Nesthaekchen und der Weltkrieg Fraktur Bilder

Eine Erzählung für Mädcen von 8-bis 12 Jahren von Else Ury I\u#riert von Profe^or R. Sedla$ek Meidinger+ Jugend...

Author: Ury Else

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Eine Erzählung für Mädcen von 8-bis 12 Jahren von Else Ury I\u#riert von Profe^or R. Sedla$ek Meidinger+ Jugend
Hans wirbelte vor Freude das Schwesterchen auf dem engen Balkon herum.

1. Kapitel

Ne#häkcen lernt Opfer bringen.

Glutheiß war e+ auf dem Balkon. Tro~dem derselbe auf der Scaμenseite lag, fühlte man die sengende Hi~e, mit der die Augu#sonne die Straßen Berlin+ einheizte, selb# hier oben. Ein alter Frauenkopf mit @lbernem Sceitel und ein goldblonder Kinderkopf neigten @c über graue Stri%arbeit. Em@g klapperten die Nadeln in den Händen der alten Dame, während die Kinder[nger nur widerwi\ig die di%e Wo\arbeit förderten. Immer langsamer bewegten @c die braungebrannten kleinen Hände, und
nict mehr auf den Kopf drü%t al+ die Groß#adtlu# ? Und doc @ngen und jubeln die Braven, tro~dem die tagelange Fahrt in den engen, glühenden Eisenbahnwaggon+ zum Krieg+
seiner braven Verteidiger dürfen wir denken. Son# i# e+ kein rictige+ Opfer.“ Großmama seufzte unhörbar. Ja, @e selb# haμe a\ ihr Müncen in diesen er#en <weren Augu#tagen unterdrü%en gelernt. Beide Scwiegersöhne haμe @e in+ Feld ziehen la^en mü^en. Den einen, der Landwirt in Scle@en war, al+ Reserveof[zier gen O#en und Annemarie+ Vater, Doktor Braun, al+ Stab+arzt nac Frankreic zu. Die Sorge um die in+ Feld Ziehenden, die teilte @e mit Tausenden von deut<en Müμern, aber eine andere, größere bedrü%te Großmama+ Herz. Wa+ war da+ Sci%sal ihrer Tocter El+beth, der Muμer Annemarie+ ? Seitdem nict nur Frankreic, sondern auc England in
ging, Vater käme au+ der Praxi+ heim und wo\te ihm wie son# entgegenspringen. Bracte @e dem Vaterland denn nict
wacsen. Annemarie warf einen verzweifelten Bli% zu der Turmuhr, die @e van ihrem Balkon au+ erkennen konnte. Noc fa# eine halbe Stunde bi+ zum Ka{eetrinken. Gerecter Strohsa% – konnten die Soldaten wirklic ein solce+ Opfer von ihr verlangen ? Kam denn gar nict+, wa+ @e von dem langweiligen Stri%zeug erlö#e ? Großmama war in ihrem Korbse^el wohl durc die Hi~e ein wenig eingeni%t. Sie opferte je~t sogar ihren Nacmittag+
Ta<entuc…“, bei einem Haar wäre Ne#häkcen ihrem davon]aμernden Tüclein hinterdrein auf die Straße ge#ürzt. „--Ic bin gleic wieder oben“, ehe Großmama den Wildfang zurü%halten konnte, war er
„Hurra – für heute habe ic genug Opfer gebract !“ Ne#häkcen jubelte so laut lo+, daß ein ke%er Spa~, der @c bi+ auf die Balkonbrü#ung gewagt haμe, er
2. Kapitel

„Extrablaμ !“ Hanne, die treue Alte, die Doktor+ Ne#häkcen
„Ja, ja, Hanne, wir wi^en ja, daß Sie’+ gut meinen.“ Großmama, die
„Wenige Tage nac der Krieg+erklärung
wann Muμcen heimkehren wird !“ Da+ le~te wurde von einem <weren Seufzer begleitet. „Au ja, mein geliebte+, goldene+ Fräulein !“ Annemarie+ Augen glänzten. Ihr Fräulein haμe da+ kleine Mädcen die vielen Jahre, wo e+ im Hause bei Doktor Braun war, geradezu vergöμert. Tränen waren ge]o^en, al+ Fräulein zu ihrer Muμer heimging, da Annemarie auf ein Jahr an die Nordsee kam. Und nun so\te @e wieder zurü%kehren – die Au+@ct war zu herrlic ! Klau+ konnte seine Freude mehr beherr<en. Ihm er
zu. Und besonder+ einer, der wo\te durcau+ nict+ mehr nehmen und ver@certe mir immer wieder lacend, sein Soldatenmagen könne beim be#en Wi\en nict mehr vertragen. Aber ic ließ nict lo%er, bi+ er mir
Vater im Krieg. Und auc Onkel Heinric und a\ die anderen Soldaten. Und
3. Kapitel

Wie e+ in Ne#häkcen+ Scule au+sah. Endlic waren die Fen#ervorhänge drüben bei Thielen+ in die Höhe gegangen. Ein brauner Mädcenkopf er
„Warte, Margotcen, ic komm‘ zu dir hinüber, einen Kuß mü^en wir un+ doc wenig#en+ geben, wenn wir un+ über ein Jahr nict gesehen haben !“ „Ja, <ön -- ic mace dir die Tür auf. Aber e+ @eht noc ziemlic liederlic bei un+ au+, weil unser Gepä% eben er# gekommen i# und gerade au+gepa%t wird.“ „Mact nict+, ic komm‘ gar nict er# in da+ Zimmer.“ „Ja, wie wi\# du denn da zu mir, draußen auf der Treppe i# e+ doc ungemütlic ?“ verwunderte @c Margot. Aber ihre Verwunderung so\te @c noc #eigern. Nacdem e+ von drüben geheimni+vo\ erklungen war. „Du wir#
ließ. „Annemiecen – Herzcen, wo bi# du bloß ?“ erklang e+ au+gela^en dict über ihr. „Hier hängt se !“ und ha# du nict gesehen, kam e+ im he\blauen Leinenkleid über die Balkonwand herabgerut
„Geht gar nict er# rein, die Scule fä\t au+ !“ rief ihnen Erna Ru#, eine Mit<ülerin ihrer Kla^e,
„Wie gut, daß wir nict nac Hause gegangen @nd !“ Margot zog ihre Freundin Annemarie den @c in die Turnha\e Drängenden nac. Die geräumige Turnha\e war knüppeldi% vo\ge#op} mit großen und kleinen Mädcen, blonden und <warzen. Die son# #reng voneinander gesonderten Kla^en waren wi\kürlic durceinander ge#reut. Wie der Krieg draußen im großen die son# voneinander ge
Familienmitglied mit hinau+ziehen la^en in den heiligen Kampf um Deut
Jeder Kla^e [el eine andere Au+gabe zu. Hier wurden Landkarten säuberlic au+ge#apelt, dort phy@kali<e In#rumente fortgetragen. Der Zeicensaal und die Bibliothek mußten geleert, a\e Sculbücer und He}e geordnet und sorgsam verpa%t werden. Die Aula und der Turnsaal dienten zur Unterbringung sämtlicer Sculgeräte. Die Lehrer haμen ihre Rö%e au+gezogen und
Annemarie Braun, die gerade ein Pack Bücher vorüberschleppte, gab Ilse Hermann einen freundschaftlichen Puff, daß der künstliche Turm von Büchern niederprasselte.

Er
Um die beiden kleinen Streithammel bildete @c sofort ein Auflauf von Neugierigen. „Na, wa+ gibt’+ denn hier ?“ Profe^or Herwig, einer der älte#en Lehrer de+ Lyzeum+, lugte über seine Bri\engläser hinweg auf die beiden @c gegenüber#ehenden heulenden Kinder. „Der Globu+ i# heruntergefa\en – Polen hat ein Loc bekommen und Rußland eine Beule“,
die in Anbetract der @c drängenden Arbeit sehr mild au+[el, trugen @e dann getreulic gemeinsam. Da+ wäre ja auc
4. Kapitel

Für unsere Vaterlandverteidiger. „Viele Hände macen der Arbeit bald ein Ende“, auc in dem Mädcenlyzeum bewahrheitete @c diese+ Spricwort. Scon nac knapp drei Tagen war die Hauptarbeit getan, Aula und Turnha\e vo\ge#op} mit a\em, wa+ @c son# auf sämtlice Sculräume verteilt haμe. Eine mäctige Küce wurde angebaut, Badeeinrictungen ge
<wierige Überlegung. So\te @e @c zur Handarbeit+- oder zur Verp]egung+abteilung melden ? Oder am Ende zu a\en beiden ? Für Handarbeiten haμe der Wildfang eigentlic herzlic wenig übrig. Ne#häkcen quälte @c immer noc mit ihrem er#en Pul+wärmer zu Hause herum. „Verp]egung“, da+ klang doc viel <öner. Dabei dacte man gleic an le%ere Scinken und lange Wür#e – und am Ende dur}e @e selb# am Bahnhof Buμerbrote und Ka{ee an die durckommenden Truppen verteilen wie Bruder Han+. Klau+, mit dem @e die Sace besprac, riet ihr, au+ seinem ewig hungrigen Gymna@a#enmagen herau+, zur Verp]egung+#ation. Aber der wußte doc nict, wir gern @e Fräulein Hering haμe, welce die Näh- und Stri%nacmittage leitete. Während Fräulein Neubert, die der Verp]egung+abteilung vor#and, al+ #reng in der ganzen Scule bekannt war. Großmama, die klüg#e von a\en, mußte den Au+
„E^en i# doc eigentlic minde#en+ so notwendig wie Kleidung für unsere Feldgrauen. Aber weißt du, Großmuμcen, ic werde mic für beide Abteilungen melden.“ „Da+ hat keinen Wert, Annemiecen. Lieber eine Sace ganz tun, al+ mehrere Dinge nur halb.“ Annemarie wurde ihrer Überlegung enthoben. Denn Margot, die herüberkam, um gemeinsam mit der Freundin eine Li#e für die Sammlung aufzuse~en, teilte ihr mit, daß zu der Verp]egung+abteilung überhaupt nur die großen Scülerinnen der er#en und zweiten Kla^e zugela^en wurden. So fand @c auc Annemarie Braun mit mehreren hundert anderen Scülerinnen am näc#en Tage im Sculhof zur Liebe+arbeit ein. Die Mädcen wurden in zwanzig Gruppen geteilt, die abwecselnd an ver
Bewunderung de+ Abend+, wenn @e heimkam, tat auc rect wohl. Auc zu Hause ließ Ne#häkcen+ Fleiß nict nac, Großmama mußte je~t sogar noc dagegen #euern, damit da+ Kind auc zum Spazierengehen kam. Margot, Marianne, Ilse und Marlene so\ten durcau+ nict früher mit ihrem Strumpf fertig werden, al+ @e selb#. Die fünf Freundinnen haμen ihren Pla~ #et+ unter dem großen Nußbaum und piep#en da durceinander wie die Spa~en droben. Jedoc noc etwa+ viel Scönere+ gab e+, al+ da+ Scwa~en bei der Arbeit. Da+ war da+ gemeinsame Singen. Die sange+frohen Kehlen der Kinder wurden nict müde. Vaterland+- und Soldatenlieder
Ne#häkcen bangte @c nac dem Gutenactkuß ihrer Muμi ! In den er#en Tagen nac ihrem Heimkommen haμe e+ Annemarie gar nict so arg empfunden, daß die Muμer nict da war. Die Krieg+begei#erung, von der a\e gepa%t wurden, war #ärker al+ jede+ son#ige Ge@ct, ließ kaum ein andere+ daneben au+kommen. Da war da+ Wiedersehen mit Vater und zugleic der baldige Ab
Ne#häkcen macte entse~te Augen. Han+ aber lacte. „Scwindele doc der Kleinen nict+ vor, Junge ! Muμer i# @cerlic bei Onkel und Tante auf ihrem Land@~ und läßt @c da+ engli<e Roa#beef da <me%en.“ „Und wenn @e nict mal Wa^er und Brot in ihrem Fel+verlie+ bekäme, dann wäre @e ja läng# verhungert, bi+ du groß bi#, Klau+“, [el Annemarie ein. Aber die Scauermär von Klau+ haμe doc Eindru% auf die Kleine gemact. Beim Abendbrot legte @e plö~lic die Gabel hin. Der Happen würgte @e im Halse. Tro~dem e+ ihr Leibgerict gab, Karto{elpu{er mit Kompoμ. „Herzcen, fehlt dir wa+ ?“ for
„Ic rate, die Kleine jedenfa\+ morgen im Beμ zu la^en, vielleict entwi%elt @c irgendeine Kinderkrankheit. Leicte Ko#, dreimal täglic Temperatur me^en und vor Erkältung in act nehmen“, verordnete der Arzt. Da+ wurde Ne#häkcen aber nun doc zu bunt. Im Beμ so\te @e bleiben, wo @e ganz gesund war ! Nict zur Stri%#unde zu ihrem lieben Fräulein Hering gehen ? Jawo\, daß Margot und ihre anderen Freundinnen mit ihrem Strumpf früher fertig wurden al+ @e ! Und morgen so\te ja auc Fräulein kommen, die @e von der Bahn abholen wo\te. Da so\te @e im Beμ liegen ? Nein, lieber be@egte @e ihre Sceu und sagte, we+halb @e geweint haμe. „Ic bin ja nict ein bißcen krank, Herr Doktor, ic hab‘ ja bloß nict gege^en, weil – weil – „ nun #o%te Annemarie doc. „Na, we+halb denn, mein Kind ?“ half der Arzt ihr aufmunternd ein. „Weil – weil meine Muμi in England hungern muß und nict mal Wa^er und Brot hat“, kam e+ plö~lic wieder jämmerlic
Fräulein kannte Ne#häkcen kaum wieder. Nein, war da+ Mädel in dem einen Jahr gewacsen, e+ war ja nict viel kleiner al+ @e selb#. Und krä}ig und ro@g war da+ damal+ so bla^e Dingelcen geworden, eine wahre Freude. Aber zu Hause haμe Fräulein noc viel mehr Gelegenheit, über die Veränderung zu #aunen, die mit Doktor+ Ne#häkcen vorgegangen. Wie ordentlic e+ im Kinderzimmer au+sah, in dem Fräulein immer haμe nacräumen mü^en. Und die Scubladen und Scränke, die Fräulein gleic ansehen mußte, waren ebenfa\+ <ön aufgeräumt. Natürlic haμe Annemarie zum Empfang Großreinemacen in den nict immer so <ön au+sehenden Kä#en abgehalten. Aber auc zum Hau+töctercen haμe @c Ne#häkcen in den le~ten Wocen herau+gebildet. Großmama war
„Danke – danke tausendmal, mein geliebte+, goldene+ Fräulein. Nun habe ic bloß noc eine einzige Biμe, aber die kann ic nur in+ Ohr sagen.“ „Wa+ mag denn da+ bloß sein ?“ „Ic möcte so
5. Kapitel.

Ne#häkcen #ra} Japan Fräulein+ er#e Tätigkeit im Hause von Doktor Braun+ be#and in dem Nähen von Fahnen. Da wurde eine rie@ge <warz-weiß-rote Familien]agge gefertigt, außerdem bat aber noc jede+ der Kinder um eine eigene Fahne. Han+ bemalte die seine mit dem preußi<en Adler. Klau+ ließ @e @c in den ö#erreici<en Farben <warz-gelb her#e\en, um @e gleic von der Straße au+ herau+ zu erkennen. E+ war aber auc nötig, daß so viele Fahnen fabriziert wurden, denn Sieg über Sieg bracten die herrlicen Augu#tage de+ eisernen Jahre+ 1914. Ganz Berlin war ein wehende+, wa\ende+ Fahnenmeer. Bei Longwn, Namur und Maubeuge bekamen Belgier, Franzosen und Engländer die deut<en Fäu#e zu spüren. Deut<e Unterseeboote wagten @c to\kühn bi+ an die O#kü#e England+. Wie #olz war Doktor+ Ne#häkcen, al+ e+ den großen Brüdern erzählen konnte, daß e+ von Wiμdün au+
Matrose Wi\em
Ne#häkcen triumphierte. „Ic habe e+ dem Japaner ordentlic gezeigt, wie ic ihn veracte, für mic i# er je~t Lu}“, teilte @e ihrer Freundin Margot #olz mit. „Meine Mama hat gesagt, wir Kinder mü^en jeden im Hause freundlic grüßen, son# i# man unhöflic“, meinte die brave Margot. „I# mir ganz wur
"Na, Kleine, kennen wir uns denn gar nicht mehr?" fragte der Herr freundlich.

„Ei, da mü^en wir unsere Bekannt
6. Kapitel.

Eine kleine Patriotin. Seit dem 24. Augu# haμe die Scule wieder begonnen. Zwar nict in den alten Räumen, die waren bereit+ mit Verwundeten belegt. Eine Volk+
Hildegard von Meißen au+ dem Mädcengymna@um. Wenn die je~t bloß nict sehn, daß ic in eine Gemeinde
„Herr Doktor, ic biμe Sie, mic von der franzö@<en Stunde di+pen@eren zu wo\en“, bat @e laut. Donner
Eifer.“ So sprac der kluge Lehrer und
lange nict beruhigen. Sie dacte gar nict daran, dem Feldgrauen da+ Strafgeld zu entricten. Auc die andern mußten ihren Beitrag liefern. Tro~dem Fräulein behauptete. „Na, mic fäng# du nict, Annemiecen !“ Klau+ erzählte #rahlend, daß er bloß zwei Fehler im Mathematikertemporal habe. Da mußte er seinen außergewöhnlicen Fleiß mit einem Secser bezahlen. Er behauptete zwar, da+ ver#ehe kein Mädcen, im Gymna@um heiße e+ eben Ertemporal. Aber Han+ war auf Seiten der Scwe#er. Auc im Gymma@um konnte man genau so gut „Kla^enarbeit“
„Da+ Kind quält mic heute bereit+ den ganzen Tag mit ihrer Fremdwortantipathie, ic bin
Ha\o – gab e+ da etwa einen neuen Sieg ? Die Vaterland+liebe sowohl wie die Au+@ct au+ einen
7. Kapitel.

Ne#häkcen hil} den o#preußi<en Flüctlingen. Die furctbar drohende Ru^engefahr, die @c in da+ blühende O#preußen verheerend hineingewälzt haμe, war durc den großen Sieg de+ Feldmar
Klau+ und Annemarie+ Teilnahme war, wie da+ bei Kindern der Fa\ zu sein p]egt, mit Neugierde und dem Intere^e an dem Abenteuerlicen untermi
lange dauern wurde ! So #anden @c die ein@ctigen Wün<e de+ Alter+ und die töricten der Jugend gerade gegenüber. Ne#häkcen haμe leise da+ Zimmer verla^en, die großen Brüder so\ten nict sehen, daß e+ Tränen in den Augen haμe, denn e+ gab jede+mal Ne%ereien, wenn Annemarie mal weinte. Besonder+ Klau+ tat @c rühmlic# dabei hervor. Heute häμe aber auc er sein Scwe#ercen wahr<einlic in Frieden gela^en, galten doc ihre Tränen fremdem Unglü%. Fräulein rief nac dem kleinen Mädcen. „Annemie, du ha# ja noc gar nict fertiggege^en. Hier i# noc ein Ei für dic, und deine Scinken#ü\cen liegen ja auc noc da – wo #e%# du denn bloß ?“ Da tro%nete Ne#häkcen ge<wind die verräteri<en Tränen und kam wieder zum Vor<ein. E+ warf einen Bli% au+ den noc immer mit a\erhand guten Sacen vo\ bese~ten Ti<, tro~dem die ewig hungrigen Jungenmägen der Brüder
„Und Wä<e und Kleider wo\en wir auc für die armen Kinder mit
Die Puppen, die au+ ihrer Nactruhe geri^en wurden, macten be#ürzte Ge@cter. Nur zwei Stü% von jeder Art Wä<e behielt die Kleine für @c selb# zurü%. Dann ging e+ an den Kleider
die maμblaue Scärpe, die Fräulein sorglic in Seidenpapier aufbewahrte. Nun war der Puppenwagen vo\getürmt mit Ne#häkcen+ <ön#en Sacen, auc daneben auf der Erde lagen noc ver
be#immt ge#ohlen worden – a\e meine Wä<e und Kleider, die ic für die O#preußen geben wo\te, haben @e mitgenommen.“ Da sah Fräulein da+ kleine Mädcen verdu~t on, und dann brac @e in ein laute+ Geläcter au+. Ja, haμe denn Fräulein am Ende vor Scre% den Ver#and verloren ? Sowa+ so\te mancmal vorkommen – wenn die Einbrecer @e nun hörten ! „Kind – Annemie -- wa+ bi# du für ein Dummcen, mir solcen Scre% einzujagen ! Die <önen Kleider, die du a\e herau+geri^en ha#, habe ic selb# ge#ern abend wieder, wie @c’+ gehört, in den Scrank geräumt. Laß dir da+ bloß nict noc einmal einfa\en, a\e deine Sacen hier herumzu#reuen !“ Je~t lacte Fräulein nict mehr. „Die so\ten doc für die Flüctling+kinder sein“, Ne#häkcen atmete aber doc an+, daß e+ keine Diebe gewesen waren, die ihnen einen Besuc abge#aμet haμen. „Nun sag‘ bloß mal, Annemie, wa+ so\en die armen Kindercen wohl mit deinen Sti%ereikleidern, Scärpen und weißen Hüten anfangen ? Da+ i# doc a\e+ viel zu unprakti< für @e. Die haben keine Hanne, die für @e wä
8. Kapitel.

Eine lebendige Puppe. E+ war am Sedantag, dem großen Tage, der ein# Deut
Ne#häkcen so\te @e begleiten. Aber da+ wo\te nict. Nee, wenn e+ nict Unter die Linden dur}e, blieb e+ überhaupt zu Hause. So saß Annemarie an diesem goldenen Sedantage a\ein au+ dem Balkon oder vielmehr „Vorbau“ und #ri%te eine Leibbinde für den Vater, der je~t zwi<en Reim+ und Verdun viel Arbeit haμe. Aber die Kleine war gar nict vergnügt bei ihrem Werk. Eigentlic häμe @e ihrem Vatcen, der e+ je~t so <wer haμe, lauter frohe Gedanken mithinein#ri%en mü^en, denn Ne#häkcen war doc sein Sonnen<ein. Da+ fand auc die liebe Sonne droben am Himmel. Sie sandte ihre lu#ig#en, übermütig#en Strahlen zu der kleinen Stri%erin herab, aber da+ hüb<e Kinderge@ct wo\te @c tro~dem nict erhe\en. Annemarie war aber auc zu ärgerlic. Und wenn @e ehrlic war…, und da+ war @e eigentlic immer -, am mei#en auf @c selb#. Warum war @e auc in ihrem Eigen@nn nict mit Großmama mitgegangen ! Nun mußte @e an dem <önen Sedantage a\ein hier zu Hause ho%en. Freundin Margot, au+ deren Gese\
„Ic habe euc da wa+ mitgebract“, der Bruder wie+ au+ ein ziemlic umfangreice+ Paket, da+ er unter seiner Lodenpelerine ver#e%t hielt. Ein leise+, leise+ Mauzen ward hörbar. „Ac, ein Kä~cen – eine junge Ka~e…, die habe ic mir
Eine lebendige Puppe.

Wirklic, da+ Weinen hörte auf. Zwei große, blaue Kinderaugen sahen #umm verwundert in die ebenso blauen Annemarie+, die beseligt an ihnen hingen. „Laß e+ bloß nict fa\en, Annemie“, der Obersekundaner wi
bloß weil Vater und Muμer nict bei ihr waren ! Haμe @e nict noc a\en Grund, dem lieben Goμ dankbar zu sein, wenn @e da+ elternlose, in der Welt herumge#oßene Würmcen hier sah ? Da+ mußte wict selb# innige+ Mitleid mit @c emp[nden, denn e+ ließ wieder ein jammervo\e+ „äääh – äääh – äääh“ ertönen. „Am Ende hat e+ Hunger“, Ne#häkcen war ziemlic ratlo+ dem brü\enden Bündel gegenüber. „Da – nimm e+ mal, Hän+cen, ic hole ihm inzwi<en wa+ zu e^en.“ „Leg‘ e+ lieber auf+ Sofa“, der Obersekundaner haμe genug vom Kinderwarten. „Nee – da könnt e+ runterro\en. Aber weißt du wa+, Han+, in meinen großen Puppenwagen, da wird e+ gerade reinpa^en – au famo+ !“ Der Wildfang häμe beinahe vor Freude über diesen Einfa\ einen Lu}sprung mit dem Säugling vo\führt. Aber zum Glü%
Fla<e getrunken haμe. E+
„Dann muß ic e+ taufen.“ Ange#rengt dacte Annemarie über einen besonder+ <önen Namen für ihr Wi%elkind nac. „Wie [nde# du Brutu+ – oder auc Ody^eu+ – nein, halt – ic hab’+ – wir nennen ihn Hindenburg.“ Han+ wo\te zwar einwenden, daß die+ kein Vorname sei, aber der kleine Hindenburg über
nur den einen Erfolg, daß Hindenburg @e au+ Leibe+krä}en zu übertönen tractete. Da kam gerade die Großmama nac Hau+. Scon au+ dem Treppen]ur vernahm @e da+ ohrenbetäubende Dueμ – Himmel, kam da+ au+ ihrer Wohnung ? „Hanne, wa+ i# denn bei un+ lo+ ?“ „Na, sehen jnädije Frau man rein, drin jibt’+ ‚ne Überra
„Hindenburg – so habe ic ihn dem General von Hindenburg zu Ehren genannt“, erklärte da+ kleine Mädcen #olz. Da lacte aber die „Urgroßmama“ #aμ seiner, lacte – lacte – @e konnte @c gar nict beruhigen. „Und der kleine Hindenburg so\ bei un+ bleiben ?“ „Wenig#en+ so lange, bi+ man ander+wo Pla~ für ihn [ndet, oder bi+ die Eltern @c melden“, räumte der Obersekundaner zögernd ein. „Nee, bi+ er groß i# – ic geb‘ ihn nict sag Großmuμcen, du ha# doc immer solc Mitleid mit den armen O#preußen. Mein kleiner Hindenburg i# auc ein o#preußi<er Flüctling. Er kennt nict mal seine Eltern – nict wahr, er darf doc bei un+ bleiben ?“ so beμelte Ne#häkcen, während Hindenburg plö~lic seine Kommando#imme dämpfte. Al+ ob er ahnte, daß je~t über sein Sci%sal ent
„Aber der hat ja
Kind i# be#immt krank, e+ wi\ nict trinken – wenn Vater doc bloß nict im Felde wäre !“ Großmama versucte je~t selb# ihr Heil, aber mit ebenso wenig Erfolg. Während @e @c mit dem Kleinen abmühte, daß ihr die Scweißtropfen au+ die Stirn traten, kam Klau+ neb# Pu% nac Hause. Die beiden macten die dämlic#en Ge@cter von der Welt. „Wa+ i# denn da+ für ein gräßlice+ Jör ?“ fragte Klau+, @c die Ohren zuhaltend. „Du bi# gräßlic, aber nict mein süße+ Kind !“ rief die beleidigte kleine Muμer empört. „Wa+ wi\ denn der eklige Screihal+ überhaupt hier ?“ Klau+ vermocte die Sace noc nict zu durc
kleinen Sclafbur<en. Sie legte da+ Screiben auf den Kinder#ubenti<, dort wurde Fräulein e+ @cer [nden. Fräulein kam spät von ihrer Geburt+tag+feier nac Hause. A\e+
Puppenwagen. Aber al+ @e darau+ gar ein lebendige+ Wi%elkind herau+holte, wuc+ Fräulein+ Staunen in+ Ungeheure. Großmama gab ihr die notwendige Erklärung für da+ plö~lice Auftaucen de+ Säugling+. Da beruhigte @c Fräulein ein wenig. Nict so Hindenburg. Der
Großmama versprac der Frau jeden Monat ein P]egegeld für den Kleinen, und diese nahm ihn mit Freuden. So ward da+ Leben+
9. Kapitel.

Junghelferinnenbund. Draußen tobte der Krieg in O# und We# weiter. Im Lande aber war man eifrig bemüht, die Wunden, die er
wi\ den Vor@~ führen und euc die Anleitung dazu geben. Könnt ihr wohl jeden Monat fünfundzwanzig Pfennige für da+ arme O#preußenkind mitbringen ?“ „Ja – natürlic – da+ können wir sogar von unserem Ta<engeld – „ riefen die Scülerinnen begei#ert durceinander. „Da kommt
wertvo\er für die Entwi%lung der jungen Seelen, al+ wenn gleic a\e+ in Hü\e und Fü\e vorhanden war. So erhielt der kleine ‚Max‘, wie er je~t endgültig hieß, nur einen Teil der Wä<e. Da+ übrige ging in die Findelhäuser, in die Kleinkinderkrippen und vor a\em an da+ O#preußenkomitee, wo e+ so unendlic viel Not zu lindern gab. Eine Handarbeit+#unde in der Woce gehörte dem Junghelferinnenbund. Die zweite nac wie vor der Verfertigung von Liebe+gaben für die tapferen Krieger. Denn die dur}en keine+fa\+ zu kurz kommen. Doktor+ Ne#häkcen war, wa+ Handfertigkeit anbelangte, ein ziemlic unge
Gehirn sei ihm au+ einer Seite etwa+ eingedrü%t worden. Da+ Gedict, da+ Annemarie der jubelnden Kla^e vorla+,
P]egekind de+ Junghelferinnenbunde+ versäumt habe, nict gelten la^en. Noc dazu
"Wo sind denn bloß die Schülerinnen alle hingekommen und wieso sind denn jetzt Soldaten hier?" fragte Annemarie.

„Wo @nd denn bloß die Scülerinnen a\e hingekommen, und wieso @nd denn se~t Soldaten hier ?“ Doktor+ son# so
„Ac, Herr Profe^or, können Sie mir nict sagen, wo unsere Scule hingekommen i# ? Ic kann @e gar nict [nden, in a\en Kla^en @nd Soldaten !“ sagte Annemarie mit tiefem Kni%+. „Wo die Scule hingekommen i# ?“ – der Herr Profe^or lacte. „Da+ nenne ic aber in der Tat den Wald vor Bäumen nict sehen. Ja, hör# du denn nict den Lärm der Zwi<en#unde ?“ Der alte Herr macte eine Bewegung nac dem Hof hin. „Hier @nd wir je~t ?“ Annemarie häμe in ihrer Seligkeit, am Ziel ihrer Irrfahrt angelangt zu sein, den alten Profe^or am lieb#en umarmt. „Auf ein paar Tage @nd wir hier einquartiert, bi+ wir ander+wo ein Obdac [nden“, <erzte Profe^or Herwig, der da+ Glü% deutlic au+ den blauen Kinderaugen leucten sah. „Aber sage mal,“ se~te er ern# werdend hinzu, „wie kommt denn da+, daß du nict mit den andern hierher geführt worden bi# – war# du von einer Stunde di+pen@ert ?“ Wenn @e je~t „ja“ sagte, dann war die ganze peinlice Angelegenheit erledigt. Einen Moment <wankte Doktor+ Ne#häkcen, nur einen einzigen. „Ic bin zu spät gekommen“, sagte e+ dann leise – Annemarie war ein ehrlice+ Kind. „Sieh# du, so be#ra} @c da+ Versäumni+ selb#“, @e kam noc glimp]ic, ohne Strafpredigt davon. Aber da+ Zuspätkommen so\te @c noc viel mehr #rafen. „Wie werden die Jung+ @c wundern, daß ic je~t auc in ihr Gymna@um gehe“, dacte Annemarie vo\ Stolz, al+ @e den Sculhof betrat. Mit lautem Ha\o wurde @e von ihren vier Freundinnen in Empfang genommen. Da+ gab de+ Lacen+ kein Ende, al+ @e in ihrer dro\igen Art erzählte, daß @e den Soldaten einen Besuc abge#aμet. Die anderen Scülerinnen haμen die Kla^enräume gar nict mehr betreten. Sie waren im Hof versammelt und dann in da+ benacbarte Gymna@um geführt worden. Die gute Margot war
einmal in der Ta<e zu sucen. „Ic habe e+ doc be#immt noc gehabt, wie ic zur Scule ging. Beim Rennen fühlte ic e+ immer gegen mein Knie
„Welce Opfer fordert der Krieg von un+ Kindern ?“ hieß da+ Thema. In der er#en Viertel#unde besprac Fräulein Drehmann mit den Scülerinnen, die er# seit kurzem Aufsä~e
Annemarie+ Gedanken lö#en @c von dem kleinen Mu<elportemonnaie und blieben bei Muμi ha}en. Da begann die Feder plö~lic über da+ Papier zu jagen, ohne Pause lief @e. A\ ihre Sehnsuct nac der Muμer, da+ größte Opfer, da+ der Krieg ihr bi+her auferlegt,
vor, Großmama zu biμen, den Verlu# dem Junghelferinnenbund au+ der eigenen Sparka^e erse~en zu dürfen. Da+ würde ihr Gewi^en dem kleinen Flüctling gegenüber entla#en. Aber al+ Annemarie heimkam, lag miμen auf ihrem Kinder#ubenti< da+ gesucte und so heißbeweinte Mu<elportemonnaie au+ Wiμdün mit den verlorengeglaubten zwanzig Mark für den Junghelferinnenbund. Da+ vergeßlice kleine Fräulein haμe e+ überhaupt nict einge#e%t.

10. Kapitel

Vera. E+ regnete von morgen+ bi+ abend+, tagelang, unaufhörlic. Ecter, recter Novemberregen. Die Straßen Berlin+ lagen blankgewa<en da, die Men<en ha#eten, so
Stunde später aufbrecen können, denn @e bekamen von zu Hause jede zwanzig Pfennige zur Hin- und Rü%fahrt mit der elektri<en Bahn. Doc die beiden kleinen Mädcen zogen e+ vor, bei dem
Lö
zu]ü#erte, daß @e nie mehr mit der Vera Burkhard gehen dür}en, da e+ ein Verrat am Vaterlande wäre ! „Da+ i# ja ganz da+selbe – sprict @e Deut< ? Na also ! A\e+, wa+ nict Deut< sprict, gehört zu unseren Feinden“, #e\te da+ dumme, kleine Mädel fe#. Margot wußte zwar al+ gute Scülerin ganz genau, daß Polen nict da+selbe war wie Rußland. Aber @e war in ihrer san}en Art gewöhnt, @c der lebha}en Freundin unterzuordnen. Und Vera sprac doc wirklic nict Deut< ! Da+ war aber noc nict a\e+. In der näc#en Stunde ging heimlic unter dem Ti< ein Zeμel von Hand zu Hand. Nur zu der kleinen Fremden kam er nict. Darau+ #and. „Wer mit Vera Burkhard in den Pausen geht oder überhaupt mit ihr sprict, verrät sein Vaterland !“ Da+ wo\te keine. Jede+ der Kinder wo\te so patrioti< wie nur irgend möglic sein. Tro~dem @c die mei#en zu der hüb<en, fremdartigen Vera hingezogen fühlten – denn a\e+ Neue zieht Kinder an – nahmen @e @c fe# vor, @e link+ liegen zu la^en. kam doc der Zeμel von Annemarie Braun, die #et+ tonangebend in der Kla^e war. Und außerdem war @e Vertrauen+<ülerin und Kas@ererin de+ Junghelferinnenbunde+ – nein, Annemarie+ Zeμel mußte Folge gelei#et werden, wenn man nict vor der ganzen Kla^e al+ Vaterland+verräterin gelten wo\te. So wagten auc die, welce Mitleid mit dem verla^enen, kleinen Mädcen haμen, e+ nict, freundlic gegen da+selbe zu sein. Vera war plö~lic au+ge#oßen au+ der Kla^engemein
ver#ehen konnte, auc wenn er nict Deut< sprac. Dazu kamen die spöμi<en Mienen der andern Kinder, denen Annemarie e+ deutlic gezeigt haμe, wie man @c seiner „Feinde“ erwehren mußte. So #and die arme Vera von nun an einsam und verla^en in a\en Pausen abseit+ von der fröhlicen Gemein
War da+ wirklic nur der einzige Grund ? Aber Annemarie und Margot waren doc in der er#en Pause, wo @e @c ebensowenig ver#ändigt haμen, so neμ mit ihr gewesen. Auc ihr Vater, der al+ Freiwi\iger gegen die Ru^en bei Augu#ow kämpfte, antwortete seinem Töctercen au+ ihren Klagebrief, @e mü^e möglic#
Annemarie wandte den Kopf. Ein Sculkind kam mit einem Regen
"Mit dir gehe ich nicht unter einen Schirm, du - Polnische!" Da hatte sie doch tatsächlich dem armen Kind den Spitznamen an den Kopf geworfen.

Vera haμe zum Glü% tro~ ihrer Fort
Vera, die ihr den eigenen Regen
Klau+ sah @e ziemlic gering<ä~ig an. Na, da+ wußte er immer, wenn er wa+ au+gefre^en haμe. „Ic habe dir doc von der ‚Polni<en‘ in unserer Scule erzählt ?“ begann die Scwe#er wieder. „Jawo\“ – Klau+ wurde aufmerksam. „Habt ihr @e vertobakt ?“ „Nee, aber ic bin so gemein zu ihr. Heute hat @e mir ihren Regen
11. Kapitel

Weihnact+abend im Lazareμ.

Von diesem Tage an war Vera noc vielmehr gemieden al+ zuvor. Selb# die, welce ihr
Väter der anderen Kinder. A\erding+, @e sprac fa# nur polni<, al+ @e in die Scule kam; aber @e haμe doc von den Dien#boten in Czernowi~ nict+ andere+ gehört. Soviel die arme Vera auc überlegte und grübelte, @e ver#and nict, warum @e al+ einzige nict zum Junghelferinnenbund gehören so\te. Nur die grenzenlose Veractung, welce Annemarie+ Worte o{enbart haμen, begri{ @e, und die macten da+ Herz de+ armen Kinde+ niedergedrü%t und traurig. Dabei war e+ doc der Monat, in dem Kinderherzen ganz besonder+ freudig zu
Kopf<ü~er trug, mit dem man @c wocenlang gemüht haμe. Die Dankkarten der erfreuten Soldaten waren dann später reicer Lohn. An Vater war ein riesengroße+ Paket abgegangen. Eigentlic ho{te man im Braun<en Hause, daß der Vater zu Weihnacten Urlaub erhalten würde. Annemarie aber haμe noc eine ganz andere Ho{nung. Sie redete @c be#immt ein, daß Muμi zu Weihnacten endlic wiederkommen würde. E+ war ja gar nict denkbar, daß @e am Heiligabend von ihren Kindern fort blieb. Vorige+ Jahr haμe da+ kleine Mädcen zwar auc ohne die Eltern Weihnacten feiern mü^en, aber da war @e selb# fern im Kinderheim gewesen. Dort haμe @e e+ weniger empfunden. Aber diese+ Jahr zu Hause – nein, nein, Muμi mußte ja kommen ! Großmama war be<eidener in ihren Wün<en; die wäre
Der Bli% de+ Arzte+ gliμ in die Vergangenheit zurü% zu früheren Weihnact+abenden. Er sah den lictfunkelnden Baum daheim im Wohnzimmer, er hörte den Jubel seiner Kinder. … Da – gab e+ einen ohrenbetäubenden Krac. Die Fen#er<eiben zersprangen klirrend. Der In#rumenten
Ja, an dem Giμer de+ ver
Tro~ der Scmerzen, die @e erdulden mußten, sahen die bleicen Ge@ctern zufrieden und dankbar au+. Der deut<e Soldat zeigt nict nur im Kampfe seinem opferfreudigen Mut, sondern auc dem unerbiμlicen Sci%sal gegenüber. Von dem brennenden Weihnact+baum gliμen die Bli%e der verwundeten Krieger zu der blühenden Kinder<ar, die zu beiden Seiten Auf#e\ung genommen. Da verklärten @c die Minen. Jedem war e+, al+ ob die eigenen Blondköpfe oder da+ kleine Scwe#ercen daheim auf die Be<erung warteten. Einer der Ärzte se~te @c an+ Klavier, und ‚Sti\e Nact, heilige Nact‘, die Klänge de+ Weihnact+liede+, zauberten den in der Fremde Weihnact feiernden die Heimat vo\end+ vor. Tiefe Männer#immen mi
„Du bi# ein liebe+, kleine+ Mädcen“, hörte @e da einen der Blinden zu Vera sagen. San} #reicelte er da+ kleine Ge@ctcen, daß er nict sehen konnte. „Ha# du auc nahe Angehörige im Felde ?“ „Ja, meinen Papa“, war die leise Antwort. „Entweder <windelt die ‚Polni<e‘, oder ihr Vater kämp} gegen die Deut<en“, dacte Annemarie in ihrer Feindseligkeit. Der blinde Soldat holte ein zierlice+ Tä
12. Kapitel

Endlic Nacrict. Der er#e Weihnact+feiertag blinzelte durc die Spalte de+ Fen#ervorhange+ in da+ Kinderzimmer. Da drinnen in dem weißen Beμ blinzelte ebenfa\+ jemand – Ne#häkcen. Annemarie haμe @c durc den weiten Sculweg so an da+ frühe Auf#ehen gewöhnt, daß @e selb# je~t in den Ferien nict au+
Eigentlic ver#and Annemarie je~t im Morgengrauen gar nict, daß @e ge#ern so vergnügt gewesen. Wo nict mal ein Weihnact+gruß von Muμi gekommen war ! Dacte denn Muμi gar nict mehr an ihre Kinder ? In dem Nebenzimmer rumpelte Hanne+ Teppicma
"Großmama - Fräulein - ein Brief von der Mutti!“ Aus allen Türen kamen sie herbeigestürzt in den sonderbarsten Verkleidungen.

Die #et+ äng#lice Großmama merkte nict einmal, daß Annemarie al+ Barfüßcen herumlief, und da+ wo\te viel sagen. An Großmama war der Brief gerictet. „Meine Bri\e, Herrgoμ, wo i# denn bloß meine Bri\e je~t wieder hin ?“ in höc#er Aufregung begann Großmama zu sucen. Annemarie bracte
war, in dieser großen Zeit Euc fernbleiben zu mü^en. Wenn auc der Veμer durcau+ rü%@ct+vo\ gegen mic i#, er i# Engländer und ho{t auf den Sieg seine+ Volke+, wie ic auf den de+ unserigen. Auc für Cou@ne Anncen, die von Geburt und im Herzen Deut<e, durc ihre Heirat aber Engländerin geworden, i# e+ <wer. Die Ärm#e wird hin und hergeri^en von entgegengese~ten Emp[ndungen. Wie furctbar ic e+ emp[nde, diese Tage, in denen a\e Krä}e einer deut<en Frau dem Wohl der A\gemeinheit gehören, untätig in Feinde+land zubringen zu mü^en, könnt Ihr Euc nict vor#e\en. Ic ho{e auf die näc#e Gelegenheit, wenn wieder Deut<e hinübergela^en werden. Goμ gebe, daß die+ sehr bald i# – denn ic sehne mic halb krank nac Euc und dem Vaterland. Auc von Euc habe ic nur spärlic Nacrict erhalten. Vielleict @nd au+ demselben Grunde, au+ dem meine Briefe von der Zensur zurü%gehalten wurden, die Euren nict hineingela^en. Wa+ bi+her an mic gelangt i#, @nd außer dem le~ten Brief über Ho\and nur die An@ct+karten der Kinder. Darau+ weiß ic wenig#en+, daß Ihr gesund heimgekehrt seid, und da+ Du, geliebte Muμer, Dic meiner verwai#en Küken so getreulic annimm#. Innig#en Dank für a\e Deine Liebe ! Daß unser Fräulein Dic unter#ü~t, i# mir eine Beruhigung. Ho{entlic sorgt auc meine kleine Loμe, soviel e+ in ihren Krä}en #eht, für die liebe Großmama, und mein lebha}e+ Kleeblaμ, besonder+ Klau+ und Annemie, macen i# dir nict a\zu <wer, lieb#e Muμer ! Sehr froh bin ic, daß Ihr, meine lieben Kinder, tro~ Eurer Jugend, auc teilhabt an der großen Aufgabe unsere+ Volke+. Besonder+ über mein Ne#häkcen, daß so eifrig für die Krieger #ri%t, habe ic mic rect gefreut. Wie Bange i# mir nac meiner kleine Loμe, die ic fa# anderthalb Jahre nict gesehen. Aber wi\’+ Goμ, darf ic bald wieder bei Euc sein. In meinen Gedanken bin ic e+
„Natürlic @nd unsere Nacricten an Muμi auc von den Engländern gemau# worden, da+ i# ja klar wie Kloßbrühe. Ic habe al+ Über
Bruder Han+ ent
13. Kapitel

Gute Vornahme Bei dem vielfacen Lesen de+ Briefe+ der Muμer [el Annemarie aber noc andere+ ein al+ nur die deren Rü%kun}. Scrieb Muμi nict, @e ho{e, daß ihre Loμe gut für die Großmama sorge, soviel da+ in ihren Krä}en #eht ? Ne#häkcen wurde rot. Haμe e+ wohl jemal+ daran gedact, daß @e irgendwie für Großmama sorgen könnte ? Bi+her haμe e+ a\e Liebe und Aufopferung der Großmama al+ etwa+ Selb#ver#ändlice+ hingenommen. Kein Gedanke war Annemarie je gekommen, daß e+ umgekehrt sein könnte, daß @e auc die P]ict habe, die Großmama, die tro~ ihre+ Alter+ den Enkelkindern Ruhe und Bequemlickeit geopfert haμe, zu umhegen und zu umsorgen. Nun haμen die Zeilen der Muμi ihr die Augen geö{net. Und wie #and e+ mit dem darauf folgenden Sa~ in Muμi+ Screiben ? Haμen Klau+ und @e selb# der Großmama ihr Amt nict rect o} noc er<wert ? Annemarie war ehrlic genug, auc in Gedanken nict+ zu be<önigen. Wie o} haμe @c Großmama um da+ Au+bleiben von Klau+ gesorgt. Wie o} rief @e zusammenfahrend hinter ihnen her: „Kinder, tut mir bloß den Gefa\en und <meμert die Türen nict so in+ Scloß !“ Haμe @e jemal+ daran gedact, Großmama diesen eigentlic selb#ver#ändlicen Wun< zu erfü\en ? Ja, immer er#, wenn e+ zu spät war, wenn die Tür bereit+ kracend zuge]ogen und Großmama ihren Scre% weg haμe. Und so gab e+ noc hundert kleine Dinge, bei denen @e nict genug Rü%@ct auf die Großmama genommen haμe. Ganz abgesehen von Malen, wo @e nict immer Großmama+ Anordnungen mit freundlicem Ge@ct nacgekommen war. Wo @e in ungezogener Weise geknurrt und gemurrt, wenn ihr etwa+ nict paßte, ja, einmal sogar ganz ungehörig widersprocen haμe. Bi+ an die Blondhaare #ieg der Kleinen da+ Blut bei dieser unangenehmen Erinnerung, Großmama haμe ihrem Herzblaμ läng# verziehen, und doc – heute mußte Annemarie daran denken, wie wohl Muμi über da+ Verhalten ihre+ Ne#häkcen urteilen würde. Aber da+ so\te ander+ werden – ganz be#immt. Bei a\em, wa+ @e tat, wo\te Annemarie von nun an denken, wa+ wohl Muμi dazu meinen würde. Man so\ nie etwa+ auf die lange Bank
Großmama wußte gar nict, wie ihr ge
und den er#en Kiμel für den Jungen, den Fräulein Hering zuge
„ Vielleict kann man ihn we%en ? „
Ordentlic <wer war der Junge in den paar Wocen geworden. In Tode+ang#, den ärgerlic Strampelnden fa\en zula^en, trugen ihn die Freundinnen abwecselnd in die Braun<e Wohnung. Nun brannte da+ Bäumcen. Die ganze Familie, ein
fragen: „sag‘ mal, Herzcen, wa+ ha# du heute bloß immer für Ang# um mic, da+ bin ic doc gar nict von dir gewöhnt.“ „Na, Muμi hat doc ge
14. Kapitel

Stre%t eure Vorräte ! Da+ große Krieg+jahr 1914 war vom Zeitenrad abge
meint, da+ wird ihnen nie und nimmer gelingen, jeder einzelne von un+ muß helfen, diesen <ändlicen Plan zunicte zu macen. Von nun an e^e ic nie mehr al+ zwei Stu\en abend+, wenn ic auc noc so verhungert bin. Und morgen+ möcte ic je~t auc keine Buμersemmel mehr, sondern Marmeladenbrot. E+ i# dringend nötig, daß wir unsere Vorräte #re%en, sagt der Herr Direktor, und jede+ vaterland+liebende Sculkind muß Opfer bringen.“ Ganz heiße Ba%en haμe @c Ne#häkcen geredet. „Ei, Herzcen, so
„Na, dann iß wenig#en+ noc eine Scinkensemmel, wenn du keine Stu\e mehr mag#“,
Vornahme, @c mit zwei Buμerbroten für+ Vaterland zu begnügen, durcgeführt haμe. Denn Kek+ war doc kein Getreideverbrauc. „Wer belegte Stu\en zur Scule mitnimmt, i# unpatrioti< „, sagte Annemarie laut in der Zwi<enpause mit einem deutlicen Seitenbli% auf die a\ein in der E%e #ehende Vera.“ Die ließ ihr Wur#brot, in da+ @e gerade reinbeißen wo\te, er
Klau+ aber, der Frecdac+, foppte @e obendrein: „Wenn ein noc größere+ Ge<ü~ al+ unsere Zweiundvierziger Mörser erfunden wird, dann heißt e+ nict mehr die ‚di%e Berta‘, sondern Ihnen zu Ehren @cer die ‚di%e Hanne‘!“ Auc Großmama war den Brotkarten nict sehr hold. Da+ Alter gewöhnt @c ja <werer an Neue+, al+ die Jugend. Sie haμe immer einen reiclicen Hau+halt geführt, und nun konnte @e nict mal soviel tro%en Brot kaufen, wie @e wo\te ! Ja, e+ wurde sogar knapp im Hau+, denn Kläu+cen+ Magen vergaß a\mählic seinen Patrioti+mu+ und #ieg wieder zu fünf Stu\en abend+ empor. Großmama entzog e+ @c lieber selb# al+ den Kindern. Aber e+ war ihr ganz äng#lic, so bei jedem Stü% Brot, jedem Viertel Mehl überlegen zu mü^en. Und Han+ macte @e mit seinem Abwiegen und Berecnen von Gramm vo\end+ wü# im Kopf. Wa+ war da+ je~t für eine Zeit, mancmal fand @c Großmama überhaupt nict mehr darin zurect. Fa# in jeder Woce kamen die Enkel mit einem anderen Anliegen au+ der Scule heim. „Großmuμcen, ha# du noc Gold ?“ erkundigte @c Ne#häkcen eine+ Tage+. „Leider <milzt e+ bei den Krieg+preisen je~t sehr zusammen“, <erzte Großmama. „Du darf# aber gar kein Gold mehr haben, Großmuμcen, wir mü^en a\e+ Gold, wa+ wir zu Hause auftreiben können, zur Scule mitbringen und Papiergeld dafür in Empfang nehmen.“ „I, fä\t mir ja nict im Traume ein“, wie+ Großmama die Kleine energi< ab. Al+ vorsorgende und äng#lice Frau haμe die @c soviel Geld al+ möglic in Gold zurü%gelegt. Gold behielt immer seinen Wert, selb# wenn da+ Papiergeld wertlo+ war. Und da+ so\te @e je~t fortgeben ? Da+ wäre doc mehr al+ leict@nnig ! Aber Großmama recnete nict mit der Au+dauer und Beredsamkeit ihrer drei Enkel. Da kam der Klau+ und trompetete durc+ Hau+:“ Wer sein Gold nict an die Reic+bank abliefert, versündigt @c am Vaterland !“ Da hielt der Han+ täglic e\enlange Vorträge, we+halb und warum e+ notwendig sei, a\e+ Gold in den Staat+dien# zu #e\en, daß Großmama a\mählic mürbe wurde. Den Re# aber gab ihr Ne#häkcen mit seinem zärtlicem Biμen, Streiceln und Kü^en. Da+ Scmeicelkä~cen se~te e+ zuer# durc, daß Großmama ihr fünf Gold#ü%e zur Ablieferung an die Scule einhändigte oder vielmehr dem Fräulein. Denn der hu<eligen Annemie mocte Großmama nict hundert Mark anvertrauen. Wa+ dem einen rect i#, i# dem anderen bi\ig. Natürlic wo\ten nun auc die Jungen Gold für die Sculsammlung. Und den Re#, den bracte die Großmama dann eigenhändig zur Reic+bank. Nie häμe @e gedact, daß @e da+ gehütete Gold au+ freien Stü%en

abliefern würde. Aber die kluge und vaterland+liebende Frau haμe inzwi<en erkannt, daß e+ notwendig war, da+ Wohl de+ einzelnen dem Wohl der Gesamtheit hinten an zu se~en. „Ja, ja, die Welt i# je~t ungekehrt, die Alten lernen von den Jungen“, sagte @e halb im Ern# halb im Scerz zu Tante Albertincen, die @e o} besucte. Aber al+ die drei Kinder eine+ Tage+ gar einen Sturmangri{ auf ihren Hau+halt unternahmen, ging ihr da+ denn doc über den Spaß. Auf ihre Kupferke^el, ihre <önen, großen, in deren Glanz @e @c jeden Sonnabend, wenn die gepu~t waren, spiegelte, haμen @e e+ abgesehen. Die so\te die arme Großmama herau+rü%en. „Wir kriegen einen eisernen Ring mit In
„I+ ja nict wahr, Großmama hat @e mir ge<enkt ! Und für einen kleinen Ke^el bekomme ic am Ende gar keinen Ring !“ War e+ ein Wunder, wenn fa# ganz Europa gegeneinander lo+ging, daß auc bei Doktor Braun ein Krieg im kleinen #aμfand ? Zum er#enmal seit langer Zeit keilten @c die Ge<wi#er wieder kun#gerect. „Aber Klau+ – Annemie, <äm# du dic denn gar nict !“ von beiden Seiten eilten Großmama und Fräulein frieden#i}end hinzu. „Der Klau+ wi\ mir meinen Ke^el fortnehmen, Großmama“, begann Annemarie @c weinend zu verteidigen. „Einer gehört mir -“ „Nein, mein Sohn, du irr# dic. Sie gehören beide mir, und ic habe @e für Annemarie be#immt.“ Großmama+ Ruhe #ac seltsam von der lauten Empörung der krieg+führenden Parteien ab. „Dann la^e ic mir eben einen Ke^el von der Hanne geben“, mit einem le~ten Knu{ verließ Klau+ da+ Zimmer. Natürlic wo\te Ne#häkcen hinter ihm her, um nun ihrerseit+ wieder die „O{en@ve“ zu ergreifen. Jedoc Fräulein hielt e+ zurü%. Großmama sagte ern#: „Ic sorge mit Freuden für euc, Kinder, und nehme die kleinen Unbequemlickeiten und die Unruhe eine+ größeren Hau+halte+ gern in Kauf. Aber Zank und Streit kann ic nict vertragen, dazu bin ic
15. Kapitel

Reic+wo\woce Die Reic+wo\woce, die merkwürdig#e Woce, die der Krieg gezeitigt, war in+ Land gezogen. Da+ unter#e kehrte @e zu ober# im ganzen Deut<en Reic. Da war kein Hau+ und kein Hüμcen, in dem nict Kä#en und Scränke durcsuct und durc#öbert wurden. Ein jeder kramte an altem Wo\zeug hervor, wa+ er nur entbehren konnte. „Kinder, ic muß ja Goμ danken, wenn ihr mir noc die Kleider auf dem Leibe laßt“, meinte die Großmama. Wirklic die drei Enkel haμen @e ganz au+geraubt. Nict+ war @cer vor ihnen, e+ häμe nict viel gefehlt, dann häμen @e auc den guten Perser Teppic mit Be
dann fühlte @e sogar etwa+ wie Neid. Brennend gern wäre @e mit dem Handwagen herumgezogen. „Kläu+cen, liebe+ gute+ Kläu+cen, könnte# du mic nict ein einzige+ Mal mitnehmen ?“ ]ü#erte Annemarie dem Bruder biμend zu, ehe er @c eine+ Nacmittag+ wieder auf die Wanderung begab. Staμ jeder Antwort tippte der Tertianer au+dru%+vo\ gegen die Stirn. Aber da+ hielt die Scwe#er noc lange nict davon ab, ihn weiter mit ihren Biμen zu bombardieren. „Ein einzige+ Mal ja bloß – ic <enke dir dafür auc den Ka#en Konfekt, den mir Tante Albertincen ge#ern mitgebract hat.“ Da+ zog. Für Süßigkeiten war Klau+ zu a\em zu haben. Da+ wußte da+ Sclauköpfcen natürlic. „Nee – e+ geht nict“, sagte er
Mit glänzenden Augen trabte Annemarie al+ Ziehhund voran. Nie in ihrem Leben, selb# damal+, al+ @e eine Prämie in der Scule bekam, war @e so ungeheuer #olz gewesen. Die Knaben haμen heute zum Glü% ihre Tätigkeit nur in der Nähe. Die beiden andern gingen mit ihrem Au+wei+<ein in die Wohnungen, während Klau+ und Annemarie den Wagen bewacten. Mit reicer Beute an ehemaligen Flane\unterrö%en, zerri^enen Unterhosen, Teppic#ü%en und Lumpen kehrten @e au+ den Wohnungen zurü%. So ging e+ von Hau+ zu Hau+, der Wagen wurde a\mählic <werer. Der Stri%
Jungen,; aber da gab e+ auc welce, die ihnen wie einem lä#igen Beμler die Tür vor der Nase zu
„Kann# Du noc immer nict rictig gehen, Kurt ?“ fragte Annemarie den hinkenden Knaben mitleidig. Der <üμelte den Kopf. „Nein, e+ war in Wiμdün
Da er
Vera habe ic je~t gar keine Lu} mehr, noc weiter mit zu sammeln. Ic werde wohl auc nac Hause mü^en, e+ wird bald vier sein“, meinte Annemarie, auf die Straße tretend. „Ja, Pu#ekohl ! Morgen früh i#’+ wieder vier ! Je~t
„Sti\, Herzcen, ruhig – reg‘ dic nict so auf, mein Liebling“, trö#ete Großmama mit maμer Stimme, tro~dem @e selb# de+ Zuspruc+ bedur}e. „E+ muß @c ja herau+#e\en, daß e+ ein grundloser Verdact i#, dann wird @e wieder frei gela^en. Weine doc bloß nict so, mein Kleine+“, dabei ro\ten Großmama selb# die Tränen au+ den alten Augen. Aber Annemarie hörte nict auf zu
„Klau+ -“, ge\end
16. Kapitel

Ne#häkcen mact ihr Unrect gut Goldener Frühling war in da+ Land gezogen. Neue Ho{nung+freude goß er in die Herzen der Men<en und ganz besonder+ in die der Jugend. A\e+ erneute @c draußen in der Natur, sproßte und blühte – wo bleiben da <were oder gar traurige Gedanken ? Die blie+ der Lenzwind übermütig davon. Auc Klau+ und Annemarie fühlten die Mact de+ Frühling+. Nacdem @e einige Tage gedrü%t und #i\ einhergegangen, erwacte a\mählic wieder Jugendfroh@nn und Jugendho{nung. Noc war ja nict+ verloren, vielleict war die Muμer überhaupt
a\e daheim. Sie aber mußte Vater und Muμer entbehren, und noc um da+ Leben der le~teren ziμern. Denn die Worte von Klau+ haμe Annemarie durcau+ nict verge^en. Wie einen Stic fühlte @e dieselben o} durc ihr Herz zu%en, mancmal miμen in der Scul#unde. Mei# war die+ der Fa\, wenn ihr Bli% die <warzlo%ige Vera #rei}e. A\ da+ Weh, da+ @e dem armen Mädcen durc ihren unbegründeten Verdact zugefügt haμe, empfand Doktor Ne#häkcen je~t selb#, wenn @e an ihre gefangene Muμer dacte. Haμe @e Vera nict ein gleice+ Unrect getan, wie die Engländer ihrer Muμi ? Pfui – und @e war ein deut<e+ Mädcen, war #olz darauf, e+ zu sein. „Mac‘ gut, e+ i# nie zu spät zum Gutmacen !“ ]ü#erte in Annemarie die Stimme, die o} unbequem i#, aber immer den rictigen Weg wei#. Dann haμe Annemarie wohl auc den be#en Wi\en dazu, aber – e+ war so <wer ! Die Kleine
auc Vera auffordern so\te. Hier war eine Gelegenheit, ihr Unrect gut zu macen. Da+ fühlte @e deutlic. Mit einem Sclage würde Vera+ Ste\ung in der Kla^e verbe^ert sein, wenn e+ hieß, Annemarie Braun habe @e eingeladen. Und wie würden die blauen Augen, die immer so traurig bli%ten, aufleucten ! Gleic darauf haμe Annemarie aber diesen Gedanken al+ ganz unmöglic von der Hand gewiesen. Nein, wa+ würden wohl ihre Freundinnen für Ge@cter dazu macen. Und um ihr Vergnügtsein war e+ auc ge<ehen, wenn Vera dabei war. Sie würden @c @cerlic durc ihre Anwesenheit a\e bedrü%t fühlen. So ließ Annemarie den gün#igen Augenbli% ungenü~t ver#reicen. Der 9. April bracte dem Geburt+tag+kind al+ <ön#e+ Geburt+tag+ge<enk ein an Fräulein Annemarie Braun gerictete+ Screiben au+ England. Muμi war wieder frei ! Die Engländer haμen, da nict da+ gering#e Bela#ung+material, außer dieser unvor@ctigen Äußerung, vorlag, die Gefangene au+ der Ha} entla^en. A\erding+ mußte @e @c jede Woce auf der Polizei melden, und – nun kam da+ weniger Scöne – @e dur}e England in absehbarer Zeit nict verla^en. Aber Annemarie und a\e übrigen Familienmitglieder waren tro~dem wie aufgebunden. Mocte die Muμer ruhig noc in England bleiben – ewig konnte der Krieg ja nict währen – wenn nur ihr Leben ge@cert war ! Wenn @e nur nict mehr in der Gefangen
und erzählte lange Mord+ge
Nein, e+ war keine der Freundinnen. In dem
Doktor Braun ließ sein Nesthäkchen nicht aus dem Arm.

„I# meine Loμe wirklic dümmer al+ der Pu%, kennt ihren eigenen Vater nict mehr !“ Doktor Braun ließ sein Töctercen nict au+ dem Arm. Auc während die anderen a\e @c freudig um ihn drängten, gab er seine Loμe nict frei. E+ war ja sein Klein#e+, sein Ne#häkcen – wenn e+ ihm auc je~t
„Loμe, ic glaube doc, du
Vormittage und ein ganzer Nacmittag gingen ihr von Vater+ knapp beme^enem Urlaub durc die Scule verloren. In drei Tagen mußte er
„Beruf de+ Vater+ ?“ „Papa i# – tot.“ Vera
"Kannst du mir verzeihen, Vera, daß ich so schlecht zu dir gewesen bin? “ Unter Tränen flüsterte es Doktors Nesthäkchen

Da irrte wie ein Sonnen#rahl ein kaum merklice+ Läceln um den ern#en Kindermund, oder war da+ Läceln nur in Vera+ großen blauen Augen, die @e dankbar zu Annemarie auf
17. Kapitel

Da+ Krieg+kind Annemarie hielt Wort. Sie dacte #et+ daran, ihr Unrect an Vera gut zu macen. In zarter Weise war @e bemüht, die Trauernde zu trö#en und die Wunde, die da+ Sci%sal dem armen Kind ge
Ne#häkcen aber sah Tante Kätcen dankbar an. E+ haμe die Tante die+mal ganz besonder+ lieb, weil – @e der Muμi so ähnlic war. Klau+, der in Arn+dorf al+ Strolc von früheren Ferienaufenthalten her rühmlic# bekannt war, benahm @c die+mal merkwürdig zahm. Auc an dem wilden Stri% war der Ern# der Zeit nict spurlo+ vorübergegangen. Der einzige Streic, den er @c lei#ete, war, daß er Tante Kätcen+ halbe Wirt
"Drei Würmchen unter einem Schirmchen!“ lachte Annemarie und machte einen gewaltigen Satz über eine Pfütze.

„Weißt du noc, Annemarie, wie du nict mit mir unter einem Scirm gehen wo\te# ?“ fragte Vera halb ern#, halb <erzha}. Bi+ auf da+ ro\ende Rrr hörte man ihrer Sprace nict+ Fremde+ mehr an. Annemarie legte der Freundin mit biμendem Bli% die regenfeucte Hand auf den Mund. Sie mocte nict an jene häßlice Zeit erinnert werden. „Aufgepaßt !“ eine Straßenfegerin häμe da+ Kleeblaμ unter dem Regen
ic da+ arme Kind und sänge bei diesem Hundeweμer auf den Höfen, häμe ic nur meine liebe Muμi bei mir !“ Großmama+ weicem Herzen tat die kleine Sängerin leid. „Rufe da+ Kind herauf, Annemie, e+ i# noc ein Te\er Suppe übrig. Da+ arme Dingelcen hat gewiß heute noc nict+ Warme+ bekommen.“ Annemarie entledigte @c #rahlend ihre+ Auftrag+. Ein gute+ Kind hil} ja so gern. „Die Muμer i# auc mitgekommen, die arme Frau i# blind. Und da+ kleen Wurm i+ ja janz durcnäßt“, meldete Hanne. „O weh, für zwei reict die Suppe nict mehr. Häμen wir doc jeder etwa+ weniger gege^en“, sagte Großmama bedauernd. „Großmuμcen, ic gebe meine Suppe, ja, biμe, biμe, erlaube e+ doc“, Ne#häkcen ]oß von Mitleid über. Haμe @e nict die arme Kleine vor kurzem um ihre Muμer beneidet ? Und nun war diese blind ! Großmama haμe nict+ dagegen. E+
Aber wa+ war denn da+ ? Al+ @e je~t wieder in+ Zimmer zurü%kehrte, da #and ja auf ihrem Pla~ ein ganzer Te\er vo\ Eierkucen. Keiner wo\te wi^en, wie der da hingekommen war. Jeden, den Ne#häkcen im Verdact haμe, ihr sein Teil zuge
Trude war wirklic ein liebe+, und durc die Not über ihre Jahre ver#ändige+ Mädcen. Sie half, um ihre Dankbarkeit für da+ Mittag+brot zu beweisen, der Hanne #et+ beim Abtro%nen de+ Ge
„Herein“, rief Annemarie und sprang zur Tür, in der Meinung, daß e+ Margot wäre. Die <male Ge#alt de+ Krieg+kinde+
„Muμcen hat mir ein wunderhüb<e+ Kleid genäht, ganz einfac, die Ärmel wurden gleic ange
Ne#häkcen hielt @c bang hinter Fräulein. E+ war ihr unsäglic beklommen zumute in dieser Dunkelheit, Enge und Armut. Aber die kleine Stube, die @e je~t betraten, war bei a\er Dür}igkeit neμ und sauber. Am Fen#er, vor dem ein Primeltöpfcen blühte, saß die Blinde mit ihrem Stri%zeug. Trude lag daneben auf einem au+ zwei Holz#ühlen gebildeten Ruhebeμ. Al+ @e Fräulein+ und Annemarie+ an@ctig wurde, verklärte @c ihr bla^e+ Ge@ct. „Bleiben Sie @~en, Frau Lehmann“, Fräulein drü%te die blinde Frau, die höflic aufge#anden war, wieder auf ihren Scemel. „Wir kommen nur mal auf einen Augenbli% heran, um zu hören, wa+ mit unserem kleinen Mittag+ga# lo+ i#, warum die Trude @c nict mehr bei un+ sehen läßt ?“ „Ha# du einen
vom Munde abgespart. Doktor+ Ne#häkcen haμe e+ gelernt, an andere zu denken. Gleic am näc#en Tage ließ die gute Großmama ein alte+ Beμsofa au+ ihrer eigenen Wohnung in da+ armselige Stübcen bringen. Von nun an braucte Trude nict mehr auf dem Strohsa% zu liegen. Jeden Abend trug Hanne der blinden Frau und ihrem Töctercen da+ E^en zum näc#en Tage hin. Und da+ tat @e au+ eigenem Antrieb, denn ‚man hat doc auc ‚n Herz im Leibe.’ Aber al+ die Weihnact+kerzen zum zweitenmal da+ Dunkel der Krieg+zeit durcleucteten, da ward auc in da+ Stübcen der Not ein brennende+ Tannenbäumcen ge
18. Kapitel

Buμerpolonäse Der Au+hungerung+plan England+ durc Absperrung der Leben+miμelzufuhr begann @c a\mählic in Deut
die ihr zukommende Höflickeit. Nein – nie wieder ging die Großmama je~t einkaufen. Mei#en+ [el Fräulein diese Aufgabe zu, da Hanne mit der Wirt
Vera. In Gese\
„Ac wat, in ‚n Scü~enjraben bei so’n Weμer zu liejen, i+ ooc jrade keen Verjnijen nic, und lieber laß ic mir die Scnee]o%en um de Näse laufen al+ de Kugeln“, meinte die Grünkramfrau von nebenan, die in ihrer ganzen #aμlicen Breite @c neben Annemarie aufgep]anzt haμe. Da lacten @e a\e und empfanden nict mehr die Unbi\ der Wiμerung. Wenig#en+ für eine Weile. Unmerklic nur
murmelte Ne#häkcen vor @c hin. „Holder Friede, süße Eintract, Weilet, weilet freundlic über dieser Stadt !“ „Wa+ meinen Sie, ob e+ auc noc mit Amerika Krieg gibt ?“ Nein, e+ war wirklic nict möglic, bei dem Radau zu lernen, @e gab e+ auf. „Männe, gut, daß du mir ablösen komm#, nu wird‘ ic meinen inwendigen Men<en mal mit ‚n Troppen heißen Ka{ee aufwärmenen jehn“, die di%e Grünkramfrau ver<wand au+ der Reihe, und ihr rothaariger Sprößling nahm #aμ ihrer den Pla~ ein. Ac, häμe Annemarie doc auc bloß daran gedact, @c von Klau+ ablösen zu la^en. Wie gern häμe @e @c auc ein wenig aufgewärmt. Denn je~t wurde e+ emp[ndlic kalt. Die di%e Nacbarin haμe mit ihrer breiten Ge#alt den Wind abgefangen, aber Männe war dünn und gab keinen Scu~. Na, nun war man ja
„Dank – tausend Dank – du bi# ein brave+ Kind – Goμ wird dir deine gute Tat lohnen“, innig erfreut gri{ der Grei+ nac Annemarie+ Buμer und gab ihr da+ Geld dafür. Unter dem beifä\igen Gemurmel der Um#ehenden nahm Annemarie den Pla~ de+ alten Manne+ ein. Merkwürdig, @e empfand je~t Kälte, Scnee und Regen viel weniger. Da+ Gefühl, ein gute+ Werk getan zu haben, macte @e von innen herau+ warm. An der Men<en
19. Kapitel

Deut<e Sommerzeit Mäxcen, da+ „Junghelferinnenkind“, lief bereit+ im Hof auf seinen eigenen Beincen herum und rief „Taμa“, wenn Annemarie am Fen#er er
Maienrö+cen. Nict umson# war der lange Aufenthalt an der Nordsee gewesen. Auc im Hause zeigte e+ @c, wie gün#ig die Krieg+zeit auf Doktor+ Ne#häkcen gewirkt haμe. E+ war rührend, mit welcer Liebe @e für die Großmama sorgte. Je~t war Annemarie
„I bewahre – ic möcte ja auc bloß gern. Also auf Wiedersehen, morgen zur deut<en Sommerzeit – hurra – da @nd wir a\e eine Stunde älter geworden !“ übermütig trennten @c die Freundinnen. Nac dem Mittage^en winkte Klau+ der Scwe#er mit vielsagendem Ge@ct. „Na, Annemarie, wie i# e+, komm# du heute nact mit nac dem Rathau+ ?“ „Ac, Kläu+cen, Großmama wird e+ nie und nimmer zugeben -“ „Ja, wenn du auc so dämlic bi#, noc zu fragen !“ Kläu+cen, der Bösewict, sah die jüngere Scwe#er veräctlic an. „Fräulein merkt e+ doc, wenn ic au+kneife“, Annemarie wäre brennend gern mitgegangen. „Quat< mit Soße, Fräulein
„Aber Hanne, sehen Sie doc mal nac der Uhr, e+ i# ja bereit+ act“, sagte Großmama denn auc nur, auf die Standuhr in der E%e weisend. „Meine Kücenuhr i# er# @eben“, knurrte Hanne. „Dann geht @e nac“, ent
eine Stunde vorge#e\t, damit wir un+ a\mählic an die deut<e Sommerzeit gewöhnen.“ Da #immten auc die andern in da+ fri<e Jungenlacen ein. Selb# Hanne, die noc mal die Nudeln wärmen mußte. Aber al+ Klau+ ihre We%uhr dann auc um eine Stunde vor#e\en wo\te, wehrte @c Hanne ganz energi< dagegen. „An meine Uhr hat keiner nic wa+ zu sucen – und wenn die ganze Welt varri%t jeworden i+, ic #eh‘ auf wie a\e Tage.“ „Aber Hanne, dann mü^en wir ja ohne Ka{ee in die Scule gehen“, jammerte Ne#häkcen. „I# euc janz rect, wenn ihr so’n verdrehte+ Zeug mitmact – ic we%e um @eben wie immer !“ Fräulein versprac #aμ ihrer, die Kinder pünktlic zu we%en. Man ging heute zeitiger
Fräulein und Annemarie fuhren zu gleicer Zeit er
E+ saß unter wa\enden Fahnen auf dem Balkon und
Auf dem näc#en Absa~ haμe Fräulein mit frohen Augen Po#en gefa^t, ganz oben aber thronte Hanne, die lacte über da+ ganze breite Ge@ct. „Na, Joμ sei Dank, daß jnädige Frau wieder bei un+ i+, nu wird’+ ja wo\ auc mit dem entse~licen Krieg ‚n Ende haben“, sagte @e überglü%lic. „Ja, Hanne, wa+ ic dazu tun kann, da+ so\ @cer ge<ehen“, <erzte Frau Doktor, und die Wehmut, die ihr beim Eintriμ in ihr Heim nac so langer Zeit kommen wo\te,
ENDE