganz Kleinasien, auf dem Balkan und in Südeuropa hat die Gnosis ihre vielen Erntestunden erlebt und zahlreiche Kinder Gottes zum Licht fuhren können. Ja, dort im Süden Europas, dort stehen noch die steinernen Zeugen der alten geschändeten Heiligtümer der Gnosis. Kurzum, wie Sie es auch drehen und wenden 102 mögen, in unserem Zeitraum muß man das Mittelmeer und das ganze angrenzende Gebiet als den großen Mittelpunkt bezeichnen. Es ist das Herz unserer Periode. Dort hat sie begonnen, dort findet sie ihr Ende. Alles ist im Begriff, dortbin zurückzukehren! Das Interesse aller, das Interesse der ganzen Welt, konzentriert sich augenblicklich, gleich aus welchem Grunde, sehr stark auf die Länder rings um das Mittelmeer. Im alten Römerreich liegt Rom, das Zentrum eines noch immer an Kraft zunehmenden naturreligiösen Imperiums. Da ist Spanien, das im Reigen der Völker wieder eine Rolle zu spielen versucht. Wenn Sie nach den Ländern Nordafrikas schauen, nach dem alten Mauretanien, dann sehen Sie, daß sie alle in voller Bewegung sind. Ein großer Teil dieses alten Maurengebietes hat sein Selbstbestimmungsrecht schon zurückgewonnen. Dann ist Ägypten zu nennen, das in unseren Tagen so viel von sich reden macht, das den Suezkanal an sich gebracht und seiner Oberaufsicht unterstellt hat. Die ägyptische Nation, wir wissen es, ist in vollem Aufmarsch. Alle arabischen Länder sind ebenfalls erwacht, in lodernder Energie. Auch in Persien hat sich die Nation erhoben; und die Juden, die Judäer, haben aufs neue ihren Staat gegründet. Die Griechen sind wegen Zypern in voller nationaler Bewegung, und die Türken haben durch die Initiative des bekannten Kemal Pascha in den zurückliegenden Jahren ein neues Reich gegründet. 103 Kurz, rings um das ganze Mittelmeer herrscht solch eine heftige Unruhe, daß ein jeder es sehen muß. Sehen Sie das Ganze nun einmal im kleinen Rahmen. Rings um das Mittelmeer sind alle Völker und Rassen in heftigem Aufruhr dabei, den einen oder anderen Streit zu fuhren. Um diesen Mittelpunkt sehen wir viele
interessierte Parteien gruppiert. Alle diese Parteien und Gruppen, man kann sagen, die ganze Welt, stehen in einem weiten Kreise rings um das Mittelmeer: die Völker Europas, Rußlands, Chinas, die anderen asiatischen und afrikanischen Völker und schließlich auch Amerika, das im Mittelmeer eine große Kriegsflotte einsatzbereit hält. Alle ohne Ausnahme sind, aus welchen Gründen immer, an allem, was sich am Mittelmeer abspielt, sehr interessiert. Wenn Sie diese Situation nun gut vor sich sehen, haben Sie ein Bild von Harmagedon, dem großen Kriegsschauplatz, wo in diesem Moment alle Völker der Erde versammelt sind. Begreifen Sie gut die buchstäbliche Bedeutung dieser bildlichen Sprache! Aller Augen, die Augen der gesamten Welt sind auf das Mittelmeer gerichtet, auf den Kriegsschauplatz, wo der große Kampf aller mit allen und gegen alle ausgekämpft werden wird, und wo dieser Kampf, wie Sie wissen, inzwischen begonnen hat. Wo eine Periode begonnen hat, da wird sie enden. Nun verstehen Sie vielleicht besser als zuvor die Bedeutung der Analysen der Strahlungswissenschaft in erzählender Form. Sie entsprechen solch einem periodischen Umlauf von 6300 Jahren. Was war damals das große, das herrliche Ziel dieser 104 gewaltigen Entwicklung und Kultur, die rings um das ehemalige Weltmeer aufblühte, um das Weltmeer, das jetzt aufs neue zum Weltmeer geworden ist? Was war das großartige Ziel dieser Kultur, in der so viele göttliche Abgesandte ihre Aufgabe erfüllten? Das Ziel war, die Menschen auf das Gelobte Land der lebendigen Seelen hinzuweisen und sie dortbin zu fuhren. Darum geht es in der Heiligen Schrift, es geht um das Volk Gottes! Zu diesem Volke gehört ein jeder, der ein Rosenherz besitzt. Es geht darum, das Volk Gottes aus dem Diensthaus herauszuführen und in das wahre Gelobte Land zu geleiten. Dieses Gelobte Land, das herrliche Seelenreich, wird jedes Gotteskind als Erbe besitzen, es wird ein unverlierbares Eigentum aller sein. Die Gnosis lehrt dies, die Gnosis zeigt dies, die Gnosis beweist es, die Gnosis hat diese Wahrheit für uns alle bewahrt. Die Gnosis hat in unserer Periode von 6300 Jahren begonnen, diese Wahrheit aufs neue zu verkündigen, sie zu beweisen und sie in der Zeit zu befestigen; und sie ist am Ende dieser Periode aufs neue Partei in dem großen Geschehen, das mit dem Ende verbunden ist: dem Kampf von Harmagedon. Darum hat die junge Gnosis sich auch beeilt, und darum ist sie eifrig bestrebt, ihren Platz rings um das alte Seebecken einzunehmen. Aber die Völker der Erde haben das große, herrliche Ziel, von dem die Heilige Schrift und die ganze Universelle Lehre zeugt, auf die horizontale Ebene der Dialektik gezogen und gebrauchen es nun zur Unterstützung ihres unverstandenen, jetzt auf eine niedere
105 Ebene verlagerten inneren Dranges, des mächtigen Dranges nach dem Ziel unseres Daseins, welcher jedem Mikrokosmos innewohnt, der noch einen ursprünglichen Kern besitzt. In uns allen wohnt ein mächtiges Verlangen nach Erreichen. Wenn nun die Mikrokosmen nicht mehr wissen, welches das Ziel dieses Verlangens ist, und doch der Drang sie vorantreibt, wenn sie doch diesem inneren Drang gehorchen müssen, dann sieht man am Ende geschehen, was nun geschehen muß, was nun geschieht: die Entwicklung eines dritten Weltenbrandes. So stehen wir denn alle, als Gruppe und als Mensch, als Parteien und als Interessierte, rings um das Herz der heutigen Welt. Genau so, wie einst die in der Dialektik übriggebliebenen, noch nicht geretteten Teile der Menschheit ihren neuen Kreislauf in den Ländern und Gebieten an dem alten Weltmeer begannen, so werden auch wir alle leibhaftig und persönlich wieder zum Ausgangspunkt zurückgeführt. Wir besprachen, daß die zehn verschwundenen Stämme von diesem alten Ausgangspunkt nach dem Westen Europas wanderten. Wir sind ihre Nachkommen, und so werden wir wieder zum alten Ausgangspunkt zurückgeführt. Die Endabrechnung dieser Periode wird aufgestellt, und die große Frage ist daher: “Was wird nun geschehen? " Auf diese Frage wollen wir ausführlich eingehen. Im voraus möchten wir bemerken, daß diese Frage und die Antwort, die wir Ihnen darauf zu geben versuchen, Sie in keiner Weise zu beängstigen braucht. Es ist sicherlich nicht unsere Absicht, Angst aufzurufen. Wir sprechen von diesen Dingen als Rosenkreuzer, als 106 gnostisch ausgerichtete Menschen und wir richten uns an alle, die in der hereinbrechenden Stunde der Nacht das Licht suchen, das Licht, das niemals untergeht. Wenn Sie, der Sie dies lesen, zu diesen suchenden Menschen gehören, verhalten Sie sich dann gegenüber allem, was hier gesagt wird, ganz objektiv. Was auch geschehen mag, bleiben Sie ganz objektiv. Nehmen Sie keine Partei in dem bevorstehenden Kampf. Wir kommen vielleicht aus verschiedenen Ländern. Wir kennen alle unsere nationalen Regungen. Jedoch wir wiederholen: Nehmen Sie keine Partei in dem Kampf von Harmagedon! Das will nicht besagen, daß Sie Ihr Land nicht liebhaben könnten. Aber Ihr Land lieben, ihre Heimat lieben, in der Sie wohnen und arbeiten, ist etwas ganz anderes als der von uns bezeichnete Nationalismus. Darum: Nehmen Sie keine Partei! Lassen Sie sich nicht mitreißen, gehen Sie nicht in dem einen oder anderen Rausch unter, sondern halten Sie, im tiefen Begreifen der unermeßlichen Tragik des Schicksalsvollzuges, in dem wir stehen, alle Menschen, die gesamte Menschheit mit Ihrer Liebe umfangen. Wenn dieser Appell Sie erreicht und aus dem tiefsten Innern von Ihnen
beantwortet wird, fassen Sie dann den Entschluß, in dieser für Sie und alle so äußerst bedeutungsvollen Stunde den niemals nachlassenden universellen Ruf zur Erfüllung Ihrer einzigen wahren Lebensbestimmung nun mit tiefem Ernst noch zu beantworten und den Pfad der Befreiung in eifrigem Streben zu betreten. Wenn Sie das tun, wenn Sie danach trachten, ein ernsthafter Gnostiker zu werden, kann Ihnen nichts 107 geschehen. Dann gilt für Sie das Wort des Psalmisten: “Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück, denn Du bist bei mir." “Ohne den Willen deines himmlischen Vaters wird kein Haar auf deinem Haupte gekrümmt werden."
VI So stehen wir denn in unserer Zeit, da die gesamte Menschheit zum Ausgangspunkt zurückgeführt wurde, in diesem, unserem Teil des ablaufenden Sternenjahres vor der großen Frage: Was wird nun geschehen? Was wird nun mit den Menschen als Masse geschehen? Was wird sich ereignen für die Anstifter des großen Spiels und was wird durch sie geschehen? Und drittens: Was wird mit den Kindern Gottes geschehen, mit den reinen Jüngern der Gnosis? Um davon ein Bild zu erhalten, wird es am allerbesten sein, als Einleitung einen Abschnitt aus der Heiligen Schrift zu lesen, zum Beispiel einen Teil aus Offenbarung Johannes 16: “Und der sechste Engel goß aus seine Schale auf den großen Wasserstrom Euphrat; und das Wasser vertrocknete, auf daß bereitet würde der Weg den Königen vom Aufgang der Sonne. Und ich sah aus dem Munde des Drachen und aus dem Munde des Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister gehen, gleich den Fröschen; denn es sind Geister der Teufel, die tun Zeichen und gehen aus zu den Königen auf dem ganzen Kreis der Welt, sie zu versammeln in den Streit auf jenen großen Tag Gottes, des Allmächtigen. 108 Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig ist, der da wacht und hält seine Kleider, daß er nicht bloß wandle und man nicht seine Schande sehe. Und er hat sie versammelt an einem Ort, der da heißt auf hebräisch Harmagedon. Und der siebente Engel goß aus seine Schale in die Luft; und es ging aus eine Stimme vom Himmel aus dem Stuhl, die sprach: Es ist geschehen. Und es wurden Stimmen und Donner und Blitze; und ward ein großes Erdbeben, wie solches nicht gewesen ist, seit Menschen auf Erden gewesen sind, solch Erdbeben also groß.
Und aus der großen Stadt wurden drei Teile, und die Städte der Heiden fielen. Und Babylon, der großen, ward gedacht vor Gott, ihr zu geben den Kelch des Weines von seinem grimmigen Zorn. Und alle Inseln entflohen, und keine Berge wurden gefunden. Und ein großer Hagel, wie ein Zentner, fiel vom Himmel auf die Menschen-, und die Menschen lästerten Gott über die Plage des Hagels, denn seine Plage ist sehr groß." Die Kapitel 15 bis einschließlich 18 der Apokalypse behandeln die Zeit des Endes und sie deuten verschiedene sich dann ereignende Geschehnisse an. Wir besprachen, daß jetzt ein Teil der Menschheit in den Ländern rings um das Mittelmeer versammelt ist und der andere Teil sein Interesse auf dieses Gebiet und auf die Ereignisse, die sich dort vollziehen oder vollziehen werden, gerichtet hat, und wir erinnern Sie an das Wort: “Wo eine Periode beginnt, da endet sie auch." 109 Wenn eine Entwicklungsperiode beginnt — dürfen wir auch darauf noch einmal hinweisen —, dann geht es darum, die noch im gefallenen Zustand verbliebene Menschheit in das ursprüngliche Leben zurückzubringen. In jedem Menschen lebt darum der Drang zum Erreichen; und nun muß, naturgesetzmäßig im Lauf der universellen Strahlungsgesetze am Ende des Spiralenganges der Kräfte Gottes sich erweisen, was erreicht ist. Dieser ganze Spiralengang ist also auf das Endresultat, auf das endgültige Urteil ausgerichtet! Alle Strahlungskräfte, die im Universum auftreten, drängen die gesamte dialektische Alloffenbarung zu diesem einen Ziele. Immer muß sich in einer bestimmter Krisensituation erweisen, wie das Resultat ist. Das Endresultat unterliegt also der Beurteilung, oder, wie es in der Heiligen Schrift heißt, dem Gericht. Es kommt folglich abermals auf ein Kriterium hinaus. Solch ein Kriterium wird in der Heiligen Schrift oftmals als ein Berg, als eine Höhe, als ein Höhepunkt dargestellt. Darum kann das Wort Harmagedon auch als Höhe oder Stätte des Gerichtes gelesen werden; als der Höhepunkt, der Krisenpunkt in der Entwicklung, an dem sich die endgültige Qualität beweisen muß. Nun sehen wir, nach der Schilderung in der Offenbarung des Johannes, drei unreine Geister erscheinen: aus dem Munde des Drachen, aus dem Munde des Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten. Diese drei unreinen Geister gleichen Fröschen. Sie tun Zeichen, die sich den Königen der Erde, der ganzen Welt mitteilen, um diese zum Kriege zu versammeln. Es droht also der Ausbruch einer Krise. Um welchen Krieg, um welche Krise handelt es sich? Um den Krieg 110 “des großen Tages des allmächtigen Gottes", wie eine mystische Formulierung für den Tag des gesetzmäßigen Endes der augenblicklichen Periode lautet. Ein unreiner Geist ist ein noch nicht gereinigter Geist, eine Wesenheit
also, die die wahre Bedeutung der Strahlungen nicht begriffen hat, die die Strahlungsgesetze nicht in positivem Sinn beantwortete und nur negativ zu reagieren wußte; also eine Wesenheit, die das Herz nicht für die Gnosis geöffnet hat. So kommen sie einerseits aus dem Munde des Drachen und des Tieres und andererseits aus dem Munde des falschen Propheten. Oder, um es in unserer heutigen Sprache zu sagen: sie sind einerseits ausschließlich auf die Materie gerichtet, ganz der Erde zugehörig, irdisch; und zu gleicher Zeit sind sie Bekenner einer falschen Frömmigkeit, der Naturreligiosität, einer Religiosität, die sich ganz der horizontalen Linie anpaßt. Hier wird auch die Umklammerung erkennbar, in der die abnormen Wesenheiten der Spiegelspäre die Menschheit halten. Und es zeigt sich, daß in unseren Tagen die großen Spielanstifter die gesamte bürgerliche Religiosität kräftig beeinflussen. Wer sind die drei unreinen Geister, Gruppen oder Tendenzen? Ach, wir können das getrost dahingestellt sein lassen, denn wenn wir uns eingehend damit befaßten, wenn wir uns in solch eine Untersuchung vertieften, dann würden wir gleichzeitig unseren objektiven Standpunkt, unsere objektive Schau all dieser Dinge und Ereignisse verlieren, und man könnte uns zum Beispiel wieder bestimmter feindseliger Ansichten beschuldigen. Wir könnten uns damit begnügen, es so zu sagen, wie unser Lehrmeister Professor De Hartog 111 es einmal formulierte: “Die drei unreinen Geister sind, so steht geschrieben, den Fröschen gleich, sie haben ein großes Maul, sie machen sehr viel Lärm und sie quaken unaufhörlich." Wollen wir aber dennoch eine Andeutung machen, dann können wir sagen: die drei unreinen Geister, die also nicht in der Gnosis gereinigt sind, sind erstens der Staat in seiner Allgemeinheit, zweitens die Kirche in ihrer Allgemeinheit und drittens die Welt in ihren allgemeinen Aspekten. Der Staat dient der Masse; die Masse dient der Dialektik. Staat und Masse gehen demnach vollständig ineinander auf; ist doch der Staat der Vertreter der Masse. Jedes Volk, so sagt man, hat die Regierung, die es verdient. Dies alles ist kein Zukunftsbild! Nein, wie wir ausführlich besprachen, ist dies alles sehr aktuell: Die Frösche quaken, sie quaken mit großer Wichtigkeit auf allen Lebensgebieten. Die ganze Welt ist zu gleicher Zeit auf das Becken des Mittelmeeres gerichtet. Die Völker sind also in oder um Harmagedon versammelt. Und wir wiederholen: die Frösche machen einen großen Spektakel voll Wichtigtuerei. Der Kampf in Harmagedon ist in vollem Gange, und ein dritter Weltkrieg von besonderer Art ist im Begriff, sich zu entwickeln. Wahrscheinlich wird die Menschheit eine Reihe von kleineren und größeren Zwischenfällen erleben, wie es während der letzten Jahre, besonders seit 1953, schon oft geschehen ist. Es ist wohl klar ersichtlich, daß man versuchen wird, nach Möglichkeit einen Atomkrieg zu verhindern.
Alle Völker der Welt sind bis zur höchsten Hysterie 112 gereizt. Es hat sich psychologisch eine gewaltige Hitze entwickelt, eine Hitze, die immer noch zunimmt; die Brandhitze einer Krise, die Feuerglut des Endes. Das erste, was geschehen wird, ist eine Reihe von Naturkatastrophen. Wie Ihnen vielleicht aus unserer Literatur bekannt ist; besteht eine höchste Hitzesphäre, die insbesondere das Lebensfeld der Erde umringt. Diese Hitzesphäre korrespondiert mit dem Feuerstratum unter der Oberfläche der Erde. Als eine logische Folge der gehäuften Spannungen in der höchsten Hitzesphäre entwickeln sich allerlei Explosionen wie Erdbeben und dergleichen, die sich in den kommenden Monaten und Jahren ereignen werden. Sie werden naturgemäß die ganze Welt heimsuchen. Kein Landstrich wird von den verschiedenartigen Katastrophen verschont bleiben, und das Gesicht der Welt wird sich verändern. Es wird Ihnen sicher begreiflich erscheinen, daß viele Explosionen und Naturkatastrophen, mit allen damit verbundenen Folgen, besonders in Europa auftreten werden. Der Kampf in Harmagedon ist ja eine Angelegenheit dreier Kontinente: Europa, dessen Südseite auf das Mittelmeer gerichtet ist, Afrika, das im Norden an das Mittelmeer grenzt und Asien, der asiatische Kontinent, dessen Westseite dem Mittelmeer zugekehrt ist. Wir erwarten daher auch eine gewaltige geologische Störung in dem oder um den Berührungspunkt dieser drei Kontinente. So wird also der Kampf in Harmagedon ein Treffen, ein Konflikt zwischen der Menschheit einerseits und den Kräften der universellen Strahlungen andererseits. Die Menschheit hat sich, vor allem während der letzten 113 Jahrzehnte, müde gekämpft. Sie hat ferner Vernichtungsmittel ausgedacht, so schrecklich, daß sie selber Angst davor bekommen hat. Die ganze Welt zittert bei dem Gedanken an einen Atomkrieg, denn jeder weiß, wenn diese atomaren Gewaltmittel eingesetzt werden, wird die ganze Welt dadurch vernichtet werden. Bedenken Sie jedoch folgendes: die Menschheit hat inzwischen den Haushalt der Natur dermaßen zerrüttet, und die Krisensituation ist im Augenblick so spannungsgeladen, daß die Natur selbst zu reagieren beginnt, genau so wie sich auch der menschliche Körper dagegen wehrt, wenn er längere Zeit falsch behandelt wird. Daß nun die Krise mit dem Ende unserer Periode zusammentrifft, ist angesichts des unlösbaren Zusammenhangs aller entsprechenden Naturgesetze durchaus begreiflich. Die Geschehnisse des Endes ergeben sich also aus dem Kampf zwischen den interkosmischen Strahlungsgesetzen und der Menschheit. Wie lange dies alles dauern wird, wird die Zukunft lehren. Jedoch wissen wir, daß die kosmische und atmosphärische Revolution, von der schon vor Jahren in der
modernen Geistesschule gesprochen wurde und von der seitdem in unserer Literatur die Rede ist, begonnen bat: Harmagedon ist eine Tatsache geworden! Wir werden nun auch verstehen, daß für die abnormen Wesenheiten der Spiegelsphäre diese ganze Situation außerordentlich günstig ist, um das Große Spiel in Szene zu setzen. Ja, sie sind gezwungen, dieses Spiel durchzuführen, sie müssen es aufgrund ihres natürlichen Selbsterhaltungstriebes. Denn die kosmische Revolte greift auch die Spiegelsphäre an. 114 Wir nannten soeben die drei Frösche den Staat, die Kirche und die Welt in ihrer Allgemeinheit. Nun, alle religiösen Bemühungen der Welt, alles naturreligiöse Gequake wird bald, wenn die Katastrophen in großem Umfange ausbrechen, die Menschen wieder in ihre Kirchen treiben, und die Lichtätherproduktion zum Nutzen der abnormen Wesenheiten der Spiegelsphäre wird in hohem Maße ansteigen. Aber im Kampf zwischen der Natur und dem Menschen ist das Verhältnis sehr ungleich, so ungleich, daß all das naturreligiöse Gequake wie ein Bumerang wirken wird; denn wer auf die Strahlungsgesetze des Logos nicht positiv reagiert, geht an ihren negativen Wirkungen zugrunde, und das sowohl in der Stoffsphäre als auch in der Spiegelsphäre. Darum werden die Bewohner der Spiegelsphäre in ihrer großen Angst und Selbsterhaltungsnot in die Stoffsphäre einbrechen! Sie werden die Führung von Kirche, Staat und Welt übernehmen und die Wiederkunft Christi als ein gigantisches Schauspiel inszenieren, wie es im Abschnitt Der Schatten der kommenden Ereignisse besprochen wird. Dies alles wird jedoch nichts nützen. Diese Periode nimmt ihr Ende, und jeder Mikrokosmos, der das wahre Licht nicht gefunden hat, wird die Folgen zu tragen haben. Sehen wir nun einmal, wie die Kinder Gottes sich unter den soeben besprochenen Umständen und Menschengruppen verhalten. Der Mensch als Masse und die abnormen Wesenheiten der Spiegelsphäre gehen beide den Weg des Gerichts. Wie ergeht es nun den Kindern Gottes? 115 Alle, die in der Gnosis sind, alle, die die Gnosis wirklich suchen, müssen in diesem ganzen Geschehen auf dem einen wahren Weg gefunden werdenlAlle, die im Ernst den Weg zum Leben suchen, müssen ihn jetzt gehen. Das bedeutet — und es wird mit dieser Veröffent-' lichung unter anderem beabsichtigt, Ihnen dies klarzumachen —, daß wir alle ohne auch nur eine einzige Ausnahme mit dem Rücken gegen die Wand stehen, daß wir uns alle vor die alles entscheidende Wahl gestellt sehen. Was werden Sie in den kommenden Jahren tun? Darum steht in der Offenbarung des Johannes, Kapitel 16: “Siehe, ich
komme wie ein Dieb! Selig ist, der da wacht und hält seine Kleider, daß er nicht bloß wandle und man nicht seine Schande sehe." Wer kann sagen, wieviel Zeit die junge gnostische Bruderschaft praktisch für ihre befreiende und rettende Arbeit noch hat? Fest steht allein, daß wir für die erste Phase dieser Arbeit noch bis zum Jahre 2001 Zeit haben. Die Chronologie der großen Pyramide gibt als das gesetzmäßige Ende der jetzigen Periode deutlich das Jahr 2001 an. Darum müssen alle, die noch begreifen können, alle, die noch Ohren haben, zu hören, die uns noch verbleibende Zeit intensiv nutzen, ungeachtet aller sich entwickelnden Katastrophen und ohne Rücksicht auf alles Gequake und das große Maul der Frösche. Denn es geht darum, daß wir nicht nackt befunden werden! Das heißt, daß wir zumindest über eine neugeborene Seele verfügen und in kürzester Zeit den 116 Seelenkörper aufbauen müssen. Dann werden wir nicht nackt sein. Die Forderung, die uns hier gestellt wird, ist wissenschaftlich absolut richtig. Allein dann, wenn wir die Verfügung über den Seelenkörper erlangen, wird man unsere dialektische Nacktheit nicht erblicken. Darum muß all dem Geplapper und Gequake, all dem So-tun-als-ob in Ihrem eigenen höchsten Interesse ein Ende gemacht werden; denn die Frage, vor der ein jeder von uns steht, ist: Gehen Sie mit den negativ Reagierenden oder mit den positiv Reagierenden? Wenn Sie danach verlangen, auf den Ruf Gottes positiv zu reagieren, müssen Sie die Verfügung über einen Seelenkörper haben. Wenn Sie vielleicht auch trefflich über Gott sprechen können und eine enorme Kenntnis der geweihten Literatur besitzen, es wird nichts nützen; das alles hat keinen Sinn, wenn Sie nicht zugleich auch einen Seelenkörper besitzen! Wenn wir unrein und also nackt bleiben, das heißt ohne den Seelenkörper, wird alles religiöse Gequake uns nicht helfen. Es geht um die reine, befreiende Tat. Es geht darum, unseren Mikrokosmos vor der natürlichen Gewalt der interkosmischen Strahlungskräfte sicherzustellen. Das kann allein durch den Besitz der lebendigen Seele geschehen. Für einen Menschen, der eine Seele, eine unsterbliche Seele in der gnostischen Bedeutung des Wortes besitzt, bedeutet das natürliche Eingreifen in Harmagedon keine Strafe, sondern wirkt befreiend. Die Kraft und die Wirkungen der Radiationen heben solch einen Menschen dann aus dem gebundenen Kreislauf der Natur in die Welt der lebendigen Seelen. 117 So erleben wir zum ändern Mal eine Wiederholung der Tage von Noah. Die Anhänger Noahs waren, wie Sie wissen werden, damit beschäftigt, nach den Anweisungen Gottes ihre Arche zu bauen, das heißt,
sie bauten eine junge gnostische Bruderschaft, völlig auf die wahrhafte Welt der lebendigen Seelen, auf die wahrhafte menschliche Bestimmung ausgerichtet. Die anderen aber fragten die Anhänger Noahs: “Womit beschäftigt ihr euch doch? " und sie lachten sie aus und zuckten die Schultern über sie. Als aber die Tage des Endes kamen, geschah, was naturgesetzmäßig geschehen mußte. Der Seelenmensch, der Mensch, der eine lebendige Seele besitzt oder ernstlich und beharrlich dabei ist, diesen neuen Seelenzustand zu verwirklichen, wird für andere Strahlungskräfte empfänglich; er wird, mit all den damit verbundenen Folgen, von einer Reihe von Strahlungsgesetzen betroffen, von Strahlungsgesetzen und Folgen, die in der modernen Geistesschule, der Schule des Goldenen Rosenkreuzes, in den letzten Jahren ausführlich besprochen worden sind und vor deren Konsequenzen die Schule ihre Schüler nachdrücklich gestellt hat. Wir hoffen sehr, daß Sie alle jetzt von der außergewöhnlichen Bedeutung der Zeit, in die wir eingetreten sind, tief durchdrungen sind. Es ist eine Zeit, in der jeder Tag für einen jeden von uns entscheidend sein kann. Mitten im Brand der Völker wurde die junge Gnosis gerufen, die Ernte von den Feldern zu holen. Obwohl für die Menschheit im allgemeinen, für den Menschen 118 als Masse, das große Unheil herankommt, naht für die Gnosis eine herrliche Zeit, eine Zeit der Ernte! Darum erklingt unser Ruf, der Ruf aller gnostischen Bruderschaften, die uns auf dem Pfade des Dienstes vorangegangen sind: “Macht Euch bereit, Ihr alle, die Ihr in dem hereinbrechenden nächtlichen Dunkel aufrichtig danach verlangt, den befreienden Ausweg für die leidende Menschheit zu bahnen. Macht Euch bereit, auf diesem Wege selbst voranzugehen, um Eurem in Not befindlichen Mitmenschen die helfende Hand reichen zu können. Macht Euch alle schleunigst, wenn möglich noch heute bereit, Euch in die Reiben jener einzufügen, die ausziehen, um die klassische Erntearbeit der Vollkommenen, der Perfekten, der zum lebendigen Seelen-zustand Wiedergeborenen in der beutigen Welt zu vollbringen." Vor Hunderten von Jahren, als die Bruderschaft der Katharer in unverbrüchlicher Einheit mit der Bruderschaft des Goldenen Rosenkreuzes und der Bruderschaft vom Heiligen Gral diese herrliche Arbeit verrichtete, gab es eine große Anzahl Perfekte, die als Erntearbeiter auftraten. Man spricht von 3000 in Europa! Jetzt werden viele Tausende nötig sein, um das Werk, das von uns erwartet wird, zu einem guten Ende bringen zu können. Wir richten uns darum an alle, die die Zeichen begreifen und den Ruf innerlich verstehen, um sie zu diesem herrlichen Rettungswerk einzuladen.
Mögen die kommenden Jahre Sie in Gottes großem Weingarten eifrigst bei der Arbeit finden. 119 Bringen Sie sich innerhalb der kürzesten Zeit in den geeigneten Zustand für diese heilige Arbeit. 120 WORTERKLÄRUNG DAS ANDERE REICH: Nicht die Spiegelsphäre, nicht der Aufenthaltsort der Toten, sondern das Reich der Gnosis, das Reich der Seelenmenschheit, die Lebensordnung Christi, das Königreich der Himmel. DIALEKTIK: Unsere Naturordnung, worin sich alles in der Zweifachheit der Gegensätze offenbart; unser jetziges Lebensfeld, worin alles dem fundamentalen Gesetze von Aufgang, Blühen und Versinken unterworfen ist. Durch dieses Gesetz ist unser Daseinsfeld ein Gebiet von Endlichkeit, Schmerz, Kummer, Zerbrechung, Krankheit und Tod. GEISTFUNKENENTITÄTEN: Diejenigen, die das Geistfunkenatom — die Rosenknospe, die heilige Lotosblume der Mysterien — in sich tragen. Dieses Atom ist ein rudimentäres Überbleibsel des ursprünglichen, göttlichen Lebens. Es bildet den mathematischen Mittelpunkt des menschlichen Mikrokosmos und fällt ungefähr mit dem oberen Teil der rechten Herzkammer zusammen. Der Besitz dieses Geistfunkenatoms ist notwendig, um den Prozeß der Transfiguration beginnen und durchführen zu können. Diejenigen, die das Geistfunkenatom nicht besitzen, werden in der Universellen Lehre als Lebensfunkenentitäten bezeichnet, das will besagen, daß sie für die Gnosis unzugänglich sind. 121 GNOSIS: a. Der Atem Gottes, Gott, der Logos, der Bronn aller Dinge, der sich als Geist, Liebe, Licht, Kraft und Universelle Weisheit offenbart. b. Die Universelle Bruderschaft als Trägerin und Offenbarung des gnostischen Strahlungsfeldes, des Strahlungsfeldes Christi. INTEGRATION: Hier: das fundamentale und wesentliche Einswerden mit Gott durch den Prozeß der Transfiguration-, der Eingang in das Reich der Seelenmenschheit. LOGOS: Der Allvater. MIKROKOSMOS: Das Gesamte menschliche Lebens-system. Der wirkliche Mensch ist ein Mikrokosmos. Was in dieser Welt unter Mensch verstanden wird, ist nur die schwer verstümmelte Persönlichkeit eines degenerierten Mikrokosmos. Unser heutiges Bewußtsein ist nur ein Persönlichkeitsbewußtsein und ist dadurch allein des Daseinsfeldes bewußt, zu dem es gehört. NATURÄONEN: Monstruöse Formationen von unheiligen Naturkräften, im Laufe der Zeiten ins Dasein gerufen durch das von Gott abgewandte Leben (Denken, Wollen, Fühlen, Begehren und Handeln) der gefallenen
Menschheit. Sie bilden die Selbstbehauptungsmächte, die die Menschheit zwingen, auf den selbstgebahnten, unheilvollen Wegen weiterzugehen und so die menschliche Gebundenheit an das sich drehende Rad der Dialektik dauerhaft zu machen. PISTIS SOPHIA: Name eines gnostischen Evangeliums des zweiten Jahrhunderts, das in Unberührtheit bewahrt blieb und das den Erlösungsweg in Christus, den Pfad der Transmutation und Transfigura122 tion in großartiger Klarheit bis in alle Einzelheiten ausgearbeitet verkündet. Auch die Bezeichnung für den Menschen, der diesen Erlösungsweg aufrichtig zu gehen versucht. ROSENHERZ: Siehe: Geistfunkenentitäten. DER URSPRÜNGLICHE KERN: Siehe: Geistfunkenentitäten. WASSERMANNSTRAHLUNGEN: Mit dem Fortschreiten des Sternenjahres ist die Erde in den Aktionsradius des Tierkreiszeichens Wassermann eingetreten, was unter anderem mit sich bringt, daß sich eine in Kraft schnell zunehmende, korrigierende Wirkung in bezug auf alles offenbart, was sich disharmonisch zu dem großen kosmischen Plan Gottes verhält. Es ist also die Zeit des Urteils, die angebrochen ist. Das will besagen, daß sich diese korrigierende Strahlungswirkung beim Menschen entweder zu einer Auferstehung oder zu einem Fall offenbaren wird. Es kommt ganz darauf an, ob sich sein Bewußtseinszustand und seine Lebenshaltung harmonisch oder disharmonisch zu dem Plan des Universellen Logos verhalten. 123