Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Die Griechischen Christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte (GCS) Neue Folge . Band 11
Neutestamentliche Apokryphen I
Das Petrusevangelium und die Petrusapokalypse Die griechischen Fragmente mit deutscher und englischer Übersetzung
Herausgegeben von
Thomas J. Kraus und Tobias Nicklas
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Walter de Gruyter . Berlin '-i"New York
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Herausgegeben durch die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften im Einvernehmen mit deI' Patristischen Kommission der Akademien der Wissenschaften in Berlin, Düsseldorf, Göttingen, Heidelberg, Leipzig, München und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz Gutachter dieses Bandes: Jürgen Hammerstaedt und Christoph Riedweg
@ Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfilllt.
ISBN 3-11-017635-1 Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISSN 0232-2900 © Copyright 2004 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, 10785 Berlin
Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, MikroverfIlmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Einbandgestaltung: Christopher Schneider, Berlin
Vorwort Unser Dank gilt den Herren Prof. Dr. Christoph Markschies, Prof. Dr. Jürgen Hammerstaedt und Prof. Dr. Christoph Riedweg sowie der BerlinBrandenburgischen Akademie der Wissenschaften für die Bereitschaft, diese Edition in die Reihe »Die Griechischen Christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte. Neue Folge« aufzunehmen. Den G.utachtern des Bandes verdanken wir zudem wertvolle Anregungen zum vorliegenden Manuskript. Herrn Dr. Claus-Jürgen Thornton vom Verlag Walter de Gruyter danken wir für die verlegerische Betreuung, Herrn Prof. Dr. Stanley E. Porter für die Durchsicht der englischen Übersetzungen. Die für die in diesem Band zusammengestellten Faksimiles notwendigen Qualitätsfotografien konnten mit Hilfe von Herrn Dr. Revel A. Coles (Ashmolean Museum, Oxford), Frau Tricia Buckingham (Bodleian Library, Oxford), Herrn Univ.-Prof. Dr. Hermann Harrauer (papyrus sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien) sowie über das Fotoarchiv der Association Internationale de Papyrologues in Kopenhagen, namentlich durch Herrn Prof. Dr. Adam Bülow-Jacobsen, beschafft werden. Herr Prof. Dr. Peter Van Minnen stellte uns ein wichtiges, unveröffentlichtes Manuskript seiner Arbeit zur freien Verfügung. Den Genannten, wie auch der Egypt Exploration Sociery, London, sowie den Vertretern der Bibliotheca AJexandrina, namentlich Herrn Y oussef Ziedan, sind wir zu Dank verpflichtet. Regensburg, Mai 2004 Thomas J. Kraus und Tobias Nicklas
Inhalt Griechische Handschriften des so genannten Petrusevangeliums 1
Zur Konzeption einer kritischen Ausgabe der griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums .................................. 3
1.1 1.2 1.3 1.4
Zur Hinführung: Ein kurzer Problemaufriss ................................................................... 3 Auswahl der Handschriften ............................................................................................... 5 Zur Gliederung der vorliegenden Edition ....................................................................... 7 Beschaffung von Qualitätsfotografien ............................................................................. 8
2
Hinweise auf ein Petrusevangelium in der antiken christlichen Literatur ...................................................................................... 11
2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7
Justin der Märtyrer, dial. 106,3 .......................................................................................... 11 Serapion von Antiochien bei Eusebius von Caesarea, h. e. VI 12,1-6 ............................ 12 Origenes, con/m. in Mt. X 17 .............................................................................................. 16 Eusebius von Caesarea, h.B. 1113,1-2 ................................................................................ 17 Theodoret von Cyrus, haer. 11 2 ........................................................................................ 18 Didymus der Blinde, Eccl. 1, 1-8 ........................................................................................ 18 Weitere Hinweise ............................................................................................................... 20
3
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums .......................................................................................... 25
3.1 3.2 3.3 3.4 3.5
Anmerkungen zur Darbietung der Handschriften .......................................................... 25 P.Cair. 10759: Der so genannte Akhmim-Codex ............................................................ 25 P.O>ry. XLI 2949: Zwei einseitig beschriebene Papyrus fragmente ................................ 55 P.O>ry. LX 4009: Fragment eines Papyrus-Codex ........................................................... 59 P. Vindob.G 2325: Das so genannte Fayum-Fragment ..................................................... 65
4
Bibliografie ..................................................................................................... 69
VIII
Inhalt
Griechische Handschriften der so genannten Petrusapokalypse 1
Zur Konzeption einer kritischen Ausgabe der griechischen Handschriften der so genannten PetrJlsapokalypse ................................... 81
1.1 1.2 1.3 1.4
Zur Hinführung .................................................................................................................. 81 Auswahl der Handschriften ............................................................................................... 82 Zur Gliederung der vorliegenden Edition ....................................................................... 83 Beschaffung von Qualitätsfotografien ............................................................................. 85
2
Hinweise auf eine Petrusapokalypse in der antiken Literatur ............................................................................................. 87
2.1 2.2 2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.3 2.3.1
Das Muratorische Fragment, Z. 63-80 ............................................................................. 87 Clemens von Alexandrien ................................................................................................. 89 Eusebius von Caesarea, h.c. VI 14,1 über Clemens von Alexandrien ........................... 89 Clemens von Alexandrien, ce!. 41,1-3 ............................................................................... 89 Clemens von Alexandrien, ccl. 48,1-49,2 .......................................................................... 91 Anonymer Kritiker des Christentums (porphyrius?) ...................................................... 92 Anonymer Kritiker des Christentums (porphyrius?) bei Macarius von Magnesia, apoer. IV 6 .................................................................................. 92 Anonymer Kritiker des Christentums (Porphyrius?) bei Macarius von Magnesia, apoer. IV 7 .................................................................................. 93 Methodius von Olymp, symp. II 6,45 ................................................................................ 94 Eusebius von Caesarea ...................................................................................................... 95 Eusebius von Caesarea, h.c. 111 3,1-2 ................................................................................ 95 Eusebius von Caesarea, h. c. 111 25,4 ................................................................................. 95 Hieronymus, vir.iI!. I 3-5 .................................................................................................... 95 Anonymus (Nordafrika, 4. Jh.?) ........................................................................................ 96 Homilie über die Parabel von den zehn Jungfrauen (Z. 58-60) ..................................... 96 Homilie über die Parabel von den zehn Jungfrauen (Z. 77-78) ..................................... 96 Sozomenus, h.c. VII 19,9 ................................................................................................... 97 Einige spätere J
2.3.2 2.4 2.5 2.5.1 2.5.2 2.6 2.7 2.7.1 2.7.2 2.8 2.9 2.10
3
Die griechischen Handschriften der so genannten Petrusapokalypse ............................................................................................ 101
3.1 3.2 3.3
Anmerkungen zur Darbietung der Handschriften .......................................................... 101 P.Cair. 10759: Der so genannte Akhmim-Codex ............................................................ 101 Bod!. MS Gr. thf [4] + P. Vindob.G 39756 ........................................................................ 121
4
Bibliografie ..................................................................................................... 131
Register .................................................................................................................... 139 Bildanhang .............................................................................................................. 155
Abkürzungen
Allgemein Die Wiedergabe der Kurzformen für Zeitschriften, Serien, Lexika und Quellenwerke folgt generell: Annee Philologique. Bibliographie critique et analytique de l'antiquite greco-latine. Paris (1924 [1928] - ).
Papyrologisches Hingegen werden papyrologische Papyri, Editionen, Corpora und Reihen entsprechend der üblichen Konventionen abgekürzt nach: J.F. Oates u.a. (Hg.), Checklist of Editions of Greek, Latin and Coptie Papyri, Ostraea and Tablets (http://seriptorium.lib.duke.edu/papyrus/texts/elist.html; last upd. November 2003).
bzw. als gedruckte Fassung: J.F. Oates u.a. (Hg.), Checklist of Editions of Greek, Latin, Demotie and Coptie Papyri, Ostraea and Tablets (BASP.S 9), Oakville - Oxford 52001.
Antike, spät- und nachantike Autoren/Schriften Die Kurzformen für antike, spät- und nachantike Autoren, ihrer lind pseudonymer Schriften folgen den Vorgaben in: H.G. Liddell/R. Seott, A Greek-English Lexieon. Rev. and augm. by H.S. Jones. With a revised supplement 1996, Oxford 1996 (= 91940), xvi-xxxviii. G.W.P. Lampe, A Patristie Greek Lexieon, Oxford 1987 (= 1961), xi-xlv.
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Abkürzungen
Transkriptionen Die Wiedergabe der Transkriptionen folgt dem Leidener Klammersystem*: ~ß.y'Q
.... oder ±20 [.....] oder [±20]
] ] [ [aßyö] < >
(aßyö) {aßyö} [[aßyö]] 'aßyö'
Vgl. TURNER,
unsicher gelesene Buchstaben unlesbare Buchstaben, deren Zahl bekannt/annähernd bekannt ist Lücke durch Beschädigung des Papyrus mit Angabe der vermutlichen Zahl der Buchstaben Lücke im Papyrus, Zahl der Buchstaben unbekannt Lücke im Papyrus am Anfang oder Ende der Zeile Ergänzung einer Lücke durch den Herausgeber Ergänzung oder Änderung des überlieferten Textes durch den Herausgeber Auflösung von Abkürzungen Tilgung durch den Herausgeber Tilgung durch den Schreiber vom Schreiber nachgetragene Buchstaben über der Zeile
RUPPRECHT, Kleine Einführung in die Papyruskunde, 26. Ferner die Anmerkungen von Greek Papyri. An Introduction, 70f., 187f.
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Griechische Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
1 Zur K.onzeption einer kritischen Ausgabe der griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums 1 1.1 Zur Hinführung: Ein kurzer Problemaufriss In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit so genannten "neutestamentlichen" bzw. ,,(früh)christlichen Apokryphen"2 ist in den letzten Jahren wieder ein deutlich zunehmendes Interesse zu beobachten. 3 Dabei zeigt sich aber häufig die Tendenz, die Apokryphen nicht an sich, sondern allein in ihrem zeitlichen und inhaltlichen Verhältnis zu den kanonisch gewordenen Texten des Neuen Testaments zu interpretieren. Als interessant erachtet wird - vereinfacht gesagt - vielfach nur das, was zunächst als "alt" bzw. sogar "älter" als die entsprechenden neutestamentlichen Texte scheint bzw. was neue Rückschlüsse etwa für die Frage nach dem historischen Jesus erbringen könnte. Damit aber werden die Textzeugnisse selbst verzweckt, nicht als Realien, als eigenständige unersetzliche Fingerabdrücke von Menschen einer vergangenen Zeit wahrgenommen. 4 Vor diesem Hintergrund erklärt sich auch die zumindest auf den ersten Blick erstaunliche Tatsache, dass für viele der angesprochenen Texte noch immer dem heutigen Standard entsprechende Editionen fehlen. Oftmals beruhen Auslegung und Hypothesenbildung auf der Basis der jeweiligen editio princeps, die häufig der Auffindung des/der entsprechende(n) Manuskripte zeitlich nahe steht. Diese ersten Ausgaben jedoch werden nur noch in wenigen Fällen hinterfragt, überprüft oder gar korrigiert. 5 Bedenkt man, dass die heute maßgeblichen Übersetzungen und Sammelausgaben etwa als Evangelien eingestufter apokrypher Texte hierauf beruhen,6 so ergibt sich deutlich die Notwendigkeit 1 Hierbei handelt es sich um die erweiterte Fassung eines im Rahmen des 23. Internationalen Kongresses der Auociation Intematiollale de Pap)'rologlles (22.-28. Juli 2001, Wien) gehaltenen Vortrags, der als Kraus/Nicklas, Entstehungsprozess einer kritischen Edition frühchristlicher Apokryphen, in den entsprechenden Kongressakten PapCol1gr. XXIII erscheinen wird.
2 Zur Diskussion der Begrifflichkeiten vgl. z.B. Junod, Apocryphes du NT ou apocryphes chretiens anciens, 409-421; Id., Apocryphes du Nouveau Testament, 17-46; Kaestli, Les ecrits apocryphes chretiens, 27-42; Markschies, Neutestamentliche Apokryphen, 122-127.
3 Davon zeugen z.B. Veröffentlichungen wie Bovon/Geoltrain, Ecrits apocryphes chretiens I; Ceming/Werlitz, Die verbotenen Evangelien; Berger/Nord, Das Neue Testament und frühchristliche Schriften; Lührmann, Fragmente; Plisch, Verborgene Worte Jesu; Klauck, Apokryphe Evangelien. 4 Vgl. hierzu auch die entsprechenden Gedanken bei Kraus, Ad fontes: Gewinn durch die Konsultation, 1-3; Id., P.Vindob. G 2325, 197-198; Nicklas, Die "Juden" im Petrusevangelium, 206-209. 5 Vgl. Porter, The Greek Apocryphal Gospel Papyri, 795-797. 6 So etwa die Übersetzungen von James, The Apocryphal New Testament; Moraldi, Apocrifi deI Nuovo Testamento 1; Erbetta, Gli Apocrifi del Nuovo Testamento 1.1; Cameron, The Other Gospels;
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Zur Konzeption einer kritischen Ausgabe der griech. Handschriften des PE
einer Neubearbeitung7 des vorhandenen Materials für eine kritische Edition, gerade auch im Hinblick auf die Neuausgabe der von Edgar Hennecke begründeten und Wilhelm Schneemelcher fortgeführten Sammlung Neutestamentliche Apokryphen. 8 Ein derartiges Vorhaben versteht sich in Konvergenz zu den Anliegen der A.E.L.A.C. (L'Association pour Fitude de la littCrature apocryphe chdtienne), die mit ihrem Editionsprojekt (in der Reihe Corpus Chrisnanorum. 5 eries Apocryphorum) das Ziel verfolgt, dass christliche Apokryphen in ihrer historischen, theologischen und literarischen Bedeutung wahrgenommen werden. 9 Eine kritische Edition, die als Grundlage fundierter Auseinandersetzung dienen SOll,10 muss die entsprechende Leserschaft in die Lage versetzen, die in ihr abgegebenen Bewertungen nachprüfen und eigenständige Urteile fällen zu können. ll Die heutige Publikationstechnik ermöglicht in dieser Hinsicht qualitativ hochwertige Reproduktionen der entsprechenden Manuskripte zur Verfügung zu stellen,12 die dann die meist alten, auf überholtem technischem Stand beruhenden Faksimile-Ausgaben bzw. Einzelseiten ersetzen. 13
:tvliIler, The Complete Gospels; Elliott, The Apocryphal New Testament; Bovon/Geoltrain, Ecrits apocryphes chretiens 1; NTAp0 6 1. Ferner die Sammelausgaben mit griechischem/lateinischem Text: Klostermann, Apocrypha I; Id., Apocrypha II; Bonaccorsi, Vangeli Apocrifi; de Santos Otero, Los Evangelios Ap6crifos; Lührmann, Fragmente. 7
Hierzu auch Bovon, Vers une nouvelle edition de la litterature apocryphe chn!tienne, 373-378.
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Zur Neubearbeitung Markschies, Neutestamentliche Apokryphen, 120-132.
9 Zu Entstehung und Aufgaben der A.E.L.A.C. Leloir, Utilite ou inutilite de l'etude des apocryphes,
38-70, bes. 39-43. Ferner die Artikel von Junod und Kaestli (s. Anm. 2) sowie Junod, La litterature apocryphe chretienne, 397-414; Marguerat, Pourquoi lire les apocryphes?, 141-145.
10 Vgl. hierzu auch die entsprechenden Bemerkungen bei Hedrick/Mirecki, Gospel of the Savior, 2. 11 Dies kann zudem zur Vermeidung von Fehlurteilen bzw. zur Einschränkung von deren Verbreitung dienen, wie dies z.B. durch die Transkription Lührmanns (Fragmente) herausgefordert wird, wo ohne Klammern etwa die Transkription des PE (P.Coir. 10759) mit EluxYYEALov K/Xnl lIE-rpov abschließt (93). Da Lührmann das Leidener Klammersystem zugrunde legt (18), würde diese Setzung bedeuten: Am Ende des Codex steht dieser Abschluss tatsächlich. In Wirklichkeit fehlt er aber auf dem Manuskript, was durch die Verwendung der Fotos eindeutig nachvollzogen werden kann.
12 Den Effekt für das PE zeigen bereits die Seiten des Akhmim-Codex, P.Coir. 10759, welche bei Cavallo/Maehler, Greek Bookhands, Nr. 41, abgedruckt sind. 13 Vgl. von Gebhardts vollständige Faksimile-Ausgabe mit bisweilen schwer zu lesenden, da stark gedunkelten Rändern. Abbildungen von Einzelseiten bieten außerdem Swete, The Apocryphal Gospel of Peter, und Loos, L'Evangile et l'Apocalypse.
Zur Konzeption einer kritischen Ausgabe der griech. Handschriften des PE
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1.2 Auswahl der Handschriften Die Entscheidung zur Erstellung einer kritischen (Neu-)Edition des so genannten Petrusevangeliums (= PE) als eines der meistdiskutierten apokryphen Texte14 versteht sich vor dem eben skizzierten Hintergrund. Mit ihr verbunden ist eine Reihe weiterer Überlegungen im Vorfeld der eigentlichen Erstellung der Ausgabe: Gerade im Zusammenhang mit dem angesprochenen Text ergibt sich als vordringlichstes Problem die Frage, welche Manuskripte letztlich in die angezielte Ausgabe aufzunehmen sind. Dass die entsprechenden Seiten des AkhmimCodex, P.Cair. 10759, das zentrale Gerüst des Ganzen zu bilden haben, liegt auf der Hand. 15 Zudem müssen auch seine Fundumstände wie die weiteren in diesem Codex vereinten Texte sowie kodikologische und paläografische Beschreibungen Eingang finden. 16 In den letzten Jahrzehnten wurden aber auch weitere Manuskripte in die Diskussion eingebracht: (1) So hat Dieter Lührmann P.Oxy. XLI 2949 als weiteren Zeugen wahrscheinlich,t7 zudem später auf P.Oxy. LX 4009 aufmerksam gemacht: 18 Beide Fragmente sind in einer Neuausgabe des PE zu berücksichtigen. (2) Problematischer liegt der Fall bei P. Vindob.G 2325, dem in der Literatur . auch Fayum-Fragment oder Fayum-Evangelium genannten Papyrus der Wiener Sammlung, der von Lührmann - mit Vorsicht - als möglicher Zeuge des PE vorgeschlagen wird. 19 Die Neuedition schließt sich dem Urteil Lührmanns hier
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Vgl. z.B. die Thesen von Crossan, The Cross That Spoke.
Trotzdem sei zumindest in Anmerkung darauf verwiesen, dass dieser Text nicht unbedingt einen Ausschnitt des etwa bei Serapion von Antiochien (laut Eusebius, h.e. VI 12,1-6) erwähnten PE darstellen muss. Die Zuordnung zu diesem Evangelium ist vielmehr aus dem "Ich"-Bericht des Petrus in V. 60 erschlossen. Darüber hinaus ist zu bedenken, dass der Text des P.Cair. 10759 (a) nur einen Ausschnitt des ursprünglichen Ganzen sowie (b) eventuell eine spätere Rezension des Textes bietet. 15
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16 Im Laufe des 23. Internationalen Papyrologenkongresses in Wien v0Il1; 22. bis 28. Juli 2001 stellte uns Peter van Minnen das Manuskript seiner inzwischen veröffentlichten Studie 'The Greek Apoca/ypse of Peter zur Verfügung. Es erstaunt, dass es zuvor für P.Cair. 10759 an einer detaillierten Beschreibung mangelte. Auszunehmen sind die paläografischen Anmerkungen von von Gebhardt, Das Evangelium und die Apokalypse des Petrus, und v.a. von Cavallo/Maehler, Greek Bookhands, Nr. 41. 17 Schon Coles zog in seiner editio princeps eine Verbindung des nur einseitig beschrifteten Fragments mit dem PE in Betracht. Dann Lührmann, POx 2949, 216-226; Id., Fragmente, 72. 18 Vgl. die editio p!illceps von Lührmann/Parsons, in der schon der Zusammenhang mit dem PE erwähnt wurde. Ausführlicher Lührmann, POx 4009, 390-410; Id., Ein neues Fragment des Petrusevangeliums, 579-581; Id., Fragmente, 73. 19 Vgl. Lührmann, POx 4009, 406-407; Id., Ein neues Fragment, 581; Id., Fragmente, 73-74.80-81. An eine mögliche Verbindung dachte jedoch schon Bickell, in: Führer PERF, Nr. 541: "Ein kürzlich aufgefundenes Fragment des Petrus-Evangeliums [P.Cair. 10759; Anm. d. Verf.l benützt kein kanonisches Evangelium, sondern nur eine, wahrscheinlich mit unserem Papyrus [Po Vindob.G 2325; Anm. d. Verf.] identische, Grundlage für Markus."
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Zur Konzeption einer kritischen Ausgabe der griech. Handschriften des PE
zwar nicht an,20 das Fragment soll aber trotzdem aufgenommen werden, um wie im Falle von P.Oxy. LX 4009 dem Fachpublikum eine eigenständige Beurteilung der Sachlage zu ermöglichen. Daneben sei auf eine Reihe weiterer Grenzfälle aufmerksam gemacht: (1) Schon der Sprache wegen kommt das sahidische "Unbekannte Berliner Evangelium", P.Berol 22220, für die Edition, die sich auf griechische Manuskripte konzentrieren wird, nicht in Frage. 21 Darüber hinaus liegt das Fragment seit kurzer Zeit in einer eigenen kritischen Ausgabe vor und es sind keine Überschneidungen mit dem Text des Akhmim-Codex vorhanden, die eine Zuordnung erlauben würden. 22 Neuere Erkenntnisse legen zudem nahe, diesen Text im Zusammenhang mit dem Straßburger koptiscl1en Papyrus einerseits und dem nubischen Kreuzestext andererseits zu interpretieren. 23 (2) Bereits vor mehr als eineinhalb Jahrzehnten wurde von David F. Wright vorgeschlagen, P.Lond.Christ. 1, bekannter noch als P.Egerton 2, als Textzeugen des PE zu werten. 24 Der von ihm vorgestellte Zusammenhang zwischen beiden Texten (enge Verbindung zu johanneischen wie synoptischen Traditionen; mangelnde Vertrautheit mit Palästina und palästinischem Judentum; antijüdische Tendenzen; beide Texte als Produkte der christlichen Volksliteratur; Konvergenzen in Vokabular und Stil) ist allerdings zu unspezifisch, um eine Zuordnung des Fragments zum PE rechtfertigen zu können. Auch erfolgte keine weitere Rezeption dieser Identifikation. So wird das angesprochene Manuskript als Zeuge eines eigenständigen apokryphen Textes, als der es in der Diskussion auch behandelt wird, nicht in die Edition aufgenommen. 25
20 Vgl. Kraus, P.Vindob. G 2325, 211. Zu P. VifJdob.G 2325 vgl. auch die Kurzdarstellungen von Förster, Apokryphen, Nr. 13 (15-16); Id., Die neutestamentlichen Apokryphen, Nr. 23 (90). 21 Verbindungslinien zwischen P.BeroL 22220 und PE zieht Schenke, Das sogenannte "Unbekannte Berliner Evangelium", 205-207. Hierzu kritisch Lührmann, Fragmente, 13, u. P. Mirecki (Email vom 8. August 2000). 22 Vgl. Hedrick/Mirecki, Gospel of the Savior, und die veränderte Anordnung der Seiten des Pergament-Codex sowie die Anmerkungen von Emme!, The Recently Published Gospel of the Savior, 45-72 (Antwort darauf: Hedrick, Caveats to a "Righted Order", 229-238). Darüber hinaus geht Emme! auf Schenkes Vorschlag, P.BeroL 22220 als Abschiedsrede des PE in Betracht zu ziehen, nicht ein (48 Anm. 48: "Schenke's suggestion '" has not yet won any supporters."). 23 Hierzu Emme!, The Recently Published Gospel of the Savior, 45-72; Frey, Leidenskampf und Himmelsreise, 71-96; Nagel, Gespräche Jesu, 215-257. 24 Vgl. Wright, Papyrus Egerton 2, 129-150. 25 Zudem ist hierbei die Zuordnung von P.Kijln VI 255 zu P.Egerton 2 im Jahr 1987 durch Gronewald (= Pap.Colon. VII, pt. 6, 136-145) zu beachten. Vgl. ferner Lührmann, Fragmente, 142-153, und die Bibliografie von Willker unter http://ww-w.uni-bremen.de/Egerton_biblio.html.
Zur Konzeption einer kritischen Ausgabe der griech. Handschriften des PE
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(3) Zuletzt sei noch auf das Ostrakon van Haelst 741 verwiesen, welches von D. Lührmann ebenfalls unter den Zeugen des PE angeführt wird. 26 Dieses ist allerdings nicht als Textzeuge im eigentlichen Sinne anzusehen, vielmehr verweist es allenfalls auf eine Verehrung des Petrus als Evangelisten und die Benutzung eines Evangeliums unter seinem Namen. Deshalb empfiehlt es sich, auf diesen Text im Zusammenhang eines Überblicks über die sonstige Bezeugungslage des PE einzugehen.
1.3 Zur Gliederung der vorliegenden Edition Als Ausgangspunkt dient eine Übersicht über Hinweise auf einen als "Evangelium nach Petrus" oder Ähnliches bezeichneten Text in der antiken christlichen Literatur. Ihre Stellung an den Anfang begründet sich damit, dass diese Nennungen den notwendigen Hintergrund der späteren Zuordnung von Textfragmenten zu einem Werk dieses Titels bildeten. In den Mittelpunkt des Teilbandes werden die annotierten Transkriptionen der entsprechenden (möglichen) Textzeugen des PE gestellt. Diese und die Beschreibung der jeweiligen Manuskripte lassen sich durch den Abdruck von Qualitätsfotografien überprüfen. Der Transkription der Texte wird zugleich eine deutsche und englische Übersetzung an die Seite gestellt, ergänzt durch rein philologische Anmerkungen zu den in den Übersetzungen vorgenommenen Entscheidungen. Weitestgehend ausgespart werden Bewertungen etwa eines möglichen Abhängigkeitsverhältnisses zu den kanonisch gewordenen Evangelien oder Auseinandersetzungen mit der Theologie des Textes. Diese sollen ja erst durch die Edition ermöglicht bzw. auf eine neue Grundlage gestellt werden. 27 Dabei ist die Reihenfolge der Wiedergabe nicht willkürlich, sondern forschungsgeschichtlich orientiert. Deshalb steht am Anfang der Akhmim-Codex (P.Cair. 10759), dessen erster Bogen als erstes Manuskript unter dem Sigel "Evangelium nach Petrus" eingestuft wurde. Mit dessen Hilfe ordnete Lührmann auch P.O:>ry. XLI 2949 dieser Schrift zu. Für die anderen von ihm als Manuskripte des PE zur Diskussion gestellten Fragmente, P.O:>ry. LX 4009 und P. Vindob.G 2325, erfolgte die Zuordnung analog der Argumentation für die Identifizierung des Akhmim-Codex als PE: Die rekonstruierten Texte lassen sich einerseits als mögliche Reste apokrypher
26 Lührmann, Fragmente, 74-75.95-96. Neuerdings Id., Petrus als Evangelist, 348-367. Zu diesem Ostrakon die editio prillceps von Jouguet/Lefebvre, Deux ostraka de Thebes, 201-209 u. Abb. X; Id., Note sur un ostrakon de Thebes, 104.
27 So auch die Forderung für (Neu-)Editionen von Robinson, Manuscript Discoveries, 292.
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Zur Konzeption einer kritischen Ausgabe der griech. Handschriften des PE
Evangelien auffassen, andererseits wird als Indiz veranschlagt, Petrus fungiere beide Male als Ich-Erzähler. Im Unterschied zum Text des Akhmim-Codex ist Letzteres aber aufgrund fraglicher Textrekonstruktionen sowie Einträgen aus möglichen Paralleltexten gefolgert. Die Ausgabe wird abgeschlossen durch eine zweiteilige Bibliografie, bestehend aus der hier verwendeten Literatur sowie einer Übersicht über die wichtigsten Textausgaben, und durch einen Index griechischer Wörter.
1.4 Beschaffung von Qualitätsfotografien Die eigentliche Umsetzung des Editionsvorhabens erwies sich als problematischer denn angenommen. Zwar konnten mit freundlicher Hilfe von Revel A. Coles (Ashmolean Museum, Oxford) und Hermann Harrauer (papy.:. russammlung der Österreichisehen Nationalbibliothek, Wien) unkompliziert Qualitätsfotografien von P.O:>ry. XLI 2949, LX 4009. und P. Vindob.e 2325 für die Edition beschafft werden, das entscheidende Manuskript, P.Cair. 10759, stellte uns aber zunächst vor erhebliche, so nicht erwartete Schwierigkeiten. Zahlreiche Hinweise von Kollegen führten schließlich über Umwege zum Erfolg: Im Fotoarchiv der Association Internationale de Papyrologues (AlP) in Kopenhagen findet sich unter H 575 das betreffende Manuskript (als ce 10759), die Abkürzung bezieht sich aber in van Haelsts Catalogue auf den Teil des Codex mit Abschnitten des griechischen Henochbuches. 28 Vor Ort überprüfte dankenswerterweise Adam Bülow-Jacobsen die in Kopenhagen vorhandenen Negative. Neben den zu erwartenden Abschnitten des griechischen Henochbuches fand er aber zudem ;:tlle Seiten des PE und sogar noch der Petrusapokalypse, veranlasste sofort die Entwicklung und Zusendung der Fotografien, die uns nun als unentbehrlicher Bestandteil der Edition vorliegen. Mittlerweile - nach zahllosen Kontaktierungsversuchen mit den in Frage kommenden Stellen in Ägypten - liegt nun auch die offizielle Abdruckerlaubnis der Bibliotheca Alexandrina vor, in persona durch den Director of Manuscripts and Donations, Youssef Ziedan, übersandt (Email-Nachricht vom 22. Mai 2003), dem hierfür gedankt sei. Der eigentliche Verbleib des Originalmanuskripts erscheint allerdings schleierhaft. Obgleich der Akhmim-Codex nach Auskunft des Koptischen Museums in Kairo einst im Ägyptischen Museum gewesen und dann in die neue Internationale Bibliothek in Alexandria überstellt worden sei, findet sich dort - nach Auskunft - nur ein Mikrofilm von P.Cair. 10759. 28 Vgl. http://www.igl.ku.dk/-bulow/aiparch.html(letzter Zugriff am 13.05.2003). Van Haelst, Catalogue, bietet unter Nr. 575 aber eine generelle Beschreibung des gesamten Manuskripts, während sich als Nr. 598 dann PE, als Nr. 617 die Petrusapokalypse finden. Vgl. zudem Nr. 707 (Martyrium des Julian von Anazarbus).
1 Zur Konzeption einer kritischen Ausgabe der griech. Handschriften des PE
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Weniger erfolgreich dagegen verlief die Recherche nach dem Ostrakon van Haelst 741, das nunmehr als verschollen gilt. 29 Es ist zwar ohnehin nicht als
Textzeuge für PE einzustufen, sollte aber ursprünglich als Fotografie zur visuellen Verdeutlichung im Rahmen des Überblicks über die sonstige Bezeugungslage abgedruckt werden.
29 Entsprechend einer brieflichen Mitteilung von Vassil Dobrev, Archivar des Institut Franrais d'Archeologie Orielltale (IFAO), Kairo, vom 17.09.2000. Von ähnlich erfolglosen Versuchen, das Ostrakon
ausfindig zu machen, berichtete Georg Schmelz vom Institut für Papyrologie der Universität Heidelberg (Email vom 09.10.2000). So auch Lührmann, Petrus als Evangelist, 348-350, der auch in Paris und Athen nach dem Ostrakon recherchierte (Email vom 15.07.2003).
2 Hinweise auf ein Petrusevangelium in der antiken christlichen Literatur
2.1 Justin der Märtyrer, diaL 106,3 (Goodspeed, Apologeten, 222-223)
KaI. to EL 1TELV IlEtwvollaKEvaL autov IIhpov Eva tWV &'1TOatOAWV KaI. YEypa~8aL EV tol~ &'1TOIlV~lloVEUllaaLV autou YEYEV~IlEVOV KaI. tOUtO, IlEtU tOU KaI. &AAOU~ öuo &'ÖEA~OU~, UlOU~ ZEßEöalou ÖVta~, E1TwvollaKEvaL CWOllatL tOU BoavEpYE~, ö EatLV UlOI. ßpovtft~, a~llaVtLKOV ~v tou autov EKELVOV ElvaL, ÖL' OU KaI. tO E1T<.JVUIlOV 'IaKwß tQ 'Iapa~A E1TLKA~8EVtL Eöo8~, KaI. tQ Auaij ÖVOlla 'I~aou~ E1TEKA~8~ '" Und wenn es heißt, er (fesus Christus; Anm. d. Veif.) habe Petrus, einen der Aposte4 umbenannt,30 und wenn in seinen En'nnerunge;l auch dies als Faktum geschrieben steht, dass er mit ihm auch iJVei andere Brüder, die Sohne des Zebedäus, mit dem Namen "Boanerg,es (~ das heißt "Donnersöhne (~ belegt habe, so war damit bezeichnet, dass er (fesus Chnstus; Anm. d. Veif.) derjenige z'st, durch den auch Jakob, dem "Israer Benannten, der Beiname verliehen und dem Auses der Name Jesus (fosua; Anm. d. Veif.) beigelegt wurde ... Die oben zitierte Stelle aus Justins Dialog mit dem Juden Trypho wurde seit dem 19. Jahrhundert bis in die neueste Zeit hinein immer wieder als auf ein PE bezogen interpretiert. 32 Ein Problem dieser Deutung allerdings ergibt sich bereits aus dem überlieferten Text selbst. So hat die neueste kritische Ausgabe des Dialogs (pTS 47, 252) hier die Konjektur a.1Tollv~llovEUllata tWV a.1TOatOAWv autou ("Erinnerungen seiner Apostel") anstelle von &'1TOIlV~1l0VEUllata autou ("seine Erinnerungen'') gesetzt. Selbst wenn man dieser editorischen Entscheidung nicht folgen möchte, bleiben Probleme:. Rein sprachlich ließe sich autou auch auf Christus beziehen, dann wäre von den "Erinnerungen an Christus" (Gen. obiectivus) die Rede. 33
(1)
30 Petnu, einen der Apostel, IIlIIbenallf1t. Oder alternativ: eillen der Apostel ill "Petnu" Ilmbenannt. 31 in seinen Enilflerullgen: Alternativübersetzung: in den Erillnerungen an ihn [Chnstlls; Anm. d. Verj). Marcovich (pTS 47, 252) bietet hier EV 'tole; a:n0f.1Vlll.LOVEUf.1(WLV 'twv a:noo'toAwV au'toü (in den Erinnerungen seiner Aposte~. 32
Erstmals u.W. bei Credner, Beiträge zur Einleitung 1, im Jahre 1832.
33
Diese Übersetzung ist aber - betrachtet man Justins üblichen Sprachgebrauch - eher unwahrscheinlich.
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Hinweise auf ein PE in der antiken christlichen Literatur
(2)
Nur wenn Justin hier von den "Erinnerungen des Petrus" (Gen. subiectivus) spricht, ist es möglich, dass damit das PE gemeint sein könnte. 34 (3) Dagegen spricht aber die Möglichkeit, mit den "Erinnerungen des Petrus" sei das Markusevangelium gemeint - eine Idee, für die v.a. c.-J. Thornton gute Argumente vorgebracht hat. 35 Eine verlässliche Entscheidung aber kann nur im Rahmen einer Gesamtuntersuchung der Evangelientradition bei Justin getroffen werden. Zu berücksichtigen ist dabei auch das Problem der unklaren Textgeschichte des PE.
2.2 Serapion von Antiochien bei Eusebius von Caesarea, h.e. VI 12,1-6 (GCS 9, 544.546) Tou IlEV ouv ~EP(XlTLWVO<; -rTj<; TTEPL ÄOYou<; aOK~OEW<; KaI. äÄÄa IlEV ELKO<; 0~(Eo8aL TTap' hEPOL<; UTToIlV~llata, EL<; ~Ilii<; ÖE 1l0va, Ka-rTjÄ8EV ta IIpo<; ßOIlVOV, EKTTETTtWKOta nva TTapa tov tOU ÖLWYIlOU KaLpov aTTo tTj<; El<; XPWtOV TTLOtEW<; ETTI. t~V 'Iouöa'lK~v E8EÄo8p1JOKElaV, KaI. ta IIpo<; IIovnov Kat KapLKOV, EKKÄ11oLaonKou<; &vöpa<;, KaI. &ÄÄaL TTPO<; hEPOU<; ETTLOtOÄaL, EtEPO<; tE OUVtEtaYIlEVO<; autQ ÄOYO<; IIEpL tou ÄEyollEVOU Kata IIhpov EuaYYEÄLou, OV TTETTOL11taL aTTEÄEYXWV ta tVEUÖW<; EV autQ ELP11IlEva ÖLCX; nva<; EV tlj Kata 'Pwooov TTapOLKlq. TTpocj>aOEL tTj<; ELP11IlEV11<; ypacj>f]<; EL<; hEPOÖO~ou<; öLöaoKaÄLa<; aTTOKElMVta<; acj>' ou EÜÄOYOV ßpaXELa<; TTapa8E08aL ÄE~EL<;, ÖL' WV ~V Et XEV TTEp L tou ßLßHou YVWIl11V TTpOt L8110 LV, OÜtW ypacj>wv' ~IlEL<; yap, aÖEÄcj>oL, KaL IIhpov KaL tou<; äÄÄou<; aTTOOtoÄOu<; aTToöExollE8a w<; XPLOtOV, ta ÖE ovollan au-rwv tVEUÖETTLypacj>a w<; EIlTTELPOL TTapaLtOUIlE8a, YLVWOKOVtE<; ön ta tOLaUta ou TTapEÄaßollEv. EYW yap YEVOIlEVO<; TTap , UlllV, UTTEVOOUV tou<; TTaVta<; op8lj TTLOtEL TTPOOcj>EpEo8aL, KaL Il~ ÖLEÄ8wv tO UTT' autWV TTpocj>EpoIlEVOV ovollan IIEtpou EuaYYEÄLoV, EtTTov ÖtL EL tOUtO EOtLV 1l0VOV tO ÖOKOUV ullLV TTapEXELV IlLKpotVUxl.av, avaYLvwoKE08w' vuv ÖE lla8wv ön atpEOEL nVL 0 vou<; autWV Ecj>WÄEUEV, EK tWV ÄEX8EvtWv 1l0L, oTTouöaow TTaÄLv YEvEo8aL TTPO<; Ullii<;, WatE, aÖEÄcj>OL, TTPOOÖOKii-rE IlE EV taXEL. ~IlEl<; M, aÖEÄcj>OL, KataÄaßollEvoL OTTOl.a<; ~v atpEoEw<; 0 MapKLavo<;, <0<;> KaL EaUtQ EVaVtLOUto, Il~ VOWV Ci EÄaÄEL, Ci lla8~OE08E E~ WV ullLV Eypacj>l1, Eöuv~811IlEV yap TTap' &ÄÄwv tWV aOK110aVtWV auto tOUtO tO EuaYYEÄLoV, tout' EOtl.V TTapa twv öLaö6xwv tWV Katap~allEvwv autou, oü<; ßOK11ta<; KaÄoullEv ,ta yap TTÄELova cj>pov~llata EKELVWV EOtL tf]<; ÖLÖaOKaHa<;., XP11oailEvoL TTap' autwv ÖLEÄ8ELV KaL EupEiv ta IlEV TTÄELova tOU op8ou ÄOYou tou oWtftpo<;, tLva ÖE TTPOOÖLEOtaÄIlEva, Ci KaL UTTEta~aIlEV UIlLV. 34
Zur Argumentation im Detail v.a. Pilhofer, Justin und das Petrusevangelium.
35 Weiterführend Thornton, Justin und das Markusevangelium.
Hinweise auf ein PE in der antiken christlichen Literatur
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Von der schriftstellerischen Tiitigkeit des Serapion haben sich wahrscheinlich bei anderen noch weitere Aufzeichnungen erhalten, ZU uns gekommen aber sind alleine die Bücher ,,An D01JJnus '~ einen, der zur Verfolgungszeit vom Glauben an Christus zum jüdischen Aberglauben abgifallen ist, ,,An Pontios und Kan'kos '~ kirchliche Miinner, weitere Bn·eft an andere Personen, und schließlich ein von ihm abgifasstes Schreiben "Über das so genannte Evangelium nach Petrus'~ das er verfasste, um die in ihm envähnten Unwahrheiten Zurückzuweisen, da einige bei ihrem Aufenthalt in Rhossos sich aufgrund der enviihnten S chnJt Zu falschen Lehren verleiten ließen. Es erscheint vernünftig, aus diesem einige wenige Worte darzulegen, durch die er die Meinung, die er über dieses Buch hat, vorlegt. Er schreibt Folgendes: "Wir niimlich, Brüder, halten an Petrus und den anderen Aposteln fest wie an Chnstus. Die gifiilschten Schriften unter ihrem Namen aber lehnen wir, weil wir eifahren sind, ab, da wir wissen, dass derartige nicht an uns überliefert sind. Als ich niimlich bei euch war, vermutete ich, dass alle sich zum rechten Glauben wandten, und ohne das von ihnen vorgelegte Evangelium unter dem Namen des Petrus durchgegangen Zu sein, sagte ich: ,Wenn dies allein es ist, was euch Kleinmut Zu bereiten scheint, dann soll man es lesen!' Nun aber, da ich aus dem, was mir gesagt wurde, erfahren habe, dass ihr Sinn heimlich einer Hiiresie zuneigt, werde ich mich beeilen, wieder ZU euch Zu kommen. Daher, Brüder, envartet mich in Kürze! Wir aber, Brüder, die wir wissen, von welchem Irrglauben Marcian war, der sogar sich selbst widersprach und nicht wusste, was er sagte, was ihr aus dem erfahrt, was ich euch geschrieben habe, wir konnten dies nämlich von anderen, die sich mit eben diesem Evangelium beschäftigen, d.h. von den Nachfolgern derer, die es aufgebracht haben - wir nennen sie Doketen (die meisten Gedanken von jenen entsprechen seiner Lehre) -, nachdem wir es von diesen geborgt hatten, dl-Irchgehen und finden, dass iJVar das meiste der rechten Lehre des Heilands entspricht, manches aber davon abweicht, was ich euch auch unten angefiigt habe. 11
Diesen ältesten sicheren Hinweis auf ein "Evangelium unter dem Namen des Petrus" (6vofla.n IIEtpou EtJO:YYEÄLOV) liefert Eusebius von Caesarea in seiner Kirchengeschichte (h.e. VI 12,1-6). Im Kapitel über Serapion (um 190-209 Bischof von Antiochien/6 und die von ihm überlieferten Schriften zitiert Eusebius aus dessen Werk IIEpl. tOU ÄEyoflEVOU Kato: IIhpov EuaYYEHou, das dieser an die Gemeinde von Rhossos 37 gerichtet habe. 38 Hier stellt sich die Frage, ob nicht Eusebius in seiner Einleitung das Schreiben Serapions aus seinem Verständnis des PE als einer unechten (vgl. h.e. III 3,2) bzw. häretischen Schrift (h.e. III 25,6-7) heraus interpretiert und ihm somit eigene Akzente verliehen hat.
Vgl. die wenigen bekannten Angaben über Serapion von Antiochien bei Hanig, Serapion, 631. Rhossos liegt nordwestlich Antiochiens im Golf von Issos. Vgl. auch die Angaben bei Finegan, Hidden Records, 231, und Swete, EYArrEAION, xi. 36
37
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Vgl. weiterführend Junod, Eusebe de Cesaree, 3-16 und Id., Comment l'Evangile de Piem, 43-46.
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Die Analyse von Serapions Text ergibt Folgendes:
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Serapion spricht von pseudepigrafischen Werken unter dem Namen von Petrus und anderen Aposteln. Diese seien zurückzuweisen. 39 Eigenartigerweise aber scheint er zunächst das sog. "Petrusevangelium" nicht als solche Schrift eingeordnet zu haben: Erst die Kenntnis der Tatsache, dass einige Glieder der Gemeinde von Rhossos häretische Gedanken verfolgten, bringt ihn dazu, sein Urteil über den besagten Text zu überdenken. 40 Die Anfange der Verbreitung des PE bringt er mit einer als "Doketen" bezeichneten Gruppe in Verbindung. Deren Nachfolger benutzten das Evangelium noch zu seiner Zeit. Dieses Urteil Serapions, das häufig zu einer Untersuchung des Akhmim-Fragments auf "doketische" bzw. "doketistische" Inhalte führte, ist aber mit großer Vorsicht zu genießen. 41 So werden bei frühchristlichen Schriftstellern wie Clemens von Alexandrien qder Hippolyt Gruppen als "Doketen" bezeichnet, die aus heutiger Sicht keineswegs als solche verstanden würden. Wie die theologischen Vorstellungen der Personen aussahen, die Serapion mit dem genannten Begriff versieht, lässt sich aus dem Gesagten nicht entnehmen. Eine bloße Übertragung von Vorstellungen eines Clemens oder anderer auf den Begriff Serapions ist jedenfalls unangebracht,42 Von Personen, die sich mit "eben diesem Evangelium beschäftig[tJen", habe er ein Exemplar erhalten, von dem das meiste der "rechten Lehre entspreche", in dem aber auch in manchen Zusätzen Abweichungen enthalten seien. Leider ist die Uste dieser angeblichen Differenzen zur wahren Lehre nicht enthalten.
Darüber hinaus lassen sich Serapions Schreiben nur zwei einigermaßen sichere Angaben über den Text des von ihm diskutierten "Petrusevangeliums" entnehmen:
39 Zur Benutzung weiterer petrinischer Apokryphen im Antiochien des 2. Jahrhunderts vgl. Quispel/Grant, Note, 31, die auf die Benutzung der Petrusapokalypse sowie des Kerygma Petri bei Theophilus von Antiochien verweisen. 40 Dies ist eine der zentralen Thesen des Aufsatzes von Junod, Eusebe de Cesaree, 15. 41 Zur Christologie des PE vgl. zuletzt v.a. die Arbeiten von Head, Christalogy, 209-224, und McCant, Gospel of Peter, 258-273. Beide Autoren lehnen eine Bezeichnung der Christologie des PE als "doketisch" ab. 42 In diesem Zusammenhang sei auf die einschlägige Arbeit von Brox "Doketismus" - eine Problemanzeige, 301-314, verwiesen, der die Problematik einer Definition des Begriffes "Doketismus" auf den Punkt bringt. Dabei kommt er auch (304) auf den Begriffsgebrauch bei Häresiologen der ersten Jahrhunderte zu sprechen: "Auf eine erste Abgrenzung kann und muß man sich schnell einigen: Doketismus soll nicht die Lehre der historischen Gruppe sein, die bei den altkirchlichen Häresiologen ,Doketen' heißt."
Hinweise auf ein PE in der antiken christlichen Literatur
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Das Werk dürfte den Anspruch gestellt haben, vom Apostel Petrus verfasst zu sein. 43 Es dürfte sich formal um ein "Leben J esu" gehandelt haben.
Weiterführende Folgerungen sind dagegen mit höchster Vorsicht zu ziehen. Damit lässt sich aus Serapions Zitat nur schließen, dass am Ende des zweiten Jahrhunderts ein unter dem Namen des Petrus kursierendes Evangelium bei Teilen der christlichen Gemeinde von Rhossos in Gebrauch war. 44 Vielleicht darf man aus der Tatsache, dass Serapion als Bischof von Antiochien sich diesen Text erst über Umwege beschaffen musste,45 noch weiter gehen und schließen, dass dieses "Petrusevangelium" nicht in seiner antiochenischen Gemeinde bekannt war. Neben der Gemeinde von Rhossos scheint es aber in Antiochien eine weitere Gruppe gegeben zu haben, die ebenfalls ein bereits seit einiger Zeit überliefertes "Petrusevangelium" kannte und über die Serapion offensichtlich seine Informationen erhielt. Da uns aber jegliche Informationen über den Inhalt dieser Schrift fehlen, kann - gerade bei der Fülle der bekannten frühchristlichen Petrusliteratur - nicht mit letzter Sicherheit geschlossen werden, dass der Text des Fragments von Akhmim ein Exemplar oder zumindest eine Rezension des von Serapion angesprochenen "Petrusevangeliums" darstellt oder gar völlig mit diesem übereinstimmt. 46 Zwar ist ein
43 Aus der Tatsache, d~ss das Evangelium eine derartige Überschrift getragen habe, schließt Zahn, Geschichte, 751, dass Serapions PE die Existenz einer bereits mit analogen Überschriften versehenen Evangeliensammlung voraussetze, deren Titeln der Titel 'EUo:.yyEALOV Ko:.,OC IIhpov nachempfunden sei. VgJ. auch Swarat, Alte Kirche, 101; HeckeI, Evangelium des Markus, 287-299. Zur Kritik an dieser These weiterführend Nicklas, Ein neutestamentliches Apokryphon, 265-267. 44 Diskutiert wird dabei allerdings die Frage, ob aus der Verwendung des Verbums O:Vo:.YlVWOKW durch Serapion auf einen gottesdienstlichen Gebrauch des Textes in Rhossos zu schließen sei. Während z.B. Findlay, Byways, 88, die These vertritt, Serapion habe bei seinem Besuch die Lesung des PE im öffentlichen Gottesdienst der Gemeinde erlaubt und damit eine Innovation sanktioniert, sind Bardenhewer, Geschichte, 393; Lejay, Evangile, 61; Schmidt, Evangelium, 43; Vaganay, Evangile, 5-7, und v.a. Zahn, Geschichte, 748; Id., Evangelium, 4, der Meinung, es könne sich nur um die Erlaubnis privater Lektüre gehandelt haben. 45 Will man seinen Angaben trauen, so scheint sich Serapion sein Exemplar tatsächlich aus "doketischen" Kreisen beschafft zu haben. VgJ. hierzu auch Zahn, Geschichte, 2-3. 46 Diese Identifizierung wird meistens sehr schnell vorgenommen. Mit Recht vorsichtiger äußert sich Vielhauer, Geschichte der urchristlichen Literatur, 642: "Es gilt als ausgemacht, daß es sich bei diesem [= dem Text Serapions, Anm. d. Verf.] und bei dem Fragment von Akhmim um dasselbe PetrEv handelt. Das ist zwar nicht zu beweisen, aber auch nicht zu widerlegen. Die Identität des Titels besagt jedenfalls nichts." Über Vielhauer hinaus wäre noch zu sagen, dass von einer "Identität des Titels" nicht gesprochen werden kann, da ja kein "Titel" des Akhmim-Fragments erhalten ist, sondern dieser vielmehr aus der angeblichen Verbindung zum von Serapion diskutierten Text erschlossen wurde. Vorsichtig äußern sich auch Bruce, Zeugnisse, 79 (Identifikation "fast sicher''), und Rebell, Apokryphen, 93 (Identifikation "nicht mit hundertprozentiger Sicherheit''). Letzterer folgert aber dann (98) seine Datierung des Textes aus dem Zeugnis des Serapion. Zur Vorsicht gemahnt auch das ebenso in P'Cair. 10759 enthaltene Stück der Petrusapokalypse, das sich mit einiger Wahrscheinlichkeit als eine spätere Rezension der aus äthiopischen und anderen griechischen Zeugen bekannten Petrusapokalypse herausstellte. VgJ. hierzu z.B. Bauckham, Apocalypse, 4718.
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Bezug wahrscheinlich, trotzdem kann damit aber eine Datierung der Schrift Serapions nicht mit absoluter Sicherheit als terminus ante quem für die Entstehung des durch den Akhmim-Text repräsentierten PE gesetzt werden. 47 .
2.3 Origenes, comm in Mt. X 17 (GCS 40, 21)
Toue; ÖE &:ÖEAcpOUe; 'ITjoou cpaoL nVEe; Elval, EK lTapaÖOOEWe; 0PIlWIlEVOl tOU E1Tl YEYPallllEVOU Kata IIhpov EuaYYEALOU ~ tile; ßLßAOU 'IaKwßou, ULOUe; 'l<.uo~Cp EK lTpOtEpae; yuvalKoe; OUVLpKTjKULae; autQ lTPO tile; Maplae;. Einige sagen, dass die Brüder Jesu - sie gehen dabei von einer Überlieferung des nNach Petrus u überschriebenen Evangeliums oder des Buches des Jakobus aus 5 ö'hne des Jose] von einerfrüheren Frau seien, die mit ihm vor Man'a zusammengelebt habe. In seiner Kommentierung von Mt 13,55 versucht Origenes die Tatsache ·zu erklären, dass das Evangelium an dieser Stelle Brüder J esu erwähnt. Dies liege daran, dass die Bewohner Nazarets Jesus für den Sohn des Josef und der Maria gehalten hätten. Vor diesem Hintergrund erwähnt er auch, dass einige - er scheint sich nicht dieser Gruppe zuzuordnen - die Ansicht dauerhafter Jungfräulichkeit Mariens verträten. Diese gingen dann von einer Überlieferung aus, die sich im PE oder48 dem "Buch des Jakobus"49 finde: Jesu Brüder seien Söhne Josefs aus dessen erster Ehe, bevor er mit Maria zusammengelebt habe. Origenes scheint also ein PE zumindest vom Hörensagen gekannt zu haben. 50 Die sich zeigende Unsicherheit über die Herkunft der von ihm angespielten Überlieferung scheint aber nur für eine ganz flüchtige Kenntnis desselben zu sprechen. Aus der kurzen Bemerkung en passant 51 lässt sich somit weder ein Hinweis auf besondere Hochschätzung noch auf eine pauschale Verurteilung des Textes entnehmen.
47 Vgl. dagegen Denker, Stellung, 57; Schneemelcher, Einleitung, 184. Santos Otero, Evangelios, 64-67.375393, trennt dagegen in seiner Ausgabe apokrypher Evangelien die Zeugnisse altkirchlicher Autoren über ein "Evangelium des Petrus" vom Text des Akhmim-Fragments. 48 Denker, Stellung, 14, und Schmidt, Evangelien, 38-39, erwägen allerdings auch die Möglichkeit einer inklusiven Deutung der Partikel ~. 49 Gemeint sein dürfte das Proteuallgelitllll Jacobi. Vgl. Schmidt, Evangelien, 39; Vaganay, Evangile, 8. 50 Vgl. auch Schmidt, Evangelien, 42. Dagegen vermutet Vaganay, Evangile, 9, Origenes habe das PE eventuell bei einem Aufenthalt in Antiochien (218 oder 231) gelesen. 51 Diese Formulierung verwendet auch Vaganay, Evangile, 8.
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Schlüsse auf den Inhalt des von Origenes erwähnten PE lassen sich aber aus dem obigen Zitat kaum entnehmen. 52 Interessant ist aber, dass Origenes der früheste altkirchliche Schriftsteller ist, bei dem eindeutig der Titel 'EuaYYEAtOV Ka'tIX IIhpov erwähnt wird.
2.4 Eusebius von Caesarea, h.e. III 3,1-2 (GCS 9, 188.190)
IIhpou IlEV ouv E'TTla'toA~ Illa, ~ AEYOIlEVTl au'tou 1TpO'tEpa, avwlloAoYll'taL, 'tau'tlJ ÖE KaI. oi. maaL 1TpEaßU'tEpOL we; avall EV 'tole; a
52 Damit bleibt aber auch hier eine letzte Unsicherheit bestehen, ob der von P.Cair. 10759 bezeugte Text mit dem PE des Origenes wenigstens weitgehend identisch ist. 53 Zu dieser und weiteren diesbezüglichen Stellen bei Eusebius vgl. Baum, Der neutestamentliche Kanon bei Eusebios, 307-348; Kraus, Sprache, 6-7.
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2.5 Theodoret von Cyrus, haer. II 2 (pG 83, 389A)
üi öE Na(wpaloL 'IouöaloL EtoL, tOV XPLOtOV 'tL~WVtEC; WC; &vSPWlTOV cSLKaLOV, KaI. tQ KaÄou~Evc.p Kata IIhpov EuaYYEÄlc.p KEXPll~EVOL. Die Nazorlier aber sind Juden, die Christus wie einen gerechten Menschen verehren und das so genannte Evangelium nach Petrus benutzen. In seinem Kompendium häretischer Anschauungen spricht Theodoret auch kurz die judenchristliche Gruppe der "N azoräer" an. 54 Überraschenderweise schreibt er dieser Gruppe, die nach seinen Angaben in Jesus nur einen gerechten Menschen verehrte, die Benutzung des "so genannten Petrusevangeliums" zu. Nach Theodorets Zeugnis dürfte jenes eine besonders niedere Christologie vertreten haben. Doch lässt sich aus seinen vagen Aussagen eher schließen, dass er weder eine persönliche Kenntnis der "Nazoräer" noch des angeblich von ihnen benutzten PE besaß. 55 2.6 Didymus der Blinde, Eccl. 1,1-8 (pTA 25, 22 56) KaI. tOUtO öE lTPOC; tole; ElPll~EVOLe; E'tL ÄEXS~tW, ElTEI. lToÄÄaKLe; 'tLVEe; lfTEuöoypa[epouoLV] ßLßÄla KaI. KataxpWVtaL lTPOOllyopf.aLe;. 0 KÄ~~lle; YOUV lToÄÄa ÄEYEL Ep[ ... ] ßLßÄla lfTEUÖElTL ypaepa lTapEOt1l0EV ÖLa lT[O]ÄÄWv· lToÄÄa yap KaI. avayv[o]ue; KaI. ~Vll~OVEUWV 0 av~p KaI. ElTLOta~EVOe; EÖEL~EV Ö'tL lTPOOESllKaV ßLßÄlOLe; aÄÄ[Ot]p.[LOLe; t]L[V]Ee; UÄÄDKOt{t}a 'tL va , EVLOL ÖE KaI. ÖÄOue; ÄDyoue; OUVta~aVtEe; avEypalfTav. ÖL/X tOUtO YOUV KaI. 0 ~~EtEpOe; ÄDyoe; alTayopEUEL t~V uvayvweHv tWV UlTOKPUepWV, ElTEI. lToÄÄa E[ljIEU]Öoypaep~Sll KaI. ypaljlae; 'tLe; ElTEypaljlEv auto EuaYYE[ÄL]OV Et tUXOL Kata ew~iiv ~ Kata IIE[tpov].
Auch Folgendes soll hier noch über das Gesagte hinausfestgehalten werden; denn des Öfteren falschen Leute Bücher und begehen dabei Namensmissbrauch. Clemens etwa berichtet von vielen solchen Schriften ... hat in vielen Fä"lIen Bücher als Pseudepigrafen enviesen; denn er hat viele gelesen und verzeichnet und konnte aus seiner reichen Kenntnis zeigen, dass bestimmte Leute Büchern anderer Fremdartiges hinzufogen, 54 Vgl. zu dieser Gruppe z.B. auch die Aussagen bei Epiphanius von Salamis, haer. XXIX 9,2 und Hieronymus, p. CXIl 13. 55 Klijn/Reinink, Patristic Evidence forJe\vish-Christian Sects, 52, stellen darüber hinaus Vermutungen an, wie Theodoret zu seiner Ansicht kam. 56 Auch die unten angefügte Übersetzung lehnt sich an diejenige, die in dieser Ausgabe (23) zu fInden ist, an.
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einige aber auch ganze Schriften veifassten und dann (mit fremden Namen) betitelten. Deswegen nun verbietet auch unsere Lehre die Lektüre der Apokryphen, da eben vieles gefa'lscht wurde und irgendeiner, nachdem er etwas veifasst hatte, es als ,Evangelium~ wer weiß, ,des Thomas( oder ,des Petrus( im Titel ausgab. In seinem erst 1941 in einer Höhle nahe den Ruinen des Arseniosklosters bei Tura in der Nähe von Kairo wiederentdeckten Kommentar zu Kohelet57 - es handelt sich wahrscheinlich um die Mitschrift von Vorlesungen58 - geht Didymus im Rahmen der Auslegung von Koh 1,1 b in einer Art Exkurs auf die Fälschung von Büchern ein. Es geht ihm dabei um falsche Verfasserangaben. Die Lektüre der "Apokryphen" (ava.yvwoLC; tWV unoKpuct>wV) sei deswegen verboten, weil viele gefälscht seien. 59 Als besonders hervorstechendes Beispiel nennt er die Tatsache, dass irgendwelche Leute die von ihnen verfassten Schriften als "Evangelien des Thomas" oder "des Petrus"60 - der Name ist aber nur teilweise auf dem Papyrus erhalten und muss erschlossen werden - betitelten. Inwieweit Didymus ein PE kannte oder gar gelesen hat, wird aus der flüchtigen Randbemerkung nicht recht klar: Wahrscheinlich aber hat er sein Beispiel nicht frei erfunden und auf ein Werk verwiesen, von dessen Existenz er zumindest vom Hörensagen wusste.
Zu den Fundumständen vgl. Altaner, Papyrusfund, 332; Puech, Ecrits, 293-295. Auch die Fragen und Einwände von Studenten finden sich protokolliert. Zu den Hörerfragen vgl. Didymus, Ecclesiastes 1.1, XXII-XXIII. 59 Die Argumentation ist hier nicht ganz klar. Ist Fälschung nach Meinung des Didymus in allen Fällen der Grund der Ablehnung? 60 Gerade hier weist das einzige erhaltene Manuskript leider eine Lücke auf. Die von den Herausgebern vorgeschlagene Ergänzung der Buchstaben IIE zu IIhpov dürfte aber die einzig sinnvolle sein. 57
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Hinweise auf ein PE in der antiken christlichen Literatur
2.7 Weitere Hinweise
Neben den bisher genannten ausführlicher zitierten altkirchlichen Hinweisen auf die Existenz eines PE seien noch einige weitere wenigstens kurz angesprochen:
(1) In seinem Traktat De I/iris Illustribus (392/93) gibt Hieronymus eine Liste von Werken des Simon Petrus (vir. ill I 3_5)61. Neben den beiden Briefen und dem Markusevangelium erwähnt er auch Schriften unter dessen Namen, die als "apokryph" einzuordnen seien, so z.B. die Akten, die Apokalypse, aber auch das Evangelium. Die Stelle erinnert stark an Eusebius, h.e. In 3,1-2. (2) Das sog. Decretum Gelasianum62 aus dem sechsten Jahrhundert (südliches Gallien), das wohl römische Tradition widerspiegelt, vielleicht sogar in Teilen auf Papst Damasus zurückzuführen ist, erwähnt in Teil V unter den Schriften, welche in der römischen Kirche nicht anerkannt sind, neben vielen anderen auch ein Evangelium nomine Petri apostoli. (3) Das schon eingangs bei der Rechtfertigung der Manuskriptauswahl für diese Edition kurz angesprochene, 1904 von Pierre J ouguet und Gustave Lefebvre herausgegebene, dreieckige Ostrakon (katalogisiert als van Haelst 741; erworben 1903 in Luxor, Oberägypten; Seitenlängen 8 x 9,5 x 14,5 cm/3 bedarf angesichts der Interpretation von Dieter Lührmann 64 einer etwas eingehenderen Darstellung, die sich jedoch aufgrund der ausführlichen Besprechung dieser Tonscherbe an anderem Ort auf das Wesentliche65 konzentrieren kann. Auf seiner grauen, konkaven Seite ist in schwarzer Tinte eine Personendarstellung mit überproportioniertem Kopf, mit erhobenen Händen und mit Kreuzstab sowie die Figur umgebenden Buchstaben aufgetragen (die Abfolge nach der editio princeps):
61 Text: Ceresa-Gastaldo, 72.74. 62
Text: Von Dobschütz, Decretum Gelasianum, 11.
Vgl. Jouguet/Lefebvre, Deu.x Ostraca de Thebes, 205f (mit Zeichnung der konvexen Seite sowie Fotografie der Bildseite auf Tafel X); Leclercg, Ostraka, 108 u. Fig. 9304 (Zeichnung der konkaven Seite). Die Bildseite ist auch abgedruckt bei Lührmann, Fragmente, 95. 63
64
Vgl. Lührmann, Fragmente, 74-75.94-95; Id., Petrus als Evangelist, 348-367. Zum Ostrakon 348-353.
65
Vgl. Kraus, Petrus und das Ostrakon
t'OI/
Haelst741.
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(a) oberhalb:
6 äYLOC
(b) links: (c) rechts
Zu (a) - (c): Editio prillCepS für (c) 0 ElJQ'.YYEA[LO]t[~t;] und Abfolge (b)-(a)-(c); zu (c): X aber wohl Abkürzungszeichen und L statt 11 Itazismus, folglich 0 EUIXYEA(La)t~(t;).
Die konvexe Seite zeigt - der Zeichnung und Beschreibung der editio pnnceps zufolge - eine auf sechs Zeilen verteilte Inschrift, aufgetragen in schwarzer, nach dem Foto zu folgern ausgeblichener Tinte einer unregelmäßigen Hand des sechsten oder siebten Jahrhunderts. Dabei ist die erste Zeile unvollständig erhalten68 : 1
.... lV, CKUVLCW
IlEVcx.UtOV
5
tcx.Äcx.ßou IlEV
1 Zeichnung der editio PrillCepS mit einem schwer einzuordnenden Buchstaben, gefolgt von drei Punkten und einem weiteren Buchstaben, der einem 1/1 ähnelt; 4 E und u als Ligatur geschrieben; statt u auch L oder p (ohne ausgeprägten Körper); 6 unter f.LEV ein Strich, nach v zwei Punkte wie ein moderner Doppelpunkt.
Die Herausgeber spekulieren über Sinn und Inhalt des fragmentarischen Textes und legen in einem Nachtrag zu ihrer editio pnnceps im folgenden Jahr einen Rekonstruktionsversuch vor, in dem sie die Zeilen über den linken Rand hinaus verlängern, also das Ostrakon als links und rechts nicht mehr vollständig annehmen. 69 Daraus folgt dann, dass diese Seite des Ostrakons zuerst beschrieben worden sein müsste, da die konkave vollständig zu sein scheint (die Schrift geht am linken und
66
Foto und Zeichnung zeigen einen Punkt, auf den auch Lührmann, Petrus als Evangelist, 348, hinweist.
67 Entsprechend Foto und Zeichnung sonst nur wiedergegeben bei Römer, Christliche Texte V, 369 Nr.
741. 68 Transkription
auf der Basis der Zeichnung der editio princeps von Jouguet/Lefebvre, Deux ostraka.
VgL Jouguet/Lefebvre, Note sur un ostrakon, 104: "Nous sommes portes maintenant a considerer ce fragment comme incomplet ... " Dazu Id., Deux Ostraca, 205: "Il semble que les deux autres cotes soient intacts." Unter Annahme von 1lT1 in Z. 4 als nomen sa~1I111 M(a:pl.a:)v (zur Form vgl. P.Cair. 10735r) ohne Balken vermuten sie einen apokryphen Text, der Ähnlichkeit mit Mt 2,8 und ProtEv 21,2-3 zeige. So auch Leclercq, Ostraka, 108. Hierzu ist jedoch eine Konjektur von 'tEUa: zu tEpa: in I. 4 nötig. 69
~
22
Hinweise auf ein PE in der antiken christlichen IJteratur
rechten Rand von oben nach unten, und die Buchstaben oc von äyLOC stehen am unteren nebeneinander). Lührmann liest entsprechend der Rekonstruktion der editio princeps IIhpoc 6 äYLOC 6 EUIXYYEAtCT~C "Petrus, der Heilige, der Evangelist," und schließt aus der Annahme der Vollständigkeit des Ostrakons darauf, dass die Inschrift auf der konvexen Seite die Fortführung jener auf der konkaven und wie folgt zu rekonstruieren sei:
1
1!P.9CKUV~CW ~EV IXUTOV
TEUIX
5
~E-
TIXAUßW~EV.
Dabei sieht er in TEUIX die Kurzform (i) für T(O) EU(IXYYEAtOV) IX(UTOU), (ii) für T(OV) EUIX(YYEAtCT~V) oder (iii) T(OU) EUIX(YYEAtCTOU), was dann für (i) den Sinn "Lasst uns ihn verehren, mit seinem Evangelium lasst uns Umgang haben", für (ii) "Lasst uns ihn verehren, lasst uns den Evangelisten annehmen" und für (iii) "Lasst uns ihn verehren, mit dem Evangelisten lasst uns Umgang haben" ergäbe. 70 Problematisch sind weniger Lührmanns Auflösung von Itazismen71 oder seine Annahme, das Ostrakon, damit auch die Inschrift der konvexen Seite, sei vollständig, sondern vielmehr seine exklusive Festlegung der Lesungen sowie eben einige dieser Lesungen selbst. Doch sei hier nochmals das Wesentliche wiederholt: Das auf der konkaven Seite erkennbare EUIXYEAT LX bedarf einer sinnvollen Auflösung, die durch die Annahme von X als Abkürzungszeichen, von L statt Tl als Itazismus und der Auslassung eines der beiden Y erreicht wird. Wie hier ist auch bei TEUIX (1. 4, konvexe Seite) an andere Auflösungen zu denken,72 zumal die Erstherausgeber in ihrer Zeichnung EU als eine Art Ligatur zusammenschreiben. Ferner konjiziert Lührmann in L 3 der konvexen Seite ~Tl zu ~E und L 4 TIXAIXßOU zu TIXAIXßW, um so den Adhortativ ~EITIXAUßwl~EV ansetzen zu können. Darüber hinaus sind die paläografischen Beobachtungen von Jouguet und Lefebvre zu berücksichtigen, denen zufolge die auf der konkaven und auf der konvexen Seite aufgetragenen Handschriften nicht identisch und möglicherweise unter-
70 Die Alternativen (i) und (ii) bei Lührmann, Fragmente, 75.95, (i) und (iii) bei Id., Petrus, 353. 71 So etwa OKUVLOW (konvex, 1. 3) als OKUVTjOW und ebenso Lais Tj in EuaYE}.:nx (konkav, rechts).
72 Zu LEua und EuayEJ..nx die kritischen Anmer1..'Ungen von Römer, Christliche Texte V, 369.374 Nr. 741.
Hinweise auf ein PE in der antiken christlichen Literatur
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schiedlich zu datieren seien. 73 So ist es nicht wahrscheinlich, dass die heiden Seiten wirklich zusammengehören. Leider ist eine Überprüfung anhand des Originals nicht mehr möglich, nicht einmal ein Vergleich der Schreiberhände beider Seiten, da nur die konkave Seite als Fotografie vorliegt.74 Zudem sind die potentielle Abfolge der Beschriftung wie auch die Verwendungs zwecke von Ostraka grundsätzlich zu diskutieren. Letztlich ist dieses Ostrakon - zumindest die konkave Seite - trotz der geäußerten Bedenken deutlicher und weiterer Beleg dafür, dass Petrus in jener Zeit wohl in Ägypten, wo es auch erworben wurde - besondere Verehrung zuteil wurde, was sich womöglich auch auf ihn als Evangelisten bzw. auf sein Evangelium erstreckt haben könnte. Die Rekonstruktion der konvexen Seite bleibt dagegen offen.
73 V gl. Jouguet/Lefebvre, Deu.'I( ostraka, 206. Wiedergegeben bei Leclercq, Ostraka, 108. 74 Dadurch gewinnt die editio princeps mit ihrer Zeichnung der Seite an Bedeutung. Hierbei überrascht dann das sichere Urteil Lührmanns (Fragmente, 75): " ... das Ostrakon ist also ein als ganzes erhaltenes Stück, nicht Bruchstück aus etwas Größerem. Die beiden Seiten gehören zusammen und lassen sich als Bild und Votivinschrift verbinden ... " Denn wie er selbst an anderer Stelle mitteilt (petrus als Evangelist, 351, mit Verweis auf Vassil Dobrev, der das Ostrakon in der Sammlung der IFAO nicht finden kann), stand ihm keine Fotografie der konvexen Seite zur Verfügung, war seine Suche nach dem Verbleib des Ostrakons ebenso erfolglos wie unsere eigene (hierzu auch persönliche Email-Mitteilung vom 15.07.2003).
3 Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums 3.1 Anmerkungen zur Darbietung der Handschriften Bereits im ersten Kapitel wurde die Frage des Vorgehens kurz angerissen. Die hier gewählte, der Zuordnung der Manuskripte zum so genannten PE chronologisch folgende Präsentation hat den Vorteil, dass die jeweilige Argumentation wie die notwendigen Voraussetzungen für weitere Schlussfolgerungen in dieser Hinsicht klar nachzuvollziehen und etwaige Probleme so leichter erkennbar sind. Entsprechend beginnt die Darbietung mit dem als erstem dem so genannten PE zugeordneten Fragment, dem so genannten Akhmim-Codex, P.Cair. 10759. Dann folgen P.Oxy. XLI 2949, LX 4009 und P. Vindob.G 2325. Jedes Manuskript wird zunächst angemessen physisch beschrieben, in lesbarer Transkription nach dem Leidener Klammersystem mit kritischen Anmerkungen und in Übersetzung wiedergegeben. Abschließend werden die im Hinblick auf eine kritische Edition der griechischen Manuskripte des PE wichtigen Fragestellungen diskutiert. Diskussion und Interpretation des Inhalts des PE bleiben dabei ausgeschlossen. 3.2 P.Cair. 10759: Der so genannte Akhmim-Codex
Trotz einiger kurzer Beschreibungen75 fehlte bis dato eine ausführliche Darstellung von paläografischen und kodikologischen Beobachtungen wie eine Diskussion der Fundumstände des so genannten Akhmim-Codex. Diese Lücke kann durch einen Aufsatz Peter van Minnens, dessen Ergebnisse in den nachfolgenden Angaben - überprüft an den vorliegenden Fotografien Widerhall und Bestätigung finden, nunmehr als geschlossen betrachtet werden. 76 Leider ist über die Fundumstände des Codex nur wenig bekannt. Dennoch bedarf es einiger diesbezüglicher Überlegungen, da gerade die hier ansetzenden Vermutungen des Erstherausgebers U. Bouriant immer wieder in der Literatur als gegebene Fakten angeführt werden. 77 Im Winter 1886/87 wurde der Codex in einem Gräberfeld in der Nähe des antiken, oberägyptischen Akhmim (nach der Übertragung in lateinische Buchstaben durch Plinius, nato hist. 5,11,61 75 In diesem Zusammenhang immerhin die Angaben bei von Gebhardt, Das Evangelium und die Apokalypse des Petrus, 7-15; van Haelst, Catalogue, Nr. 575; Cavallo/Maehler, Greek Bookhands, Nr. 41. 76 Vgl. van Minnen, The GreekApoca!J'Jm ofPeter, 15-39.
77 Für einen Forschungsüberblick vgI. Bremmer, The
Apoca/ypse ofPeter. Greek or Jewish?, 1-14.
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Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
Panopolis 78) gefunden. Da Gaston Maspero, damaliger Direktor des S eroice des antiquitis egyptienne, dort zwar 1884 die Ausgrabungen des Friedhofs A begann (die Friedhöfe Bund C waren vor 1886/87 noch nicht archäologisch erforsche 9), diese aber in der Folge nicht selbst leiten und kontrollieren konnte, gibt es keine verlässlichen Informationen über die dortigen Funde. Neben den offiziellen Grabungskampagnen beteiligte sich auch die örtliche Bevölkerung an der Durchforstung der Friedhöfe, weshalb einerseits viele Funde sofort in das Museum in Gizeh gelangten, andererseits ebenso Vieles auf den Antiquitätenmärkten auftauchte. 80 Die spärlichen Anhaltspunkte veranlassen dazu, den Fundort des Akhmim-Codex für den zentralen Bereich von Friedhof A in der Nähe des Dayr al-Wastani - des EI-Wastani-Klosters - zu vermuten. 81 Bouriant schloss vom Inhalt des Codex darauf, dass es sich bei dem näheren Fundort um das Grab eines Mönches handeln müsse. Dies mag durchaus zutreffen, doch bietet der archäologische Befund, d.h. der Friedhof dort, keinen Anhaltspunkt für solch eine Annahme. Die Geschichte der heute im Bereich des Friedhofs A vorhandenen drei koptischen Klöster geht nicht weit genug zurück, um eine deutliche Verbindung zur Zeit des Codex zu erlangen, auch wenn hier theoretisch durchaus Vorgängerklöster bestanden haben könnten. 82 Prinzipiell kommen, wenn es um den Besitz oder die Grabbeigabe von frühchristlichen Texten geht, nicht nur Mönche in Frage. Dies zeigt etwa die briefliche Bitte einer Frau an eine andere um Leihe einer Ausgabe von IV Esra (oder einer anderen Schrift der Esra-Apokryphen), während sie ihr im Gegenzug eine Kopie des Jubiläenbuches überlassen wolle (P.O:>ry. LXIII 4365).83 Weshalb also
78
Für die Geschichte von Akhmim vgl. McNally/Dvorzak Schrunk, Excavations in Akhmim, Egypt,
1-11. 79 Zur Veranschaulichung die Karte mit den Akhmfm-Friedhöfen bei Kuhlmann, Materialien zur Archäologie, 53 Abb. 14. 80 Hierzu Kuhlmann, Materialien zur Archäologie, 50-52, hier summarisch (50): ,,[Man kann] die ,Erforschung' der Achmimer Nekropolen sicherlich nur zu den traurigsten Kapiteln in der Geschichte archäologischer Entdeckungen in Agypten zählen. Hier sind, in fast unglaublichem Maße, nahezu alle Grundlagen für die wissenschaftliche Erforschung eines in sich geschlossenen, kontinuierlich von prädynastischer bis in byzantinische Zeiten reichenden Befundes zur Geschichte einer ägyptischen Stadt und Nekropole zerstört worden."
81 Vgl. van Minnen, The GreekApocab'fm ofPeler, 18 (dort auch als Fig. 1 die von Kuhlmann, Materialien zur Archäologie, 53 Abb. 14, übernommene Skizze). 82 Als Hintergrund vgl. Kuhlmann, Materialien zur Archäologie, 50-86. Für eine zusätzliche geografische Orientierung vgl. die Karten bei Kanawati, The Rock Tombs of El-Hawawish. Vol. I, Fig. 1; Vol. X, Fig. 12; McNally/Dvodak Schrunk, Excavations in Akhmim, Egypt, 18 (Map 2). Die Qualifizierung des Friedhofs bei EI-Wastani als "christlich" entstammt aber einer Gegenwartsperspektive. 83 P. O~. LXIII 4365 aus dem 4. Jahrhundert belegt, dass es für apokalyptische Texte im Ägypten der damaligen Zeit durchaus einen Interessentenkreis gab. Hierzu Kraus, Bücherleihe im 4. Jh. n. Chr., 285296. Unabhängig davon verweist in diesem Zusammenhang auch van Minnen, The Greek Apoca/ypse oi Peler, 19 n. 5, auf diesen dokumentarischen Papyrus.
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
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sollte nicht auch ein Nicht-Kleriker unter Beigabe seines oder ihres bevorzugten eschatologisch interessierten Textes begraben werden? Die durch den Grabungsbefund nicht gestützte, hypothetische Annahme eines Mönchsgrabs sollte deshalb allenfalls mit Vorsicht für weitere Rückschlüsse verwendet werden und stellt sicher kein eigenständiges Argument für oder wider eine weiterführende These dar. Bei P.Cair. 10759 handelt es sich um einen eigens zusammengestellten Codex, dessen Blätter ca. 12 cm breit und 15 cm hoch sind. Aussagen über das Material bleiben ohne Konsultation des Originals Makulatur. Dennoch verweisen bisweilen durchschimmernde Buchstaben darauf, dass das verwendete Pergament relativ dünn, d.h. von feiner Qualität ist. 84 Auf mehreren Folios finden sich spiegelverkehrte Buchstaben, Wörter und sogar ganze Zeilen der im vollständigen Codex gegenüberliegenden Seite abgedruckt (so z.B. f. 2rv, 3rv, 4r und besonders 5rv). Die Tinte selbst ist kräftig und nur selten ausgeblichen (v.a. einige Seiten der von der zweiten Hand geschriebenen Seiten 21-50 [f. 11r-25v] mit Abschnitten des Henochbuches [Hen]). Der erste Bogen des Codex mit dem PE ist ein Binio, das aus zwei Doppelseiten, d.h. Bifolia, und damit aus vier Blättern bzw. acht Seiten besteht (f. lr-4v bzw. S. 1-8) und dem ein zusätzliches Bifolium (f. 5r-6v bzw. S. 9-12) beigefügt ist. Die erste Seite trägt nur ein großes, mit Verzierungen gefülltes Kreuz, auf dessen Horizontalbalken zwei kleinere Kreuze, unter dessen Horizontalbalken die Buchstaben A und w stehen. Dann folgt auf neun Seiten der als PE identifizierte Text, dessen Beginn auf Seite zwei mit einem zentrierten, kleinen Kreuz verdeutlicht ist. Auf Seite zehn (f. Sv) ist das Textende durch eine Ornamentbordüre mit drei kleinen Kreuzen gekennzeichnet. Die letzten beiden Seiten des zusätzlichen Bifoliums sind leer. Die Tatsache, dass der Text mitten im Satz abbricht, muss nicht zwangsläufig auf eine defekte Vorlage schließen lassen, wie dies bisweilen getan wird. Vielmehr kann Schreiber (1) den Platz, den er für seine Kopie des Textes benötigen würde, falsch berechnet und die Bordüre vor dem Kopiervorgang auf Seite zehn gezeichnet haben. 85 Dabei müsste aber auch
84
So auch von Gebhardt, Das Evangelium und die Apokalypse des Petrus, 7.
Wie im Falle der Petrusapokalypse benützte der Schreiber ein Binio für PE. Als er bemerkte, dass der Platz für den Text nicht ausreichen würde, berechnete er auf einem zusätzlichen Binio den noch benötigten Platz auf zwei weitere Seiten und zeichnete die Bordüre sowie die drei Kreuze für das Textende, schon wissend, dass er die restlichen beiden Seiten freilassen würde. Womöglich dachte der Schreiber, dass die beiden freien Seiten vor der ersten Seite gefaltet würden und so ein Ternio entstünde. Der Binder faltete das Ganze aber anders, so dass die Seite mit der Illustration als erste Seite obenauf blieb, ein Binio mit zusätzlichem Bifolium entstand. Vgl. van Minnen, The Greek Apoca!Jpse of Peler, 19-20. Dafür könnte angeführt werden, dass der Schreiber in die letzte Zeile möglichst viele Buchstaben bringen wollte und ihm bereits eine Auswahl aus einem umfangreicheren Text des PE als Vorlage gedient haben mag. 85
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der erste Satz von PE auf f. 1v als vollständig angenommen werden, was aufgrund der Partikel BE auch gegenteilig gesehen werden kann. B6 Mit Ausnahme des gebräunten oberen und äußeren Randes sowie leichter Verletzungen im oberen Bereich der ersten Blätter ist der erste Teil des Codex, der das PE trägt, gut erhalten. Er lässt sich anhand der Fotografien nunmehr problemlos lesen. Der zweite Bogen mit der Petrusapokalypse aus zwei Bifolia, damit vier Blättern oder acht Seiten (f. 7v-10r), wurde verkehrt herum in den Codex gebunden. Der Text erstreckt sich auf insgesamt sieben der acht Seiten, da die erste Seite freigelassen wurde. B7 Die vorletzte Seite beginnt mit einem zentrierten kleinen Kreuz, obgleich der Text erst auf der folgenden Seite unten endet, wo man das Kreuz dann als Abschluss erwartet hätte. Auch eine Bordüre fehlt, wenngleich zumindest die größeren Buchstaben in der letzten Zeile als Anzeichen für den Textschluss angesehen werden können. Der dritte Bogen mit Abschnitten aus dem griechischen Henochbuch (grHen) zeigt klar erkennbar eine andere Schreiberhand (2) und bestand wohl ursprünglich aus einem Quaternio aus vier Bifolia bzw. acht Blättern und damit sechzehn Seiten, von dem nun das erste Blatt fehlt. Dies legt eine Rekonstruktion des Codex nahe. Ob das Blatt bei der Bindung verloren ging oder letztlich der Bogen schon bei der Bindung unvollständig war, also aus - wie jetzt - vierzehn Seiten (f. 11r-17v bzw. S. 21-34) bestand, bleibt offen. In eben derselben Hand geschrieben ist der vierte Bogen des Codex, wiederum ein Quaternio (f. 18r-25v bzw. S. 35-50), der den Text des vorangehenden Bogens aus Henoch fortsetzt. Abschließend folgt noch ein fünfter Bogen wiederum mit weiteren Abschnitten aus grHen, der aber von einer dritten Schreiberhand (3) beschriftet wurde. Es handelt sich wiederum um ein Quaternio (f. 26r-33v), dessen Text auf der letzten Seite abrupt abbricht, was durch ein Symbol am Zeilenende, das als Zeilenfüller fungiert, verdeutlicht wird. Zu ergänzen ist schließlich noch ein Einzelblatt, das dem Erstherausgeber zufolge am Ende des Codex auf die Innenseite der Umschlagbindung geklebt war. Andere Möglichkeiten hinsichtlich Herkunft und Zweck des Blattes bleiben offen. BB Der griechische Text stammt aus dem Martyrium des Julian von Anazar-
86
Hierzu Kraus, Sprache, 40.167-169.
Vgl. van Minnen, The Greek Apocabpse of Peter, 21: "No doubt it was intended for an illustration such as the one adorning the first page of the first quire, but this was never added." 88 So könnte man etwa das Blatt als Teil eines weiteren Quaternio annehmen, von dem nur das eine Blatt erhalten blieb, indem es einfach am Einband hängen blieb, als der Rest aus dem Codex herausgefallen war, oder aber es als Verstärkung des Einbandes (Bouriant) ansehen. Vgl. auch van Minnen, The Greek Apoca!Jpse 0/ Peter, 22-23. 87
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bus. 89 Die Schreiberhand hier (4) ist die literarischste, d.h. die verwendete biblische Majuskel ist die sicherste und kalligrafischste des zusammengestellten Codex von Akhmim. Ornamentale Rundungen, v.a. an 6, und die s-förmige Rundung am unteren Ende des ß verweisen diese an das Ende des 6., eher noch in die erste Hälfte des siebten Jahrhunderts. Dagegen sind die anderen drei Schreiberhände etwas früher anzusetzen, demnach eher in Richtung Ende des sechsten Jahrhunderts. Dabei scheint (1) die früheste zu sein und stellt eine meist semikursive (so die Verbindungen EL, EP, 'tE), dokumentarische Hand dar, die sich aber auch traditioneller Buchstabenformen (vgl. - jedoch unregelmäßig - 6, TI und Schluss-u) bedient, was die Datierung erschwert. Zudem fallen dreieckiges 6 und leicht größeres c in Endposition auf. Anhand von charakteristischen Vergleichspunkten mit anderen, datierten Papyri (v.a. anhand von cx., E, 1-1, TI und u, z.T. 'Tl) sind Ende des sechsten und Anfang des siebten Jahrhunderts nahe liegend. 90 Auch die nach links geneigte, breite Hand (2) verweist mit ihren deutlichen Unterscheidungen zwischen dünnen und fetten Strichen wie anderen Charakteristika (ß mit nach links über Korpus herausragender Grundlinie) in diese Zeit, wohingegen die sorgfältigere, regelmäßige und ebenfalls nach links geneigte Hand (3) (z.B. Schmuckrundungen bzw. Häkchen am Abschluss von dünnen Strichen bei E, 't; vgl. aber 6 mit ebensolchem bei cx.) eine spätere Stufe desselben Stils darzustellen scheint, dem auch (2) zuzurechnen ist. Summa summa rum sind damit Früh- wie Spätdatierungen (vom vierten bis zum 12. Jahrhundert) abzuweisen, das vielfach angesetzte achte oder neunte Jahrhundert auf das späte sechste bzw. hinsichtlich der Zusammenstellung zum vorliegenden Codex das frühe siebte Jahrhundert zu korrigieren. Die Manuskripte von PE und Petrusapokalypse gehören sowohl, was die Einheitlichkeit der Schreiberhand, als auch das Layout angeht, zusammen. Offen bleibt dennoch, ob sie letztlich speziell für diesen Codex kopiert wurden oder schon zuvor in Gebrauch standen, wie das für die Überreste der unterschiedlichen Henoch-Bögen und für das Martyrium des Julian von Anazarbus der Fall ist. Eine Verbindung zwischen allen vier verschiedenen Texten lässt sich aber in dem thematischen Überlappungsbereich von Passion, Apokalyptik und Martyrium finden, die damit die Zusammenstellung motiviert haben könnte. Über die Frage, warum dann frühestens Anfang des siebten
89 Textedition durch Bouriant, Fragments grecs du Livre d'Enoch, 146-147, Faksimile bei Lods, L'Evangile et l'Apocalypse de Pierre, pI. 34. Ferner van Haelst, Catalogue, Nr. 707. 90 Vgl. die Erläuterungen bei Cavallo/Maehler, Greek Bookhands, Nr. 41 (PSI I 16 - Nr. 34c; P.Lond. UI 1326a - Nr. 34a; P.Berol. 6825 = Schub art, Papyri Graecae Berolinenses, 47) und van Minnen, The Greek Apoca/ypse oJ Peler, 21 Anm. 8 (P.Miillch. I 1; I 7; I 14; P.Lond. In 1012 mit jedoch mehr kursiven Buchstabenformen). Zudem P. Villdob.G 16545 + 17047 + 38329 + 38379 (vgl. die Neuedition von Hammerstaedt, in: P.Col. XXVIII, 56-75 und Tafel III-IV).
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Jahrhunderts die Texte schließlich in einem Codex zusammengestellt wurden, ob nur als Grabbeigabe oder zu einem weiteren bzw. anderen Zweck, soll hier nicht spekuliert werden. Speziell im Hinblick auf den nachfolgend transkribierten Teil des Codex, das PE, sind noch einige paläografische Beobachtungen zu vermerken: Der Schreiber bedient sich des Zeilenend-v, gekürzt durch einen Querbalken über dem vorangehenden Buchstaben (aber f. 4v Zeile 1 auch in einem getrennten Wort), verwendet bisweilen zwei Punkte über einem Anfangsvokal (Trema über L und u etwa f. lv Z. 5 Ü~LV, Z. 6 'lwCT)CP u.ö.; aber auch einmal über T) f. 3v Z. 14), füllt die Zeile durch einen breiteren Buchstaben am Ende (f. 2r Z. 15; f. 3r Z. 13.17; f. 4r Z. 17) oder engere bzw. kleinere Buchstaben (f. Sv Z. 10.14), schreibt einmal iota adscriptum (f. 3v Z. 14 ~ als T)L; dagegen iota subscriptum f. 2r Z. 2 KaAa~Q), Apostroph (f. 4v Z. 16 ~apLa~') und verwendet keine Zeichen zur Interpunktion. Was die in der Literatur als nomina sacra geführten Wörter angeht, sind KUpLOe;, SE oe; und &VSpWTTOe; in der gängigen Form als Kontraktion abgekürzt, während aber die ersten beiden auch ausgeschrieben vorkommen (KUp LOe; f. lv Z. 19 und f. 2v Z. 15; SEOe; f. 4v Z. 8.12) und 'IEpouaaA~~, 'Iapa~A, oupavoe;, aw't~p und utoe; in PE und Petrusapokalypse durchgängig unabgekürzt bleiben. All dies wie auch die Tatsache, dass der Schreiber den Umfang des zu kopierenden Textes vorab zu kalkulieren versuchte, deutet darauf hin, dass hier jemand über die zu seiner Zeit gängigen Konventionen Bescheid wusste. Dies wird durch den Charakter der zwar sehr individuellen, aber sicheren Schreiberhand gestützt, wenngleich orthografische Probleme hierbei nicht unberücksichtigt bleiben dürfen. Die Wiedergabe des Transkripts wird begleitet von der Einteilung des Textes in 14 Kapitel von J. Armitage Robinson und in 60 Verse von Adolf von Harnack. Die Bezugnahme auf den Text des PE nach dem Akhmim-Codex folgt diesem Doppelsystem mit römischen Ziffern (I-XIV) für die Kapitel und gleichzeitig arabischen für die Verse (1-60). Die folgende Edition stützt sich natürlich neben den nun vorliegenden Fotografien auch auf bereits vorliegende Arbeiten, beginnend mit der editio princeps durch U. Bouriant (1892). Bouriant selbst war offenbar v.a. an den Fragmenten des griechischen Henoch interessiert - wer sich alleine nach dem Titel des Werkes (Fragments grecs du livre d'Enoch) richtete, würde nicht erwarten, dass dort in einer Art Anhang auch die beiden petrinischen Apokryphen (137146) mit griechischem Text und französischer Übersetzung dargeboten werden. Obwohl diese erste Ausgabe den unbestreitbaren Vorteil besitzt, dass Bouriant am Original des Akhmim-Codex arbeiten konnte, hat sie den Nachteil, dass die Transkription nicht den heutigen Vorgaben des Leidener Klammersystems entspricht, v.a. aber, dass sie keine Fotos des Manuskripts zugänglich macht. Dieser Mangel wurde ein Jahr später von A. Lods durch die Publikation von He-
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liogravüren, vor allem aber von O. von Gebhardt durch die Bereitstellung von Fotografien wettgemacht. Die Qualität der in beiden Ausgaben vorgelegten Abbildungen jedoch ist - zumindest aus heutiger Sicht - nicht zufrieden stellend. So sorgen z.B. schwarze Ränder und dunkle Stellen auf den Fotografien dafür, dass ganze Textzeilen kaum bzw. nicht lesbar sind. Trotzdem bauen alle weiteren Ausgaben mit griechischem Text des PE bis zu D. Lührmanns Text des Jahres 2000 auf der Transkription der Fotografien bei von Gebhardt auf. Neben der maßgeblichen Textausgabe von Gebhardts entstanden innerhalb kurzer Zeit weitere, allerdings ohne neue Fotografien. Genannt seien etwa die Arbeiten von A. Harnack, J.A. Robinson/M.R. James, H. von Schubert, H.B. Swete, T. Zahn und E. Klostermann. Über von Gebhardt hinaus werden hier z.T. weitere Ergänzungsvorschläge des Textes sowie erste Kornmentierungen geboten, von denen zumindest einige bereits die Richtung weiterer Forschungen am PE bestimmten. Im 20. Jahrhundert wurde es lange Zeit stiller um das PE. Besonderen Einfluss erlangten die leider weitgehend vom Negativurteil des Autors über den Text geprägte, nichtsdestotrotz aber auf höchstem wissenschaftlichem Niveau stehende Kommentierung mit griechischem Text von L. Vaganay (21930) sowie die in der Reihe Sources Chritiennes (Nr. 201, 1973) erschienene Textausgabe mit ausführlicher Komrnentierung von M.G. Mara.
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33
Von den Juden aber reinigte keiner die Hände, weder Herodes noch einer seiner Richter. Und als sie sich nicht reinigen wollten, erhob sich Pilatus. Und da befahl der König Herodes, den Herrn abzuführen, und sagte zu ihnen: "Was ich euch befohlen habe, an ihm zu tun, das tut." Dort stand aber J osef, der Freund des Pilatus und des Herrn, und als er sah, dass sie ihn kreuzigen wollten, ging er zu Pilatus und bat um den Leichnam des Herrn zum Begräbnis. Und Pilatus schickte zu Herodes und bat um seinen Leichnam. Und Herodes sagte: "Bruder Pilatus, auch wenn keiner um ihn gebeten hätte, hätten wir ihn begraben, da doch der Sabbat anbricht. Es steht nämlich im Gesetz geschrieben, dass die Sonne nicht über einem Ermordeten untergehen solle." Und er überließ ihn dem Volk vor dem ersten (Tag) der ungesäuerten Brote, ihrem Fest. Die aber den Herrn übernommen hatten, stießen ihn im Laufen und sagten: "Lasst uns den Sohn Gottes wegschleifen, da wir Gewalt über ihn haben." Und mit einem Purpurgewand bekleideten sie ihn und setzten ihn auf den Richtstuhl und sagten: "Richte gerecht, König Israels." Und einer von ihnen brachte einen Dornenkranz und setzte ihn auf den Kopf des Herrn. lveder ... noch einer. Oder alternativ "und auch nicht ... sowie keiner". seiner Richter. Bezug auf Herodes oder auf eine zuvor genannte, auf dem Manuskript nicht mehr erhaltene Person (dann wohl der KUPlO<;). abzuführen: Abhängig von der Rek.: lTa.pa.Aa.Ilßa.VÜl "in seine Gewalt bringen" (Mt 27,27; Joh 19,16), "mit sich nehmen" oder lTa.Pa.lTElllTÜl "geleiten", "wohin schicken" Gustin, dia!. 40,4). Was ich euch befohlen habe, an ihm Zu tun, das tut. Oder alternativ "Was ich euch befohlen habe zu tun, das tut an ihm." kreui!gen: O't'a.UpLOKÜl Hap. leg. 91 ; diese Präsentien-Bildung auf -LOKÜl nur hier belegt. 92 Eben deshalb ist hier an eine Neubildung zu denken,93 was angesichts der Verwendung von o't'a.upaÜl (lVlO; XII52; XIII56) und o't'a.upa<; (lV11; X39.42) überrascht. 94 Der Schluss der Rede des Herodes ist unklar. Möglicherweise ist der mit Es steht nämlich ... beginnende Satz bereits als Kommentar zu lesen (Anspielung auf Dtn 21,22-23 95). stießen: Oder alternativ "hetzten".
91 Zur Umschreibung des Begriffs Kraus, 'Uneducated', 438-444; ld., Sprache, 313-316. 92 Für die Bildungen auf -lOK<"> vgl. Schwyzer, Griechische Grammatik, 1, 707-710. Erfolglose Suche mit TLG und DDBDP (http://\vww.perseus.tufts.edu/Texts/papyri.html). 93 Zu diesem Hap. leg. des PE speziell Karavidopoulos, «Hapax legomena» et autres mots rares, 225228. Mit Recht stellt Karavidopoulos die Frage, warum die besondere Wortwahl des Autors des PE nicht Niederschlag in späterer Literatur gefunden hat, und wendet sich so gegen eine Überschätzung der rhetorischen Leistung des Autors des PE, "der im Stil den volkstümlichen Ton trifft, aber doch auch auf die höheren Ansprüche der Schule nicht verzichtet" (Weissengruber, Grammatische Untersuchungen, 144; ähnlich Id., Zur Datierung des Petrusevangeliums, 119-120). 94 Zur Etymologie vgl. Chantraine, Dictionnaire etymologique IV,l, s.v. onwpo<..>.
95 Zur Diskussion Vaganay, Evangile, 215-216; Mara, Evangile, 86-87.
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
34
f.2r
9
KaI. EtEPOL ECtWtEC EVElTtUOV alnou tal 'c' Öl/JECL KaI.
lo..AOL tac cLayovac autou Epa.lTLCaV, EtEPOL KaAa.Ilu.> EVUCCOV autOV KaL tLVEC autOV EIla.CtL(OV AEYOVtEC' taUtTj(L) til(L) tLllil(L) tLll~CWIlEV tOV ulov tOU S(EO)U. IV10 KaI. ~VEYKOV 5
OUO KaKOUPYOUC KaI. ECtaUpwcav autoc OE ECL(~lTa WC IlTjöEVa
ava
lTOVOV
IlECOV autWV tOV K(UpLO)V.
EXWV.
11
KaI, ÖtE wpSw-
cav tOV ctaupov, ElTEypal/Jav ÖtL Oll"COC ECtW 6 ßacLAE[u]C
tOU 'Icpa~A.
12
KaI, tESELKOtEC ta EVOUllata ElllTPOCSEV
autou OLEIlEpLCaVtO KaI, AaXllov EßaAOV ElT' autolc. 10
13
ELC OE tLC tWV KaKouPYwV EKELVWV WVELOLCEV
autOUC AEYWV' ~IlElc OLa ta KaKa ä. ElTOL~CaIlEv OÜtW lTElTOvSallEv, OUtOC OE CWt~p YEVOIlEVOC tWV av(SpwlT)wv tL ~OLKTjCEV Ulliic;
14
KaI. ayavaKt~CaVtEC ElT' aUtW(L) EKE-
AEUccx.V '( va Il~ CKEAOKOlTTjSil (L), ÖlTWC ßacaVL( 0IlEVOC 15
alToSa.voL. V15 ~v OE IlECTjIlßpLa KaI, CKOtOC KatECXE lTiicav t~V 'IouöaLav. KaI. ESOPUßOUVtO KaI. ~YWVLWV ll~lTOtE
6 ~ALOC EÖU, ElTELO~ EtL E(Tj' YEypalTtaL autolc
~ALOV Il~ ouvaL ElTl. lTECPOVEUIlEVW(L).
16
KaL tLC autc3v
6 Ms: flllÖEV; 7 Ms: cmupwv; 10 Ms: WVElÖllCEV; 12 Ms: ou.wc; 15 &:lTOMVOl: Konjektur (von Gebhardt) zu cllTo8avlJ unnätig; 18 Ms: lTE
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
35
Und andere standen dabei und spuckten ihm ins Gesicht, weitere schlugen seine Wangen, andere stießen ihn mit einem Rohr, und einige geißelten ihn und'sagten: "Mit solcher Ehre wollen wir ehren den Sohn Gottes." Und sie brachten zwei Übeltäter und kreuzigten den Herrn mitten zwischen ihnen. Er aber schwieg, als hätte er keinen Schmerz. Und als sie das Kreuz aufrichteten, schrieben sie darauf: "Dieser ist der König Israels." Und sie legten (seine) Kleider vor ihn hin, teilten sie auf und warfen das Los über sie. Einer aber von jenen Übeltätern schmähte sie und sagte: "Wir leiden so wegen der Übel, die wir begangen haben. Dieser aber, der der Retter der Menschen wurde, was hat er euch Unrechtes getan?" Da gerieten sie in große Aufregung über ihn und befahlen, dass (ihm) nicht die Schenkel gebrochen würden, damit er unter Qualen sterbe. Es war aber Mittag, und eine Finsternis überzog ganz Judäa. Und sie wurden unruhig und ängstigten sich, ob etwa vielleicht die Sonne untergegangen sei, da er ja noch lebte. Es steht ihnen geschrieben, dass die Sonne nicht über einem Ermordeten untergehen solle. Und einer von ihnen
IV10 11
12
13
14
16
ihm ins Gesicht. Wörtlich "ihm in die Augen". Mit solcher Ehre wolJen wir ehren: Im Griech. findet sich hier eine auffällige Alliteration. IVlO als hiitfe er keinen Schmerz. Oder alternativ "weil er keinen Schmerz hatte".96 12 Los: AIXX~6c; Hap. leg. (LXX und NT). Bei Justin, dia/. 97,3 und in Scholien ist es durchaus anzutreffen. über ihn: Bezieht sich entweder auf den "Übeltäter" oder den "Herrn". die Schenkel gebrochen würden: Bildhaftes OKEAOK01TEW (vgl. OKEAOC; "Schenkel", "Bein"91) absolutes Hap. leg. und womöglich eine (spontane) Neubildung,98 sterbe: Das Manuskript hat im Vergleich zu den kanonisch gewordenen Texten des NT ungewöhnliches Ö1TWC;99 mit klassisch obliquem Optativ. 100 ängstigten sich: O:YWVlIx'W (auch XI45) NT-Hap. leg. (zudem O:YWVLIX nur Lc 22,44; II Macc 3,14.16; 15,19); in LXX nur in Esther 5,1; Dan 1,10; II Macc 3,21 (dort auch mit ~Ey&.AWC;).
14
96
Zur Diskussion z.B. Mara, Evangile, 106-108, und die dort angegebene Literatur.
Zu weiteren Bedeutungen von OKEAOC; vgl. LSJ, S.v. OKEAOC;; Rodriguez Somolinos, Ellexico de los poetas lesbios, 264 ("parte de la nave"). Ferner OKEAOK01TLIl: in Glossan'a ("Eracture of a leg"; vgl. LSJ). 98 Hierzu vgI. Karavidopoulos, «Hapax legomena» et autres mots rares, 227-228. 97
99
Vgl. Blass/Debrunner/Rehkopf, § 369,1.
Vgl. Karavidopoulos, «Hapax legomena» et autres Grammatische Untersuchungen, 137-138. 100
I
~.
mots
rares, 228-229; Weissengruber,
36
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
f.2v
ElTIEV' TIOtLCatE aUtOV XOA~V ~Eta Ö~ouc. Kat KEpaCaVtEC ETIOtLCaV,
17
Kat ETIA~pWCav TIaVta Kat EtE-
AELwcav Kata tilc KEepaAilc autWV ta a~apt~~ata.
5
18
TIEPl~PXOVtO OE TIOAAOt ~Eta AUXVWV VO~L(OV-
tEC ÖtL VU~ ECtLV tETIECaV tEt
19
Kat 0 K(UplO)C &:VEßOllCE
AEYWV' ~ ouva~Lc ~OU, ~ ouva~lC, KatEAEl$ac ~E. Kat El TIC.0V &:VEA~ep81l. KataTIEtaC~a toU
vr21 Kat 10
20
Kat autilc wpac OlEpaYll tO
vaou tilc 'IEpoucaA~~ dc OUo.
tOtE &TIECTIaCaV tOUC ~AOUC &:TIO tWV XElPWV
toD K(UplO)U Kat E81lKaV autov ETIt tilc Yilc' Kat ~ Yil mi-
ca ECElC81l Kat epoßoc ~Eyac EyEVEtO. EAa~$E Kat EUpE81l wpa Evatll.
23
22
tOtE ~AlOC
ExapllCav OE
OL 'Iouoa'Lol Kat OEOWKaCl tQ 'Iwc~ep tO cw~a autou 'lva auto 8a$1J ETIElO~ 8Eaca~EVOc ~V öc-
15
a &:ya8a ETIOlllCEV.
24
Aaßwv OE tOV KUPlOV EAOUCE
Kat E'(AllCE ClVOOVl Kat Elc~yaYEV ELc '(OLOV taepov KaAOU~EVOV KilTIOV 'Iwc~ep.
vn
25
tOtE OL 'Iouoa'Lol
Kat OL TIPECßUtEPOl Kat OL lEPE'LC YVOVtEC, OIOV 4 von Gebhardt setzt nach ÄUXvwv zusätzliches Ka.L; 5 Ms: ~hrEca.vto. Der Schreiber überschrieb ursprünglichen Text mit ErrEC, wobei unter bzw. über TI noch Reste eines vermeintlichen c zu sehen sind und das zweite c vor a.v'tO wohl nachträglich (über Il?) zugefügt wurde. Die Form ETIECa.V'tO (?) veranlasste verschiedene Konjekturen (vgl. bei Klostermann); hier E1TEctXV tE wie Robinson al.; 7 Ms: a.u'tOcwpa.c; Konjekturen a.utlJ wp~ (von Gebhardt) und a.utfic tfiC wpa.c (Harnack); 9 Ms: XELPW; 11 EYEVEtO: Schreiber überschrieb einen Buchstaben (E oder w?) am Wortende mit 0; 14 Ms: LVL; 16 E'D..T)cE: von Gebhardt, Klostermann u.a. konjizieren zu EVEO..T)CE; Ms: ClVÖOVLV; 18 Ms:
0
lEpElC.
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
37
sagte: "Gebt ihm Galle mit Essig zu trinken!" Und sie mischten (es) und gaben (ihm) zu trinken 17 und erfüllten alles und machten das Maß der Sünden über ihrem Haupt voll. 18 Es liefen aber viele mit Leuchtern umher, weil sie glaubten, es sei Nacht, und fielen hin. 19 Und der Herr schrie auf und sagte: "Meine Kraft, Kraft, du hast mich verlassen." Und als er dies gesagt hatte, wurde er aufgenommen. 20 Und zur selben Stunde wurde der Vorhang des Tempels von J erusalem entzweigerissen. vr 21 Und dann zogen sie die Nägel aus den Händen des Herrn und legten ihn auf die Erde, und die ganze Erde bebte, und große Furcht kam auf. 22 Da leuchtete die Sonne auf, und es fand sich die neunte Stunde. 23 Die Juden aber freuten sich und gaben dem J osef seinen Leichnam, damit er ihn begrabe, da er gesehen hatte, wie viel Gutes er getan hatte. 24 Er aber (über)nahm den Herrn, wusch ihn und hüllte ihn in Leinen und brachte ihn in sein eigenes Grab, genannt Garten des J osef. vn 25 Dann, als die Juden und die Ältesten und die Priester erkannten, welch ein
19
atifgenollllllen: Oder alternativ "in die Höhe genommen". Und zur selben Stunde: Das im Codex geschriebene o:.U'tOcwpo:.c macht grammatisch keinen Sinn, weshalb die Annahme eines Schreiberfehlers zu o:.i)"tTtc wpo:.c führt, das durchaus in den Kontext passt (vgl. so ohne Artikel auch P.Mich.inv. 338,14101 ). VII24 hüllte: Wegen der Belegsituation des simplex E'OJ. W (auch ElAEW, ELAEW, E'(UW, EUW, UAW) 102 ist eine Konjektur nicht zwingend (meist gemäß Mc 15,46). 20
101
Editio princeps ] .G. Winter, In the Service of Rome, 254-256.
102
Vgl. LS],
S.v. E'O.. W.
38
Dje griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
f.3r
Ka.KOV Ea.UtOl. C ETIO LTjCa.v, ~p~a.VtO KOTItECSa. L Ka.t ÄEYELV' OUa.L, ta.l.C alla.ptLa.LC ~IlWV' ~YYLCEV ~ KPLCLC Ka.t tO tEÄOC 'IEpouCa.Ä~Il.
26
EYW OE IlEta tWV
ha.LpWV IlOU EÄUTIOUIlTjV Ka.t tEtPWIlEVOL Ka.ta oLa5
VOLa.V EKPUßOIlESa.. E(TjtOlJIlESa. yap {m' a.UtWv WC Ka.KOUpYOL Ka.t WC tOV va.Ov SEÄOVtEC EIlTIPTJca.L. 27
ETII. OE toutO LC TIaCLV EVTjCtEUOIlEV Ka.I. EKa.SE( 0IlESa.
TIEVSOUVtEC Ka.t KÄa.LOVtEC VUKtOC Ka.t ~IlEpa.C EWC tou ca.ßßatOu. VIII 28 CUVa.XSEvtEC OE Ol YPa.IlIla.tEl.C 10
Ka.t ~a.PLCa.l.OL Ka.t TIPECßutEPOL TIPOC &ÄÄ~Äouc &KOUCa.VtEC ÖtL 6 Äa.oc exTIa.c yoyyu(EL Ka.t KOTItEta.L ta Ct~STj ÄEYOVtEC ÖtL, EL tQ Sa.vat4> a.UtOU ta.Uta. ta IlEYLCta. CTjIlEl.a. YEYOVEV, tOEtE ÖtL TIOCOV OLKa.LOC ECtLV.
15
29
Ecpoß~STjca.v Ol TIPECßUtEPOL Ka.t ~ÄSov
TIPOC IIELÄatov OEOIlEVOL a.UtOU Ka.t ÄEYOVtEC' 30
TIa.paooc ~1ll.V Ctpa.tLWta.c, 'LVa. cpuÄa~W tO IlvTJIla.
a.utOU ETIt tPELC ~1l[Epa.]S, Il~TIOtE EÄSOVtEC
3 Ms: LW.
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
39
Übel sie sich selbst angetan hatten, begannen sie, sich (an die Brust) zu schlagen und zu sagen: "Wehe unseren Sünden! Nahe gekommen sind das Gericht und das Ende Jerusalems." 26 Ich aber trauerte mit meinen Gefährten, und verstörten Sinnes hielten wir uns versteckt. Wir wurden nämlich von ihnen als Übeltäter und als solche, die den Tempel in Brand stecken wollten, gesucht. 27 Wegen all dieser (Dinge) fasteten wir und saßen klagend und weinend nachts und tags bis zum Sabbat da. VIU 28 Es versammelten sich aber die Schriftgelehrten, Pharisäer und Ältesten beieinander, weil sie gehört hatten, dass das ganze Volk murrte und sich an die Brust schlug und sagte: "Wenn bei seinem Tode solch großartige Zeichen geschehen sind, seht, wie gerecht er ist." 29 Die Ältesten gerieten in Furcht und gingen zu Pilatus, baten ihn und sagten: 30 "Überlass uns Soldaten, damit wir sein Grabmal drei Tage lang bewachen lassen, damit nicht kommen
VIII28 sagte: Constructio ad sensum. seh" wie: Zu pleonastischem ön (hier ön lTocov) vgl. auch BGU II 601,10.
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
40 f.3v
a AaOC ÖtL EK VEKPWV UVECtll, Kat TIOL~CWCLV ~IlLV KaKa.
31
6
öE IIElAcitoc TIapaöEÖWKEv aUtOLC
IIEtpwvlov tOV KEVtUp[wva IlEteX ctpatLw't'wv
5
tPuAaCCElV tOV
't'atPov.
Kat CUV autolc ~ASOV
TIPECßUtEPO l Ka l. ypallllatEL C ETI l. tO IlvTllla.
32
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KUA[caVtEC A[SOV IlEyav IlEteX toD KEVtUp[wvoc KaI. tWV ctpatLwtWV alloD TIaVtEC OL ÖVtEC EKEL ESllKaV ETIt tiJ Supa(l) toD IlV~llatOC
10
33
Kat ETIExplCav
ETIta ctPpaylöac Kat CKllV~V EKEL TI~~aVtEC EtPuAa~av.
IX34 TIpWlaC ÖE ETIltPWCKOVtOC toD caß-
ßatou ~ASEV ÖXAOC UTIO 'IEpoucaA~1l Kat tilc TIEp LXwpou 35
15
Lva '(ÖWCL tO IlVllllELOV EctPpay LCIlEVOV.
til(L) ÖE VUKtL ~(l) ETIEtPWCKEV ~ KuplaK~ tPuAaccov-
tWV tWV ctpatLwtwv
uva
öuo öuo Kata tPpoupav,
IlEyaAll tPwv~ EYEVEtO EV tW(L) oupaVW(L)
36
Kat ELÖOV
&'VOLxSEVtaC touC oupa[v]ouc Kat öuo &vöpac
4 Ms: c-rpatLu)''COv; 7 Ms: Kam; 8 oflOÜ: Bouriant und Lührmann lesen OflOL auf dem Ms, von Gebhardt und Klostermann richtig OflOü; denn L ist meist vor lT getrennt; vgl. zudem u etwa in Folgezeile in toÜ; 9 Ms: ElTEXPELCaV; 13 Ms: ECpoupa; 16 Ms: ELöe; 17 Ms: a.voLX8EV-rEC.
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
41
seine Jünger und ihn stehlen, und das Volk annimmt, dass er von den Toten auferstanden sei und uns Übles antut. 31 Pilatus aber überließ ihnen den Centurio Petronius mit Soldaten, um das Grab zu bewachen. Und mit ihnen gingen die Ältesten und Schriftgelehrten zum Grabmal. 32 Und alle, die dort waren, rollten mit dem Centurio und den Soldaten gemeinsam einen großen Stein und stellten ihn vor der Tür des Grabmales auf. 33 Und sie strichen sieben Siegel auf, schlugen dort ein Zelt auf und hielten Wache. IX34 Als aber der Morgen des Sabbats anbrach, kam eine Menschenmenge aus Jerusalem und der Umgebung, um die versiegelte Grabstätte zu sehen. 35 In der Nacht aber, als der Herrentag anbrach und als die Soldaten jeweils zu zweit auf ihrem Posten Wache standen, ließ sich eine große Stimme im Himmel vernehmen. 36 Und sie sahen, wie sich die Himmel öffneten, und zwei Männer
30
32
IX35
103
und uns Übles antut. Constructio ad sensum. mit dem Centuria lind den S aldaten gemeinsam: Die sich im Manuskript findende Präposition KIl'ta stellt ein Problem dar: Centurio und Soldaten sind durch nachfolgendes 6~oü syntaktisch festgelegt. Worauf sich die Präposition bezieht, ist unklar. Möglicherweise ist ein Wort ausgefallen, möglicherweise KIl'ta für ~E'ta geschrieben worden. jeweils Zu i}Vcit. Bei o:va Mo Mo handelt es sich nicht um eine Dittografie, sondern um normalen Gebrauch. 103
Vgl. Vaganay, Evangile, 293; Blass/Debrunner/Rehkopf, § 248,1 und Anm. 2.
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
42
f.4r
KatEASovtac EKElSE TIOAU ~EYYOC EXOVtaC Kat EYYlcaVtaC tQ ta~W(L)
o ßEßAllllEVOC ETIt
0
ÖE HSoc EKElVOC
tfl(L) Supa(L) &~' EaUtOU KUALCSEtC
ETIEXWPllCE TIapa IlEPOC Kat
5
37
0
ta~oc ~VOLYTJ
Kat &1l~OtEPOL OL VEaVlCKOL ElCflASOV. X 38 töoVtEC OUV OL CtpatLWtaL EKElVOL E~UTIVLCaV tOV KEVtUplwva Kat tOUC TIPECßUtEPOUC' TIapllCaV yap Kat autol. ~UAaCCovtEC'
39
Kal. E~TJYOUIlEVWV autWV
ä.
ELÖOV
TIaALV OPWCLV E~EASOVtaC &TIO tOU ta~ou tPElC
10
&vöpac Kat tOUC ÖUO tOV Eva tlTIOpSouvtac Kat ctaupov &KOAOuSoUVta aUtOlC ~Kat tWV IlEV ÖUO t~V KE~aA~V xwpoucav IlEXPL tOU oupavou,
tou ÖE XELpaYWYOUIlEVOU tlTI' autWV ilTIEpßalVOU-
cav touC oupavouc. 15
41
KaI. ~wvflc ~KOUOV EK tWV
oupavwv AEYOUCTJC' EK~pu~ac tOlC KOLIlWIlEVOLC; 42
Kat tlTIaKO~ ~KOUEtO &TIO tOU ctaupou
tön
val t. XI43 CUVE-
CKETItOVtO OUV &AA~AOLC EKElVOL &TIEASElV
1 Ms: EKEl8E; 2 Ms: AEl8oc; 4 Ms: EVOlYT]; 9 Ms: opaClV; 9 Ms:
E~EÄ8ovTOC;
10 Ms: avöpEc; 11
Ms: aKoAo8ouvta; 13 Ms: XELpatwtoullEvou; 14 Ms: cpwvT]; 15 Ms. KOlvwllEvolc; 16 Ms: tLVal?: An der Stelle des ersten l liegt eine Überschreibung vor, die aber ebenso unklar ist wie die Form Hval? Die Rekonstruktion
ön val folgt Blass und Klostermann; Swete, von Gebhardt
und entsprechend Lührmann setzen
,0 val.
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
37
X 38 39
40
41
42
xr 43
40
41
XI43
104
43
mit vollem Lichtschein (an sich) von dort herabstiegen und sich dem Grab näherten. Jener Stein aber, der vor der Tür lag, geriet von selbst ins Rollen, rückte zur Seite, das Grab öffnete sich, und beide Jünglinge traten ein. Als das nun jene Soldaten sahen, weckten sie den Centurio und die Ältesten, denn auch diese waren zur Bewachung anwesend. Und während sie erzählten, was sie gesehen hatten, sehen sie von Neuem aus dem Grab drei Männer herauskommen und die zwei den einen stützen, ihnen ein Kreuz folgen und den Kopf der zwei bis zum Himmel reichen, den aber dessen, der von ihnen an der Hand geführt wurde, die Himmel überragen. Und sie hörten eine Stimme aus den Himmeln, die sagte: "Hast du den Entschlafenen gepredigt?" Und vom Kreuz her hörte man die Antwort: "Ja". Jene berieten also miteinander, wegzugehen
stützen: \mope6w biblisches Hap. leg. (Schol.D Od. 8,66; Dositheus, an gramm. 76,1); in der LXX nur Sym Ps 43,19 L x.." (Verbum simplex wie auch Kompositum mit Präverb Ko:.to:.- aber vorhanden). an der Hand geführt wurde: Das Kompositum XElpo:.YWyEW 104 verbindet die Hilfe mit Blindheit (Idc 16,26 [A]LX..'C und Josephus, ant. 5,3,15; Tob 11,16 S; Act 9,8; 22,11) oder Unerfahrenheit (z.B. UPZ 1110,54-55; BGU VIII 1843,11). Hier erhält der Auferstandene himmlische Unterstützung (vgl. \mope6w) ohne explizite Angabe eines Grundes. den Entschlafenen: Kontext und Form (substantiviertes Partizip Präsens) legen nahe, dass es sich um Verstorbene handelt, nicht um nur Schlafende. lOS KOLVWI-LEVOLC des Manuskripts hieße "den Verunreinigten" bzw. "Entweihten". ben'eten: Kompositum OUOKETIt0l-Lo:.L nur Sym Ps 2,2; 30,14LXX, deshalb noch bedingt biblisches Hap. leg. Sonstige Belege: Herodian 1,17,1; Jamblichus, protr. 21,31; Justin, dia/. 46,2. Das Verbum simplex und andere Bildungen dessen mit Präverben sind in der LXX (z.B. OUVEiTLOKETIt0l-Lo:.l Num 1,49; 2,33; 26,62), elf Mal als ETTLOKETItOl-Lo:.l im NT anzutreffen.
Hierzu Kraus, P.Vindob. G 35835, 153.
105 Vgl.
Bauer, Wörterbuch, s.v. KOLflcXW (2b); Liddell/Scott/Jones, S.v. KOLflcXW (ll 3).
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
44 f.4v
Kat EvcpaVLcaL tauta tQ I1ELAchW(l)
44
Kat EH OLCXVOOU\-LEV-
wv autwv cpaLVoVtcxl 1TcX.hv avoLxSEVtEC oL oupcxvot
Kat O:V(SpW1T)OC HC KCXtEASWV Kat ELCEASWV ELC tO \-LvTl\-LCX. 45
5
tcxuta LOOVtEC
0 L 1TEp t
tOV KEVtUp LWVCX VUKtOC EC1TEUCCXV
1TPOC I1ELÄlitov acpEVtEC tOV tcX.cpov ÖV ECPUACXCCOV Kcxt E~'I1y~cavto 1TcX.VtCX ä1TEP Eloov aywvlWVtEC \-LEycX.AWC
Kat AEYOVtEC' aA'I1SWC ULOC ~V S(EO)U.
46
a1TOKpLSEtc 6 I1ELAlitoc
ECP'l1' EYW KCXSCXPEUW toD CX'L\-LcxtOC toD uLoD toD SEoD' U\-LlV OE toDto EOO~EV. 10
47
EI tCX 1TPOCEÄSOVtEC 1TcX.VtEC EoEOVtO cxUtOU
Kcxt 1TCXPEKcX.AOUV KEAEUCCXl tW(l) KEVtUPlWV Kcxt 'tolc CtPCXtLWtalC \-L'I10EV Ei,1TELv Ci Eloov.
48
CU\-LCPEPEL ycX.p, cpcxdv, ~\-LlV
ocpAflcal \-LEYLC't'l1V a\-LcxptlCXV E\-L1TPOCSEV toD SEOU Kat \-L~ E\-L1TECElV ELC XElPCXC toD AcxoD tWV 'IoUOCXLWV Kat hScxcSTlvcxL. 15
49
EKEAEUCEV OUV 6 I1ELAlitoc 'tW(l) KEV-
'tUPLWVl KCXl. tOLC CtPCXtLuhCXlC \-L'I10EV EL1TELv.
xn
50
öpSpou öE
'tTlC KUPlCXKTlC 11CXPlU\-L ~ 11CXYOCXA'I1V~ \-LCXS~tPlCX 'tou K(UpLO)U - cpoßOU\-LEV'I1 OlU touC 'IouocxLouc, E1TElÖ~ EcpÄEyoV'to
1 Ms: öLocvooul.LE; 3 Ms: Koctü90v; 4 Ms: KEVtUpWvoc; 6 Ms: OClTOCVLWVrEC; 8 Ms: TJf.LLV. Konj. wie von Gebhardt, Klostermann, Harnack u.a.; 10 Ms: lTEPEKOCAOUV; 11 f.LTJÖEV (vgl. auch 1. 15): Zahn, von Gebhardt (" ... ist zu bemerken, dass der Schreiber ausserdem auf dieser Seite dreimal ein L auslässt") und Klostermann konjizieren zu IlTJÖEVL; Blass setzt IlTJÖEV des Ms; 13 ElllTECElV: Überschreibung eines Buchstabens durch c; 14-15 Ms: tWV KEVtupLWV; 15 Ms: op90u; 16 Ms mit Apostroph: llocPLocll'; Ms: MocyÖa:hvT).
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
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und dies dem Pilatus anzuzeigen. Und während sie noch nachdachten, zeigten sich wieder die Himmel offen und ein Mensch, der herabstieg und in das Grabmal eintrat. 45 Als die Leute des Centurio dies sahen, eilten sie (noch) in der Nacht zu Pilatus, verließen das Grab, das sie bewacht hatten, und erzählten alles, was sie gesehen hatten. Sie waren voll großer Angst und sagten: "Wirklich, er war der Sohn Gottes." 46 Pilatus antwortete und sprach: "Ich bin rein vom Blut des Sohnes Gottes; ihr aber habt dies beschlossen." 47 Darauf traten alle zu ihm vor, baten ihn und redeten ihm zu, dem Centurio und den Soldaten zu befehlen, nichts (von dem) zu sagen, was sie gesehen hatten. 48 "Denn es ist besser für uns", sagten sie, "uns der größten Sünde vor Gott schuldig zu machen, als in die Hände des Volks der Juden zu fallen und gesteinigt zu werden." 49 Also befahl Pilatus dem Centurio und den Soldaten, nichts zu sagen. xnso In der Morgendämmerung des Herrentages nahm Mariam Magdalena, eine Jüngerin des Herrn - in Furcht wegen der Juden, weil die brannten 44
45 46
voJl großer Angst. Vgl. Anm. zu aywv La.W V15. ihr aber habt dies beschlossen: Das Manuskript bietet ~IlLV. Aufgrund des Kontextes sowie der Einspielung Mt 26,66 ('tL Ulllv öOKEI) erscheint aber die Konjektur uiliV für ~IlLV plausibel. Der überlieferte Text müsste als "wir aber haben dies beschlossen" übersetzt werden.
46
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
f.5r
UTIO T~C opy~c, OUK E1TOLllCEV E1T1. TQ Ilv~llaH TOl> K(UpLO)U
ä. ELwSEcav 1TOlElV aL yuvalKEC E1T1. TOlC &'1TOSV~CKOUCl KaI. TOlC &'yaTIWIlEVOlC aUTalC -
51
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KaI. KOl/IacSal, KaI. Vl>V ETII. TOl> IlV~llaTOC aUTOl> 1TOl~CWIlEV Tal>Ta. 53 TLC OE &'1TOKUALCEl ~lllV KaI. TOV ALSOV TOV TESEVTa ETII. T~C Supac TOl> IlVllIlELOU, '(va ELCEASOl>CaL TIapaKaSEc10
SWIlEV aUTQ KaI. 1TOl~CWIlEV
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Il~ HC ~Ilac 'LOll(l) KaI. EL Il~ OU-
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va.IlESa, Käv ETII. T~C Supac ßa.AWIlEV ä. CPEPOIlEV ELc IlVllllOCUVllV aUTOl>, KAaUCOIlEV KaI. Kol/IollESa EWC EASWIlEV ElC TOV OLKOV ~IlWV. XIII 55 Kat &'TIEASOl>CaL EUPOV
15
TOV Ta.epOV ~VEw(0YIlEVOV KaI. TIPOCEASOl>Cal TIapEKUl/Iav EKEL KaI. OPWCLV EKEL Hva vEavlcKov KaSE(oIlEVOV IlECW(l) TOl> Ta.epOU wpaLov KaI. 1TEPlßEßAllIlEVOV
7 Ms: KOl\!E061U; Ms: lTOlT]CWflE; 10 1. otVlÄOflEVn:; 17 flECW(l): Verdeutlichung durch vorangehendes EV (vg1. von Gebhardt) möglich; Ms: lTEplßEßÄ11flEvo.
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
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vor Zorn, hatte sie am Grabmal des Herrn nicht getan, was Frauen an den Verstorbenen und den von ihnen Geliebten zu tun pflegten - , 51 (ihre) Freundinnen mit sich und machte sich auf den Weg zu der Grabstätte, wo er hingelegt worden war. 52 Und sie fürchteten, dass die Juden sie sähen, und sagten: "Wenn wir auch nicht an jenem Tag, an dem er gekreuzigt wurde, weinen und uns an die Brust schlagen konnten, so wollen wir dies nun an seinem Grabmal tun. 53 Wer aber wird uns nur den Stein wegrollen, der bei der Tür der Grabstätte liegt, damit wir eintreten, uns neben ihn setzen und das tun, was sich gebührt?" 54 _ Denn der Stein war groß. - "Auch fürchten wir, dass uns einer sieht. Und wenn wir (es) auch nicht können, wollen wir bei der Türe hinwerfen, was wir zu seinem Gedächtnis bringen, werden weinen und uns an die Brust schlagen, bis wir in unser Haus gehen." XIII 55 Und als sie weggingen, fanden sie das Grab offen, und als sie hintraten, beugten sie sich dort vor, und sie sahen dort einen Jüngling in der Mitte des Grabes sitzen, wohlgestaltet und bekleidet
XIII55 in der Mitte: Dativ fl.ECW(l) des Manuskripts als localis; präpositionsloses fl.EOut auch in JG 12 (5) 827.27,31,38 al. (LS], s.V. IIla).
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
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f. Sv
CtOA~V AallnpOtlhrw, ÖCtlC ECPl1 aUtaLC·
56
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UVEC'tl1 YO:P KaI. uniiASEV EKEL ÖSEV unEc'taAl1. 57
tOtE al yuvaLKEc CPOßl1SELc Ecpuyov. XIV58 ~v OE 'tEAEUtala
TJIlEpa n3v U(UIlWV KaI. nOAAOL 'tLVEC E~~PXOV'tO unOC'tpEcpOVtEC ELc 'tOUC O'LKOUC auni!v 'tiic Eop'tiic naucallEvl1c.
10
59
TJIlElC OE ol owoEKa llaSl1'tal. 'tOU K(UplO)U
EKAalOIlEv KaI. EAunoullESa KaI. EKac'tOC AunoullEVOC OLO: ta CUIlßo:V unl1AAaYl1 ELC 'tav OLKOV aUtou.
60
EYW OE
CLIlWV IIEtpoc KaI. 'AvopEac 6 UOEACPOC 1l0U AaßOV'tEC TJIlWV 't0: ALva un~ASallEv ELc 't~v Sa{A}-
Aaccav. KaI.
~V
1 Ms:
3 Ms:
tW1"IUOH;
cuv TJIlLV AEUEI.C 6 'tou 'AAcpaLou
1rLCtEUEtal;
4 Ms:
lOa1"E;
ÖV
K(UpLO)C
Konjektur wie Bouriant, von Gebhardt und
Klostermann entsprechend VIIl2H; Ev8a: Geschrieben EV 8a, dabei v leicht verschmiert; EKEl '1:0':
1"0
über der Zeile nachgetragen; 9 Ms: 1TaucallLvTlc.
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
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mit einem leuchtenden Gewand, welcher zu ihnen sprach: "Wozu seid ihr gekommen? Wen sucht ihr? Nicht (etwa) jenen Gekreuzigten? Er ist auferstanden und fortgegangen. Wenn ihr aber nicht glaubt, so beugt euch vor und seht den Ort, an dem er lag: Er ist nicht (hier). Denn er ist auferstanden und dorthin fortgegangen, woher er gesandt wurde." 57 Da flohen die Frauen aus Furcht. XIV58 Es war aber der letzte Tag der ungesäuerten Brote, viele Leute gingen hinaus und kehrten in ihre Häuser zurück, da das Fest zu Ende war. 59 Wir aber, die zwölf Jünger des Herrn, weinten und trauerten, und voll Trauer über das Geschehene machte sich jeder (von uns) auf in sein Haus. 60 Ich aber, Simon Petrus, und Andreas, mein Bruder, (wir) nahmen unsere Netze und gingen weg zum Meer, und bei uns war Leueis, der (Sohn) des Alphaios, den der Herr ... 56
Er ist nicht hier: wörtlich: Er ist nicht. seht. Auch die Mischform des Aor. I und II Loa:tE des Manuskripts erscheint akzeptabel. 106 XIV60 Meer. Hier wird häufig aufgrund von Eintragungen aus kanonischen Parallelen (Ioh 21) mit "See" übersetzt. den der Herr. Hier bricht der Text auf dem Manuskript ab. 56
106
Vgl. Blass/Debrunner/Rehkopf, § 81,3.
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Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
Englische Übersetzung/English translation:
2
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11 12
13
14
V 15
16
107
But none of the J ews washed the hands, neither Herod nor any of rus judges. And as they did not want to wash Pilate stood up. And then Herod the king commanded that the Lord should be taken off, and said to them: "Wh at I commanded you to do to hirn, do." But there stood there J oseph, the friend of Pilate and of the Lord, and seeing that they were about to crucify rum, he went to Pilate and asked for the body of the Lord for burial. And Pilate sent to Herod and asked for his body. And Herod said: "Brother Pilate, even if no one had asked for rum, we would have buried hirn since the Sabbath draws on. For it is written in the law that the sun should not set on one that had been put to death." And he delivered hirn to the people before the first day of unleavened bread, their feast. But those who took the Lord, pushed rum as they ran and said: "Let us drag away the Son of God, because we have got power over rum." And they clothed rum in a purple robe, and sat hirn on the seat of judgment, and said: "Judge righteously, King of Israel." And one of them brought a crown of thorns and put it on the head of the Lord. And others stood there and spat into rus face 107 , and others slapped hirn on the cheeks, others pricked rum with a reed, and some scourged rum and said: ''With trus honour let us honour the Son of God." And they brought 1;WO malefactors and crucified the Lord between them. But he was silent as if he feit no pain. And when they set up the cross, they wrote: "Trus is the King of Israel." And they laid down his garments before hirn, divided them und cast lots for them. One of the malefactors, however, reproached them and said: ''We are suffering for the evil wruch we have committed. But trus man, who has become the saviour of men, what wrong has he done to you?" Then they were enraged at rum and commanded that (bis) legs should not be broken, so that he might die in torment. But it was midday, and darkness covered all Judaea. And they became anxious and in fear lest the sun had already set since he was still alive. It is written for them that the sun should not set on one that had been put to death. And one of them said: "Give rum to drink gall with vinegar." And they mixed (it) and gave (rum) to drink. LiteraIly: spat 011 his qes.
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And they fulf.tlled everything and filled the measure of sins upon their head. But many went about with lamps, because they thought it was night, and fell down. And the Lord cried out and said: "My power, power, you have forsaken me." And having said this he was taken up. And at the same hour the veil of the temple in Jerusalem was torn in two. And then they drew out the spikes from the hands of the Lord and laid hirn on the earth, and the whole earth quaked and there was great fear. Then the sun shone and it was found to be the ninth hour. And the J ews rejoiced and gave his body to J oseph that he might bury it since he had seen what good deeds he had done. He, however, took the Lord, washed hirn and wrapped hirn in linen, and brought hirn into his own tomb, called the Garden of Joseph. Then, as the J ews and the elders and the priests perceived what evil they had done to themselves, they began to lament and to say: "Woe on our sins! Judgement has come dose and the end of Jerusalem." But I mourned with my companions, and with disturbed senses we concealed ourselves. For we were being sought after by them as malefactors, and as persons who wanted to set fire to the temple. Because of all these things we fasted and sat mourning and weeping night and day until the Sabbath. But the scribes and Pharisees and elders came together, when they heard that the whole people murmured and beat upon their breasts, and they said: "lf at his death these most mighty signs have come to pass, see how righteous he is." The elders were and came to Pilate, beseeching him and saying: "Give us soldiers, so that we may have his sepulchre guarded for three days, lest his disciples come and steal hirn away, and the people suppose that he is risen from the dead, and they do us evil." But Pilate gave them Petronius the centurion with soldiers to guard the tomb. And with them there came elders and scribes to the sepulchre. And all who were there rolled a large stone together with the centurion and the soldiers, set it at the door of the sepulchre. And they affixed seven seals, pitched a tent there and kept watch. But when the morning of the Sabbath dawned, a crowd from J erusalem and the region round ab out came that they might see the sealed sepulchre. But in the night in which the Lord's day dawned, as the soldiers kept guard two by two at their post, there was a great voice in heaven. And they saw the heavens opened, and two men descend from there in a great brightness and approach the tomb. But that stone which laid (there) at the entrance started of itself to roll and move sidewards, and the tomb was opened and both young men entered.
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XI 43 44
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As those soldiers saw this, they awakened the centurion and the elders, because they also were there to keep watch. And while they were telling what they had seen, again they saw three men coming out from the tomb, and two of them supporting one, and a cross following them, and the head of the two reaching to heaven, but that of the one who was led by them overpassing the heavens. And they heard a voice out of the heavens, saying: "Have you preached to those who sleep WB?" And a response was heard from the cross: ''Yes.'' Therefore, those men resolved with one another togo away and announce this to Pilate. And while they were still deliberating, the heavens were again seen open, a man descended and entered the sepulchre. When those who were with the centurion saw this, they hurried by night to Pilate, leaving the tomb which they were guarding, and reported everything that they had seen. They were greatly distressed and said: "In truth he was the Son of God." Pilate answered and said: "I am clean from the blood of the Son of God; but you have concluded this." Then they all came to him, besought him and entreated hirn to command the centurion and the soldiers to say nothing of the things they had seen. "For it is better for us," they said, "to make ourselves guilty of the greatest sin before God than to fall into the hands of the people of the Jews and be stoned." Pilate therefore commanded the centurion and the soldiers to say no thing. At dawn of the Lord's day Mary Magdalene, a woman disciple of the Lord, who, through fear of the Jews who were burning with rage, had not done at the sepulchre of the Lord what women are accustomed to do for their dead loved ones, took her friends with her and went to the sepulchre, where he had been laid. And they feared that the Jews should see them, and said: "Even though we could not weep and lament on the day when he was crucified, yet let us now do these things at his sepulchre. But who will roll away for us the stone that was laid at the door of the sepulchre, so that we may go in and sit beside hirn and do the things that are due?"
108 That means: who sleep the sleep German translation ofX 41 •
of death.
Alternatively: who have passed awoy. See the annotation to the
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55
56
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XN 58 59
60
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- For the stone was great. - "And we fear that any one should see uso And if we cannot do so, let us lay down at the door the things which we bring for a memorial of him, we will weep and lament, until we come back into our horne." And as they departed, they found the tomb opened, and as they went in, they bent down there and saw a young man sitting in the middle of the tomb, beautiful and clothed with a brightly shining robe, who said to them: ''Why have you come? Who do you seek? Not that man who was crucified? He is risen and gone hence. But if you do not believe, stoop down and see the place where he lay: He is not (there). For he is risen and is gone to the place from which he was sent." Then the women feared and fled. But it was the last day of the unleavened bread, and many went away and returned to their hornes, because the feast was over. But we, the twelve disciples of the Lord, wept and were grieved, and each one (of us), grieving for what had happened, returned to his own horne. But I, Simon Peter, and my brother Andrew took our nets and went to the sea. And there was with us Leueis, the son of Alphaios, whom the Lord ...
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
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3.3 P.Oxy. XLI 2949: Zwei einseitig beschriebene Papyrus fragmente
Zwei Papyrusfragmente mit Faksimile in Originalgröße wurden 1972 von Revel A. Coles als P.O:>ry. XLI 2949 als "Fragments of an Apocryphal Gospel(?)" herausgegeben. Das größere der beiden Stücke (7,5 cm hoch, 4 cm breit) ist mit 13 Zeilen entlang den Fasern beschrieben, von denen aber die Zeilen 2 und 4 vollständig abgerieben sind. Seitenränder sind hier nicht erhalten, während das kleinere Fragment (2,6 cm hoch, 1,7 cm breit) noch ca. 0,5 cm linken Rand und Reste von 5 Zeilen trägt. Weder Faserung noch Text geben Anhaltspunkte, in welcher Position dieses dem größeren Stück zuzuordnen ist. Die Rückseite ist jeweils unbeschrieben, weshalb es sich ursprünglich sicher nicht um einen Codex gehandelt hat. Die Beschriftung zeigt unregelmäßige, nach rechts geneigte Buchstaben, welche die Zeilenlinie nur schwerlich einhalten, vielmehr manchmal über, manchmal unter dieser angesetzt sind bzw. diese in ihren Dimensionen nach oben (cf» oder unten (p, t, u, cf» durchbrechen. Der Horizontalstrich des E ragt aus der leicht eckigen Ovalen weit heraus und ist im oberen Drittel angesetzt. c und 0 sind gerundet und stehen meist etwas über der Zeile, a. ist oft mit dem nachfolgenden Buchstaben verbunden. Coles vergleicht mit dieser Schreiberhand eine jener auf Papiro Vaticano Greco 11 (= P.Marm. 1), der Ende des zweiten oder im frühen dritten Jahrhundert mit Text aus Favorinus, IIEpl ry. XLI 2949 zu diesem aufweist. 1l1 Es folgt eine eigene Transkription mit Hilfe der zur Verfügung stehenden Fotografie und unter Berücksichtigung der editio pn·nceps. Identifizierbare Wörter werden sofort ergänzt.
109
Vgl. Robem, Greek Literary Hands, 18 (Nr. 18c mit Tafel).
Vgl. Seider, Paläographie 1I, Nr. 48 (mit Tafel XXIV). Beide zum Vergleich angeführten Schreiberbände - P.Marlll. 1 und P. Villdob.G 24568 - sind aufgrund eines dokumentarischen Textes auf der jeweiligen Vorderseite zeitlich näher zu bestimmen. 111 Coles, P.O>.)'. XLI, 15 "Among the Apocrypha its dosest resemblances are to the Gospel of Peter, §2, although even from this it has considerable variations." Ferner van Haelst, Catalogue, Nr. 592. 110
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
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Transkription: Fr. 2
Fr. 1 ]~ [
]
abgerieben ]v .. [ ]
. f:LOU[ iTELA[ nca[
abgerieben 5 ]9
ÖTL EKEAE';lcEv[ ülV iTPOC iTE LAaT . [v
] ... ~f:L~[ 'Hp~Ö]1Jv 1jT~ca[TO
10
]1JvaL Ei. iTW [v ]~L Tllca
.[ ]aUT01:'[ ]. ön a[
Fr. 1: 3 Reste zweier nicht näher zu qualifizierender Buchstaben; 7 Links nur mehr Rundung erhalten (9), damit H]9wv; 8 wohl 'to CWIlO: (Coles); 11 Aus Vergleich mit Z. 10 O:L wird 0: am linken Rand erschloss~n; 'tT)C entw~der als Artikel gesondert aufzufassen oder innerhalb eines Wortes und damit als der Rest eines Aufwärtsstrichs eines J.. oder Il am rechten Rand (entsprechend die Vorschläge von Coles: K]o:t 'tllC ttJ..[J..T)C bzw. ]o:L't~cO:Il[EV-J1l. Fr. 2: 1 Reste unter Vergleich mit Z. 4 als Il·erkennb~r; 3 Am rechten R~nd Bauch eines 0:
112 Der Vorschlag von Coles zu ]at't~Caf.L[Ev- zu ergänzen, soll - angezeigt durch den Bindestrich die Ergänzung des Wortes offen, also· hypothetisch lassen. Der finite Aorist ~'tTlaaf.L11V lässt sich hier mit den Resten am Anfang der Zeile nicht vereinbaren (aL- statt 11-). Dies bestätigt Revel Coles dankenswer. terweise per Brief vom 7. November 2003.
1
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
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Übersetzung:
Deutsch: " ... der Freund des Pilatus ... (als er sah ?), dass er anordnete "', ging(?) er zu Pilatus ... den Leichnam ... er bat Herodes ... heraus zugeben(?) und sagte ... wir baten(?) (oder. und der anderen ?) ... ihn ... dass Englisch: ce ... the friend of Pilate ... (as he saw ?) that he ordered "', he came(?) to Pilate ... the body ... he asked Herod ... to hand over(?) and said .. , we ask(?) (or. and the other ?) ... hirn ... that ... " Rekonstruktion anhand von PE P.O:>ry. XLI 2949, Fr. 1
n 3-5 (nach Lührmann 11~ PE
n 3-5 (P.Cair.
10759)114
(nur Parallelmaterial aus dem Kontext des Akhmim-Codex angeführt) 5
]9
epLAOC IJ[E]~~~[t]o~ .[ ].c ön EKEAEUCEV[
3
EA]~wv iTPOC IIELAii't9 [v
~A8EV iTPOC tOV IIE I.Aätov
tO cWllcx tOU K(up I,o)u iTPOC tcxep~v
]~9 CWIlCX ELC tCXep~v [
10
'Hp~Ö]1Jv 1jt~ccx]tO
4
]1JVCXI. ELiTW[V ]1J t T]CCX . [
5
]CXUtOt;[
]. ön cx[
6 ep LAoc IIE I. ACXtOU KCX L ELÖWC ön CtcxUPLCKEW
iTPOC 'Hp~ÖT]v lJ'"CT]CEV EepT]? ~'"C~KEL?
cxUtoV ~t~KEL? CXUtov E8aiTtOllEv EiTEL? yap?
113 Vgl. Lührmann, POx 2949, 218. Lührmann ergänzt die Zeilen 5-8 im Fortgang seiner Arbeit etwas ausführlicher, wie folgt dann 223: 5 ... 'Iwo~<j>,]6 <j>O.oc; II[E]LÄa['t']ou K[aL 'tOÜ K(UpLO)U ... ... ELö]wc; ön EKEAEUOEV[ 'Hp~öT]C; ... '" H]8wv npoc; IIELÄIi't'D[v ij'tT]OEV ... ... o:U't'DÜ ]'to OWIlO: dc; 'to:<j>~v. [ Eine ausführliche Diskussion der vorgestellten Rekonstruktionsversuche findet sich bei Myllykoski, POx 2949,173-185.
114 Der besseren Vergleichbarkeit wird hier nur der entsprechende Text der kritischen Transkription von P.Oxy. XLI 2949, Fr. 1, gegenübergestellt wie in Lührmann, POx 2949, 218.
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
58
Die Verbindungen zwischen beiden Texten fallen sofort auf, und es erstaunt, dass auf relativ knappem Raum zahlreiche gleiche oder entsprechende Wörter anzutreffen sind, selbst wenn die Unterschiede in Wortwahl und grammatischer Form dabei nicht unberücksichtigt bleiben dürfen. Gerade die Bezeichnung J 0sefs als 6 cpOl.o<; IIELA.a:wu ist ein bemerkenswerter Verbindungspunkt zwischen beiden Manuskripten. Selbst wenn die mit Fragezeichen versehenen Elemente (11. 10-13) hypothetisch sind und EcpTJ getrost ohne Fragezeichen stehen könnte, wie die Lesung anhand der Fotografien entgegen der Ausgabe von Gebhardts ergeben hat, sind dies nur Randprobleme. Schwierigkeiten bereitet, dass paläografische Daten außer Acht gelassen wurden llS und eher eine möglichst nahe Rekonstruktion entsprechend PE n 3-S im Sinn war. Im Einzelnen ergibt die Untersuchung anhand von Fotografie und detaillierter Beschreibung der Tintenreste der editio princeps: 1. 6 zu erwartendes ElÖW<; wird aufgrund des geraden Horizontalstriches am linken Abbruchrand des Papyrus, der auf ein L schließen lässt, schwer möglich (außer es hätte ElÖWL<; gestanden, wie Coles bedenkt); 1. 11 beginnt mit einem Rest, der verglichen mit 1. 10 als cx., das zu einem L bindet, aufzulösen ist und der schwerlich nur ein TJ allein darstellen kann, das damit eine aufwärts strebende Horizontallinie und ein breiteres Korpus als sonst besäße (davon unbeschadet ist die Annahme einer anderen Morphologie); 1. 11 endet mit einem Aufwärtsstrich, der zu einem A. oder fl gehört und kein -r 116 zulässt. Doch bleiben hiervon die vielen Übereinstimmungen auf engem Raum unbeschadet. Selbst wenn man mit Recht zögert, von einem ganzen Evangelium hinter P. Oxy. XLI 2949 zu sprechen, kann doch ein solcher Bericht wie der vorliegende auch einzeln im Umlauf gewesen sein. 117 Weiter besteht die Möglichkeit, dass es sich bei den zwei Papyrusfragmenten um eine wie auch immer geartete Quelle oder, wenn man denn so will, Fassung dieser Stelle der im Akhmim-Codex, P.Cair. 10759, aus dem sechsten bzw. siebten Jahrhundert bekannten Gestalt des PE handelt. Demnach macht P.Oxy. XLI 2949 das PE bzw. entsprechende Quellen oder Traditionen für das zweite bzw. dritte Jahrhundert in Oxyrhynchos in Ägypten wahrscheinlich.
115
Vgl. hierzu kritisch auch Römer) Christliche Texte V) 369 und 373 (Nr. 592).
116
Dies benötigt Lührmann) POx 2949) 224) für seine Lesung UT~aa:t[o. So auch Id.) Fragmente) 85.
117
Vgl. Treu) Christliche Papyri VI) 155 (Nr. 592).
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
59
3.4 P.O:>ry. LX 4009: Fragment eines Papyrus-Codex
Das 9 cm hohe und 2,9 cm breite Papyrus stück trägt beidseitig Text in einer leicht nach links geneigten Buchschrift mit meist runden Buchstaben. Zahlreiche Ligaturen und der Hang des Schreibers zur Kursiven - 11, ~ und U in einer Bewegung ausgeführt sowie die Form des cx - deuten darauf hin, dass die Beschriftung durchaus flüssig und nicht langsam erfolgte. Häkchen finden sich am oberen und unteren Ende von Vertikalstrichen, eine Korrektur 01 erso Z. 8) scheint vom Schreiber selbst vorgenommen worden zu sein. Ein Paragraph wird angezeigt durch leer gelassenes Zeilenende (Rekto Z. 10) oder eventuell eine Ausrückung des ersten Buchstabens in den Seitenrand 01 erso Z. 10). Interpunktion erfolgt durch Mittelpunkt (Rekto Z. 11) sowie Abstände zwischen den Wörtern 118 (Rekto Z. 3, 9, 17). Allerdings erschweren der begrenzte Buchstabenbestand und die Unregelmäßigkeit der Schreiberhand (vgl. etwa die Ausführung von E, K oder p) eine genauere Datierung, obschon datierbare Vergleichsmanuskripte eher das zweite als das dritte Jahrhundert nahe legen. Für Weiteres sei auf die editio princeps verwiesen. 119 Welche der beiden Seiten zuerst beschrieben wurde, ob jene entlang (Rekto) oder jene entgegen den Fasern 0lerso), ist ebenso wenig zu entscheiden wie die Frage, ob es sich ursprünglich um einen Codex mit nur einer oder mit zwei Kolumnen handelte. Im ersten Fall würde dann ein Miniaturcodex der Dimension ca. 7 x 10 cm anzunehmen sein, im zweiten ein seltenerer Papyruscodex mit zwei Kolumnen, größeren Maßen und deutlich höher zu veranschlagendem Textverlust im oberen Teil der Seite. 120 Erhaltene Seitenränder (unten 0,8 cm, Rekto rechts 0,5 cm, Verso links 0,5 cm) und Schlüsselwörter (8Ep wllOs, AUKOs) ermöglichen eine weitgehende Rekonstruktion des Textes des Rekto an hand von synoptischen und nichtsynoptischen Parallelen, die zusammen mit dem nomen sacrum des Vokativs KUP lE 0lerso Z. 13) das Fragment christlichem Ursprung zuweist. Eine sinnvolle Rekonstruktion des Verso gelang bislang allerdings nicht, wenngleich ein Zusammenhang zwischen Rekto und Verso möglich erscheint. Ob das Vokabular \bes. Z. 5 lTCXPECX[; Z. 13 .cP.E~C K(Upl)E aufgelöst als cX.
118 Das 119
muss aber nicht eindeutig und konsequent sein (z.B. Abstand in nupEox nach nup; verso Z. 5).
Vgl. die Erstedition von P.Oxy. LX 4009 durch Lührmann und Parsons in P.O:>ry. LX, 1-5.
120 Vgl. zu beiden Möglichkeiten die Beispiele bei Turner, Typology, 22.30.36. 121 So vorsichtig Lührmann/Parsons, P.O>:)'. LX, 4-5; Lührmann, POx
4009, 402-404. Die Verwendung des 1I0/IJeti SamllJl K(Upl)E jedoch ist diesbezüglich nicht aussagekräftig (Id., Petrus als Evangelist, 356), da man diese Anrede durchaus öfter antrifft, wie auch KUPlOC;; zur Bezeichnung Jesu. Vgl. etwa die Beispiele bei O'Callaghan, Nomina Sacra, 53-54, oder P.O>..y. VIII 1081 r; P.Egerton 2 fr. lr.
60
Die griechischen Handschriften des so genannten Pettusevangeliums
Transkription 122 ~
!
Rekto
1 ]. [
1 ].[ ].EI.. [
]t\J~. [
]. Ka[.].[
].uc.[
] .8Ep LqLO~. [
~u ÖEY .. [
5 ].aLoc wc
10
Verso
a~[
5 TIapEcx[
]aL
80vtL~[
]ECEC8E w.
KacÖLa.[
].ov A'!KWl:' ].ov Eav ou(v)
OtL.
]~EV
~aLa~a[
10 aUtWEK[
]AEYEL ~OL' 9 L ]~av'CEc 'Co
~EVWl![
]~EtL au~~ ou
~
vo~at.[
]TIOLl1~ .. ÖL
15
]~El.v. [.. ] .<po
.].[ ]·9 u8 .[
15
.. ]f;L~aL[
].va1![
"]'1!Po[
]c Ka.[
.. ] 1!11· [
]f;Ll1K~[
] .. v[
20 ] .. w.[
..].~v .. [
..] ..... [ 20 .. ] .... [
]~E~[
Rekto 1. 9 Pap. Ou; 1. 151lELv. Rest als Mittelpunkt(?): IlELV.·; 1. 211lEL Ausführung wie I. 151lELv. Verso 1. 7 .[ Rest in Position eines Hochpunkts?; 1. 8 [.D~[ runder Buchstabe von
(bzw. überschreibt diesen?); 1. 10 Zeilenausrückung von
0:
0:
überschrieben
in linken Rand hinein; 1. 14 e.[ Rest am
rechten Rand eventuell Hochpunkt?; 1. 19 Rundung eines p? (bzw.
122
Eigene Transkription anhand der zur Verfügung stehenden Fotografien.
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
61
Rekonstruktion des Rekto 123
[WC ol öCPElC'] ECEC8E w~ [&pVlcx. &va \lE]~OV AUKuW[' [ELiTOV iTPOC cx.u]~Ov' Eav ou(v) 10
[CiTcx.pcx.X8W]\lEV;
[0 ÖE &iTOKPl8El.c] AEYEl \lot' <;>l [AUKOl CiTcx.p&]~cx.VtEC 'Co [&pVlOV oU]~En cx.U~~(l) ou[ÖEV öUVcx.V'Ccx.l] iTolfl9~~' Öl15
[0 EYW AEYW U]\lElV' [\l]~ CPO[ßElC8E &iTO t]~v &1![OKtEV-
[vov'Cwv u\lcX] C Kcx. ~ [\lEtO: 'Co [&iTOKtElVcx.l] I-;lTlKHn iTOl-
123 Wiedergabe entsprechend der editio princeps p,0-'9" LX, 3-4, und Lührmann, POx 4009, 394-397; Id., Fragmente, 79. Ferner hierzu die Rekonstruktion der Zeilen 7-12 Id., Ein neues Fragment, 579-580.
62
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
Übersetzung:
Deutsch: " ... die Ernte. Sei aber ohne Falsch wie die Tauben und klug wie die Schlangen. Ihr werdet sein wie Lämmer inmitte.r: von Wölfen." Ich sagte zu ihm: "Wenn wir nun also gerissen werden?" Er aber antwor- : tete und sagte zu mir: "Wenn die Wölfe das Lamm gerissen haben, können sie ihm nichts mehr anhaben. Deshalb sage ich euch: Fürchtet euch nicht vor denen, die euch töten und nach dem Töten nichts mehr tun können ... " English: " ... the harvest. Be without wrongdoing like the pidgeons and as clever as the snakes. You will be like lambs among wolves." I said to hirn: "(But) If we will be killed (then)?" He, however, answered and said to me: "When the wolves have killed the lamb, they cannot do anything against it. That is why I tell you: Do not fe ar those who kill you and cannot do anything against you after the killing ... " Die Rekonstruktion ist sehr wohl sinnvoll (auch die Annahme eines Abstandes nach TIO Lflaa L für die Lücke im Papyrus in 1. 4) und erfolgt mit Hilfe von vier synoptischen Logia (Mt 9,37-38 / / Lc 10,2; Mt 10,16b [und P.Oxy. IV 655 ii b, 19-23 = EvThom 39]; Mt 10,16a / / Lc 10,3; Mt 10,27 / / Lc 12,4-5) sowie vor allem II eIern 5,2_4. 124 Insbesondere letztgenannte Stelle veranlasste die Erstherausgeber dazu, für P.O:>ry. LX 4009 eine Zuordnung zum PE in Betracht zu ziehen, die D. Lührmann in einer gesonderten Studie ausführlicher begründet. 125 Der Zweite Clemensbrief zitiert an mehreren Stellen Jesusworte, die der Verfasser auch aus einem "Evangelium" entnommen haben möchte (Il eIern 8,5), denen z.T. deutliche synoptische Parallelen zugewiesen werden können. Dies fällt für II eIern 5,2-4 schwer, da die Stelle nur Berührungspunkte mit synoptischen Einzelsätzen aufweist. 126 Lührmann sieht insbesondere in der Verwendung der ersten Person Singular (Rekto Z. 11 AEYEL ~OL) eine Verbindung mit dem Akhmim-Codex P.Cair. 10759, der vor allem anhand einer solchen IchErzählung (XIV60 EYW ÖE ~(~wv IIE!poC;) und der Angaben bei einzelnen
124 Hinsichtlich einer Beschreibung der Buchstabenreste sowie der Logia für die Rekonstruktion der Zeilen 4-19 vgl. Lührmann/Parsons, P.O>-J/. LX, 3-4. 125 Vgl. Lührmann, POx 4009, 390-410. Hierauf bezieht er sich dann auch in Id., Fragmente, 73; Id., Petrus als Evangelist, 355-356; Lührmann, Fragmente, 132-137. 126
Hierzu Köster, Synoptische Überlieferung, 94-99; Id., Ancient Christian Gospels, 351-353.
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
63
altkirchlichen Autoren als PE eingeordnet wurde, die er über II Clem 5,2-4 01. 4 E{iTEV 6 'IllooG<; tQ IIEtpC\> sowie Stichwortverbindungen) herzustellen sucht. Doch fehlt eben auf P.O:>ry. LX 4009 Rekto die Identifizierung des "Ichs" als IIhpo<; im Gegensatz zu den beiden bemühten Parallelstellen. Zudem ist der Akhmim-Codex nicht das einzige Zeugnis für einen Ich-Erzähler Petrus (z.B. I und II Petr; äthApkPetr 2; Akten des Petrus und der Zwölf 1,30-31 [NHC V,l]) und ist der Gebrauch der ersten Person als Erzählperspektive natürlich nicht exklusiv auf das PE beschränkt. 127 Des Weiteren sind Herkunft und Werden des Apophthegma in II Cl em 5,2-4 ebenso komplex, wie sie Ausgangspunkt unterschiedlicher Hypothesenbildungen sind. 128 Anders als im Fall von P.O:>ry. XLI 2949 liegt auch kein wirklicher Vergleichstext eines dem PE zugeordneten bzw. als PE eingestuften Manuskripts vor. Abschließend bleibt deshalb eine "Skepsis in bezug auf die Möglichkeit einer Zuordnung des Fragments"129 zu einem bekannten Text bestehen.
127 Vgl. Nicklas, Ein "neutestamentliches Apokryphon"?, 267. Ob P.Berol. 22220 (aufgrund von p. 116,29-32 bei Schenke = p. 104 V. 60 bei Emmel) als Zeuge für einen Ich-Erzähler Petrus fungieren kann, bleibt aufgrund des Fehlens des Namens in diesem Satzfragment ebenso rein hypothetisch wie die vermeintliche Ich-Perspektive. Mit Emmel, The Recently Published Gospel of the Savior, 57.67, kritisch gegenüber der Erwägung von Schenke, Das sogenannte 'Unbekannte Berliner Evangelium', 205. 128 Vgl. die Literatur unter Anm. 126. Lindemann (Die Clemensbriefe, 214) vermutet, dass es sich bei II Clem 5,4 um ein freies Logion gehandelt haben könne, das erst "hinzugewachsen ist". Die Besonderheit des Verses unterstreicht auch, dass dieser früh parallel überliefert wird (vgl. Exe. ex Theod. 14,3; 51,3; Irenäus, haer. III 18,5; ferner Justin, 1 apol. 19,7; Ps.-Clem. homo XVII 5,2). 129 Lührmann, POx 4009, 404 Anm. 40.
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
65
3.5 P. Vindob.G 2325: Das so genannte Fayum-Fragment Da der in der Literatur auch Fayum-Fragment bzw. Faylim-Evangelium genannte P. Vindob.G 2325, insbesondere dessen handschriftlicher Befund, in einer Neuedition130 ausführlich besprochen ist, kann hier die Darstellung auf die wichtigsten Daten beschränkt bleiben bzw. erfolgen einige wenige Modifizierungen dieser Neuedition. Das von G. Bickell1885 131 erstedierte Fragment ist nur auf einer Seite entlang den Fasern beschriftet, maximal 3,5 cm hoch und 4,3 cm breit. Im linken oberen wie im rechten unteren Bereich ist der Papyrus leicht verfärbt. Die kräftige schwarze Tinte ist in den beiden ersten Zeilen teilweise abgerieben, was gerade in der ersten zu Textverlust führt. Heraus sticht die in roter Tinte geschriebene Buchstabenfolge TfEt. Die regelmäßigen, durchaus flüssig ausgeführten, nach rechts neigenden Großbuchstaben beanspruchen in etwa gleich großen Raum. Dabei ragen 4>, p und bisweilen auch cx. über bzw. unter die Zeile hinaus, sind 4> und w überdurchschnittlich breit. Der Horizontalstrich des ovalen E ragt deutlich aus dem Korpus heraus. Ligaturen oder Juxtapositionen fehlen, obgleich die Buchstaben einander berühren. Gerade vor und nach TfEt, zudem ebenso nach VUKtL und Kcx.L finden sich Abstände. Diakritische Zeichen fehlen. Beachtenswert erscheinen die beiden auch in roter Tinte ausgeführten Punkte über - dem wohl erst später vom Schreiber in einen während des Abschreibprozesses ausgesparten Freiraum eingefügten - TfEt zur Kürzung des Namens IIEtpoC;. Die Fundumstände - in der Mitte einer ganzen Lage von Papyri der römischen Kaiserzeit vor der Herrschaft Diokletians - und die Ausführung der Buchstaben legen das dritte Jahrhundert unserer Zeitrechnung, womöglich dessen erste Hälfte, und als Herkunftsort denmittelägyptischen Gau Herakleopolites, dabei dann Herakleopolis (Magna) am südöstlichen Ausgang des Fayum, nahe.
130 Vgl. Kraus, P.Vindob.G 2325, 197-212. Hier auch die entsprechende Literatur. Zu ergänzen sind noch Förster, Apokryphen, Nr. 13 (15-16); Id., Die neutestamentlichen Apokryphen, Nr. 23 (90). 131 Vgl. Bickell, Ein Papyrus fragment, 498-504. Ferner Id., MPER 1, 53-61. Bickell revidierte seine anfängliche Lesung gerade der ersten Zeile. Vgl. Id., MPER 2-3, 42; Id., Bemerkungen, 516; Id., MPER 5, 79.
66
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
Transkription:
1
]saYElv wc ±5 .'tL.[ ]~~ VUK~L
CKavoaALC[
]~O ypa~Ev TIa~a~w ~ov[ ]~poßa~a oLaCKOpTILCS~C[
5 ]u TIEt(pOU) KaL El ].
aAEK~puWV
TIaV~EC
o[
ÖLC KOK[
]~~. '! [
1. 1 .n. runder Rest vor n ähnelt
0:, 0
oder eventuell
E
(Kraus, Neuedition: ±6 n.); 1. 3 wv oder
TO v, damit v als erster Buchstabe eines neuen Wortes; 1. 5 Pap. TIEr; 1. 6 leichte rechte Rundung eines
0
(Kraus, Neuedition)
oder rechte Haste eines v
(Wessely;
Förster, in:
Hen-
ner/Förster/Horak)?; 1. 7 v oder TJ
Rekonstruktion: 132
1 EV OE ~Q E]saYElV WC [ElTIEV Ö]'tL· ä[TIaVHC EV ~au~1J] ~iJ VUK~I. CKaVÖaALa[S~CECSE, Ka~a.] ~O ypa~EV' TIaTa~W ~OV [TIOLflE-
va KaI. 5
~a] ~p6ßa~a oLaCKopmaS~C[EtaL, El-
TI6v~oc ~o]u IIh(pou) KaI. El. TIaVTEC, O[UK EYW' AE-
YEl 'I~(couc) lTPl]'! &.AEKTPUWV ÖlC KOK[KUCEl TPI.C cu C~flEp6v flE &.]TIa[p]v[~C1J 1. 3-4 'ITOLjlElvo: bündiger Zeilenschluss in 1. 3 sonst kaum möglich (Förster; Kraus: 'ITOLjlEVO:); 11.45 Berichtigung des Druckfehlers in der Neuedition (dort E'( I 'ITOVTO<;); 11.5-6 AEIYEL 'ITJ(coüc)
'ITpt]1:' bündiger Zeilenschluss durch AE- möglich, da Anfang I. 6 durch 'ITptv ~ (Kraus) alleine nicht ausreicht;
flOme1l sacrll1l1
diskutabel und hypothetisch; weitere Alternativen bei Lührmann, 81;
bei Annahme von 0 (Kraus) als erstem Buchstaben etwa AEIYEL 'ITJ(coüc) 'ITptv]
9 o.ä. denkbar.
132 Auf der Grundlage von Bickell, Wessely und Kraus modifiziert. Dank gebührt hier Andrew Bernhard für seine Gedanken für eine verbesserte Rekonstruktion.
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
67
aAEK!pUWV: Das selbst in keiner Handschrift der kanonischen Text~ des Neuen Testaments anzutreffende aAEK!pUWV stellt ein NT-Hap. leg. dar (einmalig in der LXX III Macc 5,23), das zwar durchaus im allgemeinen klassischen Gebrauch stand, gegenüber im NT benutzten und in den ersten drei Jahrhunderten in der Umgangs- und Gebrauchssprache gebräuchlicherem aAEK!Wp das literarischere Wort darstellt. 133 KOK[KUCEL: Das gegenüber dem sonst in den kanonischen Texten des NT üblichen
6
6
Übersetzung:
Deutsch: "Beim Herausführen,135 als er sprach: ,Alle werdet ihr in dieser Nacht Anstoß nehmen, wie geschrieben steht: Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden zerstreut werden.' Petrus sprach: ,Wenn auch alle, ich nicht.' Jesus sagte: ,Bevor der Hahn zweimal krähen wird, wirst du mich heute dreimal verleugnen. ce, English: "While being led out as he said: All of you will be ashamed of me this night, as it is written: I will strike the shepherd and the sheep will be dispersed. Peter said: If all, not 1. Jesus said: Before the cock will have cried twice, you will deny me three times today."
133 Mit weiteren Verwendungsnachweisen Kraus, P.Vindob.G 2325, 207-208. Ursprünglich ist UA.EKTWP dorischen Ursprungs, UA.EKTPUWV ionisch-attischer Herkunft. Vgl. Blass/Debrunner/Rehkopf, § 2 Anm. 2; Mayser, Grammatik 1,3, 86. Doch lässt sich dabei nicht klären, wann ein Wort letztlich in die Koine kam. Ferner zu beiden Lupas, Noms propres, 9; zu UA.EKTPUWV Garda Soler, EI arte de corner, 244-246; zu UA.EKTWP Wartelle, Breves remarques, 216. 134 Zu Bedeutung und Gebrauch Kraus, P.Vindob.G 2325, 208. 135
Als Ort ist hier gedanklich der Ölberg zu ergänzen (vgI. Mt 14,26-28.).
Die griechischen Handschriften des so genannten Petrusevangeliums
68
Stichometrisch (30-28-28-33-31-33) ergeben sich so, bezieht man die Möglichkeit zum Füllen einer Zeile (engere oder gesperrte Buchstaben) sowie prinzipiell breitere Buchstaben (v.a. 11, cu) mit ein, bündige Zeilen nach links und rechts über den Papyrus abbruch hinaus. Insbesondere für 11. 5-7 gibt es etliche Alternativen (vg1. Lührmann, 81), die jedoch immer nur teilweise befriedigen. Natürlich ist die vorgelegte, modifizierte Rekonstruktion für Verbesserungen nach wie vor offen. Lührmann erwägt P. Vindob. G 2325 aufgrund einer anderen Rekonstruktion dem PE zuzuweisen. Er ergänzt die Zeilen 4- 5 als E L1TOV'tOC; EIlO]U 1TE't (pou), setzt also statt eines Artikels ein Personalpronomen. 136 Dadurch ergäbe sich eine andere Redeeinleitung, die nunmehr Petrus als Ich-Erzähler auswiese. Der Genetivus absolutus hätte somit ein anderes Sinnsubjekt, der Name wäre Apposition zum Personalpronomen. Die kritischen Anmerkungen hinsichtlich einer Zuweisung eines Manuskripts zum PE aufgrund eines Ich-Berichts unter 3.4 zu P.O:>ry. LX 4009 brauchen hier nicht wiederholt zu werden. Die so nach links mit acht Buchstaben ergänzte Zeile bereitet in ihrer Länge allerdings erhebliche Probleme. Soll ein einheitlicher Zeilenbeginn des Textes eingehalten werden, so ist dies mit E mit herausragendem Horizontalstrich und 11 nicht mehr gewährleistet. Entsprechend wird der Rekonstruktion E LI1TOV'tOC; 'to]ü 1TE-r(pOU) klar der Vorzug gegeben. Einer Zuordnung von P. Vindob.G 2325 zum PE wird deshalb, und weil auch der erhaltene Text des Fragments nicht durch einen anderen, dann dem PE zugerechneten Textzeugen belegt ist, hier nicht zugestimmt. 137 Übrig bleibt dann, P. T/indob.G 2325 als Teil eines nicht näher bekannten Evangeliums aufzufassen, das auf mit den Synoptikern gemeinsamen Traditionen beruht, bzw. es als Harmonisierung, Paraphrase oder ein Exzerpt eines synoptischen Stoffes anzusehen.
136
Vgl. Lührmann, POx 4009, 407; Id., Fragmente, 73-74.81; Id., Petrus als Evangelist, 357.
137
Vgl. Kraus, P.Vindob.G 2325, 211.
4 Bibliografie 4.1 Wichtigste Textausgaben und Hilfsmittel
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Griechische Handschriften der so genannten Petrusapokalypse
1 Zur K.onzeption einer kritischen Ausgabe der griechischen Handschriften der so genannten Petrusapokalypse 1 1.1 Zur Hinführung
Im Vergleich zu der teilweise geradezu unüberschaubaren Menge an Literatur zu kanonischen Texten, aber auch zur weit reichenden Beschäftigung mit wichtigen altkirchlichen Autoren führen manche christliche Apokryphen ein Schattendasein, finden bei der Erforschung der ersten Jahrhunderte des werdenden Christentums kaum Beachtung. Besonders augenfällig ist dies im Fall der so genannten Petrusapokalypse (PA) bzw. "Offenbarung des Petrus"2, einer "J enseitsreise" des "Apostelfürsten", die gemeinhin auf die erste Hälfte des zweiten Jahrhunderts datiert wird und somit sicherlich zu den ältesten erhaltenen Beispielen christlicher Literatur außerhalb des Kanons gehört. 3 Darüber hinaus dürfte dieser Text - auch durch seine Rezeption in der Paulusapokalypse großen Einfluss auf die christlichen Vorstellungen von Himmel und Hölle erlangt haben. 4 Trotzdem hat nach mehr als einem halben Jahrhundert, in dem es nach einer anfanglichen Welle der Beschäftigung nahezu vollkommen still um die PA geworden war,s erst in den SO-er und 90-er Jahren des 20. Jahrhunderts v.a. Richard J. Bauckham in mehreren wichtigen Studien auf diesen Text verwiesen und ihn mit zum Teil weit reichenden Thesen über seine Entstehung wieder ins Interesse der Forschung gerückt. 6
1 Auch hier gelten die grundsätzlichen Erwägungen, angestellt in einem Vortrag im Rahmen des 23. Internationalen Kongresses für Papyrologie (der Associatioll Internationale de Papyrologues) vom 22.-28. Juli 2001 in Wien. Vgl. Kraus/Nicldas, Entstehungsprozess einer kritischen Edition frühchristlicher Apokryphen, ein Beitrag, der in den entsprechenden Kongressakten erscheinen wird, PapCongr. XXIII.
2 In der alten Kirche kursierten verschiedene Texte unter dem Titel einer "Offenbarung des/an Petrus". Einen Überblick über die antike christliche Petrusliteratur bietet Berger, Unfehlbare Offenbarung, 261-265. 3 Bauckham, Apoca!JrlJSe ofPeter. Jewish Christian Apocalypse, 7, beschreibt sie als "probably the most neglected of all Christian works written before 150 c.E." 4 Einen Überblick über die Diskussion bieten Bauckham, Apocalypse of Peter: An Account of Research, 4739-4741, und Marrassini, L'Apocalisse di Pietro, 171-188, sowie Bremmer, The Apoca!Jpse of Peler: Greek or J ewish?
5 Einige wenige Ausnahmen: Fiensey, Lex Talionis; Peterson, Das Martyrium des h1. Petrus; Id., Die "Taufe" im Acherusischen See. 6 Vgl. v.a. Bauckham, Apoca!ypse of Peter. Jewish Christian Apocalypse; Id., Augustine; Id., Conflict of Justice and Mercy; Id., Early Jewish Visions; Id., Fig Tree Parables; Id., Jews and Christians in the Land of Israel; Id., Martyrdom of Enoch and Elijah; Id., Martyrdom of Peter; Id., Quotation from 4QEzekiel; Id., Resurrection as Giving Back; Id., 2 Peter and the Apocalypse of Peter. Darüber hinaus in den letzten
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Zur Konzeption einer kritischen Ausgabe der griech. Handschriften der PA
Die vorliegende Edition möchte einen Überblick über die vorhandenen griechischen Handschriften dieses Werkes geben. Dieser soll eine solide Grundlage für weiterführende historische, literarische wie auch theologische Fragen im Zusammenhang mit der PA bieten und nach Möglichkeit die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Text neu motivieren. 7 Grundsätzlich sei auf bereits in Bezug auf die Erstellung einer kritischen Edition des PE Angeführtes verwiesen.
1.2 Auswahl der Handschriften Anders als im Falle des Petrusevangeliums (PE), das als vollständiger Text bis heute verloren ist, ist für die PA aufgrund des glücklichen Umstandes, dass eine Fassung des Gesamttextes in äthiopischer Übersetzung erhalten ist, eine Zuordnung der erhaltenen griechischen Manuskripte leichter möglich, gerade dann, wenn eine Parallelüberlieferung vorliegt. (1) Das einzige in dieser Hinsicht problematische Manuskript ist ausgerechnet der den mit Abstand umfangreichsten Textbestand liefernde Akhmim-Codex, P.Cair. 10759. Da der hier erhaltene Text der PA in vielen Fällen von dem, was aus Zitaten und Anspielungen altkirchlicher Autoren und der äthiopischen Fassung über die PA bekannt ist, abweicht, wurde mehrfach vermutet, dass dieser Text in Wirklichkeit ein weiteres Fragment des PE darstelle. 8 Obwohl sich diese Hypothese nicht widerlegen lässt, wird der Text des Akhmim-Codex hier, wie grundsätzlich üblich, als Fragment der PA angesehen und bildet daher einen zentralen Teil der vorliegenden Edition. 9 (2) Daneben sind zwei weitere griechische Fragmente der PA bekannt, die Pergamente Bodl MS. Gr. th.j 4 [P] und P. Vindob.G 39756, welche - wie bereits
Jahren Buchholz, Your Eyes Will Be Opened; Gray, Abortion; HeImer, Art Imitating Life; Hills, Parables, Pretenders, and Prophecies; Himmelfarb, Tours of Hell; Norelli, Situation des apocryphes petriniens; Id., Pertinence theologigue et canonicite; Trumbower, Apoca!Jpse of Peter, sowie der soeben erschienene, von J.N. Bremmer herausgegebene Aufsatzband "The Apocalypse of Peter". 7 Dass eine kritische Edition als Ausgangspunkt für eine weitergehende Diskussion der PA ihre Berechtigung hat, zeigen die unzutreffenden Textwiedergaben und Anmerkungen hinsichtlich P. Vindob.G 39756 in der eben \Teröffentlichten Studie von Adamik, The Description of Paradise in the Apoca!Jpse of Peter, 93-95.97. 8 Vgl. v.a. Zahn, Grundriß, 27 Anm .. 17; Dieterich, Nekyia, 10-18; James, New Text, 577-582; Id., Apocryphal New Testament, 90.505; Id., Rainer Fragment, 275-278. 9 Auch James bestreitet nicht den Zusammenhang zur PA, sondern hält das im Akhmim-Fragment Erhaltene für einen Abschnitt, in dem das PE die PA weitgehend zitiert. So etwa explizit in Id., The Recovery of the Apocalypse of Peter, 21-23.
Zur Konzeption einer kritischen Ausgabe der griech. Handschriften der PA
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von M.R. James angenommen lO und aufgrund neuerer paläografischer Untersuchungen bestätigt 11 - ein und demselben Codex angehören. Von daher sind sie auch gemeinsam zu berücksichtigen. (3) Für den äthiopischen Text12 wird derzeit eine Neuedition durch P. Marrassini in der Reihe Corpus Christianorum. 5 eries Apocryphorum vorbereitet. 13 (4) Die Vermutung von A. de Santos Otero, ein Moskauer Manuskript könne eine altkirchenslawische Fassung der PA enthalten, hat sich unseres Wissens bisher nicht verifizieren lassen. 14 (5) Von der hier edierten PA zu unterscheiden ist die koptische Apokalypse des Petrus aus Nag Hammadi (NHC VII,3) sowie die arabische Offenbarung des Petrus.
1.3 Zur Gliederung der vorliegenden Edition Analog der Edition des PE dient eine Übersicht über eindeutige Hinweise auf einen als "Apokalypse des Petrus" oder ähnlich bezeichneten Text in der antiken christlichen Literatur als Ausgangspunkt. Die meisten dieser Texte bildeten auch forschungsgeschichtlich - vor der Publikation der erhaltenen Fragmente ab 1892 - den Ausgangspunkt der Beschäftigung mit der PA. Noch stärker als im Falle des PE stellt sich jedoch das Problem der Anspielungen und möglichen Zitate, die sich aufgrund fehlender Nennung der Quelle nicht eindeutig der PA zuordnen lassen, so z.B. Theophilus, Ad Auto!Jcum II 19 (vgl. Akhmim-Codex 15) .15 Einen Überblick über die Texte, in denen sich eine derartige Rezeption des Textes vermuten lässt, sowie eine kritische Auseinandersetzung mit diesen zu schaffen, würde einen eigenen Band in Anspruch nehmen. Da die folgende 10 Vgl. James, Rainer Fragment, 278. Ferner anhand von vorliegenden Fotos bestätigend Kraus, Die griechische Petrus-Apokalypse [im Druck]; van Minnen, The Greek Apocafypse oJ Peter, 40.
11 Vgl. die Neuedition mit detaillierter paläografischer Beschreibung von Kraus, Die beiden Pergament-Fragmente eines Codex der griechischen Petrus-Apokalypse - P. Vindob.C 39756 + BodL MS Cr. th.] 4 [P] [im Druck]. 12 Erstmals publiziert bei Grebaut, Litterature Ethiopienne: Pseudo-Clementine (1907) 139-151; Id. (1910) 198-214.307-323.425-439, und als PA identifiziert von James, New Text, 36-54.362-367. Ferner Buchholz, Your Eyes Will Be Opened; Marrassini, L'Apocalisse di Pietro, 189-220 (ital.). 221-232 (äth./griech.) Die erste, leider fehlerhafte deutsche Übersetzung stammt von Duensing, Ein Stück der urchristlichen Petrus-Apokalypse enthaltender Traktat. Über das lange Zeit als einziges Manuskript bekannte D'Abbadie 51 (Paris) existiert eine weitere, nahe verwandte Handschrift (Hammerschmidt Lake Tana 35), auf die Cowley, Ethiopic Work, verweist. Vgl. hierzu auch die Diskussion bei Bauckham, Apocafypse of Peter. J ewish Christian Apocalypse, 105-106, und die dortigen Literaturangaben. 13 So die Angaben im Bulletin de tAELAC 11 (2001) 61.
14 Vgl. 15
de Santos Otero, Handschriftliche Überlieferung, 212-213.
Zu diesem möglichen Zitat vgl. Quispel/Grant, Note.
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Zur Konzeption einer kritischen Ausgabe der griech. Handschriften der PA
Edition aber erst die Grundlage bieten soll, auf der eine derartige Untersuchung der Rezeption der PA in der Alten Kirche erleichtert werden soll, sei auf eine Diskussion von Zitaten, deren Zugehörigkeit zur PA erst aus den vorhandenen Textzeugen erschlossen werden muss, verzichtet. 16 Das Zentrum der eigentlichen Edition bilden die annotierten Transkriptionen der genannten Textzeugen der PA. Diese und die paläografische Beschreibung der Fragmente wird wie im Falle des PE durch den Abdruck von Qualitätsfotografien ergänzt. Der Transkription wird zugleich eine deutsche und englische Übersetzung an die Seite gestellt, die durch knappe philologische Anmerkungen zu den in der Übersetzung vorgenommenen Entscheidungen erläutert wird. Auch in der Darbietung der Manuskripte wird die Reihenfolge der Forschungsgeschichte eingehalten. So macht der Akhmim-Codex17 den Anfang. Darauf folgt die Behandlung der beiden Fragmente eines Pergament-Codex, Bod!. MS. Gr. th. j 4 [P] (Erstpublikation 1911)18 und P. Vindob.G 39756 (Erstpublikation 1924; Identifikation als Teil der PA 1929)19. Den Schluss der Ausgabe bildet eine zweigeteilte Bibliografie mit einer Übersicht über die wichtigsten, bislang erschienenen Textausgaben und die hier im Fortgang verwendete Literatur sowie ein Index der in den Manuskripten begegnenden griechischen Wörter.
16 Einen Überblick bieten darüber hinaus Bauckham, Apocalypse of Peter: Account of Research, 4739-4741 (mit Literatur); Buchholz, Your Eyes, 43-79; und ]akab, The Reception of the Apoca!Jpse of Peter. 17 Bouriant, Fragments.
18 Vgl. ]ames, New Text, 157.367-369. 19 Publikation durch Wessely, Les plus
anciens monuments, 482-483; Identifikation auf Hinweis von Dölger (Sol Salutis, 354 Anm. 2) durch Prümm, De genuino Apocalypsis Petri textu, 77.
Zur Konzeption einer kritischen Ausgabe der griech. Handschriften der PA
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1.4 Beschaffung von Qualitätsfotografien
Wie schon hinsichtlich der kritischen Edition des PE angeführt, stellten sich bei der Beschaffung von Qualitätsfotografien des Hauptmanuskripts, d.h. der notwendigen Blätter des Akhmim-Codex (P.Cair. 10759), einige unerwartete Schwierigkeiten, die durch die freundliche Hilfe zahlreicher Kollegen gelöst werden konnten. Die Fotos des Akhmim-Codex konnten schließlich über das Fotoarchiv der Association Internationale de Papyrologues (AlP) in Koperihagen beschafft werden. Eine Druckerlaubnis der Bibliotheca Alexandrina liegt vor. 20
20 Der Dank geht an den Direetor of Manllsenpts and Donations, Youssef Ziedan, der unsere Anfrage nach kurzer Zeit in freundlicher Weise beantwortete.
2 Hinweise auf eine Petrusapokalypse in der antiken Literatur 2.1 Das Muratorische Fragment, Z. 63-80 (Lietzmann, KIT 1; 9.11)21
Fertur etz"am ad Laodz"censes) alia ad Alexandrinos) Pauli nomine finctae ad haeresem Mardonis at alia plura) quae in catholicam ecclesiam redpi non potest:fel emm cum meile misceri non congruit. Epistula sane Iudae et superscripti Iohannis duae in catholica habentur et Sapientia ab amids 5 alomonis in honorem ipsius scripta. Apocabpses etiam Iohannis et Petn· tantum redpimus) quam quidam ex nostn·s legi in ecclesia nolunt. Pastorem vero nupern·me temporibus nostn·s in urbe Roma Hermas conscripsit sedente cathedra urbis Romae ecclesiae Pio episcopo fratre eius: et ideo legi eum quidem oporte~ se publicare vero in ecclesia populo neque inter prophetas completo numero neque inter apostolos in fine temporum potest. ... Es kiuft auch (ein Brief) an die Laodikeer, ein anderer an die Alexandriner um) auf des Paulus Namen gefalschtfür die Sekte des Markion) und anderes mehr, was nicht in die katholische Kirche aufgenommen werden kann; denn Galle mit Honig Zu mischen geht nicht an. Freilich werden ein Bn·ef des Judas und iJVei des oben erwa"hnten Johannes in der katholischen (Kirche) gehalten) und die Weishei~ die von Freunden 5 alofJJOs ~ dessen Ehre geschrieben ist. Auch von Offenbarungen nehmen wir nur die des Johannes und Petrus an) welche (Ietilere) einige von den Unsrigen nicht in der Kirche verlesen wissen wollen. Den Hirten aber hat vor ganz kurzem Zu unseren Zeiten in der Stadt 21 Die Übersetzung ist mit kleinen Änderungen von Schneemelcher, Haupteinleitung, 29, übernommen.
Die Petrusapokalypse in der antiken Literatur
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Rom Hermas veifass~ als auf dem Thron der Kirche der Stadt Rom der Bischof Pius, sein Brude" saß Und deshalb soll er ~ar gelesen werden, aber i!ffentlich in der Kirche dem Volk verlesen werden kann er weder unter den Propheten, deren Zahl abgeschlossen is~ noch unter den Aposteln am Ende der Zeiten. Trotz der von Sundberg und Hahneman22 vertretenen These, das so genannte muratorische Fragmene3 sei im vierten Jahrhundert im kirchlichen Osten entstanden, kann v.a. aufgrund der detaillierten Arbeit von J. Verheyden weiterhin davon ausgegangen werden, dass dieser Text seinen Ursprung am Ende des zweiten bzw. am Anfang des dritten Jahrhunderts in Rom hat. 24 Wichtig für das Verständnis der Stelle ist sicherlich die Tatsache, dass das muratorische Fragment nicht in erster Linie als Kanonliste verstanden werden möchte, sondern sich formal wie auch inhaltlich eher in Bezug zu "Prologen" von Evangelienausgaben bzw. Paulusbriefsammlungen setzen lässt. 25 Dafür spricht auch inhaltlich das geradezu "einleitungswissenschaftliche Interesse" des erhaltenen Textes. 26 Deshalb ist es vielleicht günstiger, den häufig verwendeten Titel "Canon Muratori" zu vermeiden. Der erhaltene Text selbst lässt sich grundsätzlich in zwei Teile gliedern: (1) Die Zeilen 1-63 sprechen von Schriften, deren Autorität als allgemein anerkannt gilt. (2) Ab Zeile 63 werden Schriften vorgestellt, über deren Status diskutiert werden muss, bzw. die abgelehnt werden (v.a. ab Z. 81). Dieser Einschnitt wird durch den Satz "Galle mit Homg vermischt geht nicht an" markiert. Die PA ist durch mehrere Eigenschaften charakterisiert: (1) Sie ist - neben der J ohannesoffenbarung - die einzige Apokalypse, die in der "katholischen (Kirche)" angenommen wird. (2) Das heißt aber nicht, dass unumstritten ist, ob sie i!ffentlich im Gottesdienst gelesen werden soll. Zumindest von einigen "der Unsrigen" wird dies offensichtlich abgelehnt. Gleichzeitig muss die zumindest teilweise Ablehnung liturgischer Verlesung der PA nicht bedeuten, dass der Text nicht für eine private Lektüre als durchaus
22
Sundberg, Canon Muratori; Hahneman, Muratorian Fragment; Id., Muratorian Fragment and the Origins.
23 Zu Fund und Überlieferung vgI. knapp Metzger, Ca non, 191-193. 24 VgI. Verheyden, Canon Muratori. Zur Diskussion vgI. aber auch Ferguson, Canon Muratori; Henne, eat/on de Muratori, sowie besonders Kaestli, Fragment de Mt/raton. Zumindest teilweise setzt sich auch Horbur)', Wisdom of Solomon, mit dem Problem auseinander. 25 VgI. hierzu auch Kaestli, FraglJleJIt de Mt/raton, 616-617.
26 Metzger, Canon, 194, schreibt: "The Muratorian Canon ... is not a canon in the narrow sense of the word, that is, a bare list of titles, but is a kind of introduction to the New Testament."
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brauchbar angesehen wurde, wie das im Text nachfolgende Beispiel des Hirten des Hermas nahe zu legen scheint.
2.2 Clemens von Alexandrien
2.2.1 Eusebius von Caesarea, h.e. VI 14,1 über Clemens von Alexandrien (CCS 9, 548,24-27. 550,1) 'Ev OE 'ra.le; 'YTr01'UiTWOEOlV ~uvEÄ6v1'a Et TrE1v TrcXOTje; 1'ile; EvolaS~Kou ypaepile; Em1'E1'~Tj~Evae; TrETrO LTj1'a l 0 lTjY~OEle;, ~ TjOE 1'o:e; eXvnÄEyo~Evae; TrapEÄSwv, 1'~V 'Iouoa ÄEYW Kat. 1'o:e; 1..0 lTro:e; KaSoÄlKo:e; Em01'OÄo:e; 1'~V 1'E Bapvaßci , Kat. 1'~V IIhpou ÄEYO~EVTjV 'A TroKcXÄmln v .
In den Hypotyposen aber macht er (Clemens; Anm. d Veif), um es zusammengefasst zu sagen, kurzgehaltene DarlegungenjederSchrift, die Teil des Bundes ist, und übergeht dabei auch nicht die bestrittenen, ich meine den Judasbrief und die übrigen Katholischen Brieft, auch den Barnabasbrief und die so genannte Offenbarung des Petrus. Eusebius verweist auf die leider verlorenen Hypotyposen des Clemens von Alexandrien, der in dieser Reihe kurzer Zusammenfassungen wohl vor allem neutestamentlich gewordener Schriften sich auch der PA gewidmet hat, die Eusebius hier wie den Judasbrief und den Barnabasbrief unter die "bestrittenen Schriften" einordnet. In den erhaltenen Schriften des Clemens selbst finden sich nur einige wenige eindeutige Zitate aus der PA.
2.2.2 Clemens von Alexandrien, ecl. 41, 1-3 (CCS 172, 149, 1-6) 'H ypaep~ CPTjOl 1'0: ßPEcpTj 1'0: EK1'ESEV1'a 1'Tj~EÄOUX41 TrapaOLoooSal eXYYEÄ41, ucp' ou TralOEUEOSaL 1'E Kat. aÜ~ElV, Kat. EOOV1'al, CPTjOLV, we; ol EKa1'OV EtWV EV1'aUSa mo1'OL.
ßlO Kat. IIhpoe; EV 1'11 'ATrOKaAU*El epTjOL' Kat. eX01'paTr~ TrUpOe; TrTjOwoa eXTrO 1'WV ßPEcpWV EKELVWV Kat. TrÄ~ooouoa 1'OUe; 6cpSaÄ~oue; 1'WV yuvalKWV.
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Die Schrift sagt, dass die S iiuglinge, die ausgesetzt werden, einem S chutzengel 27 übergeben werden, durch den sie erzogen werden und auch heranwachsen. "Und sie werden sein (~ sagt sie, "wie die Glaubenden von hundert Jahren hier. (( Deshalb sagt auch Petrus in (seiner) ApokalYpse: "Und ein Blitz von Feuer eniflihrt von jenen Säuglingen und sch/dgt die Augen der Frauen. (( Die Bemerkung, dass ausgesetzte Säuglinge einem Schutzengel (= Temelouchosengel)28 übergeben werden, findet sich an keiner ~telle dessen, was heute als kanonisches Neues Testament bzw. als christliche Bibel bezeichnet wird. Clemens dürfte sich bereits hier auf die PA beziehen, auch wenn dieser Satz nicht im erhaltenen griechischen Text zu finden ist. Die äthiopische Fassung der PA aber spricht in Abschnitt 8,10 davon, dass abgetriebene Kinder "dem Engel Temlakos"29 übergeben würden. Der zweite Satz des kurzen Ausschnitts dürfte sich von res 65,20 LXX eventuell in Verbindung mit Sap 4,6-9 ableiten lassen. 3D Dies muss aber nicht heißen, dass dieser Satz nicht - eventuell in Form einer Anspielung oder eines Zitates - in der dem Clemens vorliegenden PA gestanden haben könnte, er lässt sich aber in keinem der heute noch erhaltenen Manuskripte lokalisieren. Das abschließende Zitat entspricht Abschnitt 8,4 der äthiopischen Form der PA sowie einem Teil aus Abschnitt 26 des griechischen Akhmim-Textes, wo das jenseitige Schicksal der Frauen, die ihre Kinder abgetrieben haben, thematisiert wird. Dabei zeigt sich neben einem etwas unterschiedlichen Satzbau vor allem in der zweiten Satzhälfte eine Reihe von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen beiden Texten: Clemens Kat uo~paTI~ TIUPO~ TIllÖwoa UTIO ~WV ßPEepWV EKELVWV Kat 1TA~ooouoa tOU~ oep8aAjlOU~ ~WV
yuva LKWV.
Akhmim-Text Kat TIPO~PXOV~O E~ au[~wv epA6Y]E~ TIUPO~ Kat ta~ yuvalKa~
ETIA11000V Ka~a tW[V] oep8aAjlWv.
27 eineIlI S chHtzenge/: wörtlich: eine", TemeloHchoseflgeL
28 Vgl. hierzu weiterführend z.B. Rosenstiehl, Tartarouchos-Temelouchos, 34-43. 29 Übersetzung nach Müller, Offenbarung, 571. 30
Vgl. James, New Text, 371.376.
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2.2.3 Clemens vonAlexandn'en} ecl. 48)49}2 (CCS 172) 150J-20)
'H SELa:: iTPOVOla:: u a::ta::atpE31 E~a::IlßAWSEVta:: tf]c; eXIlElVOVOC; EaoIlEVa:: IlOLPW;, ta::uta:: a..yyEAÜ/ tT)IlEAOUXÜ/ iTa::pa::6LöoaSa::l, 'lVa:: yvwaEwc; 1lE"Ca::Aa::ßOVta:: tf]c; a..IlELVOVOC; tUXTI Ilovf]c;, iTa::Sovta Ci &V EiTa::SEV Kal. EV aWIla::n YEvollEva. ta ö' EtEpa IlOVT)C; t11C; aWtllP [ac; tEU~E"Ca:: l, WC; ~ö lKllllEVa EAEllSEV'm, Ka:: l. IlEVEl. tX.VEU KOAaaEwc;, tOUtO YEpa::C; AaßoVta::. ÖE yaAa:: tWV YUVa::l.KWV, PEOV a..iTO twv lla::atWv Ka::l. iTT)YVUIlEVOV,
To
Die giittliche Vorsehung wendet sich aber nicht nur denen im Fleisch Zu. Zum Beispiel sagt Petrus in (seiner) OJfenbarungy dass die Sciuglinge} die durch Abtreibung zur Welt gebracht werden} das bessere Los haben werden. Diese würden einem S chutzenge/ 32 übergeben} damit sie} wenn sie der Erkenntnis teilhaftig geworden wl:iren} den besseren Aufenthaltsort 33 erreichen würden} weil sie erlitten hä'tfen} was sie auch im KÖ'per erlitten hä'tfen. Die anderen (= die ausgesetifen Kinder,' Anm. d. Veif.) aber werden nur das Heil erreichen} weil sie als unrecht Behandelte aufMitleid stoßen} und ohne Bestrafung bleiben} indem sie dies als Ehrengeschenk empfangen. "Die Milch der Frauen aber, die von (t'hren) Brüsten fließt und gen'nnt(~ sagt Petrus in (seiner) OJfenbarungy "wird kleine Fleisch fressende Tiere erzeugen und die werden Zu ihnen zurücklaufen und sie verzehren. (( Damit lehrt er, dass die Züchtigungen aufgrund der Sünden entstehen. Er sagt, dass diese aus den Sünden entstehen) weil wegen· der Sünden das Volk verkauft und wegen seines Unglaubens in Christus} wie der Apostel sagt, es "von den Schlangen gebissen wurde. (( Clemens will hier die Wirksamkeit der göttlichen Vorsehung verdeutlichen. Der erste Satz, der an die PA anspielt, findet seine Parallele in Abschnitt 8,4 der äthiopischen Fassung. Die Vorstellung, dass aus der Milch der verdammten Frauen Tiere hervorgehen, die diese quälen werden, wird von Clemens mit der in Num 21,5-6 erzählten Szene, dass Jahwe bei der Wüstenwanderung Giftschlangen schickt, um das mürrische Volk zu strafen, in Verbindung gebracht. Clemens bezieht sich dabei aber nicht direkt auf den alttestamentlichen Text, sondern auf seine Interpretation 31
Zu dieser Konjektur vgl. Zahn, Geschichte II, 818.
32 einem Schutzellgel: wörtlich: eillelll Temelollchosengel. 33 den besseren Allfellthaltsort: Alternativübersetzung: dm besseren Zustand. Der Text der PA, der das Jenseits als eine Art von "Land" mit verschiedenen "Topoi" versteht, spricht für erstere Übersetzungsmöglichkeit.
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bei Paulus I Cor 10,9. Entscheidend für das Verständnis der Stelle ist der Zusammenhang zwischen Sünde und dem Entstehen von Tieren, welche die Sünder züchtigen.
2.3 Anonymer Kritiker des Christentums (porphyrius?) Die historische Gestalt des Macarius von Magnesia (Karien oder Lydien) ist weitgehend im Dunkel der Geschichte verborgen. Möglicherweise handelt es sich bei dem Verfasser der nur fragmentarisch erhaltenen Schrift 'AiTOKpl:nKoc; ~ MOVOYEV~C; iTPOC; "EAAT)Vcx.C; (apocr., datierbar auf das späte vierte/frühe fünfte ] ahrhundert) um den Bischof, der auf der "Eichensynode" des Jahres 403 Bischof Heraclides wegen origenistischer Tendenzen anklagte. 34 In der Form eines fiktiven Dialoges setzt sich Macarius mit der Schrift eines heidnischen Gegners, die Widersprüche in der Heiligen Schrift der Christen aufzudecken sucht, auseinander. Diese - früher oft mit einem Exzerpt aus den etwa 270 in Sizilien entstandenen 15 Büchern "Gegen die Christen" des Neuplatonikers Porphyrius (etwa 234-300) identifizieres - zitiert an zwei Stellen explizit die Offenbarung des Petrus, die sie offensichtlich als Teil des christlichen Neuen Testaments voraussetzt. Die Antworten des Macarius selbst zeigen dagegen keine Kenntnis der PA. 36
2.3.1 Anonymer Kritiker des Christentums (porphyrius?) bei Macanus von Magnesia, apoer. IV 6 (Corsaro, 9017 IIEpLOuoLcx.C; ö' EVEKEV AEAEX8w KeXKEl.VO tO AEAEYIlEVOV EV tiJ 'A iTO Kcx. AlnVEt tOU IIhpou' EtouYEt tOV oupcx.vov ällcx. tiJ yiJ Kp L8~oEa8cx. L oütCuC;' 'H Yfi, CPT)O L, iTcx.pcx.ot~aEt iTUVtcx.C; tQ 8Ec{) EV ~IlEPQ: KPLOEWC;, Kcx.l. cx.Ut~ IlEAAOUOcx. KpLVE08cx.L ouv Kcx.l. tQ iTEPLEXOVtL oupcx.vc{). Zum Überfluss aber soll auch noch jenes (W'orl), das in der Offenbarung des Petrus vorgebracht werden. Er ftihrl nämlich ein, dass der Himmel zugleich mit der Erde gerichtet werden werde.- Dabei sagt er Folgendes: "Die Erde wird am Tag des Gen'chts alle vor Gottes Gen'cht führen 38, da ja auch sie selbst zusammen auch mit dem sie umschließenden Himmel gen'chtet werden wird. (( steh~
34
Vgl. weiterführend Biermann, Macarius Magnes.
3S Vgl. hierzu v.a. Harnack, Kritik des Neuen Testaments, 137-144. Zum derzeitigen Stand der Forschung
vgI. die Diskussion bei Coole, Interpretation of the New Testament, 169-175. 36 Vgl. Buchholz, Your Eyes Will Be Opened, 33-34. 37
Corsaro, Qlioestiones, 90.
38 vor Gottes Gelieht jiibrell: wörtlich: Gott vOIführen.
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Im Zusammenhang mit seiner Zurückweisung anderer neutestamentlicher Stellen, z.B. einiger Gleichnisse Jesu, greift der bei Macarius zitierte heidnische Anonymus auch Aussagen der PA an. Diese stünden im Widerspruch zu seiner Sicht der Wahrheit, die auf der philosophischen Position basiert, dass all eine die Erde dem Wandel unterworfen sei, während der Himmel eine unveränderliche Ordnung besitze. Der sündlose Himmel müsse daher - entgegen der in der PA geäußerten Meinung - nicht gerichtet werden. 39 Das erste dieser Zitate hat zwar keine Parallele in einem der erhaltenen griechischen Fragmente, findet aber 'eine Entsprechung in Abschnitt 4,13 der äthiopischen Fassung: ,,[U]nd alles wird die Erde wiedergeben am Tage der Entscheidung, weil sie zugleich mitgerichtet werden soll und der Himmel mit ihr. ,,40
2.3.2 An01rymer Kritiker der Christentums (porphyrius?) bei Macarius von Magnesia, apoer. IV 7 (Corsaro, 92) Kcxt EKEl.VO ö' CXU8LC; AEYEL, Ö KCXt aOEßElcxC; ~EOtOv imapXEL, tO PTl~cx cpaoKov' Kcxt tCXK~OEtCXL iTliocx ÖUVCX~LC; oupcxvou, Kcxt EAlx8~aEtCXL 6 oupCXVOC; wc; ßLßHov , KCX t TTavtcx ta. lXotpcx TTEOEl.tCX L, WC; CPUAACX E~ a~TTEAou KCXt WC; TTl TT1'EL CPUAACX aTTo oUKi')C;. Und hierauf sagt er [petrus in der Offenbarung; Anm. d. Veif.] jenes (Wort), das auch voller Gottlosigkeit ist. Er spricht: "Und die ganze Macht des Himmels wird zerschmelzen, und der Himmel wird wie ein Buch aujgerollt 41 werden, und alle Sterne werden fallen wie Blätter vom Weinstock und wie Blätter vom Feigenbaum. Das zweite Zitat findet in keinem der erhaltenen Textzeugen der PA eine Parallele, sondern ist vielmehr identisch mit Ies 34,4 LXX. Dies muss nicht unbedingt heißen, dass hier ein Irrtum des heidnischen Anonymus vorliegt. Möglicherweise zitierte die ihm vorliegende Handschrift der PA Jesaja, eventuell war dieser Text auch als Randglosse in das Manuskript oder die Manuskripttradition eingedrungen. 42 In der Argumentation des heidnischen Kritikers am Christentum wird die Stelle mit Mt 24,35 kombiniert und die Frage gestellt, wo Gott denn wohnen könne, wenn, wie in beiden Texten erklärt, Himmel und Erde zerstört würden. 43
39
Vgl. Cook, Interpretation of the New Testament, 231-232.
40 Übersetzung nach Müller, Offenbarung, 568. 41
o,ifgerollt: Alternativübersetzung: iflsammellgerollt.
42
Letzteres vermutet Buchholz, Your Eyes Will be Opened, 32,
43
Weiterführend Cook, Interpretation of the New Testament, 232-234.
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2.4 Methodius von Olympus, symp. II 6,45 (SC 95, 82.84 [Z. 17-26]) In dem als einziger seiner Schriften vollständig auf Griechisch erhaltenen Symposion seu convivium virginum (symp.), verfasst nach dem Vorbild von Platos Gastmahl, zitiert Methodius (laut Hieronymus, vir. ill. 83 und Sokrates, h.e. 6,13 Bischof von Olympus in Lykien, wahrscheinlich aber ein freier Wanderlehrer, der 311 während der Decischen Verfolgung den Märtyrertod erlitt)44 einmal einen Text als Heilige Schrift, der sich nicht in den heute kanonischen Texten findet, sondern auf die PA zurückgeführt werden muss.
"08EV ÖE KCÜ "Cl1IlEAOUxoLC; O:YYEAOLC;, KlXv EK IlOLXELa.C; WOL, TeX. O:iTo"C LK"C0IlEVa. iTa.pa.ö Löoa8a. L iTa.PE LA ~cpa.IlEV EV 8EOiTVEua"Co lC; ypalllla.aLV. Et yap iTa.pa "C~V YVWlll1V EYEVOV"CO Ka.t "COV 8Eallov "C~C; Ila.Ka.pLa.C; EKElVTjC; cpuaEWC; "Cou 8EOU, milc; O:YYEAOLC; "Ca.u"Ca. iTa.PEÖLÖO"CO "Cpa.CPTjaOIlEVa. IlE"Ca iTOAA~C; O:va.iTa.uaEWe; Ka.t pq.a"CwVTje;; IIwe; ÖE Ka.t Ka."CTjyop~aov"Ca. acpwv a.u"Cwv "Coue; yovEle; EUiTa.ppTjalaa"CWe; Ete; "Co ÖLKa.a"C~pLov EKlKATjaKOV "Cou Xpw"Cou, ~u OUK Ecp8oVl1aa.e; ~lllV, W KUPLE, "Co KOLVOV, AEyOV"Ca., "Cou"Co cpwe;' OU"COL ÖE Etc; 8ava."Cov ~Iliie; E~E8EV"CO, Ka."Ca.cppov~aa.VtEe; "C~e; a~e; EVtOA~e;.
Daher aber haben auch wir in von Gott inspirierten Schnften empfangen, dass die ausgetragenen Kinder4s, auch wenn sie aus Ehebruch stammen46, Schutzengeln47 übergeben werden. Wenn sie niimlich gegen das Einverstiindnis und das Gesetzjener seligen Natur Gottes entstünden, wie würden diese Engeln übergeben, damit sie in aller Ruhe und Schonung aufwachsen? Wie aber würden sie auch ihre eigenen Eltern, um Anklage Zu erheben, in freimütiger Rede vor das Gen'cht Christi rufen und sagen: "Du, 0 Herr, hast uns dieses (allen) gemeinsame Licht nicht vorenthalten, diese aber haben, sich nicht um dein Gebot kümmernd, uns ausgeset~J, damit wir stürben. 48 (( Die Stelle zeigt eine deutliche Nähe zu beiden Zitaten bei Clemens von Alexandrien (vgl. S. 89-92). Sie findet ihre Parallele wieder in Abschnitt 8,4 des äthiopischen Textes, weicht aber doch sowohl von Clemens, als auch von dieser Fassung ab. Die Tatsache, dass Methodius seine Quelle nicht angibt, lässt sich in zweierlei Richtung interpretieren. Entweder wollte er die Herkunft des Zitates, weil es aus einer nicht allgemein anerkannten Schrift stammte, bewusst verdecken, oder er setzte bei seinen Lesern voraus, dass diese wussten, auf welchen Text er sich bezog. 44 Vgl. Pauli/Schmidt, Methodius von Olympus. 4S die ausgetragel/etl Kinder: Anders übersetzt Duensing, Offenbarung des Petrus, 572, der "zur (Früh-)geburt
gebrachte Kinder" versteht. 46 Hier müsste sinngemäß ergänzt werden: lind daher allsgese~ werden. 47
Schutzengeln: wörtlich: Telllelollchosengelll.
48
uns ausgesef:?!, dalllit Ivir stürben: wörtlich: uns zum Tode allsgesetzt.
.....
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Die Form der Einführung als Zitat eines Textes der "von Gott inspirierten Schriften" zeigt jedenfalls, dass Methodius die PA offensichtlich als Teil seines Neuen Testaments verstand und sie als zur Verteidigung des christlichen Glaubens geeignet ansah.
2.5 Eusebius von Caesarea
2.5.1 Eusebius von Caesarea} h.e. III3} 1-2 (CCS 9) 188} 17-20. 190} 1-6) Die Stelle wurde bereits im Zusammenhang mit dem PE besprochen [siehe S. 17].
2.5.2 Eusebius von Caesarea} h.e. III25}4 (GCS 9) 252} 1-6) '"CWV IIauAou IIpcX~EWV ~ ypacp~ Ö '"CE AEYOjlEVOe; IIoljl~v KaI, ~ 'A iTOKcXAU~fle; IIhpou KaI, iTpOe; '"COU'"COle; ~ CPEPOjlEVT] Bapvaßii EiTla'"COA~ KaI, '"CWV &iTOa'"COAWV aL AEYOjlEVal ßlISaxaL, E'Cl '"CE, we; ECPT]V, ~ 'IwcXVVOU 'AiTOKcXAUl!fle;, Ei. cpaVELT]' ~V '"CLVEe;, we; EcpT]V, &SE'"CoüalV, E1:EPOl OE EYKpLvouaw '"Cole; OjlOAOYOUjlEVOle;.
'Ev '"Cole; VOSOle; Ka'"Ca'"CE'"CcXXSw KaI.
Unter die unechten (Schriften) werden auch die Akten des Paulus eingereih~ die Schrift die auch der Hirt [des Hermas/ Anm. d. Ver}:j genannt wird} die Offenbarung des Petrus und überdies der so genannte Barnabasbrief, von den Aposteln die JJLehren 11 genannten (S chnften) und noch dazu} wie ich schon sagte} die Offenbarung des ] ohannes} wenn es so (recht) schein~ die einige} wie ich sagte} ablehnen} andere aber Zu den anerkannten (Schriften) zcihlen. Im Rahmen seiner Zusammenfassung der Schriften des Neuen Testaments (h.e. III 25) geht Eusebius auch auf umstrittene und von der Kirche nicht anerkannte Schriften ein. Unter denen, die abgelehnt werden, erwähnt er explizit auch die PA. 2.6 Hieronymus, vir.ill. I 3_5 49
Die auch im Zusammenhang mit dem Petrusevangelium erwähnte Stelle in Hieronymus' Werk De Vins Illustribus lehnt sich an Eusebius, h.e. III 3,1-2 (s.o.) an. Die PA wird wie die Petrusakten und das Evangelium als "apokryph" eingestuft.
49
-
Text: Ceresa-Gastaldo, 72.74.
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2.7 Anonymus (Nordafrika, viertes Jahrhundert) Von M.R. J ames wurde darauf verwiesen, dass auch eine anonyme Homilie, die von ihrem Herausgeber A. Wilmart auf das vierte Jahrhundert datiert wird und aus Nordafrika stammen dürfte, 50 die PA erwähnt. 51
2.7.1 Homilie über die Parabel von den zehn Jungfrauen (z. 58-60) (Wilmart) Ostium clausum flumen igneum est quo impii regno Dei arcebuntur, et apud Danielum et apud Petrum - in Apocajypsi eius - scnptum es!. Die geschlossene Pforte ist derfeurige Fluss} durch den die Gottlosen vom Reich Gottes ferngehalten werden} und das steht bei Daniel und bei Petrus - in seiner Offenbarung - geschrieben. Z. 58-60 erwähnt im Zusammenhang mit der Auslegung von Mt 25,10 direkt die PA. Es handelt sich aber nicht um ein Zitat, sondern eher um einen Verweis auf eine Aussage, die ihre Parallele wohl in den Abschnitten 5,8, 6,2 sowie 12,4 der äthiopischen PA hat. An diesen Stellen ist von einem "Bach unverlöschlichen Feuers" bzw. einem "Feuerbach"52 die Rede. Dessen Funktion ist im ersten Fall noch, die vor dem Gericht Fliehenden vor Gott zu treiben, in den beiden anderen Fällen geht es offenbar um die Erprobung bzw. Bestrafung der Gerichteten. 2.7.2 Homilie über die Parabel von den zehn Jungfrauen (z. 77-78) (Wilmart) Resurget et illa stultorum pars} et inveniet ostium iam clausum} opposito seilicet f1umine igneo. Auch jener Teil der Tö'richten wird auferstehen} und er wird die Pforte schon geschlossen finden} das heißt den feurigen Fluss vor ihnen liegend. Vom "feurigen Fluss" ist noch ein zweites Mal in der Homilie - allerdings ohne eindeutigen Verweis auf die Herkunft der Stelle - die Rede. Wegen der Erwähnung der PA wenige Zeilen zuvor ist aber damit zu rechnen, dass die Vorstellung auch hier ihren Ursprung in der PA haben dürfte.
50 Vgl. A. Wilmart, Un anonyme ancien. 51 Vgl. James, New Text, 383. 52 Übersetzungen nach Müller, Offenbarung, 569.574.
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2.8 Sozomenus, h.e. VII 19,9 (GCS N.F. 4; 331,18-21)
OÜtW youv t~V Kn:AOU~EVTW 'A1ToKaAuo/LV IIEtpou, Wt; v680v 1Tn:VtEAWt; 1TPOt; tWV apxn:lwv ÖOKL~n:08E1on:v, EV tLOLV EKKA1l0ln:Lt; -rfJt; I1n:An:WtlVTlt; ElOEtL VUV ä,1Tn:~ EKaOtOU haut; avn:YLVwoKO~EVTlV EYVWV EV tiJ ~~EpQ'. tfJt; 1Tn:pn:OKEufJt;, ~v EUAn:ßWt; ä,1Tn:t; 6 An:Ot; V1l0tEUEL E1T1. avn:~v~aEL tau OWtTlPlOU 1Ta8out;.
So also habe ich eifahren} dass die so genannte Offenbarung des Petrus} die bei den Alten überall als unecht angesehen wurde} in einigen Kirchen Palästinas noch bisjetzt einmal in jedem Jahr gelesen wirÄ (und ifVar) am Riistta~ an dem das ganze Volk in Erinnerung an das rettende Leiden in Friimmigkeitfastet. Sozomenus verfasste die neun Bücher seiner Kirchengeschichte zwischen 443 und 450. Da er selbst aus Bethelea bei Gaza stammte, dürfte die Notiz über den Brauch, dass in einigen Kirchen Palästinas noch bis zu seiner Zeit zumindest am Karfreitag offensichtlich in der Liturgie aus der PA gelesen wurde, verlässlich sein. Über die Funktion dieser Lesung und über die Frage, ob er mit der Wendung "bei den Alten" eventuell Bezug auf die Kirchengeschichte des Eusebius von Caesarea nimmt, deren historiografische Tradition er fortzusetzen sucht, lässt sich nur spekulieren. 53
2.9 Einige spätere Kanonverzeichnisse
Auch in einigen späteren Kanonverzeichnissen finden sich explizite Hinweise auf die PA. (1) So bietet der Codex Claromontanus (D 06; sechstes Jahrhundert)54, eine Bilingue mit den Paulusbriefen, zwischen Philemon und Hebräerbrief eine Liste biblischer Schriften des Alten wie des Neuen Testaments mit Angabe ihres Umfangs in "Stichoi". Diese Liste dürfte auf das vierte Jahrhundert zurückgehen. Als letztes Werk ist - nach Apostelgeschichte, Hirt des Hermas und den Paulusakten - die PA (Umfang 270 Stichoi) angegeben. 55 Diese ist - wie auch der Barnabasbrief, der Hirt des Hermas und die Paulusakten - durch eine kurze horizontale Linie, die in den linken Rand hineinreicht, markiert - eventuell um diese Schriften von den eindeutig als Teil des Neuen Testaments anerkannten zu unterscheiden. 56
53 Zu Sozomenus vgl. Ulrich, Sozomenus. 54 Textausgabe: Tischendorf, Codex Claromontanus. 55 Vgl. Schneemelcher, Haupteinleitung, 30. 56 Vgl. Metzger, Ca non, 230.
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(2) In mehreren Handschriften ist eine wohl auf das siebte Jahrhundert zurückgehende Liste der 60 Bücher des biblischen Kanons (34 Schriften AT; 26 NT, also ohne Offenbarung des Johannes) erhalten. In einer daran angereihten Liste apokrypher Schriften findet sich auch die PA. 57 (3) Das sich in der Chronografie des Nikephoros von Konstantinopel (patriarch 806-815) findende Kanonverzeichnis, auch S tichometn'e des Nikephoros genannt (entstanden in Jerusalem, Datierung unklar), listet unter den im Zusammenhang mit dem Neuen Testament stehenden Schriften, denen widersprochen wird, die Offenbarung des Johannes (1400 Stichoi), die PA (300 Stichoi), den Barnabasbrief (1360 Stichoi) und das Hebräerevangelium (2200 Stichoi) auf. Von diesen werden noch einmal Apokryphen des Neuen Testaments unterschieden, so z.B. die Didache oder das Thomasevangelium. 58 (4) Im ersten Band seiner "Geschichte der altchristlichen Litteratur" erwähnt A. von Harnack beiläufig eine Kanonliste des Mechitarius von Ayrivank 59 Mechitarius, ein Autor des 13. Jahrhunderts (1222-1307), verfasste eine Chronik, an die sich eine im Autograf erhaltene (Erevan, Matenadaran 1500, fol. 370r.) - Seite mit einer Reihe von Listen, die sich auf biblische Bücher beziehen, anschließt. 60 Diese Liste scheint nicht von Mechitarius selbst zu stammen, sondern dürfte aus einem älteren Kanonverzeichnis übernommen sein. Dabei findet sich auch eine Übersicht als apokryph erklärter, auf das Neue Testament bezogener Schriften: die Kindheit Jesu (ein nicht sicher zuzuordnendes Kindheitsevangelium), das Thomasevangelium, die PA, die Paulusakten und die katholischen Briefe des Barnabas, des Judas Thomas (also der Judasbrief) und des Clemens. 61 f
•
57 Vgl. Schneemelcher, Haupteinleitung, 34-35. 58 Vgl. Schneemelcher, Haupteinleitung, 33-34. 59 Vgl. Harnack, Geschichte der altchristlichen Litteratur, 32. Ediert bei M. Brosset, Memoires de J'academie de St. Petersbourg VIII 13.5 (1869),22-23. [Edition war uns nicht zugänglich]. 60 Vgl. weiterführend Stone, Armenian Canon Lists IU. 61
Weiterführend Zahn, Ueber einige armenische Verzeichnisse, 115-148.
Die Petrusapokalypse in der antiken Uteratur
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2.10 Weitere indirekte Zeugnisse Über die genannten Zeugnisse hinaus wird eine Vielzahl von Parallelen der PA zu altkirchlichen Texten aus der Zeit zwischen dem zweiten und dem fünften Jahrhundert diskutiert, welche mit unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit als Rezeption der PA zu verstehen sind. Da jede dieser Stellen eine eigene ausführlichere Untersuchung erfordern würde, sei hier nur auf die Übersichten bei D.D. Buchholz und - in Anlehnung an Buchholz - A. Jakab verwiesen. 62 Ein bei Rufin von Aquileja (symb. 36) erwähntes, ansonsten unbekanntes Iudicium secundum Petrum, das nach Rufin zu den so genannten "kirchlichen Schriften" gehöre, die in den Gemeinden zwar gelesen, aber nicht zur Bekräftigung der Lehre herangezogen werden dürften, ist auch aufgrund der Differenzierung bei Hieronymus, vir.ill. I, wohl von der PA zu unterscheiden.
62 Buchholz,
Your Eyes Will Be Opened, 398-412;]akab, Reception of the Apoca!Jpse ofPeter.
3 Die griechischen Handschriften der so genannten Petrusapokalypse 3.1 Anmerkungen zur Darbietung der Handschriften Die Anlage des zweiten Teilbandes zur PA erfolgt analog der Darbietung der Handschriften des PE im ersten. Wiederum bildet die Chronologie der Zuordnung der Manuskripte, hier der PA, den Raster für die Abfolge, weshalb zunächst die entsprechenden Teile des Akhmim-Codex, P.Cair. 10759, dann die Pergament-Fragmente des Codex Bod!. MS Gr. th. f 4 [P] + P. Vindob.G 39756 behandelt werden. N ach einer physischen Beschreibung der Codices und einer dem Leidener Klammersystem folgenden Transkription mit Anmerkungen und nachfolgenden Übersetzungen werden Fragen diskutiert, die für eine kritische Edition hinsichtlich der einzelnen Manuskripte von Bedeutung erscheinen. Wiederum aber bleiben Diskussion und Interpretation des Textes weitgehend ausgenommen und den sich an die Edition hoffentlich anschließenden Abhandlungen vorbehalten.
3.2 P.Cair. 10759: Der so genannte Akhmim-Codex Da der so genannte Akhmim-Codex bereits im Zusammenhang mit der Darstellung der Manuskripte des PE beschrieben wurde, genügen hier einige paläografische Beobachtungen speziell im Hinblick auf den nachfolgend transkribierten Teil der PA des Codex. Der Text der PA findet sich auf dem zweiten Bogen des Codex. Dieser besteht aus zwei Bifolia, damit vier Blättern oder acht Seiten Cf. 7r-10r) und wurde verkehrt herum in den Codex gebunden, so dass der Text auf Seite 19 Cf. 7r) beginnt und auf Seite 13 Cf. 10r) endet. 63 Die erste Seite Cf. 7v) ist frei gelassen,64 der Text selbst nimmt damit insgesamt sieben der acht Seiten ein. Auf der vorletzten Seite findet sich oben ein zentriertes kleines Kreuz. Dennoch endet der Text erst auf der folgenden Seite, wo man das Kreuz als Textabschluss erwartet hätte. Ebenso fehlt dort eine Bordüre oder ein anderes visuelles Zeichen für das Textende, wenngleich die größeren Buchstaben in der letzten Zeile zumindest als Hervorhebung des bevorstehenden Textabschlusses gelten können.
63 So entsprechend van Haelst, Catalogue, Nr. 575; Cavallo/Maehler, Greek Bookhands, 90. 64 Vgl. van Minnen, The Greek Apocab'/JSe of Peler, 24: "No doubt it was intended for an illustration such as the one adorning the first page of the first quire, but this was never added."
102
Die griechischen Handschriften der so genannten PA
Der Erhaltungszustand ist gut, dennoch finden sich bisweilen Löcher im Pergament, derentwegen es zu geringem Textverlust kommt. Einige Löcher jedoch fand der Schreiber offensichtlich schon im Material vor, da er diese umschrieb (z.B. f. 7r Z. 9 oEL{Lochg1J; f. 9v Z. 15 ljJu{Loch}Xal; f. 9r Z. 15 lla{Loch}awIlEvoL; f. 10v Z. 11 E{Loch}vrDATl<;; f. 10r Z. 11 IlTl{Loch} weiter auf neuer Zeile). Das Material stand dem Schreiber offensichtlich während des Kopiervorgangs so zur Verfügung, genauer bediente er sich möglicherweise verfügbarer Pergamentreste für seine Arbeit, ganz gleich, ob diese löchrig waren oder nicht. Explizite Aussagen über das Material bleiben jedoch ohne das Original Makulatur. Der Schreiber bedient sich des Zeilenend-v (Kürzung durch Querbalken über vorangehenden Buchstaben), auch im Wort selbst (f. 8v Z. 9; f. 9r Z. 13; f. 10v Z. 17), verwendet die Diärese-Punkte über L (z.B. f. 8r Z. 8) und u (z.B. f. 8r Z. 18) und füllt bisweilen die Zeile durch einen breiteren Buchstaben (gelängtes v z.B. f. 8v Z. 5; f. 8r Z. 2.20; f. 9v Z. 1.18; f. 9r Z. 18). Zudem bleibt f. 8v Z. 19 die Zeile nach nur einem Wort (AafliToflEvOV) unvollständig. Interpunktion, iota adscriptum, Apostroph, Spiritus und Akzente fehlen. Es finden sich Nachträge über der Zeile durch den Schreiber selbst, so f. 7r Z. 19 'EV' oder f. 8r Z. 16 't"w 'v' bzw. Überschreibungen von Buchstaben (z.B. f. 7r Z. 4.11). Die Häufigkeit von orthografischen Fehlern und Korrekturen nimmt im Laufe des Kopierprozesses zu. Dies geht einher mit einer erhöhten Schreibgeschwindigkeit65 und schwindender Sorgfalt, welche Ausdruck findet in einer mehr und mehr kursiv werdenden Schreiberhand sowie etwas schrägen, d.h. nach rechts abfallenden Zeilen. Was die in der Literatur als nomina sacra geführten Wörter angeht, sind KUPLO<;, 8EO<; und cx.v8pwiTo<; in der gängigen Form als Kontraktion abgekürzt, während aber die ersten beiden auch ausgeschrieben vorkommen (KUp LO<; f. 8r Z. 11; 8EO<; f. 10r Z. 9.16). Durchgängig nicht abgekürzt begegnen cx.YYEAO<; und uLo<; (wird allerdings nicht als christologischer Hoheitstitel verwendet). Ein interessantes Phänomen textlicher Art stellt die hohe Zahl an biblischen Hapax legomenaGG dar, also solchen Wörtern, die hinsichtlich der kanonisch gewordenen Texte des NT oder der gesamten griechischen Bibel (LXX und NT) nur hier belegt sind. Sicher mag man auch die vorliegenden Themen als Grund hierfür in Betracht ziehen, die in solch einer Dimension in den kanonischen Texten nicht behandelt werden (z.B. Begriffe für Strafen oder Ausdrücke der Botanik). Dennoch bleibt unbenommen, dass noch mehr "Einzelwörter" übrig bleiben als etwa in der PE des Akhmim-Codex insgesamt. Weiteres können aber nur Spezialstudien zu Semantik und Lexikon der PA erbringen. 65
Hierzu grundsätzlich Turner, Greek Manuscripts, 2-3. Ferner Kraus, Slow writers, 86-97.
GG
Umschreibung bzw. Eingrenzung bei Kraus, Uneducated, 438-444; Id., Sprache, 313-316.
Die griechischen Handschriften der so genannten PA
103
Der Text der PA des Akhmim-Codex, P.Cair. 10759, wurde von Adolf von Harnack in 34 Verse eingeteilt, was hier analog übernommen wird. Wiederum stützt sich die folgende Transkription neben den Fotografien auch auf bereits vorhandene Textausgaben des Akhmim-Codex. Da diese bereits im Zusammenhang mit dem PE angesprochen wurden, sei hierzu auf den entsprechenden Abschnitt (S. 30-31) verwiesen. Die aktuellste Ausgabe des äthiopischen Textes bietet P. Marrassini (1994).
Die griechischen Handschriften der so genannten PA
104 f. 7r (Seite 19)
1
IIoAAOL E~ lXUn.0V ECOVtlXl WEUOOlTPoqrlltlXl KlXL OOOUC; KlXL
OOY~lXtlX lTOldAlX t'f]c &lTWAELlXC OlO&.~OUCLV.
ULOL t'f]c &lTWAELlXC YEV~COVtlXl.
3
2
EKELVOl OE
KlXL tOtE EAEUCEtlXl
0 8(EO)C
ElTL tOUC 1Tl,CtOUC ~OU, tOUC lTElVWVtlXC KlXL OlWWV~[lX],? KlXL
5
8ÄLßO~EVOUC KlXL EV tOUtW(l) tW(l) ßLW(l) tUC WUXUC ElXUtWV
OOKl~&.(OVtlXC, KlXL KplVEL tOUC ulouc t'f]c &VO~LlXC.
4
KlXL
lTPOC8ELC 0 K(UplO)C Eqrrr &YW~EV ElC tO öpOC, EU~W~E8[lX. 5
&lTEPXO~EVOl OE ~Et' lXUtOG ~~ELC oL OWOEKlX ~[lX]81]tlXL
EOE~8T)~EV ÖlTWC OEL~T)(l) ~~LV EVlX tWV &OEAcj>WV
10
~~wv OlKlXLWV tWV E~EA8ovtwV &lTO toG KOC~OU,
'LVlX 'LOW~EV lTOtlXlTOL ElCl t~V ~opcj>~v KlXL 8lXPC~ClXVtEC lTlXPlX8lXPCUVW~EV KlXL tOUC &KOUOVtlXC ~~WV &v(8pwlT)ouc. 6
KlXt EUXO~EVWV ~~WV &cP.[v]~ cj>[lXLV]OVtlXl OUO &VOpEC
E,?tWtEC E~lTpoc8E toG KUPLOU, lTPOC 9[ÜC;] OUK Eouv~8T)-
15
~EV &vnßAEWlXl'
7
E~~PXEtO yup &lTO t'f]c [Ö]WEWC lXUtW(V)
&Kttv WC ~ALOU KlXt cj>WtElVOV ~V lXU[tWV t]9 EVOU~lX, C)1TOLOV
OUOElTOtE 6cj>8lXA~OC &v[(8pWlT)ou ±9]p CtO~lX
OUVlXtlXl E~T)Y~ClXC8lXl ~ K~p'[OLlX ±8]l t~V
2 Ms: lTOlKlA.Dl; Ms: ÖLÖa:~WCLV; Ms: EKOLVOL; 3 Zwischen 'O'E und EA,EUCHa:L Loch, das wohl schon vor der Beschriftung da war; 4 Ms: ,OUlTLC,OUC; Ms: 1TLVWvta:c, Überschreibung von urspr. Cjurch v; Ms: öLt/lovmc; 7 Ms: OPOUc; 11 '(ÖWI.lEV: Überschreibung von a: (?) mit w; 15 Ms: a:u,w; 16 Ms: <jJwnvov; 17 av[(6pwlT)ou ELÖEV' ou y&:]p Harnack; av[(6pwlT)ou ElöEv' OUöE y&:]p von Gebhardt; Klostermann; 18 Ka:p[Ö[a: ElTLVOi)Ca:]l von Gebhardt; Klostermann; K~p'[öLa: YVWVa:]L Harnack; 19 Ms: 'EV', vo~ 'selben Schreiber, über Zeile; Überschreibung von U (EÖU) durch E; Ms: Ka:AW[ ; KaA[Aoc ,i)c Öt/l]EWC von Gebhardt u.a.
Die griechischen Handschriften der so genannten PA
105
"Viele von ihnen werden Lügenprofeten sein und Wege und mannigfaltige Lehrsätze, die zum Verderben führen, vortragen. Jene aber werden Söhne des Verderbens sein. Und dann wird Gott zu den an mich Glaubenden kommen, die hungern, dürsten und bedrängt sind und die in diesem Leben ihre Seelen bewähren, und er wird die Söhne der Gesetzlosigkeit richten." Und der Herr fügte hinzu und sprach: "Lasst uns auf den Berg gehen und beten." Als aber wir, die zwölf Jünger, mit ihm aufbrachen, baten wir ihn, dass er uns einen unserer gerechten Brüder zeige, die aus der Welt hinausgegangen waren, damit wir sähen, von welcher Art (ihre) Gestalt sei, und wir, ermutigt, auch den Menschen, die uns hörten, Mut zusprechen könnten. Und als wir beteten, erschienen plötzlich zwei Männer, denen wir nicht entgegenblicken konnten, und standen vor dem Herrn. Es ging nämlich von ihrem Angesicht ein Strahl wie von der Sonne aus, und lichtglänzend war ihr Gewand von einer Art, wie es noch nie das Auge eines M[enschen gesehen hat. Denn weder] vermag ein Mund zu schildern noch ein H[erz zu empfinden] die Herrlichkeit, in die sie gehüllt waren, und die Schönhei[t ?] ihres Angesichts.
4
1-3
ist offensichtlich Teil einer Rede des "Herrn" (= Christus), deren erster Teil, wie die pronominale Wendung E~ a.ll1:wv deutlich macht, fehlt. Lehrsätze, die :(!Im Verderben flihren: wörtlich "Lehrsätze des Verderbens". Zu den an mich Glaubmden: wörtlich "meinen Glaubenden". Mut zusprechen: Das Verbum na.pa.9a.pauvw begegnet biblisch nur N Macc 13,8. 67 ein Strahl: eXKtlV ist spät belegte Angleichung des Nom. Sg. an die anderen Kasus.
67
Vgl. Blass/Debrunner/Rebkopf, § 46,4. Frühester Beleg bei Herodian (Bauer, s.v.).
Die griechischen Handschriften der so genannten PA
106 f. 8v (Seite 18)
alrcwv.
8
OÜC UiOVt"EC E8a~ßw8TJ~EV' "Ca ~EV yap
cw~a"Ca alJ1:WV ~v AEuKo"CEpa 1T&.CTJC XLOVOC
KaL Epu8po"CEpa TIav"Coc pOOOU,
CUvEKEKpa"Co OE "Co
9
Epu8pov alJ1:WV "Cwv AEUKWV, KaL O:TIAWC ou ouva~aL
5
E~TJy~cac8aL "Co K&.U.O~ au"Cwv'
10
~ "CE yap KO~TJ au"Cwv
OÜATJ ~V KaL av8'!1pa KaL ETIL TIpETIOUCa au"Cwv "CW(L) "CE TIpOCWTICu(L) KaL "COLC W~OLC WCTIEPEL C"CE<pavoc EK v&.pOOU C-r&.XUOC 1TETIAEY~EVOC KaL TIOLKlAWV av8wv ~ WCTIEp lp LC EV eXEP L' "Co l.au"CTJ {V} ~V au"Cwv ~ EUTIpETIELa.
10
11
toD (v)-
"CEC ouv au"Cwv "Co K&'AAOC EK8a~ßo L YEYOVa~EV TIPOC au"Couc, ETIELO~ &
12
KaL TIPOCEA8wv
"CW(L) K(Upl)ct"l ElTIov' "CLVEC ElcLV OU"COL;
13
AEYEL ~OL' OU"COL ElCLV
ol aOEA
15
14
Kayw E
ol oLKaLoL ~ TIOLOC Ecnv 6 alwv EV w(l.) ElCL -rau"CTJv EXOV"CEC "C~v oo~av;
15
KaL
6 K(UpLO)C
EOEL~E ~OL ~EYLC"COV xwpov
EK"COC "Cou[-r]ou -rOU KOC~OU UTIEPA~~TIPO[v] "CW(L)
2 Ms: ÄEUK01"EPOV; 6 Ms: Ms: TJllwv; 18 Zwischen vorhanden war.
CW8EPO:;
aK-rLClV
8 wC-, mit W überschriebener Buchstabe (0: ?); 9 Ms: lÖO; 13 und ~Hou ist ein Loch, das wohl schon vor der Beschriftung
Die griechischen Handschriften der so genannten PA
107
Als wir diese sahen, entsetzten wir uns: Denn ihre Leiber waren weißer als aller Schnee und röter als jede Rose. Vermischt aber war ihr Rot mit dem Weiß, und ich kann einfach nicht ihre Schönheit schildern. Denn auch ihr Haar war lockig und blühend. Und, prangend auf ihrem Gesicht und ihren Schultern, war es gleich einem Kranz aus Nardenblüten und mannigfachen Blumen geflochten oder wie ein Regenbogen in der Luft: So groß war ihre Wohlgestalt. Als wir also ihre Schönheit sahen, entsetzten wir uns vor ihnen, weil sie ja plötzlich erschienen waren. Und ich trat vor den Herrn und sagte: "Wer sind diese?" Er sagte mir: "Diese sind eure gerechten Brüder, deren Gestalten ihr sehen wolltet." Und ich sprach zu ihm: "Und wo sind alle Gerechten oder wie (beschaffen) ist der Äon, in dem sie sind, die diese Herrlichkeit haben?" Und der Herr zeigte mir ein sehr großes Land außerhalb dieser Welt, das übermäßig hell war vor Licht, und die Luft dort war erleuchtet von Strahlen der Sonne
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Rose: poöov ist NT-Rap. leg. (vgl. LXX Esther 1,6; Sap 2,8; Sir 24,14; 39,13; 50,8).68 lockig. Das Adjektiv OUAO<; ist biblisches Rap. leg. alls Nardenbliiten: Das Substantiv va.pöo<; begegnet im NT nur in dem Syntagma IlUpo<; va.pöou, d.h. im Sinne von "Nardenöl", einem aus der Wurzel der hier gemeinten Pflanze gewonnenen Produkt. Da die Blüte der "Narde" die Form einer Ähre besitzt, kann die Wendung va.pöou O1:a.XU<; (eigtl. "Nardenähre'') als "Nardenblüte" wiedergegeben werden. wie ein Regenbogen: oder alternativ "wie ein farbiger Strahlenkranz". IpL<; im NT nur Apc 4,3 (IpL<; ÖIlOLO<; opa.on ollapayMv("l) und 10,1 als "Regenbogen". entsetijen: EK8aIlßO<; steht Act 3,11, begegnet auch in der LXX I Reg 4,13 Sym. sowie Dan 7,7 Theod. (hier "schrecklich"). Mit dem Adjektiv mit Präfix wird ein Stichwortbezug zu einfachem 8allßEUl aus V. 8 hergestellt. wie (beschaffin) ist der Aon: oder alternativ: wie (beschaffin) ist die Welt. übemu!Jßig hell: Das Adjektiv U1TEPA.all1TPO<; ist biblisches Rap. leg., steht aber ansonsten in regem Gebrauch und wird später in den Papyri Ehrentitel (z.B. P.Ups. I 34,23 [4. Jh.]; P. Cair.Masp. I 67008,9 [VI]). erleuchtet. Das Verbum mit Präverb KamAa.Il1TUl ist NT-Rap. leg. Es steht mit Dat. (nvL "von etwas"; Belege bei LSJ; Bauer, Wörterbuch, s.v. Ka'taA.a.Il1TUl) und begegnet in der LXX nur Sap 17,19.
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Vgl. zur sonstigen Verwendung Salvador Castillo, 8Ai\IA, 73-74; Fausti, Specimina, 104.
Die griechischen Handschriften der so genannten PA
108 f. 8r (Seite 17)
Kat t~v Y~V aut~V av80ucav a~apaVtOLC &V8EOL Kat apw~atwv iTA~Pll Kat eputwv Euav8wv Kat aep8aptwv Kat KapiTOV EUAOYll~EVOV epEPOVtWV.
S
16
tOCoutOV ÖE ~V tO &v8oc WC Kat Eep' ~~iic EKEL-
8EV epEpEC8aL.
17
oL ÖE O~K~tOPEC tOU tOiTOU EKElVOU
EVÖEÖU~EVOL ~cav Evöu~a aYYEAwv epWtELVW(V),
Kat Ö~OLOV ~V to Evöu~a autWV t~(L) xwpa(L) autWv. 18
&YYEAOL ÖE iTEPLEtPEXOV autOUC EKELCE.
19
'(Cll ÖE ~V
~ öo~a tWV EKEL OLKlltOPWV Kat ~Lii(L) epWV~(L) tOV K(UpW)V 8(EO)V
10
aVE'u'ep~~ouv EueppaLvo~EvOL EV EKElVW(L) tW(L) tOiTW(L). 20
AEYEL ~~Lv 6 KUpLOC· OUtoC ECHV 6 tOiTOC tWV apXLEpEW(V)
U~WV, tWV ÖLKalwv av(8pwiT)wv.
21
ELÖOV ÖE Kat EtEPOV tOiTO(V)
KataVHKpuc EKElVOU aUX~llpav {tWV}, Kat ~V taiTOC KOA[a]9EWC Kat oL KOAa {c }(a~EvoL EKEL Kat oL {c }KoAa(ov-
15
HC &YYEAOL OKOtELVOV ELXOV autwv EV {ÖE }öu~ {Ev}a Kat~ to'V' aEpa tOU tOiTou. n Kal tLVEC ~cav EKEL EK t~C
~OuVtEC t~V 6öov t~C ÖLKaLOCUVllC, Kat UiTEKEL-
to autolc iTUP epAEYO~EVOV Kat KOAa(ov autouc.
20
23
Kcxt H~Vll HC ~V ~EyaAll iTEiTAllPW~EV
6 Ms: lj>WTLVW; 11 Ms: tOlTWC; Ms: apXEpw; van Minnen (fhe Greek Apoca/ypse ojPefer, 30 Anm. 26) erwägt hier eine falsche Lesung von urspr. &.PxaLw(v); 12 Ms: ÖLKaLOv; Ms: EtaLpOV; Ms: tolTW; 13 Ms: KavtaVTLKpUC; Konjekturen für aUXIlTwov{'rwv}: aUXIl1lPWV TLVWV Diels; aUXIl1lPOv Harnack; aUXIl1lPoV mtvu James; aUXIl1lPOtatov Blass; von Gebhardt; Klostermann; 14 K des zweiten KaL überschreibt 0; cKoAa(oVtEc: X mit K überschrieben; 15 Ms: CKOTLVOV <1:0> EV{ÖE}Öull{Ev}a wie von Gebhardt; Harnack (vgl. auch V. 7); 18 Ms: ÖLoKaLOCuv1lC.
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und die Erde selbst blühend von unverwelklichen Blumen und voll von (duftenden) Kräutern und Gewächsen, die schön blühen und unvergänglich sind und gesegnete Früchte tragen. So stark war der Blumenduft, dass er von dorther auch zu uns getragen wurde. Die Bewohner jenes Orts aber waren bekleidet mit dem Kleid lichtglänzender Engel, und ihr Kleid passte zu ihrem Land. Engel aber liefen dort bei ihnen umher. Gleich aber war die Herrlichkeit (aller) Bewohner dort, und einstimmig priesen sie laut Gott, den Herrn, und erfreuten sich an jenem Ort. Der Herr sagt(e) zu uns: "Dies ist der Ort eurer Hohenpriester, der gerechten Menschen." Ich sah aber auch einen anderen Ort direkt gegenüber von jenem, einen ganz frnsteren, und es war der Ort der Züchtigung. Sowohl die dort Gezüchtigten als auch die züchtigenden Engel tragen entsprechend der Luft des Ortes ihr Gewand dunkel. Und es waren einige dort an der Zunge aufgehängt. Dies aber waren die, die den Weg der Gerechtigkeit gelästert hatten, und unter ihnen befand sich Feuer, das loderte und sie strafte. Und ein großer See war angefüllt (dllftende) KräHter. oder alternativ "wohlriechende Düfte". schön blühen: Das Adjektiv EUIX.Ve~C; (schon Horn., Od. 11,320) ist biblisches Hap. leg. gesegnete Hiichte: oder alternativ "gepriesene" bzw. "gerühmte Früchte". BI/lJJJendujt: wörtlich "Blume". Bewohner. otK~nup begegnet an keiner Stelle im NT (Hap. leg.). In der LXX ist es in Prov 2,21 und Sap 12,3 belegt, ansonsten auch im Profangriechischen. die Herrlichkeit. oder alternativ "der Glanz". priesen sie IaHt. Das Verbum a.VEuqJ'TlflEW begegnet in der griech. Bibel nur Ps 62(63),8 Sym. (Hap. leg.). Im Profangriechischen ist es seit Sophokles (fr. 783) und Plato (phd. 60a) belegt, beide Male als Ausdruck der Betrübnis. der Ort eurer Hohenpriester. Meist wird IX.PXEpW(V) als Schreibfehler für apXLEpEW(V) aufgefasst, was kontextuell gut passt. Manche christlichen Gemeinden hatten auch ebenso bezeichnete "Vorsteher" (Lampe). direkt gegenüber: KIX.'tIX.VnKpUc; (seit Homer als KIX.'tIX.VnKpU häufig belegt) ist biblisches Hap. leg. (dagegen Simplex &vnKpuc; Act 20,15; IU Macc 5,16). Es steht auch noch V. 29. ihr Gewand dllnkel: OKO'tELVOV ... IX.U'tWv <'ta> EväUflIX. ist Solözismus. 69 finster. Zu IX.UXflTJP0C; U Petr 1,19.
69 Vgl. Kraus, Sprache, 331.
Die griechischen Handschriften der so genannten PA
110 f. 9v (Seite 16)
ßOpßDPOU CPAEYO~EVOU, EV W(L) ~cav etv(8pum)oL tLVEC &7ToatpECPOVtEC t~V OLKaLOCUV~V, Kat E7TEKELVtO aUtOLC etYYEAOL ßa 'ca 'vLctaL.
24
~cav OE KaL etAAOL, yuv[a]LKEc tWV 7TAOKcX~W(V)
E~~pt~~EvaL avw-cEpw -cou ßopßDpo,:, EKElV[OU] ~ou
5
ava7TacpAcX(ov-COc. aU~~[L] 9E ~cav at 7TPOC ~oLXELav Koc~~8EicaL. OL OE aU~~LY[EV-C]EC au-cwv -c4) ~LcXc~a '"CL
-CllC ~oLXE[ac EK -CWV 7TOOWV [±4] K[±9 K]aL
'"CClC KEcpaAcXc dxov EV -CW(L) ßopßDp[w(L) ±4]
10
-cD7TOV.
25
KaL -CODC CPOVELC EßAE7TOV KaL -CODC aUVELOD-cac
aU-COLC ßEßA~~EVOUC EV HVL -CD7TW(L) -CE8AL~~EVW(L) Kat 7TE7TA~pW~EVW(L) EP7TEtWV 7TOV~PWV KaI, 7TA~CCO~EVOU' c'
U7TO tWV 8~PLWV EKELVWV KaL OÜ-CW C-CPECPO~EVOUC EKEL EV tfj(L) KOAcXCEL EKE[V~(L). E7TEKELV-CO OE O:UtOLC aKwA~KEC
15
WC7TEP vEcpEAa L CKDtouc. at OE l!fUXa I, -CWV 7TECPOVEU~EVWV Ec-cwcaL KaL EcpopwcaL t~V KOAcXCLV
EKElVWV -cWV CPOVEWV EAqOV· 6 8(ED)c, oLKaLa cou ~ KpLCLC.
26
7TA~aLov OE -cou -cD7Tou EKElVOU ELOOV
E-CEPOV -cD7Tov
2 K in ÖLKcx.LOCUVTjV vergrößert und etwas über folgendes cx. geschrieben; 3 Ms: TIAOKcx.IlW; 4 Ms: E~T]P'TJIlEvcx.; 5 Ms: cx.Vcx.TIcx.CPAcx.(OV'cx.c, dabei cx.vcx.cp in cx.vcx.TI verbessert (oder umgekehrt?); cx.U,[cx.L ölE von Gebhardt; Klostermann; Ms: T]V (statt cx.t); 7 Ms: IlELXLac; EK n;lv TIoÖWV [~cav]
K[PEIl&IlEVOL K]cx.L von Gebhardt; [avcx.]K[pEllclIlEVoL] Harnack; 8 ßopßap[0,l Kcx.l] cp[wvij IlEYclAlJ] von Gebhardt; ßopßap[ut EKELV0,l° Kcx.t] Harnack; 9 Ms: EAEUCE9cx.L; 14 Ms: KOAcx.(ELo
Die griechischen Handschriften der so genannten PA
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mit brennendem Kot, in dem einige Menschen waren, die sich von der Gerechtigkeit abgewandt hatten, und folternde Engel peinigten sie. (Da) waren aber auch andere: Frauen, die oberhalb jenes aufbrodelnden Kotes an den Haarlacken aufgehängt waren. Diese aber waren die, die sich zum Ehebruch geschmückt hatten. Die aber, die sich mit ihnen zur Befleckung des Ehebruchs vereinigt hatten, waren an den Füßen [aufgehängt] und hatten die Köpfe im Kot und sagten [mit lauter Stimme]: "Wir hätten nicht geglaubt, an diesen Ort zu kommen." Und ich sah die Mörder und ihre Mitwisser an einen engen Ort geworfen, der voll war von giftigen Kriechtieren, und sie waren geplagt von jenen Tieren und so wanden sie sich dort in jener Züchtigung. Es peinigten sie aber Würmer (so dicht) wie Wolken der Dunkelheit. Die Seelen der Ermordeten aber standen (dabei), betrachteten die Züchtigung jener Mörder und sagten: ,,0 Gott, gerecht ist dein Urteil." Nahe bei jenem Ort sah ich einen anderen
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mit brennendem Kot. oder "mit brennendem Schlamm". Analog auch V. 24 (2x) u. 31,70 folternde Engel: das Wort "Strafengel" erscheint hier zu schwach, ßa.Oa.VLO"(~<; steht für "Folterknecht" (so nur mehr Mt 18,34). peinigten sie: oder alternativ "saßen ihnen im Nacken": wörtlich "lagen auf ihnen". aujbrodefnd: Das Compositum ava.TIa.cpAa.(W ist Hap. leg., im Profangriechischen nur spät belegt (etwa durch Hsch. lexikografiert). Haarlocken: Das Substantiv TIAOKa.\-LO<; ist NT-Hap. leg. In der LXX begegnet es nur in III Macc 1,4 (hier im Sinne von geflochtenen Haaren), ist aber ansonsten belegt (vgl. LSJ).71 vereinigt. Das Verbum OU\-L\-LElYVU\-LL ist NT-Hap. leg. In der LXX ist es mehrfach belegt und stand darüber hinaus in regem Gebrauch. 72 an einem engen Ort. wörtlich "an einem gedrängten Ort". geplagt. Das Verbum TIA~OOW begegnet auch in V. 26, dort aber im Sinne von "schlagen". V gl. auch das Zitat bei Clemens von Alexandrien, ec/. 41,3. Züchtigllng. oder alternativ "Qual, Strafe". KOAa.OL<; begegnet noch V. 21, 32 und 33. Es peinigten sie aber. vgl. das zu V. 23 Gesagte. gerecht ist dein Urtezl: oder alternativ "gerecht ist dein Gericht".
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70
Zu ßapßopoc; Kraus, Sprache, 341-343.392-393; Id., Die griechische Petrus-Apokalypse (Nr. 3).
71 Vgl. Jackson, Callimachus, 1-9. 72 Vgl. Denooz, Emplois de IlLYVUllL et de ses composes, 65-84. Ferner SuppLMag. I 38,4, eine einseitig beschriebene Bleitafel aus dem 2. Jahrhundert.
Die griechischen Handschriften der so genannten PA
112 f. 9r (Seite 15)
tE8Äql~[E]1:'0V, EV <W(L»
6 LXWP KaI.
~ ÖUCWÖLa tWV KoÄa-
(O~EVWV KatEppEE KaI. WCTTEP H~VTl EYLVEtO EKEL,
KO:KEL EKcX8Tlvto yuvaLKEc ExoucaL tOV Lxwpa ~EXPL t0V tpaX~Ä[wv], KaI. O:V"CLKPUC autWV TTOÄÄOt TTaLÖEC 5
0[±4]9 cXWPOL h[l]KtOVtO Ka8~~EvoL EKÄaLOV. KaI. TTPO~PXOvto E~ au[±7]~c TTUPOC KaI. tn:c yuvaLKac
ETTÄTlCCOV Katn: t0[v] 6cp8aÄ~wv. autaL ÖE ~cav al 0: .[±14]ucaL Kat EKtpWCaCaL.
27
Kat EtEPOL
[cXVÖpE]9 KaI. YUV~LK[E]C cpÄEYO~EVOL ~cav ~EXPL toD 10
~~LCOUC autc3v KaI. ßEßÄTl~EVOL EV tOTTW(L) CKOtELvc3(L)
Ec8LO~EVOl tn: CTTÄcXyxva UTTO CKWÄ~KWV O:KOL~~tW(V).
OUtOL ÖE ~cav Ol öLw~aVtEC tOUC ÖLKaLOUC KaI. TTapaöo(v)tEC autoUC, 15
28
KaI. TTÄTlcLOV EXELVWV TTcXÄLv yuva1KEC
KaI. cXVÖPEC ~acw~EVOl autc3v tn: XELÄTl KaI. KoÄa(O~EVOL KaI. iTETTUPW~EVOV cLÖTlPOV Katn: tc3v 6cp8aÄ~c3v Äa~ßcXVOVtEC. OUtOL ÖE ~cav OL ßÄaCCPTl-
1 <W(l» Harnack u.a.; 5 Or(nvE]c James; von Gebhardt; h[l]KTOVLO von Gebhardt; 6 aU[Twv
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engen Ort, an dem der Blutfluss und der Unrat der Bestraften herabfloss und dort wie ein See wurde. Und dort saßen Frauen, denen der Blutfluss bis zu den Hälsen stand, und gegenüber von ihnen saßen viele K.inder, welche unzeitig geboren worden waren, und weinten. Und von ih[nen] gingen Flammen von Feuer aus und trafen die Frauen in die Augen. Diese aber waren die, die [unehelich] die Säuglinge [empfang]en und abgetrieben hatten. Und andere [Männe]r und Frauen waren bis zu ihrer Hälfte in Flammen und waren an einen dunklen Ort geworfen und wurden von bösen Geistern gepeitscht und (ihre) Eingeweide von nimmermüden Würmern gefressen. Diese aber waren die, die die Gerechten verfolgt und sie ausgeliefert hatten. Und nahe bei jenen waren wieder Frauen und Männer, die sich auf ihre Lippen bissen und gequält wurden und brennendes Eisen in die Augen hinein bekamen. Diese waren die, die den Weg der Gerechtigkeit gelästert und schlecht (über ihn) geredet hatten.
engen Ort. vgl. das zu V. 25 Gesagte. BlutJIuss (2x): oder alternativ "Eiter". Das (ursprünglich homerische 73) Substantiv txwp ist NT-Hap. leg. In der LXX ist es in Bi 2,8 und 7,5 sowie in IV Macc 9,20 belegt. Darüber hinaus vgl. Ies 14,19 Aquila und Hes 32,6 Sym. Vom Kontext her legt sich hier eher die erstere Übersetzung nahe. Dabei ist txwp zu unterscheiden von pUOLe; a'Clla'toc; (Mk 5,25). Unrat. ursprünglich "Gestank". öuow6La NT-Hap. leg. (sonst IgnEph 17,1). In der LXX ist es für Ies 34,3 Sym. belegt, das entsprechende Adjektiv ÖUOWÖ11C; zudem für IV Macc 6,25. unzeitig. &wpoe; NT-Hap. leg. In der LXX, aber auch im Profangriechischen ist es häufig belegt, fmdet sich oft auf Grabinschriften und in magischen Texten (z.B. Suppl.Mag. I 44,14; 45,3; 46,4; 48 J 4 für den "unzeitigen Tod" bzw. "unzeitig Verstorbene"). abgetrieben: Das Verbum E'K'tl 'tPWOKW ist NT-Hap. leg. In der LXX ist es nur in der Symmachus-Version von Bi 21,10 belegt, im Profangriechischen seit Hdt. 3,32 gut bezeugt. nimmemJüde: O:KOl.Il11'toC; ist NT-Hap. leg. (sonst IgnPol1,3). Innerhalb der LXX alleine in Sap 7,10, außerhalb der griechischen Bibel seit Aristoteles belegt (vgl. LSJ).
73 Zu diesem ursprünglich homerischen Lexem vgl. zuletzt Keil, Lexikalische Raritäten, 199-204; GuardasoIe, Tragedia e medicina, 130-143.
Die griechischen Handschriften der so genannten PA
114 f. 10v (Seite 14)
t~C ÖlKaLOCUVTJC.
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Kat KataVtlKpU toutWV ä,AAOl
7Tahv ä,VÖPEC Kat yuVal.KEC taC YAwccac alJtwv I-laCWI-lEVOl KaI. 7TDp epAEYOI-lEV[O]V EXOVtEC EV tW(l) OtOI-latl. OUtOl ÖE ~cav oL *EuÖ0l-laptUpEC.
5
30
Kat EV EtEpW(l)
tlvt t07TW(l) xaAlKEc ~cav 6~utEPOl ~lepWV Kat 7TaVtOC 6ßEALCKOU 7TE7TUPWI-lEVOl, Kat yuVal.KEC Kat ä,VÖPEC paKTJ PUTTapa EVÖEÖUI-lEVOl EKUALOV-t:O E7T' autWV KoAa(0I-lEVOl. OUtO ÖE ~cav oL 7TAOU't"oDv't"EC Kat tW(l) 7TAOU't"W(l) athwv 7TE7TOl80't"EC Kat I-l~ EAE~oav-
10
tEC opepavouc Kat x~pac, cX.AA' cX.I-lEA~caV't"EC t~C EV't"OAfic toD 8(EO)D.
31
EV ÖE EtEpa(l) ALI-lVTJ(l) I-lEYaATJ(l)
7TE7TATJPWI-lEVll(l) 7TUOU KaI. a'll-latOC Kat ßopßopOU cX.va(Eov't"OC LCt~KElcav ä,VÖPEC Kat YUVal.KEC I-lEXPl yova't"wv. OUtO ÖE ~cav OL öavL-
15
(OV't"EC Ka l cX.7Ta l tODVtEC 't"OKOUC tOKWV.
32
ä,AAO l ä,vö-
PEC Kat yuvaLKEC cX.7TO KPTJl-lvoD I-lEyaAou Ka't"aC't"PEep0I-lEVOl ~PXovto KatW KaI. 7Tahv ~Aauvo(v)-
2 Ms: aU'mv; 4 OUtDL: Ms OUÖTj; 12 1TUOU Ms: 1TOLOU; 13 Ms: ßopßOpW(L) ava(EOVtEC; lCt~KELCav: lies EtCt~KELCaV; 17 Ms: Kayw (vgl. f. 8v Z. 14) bzw. entsprechend spätantiker Schreibweise Ka.w (?).
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Und direkt gegenüber diesen waren wieder andere Männer und Frauen, die sich auf die Zungen bissen und ein brennendes Feuer im Mund hatten. Das waren die Lügenzeugen. Und an einem anderen Ort waren Steinchen, schärfer als Schwerter und jede Nadel, die glühten, und Frauen und Männer bekleidet mit schmutzigen Lumpen wälzten sich auf ihnen in Qualen. Diese aber waren die, die reich waren und ihrem Reichtum vertraut hatten und sich nicht der Waisen und Witwen erbarmt, sondern sich nicht um das Gebot Gottes gekümmert hatten. In einem anderen großen See aber, der angefüllt war mit Eiter, Blut und aufwallendem Kot, standen Männer und Frauen bis zu den Knien. Diese waren die, die Geld verliehen und Zinseszins gefordert hatten. Andere Männer und Frauen, welche von einem hohen Abhang hinuntergestürzt wurden, fielen nach unten und wurden von (ihren) Peinigern wieder angetrieben, hinaufzusteigen
direkt gegenüber: vgI. das zu V. 21 Gesagte. Steinehen: Xa.AL~ NT-Hap. leg. In der LXX ist es für Hi 8,17; 21,33; Sir 22,18 belegt, ansonsten häufig verwendet. Nadel: wörtlich "Spießchen". Sonst gängiges OßEAlOKO<; ist NT-Hap. leg. In der LXX ist es für Hi 41,21 (22); IV Macc 11,19 belegt. Eiter. Seit Hippokrates (Aph. 2,47; Int. 2; Morb. 1,15 u.ö.) belegtes lTUOV ist biblisches Hap. leg. aufwallend: Gängiges aVO:(Ew ist NT-Hap. leg. In der LXX begegnet es viermal (Ex 9,9.10; Hi 41,23; 11 Macc 9,9 "aufwimmelnde Würmer").
Die griechischen Handschriften der so genannten PA
116 f. 10r (Seite 13)
ETIt tOU KP~~VOU Kat KatECtpE~OVtO EKE1BEV KatW Kat ~CUXLav OUK
EIxov
aTIO taUt~C t~C
KoAaCEWC. OUtOL ÖE ~cav ol ~LaVaVtEC ta. cw~ata EaUtwV WC yuvalKEc aVaatpE~O~EVOL, aL ÖE ~Et'
5
autwv yuvalKEc aUtaL ~cav al aUYKoL~~BE1caL aAA~AaLc wc
llv
av~p TIPOC yuvalKa.
33
Kat TIapa. tW(L)
Kp~~VW(L) EKELVW(L) tOTIOC ~V TIUPOC TIAELctOU yE~W(V).
KaKEl lCt~KELcav &VÖpEC 0'( tLVEC talc i.MaLc XEpcl ~oava Eautolc ETIOL ~cav avtt BEOU. Kat TIap' EKEl-
10
VOLC ä.vÖPEC EtEPOL Kat yuvalKEC paßÖouc TIUPOC EXOVtEC Kat aAA~AOUC tUTItOVtEC Kat ~~ÖETIOtE TIaUO~EVOL t~C tOLaUt~C KOAaCEWC, 34
Kat EtEPOL TIahv EYYUC EKELVWV yuvalKEc ~at
&VÖpEC ~AEYO~EVOL Kat atpE~O~EVOL Kat t~-
15
yavL(o~EVOL. oUtOL ÖE ~cav ol a~EvtEC t~V
aöov tOU BEOU.
8 tc1"~KELCav: lies ELc'~KELCaV; Ms: .ac (statt "taLc); 15 Ms: TjacpSaV1"EC; Rekonstruktion nach von Gebhardt.
Die griechischen Handschriften der so genannten PA
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auf den Abhang und wurden von dort hinuntergestürzt, und sie hatten keine Ruhe von dieser Qual. Diese aber waren die, die ihre Körper befleckt hatten, indem sie wie Frauen verkehrten. Die Frauen aber bei ihnen, das waren die, die einander beigeschlafen hatten wie ein Mann mit einer Frau. Und neben jenem Abhang war ein Ort, der von einem übergroßen Feuer gefüllt war. Und dort standen Männer, welche sich mit den eigenen Händen hölzerne Schnitzbilder an Stelle Gottes gemacht hatten. Und bei jenen waren andere Männer und Frauen, die feurige Ruten hatten und einander (damit) traktierten und niemals aufhörten mit solcher Qual. Und nahe bei jenen waren wieder andere Frauen und Männer, welche gebrannt, gewendet und geröstet wurden. Diese waren die, die den Weg Gottes verlassen hatten.
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beigeschlaftn: Gängiges (seit A., Ag. 1258; Hdt. 3,6 u.a. belegtes) aUYKoqlctOlla.L (nvL) ist biblisches Hap. leg. hölzerne Schnitzbilder. ~6a.vov NT-Hap. leg. In der LXX ist es nur Hes 6,4 Aquila belegt. Gemeint sind hölzerne Götter- bzw. (im jüdisch-christlichen Sinne) Götzenbilder.7 4 Im Profangriechischen begegnet es in erster Bedeutung seit den Tragikern häufig. Or.Sib. 3,723 bietet dabei noch das in Bodi MS Gr. th. j 4 [P] rekto Z. 7-8 vorkommende E'UiwAOV (vgl. ferner ELÖWAolla.vE1<;; verso Z. 7-8) zusammen mit ~6a.vov zur Darstellung des frevelhaften Götzendienstes, eine Stelle, die von Ps.-Justin, Coh. 16 in ebendiesem Sinne zitiert wird.7 5 gerostet: '"Cllya.vL(w NT-Hap. leg. In der LXX begegnet es nur in II Macc 7,5 im Zusammenhang mit Folter und Martyrium der sieben Brüder.
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Ausführlich "gI. Pritchett, Pausanias Periegetes I, 61-67.204-294.
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V gl. den Hinweis zur Stelle bei Gauger, Or.Sib., 502.
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Englische Übersetzung/English translation: 1
"Many of them will be false prophets, and will teach diverse ways and doctrines which lead to perdition. 76 But these will become sons of perdition. And then God will come to my faithful ones who hunger, thirst, are afflicted and (successfully) test their souls in this life, and he will judge the sons of lawlessness." And the Lord continued and said: "Let us go up to the mountain and pray." But going with him, we, the twelve disciples, begged (him) that he would show us one of our brethren, a righteous one, who had gone forth out of the world, in order that we might see of what manner of form they are, and having taken courage, might encourage the men who hear uso And as we prayed, suddenly two men appeared standing before the Lord on whom we were not able to look. For there came forth from their countenance a ray as of the· sun, and their raiment was shining, such as the eye of man [never saw] the like. [For no] mouth is able to express nor a he[art to conceive] the glory with which they were clad, and the beaut[y of their a]ppearance. And as we saw them, we were shocked, for their bodies were whiter than any snow and redder than any rose. But their red was mingled with the white, and I am utterly unable to express their beauty. For their hair was curly and bright and fitting on both their face and shoulders, as it were agarland woven of spikenard and diverse-coloured flowers, or like a rainbow in the sky.Such was their comeliness. Seeing their beauty we stood before them shocked, since they had appeared suddenly. And I approached the Lord and said: ''Who are these?" He said to me: "These are your righteous brethren, whose forms you desired to see." And I spoke to him: "And where are aH the righteous ones or what is the aeon in which they are who have this glory?" And the Lord showed me a very large country outside of this world, exceedingly bright with light, and the air there was lighted with the rays of the sun, and the earth itself blooming with unfading flowers and fuH of spices and plants, fair-flowering and incorruptible, and bearing blessed fruit. And so great was the perfume that it was carried there even to uso But the dwellers in that country were dressed in the dress of shining angels and their dress was like their place.
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Literally doctlilles
ofperdition.
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But angels ran round about them there. But the glory of (all) the dwellers there was equal, and with one voice they sang loud praises to the Lord God, rejoicing in that place. The Lord said to us: "This is the place of your high-priests, the righteous men." And yet I saw another place opposite to that one, gloomy, and it was the place of punishment. And those who were punished there and the punishing angels had their garment dark like the air of the place. And some there were hanging by the tongue. And these were those who had blasphemed the way of righteousness, and under them lay fire, burning and punisrung them. And there was a great lake full of flaming mire, in wruch were some men that turned away from righteousness, and tormenting angels afflicted them. There were also others: women, hanged by their curls over that mire, which boiled up. These were the ones who adorned themselves for adultery. But those (men) who were joined with them in the defllement of adultery [were hanging] by their feet, and had their heads hidden in the mire and said [with a loud voice]: ''We did not believe that we should come to that place." And I saw the murderers and their accomplices cast into a narrow place full of evil creeping things, and they were smitten by those beasts and, thus, writhing about in that punishrnent. And worrns like clouds of darkness afflicted them. And the souls of those who were murdered stood (there) and looked upon the punishment of those murderers and said: "0 God, righteous is your judgement." But near that place I saw another narrow place, into which the gore and filth of those who were punished ran down and becarne like a lake there. And women sat there up to their necks in the thick of that gore, and over against them many children born out of due time sat crying, and [sparks] of fire came forth from th[em] and srnote the women in the eyes. And there were the ones who [conceived out of wedlo] ck and caused abortion. And other [me]n and women were burning up to their middle and were cast into a dark place and were whipped by evil spirits, and their inward (parts) were eaten by restless worms. These were the ones who had persecuted the righteous and delivered them up. And ne ar those were again women and men gnawing their lips und being punished and having heated iron in their eyes. These were the ones who blaspherned and spoke evil of the way of righteousness. And opposite to these were again other rnen and wornen, gnawing their tongues and having flarning fire in (their) rnouths. These were the false witnesses. And in another place there were pebbles sharper than swords or any spit, heated with fire, and wornen and rnen dressed in fllthy rags rolled upon thern
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in punishment. These were the ones who were rich and trusted in their riches, and had no pity for orphans and widows, but neglected the commandment of God. And in another great lake full of foul pus, blood, and bolling mire men and women stood up to their knees. These were the ones who lent money and demanded usury. And other men and women being thrown down from a great precipice fell to the bottom and again were driven by those who were set over them to go up upon the precipice, and thence were thrown down again, and thus they had no rest from this punishment. These were the ones who deHled their bodies acting as women. And the women who were with them were those who lay with one another as a man with a woman. Beside that precipice there was a place full of the highest fire. And there stood men who with their own hands had made carved images instead of God. And beside them were other men and women having glowing rods and striking each other and never having any rest from such punishment. And again near them other women and men were burned and turned and roasted. These were the ones who forsook the way of God.
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3.3 Bad!. MS Cr. th.f 4 [P] + P. Vindob.C 39756 77 Der Pergament-Codex, zu dem die beiden Fragmente P. Vindob.C 39756 und Bad!. MS Cr. th. f 4 [P] gehören, stellt einen weiteren identifizierten griechischen Textzeugen der PA dar. Das Fragment der Bodleian Library in Oxford wurde 1911 von M.R. James veröffentlicht,78 das Fragment der Papyrussammlung der ÖsteTTeichischen Nationalbibliothek, Wien, von C. Wessely im Jahr 1924, der darin allerdings noch ein Stück der Petrusakten sah. 79 F.J. Dölger80 und vor allem K. Prümm B1 identifizierten es dann als Teil der PA, wiederum J ames veröffentlichte es neu und schloss, dass beide Pergamente ein und demselben Codex entstammen. B2 Mit Hilfe der vorliegenden Fotografien 83 kann dies anhand eines Buchstabenvergleichs sowie der Gemeinsamkeit an Dimension, Zeilenzahl (13) und Zeilenlänge (zwischen 8 und 13 Buchstaben) bestätigt werden. 84 Es handelt sich um ein Bifolium, das auf allen vier Seiten beschrieben ist. Der Größe nach gehört es zu der von E.G. Turner ausgewiesenen Gruppe der Miniaturcodices. Die Seitenbreite des Folio beträgt nur 5,3 cm, die Seitenhöhe 7,8 cm. 8S Das Pergament selbst ist fein, die Schrift der Rückseite schimmert bisweilen durch, v.a. TIO von TIOl~CW auf f. 2, rekto, das auf f. 2, verso als OTI erkennbar ist. Die Tinte ist dunkelbraun und meist noch kräftig erhalten. Im unteren Drittel ist das Wiener Bifolium nachgedunkelt (Stock- oder Feuchtigkeitsfleck), stärker noch entlang dem umlaufenden Abbruchrand. Der obere Rand ist maximal 1 cm, der untere maximal 1,5 cm breit. Links ist maximal 0,5 cm Rand erhalten, rechts reicht der Text meist genau an den Rand heran. Der Zeilenbeginn ist bündig gehalten, das Zeilenende nicht (vgl. v.a. f. 1, verso; f. 2, rekto). Auf dem Bodleian Fragment ging durch Abrieb viel Text verloren (v.a. verso). Oberer und unterer Rand sind erhalten, linker und rechter fehlen.
77 Eine ausführliche Edition mit paläografischen Anmerkungen erscheint als Kraus, P. Vindob. G 39756 + Bod/. MS Gr. thf 4 [P]. 78 Vgl. James, A New Text, 157.367-369. 79
Vgl. Wessely, Les plus anciens monuments 2,482-483.
80
Dölger (Sol Salutis, 354 Anm. 2) verweist auf den Zusammenhang mit der PA.
81
Vgl. Prümm, De genuino Apocalypsis Petri tex tu, 77-80.
82
Vgl. James, The Rainer Fragment, 270-279.
83
Fotografien nun auch in Bremmer/Czachesz, The Apocalypse of Peter, 39.89-90.
84
So auch im Ergebnis van Minnen, The Greek Apoca/ypse of Peter, 35.
85 Vgl. Turner, The Typology of the Early Codex, 29-30. ("Breadth less than 10 cm").
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Die Buchstaben nehmen in etwa gleich viel Raum ein (breiter aber 11 und v.a. w), u und p durchstoßen die Zeilenlinie nach unten, die anderen stehen auf der Zeile selbst, also auch durchschnittlich großes 0, das wie E, 8 und c rund ist. Nach oben hin ist (X zugespitzt. Bei K sind Auf- und Abstrich nicht mit der Vertikallinie verbunden, E und 11 sind in vier Strichen ausgeführt. Außerdem unterscheidet der Schreiber zwischen dicken und feinen Strichen (so bei Ö, 11, TI feine Horizontal-, bei v ebensolche Diagonalstriche), wohl aufgrund einer gewissen Neigung des Schreibgeräts. Eine Tendenz zur Verwendung von Häkchen ist bisweilen vorhanden, insbesondere bei E, K, A und t. Dabei ist das E ein auffälliges Charakteristikum der Schreiberhand. Wessely gibt in seiner Transkription Kommata an (f. 1, verso Z. 6.7.9; f. 2, rekto Z. 3). Dies ist nicht korrekt. Auch mitten im Wort hat E ein Häkchen am unteren Bogen. Der obere Strich endet immer etwas dicker. Um unten einen ähnlich dicken Strich zu erhalten, muss der Schreiber nochmals einen gesonderten Strich ausführen, da ansonsten bei der gleichen Neigung des Schreibgeräts nur ein dünner Strich entstehen würde. Diesen gesonderten Strich zieht er nach unten bzw. zu,.. rück. So schließen dann einige Striche nicht mehr am E und sehen wie Kommata aus, was eine Stileigentümlichkeit des Schreibers ist. 86 Diese Beobachtungen führen zu Brd. Lib.) Cod. Cotton Otho B. VI, der so genannten ,Cotton Genesis', als Vergleichsmanuskript87 (spezifische Form des E; dicke und feine Striche; Tendenz zu dekorativen Häkchen oder Verdickungen). P.Berol. 6794 und Cod. Theol.gr. 31 (Österreich. Nationalbibliothek) scheinen ein leicht späteres Stadium der biblischen Majuskel darzustellen,88 während P.Ant. II 58 und 65 89 eine etwas frühere Stufe des Stils bieten bzw. zeitgleich sein können. So ist der Codex auf die zweite Hälfte des fünften Jahrhunderts zu datieren. Der Schriftstil verweist in Richtung Alexandria als Herkunftsort, was aber offen bleiben muss. 90
86 So nun auch van Minnen, The Greek Apocabpse of Peter, 35 Anm. 40. Ausführlich mit Nachweisen Kraus, P. Vil1dob.G 39756 + Bodl. MS Gr. Ih.f 4 [P].
87 Als Bestätigung der Notiz von van Minnen, The Greek Apoca!Jpse of Peler, 34-35 Anm. 40. Zur Cotton Genesis vgl. Cavallo, Ricerche sulla maiuscola biblica, 85-87 und Taf. 75b; Weitzmann/Kessler, The Cotton Genesis; Cavallo/Maehler, Greek Bookhands, Nr. 24a. 88 Vgl. Beschreibungen mit Abbildungen bei Cavallo/Maehler, Greek Bookhands, Nr. 25a (5./6. Jahrhundert) und 29 (6. Jahrhundert). 89 Neben
der editio pril1ceps (Tafel UI) Cavallo, Ricerche sulla maiuscola biblica, 85-86 (Tafel 75a und
76c).
90 Vgl.
Cavallo, Ricerche sulla maiuscola biblica, 85-87; Id./Maehler, Greek Bookhands, 56.
Die griechischen Handschriften der so genannten PA
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In der Literatur als nomina sacra bezeichnete Kurzformen sind vorhanden: Su, TIl1P, uu und OUVOlC. Interessant auch der ausgeschriebene Vokativ IIETpE (dagegen P. Vindob.G 2325 91 ). Es finden sich Zeilenend-v (aber nur f. 1, verso Z. 11), Paragrafenübergang durch Zeilenfüller und folgendes Paragrafenrandzeichen (f. 1, verso Z. 13 mit f. 2, rekto Z. 1; Z. 7-8; Bod/., rekto Z. 12-13) und Apostrophe bei Doppelkonsonanten (f. 1, rekto Z. 3; f. 2, rekto Z. 4; f. 2, verso Z. 13; Bod/., rekto Z. 13). Daneben sind noch Trema (f. 2, rekto Z. 8) und Rauchzeichen (f. 1, rekto Z. 4.12; f. 2, rekto Z. 4) anzutreffen, finden sich Punkt (f. 1, rekto Z. 2.4; f. 1, verso Z. 8; f. 2, rekto Z. 7.11), Rochpunkt (f. 1, verso Z. 5; f. 2, verso Z. 13; Bodl. Z. 12) und zwei übereinander stehende Punkte (f. 2, rekto, Z. 13).
91 Zur Kurzform TIH ohne Horizontallinie aber mit Punkt über TI und ., noch dazu in roter Tinte, vgl. Kraus, P.Vindob.G 2325, 204-207.
Die griechischen Handschriften der so genannten PA
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Bod!. MS Gr. th. j 4 [P]
verso
rekto YU]V~~KEC K[plX1:0]üV1:EC aA[u CE]LC KlXt ~IX C't]L YOUV'tE[C 5 EIX]U1:0UC E[~1Tp]oc8EV 't[ou 1:]wv ELOW-
't]~1:' ~~~p'[OL E]C
5
K]~V9~ ~ ~~ [v EHöw~
A]WV 1TAIXV[WV \
,
KIXL IXVIXVIX10 1TIXUC1:WC [E~OUCLV 'tD[V KOAIXCl,lJ" >-
0]f.;L~1:'
10
>< KlXt EYYUC [IXU-
rekto
v]wv. OU1:0[L ölE ELCW 0[(n ]VEC KIX1:E]h1TOV 1:~]v 'tOU 8(EO)U 0öo]1:' KIX t 1TPOE-
verso
1 YU]V~~KEC, davor zu ergänzen &'VÖPEC KO'.t ... , 7 James ELöw[AWV 1 t]wv; 8 lTAO'.V[WV oder TIAO'.V[W; 12 Ms mit Hochpunkt und Paragrafenzeichen; 13 Ms mit Paragrafenzeichen und Apostroph EY'yUC
7 James ]'9W~Ejl[; 11-12 James ol[öO]v; 12-13 James Ö[AWC
rekto Z.7-8:
Für James' Lesung reicht der veranschlagte Raum nicht. Diese würde die Zeilenlänge sprengen.
verso Z.7-8:
Auch James zieht in seiner Ausgabe bereits die von Bartlet (und einem namentlich nicht erwähnten Mitarbeiter der Bodleian Library) vorgeschlagene Lesung ELÖWAOjlO'.VWV seiner eigenen ].9W~Ejl[ vor (vgl. Fotografie). Das Compositum ELÖWAOjlO'.VElC; (biblisches Hap. leg. wie
a.vO'.vO'.mxuotwc;) findet sich auch bei Athenagoras, leg. 27,2,2 (ed. W.R. Schoedel, Oxford 1972); Epiphanius,j'l' (index aposfolomlll) 116,2.12; J ohannes Chrysostomus, de chananaea (pG 52,454,44; vgi. Suche mit dem TLG; weitere Belege, u.a. bei Lampe, sind jünger). Z. 11-13: Hier ist die von J ames angeführte Alternativlesung von Bartlet (KO'.tEAL lTOV t~V tOÜ 8EOÜ 666v) seiner eigenen auch aufgrund des paläografischen Befundes der Vorzug zu geben, da nach KO'.I[tE]A.LlTOV kein Rest erkennbar ist Games ö) und es sich zu Beginn von i. 13 eher um den geraden Vertikalstrich eines v - 01[66]1;1- handelt als um den Rest eines C- ÖI[AW]C.
Die griechischen Handschriften der so genannten PA
Übersetzung (vgl. äthApkPetr 10; grApkPetr 33-34 [Akhrnim-Codex]):
Deutsch "... (rekto) (Männer und) Frauen, die Ketten halten und sich vor diesen trügerischen Götzenbildern peitschen. Und unaufhörlich werden sie die Qual erfahren. Und nahe (verso) bei ihnen werden andere Männer und Frauen brennen im Feuer derjenigen, die verrückt nach Götzenbildern sind. Diese aber sind jene, die den Weg Gottes verlassen haben und ... "
English "... (recto) (men and) women, who hold chains and scourge themselves in front of those deceitful idols. And they will incessantly experience the torment. And ne ar (verso) them other men and women will be burning in the fire of those who are mad after idols. But those are the ones who forsook the way of God and ... "
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Die griechischen Handschriften der so genannten PA
126
P. Vindob.G 39756 f. 1, verso
f. 1, rekto E~ollaL -rOlC KAll-rolc Il ou Kal. EK{K}AEK-rOlC Ilou, ÖV
5 Eav h~cwv -ra'L' IlE EK -rilc KOAa.CEWC, Ka~ öwcw au-rolc KaAov ßa.lT-rL10 clla EV cw-rllpLq. 'AXEpoucLa[c ALIlVllC ~v K~ AOUCLV EV -rQ
'HAUcL~ lTEÖ L~, IlEPOC ÖLKaLoCUVllC IlHa -rwv aYLwv 5 Ilou' Kal. eXlTEAElJc0llaL Ey'w Kal.o L EKAEK-rO L lloU eXyaAALWV't'EC IlE10 -ra -rwv lTa-rp Lapxwv ElC -r~(v) a]lwvlav lloU ß]acLAELav >-
f. 1, rekto (Seite 1):_ 1 Auf vorangehender Seite wohl iTap-, weshalb dann iTapIE~olJ.al; 2 Ms mit Punkt; 3 Ms mit Apostroph, also EK'KAE, lies EKAE; 4 Ms mit Punkt; Ms ov; 5 lies al,~cwvnH; 12 Ms ~v f. 1, rekto (Seite 1) Z.4:
Z.5-6:
f. 1, verso (Seite 2):_ 5 Ms mit Hochpunkt; 8 Ms. mit Punkt; 11 Ms 13 Ms mit Paragrafenzeichen.
'11;
Während Wessely und Prümm hier ein nomen sacrum - Sv - annahmen, verbesserte James zu öv. Unter dem Mikroskop wird erkennbar: Der Schreiber setzt hier - wie f. 1, rekto, 1. 12 (~v) und f. 2, rekto, Z. 6 (0) - einen Punkt als spiritus asper, aus dem er beim Anheben versehentlich noch einen leicht geschwungenen Strich nach rechts führt. Zudem fehlt dem 0 hier der Mittelstrich für ein e (vg1. f. 2, rekto, Z. 10).92 Der Horizontalstrich des E ist unter dem Mikroskop erkennbar, weshalb hier h~OWVLlX.L zu lesen ist und der Vorschlag von Prümm (01:EOWVW.) nicht passt (E für Cl'.L für die griechisch-römische Zeit belegt).93
f. 1, verso (Seite 2) Z. 13:
Reste am linken, abgebrochenen Rand entsprechen oberer Spitze eines selben Wort und Z. 10-11).
CI'.
(vgl.
CI'.
im
92 So auch van 1Iinnen, The Greek Apocabpse of Peter, 38 (wieder mit Verweis auf Hermann Harrauer, Wien). 93 Vgl. Belege in Gignac, Grammar 1,191-193. Ferner Mayser, Grammatik 1,1, § 14 (83; 85-86).
Die griechischen Handschriften der sogenannten PA
f. 2, verso
f. 2, rekto
>< Kat 1TOL~CW ~E-
xoucav OUCEWC, Kat 1TLE tO 1TOt~p L-
t' autWV tac E1Ta[yYEHac ~OU, cx.c E1TllYYE LA&~ llv 5 autolc EYW Kat 0 1T(at~)p ~OU 0 EV tOlC ou(pa)volc >> < Uiou EO~AWC& COL IIhpE 10 Kat E~E8E~llV
127
OV Ö E1TllY-
5 YHA&~llV COL EV XHPEt toD u(to)D toD EV "ALoou, E'Lva ap-
la
1T&Vta.
Kat 1TOPEl.)OU ELC 1TOAW ap:-
f. 2, rekto (Seite 3): _ 1 Ms mit Paragrafenzeichen; 3-4 Ms mit Apostroph, also E1T1W'YELA&f.1TJV; 7 Ms mit Punkt und Paragrafenzeichen; 8 Ms mit Paragrafenzeichen; Ms aiou; 11 Ms mit Punkt; 13 Ms mit zwei Punkten.
X~v A&ß1J autoD ~ act>&VLa' Kat cu OEKtOC ti1c E1TaYYEAEL [ac
f. 2, verso (Seite 4): _ 6 lies XELPL; 8 lies LVa:; 10-11 lies &avELa:; 11 Ms mit Hochpunkt; 12 oder ö'kroc (?); 13 Ms mit Apostroph, also ElTa:Y'YEAEL[a:C, lies ElTa:yyEALa:C.
f. 2, verso (Sei te 4) Z. 1-2:
Z.6: Z. 12:
Wessely und Prümm lesen OmJCEWC, das James zu öUCEWC verbessert. Dabei sind OlT allerdings lTO, also die durchscheinenden Anfangsbuchstaben von lTOl~CW auf der Rückseite (f. 2, rekto). Unter dem Mikroskop ist ein ö zu erkennen,94 Wessely und Prümm lesen XElpolv, James stellt zudem xEpdv in Aussicht. Das Ms. hat jedoch nach p charakteristisches E, dann l und kein v. Hier ist auch an ö'EK-roc ("aber/und außerhalb/abgesehen von" + Gen.) zu denken (vgl. les 61,2).
94 Vgl. van Minnen, Tbe Greek Apoca/ypse ofPeter, 39 (unter Berufung auf Hermann Harrauer, Wien).
Die griechischen Handschriften der sogenannten PA
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Übersetzung (im Anschluss an äthPA 14; vor grPA 1 [Akhmim-Codex]):
Deutsch ,,(f. 1, rekto; Seite 1) Ich werde meinen Berufenen und meinen Auserwählten den gewähren, den 95 sie aus der Strafe erbitten, und ich werde ihnen eine gute Taufe geben in der Rettung aus dem Acherusischen See, den man so nennt, im (f. 1, verso; Seite 2) Elysischen Feld, einen Teil der Gerechtigkeit mit meinen Heiligen. Und ich werde weggehen, ich und meine jubelnden Auserwählten, zusammen mit den Patriarchen in meine ewige Königsherrschaft. (f. 2, rekto; Seite 3) Und ich werde für sie (oder: "mit ihnen'') meine Verheißungen erfüllen, die ich ihnen verheißen habe, ich und mein Vater in den Himmeln. Siehe, Petrus, ich habe dir alles geoffenbart und dargelegt. Und geh in die Stadt, die (f. 2, verso; Seite 4) herrscht über den Westen, und trinke den Kelch, den ich dir verheißen habe in der Hand des Sohnes im Hades, so dass einen Anfang nehme seine Vernichtung und du angenehm (oder: "außerhalb'') der Verheißung
" English "(f. 1, recto; page 1) I will give to my called and my chosen whomsoever they will ask me for, out of punishment, and I will give them a fine baptism in the salvation of what is called the Acherusian Lake, in the (f. 1; verso; page 2) Elysian Field, apart of the justice with my holy ones. And I will depart, land my rejoicing chosen together with the patriarchs to my eternal kingdom. (f. 2, recto; page 3) And I will fulHl for them (or: "with them") my promises that I have promised them, land my Father in heaven. Look, Peter, I have manifested to you and expounded all this. And go into the city that (f. 2, verso; p. 4) rules over the west and drink the cup which I promised you at the hand of the son of the one who is in Hades, so that his destruction may have a beginning, and you acceptable to (or: "excepted of") the promise ... "
95 Der Anschluss hängt davon ab, ob der Textbestand ÖV EtXV u:i. T~awvTU:( IlE ("den ... ") als ursprünglich akzeptiert oder ein Schreiberfehler und dann Ö EtXV u:i. T~awvTU:( IlE ("was ... ") angenommen wird. Zur Diskussion van Minnen, The Greek Apocabpse of Peter 31-34; Kraus, Die griechische PetrusApokalypse.
Die griechischen Handschriften der sogenannten PA
129
Zur Relation der beiden griechischen Codices CP.Bodl. MS Gr. th.] 4 [P] + P. Vindob.G 39756 und P.Cair. 10759) sollen hier nur einige grundsätzliche Beobachtungen erfolgen. Weiteres ist Spezialuntersuchungen vorbehalten. So weist der Text des Bodleian- und Wiener Fragments die Strafen als zukünftig aus, während sie im entsprechenden Text des Akhmim-Codex im Präsens stehen. Demnach ist ersterer offensichtlich der äthiopischen Fassung näher (vgl. die Betonung der Götzenbilder, die Züchtigung vor diesen, die Ketten, das Brennen im Feuer und die ewige Qual) als der andere griechische Text. 96 Dies stützt auch eine begriffliche Auffälligkeit, die sich auf dem Wiener PergamentBifolium findet: die Erwähnung des Acherusischen Sees ('AXEPOUOLO: HflVl1) und des Elysischen Feldes ('HAUOLOV 1TEÖ(OV). Neben religionsgeschichtlichen Rückschlüssen auf grundsätzliche Fragen hinsichtlich der PA bindet diese Nennung an äthApkPetr 14, wo eben auch von beiden Orten die Rede ist (vgl. auch Or.Sib. 2,330-338, bes. 337-338). Zudem deutet die Verwendung der beiden Ortsbezeichnungen auf eine christliche Adaption von ursprünglich paganen Vorstellungen hin. 97 Auch die Qualifizierung der Götzenbilder als "trügerisch" (rou-rwv <-rwv> ELÖWAWV 1TAO:VWV) gegenüber "Verirrung", "Fehler" im äthiopischen Text und die Betonung der Unaufhörlichkeit der Qualen (Adverb &VO:VO:1TO:UO-rW<;; ausschließlich hier belegt, also ein absolutes Hap. leg.; vgl. dagegen das häufige Simplex &1TO:UO-rW<;) gegenüber dem "Gericht in Ewigkeit" zeigen die Nähe des Wiener und Bodleian Fragments zum äthiopischen Text, wohingegen Entsprechungen in den Abschnitten des Akhmim-Codex fehlen. Der Vollständigkeit halber erwähnt sei die Bezeichnung döwAOflO:VE1<;, von Menschen, die "verrückt nach Götzenbildern" sind (vgl. E'(ÖWAO: Bod!. MS Gr. th. ] 4 [P] rekto 7-8 gegenüber ~6o:vov PA 33). Während dieses Kompositum ein biblisches Hap. leg. darstellt, wurde es immerhin dann bei einigen altkirchlichen Autoren (Belege s.o.) als Negativbezeichnung und sogar Synonym der Frevler gebraucht, ist doch die ELÖWAOflO:v(o: für sie eine wichtige Komponente in der Auseinandersetzung mit Gegnern und/ oder Andersgläubigen. 98 Darüber hinaus müssen das Alter der Textzeugen wie deren Sprachgestalt für Aussagen über die Beziehungen der unterschiedlichen Fassungen zueinander berücksichtigt werden. Zwischen der Niederschrift der beiden Codices P. Vindob.G 39756 + Bod!. MS Gr. th.] 4 [P] und P.Cair. 10759 (Akhmim-Codex)
96 Vgl. die italienische ParaIIelübersetzung von Bod/eian, Akhmim-Fragment und äthiopischem Text durch Marrassini, L'apocalisse di Pietro, 210-211.
97 Speziell hierzu Kraus, Acherousia und Elysion, 145-153; Kraus, Die griechische Petrusapokalypse. Dazu aber die etymologischen Erwägungen (mit Vorzug von 'HÄUOlOV als Name "Elusos" o.ä.) von Beekes, Hades and Elysion, 19-26. Ferner das gesammelte Material von Dieterich, Nekyia, bes. 19-224. 98
fer.
Die Suche mit der Datenbank Thesaurus Linguae Graecae (TLG) bringt diesbezüglich zahlreiche Tref-
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Die griechischen Handschriften der sogenannten PA
liegt schließlich ein Jahrhundert. Bei Letzterem handelt es sich um eine wahrscheinlich verkürzte, sicherlich überarbeitete und redaktionell gestaltete Version der ursprünglichen Fassung der PA. Selbst der ältere griechische Codex stellt eine gegenüber dem "Original" spätere Version dar. Weiterführende Aufschlüsse sind nur über die Zitate bei altkirchlichen Autoren wie auch durch die von einer griechischen Fassung abstammende äthiopische PA möglich, die sich wiederum von den erhaltenen griechischen Zeugnissen klar unterscheidet (u.a. andere Reihenfolge im Vergleich mit dem Akhmim-Codex). Erst über den äthiopischen Text werden aufgrund seiner Gestalt wie seines Umfangs Rückschlüsse textgeschichtlicher Art möglich, trotz der vielen mit der äthiopischen Fassung verbundenen Detailprobleme kommt man mit ihr der ursprünglichen Gestalt der PA am nächsten. 99
99 Hierzu Marrassini, L'apocalisse di Pietro, 171-188.221-232. Ferner die Anmerkungen von Bauckham/Marrassini, Apocalypse de Pierre, 747-751, mit folgender Übersetzung 752-774; Müller, Offenbarung des Petrus, 564-566; Kraus, Die griechische Petrus-Apokalypse.
4 Bibliografie 4.1 Wichtigste Textausgaben und Hilfsmittel
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Register Griechischer Wortindex Petrusevangelium (Akhmim-Codex) Eigennamen: 'AA<Pa.l.O<; 'AVÖPEa,<; 'HpcJöT]<; 'Iwo~
AEUEL<; Ma.yÖa.A"V~ Ma.Pla.\l IIEtAiX.'tO<; IIE'tpo<; IIE'tpwvlo<; I:L~wv
60 60 1-2-4-5 3 - 23 - 24 60 50 50 1 -3 (2x) - 4 - 5 - 29 - 31 43 - 45 - 46 - 49 60 31 60
Geographische Bezeichnungen: 'IEpouoa.A~~
'Iouöa.La. 'Iopa.~A
20 - 25 - 34 15 7 -11
Sonstige Wörter: &ya,eo<; &ya.Va.K'tEW &ya.TIa.w &YWVLa.W &öü<po<; &ÖLKEW ä.(u~o<; a,t~a.
a.L 'tEW &Ka.VeWO<; &KOAOUeEW &KOUW &A"eW<; &U~AWV
ä.uo<; &:~a.p't,,~a. &:~a.p't La,
&~
&va. &va.ßoa.w
23 14 50 15 - 45 5 -60 13 5 - 58 46 3-4-5 8 39 28-41-42 45 28 - 43 9 17 25 - 48 37 10 - 35 19
&Va.Aa.~ßa.VW &v~p
19 36 - 39 13 - 44 ä.vepWTIo<; 1 - 30 - 56 (2x) &VLO't"~l 36 - 37 - 44 - 55 &VOL yw &TIa.Ua.oow 59 28 äTIa.<; 43 - 55 - 56 (2x) - 60 &1TEPXO~a.l 21 - 34 - 37 - 39 - 42 &TIO 14 - 50 &TIOeV~OKW &TIOKpLvo~a.l 46 &TIOKUALW 53 21 &TIOOTIa.w &TIOO'tEAAW 56 25 ä.PXO~a.L 1 - 2 (2x) - 3 - 4 - 5 (3x) a.u'to<; 6 (2x) - 7 (2x) - 8 - 9 (4x) 10 (2x) - 12 (2x) - 13 - 1415 - 16 (2x) - 17 - 20 - 21 - 23 (2x) - 26 - 28 - 29 30 (3x) - 31 (2x) - 38 - 39 (2x) - 40 - 44 - 47 - 50 52 (2x) - 53 - 54 - 55 - 58 - 59 45 &
12 - 37 - 54 14 2-7-11
ßOUAO~a,l
ya.p y;; yLVO~a.l
YLVWOKW yoyyu(w ypa.~~a.'tEU<;
ypa.
5 - 26 - 38 - 48 - 54 - 56 21 (2x) 13 - 21 - 28 - 35 25 28 28 - 31 5 -15 50 - 57
140 OE
öEO~(H
oLa OLa~Epl(W oLavoEo~aL
oLavoLa oLap~yvu~L OUiW~L ö(KaLo~
öLKalw~
ÖOKEW ouva~aL ouva~L~
ouo ouw öwoEKa EaUtOU EYYC(W EYW E9l(W EL ELÖW~
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ELoayw Ei.oEPxo~aL
dta EK EKaoto~
EKEL EKEL9E EKELVO~
E~1Tl~1TP"~L E~1T(1TtW
E~1Tpoo9EV E~lTtuW E~<pav((w
EV EVato~ Evou~a
Register 1 - 3 - 6 - 10 - 13 (2x) - 15 - 18 - 23 - 24 - 26 - 27 28 - 31 - 34 - 35 - 37 - 40 - 46 - 50 - 53 - 56 - 58 59 - 60 29 -47 13 - 50 - 59 12 44 26 20 23 28 7 46 52- 54 19 (2x) 10 - 20 - 35 (2x) - 36 - 39 -40 5 -15 (2x) 59 25-37-51 25 - 36 19 (2x) - 26 (2x) - 46 - 60 (2x) 50 5 - 28 - 52 - 54 - 56 3 24 20 - 24 - 44 - 48 - 54 (2x) - 58 - 59 - 60 1 -13 - 39 24 37 - 44 - 53 47 30 - 41 59 3 - 32 - 33 - 55 (2x) - 56 36 13 - 37 - 38 - 43 - 52 - 56 26 48 12-48 9 43 5 - 35 - 52 22 12
Ev9a
EW~
56 39 - 58 39 -45 6 38 5 - 58 5 15-23-50 5 - 7 - 8 - 12 - 14 21 - 27 - 30 - 31 - 32 - 50 (2x) - 51 - 52 54 11 5 - 34 - 35 33 37 33 3 - 29 - 30 - 31 - 34 54 - 56 26 9 (2x) 15 - 44 22 - 55 6-10-36 27 - 54
(aw (T]tEW
15 26 - 56
~A.LO~ ~AO~ ~~EL~
5 - 15 (2x) - 22 21 5 - 13 - 25 - 30 (2x) - 48 53 - 54 (2x) - 59 - 60 (2x) 27 - 30 (erg.) - 52 - 58
E~EPxo~aL E~TlYEO~aL E~ouola E~UlTVl(W
EOPt~
ElTEl E1TELO~
hl
ETIL ypa
EH EUPlOKW EXW
~~Epa
9efAaooa 9avato~
9aTItw 9Eao~aL
9EAW 9E6~
90PUßEW 9upa '(ÖLO~
tEPEU~
'(va 'IouoaLo~
'(OtT]~l
15 - 37 53 -
51 -
60 28 5 -23 23 26 6 - 9 - 45 - 46 - 48 15 32 - 37 - 53 - 54 24 25 14 - 23 - 30 - 34 - 53 1 - 23 - 25 - 48 - 50 - 52 3-9
Register 46 7 7 - 27 - 55 111 Vorkommen 13 - 25 - 30 10 -13 - 26 9 24 Käv 54 Ko:-ra 17 - 26 - 35 Ko:'tO:AEL lTW 19 Ko:'tO:lTho:o~o: 20 36 -44 Ko:'tEPXO~O:L 15 Ko:'tEXW 56 KEl~O:L KEAEUW 2(2x)-14-47-49 KEV'tUPLWV 31 - 32 - 38 - 45 - 47 - 49 16 KEpavvWL 8 -17 - 40 KEcjJO:A~ KfjlTO<; 24 KT]PUOOW 41 KÄO:LW 27 - 52 - 54 - 59 KÄE1T'tW 30 KOL~aw 41 (koni. aus KOLvaw) KOlT'tW 25 - 28 - 52 - 54 KPLVW 7 7 -25 KPLOL<; 1 KPL't~<; 26 KPUßW KuHw 32 - 37 35 - 50 KUPLO:K~ 2 - 3 (2x) - 6 - 8 - 10 - 19 KUPLO<; - 21 - 24 - 50 (2x) - 59 60 K0:90:PEUW Ka9Eöpo: K0:9L(W KO:L KO:KOV KO:KOUpyO<; KaAO:~o<; KO:AEW
Ao:~ßavw AO:~lTPO<; Äa~lTw ÄO:o<;
AO:X~O<; ÄEYW
ÄL9a(w H90<; ALVOV AOUW ÄUlTEW AUXVO<;
6 - 24 - 51- 60 55 22 5 - 28 - 30 - 48 12 2-6-7-9-13-16-19 (2x) - 25 - 28 - 29 - 41 45-47-49-52 48 32 - 37 - 53 - 54 60 24 26 - 59 (2x) 18
~0:9Tr~~<; ~0:9~'tPLO: ~O:O'tL(W ~EYaAw<; ~EYO:<; ~EAAW ~EV ~EPO<; ~EOT]~ßPLO: ~EOO<; ~E'ta
~EXPL
~~ ~T]öEv ~~lTO'tE ~vfj~o: ~VT]~ElOV
~vT]~OOUVT]
VO:L vo:o<; VEo:VLOKO<; VEKPO<; VT]O'tEUW VL1T'tW VO~L(W VO~O<;
vuv vu~ vuoow
Ö9EV OLKO<; olo<; o~ou OVELÖL(W ö~o<; ÖlTOU ÖlTw<;
opaw
oPy~ op90w öp9po<; öoo<; ÖOlTEP öon<;
141 30 - 59 50 9 45 21 - 28 - 32 - 35 - 48 - 54 3 40 37 15 10 - 55 16 - 18 - 26 - 31 - 32 (koni. aus Ko:'ta) - 51 40 1 - 5 (2x) - 14 - 15 - 48 52 (2x) - 54 (2x) - 56 (2x) 10-47-49 15 - 30 30 - 31 - 32 - 44 - 50 - 52 34-51-53 54 42 (koni. aus 'tLVO:L) 20 - 26 37 - 55 30 27 1 (2x) 18 5 52 18 - 27 - 35 - 45 9 56 54 - 58 - 59 25 32 13
16 51 14 (2x) 28 - 34 - 36 - 38 - 39 - 45 (2x) - 47 -52 - 54 - 55 - 56 50 11 50 2 -23 45 55
Register
142 ÖtE ÖH ouaL OUoE OUÖELe; OUK ouv oupavoe; oUtOe; OÜtW Ocj>ELA.W ocj>hoKavw ÖXAOe; ö\lne;
11 2 - 3 - 11 - 18 - 28 (3x) 30 - 42 (konj.) - 56 25 1 (2x) 1 50 - 56 38 - 43 - 49 35 - 36 - 40 (2x) - 41 - 44 9 - 11 - 13 - 27 - 28 - 43 45 - 46 - 52 13 53 48 34 9
Tfahv 39 - 44 37 Tfapa TfapaÖLÖwlll 5 - 30 - 31 TfapaKa8E(ollal 53 TfapaKaAEw 47 TfapaKUTftW 55 - 56 (mögL Erg., s.a. [TfapaAallßavw 2 TfapaTfEIl Tfw)] 2 (mögL Erg., s.a. [TfapaTfEIl TfW TfapaAaIlßa.vW)] 38 TfapEllll mxe; 15 - 17 - 21 - 27 - 32 - 45 Tfa.OXw Tfauw TfEIlTfW TfEv8EW TfEPL TfEPlßa.UW TfEp lEPxollal TfEpLXWpOe; Tf~yvUlll TfLTftW TflOtEUW TfATjpOW TfOlEW TfOAUe; TfOVOe; Tfopcj>upa TfOOOe; TfOtL(W
- 47 13 58 4 27 45 7 - 55 18 34 33 18 56 17 2 - 13 - 23 - 25 - 30 - 50 (2x) - 52 - 53 18 - 36 - 58 10 7 28 16
TfPEOßUtEpOe; TfPO TfpOe; TfPOOEPxoll aL Tfpwta
25-28-29-31-38 5 3 (2x) - 4 - 28 - 29 - 45 47 - 55 34
paTfL(w
9
5 - 27, - 34 21 28 9 24 10 14 33 15 45 3 11 - 39 - 42 10-52-56 8 28 55 O"COA~ OtpaHWtTje; 30 - 31 - 32 - 35 - 38 - 47 - 49 oUIlßaLvw 59 48 oUIlcj>EPW ouv 31 - 60 ouva.yw 28 oupw 6 OUOKETf't°llal 43 ocj>paYL(w 34 ocj>paYLe; 33 3 - 4 - 23 oWlla 13 OWt~p oaßßatov OELW oTjIlElOV olaywv OlVÖWV olwmlw OKEAOKOTfEW OKTjV~ OKOtOe; OTfEUÖW OtaUpLoKw otaupoe; otaupow OtEcj>avOe; otft8oe;
tacj>~ ta.cj>oe;
tE tEAElOW tEAEUtIX.'Loe; tEAOe; tL8Tjlll Hllcfw HIl~ He;
3 24 - 31 - 36 - 37 - 39 - 45 - 55 (2x) 18 (konj.) 17 58 25 8 -12 - 21 - 32 - 51 - 53 9 9 5 - 8 - 9 - 13 - 16 - 44 53 - 54 - 55 - 56 - 58
Register 26 56 2 - 21 - 22 - 25 - 57 30 - 39 6
H"tPWOKW "t()TIOe; "tO"tE "tpELe; "tPEXW utoe; uf.1ELe;
6 - 9 - 45 - 46 2 - 13 - 46 (konj. aus ~f.1ELe;) 42 UTIa.KO~ 40 UTIEpßa. Lvw 26 - 40 - 50 UTIO UTIOAa.f.1ßavw 30 39 UTIOPeow 58 UTIOO"tPEcj>W
cj>a.LVW a.pwa.Loe; 11f.1 L
44 28 36 8 -10 - 54 57 5 - 46 - 48 - 55
143
51 3 50 29 - 50 - 52 - 54 - 57 21 5 -15 35 30 - 31 - 33 - 35 - 38 - 45 35 - 41
Xa.LpW XELP XE Lpa.YWyEW XOA~ XWPEW
23 1 - 21 - 48 40 16 40
W8EW wpa. wpa.Loe; we;
6 20-22 55 10 - 26 (2x)
O..oe; cj>AEYW poupa
P.Oxy. XLI 2949 (Rekonstruierter Text, Angaben nach Zeilen) Eigennamen: • HpuJ 011e; IIELAa"tOe;
9 5-7
EpXOf.1a.L KEAEUW AEYW
ön
Sonstige Wörter:
TIpae; awf.1a.
a.L "tEW a.u"tae; ELe;
9 12 8
"ta.
7 6 10 6 -13 7 8 8 5
Register
144
P.Oxy. LX 4009 (Rekonstruierter Text, geordnet nach Zeilen) 5 8 cllTO 16 16-17 - 18 cllTo9vUOKW cllTOKPLV0I-1OCL 11 &pVLOV 8 -13 o:u'to<; 9 -13 ÖE 5 - 11 ÖLO 14-15 14 -19 öUVOCI-1OCL Mv 9 11 -15 EYW 7 ELI-1L 4 9EP W I-1 0<; KOCL 6 -17 9-11-15 AEYW AllKO<; 8 -12 clKEPCHO<;
clva
I-1EOO<; I-1Eta
1-1~ I-1TJÖEV I-1TJKE'tL OUÖEV OUKE'tL ouv ÖCPL<; lTEpw'tEpa lTOLEW lTpo<; olTocpaoow UI-1 EL <; cP OßE 1-1 CH CPPOVLI-10<; w<;
°
8 (erg.) 17 15 19 18 13-14 13 9 7 5-6 14 -18-19 9 10 -12 15 -17 15-16 6 5 - 7 (2x)
P.Vindob.G 2325 (Rekonstruierter Text, geordnet nach Zeilen) Eigennamen: IIE'tpo<; 'ITJooü<;
5 6
Sonstige Wörter: 6 7 1 ypoccp~ 3 (Ms. 'to YPOCCPEV) öE 1 ÖLOCOKOPlTL(W 4 6 öl<; 5-7 EYW EL 5 EV 1-2 1 E~ayw KOCL 4-5 &AEK'tPUWV &lTOCPVEW ihoc<;
Koc'ta KOKKU(W AEYW vu~
Ö'tL OUK ou'to<; mx<; lToc'taoow lTOLI-1~V
lTPLV lTpoßoc'tov O~I-1EPOV OKOCVÖOCAL(w ou 'tPL<; w<;
3 6 1 - 4-5 - 5-6 2 1 5 2 5 3 3 6 4
7 2 7 6
Register
145
Griechischer Wortindex: Petrusapokalypse (Akhmim-Codex) Sonstige Wörter: 17 - 18 - 21 - 23 4 5 -13 10-15-21 a~p 31 O'.tllO'. O'.LWV 14 27 aKolIlTJ'tO<; aKOl)W 5 aK'tlv 7 -15 aHa. 30 aH~Awv 32 - 33 &Ho<; 24 - 29 - 32 alla.pO'.V'to<; 15 30 allEAEw &v 32 avO'.ßO'.lvW 32 avO'.(Ew 31 aVO'.lTO'.cj>Aa.(W 24 avO'.o'tpEcj>W 32 19 aVEucj>TJIlEW 6 - 27 - 28 - 29 - 30 - 31 av~p 32 (2x) - 33 (2x) - 34 10 aVeTJP°<; aVeEW 15 &veo<; 10-15-16 lfvepwlTo<; 5 -7 - 20 - 23 avollLO'. 3 aV'tL 33 aV'tLßAElTW 6 aV'tLKpu<; 26 32 avw avw'tEpw 24 alTO'.L 'tEW 31 5 alTEpxollO'.L a,lTAW<; 9 alTo 5 - 7 - 32 (2x) alTOo'tpEcj>W 23 alTWAELO'. 1-2 20 apXLEpEU<; 15 lfpwllO'.
O'.lJ"CO<;
&yydo<; &yw aÖEAcj>o<;
O'.UXIlTJP°<; &cj>eO'.p'to<; acj>lTJIlL &cj>vw &wpo<; ßa.Hw ßO'.OO'.VLO't~<;
ßLO<; ßAO'.Ocj>TJIlEW ßAElTW ßopßopo<; ya.p YEIlW Yii ytVollO'.L YAWOOTJ yovu yuv~
ÖO'.Vt(w ÖE
ÖELKVUIlL ÖE 0110'. L ÖLMoKW ÖLKO'.LO<; ÖLKO'. LOOUVTJ ÖL*a.W ÖLWKW 6OYIlO'.
1 - 5 - 7 (3x, davon lx erg.) - 8 - 9 (2x) - 10 (3x) - 11 (2x) -14 -15 -17 (2x) - 18 - 21 - 22 (2x) - 23 - 24 25 (2x) - 26 (2x) - 27 (2x) 28 - 29 - 30 (2x) - 32 21 15 34 (erg.) 6 -11 26 [nie im NT] 25 -27 23 3 22 - 28 25 23 - 24 (2x) - 31 7 - 8 -10 33 15 2 -11- 26 22- 29 31 24 - 26 (2x) - 27 - 28 - 29 - 30 - 31 - 32 (4x) - 33 34 31 2 - 5 - 9 - 16 - 17 - 18 19 - 21 - 22 - 24 (2x) - 25 (2x) - 26 (2x) - 27 - 28 - 29 - 30 - 31 (2x) - 32 (2x) - 34 5 -15 5 1 5 - 13 - 14 - 20 - 25 - 27 22 - 23 - 28 3 27 1
Register
146 ÖOKLI.l.a(w ö6~a.
MVa.Ila.l Mo ÖUOWÖLa. ÖWÖEKa. Ea.UtOU EYYU~
EYW E9EÄW Ei.~ EI~
EK EKEL EKEL9EV EKELVO~
EKELOE EK9a.Ilßo~
EKtltPWOKW EKtO~
EÄa.uvw EÄEEW EIlTIPOOSEV EV
EVÖUIla. EV6Uw EVtOÄ~ E~ E~a.ptaW
E~EPXOIla.l E~llyEOIla.l ETIElÖ~
ETIL ETIl.KElIla.l E1TlTIPETIW EPTIEtOV EpuSp6~
EPxolla.l EOS(W EtEPO~ EUa.VS~~
EUÄOYEW EUTIPE TIE La. EUcppa.Cvw
3 7-14-19 6-7-9 6 26 [fehlt im NT] 5 3 - 32 - 33 34 3-13-15 13 4 -24 5 -19 10 - 22 - 24 15 - 19 - 21 - 22 - 25 - 26 16 - 32 2 - 17 - 19 - 21 - 24 - 25 (3x) - 26 - 28 - 33 (2x) - 34 18 11 26 15 32 30 6 3 - 10 - 14 - 19 - 23 - 24 25 (2x) - 26 - 27 - 29 - 30 - 31 7 - 17 (2x) - 21 7 - 17 - 30 30 1 - 26 24 5-7 7-9 11 3 -16 - 30 - 32 23 - 25 - 32 10 25 8-9 3 - 24 - 32 27 21 - 26 - 27 - 30 - 31 - 33 - 34 15 15 10 19
Eüxolla.l Ecpopaw EXW
4-6 25 14 - 21 - 24 - 26 - 29 - 32 - 33
~.ho~
7 -15 5 (3x) - 6 - 16 - 20 27 32
~IlEL~ ~lll0U~ ~OUXLa.
9a.IlßEW 9a.POEW 9EÄW 9E6~
911PLOV 9ÄLßW 'CÖLO~
·Cva. LPl~ 'Coo~
'COtlllll LXWP
8 5 siehe E9EÄW 3 -19 - 25 - 30 - 33 - 34 25 3 - 25 - 26 33 5 10 19 6-25-31-33 26 (2x)
14 26 (2x) 1 (2x) - 3 (5x) - 4 - 5 (2x) 6 - 7 - 8 - 9 - 10 (4x) - 12 - 14 - 15 (7x) - 16 - 17 19 - 21 (4x) - 22 (3x) - 23 (2x) - 24 (2x) - 25 (6x) - 26 (6x) - 27 (6x) - 28 (5x) - 29 (3x) - 30 (7x) - 31 (4x) - 32 (4x) - 33 (5x) - 34 (4x) 26 - 33 KO:KEL 28 Ka.KW~ KaÄÄo~ 7 (Ms. KaÄw[.) - 9 - 11 Ka.pÖCa. 7 (erg.) 15 Ka.pTI6~ Ka.ta 21 - 26 - 28 Ka.ta.ÄaIlTIW 15 Ka.ta.VtlKPU~ 21 - 29 Ka.ta.ppEW 26 Ka.ta.OtpEcpW 32 (2x) Kcftw 32 (2x) 24 KECPa.Ä~ KÄa.LW 26 KOÄa(w 21 (2x) - 22 - 26 - 28 - 30 21 - 25 (2x) - 32 - 33 K6Äa.Ol~ KO:YW KaSlllla.l Ka.r.
147
Register KOflTl KooflEW KooflOe; KpEflavvuflL KPTlflVOe; KPlVW KpLOle; KUAlW KUpLOe;
10 24 5 -15 22 32 (2x) - 33 3 25 30 4 - 6 - 12 - 15 - 19 - 20
Aaflßavw AEYW AEUKOe; AlflVTl
28 12 -13 - 20 - 24 - 25 - 28 8-9 23 - 26 - 31
fla8Tlt~e;
5 28 - 29
flaoaoflal flaOtl(W flEyae; flEV flEta flEXPl
27
flOP!\>~
15 - 23 - 31 - 32 8 5 -32 26 - 27 - 31 30 33 32 24 24 (2x) 5 -13
vapooe; VE!\>EATl
10 25
~L!\>Oe; ~oavov
30 33
6ßEALOKOe; Moe;
30 1 - 22 - 28 - 34 17 -19 17 30 7 5 5 - 8 - 11 - 13 - 21 - 26 4 30 26 - 33 7 6 - 24 - 32 10
fl~ flTloElTOtE fllaLvw flLaofla flolxda
O~K~tWP
ÖflOLOe; 6~ue;
CllTo'loe; ÖlTWe; opaw öpoe; op!\>avoe; öotle; OUOElTOtE OUK O\)AOe;
O\)V
11
OutOe;
3 - 12 - 13 - 14 - 15 - 20 22 - 24 - 26 - 27 - 28 - 29 (2x) - 30 - 31 - 32 (3x) - 34 25 7 - 26 - 28 7 (2x)
oütW 6!\>8aAfloe; ötlne;
26 28 - 29 - 32 - 34 33 (2x) 27 5 8 (2x) - 14 - 30 33 30 3 18 24 3 10 15 23-25-31 26 - 28 25 - 26 lTA~OOW lTAOKaflOe; 24 lTAOUtEW 30 lTAoUtoe; 30 27 lTVEufla lTOlEW 33 lTOLKlAOe; 1-10 lTo'loe; 14 lTOAUe; 1 - 26 - 33 25 - 27 lTOvTlpOe; lTotalTOe; 5 lTOU 14 lTOUe; 24 lTPoEPxoflaL 26 lTpOe; 6 -11 - 24 - 32 lTPOOEpxoflaL 12 lTpootL8Tlfl L 4 lTPOOWlTOV 10 lTUOV 31 22 - 26 - 29 - 33 (2x) lTUP 28 - 30 lTUPOW
lTa'le; lTaAlv lTapa lTapaoLOwfll lTapa8apouvw mie; lTauw lTEL8w lTElvaw lTEpl tPEXW lTLOtEUW lTLOtOe; lTAEKW lTA~PTle; lTATlPOW lTATlOLOV
paßooe; paKOe; poooe;
33 30 8
Register
148 pUTIa.poe;
30
28 21 - 27 25 25 - 27 aKwAE~ 27 aTIAa.yxvov 10 a·a.xue; a.E<jJa.VOe; 10 a.oj.l.a. 7 - 29 a.pE<jJw 25 - 34 25 aUYKEpa.VVUj.l.L 9 aUYKo Lj.l.a.Oj.l.a. L 32 aUj.l.j.l.t YVUj.l.L 24 auvopa.w 25 awj.l.a. 8 - 32 aUiTJpoe; aKo.ElVOe; aKo.Oe;
au
.E ·TJya.Vt(w .tK.W .te; .OLoüroe; .oaoü.oe; .OKOe; .OTIOe;
.O.E ·pa.XTJAOe; .U1T!W
uloe; Uj.l.El.e; UTIEpAa.j.l.TIpOe; UTIO Um)KElj.l.a. L
2-3 13 - 20 15 25 - 27 (2x) - 32 22
<jJa.tVW <jJEPW <jJTJj.l.L <jJAEYW <jJOVEUW <jJovoe; <jJu.ov
6 -11 15 -16 4-14 22 - 23 - 27 - 29 - 34 25 25 (2x) 15 19 - 24 15 7 -17
<jJwv~
<jJwe; <jJw.ElVOe; Xa.AL~ XELAOe; XElP
10 (2x) 34 [nicht im NT] 26 12 - 22 - 23 (2x) - 25 - 30 10 - 33 16 31 (2x) 17 - 19 - 20 - 21 (3x) - 24 - 25 - 26 (2x) - 27 - 30 -
XLWV xwpa. xwpoe;
33
t/lux~
X~Pa.
30 28 33 30 8 17 15
t/lEuÖOj.l.a.p.ue; 29 t/lEuÖOTIpo<jJ~.TJe; 1
3 - 25
3
26
Wj.l.Oe;
33
10 7 - 16 - 32 (2x)
WaTIEp WaTIEpEL
10-25-26 10
Register
149
Bodl. MS Gr th.f. 4 (P] (Rekonstruierter Text; Angaben nach Zeilen) ä,Auale; 2-3r &.vavalTaua'Hue; 9-10r 2-3v &.v~p lr - 3-4v yuv~ EaULou Sr 13r Eyyue; EtöoAof.Lavfie; 7-8v E'UiUlAOV 7-8r 2v- 9v Elf.Ll s-6r Ef.LlTpoo8EV E"LEpOe; lv 10-11 r ExUl
8EOe; KaL KaLUl Ka"LaÄ.EL lTUl Kauale; KOAaale; Kpa"LEUl f.Laa"LtyoUl böoe; OlLlVEe; OU"LOe; lTAa.vOe;
12v 3r - 9r - 13r - 3v - 13v 4-Sv 10-11 v 6v 12r 1-2r 3-4r 12-13v 9-10v 6-7r - 8v 8r
P.Vindob.G 39756 (Rekonstruierter Text; Angaben nach Zeilen) Eigennamen: IIE"Lpoe;
9f2r
Geographische Angaben: " AlöTje; 'AXEpouaLa 'HAualov
7-8f2v 11 flr 1flv
Sonstige Begriffe: &'yaUl(fUl ä,YlOe; al "LEUl aLwVlOe; &'1TEPX°f.L al
&.PX~ ä.PXUl aU"LOe; &.cjJ a. VEla ßa.1TLLaf.La ßaalAELa ÖEK"LOe; ÖTjAOUl Ö(ÖUlf.L l ÖlKalOOUVTj öuale; Mv EYW
ELe;
8-9fl v 4f1v s-6f1r 12f1v s-6f1 v 8-9f2v 13f2r-1f2v 8f1r - 2f2r - sf2r - 9-10f2v 10-11f2v 9-10flr 13f1v 12f2v 8f2r 8flr 2-3fl v 1-2f2v sf1r 2flr - 4f1r - 6f1r - sf1v 6-7flv- 8flv-12flv- 3f2r - sf2r - 6f2r l1fl v - 13f2r
6flr 10flr - 13f1r - 6f2r - 6f2v -7f2v EKAEK"LOe; 3-4f1r - 7-8flv 10-11f2r EK"LL8Tjf.Ll 2-3f2r - 13f2v ElTaYYEA.la ElTayyEU0f.Lal 4-sf2r - 4-sf2v Uiou 7f2r '(va 8f2v KaL 10 Vorkommen KaAEUl 12-13f1r KaAOe; 9f1r KATj"LOe; 2flr KOAaale; 7f1r 9f2v Aaf.Lßa.VUl ALf.LVTj 12f1r 2f1v f.LEpOe; 3f1 v - 9-1 Ofl v - 1-2f2r f.LE"La. oupavoe; 7f2r mxe; llf2r 6f2r lTa"L~p lTa"Lpla.PXTje; 10-11flv lTEÖlOV 1flv lTLUl 2-3f2v lTOlEUl 1f2r lTOALe; 13f2r 12f2r lTOPEUUl 3-4f2v lTO"L~PlOV au 9f2r - sf2v - 11 f2v OUl"LTjpLa 10-11flr utoe; 7f2v 6f2 XELP EK EV
Register
150
Stellenregister (in Auswahl) Griechisch-römische Autoren
Altkirchliche Autoren und Schriften
Plinius d.A. nat. hist. 5,11,61
Jüdische Schriften außerhalb des AT
Anonymus (Nordafrika, 4. Jh.) Homilie über die Parabel von den 10.Jgfr. Z.58-60 96 Z.77-78 96
IV Esra
26
Anonymus (porphyrius?)92-93
grHen
27,28
Clemens von Alexandrien bei Eusebius V. Caesarea, h.e. VI 14,1 89 ecL 41,1-3 89-90 ecL 48,1-49,2 91-92
25
Papyri und Ostraka Bodl. MS Gr.th/. 4 [P] 121-125, 129-130
O. Van Hadst 741
7,9,20-23
II C/em 5,2-4 8,5
62,63 62
P.BeroL 22220 (s.a. UBE)
6
Deeretum Gdasianum
20
P.Cair. 10759
25-53, 101-120
P.Egerton 2
6
Dicfymus der Blinde Eeel. 1,1-8
18-19
PLond. Christ. 1
6
P.Oxy. XLI 2949
55-58
P.Oxy. LX 4009
59-63
17,95 13 95 13,17 12-16 89
P.Oxy. LXIII 4365
27
P. Vindob. G 2325
65-68
Eusebius von Caesarea h.e. In 3,1-2 h.e. In 3,2 h.e. III 25,4 h.e. In 25,6-7 h. e. VI 12,1-6 h.e. VI 14,1
P. Vindob.G 39756
121-123, 126-130
Fayum-Evangelium
65-68
Hieronymus vir. ill. I 3-5
20, 95
Justin der Märtyrer diaL 106,3
11-12
Altes Testament Num 21,5-6 Sap 4,6-9
Ies 34,4 LXX Ies 65,20 LXX
91 90 93 90
Neues Testament Mt 24,35 Mt 25,10 I Cor 10,9
Kanonverzeichnis des Codex Claromontanus 97 Liste der 60 Bücher
93 96 92
98
Maearius von Magnesia apoer. IV 6 92-93 apoer. IV 7 93
151
Register
MartYrium des Julian v. Anazarblls 28-29 Mechitarius von Ayrivank' Kanonliste 98 Methodius von OlYmp synJjJ. II 6,45
Sozomenus h.e.VII19,9
97
Straßburger koptischer Papyrus 6
94-95
Muratorisches Fragment 87 -89 Nikephoros von Konstantinopel Stichometrie 98 Origenes comm. in Mt. X 17
Serapion von Antiochien bei Eusebius von Caesarea h.e. VI 12,1-6 12-16
16-17
Theodoret von Cyrus haer. II 2
18
Theophi/os Ad AutolYcum II 19
83
Protoevangelium J acobi 16
Unbekanntes Berliner Evangelium (UBE) 6,63 n. 126
Rtifin von Aquileja symb.36
Unbekanntes Evangelium aufP.Egerton 2
99
6
Moderne Autoren (Auswahl) Bauckham, R.J. Bickell, G. Bouriant, U. Buchholz, D.D. eoles, R.A. Dölger, F.J. Gebhardt, O.v. Hahneman, G.M. Harnack, A.v. Hennecke, E. Jakab, A. James, M.R. Jouguet, P. Klostermann, E. Lefebvre, G. Lods, A. Lührmann, D. Mara,M.G.
81 65 25,26,30 99 55,58 121 30,31 88 30,31,103 4 99 31, 83, 96, 121, 125, 126, 127 20,22 31 20,22 30 5, 20-22, 31, 57, 61, 68 31
Marrassini, P. Maspero, G. Pilhofer, P. Prümm,1<. Robinson, J.A. Santos Otero, A. de Schneemelcher, W. Schubert, H.v. Sundberg, A.c. Swete, H.B. Thornton, c.-J. Turner, E.G. Vaganay, L. Van Minnen, P. Verheyden, J. Wessely, C. Wright, D.F. Zahn, T.
83, 103 26 12 121, 126, 127 30,31 83 4 31 88 31 12 121 31 25 88 121, 126, 127 6 31
Register
152
Sachen A.E.L.A.C Antiochien Apomnemoneumata
4
15 11-12
Herkunftsort: - Bodl.MS Gr. thf, 4 [P] 122 - P. Vindob.G 39756 122
Ausgaben: - Petrusevangelium 30-31 - Petrusapokalypse 103
Judenchristen
18
Kanonliste
17,20, 88,97-98
Beschreibung: - Akhmim-Codex 27-30, 101-102 - Bodl.MS Gr. thf, 4 [P] 121-123 - O. van Haelst741 20-22 - P.0"9" XLI 2949 55 - P.O:Jry. LX 4009 59 - P. Vindob.G 2325 65 - P. Vindob.G 39756 121-123
Leidener Klammersystem 25
Kanonverzeichnis (s. Kanonliste)
Christologie PE (s.a. "Doketismus") 18 Datierung: - Akhmim-Codex 29 - Bodl.MS Gr.thf, 4 [P] 122 - O. van Haelst741 21 - P.0"9" XLI 2949 55,58 - P.O"9" LX 4009 59 - P. Vindob.G 2325 65 - P. Vindob.G 39756 122 Doketen
14
Doketismus
14
Fälschung
19
Fundort: - Akhmim-Codex - P. Vindob. G 2325
26 65
Fundumstände: - Akhmim-Codex - P. Vindob. G 2325
25-26 65
Grabbeigabe
26-27
Handschriften: Auswahl 5-7, 82-83
Lesung, liturgisch (PA) 88, 97 Lesung, privat (PA)
88-89
Manuskripte: Auswahl 5-7, 82-83 Material: - Akhmim-Codex
27, 102
Miniaturcodex
121
Mänchsgrab
26-27
Nazoräer
18
Nomina Sacra
30,59,64, 102, 123
Ornamente: - Akhmim-Codex
27, 10-1
Paläografie: - Akhmim-Codex 29-30, 102 - Bodl.MS Gr. thf, 4 [P] 121-123 - P.O:Jry. XLI 2949 55,58 - P.O:Jry. LX 4009 59 - P. Vindob. G 2325 65 - P. Vindob.G 39756 121-123 Philologische Kommentierung: - Akhmim-Codex 33,35,37,39,41, 43, 45, 47, 49, 105, 107, 109, 111, 113, 115,
117 - Bodl.MS Gr.thf, 4 [P] 125 - P. Vindob.G 2325 67 Porphyrius (Neuplat.) 92 Prologe (Ev.hs.)
88
Pseudepigrafie
14,19
Register Rekonstruktion: - O. van Haeist 741 - P.Oxy. XLI 2949 - P.Oxy. LX 4009 - P. Vindob.G 2325
21-23 57 61,62 66,68
Rezeption PA
81
Schreiberhand: - Akhmim-Codex 29, 102 - Bodl.MS Gr.thf 4 (P] 122 - P.Oxy. XLI 2949 55 - P.Oxy. LX 4009 59 - P. Vindob. G 2325 65 - P. Vindob.G 39756 122 Schutzengel ("Temelouchos") 90 Serapion v. Ant.
13-14
Titel "PE"
15 n. 43 und 46,17
Transkription: - Akhmim-Codex
32, 34, 36, 38, 40, 42, 44, 46, 48, 104, 106, 108, 110, 112, 114, 116 - Bodl.MS Gr. thf 4 (P] 124 - O. van Haeist 741 21-22 - P.Oxy. XLI 2949 56
153
- P.Oxy. LX 4009 60 - P. Vindob.G 2325 66 - P. Vindob.G 39756 126 Übersetzung (dtsch.): 33,35,37,39,41,43, - Akhmim-Codex 45, 47, 49, 105, 107, 109, 111, 113, 115, 117 - Bodl.MS Gr.thf 4 (P] 125 - P.Oxy. XLI 2949 57 - P.Oxy. LX 4009 62 - P. Vindob.G 2325 67 - P. Vindob.G 39756 128 Übersetzung (eng!.): 50-53, 118-120 - Akhmim-Codex - Bod/.MS Gr.thf 4 (P] 125 - P.Oxy. XLI 2949 57 - P.Oxy. LX 4009 62 - P. Vindob. G 2325 67 - P. Vindob.G 39756 128 Zuweisung: - Bod/.MS Gr.thf 4 (P] 129-130 - P.Oxy. XLI 2949 58 - P.Oxy. LX 4009 62-63 - P. Vindob.G 2325 68 - P. Vindob.G 39756 129-130
Bildanhang
P'Oxy. XLI 2949 Courtesy of the Egypt Exploration Society
P'Oxy. 4009 (Rekto und Verso) Courtesy of the Egypt Exploration Society
o
P'Vindob.G 2325 Österreichische Nationalbibliothek, Wien
N
Bodleian Lib1-ary, University
0/ Ox/ord, MS Gr.
Tb. f 4 (P) recto
Bodleian Library, University of Oxford, MS Gr. Tb. f 4 (P) verso
I. o
1
I 1
2
3
cm P'Vindob.G 39756 (f. 2v und f. Ir) Österreichische Nationalbibliothek, Wien
4
5
o
2
3
cm P'Vindob.G 39756 (f. 1v und f. 2r) Österreichische Nationalbibliothek, Wien
4
P.Cair. 10759 f.lr
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