Marcus Ring
China und das Recht des geistigen Eigentums Die Vereinbarungen mit der WTO und ihre Umsetzung
Reihe China ...
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Marcus Ring
China und das Recht des geistigen Eigentums Die Vereinbarungen mit der WTO und ihre Umsetzung
Reihe China Band 17
Diplomica
Diplomica® Wissenschaftlicher Fachverlag
Marcus Ring
China und das Recht des geistigen Eigentums Die Vereinbarungen mit der WTO und ihre Umsetzung
Ring, Marcus: China und das Recht des geistigen Eigentums. Die Vereinbarungen mit der WTO und ihre Umsetzung, Hamburg, Diplomica Verlag GmbH Umschlaggestaltung: Elisabeth Lutz, Hamburg ISBN: 978-3-8366-5843-0 © Diplomica Verlag GmbH, Hamburg 2008
Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
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Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis.......................................................................................................9 Tabellenverzeichnis ..........................................................................................................10 Abbildungsverzeichnis......................................................................................................10 1
Einleitung.................................................................................................................11
2
Grundlagen zum geistigen Eigentum....................................................................15
3
2.1
Charakterisierung von Wissen und geistigem Eigentum ..................................15
2.2
Beschreibung des Tradeoffs bezüglich Wohlfahrt und Wachstum für die VR China ..........................................................................................................18
2.3
Spieltheoretische Erklärung der Notwendigkeit staatlicher Intervention für ein effizientes Investitionsniveau in geistiges Eigentum ............................22
Gegenstand der Vereinbarungen im Bereich des geistigen Eigentums .............27 3.1
Das TRIPS-Abkommen ....................................................................................28
3.1.1
Die Bedeutung des Abkommens für den Schutz des geistigen Eigentums .................................................................................................28
3.1.2
Erläuterungen wesentlicher Bestandteile des Abkommens ......................30 Allgemeine Bestimmungen und Grundprinzipien........................................................... 30 Gültigkeit, Wirkungsbereich und Ausübung der Rechte des geistigen Eigentums ......... 31 Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums......................................................... 34
4
Umsetzungen in der VR China ..............................................................................37 4.1
Besondere Hindernisse für eine TRIPS-konforme Umsetzung der Vereinbarungen in der VR China .....................................................................37
4.1.1
Mangelndes Bewusstsein für geistige Eigentumsrechte in China ............37
4.1.2
Kennzeichnung weiterer ausgewählter Ursachen für die Schwierigkeiten bei der Implementierung des TRIPS-Abkommens in der VR China ........................................................................................38
4.2
Bewertung von Gültigkeit, Wirkungsbereich und Ausübung der Rechte des geistigen Eigentums in der VR China ........................................................40
4.3
Bewertung der Rechtsdurchsetzung in der VR China ......................................46
4.3.1
Grundlegende Position der chinesischen Rechtsdurchsetzung .................46
4.3.2
Durchsetzung in Hinblick auf Zivil- und Verwaltungsverfahren .............48
4.3.3
Durchsetzung in Hinblick auf die Maßnahmen an chinesischen Landesgrenzen (Zoll)................................................................................50
4.3.4
Durchsetzung in Hinblick auf Strafverfahren...........................................51
7
4.3.5
4.4 5
Diskussion des Begriffs „wirkungsvolles Vorgehen“ nach Art. 41 Abs. 1 des TRIPS in Hinblick auf dessen Realisation in der VR China .........................................................................................................57
Bewertung des Erwerbs und der Aufrechterhaltung von Rechten ....................58
Schlussbetrachtung und Ausblick .........................................................................61
Literaturverzeichnis........................................................................................................63 Anhang .............................................................................................................................73 Anhang 1: Abbildungen und Tabellen ..........................................................................73 Anhang 2: TRIPS-Abkommen (vollständige Originalversion).....................................78
8
Abkürzungsverzeichnis BASCAP
Business Action to Stop Counterfeiting and Piracy (deutsch: Betriebliche Maßnahme zum Aufhalten von Fälschung und Piraterie)
GAO
United States General Accounting Office (oberster Rechnungshof der Vereinigten Staaten von Amerika)
GATS
General Agreement on Trade in Services (deutsch: Abkommen über den grenzüberschreitenden Handel mit Dienstleistungen)
GATT
General Agreement on Tariffs and Trade (deutsch: Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen)
IIPA
International Intellectual Property Alliance (deutsch: Internationale Allianz zum geistigen Eigentum, Lobbyorganisation der Vereinigten Staaten von Amerika)
OECD
Organisation for Economic Co-operation and Development (deutsch: Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)
SAIC
State Administration for Industry & Commerce (deutsch: Staatliche Verwaltungsbehörde für Industrie und Handel)
SIPO
State Intellectual Property Organization (deutsch: Staatliches Amt für geistiges Eigentum)
TRIPS
Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights (deutsch: Abkommen über handelsbezogene Aspekte der Rechte des geistigen Eigentums)
WCT
WIPO Copyright Treaty (deutsch: WIPO Urheberrechtsvertrag)
WIPO
World Intellectual Property Organization (deutsch: Weltorganisation für geistiges Eigentum)
WPPT
WIPO Performances and Phonograms Treaty (deutsch: WIPO-Vertrag über Darbietungen und Tonträger)
WTO
World Trade Organization (deutsch: Welthandelsorganisation)
9
Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Arten von Schutzrechten nach der Einteilung des TRIPS-Abkommens..........18 Tabelle 2: Gefangenendilemma ........................................................................................22 Tabelle 3: Präferenzordnungen im Gefangenendilemma..................................................24 Tabelle 4: Präferenzordnungen unter Einbeziehung von Lizenzen ..................................25 Tabelle 5: Bewertung der TRIPS-Konformität Chinas anhand wesentlicher Bereiche des Abkommens (Teil 1)...................................................................45 Tabelle 6: Bewertung der TRIPS-Konformität Chinas anhand wesentlicher Bereiche des Abkommens (Teil 2)...................................................................56 Tabelle 7: Verstöße gegen die Rechte auf Handelsmarken und Strafverfahren im Jahr 2003.....................................................................................................73 Tabelle 8: Ergebnisse der Rechtsfälle (Fortsetzung von Tabelle 7) .................................75 Tabelle 9: Patentbeantragungen und -genehmigungen aus den Jahren 2002 bis 2005 .....75 Tabelle 10: Antragsstellungen und Registrierung von Handelsmarken in China im Jahr 2005...................................................................................................76
Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Spielbaum des sequentiellen Spiels ............................................................26 Abbildung 2: Bestandteile des TRIPS-Abkommens.........................................................30 Abbildung 3: Geschätzte Handelsverluste der USA durch chinesische Urheberrechtsverletzungen .........................................................................73 Abbildung 4: Struktur der Verwaltungen und Durchsetzung von geistigen Eigentumsrechten in China .........................................................................74 Abbildung 5: Forschungs- und Entwicklungsausgaben Chinas sowie dessen Anteil am BIP .............................................................................................76 Abbildung 6: Verlauf der Netto Zuflüsse ausländischer Direktinvestitionen an die VR China...............................................................................................77
10
1
Einleitung
Geistige Eigentumsrechte genießen im Zuge von Globalisierung und Handelsliberalisierung eine steigende Bedeutung. Die kontinuierliche Entwicklung und Verbesserung von Technologien ermöglicht es letztendlich, dass immer professionellere Fälschungen erzeugt werden können.1 Gerade die Volksrepublik China (folgend: China) wird häufig beschuldigt, sich nicht intensiv genug um die Gewährung und Durchsetzung solcher Rechte zu bemühen. Im Jahr 2003 waren 90 Prozent aller eigentlich urheberrechtlich geschützten Produkte auf dem chinesischen Markt sog. Piratenware.2 Die Handelsverluste, die bspw. den US-Industrien in Folge von Urheberrechtsverletzungen entstanden und China zuzuschreiben sind, lagen im letzten Jahr bei 2,207 Milliarden US$.3 Der internationale Handel mit Produktfälschungen4 und Produktpiraterie5 hatte im Jahr 2005 ein Volumen von bis zu 200 Milliarden US$.6 Ausgangspunkt der gefälschten oder kopierten Originalprodukte sind immer Immaterialgüter, wie z.B. Erfindungen, Ideen oder Konzepte. Diese werden jedoch nur in dem Umfang geschützt, wie es die jeweilige nationale Rechtsordnung zulässt. Das Ausmaß, in dem diese Immaterialgüter geschützt, geteilt oder gestohlen werden, hat tiefgründige Auswirkungen für diverse Stakeholder, so z.B. für die Eigentümer der Rechte sowie deren Investoren, Marktteilnehmer, die Fälschung und Piraterie betreiben, und zuletzt auf die Konsumenten.7 In einer globalen Wirtschaft gelten neues Wissen und die darauf folgenden Technologien und Erfindungen als wesentliche Antriebskräfte des Wirtschaftswachstums und sollten daher auch angemessen geschützt werden.8 Dennoch ist auch auf ein effizientes Maß an Diffusion des Wissens zu achten. Ziel ist es daher, durch die Gestaltung von geistigen Eigentumsrechten den für die Wohlfahrt optimalen Tradeoff zu erzielen zwischen der Diffusion des geistigen Eigentums einerseits und andererseits der
1
Vgl. Zoll (2006), S. 16. Vgl. IIPA (2004), S. 4. 3 Vgl. IIPA (2007), Appendix A. Der USTR geht sogar von einer Größenordnung zwischen 2,5 und 3,8 Mrd. US$ aus, siehe hierzu USTR (2004), S. 63. 4 Geschützte Produkte werden ohne einen kreativen oder finanziellen Beitrag dazu geleistet zu haben gezielt nachgeahmt und vervielfältigt. 5 Das erzeugte Produkt stellt eine Kopie des Originalprodukts dar, die von dem Original nicht mehr zu unterscheiden ist, d.h. incl. illegal verwendeter Zeichen, Markennamen, Logos etc.. 6 Der diesbezügliche nationale Handel sowie der Handel über das Internet sind hierbei nicht mit eingeschlossen. Vgl. OECD (2007), S. 2. 7 Vgl. Shultz II, C. J./ Nill A. (2002), S. 667. 8 Vgl. Maskus, K. E. (1997), S. 2. 2
11
Stimulierung zur originären Schaffung von geistigem Eigentum durch die Gewährung von Monopolgewinnen für seine Entwickler.9 Mit der Gründung der World Trade Organization (WTO) und dem damit verbundenen Inkrafttreten des Abkommens über die Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights (TRIPS-Abkommen)10 im Jahre 1995 wurde schließlich ein Meilenstein für die Erhebung eines grenzübergreifend einheitlichen Mindestmaßes an Schutzrechten auf geistiges Eigentum geschafft. Durch die vollständige Umsetzung des Abkommens in das nationale Recht der Mitgliedsstaaten soll der global angestrebte Schutz zu geringeren Wohlstandsverlusten auf Grund von Rechtsverletzungen in Form von Piraterie, Kopien und Plagiaten führen. Zur Verdeutlichung der Problematik eignet sich folgendes Zitat des englischen Schriftstellers Arthur Young, das im Zusammenhang mit den Beobachtungen während seiner Reise durch Frankreich im Jahre 1787 entstanden ist:
„Give a man the secure possession of a bleak rock and he will turn it into a garden; give him a nine years’ lease of a garden, and he will convert it into a desert. ... The magic of property turns sand into gold“.11
Zunächst wird im zweiten Kapitel auf die spezifischen Eigenschaften von Wissen und geistigem Eigentum eingegangen. Es folgt eine Erläuterung des Zielkonflikts für China, der auf den Regulierungen der Schutzrechte basiert. Anschließend wird durch einen spieltheoretischen Ansatz verdeutlicht, warum staatliche Interventionen notwendig sind. Das folgende Kapitel geht auf die Vereinbarungen im Bereich der geistigen Eigentumsrechte und damit auf die Inhalte des TRIPS-Abkommens ein. Im vierten Kapitel werden grundsätzliche Hindernisse für die Durchsetzung von Rechten auf geistiges Eigentum, die speziell in China bestehen, erläutert. Es folgt eine Beurteilung bisheriger Umsetzungen der Vereinbarungen mit China. Dabei wird im ersten Schritt erläutert, in wie weit die gewährten Rechte des geistigen Eigentums den Anforderungen in Hinblick auf Umfang, Verfügbarkeit und Ausübung der Rechte dem TRIPS entsprechen. Daran anknüpfend wird analysiert, ob die chinesische Rechtsdurchsetzung im Einklang mit den Vorgaben durch die WTO vollzogen wird. 9
Vgl. Granstrand, O. (1999), S. 210. Teil des Marrakesch Abkommen zur Gründung der WTO, am 15. April 1994, Annex 1C. Ergebnis der Uruguay Runde (1986-1994), In Kraft getreten am 1. Januar 1995. Siehe hierzu Abbildung 7. 11 Young, A. (1792), S. 48 f. 10
12
Das letzte Kapitel umfasst eine Zusammenfassung der erlangten Ergebnisse. Abschließend wird ein kurzer Ausblick über die zu erwartenden zukünftigen Entwicklungen im Bereich des geistigen Eigentums in China angebracht.
13
2
Grundlagen zum geistigen Eigentum
2.1
Charakterisierung von Wissen und geistigem Eigentum
Wissen kann als Ausgangspunkt des geistigen Eigentums betrachtet werden. Im Vergleich zu physisch fassbaren Objekten liegen dabei vier wesentliche Besonderheiten vor: Erstens: Die Rückgabe von Wissen wird nach dem Erwerb unmöglich.12 Wurden bestimmte Informationen gestohlen, können diese offensichtlich nicht, wie z.B. im Falle eines gestohlenen Buches, von dem Straftäter zurückgeholt werden. Zweitens: Es ist äußerst schwierig, eine Idee zu verkaufen und gleichzeitig Informationen über die Idee nur in der Art offen zu legen, dass die Idee so lange für Dritte unbrauchbar ist, wie sie nicht für die Idee bezahlt haben.13 Folge ist ein Informationsparadoxon:14 Ein Konsument kann den Wert einer Information nicht beurteilen, bevor er deren Inhalt kennt. Kennt er diesen, so braucht er die Information jedoch nicht mehr käuflich erwerben. Drittens: Die „Nicht-Rivalität“ des Konsums stellt eine weitere Besonderheit des Wissens dar.15 Dies bedeutet, dass Wissen im Prinzip von unbegrenzt vielen Personen in gleicher Weise verwendet werden kann, ohne dabei durch die Nutzung verzehrt bzw. in der Qualität gemindert zu werden. Viertens: Wissen kann mit nur sehr geringen Transaktionskosten weitergegeben werden.16 Daraus resultiert, dass Wissen seinen ökonomischen Wert verliert, sobald es öffentlich bekannt gemacht wird und von Dritten darauf zugegriffen werden kann.17 Von den an der erstmaligen Schaffung des Wissens Unbeteiligten kann daher ein vergleichbarer Nutzen erwirtschaftet werden, ohne jedoch an den originären Mühen, Kosten oder Risiken beteiligt gewesen zu sein, die bei der ursprünglichen Ideengenerierung entstanden. Auf den grundsätzlichen Besonderheiten des Wissens aufbauend, wird nun mit Hilfe eines Gedankenspiels auf die resultierende Problematik eingegangen.18 Ausgangspunkt des Gedankenspiels ist das Wissen bzw. die Idee. Ideen entstehen in aller Regel jedoch nicht durch den Zufall, sondern durch mehr oder weniger gezielten 12
Vgl. Shultz II, C. J./ Nill, A. (2002), S. 674. Vgl. Granstrand, O. (1999), S. 4. 14 Vgl. Arrow, K. J. (1971), S. 152. 15 Vgl. Altvater, E. (2003), S. 7. 16 Vgl. Preuße, H. G. (1995), S. 3. 17 Vgl. Preuße, H. G. (1995), S. 3. 18 Vgl. im Folgenden Engel, C. (2007) S. 3 f. 13
15
Aufwand, z.B. Arbeitszeit, Ausbildung oder der Investition von Kapital. So werden bspw. Labore, Versuchsmaterialien, Mitarbeiter oder Anlagen und Maschinen zu deren Realisierung benötigt. Dies bereitet solange keine Probleme, wie keine außenstehenden Unbeteiligten ein Interesse an der Idee entwickeln. In der Realität sind jedoch viele Ideen, meist zum Bedauern deren Entwickler, auch für Außenstehende relevant bzw. von Interesse. Daher werden häufig auch von diesen Außenstehenden positive Zahlungsbereitschaften für Ideen zu verzeichnen sein. Das gilt bspw., wenn im Zusammenhang mit Produktinnovationen auch andere Unternehmen in der Lage sind, das neu geschaffene Produkt herzustellen. Zunächst kann vermutet werden, dass es sicherlich vorteilhaft für eine Volkswirtschaft wäre, wenn die Summe der Zahlungsbereitschaften gesteigert wird, da somit mehr Mittel für die Erforschung der Idee bereitgestellt werden würden.19 Solange keine Möglichkeiten existieren, die Idee mittels Eigentumsrechten zu schützen, kann dieser Vorzug jedoch schnell zum Nachteil werden, da unbeteiligte Dritte sozusagen ohne Kosten und Mühen auf die Idee zugreifen können. Wenn niemand von der Nutzung ausgeschlossen werden kann und Unberechtigte keinen Nachteil durch die Nutzung erleiden, wird jedoch die Zahlungsbereitschaft für die Nutzung sinken.20 Unter der ökonomischen Annahme, dass Individuen primär nach dem Ziel der Maximierung des Eigennutzens handeln, wird es schwer, diese für Investitionen in Wissen zu motivieren. Folglich gehen die Investitionen in Wissen zurück. Da zwar ein Bedarf nach diesen Gütern besteht, eine Produktion jedoch auf Grund der falschen Anreizsetzung dennoch ausbleibt, kommt es zu einem Marktversagen.21 In Folge falscher Anreizsetzungen für innovative Tätigkeiten kommt es also zu einem volkwirtschaftlich suboptimalen Innovationsniveau. Bleiben öffentliche Unterstützungen für Innovationen aus, erfährt die Volkswirtschaft zumindest langfristig betrachtet einen Schaden, der in ungenügenden Anreizen, neue Produkte oder Technologien zu entwickeln, begründet ist.22 Die Theorie der öffentlichen Güter besagt, dass die Bereitstellung von geistigem Eigentum ohne staatliches Eingreifen unter dem sozial angemessenen Ausmaß verbleibt.23 Ferner unterbleibt jene Bereitstellung gänzlich, falls der private Nutzen kleiner ist als deren Aufwand.
19
Vgl. Engel, C. (2007) S. 3 f. Vgl. Goldhammer, K. (2006), S. 86 f. 21 Vgl. Goldhammer, K. (2006), S. 82 ff. 22 Vgl. Maskus, K. E. (2004), S. 54. 23 Vgl. Engel, C. (2007), S. 4. 20
16
Hintergrund ist dabei die Tatsache, dass Ideen bzw. Wissen grundsätzlich öffentliche Güter sind. Ohne die Intervention der Rechtsordnung kann daher niemand daran gehindert werden, neue Ideen, die durch das Wirken anderer entstanden sind, zu verwerten.24 In Folge staatlicher Intervention wird innovative und kreative Tätigkeit durch die Vergabe von Ausschließlichkeitsrechten „belohnt“, was das ursprünglich öffentliche Gut zu einem privaten werden lässt. Es folgt letztendlich, dass Unternehmen nur in Immaterialgüter investieren werden, wenn sie nach erfolgreicher Ideenfindung einen Absatzpreis erwarten können, der, zumindest für eine gewisse Zeit, oberhalb ihrer Grenzkosten liegt.25 Dies ist wiederum nur realisierbar, wenn sie vor dem Zugriff durch die Konkurrenz geschützt wird.26 Um diesen Schutz gewährleisten zu können, müssen zunächst geistige Eigentumsrechte an den Erfinder vergeben werden. Diese führen dazu, dass die Nutzung der Idee durch Dritte nur noch möglich wird, wenn der Inhaber der Schutzrechte dem zustimmt.27 Abgesehen von der Schutzfunktion für die Rechteinhaber, werden Rechte an Immaterialgütern auch vergeben, um solche Rechteinhaber zu disziplinieren, die ihre Marktstellung missbrauchen.28 Die Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) stellt fest, dass sich geistiges Eigentum allgemein auf jene Rechte bezieht, die aus der geistigen Tätigkeit heraus in gewerblichen, wissenschaftlichen oder gestalterischen Bereichen entstanden sind.29 Nach Auffassung der World Intellectual Property Organization (WIPO) kann immaterielles Eigentum in zwei Gruppen unterteilt werden:30 Die erste konzentriert sich auf gewerbliches Eigentum, hierzu zählen Patente, Handelsmarken, Muster und Modelle sowie geografische Herkunftsangaben. Das zweite Cluster besteht aus Urheberrechten, diese sind literarische und künstlerische Werke (Romane, Gedichte, Schauspielstücke, Zeichnungen, Bilder, Fotos und Skulpturen), Filme, musikalische Werke und architektonische Entwürfe. Ferner gehören Rechte bzgl. der Aufführungen von Künstlern, Tonaufnahmen von Produzenten und Rundfunksprechern in Radio sowie Fernsehprogrammen hierzu.
24
Vgl. Engel, C. (2007), S. 4. Vgl. Preuße, H. G. (1995), S. 3. 26 Vgl. Preuße, H. G. (1995), S. 3. 27 Vgl. Engel, C. (2007), S. 6. 28 Vgl. Maskus, K. E. (2004), S. 53. 29 Vgl. OECD (2006), S. 16. 30 Vgl. WIPO (a). 25
17
Um einen Überblick wesentlicher Schutzrechte der WTO gewinnen zu können, sei an dieser Stelle eine Auflistung nach der Einteilung des TRIPS-Abkommens (folgend: TRIPS) dargestellt.
Tabelle 1: Arten von Schutzrechten nach der Einteilung des TRIPS-Abkommens Art des Schutzrechts
Gegenstand
Beispiele
Urheberrechte und verwand- Künstlerische, literarische te Schutzrechte oder wissenschaftliche Werke
Bilder, Gemälde, Bücher, Computerprogramme, Filme
Handelsmarken
Namen, Symbole oder Slogans
Diverse wirtschaftliche Güter aus allen Unternehmensbereichen
Geografische Herkunftsangaben
Waren aus bestimmten Regionen
Weine (z.B. Champagner aus der Champagne in Frankreich), Spirituosen (z.B. Tequila), Lebensmittel (z.B. Roquefort)
Muster und Modelle
Äußere Gestalt von zweioder dreidimensionalen Objekten
Textilbranche (z.B. Stoffmuster), Transportbranche (z.B. LKW- Modelle)
Patente
Gewerblich anwendbare Erfindungen
Industrieprodukte (z.B. Aspirin), Produktionsverfahren
Layout-Designs (Topografien) integrierter Schaltkreise
Muster von Topografien
Prozessor-Chip (z.B. Muster des Intel 80486), Chip im Handy
Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse
Umstände und Vorgänge eines Unternehmens
F+E-Projekte, Umsatzzahlen, Kundendaten, Marktstrategien
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Stremmel, D. (2004), S. 3.
2.2
Beschreibung des Tradeoffs bezüglich Wohlfahrt und Wachstum für die VR China
Der Schutz des geistigen Eigentums kann für ein Land bzw. einen Staat einerseits durch die Anziehung von Wissen und Innovationen in Form von ausländischen Direktinvestitionen und andererseits durch verstärkte Innovationsanreize bei heimischen Unternehmen zu ökonomischem Wachstum führen.31
31
Vgl. Zhang, G. (2005), S. 11.
18
Jeder Staat erfährt über sein System des geistigen Eigentums bestimmte Tradeoffs, d.h. Kompromisse bzw. Austauschbeziehungen zwischen den verschiedenen Stakeholdergruppen in der kurzen und langen Sicht.32 Wissen ist global nicht gleich verteilt, sondern ist in Industrieländern im Vergleich zu Schwellen- oder Entwicklungsländern stärker vertreten. Dies impliziert bereits einen gewissen Interessenkonflikt, da Industrieländer (tendenziell Netto-Exporteure von geistigem Eigentum) primär die Gewährleistung des Schutzes ihres Eigentums verfolgen und dem gegenüber China als ein Netto-Importeur33 grundsätzlich eher an einer Aneignung des Wissens durch Technologietransfer und Diffusion, also dem Erwerb von Wissen, interessiert ist. Grundsätzlich gilt daher, dass es nicht ein global für alle Staaten gleichermaßen optimales Niveau an geistigen Schutzrechten gibt. Abgesehen davon, dass sich China mit der Unterzeichnung des WTO-Vertrages dazu verpflichtet hat, immaterielle Güter zu schützen, gibt es volkswirtschaftlich betrachtet einen wesentlichen Tradeoff. Dieser liegt in der Beeinflussung der Diffusions- und Innovationsrate durch die Intensität von geistigen Eigentumsrechten. Im Folgenden werden die Auswirkungen in der kurzen und der langen Sicht unterschieden. Auf kurze Sicht kann es für China sicherlich positiv sein, über ein schwaches Gerüst für den Schutz der Eigentumsrechte zu verfügen. Zunächst kann das in China relativ knappe Gut Wissen von ausländischen Unternehmen mit Standort in China mittels Diffusionen schneller übernommen und verbreitet werden. Diffusionen führen dazu, dass wirtschaftliche Potentiale rascher ausgeschöpft werden können und dass das dahinter stehende Wissen schneller zu Produktivitätssteigerungen führt.34 China ermöglicht sich somit eine rasche und relativ günstige Übernahme fremder Technologien. Zu dem kurzfristigen Effekt der Produktivitätssteigerung entstehen auch Lerneffekte in der Bevölkerung. Diese werden durch das Kopieren und Nachahmung fremden Wissens, insbesondere technologischen Wissens, in Form von Imitationen gesteigert.35 Gerade das Lernen durch Nachahmen Anderer ist in China tief verwurzelt, daher wird dieser Aspekt im vierten Kapitel nochmals näher erläutert. Ferner werden seitens des Staates weniger liquide Mittel benötigt, um die existierenden Eigentumsrechte zu beschützen und durchzusetzen.36 – Schließlich gibt es dann nur
32
Vgl. Shultz II, C. J./ Nill, A. (2002), S. 676. Vgl. La Croix, S. J./ Konan, D. E. (2001), S. 760. 34 Vgl. Preuße, H. G. (1995), S. 8. 35 Vgl. Maskus, K. E. (2004), S. 56. 36 Vgl. Maskus, K. E. (2004), S. 56. 33
19
wenige Sachverhalte zu kontrollieren, dies führt wiederum zu einem relativ geringen Bedarf an (geschultem) Personal in Behörden, Institutionen oder Gerichten. Einen weiteren bedeutenden Faktor stellt der chinesische Arbeitsmarkt dar. China ist sich dessen bewusst, dass ein großer Teil des Arbeitsmarktes Fälschern und Piraten zugeschrieben werden kann. Im Zuge härterer Durchsetzungen würden diese Arbeitsplätze wegfallen, und es käme auf kurze Sicht zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit.37 Diese kurzfristig positiven Effekte durch ein schwaches Gerüst für den Schutz der Eigentumsrechte dürfen jedoch nicht überbewertet werden, da schließlich ein langfristiges Wirtschaftswachstum und Wohlfahrt das Oberziel jeder Wirtschaftspolitik sein sollte. Um wirtschaftliches Wachstum auf lange Sicht zu erreichen, kann es für China jedoch durchaus vorteilhaft sein, ein modernes System von geistigen Eigentumsrechten aufzubauen. Bereits vorhandenes Wissen wird unter einer gesteigerten Diffusionsrate ceterisparibus zwar schneller produktivitätssteigernd, auf lange Sicht kommt es jedoch nur zu Wachstumsimpulsen, sofern für die Schaffung neuen Wissens, also der Grundvoraussetzung für eine Diffusion, richtige Anreize gesetzt werden. In Folge zu schwacher Schutzrechte bzw. inkonsequenter Durchsetzungen kommt es jedoch zu einem Rückgang an neu geschaffenem Wissen. Dies bedeutet, dass der von China erhofften Diffusion die nötige Substanz genommen werden würde und es daher bestenfalls nur zu kurzfristigen Wachstumsimpulsen kommen kann.38 Durch starke Schutzrechte ist zwar die Möglichkeit der Imitation seltener gegeben, jedoch kommt es zu einer qualitativen Steigerung der Technologieimporte.39 Auf lange Sicht ergäben sich daraus für China eine Reihe von potentiellen Immaterialgütern, die im Prinzip von der chinesischen Bevölkerung übernommen werden können. Darüber hinaus werden durch starke Regelungen zum Schutz des geistigen Eigentums auch heimische Innovationskapazitäten gestärkt. Dieses Argument kommt um so mehr zur Geltung, seitdem China selbst technologische Güter erzeugt und deren Know-how einheimischen Produktpiraten und Markenfälschern zum Opfer fallen.40 Mit wachsenden einheimischen Innovationsprozessen wächst mittel- bis langfristig schließlich der interne Druck Chinas, sich für härtere Schutzrechte stark zu machen.
37
Vgl. Maskus, K. E. (2004), S. 56. Vgl. Preuße, H. G. (1995), S. 8. 39 Vgl. Maskus, K. E. (2004), S. 56. 40 Vgl. La Croix, S. J./ Konan, D. E. (2001), S. 769 ff. sowie Maskus, K. E. (2004), S. 49. 38
20
Ein weiteres Manko der schwachen Strukturen sind mögliche Schäden an der Reputation von Handelsmarken durch Rechtsverletzungen.41 Dies gilt, da gefälschte Produkte häufig nur von minderer Qualität sind. Ein effektiver Schutz der Handelsmarken führt in China daher zu einer Steigerung der durchschnittlichen Produktqualität.42 Da es sich bei gefälschten Produkten längst nicht mehr nur um Textilien und Computersoftware handelt, sondern auch bspw. Autoteile, Nahrungsmittel und Medikamente gefälscht werden, sind Verbraucher zudem erheblichen Gesundheitsrisiken ausgesetzt.43 Mit strengeren Schutzrechten und damit verbundener höherer Innovativität können zudem auch bessere Bedürfnisbefriedigungen der Konsumenten stattfinden, da Produktvariation und -differenzierung steigen.44 Darüber hinaus werden Patentansprüche veröffentlicht, wodurch andere Innovatoren auf Basis der offen gelegten Informationen weitere Innovationen anknüpfen können.45 Tendenziell gilt, dass höhere Schutzrechte positiv mit einem gesteigerten Wirtschaftwachstum korrelieren.46 Dabei ist jedoch zu beachten, dass zu den gewährten Schutzrechten auch diverse andere institutionelle Faktoren bereitgestellt werden müssen.47 Ferner werden unter starken Schutzrechten nur geringe Wachstumseffekte erwartet werden können, solange keine signifikante heimische Basis an Forschungsaktivitäten vorhanden ist bzw. solange keine ausländischen Unternehmen vor Ort sind, die einen Transfer des Wissens an Einheimische ermöglichen.48 Die beschriebenen Vorteile aus dem hohen Niveau an Schutzrechten in der langen Sicht werden jedoch nicht unbegrenzt mit steigendem Niveau der Schutzrechte größer. Das bedeutet, dass ein zu starker Schutz zu einem Ausbleiben eines marktwirtschaftlich notwendigen Drucks der Konkurrenz zur Einleitung von Folgeinnovationen führt.49 Dies hat zur Folge, dass weder ausreichend Diffusionen zu Stande kommen, noch dass ein angemessenes Innovationsniveau entsteht.
41
Vgl. Maskus, K. E. (2004), S. 55. Vgl. Maskus, K. E. (2004), S. 55. 43 Vgl. Zoll (2006), S.8. 44 Vgl. La Croix, S. J./ Konan, D. E. (2001), S. 765. 45 Vgl. Maskus, K. E. (2004), S. 55. 46 Siehe hierzu Ginarte, J. C./ Park, W. G. (1997), S. 51. Für empirische Untersuchungen, die zeigen, dass strengere Patentrechte typischerweise zwar nicht zu einem Anstieg an heimischen jedoch zu signifikanten Anstiegen von Patentanmeldungen fremder Unternehmen führen siehe Lerner, J. (2002). Siehe hierzu ebenso Branstetter, L. G. (2004). 47 Für eine Auflistung bedeutender Faktoren siehe Maskus, K. E. (1997), S. 2 f.. Zur Verdeutlichung des über den eigentlichen Schutzrechten hinaus notwendigen institutionellen Rahmen kann die Politik Japans herangezogen werden. Vgl. dazu Branstetter, L.G. (2004), S. 362-367. 48 Vgl. Ginarte, J. C./ Park, W.G. (1997), S. 52. 49 Vgl. Preuße, H. G. (1995), S. 10. 42
21
Die OECD beschreibt den Handlungsrahmen Chinas so, dass eine Balance einerseits zwischen der Erfordernis nach geistigen Eigentumsrechten und andererseits der Förderung von technologischer Diffusion und der Entwicklung heimischer Industrien geschaffen werden muss.50 Bisher ist China jedoch noch nicht in der Lage gewesen, diese Balance herzustellen. Trotz guter Ansätze, wie sich in den folgenden Kapiteln zeigen wird, scheint China die Argumente für Wohlfahrt und Wachstum in der langen Sicht nicht zu beachten. Dies wird unmittelbar zu Lasten der Inhaber von geistigem Eigentum ausgetragen.
2.3
Spieltheoretische Erklärung der Notwendigkeit staatlicher Intervention für ein effizientes Investitionsniveau in geistiges Eigentum
In diesem Teil soll die Notwendigkeit staatlicher Interventionen auf Grundlage der Spieltheorie anhand des Gefangenendilemma Spieles verdeutlicht werden. Ein Spiel besteht aus einer bestimmten Menge von Spielern, einer Strategiemenge und vorgegebenen Auszahlungen. Entscheidende Grundannahme ist, dass alle Spieler rational handeln, d.h. dass sie sich für die Handlungsalternative entscheiden, bei der sie den höchsten Erwartungsnutzen haben.51 In dem folgenden Fall wird das Verhältnis von Erfinder und allen anderen an der Erfindung interessierten Akteuren zu einem Spiel modelliert.52 Es genügt daher ein Spiel mit zwei Spielern und zwei Handlungsalternativen, wobei die Spieler gleichzeitig ihre Strategien wählen (simultanes Spiel) und somit zum Entscheidungszeitpunkt nicht wissen, was der andere Spieler gewählt hat. Es ergibt sich zunächst folgende Matrixform des Spiels:
Tabelle 2: Gefangenendilemma Strategie Spieler 1/2
Aufwand
kein Aufwand
Aufwand
3/3
0/5
kein Aufwand
5/0
2/2
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Engel, C. (2007), S. 5.
50
Vgl. OECD (2004). Siehe von Neumann, J./ Morgenstern, O. (1961), S. 8f. und Macy, M.W./ Flache, A. (2002) sowie Engel, C. (2007). Siehe ebenso Shultz II, C. J./ Nill, A. (2002) sowie R. Selten (1988), S. 1 ff. 52 Vgl. Engel, C. (2007), S. 4. 51
22
Die Zeilen- und Spalten-Bezeichnungen stellen hierbei die Strategien dar, es kann sich also jeder Spieler für Aufwand (A) betreiben (z.B. Forschung und Entwicklung betreiben) oder für die Alternative keinen Aufwand (kA) betreiben (ggf. imitieren) entscheiden. In den Zellen sind die mit den jeweiligen Strategien verbundenen Auszahlungen zu sehen, wobei die ersten Werte in einer Zelle immer den Spieler 1 betreffen und die zweiten Werte Spieler 2. Die unterstrichenen Zahlen stellen die optimalen Strategien der Spieler, gegeben die Strategie des anderen Spielers, dar. Als strategische Implikation des Spiels ergibt sich eine für beide Spieler gleichermaßen geltende Präferenzordnung.53 kA/A > A/A > kA/kA > A/kA, denn: 5 > 3 > 2 > 0 So stellt sich also jeder Spieler am besten, wenn lediglich der andere Spieler den Aufwand betreibt, da er damit ohne Kosten und Mühen von dem betriebenen Aufwand des anderen mitprofitiert. Im zweitbesten Fall tätigen beide Spieler Aufwand, im drittbesten keiner, und der für einen Spieler schlechteste Fall tritt ein, wenn nur er den Aufwand tätigt. Als Ergebnis ergibt sich die spieltheoretische Prognose, dass beide Spieler „kein Aufwand“ wählen, da beide Spieler „kein Aufwand“ als dominante Strategie54 haben. Diese Situation ist gekennzeichnet durch ein Nash Gleichgewicht,55 d.h. kein Spieler hat einen Anreiz von der gegebenen Situation einseitig auszubrechen, da er sich sonst nur verschlechtern würde und eine Auszahlung von 0 bekäme. Das „Dilemma“ des Spiels ist, dass sich beide Spieler, wie man an der Präferenzordnung erkennen kann, besser stellen würden, wenn sie kooperieren, d.h. beide Aufwand betreiben würden. Dennoch bleibt diese Strategiekombination aus. Die strategische Interaktion verhindert also, dass sich eine pareto-effiziente Lösung ergibt.56 Der persönliche Druck, im Gefangenendilemma nicht kooperativ zu spielen, basiert einerseits auf der Angst bzw. dem Risiko, dass der andere Spieler unilateral ausbrechen wird und man somit den kleinst möglichen Nutzen erzielt und andererseits auf der „Gier“ bzw. der Versuchung, sich selbst den maximal möglichen Nutzen durch eigenes einseitiges Ausbrechen anzueignen.57 Wird der Kooperations-Nutzen erhöht oder das Risiko 53
Vgl. Macy, M. W./ Flache, A. (2002), S. 7229 und Engel, C. (2007), S. 5 sowie Shultz II, C. J./ Nill, A. (2002), S. 678. 54 Siehe hierzu bspw. von Neumann, J./ Morgenstern, O. (1961), S. 37 f. 55 Vgl. Selten, R. (1988), S. 3. 56 Vgl. Macy, M. W. (2002), S. 7229 und Engel, C. (2007), S. 6. 57 Vgl. bspw. Rapoport, A. (1988), S. 459 und Bonacich, P. (1970), S. 380 sowie Macy, M. W./ Flache, A. (2002), S. 7229.
23
bzw. die „Gier“ gesenkt, so neigen die Spieler eher dazu kooperativ zu spielen.58 Denn die Unfähigkeit von Individuen, sich Schutz gegen Unsicherheit zu erkaufen, führt zu einem erhöhten Wohlfahrtsverlust.59 In der Realität soll dies z.B. durch Monopolgewinne mittels Ausschließlichkeitsrecht bei Patenten bezweckt werden. Dies bedeutet, dass der Patentinhaber Dritte von der Nutzung seines Patents abhalten bzw. ausschließen kann. Im nächsten Schritt wird nun modelliert, dass die Rechtsordnung eingreift und dem Erfinder ein Ausschließlichkeitsrecht gewährt.60 Die Ausgangssituation muss daher im Hinblick auf Auszahlungen und darauf anknüpfende Strategien-Präferenz zunächst genauer untersucht werden. Geht man davon aus, dass der Nutzen der Idee für jeden Spieler 3 beträgt und die Gesamtkosten eine Höhe von 5 Einheiten haben, so kann das Ergebnis wie folgt dargestellt werden:61 Tabelle 3: Präferenzordnungen im Gefangenendilemma Strategie Spieler 1/2
Nutzen
Kosten
Auszahlung
Rang
kA/A
3
0
3
3
A/A
3
-2,5
0,5
2
kA/kA
0
0
0
1
A/kA
3
-5
-2
0
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Engel, C. (2007), S. 6.
Wie im vorherigen Kapitel erwähnt, ist eine Charakteristik des geistigen Eigentums, dass der Inhaber einer Idee der Nutzung durch andere zustimmen muss. So kommt ein Tausch von Idee gegen Lizenzzahlungen nur zustande, sofern ein Spieler bereit war zu investieren (I) und der andere dagegen nicht (kI).62 Das nicht-investierende Unternehmen hat in diesem Fall die Wahl zwischen Lizenzannahme (L) oder keiner Lizenzannahme (kL) und ergo auch keiner Nutzung der Idee.63 Bzgl. der Höhe der Lizenzgebühren wird in dem Beispiel von 2,75 Einheiten ausgegangen. Es ergibt sich daher folgende Struktur:
58
Vgl. Bonacich, P. (1970), S. 380. Vgl. Arrow, K. A. (1962), S. 6. 60 Vgl. Engel, C. (2007) S. 6 f. 61 Die Werte in der Tabelle beziehen sich von nun ab auf den ersten Spieler. 62 Der Fall, dass beide Spieler investieren, bleibt daher außen vor. 63 Vgl. Engel, C. (2007), S. 7. 59
24
Tabelle 4: Präferenzordnungen unter Einbeziehung von Lizenzen Strategie Spieler 1/2 I/I I/kI L I/kI kL kI/kI kI L/I kI kL/I
Nutzen 3 3 3 0 3 0
Kosten (Investition) -2,5 -5 -5 0 0 0
Lizenzgewinn Auszahlung 0 2,75 0 0 -2,75 0
0,5 0,75 -2 0 0,25 0
Rang 3 4 0 1 2 1
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Engel, C. (2007), S. 7.
Durch den Einsatz der Rechtsordnung wird das anfänglich simultane Spiel zu einem sequentiellen Spiel. Hintergrund ist, dass es schließlich erst zu Lizenzverhandlung kommen kann, wenn bereits bekannt ist, dass ein Unternehmen erfolgreich in eine Idee investiert hat und das andere Unternehmen dies zudem weiß.64 Um das Spiel verständlich abzubilden, empfiehlt sich daher ein Spielbaum (s. Abb. 1). Gelöst wird ein solcher Spielbaum durch die sog. Rückwärtsinduktion. Ausgehend von den letzten Handlungsmöglichkeiten, also von Spieler eins über eine Lizenzannahme (L) oder keiner Lizenzannahme (kL) wird die Alternative weiter verfolgt, bei der Spieler 1 seine höchste Auszahlung erwarten kann. Die ersten Werte repräsentieren hierbei erneut die Auszahlungen des Spieler 1 und die zweiten Werte die des Spielers 2. Stellt man nun die alternativen Auszahlungen des Spieler 1 gegenüber, so wird er bei „Lizenz“ immer eine höhere Auszahlung erwarten können. Er wird sich daher für die Lizenz entscheiden. Diese Werte sind unterstrichen und nur diese getroffene Entscheidung wird weiter verfolgt. Im nächsten Schritt antizipiert Spieler 2 die von Spieler 1 getroffene Entscheidung für die Lizenz und entscheidet auf dieser Basis, ob er investieren soll oder nicht. Unabhängig davon, wie sich Spieler 1 entschieden hat, wird sich Spieler 2 für die Investition entscheiden. Nicht zu investieren stellt für Spieler 2 daher eine dominierte Strategie dar. Folglich ist es für Spieler 2 irrelevant zu wissen, an welchem Ast des Spiels er sich gerade befindet.65 Die Strategie von Spieler 2 in jedem Fall zu investieren wird in der obersten Stufe des Spielbaums wiederum von Spieler 1 antizipiert. Da seine erwartete Auszahlung in Folge einer Investition mit 0,5 Einheiten höher ist als 0,25, wenn er nicht investiert, wird sich auch Spieler 1 für die Investition entscheiden.
64 65
Vgl. Engel, C. (2007), S. 7. Vgl. Engel, C. (2007), S. 8.
25
Abbildung 1: Spielbaum des sequentiellen Spiels
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Engel, C. (2007), S. 7.
Fazit des durch das Rechtssystem erweiterten Spiels ist schließlich, dass im Gegensatz zum Anfangsbeispiel beide Spieler investieren werden. Das „Dilemma“ ist durch die Hinzuführung der Rechtsordnung überwunden und das einzige Gleichgewicht besteht darin, dass beide investieren werden.66 Für die Generierung von neuen Ideen betreiben nun alle Unternehmen Aufwand.67
66 67
Vgl. Engel, C. (2007), S. 8. Von sonstigen Spezifizierungen wie z.B. der Errichtung von Markteintrittsbarrieren des Innovators oder den Kosten des Imitators sowie Kritiken wird hierbei abgesehen. Bei näherem Interesse siehe Engel, C. (2007). Zur weiteren Verdeutlichung des Gefangenendilemmas durch das praktische Beispiel Kambodscha siehe auch Shultz II, C. J./ Nill, A. (2002), S. 680.
26
3
Gegenstand der Vereinbarungen im Bereich des geistigen Eigentums
Durch das Marrakesch Abkommen im Rahmen der Uruguay Runde wurde die WTO am 01.01.1995 zum Nachfolger des im Jahre 1948 gegründeten General Agreement on Tariffs and Trade (GATT). Das GATT-Abkommen selbst existiert jedoch auch weiterhin und stellt seitdem neben dem General Agreement on Trade in Services (GATS) und TRIPS eines der drei Hauptabkommen in der WTO dar. Aktuell zählt die WTO 150 Mitgliedsstaaten. Der Handel unter den Mitgliedsstaaten soll nach den fünf Prinzipien der WTO vollzogen werden. Diese heißen Nicht-Diskriminierung, Liberalisierung, Transparenz, mehr Wettbewerb und die bevorzugte Behandlung von Entwicklungsländern. Durch den Beitritt Chinas zur WTO wird die Organisation umso deutlicher zu einer „Welt“handelsorganisation. So sagte Mike Moore, Generaldirektor der WTO, zum Beitrittszeitpunkt Chinas: „Now that China has a seat at the table, the WTO has a more legitimate claim to be a truly universal organization“.68 Verhandlungsziel der WTO war es, die Grundsätze und Ziele der WTO in das politische und rechtliche System Chinas zu verankern. Der Beitrittsprozess des 143. Mitglieds der WTO dauerte letztendlich fünfzehn Jahre und wurde damit zum bis dato zähesten Beitritt in der Geschichte der WTO. Verhandelt wurde im Wesentlichen zwischen der WTO-Arbeitsgruppe zum Beitritt Chinas zur WTO (folgend: Arbeitsgruppe) und Vertretern Chinas. Es gab einige Vereinbarungen, die im Laufe des Beitrittsprozesses zwischen China und der Arbeitsgruppe getroffen wurden, diese hatten jedoch die TRIPS-Konformität Chinas als Oberziel.69 Mit dem Beitritt Chinas zur WTO hat sich China schließlich dazu verpflichtet, eine vollständige und unmittelbare Umsetzung der Verpflichtungen im Rahmen des TRIPS einzuleiten.70 Erwähnenswert ist noch, dass neben dem TRIPS auch eine Teilnahme Chinas an dem sog. „Transitional Review Mechanism“ vereinbart wurde.71 Dieser bezweckt die Überwachung der Implementierungsfortschritte anhand von acht Jahre lang jährlich stattfinden Überprüfungen und einer zusätzlichen Abschlussprüfung nach zehn Jahren. Dadurch hat sich China nicht nur dazu verpflichtet, den Überprüfungen zu unterliegen, sondern 68
Moore, M. (2001). Vgl. GAO (2002), S. 83. 70 Vgl. WTO (2001 b), S. 2, Allgemeine Bestimmungen, mit Verweis auf den Paragraph 342 des Berichts der Arbeitsgruppe: WTO (2001 a). Dieser beinhaltet diverse Verweise zu Vereinbarungen bzw. Verpflichtungen Chinas. Im Paragraph 305 des Berichts bekräftigt der Repräsentant Chinas, dass sein Land zum Beitrittszeitpunkt die Verpflichtungen des TRIPS vollständig umsetzen wird. 71 Vgl. WTO (2001 b), Allgemeine Verpflichtungen, Paragraph 18. 69
27
muss der WTO auch relevante Informationen bereitstellen. Da im vierten Kapitel nicht näher hierauf eingegangen wird, sei an dieser Stelle erwähnt, dass China lediglich im begrenzten Umfang für die Bereitstellung dieser Informationen aufkommt.72
3.1
Das TRIPS-Abkommen
3.1.1 Die Bedeutung des Abkommens für den Schutz des geistigen Eigentums Vor dem Inkrafttreten des TRIPS im Jahr 1995 unterlagen Ausgestaltung sowie Kontrolle geistiger Eigentumsrechte einzelstaatlicher Souveränität. Zur weltweiten Abstimmung machte sich lediglich die (WIPO) stark, die jedoch wegen dem Ausbleiben eines funktionsfähigen Sanktionsmechanismus und unbefriedigender Mitgliederzahlen keine zufriedenstellenden Erfolge verzeichnen konnte.73 Angetrieben von Handelsliberalisierungen wurde das Gut Wissen zu einem über die Landesgrenzen hinaus öffentlichen Gut. Ohne die Schaffung eines Handlungsrahmens für die potentiellen Verwender der innovativen oder kreativen Tätigkeit führt dies zwangsläufig zu einem Free-Rider Problem.74 Staaten mit schwachen Schutzrechtstandards, die nicht an den Forschungs- und Entwicklungskosten zur Schaffung des neuen Gutes beteiligt waren, hatten deshalb die Möglichkeit, Imitationen zu tätigen. Aufgrund des Marktversagens wurde den Industriestaaten bewusst, dass eine grenzübergreifende Lösung in einem handlungsfähigeren Apparat gefunden werden musste. Wie im zweiten Kapitel verdeutlicht wurde, sind die weltweiten wirtschaftlichen Entwicklungsstadien und die nationalen Vorkommnisse von geistigem Eigentum jedoch sehr unterschiedlich, was zu heterogenen Interessen im Hinblick auf die Stärke der Schutzrechte führt. In der Phase der inhaltlichen Ausgestaltung des Abkommens während der Uruguay Runde kam es zu heftigem Streit zwischen Industrienationen und Entwicklungsländern, zu denen auch das damals noch nicht stimmberechtigte China gehörte.75 Entwicklungsländer wollten geistiges Eigentum primär als öffentliches Gut verstanden haben, um wirtschaftliches Wachstum voranzutreiben, wohingegen Industrie-
72
Vgl. USTR (2006), S. 71. Vgl. Preuße, H. G. (1995), S. 5. 74 Vgl. Stremmel, D. (2004), S. 4. 75 Vgl. Weltbank (b). China wird auch aktuell noch als „lower middle income“ Land identifiziert, was ein Entwicklungs- bzw. Schwellenland charakterisiert. [http://web.worldbank.org/WBSITE/EXTERNAL/DATASTATISTICS/0 ,,contentMDK:20415471 ~menuPK:1192714~pagePK:64133150~piPK:64133175~theSitePK:239419,00.html]. 73
28
nationen auf einer Gewährung von privaten Rechten bestanden.76 Hauptsächlich durch diplomatischen Druck konnte das TRIPS dennoch mit Wirkung zum 1. Januar 199577 realisiert werden.78 Erklärtes Ziel des Abkommens ist es, einen wirksamen und angemessenen Schutz der Rechte des geistigen Eigentums sicherzustellen.79 Dies soll durch ein für alle Mitgliedsstaaten verpflichtendes Mindestmaß an Schutzrechten auf geistiges Eigentum erreicht werden. Es obliegt den Mitgliedsstaaten jedoch selbst, diese zu verschärfen oder zu erweitern – sofern dies nicht gegen das Abkommen verstößt.80 Die Mindestmaße knüpfen an die damals bereits vorhanden gewesenen Konventionen der WIPO an und versuchen den Bereich des geistigen Eigentums umfassender und mit höheren Standards zu schützen.81 Ebenso soll ein Gleichgewicht der Interessen geschaffen werden.82 Der Schutz von Immaterialgütern soll sowohl zu technologischen Innovationen als auch zu einem Transfer von Technologien führen. Vorteile sollen für Produzenten und Konsumenten entstehen und die ökonomische sowie die soziale Wohlfahrt gesteigert werden.83 Grundlage ist die Anerkennung dessen, dass es sich bei den Rechten des geistigen Eigentums um private Rechte handelt.84 Im Folgenden wird näher auf die einzelnen Bestandteile des Abkommens eingegangen, wobei auf Grund ihrer höheren Relevanz für die Analyse nur die ersten drei der sieben Teile des TRIPS erläutert werden.85 Um einen Gesamtüberblick aller Bestandteile des Abkommens zu erlangen, kann Abbildung 2 herangezogen werden.
76
Vgl. Leonard, S. (1998), S. 27. Bis zur vollständigen nationalen Umsetzung wurden jedoch in Abhängigkeit zu dem Entwicklungsstand des Mitgliedlandes verschiedene Übergangsfristen gewährt. Vgl. TRIPS, Art. 65. 78 Vgl. Shultz II, C. J./ Nill, A. (2002), S. 671. 79 Vgl. Präambel des Marrakesch Abkommen zur Gründung der WTO, am 15. April 1994, Annex 1C. Ergebnis der Uruguay Runde (1986-1994).WTO (1994), (folgend: TRIPS). 80 Vgl TRIPS, Art. 1 Abs. 1 Satz 2. 81 Vgl. Cheong, C./ Yee C. H. (2003), S. 119. 82 Vgl. Cheong, C./ Yee C. H. (2003), S. 119. 83 Vgl. TRIPS, Art. 7. 84 Vgl. TRIPS, Präambel. 85 Aufgrund seines geringen Umfangs wird der für die Untersuchung relevante Inhalt des vierten Teils im Zusammenhang mit der chinesischen Umsetzung in Kapitel 4.4 kurz dargestellt. 77
29
Abbildung 2: Bestandteile des TRIPS-Abkommens
Teil 1 [Art. 1-8]:
Allgemeine Bestimmungen
[Art. 1] [Art. 2] [Art. 3] [Art. 4]
Art und Umfang der Verpflichtungen Umgang mit bestehenden Konventionen Inländerbehandlung Meistbegünstigung
Teil 2 [Art. 9-40]:
Spezielle Bestimmungen zum Schutz des geistigen Eigentums
[Art. 10-14] [Art. 15-21] [Art. 22-24] [Art. 25-26] [Art. 27-34] [Art. 35-38] [Art. 39] [Art. 40]
Urheberrechte und verwandte Schutzrechte Handelsmarken Geografische Herkunftsangaben Muster und Modelle Patente Layout-Designs (Topografien) integrierter Schaltkreise Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse Kontrolle wettbewerbswidriger Praktiken in vertraglichen Lizenzen
Teil 3 [Art. 41-61]:
Durchsetzung der Rechte von geistigem Eigentum
[Art. 41] [Art. 42-49] [Art. 50] [Art. 51-60] [Art. 61]
Allgemeine Pflichten Zivil- und Verwaltungsverfahren und Rechtsbehelfe Einstweilige Maßnahmen Besondere Erfordernisse bei Grenzmaßnahmen Strafverfahren
Teil 4 [Art. 62]: Teil 5 [Art. 63-64]: Teil 6 [Art. 65-67]: Teil 7 [Art. 68-73]:
Erwerb und Aufrechterhaltung geistiger Eigentumsrechte Streitvermeidung und –beilegung Übergangsbestimmungen Institutionelle Regelungen
Quelle: Eigene Darstellung.
3.1.2 Erläuterungen wesentlicher Bestandteile des Abkommens Allgemeine Bestimmungen und Grundprinzipien Der erste Teil befasst sich primär mit der Einbeziehung bereits existierender Abkommen,86 weshalb auch von einem „Paris-Bern-plus-Ansatz“ gesprochen werden kann,87 und den bereits aus dem GATT bekannten Prinzipien gegen Diskriminierungen. Hierunter fällt das Prinzip der Inländerbehandlung, das Angehörigen anderer Mitgliedsstaaten unter bestimmten Einschränkungen eine Behandlung zusichert, die nicht schlechter ist, als die Behandlung, die den eigenen Angehörigen gewährt wird.88 Das Prinzip der Meist-
86
Vgl. TRIPS, Art. 1 Abs. 3 und Art. 2. Dieser Name ergibt sich daraus, dass zum einen die Inhalte der „Berner“ Übereinkunft und zum anderen die Inhalte der „Pariser“ Verbandsübereinkunft in das TRIPS-Abkommen mit einfließen. 88 Vgl. TRIPS, Art. 3. 87
30
begünstigung schreibt vor, dass ein Staat grundsätzlich die Anhänger eines anderen Staates so behandelt, wie es der günstigsten Behandlung entspricht, die dieser irgendeinem anderen Staat zukommen lässt.89 Ebenso befähigt der allgemeine Teil des TRIPS die einzelnen Mitglieder, frei darüber zu entscheiden, wie das Übereinkommen letztendlich in das heimische Rechtssystem und die Rechtspraxis implementiert wird.90 Diese Freiheit existiert de facto jedoch nur dort, wo das TRIPS an anderer Stelle keine spezifischen Vorgaben auferlegt.91 Gültigkeit, Wirkungsbereich und Ausübung der Rechte des geistigen Eigentums Im zweiten Teil des Abkommens werden die Schutzrechte ausgewählter Immaterialgüter definiert. Der erste Abschnitt legt die Mindestanforderungen für Urheberrechte und verwandte Schutzrechte fest und verweist dabei direkt auf die ersten 21 Artikel der Berner Übereinkunft. Nach ihr sind alle Erzeugnisse auf dem Gebiet der Literatur, Wissenschaft und Kunst urheberrechtlich zu schützen.92 Es wird jedoch explizit darauf hingewiesen, dass sich der Umfang des Schutzes nicht auf Ideen, Verfahren, Arbeitsweisen oder mathematische Konzepte bezieht, sondern auf die äußere Erscheinung bzw. die Ausdrucksform dessen.93 Computerprogramme werden als literarische Werke nach der Berner Übereinkunft geschützt.94 Die Dauer des Schutzes, beträgt für Künstler sowie Hersteller von Tonträgern mindestens 50 Jahre und für Erzeugnisse von Sendeunternehmen mindestens 20 Jahre.95 Handelt es sich weder um ein fotografisches noch um ein Werk der angewandten Kunst, ist grundsätzlich eine Schutzdauer von 50 Jahren zu gewähren.96 Hersteller von Tonträgern haben bspw. das unmittelbare oder mittelbare Recht, darüber zu entscheiden, ob ihre Produkte vervielfältigt werden dürfen oder nicht.97 Nur in Sonderfällen und sofern die berechtigten Interessen des Rechteinhabers nicht unzumutbar verletzt werden, sollen Beschränkungen und Ausnahmen der ausschließlichen Rechte erfolgen.98
89
Vgl. TRIPS, Art. 4. Vgl. TRIPS, Art. 1 Abs. 1 Satz 3. 91 Vgl. Wang, G. (2005), S. 470. 92 Vgl. Berner Übereinkunft (1971), Art.1, 2 Satz 1. 93 Vgl. TRIPS, Art. 9 Abs. 2. 94 Vgl. TRIPS, Art. 10 Abs. 1. Im Berner Übereinkommen (1971) wird dies unter den Art. 2, 10 und 15 näher erläutert. 95 Vgl. TRIPS, Art. 14 Abs. 5. 96 Vgl. TRIPS, Art. 12. 97 Vgl. TRIPS, Art. 14 Abs. 2. 98 Vgl. TRIPS, Art. 13. 90
31
Der nächste Abschnitt legt die Mindest-Anforderungen für den Schutz von Marken fest. Gegenstand des Schutzes sind nach dem TRIPS alle Zeichen oder Kombinationen von Zeichen, welche in der Lage sind, eine Ware oder Dienstleistung von einer anderen eindeutig zu unterscheiden.99 Anschließend wird dem Inhaber einer eingetragenen Marke ein Ausschließlichkeitsrecht zugesprochen,100 was in der Realität zum Verbot von Markenpiraterie führt. Die Laufzeit des Schutzes beträgt mindestens sieben Jahre und kann unbegrenzt verlängert werden.101 Ferner werden „well-known marks“, d.h. notorisch bekannten Marken, besondere Schutzrechte zugeschrieben.102 Ausnahmen sind nur in begrenzten Sonderfällen möglich, sofern dabei die berechtigten Interessen der Markeninhaber sowie Dritter berücksichtigt werden.103 Im folgenden Abschnitt des Abkommens wird der Bereich der geografischen Angaben behandelt. Hierbei handelt es sich um Waren, bei denen eine bestimmte aufgewiesene Qualität, der Ruf oder sonstige Eigenschaften der Ware im wesentlichen auf ihrer geografischen Herkunft beruhen.104 Zweck dieses Abschnittes ist es, Irreführungen von Konsumenten sowie unfairen Wettbewerb zu unterbinden.105 Besonderen Schutz genießen dabei Weine sowie Spirituosen, die, selbst wenn keine Gefahr von Irritationen der Konsumenten besteht, Schutzrechte genießen können.106 Daran anschließend werden die Mindest-Schutzrechte von gewerblichen Mustern und Modellen festgelegt. Dabei geht es um unabhängig geschaffene gewerbliche Muster und Modelle, die neu sind oder Eigenarten aufweisen.107 Als Entscheidungskriterium für die Gewährung der Schutzrechte dient dabei die Frage, ob es wesentliche Unterschiede zu bereits bekannten Mustern und Modellen gibt. Die Dauer des Schutzes soll mindestens zehn Jahre betragen.108 Der nächste Abschnitt legt Anforderungen für den Umgang mit Patenten fest. Grundsätzlich sind Patente für Erfindungen auf allen Gebieten der Technik erhältlich. Dies betrifft zum einen Erzeugnisse und zum anderen Verfahren, vorausgesetzt jedoch, dass sie
99
Vgl. TRIPS, Art. 15 Abs. 1 Satz 1. Vgl. TRIPS, Art. 16 Abs. 1. 101 Vgl. TRIPS, Art. 18. 102 Vgl. TRIPS, Art. 16. In der Pariser Verbandsübereinkunft (1967) wird dies im Artikel 6bis näher erläutert. 103 Vgl. TRIPS, Art. 17. 104 Vgl. TRIPS, Art. 22 Abs. 1. 105 Vgl. Cheong, C./ Yee C. H. (2003), S. 122. 106 Vgl. TRIPS, Art. 23 Abs. 1. 107 Vgl. TRIPS, Art. 25 Abs. 1 Satz 1. 108 Vgl. TRIPS, Art. 26 Abs. 3. 100
32
neu sind, auf einer erfinderischen Tätigkeit beruhen und gewerblich anwendbar sind.109 Darüber hinaus sind Mitglieder dazu berechtigt, Patentrechte nicht zu gewähren, wenn dies zum Schutz der öffentlichen Ordnung oder der guten Sitten, insbesondere des Schutzes des Lebens oder der Gesundheit von Menschen, Tieren oder Pflanzen, oder zur Vermeidung von ernsthaften Schädigungen in der Umwelt erforderlich ist.110 Ferner besteht die Möglichkeit einer erzwungenen Lizenzierung, also ohne der Zustimmung des Lizenzinhabers. In Folge dessen kann ein Staat eine Zwangslizenzierung verhängen, die es Wettbewerbern unter Lizenzannahme erlaubt, das Erzeugnis herzustellen bzw. das Verfahren zu benutzen.111 Dies darf jedoch nur unter einer zeitlichen Begrenzung erfolgen und setzt einen nationalen Notstand, sonstige Umstände von äußerer Dringlichkeit oder eine öffentliche, nicht gewerbliche Nutzung voraus.112 Die Schutzdauer des Patents soll einen Zeitraum von zwanzig Jahren nicht unterschreiten.113 Der darauf folgende Abschnitt befasst sich mit Layout-Designs (Topografien) integrierter Schaltkreise. Auch hierbei besteht unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit der Zwangslizenzierung.114 Die Dauer des Schutzrechtes soll einen Zeitraum von zehn Jahren nicht unterschreiten.115 Der anschließende Abschnitt über Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse verweist zunächst auf die Pariser Verbandsübereinkunft.116 Nach dieser sind Verbandsländer verpflichtet, allen Verbandsangehörigen einen wirksamen Schutz gegen unlauteren Wettbewerb zuzusichern.117 Dies bedeutet, dass Wettbewerbshandlungen, die den anständigen Gepflogenheiten in Gewerbe oder Handel zuwiderlaufen, zu untersagen sind.118 Der letzte Abschnitt des zweiten Teils bezieht sich auf die Kontrolle wettbewerbswidriger Praktiken in vertraglichen Lizenzen. Er beinhaltet die Erkenntnis, dass in Folge von Rechten des geistigen Eigentums Nachteile auf den Wettbewerb, den Handel bzw. den Technologietransfer entstehen können.119 Es steht den Mitgliedern unter bestimmten Umständen und unter Einhaltung der anderen Bestimmungen sowie sonstiger Gesetze
109
Vgl. TRIPS, Art. 27 Abs. 1 Satz 1. Vgl. TRIPS, Art. 27 Abs. 2, Ausschluss auch unter Art. 27 Abs. 3 möglich. 111 Vgl. Cheong, C./ Yee C. H. (2003), S. 122. 112 Vgl. TRIPS, Art. 31. 113 Vgl. TRIPS, Art. 33. 114 Vgl. TRIPS, Art. 37 Abs. 2. 115 Vgl. TRIPS, Art. 38 Abs. 1. 116 Internationale Konvention zum Schutz des geistigen Eigentums, die bereits im Jahr 1883 in Paris abgeschlossen wurde. 117 Vgl. Pariser Verbandsübereinkunft (1967), Art. 10bis Abs. 1. 118 Vgl. Pariser Verbandsübereinkunft (1967), Art. 10bis Abs. 2. 119 Vgl. TRIPS, Art. 40 Abs. 1. 110
33
und Vorschriften offen, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um dies zu unterbinden bzw. zu kontrollieren.120 Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums Diese zuvor genannten Vorgaben haben ohne die dazugehörige Einhaltung von Mindeststandards für die Durchsetzung der Rechte in der Realität nur eine sehr geringe Wirkung. Es ist daher möglich, dass sogar dort, wo das formale Gesetz bestimmte Rechte bietet und die gerichtlichen Instanzen die nötige Gewalt haben, es dennoch sein kann, dass die gegebenen Sanktionen nicht ausreichend sind, um die Eigentümer von geistigem Eigentum vor Rechtsverletzungen zu bewahren.121 Um diesem potentiellen Missstand vorzubeugen, enthält das TRIPS im Gegensatz zu den anderen WTO-Hauptabkommen eine durch den dritten Teil des Abkommens manifestierte Verankerung von Vorgaben zur nationalen Umsetzung. Im allgemeinen Abschnitt verlangt das Abkommen von den Mitgliedern die Sicherstellung einer „effective action“, also eines wirkungsvollen Vorgehens gegen die Verletzungen von geistigen Eigentumsrechten.122 Es wird jedoch nicht weiter definiert, was genau unter einem wirkungsvollen Vorgehen zum Schutz vor Rechtsverletzungen zu verstehen ist. Die verwendeten Verfahren zur Durchsetzung sollen dabei fair und gerecht sein und keine unangemessenen Fristen oder Verzögerungen hervorbringen.123 Es wird jedoch auch klargestellt, dass die Mitglieder weder verpflichtet sind, bestimmte Mittel für die Durchsetzung von Rechten freizusetzen, noch sind sie dazu verpflichtet, ein gerichtliches System eigens für die Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums bereitzustellen.124 Der
folgende
Abschnitt
des
Abkommens
befasst
sich
mit
Zivil-
und
Verwaltungsverfahren sowie mit Rechtsbehelfen. Zunächst müssen Mitgliedsstaaten den Rechteinhabern zivilprozessuale Verfahren für die Durchsetzung ihrer Rechte zur Verfügung stellen.125 Gerichten ist die Befugnis zu erteilen, den rechtsverletzend Handelnden angemessene Schadensersatzleistungen anordnen zu können.126 In Folge von Rechtsverletzungen sollen Gerichte dazu befugt sein, Unterlassungen vorzuschreiben.127 120
Vgl. TRIPS, Art. 40 Abs. 2. Vgl. Stewart, D./ Williams, B. G. (2003) S. 367. 122 Vgl. TRIPS, Art. 41 Abs. 1. 123 Vgl. TRIPS, Art. 41 Abs. 2. 124 Vgl. TRIPS, Art. 41 Abs. 5. Diese Einschränkung soll ein Zugeständnis an Entwicklungs- und Schwellenländer sein. Vgl. Slonina, M. (2003), 21. 125 Vgl. TRIPS, Art. 42 Satz 1. 126 Vgl. TRIPS, Art. 45 Abs. 1. 121
34
len Gerichte dazu befugt sein, Unterlassungen vorzuschreiben.127 Da die Maßnahmen eine abschreckende Wirkung erzeugen sollen, ist den Gerichten ferner die Befugnis zu erteilen, ohne Entschädigung rechtsverletzende Waren aus dem Verkehr zu nehmen und diese zu vernichten sowie Material und Werkzeuge, die vorwiegend für die Herstellung von rechtsverletzenden Waren verwendet wurden, zu beschlagnahmen.128 Zivilrechtliche Ansprüche können auch den Verwaltungsverfahren zugeordnet werden, wobei bestimmte Grundsätze einzuhalten sind.129 Der dritte Abschnitt setzt sich mit der Befugnis von Gerichten auseinander, einstweilige Maßnahmen anordnen zu können.130 Besondere Maßnahmen verlangt das Abkommen von dem Zoll. Liegt ein begründeter Verdacht vor, dass es sich bei der Einfuhr um nachgeahmte Markenwaren oder unerlaubt hergestellte Waren, die urheberrechtlich geschützt sind, handelt, so ist dem Rechteinhaber die Möglichkeit zu gewähren, über Gerichte oder Verwaltungsstellen die Freigabe dieser Waren für den freien Warenverkehr aussetzen zu lassen.131 Schließlich sollen verwendete Strafverfahren eine für die Abschreckung ausreichende Sanktion ermöglichen, die auch Haft- und/ oder Geldstrafen einschließt.132 Darüber hinaus umfassen die Sanktionen Maßnahmen wie Beschlagnahme, Einziehung bzw. Vernichtung von rechtsverletzenden Waren sowie Beschlagnahme bzw. Einziehung von Material und Werkzeugen, sofern diese vorwiegend zur Herstellung von rechtsverletzenden Waren verwendet wurden, ohne dafür eine Entschädigung zu entrichten.
127
Vgl. TRIPS, Art. 44 Abs. 1 Satz 1. Vgl. TRIPS, Art. 46. 129 Vgl. TRIPS, Art. 49. 130 Vgl. TRIPS, Art. 50. 131 Vgl. TRIPS, Art. 51 Satz 1. 132 Vgl. TRIPS, Art. 61. 128
35
4
Umsetzungen in der VR China
4.1
Besondere Hindernisse für eine TRIPS-konforme Umsetzung der Vereinbarungen in der VR China
4.1.1 Mangelndes Bewusstsein für geistige Eigentumsrechte in China Als Hintergründe für das im Vergleich zu unserer westlichen Auffassung nach rückständige Verständnis für „zhishi chanquan“133 können einerseits kulturelle Faktoren und andererseits politische Faktoren durch die Zeit des Sozialismus genannt werden. Mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern134 ist China das bevölkerungsreichste Land der Welt. Erst wenn es in dieser großen Bevölkerung zu einem Anstieg des Bewusstseins für Recht und Ordnung kommt, ist das Problem der Produktpiraterie zu lösen.135 Während das Nachahmen von Leistungen anderer in Deutschland gesellschaftlich mit keinem Ansehen verbunden ist und von dem Kopierten nicht gerne festgestellt wird, kann davon in China nicht die Rede sein. Die Morallehren des Konfuzius136 sind auch heute noch weit verbreitet und Basis chinesischen Handelns.137 Dieser ermutigte das Lernen durch Kopieren.138 Nach Konfuzius ist es auch für den Lehrherren eine große Ehre, von seinem Schüler kopiert zu werden.139 In der chinesischen Bevölkerung gilt es daher als Kompliment, wenn ein Außenstehender eigene Werke als so bedeutend anerkennt, dass er sie kopieren möchte.140 Übersetzt man das chinesische Wort „Xue“ in die deutsche Sprache, so bedeutet dies lernen und nachahmen zugleich.141 Durch Nachahmung erreichter Erfolg war und ist Teil des chinesischen Bildungssystems. Abgesehen von der inhaltlichen Ausgestaltung des Bildungssystems, mangelt es noch immer sehr vielen Chinesen grundsätzlich an Bildung. Dies führt dazu, dass noch immer ein Grundverständnis für geistige Eigentumsrechte, insbesondere für die daraus erzielbaren Vorteile, fehlt. Solange die Bevölkerung in China nicht darüber aufgeklärt ist, was geistiges Eigentum ist und zudem eher einen persönlichen Schaden als Vorteile damit assoziiert, bleibt es wahrscheinlich, dass diese 133
Chinesische Übersetzung für geistiges Eigentum. Vgl. Weltbank (b): [http://web.worldbank.org/WBSITE/EXTERNAL/DATASTATISTICS/0 ,,contentMDK:20415471~menuPK:1192714~pagePK:64133150~piPK:64133175~theSitePK: 239419,00.html]. 135 Vgl. Liangya, C. (2004), S. 457. 136 Chinesischer Philosoph (551 bis 479 v. Chr.). 137 Vgl. Dunzendorfer, M. (2006), S. 13. 138 Vgl. Gregory, A. (2003), S. 324. 139 Vgl. Dunzendorfer, M. (2006), S. 13. 140 Vgl. Gregory, A. (2003), S. 325. Zitiert nach McCall. 141 Vgl. Abele, C. (2006), Handelsblatt. 134
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Rechte keine große Berücksichtigung finden werden.142 Trotz positiver Entwicklungen, die bspw. durch Darstellungen von Gesetzesverstößen und Gerichtsfällen beeinflusst werden,143 besteht weiterhin eine starke Unklarheit über geistige Eigentumsrechte bei einer deutlichen Mehrheit der Chinesen.144 Vor Inkrafttreten des modernen Systems für geistige Eigentumsrechte in den 80er Jahren, war China über drei Dekaden hinweg von Erfahrungen geprägt, die auf den Werten der UdSSR basierten.145 Um Klassenunterschiede zu beseitigen, gehörte nach der sozialistischen Ideologie jede Form des Eigentums, also auch das geistige Eigentum, dem Staat.146 Innovative und kreative Leistungen kamen dem Nutzen des Staates zugute. Daraus folgte, dass Registrierungen nicht benötigt wurden und das Recht auf geistiges Eigentum unbekannt blieb.147 Über mehrere Dekaden hinweg wurde geistiges Eigentum systemimmanent als öffentliches Gut betrachtet.148 Solange eine Missachtung mit einem Dienst für die Allgemeinheit einherging, wurde sie auch nicht unbedingt als verwerflich betrachtet.149 Dies würde bspw. auch begründen, weshalb das Strafmaß im Falle von Produktpiraterie noch heute deutlich geringer ausfällt als in Folge von Schmuggelgeschäften.150
4.1.2 Kennzeichnung weiterer ausgewählter Ursachen für die Schwierigkeiten bei der Implementierung des TRIPS-Abkommens in der VR China Es existieren noch eine Reihe anderer Hindernisse für eine effiziente Durchsetzung der Eigentumsrechte in China. Hierzu gehört auch das hohe Korruptionsniveau in China, wobei unter Korruption die Bestechlichkeit von Beamten und Funktionären zu verstehen ist.151 Diese kann als eine Begleiterscheinung der wirtschaftlichen Transformation Chinas betrachtet werden.152 Bis zum Jahr 1978 war die Bevölkerung durch weit verbreitete Armut gekennzeichnet, so dass kaum Möglichkeiten zur Korruption entstehen konnten. Erst im Zuge wirtschaftlicher Entwicklungen und dem Übergang von Plan- zu Marktwirt142
Vgl. Yu, P. K. (2005), S. 152. Im Jahr 1998 wurde in China die erste Gerichtsverhandlung live im Fernsehen übertragen. Es handelte sich um 10 chinesische Filmstudios, die drei Unternehmen wegen Urheberrechtsverletzungen anklagten. Vgl. Moga, T. T. (2002), S. 16. 144 Vgl. Moga, T. T. (2002), S. 16. 145 Vgl. Konan, D. E./ La Croix, S. (2001), 760. 146 Vgl. Gregory, A. (2003), S. 325. 147 Vgl. Gregory, A. (2003), S. 325. 148 Vgl. Liangya, C. (2004), S. 454. 149 Vgl. Liangya, C. (2004), S. 454. 150 Vgl. Blume, A. (2001), S. 877. 151 Vgl. Vgl. Liangya, C. (2004), S. 439. 152 Für folgende Aussagen zur Korruption in China vgl. Liangya, C. (2004), S. 439 ff. 143
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schaft flossen den Bürgern mehr Mittel zu. Beamte mit eher dürftigen Gehältern konnten nun durch den Missbrauch ihrer Funktion Zusatzverdienste erwirtschaften, indem diese besser situierten Bürgern Vorteile verschafften. Gerade in Folge hoher Gewinnmargen der Fälschungen lassen sich hohe Bestechungsgelder finanzieren, so dass die zuständigen Strafverfolgungsbehörden unter Umständen ausreichende Anreize haben, die Verfolgung zu unterlassen.153 Auch wenn man seit 1998 intensiv versucht, gegen Korruption anzukämpfen und daher bspw. ranghohe korrupte Politiker zum Tode verurteilt hat, so ist die Korruption dennoch zu einem Teil des Verwaltungssystems geworden. Gelingt es China zukünftig, das Korruptionsniveau zu senken, so wird dadurch auch die Produktpiraterie abnehmen.154 China hat keine Tradition der Rechtsstaatlichkeit.155 China wird im Folgenden auf ein modernes System von geistigen Eigentumsrechten hin überprüft, für dessen Errichtung es lediglich zwei Dekaden Zeit hatte – Industriestaaten hatten hierfür durchschnittlich über hundert Jahre Zeit.156 Auch das Gerichtssystem ist daher noch relativ neu, was dazu führt, dass Anwälte und Richter noch Zeit benötigen, um die relevanten Erfahrungen zu sammeln.157 Ferner mangelt es für die Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Durchsetzung vielen Richtern an einer adäquaten Ausbildung.158 Gerade in Folge der schwerwiegenden Veränderungen des Rechtssystems konnten bisher trotz spezieller Schulungsprogramme keine ausreichenden Rechts- sowie sonstigen Fachkenntnisse für die gerichtliche und administrative Umsetzung geschaffen werden.159 Vor dem Hintergrund geografischer Unterschiede existieren diese unbefriedigenden Ausbildungsstände umso deutlicher, je weiter in abgelegene, weniger entwickelte Regionen des Landes gegangen wird.160 Erschwerend wirkt sich auch das Fehlen einer Gewaltenteilung aus, wie es sie bspw. in Deutschland gibt, so dass Gerichte anstelle eines unabhängigen Organs den Interessen lokaler Regierungen zu folgen haben.161 Wenn man dann noch berücksichtigt, dass in China nicht nur Kleinbetriebe sondern auch große Staatsunternehmen in der Er-
153
Vgl. Blume, A. (2001), S. 877. Vgl. Liangya, C. (2004), S. 443. 155 Vgl. Kong, Q. (2000), S. 43. 156 Vgl. WTO (2006 a), Paragraph 12. Das erste Patentgesetz wurde in China bspw. erst im Jahre 1985 verordnet (vor Gründung der VR China, am 1. Oktober 1949, wurde bereits 1944 ein Patentgesetz erlassen). Vgl. Weinstein, V./ Fernandez, D. (2004), S. 238. In Deutschland wurde das erste Patentgesetz dagegen bereits am 1. Juli 1877 eingeführt. 157 Vgl. Yang, D. (2007), S. 25. 158 Vgl. Gregory, A. (2003), S. 328. 159 Vgl. Weinstein, V./ Fernandez, D. (2004), S. 234. 160 Vgl. Weinstein, V./ Fernandez, D. (2004), S. 234. 161 Vgl. Liangya, C. (2004), S. 455. 154
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zeugung von Fälscherware involviert sind,162 folgt, dass sowohl die Regierungen als auch Staatsunternehmen von der Produktpiraterie profitieren. Ebenso spielt das Angebot auf den chinesischen Märkten ein Rolle. Besonders in strukturell schlechter entwickelten Regionen, insbesondere in Zentral- und Westchina, aber auch in speziellen Produktionsbereichen wie z.B. der Software, existieren kaum Originale.163 Engpässe bzw. Nachfrageüberhänge auf nationaler Ebene bestehen, da die Märkte Chinas noch immer nicht angemessen zum Weltmarkt geöffnet sind. Daher spricht die International Intellectual Property Alliance (IIPA) von einer symbiotischen Beziehung zwischen dem Kampf gegen Piraterie und der Notwendigkeit eines liberalisierten Marktzugangs, um den Vertrieb von rechtsverletzenden Gütern an die chinesischen Konsumenten zu unterbinden.164 Denn bei einem durch Originale nicht zu befriedigenden Bedarf existiert somit ein Zwang zur Befriedigung dieses Bedarfs durch Kopien und somit zur Rechtsverletzung. Eine effektive Verfolgung der Rechtsverletzungen ist erfahrungsgemäß jedoch nur möglich, solange die Anzahl der Verstöße beschränkt bleibt.165 Ferner wird die Rechtsdurchsetzung der vereinbarten Vorgaben durch einen Koordinationsmangel zwischen den staatlichen Ämtern und Institutionen, einer mangelnden Transparenz in dem gesamten Durchsetzungsprozess sowie dessen Ergebnissen und einem lokalen Protektionismus gebremst.166
4.2
Bewertung von Gültigkeit, Wirkungsbereich und Ausübung der Rechte des geistigen Eigentums in der VR China
Diesem Kapitel liegen die Vorgaben des zweiten Teils des TRIPS zu Grunde und werden auf ihre Umsetzung in nationales chinesisches Gesetz hin überprüft. Verantwortlich für die Einführung von Gesetzen bzw. Regelungen ist in China eine zweistufige Organisationsstruktur, bestehend aus der Zentralregierung sowie deren Ministerien und den Landesregierungen.167 Bereits vor dem Beitritt zur WTO ist China allen
162
Der japanische Konzern Yamaha erfährt jährliche Einbußen in Höhe von größeren Millionenbeträgen, da chinesische Staatsunternehmen Yamaha-Motorroller sowie –Motorräder binnen sechs Monaten nach Einführung der neunen Modelle in großer Menge auf den chinesischen Markt bringen. Vgl. Liangya, C. (2004), S. 455. 163 Vgl. Moga, T. T. (2002), S. 15. 164 Vgl. IIPA (2007), S. 105. 165 Vgl. Blume, A. (2001), S. 877. 166 Vgl. USTR (2006), S. 76. 167 Vgl. Liu, W. (2005), S. 344.
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wesentlichen Konventionen zum Schutz des geistigen Eigentums beigetreten168 und hat durch das Drängen der USA bilaterale Vereinbarungen mit den USA getroffen und weitgehend umgesetzt.169 In Folge des Drucks der WTO waren die Gesetze zum Schutz des geistigen Eigentums bereits vor Chinas Mitgliedschaft zur WTO weitgehend mit denen von Industriestaaten vergleichbar.170 Das Niveau an geistigen Eigentumsrechten in China kann mittlerweile als ein für Schwellenländer angemessenes Maß betrachtet werden.171 Hinsichtlich Chinas Eigenschaft eines Netto-Importeurs von geistigem Eigentum kann sogar vermutet werden, dass manche Schutzrechte bereits zu stark ausgeprägt sind.172 Dennoch bleibt festzuhalten, dass sich China in Bezug auf die Umsetzung des TRIPS noch in einer Übergangsphase bis zur vollständigen Umsetzung befindet.173 Im Bereich der legislativen Implementierung ergibt sich insgesamt eine recht positive Bilanz, da bestehende Gesetzestexte weitgehend die Vereinbarungen im Rahmen des TRIPS erfüllen.174 Die EU bekräftigt China, dass die chinesische Legislative bereits den Anforderungen des TRIPS entspricht.175 Nach einer Umfrage, bei Beamten, universitären Wissenschaftlern und Managern von Unternehmen, ist der überwältigende Teil der Befragten der Auffassung, dass sich die rechtliche Struktur in China deutlich verbessert hat und mittlerweile angemessen ist.176 Teilweise existieren sogar Gesetze, die für ein höheres Niveau an Schutzrechten als die Minimum-Vorgaben des TRIPS stehen.177 Grundsätzlich vertritt China daher auch den Standpunkt, dass die Gesetze den Vorgaben des
168
WIPO Konvention, 1980; Pariser Konvention, 1985 (gewerblicher Rechtsschutz); Abkommen über den Schutz von geistigem Eigentum insbesondere Halbleitern, 1989; Abkommen von Madrid, 1989 (internationale Eintragung von Marken); Berner Übereinkunft, 1992 (Urheberrechte); Konvention zum Schutz der Hersteller von Tonträgern gegen die unerlaubte Vervielfältigung ihrer Tonträger, 1993; Abkommen zur internationalen Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Patentwesens (PCT), 1994; Abkommen von Nizza, 1994 (Internationale Klassifikation von Waren und Dienstleistungen für die Eintragung von Marken); Abkommen von Budapest, 1995 (internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen für die Zwecke von Patentverfahren); Abkommen von Locarno, 1996 (Internationale Klassifikation für gewerbliche Muster und Modelle); Abkommen von Straßburg, 1997 (internationale Patentklassifikation). Quelle: WTO (2001 a), Paragraph 254. 169 Dabei ist im Wesentlichen das „Memorandum of Understanding“ bzgl. des Schutzes des geistigen Eigentums (1992) und das bilaterale Abkommen bzgl. der geistigen Eigentumsrechte (1995) zu nennen. 170 Vgl. Wang, G. (2005), S. 462. 171 Vgl. Maskus, K. E. (2004), S. 57 ff. 172 Vgl. Maskus, K. E. (2004), S. 65. 173 Vgl. Yu, P. (2005), S. 148. 174 Vgl. bspw. Liangya, C. (2004), S. 454 und Wang, G. (2005), S. 462. 175 Vgl. WTO (2005), Paragraph 14. 176 Vgl. Maskus, K. E. (2004), S. 60. Durchgeführt wurde die Befragung zwischen den Jahren 1998 und 2001. 177 Vgl. WTO (2003 b), S. 1. Dabei wird von China behauptet, dass Urheberrechte durch den Art. 39 Abs. 3 des chinesischen Urhebergesetzes stärker geschützt werden als es die minimalen Anforderungen des Art. 13 der Berner Übereinkunft verlangen.
41
TRIPS entsprechen und folglich auch kein Anlass zum Handeln besteht.178 Schließlich kommen auch die USA dabei zu einem tendenziell positiven Ergebnis, indem sie, als wohl größter Verfechter der Schutzrechte, feststellen, dass Gesetze, Bestimmungen und Umsetzungsregelungen weitgehend zufrieden stellend sind.179 Dennoch bestehen primär auf dem Gebiet des Patentrechts und Urheberschutzes noch Bedarfe zur Änderung.180 Bezüglich der Kritik an dem chinesischen Urheberschutz im Internet181 könnte die Gesetzgebung jedoch umgehend akzeptabel werden, da China dem Abkommen über künstlerische Darbietungen und Tonträger (WPPT) sowie dem Abkommen über Urheberrechte (WCT) beigetreten ist.182 Beide WIPO-Abkommen wurden für China zum 9. Juni 2007 wirksam. Zwar werden die Beitritte nicht von der WTO verlangt und waren folglich auch nicht Bestandteil der Vereinbarungen im Rahmen des Beitrittsprozesses Chinas zur WTO, dennoch stellen sie im Hinblick auf die häufigen Urheberrechtsverletzungen im Softwarebereich und der rasant steigenden Anzahl von Internet Benutzern in China wichtige Vorgaben dar. Da hinsichtlich der Verfügbarkeit, des Umfangs und der Ausübung von Rechten des geistigen Eigentums offenbar nur relativ wenig Handlungsbedarf bis zur vollständigen Konformität mit dem TRIPS besteht, werden folgend ausgewählte Defizite erläutert, der Schwerpunkt der Bewertung wird jedoch auf das folgende Kapitel der Rechtsdurchsetzung gelegt.183 Das chinesische Patentgesetz weist im Wesentlichen folgende Diskrepanzen auf: Es untersagt die Patentierung von Erfindungen, falls eine Verletzung der Gesetze vorliegt und diese im Gegensatz zur gesellschaftlichen Moral steht.184 Nach dem TRIPS ist ein Ausschluss nur möglich, sofern dies zum Schutz der öffentlichen Ordnung, den guten Sitten oder zur Vermeidung ernster Schädigungen der Umwelt erforderlich ist.185 Im Vergleich zu den Vorgaben des TRIPS existieren in China daher zu stark ausgeweitete Möglichkeiten, die Patentvergabe zu unterlassen.186 In Bezug auf Zwangslizenzierungen verlangt das TRIPS die Einschränkung, dass die Verwendung der Erfindung ohne Zu-
178
Vgl. WTO (2006 a), Paragraph 49. Vgl. USTR (2006), S. 72. 180 Vgl. Weinstein, V./ Fernandez, D. (2004), S. 232. 181 Vgl. USTR (2006), S. 72. 182 Vgl. WIPO (b): [http://www.wipo.int/treaties/en/ShowResults.jsp?search_what=C&country_id=38C]. 183 Für detaillierte Gegenüberstellungen von TRIPS Artikeln mit entsprechenden Gesetzen in China siehe bspw. Cheong, C./ Yee, C. H. (2003), S. 129 ff. und Weinstein, V./ Fernandez, D. (2004), S. 238 f. und Gregory, A. (2003) und Taubman, A. (2003) und Steward, D./ Williams, B. G. (2003) sowie Maskus, K. E. (2004). 184 Vgl. Patent Law of the People’s Republic of China (2000), Art. 64. 185 Vgl TRIPS, Art. 27 Abs. 2. 186 Vgl. Weinstein, V./ Fernandez, D. (2004), S. 232. 179
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stimmung des Rechteinhabers primär für die Versorgung des Binnenmarktes des Mitglieds zu gewähren ist.187 Das chinesische Patentgesetz sieht dies nicht vor.188 Vor dem Hintergrund des Statusses eines Netto-Importeurs von Technologie und geistigem Eigentum legt China noch immer einen großen Wert auf die Möglichkeit von gesetzlichen Zwangslizenzierungen, um dadurch die lokale Diffusionsrate von Technologien anzutreiben.189 Ebenso verlangt das TRIPS eine für den Rechtsinhaber ausreichende Vergütung.190 Die entsprechende Stelle des chinesischen Patentgesetzes sieht dagegen nur ein mäßiges Entgelt vor, welches in beiderseitigem Einverständnis festzulegen ist bzw. falls keine Einigung realisiert werden kann, vom Patentamt bestimmt wird.191 Auch wenn in China bisher noch keine Zwangslizenzierung stattgefunden hat, so könnten sich diese Differenzen in Zukunft dennoch als signifikant erweisen.192 Im Bereich des Urheberrechts sowie verwandten Schutzrechten sollen Hersteller von Tonträgern nach dem TRIPS das Recht erhalten, die unmittelbare oder mittelbare Vervielfältigung ihrer Werke verbieten zu können.193 Nach dem chinesischen Urhebergesetz ist es lediglich möglich, den Handelnden zu bestrafen, sofern die rechtsverletzende Maßnahme ein Verbrechen darstellt.194 Ebenso sind die gesetzlichen Bestimmungen im von Rechtsverletzungen schwer betroffenen Software-Bereich nicht im Sinne des TRIPS verfasst.195 Sofern der Gebrauch dem Lernen oder Forschen bestimmt ist, bleibt jede Benutzung der Software erlaubt.196 Dies könnte auch eine Reproduktion der Software ohne die Genehmigung des Rechteinhabers ermöglichen.197 Damit liegt ein erneuter Verstoß gegen das TRIPS vor, nach dem Ausnahmen des Ausschließlichkeitsrechts auf Sonderfälle begrenzt werden sollen.198 Ein anderes Defizit ist der fehlende Schutz für Urheberrechte, bei Werken von Autoren, Tonaufnahmen oder Aufführungen, die in China noch keine Publikations- oder Vertriebsberechtigung erhalten haben.199 Dies ist bspw. der Fall, 187
Vgl. TRIPS, Art. 31 Abs. f. Vgl. Patent Law of the People’s Republic of China (2000), Art. 48-55. 189 Vgl. Yang, D. (2007), S. 27. 190 Vgl. TRIPS, Art. 31 Abs. h. 191 Vgl. Patent Law of the People’s Republic of China (2000), Art. 54. Im Bereich der Zwangslizenzierung bestehen offenbar widersprüchliche Aussagen. Maskus K. E. (2004), S. 52 vertritt bspw. die Auffassung, dass bereits vor dem WTO-Beitritt eine Übereinstimmung bestand. 192 Vgl. Weinstein, V./ Fernandez, D. (2004), S. 232. 193 Vgl. TRIPS, Art. 14 Abs. 2. 194 Vgl. Copyright Law of the People's Republic of China (2001), Art. 47. 195 Vgl. Moga, T. T. (2002), S. 14. 196 Vgl. Moga, T. T. (2002), S. 14. Mit Bezug auf: Regulations on Computers Software Protection (2002), Art. 17. 197 Vgl. Moga, T. T. (2002), S. 14. 198 Vgl. TRIPS, Art. 13. 199 Vgl. WTO (2007), S. 3. 188
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wenn eine Zensur der Waren nötig wird.200 Ausländische Publikationen müssen vor dem chinesischen Import einen Auszug bzw. ein Verzeichnis des Werkes bei der verantwortlichen Verwaltungsstelle einreichen, die diese anschließend auf Zulässigkeit prüft.201 Dabei werden erst dann Schutzrechte gewährt, wenn die Beurteilung des Werkes abgeschlossen ist und eine Befugnis zur Publikation und Vertrieb in China erteilt wurde.202 Daraus resultiert, dass die Rechte dieser Autoren in Abhängigkeit zu dem Erfolg aus der formalen Bewertung stehen. In China selbst, d.h. für chinesische als auch für ausländische Autoren in China, gibt es diesen Zwang zur Antragsstellung mit offenem Ergebnis dagegen nicht.203 Diese Benachteiligung von ausländischen Autoren scheint nicht im Einklang mit dem TRIPS, insbesondere mit der Berner Übereinkunft, zu sein.204 Nach dieser sollen Urhebern in anderen Verbandsländern alle Rechte gewährt werden, die auch den heimischen Urhebern gestattet werden.205 Auf Grund ähnlicher Argumentation verstößt China hierbei auch gegen das für alle WTO-Abkommen geltende Prinzip der Inländerbehandlung.206 Ferner sollten die Inanspruchnahme dieser Rechte nicht an die Erfüllung von Förmlichkeiten gebunden sein.207 Durch die Integration der Berner Übereinkunft und des Grundprinzips der Inländerbehandlung im TRIPS werden somit die Vorgaben des TRIPS implizit nicht eingehalten.208 Ebenso verlangt das TRIPS für die Hersteller von Tonträgern das Recht, die unmittelbare oder mittelbare Vervielfältigung ihrer Erzeugnisse zu erlauben oder eben zu verbieten.209 Das chinesische Urhebergesetz scheint dies für die Zeit der Bewertung und Prüfung nicht vorzusehen.210 Übertroffen werden die Minimum-Vorgaben des TRIPS bspw. in Bezug auf Ausnahmen von den Rechten auf Handelsmarken. Dem TRIPS zufolge sind Ausnahmen bspw. bei einer lauteren Benutzung beschreibender Angaben möglich, wenn die Ausnahmen die berechtigten Interessen des Inhabers der Marke und von Dritten berücksichtigen.211 Das chinesische Gesetz für Handelsmarken gibt dagegen keinerlei Ausnahmen für Rechte auf
200
Für eine komplette Auflistung der betroffenen Bereiche sowie Verweise auf Stellungnahmen siehe die Anfrage der USA auf Konsultationen bei der WTO. WTO (2007), S. 4. 201 Vgl. Regulations on Publication Administration (2001), Art. 45. 202 Vgl. Copyright Law of the People's Republic of China (2001), Art. 4. 203 Vgl. WTO (2007), S. 5. 204 Vgl. WTO (2007), S. 5. 205 Vgl. Berner Übereinkunft (1971), Art. 5 Abs. 1. 206 Vgl. WTO (2007), S. 5. Die Kritik bezieht sich auf den Art. 3 Abs. 1 des TRIPS. 207 Vgl. Berner Übereinkunft (1971), Art. 5 Abs. 2. 208 Vgl. TRIPS, Art. 2 Abs. 2 und insbesondere Art. 9 Abs. 1. 209 Vgl. TRIPS, Art. 14 Abs. 2. 210 Vgl. Copyright Law of the People's Republic of China (2001), Art. 4. 211 Vgl. TRIPS, Art. 17.
44
Tabelle 5: Bewertung der TRIPS-Konformität Chinas anhand wesentlicher Bereiche des Abkommens (Teil 1) Teil des TRIPS
Bereich/ Pflicht
Erfüllungsgrad
1
Inländerbehandlung
-*
1
Meistbegünstigung
¥**
2
Urheberrechte und verwandte Rechte
2
2
2
2
2
Gilt jedoch nicht für alle Bereiche. Zensuren nur für Autoren vom Ausland.
- Wirkungsbereich
-
Zu eingeschränkte Rechte, siehe Kap. 4.2. Z.B. kein Schutz, falls noch keine Publikationsoder Vertriebsberechtigung besteht.
- Dauer des Schutzes
¥
Zu weit umfassend
- Ausnahmeregelungen
-
Handelsmarken - Wirkungsbereich
-
- Ausnahmeregelungen
¥
Schutzgegenstand deckt keine Namen ab. Formulierungen bei notorisch bekannten Marken sind ungenau.
Geografische Angaben - Wirkungsbereich
2
Kommentar
-
Nur eingeschränkter Schutz vor irreführenden Mitteln/ Bezeichnungen. Schutz ausländischer Herkunftsangaben besteht nur, wenn der Begriff der chinesischen Bevölkerung bekannt ist.
Muster und Modelle - Wirkungsbereich
¥
- Dauer des Schutzes
¥
Patente - Wirkungsbereich
-
- Ausnahmeregelungen
¥
- Zwangslizenzierung
-
Vergabe von Patentrechten kann zu häufig unterlassen werden. Keine Einschränkung auf die Versorgung des Binnenmarktes. Geringe Vergütung
Integrierte Schaltkreise - Wirkungsbereich
¥
- Dauer des Schutzes
¥
Nicht offenbarte Informationen - Wirkungsbereich
¥
Quelle: Eigene Darstellung * hier besteht nach Auffassung mehrer Autoren keine vollständige Übereinstimmung ** Mindeststandards des TRIPS werden erfüllt
45
Handelsmarken an.212 Ebenso sieht das chinesische Gesetz eine Mindestschutzdauer für Handelsmarken von zehn Jahren vor,213 während dies bei dem TRIPS dagegen nur sieben Jahre sind.214 Diese Überbietungen der Minimum-Standards des TRIPS sind jedoch nicht in der Lage, die bestehenden Defizite in anderen Bereichen zu kompensieren und können daher lediglich als positiven Ansatz verstanden werden.
4.3
Bewertung der Rechtsdurchsetzung in der VR China
Dieses Kapitel befasst sich mit der Umsetzung von den im dritten Teil des TRIPS vorgegebenen Mindeststandards für die nationale Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums. Zur Durchsetzung verfügt China über ein zweigeteiltes System. Einerseits die administrative Seite, bei der Beanstandungen durch lokale Verwaltungsstellen vorbereitet und bearbeitet werden und andererseits das chinesische Gerichtssystem.215 Gesondert kann hierbei noch, wie es auch im Rahmen des TRIPS der Fall ist, die Durchsetzung über Maßnahmen des Zolls genannt werden. Um eine strukturierte Übersicht der Behörden und Durchsetzungen im Bereich des geistigen Eigentums zu bekommen, siehe Abbildung 4 des Anhangs.
4.3.1 Grundlegende Position der chinesischen Rechtsdurchsetzung Es lassen sich einige positive Maßnahmen der chinesischen Regierung verzeichnen.216 Hierunter fällt die Einführung von speziellen Gerichten in den 90er Jahren, die nur die Belange des geistigen Eigentum behandeln. Dies gilt besonders, da eine solche gesonderte Bereitstellung von Gerichten von dem TRIPS ausdrücklich nicht verlangt wird.217 Ein richtiger Ansatz ist ebenso, dass im Jahr 1998 in China angeblich mehr als 100.000 Richter sowie Verantwortliche von zuständigen Behörden für den Umgang mit geistigem Eigentum geschult wurden.218 Zudem müssen sich Richter nun vor ihrer Berufung einer Prüfung unterziehen.219 Des weiteren werden von der chinesischen Regierung diverse Kampagnen zum Schutz des geistigen Eigentums durchgeführt. So z.B. die „Mountain Eagle“-Kampagne, durch die zwischen November 2004 und Dezember 2005 3.534 Pro212
Vgl. Gregory, A. (2003), S. 338. Vgl. Trademark Law of the People’s Republic of China (2001), Art. 37. 214 Vgl. TRIPS, Art. 18. 215 Vgl. Moga, T. T. (2002), S. 15. 216 Vgl. WTO (2006 f), S. 2f. 217 Vgl. TRIPS, Art. 41 Abs. 5 Satz 1. 218 Vgl. Moga, T. T. (2002), S. 16. 219 Vgl. Moga, T. T. (2002), S. 18. 213
46
zesse gegen Rechtsverletzungen des geistigen Eigentums ausgelöst wurden sowie 5.981 Verdachtsfälle ausfindig gemacht werden konnten. Zur Folge hatte die Aktion siebzehn Schließungen von illegalen Fertigungsanlagen und eine Sicherstellung von Waren mit einem Gesamtwert von ca. 2,65 Milliarden RMB (entspricht etwa 256,6 Mio. €220). Im August 2004 hat der chinesische Staatsrat eine einjährige landesweite Maßnahme hinsichtlich Verurteilungen eingeleitet. Insgesamt wurden im Jahr 2005 4.645 Fälle mit Bezug zu Rechtsverletzungen des geistigen Eigentums strafrechtlich verfolgt Von diesen wurden 3.490 verurteilt. Unter den strafrechtlich verfolgten Fällen waren 4.413 Straffälle mit Anklage auf Haftstrafen, wobei es in 3.389 Fällen zu einer Verurteilung kam. Dennoch ist der Effekt und der dahinter stehende Wille ungewiss. Manche Aktionen werden von der Regierung daher vielmehr veranlasst, um durch „Show-Veranstaltungen“ ausländische Gemüter zu beruhigen.221 Nachdem im letzten Kapitel kaum Anlass zur Kritik bestand, zeichneten sich dennoch deutliche Diskrepanzen hinsichtlich des Schutzes des geistigen Eigentums ab. Es wird absehbar, dass das Kernproblem in China derzeit in der wirkungsvollen Durchsetzung liegen muss. Dies zeigt auch die im vorherigen Kapitel erwähnte Umfrage. Die Mehrheit der Befragten tragen die Auffassung, dass die chinesische Durchsetzung noch schwach ist, während die restlichen Befragten der Meinung sind, dass zwar ein schwacher, jedoch sich verbessernder Durchsetzungsgrad besteht.222 Trotz der scheinbar schwachen Durchsetzung in China wird gerade die Durchsetzung aus Sicht der Unternehmen im Vergleich zu anderen bedeutenden Faktoren wie der Gesetzgebung oder der Bildung der Bevölkerung als am wichtigsten im Kampf gegen Fälschung und Piraterie erachtet.223 Also gerade an der für die Sicherstellung der Rechte des geistigen Eigentums entscheidenden Stelle liegen die Schwächen des chinesischen Systems. Im Folgenden wird das Gebiet der Durchsetzung in spezifischer Weise analysiert und dabei auf wesentliche Umsetzungsdefizite eingegangen.
220
Bei einem Wechselkurs von: 1 Chinesischer Renminbi Yuan = 0.09683 Euro. Quelle: Bankenverband. Dies gilt auch für alle folgenden Umrechnungen. 221 Vgl. Blume, A, (2001), S. 877. Aus einem Gespräch mit Zhang Xiaomin, wirtschaftswissenschaftlicher Professor in Xi’an. 222 Vgl. Maskus, K. E. (2004), S. 60. 223 Vgl. BASCAP (2007), S. 15. An der Befragung waren 48 Unternehmen beteiligt.
47
4.3.2 Durchsetzung in Hinblick auf Zivil- und Verwaltungsverfahren Zivilverfahren befassen sich mit der Durchsetzung privatrechtlicher Ansprüche. Der Staat wird dabei im Gegensatz zum Strafverfahren nicht von Amtswegen durch den öffentlichen Kläger tätig, sondern versucht vielmehr zur allgemeinen Rechtssicherheit und dem Rechtsfrieden beizutragen. Die Verwaltung der geistigen Eigentumsrechte wird von fünf dem chinesischen Staatsrat unterstellten Behörden durchgeführt. Diese sind für die Prüfung und Anerkennung von geistigen Eigentumsrechten, Interpretationen von Gesetzen, Überwachung sowie der administrativen Beilegung von Streitigkeiten, bzgl. des geistigen Eigentums verantwortlich.224 In China werden grundsätzlich sehr viele Urheber- und Markenrechtsfälle in das Verwaltungssystem kanalisiert. Im Jahr 2004 lag dieser Anteil bei über 99 Prozent, so dass nur knapp ein Prozent der Fälle dem Strafrecht zuzuordnen war.225 Gerade bei den Durchsetzungsmaßnahmen der Verwaltungsstellen mangelt es jedoch an einer abschreckenden Wirkung gegenüber Rechtsverletzungen,226 obwohl dies im TRIPS explizit verlangt wird.227 Im Jahr 2004 gingen gerade einmal 96 von 51.851 Fällen (etwa 0,2 Prozent) mit Bezug zu Handelsmarken von administrativen Stellen in die Strafverfolgung über.228 Bei Urheberrechts Verletzungen geschah dies bei lediglich 101 aus 9.691 Fällen (etwa 0,1 Prozent). Ferner ist auch keine Verbesserung im Vergleich zum Jahr 2001 feststellbar.229 Die japanische Regierung hat hierzu eine Feldstudie veranlasst, die zu dem Ergebnis kommt, dass administrative Maßnahmen unzureichend sind.230 Dies wird anhand der Tatsache deutlich, dass über 50 Prozent der Unternehmen, die in Folge von Markenpiraterie oder Fälschungen Gebrauch von den Verwaltungsverfahren machten, zum wiederholten Mal Opfer von den selben Personen bzw. Unternehmen wurden. Eine abschreckende Wirkung der chinesischen Maßnahmen scheint daher auszubleiben. Das TRIPS wird wesentlich durch die Rechtsstaatlichkeit untermauert. Bezüglich durchzuführender Verfahren werden bspw. schriftliche Entscheidungen, die fair und gerecht sind, 224
Diese Behörden heißen: State Intellectual Property Office; State General Administration, Industry and Business; Administration of Quality Supervision, Inspection & Quarantine; State Copyright Office und Forest Industry Office of the Agriculture Department. Siehe hierzu Abbildung 4. 225 Vgl. WTO (2006 g), S. 9. 226 Vgl. USTR (2005), S. 71. 227 Vgl. TRIPS, Art. 61. 228 Vgl. USTR (2005), S. 72. Für das Jahr 2003 siehe hierzu Tabelle 7. 229 Vgl. USTR (2005), S. 72. 230 Vgl. Ministry of Economy, Trade and Industry, Japan (2005). Die Studie wurde im Jahr 2005 durchgeführt und basiert auf Vorkommnisse von den Jahren 2003 und 2005. Teilnehmende Unternehmen sind Japanische Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Es kann von einer repräsentativen Erhebung ausgegangen werden.
48
ein Recht auf einen unabhängigen Anwalt, eine Gelegenheit zur Nachprüfung und angemessene Urteilssprüche verlangt.231 Ein nicht abschreckendes Verwaltungssystem kann diese Anforderungen nicht erfüllen und führt schnell dazu, Entscheidungen eigennützig und zum Nachteil ausländischer Rechte zu treffen.232 Im Jahr 2004 wurden über 98 Prozent der Verwaltungsverfahren hinsichtlich Urheberrechtsverletzungen zu Gunsten der chinesischen Rechteinhaber entschieden.233 Demgegenüber gingen im selben Jahr bei Verwaltungsverfahren mit Bezug zu Handelsmarken lediglich 10 Prozent der Fälle im Interesse von ausländischen Rechteinhabern aus. Dies könnte ein Hinweis für einen Verstoß gegen die Inländerbehandlung sein.234 Eine empirische Untersuchung von Deli Yang verstärkt dieses Indiz an einer anderen Stelle.235 Mittels Hypothesentest wurde gezeigt, dass China eine bevorzugte Behandlung von einheimischen Bewerbern bei Erfindungen und Gebrauchsmustern aufweist. Darüber hinaus haben die meisten Gerichtsverfahren, mit Bezug zu Immaterialgütern eine Neigung dazu, heimische Parteien zu bevorzugen.236 Wobei es auch dort, wo sowohl Kläger als auch Beklagter Chinesen sind, Anhaltspunkte für einen Mangel an Anerkennung für den Wert geistigen Eigentums existieren.237 Bei Schadensersatzleistungen scheint es ebenso keine Übereinstimmung mit dem TRIPS zu geben.238 So lagen die durchschnittlich bewilligten Schadensersatzbeträge bei den Fällen der amerikanischen Musikindustrie bei etwa 452 US$ je Verfügungsrecht, was häufig noch nicht einmal die Anwaltskosten und sonstige Kosten deckte.239 Der Kompensationsbetrag für den eigentlichen Verlust des Rechteinhabers lag im Jahr 2006 durchschnittliche bei lediglich 258 US$. Dabei handelt es sich nicht um eine wie vom TRIPS verlangte angemessene Entschädigung.240 Auf Grund häufiger Rechtsverletzungen und den Defiziten im Verwaltungs- und Strafverfahren sind Zivilverfahren, um Entschädigungen oder Unterlassungen einzuklagen, deutlich angestiegen. In Folge beschränkter Kapazitäten kommt es daher zu einer Unfähigkeit, die Gerichtsurteile zu vollstrecken. Schätzungen gehen davon aus, dass lediglich 40 bis 60 Prozent aller Gerichtsurteile auch wirklich vollstreckt werden.241 Dies 231
Vgl. TRIPS, Art 41 Abs. 3, Art. 41 Abs. 2, Art 41 Abs. 4 und Art. 42. Vgl. WTO (2006 a), Paragraph 68. 233 Vgl. WTO (2006 a), Paragraph 69. 234 Vgl. TRIPS, Art. 3 Abs. 1. 235 Vgl. Yang, D. (2007), S. 45. 236 Vgl. Gregory, A. (2003), S. 330. 237 Vgl. Gregory, A. (2003), S. 330. 238 Siehe hierzu auch Tabelle 7. 239 Vgl. IIPA (2007), S. 105. 240 Vgl. TRIPS, Art. 45 Abs. 1. 241 Vgl. Bender, T. (2006), S. 233. 232
49
führt dazu, dass ein vom TRIPS verlangtes wirkungsvolles Vorgehen gegen Rechtsverletzung nicht existent sein kann.242
4.3.3 Durchsetzung in Hinblick auf die Maßnahmen an chinesischen Landesgrenzen (Zoll) Am 1. November 2004 wurden neue Vorgaben für das Zollwesen wirksam. Eine positive Veränderung ist, dass Strafen seitdem auch verhängt werden können, wenn noch kein sicheres Wissen über eine Rechtsverletzung vorliegt.243 Dennoch bleiben im Bereich des Zollwesens noch immer einige Diskrepanzen bzgl. des TRIPS bestehen. Der Umgang mit rechtswidrigen Waren, die durch den chinesischen Zoll konfisziert wurden, weist einen Widerspruch zu den Vorgaben des TRIPS auf. Nach den gesetzlichen Regelungen kann der chinesische Zoll rechtsverletzende Waren zu gemeinnützigen Zwecken weitergeben oder diese sogar mittels Auktionen, nachdem die rechtsverletzenden Bestandteile (z.B. die unbefugte Anbringung von einem Markennamen bei einem Schuh) entfernt wurden, verkaufen und den Erlös der chinesischen Staatskasse zuführen.244 Erst wenn keine Veräußerung möglich ist, sollen die Produkte vernichtet werden.245 Es werden Handlungsmaßnahmen für den Umgang mit konfiszierten Waren vorgegeben,246 die den Anschein haben, dass es seitens des Zolls häufiger zur Veräußerung rechtsverletzender Produkte kommt.247 Nach dem TRIPS können Waren, die ein Recht verletzen, durch die Anordnung von Gerichten grundsätzlich vernichtet werden und stattdessen nur in Ausnahmefällen den Vertriebswegen erneut zugeführt werden.248 Insbesondere bei Markenwaren soll das einfache Entfernen der rechtswidrig verwendeten Marke, abgesehen von Ausnahmefällen, nicht ausreichen, um eine Freigabe in die Vertriebskanäle zu erlauben.249
242
Vgl. TRIPS, Art. 41, Abs. 1 Satz 1. Vgl. Bender, T. (2006), S. 236. 244 Vgl. Regulations of the People’s Republic of China for Customs Protection of Intellectual Property Rights (2003), Art. 27 und Rules of the Customs of People’s Republic of China for Implementing the Regulations of People’s Republic of China on Customs Protection of Intellectual Property Rights (2004), Art. 30. 245 Vgl. Regulations of the People’s Republic of China for Customs Protection of Intellectual Property Rights (2003), Art. 27 und Rules of the Customs of People’s Republic of China for Implementing the Regulations of People’s Republic of China on Customs Protection of Intellectual Property Rights (2004), Art. 30. 246 Vgl. Rules of the Customs of People’s Republic of China for Implementing the Regulations of People’s Republic of China on Customs Protection of Intellectual Property Rights (2004), Art. 30. 247 Vgl. WTO (2007), S. 3. 248 Vgl. TRIPS, Art. 46, 59. 249 Vgl. TRIPS, Art. 46 Satz 4. 243
50
Ebenso verlangt der Zoll unbegründet kurze Zeitspannen, für den Rechteinhaber eine Beschlagnahmung verdächtigter Waren zu beantragen.250 Lediglich 20 Tage nach dem Aufgriff muss der Zoll demnach zu einem Ergebnis kommen oder die Waren wieder frei geben.251 Ein wirkungsvolles Vorgehen gegen Rechtsverletzungen wird dadurch stark eingeschränkt. Beurteilt man die Kontrollmaßnahmen des chinesischen Zolls anhand der Aufgriffe, die chinesischen Markenpiraten und Produktfälschern zuzuschreiben sind, so ergibt sich ein recht eindeutiges Ergebnis. Zwar wurde im Rahmen des „Transitional Review Mechanism“ verkündet, dass der chinesische Zoll im Jahr 2005 ganze 1.210 Fälle von Rechtsverletzungen des geistigen Eigentums betreffend ausfindig machen konnte, die einen geschätzten Marktwert von bis zu 99,78 Mio. RMB (entspricht etwa 9,66 Mio. €) hatten.252 Auch ist positiv zu bewerten, dass die chinesischen Grenzkontrollen gerade im Bereich des Schiffverkehrs auf sechs bis sieben Prozent angestiegen sind.253 Werden allerdings die Aufgriffe des deutschen Zolls betrachtet, so relativieren sich diese Zahlen sehr schnell. Von den insgesamt 9.164 aufgegriffen Waren des deutschen Zolls im Jahr 2006, die damit einen neuen Höchstwert erreicht haben, wurden 32,85 Prozent aus China importiert.254 Zwar sank diese Zahl leicht gegenüber dem Vorjahreswert von 35,8 Prozent, die Ausmaße verharren dennoch auf einem sehr hohen Niveau. In den USA ist der Anteil der durch den Zoll aufgegriffenen illegalen Waren, die von China aus in die USA importiert wurden, im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr sogar noch um sechs Prozent angestiegen und lag bei 69 Prozent.255 Somit kann behauptet werden, dass die chinesischen Grenzmaßnahmen nicht ihre Versprechungen gehalten haben und stellen demnach kein wirkungsvolles Vorgehen dar.256
4.3.4 Durchsetzung in Hinblick auf Strafverfahren Im Bereich der Strafverfahren sind die bedeutendsten Schritte für eine verbesserte Durchsetzung von Schutzrechten in China zu bestreiten.257 Doch bereits bei der Polizei, mangelt es entweder an einem Interesse, den rechtsverletzenden Handlungen im Bereich 250
Vgl. USTR (2004), S. 75. Vgl. Rules of the Customs of People’s Republic of China for Implementing the Regulations of People’s Republic of China on Customs Protection of Intellectual Property Rights (2004), Art. 17. 252 Vgl. WTO (2006 f), S. 3. 253 Vgl. USTR (2004), S. 65. 254 Vgl. Zoll (2006), S. 32, 35. 255 Vgl. USTR (2006), S. 78. 256 Vgl. Bender, T. (2006), S. 233. 257 Vgl. USTR (2005), S. 73. 251
51
des geistigen Eigentums nachzugehen, oder es fehlt an Hilfsmitteln bzw. adäquater Ausbildung.258 Nach dem derzeit geltenden Strafrecht aus dem Jahr 1997 sind Voraussetzungen für die Verhängung von Gefängnis- bzw. Geldstrafen Vergehen mit einem „beträchtlichen“ oder „besonders beträchtlichen Charakter“.259 Bezüglich dem Verkaufsvolumen ist es erforderlich, ein „relativ großes“ oder „großes Verkaufsvolumen“ gefälschter Waren zu verkaufen.260 Auch im Fall von nicht autorisierter Herstellung von Produkten kommt es erst zu einer Strafmaßnahme, sofern ein „beträchtlicher“ oder „besonders beträchtlicher Charakter“ des Vergehens vorliegt.261 In Folge von Urheberrechtsverletzungen gelangt ein Fall erst vor Gericht, falls ein „ziemlich hohes Einkommen“ aus der gesetzeswidrigen Tätigkeit entspringt oder andere „ernst zu nehmende Umstände“ vorliegen bzw. falls das gesetzwidrige „Einkommen sehr groß“ ist oder „besonders ernst zu nehmende Umstände“ existieren.262 Schließlich werden auch für den Verkauf von kopierten Arbeiten erst Strafen bis zu einer Höhe von drei Jahren verhängt, wenn „sehr große“ gesetzwidrige Einkommen daraus bezogen wurden.263 Zwar hat der oberste Gerichtshof Chinas mit Wirkung vom 22. Dezember 2004 die Grenzwerte, ab denen in Folge von Fälschung und Piraterie die Strafbarkeit beginnt, gesenkt. Danach dürfen bis zu drei Jahre Haft oder Geldstrafen verhängt werden, sofern mit den illegalen Geschäften ein Umsatz von 50.000 RMB (entspricht etwa 4.840 €) oder ein Gewinn von mindestens 30.000 RMB (entspricht etwa 2.904 €) erreicht wurde.264 Dennoch sind diese Werte als zu hoch anzusehen.265 Fälschungen und Piraterien können auch weiterhin im kommerziellen Umfang nicht bestraft werden, solange sie die beschriebenen Voraussetzungen nicht erfüllen. Das Umsatzvolumen sollte daher lediglich für das Ausmaß der Strafe, nicht jedoch für die grundsätzliche Entscheidung, ob eine Strafe verhängt wird, herangezogen werden. Komplett abgeschafft werden sollte hierbei die gesetzlich verankerte Voraussetzung der Absicht der Gewinnerzielung.266 Die Folge aus den hohen Grenzwerten und sonstigen Vorausset-
258
Vgl. USTR (2005), S. 73. Vgl. Criminal Law of The People’s Republic of China (1997), Art. 213. 260 Vgl. Criminal Law of The People’s Republic of China (1997), Art. 214. 261 Vgl. Criminal Law of The People’s Republic of China (1997), Art. 215. 262 Vgl. Criminal Law of The People’s Republic of China (1997), Art. 217. 263 Vgl. Criminal Law of The People’s Republic of China (1997), Art. 218. 264 Vgl. Bender, T (2006), S. 237. 265 Vgl. WTO (2007), S. 1 f. 259
266
52
Vgl. IIPA (2007), S. 94. Mit Bezug auf: Criminal Law of The People’s Republic of China (1997), Art. 217, 218.
zungen ist ein Mangel an Strafverfahren sowie realisierten Strafen.267 Diese Umstände ermöglichen daher nicht die verlangte Verhängung von abschreckenden Sanktionen. Bedauerlicherweise fehlt in China für die Problematik, die sich aus den niedrigen Grenzwerten zur Strafbarkeit ergibt, das nötige Verständnis, so dass derzeit keine Bereitschaft zur Änderung besteht.268 Vielmehr wird stattdessen behauptet, die Vorgaben seien bereits erfüllt.269 Die erwähnte Erfordernis des Nachweises eines Mindestumsatzes erweist sich des Weiteren als mehrfach hinderlich. Akteure des illegalen Handels geben keine Rechnungsbelege heraus, genauso wenig bewahren sie detaillierte Informationen auf. Lediglich die Aufdeckung von noch nicht veräußerter Piratenware oder Fälscherware, bspw. in einem Lager, führt nach dem chinesischen Recht jedoch noch nicht zu einem Strafverfahren. In diesem zu geringen Geltungsbereich der Straffähigkeit liegt ein weiteres Hindernis für eine TRIPS-konforme Durchsetzung.270 Den Wortlauten des chinesischen Strafrechtes zu Folge setzen Strafverfolgung und Bestrafung sowohl eine unberechtigte Erzeugung des urheberrechtlich geschützten Produktes als auch eine unberechtigte Verbreitung dessen voraus.271 Dies bedeutet, dass unberechtigte Reproduktionen oder unberechtigte Verbreitungen alleine betrachtet noch kein Anlass zur Bestrafung wären. Es ist offensichtlich, dass hierbei diverse Artikel des TRIPS nicht eingehalten werden.272 Bei der unberechtigten Benutzung von Software im betrieblichen Umfeld handelt es sich nach der chinesischen Auffassung noch immer um kein Verbrechen.273 Dies wird auch der Grund dafür sein, weshalb die US-Wirtschaftschäden in Folge von chinesischen Urheberrechtsverletzungen gerade in diesem Segment als am gravierendsten eingeschätzt werden. China ist der weltweit zweitgrößte Markt für Computer.274 Demnach wäre es naheliegend, dass Chinas Software-Markt ebenfalls auf dem weltweit zweiten Platz rangiert. In Folge des hohen Niveaus der Softwarepiraterie nimmt der chinesische Software Markt stattdessen aber nur den weltweit 25. Platz ein.275 Als positiver Ansatz kann hierbei die neue Auflage für staatliche Einrichtungen gelten, nur noch Computer mit vorin267
Vgl. WTO (2007), S. 2. Vgl. USTR (2006), S. 74. 269 Vgl. WTO (2006 a) Paragraph 36. 270 Vgl. WTO (2007), S. 6. 271 Vgl. WTO (2007), S. 6. Mit Bezug auf: Criminal Law of the People's Republic of China (1997), Art. 217 Abs. 1,3,4. 272 Vgl. TRIPS, Art. 14 Abs. 1,2,3, und Art. 41 Abs. 1 sowie Art. 61. 273 Vgl. IIPA (2007), S. 92. 274 Vgl. WTO (2006 a), Paragraph 66. 275 Die geschätzten US-Handelsverluste durch chinesische Urheberrechtsverletzungen u.a. im Business Software Bereich können in Abbildung 3 abgelesen werden. 268
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stalliertem und lizenziertem Betriebssystem zu erwerben.276 Ebenso sind die Beitritte Chinas zu dem WPPT- und WCT-Abkommen der WIPO positive Signale. Dennoch wird durch die beschriebenen Defizite bis dato ein wirksames Vorgehen verfehlt.277 Ergänzt werden muss die Darstellung durch die in China gängige, jedoch äußerst unseriöse Methodik zur Ermittlung des Umfangs an rechtswidrig in den Verkehr gebrachter Ware. Weltweit werden nur in China die Schäden aus Rechtsverletzungen des geistigen Eigentums mittels der Preise der Fälscherware kalkuliert.278 Diese sind jedoch wie erwähnt auch Ausgangspunkt für die Bemessung des Strafmaßes. Somit kommt es zwangsläufig dazu, dass willkürliche Preisforderungen illegaler Geschäfte zur Basis juristischen Handelns werden. Ferner hat dies zur Folge, dass bspw. ein Fälscher auf Grund von relativ niedrigen Preisforderungen unterhalb des Grenzwertes für ein strafrechtliches Vorgehen bleibt und somit mehr Fälscherware auf den Markt bringen kann, bis er mit Strafen zu rechnen hat.279 Dieses Vorgehen ermöglicht es China schließlich, die meisten Fälle unterhalb des Grenzwertes für eine Strafverfolgung fallen zu lassen.280 Wo es dennoch zu Strafen kommt, ergeben sich aus dieser unseriösen Methodik nur relativ niedrige Strafmaße.281 Ganz im Gegensatz zu diesen Vorwürfen wurden mit Wirkung zum November 2004 neue Strafmaße für Aufgriffe des Zolls festgelegt, nach denen das maximale Strafmaß 30 Prozent des beschlagnahmten Warenwertes oder falls geringer 50.000 RMB (entspricht etwa 4.841 €) beträgt.282 Nach den alten Regelungen konnten Strafmaße bis zur vollen Höhe des beschlagnahmten Warenwertes verhängt werden.283 Die ohnehin schon schlechten Bedingungen wurden durch die chinesische Legislative also zudem verschlechtert. Nach chinesischer Auffassung herrscht bezüglich der Strafmaße bereits Konformität mit dem TRIPS.284 Darüber hinaus offenbaren sich Prozessverläufe teilweise als sehr langwierig.285 So kann es vorkommen, dass trotz Offenlegung der Beweismittel dennoch zweieinhalb Jahre
276
Vgl. USTR (2006), S. 74. Vgl. TRIPS, Art. 41 Abs. 1. 278 Vgl. IIPA (2007), S. 94. 279 Vgl. WTO (2007), S. 2. 280 Vgl. Hughes, J. (2006), S. 9. 281 Siehe hierzu auch Tabelle 8. 282 Vgl. Regulations of the People’s Republic of China on Implementing Customs Administrative Penalty (2004), Art. 25. 283 Vgl. USTR (2005), S. 68. 284 Vgl. WTO (2006 a), S. 7. 285 Siehe hierzu auch Tabelle 7. 277
54
vergehen, bis es zu einem Urteilsausspruch kommt.286 Als Konsequenz dessen kann es sich weder um ein wirksames Vorgehen gegen Verletzungen des geistigen Eigentums handeln,287 noch kann durch die Strafmaße eine abschreckende Wirkung erreicht werden,288 wie es das TRIPS verlangt. Abgesehen von den zu beseitigenden formalen Hindernissen könnte eine bessere Durchsetzung mittels Spezialisierung von Strafgerichten, wie dies erfolgreich bei den spezialisierten Gerichten mit den Belangen des geistigen Eigentums der Fall ist, ermöglicht werden.289 Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der bestehenden Unbeständigkeiten und Abstimmungsdefizite der chinesischen Verfahren zur Durchsetzung. Häufig kommt es vor, dass unterschiedliche Gerichte, teilweise sogar unterschiedliche Richter des selben Gerichts, für vergleichbare Vorfälle verschiedene Urteile fällen.290 Eine durch das TRIPS verlangte Fairness und Gerechtigkeit der Verfahren bleibt also bisher noch aus.291 Ebenso steht der chinesische Umgang mit Wiederholungstätern nicht in Konformität zu dem TRIPS. Zwar differenziert das Gesetz offiziell, indem Wiederholungstäter von Verwaltungsbehörden oder Gerichten unter bestimmten Voraussetzungen härter bestraft werden sollen.292 Die juristische Umsetzung sieht in der Realität jedoch anders aus.293 Nach dem TRIPS sollen, wie bereits mehrfach erwähnt, eine wirkungsvolle Durchsetzung und eine abschreckende Wirkung durch die Strafverfahren erzeugt werden.294 Die Abstufung der Strafausmaße ist jedoch für eine abschreckende Wirkung von zentraler Bedeutung.295 Diese Vielzahl an Widersprüchen zu dem TRIPS und das resultierende schlechte Gesamtbild spiegeln sich auch in der Studie der Business Action to Stop Counterfeiting and Piracy (BASCAP) wieder.296 Danach wird China unter 48 befragten Unternehmen bzgl. des Umfeldes für geistiges Eigentum auf den im Ländervergleich letzten Platz verwiesen. Um diese Bewertung abzuschließen kann noch ergänzt werden, dass die Probleme in China bereits seit langem existent sind und daher auch schon mehrmals als solche kommuniziert wurden. Ein US-Repräsentant der fünften Transitional Review stellt dies 286
Vgl. Ministry of Economy, Trade and Industry, Japan (2005). Vgl. TRIPS, Art. 41 Abs. 1. 288 Vgl. TRIPS, Art. 61 Satz 2. 289 Vgl. IIPA (2007), S. 95. 290 Vgl. WIPO (2002). 291 Vgl. TRIPS, Art. 41 Abs. 2 Satz 1. 292 Vgl. Criminal Law of the People's Republic of China (1997), Art. 65 Satz 1. 293 Vgl. WTO (2006 d), S. 4. 294 Vgl. TRIPS, Art. 41 Abs. 1 Satz 1 und Art. 61 Satz 2. 295 Vgl. WTO (2006 d), S. 4. 296 Vgl. BASCAP (2007), S. 10. 287
55
nochmals fest, indem er sagt: „China suffered from chronic over-reliance on toothless administrative enforcement and underutilization of criminal remedies.“297
Tabelle 6: Bewertung der TRIPS-Konformität Chinas anhand wesentlicher Bereiche des Abkommens (Teil 2) Teil des TRIPS
Bereich/ Pflicht
Erfüllungsgrad
Kommentar Vereinzelt existieren hierzu Hinweise, insbesondere bei Verwaltungsverfahren.
1
Inländerbehandlung
-*
1
Meistbegünstigung
¥**
3
Allgemeine Pflichten - wirkungsvolles Vorgehen
-
Hat diverse Ursachen Siehe Kap. 4.3
- fair und gerecht
-
Gilt insbesondere bei Verwaltungsverfahren. Fehlende Beständigkeit bei Gerichten.
- Schadensersatz
-
Ist zu gering
- abschreckende Wirkung
-
Vor allem bei Verwaltungsverfahren, aber auch bei Zivilverfahren nicht erfüllt. Hohe Anzahl von Wiederholungstätern. Siehe Kap. 4.3.2
3
Einstweilige Maßnahmen
¥
3
Grenzmaßnahmen
3
3
Zivil-/ Verwaltungsverfahren
- Entschädigung
-
Ist zu gering
- Umgang mit Rechtsverletzungen
-
Häufige Freigabe der Waren in die Vertriebskanäle. Häufige Veräußerung der Waren.
- abschreckende Wirkung
-
Ist zu gering. Aus hohen Grenzwerten folgen wenige Strafverfahren. Strafmaße zu niedrig. Kalkulation anhand von Marktpreisen der Fälscherware. Zu milder Umgang mit Wiederholungstätern. Siehe Kap. 4.3.4
- Grenzwerte
-
Sind zu hoch
Strafverfahren
Quelle: Eigene Darstellung * hier besteht nach Auffassung mehrer Autoren keine vollständige Übereinstimmung ** Mindeststandards des TRIPS werden erfüllt
297
56
WTO (2006 g), Paragraph 63.
4.3.5 Diskussion des Begriffs „wirkungsvolles Vorgehen“ nach Art. 41 Abs. 1 des TRIPS in Hinblick auf dessen Realisation in der VR China Es ist festzustellen, dass ein Großteil der Kritikpunkte auf Art. 41 Abs. 1 des TRIPS abzielt, wonach ein wirkungsvolles Vorgehen zum Schutz des geistigen Eigentums gefordert wird. Wie bereits erläutert, wird dieser Begriff im TRIPS jedoch nicht näher erläutert, so dass es auch in Bezug auf die aktuelle Streitschlichtung zwischen den USA und China trotzdem schwierig für die USA bleibt, dies darzulegen.298 Im Hinblick auf die hohe Anzahl an Rechtsverletzungen in China erscheint es offensichtlich, dass es sich dabei um kein wirkungsvolles Vorgehen handeln kann. Auf Grund der Problematik der Quantifizierbarkeit dieses Begriffes ist es dennoch schwierig zu beweisen, dass die Vorgaben des TRIPS, insbesondere des Art. 41 Abs. 1 des dritten Teils, nicht eingehalten wurden. Im letzten Punkt dieses Unterkapitels soll daher die Pflicht des wirkungsvollen Vorgehens im Sinne des TRIPS näher interpretiert werden, um dadurch zu zeigen, dass China tatsächlich gegen diese fundamentale Vorgabe verstößt.299 Ausgangspunkt der Überlegungen sind Interpretationen des WTO Berufungsgremiums.300 Grundsätzlich wird von Mitgliedern verlangt, dass sie Durchsetzungsverfahren durch ihr nationales Gesetz bereitstellen. Etwas bereit zu stellen bedeutet auch etwas erhältlich zu machen bzw. auf den vorliegenden Fall bezogen für den Rechteinhaber greifbar zu machen. Schließlich soll der Begriff „bereitstellen“ so verstanden werden, dass Rechteinhabern der Zugang zu gerichtlichen Verfahren, die wirkungsvoll ihre Rechte im Sinne des TRIPS durchsetzen, gestattet sein soll. In einem weiteren Schritt kann man feststellen, dass ein wirkungsvolles Vorgehen in der Hinsicht nicht eingehalten wird, dass die Existenz von Sanktionen, die eine abschreckende Wirkung auf zukünftige Rechtsverletzungen ausüben, nicht bereit gestellt werden. Nach dieser Argumentation wäre somit bereits ein gerade nicht wirkungsvolles Vorgehen gezeigt. Nach Art. 41 Abs. 5 des TRIPS obliegt es den Mitgliedsstaaten selbst, für eine angemessene Verteilung der finanziellen Mittel zur Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums sowie allen anderen Rechten zu sorgen. Es kann also nicht einfach anhand von verwendeten Mitteln geurteilt werden.
298
Für nähere Informationen zur Streitschlichtung siehe: WTO (2007), DS362, vom 10. April 2007. Vgl. im Folgenden Hughes, J. (2006), S. 7 ff. 300 Vgl. WTO (2002). Paragraph 215. Auch wenn der Fall im Wesentlichen um Art. 42 des TRIPS handelt, so gibt es dennoch Parallelen zu Art. 41. 299
57
Ein möglicher Ansatz ergibt sich dagegen aus dem Art. 61 des TRIPS. Danach sollen Sanktionen für Rechtsverletzungen des geistigen Eigentums verfügbar sein und zudem in deren Höhe „..entsprechend dem Strafmaß, das auf entsprechend schwere Straftaten anwendbar ist“, festgelegt werden. Sofern die Interpretationen des Berufungsgremiums auch bei Art. 61 Anwendung finden, ist es angemessen, die Strafmaße in Folge von Rechtsverletzungen des geistigen Eigentums mit den Strafmaßen in Folge von Diebstahl und anderen Delikten, die eine Strafverfolgung verlangen, zu vergleichen. Dies ermöglicht prinzipiell auch die Berücksichtigung von provinziellen und lokalen Ebenen. Kennzeichnend hierfür ist, dass die vorgegebenen Strafmaße des chinesischen Zolls geringer ausfallen als bei solchen Bereichen, die primär durch Verletzungen heimischer Immaterialgüter Rechte geprägt sind.301 Abgesehen von internen Vergleichsmöglichkeiten eignet sich auch die Untersuchung der Rückfälligkeit von Straftätern, um zu belegen, dass ein System zum Schutz des geistigen Eigentums nicht wirkungsvoll ist. Nachweislich verfügen jene Rechtssysteme, die eine hohe Anzahl von Wiederholungstätern haben, über keine abschreckende Wirkung auf rechtsverletzende Handlungen. Dass es in China eine enorme Anzahl von Wiederholungstätern gibt, wurde bereits erwähnt.
4.4
Bewertung des Erwerbs und der Aufrechterhaltung von Rechten
Durch das TRIPS werden für den Erwerb oder die Aufrechterhaltung von Rechten angemessene Verfahren und Förmlichkeiten verlangt.302 Diese werden von China in mehrfacher Weise nicht bereitgestellt bzw. eingehalten. Verantwortlich für den Erwerb und die Aufrechterhaltung von Rechten sind die chinesischen Verwaltungsstellen.303 Zunächst lässt sich festhalten, dass es in China für die verschiedenen Schutzrechte zu viele Verantwortliche gibt bzw. unter diesen eine zu geringe Abstimmung besteht. Daher sind administrative Abwicklungen häufig von widersprüchlichen Aussagen oder mehrfacher Bearbeitung geprägt.304 Die dabei verwendeten Methoden variieren oft von Stadt zu Stadt. Darüber hinaus ist die chinesische Bürokratie von einem starken Mangel an Transparenz gezeichnet.305 Dies verdeutlicht sich bereits anhand eines chinesischen Sprich-
301
Vgl. USTR (2005), S. 68. Vgl. TRIPS, Art. 62 Abs. 1. 303 Siehe hierzu Abbildung 4. 304 Vgl. WTO (2006 d), S. 2. 305 Vgl. Bender, T. (2006), S. 235. 302
58
worts: „Of ten reasons by which a magistrate may decide a case, nine are unknown to the public“.306 Ferner soll die Erteilung oder Eintragung der Rechte binnen einer angemessenen Frist erfolgen.307 Auch dabei besteht noch immer ein Handlungsbedarf, um den Vorgaben gerecht zu werden. Bei Handelsmarken muss mit einer Prüfungs- und Anerkennungszeit von mindestens 24 Monaten gerechnet werden.308 Bei Patentanmeldungen beträgt die durchschnittliche Auswertungszeit sogar 46 Monate.309 Dies liegt unter anderem auch an den rasant gestiegenen Anträgen für Patente.310 Demgegenüber muss in Deutschland mit einer Dauer von durchschnittlich 30 Monaten bis zur Patentgenehmigung gerechnet werden.311 Positiv zu vermerken ist hierbei, dass seitens der chinesischen Regierung ein prinzipielles Interesse zur Reduktion der Bearbeitungsdauer besteht.312 Ebenso werden die Verfahren zum Erwerb von Rechten notorisch bekannter Marken kritisiert. Der Anteil von anerkannten notorisch bekannten ausländischen Marken ist sehr gering, obwohl von 49.412 Fällen der Rechtsverletzung im gesamten Gebiet der Handelsmarken im Jahr 2005 ganze 6.770 Fälle ausländische Unternehmen betrafen.313 Daher könnte ein Verstoß gegen das Prinzip der Inländerbehandlung vorliegen.314 Bei der Registrierung von Marken insgesamt sowie bei Patentregistrierungen kommt es jedoch nicht zu einer weniger günstigen Behandlung der Angehörigen anderer Mitgliedsstaaten.315
306
Gregory, A. (2003), S. 329. Vgl. TRIPS, Art. 62 Abs. 2 308 Vgl. WTO (2006 g), Paragraph 30. 309 Vgl. WTO (2003 a), S. 1 f. 310 Zwischen den Jahren 2002 und 2005 kam es fast zu einer Verdoppelung der Anträge. Siehe hierzu Tabelle 9. Um die Beantragungen und Genehmigungen von Handelsmarken zu betrachten siehe Tabelle 10. 311 Vgl. Informationszentrum Patente Stuttgart. [http://www.patente-stuttgart.de/index.php?page= fragen&page2=technik#Erteilungsdauer]. 312 Vgl. WTO (2006 g), Paragraph 30. 313 Vgl. WTO (2006 b), S. 2. Eine Übersicht der Rechtsverletzungen von Handelsmarken aus dem Jahr 2003 bietet Tabelle 7. Diese wird durch die Ergebnisse der Rechtsfälle in Tabelle 8 ergänzt. 314 Vgl. TRIPS, Art. 3 Abs. 1 Satz 1. 315 Siehe hiezu Tabellen 9 und 10. 307
59
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Schlussbetrachtung und Ausblick
Mit dem WTO-Beitritt hat sich China im Bereich des geistigen Eigentums dazu verpflichtet, das TRIPS vollständig und unmittelbar umzusetzen. Das TRIPS setzt von allen Mitgliedsstaaten einzuhaltende Mindeststandards für die Rechte des geistigen Eigentums. Bereits vor dem Beitritt war die chinesische Gesetzgebung weitgehend mit den Vorgaben des TRIPS in Übereinstimmung. Trotz einiger positiver Ansätze zeigt sich jedoch, dass es China auch nach über fünf Jahren WTO-Mitgliedschaft noch immer nicht gelungen ist, wesentliche Vorgaben des TRIPS national umzusetzen. Abgesehen von einem Verstoß gegen das WTO Prinzip der Inländerbehandlung, bestehen auch bei der Ausübung und dem Wirkungsbereich der Rechte Handlungsbedarfe um den Vorgaben des TRIPS gerecht zu werden. In den Bereichen Urheberrechte und verwandte Rechte, Handelsmarken, geografische Angaben sowie Patente werden die Mindeststandards des TRIPS nicht erfüllt. Übereinstimmung herrscht dagegen bereits bei der gewährten Schutzdauer der Rechte sowie auf den Gebieten der Muster und Modelle, integrierte Schaltkreise und den nicht offenbarten Informationen. Von größerer Bedeutung sind jedoch die Defizite bei der chinesischen Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums. Grundsätzlich wird eine adäquate Durchsetzung durch ein mangelndes Bewusstsein für geistiges Eigentum in der Bevölkerung negativ beeinträchtigt. Davon abgesehen werden noch immer sehr viele Fälle durch das chinesische Verwaltungssystem behandelt. Gerade dort werden jedoch kaum Sanktionen mit einer abschreckenden Wirkung verhängt. Schadensersatzleistungen fallen zu niedrig aus. Im Umgang mit Aufgriffen des chinesischen Zolls kommt es häufig dazu, dass die rechtsverletzenden Produkte erneut den Vertriebskanälen zugeführt werden. Im Bereich des chinesischen Strafverfahrens sind die Grenzwerte, ab denen Sanktionen verhängt werden können, zu hoch. Neben generell zu niedrigen Strafmaßen führt dies dazu, dass auch hier keine abschreckende Wirkung erzeugt werden kann. Ferner kann China bei der Durchsetzung nicht der allgemeinen Pflicht des wirkungsvollen Vorgehens nachkommen. Die geforderte Fairness und Gerechtigkeit der Verfahren wird nur eingeschränkt realisiert. China hat also in verschiedenen Punkten die Vereinbarungen nicht eingehalten und befindet sich stattdessen noch immer in einer Entwicklungsphase hin zur vollständigen TRIPS-Konformität. Diverse Faktoren deuten jedoch bereits heute darauf hin, dass sich
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China mittel- bis langfristig dazu bewegen könnte, den Anforderungen des TRIPS gerecht zu werden: Die chinesischen Forschungs- und Entwicklungsausgaben stiegen in den letzten Jahren nicht nur in absoluten Zahlen, sondern auch relativ gemessen an dem Verlauf des BIP, an.316 Als Träger von heimischem Wissen führt dies dazu, dass immer mehr Chinesen von dem Wissen profitieren werden. Dies führt zu einer verstärkten Bewusstseinsveränderung in der Bevölkerung. In Folge dessen steigt das heimische Interesse für einen adäquaten Schutz des geistigen Eigentums. Im Zeitablauf wächst somit der interne Druck auf die Regierung Chinas, sich für ein höheres Niveau an gewährten Schutzrechten und insbesondere deren Durchsetzung stark zu machen. Zusätzlich angetrieben wird das chinesische Wissen durch ausländische Direktinvestitionen. Diese weisen ebenso einen positiven Trend auf,317 so dass durch Diffusionsprozesse zu den heimischen Bemühungen in Form von F+E-Ausgaben auch dadurch Wissen angeeignet werden kann. Diverse heimische Industrien wie Unterhaltungs-, Software-, Biotechnologie- und Halbleitertechnologie-Industrie sind bereits im Aufbruch.318 Schon jetzt sind chinesische Bewerbungen um Eigentumsrechte auf den Gebieten Handelsmarken, Pflanzensorten sowie Design und Gebrauchsmuster-Patente in China dominierend.319 In anderen Bereichen wie bspw. der Patentierung von Erfindungen zeichnen sich ähnliche Entwicklungen ab. Auch wenn China bis dato noch nicht in der Lage ist, eine TRIPS-gerechte Umsetzung herzustellen, so werden diese und andere chinesische Entwicklungen dazu beitragen, dass es unter Berücksichtigung regionaler Unterschiede zu einer verbesserten Umsetzung des TRIPS kommen kann und wird.
316
Siehe hierzu Abbildung 5. Siehe hierzu Abbildung 6. 318 Vgl. Yu, P. (2005), S. 153. 319 Vgl. WTO (2006 a), Paragraph 61. 317
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WTO (2006 c): Council for Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights. Transitional Review Mechanism of China. Communication from Japan, 5. Oktober 2006, IP/C/W/479, [http://docsonline.wto.org/gen_search.asp? searchmode=simple], Zugriff: 07.06.07. WTO (2006 d): Council for Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights. Transitional Review Mechanism of China. Communication from the European Communities, 6. Oktober 2006, IP/C/W/481, [http://docsonline.wto.org/gen_search.asp?searchmode=simple], Zugriff: 07.06.07. WTO (2006 e): Council for Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights. Transitional Review Mechanism of China. Communication from the United States, 6. Oktober 2006, IP/C/W/482, [http://docsonline.wto.org/gen_search.asp?searchmode=simple], Zugriff: 07.06.07. WTO (2006 f): Council for Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights. Transitional Review Mechanism of China. Communication from China, 23. Oktober 2006, IP/C/W/483, [http://docsonline.wto.org/gen_search.asp? searchmode=simple], Zugriff: 07.06.07. WTO (2006 g): Council for Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights. Transitional Review under Section 18 of the Protocol on the Accession of the People’s Republic of China. Report to the General Council by the Chair, 21. November 2006, IP/C/43, [http://docsonline.wto.org/gen_search.asp?searchmode=simple], Zugriff: 07.06.07. WTO (2007): China – Measures Affecting the Protection and Enforcement of Intellectual Property Rights. Request for Consultation by the United States, 16. April 2007, WT/DS362/1, entspricht IP/D/26, entspricht G/L/819, [http://docsonline.wto.org/gen_search.asp?searchmode=simple], Zugriff: 10.06.07. Yang, Deli (2007): Intellectual Property System in China: A Study of Grant Lags and Ratios, in: The Journal of World Intellectual Property, Vol. 10, No. 1, 2007, S. 22-52. Young, Arthur (1792), Travels in France and Italy during the Years 1787, 1788 and 1789, erstellt für das McMaster University Archive of the History of Economic Thought, [http://socserv2.mcmaster.ca/~econ/ugcm/3ll3/youngart/france.pdf], Zugriff: 20.05.07.
71
Yu, Peter K. (2005): Still Dissatisfied After all these Years: Intellectual Property, PostWTO China, and the Avoidable Cycle of Futility, in: Georgia Journal of International and Comparative Law, Vol. 34, 2005, S. 143-158. Zhang, Gang (2005): Promoting IPR Policy and Enforcement in China. Summary of Dialogues between OECD and China, hrsg. von: OECD Science, Technology and Industry Working Papers 2005/1, 9.Februar 2005, DSTI/DOC/(2005)1, [http://www.olis.oecd.org/olis/2005doc.nsf/43bb6130e5e86e5fc12569 fa005d004c/43ebfbec11b9211fc1256fa30042c010/$FILE/JT00178246.PDF], Zugriff: 01.06.07. Zoll (2006): Gewerblicher Rechtsschutz Jahresbericht 2006, hrsg. von: Bundesministerium der Finanzen, Berlin, [http://www.zoll.de/ e0_downloads/d0_veroeffentlichungen/v4_gwr_jahresbericht_2006.pdf], Zugriff: 28.03.07.
72
Anhang Anhang 1: Abbildungen und Tabellen
Abbildung 3: Geschätzte Handelsverluste der USA durch chinesische Urheberrechtsverletzungen
Verluste (in Mio. US$)
2500 1949
2000
1787
Business Software
1637,3
1554
1488
1500
Aufzeichnungen und Musik Filme
1000
Entertainment Software 568,2
500
286 178
168 48
40
589,9
510 280 202,9
40
204244
Bücher 206
52
50
52
0 2002
2003
2004
2005
2006
jahr
Quelle: IIPA (2007), [http://www.iipa.com/2007_SPEC301_TOC.htm]
Tabelle 7: Verstöße gegen die Rechte auf Handelsmarken und Strafverfahren im Jahr 2003 Anzahl Anzahl der Fälle abgeschlossener Fälle Heimisch 26.488
23.994
Anzahl offener Fälle
Ausländisch Heimisch Ausländisch 2.029
401
64
Kompensationszahlungen
Anzahl der Strafverfahren
Anzahl der Fälle
Betrag in RMB
Anzahl der Fälle
Beteiligte Personen
66
1.073.133*
45
52
Quelle: Trademark Office (SAIC) * entspricht etwa 103.803 €
Es ist zu sehen, dass noch immer 465 der 26.488 Fälle nicht abgeschlossen sind, obwohl diese aus dem Jahr 2003 stammen. Kompensationszahlungen fallen insgesamt sehr gering aus. Der Anteil eingeleiteter Strafverfahren ist mit einer Anzahl von 45 aus insgesamt 26.488 Fällen äußerst gering (ca. 0,17 Prozent).
73
Abbildung 4: Struktur der Verwaltungen und Durchsetzung von geistigen Eigentumsrechten in China State Patent Office (Beantragungen und Genehmigungen von Patenten)
State Intellectual Property Office (SIPO) (Patente, integrierte Schaltkreise, internationale Angelegenheiten des geistigen Eigentums)
Local Intellectual Property Rights administrative offices
State Administration for Industrie and Commerce (SAIC)
State Trademark Office
(Patent Auseinandersetzungen)
(Handelsmarken, geografische Herkunftsangaben)
State Council (Chinesischer Staatsrat)
Administration of Quality Supervision, inspection& Quarantine
(Registrierung und Durchsetzung von Handelsmarken sowie geografischen Herkunftsangaben)
Local trademark offices (Verwaltung von Handelsmarken und geografischen Herkunftsangaben)
(Verwaltung von geografischen Herstellerangaben)
State Copyright Office
Local copyright offices
(Urheberrechte und deren Rechtsfälle)
(Registrierung und Verwaltung von Urheberrechten)
Forest Industry Office of the Agriculture Department (Schutz neuer Pflanzensorten)
Customs (geistiges Eigentum im Zollbereich)
Public Security and Procuratorate (Strafverfahren im Bereich des geistigen Eigentum)
National Working Group on Intellectual Property Quelle: WTO (2006), WT/TPR/S/161
74
State Office of Intellectual Property Rights, Ministry of Commerce
Tabelle 8: Ergebnisse der Rechtsfälle (Fortsetzung von Tabelle 7) Anzahl beschlagnahmter Handelsmarken
Vernichtete Waren in Tonnen
Verhängte Geldstrafen Anzahl der Fälle: Anzahl der Fälle: Strafe < 100.000 Strafe > 100.000 RMB* RMB*
58.395.995
3.541,94
24.306
421
Betrag in RMB 196.554.094,48**
Quelle: Trademark Office (SAIC) * entspricht etwa 9.673 € ** entspricht etwa 19.012.530 €
Die Tabelle verdeutlicht, dass Geldstrafen meist nur in relativ geringer Höhe verhängt werden.
Tabelle 9: Patentbeantragungen und -genehmigungen aus den Jahren 2002 bis 2005 Jahr
2002
2003
2004
2005
Anmeldungen insgesamt
252.631
308.487
353.807
476.264
Gewährte Patente insgesamt
132.399
182.226
190.238
214.003
Gewährungen/ Anmeldungen
0,524
0,591
0,538
0,449
Heimische Anmeldungen
205.544
251.238
278.943
383.157
Gewährte heimische Patente
112.103
149.588
151.328
171.619
Gewährungen/ Anmeldungen
0,545
0,595
0,543
0,448
Ausländische Anmeldungen
47.087
57.249
74.864
93.107
Gewährte ausländische Patente
20.296
32.638
38.910
42.384
Gewährungen/ Anmeldungen
0,431
0,57
0,52
0,455
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an SIPO
75
Zwar ist das Verhältnis von Gewährungen zu Beantragungen bei heimischen Patentanmeldung (abgesehen von dem Jahr 2005) positiver ausgefallen, es kann jedoch nicht von einer Signifikanz gesprochen werden.
Tabelle 10: Antragsstellungen und Registrierung von Handelsmarken in China im Jahr 2005 Heimische
Ausländische
Insgesamt
Antragsstellungen für Registrierungen
593.382
70.635
664.017
Anerkannte Registrierungen
218.731
39.801
258.532
Anerkannte Registrierungen/ Antragstellungen
0,369
0,564
0,39
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an SAIC
Es ist zu erkennen, dass ausländische Bewerber für die Registrierung einer Marke im Vergleich zu heimischen Bewerbern statistisch betrachtet bevorzugt werden.
1,6 1,4 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0
100 Millionen Yuan
3000 2500 2000 1500 1000 500 0
Prozent
Abbildung 5: Forschungs- und Entwicklungsausgaben Chinas sowie dessen Anteil am BIP
F+E Ausgaben (in Millionen Yuan) F+E /BIP (in %)
2000 2001 2002 2003 2004 2005 Jahr
Quelle: Ministry of Science and Technology of the People's Republic of China (2006), [http://www.most.gov.cn/eng/statistics/2006/200703/t20070309_42000.htm]
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Abbildung 6: Verlauf der Netto Zuflüsse ausländischer Direktinvestitionen an die VR China
FDI nach China (in Mrd. US$)
100 80 60 40 20 0 2000
2001
2002
2003
2004
2005
Jahr Quelle: World Bank (b), [http://web.worldbank.org/WBSITE/EXTERNAL/DATASTATISTICS/0 ,,contentMDK:20415471~menuPK:1192714~pagePK:64133150~piPK:64133175~theSitePK:239419,00.ht ml]
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Anhang 2: TRIPS-Abkommen (vollständige Originalversion)
ANNEX 1C
AGREEMENT ON TRADE-RELATED ASPECTS OF INTELLECTUAL PROPERTY RIGHTS
PART I
GENERAL PROVISIONS AND BASIC PRINCIPLES
PART II
STANDARDS CONCERNING THE AVAILABILITY, SCOPE AND USE OF INTELLECTUAL PROPERTY RIGHTS
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. PART III 1. 2. 3. 4. 5.
Copyright and Related Rights Trademarks Geographical Indications Industrial Designs Patents Layout-Designs (Topographies) of Integrated Circuits Protection of Undisclosed Information Control of Anti-Competitive Practices in Contractual Licences ENFORCEMENT OF INTELLECTUAL PROPERTY RIGHTS General Obligations Civil and Administrative Procedures and Remedies Provisional Measures Special Requirements Related to Border Measures Criminal Procedures
PART IV
ACQUISITION AND MAINTENANCE OF INTELLECTUAL PROPERTY RIGHTS AND RELATED INTER-PARTES PROCEDURES
PART V
DISPUTE PREVENTION AND SETTLEMENT
PART VI
TRANSITIONAL ARRANGEMENTS
PART VII
INSTITUTIONAL ARRANGEMENTS; FINAL PROVISIONS
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AGREEMENT ON TRADE-RELATED ASPECTS OF INTELLECTUAL PROPERTY RIGHTS
Members, Desiring to reduce distortions and impediments to international trade, and taking into account the need to promote effective and adequate protection of intellectual property rights, and to ensure that measures and procedures to enforce intellectual property rights do not themselves become barriers to legitimate trade; Recognizing, to this end, the need for new rules and disciplines concerning: (a)
the applicability of the basic principles of GATT 1994 and of relevant international intellectual property agreements or conventions;
(b)
the provision of adequate standards and principles concerning the availability, scope and use of trade-related intellectual property rights;
(c)
the provision of effective and appropriate means for the enforcement of trade-related intellectual property rights, taking into account differences in national legal systems;
(d)
the provision of effective and expeditious procedures for the multilateral prevention and settlement of disputes between governments; and
(e)
transitional arrangements aiming at the fullest participation in the results of the negotiations;
Recognizing the need for a multilateral framework of principles, rules and disciplines dealing with international trade in counterfeit goods; Recognizing that intellectual property rights are private rights; Recognizing the underlying public policy objectives of national systems for the protection of intellectual property, including developmental and technological objectives; Recognizing also the special needs of the least-developed country Members in respect of maximum flexibility in the domestic implementation of laws and regulations in order to enable them to create a sound and viable technological base; Emphasizing the importance of reducing tensions by reaching strengthened commitments to resolve disputes on trade-related intellectual property issues through multilateral procedures; Desiring to establish a mutually supportive relationship between the WTO and the World Intellectual Property Organization (referred to in this Agreement as "WIPO") as well as other relevant international organizations; Hereby agree as follows:
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PART I GENERAL PROVISIONS AND BASIC PRINCIPLES
Article 1 Nature and Scope of Obligations 1. Members shall give effect to the provisions of this Agreement. Members may, but shall not be obliged to, implement in their law more extensive protection than is required by this Agreement, provided that such protection does not contravene the provisions of this Agreement. Members shall be free to determine the appropriate method of implementing the provisions of this Agreement within their own legal system and practice. 2. For the purposes of this Agreement, the term "intellectual property" refers to all categories of intellectual property that are the subject of Sections 1 through 7 of Part II. 3. Members shall accord the treatment provided for in this Agreement to the nationals of other Members.1 In respect of the relevant intellectual property right, the nationals of other Members shall be understood as those natural or legal persons that would meet the criteria for eligibility for protection provided for in the Paris Convention (1967), the Berne Convention (1971), the Rome Convention and the Treaty on Intellectual Property in Respect of Integrated Circuits, were all Members of the WTO members of those conventions.2 Any Member availing itself of the possibilities provided in paragraph 3 of Article 5 or paragraph 2 of Article 6 of the Rome Convention shall make a notification as foreseen in those provisions to the Council for Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights (the "Council for TRIPS").
Article 2 Intellectual Property Conventions 1. In respect of Parts II, III and IV of this Agreement, Members shall comply with Articles 1 through 12, and Article 19, of the Paris Convention (1967).
1
When "nationals" are referred to in this Agreement, they shall be deemed, in the case of a separate customs territory Member of the WTO, to mean persons, natural or legal, who are domiciled or who have a real and effective industrial or commercial establishment in that customs territory. 2 In this Agreement, "Paris Convention" refers to the Paris Convention for the Protection of Industrial Property; "Paris Convention (1967)" refers to the Stockholm Act of this Convention of 14 July 1967. "Berne Convention" refers to the Berne Convention for the Protection of Literary and Artistic Works; "Berne Convention (1971)" refers to the Paris Act of this Convention of 24 July 1971. "Rome Convention" refers to the International Convention for the Protection of Performers, Producers of Phonograms and Broadcasting Organizations, adopted at Rome on 26 October 1961. "Treaty on Intellectual Property in Respect of Integrated Circuits" (IPIC Treaty) refers to the Treaty on Intellectual Property in Respect of Integrated Circuits, adopted at Washington on 26 May 1989. "WTO Agreement" refers to the Agreement Establishing the WTO.
80
2. Nothing in Parts I to IV of this Agreement shall derogate from existing obligations that Members may have to each other under the Paris Convention, the Berne Convention, the Rome Convention and the Treaty on Intellectual Property in Respect of Integrated Circuits.
Article 3 National Treatment 1. Each Member shall accord to the nationals of other Members treatment no less favourable than that it accords to its own nationals with regard to the protection3 of intellectual property, subject to the exceptions already provided in, respectively, the Paris Convention (1967), the Berne Convention (1971), the Rome Convention or the Treaty on Intellectual Property in Respect of Integrated Circuits. In respect of performers, producers of phonograms and broadcasting organizations, this obligation only applies in respect of the rights provided under this Agreement. Any Member availing itself of the possibilities provided in Article 6 of the Berne Convention (1971) or paragraph 1(b) of Article 16 of the Rome Convention shall make a notification as foreseen in those provisions to the Council for TRIPS. 2. Members may avail themselves of the exceptions permitted under paragraph 1 in relation to judicial and administrative procedures, including the designation of an address for service or the appointment of an agent within the jurisdiction of a Member, only where such exceptions are necessary to secure compliance with laws and regulations which are not inconsistent with the provisions of this Agreement and where such practices are not applied in a manner which would constitute a disguised restriction on trade.
Article 4 Most-Favoured-Nation Treatment With regard to the protection of intellectual property, any advantage, favour, privilege or immunity granted by a Member to the nationals of any other country shall be accorded immediately and unconditionally to the nationals of all other Members. Exempted from this obligation are any advantage, favour, privilege or immunity accorded by a Member: (a)
deriving from international agreements on judicial assistance or law enforcement of a general nature and not particularly confined to the protection of intellectual property;
(b)
granted in accordance with the provisions of the Berne Convention (1971) or the Rome Convention authorizing that the treatment accorded be a function not of national treatment but of the treatment accorded in another country;
3
For the purposes of Articles 3 and 4, "protection" shall include matters affecting the availability, acquisition, scope, maintenance and enforcement of intellectual property rights as well as those matters affecting the use of intellectual property rights specifically addressed in this Agreement.
81
(c)
in respect of the rights of performers, producers of phonograms and broadcasting organizations not provided under this Agreement;
(d)
deriving from international agreements related to the protection of intellectual property which entered into force prior to the entry into force of the WTO Agreement, provided that such agreements are notified to the Council for TRIPS and do not constitute an arbitrary or unjustifiable discrimination against nationals of other Members.
Article 5 Multilateral Agreements on Acquisition or Maintenance of Protection The obligations under Articles 3 and 4 do not apply to procedures provided in multilateral agreements concluded under the auspices of WIPO relating to the acquisition or maintenance of intellectual property rights.
Article 6 Exhaustion For the purposes of dispute settlement under this Agreement, subject to the provisions of Articles 3 and 4 nothing in this Agreement shall be used to address the issue of the exhaustion of intellectual property rights.
Article 7 Objectives The protection and enforcement of intellectual property rights should contribute to the promotion of technological innovation and to the transfer and dissemination of technology, to the mutual advantage of producers and users of technological knowledge and in a manner conducive to social and economic welfare, and to a balance of rights and obligations.
Article 8 Principles 1. Members may, in formulating or amending their laws and regulations, adopt measures necessary to protect public health and nutrition, and to promote the public interest in sectors of vital importance to their socio-economic and technological development, provided that such measures are consistent with the provisions of this Agreement.
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2. Appropriate measures, provided that they are consistent with the provisions of this Agreement, may be needed to prevent the abuse of intellectual property rights by right holders or the resort to practices which unreasonably restrain trade or adversely affect the international transfer of technology.
PART II STANDARDS CONCERNING THE AVAILABILITY, SCOPE AND USE OF INTELLECTUAL PROPERTY RIGHTS
SECTION 1: COPYRIGHT AND RELATED RIGHTS
Article 9 Relation to the Berne Convention 1. Members shall comply with Articles 1 through 21 of the Berne Convention (1971) and the Appendix thereto. However, Members shall not have rights or obligations under this Agreement in respect of the rights conferred under Article 6bis of that Convention or of the rights derived therefrom. 2. Copyright protection shall extend to expressions and not to ideas, procedures, methods of operation or mathematical concepts as such.
Article 10 Computer Programs and Compilations of Data 1. Computer programs, whether in source or object code, shall be protected as literary works under the Berne Convention (1971). 2. Compilations of data or other material, whether in machine readable or other form, which by reason of the selection or arrangement of their contents constitute intellectual creations shall be protected as such. Such protection, which shall not extend to the data or material itself, shall be without prejudice to any copyright subsisting in the data or material itself.
Article 11 Rental Rights In respect of at least computer programs and cinematographic works, a Member shall provide authors and their successors in title the right to authorize or to prohibit the commercial rental to the public of originals or copies of their copyright works. A Member shall be excepted from this obligation in respect of cinematographic works unless
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such rental has led to widespread copying of such works which is materially impairing the exclusive right of reproduction conferred in that Member on authors and their successors in title. In respect of computer programs, this obligation does not apply to rentals where the program itself is not the essential object of the rental.
Article 12 Term of Protection Whenever the term of protection of a work, other than a photographic work or a work of applied art, is calculated on a basis other than the life of a natural person, such term shall be no less than 50 years from the end of the calendar year of authorized publication, or, failing such authorized publication within 50 years from the making of the work, 50 years from the end of the calendar year of making.
Article 13 Limitations and Exceptions Members shall confine limitations or exceptions to exclusive rights to certain special cases which do not conflict with a normal exploitation of the work and do not unreasonably prejudice the legitimate interests of the right holder.
Article 14 Protection of Performers, Producers of Phonograms (Sound Recordings) and Broadcasting Organizations 1. In respect of a fixation of their performance on a phonogram, performers shall have the possibility of preventing the following acts when undertaken without their authorization: the fixation of their unfixed performance and the reproduction of such fixation. Performers shall also have the possibility of preventing the following acts when undertaken without their authorization: the broadcasting by wireless means and the communication to the public of their live performance. 2. Producers of phonograms shall enjoy the right to authorize or prohibit the direct or indirect reproduction of their phonograms. 3. Broadcasting organizations shall have the right to prohibit the following acts when undertaken without their authorization: the fixation, the reproduction of fixations, and the rebroadcasting by wireless means of broadcasts, as well as the communication to the public of television broadcasts of the same. Where Members do not grant such rights to broadcasting organizations, they shall provide owners of copyright in the subject matter of broadcasts with the possibility of preventing the above acts, subject to the provisions of the Berne Convention (1971).
84
4. The provisions of Article 11 in respect of computer programs shall apply mutatis mutandis to producers of phonograms and any other right holders in phonograms as determined in a Member's law. If on 15 April 1994 a Member has in force a system of equitable remuneration of right holders in respect of the rental of phonograms, it may maintain such system provided that the commercial rental of phonograms is not giving rise to the material impairment of the exclusive rights of reproduction of right holders. 5. The term of the protection available under this Agreement to performers and producers of phonograms shall last at least until the end of a period of 50 years computed from the end of the calendar year in which the fixation was made or the performance took place. The term of protection granted pursuant to paragraph 3 shall last for at least 20 years from the end of the calendar year in which the broadcast took place. 6. Any Member may, in relation to the rights conferred under paragraphs 1, 2 and 3, provide for conditions, limitations, exceptions and reservations to the extent permitted by the Rome Convention. However, the provisions of Article 18 of the Berne Convention (1971) shall also apply, mutatis mutandis, to the rights of performers and producers of phonograms in phonograms.
SECTION 2: TRADEMARKS
Article 15 Protectable Subject Matter 1. Any sign, or any combination of signs, capable of distinguishing the goods or services of one undertaking from those of other undertakings, shall be capable of constituting a trademark. Such signs, in particular words including personal names, letters, numerals, figurative elements and combinations of colours as well as any combination of such signs, shall be eligible for registration as trademarks. Where signs are not inherently capable of distinguishing the relevant goods or services, Members may make registrability depend on distinctiveness acquired through use. Members may require, as a condition of registration, that signs be visually perceptible. 2. Paragraph 1 shall not be understood to prevent a Member from denying registration of a trademark on other grounds, provided that they do not derogate from the provisions of the Paris Convention (1967). 3. Members may make registrability depend on use. However, actual use of a trademark shall not be a condition for filing an application for registration. An application shall not be refused solely on the ground that intended use has not taken place before the expiry of a period of three years from the date of application. 4. The nature of the goods or services to which a trademark is to be applied shall in no case form an obstacle to registration of the trademark. 5. Members shall publish each trademark either before it is registered or promptly after it is registered and shall afford a reasonable opportunity for petitions to cancel the
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registration. In addition, Members may afford an opportunity for the registration of a trademark to be opposed.
Article 16 Rights Conferred 1. The owner of a registered trademark shall have the exclusive right to prevent all third parties not having the owner’s consent from using in the course of trade identical or similar signs for goods or services which are identical or similar to those in respect of which the trademark is registered where such use would result in a likelihood of confusion. In case of the use of an identical sign for identical goods or services, a likelihood of confusion shall be presumed. The rights described above shall not prejudice any existing prior rights, nor shall they affect the possibility of Members making rights available on the basis of use. 2. Article 6bis of the Paris Convention (1967) shall apply, mutatis mutandis, to services. In determining whether a trademark is well-known, Members shall take account of the knowledge of the trademark in the relevant sector of the public, including knowledge in the Member concerned which has been obtained as a result of the promotion of the trademark. 3. Article 6bis of the Paris Convention (1967) shall apply, mutatis mutandis, to goods or services which are not similar to those in respect of which a trademark is registered, provided that use of that trademark in relation to those goods or services would indicate a connection between those goods or services and the owner of the registered trademark and provided that the interests of the owner of the registered trademark are likely to be damaged by such use.
Article 17 Exceptions Members may provide limited exceptions to the rights conferred by a trademark, such as fair use of descriptive terms, provided that such exceptions take account of the legitimate interests of the owner of the trademark and of third parties.
Article 18 Term of Protection Initial registration, and each renewal of registration, of a trademark shall be for a term of no less than seven years. The registration of a trademark shall be renewable indefinitely.
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Article 19 Requirement of Use 1. If use is required to maintain a registration, the registration may be cancelled only after an uninterrupted period of at least three years of non-use, unless valid reasons based on the existence of obstacles to such use are shown by the trademark owner. Circumstances arising independently of the will of the owner of the trademark which constitute an obstacle to the use of the trademark, such as import restrictions on or other government requirements for goods or services protected by the trademark, shall be recognized as valid reasons for non-use. 2. When subject to the control of its owner, use of a trademark by another person shall be recognized as use of the trademark for the purpose of maintaining the registration.
Article 20 Other Requirements The use of a trademark in the course of trade shall not be unjustifiably encumbered by special requirements, such as use with another trademark, use in a special form or use in a manner detrimental to its capability to distinguish the goods or services of one undertaking from those of other undertakings. This will not preclude a requirement prescribing the use of the trademark identifying the undertaking producing the goods or services along with, but without linking it to, the trademark distinguishing the specific goods or services in question of that undertaking.
Article 21 Licensing and Assignment Members may determine conditions on the licensing and assignment of trademarks, it being understood that the compulsory licensing of trademarks shall not be permitted and that the owner of a registered trademark shall have the right to assign the trademark with or without the transfer of the business to which the trademark belongs.
SECTION 3: GEOGRAPHICAL INDICATIONS
Article 22 Protection of Geographical Indications 1. Geographical indications are, for the purposes of this Agreement, indications which identify a good as originating in the territory of a Member, or a region or locality
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in that territory, where a given quality, reputation or other characteristic of the good is essentially attributable to its geographical origin. 2. In respect of geographical indications, Members shall provide the legal means for interested parties to prevent: (a)
the use of any means in the designation or presentation of a good that indicates or suggests that the good in question originates in a geographical area other than the true place of origin in a manner which misleads the public as to the geographical origin of the good;
(b)
any use which constitutes an act of unfair competition within the meaning of Article 10bis of the Paris Convention (1967).
3. A Member shall, ex officio if its legislation so permits or at the request of an interested party, refuse or invalidate the registration of a trademark which contains or consists of a geographical indication with respect to goods not originating in the territory indicated, if use of the indication in the trademark for such goods in that Member is of such a nature as to mislead the public as to the true place of origin. 4. The protection under paragraphs 1, 2 and 3 shall be applicable against a geographical indication which, although literally true as to the territory, region or locality in which the goods originate, falsely represents to the public that the goods originate in another territory.
Article 23 Additional Protection for Geographical Indications for Wines and Spirits 1. Each Member shall provide the legal means for interested parties to prevent use of a geographical indication identifying wines for wines not originating in the place indicated by the geographical indication in question or identifying spirits for spirits not originating in the place indicated by the geographical indication in question, even where the true origin of the goods is indicated or the geographical indication is used in translation or accompanied by expressions such as "kind", "type", "style", "imitation" or the like.4 2. The registration of a trademark for wines which contains or consists of a geographical indication identifying wines or for spirits which contains or consists of a geographical indication identifying spirits shall be refused or invalidated, ex officio if a Member's legislation so permits or at the request of an interested party, with respect to such wines or spirits not having this origin. 3. In the case of homonymous geographical indications for wines, protection shall be accorded to each indication, subject to the provisions of paragraph 4 of Article 22. Each Member shall determine the practical conditions under which the homonymous indications in question will be differentiated from each other, taking into account the 4
Notwithstanding the first sentence of Article 42, Members may, with respect to these obligations, instead provide for enforcement by administrative action.
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need to ensure equitable treatment of the producers concerned and that consumers are not misled. 4. In order to facilitate the protection of geographical indications for wines, negotiations shall be undertaken in the Council for TRIPS concerning the establishment of a multilateral system of notification and registration of geographical indications for wines eligible for protection in those Members participating in the system.
Article 24 International Negotiations; Exceptions 1. Members agree to enter into negotiations aimed at increasing the protection of individual geographical indications under Article 23. The provisions of paragraphs 4 through 8 below shall not be used by a Member to refuse to conduct negotiations or to conclude bilateral or multilateral agreements. In the context of such negotiations, Members shall be willing to consider the continued applicability of these provisions to individual geographical indications whose use was the subject of such negotiations. 2. The Council for TRIPS shall keep under review the application of the provisions of this Section; the first such review shall take place within two years of the entry into force of the WTO Agreement. Any matter affecting the compliance with the obligations under these provisions may be drawn to the attention of the Council, which, at the request of a Member, shall consult with any Member or Members in respect of such matter in respect of which it has not been possible to find a satisfactory solution through bilateral or plurilateral consultations between the Members concerned. The Council shall take such action as may be agreed to facilitate the operation and further the objectives of this Section. 3. In implementing this Section, a Member shall not diminish the protection of geographical indications that existed in that Member immediately prior to the date of entry into force of the WTO Agreement. 4. Nothing in this Section shall require a Member to prevent continued and similar use of a particular geographical indication of another Member identifying wines or spirits in connection with goods or services by any of its nationals or domiciliaries who have used that geographical indication in a continuous manner with regard to the same or related goods or services in the territory of that Member either (a) for at least 10 years preceding 15 April 1994 or (b) in good faith preceding that date. 5. Where a trademark has been applied for or registered in good faith, or where rights to a trademark have been acquired through use in good faith either: (a)
before the date of application of these provisions in that Member as defined in Part VI; or
(b)
before the geographical indication is protected in its country of origin;
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measures adopted to implement this Section shall not prejudice eligibility for or the validity of the registration of a trademark, or the right to use a trademark, on the basis that such a trademark is identical with, or similar to, a geographical indication. 6. Nothing in this Section shall require a Member to apply its provisions in respect of a geographical indication of any other Member with respect to goods or services for which the relevant indication is identical with the term customary in common language as the common name for such goods or services in the territory of that Member. Nothing in this Section shall require a Member to apply its provisions in respect of a geographical indication of any other Member with respect to products of the vine for which the relevant indication is identical with the customary name of a grape variety existing in the territory of that Member as of the date of entry into force of the WTO Agreement. 7. A Member may provide that any request made under this Section in connection with the use or registration of a trademark must be presented within five years after the adverse use of the protected indication has become generally known in that Member or after the date of registration of the trademark in that Member provided that the trademark has been published by that date, if such date is earlier than the date on which the adverse use became generally known in that Member, provided that the geographical indication is not used or registered in bad faith. 8. The provisions of this Section shall in no way prejudice the right of any person to use, in the course of trade, that person’s name or the name of that person’s predecessor in business, except where such name is used in such a manner as to mislead the public. 9. There shall be no obligation under this Agreement to protect geographical indications which are not or cease to be protected in their country of origin, or which have fallen into disuse in that country.
SECTION 4: INDUSTRIAL DESIGNS
Article 25 Requirements for Protection 1. Members shall provide for the protection of independently created industrial designs that are new or original. Members may provide that designs are not new or original if they do not significantly differ from known designs or combinations of known design features. Members may provide that such protection shall not extend to designs dictated essentially by technical or functional considerations. 2. Each Member shall ensure that requirements for securing protection for textile designs, in particular in regard to any cost, examination or publication, do not unreasonably impair the opportunity to seek and obtain such protection. Members shall be free to meet this obligation through industrial design law or through copyright law.
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Article 26 Protection 1. The owner of a protected industrial design shall have the right to prevent third parties not having the owner’s consent from making, selling or importing articles bearing or embodying a design which is a copy, or substantially a copy, of the protected design, when such acts are undertaken for commercial purposes. 2. Members may provide limited exceptions to the protection of industrial designs, provided that such exceptions do not unreasonably conflict with the normal exploitation of protected industrial designs and do not unreasonably prejudice the legitimate interests of the owner of the protected design, taking account of the legitimate interests of third parties. 3.
The duration of protection available shall amount to at least 10 years.
SECTION 5: PATENTS
Article 27 Patentable Subject Matter 1. Subject to the provisions of paragraphs 2 and 3, patents shall be available for any inventions, whether products or processes, in all fields of technology, provided that they are new, involve an inventive step and are capable of industrial application.5 Subject to paragraph 4 of Article 65, paragraph 8 of Article 70 and paragraph 3 of this Article, patents shall be available and patent rights enjoyable without discrimination as to the place of invention, the field of technology and whether products are imported or locally produced. 2. Members may exclude from patentability inventions, the prevention within their territory of the commercial exploitation of which is necessary to protect ordre public or morality, including to protect human, animal or plant life or health or to avoid serious prejudice to the environment, provided that such exclusion is not made merely because the exploitation is prohibited by their law. 3.
Members may also exclude from patentability: (a)
diagnostic, therapeutic and surgical methods for the treatment of humans or animals;
(b)
plants and animals other than micro-organisms, and essentially biological processes for the production of plants or animals other than non-biological and microbiological processes. However, Members shall provide for the protection of plant varieties either by patents or by an effective sui generis
5
For the purposes of this Article, the terms "inventive step" and "capable of industrial application" may be deemed by a Member to be synonymous with the terms "non-obvious" and "useful" respectively.
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system or by any combination thereof. The provisions of this subparagraph shall be reviewed four years after the date of entry into force of the WTO Agreement.
Article 28 Rights Conferred 1.
A patent shall confer on its owner the following exclusive rights: (a)
where the subject matter of a patent is a product, to prevent third parties not having the owner’s consent from the acts of: making, using, offering for sale, selling, or importing6 for these purposes that product;
(b)
where the subject matter of a patent is a process, to prevent third parties not having the owner’s consent from the act of using the process, and from the acts of: using, offering for sale, selling, or importing for these purposes at least the product obtained directly by that process.
2. Patent owners shall also have the right to assign, or transfer by succession, the patent and to conclude licensing contracts.
Article 29 Conditions on Patent Applicants 1. Members shall require that an applicant for a patent shall disclose the invention in a manner sufficiently clear and complete for the invention to be carried out by a person skilled in the art and may require the applicant to indicate the best mode for carrying out the invention known to the inventor at the filing date or, where priority is claimed, at the priority date of the application. 2. Members may require an applicant for a patent to provide information concerning the applicant’s corresponding foreign applications and grants.
Article 30 Exceptions to Rights Conferred Members may provide limited exceptions to the exclusive rights conferred by a patent, provided that such exceptions do not unreasonably conflict with a normal exploitation of the patent and do not unreasonably prejudice the legitimate interests of the patent owner, taking account of the legitimate interests of third parties.
6
This right, like all other rights conferred under this Agreement in respect of the use, sale, importation or other distribution of goods, is subject to the provisions of Article 6.
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Article 31 Other Use Without Authorization of the Right Holder Where the law of a Member allows for other use7 of the subject matter of a patent without the authorization of the right holder, including use by the government or third parties authorized by the government, the following provisions shall be respected:
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(a)
authorization of such use shall be considered on its individual merits;
(b)
such use may only be permitted if, prior to such use, the proposed user has made efforts to obtain authorization from the right holder on reasonable commercial terms and conditions and that such efforts have not been successful within a reasonable period of time. This requirement may be waived by a Member in the case of a national emergency or other circumstances of extreme urgency or in cases of public non-commercial use. In situations of national emergency or other circumstances of extreme urgency, the right holder shall, nevertheless, be notified as soon as reasonably practicable. In the case of public non-commercial use, where the government or contractor, without making a patent search, knows or has demonstrable grounds to know that a valid patent is or will be used by or for the government, the right holder shall be informed promptly;
(c)
the scope and duration of such use shall be limited to the purpose for which it was authorized, and in the case of semi-conductor technology shall only be for public non-commercial use or to remedy a practice determined after judicial or administrative process to be anti-competitive;
(d)
such use shall be non-exclusive;
(e)
such use shall be non-assignable, except with that part of the enterprise or goodwill which enjoys such use;
(f)
any such use shall be authorized predominantly for the supply of the domestic market of the Member authorizing such use;
(g)
authorization for such use shall be liable, subject to adequate protection of the legitimate interests of the persons so authorized, to be terminated if and when the circumstances which led to it cease to exist and are unlikely to recur. The competent authority shall have the authority to review, upon motivated request, the continued existence of these circumstances;
(h)
the right holder shall be paid adequate remuneration in the circumstances of each case, taking into account the economic value of the authorization;
(i)
the legal validity of any decision relating to the authorization of such use shall be subject to judicial review or other independent review by a distinct higher authority in that Member;
"Other use" refers to use other than that allowed under Article 30.
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(j)
any decision relating to the remuneration provided in respect of such use shall be subject to judicial review or other independent review by a distinct higher authority in that Member;
(k)
Members are not obliged to apply the conditions set forth in subparagraphs (b) and (f) where such use is permitted to remedy a practice determined after judicial or administrative process to be anti-competitive. The need to correct anti-competitive practices may be taken into account in determining the amount of remuneration in such cases. Competent authorities shall have the authority to refuse termination of authorization if and when the conditions which led to such authorization are likely to recur;
(l)
where such use is authorized to permit the exploitation of a patent ("the second patent") which cannot be exploited without infringing another patent ("the first patent"), the following additional conditions shall apply: (i)
the invention claimed in the second patent shall involve an important technical advance of considerable economic significance in relation to the invention claimed in the first patent;
(ii)
the owner of the first patent shall be entitled to a cross-licence on reasonable terms to use the invention claimed in the second patent; and
(iii)
the use authorized in respect of the first patent shall be non-assignable except with the assignment of the second patent.
Article 32 Revocation/Forfeiture An opportunity for judicial review of any decision to revoke or forfeit a patent shall be available.
Article 33 Term of Protection The term of protection available shall not end before the expiration of a period of twenty years counted from the filing date.8
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It is understood that those Members which do not have a system of original grant may provide that the term of protection shall be computed from the filing date in the system of original grant.
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Article 34 Process Patents: Burden of Proof 1. For the purposes of civil proceedings in respect of the infringement of the rights of the owner referred to in paragraph 1(b) of Article 28, if the subject matter of a patent is a process for obtaining a product, the judicial authorities shall have the authority to order the defendant to prove that the process to obtain an identical product is different from the patented process. Therefore, Members shall provide, in at least one of the following circumstances, that any identical product when produced without the consent of the patent owner shall, in the absence of proof to the contrary, be deemed to have been obtained by the patented process: (a)
if the product obtained by the patented process is new;
(b)
if there is a substantial likelihood that the identical product was made by the process and the owner of the patent has been unable through reasonable efforts to determine the process actually used.
2. Any Member shall be free to provide that the burden of proof indicated in paragraph 1 shall be on the alleged infringer only if the condition referred to in subparagraph (a) is fulfilled or only if the condition referred to in subparagraph (b) is fulfilled. 3. In the adduction of proof to the contrary, the legitimate interests of defendants in protecting their manufacturing and business secrets shall be taken into account.
SECTION 6: LAYOUT-DESIGNS (TOPOGRAPHIES) OF INTEGRATED CIRCUITS
Article 35 Relation to the IPIC Treaty Members agree to provide protection to the layout-designs (topographies) of integrated circuits (referred to in this Agreement as "layout-designs") in accordance with Articles 2 through 7 (other than paragraph 3 of Article 6), Article 12 and paragraph 3 of Article 16 of the Treaty on Intellectual Property in Respect of Integrated Circuits and, in addition, to comply with the following provisions.
Article 36 Scope of the Protection Subject to the provisions of paragraph 1 of Article 37, Members shall consider unlawful the following acts if performed without the authorization of the right holder:9 importing, selling, or otherwise distributing for commercial purposes a protected layout9
The term "right holder" in this Section shall be understood as having the same meaning as the term "holder of the right" in the IPIC Treaty.
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design, an integrated circuit in which a protected layout-design is incorporated, or an article incorporating such an integrated circuit only in so far as it continues to contain an unlawfully reproduced layout-design.
Article 37 Acts Not Requiring the Authorization of the Right Holder 1. Notwithstanding Article 36, no Member shall consider unlawful the performance of any of the acts referred to in that Article in respect of an integrated circuit incorporating an unlawfully reproduced layout-design or any article incorporating such an integrated circuit where the person performing or ordering such acts did not know and had no reasonable ground to know, when acquiring the integrated circuit or article incorporating such an integrated circuit, that it incorporated an unlawfully reproduced layoutdesign. Members shall provide that, after the time that such person has received sufficient notice that the layout-design was unlawfully reproduced, that person may perform any of the acts with respect to the stock on hand or ordered before such time, but shall be liable to pay to the right holder a sum equivalent to a reasonable royalty such as would be payable under a freely negotiated licence in respect of such a layout-design. 2. The conditions set out in subparagraphs (a) through (k) of Article 31 shall apply mutatis mutandis in the event of any non-voluntary licensing of a layout-design or of its use by or for the government without the authorization of the right holder.
Article 38 Term of Protection 1. In Members requiring registration as a condition of protection, the term of protection of layout-designs shall not end before the expiration of a period of 10 years counted from the date of filing an application for registration or from the first commercial exploitation wherever in the world it occurs. 2. In Members not requiring registration as a condition for protection, layoutdesigns shall be protected for a term of no less than 10 years from the date of the first commercial exploitation wherever in the world it occurs. 3. Notwithstanding paragraphs 1 and 2, a Member may provide that protection shall lapse 15 years after the creation of the layout-design.
SECTION 7: PROTECTION OF UNDISCLOSED INFORMATION
Article 39 1. In the course of ensuring effective protection against unfair competition as provided in Article 10bis of the Paris Convention (1967), Members shall protect undisclosed
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information in accordance with paragraph 2 and data submitted to governments or governmental agencies in accordance with paragraph 3. 2. Natural and legal persons shall have the possibility of preventing information lawfully within their control from being disclosed to, acquired by, or used by others without their consent in a manner contrary to honest commercial practices10 so long as such information: (a)
is secret in the sense that it is not, as a body or in the precise configuration and assembly of its components, generally known among or readily accessible to persons within the circles that normally deal with the kind of information in question;
(b)
has commercial value because it is secret; and
(c)
has been subject to reasonable steps under the circumstances, by the person lawfully in control of the information, to keep it secret.
3. Members, when requiring, as a condition of approving the marketing of pharmaceutical or of agricultural chemical products which utilize new chemical entities, the submission of undisclosed test or other data, the origination of which involves a considerable effort, shall protect such data against unfair commercial use. In addition, Members shall protect such data against disclosure, except where necessary to protect the public, or unless steps are taken to ensure that the data are protected against unfair commercial use.
SECTION 8: CONTROL OF ANTI-COMPETITIVE PRACTICES IN CONTRACTUAL LICENCES
Article 40 1. Members agree that some licensing practices or conditions pertaining to intellectual property rights which restrain competition may have adverse effects on trade and may impede the transfer and dissemination of technology. 2. Nothing in this Agreement shall prevent Members from specifying in their legislation licensing practices or conditions that may in particular cases constitute an abuse of intellectual property rights having an adverse effect on competition in the relevant market. As provided above, a Member may adopt, consistently with the other provisions of this Agreement, appropriate measures to prevent or control such practices, which may include for example exclusive grantback conditions, conditions preventing challenges to validity and coercive package licensing, in the light of the relevant laws and regulations of that Member.
10
For the purpose of this provision, "a manner contrary to honest commercial practices" shall mean at least practices such as breach of contract, breach of confidence and inducement to breach, and includes the acquisition of undisclosed information by third parties who knew, or were grossly negligent in failing to know, that such practices were involved in the acquisition.
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3. Each Member shall enter, upon request, into consultations with any other Member which has cause to believe that an intellectual property right owner that is a national or domiciliary of the Member to which the request for consultations has been addressed is undertaking practices in violation of the requesting Member's laws and regulations on the subject matter of this Section, and which wishes to secure compliance with such legislation, without prejudice to any action under the law and to the full freedom of an ultimate decision of either Member. The Member addressed shall accord full and sympathetic consideration to, and shall afford adequate opportunity for, consultations with the requesting Member, and shall cooperate through supply of publicly available nonconfidential information of relevance to the matter in question and of other information available to the Member, subject to domestic law and to the conclusion of mutually satisfactory agreements concerning the safeguarding of its confidentiality by the requesting Member. 4. A Member whose nationals or domiciliaries are subject to proceedings in another Member concerning alleged violation of that other Member's laws and regulations on the subject matter of this Section shall, upon request, be granted an opportunity for consultations by the other Member under the same conditions as those foreseen in paragraph 3.
PART III ENFORCEMENT OF INTELLECTUAL PROPERTY RIGHTS
SECTION 1: GENERAL OBLIGATIONS
Article 41 1. Members shall ensure that enforcement procedures as specified in this Part are available under their law so as to permit effective action against any act of infringement of intellectual property rights covered by this Agreement, including expeditious remedies to prevent infringements and remedies which constitute a deterrent to further infringements. These procedures shall be applied in such a manner as to avoid the creation of barriers to legitimate trade and to provide for safeguards against their abuse. 2. Procedures concerning the enforcement of intellectual property rights shall be fair and equitable. They shall not be unnecessarily complicated or costly, or entail unreasonable time-limits or unwarranted delays. 3. Decisions on the merits of a case shall preferably be in writing and reasoned. They shall be made available at least to the parties to the proceeding without undue delay. Decisions on the merits of a case shall be based only on evidence in respect of which parties were offered the opportunity to be heard. 4. Parties to a proceeding shall have an opportunity for review by a judicial authority of final administrative decisions and, subject to jurisdictional provisions in a Member's law concerning the importance of a case, of at least the legal aspects of initial judi-
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cial decisions on the merits of a case. However, there shall be no obligation to provide an opportunity for review of acquittals in criminal cases. 5. It is understood that this Part does not create any obligation to put in place a judicial system for the enforcement of intellectual property rights distinct from that for the enforcement of law in general, nor does it affect the capacity of Members to enforce their law in general. Nothing in this Part creates any obligation with respect to the distribution of resources as between enforcement of intellectual property rights and the enforcement of law in general.
SECTION 2: CIVIL AND ADMINISTRATIVE PROCEDURES AND REMEDIES
Article 42 Fair and Equitable Procedures Members shall make available to right holders11 civil judicial procedures concerning the enforcement of any intellectual property right covered by this Agreement. Defendants shall have the right to written notice which is timely and contains sufficient detail, including the basis of the claims. Parties shall be allowed to be represented by independent legal counsel, and procedures shall not impose overly burdensome requirements concerning mandatory personal appearances. All parties to such procedures shall be duly entitled to substantiate their claims and to present all relevant evidence. The procedure shall provide a means to identify and protect confidential information, unless this would be contrary to existing constitutional requirements.
Article 43 Evidence 1. The judicial authorities shall have the authority, where a party has presented reasonably available evidence sufficient to support its claims and has specified evidence relevant to substantiation of its claims which lies in the control of the opposing party, to order that this evidence be produced by the opposing party, subject in appropriate cases to conditions which ensure the protection of confidential information. 2. In cases in which a party to a proceeding voluntarily and without good reason refuses access to, or otherwise does not provide necessary information within a reasonable period, or significantly impedes a procedure relating to an enforcement action, a Member may accord judicial authorities the authority to make preliminary and final determinations, affirmative or negative, on the basis of the information presented to them, including the complaint or the allegation presented by the party adversely affected by the denial of access to information, subject to providing the parties an opportunity to be heard on the allegations or evidence.
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For the purpose of this Part, the term "right holder" includes federations and associations having legal standing to assert such rights.
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Article 44 Injunctions 1. The judicial authorities shall have the authority to order a party to desist from an infringement, inter alia to prevent the entry into the channels of commerce in their jurisdiction of imported goods that involve the infringement of an intellectual property right, immediately after customs clearance of such goods. Members are not obliged to accord such authority in respect of protected subject matter acquired or ordered by a person prior to knowing or having reasonable grounds to know that dealing in such subject matter would entail the infringement of an intellectual property right. 2. Notwithstanding the other provisions of this Part and provided that the provisions of Part II specifically addressing use by governments, or by third parties authorized by a government, without the authorization of the right holder are complied with, Members may limit the remedies available against such use to payment of remuneration in accordance with subparagraph (h) of Article 31. In other cases, the remedies under this Part shall apply or, where these remedies are inconsistent with a Member's law, declaratory judgments and adequate compensation shall be available.
Article 45 Damages 1. The judicial authorities shall have the authority to order the infringer to pay the right holder damages adequate to compensate for the injury the right holder has suffered because of an infringement of that person’s intellectual property right by an infringer who knowingly, or with reasonable grounds to know, engaged in infringing activity. 2. The judicial authorities shall also have the authority to order the infringer to pay the right holder expenses, which may include appropriate attorney's fees. In appropriate cases, Members may authorize the judicial authorities to order recovery of profits and/or payment of pre-established damages even where the infringer did not knowingly, or with reasonable grounds to know, engage in infringing activity.
Article 46 Other Remedies In order to create an effective deterrent to infringement, the judicial authorities shall have the authority to order that goods that they have found to be infringing be, without compensation of any sort, disposed of outside the channels of commerce in such a manner as to avoid any harm caused to the right holder, or, unless this would be contrary to existing constitutional requirements, destroyed. The judicial authorities shall also have the authority to order that materials and implements the predominant use of which has been in the creation of the infringing goods be, without compensation of any sort, disposed of outside the channels of commerce in such a manner as to minimize the risks of further infringements. In considering such requests, the need for proportionality
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between the seriousness of the infringement and the remedies ordered as well as the interests of third parties shall be taken into account. In regard to counterfeit trademark goods, the simple removal of the trademark unlawfully affixed shall not be sufficient, other than in exceptional cases, to permit release of the goods into the channels of commerce.
Article 47 Right of Information Members may provide that the judicial authorities shall have the authority, unless this would be out of proportion to the seriousness of the infringement, to order the infringer to inform the right holder of the identity of third persons involved in the production and distribution of the infringing goods or services and of their channels of distribution.
Article 48 Indemnification of the Defendant 1. The judicial authorities shall have the authority to order a party at whose request measures were taken and who has abused enforcement procedures to provide to a party wrongfully enjoined or restrained adequate compensation for the injury suffered because of such abuse. The judicial authorities shall also have the authority to order the applicant to pay the defendant expenses, which may include appropriate attorney's fees. 2. In respect of the administration of any law pertaining to the protection or enforcement of intellectual property rights, Members shall only exempt both public authorities and officials from liability to appropriate remedial measures where actions are taken or intended in good faith in the course of the administration of that law.
Article 49 Administrative Procedures To the extent that any civil remedy can be ordered as a result of administrative procedures on the merits of a case, such procedures shall conform to principles equivalent in substance to those set forth in this Section.
SECTION 3: PROVISIONAL MEASURES
Article 50 1. The judicial authorities shall have the authority to order prompt and effective provisional measures:
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(a)
to prevent an infringement of any intellectual property right from occurring, and in particular to prevent the entry into the channels of commerce in their jurisdiction of goods, including imported goods immediately after customs clearance;
(b)
to preserve relevant evidence in regard to the alleged infringement.
2. The judicial authorities shall have the authority to adopt provisional measures inaudita altera parte where appropriate, in particular where any delay is likely to cause irreparable harm to the right holder, or where there is a demonstrable risk of evidence being destroyed. 3. The judicial authorities shall have the authority to require the applicant to provide any reasonably available evidence in order to satisfy themselves with a sufficient degree of certainty that the applicant is the right holder and that the applicant’s right is being infringed or that such infringement is imminent, and to order the applicant to provide a security or equivalent assurance sufficient to protect the defendant and to prevent abuse. 4. Where provisional measures have been adopted inaudita altera parte, the parties affected shall be given notice, without delay after the execution of the measures at the latest. A review, including a right to be heard, shall take place upon request of the defendant with a view to deciding, within a reasonable period after the notification of the measures, whether these measures shall be modified, revoked or confirmed. 5. The applicant may be required to supply other information necessary for the identification of the goods concerned by the authority that will execute the provisional measures. 6. Without prejudice to paragraph 4, provisional measures taken on the basis of paragraphs 1 and 2 shall, upon request by the defendant, be revoked or otherwise cease to have effect, if proceedings leading to a decision on the merits of the case are not initiated within a reasonable period, to be determined by the judicial authority ordering the measures where a Member's law so permits or, in the absence of such a determination, not to exceed 20 working days or 31 calendar days, whichever is the longer. 7. Where the provisional measures are revoked or where they lapse due to any act or omission by the applicant, or where it is subsequently found that there has been no infringement or threat of infringement of an intellectual property right, the judicial authorities shall have the authority to order the applicant, upon request of the defendant, to provide the defendant appropriate compensation for any injury caused by these measures. 8. To the extent that any provisional measure can be ordered as a result of administrative procedures, such procedures shall conform to principles equivalent in substance to those set forth in this Section.
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SECTION 4: SPECIAL REQUIREMENTS RELATED TO BORDER MEASURES12
Article 51 Suspension of Release by Customs Authorities Members shall, in conformity with the provisions set out below, adopt procedures to enable a right holder, who has valid grounds for suspecting that the importation of counterfeit trademark or pirated copyright goods14 may take place, to lodge an application in writing with competent authorities, administrative or judicial, for the suspension by the customs authorities of the release into free circulation of such goods. Members may enable such an application to be made in respect of goods which involve other infringements of intellectual property rights, provided that the requirements of this Section are met. Members may also provide for corresponding procedures concerning the suspension by the customs authorities of the release of infringing goods destined for exportation from their territories. 13
Article 52 Application Any right holder initiating the procedures under Article 51 shall be required to provide adequate evidence to satisfy the competent authorities that, under the laws of the country of importation, there is prima facie an infringement of the right holder’s intellectual property right and to supply a sufficiently detailed description of the goods to make them readily recognizable by the customs authorities. The competent authorities shall inform the applicant within a reasonable period whether they have accepted the application and, where determined by the competent authorities, the period for which the customs authorities will take action.
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Where a Member has dismantled substantially all controls over movement of goods across its border with another Member with which it forms part of a customs union, it shall not be required to apply the provisions of this Section at that border. 13 It is understood that there shall be no obligation to apply such procedures to imports of goods put on the market in another country by or with the consent of the right holder, or to goods in transit. 14 For the purposes of this Agreement: (a) "counterfeit trademark goods" shall mean any goods, including packaging, bearing without authorization a trademark which is identical to the trademark validly registered in respect of such goods, or which cannot be distinguished in its essential aspects from such a trademark, and which thereby infringes the rights of the owner of the trademark in question under the law of the country of importation; (b) "pirated copyright goods" shall mean any goods which are copies made without the consent of the right holder or person duly authorized by the right holder in the country of production and which are made directly or indirectly from an article where the making of that copy would have constituted an infringement of a copyright or a related right under the law of the country of importation.
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Article 53 Security or Equivalent Assurance 1. The competent authorities shall have the authority to require an applicant to provide a security or equivalent assurance sufficient to protect the defendant and the competent authorities and to prevent abuse. Such security or equivalent assurance shall not unreasonably deter recourse to these procedures. 2. Where pursuant to an application under this Section the release of goods involving industrial designs, patents, layout-designs or undisclosed information into free circulation has been suspended by customs authorities on the basis of a decision other than by a judicial or other independent authority, and the period provided for in Article 55 has expired without the granting of provisional relief by the duly empowered authority, and provided that all other conditions for importation have been complied with, the owner, importer, or consignee of such goods shall be entitled to their release on the posting of a security in an amount sufficient to protect the right holder for any infringement. Payment of such security shall not prejudice any other remedy available to the right holder, it being understood that the security shall be released if the right holder fails to pursue the right of action within a reasonable period of time.
Article 54 Notice of Suspension The importer and the applicant shall be promptly notified of the suspension of the release of goods according to Article 51.
Article 55 Duration of Suspension If, within a period not exceeding 10 working days after the applicant has been served notice of the suspension, the customs authorities have not been informed that proceedings leading to a decision on the merits of the case have been initiated by a party other than the defendant, or that the duly empowered authority has taken provisional measures prolonging the suspension of the release of the goods, the goods shall be released, provided that all other conditions for importation or exportation have been complied with; in appropriate cases, this time-limit may be extended by another 10 working days. If proceedings leading to a decision on the merits of the case have been initiated, a review, including a right to be heard, shall take place upon request of the defendant with a view to deciding, within a reasonable period, whether these measures shall be modified, revoked or confirmed. Notwithstanding the above, where the suspension of the release of goods is carried out or continued in accordance with a provisional judicial measure, the provisions of paragraph 6 of Article 50 shall apply.
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Article 56 Indemnification of the Importer and of the Owner of the Goods Relevant authorities shall have the authority to order the applicant to pay the importer, the consignee and the owner of the goods appropriate compensation for any injury caused to them through the wrongful detention of goods or through the detention of goods released pursuant to Article 55.
Article 57 Right of Inspection and Information Without prejudice to the protection of confidential information, Members shall provide the competent authorities the authority to give the right holder sufficient opportunity to have any goods detained by the customs authorities inspected in order to substantiate the right holder’s claims. The competent authorities shall also have authority to give the importer an equivalent opportunity to have any such goods inspected. Where a positive determination has been made on the merits of a case, Members may provide the competent authorities the authority to inform the right holder of the names and addresses of the consignor, the importer and the consignee and of the quantity of the goods in question.
Article 58 Ex Officio Action Where Members require competent authorities to act upon their own initiative and to suspend the release of goods in respect of which they have acquired prima facie evidence that an intellectual property right is being infringed: (a)
the competent authorities may at any time seek from the right holder any information that may assist them to exercise these powers;
(b)
the importer and the right holder shall be promptly notified of the suspension. Where the importer has lodged an appeal against the suspension with the competent authorities, the suspension shall be subject to the conditions, mutatis mutandis, set out at Article 55;
(c)
Members shall only exempt both public authorities and officials from liability to appropriate remedial measures where actions are taken or intended in good faith.
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Article 59 Remedies Without prejudice to other rights of action open to the right holder and subject to the right of the defendant to seek review by a judicial authority, competent authorities shall have the authority to order the destruction or disposal of infringing goods in accordance with the principles set out in Article 46. In regard to counterfeit trademark goods, the authorities shall not allow the re-exportation of the infringing goods in an unaltered state or subject them to a different customs procedure, other than in exceptional circumstances.
Article 60 De Minimis Imports Members may exclude from the application of the above provisions small quantities of goods of a non-commercial nature contained in travellers' personal luggage or sent in small consignments.
SECTION 5: CRIMINAL PROCEDURES
Article 61 Members shall provide for criminal procedures and penalties to be applied at least in cases of wilful trademark counterfeiting or copyright piracy on a commercial scale. Remedies available shall include imprisonment and/or monetary fines sufficient to provide a deterrent, consistently with the level of penalties applied for crimes of a corresponding gravity. In appropriate cases, remedies available shall also include the seizure, forfeiture and destruction of the infringing goods and of any materials and implements the predominant use of which has been in the commission of the offence. Members may provide for criminal procedures and penalties to be applied in other cases of infringement of intellectual property rights, in particular where they are committed wilfully and on a commercial scale.
PART IV ACQUISITION AND MAINTENANCE OF INTELLECTUAL PROPERTY RIGHTS AND RELATED INTER-PARTES PROCEDURES
Article 62 1. Members may require, as a condition of the acquisition or maintenance of the intellectual property rights provided for under Sections 2 through 6 of Part II, compliance
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with reasonable procedures and formalities. Such procedures and formalities shall be consistent with the provisions of this Agreement. 2. Where the acquisition of an intellectual property right is subject to the right being granted or registered, Members shall ensure that the procedures for grant or registration, subject to compliance with the substantive conditions for acquisition of the right, permit the granting or registration of the right within a reasonable period of time so as to avoid unwarranted curtailment of the period of protection. 3. Article 4 of the Paris Convention (1967) shall apply mutatis mutandis to service marks. 4. Procedures concerning the acquisition or maintenance of intellectual property rights and, where a Member's law provides for such procedures, administrative revocation and inter partes procedures such as opposition, revocation and cancellation, shall be governed by the general principles set out in paragraphs 2 and 3 of Article 41. 5. Final administrative decisions in any of the procedures referred to under paragraph 4 shall be subject to review by a judicial or quasi-judicial authority. However, there shall be no obligation to provide an opportunity for such review of decisions in cases of unsuccessful opposition or administrative revocation, provided that the grounds for such procedures can be the subject of invalidation procedures.
PART V DISPUTE PREVENTION AND SETTLEMENT
Article 63 Transparency 1. Laws and regulations, and final judicial decisions and administrative rulings of general application, made effective by a Member pertaining to the subject matter of this Agreement (the availability, scope, acquisition, enforcement and prevention of the abuse of intellectual property rights) shall be published, or where such publication is not practicable made publicly available, in a national language, in such a manner as to enable governments and right holders to become acquainted with them. Agreements concerning the subject matter of this Agreement which are in force between the government or a governmental agency of a Member and the government or a governmental agency of another Member shall also be published. 2. Members shall notify the laws and regulations referred to in paragraph 1 to the Council for TRIPS in order to assist that Council in its review of the operation of this Agreement. The Council shall attempt to minimize the burden on Members in carrying out this obligation and may decide to waive the obligation to notify such laws and regulations directly to the Council if consultations with WIPO on the establishment of a common register containing these laws and regulations are successful. The Council shall also consider in this connection any action required regarding notifications pursuant to the
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obligations under this Agreement stemming from the provisions of Article 6ter of the Paris Convention (1967). 3. Each Member shall be prepared to supply, in response to a written request from another Member, information of the sort referred to in paragraph 1. A Member, having reason to believe that a specific judicial decision or administrative ruling or bilateral agreement in the area of intellectual property rights affects its rights under this Agreement, may also request in writing to be given access to or be informed in sufficient detail of such specific judicial decisions or administrative rulings or bilateral agreements. 4. Nothing in paragraphs 1, 2 and 3 shall require Members to disclose confidential information which would impede law enforcement or otherwise be contrary to the public interest or would prejudice the legitimate commercial interests of particular enterprises, public or private.
Article 64 Dispute Settlement 1. The provisions of Articles XXII and XXIII of GATT 1994 as elaborated and applied by the Dispute Settlement Understanding shall apply to consultations and the settlement of disputes under this Agreement except as otherwise specifically provided herein. 2. Subparagraphs 1(b) and 1(c) of Article XXIII of GATT 1994 shall not apply to the settlement of disputes under this Agreement for a period of five years from the date of entry into force of the WTO Agreement. 3. During the time period referred to in paragraph 2, the Council for TRIPS shall examine the scope and modalities for complaints of the type provided for under subparagraphs 1(b) and 1(c) of Article XXIII of GATT 1994 made pursuant to this Agreement, and submit its recommendations to the Ministerial Conference for approval. Any decision of the Ministerial Conference to approve such recommendations or to extend the period in paragraph 2 shall be made only by consensus, and approved recommendations shall be effective for all Members without further formal acceptance process.
PART VI TRANSITIONAL ARRANGEMENTS
Article 65 Transitional Arrangements 1. Subject to the provisions of paragraphs 2, 3 and 4, no Member shall be obliged to apply the provisions of this Agreement before the expiry of a general period of one year following the date of entry into force of the WTO Agreement.
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2. A developing country Member is entitled to delay for a further period of four years the date of application, as defined in paragraph 1, of the provisions of this Agreement other than Articles 3, 4 and 5. 3. Any other Member which is in the process of transformation from a centrallyplanned into a market, free-enterprise economy and which is undertaking structural reform of its intellectual property system and facing special problems in the preparation and implementation of intellectual property laws and regulations, may also benefit from a period of delay as foreseen in paragraph 2. 4. To the extent that a developing country Member is obliged by this Agreement to extend product patent protection to areas of technology not so protectable in its territory on the general date of application of this Agreement for that Member, as defined in paragraph 2, it may delay the application of the provisions on product patents of Section 5 of Part II to such areas of technology for an additional period of five years. 5. A Member availing itself of a transitional period under paragraphs 1, 2, 3 or 4 shall ensure that any changes in its laws, regulations and practice made during that period do not result in a lesser degree of consistency with the provisions of this Agreement.
Article 66 Least-Developed Country Members 1. In view of the special needs and requirements of least-developed country Members, their economic, financial and administrative constraints, and their need for flexibility to create a viable technological base, such Members shall not be required to apply the provisions of this Agreement, other than Articles 3, 4 and 5, for a period of 10 years from the date of application as defined under paragraph 1 of Article 65. The Council for TRIPS shall, upon duly motivated request by a least-developed country Member, accord extensions of this period. 2. Developed country Members shall provide incentives to enterprises and institutions in their territories for the purpose of promoting and encouraging technology transfer to least-developed country Members in order to enable them to create a sound and viable technological base.
Article 67 Technical Cooperation In order to facilitate the implementation of this Agreement, developed country Members shall provide, on request and on mutually agreed terms and conditions, technical and financial cooperation in favour of developing and least-developed country Members. Such cooperation shall include assistance in the preparation of laws and regulations on the protection and enforcement of intellectual property rights as well as on the prevention of their abuse, and shall include support regarding the establishment or reinforce-
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ment of domestic offices and agencies relevant to these matters, including the training of personnel.
PART VII INSTITUTIONAL ARRANGEMENTS; FINAL PROVISIONS
Article 68 Council for Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights The Council for TRIPS shall monitor the operation of this Agreement and, in particular, Members' compliance with their obligations hereunder, and shall afford Members the opportunity of consulting on matters relating to the trade-related aspects of intellectual property rights. It shall carry out such other responsibilities as assigned to it by the Members, and it shall, in particular, provide any assistance requested by them in the context of dispute settlement procedures. In carrying out its functions, the Council for TRIPS may consult with and seek information from any source it deems appropriate. In consultation with WIPO, the Council shall seek to establish, within one year of its first meeting, appropriate arrangements for cooperation with bodies of that Organization.
Article 69 International Cooperation Members agree to cooperate with each other with a view to eliminating international trade in goods infringing intellectual property rights. For this purpose, they shall establish and notify contact points in their administrations and be ready to exchange information on trade in infringing goods. They shall, in particular, promote the exchange of information and cooperation between customs authorities with regard to trade in counterfeit trademark goods and pirated copyright goods.
Article 70 Protection of Existing Subject Matter 1. This Agreement does not give rise to obligations in respect of acts which occurred before the date of application of the Agreement for the Member in question. 2. Except as otherwise provided for in this Agreement, this Agreement gives rise to obligations in respect of all subject matter existing at the date of application of this Agreement for the Member in question, and which is protected in that Member on the said date, or which meets or comes subsequently to meet the criteria for protection under the terms of this Agreement. In respect of this paragraph and paragraphs 3 and 4, copyright obligations with respect to existing works shall be solely determined under Arti-
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cle 18 of the Berne Convention (1971), and obligations with respect to the rights of producers of phonograms and performers in existing phonograms shall be determined solely under Article 18 of the Berne Convention (1971) as made applicable under paragraph 6 of Article 14 of this Agreement. 3. There shall be no obligation to restore protection to subject matter which on the date of application of this Agreement for the Member in question has fallen into the public domain. 4. In respect of any acts in respect of specific objects embodying protected subject matter which become infringing under the terms of legislation in conformity with this Agreement, and which were commenced, or in respect of which a significant investment was made, before the date of acceptance of the WTO Agreement by that Member, any Member may provide for a limitation of the remedies available to the right holder as to the continued performance of such acts after the date of application of this Agreement for that Member. In such cases the Member shall, however, at least provide for the payment of equitable remuneration. 5. A Member is not obliged to apply the provisions of Article 11 and of paragraph 4 of Article 14 with respect to originals or copies purchased prior to the date of application of this Agreement for that Member. 6. Members shall not be required to apply Article 31, or the requirement in paragraph 1 of Article 27 that patent rights shall be enjoyable without discrimination as to the field of technology, to use without the authorization of the right holder where authorization for such use was granted by the government before the date this Agreement became known. 7. In the case of intellectual property rights for which protection is conditional upon registration, applications for protection which are pending on the date of application of this Agreement for the Member in question shall be permitted to be amended to claim any enhanced protection provided under the provisions of this Agreement. Such amendments shall not include new matter. 8. Where a Member does not make available as of the date of entry into force of the WTO Agreement patent protection for pharmaceutical and agricultural chemical products commensurate with its obligations under Article 27, that Member shall: (a)
notwithstanding the provisions of Part VI, provide as from the date of entry into force of the WTO Agreement a means by which applications for patents for such inventions can be filed;
(b)
apply to these applications, as of the date of application of this Agreement, the criteria for patentability as laid down in this Agreement as if those criteria were being applied on the date of filing in that Member or, where priority is available and claimed, the priority date of the application; and
(c)
provide patent protection in accordance with this Agreement as from the grant of the patent and for the remainder of the patent term, counted from
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the filing date in accordance with Article 33 of this Agreement, for those of these applications that meet the criteria for protection referred to in subparagraph (b). 9. Where a product is the subject of a patent application in a Member in accordance with paragraph 8(a), exclusive marketing rights shall be granted, notwithstanding the provisions of Part VI, for a period of five years after obtaining marketing approval in that Member or until a product patent is granted or rejected in that Member, whichever period is shorter, provided that, subsequent to the entry into force of the WTO Agreement, a patent application has been filed and a patent granted for that product in another Member and marketing approval obtained in such other Member.
Article 71 Review and Amendment 1. The Council for TRIPS shall review the implementation of this Agreement after the expiration of the transitional period referred to in paragraph 2 of Article 65. The Council shall, having regard to the experience gained in its implementation, review it two years after that date, and at identical intervals thereafter. The Council may also undertake reviews in the light of any relevant new developments which might warrant modification or amendment of this Agreement. 2. Amendments merely serving the purpose of adjusting to higher levels of protection of intellectual property rights achieved, and in force, in other multilateral agreements and accepted under those agreements by all Members of the WTO may be referred to the Ministerial Conference for action in accordance with paragraph 6 of Article X of the WTO Agreement on the basis of a consensus proposal from the Council for TRIPS.
Article 72 Reservations Reservations may not be entered in respect of any of the provisions of this Agreement without the consent of the other Members. Article 73 Security Exceptions Nothing in this Agreement shall be construed:
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(a)
to require a Member to furnish any information the disclosure of which it considers contrary to its essential security interests; or
(b)
to prevent a Member from taking any action which it considers necessary for the protection of its essential security interests;
(i)
relating to fissionable materials or the materials from which they are derived;
(ii)
relating to the traffic in arms, ammunition and implements of war and to such traffic in other goods and materials as is carried on directly or indirectly for the purpose of supplying a military establishment;
(iii)
taken in time of war or other emergency in international relations; or
(c) to prevent a Member from taking any action in pursuance of its obligations under the United Nations Charter for the maintenance of international peace and security.
Quelle: WTO (1994), [http://www.wto.org/english/docs_e/legal_e/legal_e.htm#TRIPs].
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Der Autor Marcus Ring x Studium der Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten Mainz, Frankfurt a. M. und Tübingen. Auslandssemester an der Paul Cézanne Université in Aix-en-Provence (Frankreich). x Abschluss: Diplom-Kaufmann
Reihe China In der Reihe China sind bisher erschienen: Siamak Mohtachemi: Management-Entscheidungen in deutsch-chinesischen Joint Ventures, ISBN-13: 978-3-8324-9348-6 Björn Sitte: Schutzmaßnahmen gegen chinesische Produkt- und Markenpiraterie, ISBN-13: 978-3-8324-9355-4 Nina Fechtner: Erfolgsfaktoren deutsch-chinesischer Wirtschaftskooperationen. Am Beispiel der Automobilindustrie, ISBN-13: 978-3-8324-9347-9 Nicole Ruppel: Deutsche Unternehmen in China: Chancen und Risiken. Unter Berücksichtigung der Produkt- und Markenpiraterie, ISBN-13: 978-3-8324-9361-5 Lutz Timmen: Der chinesische Kapitalmarkt, ISBN-13: 978-3-8324-9363-9 Ferdinand Pöllath: Chinas wachsender Ölbedarf. Geopolitische und wirtschaftliche Konsequenzen für das Reich der Mitte und die Welt, ISBN-13: 978-3-8324-9359-2 Nina Schweinsberg: Markenführung im chinesischen Internet, ISBN-13: 978-3-8366-0125-2 Andreas Hellmann: Methodik zur Vorbereitung eines Markteintritts in China. Ein Leitfaden für Unternehmen, ISBN-13: 978-3-8366-0357-7 Christian Strohm: Zukunftsmarkt China. Internationalisierungsstrategien der Textil- und Bekleidungsindustrie, ISBN-13: 978-3-8366-5291-9 Fabian Kockartz: Werden Chinas Massenmedien demokratisiert? Öffnungs- und Schließungsprozesse in der medienpolitischen Regulierung der Volksrepublik China, ISBN-13: 978-3-8366-0422-2 Dr. Eike Langenberg: Die Reform der chinesischen Eisenbahn. Sanierung oder Privatisierung, ISBN-13: 978-3-8366-0525-0 Stefan Tischler: Planet China. Business and Management, ISBN-13: 978-3-8366-0526-7 Benjamin Höhner: Der Markteintritt in China. Die Internationalisierung kleinerer und mittlerer Unternehmen , ISBN-13: 978-3-8366-0391-1 Tina Adili: Controlling in China. Guanxi und Kultur als wichtige Schlüssel zum Geschäftserfolg, ISBN-13: 978-3-8366-0537-3 Carlos M. Llovet Garcia: Die Entwicklung der deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen. Ihre Bedeutung für die deutsche Exportwirtschaft im Kontext von Globalisierung und China-Boom, ISBN-13: 978-3-8366-0640-0 Susanne Vierheilig: Marketingstrategie für China. Rahmenbedingungen und Besonderheiten, ISBN-13: 978-3-8366-0407-9 Marcus Ring: China und das Recht des geistigen Eigentums. Die Vereinbarungen mit der WTO und ihre Umsetzung, ISBN-13: 978-3-8366-0843-5
Björn Sitte Schutzmaßnahmen gegen chinesische Produkt- und Markenpiraterie Diplomica 2006 / 102 Seiten / 39,50 Euro ISBN-13: 978-3-8324-9355-4 EAN 9783832493554
Die Produkt- und Markenpiraterie stellt ein bedeutendes Problem für Unternehmen, Verbraucher und die Volkswirtschaft dar. Die Volksrepublik China nimmt bei diesem Phänomen eine Sonderstellung hinsichtlich der Bekämpfungsmöglichkeiten und der Zahl der Schutzrechtsverletzungen ein. Das Ziel dieses Buchs ist zunächst, einen Überblick über die Schutzmaßnahmen der verschiedenen Fachgebiete zu liefern. Weiterführend betrachtet der Autor die speziellen Schutzmöglichkeiten deutscher Unternehmen vor chinesischer Produkt- und Markenpiraterie. Der Fokus liegt auf kleinen, mittelständischen oder jungen Unternehmen, die entweder über geringe finanzielle Ressourcen oder wenig Erfahrung im Umgang mit chinesischen Fälschungen verfügen. Den Mittelständlern werden Handlungsmöglichkeiten bei typischen Piraterie-Situationen dargestellt und Strategien aufgezeigt, um den negativen Auswirkungen der chinesischen Produktpiraterie zu entgehen. Neben einer Literaturanalyse, die erhellende Hintergrundinformationen liefert und hauptsächlich der Filterung und Beschreibung von Maßnahmen dient, fließen Vorträge von Experten und Gespräche mit diesen Spezialisten in die Untersuchung ein. Den notwendigen Praxisbezug liefern Interviews mit Unternehmen, die bereits Erfahrung im Umgang mit chinesischen Fälschungen gemacht haben. Diese Interviews werden zudem benutzt, um Handlungsempfehlungen für typische Fälle chinesischer Produktpiraterie geben zu können.
Nina Fechtner Erfolgsfaktoren deutsch-chinesischer Wirtschaftskooperationen Am Beispiel der Automobilindustrie Diplomica 2006 / 146 Seiten / 39,50 Euro ISBN-13: 978-3-8324-9347-9 EAN 9783832493479
China stellt aufgrund seiner Marktgröße und der optimistischen Wachstumsszenarien für die deutsche Automobilindustrie eine verlockende Möglichkeit dar, im Rahmen der Globalisierung neue Märkte zu erschließen und gleichzeitig qualitativ hochwertige Arbeitsplätze im Inland zu sichern. Bislang wurden kulturell bedingte Konfliktpotenziale bei deutsch-chinesischen Kooperationen häufig unterschätzt sowie die lokalen Rahmenbedingungen nicht ausreichend interpretiert. Dies führt nicht selten zum Scheitern von Kooperationen, so dass die Notwendigkeit einer Erfolgsfaktorenanalyse in deutsch-chinesischen Joint Ventures offensichtlich wird. Dieses Buch leistet mit Bezug zur Automobilindustrie einen Beitrag zur Klärung folgender Fragen: Welche Entwicklungen sind im chinesischen Automobilmarkt zu erwarten? Wie stellt sich das Wettbewerbsumfeld in China dar? Worin liegen die Vor- und Nachteile verschiedener Kooperationsformen in China? Sichern Investitionen in China langfristig qualitativ hochwertige Arbeitsplätze in Deutschland? Welche Anreize werden ausländischen Investoren geboten? Welche kulturellen Unterschiede können zum Scheitern eines Joint Ventures beitragen? Wie lautet die optimale Markteintrittsstrategie deutscher Unternehmen?
Nicole Ruppel Deutsche Unternehmen in China: Chancen und Risiken Unter Berücksichtigung der Produkt- und Markenpiraterie Diplomica Verlag 2007 / 172 Seiten / 39,50 Euro ISBN-13: 978-3-8324-9361-5 EAN 9783832493592
In den letzten Jahren hat sich das wirtschaftliche Wachstumspotential zunehmend von Europa und Amerika nach Ost- und Südostasien verlagert. Für die nationalen und internationalen Unternehmen haben sich diese Länder und Regionen zu Konkurrenten, zugleich aber auch zu Abnehmern von Industrieprodukten und hochwertiger Technologie entwickelt. Unter den neuen "emerging markets" in Südostasien nimmt China eine besondere Rolle ein. Die Volksrepublik ist durch die sich wandelnden wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Entwicklung zu einer freien Marktwirtschaft als Wirtschaftsstandort attraktiv geworden. China wird als das wirtschaftliche Wunderkind des neuen Jahrtausends gesehen. Investoren reagieren begeistert auf die Möglichkeiten, die sich im "Reich der Mitte" zu bieten scheinen. Eine Auslandsinvestition beinhaltet aber nicht nur Chancen, sondern auch Risiken. Diese müssen gezielt analysiert werden, denn ein unüberlegtes und überstürztes Vorgehen kann die Rentabilität des Unternehmens mindern oder sogar langfristig den Fortbestand gefährden. Eine solche Analyse ist bei einem geplanten China-Engagement unerlässlich, weil die chinesische Sichtweise in Rechtsfragen häufig von der westlichen abweicht. Im Rahmen dieser Studie werden die Chancen und Risiken für deutsche Unternehmen sowie mögliche Erfolgsfaktoren einer Investition im chinesischen Markt untersucht, wobei die Problematik der Produkt- und Markenpiraterie ausführlich beleuchtet wird.
Andreas Hellmann Methodik zur Vorbereitung eines Markteintritts in China Ein Leitfaden für Unternehmen Diplomica Verlag 2007 / 144 Seiten / 39,50 Euro ISBN-13: 978-3-8366-0357-7 EAN 9783836603577
Die Öffnung des gigantischen chinesischen Marktes regt viele Unternehmen zum träumen von phantastischen Umsatzmöglichkeiten an und hat Aktivitäten auf breiter Front ausgelöst. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über stattgefundene oder geplante Maßnahmen von Unternehmen im Rahmen eines China-Engagements berichtet wird. Kurz: China ist "in". Dabei wird sehr gerne vergessen, dass gerade in China die Umweltbedingungen stark vom gewohnten deutschen Umfeld abweichen und ein besonderes Erfolgsrisiko darstellen. Leider wird viel zu oft überstürzt und ohne eine grundlegende analytische Vorbereitung gehandelt, mit der Folge, dass nach einem Eintritt in China erwartete Gewinne nicht erzielt werden können oder hohe unerwartete Kosten entstehen. Dieses Buch setzt an dieser Problematik an und stellt ein methodisches Planungsschema vor, durch das ein China-Engagement vorbereitet werden kann. Es wird aufgezeigt, warum eine methodische Vorbereitung notwendig ist und eine Antwort auf die Frage gegeben, welche methodischen Schritte zu einer konsequenten Vorbereitung eines Auslandengagements gehören. Das Ergebnis ist ein Leitfaden, der einen Orientierungsrahmen über die wichtigsten Stufen zur Vorbereitung eines Auslandengagements gibt. Durch seinen allgemeingültigen Charakter kann der Leitfaden für den Markteintritt in China und auch für den Eintritt in andere Auslandsmärkte verwendet werden. Denn: Nicht für alle Unternehmen ist China geeignet, für viele können andere Auslandsmärkte attraktiver sein!