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Das Geheimnis der NaziFlugscheibe von Werner Walter, CENAP-Mannheim, Email:
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Wer sich mit dem UFO-Phänomen beschäftigt wird nicht nur in eine erbitterte Kontroverse verwickelt, sondern immer wieder zwischen zwei Hypothesen hin- und hergerissen. Zum einen sind da die beliebten Fliegenden UntertassenRaumschiffe mit ihren außerirdischen Besatzungen (so wie man es aus den amerikanischen SF-Romanheften der Dreißiger sowie aus den HollywoodStreifen der frühen Fünfziger kennt, weswegen sie auch konzeptuell als DIE Erklärung des UFO-Rätsels volkstümlich geworden sind), und zum anderen sind da irdische Geheimwaffen, um die es eine reiche Mythologien-Ausbildung gibt. Gerne wird angeführt, das geheime AeronautikEntwicklungen wie "F-117", "B-2", "Predator" oder unbemannte, ferngesteuerte Drohnen für UFO-Sichtungen sorgen. Oder das außerirdische Technologie, die nach dem Roswell-Crash nachgebaut wurde, überhaupt erst die vorgenannten Fluggeräte ermöglichten. Zugegeben, die Tarnkappenmaschinen sehen tatsächlich aus wie etwas, das "aus dem Welktraum herabgekommen ist". Das dunkle, rätselhafte, winklige Flugzeug F-117 wies file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (1 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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deutliche Ähnlichkeit mit Darth Vader auf, der genauso wie das gespenstische Flugzeug unter dem Kodenamen "Hopeless Diamond" oder "Have Blue" 1977 das Licht der Welt erstmals erblickte. Als 1983 Mitglieder von Greenpeace auf das Gebiet der Nellis AFB in Nevada vorstießen, um dort gegen Reagans Atomrüstungsprogramm zu protestieren, begegneten sie zufällig einer vorbeihuschenden F-117 in den Bergen, deren Anblick ob der geisterhaften Erscheinung "die Haare zu Berge stehen ließ". Deswegen kommen wir zu einem historischen Faktum von besonderem Interesse für unser Thema. Nach dem 1973er israelischen Jom-KippurKrieg wurde vom Pentagon das Konzept des Tarnkappenbombers mit der höchsten Priorität in der Flugzeugentwickelung belegt, in der Geheimhaltung genauso eingestuft, wie das berühmte ManhattenProjekt. Zunächst gab man ihm den Namen Project Harvey (benannt nach dem unsichtbaren Hausen dem dem Film "Mein Freund Harvey" mit James Stewart). Lockheed und der Chef der sogenannten Skunk Works, Hand Ben Rich, entwickelten die Grundlagen für den neuen Stealth Bomber. Der Dreh beim Tarnkappenbomber sollte sein, dass man die Form eines Flugzeugs in eine Ansammlung flacher Oberflächen unterteilte, welche die Wellen jeweils von der Quelle weglenken würden, anstatt sie zurückzuschicken. Da das derart gestaltete Objekt wie ein Diamant aussah, wurde das Konzept als file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (2 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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"Facettenbildung" bezeichnet und erhielt von Lockheed den Kodenamen "Hopeless Diamond". Doch das erste Stealth-Design von ChefEntwickler Kelly Johnson war weit davon entfernt, an ein Flugzeug zu erinnern: Es sah eher aus wie eine Fliegende Untertasse! Es ist überliefert, dass deswegen Rich ausflippte und Johnson in den Hintern trat, da das Projekt zwar nett aussah, "aber die Marsmenschen wohl kaum herkommen und uns nicht verraten werden, wie eine solche Maschine zu fliegen ist". (Nach David Darlington in seinem Knaur-Buch, Januar 1999, "Die Dreamland-Akte".) Dies widerlegt eindrucksvoll alle Behauptungen eines Bob Lazar oder Philip Corso und ihrer zahlreichen ufologischen Freunde des Phantastischen über außerirdische Einflußnahmen auf den Bau von irdischen Flugzeugen der Hoch-Technologie. Die Skunk Works-Wissenschaftler zogen also den keilförmigen Diamenten der utopischen Fliegenden Untertasse vor, wieder einmal versagte das Untertassen-Modell, wie wir später noch sehen werden. Der Mythologie zufolge werde seit dem Zweiten Weltkrieg in speziellen Forschungsprojekten streng abgeschirmt vor der Weltöffentlichkeit an Maschinen gebaut, die einer Fliegenden Untertasse wie aus dem späteren Kino oder aus den UFO-Bildbänden der 60er und 70er Jahre zum verwechseln ähnlich sehen soll (dem file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (3 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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neuesten Zweig der Mythologie nach sollen nach dem Raumschiff-Crash von Roswell sogar Technologie-Teile der Aliens z.B. in die Tarnkappenflugzeuge eingemündet sein). Korrekt ist, dass es immer wieder unorthodoxe Flugsystem-Ideen gab undgibt, die man als "Geheimwaffen" bezeichnet, aber nicht immer verlassen sie auch das Stadium des Reißbrettentwurfs bzw des Modells. Dennoch liegt in der Faszination um solche Objekte ein gewißes FantasiePotential. Es macht sich auch in den Lehrbüchern hübsch, wenn man dann diese Fluggeräte abbilden kann und sagt: Seht her, das sind die realen UFOs. Dennoch, diese Vorstellung von UFOs sind Geheimwaffen ist nicht korrekt, ja sie ist ausgesprochen falsch. So gut wie noch nie haben tatsächliche Geheimwaffen wie bereits aufgezählt UFO-Sichtungen provoziert. Gut, der zum Fernaufklärungsobjekt abgewandelte Stratosphären-Ballon vom Typ "Skyhook", der im Fall Roswell sowie gleich darauf im Fall Mantell für Verwirrung sorgte, kann man als Geheimwaffe bezeichnen, aber das war es dann auch schon. Sie sehen einmal mehr: In der Affäre UFO ist nichts so, wie es zunächst scheint. Jenseits dessen hat sich eine ganz bestimmte Konzeption von einer UFOGeheimwaffe festgesetzt. Bis heute erreichen uns immer wieder Anfragen zwecks der "deutschen Flugscheibe", weswegen dieser Beitrag notwendig file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (4 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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geworden ist, um zur Aufklärung beizutragen. Insbesondere die Vorstellung, dass die erfindungsbegabten Deutschen während des Zweiten Weltkriegs eine geheime Wunder- bzw Vergeltungswaffe bauten, fasziniert heute noch viele Menschen. Letzthin erst wieder wurde das Thema in John & Anne Spencer´s Heyne-Buch "50 Jahre UFOs" vorgebracht, aber ebenso von Johannes von Buttlar in "Projekt Aurora". Auch in "Die Welt des Unerklärlichen: UFOs - So rund wie Untertassen" von der Motovun Verlagsgesellschaft in Luzern werden die UFO-Geheimwaffen und insbesondere jene des Dritten Reichs zum Spielball der Spekulation. Hier findet eine ufologische Minderheit ihren Freiraum für manche phantastische Überlegung, durchmischt mit Konspirations-Wahnwelten und manch zweifelhafter politischer Option... In meiner langen Zeit als UFO-PhänomenUntersucher kamen immer wieder Personen auf mich zu, die vorgaben irgendwie an der "geheimen, deutschen V-Waffe des 3.Reichs" mitgearbeitet zu haben oder ganz "besondere Geheiminformationen" anbieten zu können. Allein aus dem RheinNeckar-Raum mögen dies bisher ein Dutzend gewesen sein, bundesweit vielleicht 30 oder 40 Menschen. Mit ähnlichen Erfahrungen können sicherlich auch andere UFO-Forscher aufwarten. Erstaunlicher Weise entpuppen sich jene Personen oftmals genug als sogenannte "komische Kautze", die teilweise sogar herbe file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (5 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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politische Extrem-Vorstellungen haben und die über ihre "V7"-Story nur Pro-Neo-NaziDebatten anzetteln wollen. Sogar die Münchner UFOlogin Ilse von Jacobi, welche eigentlich eher esoterisch ausgerichtet war, überraschte ehemals die UFO-Szene durch ihren Versandt von PropagandaMaterial einer Neo-Nazi-Organisation. Und alles Geheimmaterial entpuppte sich schließlich als Presseartikel obskurer Organe. Nachfolgend bringen wir einen Beitrag von Ulrich Magin ein, der kurz noch einmal diese ganz spezielle Szene beleuchtet: NAZIS UND UFO-FORSCHUNG Der sicherlich bekannteste Neo-Nazi in der UFO-Szene ist Jan Udo Holey, der unter dem Pseudonym Jan van Helsing operiert. Dieser klassische Antisemit, gerade mal knapp über 30 Jahre alt, verbreitet in zahlreichen Schriften die seit dem Dritten Reich bewährte antisemitische Hetze: Die Juden (Holey nennt sie "Freimaurer", "Trilaterale Kommission" oder schlicht, wie Hitler, "Hochfinanz") kontrollieren Politik, Medien und Wirtschaft, sie unterjochen uns, planen unseren Untergang. Dabei beruft sich Holey/van Helsing auch auf die berühmteste und übelste antisemitische Fälschung, "Die Protokolle der Weisen von Zion". dass viele UFOInteressierte diesen Schund nicht nur kaufen, sondern auch verteidigen, zeigt, wie naiv und leichtgläubig unsere Szene file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (6 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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ist. Bekanntestes Machwerk van Helsings ist seine Trilogie von den "Geheimgesellschaften", die den Neo-NaziBoom in der Esoterikszene eröffnete. Über 100 000 Exemplare des Erstlings "Geheimwissenschaften" sollen seit 1993 über den Ladentisch gegangen sein, glaubt man den Angaben des Verlegers Ewert. Schließlich sah sich der Staat gezwungen einzuschreiten; am 17. September 1996 erhob das Landgericht Mannheim Klage gegen Holey und seinen Verleger Dieter Ewert wegen Volksverhetzung und setzte das Buch "Geheimgesellschaften" auf den Index. (Uta ANDRESEN & Volker WEIDERMANN: Vom Mythos der Verschwörung, taz 25.7.1998, S.2-3) Doch nach wie vor findet man das Buch in Versandkatalogen und EsoterikBuchhandlungen, obwohl es eigentlich nicht mehr verkauft werden dürfte. "Esoterische Spezialversender", so das Branchenblatt "Buchmarkt", "umwerben nach wie vor mit den beiden ersten und weiteren Büchern aus van Helsings Feder". (STol/kiz: Wotan-Wahn und Weltverschwörung, Buchmarkt, Mai 1999, S. 172-173) Obwohl sich mittlerweile herumgesprochen haben dürfte, dass Holey an Forschung nicht interessiert ist, sondern seine abstrusen Bücher hauptsächlich als Forum für Judenhetze nutzt (vgl. u.a. "Skeptiker" 1/97, S.28, 3/96, S.113), findet er weiterhin Anhänger und Verteidiger in der file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (7 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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"seriösen" Ufologie. So schreibt der KoppVerlag in seinem Katalog "Aktuell 3" (April 1999), der mehrere antisemitische Pamphlete Holeys enthält, Holey sei als "Nazi verleumdet" worden (S.15), es herrsche eben hier keine Meinungsfreiheit (S. 1). Den UFO-Bezug stellt van Helsings her, indem er den alten Nazi-Mythos von den UFOs des Dritten Reiches, den Nazi-Basen in der Antarktis und den okkulten Gesellschaften der Nazis in seine Bücher übernimmt. Er beruft sich dabei vor allem auf den Hitler-Fanatiker Miguel Serrano, der eine Nazi-Religion gegründet hat. (STol/kiz: Wotan-Wahn und Weltverschwörung, Buchmarkt, Mai 1999, S.172-173) In seinem Video "Geheimgesellschaften", das Kopp vertreibt (S.15 des Katalogs), kommt Wilhelm Landig zu Wort, nach Kopp ein "kürzlich verstorbene(s) letzte(s) Mitglied einer deutschen Geheimgesellschaft." Wer war dieser Landig? Wilhelm Landig war vor allem ein Nazi der ersten Stunde, der bis heute zu seinen nationalsozialistischen Idealen und dem rassistischen Weltbild der Nazis steht. Er wurde 1909 in Wien geboren, nahm 1920 in Berlin am Kapp-Putsch teil, trat früh der NSDAP bei (auch, als die in Österreich noch verboten war), unternahm im Juli 1934 einen gescheiterten nationalsozialistischen Putsch in Wien, war dann nach dem Anschluß in der SS und
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unter den engen Freunden Himmlers. Im Balkan für Kriegsspionage zuständig, kam er nach dem Krieg in britische Haft und hat sich nach seiner Freilassung vor allem als Herausgeber antisemitischer Zeitschriften seine Brötchen verdient. Er hat die sogenannte Thule-Trilogie geschrieben, drei Romane, die die Nazis und ihre esoterischen Fähigkeiten verherrlichen. Diese Bücher sprechen auch von Nazi-UFOs am Südpol. (HELLER, Friedrich Paul und MAEGERLE, Anton: Thule. Vom völkischen Okkultismus zur Neuen Rechten. Stuttgart: Schmetterling Verlag 1995, S.96ff) Soviel zu diesem Musteresoteriker. Zusammen mit den Entführungs"opfern" (ihre Geschichte stammt 1:1 aus den Büchern von Budd Hopkins) Feistle, die angeblich Kontakt mit Wesen vom Aldebaran hatten, (JUFOF 115, 1998, S.26) hat Holey verschiedene UFO-Kontaktler-Bücher verfaßt. Auch hier steht die Glorifizierung der Nazis im Vordergrund. dass die Nazis Kontakt mit Außerirdischen von Aldebaran hatten, stammt übrigens aus dem Nazi-Propaganda-Video "UFOGeheimnisse des Dritten Reichs", das lange vor den "Entführungserinnerungen" der Feistles auf dem Markt war. (HELLER, Friedrich Paul und MAEGERLE, Anton: Thule, S.147) Die Thesen des Nazi-Okkultisten Miguel Serrano, gut gemischt mit van Helsings antisemitischen Propagandalügen und dem
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Scheingeheimnis der "UFOs des Dritten Reichs" bieten mehrere Videos, die als allgemeine Dokumentationen getarnt sind, obwohl sie ausschließlich zur Verbreitung nationalsozialistischer Lügen produziert wurden. Am bekanntesten und erfolgreichsten unter diesen Produkten ist das Video "UFO-Geheimnisse des Dritten Reichs", das man in Kopps Katalog auf Seite 15 findet. Das Video behauptet nicht nur einen Kontakt zwischen Nazis und Aldebaranern, es macht auch glauben, die Nazis selbst hätten Flugscheiben gebaut, die sogenannten HAUNEBU-Scheiben. (HELLER, Friedrich Paul und MAEGERLE, Anton: Thule, S.146ff) Allerdings ist es kaum wahrscheinlich, dass irgendjemand vor 1945 ein Flugobjekt Haunebu nannte, denn dieser Name entstammte den nationalsozialistischen Schriften des Atlantisspinners Jürgen Spanuth, es ist angeblich der ägyptische Name Helgolands, der atlantischen Heimat der Arier und Urgermanen. (vgl dazu: Jürgen Spanuth: "Die Atlanter. Das Volk aus dem Bernsteinland". Tübingen: Grabert 1976) Erschienen sind Spanuths Geschichtsfälschungen im Tübinger GrabertVerlag. Erstmals taucht also der Begriff Haunebu in den 50er Jahren auf. Die "UFO-Geheimnisse", deren Cover das Hakenkreuz in seiner runden Form ziert, wie es von Neo-Nazis verwendet wird, wurde "zusammengestellt von Mitgliedern der antisemitischen Wiener
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'Tempelhofgesellschaft'. Einer der Autoren ... ist der Wiener Ralf Ettl. Er war auch an der Entstehung des letzten Bandes der Thule-Trilogie von Landig beteiligt. Die Glaubensauffassung der 'Tempelhofgesellschaft' orientiert sich eng an dem Gedankengut des 1954 in Wien verstorbenen Lanz von Liebenfels. Das durchstrukturierte System der Rassenideologie ... Liebenfels fand sich später in der NS-Ideologie wieder. Doch die 'Tempelhofgesellschaft' beschäftigt sich nicht nur mit esoterischen UfoThesen, sondern mischt auch in der praktischen Politik rechtsextremer Kreise kräftig mit. Großkomptur (Ordensritter) der Gesellschaft ist Hans Günther Fröhlich, ehemals stellvertretender Bundesvorsitzender und Bundesorganisationsleiter der 1986 gegründeten Neonazi-Partei 'Die Deutschen'. Sie fusionierte im Juni 1991 mit der Kölner 'Republikaner'-Abspaltung 'Die Bürger', die keine Gelegenheit für ihre rassistische Hetzpropaganda ausläßt." (MAEGELE, Anton: Hitler im Ufo über der Antarktis. taz, 6. Juli 1993, S.18) In Zusammenhang mit den HAUNEBU-Scheiben ist der Name wieder gefallen: Grabert. Im Kopp-Katalog (S.11) findet sich das Grabert-Buch "Die geheime Geschichte der amerikanischen Kriege", das ebenfalls rassistische Grundhaltung hat (Die USA, und die die USA kontrollierenden Juden, überziehen die Welt mit Krieg). Weil file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (11 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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immer wieder Prä-AstronautikZeitschriften wie etwa das "GEAS-Forum" Grabert-Bücher besprechen (wohl aus falschverstandener Solidarität mit den Grabert-Autoren Fiebag) hier kurz ein Überblick über die Geschichte dieses führenden faschistischen und rassistischen Verlags in Deutschland (Ich kennekein Handbuch zum Rechtsextremismus, das Grabert ausläßt, jeder kann gerne weitere Informationen aus der einschlägigen Literatur beschaffen). Der Tübinger Verlag Grabert und sein Ausleger Hohenrain veröffentlicht die Bücher von Jürgen Spanuth zu Atlantis, von Jacques de Mahieu zu Wikingern in Südamerika, von Johannes und Peter Fiebag zur PräAstronautik. Und darüber noch zahlreiche Werke über die Vor- und Frühgeschichte Europas, über Großsteinplastiken der Urzeit, den "Urglauben Alteuropas" und die germanische Götterwelt. Ein scheinbar interessantes Angebot also für alle, die sich für Atlantis, Prä-Astronautik und alternative Interpretation derVorzeit interessieren. Der Verlag wurde im Januar 1953 von Herbert Grabert gegründet (WAGNER, Bernd, Hrsg.: Handbuch Rechtsextremismus. Reinbek: Rowohlt 1994, S. 167) und gilt heute als der "größte organisationsunabhängige rechtsextreme Verlag in der Bundesrepublik" (WAGNER, S.167; MAEGERLE, Anton: Der GrabertVerlag: Leugner aus Tübingen. taz 11.2.1995, S.32). Herbert Grabert war von 1941 bis 1945 in Alfred Rosenbergs file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (12 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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"Reichsministerium für die besetzen Ostgebiete" und als Dozent der Universitäten Würzburg und Tübingen tätig (MAEGERLE, Leugner). Mit einer solchen Vorgeschichte war es schwer mit der Entnazifizierung, und Grabert wurde nach dem Krieg nicht mehr in den Staatsdienst übernommen (MAEGERLE, Leugner). In seinem Verlag erschien die "Deutsche Hochschullehrer-Zeitung" (BENZ, Wolfgang, Hrsg.: Rechtsextremismus in der Bundesrepublik. Frankfurt: Fischer 1993, S.69), in der Ex-Nazi-Dozenten, die ebenfalls Berufsverbot erhalten haben, publizieren konnten (MAEGERLE 1995). In dieser pseudowissenschaftlichen Zeitschrift erschienen neben Artikeln, die die Kriegsschuld und den Judenmord leugneten, auch Arbeiten von Jürgen Spanuth (Nr. 2/1968, 1/1970). Auf alten Nazi-Forschungen zu Helgoland und den rassistischen Arbeiten des "Ahnenerbes" der SS basierend, behauptete Spanuth, Atlantis habe bei Helgoland gelegen und sei die Urheimat der Germanen und überhaupt der europäischen Kultur. Nach Spanuth ist die indoeuropäische Kultur deutsch und germanisch. Germanen gründeten u.a. die griechische Kultur, erfanden die Schrift und siedelten als Philister im hl. Land, wo sie die kulturell niederstehenderen Juden bekämpften. So hat der Konflikt zwischen Deutschen und Juden bereits 1200 v. Chr. begonnen! Eigentlich zeigen schon Spanuths Buchtitel, aus welcher Richtung file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (13 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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der Wind weht: Von "Atlantis & Heimat, Reich und Schicksal der Germanen" ist da die Rede, vom "Norden als Ursprung der griechischen Kultur", von den "Philistern, einem Nordmeervolk, Meister und Widersacher der Israeliten" und von den "Phöniziern, einem Nordmeervolk". Kein Wunder, dass Spanuth (Die Rückkehr der Herakliden. Tübingen: Grabert 1989, S.188) die "reeducation" anklagt, die Entnazifizierung der Wissenschaft nach 1945, denn diese hat die Germanentümelei der "völkischen Wissenschaft" abgelehnt und viele vormals als germanisch bezeichneten Funde und Kulturen wieder in den richtigen Kontext gebracht. Die Kernthesen der Publikationen, die bei Grabert erschienen, werden "revisionistisch" genannt. Dahinter steckt die Vorstellung, eine Verschwörung versuche immer, den Deutschen die Schuld an allem anzuhängen. Hinter dieser Verschwörung stecken die Juden und der Vatikan. Immer versucht man, den deutschen/germanischen Beitrag zur Weltkultur zu leugnen. Grabert veröffentlicht daher Werke über die Germanen als Begründer der Kultur und über die katholisch-jüdische Verschwörung mit dem Ziel, "Antigermanismus" in der Welt durchzusetzen. So wie die Archäologen die Vorgeschichte verfälschen und den germanischen Anteil leugnen, so zwingen die Juden den Deutschen die Schuld am 2. Weltkrieg auf (den sie
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selbst angezettelt haben). Perfiderweise haben die Juden auch den Holocaust erfunden, um den Deutscher für immer Schuldgefühle einzuimpfen. Kurz und gut Deutsche sind gut, Juden sind bösartig, intrigant und gieren nach Weltherrschaft. Folgerichtig wurde bereits 1960 eines von Graberts Büchern als "staatsgefährdend" eingestuft und eingezogen (BENZ, S.96). Im gleichen Jahr wurde Grabert wegen "Volksverhetzung" zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt (WAGNER, S.167). Aber Grabert ließ sich davon nicht beirren. 1961 erschien bei ihm "Der erzwungene Krieg" von David L. Hoggan (BENZ, S.70), in dem behauptet wird, dass Deutschland von den Westmächten, die im Dienste des internationalen Judentums standen, in den zweiten Weltkrieg gezwungen wurde. 1972 wurde die "Deutsche HochschullehrerZeitung" in "Deutschland in Geschichte und Gegenwart" umbenannt (BENZ, S.85). In der "DGG" veröffentlicht unter anderem der Germanenspinner Frithjof Hallmann, der vor kurzem ein neutral scheinendes Buch über Labyrinthe in dem rechtsextremen österreichischen DamböckVerlag herausgebracht hat (Hallmann, Frithjof: Das Rätsel der Labyrinthe. Ardagger: Verlag Michael Damböck 1994). Und natürlich ist wieder der Geschichtsrevisionist und Atlantisforscher Spanuth vertreten (Nr. 2/1973, 3/1977). Und dass die Juden hinter der Versklavung der Deutschen file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (15 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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stehen, auch das macht uns "DGG" immer wieder klar. Richtig Flagge bekannte Grabert 1979, als er das bösartige Buch "Der AuschwitzMythos" von Wilhelm Stäglich herausgab. Das Machwerk leugnet den Holocaust (BENZ, S.95, 156) und wurde logischerweise im Juli 1980 vom Landgericht Stuttgart beschlagnahmt (BENZ, S. 96, 297; taz 28. März 1995, S.2). Der Bundesgerichtshof bestätigte den gerichtlichen Einzug des Buches im Februar 1983 und ließ das unsägliche Werk einstampfen (BENZ, S.305). 1980 gründete Wigbert Grabert zusammen mit dem französischen Faschisten Pierre Krebs das "Thule Seminar". (Buchmarkt, Mai 1999, S.173) Grabert ist Überzeugungstäter. 1981 erschien im Grabert-Verlag das Buch "Feuerzeichen" von Ingrid Weckert. Die Autorin behauptet darin, die Reichspogromnacht sei eine "antideutsche Aktion" gewesen, die von im Ausland lebenden Juden gesteuert wurde. Nur dem beherzten Eingreifen der SS, die Juden in Schutzhaft nahm, sei zu verdanken, dass nicht mehr passierte (BENZ, S.95). Ingrid Weckert war Vorsitzende der "Antizionistischen Aktion" des Neo-Nazi Michael Kühnen. Das Buch wurde "wegen rechtsextremer Inhalte" im Herbst 1994 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften indiziert (MAEGERLE, Leugner, taz 16. Februar 1995, S. 5) 1978 übernahm Herbert Graberts Sohn Wigbert Grabert den Verlag,
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nachdem sein Vater gestorben war (BENZ, S. 85). Wigbert Grabert verabschiedete sich teilweise von der Nazi-Nostalgie des Vaters und veröffentlichte zuerst hauptsächlich Werke der "neuen Rechten", z.B. des französischen Rassisten Benoit (BENZ, S.96). Das heißt, die Richtung blieb, nur haben die Autoren ab jetzt etwas Kreide gefressen, damit man die Botschaft nicht auf Anhieb versteht. Weil der Grabert-Verlag aufgrund des "Auschwitz-Mythos" von den Buchhändlern boykottiert wurde, gründete Wigbert Grabert 1985 den Hohenrain-Verlag (BENZ, S.97), der sich zuerst hauptsächlich der "neuen Rechten" und rassistischer Literatur widmete. Lektor von Grabert und Hohenrain ist Rolf Kosiek, ein ehemaliger NPD-Abgeordneter und Funktionär der rassistischen "Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung" (BENZ, S.157). Deren Leiter Jürgen Rieger wurde im Januar 1983 wegen "antisemitischer Äußerungen" zu einer Geldstrafe verurteilt (BENZ, S.305). Denn Rieger publiziert seit 1969 seine Schriften über das "Rasseproblem". Als Vorstandsmitglied der "Arbeitsgemeinschaft für Werbung, Marktund Meinungsforschung" verleiht er alljährlich den "AWMM-Buchpreis" (HAACK, Friedrich Wilhelm: Wotans Wiederkehr. München: Claudius 1981, S.104 & 106). Hans-Werner Sachmann akzeptierte 1985
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diesen Preis für sein Buch "Die Epoche der Engel" ("Ancient Skies", Juli/August 1985, S.x). Rieger gerät immer wieder in die Schlagzeilen, zuletzt, als er in Schweden ein Schloß kaufen wollte, um dort ein Nazi-Zentrum zu gründen (taz 6.10.95, S. 9; FOCUS 16.10.95, S.112ff). Rolf Kosiek selbst fungiert noch als Leiter des rechtsextremen "Instituts für Deutsche Nachkriegsgeschichte" und der ebenfalls rechtsextremen "Gesellschaft für Freie Publizistik", die vor allem gegen "Denkverbote" protestiert, wenn wieder einmal eine antisemitische Propagandaschrift indiziert wurde (WAGNER, S.167-168; Peter BIERL: Am Metkessel, taz 15. Juni 1996, S.18). Zusammen mit dem Leiter der französischen "Neuen Rechten", Benoist, und Funktionären der Republikaner war Kosiek Autor in einem von einem Funktionär der nationalsozialistischen Wiking-Jugend herausgegebenen Buch (taz 14. Juni 1991, S.5). Das NPD-Mitglied Dr. Rolf Kosiek war zudem Hauptredner bei Treffen von Neonazis in Berlin. (taz 4 Oktober 1988, S.15) 1981 erschien bei Grabert das erste Buch des rechtsextemen Thule-Seminars, das vor allem die Werke der französischen Rassisten Benoit und Krebs in Deutschland bekannt machen sollte (BENZ, S. 300). Mitherausgeber dessen Zeitschrift "Elemente" ist der französische Autor Jacques de Mahieu (JÄGER, Siegfried,
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Hrsg.: Rechtsdruck. Berlin Bonn: J. H. W. Dietz Nachf. 1988, S.116), ein ehemaliger SS-Mann und Rassentheoretiker (Ingo MALCHER: Das Nazivermögen am Rio de la Plata. taz, 6. April 1998, S.11). Jacques de Mahieu ist in grenzwissenschaftlichen Kreisen wohlbekannt. In den 80er Jahren erschienen bei Grabert zahlreiche seiner Bücher, die behaupten, dass Germanen und Wikinger die Hochkulturen Südamerikas begründet hätten. (Zu de Mahieu: Friedrich Paul HELLER & Anton MAEGERLE: Thule, Schmetterling Verlag, Stuttgart 1995, S. 104-109, 126) Ins Deutsche übersetzt hat de Mahieu sein Gesinnungsgenosse Wilfried von Oven, früher Pressereferent von Goebbels. Die Wanderung der Wikinger nach Argentinien ist natürlich ein Mythos, der die Abwanderung gesuchter Nazis nach dem Kriege parallelisiert. Mahieus Bücher werden häufig in pseudowissenschaftlichen Arbeiten über frühe Kontakte zwischen der Alten und der Neuen Welt zitiert, u.a. in einem Terra X-Band (HERMANN, Ingo: Terra X - Und dann kam Kolumbus. München: Bertelsmann 1992, S.176f) und von Johannes und Peter Fiebag (Die Entdeckung des Grals. München: Goldmann 1989, S.288). Soweit, so schlimm. dass Germanenspinner wie Spanuth und Mahieu gut mit Grabert und Kosiek können, ist verständlich. Doch in den achtziger Jahren gehörten auch die Brüder Fiebag zu den Autoren dieses Verlages. 1985 veröffentlichten Peter und Johannes file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (19 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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Fiebag bei Grabert die Anthologie "Aus den Tiefen des Alls". Auf S.507 des Buches danken sie "Herr(n) Dr. Kosiek für seine Arbeit als Lektor". (FIEBAG, Peter und Johannes: Aus den Tiefen des Alls. Tübingen: Hohenrain 1985) 1986 veröffentlichte Johannes Fiebag in der Edition Gie, einem GrabertSubunternehmen, "Die Geheime Botschaft von Fatima". Auf S.217 schreibt er: "Ein ganz besonderes Dankeschön gilt Wigbert Grabert, ohne dessen umfassenden Bemühungen der vorliegende Band nicht oder zumindest noch nicht zur Veröffentlichung gekommen wäre." (FIEBAG, Johannes: Die Geheime Botschaft von Fatima. Tübingen: Edition Gie 1986) Andere Menschen haben Wigbert Grabert nicht so lieb behandelt. 1988 verurteilte ihn das Amtsgericht Tübingen wegen "Volksverhetzung" zu einer Geldstrafe in der Höhe von 10 000 DM (WAGNER, S.167). Mittlerweile hätte Fiebag eigentlich die Konsequenzen aus seiner Kungelei mit dem führenden Rechtsextremen und Volksverhetzer Grabert ziehen können, denn er wurde von verschiedener Seite mehrmals auf seinen Bundesgenossen aufmerksam gemacht. Doch Fiebag tätigte noch 1995 Geschäfte mit Wigbert Grabert. Grabert hat seine Ansichten keineswegs geändert. 1995 vertrieb er ein Buch von Steffen Werner, das im noch gleichen Jahr verboten wurde. Werner behauptet, Juden seien nur nach Rußland deportiert worden, dort würden sie noch 1995 von den Russen file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (20 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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als Sklaven gefangengehalten. (Basil WEGENER: Revisionismus als Klassenaufsatz. taz 10. Februar 1997, S. 5) Ebenfalls 1995 erscheint bei Grabert ein "Volkslexikon des Dritten Reichs". Unter dem Stichwort "Judenvernichtung" werden die Gaskammern geleugnet (KUGLER, A. und KOTTE, Hans-H.: Revisionistischer Sagenschatz. taz 11.2.95, S.32). Am 27. März 1995 durchsuchen Beamte des Stuttgarter Landeskriminalamtes den Grabert-Verlag. Grund: Das von Grabert ebenfalls 1995 veröffentlichte 400-SeitenBuch "Grundlagen zur Zeitgeschichte", das nach Ansicht der Staatsanwaltschaft den Strafbestand der Auschwitz-Leugnung, der Volksverhetzung und der Beleidigung erfüllt. In dem Buch werde mit pseudowissenschaftlichen Methoden versucht, den Massenmord an den Juden zu leugnen. 2000 Exemplare des Buches sowie Geschäftsunterlagen werden beschlagnahmt (taz, 28.3.95, S.2; Ludwigsburger Kreiszeitung, 29.3.95, S.14; Stuttgarter Nachrichten, 29.3.95, S.6; Bietigheimer Zeitung, 28.3.95, S.20; Buchmarkt, Mai 1999, S.173) Ebenfalls 1995 wird ein Verfahren wegen Volksverhetzung eingeleitet, weil Grabert die Broschüre "Deutschland ohne Deutsche" von Helmut Schröcke vertreibt. Die Broschüre wird als rassistisch eingestuft, beworben wird sie von rassistischen "Schutzbund für das deutsche Volk". (Peter BIERL: Am
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Metkessel, taz 15. Juni 1996, S.18) Doch Grabert muß nicht trauern. Die Prozeßkosten und den Verlust aufgrund von Indizierung und Einstampfung kann er verschmerzen. Die wird der Verkauf der Lizenzrechte für Johannes und Peter Fiebags Buch "Aus den Tiefen des Alls" an Ullstein schon hereingebracht haben. Im April 1995 erscheint das Grabert-Buch als Paperback bei Ullstein. Nach wie vor im Buch enthalten: Das Dankeschön an Rolf Kosiek. Den Deal mit Ullstein hatte erleichtert, dass Ullstein mittlerweile zum Teil dem rechten Verleger Fleissner gehörte, der sich stets bemüht, seine extremeren Gesinnungsgenossen zu publizieren. Proteste der UllsteinBelegschaft führten dann dazu, dass Fleissner seinen Anteil wieder zurückgab. Nach wie vor wird der Grabert-Verlag von Verfassungsschutz als "rechtsextrem" eingestuft (Stuttgarter Zeitung, 18.11.94, S.19). Im Juni 1996 verurteilte das Tübinger Amtsgericht Wigbert Grabert, Verlagsleiter von Grabert und Hohenrain, zu 30 000 DM Geldstrafe wegen Volksverhetzung und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener. (taz, 13.November 1996, S.58) Im August 1996 weist ein Regierungssprecher darauf hin, dass ein Text von Helmut Kohl widerrechtlich in einem europafeindlichen Sammelband der "Edition Gie" (dort erschien auch das Fatima-Buch der Fiebags) enthalten ist und zudem sinnverdrehend gekürzt. (taz, 16. August 1996, S.12) Aber wie schrieb file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (22 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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Johannes Fiebag bereits 1990 im "Journal für UFO-Forschung" (Nr. 67, S.29/30), als er auf seine Bücher bei Grabert angesprochen wurde? "Solange ein Verlag kein staatsfeindliches oder moralisch nicht vertretbares Schrifttum publiziert, sehe ich keinen Grund, warum man dort nicht auch politisch völlig neutrale Bücher wie die unsrigen veröffentlichen sollte." (Weitere Literatur zu Grabert/Hohenrain/Gie: LIPSTADT, Deborah E.: Betrifft: Leugnen des Holocaust. Zürich: Rio Verlag 1994; MAIER, Isolde & TRÄNKLE, Robert: Stuttgart rechtsaußen. Lift, Januar 1995; Verfassungsschutzbericht BadenWürttemberg 1995, S.79, 81) Da Nazis die Katholiken und das Christentum als "deutschfremde", weil jüdische Elemente, die in der germanischen Kultur nichts zu suchen haben, verstehen, sind Bücher, die Marienerscheinungen umdeuten oder die jüdische Religion als Mißverständnis aufgrund von Raumschifflandungen interpretieren, natürlich im ureigenen Interesse. Es sind also nur wenige Neonazis und Altnazis, die den UFO-Markt mit faschistischem Material versorgen. Untereinander gut vernetzt zitieren sie sich gegenseitig und benutzten die faschistischen Aussagen der anderen als "neutrale" Bestätigung. Grabert, Hohenrain, Ewert, van Helsing, Serrano, file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (23 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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Landig, de Mahieu, Spanuth es sind nur wenige Autoren und Verlage, und daher kann man ihren Namen auch leicht behalten. Vertrieben werden die Hetzschriften, so die Fachzeitschrift "Buchmarkt" im Mai 1999, unter anderem von folgenden Verlagen. Zu den "Multiplikatoren" rechtsextremistischen Schriftguts zählt der "Buchmarkt" "den 'Verlag für Außergewöhnliche Publikationen' (VAP) in Wiesbaden, die Andromeda-Buchhandlung (und Versand) in Nürnberg, den CCT-Verlag, den Michaels Verlag in Peiting, den Tübinger Grabert Verlag". (STol/kiz: Wotan-Wahn und Weltverschwörung, Buchmarkt, Mai 1999, S.172-173) Bleibt noch zu ergänzen, dass im esoterischen Gebiet noch die Verlage Arun und Michael Damböck dazugehören. KRITISCHE UND EMPFEHLENSWERTE LITERATUR ZUM THEMA "NEO-NAZIS, UFOS UND ESOTERIK": BELLMUND, Klaus und SINIVEER, Kaarel: Kulte, Führer, Lichtgestalten & Esoterik als Mittel rechtsradikaler Propaganda (Knaur 1997) GOODRICK-CLARKE, Nicholas: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus (Leopold Stocker Verlag, 1998) GUGENBERGER, Eduard und SCHWEIDLENKA, Roman: Die Fäden der Nornen. (Döcker, Wien 1993) HAACK, Friedrich Wilhelm: Wotans Wiederkehr. München: Claudius 1981 HELLER, Friedrich Paul und MAEGERLE, Anton: Thule. Vom völkischen Okkultismus file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (24 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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zur Neuen Rechten (Schmetterling Verlag 1998) [enthält umfangreiches Material zu Grabert, de Mahieu und Landig] HUNDSEDER, Franziska: Wotans Jünger. Neuheidnische Gruppen zwischen Esoterik und Rechtsradikalismus (Heyne 1998) PETRI, Frank, GUGENBERGER, Eduard und SCHWEIDLENKA, Roman: Weltverschwörungstheorien. Die neue Gefahr von rechts (Deuticke 1998) SCHNURBEIN, Stefanie von: Göttertrost in Wendezeiten - Neugermanisches Heidentum zwischen New Age und Rechtsradikalismus (Claudius 1993) Soweit also Magin. Esoteriker und Altwie Neo-Nazis griffen sich die Legende um die "Vergeltungs-Waffe 7" (V-7) auf und brauen seit Jahrzehnten im In- und Ausland ihr eigenes Süppchen. Hierzulande fiel eine Gesellschaft namens HUGIN in Wetter an der Ruhr auf, eine "Tempelhofgesellschaft" in Wien vertrieb gar ein Verherrlichungsvideo im Untergrund und kommerziell erschien sogar bei der Firma POLYGRAM ein Video, welches unter dem Titel "UFO: Geheimnisse des Dritten Reichs" beworben wurde. Mittels Werke über "Geheimgesellschaften" kommen die Nazi-Untertassen hintenrum wieder hoch und die Welt-Verschwörungaparanoia durch das Weltbankertum und wie immer den Juden wird damit genährt. Der esoterischreligiöse Rand der rechten Szene bekommt damit neue Spinnereien ins vielleicht ansonsten leere Gehirn geblasen, um über
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den "Braunen Bär" neues Heil zu versprechen. Hier geht es um die Verherrlichung von geheimen Wunderwaffen des 3.Reichs, um nachzuweisen, welche intelligente Menschen die Nazis doch waren und was sie für die Nachwelt insgeheim noch vorbereitet haben... Norbert Ratthofer aus Wien ist so ein "Hitler-UFOloge" der mit einem relativ auffälligen Hang hin zur Öffentlichkeit sein Ideengut aus dieser Szene verkündet. Hitler im UFO über der Antarktis hieß der Hintergrundbericht von Anton Maegerle in der TAZ vom 6.Juli 1993, da der "esoterische Hitlerismus" immer mehr in rechtsextremen Kreisen Zuspruch findet und auch die Anhänger der "Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front" von Michael Kühnen solchen Ideen nachhängen. Am Rande erfahren wir hier etwas über die deutschen UFOs, die von der Antarktis aus die Schmach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg tilgen und eine neue deutsche Weltherrschaft erkämpfen wollen. Dies ist ganz nach dem Geschmack des UFO-Videofilms der "Tempelhofgesellschaft" um Ralf Ettl aus Wien, der auch an einem Buch über die Thule-Triologie von Hitler-Fanatiker Wilhelm Landig (Inhaben des Wiener Volkstums-Verlags) beteiligt war. Die Auffassungen der "Tempelhofgesellschaft" orientieren sich eng an dem Gedankengut des 1954 in Wien verstorbenen Lanz von Liebenfels, dessen durchstrukturiertes file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (26 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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System der Rassenideologie sich ehemals in der NS-Ideologie wiederfand. Die "Tempelhofgesellschaft" beschäftigt sich nicht nur mit esoterischen UFO-Theorien, sondern mischt auch in der praktischen Politik rechtsextremer Kreise kräftig mit. Großkomptur der Gesellschaft ist Hans Günther Fröhlich, ehemals stellvertretender Bundesvorsitzender und Bundesorganisationsleiter der 1986 gegründten Neonazi-Partei "Die Deutschen". Sie fusionierte im Juni 1991 mit der Kölner "Republikaner"-Abspaltung "Die Bürger", die keine Gelegenheit für ihre rassistische Hetzpropaganda ausläßt. Der Vertrieb des Videos für 175 Mark wird von dem Österreicher Michael Damböck, Herausgeber von "Pen Tuisko - Briefe für deutsche Helden" und Redaktionsmitglied der Nation (einer bundesdeutschen rechtsextremen Postille, die der NPD nahesteht), durchgeführt. Auch der weltweit führende Protagonist der Auschwitz-Lüge, der Deutsch-Kanadier Ernst Zündel, propagiert über seinen Samisdat-Verlag in Toronto diesee spezielle UFO-Theorie. Unter dem Pseudonym Christoph Friedrich verfaßte er das Buch "UFOs: Nazi-Geheimwaffen?". Das Fernziel dieser Idee ist klipp und klar darin zu suchen, die Suggestion zu verbreiten, dass das Nazi-Reich doch noch nicht ganz so untergegangen ist und Hitler-Jünger als dritte Macht in Fliegenden Untertassen aus geheimer SSfile:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (27 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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Schmiede über uns kreisen. Entsprechende " technische Konstruktionszeichnungen" geistern seit langer Zeit umher, die sich auf die Flugscheiben-Hysterie stützen und deren Mythos weiterspinnen. Nach der neuesten Auslegung seien diese Flugscheiben-Konstruktionen telepathisch von Aliens damals den Entwicklern zugetragen worden, weil die Menschheit keineswegs in diesem Stadium diese Raumflugkörper ersinnen könnten und so kosmische Nachhilfe erfuhren. Das ist aber alles eine Spinnerei. Was es aber mit dem wahren Kern und Hintergrund der Flugscheiben auf sich hat, werden Sie in diesem Essay erfahren. Broschüren wie "UFO: Letzte Geheimwaffe des Dritten Reichs" oder "Deutsche Flugscheiben und UBoote überwachen die Weltmeere" kursieren hierzulande, in Amerika ist ein Herr Zündel der ideologische Zündler in diesem Bereich. Die Fliegenden Untertassen bekamen hier die Namen "Haunebu", "Andromeda", "Omega-Diskus" und "VRILScheibe". Ihre Technik: Der "ElektroGravitations-Antrieb". Wie viele UFOlogen irgendwelche Zukunftshoffnungen und Erlösungserwartungen mit sich schleppen, gilt dies auch für die "Hitler-UFOlogen", die da hoffen, die wahren Arier werden wiederkehren. Übrigens seien es genau jene Typen, die Adamski als Venusianer ausgab und die deutschen Flugscheiben seien zu jenen "Scout-Ships" weiterentwickelt worden, mit denen man Adamski narrte und als außerirdische file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (28 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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Fahrzeuge ausgab! So entsponn sich ein weiter Untergrund-Mythos, wonach vielleicht Adamski ganz andere Ziele hatte, als die "Friede, Freude, Eierkuchen"-UFOlogen der Esoterik-Szene es ahnen. Da heutzutage Adamski richtiggehend 'out' ist, hat sich in der amerikanischen Welt der UFO-Paranoia inzwischen eine neue Ebene dieses speziellen braunen Mythos entsponnen: Die Grauen von Zeta Rediculi haben ein Bündnis mit Hitler geschlossen und bereiten sich nun auf die Machtübernahme auf Erden vor, wozu ein heimtückisches Mittel jene Implantete seien, die den Entführten eingesetzt werden, um die Geistes-Kontrolle über sie zu übernehmen wenn die Zeit dazu reif ist. Hier ergibt sich ein gefährlicher Mix von unterschiedlichen Spinnereien des UFOMythos zu einer neuen brauen Wirklichkeit von "Hitler´s letzter Armee" am Südpol (Neu-Schwabenland) mit geheimen UFOBunkeranlagen. Geheime Stützpunkte auf dem Mond und dem Mars sind da eine Selbstverständlichkeit, weil natürlich insgeheim japanische und deutsche Expeditionen Mitte der 40er Jahre in Flugscheiben dorthin Expeditionen unternahmen und Stützpunkte dort errichteten. Inzwischen hätten die Amerikaner in den 80er Jahren diese Gefahr einer zu erwartenden außerirdischen Flugscheiben-Invasion erkannt und das Star Wars-Programm (SDI) in Gang gebracht... file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (29 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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Verquickt ist das ganze heutzutage mit der "dunklen Esoterik des 3.Reichs, verborgen unter einem dichten Schleier von Rätselhaftigkeit und Geheimhaltung". Ihre führenden Männer kamen aus den Kreisen der Thule-Gesellschaft (einer Vereinigung von Altorientalisten mit geheimen Wissen über die außerirdische Technik der alten Sumerer), deren heimliches Erkennungszeichen die "Schwarze Sonne" (SS) war. 1919 wurde dieser Geheimbund von Rudolph von Sebottendorf (Okkultist), Karl Haushofer (Okkultist, Offizier und Japanologe) sowie Dietrich Eckhard gegründet. Aus dieser Gruppe spaltete sich sehr schnell die "Vril"-Gesellschaft ab, die sich gezielt mit der Nutzung alternativer Energien und neuer Antriebstechnologien beschäftigte - auf der Basis von medialen Durchgaben wie die der Russin Maria Ortisch und dem Medium Sigrun. Bereits damals sollen medial empfangene Schriften in altsyrischer Sprache kursiert sein, die neben einer genauen Beschreibung vom Planetensystem Aldebaraan und deren Bewohner auch genaue Konstruktionspläne von einem sogenannten "Jenseitsflugzeug" beinhalten sollten. Die Vril-Gesellschaft will sich damit insbesondere auseinandergsetzt haben, um ein "VrilLevitationstriebwerk" zu bauen, welches aufgrund von Antigravitation wirkt. Der Sage nach sei tatsächlich ein solches Jenseitsflugzeug gebaut und 1924 in
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Augsburg eingelagert worden. Mitte 1934 sei dann das "RFZ 1" als erstes antischwerkraftbetriebene Experimentalrundflugzeug gebaut worden, woraus sich später nochmals der VRILFlugscheiben-Mythos bediente. Eine andere esoterische Gruppierung war die der "Schwarzen Sonne" mit ihrer Sonderabteilung "SS14", die aus der VrilTechnik dann angeblich ein ThuleTriebwerk entwickelte, welches für die Flugscheibe "Hounebou 1" als Motor diente. Aus diesem Umfeld entwickelte sich das "Eiserne Kreuz" und das Hakenkreuz, versponnen damit sind die SSRunenzeichen. Zu den Esoterikern des Dritten Reichs gehörte übrigens auch Viktor Schauberger, der später noch am Rande eine Rolle spielen wird, weil er entsprechend der inzwischen bekannten Vorgaben an einem "Experimentalflugkreisel" mit Levitationsantrieb bastelte. Insgeheim sei damals eine "andere, geheime Technik" nach esoterischen sowie okkulten Prinzipien vorangetrieben worden zu sein: Als geheime Kommandosache von zwei Sonderabteilungen der Nazis voranbetrieben seien also die Flugscheiben erdacht, zu Papier und dann konstruiert worden. Tachyonen-Antrieb hieß das Wunderprinzip des deutschen Flugkreisels, den angeblich AEG und Siemens als 'Kohler-Konvertreter' bauten um die mit Antischwerkraft betriebenen Rundflugzeuge hochzukriegen. V-7 war der file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (31 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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Kodebegriff für diese Objekte. Soweit jedenfalls die suggestiven ParallelweltPhantasien der Hitler-UFOlogen auf Video. (Quellen: ZAK, ARD, 28.Mai 1995; Polygram-Video "UFO: Geheimnisse des dritten Reichs" [angeboten als "eine spannende Dokumentation mit unglaublichen Geschichten, Zeitzeugen, Dokumenten, Originalaufnahmen aus dem Dritten reich! Wissenschaftler und ein CIA-Mann packen aus!" - 'unglaublich' ist es tatsächlich, nämlich völlig unglaubhaft] und das Privatvideo der 'Tempelhof-Gesellschaft in Wien', "UFO: Das Dritte Reich schlägt zurück") Nicht erst seitdem ein Rudolf Lusar 1956 in München das Buch "Die deutschen Waffen und Geheimwaffen des 2.Weltkriegs und ihre Weiterentwicklung" auf den Markt warf und in einem kleinen Abschnitt sich den Fliegenden Untertassen annahm, war die Behauptung zur fixen Idee mancher Bürger geworden, dass das Geheimnis der Fliegenden Untertassen in irdischer Geheimtechnologie begründet lag, aber Lusar hatte mehrere Auflagen erzielt und für viele Leute galt er als seriöse Quelle, wodurch die Legende von der "deutschen Flugscheibe" oder dem "Kreisflügler" zum heimlichen Renner der aeronautischen Fabeln geworden ist, wenn man den Aliens einen Gegenpol mittels der "UFOs-sind-Geheimwaffen"-»Erklärung« entgegenbringen will. Doch die ganze Affäre und die Lusar-Story ist weitaus file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (32 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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banaler als mancher denken mag und manche Falschmeldung gab der Sache mehr Pfiff, als sie verdient. In der schummrigen UFOSzene geistert auch das Ideenkonzept von Joseph Andreas Epp umher, der im Februar 1945 als Luftwaffensoldat in der Nähe von Prag einen kreisrunden Apparat in der Luft gesehen haben will und seine Kamera zückte, um zwei Bilder davon zu machen, weil er sicher war, dass dies "sein neuer Hubschrauber" sei. Außer vielfach interpretierbare dunkle Flecken sieht man jedoch nichts auf den Bildern. Epp jedoch war plötzlich besessen geworden und lebte alsbald in Rosenheim unter den ärmlichen Verhältnissen eines SozialhilfeEmpfängers nur noch für seine Idee, eifrig Flugscheibenmodelle vom Typ "OmegaDiskus" und eine Historie der NaziFlugscheiben zusammen zu basteln. 1994 brachte er die Broschüre "Die Realität der Flugscheiben - Ein Leben für eine Idee" heraus, die aus Dichtung und geschönter Wahrheit besteht. Doch Epp´s Idee war die eines "scheibenförmigen Helikopters" namens "Flugkreisel". Epp hatte Feuer gefangen als er in der Berliner Sporthalle 1936 Hanna Reitsch sah, wie sie den ersten Hubschrauber Focke-Achgelis FW61 vorführte. Er hielt Hubschrauber mit externen Rotoren für unsicher, da diese mit Vögeln und Bäumen kollidieren könnten, und so baute er an einem Modell mit einem "internen Rotor mit bis zu 16 Propellerflügeln". Er reichte seine Konstruktionszeichnungen file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (33 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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ein und ließ ein Jahr später ein angeblich flugfähiges 60-cm-Modell an General Ernst Udet im Reichsministerium der Luftwaffe gehen - Epp wurde enttäuscht und erhielt nie eine Antwort. So spekulierte er, dass man quasi Raubbau mit seinem Konzept betrieb und es andersweitig und geheim vorantrieb. Aber dafür gab es nie Beweise. Viel eher dürfte der Flugkreisel manövrierunfähig gewesen sein, setzte aber dennoch die Fantasien frei und eine Menge Gerüchte in Umlauf. Epp scheiderte und blieb als trauriges menschliches Häuflein Elend frustriert und von der Welt verbittert zurück. Unter diesen Umständen entwickelte sich in den 50er Jahren der Mythos um die deutsche Flugscheibe in Europa und jenseits des Atlantiks die der Nazi Saucers. Ein Untergrund-Verlag namens "Samisdat Publ.Ltd." hatte unter der Adresse "206 Carlton Street, Toronto, Canada" bereits in den 70ern diverses Material wie die Eigenverlags-Bücher "UFOs - Nazi Secret Weapon" und in Deutsch "UFOs - Letzte Geheimwaffe des Dritten Reiches" vertrieben, beigepackt natürlich immer neonazistisches Propagandamaterial für Bücher oder Tonbänder wie "Die schönsten Nazi-Lieder und Märsche", "Lieder der Braunhemden" und "Dr.Goebbels und das Dritte Reich" oder "Adolf Hitler spricht zum Reichstag". [Nebenbei: Ende März 1981 file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (34 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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fanden in Deutschland aufgrund der Verbreitung neo-nazistischen Propagandamaterials aus den USA und Kanada etwa 600 Hausdurchsuchungen statt, die damals zimelich viel Wirbel in der Öffentlichkeit verursachten. Auch die Lüdenscheider GEP wurde davon betroffen, als die Kripo bei ihr erschien, um Geschäftsstelle und Privatwohnungen der Kollegen zu durchsuchen, weil man deren Adresse in der deutschen Vertriebsliste von Samisdat gefunden hatte, der ebenso von den kanadischen Behörden angegangen worden war.] Ein großer Kübel voller Phantasie und ein bißchen Wirklichkeit haben sich längst zu einer Sage vermengt, die immer mehr Menschen ergreift und ihren Verstand in Besitz nimmt. Gerade für paranoide Weltbilder anfällige Menschen werden ihr Opfer. Als die Flugscheiben-Mania einsetzte war es kurz nach dem 2.Weltkrieg gewesen und man erinnerte sich noch an die Durchhalteparolen aus Berlin und nebulös angekündigte Wunderwaffen, die das Kriegsglück noch einmal für Deutschland herumreißen sollten - die aber nie wirklich großen Einfluß nahmen und eher als Terror-Waffen anzusehen waren, da sie unkontrolliert eingesetzt wurden und die Zivilbevölkerung trafen (V1 und V2). Als dann die Untertassen auftauchten bzw zum neuen Thema wurden, gab es sofort Spekulationen um entweder amerikanische oder sowjetische neue Geheimwaffen, doch file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (35 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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dann wurde dies nach und nach ausgeschlossen und die Hypothese von den außerirdischen Besuchern von Mars oder Venus faßte Fuß. Aber nicht nur... Man erinnerte sich plötzlich dunkel an 'geheimen' Flugzeug-Typen, die in Kreisform da und dort gebaut worden sein sollten. Was war mit ihnen geschehen, man hatte ja nie mehr etwas von ihnen gehört? Damit setzte die Legende von der deutschen UFO-Flugscheibe ein. Kreisflügler sind, zumindest theoretisch, schon vom Beginn des Motorflugs an, von den Konstrukteuren bearbeitet worden, wobei sicher das Beispiel des fliegenden Bierdeckels oder Diskus Pate stand. Natürlich ist der Flug einer durch Drehung kreiselstabilisierten Scheibe etwas anderes als der eines "Normalflugzeugs" mit kreisförmigem Tragflächenumriß. Ein erhöhter Bauaufwand und auch aerodynamische Nachteile verhindern das Auftreten einer größerer Zahl von wirklich ausgeführten Kreisflüglern. Meist wurde diese Idee von Amateuren aufgegriffen. Dies war auch der Fall bei dem Landwirt Arthur Sack aus Machern bei Leipzig. Er verwirklichte seine Idee zunächst in den Entwürfen von fünf Kreisflügelmodellen, von denen er das Letzte auf dem "Ersten Reichswettbewerb für Flugmodelle mit Verbrennungsmotoren" am 27. und 28.Juli 1939 in Leipzig-Mockau vorführte. Dieser sollte durch seine Ausschreibung der Entwicklung eines Mini-Aufklärers dienen. file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (36 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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Unter den Bezeichnungen, die für die NaziFlugscheibe herumgeistern gehört auch der "Kugelblitz". Tatsächlich aber hat dieser mit den sagenhaften irdischen Fliegenden Untertassen nichts zu tun. In der UFOZeitschrift Focus vom 31.März 1991 berichtete Henry Schuren über seine Recherchen zwecks dem ominösen "Kugelblitz"-Projekt und stieß sogar auf den Grund des Gerüchts über diese Geheimwaffe. Mittels der Freedom of Information Act setzte sich Schuren auf die Spur und gelangte so an ein ehemals geheimes Dokument aus dem Jahre 1946, geschrieben von der "Air Divison, U.S.Forces in Austria". Diese Abteilung hatte bei der Patent-VerwertungsGesellschaft in Salzburg festgestellt, um was es sich beim "Kugelblitz" gehandelt hatte. Nur, es war leider keine der wundersamen Flugscheiben, sondern nur eine "experimentelle Luftabwehr-Rakete" gewesen und deswegen streng-abgeschirmt von den Nazis konstruiert wurde. Eine Luftabwehr-Rakete war natürlich nach dem Krieg auch für Amerika wichtig und deswegen barg man die Unterlagen streng geheim und verfrachtete sie zur eigenen Auswertung in die USA. Die "Kugelblitz"Rakete wurde in drei Versionen gebaut und ist eine Weiterentwicklung der Flakrakten durch Chefentwickler Richard Haas. Aber auch sie kam erst viel zu spät in den Einsatz und stand zur Serienreife erst im Januar 1945 an. Der Clou bei diesem Objekt war seine Fähigkeit, als file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (37 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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automatische, zielsuchende Waffe verwendet werden zu können, was zur damaligen Zeit auf diesem Gebiet das NonPlus-Ultra der Raketentechnik darstellte. Das Geheimnis des deutschen Flugwunders wird gelüftet. Irgendwelches Originalmaterial wie Blaupausen und Baupläne habe ich bis heute nicht gesehen. Dagegen habe ich bei meinen Recherchen zig Zeitungsmeldungen auftreiben können, die weitgehend untereinander in dieser Sache widersprüchlich sind und Anlaß gäben darüber nachzudenken, dass eine Unzahl von Fliegenden Untertassen aus deutscher Hand gebaut worden sind. Es gab zwei konkrete Anläße, sich einmal mit diesem Themenkreis zu beschäftigen. 1988 brachte die britischen UFO-Organisation QUEST (heute Herausgeber der Kiosk-Zeitschrift UFO Magazin) eine Publikation namens The Ultimate Solution heraus, um sich mit einer "explosiven Theorie" an die UFOForschung zu wenden. Ein weiterer Anlaß war ein Beitrag er ARD-Tagesthemen, den ich zufällig auch in diesem Zeitraum sah und der mich "wachrüttelte". Moderator Friedrichs stellte den Beitrag "Wie ein Floh, aber Oho!" von Peter Merseburger vor. Die britische RAF hatte der deutschen Luftwaffe gerade auf einer Veranstaltung eine alte Me 163 zurückgegeben, die im Krieg den Spitznamen "Fliegender Floh" hatte und offiziell "Komet" hieß. Dieser file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (38 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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Wunderflieger war damals geradezu revolutionär gewesen, eine schwanzlose Zelle wurde mit einer Rakete angetrieben, als eine Art Mittelding zwischen gesteuertem Flakgeschoß und Jagdflugzeug. Die Me 163 wurde hierbei in einem alten Wochenschaubericht vorgestellt, wobei man sie als "Paradestück unter den geheimen Wunderwaffen" bekanntmachte. Zur Technik: "...in nur 2 1/2 Minuten kletterte der Raketenflieger 10.000 Meter hoch..." Zu sehen war parallel einher der fast vertikalle Aufstieg des phantastischen Fluggeräts. Und tatsächlich kann dem Bodenbeobachter der Eindruck aufkommen, als würde sich in der Luft ein scheibenbzw untertassenförmiges Projektill befinden und steil nach oben ziehen. Damit war der Kreis zu den Behauptungen über die technischen Fähigkeiten der NaziUntertasse geschloßen, da jene genau die selben "technischen Daten" enthielten. Denkt man heute an die "Vergeltungswaffen", fallen einem nur die V-1 und die V-2 ein, dann vielleicht noch als Wunderwaffe die Me-262 (das erste Düsenflugzeug der Welt) und die Heinkel162A (der sogenannte Volksjäger, gedacht als eine Art Panzerfaust der Luftwaffe). Nebenbei: Im März 1989 veröffentlichte das rechts-orientierte Monatsjournal Code den Titelbeitrag "UFO: Geheimnis um deutsche Flugscheiben". Hierbei ging es natürlich um die V-7, zu der man für DM 175 sogar einen Videofilm (85 Minuten) mit "einzigartiger Faszination" bestellen file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (39 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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konnte, um die "Fakten und Hintergründe zur V-7 offenzulegen". Zu recht fängt der Beitrag in dieser Zeitschrift mit dem Satz an: "Produkt überspannter Phantasie?" Den Propaganda-Streifen haben wir uns geschenkt und natürlich nicht bestellt, ihn dennoch später auf einer Tagung einsehen gekonnt, übelstes MystikUFO-Nazi-Propagandamaterial ohne Überzeugungskraft für die Beweisführung zur V-7-Legende. Nebenbei: Dieses Video sollte noch ein paar Mal bis heute unter anderem Namen und von den verschiedensten Anbietern in Umlauf kommen und sogar von der Firma Polygramm in einer entschärften Fassung in den Kaufhäusern ausliegen! In dieser Epoche wollte ich also mehr wissen und setzte meine Untersuchungen an. Ich kontaktierte Kollegen im Feld, etwa 50 Zeitungsarchive, allgemeine Presse- und Bilderdienste sowie etwa 10 in Frage kommende Pressestellen der deutschen Industrie, um zum Problemkern vorzudringen. Im Luftfahrtbereich kontaktierte ich Fachredaktionen und knapp 40 Luftfahrtpresse-Archive, sowie Bundesbehörden wie des Koblenzer Bundesarchiv. Die V-7-Legende erschien mir allerdings als unhaltbar und die dargebotenen Behauptungen als unglaubwürdig, historisch mit der technologischen Entwicklung in der Aeronautik nicht vereinbar. Auch die diversen Personen, die auf mich in dieser Sache zukamen, schreckten mich eher file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (40 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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angewidert ab, dennoch herrscht in Teilen der UFOlogie der Glaube, der fanatische Glaube an die technologischen Hochleistungen von Nazi-Deutschland, vor, sodass es keinen Zweck hatte unter dem Motto "Augen zu und durch" diesen Bereich außer acht zu lassen. Gerade auch deswegen, weil immer wieder im Ausland die Story um die Nazi-Untertasse hochkommt und durch die Szene geistert. Dazu muß man wissen, dass die UFOlogie ein wilder Haufen mit den unterschiedlichsten Strömungen ist, Einigkeit gibt es nur gegen "Feinde" wie UFO-Skeptiker und UFOlogie-Kritiker. Gerade aus dem esoterisch-angehauchten Sektor der ufologischen Bewegung erfährt man immer wieder durch die Hintertüre, einen braunen Hauch (siehe hierzu auch das Knaur-TB Kulte, Führer, Lichtgestalten von Klaus Bellmund und Kaarel Siniveer, erschienen im Dezember 1997 unter ISBN 3-426-80085-3). JudenWelt-Verschwörung, die geheime Weltordnung der Wall Street-Banker und Konspirationen der Freimaurer etc fallen in einen Topf mit Geheimgesellschaften und ihren geheimen Waffen, weshalb hier schnell der Kreis zu Hitler´s V-7 geschlossen ist, den blauäugigen EsoterikUFO-Fans fällt dies gar nicht. Doch was um die sogenannte "Nazi-Saucer" umhergeistert ist fast alles falsch. Natürlich haben sich nach dem Krieg viele Menschen auch Gedanken über die künftige file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (41 von 112) [14.04.2002 12:16:52]
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Entwicklung von Flugzeugen zum kommerziellen wie militärischen Nutzen gemacht, schließlich standen ob der anstehenden Raketentechnologie (bis hin zur Verwendung als Mittel für den Weltraum-Flug!) und des gerade in den Einsatz kommenden Hubschraubers entscheidende Durchbrüche an, die die Phantastien hochfliegen ließen. Und manches bereits zu Kriegszeiten kursierende Gerücht wurde von Opportunisten und Tüfftlern bei Ausbruch des Fliegenden Untertassen-Fiebers aufgegriffen, um einer eigenen Agenda zu folgen und Publicity für sich zu machen, in dem jene Typen auf einen fahrenden Zug aufsprangen und sich als Trittbrettfahrer auf Zeit hervortaten. Tatsächlich findet sich in der Presse des frühen NachkriegsDeutschland - angefangen von einem bekannten Nachrichtenmagzin bis hin zur sogenannten Regenbogenpresse - zahlreiche mehr oder minder sich gleichartig anhörende Berichte über deutsche Geheimwaffen von Typ "Flugscheibe", also eine Art "Frisbee-Scheibe", die sich durch ihre Rotation im Fluge selbst stabilisiert. Ja, selbst die ersten Hoovercraft-Schwebemaschinen wurden als Fliegende Untertassen einstmal gefeiert! Damit verbunden waren abenteuerliche Geschichten, die für sich genommen, einigermaßen glaubwürdig sich anhörten und Konzepte beinhalteten, die in jener Zeit der Suche nach Antworten auf das Fliegende Untertassen-Geheimnis begierig file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (42 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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aufgeschnappt worden waren - und bis heute sogar überlebten. So kommen Meldungen wie die nachfolgende zustande: Jeder darf ein UFO bauen hieß es aus London in einer Reuter-Meldung, die am 12.April. 1978 auch von der Frankfurter Rundschau übernommen wurde: Ein von der staatlichen britischen Eisenbahngesellschaft British Rail (BR) im Jahre 1970 angemeldetes Patent auf eine atomgetriebene Fliegende Untertasse ist jetzt verfallen, weil es BR versäumte, rechtzeitig die fällige Gebühr zu zahlen. Jedermann kann damit im Patentamt in London vorsprechen und die Pläne zum Eigengebrauch kopieren. Der Bau des Zukunfts-Vehikels dürfte dennoch schwierig werden, denn die grundlegenden technischen Probleme einer Energieversorgung durch kontrollierte Kernverschmelzung - der Antriebskraft für das BR-UFO - sind noch nicht gelöst. Für Interessierte hier dennoch die Patentnummer: BP 1310990. Greifen wir die Publikation FLUGZEUGProfile Nr.23 auf, welche bei der Firma FLUGZEUG-Publikations in Illertissen erschien. Hier finden wir den Beitrag "Deutsche Kreisflügelflugzeuge" von J.Miranda/P.Mercado mit interessanten Hintergrund-Informationen: Die Faszination betreffs "Fliegender Scheiben" hatte bereits einige Techniker erfaßt. So führte Prof.Alexander Lippisch file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (43 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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während seiner Tätigkeit bei den Messerschmitt-Werken und im Windkanal der AVA in Göttingen einige Experimente mit Kreisflügler-Modellen durch. Das Ergebnis waren 1940/41 Profilmuster gewesen, die als J1253 bekannt wurden, aber jedoch Probleme mit der Stabilität und Manövrierfähigkeit besaßen. Ein Physiker namens Charles H.Zimmermann hatte scheinbar 1932 in den USA ähnliche Tests laufen, woraus sich schließlich die USNavy ihre Change Vough V.173 baute, die am 23.November 1942 ertsmals flog. Ein weiteres Muster war die XF5U-1, der sogenannte "Fliegende Pfannkuchen", deren Leistungen aber durchweg nicht den Vorstellungen der Militärs entsprachen und somit derartige Projekte im Frühjahr 1948 gestoppt wurden. Nachrichtenagenturen wie ehemals Zeitspiegel in Stuttgart hatten Ende 1955 diesbezüglich spannende Reportagen voller Halbwahrheiten und unzureichenden Informationen anzubieten. Diese Darstellungen basierten auf einer Pressemitteilung durch das Pressebüro des amerikanischen Verteidigungs-Ministers Donald Quarles, worin dieser aussagte: "Wir treten nun in eine Phase der FlugTechnologie ein, in welcher Flugzeuge von ungewöhnlicher Konfiguration und außergewöhnlichen Flugcharakteristiken auftauchen werden. Die Luftwaffe wird als erste ein jetbetriebenes vertikalaufsteigendes Flugzeug dieser Tage vorstellen. Zudem haben wir ein weiteres file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (44 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Projekt unter Vertrag mit AVRO Ltd in Kanada laufen, als dessen Resultat ein diskusförmiges Flugzeug ähnlich dem populären Konzept einer Fliegenden Untertasse entstehen wird. Während wohl ihre Gestalt eine Neuigkeit darstellen wird, so sind jeodch diese Geräte nicht das Ergebnis des Übernatürlichen, sondern weiterentwickelte Prinzipien konventioenller Flugzeug-Führung. Diese Senkrechtstarter-Flugzeuge werden imstande sein mit Überschallgeschwindigkeit horizon tal zu fliegen und uns wie ein Phantom am Himmel erscheinen und unter bestimmten Umständen sogar die Illusion einer sogenannten Fliegenden Untertasse erzeugen. ... Ich denke, wir müßen davon ausgehen, das auch andere Nationen die Fähigkeit besitzen Senkrechtstarter zu entwickeln, welche vielleicht auch ungewöhnliche Gestalten besitzen werden..." Mit dieser Erklärung war sogar ein US-Verteidigungs-Minister mitverantwortlich für den spukhaften Wahn von irdischen Fliegenden Untertassen. Zeitspiegel bot so am 29.November 1955 die Reportage Die Untertassen fliegen bereits an, die mit den Unterschlagzeilen "Was die US-Luftwaffe enthüllt - Erste Pläne im Jahre 1942 - Phantastische Flugeigenschaften sind gegeben Flugzeugträger werden überflüssig" warb. Hier hieß es u.a.: "Heute wissen wir, dass es sich in wenigstens 20 von 100 Fällen, da diese Untertassen in der Luft file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (45 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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gesehen worden sind, tatsächlich um Flugzeuge einer ganz neuen Konstruktion gehandelt hat, wie heute von Seiten der amerikanischen Luftwaffe zugegeben wird. Ja noch mehr: Die US-Luftwaffe enthüllte soeben, dass man sich bereits im jahre 1942 zum ersten Male mit dem Gedanken des Baus einer 'Fliegenden Untertasse' beschäftigt hat. In wenigen Tagen wird das neueste Modell dieser neuartigen Flugkörper ausprobiert werden, das genau so aussieht, wie sich Zeichner in futuristischen Skizzen in den letzten Jahren das vorgestellt haben, was die meisten als Hirngespinste hielten, wie aus einer vom amerikanischen Verteidigungsministerium freigegeben Zeichnung hervorgeht, auf der die neue Maschine genau die Form eines Diskus hat, dessen Rundscheibe sich mit wahnsinniger Geschwindigkeit dreht und auf deren Oberseite eine Kabine aufgebaut ist. Damit dürften nun auch endgültig jene märchenhaften Erzählungen widerlegt sein, wonach mehrere Personen es erlebt haben wollten, dass in ihrer unmittelbaren Nähe eine Untertasse gelandet sei, aus deren Innerem 'kleine grüne Lebewesen' ausgestiegen wären. Wie aus den von der US-Luftwaffe zur Verfügung gestellten Unterlagen hervorgeht, ist das erste Untertassenmodell 1942 von dem Ingenieur Zimmermann der US-Marine zur Verfügung gestellt worden, der zu ejner Zeit im Nationalen beratungskomitee für die Aeronautik arbeitete. Das Interessante file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (46 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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bei diesem Modell war, dass seine Höchstgeschwindigkleit bei rund 750 km/h lag, dass seine Landegeschwindigkeit aber bis auf 70 km/h gesenkt werden konnte, was militärisch gesehen große Vorteile aufwies, angesehen davon, dass die Maschine beinahe senkrecht starten konnte." Die Agenturmeldung verweist darauf, dass erst später die US-Luftwaffe mit der Forschungsarbeit auf diesem Gebiet weitermachte, da die Marine das Projekt aufgegeben hatte. Besonders erwähnenswert fand man den Umstand, dass die UFOPsychose insbesondere in Neu Mexiko, SüdKalifornien, Texas und Ohio wüte, ausgerechnet dort, "wo - wie wir heute wissen - seit Jahren schon probeflüge mit untertassenähnlichen Flugapparaten durchgeführt werden, obwohl man damals auch von seiten der US-Luftwaffe noch etwas scheinheilig versicherte, jene Meldungen könnten nur auf Täuschungen beruhen. Die Vorläufer der heutigen durchkonstruierten Untertassen der amerikanischen Luftwaffe sind jene Maschinen, die die Amerikaner als 'Converti-Flugzeuge' bezeichnen, die also noch über Kolbenmotore und Propeller verfügen, aber senkrecht starten können, genauso wie ein Hubschrauber. In der Luft wird dann der gesamte Motorblock, der an den Flügelenden dieses schon untertassenähnlichen Rumpfes der Maschine angebracht ist, um 90 Grad gedreht, so file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (47 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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dass die Maschine wie jedes andere Flugzeug nach vorn fliegt. Bald entwickelte man für diese Flugapparate einen Düsenmotor und heute ist man so weit, dass man eine Fliegende Untertasse konstruiert hat, deren Aussehen und technisches Funktionieren seit Jahren in der Presse der gesamten Welt theoretisch behandelt wurde." Soviel also zu Spekulationen über Fliegende Untertassen in den USA, wobei scheinbar das 50er Jahre Projekt "Silberkäfer" gemeint ist, dem man aber technologische Eigenschaften der gerade ebenso in Entwicklung befindlichen Senkrechtstarter-Flugzeuge von traditionellem Schnitt zusprach und damit einiges durcheinander brachte. Zudem war die Darstellung insbesondere dahingehend übertrieben, als man sich so äußerte, als wenn die USAF-Saucer bereits seit Jahren fliegen würde - was sie aber nicht tat! Der sogenannte "AVRO-Car" war nur ein weiterer Flop gewesen (auch wenn sich der "UFO-Baron" von Buttlar jüngst sogar dazu versteigert, in den amerikanischen black budget-projects rund um das "Aurora"-Programm deren Basis im Avro-Car zu sehen) , hier seine kurze Geschichte: Das Department of the Air Force - Air Intelligence Agency gab über die WrightPatterson AFB, Ohio, am 6.März 1998 unter Bezugnahme auf die FOIA, die Unterlagen, eine Akte von 30 Seiten Umfang, über das "Project Silver Bug" frei. Die Freigabe file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (48 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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erfolgte über Msgt.Gery D.Hueslmann, USAF, Chief der Abteilung Information Managment Operations. Es handelt sich bei den Papieren um den Technical Report TRAC-47 über das Projekt Nr.9961 zum 1.Februar 1955, welches vom Air Technical Intelligence Center auf der WrightPatterson AFB angesetzt worden war. Alle Träume über geheime Arbeiten an einer Fliegenden Untertasse wurden damit wahr, fast... Ehemals war die Akte über Projekt 'Silberner Käfer' als GEHEIM eingestuft worden, da diese "Dokumente Informationen enthalten, die die nationale Verteidigung der Vereinigten Staaten innerhalb der Gegenspionagegesetze ... betreffen ... Eine Preisgabe ihres Inhalts auf jegwelcher Art gegenüber unauthorisierten Personen wird vom Gesetzgeber verfolgt." Die Papiere betreffen die faktischen, technischen Daten der Firma AVRoe, Kanada, über ihr geheimes Projekt Y2, dem zweiten Versuch ein Flugzeug zu bauen, welches als ein "radikal-neues FlugzeugDesign" zu verstehen ist und für das "Joint Wright Air Development Center (WADC) - Air Technical Intelligence Center (ATIC)" vorangetrieben wurde. Aufgrund der verschiedenen offiziellen und unoffiziellen Berichte entstand ein verzerrtes Bild in der Öffentlichkeit und innerhalb der "intelligence community" (Geheimdienst-Gemeinde) über die "stateof-the-art"-Fakten, weswegen dieser technische Bericht zur Information der file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (49 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Nachrichtendienste erstellt wurde, mit der Warnung, dass es ein sowjetisches Interesse auf diesem besonderen Gebiet gibt. Das Problem bestand darin, dass aufgrund der teilweise falschen Medienberichte der Eindruck entstand, als wäre das Projekt in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium. Basierend auf den im Dezember 1954 kursierenden Air Intelligence DigestArtikel mit der Überschrift "The Flying Disk" wurde ein unrichtiges Bild hierzu verbreitet. Die Arbeit von AVRO Aircraft, eine Abteilung der Hawker-Siddley-Group, hatte "nichts mit Science Fiction oder 'Flying Saucer'-Stories zu tun, auch wenn aufgrund der äußeren Erscheinung eine Verbindung damit ziehen möchte". Es wurde klar gemacht, dass die Firma AVRO zu jenem Zeitpunkt nur Pläne und Theorien vorangetrieben hatte, aber noch keine Maschine gebaut! Darauf aufbauend nahm man an, dass man der USAF ein "potentiell überlegenes Waffensystem" liefern könne, welches Senkrechtstarter(VTO)-Potential besitzen sollte und Überschallgeschwindigkeit drauf haben werde. Gleichsam wurde betont, dass es "noch eine Reihe von technischen Problemen zu lösen gibt, bevor eine erfolgreiche Entwicklung umgesetzt werden kann"! Darüber hinaus legte man ein revolutionäres, neues Design an: eine zirkulare Plattform mit VTOfile:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (50 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Charakteristiken. Mittels Luft-Ansaugung, - Stauung und gebündelter Abstrahlung mittels einer sogenannten Radialturbinentechnik sollte der Antrieb erfolgen, welcher die Notwendigkeit "von konventionellen aerodynmaischen KontrollOberflächen" eliminiere. Im Pentagon versprach man sich ein "ultimatives Waffensystem", obwohl man sich noch 1955 gewichtigen technischen Problemen auf verschiedenen Gebieten gegenübersah, die man erforschen müße, "bevor wir in die volle Umsetzung der Pläne gehen können". Aus diesem Grunde stand eine Zusammenarbeit zwischen WADC und ATIC an, um mittels Geheimdienstarbeit festzustellen, ob der sowjetische Block ebenfalls "Forschung zu einem ähnlichen Projekt durchführt und wie weit sie darin fortgeschritten sind". ý Dies ist insbesondere deswegen hochinteressant, weil damit zugestanden wird, dass die sowjetische Herkunfts-Option der Fliegenden Untertassen-Beobachtungen auf Wright-Patterson jetzt erstmals konkret wurde, aber die amerikanische Seite in Sachen ob etwaiger "Untertassen"Entwicklung dort bisher nichts wußte. Man sah jedenfalls aufgrund des gleichfalls vom ATIC zu jenem Zeitpunkt durchgeführten UFO-Nachforschungsprojekt deswegen keinerlei Erkenntnisse. Tatsächlich war geplant, die CockpitKabine in der Mitte der Y2 zu positionieren und alle wichtigen file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (51 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Maschinen um diese Kernzelle kreisen zu lassen, die Mannschaft sollte nicht darin sitzen, sondern auf dem Bauch liegend die Kontrollen bedienen. Der Durchmesser wurde auf 10 Meter geschätzt, die Gesamthöhe auf etwas mehr als 1,30 Meter angenommen. Nochmals: Der Antriebsmotor sollte als doppelseitige Radialturbine ("radial-flow turbojet engine") ausgelegt sein, eine Technik die bereits für Jettriebwerke und die ersten Senkrechtstarter-Maschinen verwendet worden ist (und nie und nimmer als Produkt aus einer 1947 abgestürzten Roswell-Untertasse von fernen Welten angesehen werden kann!). Das Herzstück dieses Motors ist ein sehr großes Rotorblatt, welches den Hubschraubereffekt erzeugt und den "air flow" unterstützen sollte. Betrieben würde dieses immer noch mit einem herkömmlichen Verbrennungsmotor! Man plante Geschwindigkeiten um die 2.300 mph oder Mach 3,48 zu erreichen und bis auf fast 30 Km Höhe vorzustoßen! Phantastische Steiggeschwindigketein wurden auf dem Papier angesetzt: 12 Km in knapp 2 Minuten oder 20 Km in knapp 3 Minuten. Reichweite: 620 Meilen. Doch alle Konstruktionszeichnungen, Ideen, Konzepte, Pläne und Berechnungen sollten sich als Seifenblasen herausstellen, auch wenn General Frank Britton noch am 14.April 1959 auf einer kurzen Pressekonferenz in Washington erklärte, dass der erste Testflug bald file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (52 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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stattfinden werde und damit "wahrscheinlich" alle traditionellen aeronautischen Konzepte revolutioniert würden, "wenn einige noch vorherrschende Schwierigkeiten bereinigt sind". Tatsächlich baute und verbesserte man diese ganz spezielle Fliegende Untertasse. Die Monate zogen ins Land ohne sonderliche Neuigkeiten über Fortschritte. Im August 1960 beschloß man dann eine Vorführung des Prototyps - der immer noch mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, die man aber mit Optimismus maskierte, auch wenn bereits ein NASAWindkanal-Test im Ames Research Center wenig Hoffnung machte und die Stabilitätsprobleme durch die GrundKonstruktion deutlich geworden waren. Dennoch versuchte man eine weitere Vorführung des AVRO-Car auf denm Flugfeld in Malton. Was daraus schließlich wurde wissen wir alle: Der wackelnde AVRO-Car, der noch nicht einmal drei Meter hochsteigen konnte und risikoreich ausgesteuert werden mußte - und bei weitem nicht den Planungen und Berechnungen entsprach und schon gar nicht die Parameter ansatzweise erfüllte, die man in diese Maschine setzte! Weder waren die Flugeigenschaften der Maschine halbwegs als Hubschrauber anzuwenden, geschweige denn als richtiggehendes Flugzeug. Dieser aeronautische Hybrid war nicht lebensfähig und ging nur als kautziges Kuriosum unter, um schließlich ebenfalls einen Platz im Luftfahrt-Museum file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (53 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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zugesprochen zu bekommen. Der AVRO-Car nahm also das selbe Schicksal auf sich, wie die beiden Marine-Projekte aus den Vierzigern... Im Dezember 1961 kündigte deswegen das US-Verteidigungs-Ministerium die weitere Teilnahme am AVRO-Car auf, weil man jetzt eingesehen hatte, dass die an diese Maschine gestellten Erwartungen, Hoffnungen und Forderungen sich nie erfüllen würden oder gar gänzlich hinsichtlich der erwunschenen Parameter total versagte. Die genannten Prototypen und Projekte blieben jedoch Ausnahmen im Flugzeugbau, sie hatten einfach nie eine Zukunft. Flugzeuge mit Kreisflächen sind so selten, dass sie in luftfahrttechnischen Nachschlagewerken praktisch nicht erwähnt werden. Zu viele Nachteile sprechen gegen die Verwendung dieser Art von Tragfläche. Einmal ist die Struktur des Flugzeugs und damit die Bauweise recht aufwendig. Dazu kommt, dass die kreisfläche aerodynamisch - ohne die Zuhilfenahme eines komplizierten Systems auftrieberzeugender Hilfsmittel keine Vorteile gegenüber den herkömmlichen Flächenflugzeugen bietet. Wie auch immer, in der Zeit zwischen den Kriegen lebte in Deutschland ein junger Mann, der ebenfalls von neuen aerodynamischen Prinzipien träumte und sich heftige Gedanken um eine fliegende Scheibe machte, nachdem er von Freiherr Peter von Schalscha-Ehrenfeld hierzu Anregungen erfahren hatte, welcher file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (54 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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bereits 1935 von den Flugeigenschaften eines Bierdeckels fasziniert wurde. Sein Name war Arthur Sack, der als Nachweis für seine Ideen fleißig Modelle in dieser Richtung hin entwarf. Als er sein Modell AS 1 1939 vorführte, kam ihm der glückliche Zufall zur Hilfe, dass der Generalluftzeugmeister anwesend war: Ernst Udet war von der Idee einer militärisch eingesetzten Flugscheibe, die praktisch ungehindert durch die damals für Objektschutz verwendeten Ballonsperren zu fliegen versprach, so beeindruckt, dass er Sack den Weg zu weiteren Versuchen zumindest erleichterte. Die Vorführung des Modells fand anläßlich des "ersten Reichswettbewerbes für Flugmodelle mit Verbrennungsmotoren" am 27. und 28.Juli 1939 in Leipzig-Mockau statt. Den Teilnehmern war die Aufgabe gestellt worden, mit möglichst einfachen Lenkvorrichtungen einen Zielflug mit Rückkehr zum Startplatz durchzuführen. Der Wettbewerb wurde in aller Stille unter Ausschluß der Öffentlichkeit durchgeführt. Das sollte sich alsbald als ein sehr weiser Entschluß erweisen, denn dieser erste Versuch, auf dem Weg über den Modellflug zu einem taktisch einsetzbaren Mini-Aufklärer zu kommen, erwies sich als völliger Fehlschlag. Die Mehrzahl der Modelle war mit sogenannten Selbststeuergeräten ausgerüstet, die bei laufendem Motor nicht funktionierten. Auch die Motoren zeigten sich von ihrer file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (55 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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schlechtesten Seite. Das einzig wirklich fernlenkbar Modell von Sinn ging beim Start zu Bruch, und das mit einer Dampfturbine ausgerüstete Modell von Scholl verbrannte beim Anheizen. Ein Fiasko auf der ganzen Linie. Auch Sack hatte mit seinem "fliegenden Bierdeckel" Schwierigkeiten. Sein außer Konkurrenz startendes Modell vermochte trotz mehrerer Startversuche nicht vom Boden freizukommen und mußte schließlich von seinem Erbauer von Hand in die Luft gebracht werden. Der mehrere Minuten während Kraftflug brachte das infolge falscher Trimmung stark pumpende, ansonsten aber stabil fliegende Modell auf eine Höhe von einigen hundert Metern. Der anschließende Gleitflug verdient die Bezeichnung kaum, denn das Modell kam, wie ein "Klavier bei schwacher Thermik", im Nu wieder herunter. Aber das waren an sich belanglose Mängel, die Sack nach dem Wettbewerb im Verlauf weiterer Flüge schnell ausgemerzt haben dürfte. Der Durchmesser des Kreisflüglers betrug 1250 mm, das Fluggewicht etwa 4500 g, die Flächenbelastung rund 40 g/dm2. Abgesehen von der Flügelform und deren Besonderheiten entsprach der Kreisflächner in seinen technischen Daten anderen konventionellen Typen jener Zeit. Als Antrieb diente ein hängend eingebauter Kratmo-30-Motor von 0,65 PS bei 4500 U/min mit einer Luftschraube von 600 mm Durchmesser. Der infolge seines hohen Gewichtes und seiner geringen file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (56 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Leistung vom Herstellerwerk bald aufgegebene 30-ccm-Motor war bei den damaligen Modellfliegern nicht sonderlich, weil er (wie die meisten anderen deutschen Motoren auch) nicht gut ansprang. Heute liefert der nur 4,9 ccm große und 335 g schwere Graupner Wankelmotor die gleiche Leistung! Soweit bis heute festzustellen war, existieren zeichnerische Unterlagen des von Sack in Leipzig-Mockau vorgeführten Modells nicht mehr. Da es seinerzeit aber in mehreren Zeitschriften beschrieben und abgebildet worden ist (Der Flieger 1112/1940, S.322; Modellflug 9/1939, S.190 mit Bild; Der deutsche Sportflieger 11/1939, S.302; Der deutsche Sportflieger 9/1940, S.184-186; ¸ wie wir sehen können, war die Idee dieser Flugscheibe durchaus bereits in den frühen 40er Jahren in den Kreisen der deutschen Luftfahrt-Enthusiasten bekannt, sodass es niemanden wundern kann, wenn Denker, Bastler und Erfinder ohne die Möglichkeiten von Sack sich ebenso hinsetzten und Gedanken um derartige Fluggeräte aussponnen, die dan später als "Tatsachenbehauptungen" in Umlauf kamen, aber nie den Stand von Arthur Sacks AS 6/V1 erreichten), konnte eine den generellen Aufbau veranschaulichende provisorische Mehrseitenansicht rekonstruiert werden. Sie zeigt, dass Sack aus Gründen besserer Flugstabilität zunächst noch ein Höhenleitwerk file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (57 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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vorgesehen hatte, das über der Hinterkante des Kreisflüglers angeordnet und gegen diesen abgestrebt war. Das an die Fw 190 erinnernde, sehr "schnell" aussehende Fahrwerk erwies sich beim Bodenstart als ungeeignet; es durfte auch bei der Landung wenig nützlich gewesen sein. Arthur Sack baute danach noch etwa vier weitere Modelle, bevor er - mitten im Kriege - an die Verwirklichung eines bemannten Flugzeugs ging. Bei dem weitgehend auf privater Basis durchgeführten Projekt war er natürlich auf die Hilfe von Fachleuten angewiesen. Zunächst wurde eine statische Berechnung und dann die Konstruktion mit Hilfe eines Ingenieurs der Mimo (Mitteldeutschen Motorenwerke) in Leipzig durchgeführt. Der anschließende Bau des Flugzeugs mit der Typenbezeichnung AS 6/V1 (das "V1" bezog sich übrigens auf "erstes Versuchsmuster" und hatte keinen Bezug zu den Vergeltungswaffen des Dritten Reichs) wurde mit Hilfe der Flugplatz-Werkstatt Brandis bis Anfang 1944 vollendet. Das Flugzeug war mit einem Argus 10 C-Motor von 240 PS ausgerüstet und hatte eine Kreisfläche mit Göttinger Profil und eine Spannweite von ca 6,40 m. Bei einem geschätzten Fluggewicht von 750 bis 800 kg dürfte die Flächenbelastung bei 25 bis 30 kg/m2 gelegen haben, also etwa in der Größenordnung einer Klemm 25 D. Da Sack selbst kein Flieger war, mußte er sich nun einen Einflieger suchen. Anfang Februar 1944 trat er den Chefpiloten der file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (58 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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ATG in Leipzig heran und bat ihn, das Flugzeug einzufliegen. (Die ATG, vormals DFW, fertigte während des Krieges die Ju 52/3m und Ju 88/188/388 in Lizenz.) Mit Zustimmung der ATG begann deren Chepilot Baltabol Anfang April 1944 seine Arbeit mit einer "Standbesichtigung". Baltabol berichtet: "Das Flugzeug machte - rein äußerlich gesehen - einen guten Eindruck. Trotzdem es sich hier um eine reine Bastlerarbeit handelt, allerdings unter Zuhilfenahme der dem Fliegerhorst Brandis zur Verfügung stehenden Hilfsmittel, kann unbedingt von sauberer Werkmannsarbeit gesprochen werden." Bei dem anschließenden ersten Rollversuch stellte sich heraus, dass Anordnung und Einstellung der Pedale unglücklich gewählt und bei voll ausgetretenem Seitenruder keine Bremswirkung vorhanden war. Ein Spornbruch beendete diesen ersten Versuch vorzeitig. Dr.Volker Koos berichtete über weitere Details in der Berliner Zeitschrift AVIATIK - Deutsche Fluggeschichte Nr.3, 1.Quartal 1991, von Uwe W.Jack über dieses ominöse Wundergerät, welches einen großen Wirbel in der UFOlogie veranstaltete. Wir wollen Dr.Koos hier einmal zuhören, wie er die vielen falschen Gerüchte zurechtstutzt und auf das reduzierte, was wirklich hinter der ganzen "Nazi-Untertasse" steht: Die immer wiederkehrenden Veröffentlichtungen über "Fliegende Untertassen" und ein besonders file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (59 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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in den fünfziger Jahren weit verbreitetes Interesse an den sogenannten UFOs (unidentified flying objects) brachte es mit sich, dass über deren Existenz und eventuelle Herkunft vielfach spekuliert wurde. Ein in den fünfziger Jahren erstmals veröffentlichtes Foto eines Kreisflüglers mit Tarnbemalung und Balkenkreuzen gab damals erneut Spekulationen Auftrieb, die auch die "Fliegende Untertasse" in die Arsenale der "Geheimwaffen" des Hitlerstaates einreihten. Erst eine Veröffentlichung der beiden bekannten Luftfahrt-Historiker H.J.Ebert und H.J.Meier im April-Heft 1979 der Zeitschrift Luftfahrt International konnte erstmals einige belegbare Angaben zu diesem unbekannten Flugzeug machen und nannte auch den Konstrukteur und die Typenbezeichnung des Musters AS 6/V1. Schätzungen blieben die Daten der Maschine und die Angaben zur Entwicklung. Durch Hinweise des einen Verfassers dieser Arbeit (HJM) gelang es mir, den Sohn des Erbauers Arthur Sack, Herr Jürgen Sack, ausfindig zu machen und von diesem wurden mir freundlicherweise die erhalten gebliebenen Fotos, eine Zeichnung und die Baubeschreibung zur Verfügung gestellt. Auf dieser Grundlage ist es möglich, hier erstmals authentische Angaben zu diesem interessanten Muster vorzustellen. Da nicht alle Leser den o.g. Artikel kennen werden, sollen hier die darin enthaltenen wichtigsten Angaben zur versuchten file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (60 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Flugerprobung der AS 6/V1 erneut aufgeführt werden, wobei die neuen Erkenntnisse aber einfließen: Überzeugt von den Fähigkeiten seiner Kreisflügelidee ging Sack nun zur Verwirklichung eines manntragenden Flugzeuges dieser Bauart über. Der Bau erfolgte mitten im Krieg auf rein privater Basis. Die statischen Berechnungen und die Konstruktion erforderten allerdings die Hilfe eines Ingenieurs der Mitteldeutschen Motorenwerke in Leipzig, bevor Sack auf dem eigenen Bauernhof mit dem Bau der Maschine begann. Dieser erfolgte in Ganzholzbauweise und so konnte die Grundstruktur der Fläche und des darin eingebundenen Rumpfes in der Scheune ab 1940 entstehen. Die Baubeschreibung des Musters, die sicher zusammen mit der am 2.Februar 1944 datierten Zeichnung entstand und wohl dem Erreichen der provisorischen Zulassung der Bauaufsichtsleitung des RLM [ReichsLuftfahrt-Ministerium] diente, beschreibt die Maschine wie folgt: "Rumpfloses Flugzeug von kreisrunder Form, das die bisherigen Bauformen für Flugzeuge vollständig verläßt. Es besteht aus nur einem Flügel, der nach NACA vollkommen durchprofiliert ist und auch nach beiden Seiten, also auch rechts und links zur Flugrichtung als Profil verläuft, so dass das Flugzeug außerordentlich stabil in allen Fluglagen ist." Endmontage und
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Einfliegen erfolgten dann mit Hilfe der Flugplatzwerkstatt auf dem nahe gelegenen Luftwaffenflugplatz Brandis. Weitere, der Baubeschreibung entnehmbare Daten, sind die Spannweite von 5000 mm, die damit das Vierfache des Wertes des letzten Modells mit 1250 mm Spannweite betrug. Bei einer Gesamtlänge von 6400 mm hatte die Maschine eine Flugmasse von 900 kg. Daraus ergeben sich bei 19,62 qm Flügelfläche eine Flächenbelastung von 45,9 kg/qm und 3,75 kg/PS als Leistungsbelastungs. Anfang Februar 1944 bat Arthur Sack den Chefpiloten der ATG Leipzig Baltabol um seine Hilfe beim Einfliegen der fertiggestellten Maschine. Dieser begann Anfang April 1944 mit Zustimmung seines Betriebes die Rollerprobung. Dabei bemängelte er die Anordnung und Einstellung der Pedale und eine fehlende Bremswirkung bei voll ausgetretenem Seitenruder. Mit gebrochenem Sporn endeten die Versuche, die mit verstärktem Sporn und neu eingestellten Ruderpedalen einige Tage später wieder aufgenommen werden konnten. nach fünf erfolglosen Startversuchen brach das rechte Fahrwerksbein. Die AS 6 reagierte auf Seitenruderausschläge zu stark und brach mehrfach aus. Bei der anschließenden Reperatur wurde das Fahrwerk um 40 cm nach hinten versetzt, was Änderungen an der Brems- und Steueranlage nötig machte. Zwei danach folgende Startversuche
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blieben wieder erfolglos, da der Motor zu geringe Startleistung abgab und die Maschine nicht abhob. Nach erneuten Versuchen, die Mängel zu beheben, versuchte Baltabol am 16.April 1944 einen Start. Es gelang ihm aber nur nach etwa 500 m Rollstrecke einen kleinen Hopser zu vollenden. Beim nächsten Versuch mit etwas höherem Anstellwinkel gelang ein etwas längerer Sprung, aber Baltabol konnte keine Höhe gewinnen und beschädigte beim Ausrollen die Luftschraube der Maschine. Da eine Klärung der Ursache der bisherigen mißglückten Startversuche Windkanaluntersuchungen erforderlich machte, die Arthur Sack ohne Unterstützung von offizieller Seite nicht möglich waren, blieb ihm nur, erneut nach einem Piloten zu suchen, der auf praktischem Wege die Lösung finden sollte. Diesen fand er in Olt. Franz Rösle von der I./JG 400, das im Sommer 1944 mit seinen Raketenjägern Me 163 nach Brandis verlegt worden war. Doch auch dieser Rollversuch endete mit einem Fahrwerksbruch. Durch Zeugenaussagen ist bekannt, dass die AS6/V1 noch im April 1944 in einer Halle des Fliegerhorstes Brandis stand, wo sie eventuell vor der Ankunft der Amerikaner zerstört worden ist. [Hierzu gleich mehr Details.] Soweit also die bemerkenswerten historischen Tatsachen, die gar nichts mehr mit den wundersamen Gerüchten und file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (63 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Geschichten von Märchenerzählern der Vergangenheit und Gegenwart zu tun haben. Als die Amerikaner schließlich im April 1945 Brandis besetzten, fanden sie nichts mehr von der AS 6/V1 vor, da vieles in Trümmern lag. Zur echten Flugerprobung der AS 6/V1 war es nicht mehr gekommen. Auch in Heft 3/1994 der Zeitschrift Flug Revue wurde das Thema "Fliegender Bierdeckel" von Volker Koos aufgearbeitet. Hier wurde bekannt, dass ein erstes Foto der Sack-Maschine 1977 in der Sammlung von Wolfgang Späte auftauchte und mittels dessen 1980 endlich der Weg zum Sack-Gefährt geebnet werden konnte. Mittels eines traditionellen Argus As 10 C-3-Motor wurde eine nicht verstellbare SchwarzLeichtholz-Luftschraube angetrieben, also keinerlei revolutionäre Technik. Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang auch die Feststellung, dass jenes Versuchs-Fluggerät auf privater Basis entstand und keinerlei offizielles Entwicklungsprojekt der Industrie bzw des Reichsluftfahrt-Ministeriums war! Dies wurde uns bereits 1988 von Koblenzer Bundesarchiv mitgeteilt, da man über die Sache im Aktenbestand des "Reichsforschungsrat" und der ehemaligen deutschen Luftwaffe keinerlei Hinweis dazu gefunden hatte. Auch waren die kursierenden Namen "Miethe, Schriever und Habermohl" hier nicht diesbezüglich verzeichnet. Gleiches teilte uns das Militärgeschichtliche Forschungsamt in file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (64 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Appen mit. Auch das Bundearchiv Militärarchiv in Freiburg konnte nicht weiterhelfen, da dort keinerlei Hinweise "auf die Entwicklung einer Flugscheibe" vorlagen. In diesem Jahr 1988 gelang es uns auch mit Wolfgang Späte, einem ehemaligen Me163-Piloten, in Kontakt zu kommen, der Anfang 1945 auf dem Fliegerhorst Brandis bei Leipzig stationiert war und in einer kleinen Halle "ein Flugzeug stehen sah, das nahezu kreisrunde Umrissform hatte, also etwa das darstellte, was Sie mit Diskusform bezeichnen. Der Antrieb wurde durch einen kleinen Motor mit Druckluftschraube bewirkt." Seiner Erinnerung nach war die akademische Fliegergruppe der Universität Prag im Kern an dem Gerät beteiligt oder interessiert gewesen, von dem wir inzwischen wissen, dass dieses von Arthur Sack geplant und gebaut worden war. Bereits als Späte das Objekt gesehen hatte, war er sich mit "allen Fachleuten einig, dass das Ding nicht fliegen konnte". Wie Späte am 12.November 1988 abschließend mitteilte, ging das "Design" nicht in fremde Hände über, sondern er sah es "eines Tages nur noch als ein Totalbruch von Versuchsgerät am Platzrand von Brandis liegen. Ein ganz mutiger Pilot hatte noch mal einen Startversuch gemacht. Dabei war es im Start zu Bruch gegangen. Ob der Pilot dabei verletzt oder gar getötet wurde, weiß ich nicht." file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (65 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Wolfang Späte und seine Zeit: Will man sich nüchtern der V-7-Legende nähern, ist es unabläßig die Zeugen der Zeit zu befragen. Wie bereits erwähnt, stießen wir auf Wolfgang Späte, der auch das Buch "Der streng-geheime Vogel Me-163...ihre Piloten...ihre Einsätze...ihre Konstrukteure" im Verlag für Wehrwissenschaften, München, unter ISBN 38219-0010-5 herausbrachte. Späte wurde 1911 in Dresden geboren, und war ab 1937 Testpilot bei der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug in Darmstadt, um dann ab 1941 als Staffelkapitän und ab 1942 als Führer des Erprobungs-Kommandos 16 zu dienen. In dieser Funktion wurde er Gruppenkommandeut des IV.J.G.54 und mit der Entwicklung des Raketenjägers Me-163 beauftragt, weshalb er im Dezember 1944 Kommodore des Jagdgeschwaders 400 mit dem raketengetriebenen Wundervogel wurde. In diesem Job war er über alle geheimen Entwicklungen im Flugwesen während der Hitler-Zeit vertraut. Mit der Entwicklung der Me-163 wurde der Luftfahrt ein Stück technologisches Neulauf offenbart, da jene daran beteiligten Menschen in Flugregionen vorstießen, die vor ihnen noch keiner betreten hatte. Späte ist ein sehr wichtiger Zeitzeuge, der Träger des Ritterkreuzes mit Eichenlaub war. Späte war so wichtig geworden, das er sogar zur sagenhaften Wolfschanze anreisen mußte, um Hitler und Göring sowie dem Chef des file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (66 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Oberkommandos der Wehrmacht, der Wehrmachtsstabsführung und der SS persönlich Bericht über die Technik der Me-163, dem Interzeptor-Jäger, zu erstatten. Späte: "Erstaunt stellte ich fest, dass nicht nur für Hitler, sondern auch für alle anderen Anwesenden meine Ausführungen über ein wichtiges Gebiet der Luftfahrt-Entwicklung völlig neu zu sein schienen." Hierbei zeigte sich, das Hitler´s technischer Berater, Göring, von Technik so viel verstand, "wie die bekannte Kuh von der Muskatnuß" und sie verwechselten das Prinzip des RaketenjagdFlugzeugs mit dem eines Raketen-Autos! Immerhin, die Peenemünder waren der obersten Riege bekannt, aber es wurde deutlich, das Hitler nach wie vor eine weitaus offeneres Ohr für das Heer hatte... Aus dem Rußland-Fronteinsatz kommend, erschien Späte am 19.April 1942 in Berlin, um vom ReichsluftfahrtMinisterium neue Befehle entgegenzunehmen. An jenem Abend erfuhr er erstmals etwas über Peenemünde, einer Insel an der Ostsee - alles was Strahlantriebe besitzen sollte, also Raketenmotoren, wurde dort erdacht, geplant und vielleicht auch gebaut. Peenemünde war somit das Mekka für die Zukunft des Flugwesens. Im Berliner Befehlsquartier von General Galland traf er auch zu aller Überraschung mit Oberstleutnant Horten zusammen, den er file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (67 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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bereits von früher von den Segelflugwettbewerben auf der Wasserkuppe mit seinem Horten-Nurflügel-Flugzeug, was man "die schwanzlose Konstruktion" nannte, her kannte. Späte erklärte sich dem verwunderten Horten, dass seine Anwesenheit im Befehlsstand von Galland gar nicht so ungewöhnlich sei, schließlich war er doch Technischer Offizier im Geschwaderstab von Galland gewesen. Galland war der "Waffen-General" der deutschen Fliegertruppen in der Wehrmacht und hielt so engsten Kontakt mit dem Führungs-Generalstab, dem Generalluftzeugmeister, den Chefs der Erprobungsstellen und den anhängenden Organisationen. Galland und Späte beschäftigten sich mit allen technischen Entwicklungen und Problemen der Aeronautik in jener Zeit. In Berlin kämpfte man mit gewaltigen Problemen und der Stab von Galland und Späte sahen, dass die Russen unerwartete Reserven in en krieg geworfen hatten und die Engländer und Amerikaner immer gefährlicher wurden. Hitler´s Augenmerk war zu lange auf der Armee gelegen, aber auf einmal wurde die Luftverteidigung des Reichs durch Jäger mehr als wichtig und dringlich - dies wurde viel zu spät erkannt. Doch das technische Amt und die Industrie hatten nicht geschlafen und eine Menge neuer Dinge waren im Kommen. So hatten sich die deutschen Ingenieure seit Jahren mit der Frage des Antriebs
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schnellfliegender Flugzeuge beschäftigt. Galland übertrug Späte die Verantwortung an der Weiterführung "der Maschine von Lippisch, dieser schwanzlose Vogel mit Raketenantrieb". Späte alle alle 14 Tage persönlich deswegen in Berlin vorzusprechen. Neben der Raketenwaffe von Peenemünde war die LippischWeiterentwicklung "mehr als geheim" eingestuft worden. Schneller, höher, stärkere Feuerkraft - so lautete die Anforderung. Bis 1939 war dies durchaus alles machbar gewesen, doch mit der Me109 waren scheinbar die meisten Fähigkeiten eines Flugzeugs ausgereizt gewesen. Der Raketenmotor versprach neue Durchbrüche und ein solcher sollte in die Me-163 eingebaut werden. Schon 1941 hatte Dittmar mit der Lippisch-Maschine in Peenemünde eine gemessene Horizontalgeschwindigkeit von 1003 Stundenkilometern erreicht, die Steiggeschwindigkeit war enorm ausgefallen. Die Weiterentwicklung zur Me163, "so schnell wie möglich hin zu einem frontverwendungsfähigen Jagd flugzeug", war oberste Prämisse in Berlin geworden! Drei Tage Vorbereitungszeit bekam Späte und ein Dienstzimmer in Berlin mit Telefonanschluß. Zusammen mit Horten mußte er ein neues TruppenErprobungskommando für die Me-163 aus dem Boden stampfen, welches neben der sagenhaften Erprobungsstelle der Luftwaffe in Rechlin tätig werden sollte. Späte telefonierte sich durch alle file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (69 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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maßgebenden Stellen der deutschen Luftfahrt zu dieser Zeit, Galland nannte dies "den Krieg per Telefon führen". Projekt Me-163 wurde zu der Geheimen Kommando-Sache (GEKADOS) neben der V-1 und V-2! Nebenbei: Während Späte sich mit allen frischen Geistern und alten Hasen unterhielt, um sein Personal zusammenzutrommeln, erfuhr er auch, dass bei der Deutschen Forschungsanstalt in Darmstadt die Arbeiten am Horten-Projekt des Deltaflügelers, nicht zu vergessen als Segelflugprojekt bis dahin, nur schleppend weitergingen. Nicht alle Entwicklungsaufträge enden auch mit einem richtigen Flugzeug, vieles wird schon nach den ersten Rechnungen und Modellversuchen ad acta gelegt. Bei anderen werden dann ernsthafte werkstattgerechte Zeichnungen angefertigt und vielleicht sogar eine Attrappe gebaut, aber auch in dieser Stufe stellt sich vieles als reif für den Papierkorb heraus. Nur wenige erreichen das Stadium des Versuchs-Musters, des sogenannten VMuster. Daher auch z.B. Bezeichnungen wie Me-163 A V4 etc. 4 bedeutet in diesem Fall, das vierte Versuchs-Muster. Wie Späte berichtete, standen in Deutschland zig V´s unnützig herum, die die darin entwickelten Flugzeugtypen einfach keine Chance hatten oder einfach keine bekamen. Um den Bau einer Typenserie zu ermöglichen, mußten die V´s die file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (70 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Werkerprobung, die nachfolgende amtliche Erprobung durch die Erprobungsstelle der Luftwaffe, die darauffolgende Probe durch den Auftraggebeber, also das Reichsluftfahrt-Ministerium, und eine Vorführung vor dem Generalstab durchlaufen. Anders war es gar nicht denkbar, um Gelder und Produktionsbewilligungen zu erhalten. Diese unvermeintlichen "bürokratischen Stufen" dienen allein der Sicherheit und praxisnahen Verwendbarkeit der einzusetzenden Fluggeräte. Und genau darüber hatte Späte im Vorzimmer von Galland den vollen Überblick! Von einer Flugscheibe war dabei nirgends etwas in Aussicht. Lippisch, Hubert und Kraemer hatten ihr Raketenflugzeug in Darmstadt vorangetrieben gehabt, waren dann aber Anfang 1939 nach Augsburg umgesiedelt, wo man in der "Abteilung L" von Messerschmitt weiterarbeitete, um dann nach Peenemünde zu gehen. Hier entschied man sich dann dafür, den Raketenantrieb von der Firma Hellmuth Walter in Kiel einzusetzen, welcher bereits als "Walterrohr" für U-Boote und Torpedos Verwendung fand, die Umkonstruierung der Walter-Raketenmotoren für die Me-163 war im August 1941 abgeschlossen. Die Me-163 wurde auch bei den Walter-Werken selbst als jene Maschine angesehen, "mit der man sozusagen den Himmel wieder sauber kriegen könne". Die Tests aller
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Raketenmotoren der Firma Walter liefen in Peenemünde unter Hans Boye, der nun Späte unterstand! Derartige Zusatzantriebe wurden auch an die Ju 52 und andere Schwerlastflugzeuge angehängt, um ihnen damit die Startstrecke zu verkürzen (tatsächlich werden noch heute derartige Starthilfen bei Schwertransporten der Flug-Streitkräfte z.B. von Amerika gelegentlich verwendet). Um es kurz zu machen, die Me-163 A V4 war das erste flugfähige Objekt ihrer Art. Alle Tests mit ihr wurden soweit von Tower von Peenemünde entfernt durchgeführt, dass man sie selbst mit dem Feldstecher von dort nur schwer verfolgen konnte. Deutschlands berühmtester Testpilot Rudolf Opitz war mit von der Partie. In Späte´s Buch findet man sogar eine Auflistung aller Personen, die an diesen hochentwickelten Flugzeug-Entwicklungen mitwirkten, angefangen von der Abteilung "schwanzlose Flugzeuge" in Darmstadt über Augsburg bis zum Peenemünde-Stab der Me163, gleich nebenan befand sich das Heeresversuchsgelände Ost, wo unter Oberst Dornberg und Wernher von Braun die beiden V-Raketenwaffen erprobt und gebaut wurden. Nebenbei: Die Personen-Namen aus der V-7-Flugscheiben-Legende tauchen hier freilich genausowenig auf, wie das sagenhafte Gerät selbst auch nur Erwähnung findet. Das Gebiet war ideal, ähnlich wie das Ende der Welt - hier konnte man alles, was man tat, der Öffentlichkeit und dem Feind soweit file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (72 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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vorenthalten. Über Partei-Kanäle wurden Gerüchte betreffs den V-Waffen verbreitet, "die mehr versprachen, als sie in Wahrheit hinter dem Gerücht halten konnten". Und wie es offenkundig ist, waren diese Gerüchte als Nährboden auch verantwortlich für das Entstehen des Mythos von der Wunder-Flugscheibe. Wichtig hierbei ist, das Späte für 'seine' Me-163 die wichtigsten Leute des Reichs zusammengestellt hatte und er Dr.Ringleb gefragt hatte, ob es noch andere ernstzunehmende Konstrukteure auf dem Flugzeuggebiet gäbe, die er übersehen habe. Doch Ringleb, der auch zum Stab von Späte gehörte, winkte ab und sah nur einen Franzosen namens Fauvel als direkten Konkurrenten für das damals höchstentwickelte Flugzeug an. Die Segelflieger der Delta-Reihe der HortenBrüder fand Ringleb zwar interessant, aber da sie völlig ohne behördliche Unterstützung arbeiten mußten, war ihr Nurflügler keine große Sache. Und das war es dann auch schon gewesen, was die hohen Herren feszustellen hatten. Kurz und gut, neben den Raketenwaffen war die Me-163 das "Geheimste vom geheimen" damals gewesen, was wirklich gebaut und geflogen ist! Natürlich war Kommodore Späte viel herumgereist, um mit anderen FlugzeugEntwicklern zu sprechen und deren Projekte wie die Me-262 und Arado Ar 234 oder Heinkel He 280 sich anzusehen, ja sie zu fliegen. Späte war so schließlich
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über alle raketenstrahlgetriebenen Projekte informiert und hatte beste Verbindungen zu Chefpiloten, Generälen, Stäben, Technikern, Entwicklern und Industriellen des Reichs. Er nahm an vielen Sitzungen führender Männer aus dem Bereich des Generalluftzeugmeisters teil und kannte persönlich Oberst Petersen, den Kommandeur der Erprobungsstellen, der direkt Generalfeldmarschall Milch unterstellt war. Von der legendären Flugscheibe war dabei niemals die Rede! Auf einer Tagung am 14.April 1943 in Berlin-Adlershof waren alle Verantwortlichen der deutschen Luftfahrtforschung und des deutschen Flugzeugbaus zusammengekommen, komplett vertreten war hierbei auch der Führungsstab der Luftwaffe und alle Verantwortlichen der Erprobungsstellen und aus der Industrie. Anlaß der Sitzung war die von Lippisch aufgebrachte Debatte, ob es überhaupt nötig war die 'Schwanzlosen' der Gebrüder Weimar und Walter Horten für die Zukunft zu beachten. Die Horten´s kamen unter schweres Feuer als ein Pilot des Nurflügers vorbrachte, dass die Geräte eine unzureichende Stabilisierung besitzen. Einzig die Me-163 überlebte die Diskussion... Doch mit der Serienfertigung der WalterTriebwerke für die Me-163 haperte es gewaltig und es gab inzwischen im ganzen Reichsgebiet Treibstoff-Probleme. In
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Peenemünde wurden die ersten Me-163 aus der Not heraus mit Kartoffelschnaps (Wodka) gestartet... Späte dagegen kam viel herum, um für seine Projekt Material zu organisieren. So befand er sich im Dezember 1944 beim LuftwaffenFliegerhorst Brandis, 20 km ostwärts von Leipzig, wo er das Kommando über das JagdGeschwader 400 bestehend aus Me-163 übernahm, doch schon bald wurde die dortige Treibstoff-Fabrik ausgebombt und Späte kam mit seinem Kommando dann so nach Sprottau, Brief, Udetfeld und zuletzt nach Esperstädt. Im März 1945 dann schließlich operierte Späte mit seinen Maschinen von Prag-Rusin aus, wo man aber lieber mit dem Jagdgeschwader 7 und dem turbinengetriebenen Wundervogel Me-262 das Gefecht führte. Schlußendlich kann nur festgestellt werden, dass es "Fliegende Untertassen" als ehemalige deutsche Geheimwaffe nie gegeben hat, "darauf können Sie sich verlassen. Es hat Projekte für einen sogenannten Kreisflügler gegeben, der hat sich aber nicht bewährt... Wie Sie wissen, befand ich mich Anfang 1945 auf dem Fliegerhorst Brandis bei Leipzig. Dort sah ich in einer kleinen Halle ein Flugzeug stehen, das nahezu kreisrunde Umrißform hatte, also etwa das darstellte, was Sie mit Diskusform bezeichnen. Der Antrieb wurde durch einen kleinen Motor mit Druckluftschraube bewirkt... AlleFachleute waren sich einig, dass das Ding nicht fliegen konnte... Eines Tages file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (75 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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lag nur noch ein Totalbruch von diesem Versuchsgerät am Platzrand von Brandis. Ein ganz mutiger Pilot hatte noch mal einen Startversuch gemacht. Dabei war es im Start zu bruch gegangen... Wenn Sie mein Buch lesen, werden Sie erkennen, dass ich von 1942 bis 1945 in die geheimsten deutschen Unterlagen des Fliegertums Einblick hatte: Es gab keine Fliegende Untertassen." Dennoch zeigte sich Herr Späte bereit auf dem Treffen der Traditionsverbandes des J.G.400 seine alten Kollegen nach Erkenntnissen über eine deutsche Flugscheibe zu befragen. Er willigte gerne ein und am 12.November 1988 bekam ich seine Antwort: "Keiner wußte das Geringste dazu zu sagen." Auch ein Blick in das Buch "Der amerikanische Bumerang - NSKriegsverbrecher im Sold der USA" von Christopher Simpson (UeberreuterSachbuch, Wien, 1988; ISBN 3-8000-3277-5) eröffnet uns Dimensionen des Verstehens. Hier erfahren wir mehr zu einem weiteren Zeitzeugen, nämlich dem Raketenforscher Walter Dornberger, der eigentlich zu Zeiten der Nazi-Diktatur zu jenen Menschen zählte, der etwas in Sachen "Flugscheibe" hätte wissen müßen. Es war 1947 gewesen, als die amerikanische Luftwaffe Dornberger heimlich via Paperclip in die USA verfrachtete und ihn an einem geheimen Raketenprogramm auf file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (76 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Wright Field (heute Wright-Patterson AFB) einband. Die US-Raketengesellschaften, die Industrie und das Militär hatte ihn zu recht sehr hoch eingeschätzt, weswegen er schon 1950 bei Bell Labs in der Industrie tätig werden konnte und zum 1.Vizepräsidenten der Bell Aerosystems Division der multinationalen Textron Corp. aufstieg. 1959 bekam er in aller Öffentlichkeit eine Auszeichnung der American Rocket Society; Dornberger verstarb friedlich im Juni 1980. Von 1932 an arbeitete er verbissen daran, das wissenschaftliche Spielzeug der Raketen zu einem integrierten Bestandteil des deutschen Waffenarsenals zu machen. Noch im März 1943 stufte Hitler persönlich die Dringlichkeit der A-4-Entwicklung (später als v2 bekannt) zurück. Dornberger bat im Juli 1943 Hitler um ein geheimgespräch, worin er mittels Filmen, kleinen Holzmodellen und anderer audiovisueller Hilfsmittel Hitlern zur weiteren Förderung des Raketenprogramms überzeugen konnte und sogar eine unterirdische Fabrik in Nordhausen zum Bau der Raketenwaffe zugesprochen bekam. Für das Projekt forderte er den späteren Leiter des US-Raketenprogramms Arthur Rudolph an. Dornberger war von den Raketen besessen, auch wenn sich das TreibstoffProblem abzeichnete. Nach dem Krieg versuchten die Sowjets sich der Raketenwissenschaftler zu bemächtigen und das in Nordhaussen
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vergrabene technische Beutegut für sich zu beanspruchen, weil ihrer Ansicht nach das Lager innerhalb ihres militärischen Operationsgebietes lag. Es gelang den USA bekanntlich, einen Großteil der wissenschaftlichen Hinterlassenschaft von Nordhausen vorher in ihren Besitz zu bringen. Neben V-2-Raketen, technischen Dokumentationen kamen auch etwa 1.200 deutsche Raketenfachleute in amerikanische Gefangenschaft, schließlich unter ihnen auch Dornberger und Wernher von Braun. Allein der Wert der wissenschaftlichen Dokumente betrug nach vorsichtigen Schätzungen um eine halbe Milliarde Dollar! Wie Simpson recherchierte, hatte Amerika gute Kriegsbeute gemacht: Ingenieure und Techniker aus der Düsen- und RaketenjägerEntwicklung nebst fünfzig Me-262 im Messerschmittwerk Schönebeck; praktisch den gesamten technischen und wissenschaftlichen Stab von Siemens und Zeiss; leitende Chemiker und Elektrotechniker von IF-Farben und Telefunken sowie ihre Ausrüstung; Wissenschaftler, Radium und alle Errungenschaften der Atomforschung des Physikalischen und Technischen Instituts in weida; und den technischen Stab sowie alle Konstruktionszeichnungen für neue Motoren der BMW-Werke, "um nur einige zu nennen". Die Sowjets kamen in dieser Hinsicht nicht so gut weg und plünderten praktisch das gesamte Vermögen des Reichs als Reparation für die in Rußland file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (78 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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angerichteten Zerstörungen der Nazis. Dennoch beschuldigten sich Amerikaner und Russen noch im Sommer 1945 wechselseitig, der anderen Seite wissenschaftliche und industrielle Vermögenswerte vorenthalten zu haben und damit gegen während des Kriegs getroffene Abkommen verstoßen zu haben. Dieser Ost-West-Konflikt über die Beschlagnahmen beeinflußte die Potsdamer Konferenz im Juli/August 1945, bei der die Verhandlungsstreitigkeiten sich vertieften und schließlich auch Auslöser für den Kalten Krieg zwischen den Weltmächten wurde... Bereits im Sommer 1945 hatte unter dem Befehl der Joint Chiefs of Staff (Oberkommando der Waffengattungen) Amerika nach "ausgewählten, außergewöhnlichen klugen Köpfen" in Deutschland Ausschau gehalten, wozu das Projekt Overcast lief, welches bald darauf mit Paperclip neue Dimensionen annehmen sollte. In der ersten Welle kamen bis zu 350 Spezialisten aus Deutschland und Östereich sofort in die USA: Spezialisten für U-Boot-Bau, chemische Kriegsführung sowie Aeronautik. Zunächst wollte man sich dieser Leute bald wieder entledigen und sie nach Europa zurückbringen, doch schon bald zeigte die Praxis, dass dies weitgehend unmöglich geworden war, weil diese Kräfte inzwischen selbst zuviel über den geheimen Stand der amerikanischen Entwicklungen auf diesem Sektor wußten! file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (79 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Sollten sie bei der Rückkehr nach Deutschland den Russen in die Hände fallen, dann würde dies ein sehr ernsthaftes Sicherheitsrisiko bedeuten. Präsident Truman zeigte sich in einem Geheimabkommen damit einverstanden, die Nazi-Wissenschaftler in Amerika zu belassen, aber über ihre Anwesenheit nichts dem amerikani schen Volk gegenüber verlautbaren zu lassen. Noch nicht einmal die Ankunft der Nazis auf amerikanischen Boden war Amerika bekanntgemacht worden. Ja, mit Papcerlip wurden dann weitere 765 Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker aus Deutschland in die Vereinigten Staaten rübergeholt. Laut einer Studie von Professor Clarence Lasby waren bis zu 80 Prozent hiervon ehemalige NSDAP- oder gar SS-Mitglieder gewesen. Nur drei Personen wurden bis in die 80er Jahre hinein als politisch Unwillkommen schließlich nach Deutschland abgeschoben, sobald sie ihren Dienst für die USA erledigt hatten, darunter Arthur Rudolph, der schlimm unter den Gefangenen in Nordhausen gewütet hatte. Zu Beginn der fünfziger Jahre wurden in der Sowjetunion die ehemaligen Peenemünder Raketenspezialisten entlassen, nachdem sie sowjetischen Technikern ihr know how im Raketenbau zur Verfügung gestellt hatten. Da die Amerikaner ihrem ehemaligen Verbündeten im Kampf gegen Hitlerdeutschland nicht mehr trauten, luden sie die Deutschen zu file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (80 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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einem Treffen in die Vereinigten Staaten ein, bei dem sie sich ein Bild über den Stand der Raketenentwicklung in der der Sowjetunion verschaffen wollten. Im Laufe des Treffens kam die Befürchtung auf, die Sowjets seien binnen weniger Jahre imstande, eine zweistufige Interkontinentalrakete zu bauen und damit das Gebiet der Vereinigten Staaten zu bedrohen. Hierdurch wird klar, dass die aus den sowjetischen Lager kommenden High Tech-Spezialisten von den amerikanischen Nachrichtendiensten vernommen worden sind, um damit festzustellen, was die Russen inzwischen alles von den deutschen Raketenbauern erfahren hatten und was ihr augenblicklicher Stand sein muß. Erststaunlich ist dies freilich nicht, sondern eher der damit verbundene Umstand, dass seltsamer Weise die deutschen Untertassen-Bastler von diesem amerikanischen InformationsAbschöpfprogramm nicht erfasst wurden. Dies hätte doch geschehen müßen, wenn sie wirklich aeronautische Durchbrüche mit ihren neuen Flugkonzepten entwickelt hätten. Schließlich wissen wir heute, dass die US-Behörden Jagd auf die HortenBrüder machten während die UntertassenBastler zwar in den Medien bekanntgemacht wurden, aber ansonsten keine Beachtung erfuhren. Unter den bekannten Begleitumständen der hier erwähnten Historie muß man sich schon fragen, ob nicht all jene Nazi-UntertassenKonstrukteure sich nur interessant machen file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (81 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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wollten, um vielleicht ihre Idee doch noch an den 'Mann' zu bringen. Nebenbei: Während alles Wernher von Braun als den Vater der gewaltigen Mondrakete Saturn 5 ansieht, stand in Wirklichkeit Rudolph dahinter, den man ob seiner Vergangenheit aber schlecht feiern konnte. Dornberger war eine Kapazität, deswegen ist seine Meinung in Sachen Flugscheibe und Fliegende Untertassen interessant: Fliegende Untertassen meldete dpa aus Chicago und die Rhein-Neckar-Zeitung vom 16.März 1956 druckte folgendes: Als der frühere deutsche und jetzige amerikanische Raketenforscher Walter Dornberger am Mittwochabend in Chicago nach einem Vortrag über seine Ansicht zu den Fliegenden Untertassen befragt wurde, antwortete er: "Die einzigen wirklichen Fliegenden Untertassen siehst du, wenn du mit deiner Frau in der Küche Streit hast. Die übrigens sind optische Täuschungen oder atmosphärische Molekülwirbel, die einen flachen, untertassenähnlichen Eindruck hervorrufen." von Braun bekam übrigens eine Mitwirkung am Programm der Nazi-Untertasse angedichtet: Probeflug einer "Untertassen" schon 1944? meldete dpa und am 10.Oktober 1952 schrieb so die Stuttgarter Zeitung: Die Stockholmer Abendzeitung Aftonbladet file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (82 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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behauptete gestern, der erste Probeflug einer "Fliegenden Untertasse" sei schon im Jahre 1944 in Deutschland geglückt. Das Blatt schreibt, die Konstruktion sei von dem Raketenfachmannn Professor von Braun und seinen Mitarbeitern in der Versuchsstation Peenemünde entwickelt worden. Eine "Untertasse" von sechs Metern Durchmesser sei im April 1944 startklar gewesen. Man habe ein Raumschiff in der Form eines fliegenden Tellers bauen wollen, dessen Stabilisierung durch einen rotierenden Ring erreicht werden sollte. Das Schiff sollte einen Durchmesser von 42 Metern haben und eine Höhe von dreihundert Kilometern erreichen. Die Originalzeichnungen für die Konstruktion seien in den USA, wo Braun jetzt mit neunzig deutschen Konstrukteuren tätig sei. Auch der sowjetischen Regierung sei die Konstruktion bekannt. Hauptschwierigkeit bei der Verwirklichung des Raum schiffprojektes sei der ungeheure Brennstoffverbrauch während des Aufstiegs. Es sei aber anzunehmen, dass dieses Problem durch die Verwendung von Atomenergie gelöst werden könne. Simpson fand keinerlei Hinweis auf eine bedeutsame Flugscheibe während seiner Recherchen zu seinem voluminösen Werk. Die "genialen" Untertassen-Bauer gehörten also keineswegs zu jenen "klugen Köpfen", die vom amerikanischen Oberkommando nach den USA gebracht wurden. Es kann also mit
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der Flugscheibe wirklich nicht weit hergewesen sein, wie das soweit einzig belegte Muster im Fall von Arthur Sack auch beweist. Und wieder tauchen Namen wie Schriever, Miethe und Bellonzo nicht auf, sie bleiben sagenhaft genauso wie die damit verknüpfte V7-Legende. Auch in Italien versuchte sich Kollege Maurizio Verga in Sachen "NaziUntertassen-Legende", aber auch nach all seinen Mühen gelang es ihm nicht, irgendwelche "harten Beweise" zur Unterstützung einer deutschen Flugscheibe zu finden. Auch wenn Schriever und Belluzo irgendwie reale Persönlichkeiten waren, zeigten sich Dr.Ing.Richard Miethe (soll Projektleiter für die FlügelradUntertasse und Fachmann für Aerodynamik gewesen sein) und Dr.Ing. Habermohl (Experte für Senkrechtstart und Autogyro) als echte Geister-Persönlichkeiten, die sich nie in der Realität unserer Welt manifestierten. Belluzo war ein bekannter italienischer Turbinen-Experte, der aber nie irgendetwas mit der Nazi-Flugscheibe zu tun hatte, auch wenn verrückte Geschichten nach einer Meldung vom 24.März 1950 in der Il Giornale d'Italia über ihn in Umlauf kamen. Schriever und hauptsächlich Klein dagegen hatten ihre finanziellen Probleme dadurch gelöst, indem sie den Fliegenden UntertassenSchock in Europa ausnutzten und sich daran anhängten, als gerade die Blätter erstaunliche Meldungen druckten. file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (84 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Insbesondere Klein verstand es, das Interesse auf sich zu lenken und einen neuen Aspekt einzubringen, wodurch die Untertassen irdisch zu erklären seien, eine Sache, die auch verschiedene andere aufzubringen verstanden. Es war eine Zeit in der "wilde Geschichten und Schwindel" sich vermischten, um neue kommerzielle Ziele zu verfolgen, wobei sicherlich manches Element aus der Sack-Story Verwendung fand. Hier bildeten sich diverse, sich real anhörende Legenden, die immer wieder neu zitiert wurden und deswegen "zementiert" wirkten. Die Gerüchtewelle explodierte geradezu in jener Zeit und das Wunder von der deutschen Nazi-Flugscheibe die angeblich bei BMW (Abteilung Strahltriebwerke) in einem Vorort von Prag gebaut wurde führte alle anderen an. Diese Fabeln von dem neuen Flieger mit zentraler Kuppel und darum herumrotierenden Kreisflügel wuchsen dann aus und wurden zu richtigen Monstern, die es durchaus mit Godzilla aufnehmen können. Die SS und die VrilGesellschaft kamen ins Spiel, Flüge zum 63 Lichtjahre entfernten Stern Aldebaran von einer gemischten deutsch-japanischen Raumfahrercrew entwickelten sich in den frühen Neunzigern hinzu. In England forschte Kevin McClure in Sachen Nazi-UFOs nach und verfaßte den Bericht "Secret or Lies? Investigating the Nazi UFO legends", den sein Kollege Wayne Spencer uns am 9.Juni 1998 zur
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Verfügung stellte. McClure versuchte insbesondere mehr über Schriever herauszufinden, konnte aber nie seine Existenz bestätigt bekommen. Im Gegensatz dazu aber erfuhr er von Rudolf Lusar, dass dieser niemals direkten Zugang zu irgendwelchen originalen Informationen hatte. Lusar selbst stellte sich als Gelegenheitsschriftsteller heraus, der gerade die Gunst der Stunde genutzt hatte, um während der in Europa gerade grasierenden UFO-Fiebrigkeit seine Chance aufzugreifen und die bereits umhergeisternden Gerüchte für sich einzubringen. Alle Versuche in der Historie der deutschen Geschichte etwas über eine Fliegende Untertasse der VrilGesellschaft und unter dem Namen "Haunebu" herauszufinden, scheiderten. Eine vollständige Durchsicht der verfügbaren luftfahrthistorischen Unterlagen und Publikationen schließen all dies vollkommen aus. Alle Nachforschungen verliefen in einer Sackgasse. Natürlich, hier und dort haben sich, wie der aus Bremerhaven stammende Konstrukteur Andreas Epp, Leute daran versucht, das Prinzip des Fliegenden Diskus oder der Flugscheibe irgendwie umzusetzen, aber niemals schritten sie über das Modellstadium hinaus. Eine "brauchbare Fliegende Untertasse" aus Menschenhand gibt es daher bis heute nicht. Alle entsprechenden Projekte
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verschwanden in der Versenkung, da die Vorteile der Fliegenden Untertasse nie realisiert werden konnten. Die wenigen Objekte, die schließlich als ErprobungsMuster aus der Fa brik kamen, leisteten nicht die in ihnen gesetzten Erwartungen siehe die diversen Pleiten des kalifornischen Professor für Aerodynamik Paul Moller, der schließlich doch wieder beim traditionellen zylinderförmigen Flugzeug landete, nachdem all seine "Untertassen"-Prototypen nach dem AvroCar-Prinzip scheiderten. Die Kombination von Hubschrauber und Jetflugzeug gelang einfach bis heute nicht. Planen, auf dem Reißbrett entwerfen und Modelle bauen dies alles ist eine Sache, aber tatsächlich ein Fluggerät fix und fertig an den Start und dann noch in die Luft an den Himmel zu bringen ist wieder ein anderes Ding, oftmals genug ein Unding. Irrungen und Wirrungen kennzeichnen so auch den Weg der Nazi-FlugscheibenLegende, die man nicht allein für sich betrachten darf, um das ganze Umfeld zu verstehen, aus der sie herausgeboren wurde. Begonnen hatte es nämlich mit einem Klassiker der UFO-Literatur, der den Spuk um unser Thema erst auslöste. Der Fall Kenneth Arnold und seine Folgen. Auslöser der ganzen UFO-Hysterie war der berühmte "Untertassen-Erst-Sichter" Kenneth Arnold, der mit seiner legendären Observation vom 24.Juni 1947 ufologische Geschichte schrieb, als er an jenem file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (87 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Nachmittag im Staate Washington bei einem Gebirgsmassiv (Mr.Rainier) eine Formation seltsamer Erscheinungen in einer Kette dahinflitzen sah (wenn auch nur bei ihrer größten Annäherung immer noch 50 km entfernt!), die aufgrund ihrer polierten Oberfläche im Sonnenlicht aufblitzten. Arnold am Tag darauf in einem RadioInterview: "Ich dachte zuerst, es seien Gänse, weil sie so flogen wie Gänse, aber als ich merkte, das sie dazu viel zu schnell waren, änderte ich meine Ansicht und ging davon aus, das es sich um eine Gruppe neuer Jetflugzeuge in Formation handelte. ... Nun gut, ich dachte, es handle sich vielleicht um Jetflugzeuge, deren Schweife grün oder braun oder so bemalt waren...aber sie flogen in keiner konventionellen Formation über den Bergspitzen, wobei sie aber wie auf einer Welle auch mal knapp unter die Bergspitzen flogen und sich dann gegen den Schnee darauf abhoben..." In der spanischen Zeitschrift EFE vom 8.Juli 1947 wird Arnold zitiert, dass es für das gesichtete Phänomen die folgenden, denkbaren Erklärungen geben könnte: "Es ist irgendeine nordamerikanische Erfindung, die noch in der Experimentalund Verbesserungs-Phase steckt; irgendeine ausländische Erfindung, über die die Erbauer die Kontrolle verloren haben; oder es kann sich um Düsenflugzeuge handeln..." 1952 schrieb Arnold selbst in seinem Buch "The Coming of the Saucers: A Documentary Report on file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (88 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Sky Objects That Have Mystified the World" (1952 von Ray Palmer in Amherst im Selbstverlag herausgebracht und von einem dramatischen, fehlführenden Titelbild geziert, welches direkt aus der PRSchmiede für den Untertassen-Klassiker "Metaluna 4 antwortet nicht" [This Island Earth] entsprungen scheint und mit der Wirklichkeit des Falls Arnold kaum noch etwas gemein hat): "Die ganze Zeit dachte ich von ihnen, das ich eine ganze Formation von Jets beobachte, nur konnte ich keine Schwanzflosse bei ihnen ausmachen, die Jets aber ganz sicher haben... Ihre Flügel war extrem stark poliert, sodass sie im Sonnenlicht blitzten... Als die u.a. meine Geschichte einem mir bekannten Hubschrauber-Piloten erzählte, der ebenso in der Gegend sich auskannte, sagte mir dieser 'Ah, das war nur ein Flug der Leute vom Moses Lake, die haben da Raketen im Test'..." Auch in der Zeitung The East Oregonian vom 26.Juni 1947 fand sich eine interessante Aussage, die Arnold gegenüber der Associated Press machte. Hier hatte der Privatflieger die Beobachtung von neun "extrell-hellen Flugzeugen mit einer NickelplattenBeschichtung" gesprochen, die er ansonsten nur "schlecht sehen" konnte. Kein Wunder wenn im ganzen Land entsprechende Schlagzeilen wie "Geheimnisvolle Flugzeuge" oder "Mysteriöse Raketen" erschienen. Der file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (89 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Begriff "Fliegende Untertasse" als Bezeichnung für interplanetarische Raumschiffe tauchte erst Mitte 1950 in einem True-Artikel und dann im Film und schließlich in Keyhoe´s erstes Buch auf. Erstaunlich auch die Wandlungsfreudigkeit der von Arnold beschriebenen Objekte. So existieren zwei unterschiedliche Darstellungen von ein und dem selben Objekt durch Kenneth Arnold; einmal zeichnete er es absolut sichelfömirg nieder (in seinem Buch von 1952 und nachdem sich die Aufregung gelegt hatte, er also weitere Zeit fand, um über seine Beobachtungserfahrung nachzudenken), dann zu Beginn zeichnete er für das FBI die Objekte sehr an den damals bekannten Flying Flapjack erinnernt auf (abgesehen von den Propellern und Seitenrudern). In Anbetracht auch der Entfernung von mindestens 50 Kilometern muß man natürlich Abstriche zulassen und Objektgestaltungs-Details in Frage stellen, gerade auch weil die dargestellten neun 'Untertassen' fortlaufend im Sonnenlicht aufblitzten und ihn stark blendeten. Auch der sichtbare Wandel seiner grafischen Umsetzung der angeblich gesehenen RätselFlugzeuge läßt Denkanstöße geben, vor allem auch die moderne Einbringung einer Hollywood-untertassenentsprechenden Kuppel spricht für eine durch Arnold erzeugte Anpaßung seiner Darstellung an den populären Zeitgeist seiner Epoche.
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Der Flying Flapjack (oder auch Flying Pancake genannt) war zu jener Zeit ein durchaus skurilles Fluggerät, welches zur Experimentalreihe der VTOL-Maschinen gehörte und noch vor dem 2.Weltkrieg von Charles H.Zimmerman für die Vought Coorporation entwickelt wurde und mit der Phantasie verkauft wurde, dass dies das Flugzeug der Zukunft sei. Und der Amerikaner erlebte nach dem Einsatz der Atombomben auf Japan, den ersten Jetflugzeugen und den Tests mit Raketenwaffen eine neue Wunderwelt, in der alles möglich war und sogar schon der Weltraumflug am Horizont sichtbar wurde. Das Vertrauen in die Jungs von der US Air Force war ungeheuer und man erwartete geradezu von ihnen, sie hätten da noch Dinge in der Tasche, die die Welt nochmals überraschen würden. Dies ist natürlich nach der absoluten Geheimhaltung zur Produktion der NuklearWaffe (Manhattan-Projekt) überaus verständlich und so traute man dem Pentagon noch einiges mehr zu, aber das Klima für diese Erwartung stimmte. Wir sagen nicht, dass die Arnold´schen Objekte den Flying Flapjack darstellten, sondern nur, das sich Arnold in seiner Hilflosigkeit in der Darstellung seiner fernab gesehenen mysteriösen Flugzeuge bei den Bildern des Fliegenden Pfannkuchen 'Orientierungshilfe' leistete. Wichtig zu wissen ist auch, dass der "Flying Flapjack" gerade im Mai 1947 die Titelseite der äußerst file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (91 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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wissenschaftspopulären Zeitschrift Mechanix Illustrated zierte und man ihm dort eine Titelgeschichte gewidmet hatte, da man in ihm das Flugzeug der Zukunft sah! Erinnern wir uns zudem an das Datum der Arnold-Sichtung: 24.Juni 1947 - nur zwei Tage zuvor (also am 22.Juni) berichtete die US-Presse in teilweise Seite 1-Aufmachern (wie z.B. der in Hartford, Connecticut, erscheinende Courant) mit Fotos des XF5U-1 hinsichtlich seiner ersten öffentlichen Vorführung während einer Flugschau am 21.Juni auf dem Bridgeport Municipal Airport zur 30-Jahresfeier des Flugzeugproduzenten Chance Vought in Strantford. Entsprechendes Filmmaterial existiert tatsächlich auch dazu im CENAPVideoarchiv. Tatsächlich (und jetzt kommt der Hammer) berichtete auch am 2.Juli 1947 die in Bridgeport erscheinende Bridgeport Post genau diesen Zusammenhang unter der Schlagzeile "Saucers are similar to Vough Flying Wing". Natürlich, die UFOlogie hat dies ganz gefließendlich 'übersehen'. Es ist durchaus nicht nur unsere Meinung, dass in Erwartung eines neuen luftfahrttechnischen Durchbruchs viele Menschen sich durch den "Fliegenden Pfannkuchen" inspirieren ließen und sowohl Arnold als auch Bequette zu jenem interessierten Publikum (der eine Flieger, der andere Nachrichtenmann) gehörten, die durchaus um das neue Design file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (92 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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wußten und in ihren jeweiligen Darstellungen unbewußt (?) zur ArnoldSichtung dieses Konzept einfließen ließen. Anno 1947 war eben das aktuelle und zukunftschwangere neue FluggeräteDesign der Fliegende Pfannkuchen. Warum sollte er nicht als Anlaß gedient haben, um Arnold´s Bericht zu illustrieren und in Worte zu packen? Man wird immer Vergleichsmuster aus seinem Erfahrungsschatz einbringen, wenn man etwas jemanden anderen erklären will, was als solches nicht zum Allgemeingut des Wissens gehört. Dies ist keineswegs ungewöhnlich, wenn wir die Vorwegnahmen der technischen Erwartungshaltung der Jahre 1896/97 sehen, als die tatsächlich anstehenden Zeppeline und Flugzeuge des nächsten Jahrhunderts sich in der Ausbildung des sogenannten "LuftschiffSchreckens" vorweg als Phantome der Lüfte ausbreiteten und heute die Fliegende Dreiecks-Hysterie mit dem revolutionären nächsten Entwicklungsschritt der B-2 und F-117 etc einhergeht. Warum sollte Arnold als Flugbegeisterter von diesem 'zeitgeistigen Klima' ausgenommen worden sein? Der Chance Vought XF5U-1 war damals im Sommer 1947 für die Öffentlichkeit eben DIE aerotechnische Sensation, das darf man in der Analyse der Situation und des Falls nie vergessen, auch wenn es erstmals wir mal wieder sind, die darauf aufmerksam machen (müssen), weil es die Promoter der UFO-Phantastik verschweigen.
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Nach wie vor finden wir kein besseres Argument, als jenes, welches wir vor mehr als zehn Jahren bereits im CR 138 vorgestellt haben und zu welchem unser holländischer Kollege Hans van Kampen in einer MacIntosh-gestützten Analyse kam. Arnold selbst betonte ja laufend den Geheimflugzeug-Charakter seiner Beobachtung. Und tatsächlich findet sich ein amerikanisches Flugzeug, welches höchst Wahrscheinlich zum Auslöser des ganzen UFO-Spuks wurde: Der Düsenjäger Republic F-84 Thunderjet, welche am 28.Februar 1946 in Produktion ging und einen angelegten Flügel ab der zweiten Serie besaß. Die Republic F-84 Thunderjet besaß einen flaschenförmigen Rumpf und nur ein sehr kleines Höhenruder, zudem war sie lange Zeit ein militärisches Geheimnis bis sie im Korea-Krieg für eine Überraschung des Feindes sorgte. Aufgrund des Umstandes, dass die Arnold´schen "Geheimflugzeugen" sich am Rande des Wahrnehmungsfeldes (50 km Distanz!) befanden, war er zudem aufgrund der Blendwirkung durch SonnenlichtReflexionen gar nicht imstande, seine 'Fliegenden Untertassen' richtig auszumachen und sie nur in ihrer Grobgestalt zu 'erkennen'. Auf jeden Fall hat Arnold die Entfernung überschätzt, seine Angaben zu der Größe der UFOs und ihrer Entfernung passen nicht zueinander, und so muß auch die von ihm geschätzte Geschwindigkeit der Objekte viel zu hoch gewesen sein. Tatsächlich, es ist am file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (94 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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wahrscheinlichsten, das Arnolds UFOs ein Flugzeuggeschwader war, welches er als solches ansatzweise ja auch zu erkennen dachte und dann als geheime neue Flugzeugentwicklung interpretierte, wobei er deutlich an die V-173 und die XF5U-1 dachte. Hätte das Militär diese Umstände gleich erkannt, wäre wohl der UFO-Mythos damals nicht entstanden (sondern zu einem anderen Zeitpunkt mit einem anderen Fall). Doch dann kam Arnold mit Ray Palmer zusammen, der bereits die Bücher Charles Forts in seinen Magazinen als Serien veröffentlicht hatte, da er den kommerziellen Wert dieser Phänomene kannte und nun mit der Arnold-Sichtung neue Türen aufschlug, um sie einer geeigneten und geneigten Leserschaft zu verbreiten. Ray Palmer (1910-1977) hatte einen sehr großen Einfluß auf die frühen Jahre der Fliegenden Untertassen und ihrer Popularisierung. Manche nennen ihn den "P.T.Barnung der Untertassen", da er mit seinen Zeitschriften und Magazinen am Kiosk vertreten war und mittels grellbunter Titelbild-Illustrationen fast immer untertassenmäßige eye-catcher dem Publikum vermittelte. Als kontroverser Herausgeber von Amazing Stories schloß Palmer diese Epoche 1948 ab und wendete sich nurnoch den Untertassen zu, bei denen er das große Geschäft witterte. Tatsächlich schlug auch seine neue Zeitschrift Fate (mit dem Untertitel file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (95 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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"True Stories Of The Strange And the Unknown") am Markt wie eine Bombe ein und die Pilotnummer (Frühjahr 1948) stellte Arnold´s Sichtung erstmals im Detail und nach Arnold´s eigenen Worten in dem Leitartikel "The Truth About The Flying Saucers" vor. Die weiteren Ausgaben waren eine wahre Fundgrube für UntertassenFanatiker geworden, die sich begierig auf seine Veröffentlichungen stürzten - auf Veröffentlichtungen wohlgemerkt, die immer irgendwo zwischen Fiktionen und Fakten angesiedelt waren, auch wenn der Fiktion-Teil nie zu schwach ausfiel und mancher Spinner hier seine Geschichten als authentische Lebenserfahrungen breitschrieb... Niemand wußte schließlich etwas mit dem Arnold-Fall anzufangen und da plötzlich überall die flying saucers gesehen wurden, kam es zur öffentlichen Hysterie in der nur noch alles schlimmer wurde und durcheinander geriet. Festhalten möchte ich hier einmal, dass schon der Begriff "flying saucer" nichts weiter als schon eine vorgefasste Erklärung des UFOPhänomens beinhaltet, weil er in einer beschreibenden Maskerade auftritt. Das offizielle Washington wies die Verantwortlichkeit für die Untertassen von sich (auch wenn in einigen Ebenen man sich da nicht ganz so sicher war), schlußendlich aber hatte man schon von neuen aeronautischen Entwicklungen selbst genug gehört, um vielleicht nicht doch in file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (96 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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dieser Sache vielleicht ein erfolgreich verlaufenes Geheimprojekt vielleicht von einem glücklichen Erfinder zu sehen (bereits zur Airship-Welle 1896/97 gab es ja Überlegungen und Behauptungen von Leuten, die Tüfftler, Bastler und Erfinder vom Typ komischen Kautz für die Objekte verantwortlich machten). Also schaute man sich nach potentiellen Verantwortlichen um und wurde kurzfristig sogar fündig. Überall im Land gab es genauso wie in anderen Nationen Bastler und Hobby-Flugingenieure die sich mit neuen Ideen beschäftigten und sich revolutionäre Durchbrüche versprachen. Am 19.August 1949 setzte sich die Luftwaffe selbst ins Abseits, als der AF-Kommandant in Baltimore eine eilens einberufe Pressekonferenz veranstaltete und hier einen authorisierten Sprecher, Capt.Claudius Belk, erklären ließ, man habe zwei verschiedene "Prototypen" von Flugmaschinen gefunden, welche das Geheimnis der sagenhaften Fliegenden Untertassen aufklären würden. Diese Mitteilung sorgte bei den Anwesenden natürlich für eine verständliche Verwirrung, nachdem vorher immer erklärt worden war, dass die Untertassen nicht aus Amerika kämen. Es ging schließlich um zwei Findlinge auf einer abgelegenen Ranch nahe Glen Burnie, Maryland Kurz vor dem Krieg hatte ein Jonathan E.Caldwell an zwei untertassenförmigen Flugzeugen unter Mitwirkung eines örtlichen Mechanikers gewerkelt. Dem Gerücht nach file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (97 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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soll eine dieser Maschinen auch tatsächlich geflogen sein. Die Luftwaffe erklärte nun, sie könne nicht ausschließen, das Caldwell inzwischen irgendwo anders Experimente mit weiterentwickelten Modellen seiner Idee durchführe und diese für den UntertassenSpuk verantwortlich sind. Die beiden in einem vergammelten Stall vorgefundenen Maschinen waren jedoch nicht funktionstüchtig, ein ATIC-Offizier hatte sich die Geräte angeschaut und untersucht, sie waren nicht mehr restaurierbar. Inzwischen hatte die Luftwaffe eine Suche nach dem Erfinder der beiden Prototypen gestartet und erfahren, das Caldwell ehemals all sein Vermögen in die Konzeption der Untertassen gesteckt hatte und deswegen auch die Ranch verfallen ließ, total vernarrt in seine Idee. Schließlich scheiderte er auch an den beiden neuen Flugzeugtypen, die seiner Vorstellung nach eine Mischung der aerodynamischen Prinzipien von Flugzeug & Hubschrauber darstellen sollten. Als Resultat besaßen die beiden Prototypen runde, umlaufende Flügel und kontrarotierende Propeller. Die Berichterstattung über diesen Fund sorgte für Schlagzeilen, die Menschen strömten hinaus zum angeblichen "Brutplatz" der ersten YankeeUntertassen. Sollte hier das Objekt ihrer Begierde Wirklichkeit werden? Würde nun das Prestige der Vereinigten Staaten von
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Amerika aufpoliert werden können, wenn sich ein Amerikaner als Erbauer der mysteriösen Untertassen herausstellte? Doch auch in diesem Fall platzten alle Träume. Knapp 24 Stunden später wurde eine neuerliche Pressekonferenz einberufen, auf welcher die USAF kleinlauter zugestehen mußte, dass die Caldwell-Flugmaschinen kaum etwas dazu beitragen können, um das UntertassenGeheimnis zu lüften. Man hätte lieber abwarten sollen, bis Flugzeug-Entwickler der Luftwaffe ihr Urteil zu den beiden Gebilden ablieferten, was nach der ersten Presse-Erklärung geschehen war - und vernichtend ausfiel. Die beiden gefundenen und untersuchten Maschinen waren nie geflogen und würden auch nie fliegen können, dazu waren sie aerodynamisch einfach nicht in der Lage. Das in ihnen verwendete Grundprinzip war ein Flop. Die Enttäuschung in der Öffentlichkeit war natürlich groß und als dann die Times am 22.August 1949 noch meldete, dass der "Granddaddy of Flying Saucers" ein gescheiderter Ingenieur war, der bereits lange vor 1940 das "RotorFlugzeug" bauen wollte und seither immer wieder auf die Nase fiel, war es ganz aus, um den Menschen einen patriotischen Stolz auf den technischen Erfinderreichtum ihrer großen Nation zu vermitteln. Caldwell, inzwischen um die 70 Jahre alt gewesen, hatte frustriert seine Familie ohne ein weiteres Wort verlassen und damit eine familiäre file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/Ei...s/faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (99 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Tragödie heraufbeschworen. Entsprechendes Bildmaterial zu dieser Geschichte finden Sie in "Geheimnisse des Unbekannten: Die UFOs", einem Time-Life-Buch, auf S.45 vor. Rocket-Man. Nicht nur die Marsainer bauten Fliegende Untertassen, nein die Idee von den diskusförmigen Flugmaschinen, die man mit den Fliegenden Untertassen verband, griffen auch schnell begeisterte Hobby-Bastler und Erfinder auf, genauso wie Häuslebauer sich ihre Fliegende Untertasse aufs Grundstück setzten. Im Zeitalter von Sputnik und dem Beginn des Wettlaufs in den Weltraum drehte Amerika vor Begeisterung durch und so mancher Weltraum-Fan baute im Keller oder in der Garage Raketen zusammen und werkelte an Fliegenden Untertassen für den Eigenbedarf. Angestachelt wurden sie von den Fliegenden Untertassen-Phantasien und von der Begeisterung für neue Technologien, wie sie im Northrop 'Flying Wing' sich abzeichneten, der am 25.Juni 1946 scheinbar ein neues Zeitalter der Aeronautik einläutete (auch wenn dieser Nurflügler nach dem ursprünglichen HortenPrinzip bereits 1949 wieder zum alten Eisen gehörte, da das Gerät erhebliche Stabilitätsprobleme mit sich brachte). Dennoch die futuristischen Nurflügler waren unter den Kids der 50er Jahre eine große Sache, sodass Papier-Bastelbögen hierzu von den APCO-Tankstellen an ihre jugendlichen Kunden verschenkt wurden, file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/E.../faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (100 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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beworben als "Praktische Annäherung an die Lösung der Transport-Probleme von Morgen". Bereits im Dezember 1950 hatte Science and Mechanics davon gesprochen, dass eine Fliegende Untertasse den Autobus ablösen werde. Gezeigt wurde eine Mischung aus Hoovercraft und Hubschrauber. Und in Otherworld Science Stories vom März 1952 war eine kleine Zwei-Mann-Flugscheibe, gesteuert nur mittels eines Joysticks, als Verkehrsmittel der Zukunft beschrieben worden. In der Comic-Serie Don Winslow: Flying Saucer Attack aus den frühen 50er Jahren wurde übrigens der Flying Flapjack zum tatsächlich funktionierenden Ausrüstungefährt des Titelhelden, welcher in unserer Zeit phantastische James BondAbenteuer zu durchleben hatte. In der Reihe Space Western wurde John Wayne in die nahe Zukunft versetzt, um mit der USArmy in den Kampf mit Space-Aliens aus Untertassen zu treten. Blackhawk war eine ähnlich angelegte Comic-Serie der selben Ära. Mitte der 60er Jahre wieder erschien die Reihe Unknown Worlds, worin ebenso irdische Fliegende Untertassen eine Rolle spielten. Dann gab es an der öffentlichen Front einen Knick im Glauben an die USUntertassen. Mit Vollzug des Korea-Kriegs verlor der Glauben an echte amerikanische Fliegende Untertassen an Gewicht, da dort in schwieriger Lage und in verlustreichen file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/E.../faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (101 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Kämpfen die Wunderwaffe Fliegende Untertasse nicht zum Einsatz kam, obwohl es angesagt gewesen wäre, wenn es sie gegeben hätte! Insbesondere durch die Schlacht im Hafen von Fusan hatte Amerika einen herben Gesichtsverlust erlebt, weil man dort ganz besonders brutal geschlagen worden war und nirgends hilfreiche Untertassen mit der amerikanischen Fahne zur Seite sprangen. Merkbar schwand das Glaube Amerikas an geheime USAFWaffenarsenale und ging auf Null zurück. Noch am 23.Mai 1950 hatte eine GallupUmfrage ergeben, das 92 % der von Gallup befragten Personen glaubten, dass die Untertassen von amerikanischer Herkunft sind - und nur 5 % vertraten die außerirdische Hypothese, während gerade einmal 3 % die Untertassen den Russen zuschoben. Doch manche Leute kamen einfach nicht von der Idee als Traum für sich ab. Tom, Dick und Harry bastelten sich ihre eigenen UFO-Realitäten zusammen und in manchem Garten standen statt Gartenzwerge monströse Raketen- und Raumschiff-Gebilde zur Begutachtung durch die Nachbarn aus. Unzählige Patente vom "Schmuck-Design eines Flugzeugs" im Stile der Fliegenden Untertassen wurden eingereicht, doch zumindest die "homemade ones" hoben nie so recht vom Boden ab, selbst alle Anstrengungen der US Air Force versagten und bildeten mit dem sogenannten Avro-Car den Höhepunkt der Untertassen-Flugzeug-
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Manie. Unter den Patentanmeldungen findet sich L.Z.Freeland´s "Airship" von 1955 (Patent 177.564); I.R.Barr´s "Flying Maschine" von 1962 (Patent 3.067.967); John W.Sherwood´s "Vertical Lift Flying Machine" von 1969 (Patent 213.529); Nathan C.Price´s "High Velocity High Altitude VTOL Aircraft" von 1963 (Patent 3.103.324). In diesem Zusammenhang ist wichtig zu wissen, dass US-Patente nichts weiter als ein rechtlicher Schutz vor Ideenklau sind. Eine Patenterteilung ist insbesondere keine Bürgschaft für die Funktionstüchtigkeit einer Erfindung. Eigene Tests werden nicht von den Patentämtern durchgeführt, sondern nur geprüft ob die Papiere betreffs einem Patent-Antrag "auch vollständig ausgefüllt sind". Diese Strategie wird dem US-amerikanischen Verständnis gerecht, in dem neue Technologien nach Kräften gefördert und dann dem Spiel des Marktes überlassen werden - dort müssen sich die Patentanmelder dann bewähren und sonst nirgends. Es können also noch und noch Patente auf "Fliegende Untertassen" vorliegen, sie sagen aber nichts darüber aus, ob das damit verbundene Projekt auch wirklich funktionstüchtig ist, die Patentvergabe hat also nichts mit der Prüfung einer Erfindung zu tun. Der Wirksamkeitsbeweis ist nicht erforderlich - einzig und allein die Frage ist wichtig ob die Geräte innovativ sind und im Grunde praktisch anwendbar wären. Beurteilen können in den meisten Fällen file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/E.../faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (103 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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die Sachbearbeiter dies aber nicht, sie vertrauen einfach den Eingaben und wenn dann noch eine beeindruckende BegriffsTerminologie hinzugefügt ist, dann kann im Prinzip nichts mehr schief gehen, wenn die Patent-Gebühren entrichtet sind. Genährt wurde dieser sanfte Wahn durch neue aeronautische Designs, wie den sogenannten "Flying Flapjack" (V-173) der US-Marine, den die Firma Chance Vough Ende des 2.Weltkriegs ursprünglich als Senkrechtstarter konzipiert hatte und mit Geschwindigkeiten von bis zu 500 mph umsetzen wollte. Doch von diesen Eigenschaften war man schlußendlich weit entfernt, sodass das Propeller-Flugzeug wieder in der Versenkung verschwand. Dennoch, das Gerät wurde bereits im Mai 1947 populär gemacht, als man ihm die Titel-Illustration und -Geschichte des Zeitschrift Mechanix Illustrated widmete gerade einen Monat bevor Arnold seine Fliegenden Untertassen sah. Der sogenannte "Fliegende Pfannkuchen" stellte zu jener Zeit die Aussicht auf einen Alltagsflieger für jedermann dar, der in der Projektion bis Ende der 50er Jahre den PKW ersetzen sollte! Und selbst diese Idee war so neu nicht, bereits die von Hugo Gernsbach herausgegebene Zeitschrift Everday Science and Mechanics vom Nov./Dez.1934 (!) hatte diese GrundKonzeption vorweggenommen und zeigte auf dem Titelbild ein Fluggefährt in Gestalt des heute so beliebten Fliegenden file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/E.../faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (104 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Dreiecks, welches den Träumereien nach 1952 bereits als Fliegender Ozeanliner den Dienst hätte aufnehmen sollen! Doch der Blick in die glorreiche FliegerZukunft blieb Science Fiction und Phantasie. Nachdem die V-173 sang- und klanglos von der Bildfläche verschwand, hatten die Freunde des Phantasischen nur noch die Erwartungen auf die AvroUntertasse in der Tasche, sodass dieses Konzept natürlich auch populär ausgeschlachtet wurde und diverse Illustrationen wie auf dem Titel der März 1956-Nummer von Mechanix Illustrated zum Träumen Anlaß gab und einen sehr optimistischen Blick auf die Entwicklung eines Untertassen-Fluggeräts warf. Die dahinterstehende Idee war das quintesstielle Produkt der westlichen Zivilisation, ein Tagtraum der Technologie und ein Symbol für Transzendenz und Freiheit. Zu diesem Freiheitsdrang gehört ganz bestimmt im Amerika auch ein vor der Brust getragener Patriotismus und Stolz auf die Versuche Amerikas zur Eroberung des Weltraums. Fährt man wie Douglas Curran einmal quer durch das weite Land, findet man überall Devotionalien und Artefakte dieser enthusiastischen Begeisterung in Form der Deus Ex Machina. Findige Menschen bastelten sich raketenartige Gebilde von teilweise beeindruckenden Dimensionen und stellten sie in den Garten, vors Haus oder aufs file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/E.../faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (105 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Dach ihres Unternehmens. Einfach als publikumswirksamer Anziehungspunkt oder um die Raumfahrt zu feiern. Und wer darüber hinaus noch spekulieren kann, der wagt es sogar neben Fliegende UntertassenLandeports auch Untertassen-Nachbauten nach eigenem Gutdünken als phantastisches "1:1"-Modell in die Prärie zu stellen. Tankstellen, Hamburger-Läden oder Freilichtkinos wurden so ausgeschmückt. Teilweise sind diese Artefakte recht derb und plump ausgefallen, teilweise wurden sie liebevoll und nett anzuschauen umgesetzt. Und wer besonders einfallsreich ist, der baut Geschäftsladen-Kontainer in Untertassenform (wie ein Souvenirladen in Cavendish, Prince Edward Island, als "Flying Saucer Gift Shop") oder gar bei entsprechenden Architektur-Kenntnissen und den notwendigen wirtschaftlichen Mitteln gleich sein Häuschen in Form einer gelandeten Untertasse, so wie es Curtis W.King in Signal Mountain, Tennessee, tat oder ein solches "UFOHaus" in Pensacola Beach, Florida, als Bürohaus der Firma "Future Fiberglass Homes" dient - hier natürlich zu kommerziellen Werbezwecken. Da ist es noch harmlos, wenn ein ansonsten traditionelles Motel in Gila Bend, Arizona, plötzlich als Teil der Best Western-Kette zum "Space Age Lodge" umgetauft wird und an der Auffahrt zum Hof des Motels eine Fliegende UntertassenPhantasie als Werbefläche dient und file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/E.../faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (106 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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technikbesessene komische Kautze ihre alten PKWs zu "Raketen-Autos" wie den "Billenium Falcon" von Evan Hayworth in Venice, Kalifornien, umbauen. Wie man heute weiß, gab es in verschiedenen Ländern Anfang der 50er Jahre aufgrund des Fliegenden UntertassenMythos Ideen und Vorstellungen über die Technik der Tassen. Kollege Ignacio Cabria aus Spanien berichtete in der September 1989-Ausgabe der Cuadernos de Ufologia über "Die Geschichte des gesellschaftlichen Interesses für UFOs in Spanien". In dieser historischen Betrachtung wurde eine Analyse des Aufkommens der Fliegenden Untertassen und der UFO-Idee in einem unserer europäischen Nachbarländern vorgenommen, die nicht nur für den Soziologen und Kulturwissenschaftler von Bedeutung ist. Als Basis der Aufarbeitung diente Cabria das Archivmaterial der CIQUE in Santander, des CEI in Barcelona, das Archiv von Antonio Ribera und seine eigenen Unterlagen. Das material bestand aus Zeitungsberichten, Büchern, UFOFachorganen, die u.a. von Manuel Carballal und Juan Jose Montejo bereitgestellt wurden. Spanien ist der Boden für Erfinder gewesen - jedenfalls sagte man so während der FrancoHerrschaft. Da Geld für Forschungseinrichtungen fehlte, unterstützte man die Privatleute; nicht mit Mitteln, sondern mit Propaganda, in file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/E.../faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (107 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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der "das Genie der Spanien" beschworen wurde, was scheinbar ein ausreichender Ansporn gewesen ist. Einige Spanien unternahmen Anstrengungen, um herauszufinden, wie die Fliegenden Untertassen angetrieben wurden. Ein techniker namens Jose Ma Soler Gene hatte den Mut, Franco im Dezember 1949 ein Schriftstück zu schicken, in welchem erdie Möglichkeit andeutete, eines dieser Vehikel zu bauen und im folgenden Jahr rief er eine Konferenz zusammen, um neben anderen Dingen über sein revolutionäres Projekt zu sprechen. Der Funker des Leuchtturms von Cabo Mayor (Santander), Ramon Calvo Sastre, behauptete, im Besitz der "Sieben Geheimnisse der Fliegenden Untertassen" zu sein, nachdem die Zeitschrift 7 Fechas über die Antriebskraft der Fliegenden Untertassen sich Fragen gestellt hatte. Sastre erklärte daraufhin, dass die Tassen mit "magneto-kosmische Strahlen betrieben werden, die durch ein fokales Verfahren genutzt werden, um die Anziehungskräfte von Planeten extrem zu bündeln und somit die damit entstehenden Kräfte für den Weltraumflug auszunutzen", wie die Zeitung Alerta am 10.Mai 1952 zu berichten wußte. Sastre wollte nicht nur das Antriebsprinzip entdeckt haben, sogar Fliegende Untertassen nachbauen. Mit einer erstaunlichen Besessenheit oder fröhlicher Genialität machten sich diverse Leute daran, sich einen Wettlauf um die Fliegenden Untertassen bzw ihres file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/E.../faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (108 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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Nachbaus zu liefern. Das lag damals einfach in vielen Ländern in der Luft, um intellektuell der UntertassenHerausforderung zu begegnen. Wie wir noch sehen werden, glaubten auch späterhin einige Leute, das UFO-Rätsel damit geknackt zu haben, auch wenn bis heute keine irdische Fliegende Untertasse wirklich richtig abhob und flog. Am 20.August 1952 berichtete die Zeitschrift La Vanguardia in einer Reportage mit dem Titel "Der Flugzeugmodellbau auf die Konstruktion von Fliegenden Untertassen angewandt" über einen Luftfahrt-Ingenieur namens Piero Gnesi, der es geschafft habe, ein Miniaturmodell von einer Fliegenden Untertasse zu bauen, leider nur mit dem altbekannten Mechanismus der Luftantriebsschraube. Ein anderer Wissenschaftler namens Noel Scott wollte UFOs in seinem Labor erzeugt haben. Na gut, es waren nicht die legendären Fliegenden Untertassen, sondern Lichtkugeln in einer ionisierten Atmosphäre innerhalb eines elektrischgeladenen Glaskolbens (Nuestro Tiempo, Barcelona, 6.April 1952).
Fazit: In eigentlich allen Fällen von Fliegenden Untertassen-Konstruktionen oder Antriebskonzepte wußte der Leser nie, bis wohin die Realität der Experimente reichte und wo die pure Phantasie file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/E.../faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (109 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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ansetzte. Jedenfalls fand auch international ein geheimer Wettlauf um UFO-Nachrichten und -Sensationen statt, wodurch sich die publizistischen Lohnschreiber zu übertrumpfen suchten und auch voneinander angeguckt haben, weshalb wildeste Gerüchte in Umlauf kamen. Einizig und allein für unsere jetzige Betrachtung ist wichtig, dass die Phantasien nicht alleine auf Deutschland beschränkt waren und überall die Herausforderung auf das phantastische Untertassen-Konzept entgegengenommen wurde und sich mancher das Gehirn verbog, um basierend auf einer nicht-erkannten Wahnidee revolutionäre Durchbrüche im Flugwesen oder an der journalistischen Nachrichtenfront einzubringen. An der Peripherie der FlugscheibenLegende angesiedelt ist der Mythos um Viktor Schauberger, der den Fans von Geheimgesellschaften (man erinne sich an Jan van Helsing´s entsprechende Werke in denen das Thema ebenso aufgegriffen wurde) bekannt sein dürfte und der selbst hierzulande in den frühen DUIST-Schriften als Entdecker des "Implosionsmotors" gefeiert wurde. Die Schauberger-Story führt uns in ein trübes Gebräu aus Esoterik und rechtsradikaler Pseudowissenschaft. Schauburger wurde 1885 in Österreich geboren und wurde Förster für den Fürsten von SchaumburgLippe. Später arbeitete er als Spezialist für Wasserbau und meldete einige Erfindungen zum Patent an während er file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/E.../faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (110 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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gleichsam eine kuriose Naturphilosophie entwickelte. Der 1958 verstorbene baute sich krude Philosophien zurecht. Schauberger glaubte, dass das Wasser keine chemische Verbidnung, sondern eine intelligente Lebensform mit eigener Psyche sei. Er war überzeugt, dass darin geheimnisvolle Energien steckten, die man mit relativ simplen hydraulischen Techniken freisetzen könnte. 1939 deutete er an, dass diese geniale Bewegungskraft der Biotechnik geeignet sei, um als Antrieb für Fluggeräte zu dienen. 1943 ließ er so bei der Wiener Firma Kertl eine Hülle konstruieren, die äußerlich einem Brummkreisel ähnelte und 40 kg bei 60 cm Durchmesser wog. Diese soll mit Kieselgel 'betankt' und in schnelle Rotation versetzt worden sein, dabei habe sich der Flugkreisel aus der Verankerung gelöst und sei davongeflogen. Eine an eine Fliegende Untertasse erinnernde Grafik hiervon geistert selbst in der Nazi-UFO-Literatur herumn, um zu zeigen, wie weit 'man' damals bereits war. Selbst in der Zeitschrift "raum&zeit" (Nr.78/1995) wurde die Idee wieder mitverwurstet. Wie auch immer, Schauberger nahm 1958 seine "Maschine" mit auf eine USA-Tour, wo sie dann verschwand. Dann tauchte sie 1995 in Virginia wieder auf und entpuppte sich als eine 'Blechbüchse' mit einem primitiven Aufbauprinzip. Ohne jeglichen technischen Schnickschnack und wie aus dem Phantasieland eines Kinderzimmers file:///C|/Dokumente%20und%20Einstellungen/js/E.../faktinfo/inhalt/berichte/april2002/ww-nazi.htm (111 von 112) [14.04.2002 12:16:53]
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entsprungen. Das 'geheime Implosionsprinzip' dieses Gebildes ist genauso purer Unfug wie jegliche Verbindung mit der Fliegerei überhaupt, ganz zu schweigen von einer den Fliegenden Untertassen ähnlichen Maschine. Werner Walter, CENAP-Mannheim, URL: http://www.alien.de/cenap UFO-Hotline 0621-701370 Herausgeber des Print-Medium CENAP REPORT
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